Melsunger

Turngemeinde 1861

Abt.

Jedermannsport

Traditonelle Viertagewanderung 21. – 24.Mai 2012

Wer seine Heimat nicht kennt, hat keinen Maßstab für fremde Länder. J.W. von Goethe Liebe Wanderfreundinnen, liebe Wanderfreunde, unsere diesjährige Viertage-Wanderung, übrigens die 39. seit 1974, führt uns in das Untere . Im südlich davon gelegenen Oberen Eichsfeld, mit Quartier in Ershausen, waren wir im Jahre 2000 mit unserer Viertagewanderung. Das Untere Eichsfeld ist eine weiträumige wellige Landschaft mit wenig Wald. Wegen seines guten Ackerbodens, dem besonders fruchtbaren Löß, wird das Gebiet die „Goldene Mark“ genannt. Mittendrin liegt das Ohmgebirge, und deshalb ist diese Landschaft auch für uns Wanderer recht interessant. Am Fuße des Ohmgebirges liegt der Ort Wintzingerode, wo sich unser Hotel befindet. In geringer Entfernung liegt die 1000-jährige mittelalterliche Handelsstadt , die das Zentrum des Unteren Eichsfeldes bildet. Während Duderstadt nur wenige Kilometer von der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze im Westen lag, befindet sich unser Quartier in der ehemaligen DDR, im heutigen Bundesland Thüringen in Wintzingerode nördlich von Worbis.

Wenn es bei den bisher gemeldeten 21 Personen bleibt, werden wir einen Teilnehmerrekord zu verzeichnen haben. Bisher hatten wir einige Male maximal 20 Teilnehmer, die sich dem Abenteuer einer solchen Viertagewanderung stellten. Und weil wir mit vier „Neulingen“ zu rechnen haben, wird es auch wieder zu einer „Massentaufe“ der Betreffenden kommen.

Zu unserem Quartier wäre anzumerken, dass es am Ortsrand von Wintzingerode in ruhiger Lage liegt und es von dort aus nicht weit ist, um die noch intakte Burg Bodenstein zu erreichen. Direkt beim Hotel können wir problemlos unsere Autos parken. Statt der normalen Doppelzimmer werden uns „Suiten“ angeboten. Es dürfte sich dabei jeweils um zwei Räumlichkeiten handeln, eine für den Aufenthalt am Tage und die andere für das Schlafen in der Nacht.

Was hat mich motiviert, dieses Gebiet für unsere Viertagewanderung auszuwählen? Wie ich schon im vergangenen Jahr erklärte, fasziniert mich der ehemalige Todesstreifen an der deutsch-deutschen Grenze. Auf diesem Todesstreifen konnte sich wegen seiner weitgehenden Unberührtheit die Natur frei entfalten. Tiere und Pflanzen wurden nicht durch den Menschen gestört. Als dann die Grenzzäune abgerissen und die Minen aus dem Boden entfernt worden waren, entdeckte man eine kaum geahnte Vielfalt an tierischem und pflanzlichem Leben, von der man glaubte, dass sie nicht mehr existieren würde. Seltene Arten wurden entdeckt. Insbesondere der BUND (Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland) setzte sich dafür ein, diesen rund 1.400 km langen Grenzstreifen – von der Ostsee bis ins Vogtland bei Hof – unter Naturschutz zu stellen, um ihn der Nachwelt zu erhalten. Das Projekt nennt sich „Das Grüne Band“. In Teilen ist dies auch gelungen, aber leider wurden hier und da die früheren Kolonnenwege entfernt und der Boden dem Ackerbau oder dem Bau von Verkehrswegen geopfert.

Für die Menschen in der DDR, die in unmittelbarer Nähe der Grenze lebten, stellte sie eine Schicksalslinie dar. Es trugen sich nicht nur bei den versuchten Fluchten in den Westen schlimme Dinge zu, auch innerhalb der Ortsgemeinschaften im Sperr-

2 bezirk bespitzelten sich die Menschen untereinander. Wer mit dem sozialistischen System nicht einverstanden war, der wurde zwangsweise ins DDR-Hinterland deportiert. Wir werden im Verlaufe unserer Wanderungen die eine und andere „Grenzgeschichte“ nachempfinden können. Auch wenn inzwischen 22 Jahren nach dem „Fall der Mauer“ vergangen sind, sind die Wunden der langen Teilung Deutschlands noch längst nicht verheilt.

Was werden wir im Einzelnen auf unseren vier Wanderungen erleben?

1.Tag Vom in Niedersachsen gelegenen Reiffenhausen überschreiten wir am Heidkopf den ehem. Todesstreifen und besuchen das frühere kurmainzische Verwaltungszentrum für das Eichsfeld auf dem Rusteberg. Einiges davon ist erhalten geblieben.

2.Tag Von unserem Hotel aus besuchen wir die Burg Bodenstein und den sagenumwobenen Sonnenstein. Diese großartige Wanderung führt uns direkt in und über das Ohmgebirge.

3.Tag Ab der ehem. Nesselröder Warte, sie liegt in Niedersachsen wenige Kilometer südlich von Duderstadt, machen wir uns vertraut mit dem „Duderstädter Knick“, kommen nach Überquerung des ehem. Todesstreifens durch Böseckendorf, das 1961 durch eine Massenflucht seiner Einwohner für Aufruhr sorgte und wandern ein Stück auf dem „Bundespräsidentenweg“.

4.Tag Ab dem Eichsfelder Grenzlandmuseum bei Teistungen besuchen wir das von Michail Gorbatschow eingeweihte „West-Östliche Tor“ direkt auf dem ehem. Todesstreifen, machen uns mit den ehem. Grenzanlagen vertraut und beenden unsere Viertagewanderung auf dem Pferdeberg nahe Duderstadt, von wo aus wir vom Pferdebergturm unser Wandergebiet abschließend ins Visier nehmen und im Café daneben uns beim Kaffeetrinken vom Unteren Eichsfeld verabschieden.

* * *

Unser Quartier ist das Waldhotel Katharinenquell in Wintzingerode. Brehmer & Juch GbR Schlossstraße 9 37339 Wintzingerode Tel. 036074-350 www.waldhotelkatharinenquell.de

Weiter oben hatte ich Euch bereits das Hotel beschrieben. Gebucht habe ich 9 Doppel- und 3 Einzelzimmer zu folgenden Konditionen: € 70,-- für das Doppel- und € 40,-- für das Einzelzimmer pro Nacht. Im Übernachtungspreis enthalten ist das Frühstück.

3 Es wurde in Absprache mit dem Hotel keine Halbpension vereinbart. Wir essen abends a la carté. Bis Mitte April kann eine Buchung kostenfrei storniert werden, danach sind 30% Stornierungskosten fällig.

Die folgenden 21 Personen nehmen an unserer traditionellen Viertagewanderung teil:

Dörte & Jürgen Hoppe DZ Gerda & Roland Wex DZ Waltraud & Horst Diele DZ Sigrid & Josef Hruschka DZ Christa Laabs & Ursula Gliesing DZ Edith Langhorst & Renate Gutheil DZ Werner Pawlik & Günther Krämer DZ Ewald Wenker & Reinhard Hinz DZ Dieter Andreas & Ralf Werkmeister DZ Anna Schormann EZ Hannelore Kämpffe EZ Reinhard Micke EZ

Hinweise zu unserem Wandergebiet Das Ohmgebirge Es ist wohl Deutschlands kleinstes Gebirge und daher nahezu unbekannt. Das wird sich jedoch für uns in Bälde ändern, wenn wir in diesem Gebirge wandern. Die höchste Erhebung ist der Birkenberg mit 533 m in der Nähe von Kaltenohmfeld. Dort kommen wir nicht hin, dafür aber auf den sagenumwobenen Sonnenstein mit seinen 486 m und dessen herrlicher Aussicht. Das Ohmgebirge ist ein Muschelkalk- Tafelberg, der an vielen Stellen steil abfällt.

Anreise zur 1.Tour

Wir treffen uns um 6.45 Uhr auf den unteren Parkplätzen am Bahnhof. Wer mit wem fährt, werde ich in der Vorwoche unserer Viertagewanderung in einer Informations- schrift allen mitteilen. Nach den für Viertagewanderungen üblichen „Formalitäten“ fahren wir um 7 Uhr los. Wir fahren über Spangenberg Richtung Hess.-Lichtenau, vor dem Ort rechts die Umgehungsstraße zur B7 und über Walburg und auf der Landesstraße durch das Gelstertal nach Witzenhausen. Dort auf die B80 und weiter nach Hohengandern. Dort links ab auf die Kreisstraße K 122. Bei der Hottenroder Kirche legen wir eine Pause ein. Es geht weiter nach Niedergandern, über die Leine, links auf die L566 und unmittelbar hinter der Autobahnunterführung rechts nach Reiffenhausen. In der Ortsmitte nach rechts in die Talstraße und zum Campingplatz. Dort parken wir an passender Stelle.

Strecke: ca. 68 km, Fahrdauer ca. 1:10 Std., Ankunft ca. 8.10 Uhr.

* * *

Man ist so alt, wie man sich macht“ 4 Beschreibung der einzelnen Touren

1.Tour (Montag) Beginn: ca. 8.30 Uhr Ausgangspunkt ist der in Niedersachsen nahe an der thüringischen Grenze liegende Ort Reiffenhausen. Unsere Wanderstrecke ist in Teilen als „Route 4 im Landschaftsführer Leinetal – Südharz – Eichsfeld als Wanderung entlang des Grenzzaunes beschrieben (Seite 37/40). Weil jedoch in unmittelbarer Nähe der Rusteberg bei Marth liegt, von dem aus jahrhundertelang das Eichsfeld von den Mainzer Erzbischöfen verwaltet wurde, lohnt sich ab Rustenfelde nach dort ein Abstecher, der uns mit der Geschichte dieses Berges bekannt machen wird. Auch Roland Geißler beschreibt in seinem Wanderführer „Die schönsten Wanderungen im Eichsfeld“ in der Rundwanderung RW 08 den Rusteberg, ebenso wie Reiner Cornelius in seinem Buch „Vom Todesstreifen zur Lebenslinie: Eichsfeld – Werrabergland“ mit der „Rusteberg-Tour“ auf Seite 79.

Strecke: Reiffenhausen (beim Campingplatz) – in südöstl. Richtung (betonierter Fahrweg, Kerbtal, Richtung Heidkopf) – am Waldrand Aussicht (Berge des Leinetales, Kegel des Rustebergs, Hanstein) – links zur Grenze zw. Niedersachsen und Thüringen (unter uns der Heidbergtunnel der neuen Autobahn A38) – rechts parallel zur Grenze, beim Verkehrsschild die linke Wegegabel benutzen – linker Hand an dem Buchenwald entlang – rechts in den Wald zur Fachwerk-Kapelle St. Maria Magdalena am Ende des Kirchganderner Stationswegs – entlang der Kreuzweg- Stationen abwärts – nach links an den Waldrand und aufwärts wieder zurück – rechts in den Wald – am abschüssigen Steilhang finden wir rechts einen Fußpfad – alte Mühle – über den Rustebach nach Rustenfelde – durch die Mühlenstraße zur Kirche – rechts „Am Rustebach“ – geradeaus „Zum Rusteberg“ – hinauf nach der Ortschaft Marth – ehem. Mainzer Amtsschloss – den Stationsweg zur Hälfte hinab, dann rechts zum alten Friedhof und zur Kirche – den bequemeren Anstieg halb um den Berg herum zur Kapellenruine auf dem Rusteberg- Gipfel – zurück zum Amtsschloss und weiter zurück nach Rustenfelde – zur Kirche, dort ein Stück auf der Hauptstraße bis zum Sunderweg nach links – geradeaus in nördl. Richtung ansteigend zur Grenze – in einigem Abstand zur Grenze zwischen Schierenberg und Rohrberg – bald nach Erreichen des offenen Geländes nach links über die Grenze und wieder links durch den Wald des Schierenbergs zum Ausgangspunkt zurück.

Länge: 17 km Karte: TK 50 W Topografische Wanderkarte Nördliches Eichsfeld (Goldene Mark, Ohmgebirge, Zehnsberg und Dün), 1:50.000. Dauer: ca. 8 Std. Zurück: ca. 16.30 Uhr

5 Hinweise

Kirchganderner Stationsweg Weil Kirchgandern von einer Pestepidemie in den Jahren 1850/51 vollständig verschont blieb, gab der örtliche Pfarrer das Gelübde, oben auf dem Kahle Berg eine Kapelle und nach dort einen Stationsweg zu errichten. Die Kapelle wurde der Maria Magdalena geweiht. Erbauung 1852, vollständig erneuert 1929. Wegen der Grenznähe wurden während der DDR-Diktatur Kapelle und Stationsweg abgerissen, die Trümmer in der Gegend verstreut. Nach der Wende wurde 1991 die Kapelle neu errichtet und fünf Jahre später auch der Stations- weg.

Der formenschöne Rusteberg vom Kirchgandener Stations- weg aus betrachtet.

Rustenfelde Ist ein Ortsteil der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Hanstein-Rusteberg. Man nennt die Einwohner die „Tellerlecker“. Die Pfarrkirche heißt St. Petrus und Paulus. Ein Hospital für Arme im Ort geht auf eine im Jahre 1743 gegebene Stiftung der Brüder Wilhelm und Lorenz Osburg zurück, die aus Rustenfelde stammen und in Wien als Dominikaner lebten.

Marth Wie Rustenfelde zur VG Hanstein-Rusteberg gehörend. Marth gehörte ursprünglich zur Burg Rusteberg. In der Nähe des ehemaligen kurmainzischen Amtshauses befand sich der „Spendenhof“. Dort wurden alljährlich während der Fastenzeit Spenden und Almosen an die Armen ausgeteilt.

6 Rusteberg Der Rusteberg gilt als der „Wächter und das Haupt des Eichsfeldes“. Seine kegelförmige Gestalt muss wohl schon die Mainzer Erzbischöfe dazu bewegt haben, dort eine Befestigungsanlage zu bauen, um von dort aus das Eichsfeld zu verwalten. Zwischen 1123 und 1540 (über 400 Jahre lang) befand sich auf dem Plateau des Berges der stark befestigte mainzische Verwaltungssitz.

Die stark befestigte Burg nach einem Stich von Merian im Jahre 1648. Sie hat den Dreißig- jährigen Krieg gut überstanden.

Von hier aus galt es das kurmainzische Eichsfeld vor mög- lichen Angriffen der in Norden benach- barten Welfenher- zöge zu schützen. Die ritterliche Burg- mannschaft, die den Schutz der Burg zu garantieren hatte, wurde über die Jahrhunderte hinweg von vielen Rittergeschlechtern gestellt, wie z.B. von denen von Hardenberg, von Hanstein und von Bodenhausen. 1540 verlegten die Mainzer ihren Verwaltungssitz in das wohnlichere Heiligenstadt. In den Jahren 1749/50 wurde mit der Abtragung der Burg begonnen. Die Steine dienten zum Bau eines schlossähnlichen Amtshauses am Fuße des Rustebergs. Heute ist darin eine Klinik untergebracht.

Weiterfahrt zum Hotel

Abfahrt ca. 16.45 Uhr Auf der Hinfahrtroute fahren wir zurück und links auf die L566. Wir bleiben auf der L566, unterbrechen aber unsere Fahrt bald danach bei dem Gut Besenhausen. Ggfs. trinken wir in der Cafeteria des Rittergutes Besenhausen Kaffee (1 Std.)

Weiter geht es, vorbei an Kirchgandern und links auf die B80. Die bringt uns zur neuen Autobahn A38 bei der Auffahrt Arenshausen. Auf der Autobahn bis zur Abfahrt Leinefelde/Worbis. Dann auf die B247, durch Worbis immer Richtung Duderstadt nach Wintzingerode. Dort rechts ab zum Hotel Katharinenquell in der Schlossstraße.

Strecke: ca. 45 km, Fahrdauer ca. 45 Min., Ankunft ca. 18.45 Uhr.

7 2.Tour (Dienstag)

Reiner Cornelius beschreibt in seinem Buch „Vom Todesstreifen zur Lebenslinie: Eichsfeld – Werrabergland“ an drei Stellen Teile unserer heutigen Wandertour: „Die Besteigung des Sonnensteins“ auf Seite 29, „Die Burg Bodenstein und das Ohmgebirge“ auf Seite 30/34 und eine Tour „Rund um Burg Bodenstein“ auf Seite 35/36. Unsere Wandertour unternehmen wir direkt von unserem Hotel aus, das ja am Fuße des Ohmgebirges liegt. Und die Burg Bodenstein werden wir nach weniger als einer Stunde erreichen. Also alles liegt ganz nahe, dennoch wird es heute wegen der Höhenanstiege anstrengend. Deshalb nehmen wir uns dort, wo es besonders steil nach oben geht, genügend Zeit. Auf jeden Fall wird uns diese Tour wegen ihrer geschichtlichen Hintergründe und ihrer herrlichen Aussichten lange in der Erinnerung bleiben.

Beginn: 9.00 Uhr vor unserem Hotel

Strecke: Dorfstraße Richtung Burg Bodenstein – am Ortsende rechts auf ansteigendem Fahrweg – ein Pfad leitet zur Familiengruft derer von Wintzingerode – rechts Felsabstürze – Burg Bodenstein – den Schlossberg hinauf, an der Ferienanlage vorbei – Bornbergquelle – weiter aufwärts zum Wald – Alte Wehnder Straße (rote Markierung) – Sitzgruppe – rechts Markierung blaues Dreieck – Forsthaus Seegel (hier stand bis vor einigen Jahren Deutschlands älteste Ulme) – Bodetal – Holungen (ehem. Bergarbeiterdorf, Kalibergbau) – auf die Höhe nördl. des Sonnensteins – Sonnenstein (486 m, Gipfelkreuz, Aussicht) – abwärts zur ehemaligen Kontrollstelle für den Zugang in das Sperrgebiet (der Pass nennt sich „Eichsfelder Pforte“) – Blick auf die Roten Berge von Holungen – Iseke-Denkmal (rechts neben der Landstraße) – Abstecher zum „Braunen Bühl“ (200 m) – auf dem Weg mit grünem waagerechtem Balken – später links abzweigen und keine Höhe verlieren – zum Waldrand am Hinweg – etwas weiter und rechts durch den Düstergrund und zurück zum Hotel.

Länge: 20 km Karte: TK 50 W Topografische Wanderkarte Nördliches Eichsfeld (Goldene Mark, Ohmgebirge, Zehnsberg und Dün), 1:50.000. Dauer: ca. 9 Std. Zurück: ca. 18.00 Uhr

Hinweise

Burg Bodenstein Die über 900 Jahre alte Burg ist die am besten erhaltene mittelalterliche Burg im Eichsfeld. Selbst die Zugbrücke funktioniert noch. Die Felsen um die Burg benutzten die Germanen als Kult- und Opferstätte für den Gott Wodan. In karolingischer Zeit entstand auf dem Felsen eine Grenzfeste gegen die aufständigen Sachsen. 8 Die urkundliche Ersterwähnung stammt aus dem Jahre 1098 und nennt die Herren von Bodenstein als Burgherren. 1293 ging die Burg an die Grafen von Honstein, 1337 an die Ganerbengemeinschaft Johann von Wintzingerode und die Ritter von Worbis, von Rusteberg und von Wolf. 1448 sind die Herren von Wintzingerode im alleinigen Besitz der Burg. Diese Familie lebte bis 1945 (zwischenzeitlich zu einem Schloss umgebaut) auf der Burg, bis sie von dem DDR-Regime im Rahmen der Bodenreform entschädigungslos enteignet wurde. Der protestantischen letzten Gräfin Gisela gelang es, dass die Burg in den Besitz der Kirche kam. Daher konnte sich zwischen 1948 und 1971 ein Müttererholungsheim etablieren und danach bis zur Wende ein kirchliches Tagungs- und Erholungsheim. Nach 1991 erfolgte eine Restaurierung der Anlage. Jetzt befindet sich in der Burg eine Familienerholungs- und Begegnungsstätte der Evangelischen Kirchenprovinz Sachsen.

Sonnenstein Der unbewaldete Gipfel des Sonnenseins bietet eine herrliche Aussicht auf , Kyffhäuser Gebirge, Thüringer Wald, Göttinger Berge, Seeburger See, Goldene Mark und Duderstadt. Man vermutet, dass sich hier eine heidnische Opferstätte für den Sonnengott Wotan befand. Ausgrabungen lassen auf eine frühgeschichtliche Besiedelung schließen. Auch eine mittelalterliche Befestigungsanlage befand sich am Westrand des Berges, die „Urbenschanze“. Das große Holzkreuz wurde 1990 neben einem alten Steintisch aufgestellt.

Eichsfelder Pforte (425 m) Durch den Sattel unterhalb des Sonnensteins führt eine Landesstraße (L1011), sie verbindet Bischofferode mit Duderstadt. Er wird das „Eichsfelder Tor“ genannt. Dieser Name taucht bereits in alten Wegebeschreibungen auf in seiner lateinischen Form als „Porta Eichsfeldica“. Durch diesen Sattel führte schon im Mittelalter die Nebenhandelsstraße von Halle über Nordhausen nach Duderstadt, Göttingen und .

Iseke-Denkmal Dr. Hermann Iseke, Pfarrer und Heimatdichter, wurde 1856 in Holungen geboren. Er gilt als der bedeutendste Heimatdichter des Eichsfeldes. Auf ihn geht u.a. das „Eichsfeldlied“ zurück. 1956 errichtete man ihm den Gedenkstein anlässlich seines 100.Geburtstags. Die Treue zur Heimat kommt in einem seiner Gedichte eindrucksvoll zum Ausdruck:

„Bist du gewandert durch die Welt, auf jedem Weg und Pfade, schlugst auf in Nord und Süd dein Zelt, an Alp und Meeresstade. Hast du mein Eichsfeld nicht gesehn, mit seinen burggekrönten Höhn und kreuzfidelen Sassen, dein Rühmen magst du lassen!“

9 Brauner Bühl Der kegelförmige Hügel wird auch Riesenhügel genannt. Der Sage nach soll hier ein Riese vorbeigekommen sein und seine Stiefel ausgekippt haben, weil ihn die Steine darin störten.

* * *

Anfahrt zur Nesselröder Warte

Auf die B247 Richtung Duderstadt, in Teistungen links abbiegen auf die L1009 nach Berlingerode, dort rechts abbiegen nach Nesselröden über Böseckendorf. In Nesselröden links auf die L569, aber bald danach rechts abzweigen zur Nesselröder Warte und Campingplatz. Abfahrt: 9.00 Uhr. Strecke: ca. 12 km, Fahrdauer ca. 15 Min., Ankunft ca. 9.15 Uhr.

3.Tour (Mittwoch) Beginn: 9.30 Uhr. Ausgangspunkt ist der Parkplatz bei der Nesselröder Warte. Ein Großteil der Tour ist beschrieben als „Grenzwanderung am Duderstädter Knick“ in dem Landschaftsführer Leinetal – Südharz – Eichsfeld auf Seite 153/156. Die Strecke ist mit 10 km angegeben und wegen der Anstiege am Ende mit einem zeitlichen Aufwand von 3½ - 4 Std. eingestuft. Weil ich jedoch den kleinen Ort Böseckendorf, der in der Zeit des Ausbaus der Grenzbefestigung 1961 bei einer der größten Massenfluchten in der DDR eine Rolle spielte, in unsere Tour einbinden wollte, habe ich die Strecke entsprechend verlängert und in ihrem Anfang abgeändert.

Strecke: Auf dem Weser–Harz–Heide–Fernradweg in westl. Richtung (Ausblick auf die Doppelkuppe der Gleichen) – am Waldrand links nach Süden immer am Waldrand (Köllsches Holz) entlang – Rote Uferberg – nach Südosten auf Etzenbach zu – nach links zum Waldrand (Duderstädter Knick) – Nathetal – Etzenborn – durch die Neuendorfer Straße (Hauptstraße) – „An der Etzequelle“, sofort links in den Stadtweg – den Mühlberg hinauf – bei der Wegegabel den mittleren Weg nehmen – Duderstädter Knick – ehem. Zonengrenze, dort rechts entlang – links abbiegend zum Pfaffenberg (Landstraße geradeaus überqueren) – nach links auf Weg mit grünem Quadrat – zur Kreisstraße, dort links nach Böseckendorf – auf der Kreisstraße weiter geradeaus zur ehem. Grenze – links auf den Bundespräsidentenweg – am Waldrand rechts abzweigen – immer am Waldrand entlang und über die Nathe auf die Landstraße nach rechts – kurz danach links ab in nordwestl. Richtung in den Dutenborngrund – steil hinauf zur Nesselröder Warte zurück (Ausblick auf die Eichsfelder Pforte: links der Sonnenstein, rechts der Trogberg).

10 Länge: 17 km Karte: TK 50 W Topografische Wanderkarte Nördliches Eichsfeld (Goldene Mark, Ohmgebirge, Zehnsberg und Dün), 1:50.000. Dauer: ca. 7½ Std. Zurück: ca. 17.00 Uhr

Hinweise

Nesselröder Warte (285 m) Die Nesselröder Warte war eine von 11 Warten, die im 14.Jh. rund um Duderstadt errichtet wurden, um die Stadt zu schützen und zu warnen. Sie entstand 1392. Der Wartturm wurde 1640 abgerissen und an seiner Stelle 1730 ein Forsthaus errichtet. Seit 1870 ist das Forsthaus im privaten Besitz, war vorübergehend eine Gaststätte und jetzt Mittelpunkt eines Campingplatzes.

Etzenborn Durch den Verkauf von Schloss Neuengleichen durch die Brüder Ernst und Hans von Uslar-Gleichen an den Landgrafen Ludwig I von Hessen im Jahre 1451 wurde dieses Gebiet, zu dem auch der Ort Etzenborn gehört, hessisch. Als es im 17.Jh. Spannungen zwischen den Anhängern der kath. und ev. Kirche gab, verfügte der hessische Landgraf, die Bewohner sollen sich diesbezüglich nach ihm richten. Aufgrund der Beschlüsse des Wiener Kongresses 1814/15 fiel Etzenborn an das Königreich Hannover. Im Jahre 1980 wanderte Karl Carstens auf dem nach ihm benannten Bundespräsidentenweg entlang der Zonengrenze durch Etzenborn. 1997 wurde an der Grenze zum benachbarten Neuendorf ein Mahnmal errichtet.

Duderstädter Knick Der Duderstädter Knick war eine um Duderstadt herum angelegte Landwehr, ein Gehölz- und Heckenstreifen von ca. 30 m Tiefe, bewachsen mit undurchdringlichen Sträuchern und Bäumen. Das regelmäßige „Knicken“ – so nannte man den Verjüngungsschnitt – musste von den Bürgern der Stadt durchgeführt werden. Die Nesselröder Warte war Sitz des Knickförsters, der die Arbeiten zu überwachen hatte.

Böseckendorf Im August 1961 errichteten die DDR-Machthaber die Berliner Mauer. Bald danach begannen auch die Arbeiten an der Zonengrenze, um diese so zu sichern, dass niemand mehr in den Westen fliehen konnte. Der kleine Ort Böseckendorf, der nur 700 m von der Grenze entfernt lag, sorgte am 2.Oktober 1961 für Schlagzeilen, weil dort eine Massenflucht von 53 Einwohnern in den Westen gelang. Bei Einbruch der Dunkelheit brechen sie auf, 53 Personen aus 16 Familien. Was sie wagen, kann böse enden. Schlimmstenfalls mit dem Tod, erschossen auf der Flucht von den DDR-Grenzern. Bestenfalls droht ihnen Gefängnis, wenn sie erwischt werden. Die Familien würden auseinandergerissen, die Kinder der „Republik- flüchtlinge“ ins Heim geschickt.

11 Hintereinander gehen sie in der Dunkelheit Richtung Grenze. Sie halten sich an einer langen Leine fest, um sich nicht zu verlieren. Die Alten und Kinder sitzen auf Pferdefuhrwerken. Man nimmt nur mit, was man auf dem Leib tragen kann. Wäschepakete auf den Wagen sollen vor Schüssen schützen. Zu diesem Zeitpunkt ist der Grenzzaun noch nicht in der späteren Form gesichert. Er ist eine Art Weidezaun bestehend aus Posten und Stacheldraht. Sie kommen unbehelligt in den Westen, werden vom Bundesgrenzschutz empfangen und erhalten Notausweisscheine mit der Aufschrift „Aufgenommen in der Bundesrepublik Deutschland aufgrund einer politisch bedingten Zwangslage. Es handelt sich um die halbe Bevölkerung von Böseckendorf und ist die größte Massenflucht der DDR. Im Eichsfelder Grenzland-Museum ist dieser Flucht ein eigener Raum gewidmet.

* * *

Anfahrt nach Teistungen zum Grenzland-Museum

Bevor wir unser Hotel verlassen, verabschieden wir uns mit einem Lied; das ist so Tradition bei uns. Auf die B247 Richtung Duderstadt durch Ferna und Teistungen. Bald hinter dem Ort befindet sich das Grenzland-Museum rechter Hand. Abfahrt: 9.15 Uhr. Strecke: ca. 8 km, Fahrdauer ca. 10 Min., Ankunft ca. 9.25 Uhr.

4.Tour (Donnerstag) Beginn: 9.45 Uhr Ausgangspunkt ist der Parkplatz beim Eichsfelder Grenzlandmuseum. In dem Museumsgebäude am ehem. Grenzübergang Duderstadt/Worbis befand sich eine Zollverwaltungsstelle. Unsere Tour setzt sich aus zwei Rundtouren zusammen. Wir beginnen mit der sogenannten „Lindenberg-Runde“, allerdings von mir etwas modifiziert und in entgegengesetzter Richtung, die auf Seite 62/63 im Buch „Eichsfeld – Werrabergland“ beschrieben ist. Danach kommt die ebenfalls etwas abgeänderte „Pferdeberg-Runde“ an die Reihe, ebenfalls in entgegengesetzter Richtung wie im o.g. Buch auf Seite 62 beschrieben. Am Pferdeberg, im gleichnamigen „Ferienparadies“, werden wir uns am Ende Zeit lassen, um dort Kaffee zu trinken.

Strecke: Freizeitgelände Teistungerburg – in südl. Richtung auf Teistungen zu – vor dem Ort nach Osten und vor dem Wald auf den Ort Wehnde zu – kurz vor Wehnde links abbiegen zur ehem. Grenze, dort nach rechts zum Kutschenberg mit dem „West-Östlichen Tor“ – weiter auf dem Kolonnenweg bis zur Landesstraße L1011, dort links und gleich wieder links auf den „Bundespräsidentenweg“ – dort wo dieser Weg auf den „Musikantenweg“ stößt, links zur ehem. Grenze – rechts auf den Kolonnenweg – ehem. Kapelle (etwas versteckt im Wald), zu der Prozessionen führten zum Gedenken an die Opfer der Cholera von 1850

12 – Schutzhütte – auf den Stock geschnittene Linden, Eichen, Eschen, Ahorne – Hanganschnitt mit Einblick in die Geologie (über dem roten Buntsandstein lagert eine 30-cm-Schicht ockergelber Löss, der während der Eiszeit durch Winde angeweht wurde) – zurück Richtung Grenzlandmuseum – wir lassen das Museum aber links liegen und beginnen mit der „Pferdeberg-Runde“ – nach Überquerung des Flüsschens Hahle verlassen wir den Grenzweg nach rechts – auf dem Wirtschaftsweg hinauf zum Pferdeberg (Pferdebergturm, Gaststätte des Ferienparadieses) – Kaffeetrinken – leicht abfallend vor den Wald zu einer Schutzhütte – weiter in südl. Richtung zur ehem. Grenze – nach links auf den Kolonnenweg immer an der Grenze entlang – Wachturm – zwei Beton-Beobachtungsbunker – Kfz-Sperrgraben und Hunde- laufanlage – Grenzzaun mit beleuchteten Spurensicherungsstreifen – wir überqueren wieder die Hahle und gelangen über den ehemaligen Grenzübergang Duderstadt-Worbis rechts wieder zum Ausgangspunkt zurück.

Länge: 17 km Karte: TK 50 W Topografische Wanderkarte Nördliches Eichsfeld (Goldene Mark, Ohmgebirge, Zehnsberg und Dün), 1:50.000. Dauer: ca. 7 + 1 Std. Kaffeetrinken Zurück: ca. 17.45 Uhr

Hinweise

Teistungerburg Hier stand zunächst eine Außenstelle des Klosters Beuren, die sich aber nach 1268 zu einem eigenständigen Kloster entwickelte. Im Bauernkrieg 1525 und im Dreißigjährigen Krieg wurden die Bauwerke stark beschädigt, aber 1772/75 wieder aufgebaut. Nach der Säkularisierung ging das Kloster in weltlichen Besitz über. Nach 1945 diente es zunächst zur Unterkunft für Flüchtlinge. 1993 erfolgte eine Restaurierung.

West-Östliches Tor Am 19.Juni 2002 wurde auf dem Kutschenberg von keinem Geringerem als Michail Gorbatschow das symbolische Denkmal eingeweiht, das stets an die überwundene Teilung Deutschlands erinnern soll. Ihm haben wir die „Wende“ zu verdanken. Ihm überreichte der BUND einen „Grüne-Band-Anteilsschein“, den jedermann erwerben kann und mit dessen Erlös am Grünen Band Flächen angekauft werden. Gorbatschow wird an diesem Tag auch Schirmherr des Grünen Bandes. Das Denkmal besteht aus zwei zwölf Meter hohen Eichenstämmen, die am Boden mit einer Edelstahlschwelle miteinander verbunden sind. Sie sind umrahmt von vielen jungen Eichenbäumen.

Bundespräsidentenweg Der Weg führt von der Ostsee bis nach Garmisch und ist auf den ehemaligen Bundespräsidenten Karl Carstens zurückzuführen. Der hatte bekanntlich die gesamte

13 Bundesrepublik durchwandert. Und wie es der Zufall will, trafen wir ihn mit seiner Frau und seiner Wandergruppe, die ihn auf der Deutschlandwanderung regelmäßig begleitete, am 15.Juni 1986 bei der Carl-Braun-Hütte. An diesem Wochenende feierte die MT ihren 125.Geburtstag. Aus diesem Anlass wurde im Rahmen eines Wandertages des Turngau Fulda-Eder, organisiert von unserer Abteilung, eine 12 km lange Hüttenwanderung durch den Stadtwald angeboten. Karl Carstens hatte sich mittags in Melsungen in das Goldene Buch der Stadt eingetragen und war auf dem Weg nach Bergheim. Bei der Carl-Braun-Hütte war eine Rast eingeplant. Zu dieser Zeit kamen wir dort vorbei und konnten ihn nicht nur begrüßen, sondern ihm auch das „Lied von des Heiligen Berges Höhen“ singen.

Flüsschen Hahle Hier befand sich eine sogenannte Flusssperre, die verhindern sollte, dass jemand in dem Wasser in den Westen flüchten konnte.

Pferdebergturm (279 m) Der am 22.Nov. 1984 eingeweihte Turm ist ein Wahrzeichen der Grenzregion Duderstadt. Bis zur „Wende“ fanden hier in jedem Jahr am Tag der Deutschen Einheit, dem 17.Juni, Gedenk- veranstaltungen statt.

Von hier aus können wir einen Teil unserer Wanderungen noch einmal abschließend überblicken.

* * *

Hintergrund-Informationen

Das Eichsfeld

Das Eichsfeld wurde erstmals in einer Urkunde im Jahre 897 genannt. Darin ging es um einen Gütertausch zwischen dem Abt von Fulda und einem Grafen namens Konrad. 1022 werden erstmals Besitzungen des Fürstbistums genannt. Bis zum Jahre 1803 gehörte das Eichsfeld auch weltlich dem Mainzer Kurfürsten- und Erzbistum. Dann wurde es nach dem Reichsdeputationshauptschluss (siehe weiter unten) geteilt und anderen Herrschaften zugeordnet. Vorübergehend zählt es von 1806-1813 – wie unsere damalige Landgrafschaft Hessen- Kassel – zum Königreich Westphalen unter Jerome, bis es nach dem Wiener Kongress 1814/15 für immer geteilt wird: Das Obere Eichsfeld (und Teile des Unteren Eichsfeldes) gehen an Preußen, das Untere Eichsfeld (der größere nördliche Teil) an Hannover. 14

Man sieht allerorts das „Mainzer Rad“ als bischöfliches Wappen, ein weißes Rad mit 8 Speichen auf rotem Grund. Und die Menschen stehen immer noch treu zum katholischen Glauben, wie er ihnen vom Erzbistum Mainz gepredigt wurde. Auch nach der durch Martin Luther hervorgerufenen Reformation blieb das Eichsfeld katholisch. Allerdings mussten die Jesuiten zwischen 1575 und 1625 50 Jahre lang eine strenge Gegenreformation durchführen, um den Eichsfeldern den evangelischen Glauben, zu dem sie durch Martin Luther gewechselt waren, wieder abzuringen. Selbst während der DDR-Zeit blieb das kirchliche Leben im Eichsfeld weitgehend intakt. Der Papst bedankte sich 2011 bei seinen Glaubensbrüdern und - Schwestern durch seinen Besuch im eichsfeldischen Etzelsbach.

Bis Ende 1989 befand sich der größte Teil des Eichsfeldes (insbesondere das Obere Eichsfeld) in der DDR. Heute verbindet es die Länder Thüringen, Hessen und Niedersachsen. Das Untere Eichsfeld ist weitgehend waldlos, wegen seines ertragreichen Lößbodens wird es von der Landwirtschaft intensiv benutzt. Man nennt das Gebiet bezeich- nenderweise die „Goldene Mark“. Das Obere Eichsfeld ist eine Bergregion mit vielen Wäldern, sie lag ausschließlich in der DDR. Der Leine-Fluss bildet in etwa die Grenzlinie zwischen dem Unteren und dem Oberen Eichsfeld. Sie entspringt aus sieben Quellen innerhalb des Stadtgebiets von Leinefelde.

Das Grüne Band

Am ehemaligen Grenzstreifen war die Natur über 30 Jahre lang nicht vom Menschen bedroht, konnte sich erholen und weitgehend frei entfalten. Seltene Pflanzen und Tiere fanden hier ein Rückzugsgebiet. Dieser Grenzstreifen, der mit seinen Sperranlagen die DDR-Bürger an einer Flucht in den Westen hindern sollte, entwickelte sich zum „Todesstreifen“. Denn viele Menschen starben beim Versuch, ihn zu überwinden.

Das Land Thüringen besitzt mit 763 km den längsten Abschnitt des 1393 km langen Streifens zwischen der Ostsee und dem Dreiländereck bei Hof zwischen Sachsen, Bayern und Thüringen. Seit Mitte der 1990er Jahre engagiert man sich insbesondere der BUND um den Erhalt der schmalen etwa 20-30 m breiten Naturlandschaft unter dem bezeichnenden Titel „Grünes Band“.

Mit dem Einigungsvertrag von 1990 gingen alle Flächen am Todesstreifen zunächst in das Eigentum der Bundesrepublik Deutschland. Nach der Minenräumung wurden oftmals Flächen ohne Rechtsgrundlage in Nutzung genommen. Der größte Teil aber blieb wegen ungeklärter Eigentumsverhältnisse ungenutzt. Dennoch: Das Mauergrundstücksgesetz sieht die Rückübertragung der Grundstücke an die früheren Eigentümer vor. Daher versuchen Umwelt- und Naturschutz- Verbände, gemeinsam mit anliegenden Landkreisen und Gemeinden, nach und nach die Grundstücke zu erwerben und unter Naturschutz zu stellen.

15 Der Kolonnenweg mit seinen Spurplatten ist im rechtlichen Sinne nicht existent (weil offizieller kein Weg) und lässt sich daher auch nicht unter Schutz stellen, ist aber für die Erreichbarkeit des Grünen Bandes eine wesentliche Voraussetzung. Er soll erhalten bleiben.

Durch artgerechte Beweidung und einen sanften Tourismus soll sich der ehemalige Todesstreifen zur künftigen Lebenslinie für Mensch und Natur entwickeln.

Der preisgekrönte Dokumentarfilmer Andreas Kieling machte das Grüne Band mit seinem im ZDF gezeigten TV-Film „Mitten im wilden Deutschland“ bekannt. In seinem Buch „Ein deutscher Wandersommer“ (Untertitel: 1400 Kilometer durch unsere wilde Heimat) beschreibt er seine Erlebnisse entlang des Grünen Bandes vom Dreiländereck Sachsen, Bayern, Thüringen bis zur Ostsee. Bei seiner 7-wöchigen Wanderung entdeckt er im ehemaligen Todesstreifen eine Wildnis inmitten Deutschlands, Pflanzen und Tiere, die nahezu ausgestorben schienen. Kieling, 1959 in Gotha geboren, flieht 1976 16jährig in den Westen. Sein Buch „Ein deutscher Wandersommer“ macht geradezu Lust auf das Wandern in unserem Land.

Für uns Wanderer ist jedoch die vom BUND im Auwel-Verlag Niederaula unter dem Titel „Vom Todesstreifen zur Lebenslinie“ herausgegebene 6-bändige Buchreihe eine herrliche Lektüre, die zum Wandern einlädt. Für uns kommen insbesondere die Bände „Eichsfeld–Werrabergland“, „Von der Rhön zum Thüringer Wald“ und „Rhön–Hessen–Thüringen“ in Betracht. Der Autor Reiner Cornelius , ein gebürtiger Bad Hersfelder, hat das gesamte „Grüne Band“ mit dem Fahrrad bzw. zu Fuß erlebt.

Der Reichsdeputationshauptschluss von 1803

Die Grundlage für diesen Beschluss, der nach Ratifizierung durch den Deutschen Kaiser am 24.April 1803 in Kraft trat, war ein zwischen Frankreich und Österreich im Juni 1802 vereinbarter Entschädigungsplan, der auf dem 1801 geschlossenen Friedensvertrag von Lunéville fußte. Dort hatten sich und der Deutsche Kaiser nach den militärischen Niederlagen von 1795, 1797 und zuletzt am 3.Dezember 1800 bei Hohenlinden auf die Abtretung aller linksrheinischen deutschen Gebiete zwischen Basel und Andernach geeinigt. Die betreffenden deutschen Fürsten (aber nur die weltlichen!) sollten in Deutschland dafür entschädigt werden. Diese Entschädigung sollte durch die Säkularisierung (Abtretung) kirchlichen Grundbesitzes und die Mediatisierung (Aufhebung der unmittelbaren Unterstellung eines weltlichen Reichsstandes) kleinerer weltlicher Herrschaften vorgenommen werden. Auf diese Weise wurden alle geistlichen Fürstentümer (so z.B. das Kurbistum Mainz) enteignet, einschließlich der Besitzungen der Kirche (Klöster, geistliche Residenzen). Sie fielen an weltliche Landesherren.

16 Viertagewanderung „Vom Todesstreifen zur Lebenslinie“ 23.-26.Juni 2011

Wir sind nicht das erstemal mit unserer Viertagewanderung in der Rhön, diesmal haben wir uns jedoch das „Grüne Band“ entlang der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze ausgewählt, dort wo bis vor 21 Jahren niemand hin durfte, wo der berüchtigte „Todesstreifen“ die Menschen der DDR an einer Flucht aus dem „sozialistischen Arbeiter- und Bauernstaat“ in den Westen hinderte. Über 600 bedrohte Arten von Tieren und Pflanzen konnten in dieser rund 40 Jahre lang brach gelegenen Zone überleben, weshalb sie nach der Grenzöffnung von den Naturschützern unter dem Projektnamen „Grünes Band“ in großen Teilen vor der Zerstörung gerettet wurde.

Wir müssen nicht weit fahren bis zum „Haus auf der Grenze“ nahe dem Point Alpha, zwischen dem hessischen Rasdorf und dem thüringischen Geisa gelegen. Dort startet unsere 1.Tour, die uns zwei Kilometer auf dem ehemaligen Kolonnenweg Richtung Süden führt, dann hinein in das Geisaer Land, durch den Ort Wiesenfeld, hinauf auf den Rockenstuhl, auf dem Ulster-Höhenweg nach Geisa und zuletzt hinauf zum Point Alpha. Die Wegeführung entspricht nahezu der Extratour „Point-Alpha-Weg“, die mit 14,5 km Länge angegeben und als mittelschwer eingestuft ist.

Mit dem Weg der Hoffnung, angelegt zwischen dem Kolonnenweg und der Grenze, soll an die Menschen erinnert werden, die ihr Leben lassen mussten im Kampf gegen die kommunistischen Diktatoren. Ihnen ging es ähnlich wie Jesus, der sich mit der Dornenkrone und dem Kreuz auf seinen letzten Weg begeben musste.

Unter der Last des Kreuzes brach Jesus zusammen, ähnlich den Menschen, die hier die Grenze in den Westen überwinden wollten und von den Schüssen der Grenzpolizisten getötet wurden.

17 Der 529 m hohe Basaltkegel des Rockenstuhls mit der Ortschaft Wiesenfeld im Vordergrund sind unsere nächsten Ziele.

Nachdem wir Wiesenfeld hinter uns gelassen haben, überqueren wir das Flüsschen Geisa. Ab dort geht es bergauf. Im Wald passieren wir beim „Ulsterblick“ einen Aussichtsplatz auf die Ortschaft Schleid und die Talaue der Ulster. Bald danach öffnet sich der Wald und vor uns liegt eine große Almwiese, die von etwas abseits träge daliegenden Rhönschafen abgegrast wurde.

Hinauf auf den Gipfel des Rockenstuhls müssen wir noch ein anstrengendes Steilstück über- winden, dann erwartet uns dort oben die längst fällige und sehn- süchtig erwartete Mittagsrast.

Auf diesem Berggipfel hatten die Fuldaer Fürstäbte rund 400 Jahre lang ihren Amtssitz für das Geisaer Land. Zuvor stand hier eine Raubritterburg, die von ihnen im 13.Jh. zerstört worden war. Ein Blitzschlag im Jahre 1699 zerstörte den Amtssitz und sorgte für dessen Verlegung ins Tal nach Geisa.

Im neuen Schloss, das alte war abgebrannt, residierten die seit 1752 zu Bischöfen aufgestiegenen Fuldaer Äbte während der Sommermonate und wenn sie zur Jagd gingen. Es wurde anfangs des 18.Jh. erbaut.

Auf dem Platz vor dem Schloss wurde am letzten Sonntag der frühere Regierungschef von Spanien, Felipe Gonzáles, mit dem diesjährigen Point- Alpha-Preis von der thüringischen Ministerpräsidentin Christine Lieber-

18 knecht ausgezeichnet. Diese Ehrung für verdiente Förderer des wiedervereinten Deutschlands wird seit 2005 vom „Kuratorium Deutsche Einheit“ verliehen.

Das neue Amtshaus demonstriert die Stärke der Fuldaer Bischöfe.

Wir gönnen uns nach dem steilen Aufstieg von Geisa herauf eine kurze Pause. Im Hintergrund steht der Beobachtungsturm von Point- Alpha, der bis zur „Wende“ rund um die Uhr von amerikanischen Soldaten besetzt war. Denn während des „Kalten Krieges“ erwartete man hier im sogenannten „Fulda-Gap“ einen russischen Panzerangriff. An den ehemaligen Grenzbefesti- gungsanlagen vorbei sind wir wenig später zurück bei unseren Autos beim „Haus auf der Grenze“. Dann brauchen wir nur noch 15 Minuten zu fahren, bis wir im Tanner Stadtteil Lahrbach unser Quartier, das Landhotel Kehl, erreicht haben.

2.Tag Wir starten am Parkplatz Birxgraben bei Seiferts. Nach dem gestrigen Tag in der kuppenreichen Vorderrhön besuchen wir heute die Hochrhön. Es geht zunächst durch den Birxgraben zum Drei-Länder-Eck Hessen-Thüringen-Bayern, weiter zum Schwarzen Moor, dann ins thüringische Frankenheim und über den Ort Birx wieder zurück. Den Birxgaben hat der Birxbach mit seinen schnell fließenden Wässern in die Landschaft gegraben, umsäumt von einem natürlichen Auenwald, dessen Urwüchsigkeit uns beeindruckt. Weiter oben queren wir die Weideflächen der Bauern von Seiferts. Lesesteinwälle erinnern an die mühevolle Arbeit zur Schaffung einer solchen Kultur- landschaft. Bei der Schutzhütte des Rhönclubs, Zweigverein Seiferts, gönnen wir uns eine erste Rast und 19 genießen in der Morgensonne die Aussicht zurück in das unter uns liegende Ulstertal. Zu unserer Überraschung ist die gemütliche Hütte geöffnet. Sie befindet sich in einem tadellosen Zustand, als gäbe es hier nicht jene Banausen wie bei uns, die mit derartigen Einrichtungen zerstöre- risch umgehen. Weiter geht es bergauf. Wir nähern uns der deutsch-deutschen Grenze, die wir am Drei-Länder-Eck erreichen. Von drüben grüßen uns die Häuser von Birx, der westlichsten Ortschaft der früheren DDR. Recht unscheinbar ist der flache Buntsandstein am Drei-Länder-Eck, auf dessen oberer Seite die Grenzverläufe eingekerbt sind. Hier verlassen wir unser Bundesland Hessen und sind für längere Zeit auf bayerischem Gebiet unterwegs.

Sehr willkommen ist die Rast am Parkplatz Schwarzes Moor, auch weil gerade einige Sitzgruppen frei sind und (noch) die Sonne scheint. Ein Trompeter spielt uns sogar ein Ständchen.

Beim Rundgang durch das Schwarze Moor überrascht uns ein kurzer heftiger Regenschauer. Danach haben wir wieder Sonne pur.

20 Auf dem Marsch hinauf in das thüringische Frankenheim müssen wir die für Bayern typischen asphaltierten Feldwege benutzen und zudem einiges an Höhenmetern einbüßen, die wir uns später wieder zurückerobern müssen. In der Ortslage von Frankenheim kann Bärbel Appell an einem Bäckerauto ein frisches Brot erwerben.

Über eine Hochebene entlang der ehemaligen Grenze erreichen wir das kleine Dörfchen Brix. Dort kehren wir zur Kaffeezeit ein, um uns für den nachfolgenden Abstieg auf der Straße zu stärken.

3.Tag Heute geht es direkt von unserem Quartier in Tann-Lahrbach los. Zunächst streben wir dem mächtigen Habelberg zu, dem Hausberg der Tanner. In der Ortschaft Habel zweigen wir zur Umrundung des Boxberges ab und gelangen hinter der Ortschaft Boxberg in einer Senke auf die Passstraße zwischen Habel in Hessen und Walkes in Thüringen. An dieser Stelle schaut man ungewöhnlicherweise vom „Westen“ aus westwärts in den „Osten“, weil hier das Geisaer Land sich wie ein Zipfel um Tann herum in südlicher Richtung nach Hessen ausdehnt. Leider bläst uns bei der mächtigen Hutebuche ein kühler Wind entgegen, weshalb wir uns für die Rast etwas unterhalb eine geschützte Lage suchen. Die finden wir bei der Schutzhütte am Kettenborn.

Dort, wo in früheren Zeiten die Bewohner von Habel ihr Trinkwasser holten, wird Bärbel Appell von Roland Wex als „Bärbel von der Rhön“ zum Vier- tagewanderer geadelt.

21 Mit stürmischem Wind und einigen Regentropfen empfängt uns der Habel- steinfelsen. Leider können wir seine herrliche Aussicht nur kurz genießen.

Durch dichten Buchenwald streben wir dann in Richtung Tann hinunter. Weil es etwas regnet, sind unsere Schritte nun schneller. Wir überqueren die Ulster und steigen am „Graben“ neben der Stadt- mauer hinauf zum Oberen Stadttor. Durch dieses Tor betreten wir die kleine Residenzstadt der Freiherren von Tann. Seit dem 13.Jh. ist dieses Geschlecht bis heute hier in einem dreiteiligen Schloss- komplex ansässig. Den Bau und die Sicherung der Stadt mit einer Schutz- mauer geht auf Eberhard von und zu der Tann (1495-1574) zurück, der als Beamter in kursächsischen Diensten stand. Schon während seines Theologie- studiums in Erfurt hatte er Kontakt zu

Martin Luther und erst recht als Schlosshauptmann auf der Wart- burg zu jener Zeit, als Luther dort das Neue Testament in die deutsche Sprache übersetzte. Für seine Herrschaft Tann führte er 1534 die lutherische Religion ein, auch wenn ihm dies eine 100jährige Ausein- andersetzung mit der katholischen Abtei Fulda einbrachte.

22 Wir bewundern das um 1500 erbaute 11-Apostelhaus und die weitläufigen Schlossanlagen. In einem Eiscafé finden wir für alle genug Platz zu einer Kaffeepause. Dann benötigen wir noch eine gute Stunde entlang des Ulster-Radweges zurück ins Quartier.

Um 18.30 Uhr finden wir uns vor dem zu unserem Hotel gehörenden Restaurant ein, um nach einem ½-stündigen Fußmarsch eine Hütte des Rhönclubs zu erreichen. Dort feiern wir zusammen mit einer 14-köpfigen Gruppe aus Marburg einen zünftigen Hüttenabend.

Unser Gastgeber Dieter Kehl sah sich hierzu veranlasst, weil im Restaurant eine Hochzeit gefeiert wurde. Jedenfalls war das eine hervorragende Maßnahme, denn wir mussten keineswegs auf das gute Abendessen verzichten. Als Zugabe hatte er uns einen Akkordeon spielenden Alleinunter- halter besorgt, der uns den Abend über musikalisch unterhielt und ständig zum Mitsingen motivierte. Die Letzten von uns kamen, für den Heimweg mit Fackeln ausgerüstet, erst um Mitternacht ins Bett.

4.Tag Nach dem obligatorischen Abschiedslied bringen uns die Autos zum Gottharder Schwimmbad. Es regnet. Dennoch machen wir uns auf den Weg, der uns wieder in das Geisaer Land bringen soll und auf den Rößberg mit seinem mächtigen Gipfelkreuz. Um 11 Uhr erreichen wir den Ahornplatz. Dort hört es mit dem Regen auf. Als wir weitergehen, schlage ich eine falsche Richtung ein, sodass wir nicht auf kurzem Weg in das thüringische Ketten, sondern zur Hutebuche oberhalb von Habel gelangen, wo wir erst gestern waren. Entlang einer Fahrstraße, an dessen Rand wir uns an den Kirschbäumen bedienen, kommen wir über den Ort Walkes dann doch noch nach Ketten. 23 In dessen Ortskern finden wir einen schönen Rastplatz für die längst fällige und herbeigesehnte Mittagspause. Hier können wir uns gut ausruhen, denn uns steht noch ein kräftiger Anstieg hinauf zum Rößberg bevor. Die Pause auf den Bänken unterhalb der Kirche tut uns gut. Doch unmittelbar nach der Stärkung verlangt uns der steile Anstieg einiges ab.

Beim großen Gipfelkreuz mit seiner grandiosen Aussicht nehmen wir innerlich schon Abschied von einer herrlichen Landschaft und vier schönen Wandertagen, auch wenn uns noch ein längerer Abstieg über die „Bildtanne“ an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze und auf dem „Hochrhöner“-Weg bevorsteht.

Zunächst aber genießen wir den Blick in das Geisaer Land und verabschieden uns auch hier mit einem Lied.

Am 21.9.1947 zogen von den Dörfern Spahl und Ketten Prozessionen auf den Berg „zur Danksagung für Gottes gnädigen Schutz in den gefahrvollen Ostertagen von 1945“, als die Amerikaner das Land besetzten. Das Kreuz steht nur 500 m von der Grenze entfernt und befand sich somit in der Sperrzone. Niemand durfte bald danach hinauf zum Kreuz. Als es durch Wind und Regen Schaden nahm, gestattete man der Kirchengemeinde eine Reparatur. Und so zogen am 28. und 29.3.1980 zwei Männer hinauf zum Kreuz und erneuerten den Querbalken.

Pünktlich um 17 Uhr sitzen wir im Café Rosenbach in Haselstein und genießen die großzügigen und preis- werten Tortenstücken des Hauses. Dann ist diese 38.Viertagewande- rung leider bereits Geschichte geworden.

24