Traditonelle Viertagewanderung Melsunger Turngemeinde 1861

Traditonelle Viertagewanderung Melsunger Turngemeinde 1861

Melsunger Turngemeinde 1861 Abt. Jedermannsport Traditonelle Viertagewanderung 21. – 24.Mai 2012 Wer seine Heimat nicht kennt, hat keinen Maßstab für fremde Länder. J.W. von Goethe Liebe Wanderfreundinnen, liebe Wanderfreunde, unsere diesjährige Viertage-Wanderung, übrigens die 39. seit 1974, führt uns in das Untere Eichsfeld. Im südlich davon gelegenen Oberen Eichsfeld, mit Quartier in Ershausen, waren wir im Jahre 2000 mit unserer Viertagewanderung. Das Untere Eichsfeld ist eine weiträumige wellige Landschaft mit wenig Wald. Wegen seines guten Ackerbodens, dem besonders fruchtbaren Löß, wird das Gebiet die „Goldene Mark“ genannt. Mittendrin liegt das Ohmgebirge, und deshalb ist diese Landschaft auch für uns Wanderer recht interessant. Am Fuße des Ohmgebirges liegt der Ort Wintzingerode, wo sich unser Hotel befindet. In geringer Entfernung liegt die 1000-jährige mittelalterliche Handelsstadt Duderstadt, die das Zentrum des Unteren Eichsfeldes bildet. Während Duderstadt nur wenige Kilometer von der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze im Westen lag, befindet sich unser Quartier in der ehemaligen DDR, im heutigen Bundesland Thüringen in Wintzingerode nördlich von Worbis. Wenn es bei den bisher gemeldeten 21 Personen bleibt, werden wir einen Teilnehmerrekord zu verzeichnen haben. Bisher hatten wir einige Male maximal 20 Teilnehmer, die sich dem Abenteuer einer solchen Viertagewanderung stellten. Und weil wir mit vier „Neulingen“ zu rechnen haben, wird es auch wieder zu einer „Massentaufe“ der Betreffenden kommen. Zu unserem Quartier wäre anzumerken, dass es am Ortsrand von Wintzingerode in ruhiger Lage liegt und es von dort aus nicht weit ist, um die noch intakte Burg Bodenstein zu erreichen. Direkt beim Hotel können wir problemlos unsere Autos parken. Statt der normalen Doppelzimmer werden uns „Suiten“ angeboten. Es dürfte sich dabei jeweils um zwei Räumlichkeiten handeln, eine für den Aufenthalt am Tage und die andere für das Schlafen in der Nacht. Was hat mich motiviert, dieses Gebiet für unsere Viertagewanderung auszuwählen? Wie ich schon im vergangenen Jahr erklärte, fasziniert mich der ehemalige Todesstreifen an der deutsch-deutschen Grenze. Auf diesem Todesstreifen konnte sich wegen seiner weitgehenden Unberührtheit die Natur frei entfalten. Tiere und Pflanzen wurden nicht durch den Menschen gestört. Als dann die Grenzzäune abgerissen und die Minen aus dem Boden entfernt worden waren, entdeckte man eine kaum geahnte Vielfalt an tierischem und pflanzlichem Leben, von der man glaubte, dass sie nicht mehr existieren würde. Seltene Arten wurden entdeckt. Insbesondere der BUND (Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland) setzte sich dafür ein, diesen rund 1.400 km langen Grenzstreifen – von der Ostsee bis ins Vogtland bei Hof – unter Naturschutz zu stellen, um ihn der Nachwelt zu erhalten. Das Projekt nennt sich „Das Grüne Band“. In Teilen ist dies auch gelungen, aber leider wurden hier und da die früheren Kolonnenwege entfernt und der Boden dem Ackerbau oder dem Bau von Verkehrswegen geopfert. Für die Menschen in der DDR, die in unmittelbarer Nähe der Grenze lebten, stellte sie eine Schicksalslinie dar. Es trugen sich nicht nur bei den versuchten Fluchten in den Westen schlimme Dinge zu, auch innerhalb der Ortsgemeinschaften im Sperr- 2 bezirk bespitzelten sich die Menschen untereinander. Wer mit dem sozialistischen System nicht einverstanden war, der wurde zwangsweise ins DDR-Hinterland deportiert. Wir werden im Verlaufe unserer Wanderungen die eine und andere „Grenzgeschichte“ nachempfinden können. Auch wenn inzwischen 22 Jahren nach dem „Fall der Mauer“ vergangen sind, sind die Wunden der langen Teilung Deutschlands noch längst nicht verheilt. Was werden wir im Einzelnen auf unseren vier Wanderungen erleben? 1.Tag Vom in Niedersachsen gelegenen Reiffenhausen überschreiten wir am Heidkopf den ehem. Todesstreifen und besuchen das frühere kurmainzische Verwaltungszentrum für das Eichsfeld auf dem Rusteberg. Einiges davon ist erhalten geblieben. 2.Tag Von unserem Hotel aus besuchen wir die Burg Bodenstein und den sagenumwobenen Sonnenstein. Diese großartige Wanderung führt uns direkt in und über das Ohmgebirge. 3.Tag Ab der ehem. Nesselröder Warte, sie liegt in Niedersachsen wenige Kilometer südlich von Duderstadt, machen wir uns vertraut mit dem „Duderstädter Knick“, kommen nach Überquerung des ehem. Todesstreifens durch Böseckendorf, das 1961 durch eine Massenflucht seiner Einwohner für Aufruhr sorgte und wandern ein Stück auf dem „Bundespräsidentenweg“. 4.Tag Ab dem Eichsfelder Grenzlandmuseum bei Teistungen besuchen wir das von Michail Gorbatschow eingeweihte „West-Östliche Tor“ direkt auf dem ehem. Todesstreifen, machen uns mit den ehem. Grenzanlagen vertraut und beenden unsere Viertagewanderung auf dem Pferdeberg nahe Duderstadt, von wo aus wir vom Pferdebergturm unser Wandergebiet abschließend ins Visier nehmen und im Café daneben uns beim Kaffeetrinken vom Unteren Eichsfeld verabschieden. * * * Unser Quartier ist das Waldhotel Katharinenquell in Wintzingerode. Brehmer & Juch GbR Schlossstraße 9 37339 Wintzingerode Tel. 036074-350 www.waldhotelkatharinenquell.de Weiter oben hatte ich Euch bereits das Hotel beschrieben. Gebucht habe ich 9 Doppel- und 3 Einzelzimmer zu folgenden Konditionen: € 70,-- für das Doppel- und € 40,-- für das Einzelzimmer pro Nacht. Im Übernachtungspreis enthalten ist das Frühstück. 3 Es wurde in Absprache mit dem Hotel keine Halbpension vereinbart. Wir essen abends a la carté. Bis Mitte April kann eine Buchung kostenfrei storniert werden, danach sind 30% Stornierungskosten fällig. Die folgenden 21 Personen nehmen an unserer traditionellen Viertagewanderung teil: Dörte & Jürgen Hoppe DZ Gerda & Roland Wex DZ Waltraud & Horst Diele DZ Sigrid & Josef Hruschka DZ Christa Laabs & Ursula Gliesing DZ Edith Langhorst & Renate Gutheil DZ Werner Pawlik & Günther Krämer DZ Ewald Wenker & Reinhard Hinz DZ Dieter Andreas & Ralf Werkmeister DZ Anna Schormann EZ Hannelore Kämpffe EZ Reinhard Micke EZ Hinweise zu unserem Wandergebiet Das Ohmgebirge Es ist wohl Deutschlands kleinstes Gebirge und daher nahezu unbekannt. Das wird sich jedoch für uns in Bälde ändern, wenn wir in diesem Gebirge wandern. Die höchste Erhebung ist der Birkenberg mit 533 m in der Nähe von Kaltenohmfeld. Dort kommen wir nicht hin, dafür aber auf den sagenumwobenen Sonnenstein mit seinen 486 m und dessen herrlicher Aussicht. Das Ohmgebirge ist ein Muschelkalk- Tafelberg, der an vielen Stellen steil abfällt. Anreise zur 1.Tour Wir treffen uns um 6.45 Uhr auf den unteren Parkplätzen am Bahnhof. Wer mit wem fährt, werde ich in der Vorwoche unserer Viertagewanderung in einer Informations- schrift allen mitteilen. Nach den für Viertagewanderungen üblichen „Formalitäten“ fahren wir um 7 Uhr los. Wir fahren über Spangenberg Richtung Hess.-Lichtenau, vor dem Ort rechts die Umgehungsstraße zur B7 und über Walburg und auf der Landesstraße durch das Gelstertal nach Witzenhausen. Dort auf die B80 und weiter nach Hohengandern. Dort links ab auf die Kreisstraße K 122. Bei der Hottenroder Kirche legen wir eine Pause ein. Es geht weiter nach Niedergandern, über die Leine, links auf die L566 und unmittelbar hinter der Autobahnunterführung rechts nach Reiffenhausen. In der Ortsmitte nach rechts in die Talstraße und zum Campingplatz. Dort parken wir an passender Stelle. Strecke: ca. 68 km, Fahrdauer ca. 1:10 Std., Ankunft ca. 8.10 Uhr. * * * Man ist so alt, wie man sich macht“ 4 Beschreibung der einzelnen Touren 1.Tour (Montag) Beginn: ca. 8.30 Uhr Ausgangspunkt ist der in Niedersachsen nahe an der thüringischen Grenze liegende Ort Reiffenhausen. Unsere Wanderstrecke ist in Teilen als „Route 4 im Landschaftsführer Leinetal – Südharz – Eichsfeld als Wanderung entlang des Grenzzaunes beschrieben (Seite 37/40). Weil jedoch in unmittelbarer Nähe der Rusteberg bei Marth liegt, von dem aus jahrhundertelang das Eichsfeld von den Mainzer Erzbischöfen verwaltet wurde, lohnt sich ab Rustenfelde nach dort ein Abstecher, der uns mit der Geschichte dieses Berges bekannt machen wird. Auch Roland Geißler beschreibt in seinem Wanderführer „Die schönsten Wanderungen im Eichsfeld“ in der Rundwanderung RW 08 den Rusteberg, ebenso wie Reiner Cornelius in seinem Buch „Vom Todesstreifen zur Lebenslinie: Eichsfeld – Werrabergland“ mit der „Rusteberg-Tour“ auf Seite 79. Strecke: Reiffenhausen (beim Campingplatz) – in südöstl. Richtung (betonierter Fahrweg, Kerbtal, Richtung Heidkopf) – am Waldrand Aussicht (Berge des Leinetales, Kegel des Rustebergs, Hanstein) – links zur Grenze zw. Niedersachsen und Thüringen (unter uns der Heidbergtunnel der neuen Autobahn A38) – rechts parallel zur Grenze, beim Verkehrsschild die linke Wegegabel benutzen – linker Hand an dem Buchenwald entlang – rechts in den Wald zur Fachwerk-Kapelle St. Maria Magdalena am Ende des Kirchganderner Stationswegs – entlang der Kreuzweg- Stationen abwärts – nach links an den Waldrand und aufwärts wieder zurück – rechts in den Wald – am abschüssigen Steilhang finden wir rechts einen Fußpfad – alte Mühle – über den Rustebach nach Rustenfelde – durch die Mühlenstraße zur Kirche – rechts „Am Rustebach“ – geradeaus „Zum Rusteberg“ – hinauf nach der Ortschaft Marth – ehem. Mainzer Amtsschloss – den Stationsweg zur Hälfte hinab, dann rechts zum alten Friedhof und zur Kirche – den bequemeren Anstieg halb um den Berg herum zur Kapellenruine auf dem Rusteberg- Gipfel – zurück zum Amtsschloss und weiter zurück nach Rustenfelde – zur Kirche, dort ein Stück auf der Hauptstraße bis zum Sunderweg nach links – geradeaus

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