59. Jahrgang H 11859

Die Monatsschrift für alle Eichsfelder · Heft 7/8 · Juli/August 2015

In dieser Ausgabe Die ländlichen Unruhen und die Bürgerwehren von 1848 im Die Anbindung der Hasenburg an das vor- und frühgeschichtliche Verkehrsnetz Nord- westthüringens Gescheiterte Auswan- derungen aus Stein- bach, Hüpstedt und Vollenborn in die deut- schen Ostprovinzen im Jahr 1833 Effelder feierte 800-jähriges Jubiläum

Duderstädter Schützenliteratur – eine kulturelle Komponente

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Ihren Bestell-Coupon finden Sie auf der vorletzten Seite dieser Ausgabe. www.meckedruck.de/eichsfeld Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 241 Die ländlichen Unruhen und die Bürgerwehren von 1848 im Eichsfeld von Mathias Degenhardt

Die politisch-sozialen Nöte und Missstände mann Heinrich Adam Burghardt [51], sämmt- der 1840er-Jahre kulminierten im Frühjahr lich aus Breitenbach, haben an der Zerstö- 1848 in deutschlandweiten Erhebungen. Po- rung der hiesigen Zwangs-Arbeits-Anstalt litische Forderungen stellten dabei nicht im- Theil genommen, und sich der Verhaftung mer die Ursache von Unruhen dar. Für das durch Flucht entzogen. […]“3 Eichsfeld galten hier viel grundlegendere „Die […] vier Einwohner von Hundeshagen Nöte, nämlich Hunger und Armut. So gab bei Worbis es regelrechte Plünderungen, Erstürmungen oder auch gemeinschaftliche Zerstörungen 1) der Eisenbahnarbeiter Anton Kruse jun. von staatlichen Einrichtungen und wohlha- [40], benden Gütern, was schon oft in der Eichs- 2) der Lumpensammler Carl Urbach [37], feldliteratur beschrieben worden ist. Der 3) der Lumpensammler Joseph Bockler folgende Beitrag möchte diese nicht noch [38], und einmal wiederholen, sondern einige Ergän- 4) der Handarbeiter Conrad Adler [54], zungen vornehmen. welche dringend verdächtig sind, in der Die Behörden veröffentlichten nach größe- Nacht vom 24sten zum 25sten [März 1848] ren Zwischenfällen oftmals Steckbriefe in das Eysche Etablissement bei Hundesha- den Amtsblättern. Um sich ein Bild über die gen mit Hilfe Anderer zerstört zu haben, ha- Gesuchten zu machen, seien einige dieser ben sich der Untersuchung und Verhaftung Steckbriefe vorgestellt: durch Entfernung aus ihrem Wohnorte bis 4 „Die nachgenannten, […] Personen: jetzt entzogen. […]“ 1) der Handarbeiter Hieronymus Götze [22],1 „Die […] Handarbeiter Caspar Schneegans 2) der Ziegelstreicher Andreas Gundermann [43] und Joseph Senft [23] (Sohn der Witwe [24], Senft) beide aus Ferna bei Worbis, sind drin- 3) der Ziegelstreicher Andreas Koch [31], gend verdächtig, in der Nacht vom 24sten 4) der Zimmermann Joseph Koch [33], zum 25sten [März 1848] erfolgten Beschädi- 5) der Ziegelstreicher Joseph Mast [42], gung des v. Westernhagenschen Unterhofes zu Teistungen Antheil genommen zu haben. 6) der Dachdecker August Mast [36], Beide haben sich der Untersuchung und 7) der Musikus Joseph Busse [58], Verhaftung durch die Flucht entzogen. […]“5 8) der Ziegelstreicher Friedrich Isecke [25], Es handelte sich demnach immer um Män- 9) der Ziegelstreicher Ignaz Mast [20], ner, welche als einfache Arbeiter oder Hand- 10) der Ziegelstreicher Johannes Dietrich [27] werker ihren Lebensunterhalt bestritten. sämmtlich aus Brehme bei Worbis, welche Interessant ist, dass es sich keineswegs der am 25. [März 1848] Nachmittags erfolg- ausschließlich um „jugendliche Hitzköpfe“ ten Zerstörung und Plünderung des Förster- handelte, sondern dass auch Männer ge- hauses bei der Wehnderhütte dringend ver- standenen Alters darunter waren. dächtig sind, haben sich der Verhaftung und Die vorgestellten Steckbriefe stellen nur eine Untersuchung durch Flucht entzogen. […]“2 Auswahl zu stattgefundenen Zwischenfäl- „Der Handelsmann Philipp Henkel [36], der len dar. Weiterhin befürchtete man generell Ackermann Carl Joseph Beume [29], der nicht genehmigte Volksansammlungen. Tischler Franz Grimm [39] und der Handels- Der Heiligenstädter Landrat Hermann von Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 243 die Hände einheimischer „Sicherheitsverei- ben im Eichsfeld nunmehr aus, sodass die ne“. Wie sahen diese aus? Aus Bickenriede wohl vor allem auf dem Papier existierenden und Büttstedt (Kreis Mühlhausen) hieß es Eichsfelder Bürgerwehren nicht mehr aktiv dazu, dass der dortige gemeinsame Sicher- werden mussten. Es ist davon auszugehen, heitsverein auf Veranlassung des gewählten dass sie sich – zumindest auf den Dörfern – Hauptmanns, dem Anröder Gutsherrn We- gegen 1849/50 wieder still aufgelöst haben, demeyer, „Manöver und Kriegsspiele [sowie] ohne jemals gegen Plünderer vorgegangen fröhlich[e] Gelage mit Freibier“ abgehalten zu sein. habe. Zur Beberstedter Bürgerwehr ist auf- gezeichnet, dass sie 118 Mann stark war, Anmerkungen aus einer Kompanie Infanterie sowie einer 1 Die in eckigen Klammern eingefügten Ziffern nen- Jäger- und einer Kavallerieabteilung be- nen jeweils das Alter der gesuchten Personen. 2 stand. Der örtliche Schulze, der sich die Obereichsfelder Kreis-Anzeiger vom 20.5.1848. Führung vorbehielt, „befürchtete bei zu ho- * Obereichsfelder Kreis-Anzeiger vom 13.5.1848. hen Kosten, eine baldige Auflösung des Ver- 4 Obereichsfelder Kreis-Anzeiger vom 6.5.1848. eins, da sich bald ein merkliches Abflauen 5 Obereichsfelder Kreis-Anzeiger vom 6.5.1848. des Interesses zeigte… Die ganze Sache 6 Obereichsfelder Kreis-Anzeiger vom 27.5.1848. scheint später im Sande verlaufen zu sein.“12 7 Obereichsfelder Kreis-Anzeiger vom 9.9.1848. 8 Obereichsfelder Kreis-Anzeiger vom 9.9.1848. Da vom mitteldeutschen Bürgertum auf- 9 grund der Einberufung einer Nationalver- Gemeint ist wohl das königlich-preußische Artille- riedepot in Erfurt. sammlung und dem Inkrafttreten einer preu- 10 Obereichsfelder Kreis-Anzeiger vom 13.5.1848, ßischen Verfassung keine weiteren Unruhen 27.5.1848, 28.10.1848. ausgingen, blieb auch das den Märzaufstän- 11 Obereichsfelder Kreis-Anzeiger vom 27.5.1848. den folgende Landvolk schließlich ruhig. 12 Bertram Strecker: „ ... althergebrachte Zustände Plünderungen und gemeinschaftliche Sach- ohne Gegenleistung beseitigen“ – 1848/49: Das beschädigungen gegen Gutshöfe, Klöster, Imperium schlägt zurück. In Eichsfelder Heimat- Staatseinrichtungen und dergleichen blie- zeitschrift 57 (2013), S. 89 f.

Die Anbindung der Hasenburg an das vor- und früh- geschichtliche Verkehrsnetz Nordwestthüringens von Prof. Dr. Michael Köhler Bereits in der älteren Jungsteinzeit, d. h. kulturlandschaftliche Raumgliederung fest. vor rund 7000 Jahren, stellten die Altsie- Auf Grund dieser Funktion wurden wahr- delgebiete mit den Lößflächen in Thüringen scheinlich viele der sich schon im Neoli- und um den ein praktisch flächende- thikum manifestierenden Verkehrslinien zu ckendes Siedlungsgebiet dar (H. Behrens einem extrem langlebigen Bestandteil, d. h. 1973). Deshalb kann man bereits für diese einer hochkonservierten Komponente der Zeit auch von einem Verkehrsnetz ausge- Kulturlandschaft. hen, das regionale und einige überregi- onale Fernwege sowie zahlreiche lokale Das Mittelgebirgsland einschließlich der Wege einschloss (B. W. Bahn 2011). Die- Muschelkalk- und Buntsandsteinstufen liegt ses Wegenetz wurde einerseits durch die peripher zur zentralen Keuperregion Thü- naturräumlichen Gegebenheiten und die ringens und den Altsiedelgebieten, die sich Siedlungsgebiete bestimmt, legte anderer- vor allem im Norden, Nordosten, Osten und seits aber auch einen Rahmen für die frühe Südosten um den Harz erstrecken. Damit Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 251

tiven interdisziplinärer Siedlungsforschung am Ergebnisse der Ausgrabungen auf der Hasenburg Beispiel der Wüstung Drudewenshusen im unte- bei Haynrode, Kr. Worbis. In EHh 16 (1976), S. 97. ren Eichsfeld. In: Archäol. Korrespondenzblatt 18 Anmerkung (1988), S. 75-101. Dies ist die gekürzte Fassung des gleichnamigen Bei- Timpel, W.: Ergebnisse archäologischer Untersuchun- trages in: Westphalen, Gerlinde Gräfin von (Hg.): Die gen auf der Hasenburg bei Haynrode, Lr. Worbis. Hasenburg. Dokumente, Berichte, Quellen. Großbo- In: J. Preuss (Hg.), Symbolae praehistoricae, Wiss. dungen 2015, Bodunger Beiträge Heft 16, erhältlich Beiträge der Martin-Luther-Universität Halle-Witten- über die Galerie in der Burg, 036077-18934, www.ga- berg L11 (1975), S. 227-245; ders.: Ziel und erste lerie-in-der-burg.de, [email protected]

Gescheiterte Auswanderungen aus Steinbach, Hüpstedt und Vollenborn in die deutschen Ostprovinzen im Jahr 1833 von Dr. Alfons Grunenberg Nach der Blütezeit der Hausweberei auf dem Gebaren der feudalistischen Gutsbesitzer Eichsfeld im 18. Jahrhundert kam es zu ei- im deutschen Osten trug nicht zu Erfolg bei. nem dramatischen wirtschaftlichen Nieder- So endeten fast alle Umsiedlungsversuche in gang. Wetterkapriolen zu Beginn des 19. einem Desaster. Die Menschen kamen nach Jahrhunderts verschärften die Situation und Fußmärschen von zum Teil über 1.000 km für führten zu zahlreichen Missernten. Um 1850 eine Wegstrecke mit ihren Familien völlig des- erreichte die Auswanderung von Eichsfeldern illusioniert und restlos verarmt wieder auf das nach Amerika ihren Höhepunkt. Viele verab- Eichsfeld zurück. Preußen gelang es nicht, schiedeten sich für immer von der alten Welt. seine Bewohner im Land zu halten, und so So sind allein 254 Personen aus Heuthen wurde Amerika für viele Eichsfelder zur neuen namentlich bekannt, die nach Nordamerika Heimat. auswanderten.1 Mehrere Briefe von Auswanderungswilligen Hätte das vermieden werden können? Die aus Steinbach, Hüpstedt und Vollenborn ge- überraschende Antwort lautet: ja! Das Kö- ben einen tiefen Einblick in das gescheiterte nigreich Preußen be- absichtigte ab etwa 1830, mit beschäfti- gungslosen Eichsfel- dern den Arbeitskräf- tebedarf in den Jun- kerländern des deut- schen Ostens (West-, Süd- und Ostpreußen) zu stillen. Die Umsied- lungspläne großer Be- völkerungsteile schei- terten aber bereits in den Anfängen an der mangelhaften Vorbe- reitung, der schlech- ten Organisation und Logistik sowie der völlig unzureichenden Kommunikation mit den aufnehmenden Abb. 1: Das Gutshaus des 79 Seelen-Dorfs Tengutten (heute: Teguty) in Regionen. Auch das Ostpreußen. Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 255 Ernst Mehler und das „Hohe Kreuz“ Historisches Dokument auf dem Flohmarkt gefunden von Heidi Zengerling Der 1856 in Holungen im Eichsfeld geborene Die Familie Mehler stammt aus dem Raum Pfarrer und Dichter des bekannten Eichsfeld- Mühlhausen und hat sich seit dem 16. Jahr- liedes – Hermann Iseke – steht wahrschein- hundert in Diedorf angesiedelt. Ernst Mehler lich in keiner verwandtschaftlichen Beziehung wurde 1888 in Diedorf als eines von neun zu Wigbert Iseke aus Leinefelde. Dennoch Kindern geboren und verstarb 1956 in Dort- haben die beiden etwas gemeinsam – die mund. Er besuchte das Lehrerseminar und Liebe zu ihrer Heimat. Wigbert Iseke – ehe- fand seine erste Tätigkeit als Fortbildungs- maliger Straßenbauingenieur – hat sich lehrer in Westpreußen. Bis zu seiner Pensi- schon längere Zeit der Heimatgeschichte onierung 1953 war er als Gewerbeoberlehrer verschrieben. Man trifft ihn immer an, wenn in Dortmund tätig. Der gebürtige Diedorfer in Leinefelde und Umgebung Flohmarkt ist. blieb im Herzen immer Eichsfelder – dies Der Sammler hat sich auf keine bestimmte zeigen beispielsweise seine umfangreichen Thematik festgelegt, sondern stöbert einfach heimatgeschichtlichen Ausarbeitungen. Im gern und lässt sich vom Augenblick inspirie- Duderstädter Verlag Mecke sind unter ande- ren. Neulich, so berichtet Iseke, entdeckte er rem „Der Kulturkampf auf dem Eichsfelde“, beispielsweise eine historische Baumliste, „Am Hainich“ sowie das „Heimatbuch von die ihn interessierte. Für seine Kinder hat der Heyerode“ erschienen. Leinefelder unlängst die Familiengeschichte Im Zuge seiner Forschungen hatte Heimat- in einem Stammbaum zusammengetragen. forscher Mehler herausgefunden, dass sein Bis zu den Ururgroßeltern verfolgte er sie zu- Familienname ursprünglich aus dem Ort rück und recherchierte in Archiven. Bis dahin Grossmehlra, einem Dorf im Mühlhäuser konnte er keine Beziehung zum berühmten Raum befindlich, hervorgegangen ist. Als Hermann Iseke nachweisen. bekannte Persönlichkeit kann Mühlhausens Unlängst fand der Heimatinteressierte wäh- erster Bürgermeister Johann Mehler genannt rend einer seiner Flohmarktbesuche ein werden. interessantes historisches Dokument aus Die Geschichte zum „Hohen Kreuz“, die das dem Jahr 1949. Ernst Mehler – wohnhaft in gefundene Dokument erzählt, wurde als ein Dortmund – hatte es seiner Mutter, der 1915 Stück Dorfgeschichte aus Heyerode von Ernst zu Diedorf verstorbenen Margaretha Mehler Mehler niedergeschrieben. Die abschließen- geborene Mainzer, gewidmet. Eben diese den Worte des historischen Textes berichten Margaretha war 1841 in der Untermühle bei davon, dass der Verfasser zum letzten Male Heyerode geboren worden und heiratete den im Sommer 1947 unter dem Hohen Kreuz 1831 geborenen Johann Heinrich Mehler. Sie stand, um „Abschied zu nehmen von der lie- war die Tochter vom Untermüller Johannes ben Heimat, vermutlich für immer. Ich erfreu- Mainzer, der die Mühle seinerzeit für 800 Ta- te mich an den Landschaftsbildern ringsum. ler erwarb. Die Untermühle, so ist historisch Länger ruhte mein Blick auf Heyerode. Ich belegt, wurde erstmals als solche im Lager- überdachte all‘ das, was unsere Mutter einst buch von 1690 erwähnt. Eine Mühle aber erzählt hatte und empfand tief im Herzen, findet schon 1545 im Türkensteuerregister dass Heimatliebe eine Tugend sein kann. Als Erwähnung. ich dann heimwärtsgehend noch einmal zu- Der Familienname Mehler geht laut Auf- rückschaute zum Hohen Kreuze, war es mir, zeichnungen des Diedorfer Kirchenbuchs als seien dort oben an dem dunkelen Holze in zurück bis zu Jakobus Mehler und Ehefrau leuchtende Goldschrift zwei Worte zu lesen, Anna Margarethe Mehler geborene Motz. die schönen Worte: Liebe und Friede! “ 256 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder Effelder feierte 800-jähriges Jubiläum Impressionen vom Festumzug von Peter Anhalt Krönender Abschluss der Feierlichkeiten zur 800-jährigen urkundlichen Ersterwähnung des eichsfeldischen Höhendorfes Effelder war der große Festumzug am 7. Juni, der von einem roten Trabi mit dem Ortswappen angeführt wurde. Mehrere Tausend Gäste verfolgten die Para- de der aktiven Effelderschen Vereine, wozu der Trachtenverein, der Faschingsverein, Sportler, Schützen, die Blaskapelle, der Gesangverein, der Oldtimer- und Schlepper- verein, die Kleinen aus dem Kindergarten und die Schüler der örtlichen Grundschule zählten. Bilder von der traditionellen Landwirtschaft und weitere originelle Darstellungen er- hielten den freundlichen Beifall der Besu- cher.

Janett Dell und Olivia Petri (oben) sowie Peter und Ina Fischer (unten) zeigen, wie es früher bei der Heuernte zuging. 258 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder Eichsfelder in Hofheim am Taunus 1680 von Dr. Werner Herold Rein zufällig fielen mir in diesem Jahr ei- - Blasius Hamel (Hammel), Sohn des Boni- nige Hefte „Hessische Familienkunde“1 in fatius u. Marg. in Geisleden (Amt Rusteberg, die Hände. Beim Sichten stieß ich auf den Eichsfeld), gest. 31.8.1684, verh. 20.11.1656 Begriff „Eichsfeld“. Neugierig geworden, A. Elis. Gemeiner. 3 Söhne, 1 Tochter. durchforstete ich den Beitrag „Einwohner - Niclaus Husenbeckh (Husenbeth),4 Sohn 2 von Hochheim am Taunus 1680“. Ins- des Matthias und d. Elisabeth in Schwobfeld gesamt acht Nennungen mit Bezug zum (Eichsfeld), Schmied in H., gest. 20.3.1690, Eichsfeld sind verzeichnet. Warum so viele verh. 23.1.1662 Marg. Franck. Eichsfelder in Hofheim wohnten, ist aus dem - Eine Anna Christina Kraus heiratet 1671 in Beitrag nicht zu entnehmen. Aus anderen 2. Ehe Johann Husenbeth. Keine näheren Artikeln dieser Zeitschriften darf aber ver- Angaben. mutet werden, dass viele Zuzügler zuvor als Wandergesellen und Handwerker, wie - Philips Kautz, verh. am 13.2.1691 in 2. Ehe Schuhmacher, Zimmerleute und Korbflech- mit Dorothea Wentzel, Tochter des Johann ter, ihre Dienste anboten. Öfter ist auch der in Schwobfeld (Eichsfeld), 2 u. 1 Kinder. Hinweis auf Soldat/Söldner gegeben. Der - Henrich Kepener (Kleppener), aus dem Dreißigjährige Krieg war vorbei. Es war die Eichsfeld, Sohn des Hans u. d. Marg., Zim- Nachkriegszeit mit Aufschwung und Kon- mermann in Hofheim, gest. 5.9.1693, Müller solidierung. Man suchte und fand Arbeit in in der Wiesenmühle, verh. 19.11.1674. Marg. anderen Reichsterritorien, erreichte wohl Veyx, Von den Eichsfeldern sind Grimm und auch gegen Gebühr die Zuzugserlaubnis, Dreste Paten. gründete eine Familie und wurde Neubürger. - Peter Betzel aus H., Küfer, dessen Toch- Nachfolgend sind die Eichsfelder so aufge- ter Christina geb. 1661, gest. 1702, verh. listet, wie sie im Originalartikel vorgegeben 12.8.1686 mit Andreas Henning, Sohn des sind. Andreas u. Christina in Kallmerode (Eichs- - Hans Treste (Dreste)3, Schuhmacher feld). (1680, 88), Schöffe, Sohn des Joh. u. d. Eli- Anmerkungen sabeth in Lengenfeld unterm Stein (Eichs- 1 Hessische Familienkunde, Band 4, 1959, Heft 12, feld). Frankfurt (Main). 2 - Johannes Griem (Grimm), aus Hilde- Ebd., Einwohner von Hofheim am Taunus 1680, S. 619 ff. brandshausen (Eichsfeld), Sohn des Johann 3 Hier ist wohl die alte Form vom heute verbreiteten (gest. Hbr. 24.4.1681, 68 J.) u. d. Anna (gest. Namen Trost/Drost(e) gemeint. Hbr. 4.9.1676, 60 J.); gest. Hofheim 8.4.1719, 4 Hier ist wohl die alte Form des heutigen Namens verh. 26.8.1669 Johanna Maria Veyx. Huschenbeth(-tt) gemeint.

Mit einem Geschenk-Abo der Eichsfelder Heimatzeitschrift für Verwandte, Freunde und Bekannte verschenken Sie Monat für Monat ein Stück Eichsfelder Kultur. Ihren Bestell-Coupon finden Sie auf der vorletzten Seite dieser Ausgabe. www.meckedruck.de/eichsfeld Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 259 Im Schritt der Zeit – unsere eichsfeldische Heimat Duderstädter Propsteigarten an der Stadtmauer von Johann Freitag Die murmeln sich Geschichten zu und lau- und dabei mit ganz besonders vielen un- schen, terschiedlichen, eindrucksvollen Blicken die Bäume, Wolken, Häuser, Pflanzen, auf Teile der stattlichen Untereichsfeld- die würden gerne lachen und gar tanzen; metropole belohnt wird. Wenngleich auch man kennt sich und erinnert sich im Rau- die Ansichten wechseln, ist die St.-Cyria- schen. kus-Kirche, die mit ihrem Doppelturmpaar Der Mensch, ja sicher, hat so viel errichtet. markant die mittelalterlichen und jüngeren Und alles, denkt er, ist sein Eigen. Gebäude überragt, sehr häufig zu sehen. Schau richtig hin, es wird sich zeigen: Die Vielfalt und Schönheit des historischen, Ein Blick zum Baum dir anderes berichtet! malerischen Fachwerkbestandes lässt sich erahnen, wenn der Blick, kaum gebremst, Wir sind ein Ganzes und in eins verwoben. sondern oft gerahmt von der in vielen Teilen Doch wesentlich ist einzig Leben: gut erhaltenen Stadtmauer, zur Stadtmitte Das lebt, das kann die Zukunft geben. gleitet. Und plötzlich sind die Deutungen verscho- Hinter und über der Reihe der kleinen Bür- ben. gergartenhäuser erhebt sich im Süden der katholischen Oberkirche „St. Cyriakus“ das Der beliebteste Spazier- und Wanderweg barocke Propsteigebäude und auf dessen der Duderstädter führt über den baumbe- Rückseite das Fachwerk-Gartenhaus, des- standenen, schattigen, teils über 500 Jahre sen massive Nordwand ein Teil der Stadt- alten Stadtwall, auf dem man die Altstadt mauer ist. in einer knappen Stunde umrunden kann Foto und erläuternder Text: Josef Keppler. 260 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder

Das historische Eichsfeldfoto

Lengenfeld unterm Stein auf einer Postkarte aus dem Jahre 1928. Sammlung Heino Kühn, Heilbad Heiligenstadt.

Landwirtschaftliche Frauenschule Beinrode. Postkarte, abgestempelt am 30.6.1922. Sammlung Paul Lauerwald, Nordhausen. Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 261

Eichsfelder Persönlichkeiten Schützenliteratur – eine kulturelle Komponente der Duderstädter Schützengesellschaft von Dr. Hermann Tallau „Geburtstage sind Taktstriche der Lebens- Autor erstmals melodie“, heißt es – und einen bedeutenden im Jahre 2012 dieser Art setzt das Leben für den Duder- versucht, ganz städter Ehrenschützenhauptmann Ernst-Wil- allgemein die helm Werner, der am 18. Juli 2015 seinen 90. vielfältig beste- Geburtstag feiern kann, wozu ein 65 Jahre henden gesell- langes, bewegtes Schützenleben mit einer schaftlichen außergewöhnlichen Schützenbiografie zählt. Verflechtungen Geboren in Duderstadt, wohnhaft auf der zu erfassen. Marktstraße, hier beruflich als Kürschner- Dabei ist deut- meister jahrzehntelang tätig, trat er bereits lich geworden, 1950 in die Schützengesellschaft der Stadt dass gerade Ernst-Wilhelm Werner Duderstadt ein. Es folgten Vorstandsämter, für dokumenta- Tätigkeiten in regionalen Schützenverbän- rische Zwecke den und als Krönung die Betrauung mit dem Schriftquellen als Speicher von Erinnerun- Amt des Schützenhauptmanns in den Jah- gen ein unverzichtbares Bindeglied sind. ren 1986–1999. Gesellschaftlich-historische, kulturelle, sportliche, technisch-wirtschaftliche Berei- Als aktiver Schütze konnte er bis in unsere che als deren bedeutende Bestandteile bil- Tage im Traditions- wie im Sportschießen den in der mehr als 800-jährigen Geschichte Meisterschaften gewinnen sowie Ehrun- des Schützentums wesentliche Felder litera- gen und Preise entgegennehmen. Mit dem rischer Darstellungen ab (vgl. Hermann Tal- Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik lau in: Schützen-Jahrbuch 2012, S. 76 ff.). Deutschland würdigte auch die öffentliche Unmittelbarer Anlass zu der nun vorliegen- Hand Ernst-Wilhelm Werners verdienstvolle den Veröffentlichung bilden die umfang- Tätigkeiten. reichen literarischen Arbeiten von Ernst- Seine Aktivitäten, vor allem im schützenkul- Wilhelm Werner. Bedeutung erhielten diese turellen Bereich, – umfangreiche Schützen- in der Vorbereitung und im Nachgang zum literatur, Gestaltung von historischen Schüt- 700-jährigen Jubiläum der „Schützengesell- zenscheiben – haben mit zum hohen Anse- schaft der Stadt Duderstadt seit 1302“ im hen der Schützengesellschaft und darüber Jahre 2002. Der an Maria Hauff vergebe- hinaus des Eichsfelder Schützenverbandes ne Auftrag zur Abfassung einer Festschrift beigetragen. führte nämlich dazu, dass die Autorin im Aufrichtiger Dank für großartiges Wirken ist Jahre 2003 im Wettbewerb „Wir suchen die dem Jubilar gewiss. Ad multos annos! beste Jubiläumsschrift“ das Niedersächsi- sche Institut für Sportgeschichte dafür den 1. Zur Einstimmung Preis unter 170 eingereichten Wettbewerbs- Literarisches Kulturgut stellt ganz allgemein arbeiten erhielt. 2011 beteiligte sich Ernst- gesehen ein gewichtiges Bindeglied in ei- Wilhelm Werner mit dem Thema „700 Jahre ner Gesellschaft dar. Für das jahrhunder- Eichsfelder Schützenwesen“ an diesem alle tealte Schützenwesen im deutschsprachi- zwei Jahre stattfindenden Wettbewerb. Er gen Raum –Tradition und Sport – hat der konnte sich sehr darüber freuen, damit den 266 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder

Wir gedenken

Heiligenstädter ehren Karl Wolters jun. Die Zusammenkunft zu einem Vortrag von Freunde in Heiligen- Elmar Golland über das Ende des Zweiten stadt. Auch zu DDR- Weltkrieges im Eichsfeld und in Heiligen- Zeiten kam er nach stadt nutzten Mitglieder und Freunde des Heiligenstadt und Heiligenstädter Geschichts- und Museums- ließ dann nach der vereins, um Karl Wolters jun., geboren 1917, politischen Wende zu ehren. Wolfgang Friese fand erinnernde seine Besuche in und würdigende Worte für den am 6. Mai Heiligenstadt zu ei- 2015, einen Tag nach seiner Ehefrau in ner Regelmäßigkeit Gelsenkirchen Verstorbenen, dessen Vater, werden. Als Bauinge- Karl Wolters sen., von 1921 bis 1933 Bürger- nieur gab er der Stadtverwaltung intensive meister in Heiligenstadt war. Mit viel Umsicht fachgerechte Unterstützung. Die Heiligen- und Fleiß leitete dieser die Geschicke, sah städter und viele Eichsfelder danken ihm sich aber gleich im Jahr der Machtergrei- für die „Bürgermeister-Wolters-Stiftung“, in fung der Nationalsozialisten in Deutschland deren Auftrag seit über zehn Jahren spe- vielen Intrigen der NSDAP-Mitglieder im zifische Publikationen zur Stadtgeschichte Heilgenstädter Stadtparlament ausgesetzt herausgegeben werden konnten. und stellte sein Amt zur Verfügung. Mit sei- „Mein Leben“ nannte er seine 2005 erschie- nen Kindern zog er nach Papenburg. Ihm zu nene fast 400-seitige Biografie, in der er sei- Ehren benannten die Heiligenstädter Anfang ne Lebenserinnerungen über Kindheit und der neunziger Jahre einen Platz nach ihm. Schulzeit, die Lehr-, Studien- und Soldaten- Karl Wolters jun. wuchs in Heiligenstadt zeit zusammentrug. In dieses Werk flossen auf und besuchte hier das Gymnasium. Zu- viele Erinnerungen und Episoden seiner Hei- nächst wohnte er mit seinen Eltern in einem ligenstädter Zeit ein. Auch mit 90 Jahren ließ Anbau des Hospitals „Zum heiligen Geist“ er es sich nicht nehmen, Heiligenstadt und und später in der Bürgermeisterwohnung in seine Umgebung zu Fuß zu durchwandern. der Duvalstraße. Im gesegneten Alter von fast 98 Jahren er- langte Karl Wolters letzter Satz in seiner Bio- Obwohl er Heiligenstadt bereits 1933 verlas- grafie endgültige Wirklichkeit: „Nemo ante sen hatte, fühlte er sich dieser Stadt auch obitum beatus!“ (Niemand ist vor dem Tod aus der Ferne stets verbunden, denn er glücklich.) hatte aus seiner Gymnasialzeit noch viele Lothar Jakob

Dr. Franz Waldhelm verstorben Am 10. Juni 2015 verstarb Franz Waldhelm sagte: „Franz, die in Hannover. Als er im Juni 1945 als Ober- Russen fahnden leutnant aus amerikanischer Gefangen- nach dir. Haue ab in schaft entlassen wurde, ging er zunächst den Westen und zwar nach Hause, nach Hüpstedt. Dort herrsch- sofort!“ Franz Wald- ten damals noch die Amerikaner. Als bald helm beherzigte den darauf die Russen Thüringen und das Eichs- Rat, und war sich fast feld besetzt hatten, kam eines Abends der sicher, dass ihm das Bürgermeister Dreiling zu Waldhelms und das Leben gerettet 268 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder

Bilder beisteuerte. Wenn er in der Stadt lung Dingelstädts in den letzten 40 Jahren unterwegs war, hatte er den Fotoapparat eindrucksvoll dokumentiert. immer dabei und so hat er ein wertvolles Die Stadt Dingelstädt hat Norbert Günther Fotoarchiv geschaffen, welches die Entwick- viel zu verdanken. Ewald Holbein

Berichte aus dem Eichsfeld aus Meldungen der Thüringer/Eichsfelder Allgemeine, Thüringer/Mühlhäuser Allgemeine, Thüringische Landeszeitung/Eichsfelder Tageblatt, Eichsfelder Tageblatt (Duderstadt) ausgewählt und zusammengestellt von Edgar Rademacher.

Anrode. Bei der Mitgliederversammlung des nen Platz in „Eckens Hof“ in Böseckendorf. Förderkreises Kloster Anrode e. V. Ende Mai Breitenbach. Ein Leinefelder stieß bei Erdar- 2015 wurde der Bürgermeister der Gemeinde beiten in seinem Kleingarten auf eine Panzerab- Anrode, Jonas Urbach, zum neuen Vorstands- wehrgranate aus dem Zweiten Weltkrieg. vorsitzenden gewählt. Der Förderkreis hat es Desingerode. Für den Erhalt und die Instandhal- sich zur Aufgabe gemacht, den Wiederaufbau tung der barocken St.-Mauritius-Kirche will sich und die Sanierung des ehem. Klosters Anrode der neu gegründete Förderverein engagieren. zu fördern und zu unterstützen. Das Kloster kann nach Voranmeldung jeder Zeit besichtigt werden. Dingelstädt. Unter dem Leitwort „Fürchte dich Führungen übernimmt ein Mitglied des Förder- nicht“ versammelten sich Mitte Mai rund 3.000 kreises. Gläubige zur Frauenwallfahrt auf dem Kerbschen Berg. Bernshausen. Nachdem Angler am Pfingstmon- tag eine Mörsergranate im Seeburger See ge- Bürgermeister Arnold Metz hatte unlängst seine funden hatten, hat der Kampfmittelbeseitigungs- Amtskollegen aus Bleicherode und Treffurt zu dienst weitere Granaten im See geborgen. Da einem Gedankenaustausch über kommunale noch weitere Granaten im See vermutet werden, Fragen eingeladen. wurde der Bade-, Angel- und Bootsbetrieb zu- Mit Sportfest und gemütlichem Beisammensein nächst auf unbestimmte Zeit eingestellt. wurde Ende Mai die für 273.000 Euro sanierte Bernterode (HIG). Die örtliche Feuerwehr hat Leichtathletik-Anlage im GutsMuths-Stadion wie- kürzlich ein modernes „Tragkraftspritzenfahrzeug der ihrer Bestimmung übergeben. – Wasser“ mit einem 500 Liter fassenden Was- Zum dritten Riethparkfest hatten sich 200 Besu- sertank bekommen. cher eingefunden. Beuren. Bei Bauarbeiten auf der Burg Schar- Duderstadt. Mit einem Festakt am 16. Mai in fenstein ist ein zweiter Bergfried im Innenhof Kartuzy (Polen) wurde die seit 20 Jahren beste- der Kernburg entdeckt worden. Zunächst war hende Städtepartnerschaft Kartuzy-Duderstadt angenommen worden, es handele sich um eine gewürdigt. In diesem Rahmen wurde Bürger- Zisterne. meister Wolfgang Nolte die Ehrenbürgerwürde Bilshausen. Nach der Havarie in der Biogasan- der Stadt Kartuzy verliehen. Der Gegenbesuch lage Bilshausen im März dieses Jahres ist die der polnischen Freunde im Jubiläumsjahr erfolgt Betreibergesellschaft in Insolvenz gegangen. Die im September. seit 2008 betriebene Anlage ist weiterhin außer Das Seniorenheim der Hollenbach-Stiftung be- Betrieb. ging mit einem Festakt im Mai seinen 60. Ge- Der Kindergarten „St. Bernardus“ feierte seinen burtstag. 100. Geburtstag. Zum Auftakt der Jubiläumsfei- Auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände wurden erlichkeiten spielte das Polizeiorchester Nieder- jetzt zwei sogenannte „Leppermännchen“ in stal- sachsen in der Kirche „St. Kosmas und Damian“. liert. Böseckendorf. Eine 16 Meter breite Familien- Die jüngste Altkleidersammlung der Kolpingfami- stammtafel mit 3.435 Einträgen krönt die 40-jähri- lien im Untereichsfeld erbrachte einen Erlös von ge Sammeltätigkeit des Erfurter Ahnenforschers 18.672 Euro zugunsten verschiedener Projekte Lutz Klingebiel. Der Stammbaum fand jetzt sei- in Brasilien. Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 273

2016, dem Amt Wachsenburg und den „Freunden mit veranstaltenden Wanderabteilungen aus Beu- der Thüringer Bratwurst“, weitergereicht. Gerold ren und Leinefelde. Die zahlreichen Gäste verab- Wucherpfennig dankte allen fleißigen Helfern, die schiedete er mit den Worten: „Das Eichsfeld ist zum Gelingen des 24. Thüringer Wandertages im als Gastgeber über die positive Resonanz höchst Eichsfeld um die Burg Scharfenstein beigetragen erfreut. Bleiben Sie uns alle wohlgesonnen und hatten, insbesondere Uwe Kaufhold, Gabi und schauen Sie als unsere Gäste wieder einmal bei Wolfgang Seidel sowie Roland Geißler von den uns im Eichsfeld vorbei!“

Kirche, Kultur und Traditionen Vor 275 Jahren vollendet und geweiht: Pfarrkirche „St. Martin“ in Hüpstedt von Edgar Rademacher Anmerkung: Dieser Beitrag wurde be- reits im Juniheft unserer Zeitschrift ver- öffentlicht. Weil dort wesentliche Zitate aufgrund eines technischen Problems fehlen, drucken wir den Aufsatz noch einmal vollständig. Dem aufmerksamen Passanten kündet es die Wetterfahne (1740) vom Kirchen- dach, dem Besucher des Gotteshau- ses vermittelt es eine Inschrift (ANNO CHRISTI MDCCXL) an der Gewölbede- cke: Die Hüpstedter Kirche wurde vor 275 Jahren vollendet und geweiht. Diese Kirche ist nicht die erste in Hüp- stedt. Die älteste Nachricht von einer Kir- Die Hüpstedter St.-Martins-Kirche. Foto: E. Rademacher. che in Hüpstedt liegt 747 Jahre zurück. Mit einer Urkunde1 vom 7. März 1268 gestattete Am Fest Petrus und Paulus, 29. Juni 1617 war die der Mainzer Erzbischof Werner dem Abt des Vorgängerkirche durch den Erfurter Weihbischof Klosters Reifenstein, die Kapelle zu Elbicherode2 Christoph Weber geweiht und das Sakrament der wiederherzustellen und von der Kirche zu Hüp- Firmung gespendet worden.7 stedt (Huppingesteten) zu trennen. Zehn Jahre Spätestens Mitte der 1730er-Jahre dürften sich 3 später wurde in einer Urkunde vom 29. Dezem- der damalige Pfarrer Heinrich Jodokus Hagen- ber 1278 erstmals ein Pfarrer, Heidenreich, in meister (1691–1759) und die Gemeinde auf Hüpstedt als Zeuge erwähnt. den Neubau der Kirche verständigt haben. Ha- Die Vorgängerin der heutigen Kirche war eben- genmeister war seit 1720 in Hüpstedt. Er hatte falls dem hl. Martin geweiht. Sie hatte zwei Glo- anfangs hier keinen leichten Start, denn sein cken, denn 1664 verausgabte die Kirchenkasse4 Vorgänger Heinrich Schollmeyer war nicht be- entsprechende Mittel für Riemen an die „kleine reit, das Pfarrhaus zu räumen. Der neue Pfarrer Glocke“ und an die „große Glocke“. Ein Gulden, musste in eine Mietwohnung ziehen. Die Ge- zwei Groschen und sechs Pfennige wurden „für meinde sandte im März 1721 eine diesbezügliche die Häuffler Siemen an das große Gewichte des Beschwerde8 an das Bischöfliche Kommissariat Seyers in der Kirche“, also für die Uhr, ausge- geben. Der Turm wurde 1677 repariert und 1693 mit Schiefer beschla- gen.5 1696 gab „Cyriakus Rinckleb der Kirchen zur Abb. 2: Eintrag der Kirchenweihe im Weihe-Register 1740. Foto: Bistums- Orgel“ 18 Gulden.6 Archiv Erfurt. Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 275

Ortsjubiläum und 28. Eichsfeldtage in Gernrode Das Jahr 1365 ist für die Eichsfeldgemeinde Gernrode das Jahr der urkundlichen Ersterwäh- nung und somit 2015 das Jubiläumsjahr „650 Jah- re Gernrode im Eichs- feld“. Erstmals in ihrer Geschichte werden die Gernröder ein Ortsjubilä- um begehen und gleich- zeitig Gastgeber der 28. Eichsfeldtage sein. Ein vielfältiges, attrakti- ves und unterhaltsames Programm für Jung und Alt ist in Vorbereitung. Sie hoffen auf viele Eichsfelder und erfolgreiche Eichsfeldtage im August Das dazu gegründete 2015: Bürgermeister Gerhard Hellrung und Festkomitee-Vorsitzender Rolf Festkomitee arbeitet Berend, MdEP a. D. Foto: W. Kolitsch. seit zwei Jahren intensiv mit dem Kulturausschuss des Gemeinderates in Vergangenheit und Gegenwart – 25 Jahre an der Vorbereitung dieses Jubiläums und der Deutsche Einheit“. Eichsfeldtage. „Es war zwingend notwendig, Nicht nur die Gernröder, sondern auch Heimat- die riesige Aufgabenvielfalt auf möglichst vie- vereine und Kulturgruppen aus dem gesamten le Schultern verantwortlich zu verteilen und Ober- und Untereichsfeld sind aufgerufen, sich breiten Sachverstand in die Vorbereitung mit daran zu beteiligen. Auch der Bund der Eichs- einzubeziehen,“ so Europaabgeordneter a. D. felder Vereine hat sein Kommen wie immer fest Rolf Berend als Vorsitzender des Festkomitees. zugesagt. Wanderfreunde, Senioren, Jugendli- Unterstützung gibt es natürlich auch vom HVE che und Kinder werden in vielfältigen Großver- und besonders von allen in Gernrode ansässi- anstaltungen innerhalb der Festwochen vom 22. gen Vereinen. Aber auch die Partnergemein- bis 30. August auf ihre Kosten kommen. den Tiftlingerode (Untereichsfeld) und Salmtal Rechtzeitig zum Jubiläum erscheint in Buchform (Rheinland-Pfalz) haben ihr Kommen zugesagt auch die Gernröder Ortschronik, in der sich in und ihre aktive Unterstützung bei der Durchfüh- Wort und Bild Geschichte und Gegenwart der rung signalisiert. Eichsfeldgemeinde widerspiegeln. Im Jubeljahr 2015 findet in jedem Monat eine Damit sich der Jubiläumsort im Monat August Veranstaltung statt, die mit den großen Feier- auch äußerlich im Festgewand präsentiert, wer- lichkeiten in Verbindung steht. So wurde am den die Gernröder ihre blauweißen Fahnen mit 21. Januar das Jubiläumsjahr eröffnet mit einer dem Ortswappen an ihren Häusern anbringen öffentlichen Festsitzung des Gemeinderates und alle Straßen mit farbigen Wimpelketten und des Festkomitees, die von der Bevölke- ausstatten. rung hervorragend angenommen wurde. Der Das in Blau-Silber gehaltene Ortswappen von Februar stand unter dem Motto „Karneval im Gernrode zeigt eine stilisierte Flachspflanze, die Jubeljahr“, während sich im März der Gern- den frühen wirtschaftlich prägenden Anbau und röder Musiknachwuchs öffentlich präsentierte. die Weiterverarbeitung des Flachses in der Ge- Höhepunkt der Feierlichkeiten ist aber zwei- meinde bis hin zum Leinentuch symbolisiert, des felsohne das letzte Augustwochenende mit der Weiteren das Passionskreuz, das den verwurzel- Eröffnungsveranstaltung zu den 28. Eichsfeld- ten Glauben der Einwohner versinnbildlicht und tagen und dem großen Festumzug unter dem das Mühlrad, das für die drei ehemaligen Mühlen Motto „650 Jahre Gernrode – Unser Eichsfeld an der Wipper im Ort steht. Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 277

Zurück in die Zukunft! Eine szenische Zeitreise durch die 1000-jährige Geschichte der Burg Plesse Was wissen Sie eigentlich über die Plesse? In diesem Jahr feiert die mittelalterliche Burgrui- ne nördlich von Göttingen ihr 1000-jähriges Be- stehen. In Kooperation mit dem Verein „Freunde der Burg Plesse e.V.“ nimmt die Studentische Bühne der Universität Göttingen, das Theater im OP, dieses Jubiläum zum Anlass, die facet- tenreiche Geschichte der Plesse zu inszenieren. Was geschah alles in 1000 Jahren? Um das her- auszufinden, nimmt der Zeitreisende Frank Ples- seberg das Publikum mit auf eine abenteuerliche Reise durch die Burggeschichte. In verschiede- ten sich die Mitarbeitenden des Theaters im OP nen Zeiten begegnet er prägenden Gestalten. Er gemeinsam mit Regisseur Klaus-Ingo Pißowotzki trifft auf Kaiser Heinrich VI. und König Georg V., und Gudrun Keindorf aus dem Plesse-Verein ak- und er unterhält sich mit einem launischen Jo- tiv mit der Geschichte der Plesse auseinander. hann Wolfgang von Goethe, obwohl ihm Schiller Es wurde Vorträgen gelauscht, in Fachbüchern eigentlich lieber gewesen wäre. Er gerät in einen geblättert und die Burg vor Ort besichtigt. Mit Streit zwischen den Burgchronisten Johannes finanzieller Unterstützung der Litfinstiftung ent- Letzner und Joachim Meier und staunt über die stand das abwechslungsreiche Bühnenstück, hochfliegenden Baupläne des Bischofs Mein- welches übrigens auch im Rahmen der Jubilä- werk von Paderborn, dem die Burg ihre Erster- ums-Festwoche auf der Burg Plesse vom 14.-18. wähnung im Jahr 1015 verdankt. Schließlich darf September 2015 zu sehen sein wird. er sich die Beschwerden der von Eheproblemen Wer nicht so lange warten möchte, kommt ein- genervten Landgräfin Juliane von Hessen anhö- fach zu den weiteren Aufführungsterminen am 7., ren, die 1624 auf der Suche nach ihrem Gatten 13., 14., 18. und 25. Juli. Veranstaltungsbeginn: Moritz einen folgenschweren Unfall erleidet. Und 20.15 Uhr. Eintritt: 9,00 € (Abendkasse o. Vor- überall dabei: das berüchtigte Plesse-Hannchen, verkauf) unter Tel. 05 51/39 70 77 oder www.thop. eine Frau des ältesten Gewerbes der Welt. uni-goettingen.de. Das szenische Theaterstück basiert auf histori- Lassen Sie sich mitnehmen auf eine Zeitreise schen Begebenheiten und wurde eigens für das und erfahren Sie hautnah das Leben, Lieben und 1000-jährige Jubiläum geschrieben. Dazu setz- Leiden auf der Burg Plesse seit 1015!

Aus den Eichsfelder Vereinen

VEH zu Gast in Effelder Anlässlich der urkundlichen Ersterwähnung von Effelder vor 800 Jahren führte am 9. Mai 2015 eine Exkursion des Vereins für Eichsfeldische Heimatkunde in die Jubiläumsgemeinde. Mehr als 20 Interessierte erlebten einen sehr in- teressanten Nachmittag mit Alexander Baum und Bürgermeister Dr. Hans-Werner Lange. Nach einer freundlichen Begrüßung und einer fachkundigen Erklärung des wunderbaren Fernblicks in die hes- sische Bergwelt stand zunächst ein Dorfrundgang auf dem Programm. Die Gemeinde hatte sich schon für ihr Jubiläum herausgeputzt. Gut gestal- tete Dorfplätze, gepflegte Grünanlagen, historische Alexander Baum erläutert die Geschichte des und moderne Häuser beeindruckten die Gäste. Kellerborns. Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 279 verlas die Danksagung anlässlich der goldenen leben durften und bei dem Goldhochzeitspaar für Hochzeit von Elisabeth und Albert Köthe. Die die Kuchenspende. Er erinnerte an die Wallfahrt Schriftführerin Beate Funke verlas den Bericht in Bochum-Stiepel, die Benefi zveranstaltung in der letzten Versammlung. Nach dem gemeinsa- Bochum am 12. und 13. September und an das men Kaffeetrinken mit Eichsfelder Schmandku- Sommerfest am 9.8.2015 und wünschte allen chen – der von dem Goldhochzeitspaar gestiftet einen guten Heimweg und eine schöne Som- wurde – verabschiedete sich Pfarrer Wiegel und merzeit. Mit dem Eichsfeldlied verabschiede- wünschte uns noch einen schönen Nachmittag. ten wir uns. – Wir laden zum Sommerfest mit Helmut Funke sprach noch einmal die Fahrten Akkordeon-Orchester Scharnhorst am 09.08. an und bittet alle, die daran teilnehmen, doch um 15.00 Uhr in die Gartenanlage „Fröhliche pünktlich an den Abfahrtsstellen zu erscheinen. Morgensonne“ in Dortmund-Aplerbeck und zur Der Vorsitzende bedankte sich bei allen Anwe- Benefi zveranstaltung am 12. und 13.9. 2015 nach senden und bei denen, die dazu beigetragen Bochum-Stiepel ein. haben, dass wir einen schönen Nachmittag ver- Beate Funke

Kennen Sie das Eichsfeld?

Liebe Leserinnen und Leser, Eichsfeldes“, „Die Klöster des Eichsfeldes in ih- dieses Mal wird gefragt nach einem „Pfarrer, His- rer Geschichte“ oder das biografi sche Lexikon toriker, Schriftsteller“. Geboren wurde er 1913 „Gestalten des Eichsfeldes“. in . Seine Eltern stammten aus Uder. Vor Wie ist sein Name? 20 Jahren starb er in Hildesheim. Mehrere Jahr- zehnte wirkte er als Pfarrer im Eichsfeld, zuletzt Ihre Lösung schicken Sie bitte bis zum 12. Au- von 1961 bis 1983 in Struth. Bis ins hohe Alter gust per Postkarte an die sammelte und forschte er Redaktion EHZ außerordentlich emsig zur Verlag Mecke Druck Geschichte des Eichsfel- Postfach 1420 des. Dabei entstanden un- 37107 Duderstadt NEU zählige Beiträge für Zeit- überarbeitet & erweitert schriften sowie 15 Bücher Der Gewinner erhält das Buch Wolfgang Dahms und Schriften, die zum Teil „Spazieren gehen - wandern - spazieren gehen, einkehren“. wandern, in mehreren Aufl agen er- einkehren schienen und noch heute Lösung der Quizfrage im letzten 42 Ausflüge in der Umgebung von Göttingen, zwischen Weser, Harz und Eichsfeld unverzichtbare Quellen für Heft: Walter Rassow. jeden Eichsfeld-Forscher sind. Zu den bekanntes- Das Buch „Spazieren gehen - wandern - einkeh- ten Werken gehören „Die Foto: Josef Keppler, ren“ hat unser Leser Wolfgang Kühn aus Peine kirchliche Verwaltung des 1992. gewonnen. Herzlichen Glückwunsch.

Eichsfelder Mundart

Sünder sinn wellkumm von Peter Anhalt (nach einem Gedicht von Jörg Müller) Es lutt machtig, Bim, Bim, Bim Do well ich mant daheime bliewen zum Amte in de Kerchen rinn. un anderte die Ziet vatriewen. Nappers Franz, dar denket sich, Dar Herre herrts, un storjet nun: do gitts mant Heuchler, nischt verr mich! „Franz, wie kannst du so was tun. Do werd Sunntaggs fromm gebatt, Sünder sind wir allemann, un Montaggs wengget sich das Blatt. auf einen mehr kommt es nicht an.“ 280 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder

„Vitali ut Masuren.“ von Hubert Behrens Aanige Joahre nachen Kriege bechan in Dütsch- dagspause sett seek Vitali tau den Fliesen legern land da chroate Bauboom. Jede Stadt un oak uppe Bank. Da Baaden kennt Vitali, sa kniepet veele Dörper harren ühr „Neubau gebiet”. Ett seek aan Oage tau un willt Vitali so aan beetchen chaff ower noch kaane Baumaschinen, so wie uppe Schüppe nöhmen: hüte, kaane Bagger, kaane Aufzüge, alles moste „Watt, sestig Mark chifft da Doktor deek für düs- von Handarledigt wärn. Alle Dachpannen wor- se schwoare Arbeit? Bis do denn varücket? datt de uppe Schulter noa buormen trans portiert. dubbelte möstes do hemmen, do mokest ja den Da Baugruben worden maast in Noberschafts- chanzen Tarif kaputt. Da Doktor waat fur Cheld hülpe uteschachtet. Ba össek ower woar dafür nich wohenn, baut seek ne Villa, un deek spei- „Vitali ut Ostpreussen” taustännig. Aan Kerl set ha mett aan Trinkcheld aff.” Un so langsam wie aan Boam, Owerarme so dick, wie usean chlöwt Vitali sülwest, datt da Doktor ühren öwert Owerschankel hätt. Ha hätt oak in den Dörpern Oahr hauen will. ringsharüm, un zählige Baugruben utehoben. Un Da Plattenklewers ower loaten nich locker, sa ümmer chanz alläne. Ne Schuffkoar, Spaten, stökert wieter: Schüffel, ne Spitzhacke, ne Schlauchwaage un „We an dine Stiehe, we worden den chanzen twa Gerüstbretter, datt woar alles watt ha bru- Kram wier tau schmieten, datt hett ha dann da- kete. Ower so fix ha ba ba sine Arbeit woar, im von.” Un nu häwt sa Vitali sowiet, ha packet sin Denken woar Vitali aan beetchen langsam. Butterbraut in, schnappt seek sine Schüffel un Nu harre oak aan Arzt ute Stadt ba össek bauet rums, bums schmitt ha den Chraben, da fast fed- un nu wulle ha an twa Sieten von sin Eckgrund- dig iss, wier tau. stücke aane Muier setten loaten. Üm fife kümmet da Doktor wier anjesuset, datt Ha fröcht Vitali off ha den Chraben dafür ut- Cheld inne Tasche, ha stutzet, chlöwt nich watt schachten kann un ha reket seek ut: Taan Stunne ha süht un ächzet: „Vitali, watt iss loas, watt sall a 4,50 DM sind 45,- für dütt un datt, Owerstunnen datt bedühen?” un so, also 60,- DM iss ührne datt wert. Vitali schmitt seek inne Bost un röppet: „Maan- Vitali iss eherne invarstoahn un leggt mourns chen, dem kaanst du nich machen, nich mit Vitali loas. Middags kümmet da Doktor anjesuset un aus Nikoleiken, süht datt Vitali upp besten Wege iss. Inne Mid- Ech habe meene Arbeit zurickjenommen. Basta.”

Leserbriefe Zum Unfall am Rottenbachtunnel der „Kanonenbahn“ Mit Interesse habe ich den Beitrag zu dem Unfall den Fehlern und Mängeln der Überlieferung, hier am Rottenbachtunnel, besser bekannt und auch in noch aus zweiter Hand, auseinanderzusetzen. den bahnamtlichen Unterlagen als „Mühlenberg- Der verunglückte Zug war mit der Dampfloko- II-Tunnel“ geführt, gelesen. Es ist verdienstvoll, motive 57 1827 bespannt, eine preußische G 10. aus Zeugenberichten die Geschichte dieser Diese Lok hatte eine Höchstgeschwindigkeit von Strecke aufzuhellen, zumal zum einen ein Groß- 60 km/h, der mittlere Kuppelachsdruck lag bei teil der amtlichen Überlieferung vernichtet ist. Das 15,3 t. Sie war ohne Einschränkungen auf dem Reichsbahnbetriebsamt Eschwege wie auch die „Kanonenbahn“-Abschnitt Eschwege–Leinefel- Reichsbahndirektion Kassel sind im Zweiten Welt- de einsetzbar, im Bedarfsfalle auch vor Perso- krieg durch Bombentreffer zerstört worden, zum nenzügen. Deshalb verfügte sie auch über eine anderen wurden viele Unterlagen auch durch den Heizkupplung. normalen Kassationsprozess planmäßig nach Ab- Güterzugloks unterscheiden sich von Personen- lauf der Aufbewahrungsfristen vernichtet. So sind zugloks dadurch, dass sie zwar größere Lasten die Unfallakten auf dem Kanonenbahnabschnitt befördern konnten, allerdings ihre zulässige Ge- Eschwege–Leinefelde vernichtet. schwindigkeit geringer als die von Personenzug- Die „Oral History“ hilft so Überlieferungslücken lokomotiven war. Das spielte in unserem Falle zu schließen. Sie verlangt aber auch, sich mit keine Rolle, betrug die Streckengeschwindigkeit Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 281 aufgrund der topografischen Gegebenheiten der rem Fall die Tatsache, dass die gegenüber den Strecke hier nur 50 km/h. anhängenden Wagen schwerere Lok den Pro- Die preußische G 10 war keine Tenderlokomo- zess in Gang setzte, selbst aber nicht entgleiste. tive, die Betriebsvorräte an Kohle und Kessel- Erst in der Folge stürzte sie um. speisewasser mussten auf einem besonderen, Der Streckenläufer konnte 1 ½ Stunden vor dem mit der Lok fest gekuppelten Tender mitgeführt Ereignis mit Sicherheit die zum Unfall führende werden. Das macht ein Rangieren mit diesen Lo- plötzliche Dammsenkung nicht voraussehen komotiven zwar nicht unmöglich, aber erschwer- oder gar erkennen. Deshalb wurde er auch nicht te es. Deshalb war die Lok auch nicht, wie ge- zur Verantwortung gezogen. Sicher hat man ihn schrieben, planmäßig zum Rangieren eingesetzt. aber zum Streckenbegang befragt. Im Streckendienst erfolgte das natürlich auf den Zu bemerken ist außerdem, dass jedes Ereignis kleineren Unterwegsbahnhöfen. im Bahnbetrieb immer dem Ansehen der Bahn Nun zur Unfallursache. Ohne diese nachvollzie- schadet, ob sie schuld ist oder nicht. Das ist hen zu können, treten Senkungen im Untergrund auch heute noch so. Wenn eine geschlossene in der Regel zwar nach längeren, nicht äußer- Halbschranke durch einen Pkw umfahren wird lich erkennbaren Prozessen im Untergrund (z. B. und es zu einem Zusammenprall mit vielleicht Auswaschungen oder Ausspülungen), plötzlich tödlichem Ausgang kommt, steht anderntags in auf. Durchaus kann dabei das Befahren der ent- der Presse die Schlagzeile: „Zug raste in Pkw. sprechenden Stelle durch einen Zug der Auslö- Es gab Tote.“ Paul Lauerwald ser dieser Senkung sein. Dafür spricht in unse-

„Bischöflicher Buchdrucker“ und „Typograph und Verleger des Hl. Apostolischen Stuhls“ Im Heft 6/2015 der EHZ war in der Rubrik „Fund- eine starke Verbreitung erfuhren. Später kamen sache“ ein Faksimile sowie die Textübertragung weitere Zeitungen dazu, wie „Eichsfelder Volks- der Ernennungsurkunde von Franz Wilhelm Cor- freund“, ein Wochenblatt und die „Heiligenstädter dier zum „Bischöflichen Buchdrucker“ vom 23. Zeitung“. Es ist für diese Zeit selbstverständlich, Juni 1869 gedruckt. Diesem Dokument möchte dass alle Zeitungen des Unternehmens einen ich gern noch einige Daten aus dem Leben des katholischen Charakter hatten. Ausgezeichneten und des Betriebes hinzufügen. Die Ernennung zum „Bischöflicher Buchdrucker“ 1846 übernahm der 27-jährige Franz Wilhelm sollte aber in der Geschichte des Hauses Cor- Cordier den Betrieb nach dem Tod seines Va- dier nicht die einzige Auszeichnung bleiben. Im ters Johann Friedrich Cordier. Von Franz Wil- Jahre 1888 fand die Arbeit des Hauses Cordier helm Cordier leitet sich übrigens der Name der mit der Verleihung des Päpstlichen Ordens „Pro Druckerei „F. W. Cordier“ ab, den der Betrieb bis Ecclesia et Pontifice“ und 1896 die Verleihung 1972 führte. Unter Franz Wilhelm Cordier konnte des Titels „Typograph und Verleger des Heiligen der Betrieb weiter ausgebaut und erweitert wer- Apostolischen Stuhles“ Würdigung und Anerken- den. Neben der Herausgabe der christlichen Li- nung. Somit hat das Haus F. W. Cordier viele teratur erkannte der junge Chef auch die Notwen- Jahrzehnte das Eichsfeld mit seiner vorwiegend digkeit zur Herausgabe einer eigenen Zeitung katholischen Bevölkerung mit Publikationen ver- für das Eichsfeld. Bereits 1847 erschienen die sorgt und somit geprägt. Eine Entwicklung, die „Eichsfelder Volksblätter“, die in späteren Jahren auch heute noch trägt. Heinz Scholle

Veranstaltungskalender

Eichsfelder Heimatabend in Gernrode geführt. Viele Personen und Gruppen aus der Ge- Im Rahmen der 650-Jahr-Feier der Gemeinde meinde Gernrode und dem gesamten Eichsfeld Gernrode und der Eichsfeldtage 2015 wird in der werden den Abend gestalten. Gemeinde Gernrode am 22.8.2015 auf dem Fest- Neben dem Auftritt des Gernröder Projektchores saal ein großer Eichsfelder Heimatabend durch- gibt es Lieder, Sketche, Jagdhornbläser und vieles Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 283

Personalien (ohne Gewähr)

Liebe Leserinnen und Leser, fenhaus (60), Egon Ackermann (76), Horst Ebel (75), Winfried Staufenbiel (76), Josef Degenhardt (64), Rosa Sie haben selbst die Möglichkeit, Gratulationen Maria Hochhaus (74), Rosa Hülfenhaus (76), Aloys oder andere wichtige Personalia in unserer Hei- Zwingmann (71), Christoph Stehling (82), Thomas Tem- matzeitschrift kostenlos zu veröffentlichen. Bit- plin (63), Anita Gramlich (73), Helene-Maria Templin (61), Christina Schröter (63); Verstorben: Arnold Zim- te haben Sie Verständnis, dass nur Zuschriften mermann (66); Bilshausen. Wir gratulieren zum Ge- berücksichtigt werden, die in der nächstfolgen- burtstag: Elisabeth Jünemann (91); Bischofferode. Wir den Ausgabe publiziert werden sollen. Bitte ver- gratulieren zum Geburtstag: Günter Fege (86), Joachim wenden Sie dazu ausschließlich das am Ende Freiherr von Pallandt (72), Aloys Schmidt (79), Magda- dieser Rubrik abgedruckte Formular. lena Keil (81), Walter Paul (82), Wenzel Sentner (78), Irmgard Wiemuth (81), Ronald Koch (67), Karl Heinz Arenshausen. Wir gratulieren zum Geburtstag: Hedwig Stephan (84), Paul Göbel (76), Marie Louise Schmidt Gluba (78), Martha Gallrach (93), Reimund Lippold (76), Christa Bause (68), Ursula Franke (65), Elisabeth (72), Werner Kier (76), Elfriede Roth (76), Werner Tell- Gelbke (82), Willibald Heise (76), Hermann Nolte (66), heim (73), Johannes Hesse (82), Edith Zinke (76), Anna Fridolin Hebestreit (67); Bockelnhagen. Wir gratulieren Charlotte Ausmeier (73), Walter Heinrich (92), Joachim zum Geburtstag: Gerda Spillner (79), Veronika Hartung Lattke (74), Edeltrud Hollenbach (78), Ursula Priebus (67), Gerda Asche (74), Rolf Kirchner (69), Waldtraut (74); Ascherode. Wir gratulieren zum Geburtstag: Inge Herzog (87), Peter Sperling (72), Hanna Handt (83); Vollrath (72), Waldemar Herms (68); Beberstedt. Wir Bornhagen. Wir gratulieren zum Geburtstag: Erika gratulieren zum Geburtstag: Hubert Hornung (83), Ilse Gabel (85), Katharina Albrecht (71), Helga Apel (79), Schilling (71), Detlef Behm-Blanke (66), Walter Seitz Elisabeth Schäfer (77), Hedwig Mika (85), Ernst Knoth (89), Josef Heddergott (74), Renate Noll (65), Gisela (77), Rita Apel (74), Hannelore Heinemann (71); Bös- Nonnast (85), Margaretha Funke (78), Ursula Scholl- eckendorf. Wir gratulieren zum Geburtstag: Gertrud meyer (73); Berlingerode. Wir gratulieren zum Ge- Bauermeister (74), Franz Görke (79), Helga Rosin (79); burtstag: Gerhard Hoffmann (82), Rita Auge (79), Man- Brehme. Wir gratulieren zum Geburtstag: Norbert fred Bosold (71), Maria Fiedler (71), Rita Schweineberg Graul (74), Gertrud Haase (74), Veronika Hemme (72), (81), Gerhard Jessl (72), Friedrich Pfeiffer (76), Willi Johanna Busse (78), Veronika Busse (82), Emmy Gas- Dornieden (75), Günter Sauer (72), Hildegard Birkefeld ter (75), Alfred Schulze (77), Hanna Ludewig (71), (70), Emma Rittmeier (79), Ingeburg Fries (77), Her- Emma Busse (79), Elisabeth Busse (77), Barbara Schri- mann Nickel (76), Josef Weinrich (77), Paul Wolf (73), cke (83), Antonia Moneke (86), Christina Wallbraun Irmgard Fiedler (88), Hermann Martin (74); Bernterode. (74), Ursula Jesse (74), Rita Keilholz (77), Karl Heinz Wir gratulieren zum Geburtstag: Karin Heinemann (66), Rothensee (71), Horst Kaiser (74), Edeltraut Schweine- Renate Jeschke (66), Rosemarie Hoffmann (71), Elisa- berg (81), Ulrich Gaster (80), Herta Weber (89); Brei- beth Raabe (67), Alfred Hennecke (76), Walter Raabe tenworbis. Wir gratulieren zur goldenen Hochzeit: (76), Joseph Stolze (93), Martha Kachel (65), Hermann Anita und Lothar Arnold sowie Hannelore und Alfred Pfeifenbring (78), Gerhard Solf (72), Margaretha Wüste- Mühlhaus; zum Geburtstag: Horst Arnold (77), Monika feld (66), Heinrich Schneppe (72), Leo Busse (86), Eschborn (71), Maria Schneppe (79), Irmgard Hermann Margaretha Geburzky (75), Fridolin Schilling (84), Bar- (86), Erwin Brendler (82), Irmtraud Lutter (78), Käte bara Hardegen (68), Helmut Wilhelm (72), Heinrich Weigt (93), Helmut Große (77), Rudolf Gebhardt (77), Jung (69), Lieselotte Seeland (71), Monika Walter (65), Anna Raabe (98), Eberhard Räuber (85), Burkhard Magdalena Eberhardt (90), Anna Maria Hottenrott (67), Koch (66), Waldtraud Nix (81), Maria Margaretha Weber Harri Wattrodt (65), Christina Seeland (74), Anna Win- (83), Irmgard Große (82), Hannelore Mühlhaus (73), ter (79), Anna Gödecke (80), Olga Pries (83), Lothar Emma Engelhard (92), Gerhard Träger (66), Anita Ar- Voigt (74); Bickenriede. Wir gratulieren zum Geburts- nold (74), Brigitta Wilhelm (79), Gerhard Große (75), tag: Maria Wolf (85), Maria Knappe (60), Zita Staufen- Horst Jankowski (75), Rita Kolle (80), Gerhard Rein- biel (74), Renate Degenhardt (87), Erich Drößler (73), hardt (65), Christel Zimmermann (85), Werner Hebe- Annemarie Ebhardt (64), Margaretha Drößler (65), Er- streit (65), Klaus Dieter Löffler (75), Rudi Reinhardt hard Hochhaus (78), Joseph Reinhardt (77), Reinhold (67), Elmar Fütterer (77), Hedwig Riechelmann (74), Anhalt (80), Margareta Jakobi (77), Wilfried Munz (85), Else Anna Biewer (95), Egon Große (77), Otto Große Pfarrer Joachim Trapp (66), Edgar Richardt (63), Win- (83), Gertrud Kleemann (92), Manfred Großhaus (66), fried Hülfenhaus (75), Roswitha Drößler (72), Jürgen Waltraud Meyer (75); Buhla. Wir gratulieren zum Ge- Roth (60), Dietmar Knappe (61), Marianne Siebrand burtstag: Brunhilde Graul (78), Helmut Apel (79), Regi- (70), Ewald Kirchner (72), Rosa-Maria Trapp (89), Mo- na Hoch (66), Else Michael (87), Edith Schlosser (82), nika Gebhardt (64), Elisabeth Vogt (62), Ursula Dick- Karl Große (75), Gerda Wetterau (85), Rolf Garre (66), mann (73), Christina Fiedler (76), Maria Funke (60), Elfriede Graul (75), Ada Kallmeyer (72), Klaus Kallmey- Winfried Wolf (61), Roswitha Kohl (66), Maria Trapp er (68), Melitta Dickschack (85); Burgwalde. Wir gra- (83), Heinrich Albert (69), Joachim Böttcher (61), Lud- tulieren zum Geburtstag: Regina Ringleb (75), August wig Gramlich (79), Edith Hausmann (72), Friedolin Hül- Meierreinke (92); Deuna. Wir gratulieren zum Geburts- Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 287

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Inhaltsverzeichnis Mathias Degenhardt: Die ländlichen Unruhen Eichsfelder Persönlichkeiten und die Bürgerwehren von 1848 im Eichsfeld 241 Dr. Hermann Tallau: Ernst-Wilhelm Werner: Duderstädter Schützengesellschaft 261 Prof. Dr. Michael Köhler: Die Anbindung der Hasenburg an das vor- und frühgeschichtliche Wir gedenken Verkehrsnetz Nordwestthüringens 243 Lothar Jakob: Karl Wolters 266 Dr. Alfons Grunenberg: Gescheiterte Auswande- Red.: Dr. Franz Waldhelm 267 rungen aus Steinbach, Hüpstedt und Vollenborn Ewald Holbein: Norbert Günther 267 in die deutschen Ostprovinzen im Jahr 1833 251 Berichte aus dem Eichsfeld 268 Heidi Zengerling: Ernst Mehler und das Kirche, Kultur und Traditionen „Hohe Kreuz“ 255 Edgar Rademacher: Vor 275 Jahren vollendet u. geweiht: Pfarrkirche „St. Martin“ in Hüpstedt 273 Peter Anhalt: Effelder feierte 800-jähr. Jubiläum 256 Aus den Eichsfelder Vereinen 277 Dr. Werner Herold: Eichsfelder in Hofheim am Taunus 1680 258 Kennen Sie das Eichsfeld? 279 Eichsfelder Mundart 279 Johann Freitag: Im Schritt der Zeit – unsere eichsfeldische Heimat: Duderstädter Propstei- Leserbriefe 280 garten an der Stadtmauer 259 Veranstaltungen 281 Das historische Eichsfeldfoto 260 Personalien 283

Titelbild: Im Juli 1997, während man in Duderstadt die Verleihung der Stadtrechte vor 750 Jahren feierte und die Schützengesellschaft Duderstadt 1302 e. V. auf 695 Jahre ihres Bestehens blicken konnte, wurde der deutschlandweit einzigartige Schützenbrun- nen auf der Marktstraße zwischen Rathaus und St.-Cyriakus-Kirche enthüllt. Die Inschrift „Stadt und Schützen fest verbunden – ein ewig starkes Band“ demonstriert die Verbundenheit der Schützengesellschaft mit der Stadt und ihren Bürgern. Der Bildhauer Rudi Pabel aus Kaiserslautern schuf das Kunstwerk, das durch private Spenden der Duderstädter Schützen- freunde komplett finanziert werden konnte. Foto: Josef Keppler.

Eichsfelder Heimatzeitschrift - Die Monatsschrift für alle Eichsfelder Internet: www.meckedruck.de/eichsfeld ISSN 1611-1648 Herausgeber: Redaktionsadresse: Eichsfelder Heimatzeitschrift Helmut Mecke, 37115 Duderstadt (Eichsfeld) Postfach 1420, 37107 Duderstadt (Eichsfeld), Fax (05527) 98 19 39 Christian-Blank-Str. 3, 37115 Duderstadt Redaktion: Manuskripte und Fotos senden Sie bitte ausschließlich an die Redaktion. Eine Ver- Josef Keppler, Helmut Mecke, Edgar Rademacher, öffentlichung kann nur honorarfrei erfolgen. Wir sind Ihnen dankbar, wenn Sie uns Gerhard Germeshausen zu einem Ausdruck auch Ihre Text-Datei auf Datenträger oder über eine E-Mail zur Verfügung stellen würden. Für unaufgefordert zugesandte Unterlagen wird keine E-Mail-Adresse für Beiträge u. redaktionelle Mitteilungen: Gewähr über nom men. Eingangsbestätigungen erfolgen nicht. Eine persönliche [email protected] Abgabe von Manuskripten ist im Verlagsbüro Mecke Druck, Christian-Blank-Str. 3, 37115 Du derstadt (Eichsfeld), zur Weiterleitung an die Redaktion möglich. Die Ver- Beirat: öffentlichung von Beiträgen kann nur vorgenommen werden, wenn diese eindeutig Bernhard Berkhahn, Worbis, Wolfgang Friese, mit dem Namen und der Adres se des Autors bezeichnet sind. Ma nuskripte, die von Heilbad Heiligenstadt, Anne Hey, Heilbad Heiligenstadt, der Redaktion nicht verwendet werden, können nur zurückgesandt werden, wenn Ewald Holbein, Dingelstädt, Bertram Kieler, Struth, Paul der Einsender einen ausreichend frankierten Rücksendebriefumschlag beilegt. Eine Lauerwald, Nordhausen, Dr. Gerd Leuckefeld, Leinefelde, Stellungnahme erfolgt nicht. Herbert Pfeiffer, Duderstadt, Heribert Reinhardt, Duderstadt, Die Redaktion behält sich eine Kürzung der Beiträge vor. Aufsätze und Beiträge Gerhard Rexhausen, Gieboldehausen, Gerold Wucherpfennig, geben ausschließlich die Meinung und den Kenntnisstand des Verfassers wieder. Seulingen Redaktionsschluss ist am 10. eines jeden Monats. Verlag, Herstellung und Anzeigenannahme: Kündigungen sind nur zum Jahresende möglich. Mecke Druck und Verlag, Inh. Nils Mecke e.K. Zahlungen für die »Eichsfelder Heimatzeitschrift« Postfach 1420, 37107 Duderstadt (Eichsfeld) Verlag Mecke Druck Duderstadt Telefon Vertrieb: (05527) 981922 Sparkasse Duderstadt Konto-Nr. 380 (BLZ 26051260) E-Mail: [email protected] Bitte geben Sie bei Zahlungen oder Adressenänderungen immer für Mitteilungen an die Vertriebsabteilung Eichsfelder Ihre Kundennummer an. Heimatzeitschrift Abonnement incl. Postzustellung und 7 % MWSt. jährlich 25,00 € Telefon Anzeigenberatung: Ausland 36,00 €, Einzelpreis 2,50 € + Porto, incl. 7 % MWSt. (05527) 98 19 20, Fax (05527) 98 19 39 Bei Nichtlieferung ohne Verschulden des Verlages oder in Fällen RG Göttingen HRA 101158 höherer Gewalt keine Entschädigung. Anzeigenschluss am 20. eines jeden Monats Die Eichsfelder Heimatzeitschrift erscheint jeweils am Monats- Adressenänderungen werden vom Verlag nur anfang. schriftlich entgegengenommen. Subskriptionsangebot

NEuErSchEiNuNg günther Wiegand Eichsfeldische Bibliographie Die Literatur über das Eichsfeld von den Anfängen bis 2008 Günther Wiegand Hg. vom Verein für Eichsfeldische Heimatkunde und Heimatver- ein Goldene Mark (Untereichsfeld), 2 Bände, ca. 1.960 Seiten, Eichsfeldische Format 17 x 24,5 cm, Festeinband, Eichsfeld-Übersichtskarte, ISBN 978-3-86944-150-4. Bibliographie Die neue Publikation enthält erstmalig bibliographische Angaben Die heimatkundliche zum gesamten Schrifttum, welches bis 2008 über das Eichsfeld und geschichtliche Literatur und seine Menschen als Monografien und Aufsätze, in Nach- von den Anfängen bis 2008 schlage- und Sammelwerken, Zeitschriften und Zeitungsbeilagen gedruckt erschien. Dr. Günther Wiegand, ehem. Direktor der Universitätsbibliothek Kiel, hat unter Einbeziehung früherer Literaturnachweise das Eichsfeld wie kaum eine andere deutsche Landschaft bibliographisch erschlossen, sodass künftig jede ernsthafte Beschäftigung mit eichsfeldischen Themen bei der „Eichsfeldischen Bibliographie” ihren Ausgangspunkt finden wird. Das Buch, das 19.000 Titel mit 28.000 Positionen enthält, besteht aus einem Sachteil mit 600 Kapiteln. Ein detailliertes, alphabetisch geordnetes Schlagwortregister führt zu den einzelnen Ka- piteln der thematischen Gliederung. An den Sachteil schließt der alphabetisch geordnete Ortsteil an, der alle Orte und wüsten Stätten des Eichsfeldes umfasst und der ebenso geordnete Perso- nenteil mit komplettierten und ergänzten Hinweisen auf Opfermanns „Gestalten des Eichsfeldes“. Ein Register der Verfasser, Herausgeber und Illustratoren beschließt das Werk. Sie haben jetzt noch die Möglichkeit, sich Ihr Exemplar zum günstigen Subskriptionspreis von 99,95 € zu sichern. Als Erscheinungstermin ist Mitte August 2015 vorgesehen. Nach Erscheinen kostet das Werk 124,95 €. Ihre Bestellung können Sie bei Ihrer Buchhandlung abgeben oder direkt senden an: Verlag Mecke Druck, Postfach 1420, 37107 Duderstadt (Eichsfeld), Fax 0 55 27 - 98 19 39, E-Mail: [email protected]. www.meckedruck.de/9783869441504. 

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