Kirche 2021 in Wit Tenberg
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KIRCHE 2021 09 10 IN WITTENBERG Mitteilungen für die Evangelischen Kirchengemeinden in Lutherstadt Wittenberg !” “Ich bin hindurch!” Martin Luther atmete vor 500 Jahren auf. Er hatte die Vorladung vor den Reichstag in Worms im Jahr 1521 überstanden. Besorgt war der Reformator über die Schwelle zur Reichstagsversammlung getreten und erleichtert ging er durch das Portal hinaus: „Ich bin hindurch!“ – Immer wieder treten Menschen über Schwellen und gehen durch HINDURCH Türen hindurch: mit Sorgen und Ängsten, mit Erleichterung und Befreiung. 500 Jahre nach dem Reichstag in Worms stellen die Titelbilder des Mitteilungsblattes 2021 Wittenberger Portale und Türen vor, durch die Menschen mit unterschiedlichen Gefühlen und Erwartungen gehen. BIN Eine Tür in den Knast Die Tür führte in das Wittenberger Gefängnis. Und sie führte heraus aus demselben in ICH die Freiheit. Die Richtung, mit der man durch diese Tür ging, war also von größter Wichtigkeit. Hinein bedeutete, dass man für einige Zeit in großer Unfreiheit bei „ schlechtem Essen, monotoner Arbeit, Langeweile und Einsamkeit sein Leben fristen musste als Strafe für kleine und große Verbrechen, die man begangen hatte oder die einen zumindest nachgewiesen werden konnten. Gefängnisse gehören mit Kasernen zu den trostlosesten Bauten. Das 1909 erbaute Wittenberger Gefängnis, damals das modernste in Deutschland, war nicht ganz so trostlos. Es besaß sogar eine Turnhalle – eine humanistische Errungenschaft des Pfarrers und Gefängnisreformers Johann Hinrich Wichern. Wegen der mangelnden Größe (nur ca. 55 Zellen) wurde der Witten- berger Gefängnisbau bald zu ineffektiv und zu teuer. Und so schloss man 1965 den Knast. Größere Gefängnisse übernahmen fortan die „Beherbergung“ der Straftäter. In dem Bau aus wilhelminischer Ära waren dann zeitweilig der Katastrophenschutz und das Grundbuchamt untergebracht. Seit Ende der 1990er Jahre stand der Bau leer bis in das Jahr des Reformationsjubiläums, als die Ausstellung „Luther und die Avant- garde“ die Immobilie in eine faszinierende Kunstlocation verwandelte. Danach kehrte leider wieder Ödnis ein in die Knastgemäuer, die nun auf eine Wiederbelebung warten durch innovative und kreative Investoren und Initiativen. Denn cool ist der alte Bau schon irgendwie. Da ließe sich was Tolles draus machen. Etwas, das mal völlig andere Leute nach Wittenberg ziehen müsste als immer nur Luther und Co. Nötig hätte das die Stadt. Alexander Garth IMPRESSUM Redaktion: Gemeindebüro, Jüdenstraße 36 | 06886 Lutherstadt Wittenberg | Design: J. Dimanski Unser Mitteilungsblatt erhalten Sie auch per Mail und als Download: [email protected] | www.stadtkirchengemeinde-wittenberg.de SPENDE FÜR DAS MITTEILUNGSBLATT Mit Ihrer Spende ermöglichen Sie die Redaktion und Verteilung des Mitteilungsblattes. Kreiskirchenamt Wittenberg | IBAN: DE91 3506 0190 1551 7480 10 | BIC: GENODED1DKD Verwendungszweck: RT 7254, Mitteilungsblatt 2 TITELBILD: Wittenberger Hoftor zum Gefängnisgebäude AUS DER STADTKIRCHENGEMEINDE AUS Aus dem Gemeindekirchenrat Ende Juni traf sich der Gemeindekirchenrat zu seiner ersten Live-Sitzung, nach dem wir seit November den gemeinsamen Austausch entweder per Umlaufbeschlüssen und dann ab Januar regelmäßig mit Videokonferenzen gepflegt hatten. Von Frau Metz vom Kreiskirchenamt wurden wir in bewährter Form durch das Zahlen- konstrukt der Jahresrechnung 2020 des Haushalts unserer Gemeinde geführt. Zuvor hatte sich bereits der Finanzausschuss ausführlich mit dieser Rechnung befasst und dem Gemeindekirchenrat eine entsprechende Beschlussfassung empfohlen. Entgegen allen Befürchtungen wies das Endergebnis der Jahresrechnung nur ein ge- ringes Defizit auf, wobei dieses Ergebnis nur durch Entnahmen aus Rücklagen und Zu- führungen vom Kirchenkreis zu erzielen war. Der bereits eingeschlagene Sparkurs muss weiterhin strikt verfolgt werden, denn auch 2021 muss mit sinkenden Einnahmen (weniger Kollekten, fehlende Einnahmen durch Führungen in der Pandemiezeit, weniger Kirchensteuern bei schwindenden Mitglie- derzahlen unserer Gemeinde) gerechnet werden. Unter Berücksichtigung dieser Situation wurde dann auch einstimmig der Beschluss gefasst, einen Erhaltungsbeitrag für touristische Besucher der Stadtkirche in Höhe von 2 € ab 1. August zu erheben (siehe auch Pressemitteilung und Informationsblatt). Ebenfalls im Sinne der Haushaltskonsolidierung wurde der Beantragung der Verlänge- rung von Kurzarbeit zugestimmt. Zuvor hatten die betroffenen Mitarbeiter (Gemein- debüro, Stadtkircheninformation und Hausmeister) ihre Bereitschaft zur Fortsetzung der Kurzarbeit signalisiert. Die nächste Gemeindekirchenrats Sitzung nach der Sommerpause findet am 31. August statt. In dieser Sitzung wird die Superintendentin den Gemeindekirchenrat über die Bewerbungen für die Neubesetzung der ausgeschrieben Pfarrstelle II infor- mieren. Mitte Juli konnten wir beim Besuch der Paramentiker-Werkstatt von Frau Utsch in Berlin die Arbeit an unserem grünen Antepen- dium am Webstuhl in Augenschein nehmen. Besonders beeindruckt hat uns die aufwendige Handarbeit, die vom Färben der Wolle, dem Mischen der einzelnen Farbfäden über das Auf- spannen der Kettfäden bis zum Weben per Hand am großen Webstuhl reicht. An letzterem waren bei unserem Besuch knapp 40 cm unseres 2,40 m langen Antependiums zu sehen. Darin stecken bereits 100 Arbeitsstun- den. Mit der Fertigstellung und Übergabe dieses Kunstwerks ist Ende Oktober zu rechnen. 3 Neue Webseiten Seit Juli 2021 gibt es zwei neue Webseiten der Stadtkirchengemeinde: www.stadtkirche-wittenberg.de ist speziell für den Tourismus gestaltet und lädt ein, die Stadtkirche St. Marien zu besuchen. www.stadtkirchengemeinde-wittenberg.de ist für alle Belange rund um das Gemein- deleben, Vermietungen, Kindergärten und den Friedhof gebaut. Nutzer können nun schneller Inhalte finden. Die Sicherheit ist durch https erhöht. Die Seiten sind auf allen Endgeräten (PC, Tablet, Smartphone) unkompliziert nutzbar. Die Trennung zwischen Gemeindeseite und Webseite für Touristen ist ein erster Schritt auf dem Weg zu einem Marketingkonzept für die Stadtkirche. 6. Landeschorfest Sachsen-Anhalt 2021 Der Landesmusikrat Sachsen-Anhalt ist Veranstalter und Ausrichter zweier regel- mäßiger Musikfeste: Das eine ist das Landes-Chorfest (alle vier Jahre), das andere das Jugendmusikfest (jährlich). Das Landes-Chorfest findet am 25. September in der Lutherstadt Wittenberg statt. In der Stadtkirche ist um 18:30 Uhr das Abschlusskonzert. Neuer ökologischer Gemeindebrief Der Gemeindebrief, den Sie in den Händen halten, ist nun auf holzfreiem Papier ge- druckt. Damit tragen wir einen Teil zum Schutz der Umwelt bei. Unsere neue Druckerei “Müller-Druck” aus Selbitz unterstützt uns dabei. Bitte helfen Sie bei der Finanzierung des Mitteilungsblattes der Evangelischen Stadtkirchengemeinde Wittenberg! Liebe Leserinnen und Leser, AUS DER STADTKIRCHENGEMEINDE AUS aller zwei Monate bekommen Sie das Mitteilungsblatt frei ins Haus geliefert. Wir, ein hochmotiviertes Team von Christen aus unseren Gemeinden, Ehrenamtliche und Hautamtliche, versuchen Sie mit den wichtigsten Informationen aus dem Leben der Schlosskirchengemeinde und der Stadtkirchengemeinde zu versorgen. Sie können sich vorstellen, dass Druck und Vertrieb Kosten verursachen. Deshalb möchten wir Sie bitten, uns bei der Finanzierung zu helfen. Auch für Anregungen, wie wir das Mitteilungsblatt attraktiver gestalten können, sind wir sehr dankbar. Mit herzlichen Sommergrüßen Pfarrer Alexander Garth im Namen des Öffentlichkeitsausschusses der Evangelischen Stadtkirchengemeinde Wittenberg 4 AUS DER STADTKIRCHENGEMEINDE AUS Uraufführung des Beethoven-Oratoriums „Unerhörte Schönheit“ Ein modernes Werk über das Leben Ludwig van Beethovens mit bekannten und neuen Melodien findet am 11. September statt. Die Videoaufführung in der Stadtkirche beginnt um 15:30 Uhr. Es ist ein Werk des Autors Andreas Hillger und des Komponisten Christoph Reuter. Es wirken mit: Namhafte Orchestermusikerinnnen und -musi- ker: Barbara Berg (Sopran), Burkhard von Puttkamer (Bariton), Frank Roder (Sprecher) sowie ein Chor aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kirchenkreises. Tag des offenen Denkmals In diesem Jahr eröffnet am 12. September die Lutherstadt Wittenberg den Tag des offenen Denkmals. Das Motto lautet: „Sein & Schein – in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege“ 11. September Stadtkirche Kurzführungen zum Thema „Was sonst verborgen bleibt“ Zeiten: 18:00 | 18:45 | 19:30 Uhr 12. September Stadtkirchentürme von 10:00 - 16:00 Uhr sind die Türme begehbar (Organisation über den Heimatverein) Stadtkirche 11:00 Uhr Gottesdienst 14:00 Uhr öffentliche Kirchenführung 17:00 Uhr Konzert aus der Reihe „Grundton D“ Benefizkonzert-Programm von Deutschlandfunk und Deutscher Stiftung Denkmalschutz. Albrecht Mayer, Solo-Oboist bei den Berliner Philharmo- nikern, begeistert seine Zuhörer mit seinem virtuosen Spiel. In seinem Programm mit Musik des Barocks wird er begleitet auf dem Horn und dem Klavier. Bugenhagenhaus in der Zeit von 14:00 - 16:00 Uhr werden kurze Führungen durch das Bugenhagenhaus angeboten. Friedhof Auf dem Friedhof in der Dresdener Straße ist eine von vier Wittenberger Schaubaustellen. Schaubaustelle zur Notsicherung mit Restaurator/in 15:00 - 17:00 Uhr Projektreferent der Deutschen Stiftung Denkmalschutz Dr. Eckhard Wegner ist als Ansprechpartner vor Ort. 5 Ausstellungs- und Aktionswoche anlässlich des 500. Jubiläums der Bibel-Über- setzungsarbeit Martin Luthers Vom 19.09. bis 26.09.2021 gibt es in der Stadtkirche Wittenberg eine Ausstellung und Aktionswoche