Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde

Inhaltsverzeichnis:

Vorwort des Bürgermeisters ...... 3

A. IKEK Hohenroda –Zielsetzung und Vorgehen...... 5

1. Zielsetzung und Fragestellungen...... 5

2. Methodik und Vorgehen...... 6 2.1 Inhaltlicher Aufbau...... 6 2.2 Ablauf des IKEK Prozesses in Hohenroda...... 8 2.2.1 Auftaktveranstaltung ...... 9 2.2.2 Ortsteilrundgänge ...... 10 2.2.3. IKEK Forum 1 ...... 11 2.2.4 IKEK Forum 2 ...... 13 2.2.5 IKEK Forum 3 ...... 16 2.2.6 IKEK Forum 4 ...... 19

B Gemeinde Hohenroda und ihre Ortsteile...... 20

3. Bestandsaufnahme und Analyse ...... 20 3.1 Kurzcharakteristik...... 20 3.2 Bevölkerungsentwicklung und Prognose ...... 24 3.3 Soziale Infrastruktur und bürgerschaftliches Engagement...... 30 3.4 Vereine und Verbände ...... 36 3.5 Freiwillige Feuerwehren ...... 37 3.6 Betreuung und Bildung ...... 41 3.7 Siedlungsentwicklung und Leerstand ...... 45 3.8 Technische Infrastruktur ...... 55 3.9 Wirtschaft...... 62 3.10 Nahversorgung (Läden und mobile Angebote) ...... 66 3.11 Tourismus und Kultur ...... 68 3.12 Natur und Landschaft ...... 71 3.13 Landwirtschaft ...... 78 3.14 Kooperationen und Programme ...... 82

4. Steckbriefe der Ortsteile...... 88

5. Stärken-Schwächen-Analyse ...... 102 5.1 ...... 103 5.2 ...... 105 5.3 ...... 107 5.4 ...... 109 5.5 ...... 111 5.6 ...... 113 5.7 Fazit Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken Analyse auf Ortsteilebene: ..... 115

6. Einschätzung des Handlungsbedarfs...... 119

1 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

C IKEK Hohenroda – Strategie und Umsetzung...... 123

7. Leitbild und Leitsätze ...... 123

8. Handlungsfelder, Themen, Entwicklungsziele und Teilziele...... 127 8.1 Handlungsfeld Kommunikation und Soziale Infrastruktur ...... 128 8.2 Handlungsfeld Siedlungsentwicklung, Nahversorgung und Verkehr...... 130 8.3 Handlungsfeld Technische Infrastruktur und Wirtschaft ...... 133 8.4 Handlungsfeld Tourismus, Freizeit, Natur und Kulturlandschaft...... 135

9. Leit- und Startprojekte...... 138

10. Verstetigung ...... 148 10.1 Verstetigung des Prozesses ...... 148 10.2 Umsetzung der IKEK-Projekte...... 149 10.3 Evaluierung und Monitoring ...... 149

11. Quellenverzeichnis ...... 150

12. Anhang ...... 152

Aus Gründen der Lesbarkeit wurde im Folgenden überwiegend auf eine gendergerechte Schreibweise verzichtet. Sofern nicht anders vermerkt, gelten alle Bezeichnungen (z.B. Bürger) sowohl für Frauen als auch für Männer.

2 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

Vorwort des Bürgermeisters

Die Anforderungen an Stadt- und Dorfentwicklung sind aktuell durch neue Herausforderungen geprägt, Städte und Dörfer sind einem starken Wandel unterzogen. Die planerischen Aufgaben- stellungen haben sich verschoben: von der Bewältigung und Koordination des Wachstums hin zum Umgang mit den Folgen des demografischen Wandels und einer in wesentlichen Teilberei- chen durch Schrumpfungsprozesse geprägten Dynamik. Diese neuen Entwicklungen stellen sowohl unsere Gesamtgemeinde als auch die einzelnen Ortsteile vor große Herausforderungen. Tendenzen wie steigende Leerstände, Abwanderung und Überalterung sowie geänderte Ausgangsbedingungen in der Landwirtschaft können zu Substanzproblemen bis hin zur Existenzgefährdung führen. Deren Bewältigung setzt eine ganz- heitliche kommunale Strategie und ein abgestimmtes Handeln aller am kommunalen Entwick- lungsprozess beteiligter Personen voraus.

Die Ortsteile besitzen jeder für sich ganz spezifische Qualitäten. Hier besteht eine starke Ver- bindung zur umgebenden Kulturlandschaft, historische Bausubstanz und ein starker Zusam- menhalt der Bevölkerung untereinander. Gerade dieses Netzwerk stellt einen Anknüpfungs- punkt zur gemeinsamen Weiterentwicklung und Anpassung der Ortsteile an geänderte Rah- menbedingungen dar.

Es bedarf in der gesamten Gemeinde Hohenroda geeigneter Instrumente zur Förderung priva- ter und öffentlicher baulicher Maßnahmen sowie zur Unterstützung sozialer Projekte. In diesem Handlungsfeld kommt dem Integrierten Kommunalen Entwicklungskonzept für unsere Gemein- de eine zentrale Bedeutung zu. Eigeninitiative und Ideenreichtum der Bürgerschaft werden in Zukunft eine verstärkte Rolle im Prozess der Weiterentwicklung und Anpassung unserer Wohnorte spielen. Neue Themenfelder wie sanfter Tourismus im Biosphärenreservat Rhön, die verstärkte Nutzung der Lage am Grü- nen Band (ehemaliger Grenzverlauf), Direktvermarktung, Etablierung mobiler Angebote etc. rücken verstärkt in den Mittelpunkt des Interesses und stellen eine neue mögliche Perspektive für die Ortsteile dar.

Dies setzt voraus, dass alle beteiligten Akteure: Einzelhändler, Eigentümer, Landwirte, vom de- mografischen Wandel Betroffene, Kulturinitiativen und Bürger frühzeitig und umfassend in den gesamten Planungsprozess eingebunden werden. Hierfür notwendig ist die Vernetzung der zentralen öffentlichen, privaten und zivilgesellschaftlichen Akteure. Auf Grundlage des Kon- zepts sollen tragfähige, abgestimmte Handlungsstrategien entwickelt werden, die langfristig zu gemeinsamen Handeln motivieren.

Ziel dieses partizipativen Ansatzes ist, die Kompetenzen und Belange der Bürger und der bür- gerschaftlichen Initiativen frühzeitig in den Planungsprozess einzubinden und gemeinsam mit den Fachleuten Empfehlungen zur zukünftigen Entwicklung zu erarbeiten. Diese müssen kon- sensbildend sein und von den Bürgern mitgetragen und umgesetzt werden. Hierzu werden mit- tel- bis langfristige Perspektiven formuliert, zugleich aber auch konkrete Einzelprojekte und Vorhaben zur Umsetzung benannt, die sich auf die genannten Entwicklungsschwerpunkte be- ziehen.

3 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

Der hier dargestellte Entwicklungsprozess soll transparent und nachvollziehbar sein, eine klare Richtung aufweisen, aber auch in Einzelentscheidungen revidierbar sein und künftig in der be- währten Form von Informationsveranstaltungen und Workshops mit den Bürgern weiterentwi- ckelt werden.

Stadt- und Dorfentwicklungsprozesse leben von der Einbindung und Mitwirkung Aller und sind daher nicht als statische Prozesse zu verstehen. Aus diesem Grund lade ich alle Bürgerinnen und Bürger ganz herzlich ein, sich auch weiterhin intensiv an den Prozessen der integrierten kommunalen Entwicklung zu beteiligen und sich mit Ihren Vorstellungen und Wünschen aktiv einzubringen.

Herzlichst Ihr

Andre Stenda Bürgermeister der Gemeinde Hohenroda

4 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

A. IKEK Hohenroda –Zielsetzung und Vorgehen

1. Zielsetzung und Fragestellungen

Seit 2012 neu im Verfahren der Dorfentwicklung ist das integrierte kommunale Entwicklungs- konzept (IKEK). Vor dem Hintergrund der steigenden Anforderungen, die sich vor allem aus dem demografischen und sozioökonomischen Wandel ergeben, richtet die Dorfentwicklung in Hessen den Blick jetzt stärker als bisher auf die gesamtkommunale Ebene. Mit dem Ziel der ak- tiven Gestaltung des demografischen Wandels sollen in den Orts- und Stadtkernen der ländlich geprägten Kommunen Hessens zentrale Funktionen gestärkt und eine gute Wohn- und Lebens- qualität erhalten bzw. geschaffen werden, d. h. die Förderung der Innenentwicklung ist zentra- ler Bestandteil des IKEK. Erster Schritt der räumlichen und inhaltlichen Erweiterung des Blickwinkels ist die Erarbeitung eines integrierten kommunalen Entwicklungskonzeptes als Grundlage der Förderung im Rah- men der Dorfentwicklung. Hierbei soll auch die bisher in der Dorfentwicklung wichtige und über viele Jahre erprobte Bür- germitwirkung als erklärtes Programmziel weiter gestärkt werden. Mit der Einführung des IKEK, der Erweiterung auf den gesamtkommunalen Raum und einer da- mit verbundenen größeren Themenbreite als bisher, sind verschiedene Änderungen in der Dorfentwicklung verbunden. Die Erweiterung des Blickwinkels und die damit eröffnete Chance auf ein breiteres Themen- spektrum ermöglichen es den Kommunen darüber hinaus, das IKEK in verschiedenen anderen Bereichen einzusetzen. (Quelle: Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung - Leitfaden zur Erstellung eines integ- rierten kommunalen Entwicklungskonzeptes (IKEK) - Wiesbaden, August 2012)

Ziel des integrierte kommunale Entwicklungskonzept für die Gemeinde Hohenroda ist es, zu- sammen mit den Bürgern der Gemeinde Themen der künftigen gesamtkommunalen Entwick- lung zu bearbeiten und zu diskutieren um gesamtkommunal strategische Aussagen für eine zu- künftige Schwerpunktsetzung zu formulieren sowie Ziele und (Leit-)Projekte zu entwickeln. Diese bilden die Grundlage für eine Förderung im Rahmen der Dorfentwicklung und weiterer Fördermöglichkeiten. Des Weiteren sind strategisch-konzeptionelle Aussagen im Hinblick auf Schwerpunktsetzungen für künftige Handlungsstrategien der Kommune Zielsetzung des IKEK. Das IKEK bildet somit einen inhaltlichen Leitfaden für zukünftige kommunale Haushaltsent- scheidungen und kann als Grundgerüst für die Weiterführung bestehender und zukünftiger För- dermöglichkeiten dienen. Es gibt darüber hinaus eine Orientierungshilfe, wie bestehendes bür- gerschaftliches Engagement in den Ortsteilen im Sinne einer gesamtkommunalen Weiterent- wicklung eingesetzt werden kann.

Vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher Fragestellungen wie z.B. den Herausforderun- gen des demographischen Wandels, dem Themenfeld Klimawandel und Ressourcenschutz, der Notwendigkeit von integrierten Konzepten und Kooperation, Grenzen und Möglichkeiten von bürgerschaftlichem Engagement sowie den Steuerungsmöglichkeiten durch Förderprogramme bietet das IKEK die Möglichkeit, Instrumente der Dorfentwicklung mit Mehrwert zu entwickeln und anzuwenden.

5 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

2. Methodik und Vorgehen

2.1 Inhaltlicher Aufbau

Der inhaltliche Aufbau des IKEKs gliedert sich in die drei Hauptabschnitte

A IKEK Hohenroda - Zielsetzung und Vorgehen B Hohenroda und seine Ortsteile C IKEK Hohenroda - Strategie und Umsetzung

A IKEK Hohenroda - Zielsetzung und Vorgehen erläutert die allgemeinen Rahmenbedin- gungen und Zielsetzungen des IKEKs als „Instrument der Dorfentwicklung mit Mehrwert“. Ebenso wird auf die im Rahmen der Erarbeitung des IKEKs durchgeführten Veranstaltungen eingegangen und deren Ergebnisse wiedergegeben. Dadurch wird die umfassende Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sichtbar und das Verfahren in allen Zwischenschritten transparent dargestellt.

B Hohenroda und seine Ortsteile geht auf die Lage vor Ort ein. Die Bestandsaufnahme und Bestandsanalyse orientiert sich an den folgenden 12 Themen:

Städtebauliche Entwicklung und Leerstand Soziale Infrastuktur Bürgerschaftliches Engagement Bildung Verkehr Energie / Klima / Resourcenschutz Technische Infrastruktur Wirtschaft Tourismus Landschaft Kultur / Brauchtum Freizeit

Die 12 Themen wurden zu sechs Diskussionsfeldern zusammengefügt, welche auch Grundlage für die Ortsteilrundgänge mit den anschließenden Bürgerworkshops waren. Diese sind:

Demographischer Wandel, Wohnen Ortsbild, öffentlicher Raum, Treffpunkte Daseinsvorsorge, Einkaufen und Versorgung Soziales Leben, Vereine und Netzwerke Mobilität, Verkehr und ÖPNV Weiteres (Schmetterlinge)

Innerhalb dieser sechs Diskussionsfelder bilden die Berichte der Ortsvorsteher, die Wünsche und Anregungen der Bürger und die fachliche Einschätzung der Planer ein umfassendes Mei- nungsbild. Ziel ist es, die vor Ort vorhandenen Potentiale, Defizite und Problemstellungen von Seiten aller beteiligter Akteure zu beleuchtet. Die identifizierten Themen, Problemfelder und ersten Projektansätze werden für jeden Ortsteil einzeln benannt.

Aus den Inhalten der Bestandsaufnahme generieren sich die Ortsteilprofile, eine Stärken- Schwächen-Analyse in Bezug auf die oben genannten 12 Themen sowie daraus abgeleitet eine abschließende Einschätzung des Handlungsbedarfs.

6 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

C IKEK Hohenroda - Strategie und Umsetzung beinhaltet die Ergebnisse des IKEK Prozes- ses. Aus dem, anhand der Ergebnisse und Erkenntnisse der vorherigen Kapitel, formulierten Entwicklungsperspektiven für die zukünftige Entwicklung Hohenrodas ergeben sich Themen, Teilziele und Entwicklungsziele. Leit- und Startprojekte werden identifiziert, begründet, den Handlungsfeldern vier übergeordneten Handlungsfeldern zugeordnet und im Prozessablauf ver- ankert. Eine zukünftige Verstetigung hin zu einer nachhaltigen selbsttragenden Entwicklung wird im letzten Kapitel thematisiert.

Folgende Grafik zeigt den im Leitfaden skizzierten Prozessablauf der Bürgerbeteiligung.

(Quelle: Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung - Leitfaden zur Erstellung eines integ- rierten kommunalen Entwicklungskonzeptes (IKEK) - Wiesbaden, August 2012)

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2.2 Ablauf des IKEK Prozesses in Hohenroda

Wie bereits dargestellt war die Erarbeitung des integrierten kommunalen Entwicklungskonzepts als kooperativer Planungsprozess angelegt. Sowohl die lokale Bürgerschaft als auch die Vertre- ter der Gemeindeverwaltung und der Fachämter wurden in alle Planungsschritte aktiv einge- bunden. Von Seiten der Arbeitsgruppe Stadt wurde das Bearbeitungsverfahren insofern modifi- ziert, als den Bürgern an mehreren Stellen direkte Mitsprache- und Teilnahmemöglichkeiten angeboten wurden. Durch die Kartenabfrage in der Auftaktveranstaltung, die Workshops nach den Ortsteilrundgängen und dem Instrument der Projektblätter erhalten die Beteiligten an mehreren relevanten Punkten des Bearbeitungsprozesses die Möglichkeit direkten Einfluss zu nehmen und ihre Wünsche und Ideen einzubringen, gemeinsam mit den Mitbürgern zu disku- tieren und weiterzuentwickeln. Ziel der umfassenden Beteiligung aller Akteure ist es, ein möglichst breites Meinungs- und Er- fahrungsspektrum aufzubauen, gegenseitig von den Ideen der anderen zu profitieren und ge- meinsam den IKEK Prozess über die gesamte Laufzeit von 9 Jahren aktiv mit zu gestalten.

Der gesamte Verfahrensverlauf war geprägt von einem hohen bürgerschaftlichem Engage- ment, aktiver Mitarbeit und einem hohen Interesse an der gemeinsamen Entwicklung des Kon- zepts.

Der bürgerschaftliche Beteiligungsprozess und die Erstellung des IKEKs wurde von der Steuer- ungsgruppe begleitet. Diese setzt sich aus zwei Vertretern der Gemeinde (Bürgermeister und ein Abgeordneter), vier Mitgliedern der Gemeindevertretung/Fraktionen, fünf Ortsvorstehern, fünf Bürgern, einer Vertreterin des Landkreises Sachgebiet Dorf- und Regionalentwicklung zu- sammen. Aufgabe der Steuerungsgruppe ist es, den IKEK Prozess und dessen Ergebnisse in- haltlich zu begleiten, nachzusteuern und zu kommentieren und somit eine Qualitätssicherung zu gewährleisten. Ebenfalls ist die Steuerungsgruppe zuständig für die Sicherstellung des fach- lichen Austausches, Entscheidungen in Konfliktfällen und die Lösung rein praktischer Probleme (z. B. im Bereich der Datenbeschaffung). Die Vertreter des Landkreises sind für das Controlling des IKEK Prozesses zuständig. Die Steuerungsgruppe traf sich zu der ersten konstituierenden Sitzung am 29.04.2013. Weite- re Treffen der Steuerungsgruppe fanden am 08.10.13, 05.11.13, 22.01.14, 19.03.14, 15.07.14 statt.

Anschließend werden die einzelnen Veranstaltungen des IKEKs Hohenroda vorgestellt. Die Präsentationen der einzelnen Veranstaltungen finden sich im Anhang.

8 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

2.2.1 Auftaktveranstaltung

Die Auftaktveranstaltung am Montag, 02.09.2013 stellte den Beginn des IKEK Prozesses für die Gemeinde Hohenroda dar und dient der breiten Mobilisierung der Öffentlichkeit. Zu der Auf- taktveranstaltung waren alle Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde durch lokale Medien und seitens der Ortsvorsteher/innen eingeladen. Ihnen wurde das Programm des IKEKs ausführlich vorgestellt, dessen Ziele erläutert und Fragen aus der Bürgerschaft geklärt. Die zentralen Akteure wurden der Bürgerschaft vorgestellt. Dabei handelt es sich um: Arbeitsgruppe Stadt, Büro für Stadt- und Regionalplanung aus , vertreten durch Herrn Dieter Hennicken, Dipl.-Ing. Stadtplaner, Städtebauarchitekt AKH / SRL und Herrn Marco Link Dipl.-Ing. Stadtplanung / Städtebau.

Bürogemeinschaft plusConcept, Büro für Architektur, Stadt- und Dorfentwicklung, Landschafts- planung, Beratung, Moderation, Projektentwicklung und Wertermittlung von Grundstücken ver- treten durch Herrn Karl-Dieter Schnarr. Durch eine Kartenabfrage der drei zentralen Wünsche zu Beginn der Veranstaltung („Ideenge- witter“) wurden die bestehenden Problemstellungen und Verbesserungsvorschläge erfragt, um diese in den späteren Bearbeitungsprozess einfließen lassen zu können. (Die Ergebnisse dieser Kartenabfrage sind im Kapitel Inhalte des 1. IKEK Forums Hohenroda zusammengefasst.) Zu- sätzlich werden alle Anwesenden bereits zu Beginn des Bearbeitungsprozesses zum Nachden- ken über Defizite und Entwicklungsmöglichkeiten ihrer Ortsteile anzuregen. So lassen sich so bereits vor den Ortsteilrundgängen die aus Sicht der Bürger dringlichsten Verbesserungsvor- schläge identifizieren, auf die bei den nächsten Veranstaltungen gezielt eingegangen werden kann. Anschließend wurden Aufbau, Ablauf und Zielstellungen des Integrierten Kommunalen Entwick- lungskonzepts erklärt, Beteiligungsmöglichkeiten aufgezeigt und deren Bedeutung und der Mehrwert als Dorfentwicklungsinstrument herausgestellt. Ebenso wurden die Bürger über die Möglichkeit des internetgestützten Datenaustausches infor- miert. In einem allen zugänglichen Ordner wurden die Fotodokumentationen der Ortsteilrund- gänge und die Ergebnisprotokolle der gemeinsamen Veranstaltungen öffentlich zur Verfügung gestellt. Am Ende der Auftaktveranstaltung wurden die Termine für die Ortsteilrundgänge abgestimmt und den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern kommuniziert.

Die Ortsteilrundgänge fanden zu folgenden Terminen statt. 04. September 2013 Ausbach 05. September 2013 Soislieden 05. September 2013 Mansbach 10. September 2013 Oberbreitzbach 11. September 2013 Ransbach 13. September 2013 Glaam

Ziel der Auftaktveranstaltung war es, den Beginn des IKEK Prozesses öffentlich bekanntzuge- ben, und die Bürger/innen über ihre Beteiligungsmöglichkeiten zu informieren zu einer aktiven Mitarbeit zu motivieren.

9 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

2.2.2 Ortsteilrundgänge

Zu den Ortsteilrundgängen waren alle Bürger des jeweiligen Ortsteils eingeladen, ebenfalls können Bürger anderer Ortsteile teilnehmen, um sich ein Bild der Lage in den Nachbardörfern zu machen um dieses mit ihren eigenen Problematiken zu vergleichen und evtl. gemeinsame Lösungsmöglichkeiten zu finden. Die sechs Ortsteilrundgänge fanden unter breiter Beteiligung der Öffentlichkeit statt, meist waren 30-40 Bürger Hohenrodas anwesend, darunter auch Be- wohner der Nachbarortsteile. Die vor Ort ansässigen Bürger lieferten mit ihrem spezifischen Wissen um ihren Ortsteil und dessen Stärken und Schwächen einen entscheidenden Beitrag zur Identifizierung von Problem- stellungen. Im Anschluss an die Ortsteilrundgänge wurden die Bürger nochmals zusammenfas- send über die Zielstellungen des IKEK, dessen strategischen Aufbau und die gesamtkommuna- le Ausrichtung informiert. Ebenfalls thematisiert wurden die Unterschiede des IKEKs zu den teilweise bereits durchgeführten Dorferneuerungsmaßnahmen. In einem gemeinsamen Work- shop wurden die Eindrücke der Ortsteilrundgänge zusammengetragen, Problemstellungen von den Bürgern selbst identifiziert und der Themenfeldstruktur des IKEKs zugeordnet. Der Workshop wurde in Form einer Kartenabfrage durchgeführt. Jeder Bürger konnte seine persönlichen Entwicklungswünsche auf beliebig viele Karten schreiben. Anschließend wurden diese kurz vorgestellt und folgenden Themenfeldern zugeordnet:

Ortsbild, öffentlicher Raum, Treffpunkte Demographischer Wandel, Wohnen Daseinsvorsorge, Einkaufen und Versorgung Soziales Leben, Vereine und Netzwerke Mobilität und ÖPNV Schmetterlinge (Weiteres)

Ortsteilrundgang und Kartenabfrage am 11.09.2013 in Ransbach

Diese Handlungsfelder lehnen sich an die 12 inhaltlichen Rahmenthemen des IKEK Leitfadens an. Sie wurden zu sechs konkreten und verständlichen Handlungsfeldern zusammengefasst, um die Arbeit in den einzelnen Ortsteilen überschaubar und verständlich zu gestalten. Das Handlungsfeld Schmetterlinge (Weiteres) fasst alle Projektideen zusammen, die keinem der anderen Handlungsfelder eindeutig zuzuordnen sind. Bei den Ortsteilrundgängen und vor allem bei der anschließenden Veranstaltung kam es stets zu einem regen und zielführenden Kommunikationsprozess aller Beteiligter. Die Ergebnisse wa- ren in allen Ortsteilen sehr ausgeprägt auf den eigenen Wohnort bezogen. Vorschläge zu Sa- nierungs- Neubau- oder Abrissmaßnahmen innerhalb des Dorfes sowie kleinere gestalterische Eingriffe und soziale Projekte ohne bauliche Eingriffe bildeten die Mehrheit der Projektideen. Gesamtkommunale Projekte beschränkten sich häufig auf den Wunsch einer besseren ÖPNV Anbindung und einer schnelleren Breitbandversorgung. Ziel der Ortsteilrundgänge war es, den bearbeitenden Planern ein direktes, von den Bürgern und Ortsvorstehern vorgestelltes Lagebild zu vermitteln. Durch das lokale Wissen der „Bürgers- pezialisten“ werden Zusammenhänge, Entwicklungen und Problematiken innerhalb der Ortsla- gen deutlich, die ohne eine Beteiligung der Bürger nicht erkennbar wären.

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2.2.3. IKEK Forum 1

Ideengewitter Auftaktveranstaltungen, Ortsteilrundgänge | Zusammenfassung durch die Orts- vorsteher, Ergebnisse Ortsteil-Arbeitstreffen | Was geht uns ALLE an?, Handlungsfelder und Anforderungsthesen, Diskussion und Ideensammlung

Die Ergebnisse der Auftaktveranstaltung, der Ortsteilrundgänge und der nachgeschalteten Bür- gerworkshops wurden am Dienstag, 08.10.2013 im Rahmen des 1. IKEK Forum unter Beteili- gung der Bürgerschaft zusammengefasst. Die Ergebnisse der während der Auftaktveranstaltung durchgeführten Kartenabfrage („Ideen- gewitter“) wurde vorgestellt. Nach den Ortsteilen getrennt wurden die Wünsche und Projekt- ideen gezeigt, Themen die häufig genannt wurden und daher einer höheren Dringlichkeit zuge- ordnet werden können, wurden gekennzeichnet, gesamtkommunale Handlungsansätze und Ideen ortsteilübergreifend herausgearbeitet. Die Kernthemen der Kartenabfrage werden hier wertfrei zusammengefasst: Straßen- und Gehwegssanierung Sanierung öffentlicher Einrichtungen alternative Energieversorgung Maßnahmen gegen Leerstand Sanierung öffentlicher Plätze Sanierung historischen Bestandes bessere Versorgung von Senioren schnellere DSL-Versorgung Grundversorgung erhalten/schaffen Die sechs durchgeführten Ortsteilrundgänge wurden anhand von Luftbildern der einzelnen Ortslagen visualisiert. Die Route der Ortsteilrundgänge sowie die einzelnen Stationen des Rundgangs wurden dadurch erkennbar. Gestützt wurde der Eindruck durch eine Auswahl aus- sagekräftiger Fotografien der einzelnen Ortsteile. Die Ergebnisse der Ortsteilrundgänge wurden durch die AG-Stadt zusammengefasst, von Seiten der Ortsvorsteher ergänzt und mit den an- wesenden Bürgerinnen und Bürgern diskutiert. Anschließend wurden die Ergebnisse der Bürgerworkshopverfahren im Rahmen der Ortsteil- rundgängen nach den sechs Themenfeldern geordnet und mit der Häufigkeit der Nennung ver- sehen zusammengefasst dargestellt. Abschließend zum 1. IKEK Forum wurde der weitere Arbeitsprozess erläutert und ein Ausblick auf das zweite IKEK Forum mit den Oberthemen Demographischer Wandel, Ortsteilprofile, Stärken Schwächen der Ortsteile, Zukunkunftsvisionen - Entwicklungsstrategie, Arbeitsaufträ- ge IKEK Teams gegeben. Das Ziel des ersten IKEK Forums war das weitere gegenseitige Kennenlernen der Akteure und das Vorstellen und Reflektieren der jeweiligen Lage in den Ortsteilen. Gemeinsame Probleme wurden deutlich sichtbar, erste mögliche gemeinsame Lösungsansätze bereits angedacht. Die identifizierten, gemeinsamen Oberthemen sind folgende: Erhalt, Sanierung und Weiterentwicklung bestehender gemeinschaftlicher Einrichtungen (DGHs) Entgegenwirken der Leerstandsproblematik Maßnahmen für ein besseres Leben für Senioren Umgestaltung öffentlicher Plätze (teilw. barrierefrei) schnelle DSL-Verbindung ermöglichen Tourismus fördern

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Zusammengefasste Ergebnisse der Bürgerworkshops nach den Ortsteilrundgängen: eigene Darstellung

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2.2.4 IKEK Forum 2

Demographischer Wandel, Ortsteilprofile, Stärken Schwächen der Ortsteile, Zukunkunftsvisio- nen - Entwicklungsstrategie, Arbeitsaufträge IKEK Teams Das 2. IKEK Forum fand am 05.11.2013 statt. Im bisherigen Verfahren wurde mit den oben genannten, sechs Themenfeldern gearbeitet. Zur weiteren Fokussierung wurden diese in vier sektorale Handlungsfelder zusammengefasst. Hierin finden sich von den im Leitfaden definier- ten 12 Themen diejenigen wieder, die für die Gemeinde Hohenrodas von besonderer Relevanz sind.

Dorfgemeinschaft, Soziales und Ehrenamt: Städtebauliche Eingriffe zur Qualifizierung von Räumen sozialer Interaktion Erhalt und Weiterentwicklung bestehender Vereinsstruktur Städtebauliche Anpassung der Ortsteile an spezifische Bedürfnisse

Siedlungsentwicklung, Verkehr behutsame Innenentwicklung vor Außenentwicklung Sicherung und Ausbau der lokalen Versorgung Sicherung und Ausbau des ÖPNV Angebotes

Technische Infrastrukturen, Versorgung, Wirtschaft, Bildung Erhalt und Ausbau der Verkehrsinfrastruktur Ausbau Breitbandversorgung und Elektromobilität Stärkung und Ausbau der lokalen Wirtschaft

Tourismus, Freizeit, Kultur, Landschaft, Natur Naturschutzmaßnahmen Tourismusförderung Einzelmaßnahmen

Die demographische Entwicklung Hohenrodas wurde vorgestellt sowie die Stärken und Schwä- chen der einzelnen Ortsteile, ergänzt durch die Ortsteilprofile, die durch die IKEK-Teams im Vorfeld des Forums erarbeitet wurden. Zukunftsvisionen und erste Entwicklungsideen wurden anhand von best-practice-Beispielen mit Bezug auf den regionalen Kontext präsentiert und er- läutert. Des weiteren wurden die Projektblätter (4 DIN A4 Seiten mit Leitfragen) vorgestellt und erläu- tert. Diese dienen den IKEK-Teams als Werkzeug, um sich auf Projekte festzulegen, die sie für eine positive zukünftige Entwicklung ihres Ortsteils besonders geeignet halten. Darüber hinaus schaffen die Projektblätter Verbindlichkeiten bezüglich der beteiligten Akteure und verantwort- lichen Bürger. Die Projektblätter sind innerhalb des Ortsteils von den IKEK-Teams oder Einzel- personen auszufüllen und anschließend zur Auswertung und weiteren Bearbeitung an das be- gleitende Fachbüro zur Auswertung zu übergeben. Die ausgefüllten Projektblätter sind im An- hang zu finden.

13 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

Inhaltlicher Aufbau der Projektblätter

Die Projektblätter enthalten folgende konkrete Angaben:

Ortsteil, Projektname, Projektbeschreibung

Ziele allgemeine Ziele Was soll für den Ortsteil/die Gesamtkommune verbessert werden? Wer profitiert von dem Projekt?

Projektpaten und Team Wer ist verantwortlich für die Projekt- bzw. Ideenentwicklung? Wer ist verantwortlich für die Umsetzung? Wer sichert den langfristigen Betrieb/die Projektbetreuung?

Umsetzungsperspektive (anzukreuzen) kurzfristig umzusetzen mittelfristig umsetzbar langfristig umsetzbar

Handlungsfeld (anzukreuzen, Mehrfachnennungen möglich) Kommunikation und soziale Infrastruktur Siedlungsentwicklung, Nahversorgung und Verkehr Technische Infrastruktur und Wirtschaft Tourismus, Freizeit und Kultur

Bedeutung für die Weiterentwicklung der Gesamtgemeinde (anzukreuzen) wichtig weniger wichtig nicht bedeutsam weil:

Bedeutung für die Weiterentwicklung des Ortsteils (anzukreuzen) wichtig weniger wichtig nicht bedeutsam weil:

Weitere Arbeitsaufträge für die IKEK-Teams wurden vergeben, bestehend aus einer Leerstandserhebung und der Selbstbewertung ihrer dörflichen Aktivitäten anhand eines Fragebogens . Zum Abschluss des 2. IKEK Forums wurde ein Ausblick auf das 3. IKEK Forum gegeben. The- men des dritten Forums sind: Auswertung der Projektblätter, Auswertung der Selbstbewertung dörflicher Aktivitäten, Impulsreferat „regionale Wertschöpfung durch Direktvermarktung“, Zu- ordnung der Projekte zu Handlungsfeldern

14 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

2.2.5 IKEK Forum 3

Auswertung der Projektblätter, Auswertung der Selbstbewertung dörflicher Aktivitäten, Impuls- referat „regionale Wertschöpfung durch Direktvermarktung“, Zuordnung der Projekte zu Hand- lungsfeldern

Das 3. IKEK Forum fand am 20.02.2014 statt. Inhaltlich wurden für die sechs Ortsteile die Pro- jekte ausgewertet, die mit Hilfe der Projektblätter aus dem Bürgerbeteiligungsverfahren und den zwei zuvor durchgeführten IKEK-Foren entwickelt wurden.

Hintergrund ist die Abstimmung der Entwicklungsziele und Teilziele in den Handlungsfeldern und die weitere Konkretisierung der gesamtkommunalen und ortsteilbezogenen Projektideen.

Im Rahmen der Workshops im Anschluss der Ortsteilrundgänge sowie im Zuge der vorange- gangenen IKEK-Foren wurde das Thema der Direktvermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnis- se immer wieder thematisiert. Aufgrund des hohen Interesses aus der Bürgerschaft erfolgte im Vorfeld der Abstimmung der Entwicklungsziele und Teilziele in den Handlungsfeldern (anhand der Auswertung der Projektblätter) ein Fachvortrag durch Herrn Naumann (Gutes aus Waldhes- sen e.V). Dem Verein sind über 100 Erzeuger angeschlossen. Herr Naumann referierte, in wel- cher Form die Vernetzung und überregionale Werbung organisiert ist und welchen Stellenwert lokale Veranstaltungen wie Bauernmärkte bei der Direktvermarktung einnehmen. Ebenfalls wurden die Rahmenbedingungen zur Durchführung und Organisation von lokalen Märkten er- läutert. Im Anschluss an den Fachvortrag konzentrierte sich die Diskussion um den derzeit nicht mehr stattfindenden „Kuppenrhöner Landmarkt“. Dieser wurde auf Grundlage eines Rota- tionsprinzips in mehreren Kommunen durchgeführt. Aufgrund fehlender personeller Ressour- cen findet der „Kuppenrhöner Landmarkt“ nicht mehr statt. Im Anschluss an die Diskussion formierte sich eine bürgerschaftliche Arbeitsgruppe, die einen „eigenen“ Landmarkt für die Gemeinde Hohenroda ins Leben rufen möchte.

Liste der eingereichten Projekte

Die folgenden Tabellen zeigen die von Seiten der Bürger eingereichten Projektvorschläge nach Ortsteilen sortiert. Im Rahmen des 3. IKEK-Forums wurde ein Abstimmungsverfahren mit den Bürgern durchgeführt, um diejenigen Projekte zu identifizieren, die innerhalb der Bürgerschaft als vorrangig angesehen werden. Um die gesamtkommunale Relevanz der vorgeschlagenen Maßnahme zu zeigen, wurde bei der Stimmvergabe zwischen Bewohnern des Ortsteils und Bewohnern anderer Ortsteile unterschieden.

Mansbach Bewohner Mansbach Bewohner anderer Ortsteile Ausbau Radweg 10 6 Gesundes Wohnen in Mans- 10 5 bach ohne Elektrosmog Erneuerung Dorfwiese 14 - Sanierung Friedhof 8 1 Ortsmittelpunkt Milchblock, 7 - Tankstelle, Brücke Umgestaltung Schlosspark mit 6 - Pferdeskulptur Schaffen eines Jugendraumes 6 - Sanierung Heimatstube 4 2

15 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

Erneuerung Wege 5 - Sanierung DGH Mansbach 5 - Verkehrsinsel Hippovia 4 - Umgestaltung Kirchplatz 3 1 Gestaltung Ortseingänge 2 - Sanierung altes 1 - Feuerwehrgerätehaus Umbau Jugendheim DRK - - Sportlerheim VFL Mansbach - -

Ausbach Bewohner Ausbach Bewohner anderer Ortsteile Ortsgestaltung 13 - Umleitung Radweg R15 9 1 Ortsgestaltung 9 1 (Heimat- und Verkehrsverein) Selbstorganisiertes 3 7 Mobilitätskonzept Dorfarchiv für Bild- und 3 3 Tondokumente Renaturierungsmaßnahmen 2 1 Sanierung Feuerwehr Sanierung und Ausbau Kinder- garten

Oberbreitzbach Bewohner Oberbreitzbach Bewohner anderer Ortsteile Sanierung/Vermarktung 11 11 Schloss Umbau und Erweiterung alte 11 5 Schule Glasfaserleitung 6 6 Sanierung Schutzhütte 7 1 Sandloch Umgestaltung Dorfmittelpunkt 7 1 Sanierung Bauhof 4 1

Ransbach Bewohner Ransbach Bewohner anderer Ortsteile

16 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

Verbesserung 18 7 Internetverbindung Sanierung von 17 - Vereinsgebäuden Brückensanierung 13 - Umgestaltung Ortseinfahrt 12 - Erneuerung 10 - Parkplatzmarkierungen Lager für Kirmesgesellschaft

Soislieden Bewohner Soislieden Bewohner anderer Ortsteile Umgestaltung Parkplatz und - 6 Friedhof

Glaam Bewohner Glaam Bewohner anderer Ortsteile Ausbau Glaamer Stübchen 5 9 Sanierung Feuerwehrhaus 4 1 Erhaltung/Aufwertung 4 - Friedhof Instandhaltung Hochbehälter 4 - Instandsetzung Straße K6 1 1 Kulturlandschaftsprogramm - 1 2020 Glaam

Gesamtgemeinde Modellprojekt GemeindeBürgerpartnerschaft Slowvillage - Weiße Zone Rhön - Grünes Band Mobilitätskonzept für Hohenroda - selbstorganisierte Mobilität Sanierung Schloß Oberbreitzbach - Imagewirkung auf Gesamtgemeinde Verbesserung der kabelgebundenen Internetversorgung - Glasfaser

17 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

2.2.6 IKEK Forum 4

Demographische Entwicklung, Gemeinschaftseinrichtungen - DGHs, Leerstand, Stärken - Schwächen, Zusammenfassung Handlungsbedarfe, Leitbild, Start- und Leitprojekte

Das 4. IKEK Forum fand am 04.04.2014 statt. Im Vorfeld des 4. IKEK-Forums wurden die sei- tens der IKEK-Teams eingereichten Projektideen hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit, Eignung als Start- und Leitprojekte und Einbindung in die Gesamtentwicklungsstrategie in der Lenkungs- gruppe diskutiert. Im Ergebnis konnten pro Handlungsfeld mehrere Leit- und sich daraus ablei- tende Startprojekte herausgestellt werden.

Die Gemeinde Hohenroda wird sich auf Grundlage der Kommunalen Bevölkerungsvorraus- schätzung (Hessisches Statistisches Landesamt (2013)) im Betrachtungszeitraum 2012 bis 2030 mit einem deutlichen Bevölkerungsschwund von rund 13 Prozent auseinandersetzen müssen. Dieser Bevölkerungsrückgang geht einher mit einer deutlichen Überalterung der Bevölkerung. Die Betrachtung der Altersstruktur auf Ortsteilebene hat gezeigt, dass sich diese Entwicklung gleichermaßen in allen Ortsteilen vollziehen wird. In Bezug auf die Auslastung der öffentlichen Infrastrukturen muss festgestellt werden, dass ein wirtschaftlicher Betrieb und ein langfristiger Erhalt aller Einrichtungen nicht möglich sein wird. Am Beispiel der Auslastung der Dorfgemeinschaftshäuser konnte herausgestellt werden, dass die Anzahl der Vermietungen gering sind. Im Mittel können aus Vermietung pro DGH im Jahr rund 2800 Euro Einnahmen generiert werden, dies deckt nicht einmal die anstehenden Betriebskosten. Alle Ortslagen verfügen über einen historischen Kern. Besonders in den Ortskernen ist ein schon heute hohes Maß an Leerstand zu verzeichnen. Aufgrund der demographischen Entwicklung und des weiteren Bevölkerungsrückgangs durch Wanderungsbewegungen wird sich die Leerstandsproblematik besonders in den historischen Ortskernen weiter verschärfen. Im Anschluss wurde die Zusammenfassung der Stärken und Schwächen gegliedert nach den Themen und Handlungsfeldern:

Bevölkerungseintwicklung und Prognose Soziale Infrastruktur und bürgerschaftliches Engagement Bildung Siedlungsentwicklung und Leerstand Technische Infrastruktur Wirtschaft Tourismus und Kultur, Natur und Landschaft eingehend erläutert.

Die sich hieraus ergebenden Handlungsbedarfe (Kategorisierung gering, mittel, hoch) wurden in Bezug auf die unterschiedlichen Themenfelder eingehend erörtert. Darauf folgend wurden die Projektansätze aus der Bürgerschaft dargelegt sowie das mit der Bürgerschaft und der Lenkungsgruppe erarbeitet Leitbild diskutiert. Die sich aus dem Leitbild ergebenden Leitsätze in Bezug auf die Handlungsfelder

Kommunikation und soziale Infrastruktur Siedlungsentwicklung, Nahversorgung und Verkehr Technische Infrastruktur und Wirtschaft Tourismus, Freizeit, Natur und Kulturlandschaft wurden ebenfalls in Form von Leitsätzen / Headlines vorgestellt. Im Anschluss erfolgte die Erörterung der Herleitung der Start- und Leitprojekte.

18 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

B Gemeinde Hohenroda und ihre Ortsteile

3. Bestandsaufnahme und Analyse

3.1 Kurzcharakteristik

Hohenroda gliedert sich in die sechs Ortsteile Ausbach, Soislieden, Mansbach, Oberbreitzbach, Ransbach und Glaam. Die Einwohnerzahl beträgt zur Erstellung des IKEK 3.570 Einwohner. Das Gemeindegebiet umfasst 35,74 km² und ist außerhalb der Ortslagen von landwirtschaftli- cher Nutzung und vor allem im Nordosten von größeren zusammenhängenden Waldgebieten geprägt. Ebenfalls prägend für das Landschaftsbild ist die 170m hohe Rohstoffhalde im nord- östlichen Teil der Gemarkung, die aus jahrzehntelanger Kaliförderung in der Nachbargemeinde entstand. Sie nimmt eine Fläche von derzeit 90ha in Anspruch, eine Erweiterung um weitere 75ha ist geplant. Hohenroda grenzt im Nordosten an die Gemeinde (Landkreis Hersfeld-Rotenburg), im Osten an die Gemeinde Unterbreitzbach, im Süden an die Gemeinde (beide im Wart- burgkreis in Thüringen), im Südwesten an die Gemeinde (Landkreis ), im Wes- ten an die Gemeinde und im Nordwesten an die Gemeinde Friedwald (beide im Landkreis Hersfeld-Rotenburg). Die einstigen eigenständigen Gemeinden Glaam sowie Oberbreitzbach und Soislieden wurden 1968 bzw. 1970 zu den politischen Gemeinden Ransbach und Mansbach eingegliedert. Bei der Gebietsreform 1971 schlossen sich diese Gemeinden Ransbach (mit seinem Ortsteil Glaam) und Mansbach (mit seinen Ortsteilen Soislieden und Oberbreitzbach, damals im Landkreis Hün- feld) zu der Gemeinde Hohenroda zusammen, die dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg in Hessen zugeteilt wurde. 1972 erfolgte die Eingliederung des bis dahin selbstständigen Ortsteil Ausbach in die Gemeinde Hohenroda. Die Entfernung nach (Mittelzentrum mit Teilfunktionen eines Oberzentrums) be- trägt ca. 22 km, zum Oberzentrum Fulda ca. 38 km. Anschluss an das Schienennetz besteht in ebendiesen Städten.

Hinweis: Im folgenden sind für die Gemeinde Hohenroda Bevölkerungszahlen angegeben, die nicht der oben genannten Zahl entsprechen. Die im IKEK zusammengestellten Statistiken stammen aus unterschiedlichen Quellen, die Erhebungen wurden darüber hinaus zu unter- schiedlichen Zeitpunkten durchgeführt, was die Abweichung bei den Angaben der Bevölke- rungszahlen erklärt.

19 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

Entfernung von Hohenroda zu Oberzentren, Versorgungsstandorten etc. in der Region eigene Darstellung

Größe des Gemeindegebietes Hohenrodas

3.574 ha = 35,74 km² davon: Gebäude und Freifläche 181 ha ( 5,1 %) Betriebsfläche 48 ha ( 1,3 %) Erholungsfläche 24 ha ( 0,7 %) Verkehrsfläche 216 ha ( 6,0 %) Landwirtschaftsfläche 2.089 ha (58,4 %) Waldfläche 987 ha (27,6 %) Wasserfläche 19 ha ( 0,5 %) Flächen anderer Nutzung 10 ha ( 0,3 %)

Wappen und Flagge Seit 1995 führt Hohenroda ein Wappen, auf dem der Zusammenschluss der sechs ehemals ei- genständigen Gemeinden durch ein Sechsblatt symbolisiert wird. Die Farben Silber (Weiß) und Rot beziehen sich auf die Wappen- bzw. Flaggenfarbe der Adelsfamilie zu Mansbach, der ehe- maligen Gemeinde Ransbach und des Kurfürstentums Hessen-Kassel. Es handelt sich um Blät- ter eines Apfelbaumes, was sich auf die seit dem 18. Jahrhundert angebaute Ausbacher Apel- sorte „Ausbacher Rotapfel“ bezieht. Die Flagge ziert das Wappen auf den Streifen Rot, Weiß und Grün. Neben dem Bezug zur Mansbach, Ransbach und dem Kurfürstentum (s.o.), steht der breite weiße Streifen für die Be- zeichnung „Land der weißen Berge“, die aufgrund der Salzhalden am Rande der Gemeinde ent- stand. Das Grün symbolisiert den „Waldhessenverband“ und somit das „Ferienland Waldhes- sen“. (Quelle: http://www.hohenroda.de/gemeinde_ortsteile/gemeindeinformationen.html, Zugriff am 09.10.2013)

Entstehungsgeschichte Prägend für einen Großteil der historischen Bebauung Hohenrodas war die ereignisreiche Ge- schichte des Ortsteils Mansbach. Hügelgräber in der Umgebung aus der Eisenzeit und frühmit- telalterliche Funde deuten auf eine frühe Besiedlung hin. Vermutlich aus dem 8. Jahrhundert

20 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda stammen die Reste der Grasburg, die im Zusammenhang der Sachseneinfälle errichtet wurde, längere Zeit jedoch unbewohnt war. Zuerst erwähnt wurde Mansbach in einer Klosterschrift des 13. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit er- langte die Ministerialenfamilie von Mansbach unter Ausnutzung ihrer Beziehungen die Herr- schaft, von der der Ort lange abhängig war. Bis im 17. Jahrhundert durchlebte Mansbach Hoch- heitsprozesse bis es in die fränklische Reichsritterschaft aufgenommen wurde. Aufrgrund ihrer Unabhängigkeit war es der Mansbach-Familie möglich, eine Reihe an Schlössern zu errichten. Die ehemalige Wilhelmsburg, das heutige Geyso-Schloss wurde - aufgrund der Zerstörung der Burg Mansbach um 1280 durch einen Abt - gegen Ende des 16. Jahrhunderts von Wilhelm von Mansbach errichtet. Seinen Namen hat es durch den Verkauf Mitte des 17. Jahrhundert an den Generalleutnant Johann von Geyso. Seither lebten beide Geschlechter nebeneinander in Mans- bach. Das Geyso-Schloss wurde umgebaut und erweitert und erlangte 1878 seine heutige Form. Das Anwesen wurde als Gestüt betrieben, von der Wehrmacht zur Pferdezucht genutzt, von der amerikanischen Kavallerie belegt und ging nach dem 2. Weltkrieg in Bundesbesitz über. Es beherbergt die Verwaltung der Fachschule für Pferdezucht und -haltung und das Hei- matmuseum. Das sogenannte Blaues Schloss, d.h. Unteres Mansbacher Schloss, war ab 1820 der Wohnsitz der Familie von Mansbach. Was bis dahin seit dem Verkauf an Geyso die Residenz der Mansba- cher war, ist aufgrund der Anzahl an herrschaftlichen Gebäuden unklar. Seit 2006 befindet es sich in Privatbesitz und entspricht nicht heutigen Wohnverhältnissen. Ferienwohnungen und ei- ne Pflegeeinrichtung für psychisch Erkrankte befindet sich in dem nun mediterran gestrichenen Schloss. Die verschiedenen Bezeichnungen des heute Sonnenuhrgebäude genannten Steinbaues (Unter- hof, Oberhof, Oberes Mansbacher Schloss, Posthof, Alte Post) weist auf seine häufige Funk- tionsänderung seit seiner Errichtung in 1569 hin. Weitere historische Bauten sind das Wohlfahrtsgebäude aus 1635 und die Geysokapelle aus 1683 in dem Bergfriedhof, in dem Grabdenkmäler der Geschlechter Geyso und Mansbach ste- hen. Die Kirche zu Mansbach ist das älteste erhaltene Beispiel der barocken osthessischen Dorfkir- chen. Sie wurde um 1280 errichtet, im 16. Jahrhundert neugebaut und im 17. Jahrhundert größtenteil im Innenraum neu gestaltet. Auch hier finden sich Grabdenkmäler der Familie von Mansbach. Mansbach blickt auf eine lange Tradition der Pferdezucht zurück. 1918 legte der im Pferderennsport engagierte Berliner Union-Klub in Mansbach den Grundstein für sein Union- Gestüt. Mansbach erlangte durch das nach dem damaligen Stand der Technik hochmoderne Vollblutgestüt internationale Anerkennung. 1933 wurde das Gestüt mit seinen bis zu 800 Pferden von der Wehrmacht übernommen und zum sogenannten Remonteramt umfunktioniert. Die Pferde wurden hauptsächlich zu Kriegszwecken eingesetzt. 1945 erfolgte die Übernahme durch die Amerikaner. Nach dem Krieg folgte die Gründung eines Fohlenaufzuchthofes in der Tradition des Berliner Union- Gestüts sowie der Gründung der innovativen Kurhessischen Fachschule für Pferdezucht und -haltung. Die Pferdetradition in Mansbach wird heute durch den Pferdehof ArhönA und zahlreiche private Pferdebesitzer fortgeführt.

Das Schloss in Oberbreitzbach wurde 1907 als Herrenhaus des Hofgutes Hohenroda errichtet. Es umfasste Park- und Teichanlagen, einen Forst-, Gärtner- und Chaffeurhaus. Es wechselte mehrmals den Besitzer und gehört seit 1988 der Gemeinde. Nun sind die Verwaltung im Schloss und der Bauhof auf der anliegenden Fläche untergebracht; Grünflächen gehören nicht mehr zu dem Schloss dazu.

In Ausbach wurde die Kirche 1730 anstelle der ursprüglichen Wehrkirche errichtet. Nun bilden sie als barocke Dorfkirche und der Wehrfriedhof mit Torbogenhaus und barocken Grabsteinen ein Ensemble.

21 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

Hohenroda, Gemeinde unter dem Kommunaler Schutzschirm Hessen (KSH)

Allgemeine Informationen zum Schutzschirm

Auf der Grundlage des „Gesetzes zur Sicherstellung der dauerhaften finanziellen Leistungsfä- higkeit konsolidierungsbedürftiger Kommunen“ (Schutzschirmgesetz – SchuSG) vom 14. Mai 2012 will die hessische Landesregierung einen wesentlichen Beitrag zur Verringerung der kom- munalen Verschuldung leisten.

Kern des Schutzschirm-Programms zur Teilentschuldung kommunaler Gebietskörperschaften in Hessen ist die Übernahme von 46 % der Altschulden bei Städten und Gemeinden und von 34 % bei Landkreisen. Das Land stellt dafür Mittel zur langfristigen Tilgung kommunaler Darlehen aus originären Landesmitteln bereit.

Zinsdiensthilfen: Zusätzlich zur Tilgung werden durch das Land Zinsdiensthilfen gewährt. Die teilnahmeberechtigten Kommunen profitieren zudem auf Antrag von weiteren Zinsdiensthilfen aus dem Landesausgleichsstock. Das Angebot richtet sich an 92 Städte und Gemeinden sowie an 14 Landkreise, die von der Landesregierung auf Basis statistischer Daten der Haushalts- und Verschuldungssituation als besonders hilfsbedürftig eingestuft wurden.

Von den insgesamt 106 antragsberechtigten kommunalen Gebietskörperschaften haben 102 – das sind rund 96 Prozent – bis zum Ablauf der Antragsfrist am 29. Juni 2012 fristgerecht einen Antrag zur Teilnahme am Kommunalen Schutzschirm eingereicht. Um die Entschuldungs- und Zinsdiensthilfe des Landes zu erhalten, müssen sich die teilnehmenden Kommunen nunmehr in einer individuellen Konsolidierungsvereinbarung verpflichten, zum nächstmöglichen Zeitpunkt, spätestens jedoch 2020 und danach dauerhaft einen ausgeglichenen Haushalt ohne Neuver- schuldung zu führen.

Antragstellung: Die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen wird gemäß § 1 Abs. 2 SchuSG mit der finanztechnischen Abwicklung des Kommunalen Schutzschirms beauftragt. Zu diesem Zweck refinanziert sich die WIBank am Kapitalmarkt und löst damit ab dem Jahr 2013 die Alt- schulden der Schutzschirmkommunen bis zu den im Schutzschirmgesetz je Kommune festge- legten Maximalbeträgen ab.

Quelle: https://www.wibank.de/de/Foerderprogramme/Infrastruktur/Kommunaler-Schutzschirm.html, Zugriff 01.08.2014

Kommunalspezifische Informationen zum Schutzschirm

Die Gemeinde Hohenroda befindet sich seit 2013 unter dem Schutzschirm. Der Schuldenstand von Hohenroda hat sich seit dem Beitritt zum Kommunalen Schutzschirm stark reduziert. Hier- für ist ein Vertrag zum kontinuierlichen Abbau des Haushaltsdefizits unterschrieben worden. Nach eigener Aussage der Verwaltung wird die Gemeinde im jahr 2017 demnach einen ausge- glichenen Haushalt präsentieren können. Eine zukünftige Weiterentwicklung der Gemeinde Hohenroda ist nicht in Kontrast zum Schul- denabbau zu sehen, sondern müssen ab jetzt Investitionen genauestens auf Wirtschaftlichkeit und speziell auf Nachhaltigkeitsaspekte überprüft werden.

Quelle: Aussagen der Verwaltung der Kommune Hohenroda 15.08.2014

22 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

3.2 Bevölkerungsentwicklung und Prognose

Hinweis. Im IKEK werden die demographischen Entwicklungen Hohenrodas anhand mehrer Quellen dargestellt. Die Verwendung dieser voneinander unterschiedlichen Quelldaten und die unterschiedlichen Erstellungsdaten der Untersuchungen füh- ren zu voneinander abweichenden Zahlen, zum Beispiel bei der Angabe der Gesamtbevölkerungszahl.

Bevölkerungsanzahl in den Ortsteilen (Stand: 2009):

Ortsteil Ausbach Einwohner: 865

Ortsteil Soislieden Einwohner: 27

Ortsteil Mansbach Einwohner: 1.110

Ortsteil Oberbreitzbach Einwohner: 326

Ortsteil Ransbach Einwohner: 1.218

Ortsteil Glaam Einwohner: 81 ______Einwohner: 3.149 (Stand: 30.06.2009) Fläche: 35,74 km²

(Quelle: Homepage der Gemeinde Hohenroda http://www.hohenroda.de, Zugriff 25.09.2013 Stand: 31.12.2012 Homepage des Hessischen Statistischen Landesamtes http://www.statistik-hessen.de/themenauswahl/bevoelkerung- gebiet/regionaldaten/bevoelkerung-der-hessischen-gemeinden/index.html, Zugriff 25.08.2013 Statistisches Landesamt (2013), Berechnung der Hessen Agenur, http://www.hessen-gemeindelexikon.de/gemeindele- xikon_PDF/632010.pdf, Zugriff am 16.10.2013)

Bewertung: Die Bevölkerungsdichte Hohenrodas beträgt 89 Einwohner je km², damit liegt die Gemeinde Hohenroda unter dem Durchschnitt des Landkreises Hersfeld Rotenburg (110 EW/km²). An der geringen Einwohnerdichte ist ablesbar, dass die Siedlungsfläche einen geringen Anteil an der Gesamtgemarkungsfläche ausmacht

Durchschnittsalter der Bewohner der einzelnen Ortsteile (Stand 2008):

Ortsteil Ausbach Durchschnittsalter: 49,52 Jahre

Ortsteil Soislieden Durchschnittsalter: 55 Jahre

Ortsteil Mansbach Durchschnittsalter: 48,03 Jahre

Ortsteil Oberbreitzbach Durchschnittsalter: 49,89 Jahre

Ortsteil Ransbach Durchschnittsalter: 50,94 Jahre

Ortsteil Glaam Durchschnittsalter: 49,27 Jahre

23 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

(Quelle: Datensätze der Gemeinde Hohenroda, Stand: 08.12.2008) Bewertung: Das Durchschnittsalter der Bewohnerschaft Hohenrodas lag im Jahr 2008 bei 50,44 Jahren. Dieser Wert liegt deutlich über dem bundesdeutschen Durchschnitt, der im Jahr 2008 45,3 Jah- re betrug.

Bevölkerungsentwicklung von 2000 bis 2012 im Regionalvergleich (Jahresendstand im Jahr 2000=100)

(Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt (2013), Kommunale Bevölkerungsvorausschätzung der Hessen Agentur)

Bewertung: Hohenroda sieht sich für seine zukünftige Entwicklung, wie viele andere deutsche Gemeinden vergleichbarer Größe und Lage, mit demographischen Prognosen konfrontiert, die von einem weiteren negativen Bevölkerungswachstum und einer zunehmenden Überalterung der Bewoh- nerschaft ausgehen. Im Zeitraum zwischen 2000 und 2012 verlor die Gemeinde Hohenroda ca. 9% ihrer Einwohner. Diese Tendenzen lassen sich im gesamten Landkreis Hersfeld-Rotenburg beobachten. Im Re- gierungsbezirk Kassel bestand ebenfalls eine rückläufige Bevölkerungsentwicklung, die im Jahr 2012 mit einem Bevölkerungsverlust von ca. 5% bezogen auf das Jahr 2000 endet und somit weniger drastisch ausfällt als im Landkreis Hersfeld-Rotenburg und in der Gemeinde Hohenro- da. Hessenweit betrachtet stagnierte die Bevölkerungsentwicklung, gegen Ende des Beobach- tungszeitraums ist ein leichter Trend zum Bevölkerungswachstum zu erkennen. Der wie oben dargestellte Bevölkerungsrückgang hat insbesondere für eine kleine Gemeinde wie Hohenroda gravierende Auswirkungen auf viele Bereiche des täglichen Lebens. An die Be- völkerungsentwicklung geknüpft ist die wirtschaftliche Entwicklung und das Arbeitsplatzange- bot, die Frage nach der Anpassung staatlicher Infrastruktur (Schulen, Kindergärten) sowie technischer Infrastruktur (Straßen, Ver- und Entsorgungsleitungen), der Immobilienmarkt, das Vereinsleben usw.. Bevölkerungsrückgang und Überalterung lassen sich bereits heute in allen Ortsteilen deutlich beobachten. So tritt vermehrt die Situation auf, dass hochaltrige Senioren alleine in großen Ge- bäuden wohnen, für die es im Fall des Todes der jetzigen Bewohner keine Nachfolgenutzer gibt. Teilweise sind bereits heute innerorts Leerstände von Wohngebäuden und ehemals land- wirtschaftlich genutzten Anlagen zu beobachten. Für diese Objekte gibt es meist kaum eine Chance in absehbarer Zeit einen Käufer zu finden, da die oft historischen Gebäude nicht mehr den heutigen Wohnansprüchen genügen und sich ihr Erhaltungszustand mit andauerndem Leerstand zusehends verschlechtert. Auf das Problem der Gebäudeleerstände innerhalb der Gemeinde geht das Kapitel 3.6 Sied- lungsentwicklung und Leerstand vertiefend ein.

24 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

Bevölkerungsentwicklung von 2000 bis 2030 im Regionalvergleich (Jahresendstand im Jahr 2000=100)

2010 2015 2020 2025 2030 Entwicklung Hohenroda 3.255 3.131 3.019 2.912 2.795 -14,1

(Quelle: Statistisches Landesamt (2013), Berechnung der Hessen Agenur, http://www.hessen-gemeindelexikon.de/ge- meindelexikon_PDF/632010.pdf, Zugriff am 16.10.2013)

Bewertung: Zusätzlich zu dem Bevölkerungsverlust im Zeitraum 2000 bis 2012 wird sich in Bezugszeitraum 2010 bis 2030 die Bevölkerung der Gemeinde Hohenroda um weitere rund 14 % verringern. In Addition ergibt sich somit ein Bevölkerungsverlust im Zeitraum 2000 bis 2030 in Höhe von ca. 23 %.

Entwicklung und Prognose der Alterstruktur

Altersstruktur Hohenroda, Vergleich zwischen 2011 und 2030 aufr Ortsteilebene

Ortsteil Einwohner gesamt unter 20jährige 20 bis 65jährige unter 65jährige und älter 2011 2030 2011-2030 in 2030 2011-2030 in 2030 2011-2030 in 2030 2011-2030 in % % % % Oberbreitzbach 275 240 -12,7 33 -28,3 126 -22,7 81 +22,7 Ausbach 731 634 -13,3 100 -21,3 322 -26,1 212 +26,2 Glaam 73 63 -13,7 11 -21,4 33 -23,3 19 +18,8 Mansbach / 1024 875 -14,6 134 -22,5 446 -26,9 295 +22,4 Soislieden Ransbach 1152 983 -14,7 160 -20,4 494 -28,2 329 +25,1

(Quelle: Räumliche Disaggregierung der kommunalen Bevölkerungsvorausschätzung 2010 bis 2030 für den Landkreis Hersfeld-Rotenburg, 02. November 2012, Spiekermann & Wegener Stadt- und Regionalforschung, Lindemannstraße 10, D-44137 Dortmund)

Bewertung: Die Tabelle zeigt, dass die zuvor skizzierten Bevölkerungsverluste in allen Ortsteilen festzustel- len sind. Herauszustellen ist, dass sich der Rückgang der Bewohnerschaft in allen Ortsteilen in etwa gleich gestaltet (Verluste zwischen 12,7 % bis 14,7 %). Räumliche Schwerpunktbereiche lassen sich aus der Auswertung der statistischen Daten also nicht herleiten. Gleiches trifft für die Verteilung der Altersklassen zu. Nennenswert sind hier allenfalls der im Vergleich zu den restlichen Ortsteilen moderate Anstieg der Bevölkerungsschicht der 65jährigen und älteren Be-

25 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda wohner im Ortsteil Glaam, wobei dieser mit 73 Einwohnern über eine im Vergleich zu den an- deren Ortsteilen geringe Bewohnerschaft verfügt. Altersstruktur Hohenrodas 2000, 2011 und 2030

2000 2011 (Zensus) 2030 (Bevölkerungsvoraus- schätzung) unter 3 Jahre 2,7 % 2,5 % 2,0 % 3 bis 6 Jahre 2,3 % 2,5 % 2,1 % 6 bis 15 Jahre 9,0 % 7,8 % 7,2 % 15 bis 18 Jahre 3,7 % 2,5 % 2,6 % 18 bis 25 Jahre 6,8 % 6,9 % 6,4 % 25 bis 30 Jahre 5,8 % 5,3 % 4,0 % 30 bis 40 Jahre 14,2 % 10,6 % 9,7 % 40 bis 50 Jahre 15,7 % 15,6 % 13,9 % 50 bis 65 Jahre 18,2 % 23,1 % 21,8 % 65 bis 75 Jahre 12,4 % 11,2 % 15,6 % 75 Jahre und älter 9,2 % 11,9 % 14,8 %

(Quelle: Statistisches Landesamt (2013), Berechnung der Hessen Agentur, http://www.hessen-gemeindelexikon.de/ge- meindelexikon_PDF/632010.pdf, Zugriff am 16.10.2013)

Entwicklung ausgewählter Altersgruppen im Landkreis Hersfeld-Rotenburg 2010-2030

Datengrundlage: MORO-Modellrechnung, Trendvariante, (Quelle: Kleinräumige Bevölkerungsvorausschätzung 2010 bis 2030 für die Modellregion Landkreis Hersfeld-Rotenburg, 17. Juli 2012 (2. überarbeitete Fassung), Begleitforschung Zentrale Datendienste, Spiekermann & Wegener Stadt- und Regionalforschung, Lindemannstraße 10, D-44137 Dortmund)

26 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

Bewertung: Die Zusammensetzung der Bewohnerschaft in Bezug auf die Altersstruktur in Hohenroda und im gesamten Landkreis Hersfeld-Rotenburg werden sich zukünftig zugunsten der älteren Bevöl- kerungsschichten verschieben. Die mit Überalterung zu beschreibende Entwicklung zeigt einen deutlichen Zuwachs ab der Per- sonengruppe 50jähriger aufwärts. Besonders starke Anstiege zwischen +15% und +20% sind bei den hier definierten obersten Altersgruppen (75 Jahre und älter, 65 bis 80 Jahre) zu be- obachten. Der Anteil der 50- bis 65jährigen hat sich in der Gemeinde Hohenroda von 18,2% im Jahre 2000 auf 23,1% im Jahre 2001 erhöht (+4,9%) für das Jahr 2030 wird ein leichter Rückgang dieser Altersgruppe prognostiziert. Der Anteil der 65- bis 75jährigen verringerte sich von 2000 auf 2011 um 1,2% auf 11.2%. Für 2030 wird ein weiteres Wachstum dieser Altersgruppe prognostiziert, so dass sie mit 15,6% deutlich über den Werten aus 2000 und 2011 liegen wird. Am Deutlichsten ist die Überalterung bei der Altersgruppe der 75jährigen und älteren zu erken- nen. Im Jahre 2000 machte diese Altersgruppe 9,2% der Bevölkerung Hohenrodas aus, 2011 waren es schon 11,9% und für 2030 wird ein weiterer Anstieg auf 14,8% prognostiziert.

Die Grafik der Entwicklung ausgewählter Altersgruppen im Landkreis Hersfeld-Rotenburg für den Zeitraum 2010-2030 zeigt deutliche Bevölkerungsverluste der jungen Altersgruppen von unter 3 bis 25 Jahren. Im Vergleich dazu verzeichnen die hohen Altersgruppen 65-80 Jahre und 80+ Zuwächse. Der Anteil der 65- bis 80jährigen wird ca. bis zum Jahr 2021 konstant bleiben um dann bis zum Jahre 2030 um 20% anzuwachsen. Der Anteil der über 80jährigen unterliegt aufgrund des ho- hen Lebensalters stärkeren Schwankungen als bei den jüngeren Altersgruppen. Die Tendenz geht aber auch innerhalb dieser Altersgruppe zu einem generellen Anstieg der Personenzahl. Die Grafik zeigt die Diskrepanz der Bevölkerungsentwicklung der jungen und alten Bevölke- rungsgruppen. Innerhalb dieser Gruppen finden die gravierendsten Verschiebungen der Alters- struktur statt. Die mittleren Altersgruppen (i.d.F. 25-65 Jahre) werden nicht gezeigt, da die Entwicklungen dieser Gruppen relativ konstant verlaufen.

Die hier beschriebenen Änderung der Altersstruktur haben verschiedenste Ursachen. Unter an- derem sind die Verschiebungen mit der Wohnpreferenz junger Familien zu städtischen Lagen, bzw. am Stadtrand oder stadtnah zu erklären. Tendenziell wird Wohnraum im Umfeld der städ- tischen Agglomerationen vermehrt nachgefragt, wodurch gerade für die kleinen, landwirt- schaftlich geprägten Ortsteile Hohenrodas ein Mangel an jungen Bewohnern und Familien ent- steht. Das regionale Arbeitsplatzangebot sowie die lokale Infrastrukturausstattung (z. B. Einkaufsan- gebote, Schulen, Kinderbetreuungsangebote) ist ebenfalls direkt mit der Wohnortswahl und den daraus resultierenden Veränderungen in der Altersstruktur verknüpft. Unter dem Begriff der Bildungswanderung versteht man den Wegzug gut ausgebildeter junger Menschen in Regionen mit einem adäquaten Arbeitsplatzangebot. Diese, hochqualifizierten Ar- beitsplätze sind vermehrt in größeren Städten und deren Umfeld zu finden und daher auch ein Grund, für bestehenden und zukünftige Abwanderungstendenzen aus dem Gemeindegebiet Ho- henrodas.

27 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde Hohenroda im Vergleich zur Einwohnerent- wicklung in den Kommunen des Landkreises Hersfeld-Rotenburg

„Den geringsten Einwohnerverlust verzeichnet die Kreisstadt Bad Hersfeld und einige umliegenden Gemeinden. Stark betroffen von den Schrumpfungsprozessen sind dagegen die Gemeinden Nentershausen, und .“

Quelle: MORO, Aktionsprogramm regionale Daseinsvorsorge, Begleitforschung Zentrale Datendienste, Arbeitspapier S&W 5/HE-HEF-1, Björn Schwarze, Klaus Spiekermann, Kleinräumige Bevölkerungsvorausschätzung 2010 bis 2030 für die Modellregion Landkreis Hers- feld-Rotenburg, 17. Juli 2012 (2. überarbeitete Fassung)

Bewertung: Die 20 Kommunes des Landkreises Hersfeld-Rotenburg werden hier nach dem zu erwartenden Bevölkerungsverlust sortiert genannt. Mit einem prognostizierten Verlust von 14,1% (Betrach- tungszeitraum 2010 bis 2030) liegt die Gemeinde Hohenroda auf Platz 6 und somit im oberen Drittel.

28 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

3.3 Soziale Infrastruktur und bürgerschaftliches Engagement

Medizinische Versorung und soziale Fürsorge

In Ausbach befindet sich innerhalb der sog. Hofreite der Verwaltungssitz der Gemeindekran- kenpflegestation Gemeindediakonie Ostkreis Hersfeld. Der Einzugsbereich dieser Einrichtung deckt nicht nur Hohenroda, sondern auch , Philippsthal, Friedwald und Schenklengs- feld ab. Die Arbeitsfelder beinhalten: Alten- und Krankenpflege, Pflegeberatung und Pflegekur- se, hauswirtschaftliche Versorgung, Wochenend- und Feiertagsdienst sowie Essen auf Rädern. Ansonsten konzentriert sich die medizinische Versorgung auf die Ortsteile Ransbach und Mans- bach, in denen jeweils Allgemeinmediziner ansässig sind. Die Schule in Ransbach sowie das Schloß Hohenroda in Oberbreitzbach biete nichtgenutzte Raumkapazitäten, die zukünftig umgbaut und als Räume für betreutes Seniorenwohnen ge- nutzt werden könnten.

Ausbach Soislieden Mansbach Oberbreitzbach Ransbach Glaam Ärzte - - 1 Allgemeinarzt - 1 Allgemeinarzt - Apotheken ------

Innerhalb des Gemeindegebiets Hohenrodas existiert kein Angebot an Pflege- und Betreuungs- dienstleistungen für Senioren. Die nächstgelegenen Einrichtungen für betreutes Wohnen befin- den sich in Philippstal, Eiterfeld und Hünfeld.

Philippstal: Die Evangelischen Pflegedienste Haus Kreuzberg befinden sich im Zentrum der Gemeinde Phi- lippsthal. Träger ist der evangelische Pflegedienst Gesundbrunnen. Die Einrichtung bietet nach eigenen Angaben: Pflege zu Hause Teilstationäre Pflege Vollstationäre Pflege in der Einrichtung alternative Wohnformen Ambulanter Pflegedienst Essen auf Rädern Streichelzoo

Eiterfeld: In der Marktgemeinde Eiterfeld entsteht zum Zeitpunkt des Erstellen des IKEKs eine barriere- freie Wohnanlage mit 12 Wohnungen in energieeffizienter Bauweise. Diese befindet sich in un- mittelbarer Nähe zu dem Pflegeheim „Die Brücke“, so das dessen pflegerische Kompetenz und Kapazität mitgenutzt werden kann. Geplant ist ein selbstbestimmtes Wohnen, welches eine evtl. nötige Betreuung sicherstellt, da- bei dem Bewohner aber so viel Selbstständigkeit wie möglich gewährleistet.

Das Pflegeheim Die Brücke bietet nach eigenen Angaben: Angehörigenarbeit Beratung und Unterstützung für Bewohner Teilnahme am religiösen Leben Integration Freizeitangebote Urlaubs- und Kurzzeitpflege Dauerhafte Pflege und Betreuung

29 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

Hünfeld: Das Haus Bethanien bietet nach eigenen Angaben : Vollstationäre Pflege mit 82 Plätzen Tagespflege mit 15 Plätzen Ambulanter Pflegedienst (derzeit werden 105 Personen betreut) Essen auf Rädern über den eigenen Küchenbetrieb (versorgt fast 200 Hünfelder) Betreutes Wohnen mit 16 Wohnungen Beschäftigungstherapeutische und seelsorgerliche Angebote

Friedewald: Das Seniorenmzentrum Friedewald bietet nach eigenen Angaben: Vollstationäre Pflege Kurzzeit- und Verhinderungspflege in kleinen, übersehbaren Wohngruppen Service-Wohnungen, wenn eine umfassende Pflege noch nicht notwendig ist Cafeteria barrierefreie Außenbereiche Wäsche- und Reinigungsservice

Bewertung: Das Angebot an medizinischer Grundversorgung ist im Gemeindegebiet Hohenroda zur Zeit ge- deckt - Allgemeinärzte sind vorhanden. Dieses Angebot gilt es auch langfristig zu sichern. Ebenfalls besteht ein Angebot an Pflege und Versorgungsdienstleistungen für Senioren. Ein ei- genes Seniorenheim oder eine andere Möglichkeit für betreutes Wohnen besteht zur Zeit noch nicht innerhalb des Gemeindegebietes Hohenrodas - bedürftige Personen sind auf die Angebote in den Nachbarkommunen angewiesen.

30 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

Sport- und Freizeitangebot Das Angebot sportlicher Einrichtungen konzentriert sich in Ransbach. Hier sind Sportplätze mit Flutlicht, Leichtathletikanlagen und eine Großsporthalle (Drei-Felder) vorhanden. In allen Orts- teilen bis auf Glaam ist ein Kinderspielplatz und in den drei größeren (Ransbach, Mansbach und Ausbach) ein gekennzeichneter Fußballplatz vorhanden. In der Gemeinde Hohenroda existieren 4 Sportplätze und 2 Fußballmannschaften.

Ausbach Soislieden Mansbach Oberbreitz- Ransbach Glaam bach Kinderspiel- Kinderspiel- Kinderspiel- Kinderspiel- Kinderspiel- platz platz platz platz platz

Fußballplatz Fußballplatz Fußballplatz

Flutlichtplatz

Leichtathletik- anlage

Drei-Felder- Halle

Bewertung: In Bezug auf die Gemeindegröße ist das Sport- und Freizeitangebot ausreichend.

Dorfgemeinschaftshäuser und andere öffentliche Einrichtungen Die Dorfgemeinschaftshäuser, bzw. Bürgerhäuser und Vereinsräume haben als Treffpunkte ei- ne wichtige Funktion für das soziale Leben im Ort. Im Gemeindegebiet Hohenroda stehen 5 Bürgerhäuser (Ransbach, Mansbach, Ausbach, Ober- breitzbach und Glaam) und 4 Grillplätze/Grillhütten (Ransbach, Mansbach, Ausbach und Ober- breitzbach) in verschiedenen Größen und Ausstattungen für Feierlichkeiten und Veranstaltun- gen zur Verfügung.

Liste der anmietbaren Bürgerhäuser, Dorfgemeinschaftshäuser, Gemeinschaftsräume, Hütten etc. mit Mietpreisen:

Ausbach AWO-Raum Saal: 31,00 € plus 5 € Geschirr direkt an die AWO Bürgerzentrum Hofreite Ausbach Saal 50%: 77,00 € Saal 100%: 130,00 € Küche: 26,00 € Foyer: 26,00 € Gemeinschaftsraum Ausbach Saal: 31,00 € Küche: 16,00 € Hütte am Landecker in Ausbach

Mansbach DGH Mansbach großer Saal: 77,00 € kleiner Saal: 31,00 € Küche: 21,00 € Clubraum: 31,00 € Kegelbahn: 5,00 € Rabenthal Hütte in Mansbach

31 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

Oberbreitzbach Saal Schloss Oberbreitzbach Saal: 31,00 € Küche: 16,00 € Ehemaliges Bürgermeisteramt Oberbreitzbach Saal: 31,00 € Küche: 16,00 € Hütte am Sandloch in Oberbreitzbach

Ransbach Bürgersaal Ransbach Saal 50%: 77,00 € Saal 100%: 103,00 € Küche: 26,00 € Mehrzweckraum Ransbach Raum incl.Küche: 31,00 € Hütte am Lendecker in Ransbach

Glaam „Glaamer Stübchen“ in der Glaam

Bewertung: In Hohenroda besteht ein mannigfaltiges Angebot an öffentlichen Versammlungsräumen, die auch für Privatveranstaltungen wie zum Beispiel Familienfeiern zu günstigen Konditionen anzu- mieten sind.

Auslastung der öffentlichen Einrichtungen der Gemeinde Hohenroda für das Jahr 2013

Einrichtung Anzahl der gegen Entgelt vermieteten Tage Bürgerzentrum Hofreite Ausbach 35 Dorfplatz 2, 36284 Hohenroda DGH Mansbach 58 Dorfwiese 19, 36284 Hohenroda DGH Mansbach 129 -Kegelbahn- Dorfwiese 19, 36284 Hohenroda Schloß Oberbreitzbach 23 Schloßstraße 45, 36284 Hohenroda Ehem. Bürgermeisteramt Oberbreitzbach 12 Baumgarten 3, 36284 Hohenroda Kultur- und Sporthalle Ransbach 30 -Bürgersaal- Am Sportzentrum 2 36284 Hohenroda Kultur- und Sporthalle Ransbach 29 -Mehrzweckraum- Am Sportzentrum 2 36284 Hohenroda Kultur- und Sporthalle Ransbach 49 -Sporthalle- Am Sportzentrum 2 36284 Hohenroda

32 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

Dreifelder Großsporthalle Ransbach Bildquelle: Homepage der Gemeinde Hohenroda, www.hohenroda.de/bauen_leben_wohnen/grosssporthalle_hohenroda/grosssporthalle_der_gemeinde_hohenroda.html Zugriff 20.05.2014

Neben den zahlreichen Bürgerhäusern in Hohenroda, steht auch die Großsporthalle den Bür- gern der Gemeinde für sportliche und kulturelle Veranstaltungen zur Verfügung.

Belegungsplan der Sporthalle Hohenroda

Tag Uhrzeit Verein Hallennutzung/Feld

Montag 10:00 – 11:40 Grundschule Hohenroda ganze Halle 15.00 – 17.00 TSV Ransbach, Kinderturnen ganze Halle 17.00 – 19.30 TV Jahn Mansbach, Turnen 2/3 17.30 – 22.00 TTC Mansbach 1/3 20.00 – 22.00 TSV Ransbach, Damengymnastik 2/3

Dienstag 10:00 – 11:40 Grundschule Hohenroda ganze Halle 14.00 – 16.00 Modellflieger ganze Halle 16.00 – 17.30 JSG Hohenroda, G-Jugend ganze Halle 17.30 – 19.00 JSG Hohenroda, B-Jugend ganze Halle 19.00 – 20.30 TSV Ausbach, Damenhandball ganze Halle 20.30 – 22.00 VfL Mansbach, Fußball ganze Halle

Mittwoch 15.00 – 16.00 TSV Ransbach, Seniorensport ganze Halle 16.00 – 17.30 JSG Hohenroda, C-Jugend ganze Halle 17.30 – 18.30 Jugendfeuerwehr Ransbach. 2/3 17.30 – 18.30 TSV Ransbach, Step.Gymnastik 1/3 18.30 – 20.00 TSV Ransbach, Senioren Fußball ganze Halle 20.00 – 22.00 WSC Hohenroda 1/3 20.00 – 22.00 TTC Mansbach 1/3 20.00 – 22.00 TSV Ransbach, Aerobic 1/3 20.00 – 21.30 TV-Jahn Mansbach, Volleyball

Donnerstag 11.00 – 12.40 Grundschule Hohenroda ganze Halle 14.00 – 15.00 Modellflieger ganze Halle 15.00 - 16.00 Modellflieger 2/3 15.00 - 16.00 TSV Ransbach, Tanzen 1/3 16.00 – 17.30 JSG Hohenroda, D2-Jugend ganze Halle 17.30 – 19.00 TSV Ransbach, Damenfußball ganze Halle 19.00 – 20.30 TSV Ausbach, Damenhandball ganze Halle 20.30 – 22.00 TSV Ausbach, Senioren Fußball ganze Halle

Freitag 15.00 – 16.30 JSG Hohenroda, F-Jugend ganze Halle 16.30 – 17.30 JSG Hohenroda, E-Jugend ganze Halle 17.30 – 18.00 JSG Hohenroda, E-Jugend 2/3 17.30 – 22.00 TTC Mansbach 1/3 18.00 - 20.00 TV Jahn 2/3 20.00 - 22.00 TSV Ransbach, Ballsport 2/3

33 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

Bewertung: Bei Zugrundelegung der o.g. Anmietpreise ergeben sich für das Jahr 2013 Einnahmen aus An- mietung von Privaten in Höhe von rund 14.000 Euro für alle Einrichtungen. Im Mittelwert erge- ben sich somit ca. 2.800 Euro p.a. pro Einrichtung. Diese Einnahmen decken bei weitem nicht die erforderlichen Unterhaltungskosten. Rücklagen für Sanierungsmaßnahmen können mit den erzielten Einnahmen nicht gebildet werden.

Im Anhang befindet sich eine umfangreiche Tabelle mit Angaben aller Gemeinschaftseinrich- tungen der Gemeinde Hohenroda. In der Tabelle Gemeinschaftseinrichtungen finden Sie folgende Angaben: Angaben zum Standort, Baujahr, Nutzung, Belegung wöchentlich, baulicher Zustand und getä- tigte Sanierungsmaßnahmen. Durch diese Angaben eignet sich die Tabelle zur Bewertung weiterer Aussagen zu den Themen Veränderung, Erhalt und Weiterentwicklung dieser Gebäude.

Kirchliche Einrichtungen

Innerhalb des Gemeindegebietes Hohenroda sind folgende kirchliche Einrichtungen vorhanden:

-Ev. Pfarramt Schenklengsfeld 3 ( Ransbach und Ausbach ) -Ev. Pfarramt Mansbach( Mansbach, Soislieden, Oberbreitzbach, Glaam ) -Katholisches Pfarramt Ufhausen ( Mansbach,Soislieden,Oberbreitzbach,Glaam) -Katholisches Pfarramt Heringen ( Ausbach ,Ransbach)

34 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

3.4 Vereine und Verbände

Die in Hohenroda bestehenden Vereine spielen eine wichtige Rolle für das soziale Leben und den Zusammenhalt innerhalb der Ortsteile. Das Engagement der Bürger Hohenrodas im Ver- einsleben der Gemeinde ist sehr hoch und hilft das Zusammengehörigkeitsgefühl langfristig zu stärken. Das Vereinsregister Hohenroda umfasst derzeit 58 Vereine, darunter Heimat-, Musik- und Sportvereine, sowie Ortsgruppen der Freiwillige Feuerwehr und Kirmesburschen und -mäd- chen. Die Vereine tragen durch ehrenamtliches, bürgerschaftliches Engagement zu Pflege des Orts- bilds bei. Hierzu bestehen bereits erste lokale Ansätze im Ortsteil Glaam und Oberbreitzbach. Liste der Vereine und Interessensgruppen Hohenrodas:

Ausbach Soislieden Mansbach Oberbreitz- Ransbach Glaam bach Freiwillige Freiwillige Freiwillige Freiwillige Freiwillige Feuer- Feuerwehr Feuerwehr Feuerwehr Feuerwehr wehr Glaam e.V. Ausbach e.V. Mansbach e.V. Oberbreitzbach Ransbach e.V. e.V. Heimatverein Arbeiterwohlfahrt DRK OV Brieftaubenverei 400 Jahre Glaam Ausbach Mansbach Heimatverein n Ransbach e.V Oberbreitzbach DRK OV Fremdenverkehrs e.V. Dorfkulturbahnh Ausbach/Ransba verein of Ransbach e.V. ch Mansbach/Soislie Kirmesburschen- den e.V. und mädchen DRK OV Freier Oberbreitzbach Ausbach/Ransba Sängerchor Gemischter Chor ch Ausbach 1886 Mansbach e.V. Frauenchor Heimat- und Ransbach Verkehrsverein IGBCE Ausbach Ortsgruppe IGBCE Mansbach Ortsgruppe IGBCE Ransbach Ortsgruppe Kirmesburschen Ausbach und –mädchen Kirmesburschen- Mansbach GbR und mädchen Jugendclub Ransbach Ausbach „Die Kleintierzuchtver Grotte“ ein K 13 - Kultur- und Wildpark Verkehrsverein Kirchenchor Hohenroda- Ransbach Ausbach Mansbach e.V. Männergesangve Kirmesburschen- Mansbacher rein Ransbach u. mädchen Schützenverein Ausbach Musikverein Mansbacher Ransbach Posaunenchor Theaterfreunde Ausbach Posaunenchor Schäferhundever Ransbach T T C Ausbach ein Mansbach Schützenverein TSV Ausbach T T C Mansbach Landeck 1929 e.V. Ransbach 1920 Vereinsarbeitsge e.V. Vereinsgemeinsc meinschaft haft Ausbach Mansbach/Soislie TSV Ransbach den 1912 e.V. Volkstanz- und Trachtengruppe Mansbacher Vereinsgemeinsc Ausbach Turnverein haft Ransbach

VfL Mansbach 1920 e.V.

AHRÖNA e. V.

35 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

Folgende Vereine und Interessengruppen arbeiten ortsteilübergreifend innerhalb der gesamten Gemeinde Hohenroda:

AsF Hohenroda Dart Baker JSG Hohenroda Kleintierzuchtverein Hohenroda Nr.108 Modellflugclub Hohenroda NABU Deutschland Ortsgruppe Hohenroda Reit- und Fahrverein Hohenroda VdK Ortsverband Hohenroda Vereinigte Fischfreunde Hohenroda Wanderverein Hohenroda Wintersportclub Hohenroda

Im Anhang befindet sich eine Liste mit insgesamt 91 Angeboten für alle Generationen, welche zur Zeit innerhalb der Gemeinde Hohenroda bestehen. Die Liste umfasst den Titel der Veran- staltung, Informationen zum Anbieter, -Veranstaltungsort und -Termin/Rythmus der Veranstal- tung sowie weitere Bemerkungen.

Bewertung: In allen Ortslagen gibt es eingetragene Vereine und lose Gruppierungen, die sich regelmäßig treffen, Festlichkeiten veranstalten und mit ihrer Vereinsarbeit das Fortbestehen sozialer Netz- werke sichern. Diese Veranstaltungen werden beispielsweise durch Aushänge und auf der Web- site der Gemeinde Hohenroda bekannt gemacht und sorgen so für ein Zusammenkommen von Bürgern aus unterschiedlichen Ortsteilen. Die Dorfgemeinschaftshäuser spielen für eine aktive Vereinsarbeit eine wichtige Rolle, da sie den Mitgliedern Räumlichkeiten für ihre Aktivitäten zur Verfügung stellen. In vielen Vereinen Hohenrodas ist die Situation durch Überalterung und Nachwuchsmangel ge- prägt, teilweise sind bestehende Vereine aus diesen Gründen nicht mehr aktiv. Die Übernahme von Patenschaften zur Pflege von öffentlichen Grünflächen durch Vereine sollte zukünftig gezielt gestärkt werden.

36 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

3.5 Freiwillige Feuerwehren

Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr Ausbach eigene Darstellung

Zur Eintrittswahrscheinlichkeit eines Schadenereignisses ist allgemein feststellbar, dass sich die durchschnittliche Einsatztätigkeit der Freiwilligen Feuerwehr im Bereich der Gefahrenab- wehr in den letzten vierzig Jahren verzehnfacht hat.

1970 ca. 10 Einsätze/Jahr 2010 ca. 100 Einsätze/Jahr

Personal-SOLL-Struktur

Aus der Grundaufgabenstellung ergeben sich folgende einsatztaktischen Funktionen:

Personal- Erforderliche Maßnahme bedarf 1 Maschinist Fahrer für das Feuerwehrfahrzeug, Bedienung der Pumpen und Aggregate, 1 Mitarbeit bei der Bereitstellung der Geräte 2 Herstellen des Angriff- bzw. Rettungsweges z.B. Instellungbringen einer tragbaren Leiter, Herstellen der Löschwasserver- 3 sorgung, Unterstützung bei Technischem Gerät 3 Rettung z.B. Vordringen zum Aufenthaltsort der zu rettenden Person, Befreiung aus 2 Zwangslage. Eigenschutzmaßnahmen sind z.B. Anlegen der Atemschutzgeräte 4 Begleitende Schutz- und Hilfsmaßnahmen z.B. Rettungsmaßnahmen sichern (z.B. im Verkehr), Rettungsweg frei ma- 2 chen, ggf. nach der Unterstützung weitere Rettungs- und Einsatzmaßnahmen

Gesamt „Mannschaft“ 8

37 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

5 Leitung: 1 Koordinierung, Aufsicht Kontrolle

Gesamt „Führung“ 1

Summe 9

Eine Ausfallreserve ist in gleicher Stärke vorzuhalten.

Für die Ortsteilwehren ergeben sich daraus folgende Mindestmannschaftsstärken:

Grundbesatzung Reserve Ortsteil Führungskräfte (Wehrführung) Unterführer Mannschaft Unterführer Mannschaft Gesamt

Ausbach 2 1 8 1 8 18 Glaam 2 1 8 1 8 18 Mansbach-Soislieden 2 1 8 1 8 18 Oberbreitzbach 2 1 8 1 8 18 Ransbach 2 1 8 1 8 18 Hohenroda (GBI / stv. GBI) 2 2

Hohenroda gesamt 12 5 40 5 40 92

Personal-Ist-Struktur

Personalstärke zum 01.06.2012

Gesamt männlich weiblich Soll +/- Ausbach 29 26 3 18 +10 Glaam 5 5 / 18 -13 Mansbach-Soisl. 33 30 3 18 +15 Oberbreitzbach 13 12 1 18 -5 Ransbach 36 27 9 18 +18

Hohenroda gesamt 116 100 16 90 +25

38 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

Ausbildung der Aktiven Feuerwehrmitglieder (ohne Sonderlehrgänge) Gundlehrgang Truppführer Gruppenführer Zugführer Maschinistenlehrgang Sprechfunklehrgang Atemschutzgeräte- Trägerlehrgang einsatzbereite Atem- schutzgerätetr

Ausbach 29 10 4 3 13 18 6 5 Glaam 5 2 2 -/- 3 2 2 1 Mansbach-Soisl. 31 16 4 1 19 17 21 14 Oberbreitzbach 11 11 7 4 11 11 8 3 Ransbach 38 30 15 10 25 37 27 21

Hohenroda gesamt 114 69 32 18 71 85 64 43

Altersstruktur der Gemeindefeuerwehr nach Ortsteilen geordnet 17-26 Jahre 27-40 Jahre 41-50 Jahre 51- 60 Jahre Ausbach 12 3 2 12 Glaam -/- 4 1 -/- Mansbach-Soisl. 9 9 10 5 Oberbreitzbach 4 3 5 1 Ransbach 12 15 7 4

Hohenroda gesamt 37 34 25 22

Verfügbarkeit des Personals Arbeitsplätze der aktiven Feuerwehrmitglieder (Entfernungen)

innerhalb Ge- >20km 10-20 km bis 10km meinde Ausbach 1 3 25 -/- Glaam 3 -/- 2 -/- Mansbach-Soisl. 11 7 8 7 Oberbreitzbach 3 3 5 2 Ransbach 6 6 24 -/-

Hohenroda gesamt 26 19 64 9

Da die meisten aktiven Feuerwehrmitglieder außerhalb der Gemeinde Hohenroda ihre Arbeits- stelle haben, ist die Sicherstellung der Tagesalarmsicherheit innerhalb der Gemeinde Hohenro- da ein Problem. Aus diesem Grund wurde bereits damit begonnen, Funkmeldeempfänger ortsteilübergreifend für tagsüber verfügbare Einsatzkräfte zu beschaffen.

39 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

Bauliche Anlagen der Freiwilligen Feuerwehren Hohenrodas

Das Gerätehaus der Wehr in Oberbreitzbach (Baujahr 2000) entspricht einzig und alleine den Norm-Vorschriften und Richtlinien für Feuerwehrgerätehäuser. Alle anderen Feuerwehrgeratehäuser weisen Mängel in den Vorschriften und Richtlinien auf. Diese sind auf das Baujahr zurückzuführen,denn Vorschriften und Richtlinien haben sich in den letzten Jahren rasant geändert. Die Gerätehäuser sind wie folgt erbaut worden.

Standort Baujahr Ausbach 1972 Glaam 1974 Mansbach 1978 Oberbreitzbach 2000 Ransbach 1982

Bauliche Substanz

Die bauliche Substanz aller 5 Gerätehäuser befindet sich zur Zeit in einem allgemeine gutem Zustand. Der Grund hierfür sind Neu- oder Umbauten bzw. Renovierugsarbeiten in den letzten Jahren.

Allgemeine Mängel an Fahrzeugtoren (unter Berücksichtigung der UVV), nicht getrennte Um- kleideräume (weiblich/männlich) bzw. nicht vorhandene Trennung der Fahrzeughalle von Um- kleideräumen sind nach Überprüfung von fachkundigem Personal je nach der örtlichen Situation in einem abgesprochenem Zeitraum zu beheben.

Quelle aller Angaben des Kapitels 3.5 Freiwilligen Feuerwehren: Entwurf des Bedarfs- und Entwicklungsplan für den Brandschutz und die Allgemeine Hilfe 2012-2017, Hohenroda 01.08.2012, Reinhold Axt, Gemeindebrandinspektor, zur Verfügung gestellt durch die Gemeindeverwaltung Hohenroda

Bewertung: Die aktuelle Situation der Feuerwehren Hohenrodas wurde oben umfangreich aus Sicht der Feuerwehren selbst dargestellt. Die geforderte Aufrechterhaltung der Ortsteilwehren zur Si- cherstellung der Tagesalarmbereitschaft bringt einen gesteigerten finanziellen Aufwand mit sich, so dass zukünftig nach einer vorherigen Prüfung der versicherungsrechtlichen Richtlinien die Option der Zusammenlegung einzelner Ortsteilwehren vor dem Hintergrund der (finanziel- len) Effizienssteigerung zu überprüfen ist.

40 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

3.6 Betreuung und Bildung

Kindergärten Für die Kinderbetreuung ab dem zweiten Lebensjahr ist für die Ortsteile Ausbach und Ransbach der gemeindliche Kindergarten „Pfiffikus“ in Ausbach zuständig. Den Kindern der Ortsteile Glaam, Oberbreitzbach, Mansbach und Soislieden steht bereits ab dem ersten Lebensjahr der evangelischen Kindergarten „Zwergenparadies“ in Mansbach zur Verfügung.

Spielplatz und Gebäude des Kindergartens Pfiffikus in Ausbach eigene Darstellung

41 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

Ausbach und Ransbach Glaam, Mansbach, Oberbreitzbach, Sois- lieden

Gemeinde-Kindergarten „Pfiffikus“ Ev. Kindergarten „Zwergenparadies“

Träger: Träger: Gemeinde Hohenroda Ev. Kirchengemeinde Mansbach

Anschrift: Anschrift: Kindergarten „Pfiffikus“ Ev. Kindergarten „Zwergenparadies“ Schulstraße 4 Hofstatt 3 36284 Hohenroda 36284 Hohenroda Telefon: 06629/ 20 5 Telefon: 06676/ 46 4

Öffnungszeiten: Öffnungszeiten: Montags - Freitags: 7:00 - 16:00 Uhr Montags - Freitags: 7:30 - 16:30 Uhr

Derzeit Betreuungsmöglichkeit von Kindern ab Im Kindergarten „Zwergenparadies“ besteht- dem vollendeten zweiten Lebensjahr. die Möglichkeit der Aufnahme von Kindern ab Ab voraussichtlich ab Oktober 2014 Betreu- dem vollendeten ersten Lebensjahr. ung ab dem vollendeten 9. Lebensmonat

Struktur: Struktur: 1 Kiga-Gruppe (3-6 J.) 2 Kiga-Gruppen (3-6 J.) 25 Kiga-Plätze 2 x 25 Kiga-Plätze *

1 altersübergr. Gruppe (2-6 J.) 1 Krippengruppe (1-3 J.) 15 Kiga-Plätze + 5 Krippen-Plätze (U3) 12 Krippen-Plätze (U2)

1 Krippengruppe (2-3 J.) Anmerkung: 15 Krippen-Plätze (U3) z.Z. Reduzierung 1 Kiga-Gruppe auf 20 Kinder wegen Durchführung von 2 Integrationen. Anmerkung: Ab 08/2014 Fortführung 1 Integration. z.Z. Keine aktuelle Integrationsmaßnahme im Kiga Pfiffikus.

Geplante Strukturveränderung auf Grund des Bedarfs (Voranmeldungen):

Vormittags 2 Kiga-Gruppe (3-6 J.) 2 x 25 = 50 Kiga-Plätze

2 Krippengruppen (9 Mon. -3 J.) 2 x 10 = 20 Krippen-Plätze (U2)

Nachmittags 1 altersübergreifende Gruppe (2-6 J.) 15 Kiga-Plätze + 5 Krippen-Plätze (U3) Quelle: Homepage der Gemeinde Hohenroda, http://www.hohenroda.de/bauen_leben_wohnen/kinderbetreuung/kin- derbetreuung.html, Zugriff 03.07.2014

Bewertung: Momentan kann nicht allen potentiellen Nutzern ein Betreuungsangebot zur Verfügung gestellt werden. Diesem aktuellen Sachverhalt steht der oben dargestellte künftige Rückgang der An- zahl der Kinder im Alter von 0 bis 3 bzw. 3 bis 6 Jahren gegenüber. Die künftige Nachfrage nach weiteren Krippenplätzen ist nicht bekannt, vor diesem Hintergrund ist eine langfristige Planung für dieses Segment nicht möglich. Insbesondere der Kindergarten „Pfiffikus“ in Ausbach verfügt über räumliche Defizite sowie Sa- nierungsstau.

42 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

Schulen Die Ortsteile Mansbach und Ransbach verfügen jeweils über eine Grundschule. Mit dem Ziel, das Angebot an einem Standort zu bündeln, befindet sich der Standort Mansbach derzeit im Ausbau. Die Schulnutzung in Ransbach wird ab Herbst 2014 eingestellt werden. Die Schüler aus Ransbach werden nach Mansbach verlegt, welche zu diesem Zweck baulich erweitert wird. Nach Abschluss der Ereiterungsarbeiten wird die Schule auf modernstem Stand sein und päda- gogisch wie betreuerisch zeitgemäßen Standards entsprechen. Das bestehende Schulhaus wird derzeit um einen Anbau mit Klassenräumen erweitert. Da- durch entsteht im Gebäude Platz für Lehrerzimmer und Verwaltung, sodass das bisherige Ver- waltungsgebäude komplett für die Betreuung und Mittagsverpflegung der Kinder verwendet werden kann. Obwohl in Ransbach eine Großsporthalle vorhanden ist, die in der Vergangenheit für den Schulsport genutzt wurde, wird am Schulstandort in Mansbach im Rahmen der Erweite- rungsbauarbeiten eine Ein-Feld-Multifunktionshalle neu errichtet.

Hintergrund: Die sechs Klassen der Grundschule Hohenroda waren auf die Schulgebäude in Mansbach (Klas- sen 1 und 2) und im sechs Kilometer nördlich gelegenen Ransbach (Klassen 3 und 4) verteilt. Jede Schule wurde von ca. 55 Kindern besucht, die Lehrkräfte waren gezwungen zwischen den beiden Standorten zu pendeln. Die Meinung von Eltern und Lehrern, die auch von den Gemein- degremien gestützt wird, ist die beiden Schulen an einem Standort zusammenzulegen. Die Standortfrage war längere zeit ungeklärt, denn keines der beiden vorhandenen Schulgebäude könnte ohne Erweiterungsbau alle 110 Grundschulkinder der Gemeinde aufnehmen. Beide Schulgebäude haben Sanierungsbedarf, in Ransbach ist dieser höher als in Mansbach. Vergleiche Artikel „Wo gehört die Schule hin“ der Hersfelder Zeitung vom 11.12.2009, Autor Peter Lenz

Denkbar wäre, eine Untersuchung anzustellen, in wieweit sich die vorhandenen Räumlichkeiten der ehemaligen Schule in Ransbach nach Umbau zur Etablierung einer betreuten Wohneinrich- tung eignen.

An weiterführenden Schulen befindet sich eine Gesamtschule bis zur 10. Klasse in Schen- klengsfeld, Gesamtschulen und Gymnasien in Bad Hersfeld, Heringen und Hünfeld und eine Be- rufliche Schule (Europa-Schule) in Bad Hersfeld.

Grundschule in Ransbach eigene Darstellung

Bewertung: Das Angebot an Grundschulplätzen deckt die derzeitigen Bedarfe einer lokalen Versorgung. Die Konzentration des Grundschulangebotes am Standort Mansbach wird die Auslastung der Sport- infrastruktur (insbesondere die Dreifeld-Sporthalle) in Ransbach schwächen und damit den wirtschaftlichen Betrieb dieser Einrichtungen weiter einschränken. Zudem erfolgt am Standort Mansbach der Neubau einer Sporthalle. Die Nutzung der vorhandenen beiden Sporthallen zu

43 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

Zwecken des Schulsports sollte künftig so geregelt werden, das sich für beide Anlagen daraus positive Synergieeffekte ergeben.

Außerschulische Angebote

Die evangelische Ortsjugendpflege Kuppenrhön vereint die Ortsjugendpflege aus Schenklengs- feld, Hohenroda und Friedewald. Die Einrichtung betreibt einen Gruppenraum im Gebäude des Kindergarten Ausbach und bietet in Hohenroda:

Den Kids Club (Schulstraße 2, 36284 Hohenroda, Ortsteil Ausbach, Öffnungszeiten: Dienstags 15 bis 17 Uhr) Angeboten werden z.B.: Ferienprogramme, Basteln, Kinderkino

Den Teens Club Hohenroda (Schulstraße 2a, 36284 Hohenroda, Ortsteil Ausbach, Öffnungszeiten: jeden 1. und 3. Dienstag 18:00 - 20:00 in Mansbach unter der Turn- halle im Rotkreuzraum) Es gibt 4 Mitfahrplätze für Jugendliche aus Ausbach, Ransbach, Oberbreitzbach Angeboten werden z.B.: Ferienprogramme, Basteln, Backen und Kochen, Kinderkino

Die Grotte Hohenroda (Schulstraße 2 , 36277 Hohenroda, Ortsteil Ausbach, Die Öffnungszeiten sind variabel) Der Jugendclub Grotte ist ein in Selbstverwaltung geführter Jugendclub. Die Mitglied- schaft ist ab einem Alter von 13 Jahren möglich.

Vergleiche http://www.ortsjugendpflege-kuppenrhoen.de, Zugriff 03.07.2014

Die Einrichtung einer Volkshochschule wird durch den Landkreis angeboten. In Hohenroda fin- den keine Veranstaltungen statt.

44 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

3.7 Siedlungsentwicklung und Leerstand

Flächennutzung Hohenroda LK Hersfeld- RB Kassel Hessen Rotenburg Flächenindikatoren(2012)

Gebäude- und Freifläche je Einw. 569 447 380 259 (m²/Einw.) Anteil der Landwirtschaftsfläche 58% 41% 45% 42% an Gesamtfläche in % Anteil der Waldfläche an 28% 46% 40% 40% Gesamtfläche in % Bevölkerungsdichte (2012)

Einw. je km² 89 110 145 285 Einw. je km²- Gebäude- und Freifläche 1.757 2.235 2.630 3.863 Wohnungen (2011)

Anzahl der Wohnungen 1,6 57,0 581,3 2.877,2 (Angaben in 1.000) Veränderung gegenüber dem Jahr 2000 +7,2% +3,8% +5,6% +7,4% (in %) Wohnfläche je Einw. 53,5 48,2 46,3 43,3 (m²/Einw.) Veränderung gegenüber dem Jahr 2000 +18,1% +14,0% +11,5% +8,7% (in %)

Quelle: http://www.hessen-gemeindelexikon.de, Zugriff 19.03.2014 Bundesagentur für Arbeit und Hessisches Statistisches Landesamt (2013), Berechnungen Hessen Agentur.

Nutzung der Gemeindefläche (alle Angaben in ha)

Gesamt- Hof- und Verkehrsflä- Fläche in Wald Landwirtschaft Wasser Sonstige Ort Gebäude che ha in ha in ha in ha in ha in ha in ha

Ausbach 460,93 30,83 40,96 16,26 365,59 3,50 3,79

Soislieden 79,66 1,81 4,86 15,40 57,48 0,04 0,07 Mansbach 1188,18 48,55 58,95 261,68 799,10 4,99 14,91

Oberbreitzbach 526,43 23,05 22,20 161,97 300,82 2,86 15,53 Ransbach (einschl. Glaam) 1319,29 52,99 87,19 524,93 617,34 4,76 32,08 3574,49 157,23 214,16 980,24 2140,33 16,15 66,38 Hohenroda

Quelle: Bedarfs- und Entwicklungsplan für den Brandschutz und die Allgemeine Hilfe 2012-2017, Hohenroda 01.08.2012, Reinhold Axt, Gemeindebrandinspektor, zur Verfügung gestellt durch die Gemeindeverwaltung Hohenroda

Bewertung:

45 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

Die Tabelle der Indikatoren zur Flächennutzung im Regionalvergleich vergleicht die Gemeinde Hohenroda mit dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg, dem Kassel und dem Bundesland Hessen. Mit einem Anteil von 58% der Landwirtschaftsfläche an der Gesamtfläche in Prozent hebt sich die Gemeinde Hohenroda deutlich von den genannten Vergleichsgebietskörperschaften ab. Der hohe Anteil an Landwirtschaftlicher Nutzfläche wird auch in der Tabelle zur Nutzung der Ge- meindefläche auf Ortsteilebene deutlich. In allen fünf Ortsteilen nimmt die landwirtschaftliche Nutzung einen Großteil der Gesamtfläche ein. Dieser landwirtschaftlichen Prägung steht die sinkende Zahl der erwerbstätigen Landwirte entgegen (Thema Pflege und Erhaltung der Kultur- landschaft). Eine Folge daraus ist die vermehrt auftretende Situation, das großflächige, ehe- mals landwirtschaftlich genutzte Gehöfte aus der aktiven Nutzung fallen und von wenigen, teil- weise hochaltrigen Personen bewohnt werden. Der hohe Anteil an Landwirtschaftsfläche spiegelt sich ebenfalls im Vergleich auch bei der Ein- wohnerdichte (Indikator Einw. je Quadratkilometer – Gebäude) und Freifläche wieder. Die Wohnfläche die jedem Einwohner Hohenrodas durchschnittlich zur Verfügung steht, liegt über den Angaben der Vergleichswerte und ist um 10m² höher als der Hessenschnitt. Dieser Sachverhalt steht im direktem Zusammenhang mit den günstigen Preisen für den Erwerb von Bauland, diese generieren die Möglichkeit mit gleichem Budget entsprechend größere Bauvolu- mina (Verhältnis des Kostenanteils zwischen Grundstückserwerb und Baukosten) zu erzielen.

46 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

Baugebiete Aktuell gibt es in Hohenroda drei ausgewiesene Baugebiete, in denen derzeit 30 Bauplätze zur Verfügung stehen.

„Ausbach - Wiesenweg/ Am Triesch/ Landecker Straße“ (Bildquellen: Homepage der Gemeinde Hohenroda, www.hohenroda.de//bauen_leben_wohnen/baugebiete/baugebie- te.html, Zugriff 19.03.2014)

„Mansbach - West II, 2.BA.“ (Bildquellen: Homepage der Gemeinde Hohenroda, www.hohenroda.de//bauen_leben_wohnen/baugebiete/baugebie- te.html, Zugriff 19.03.2014)

"Ransbach - West - Am Elm" (Bildquellen: Homepage der Gemeinde Hohenroda, www.hohenroda.de//bauen_leben_wohnen/baugebiete/baugebie- te.html, Zugriff 19.03.2014)

47 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

Bewertung: Vor dem Hintergrund der dargestellten Bevölkerungsentwicklung können die Baulandbedarfe mit dem vorhandenen Angebot gedeckt werden. Nicht berücksichtigt ist das Flächenpotential, das sich ggf. in den Innenbereichen durch die Mobilisierung leer stehender Gebäude und die Nutzung der Baulücken ergeben. Aufgrund der vorhandenen Gebäudeleerstände, dem hohen siedlungstypologisch bedingtem Innenverdichtungspotential durch innerörtliche Baulücken so- wie des zu erwartenden Bevölkerungsrückganges ist künftig von der Baulandneuausweisung abzusehen.

Baufertigstellungen

Die Vermarktung des Baulandes erfolgt über die Webseite der Gemeinde Hohenroda Zahl der Bauanträge im Gemeindegebiet Hohenrodas: 2007 33 Bauanträge 2008 27 Bauanträge 2009 17 Bauanträge 2010 20 Bauanträge 2011 24 Bauanträge 2012 20 Bauanträge 2013 14 Bauanträge

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Leerstand

Einleitung/Problemstellung: Das Ortsbild Hohenrodas ist geprägt von der für die Region typischen Fachwerkbauweise. In al- len Ortsteilen finden sich Fachwerkgebäude unterschiedlicher Erhaltungszuständen. Die einsti- ge Nutzung ist oft die Landwirtschaft, sodass Gehöfte mit großen Wirtschaftsanlagen zumin- dest im Zentrum der Ortsteile das Dorfbild bestimmen.

Neben der historischen Bauweise sind in allen Ortsteilen auch spätere Erweiterungen der zwei- ten Hälfte des 20. Jahrhunderts vorhanden. Bei den neuzeitlichen Gebäuden in den Außenbe- reichen handelt es sich meist um freistehende Einfamilienhäuser, die sich von der Bauweise, Erschließung, Nutzung und der städtebaulichen Dichte deutlich von der Bebauung im Ortskern unterscheiden.

Die Entwicklung der Leerstände ist eng mit der demographischen Entwicklung sowie dem Be- völkerungsschwund verknüpft. Leerstand ist sowohl bei Wohngebäuden, landwirtschaftlich ge- nutzten Anlagen, Gewerbebauten und kleineren Einzelhandelseinheiten zu beobachten. Langfristige Leerstände gehen meist mit einem zunehmenden Verfall der Gebäude einher. Die- se wiederum wirken negativ auf angrenzende Gebäude und Stadträume und werden als „Schandfleck im Ortsbild“ wahrgenommen. Betroffene Gebäude sind oft jahre- bis jahrzehnte- lang den Witterungseinflüssen ausgesetzt, nicht intakte Dächer und Fenster sind für Feuchtig- keitsschäden im Inneren der Gebäude verantwortlich. Ein Verkauf oder eine Sanierung solcher Objekte ist angesichts des Zustands höchst unrealis- tisch. Zudem stehen in vielen Fällen der Vermarktung überzogene Preisvorstellungen im Weg. Da die betroffenen Gebäude häufig auch unter Denkmalschutz stehen, sind Abrissmaßnahmen nicht ohne Weiteres möglich.

Beispielplan zur Erhebungsmethode des Leerstandes, Planausschnitt Mansbach Süd handschriftliche Einzeichnung durch die Ortsvorsteher / IKEK-Teams, Digitalisierung der Daten durch das Büro Arbeitsgruppe Stadt

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Beispiele zu Leerständen von innerörtlichen Gebäuden in den Ortsteilen Ransbach, Ausbach, Glaam und Soislieden eigene Darstellung

Erhebungsmethode: Aktuelle Daten zu den Leerständen konnten seitens der Kommune nicht zur Verfügung gestellt werden. Daher wurde bei der Leerstandserfassung auf lokales Wissen zurückgegriffen. In ei- nem ersten Schritt erhielten die Ortsvorsteher bzw. IKEK-Teams jeweils eine Flurstückskarte mit Angabe der Straßennamen und Hausnummern. Der bauliche Bestand sollte hinsichtlich der drei Kriterien:

Kompletter Gebäudeleerstand Leerstand in mehr als 50% des Gebäudes Gebäude bewohnt von Personen über 75 Jahren erfasst werden.

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In einem zweiten Schritt erfolgte die Erfassung der Bestände aller Ortsteile nach gleicher Me- thodik durch das Bauamt der Gemeinde. Die hierdurch gewonnenen Daten wurden in Bezug zu der Anzahl an bebauten Parzellen gesetzt.

Nebengebäude (z.B. Schuppen und Scheunen) stellen einen Sonderfall dar. Nur in besonderen Fällen, wie zum Beispiel eines kompletten Leerstands einer Hofstelle, kann der Leerstand von Nebengebäuden klar definiert/erklärt werden. Oftmals dienen diese Gebäude als Lagerflächen (z.B. Wohnwagenunterstand) und / oder sind von Dritten angemietet. Eine eindeutige und wi- derspruchsfreie Erhebung ist aufgrund dieser Rahmenbedingungen nicht möglich.

Im Folgenden werden die Ergebnisse pro Ortsteil tabellarisch dargestellt und bewertet. Die Er- hebungskarten sind im Anhang beigefügt. Die Rangfolge der Tabellen richtet sich nach der Anzahl der bebauten Parzellen innerhalb der Ortsteile. Obwohl Soislieden formell dem Ortsteil Mansbach zugeordnet ist, wird die Hofstelle eigenständig betrachtet.

Ransbach Anzahl Parzellen Prozentualer Durchschnittli- Anteil Parzel- cher Anteil len mit Leer- innerhalb der stand an be- Gesamt- bauten Parzel- gemeinde len Anzahl an bebauten Parzellen 394 Kompletter Gebäudeleerstand 23 5,8 % 7,91 % Leerstand in mehr als 50 % 7 1,8 % 7,96 % des Gebäudes Gebäude bewohnt von Perso- 45 11,4 % 11,03 % nen über 75 Jahren

Bewertung: Mit 5,8 % Gesamtgebäudeleerstand liegt der Ortsteil unter dem gesamtkommunalen Durch- schnitt von 7,91%. Der Anteil der Wohngebäude mit einer Nutzung von 50 % und weniger be- trägt 1,8 %, der gesamtkommunale Durchschnittswert liegt deutlich höher bei 7,96%. Der Ortsteil verfügt über einen Wohnbaubestand von 11,4 % in dem die Bewohnerschaft aus- schließlich älter als 75 Jahre ist, der gesamtkommunale Durchschnittswert liegt bei 11,03 %.

Die Leerstände / Teilleerstände konzentrieren sich deutlich entlang der Hauptstraße und deren historischen Nebenstraßen (ehemaliges Straßendorf). Aufgrund der Überalterung könnten in den nächsten Jahren weitere Problembereiche in den Straßen: Am Buchholz, Am Rain, Winter- linde und Finkenstraße entstehen.

51 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

Mansbach Anzahl Parzellen Prozentualer Durchschnittli- Anteil Parzel- cher Anteil len mit Leer- innerhalb der stand an be- Gesamt- bauten Parzel- gemeinde len Anzahl an bebauten Parzellen 356 Kompletter Gebäudeleerstand 39 11,0 % 7,91 % Leerstand in mehr als 50 % 1 0,3 % 7,96 % des Gebäudes Gebäude bewohnt von Perso- 56 15,7 % 11,03 % nen über 75 Jahren

Bewertung: Mit 11 % Gesamtgebäudeleerstand liegt der Ortsteil deutlich über dem gesamtkommunalen Durchschnitt von 7,91%. Der Anteil der Wohngebäude mit einer Nutzung von 50 % und weni- ger beträgt 0,3 %, der gesamtkommunale Durchschnittswert liegt deutlich höher bei 7,96%. Der Ortsteil verfügt über einen Wohnbaubestand von 15,7 % in dem die Bewohnerschaft aus- schließlich älter als 75 Jahre ist, der gesamtkommunale Durchschnittswert liegt bei 11,03 %.

Die Leerstände konzentrieren sich sehr deutlich in den historischen Beständen. Aufgrund der Überalterung wird sich die Leerstandsproblematik besonders in Mansbach verschärfen. Insge- samt wird sich in den nächsten 10 Jahren ein zweigeteiltes Bild abzeichnen. Die Neubaubestän- de (nach 1950 erbaut) werden weiterhin stabil sein, in den historischen Beständen zeichnet sich jedoch bei Addition des vorhandenen Leerstandes mit den Beständen in denen Hochbetag- te leben ein Szenario ab, dass rund ein Drittel dieser Bestände in den nächsten Jahren von Komplettleerstand bedroht sind.

Ausbach Anzahl Parzellen Prozentualer Durchschnittli- Anteil Parzel- cher Anteil len mit Leer- innerhalb der stand an be- Gesamt- bauten Parzel- gemeinde len Anzahl an bebauten Parzellen 267 Kompletter Gebäudeleerstand 7 2,6 % 7,91 % Leerstand in mehr als 50 % 10 3,7 % 7,96 % des Gebäudes Gebäude bewohnt von Perso- 28 10,5 % 11,03 % nen über 75 Jahren

Bewertung: Mit 2,6 % Gesamtgebäudeleerstand liegt der Ortsteil deutlich unter dem gesamtkommunalen Durchschnitt von 7,91%. Der Anteil der Wohngebäude mit einer Nutzung von 50 % und weni- ger beträgt 3,7 %, der gesamtkommunale Durchschnittswert liegt bei 7,96%. Der Ortsteil ver- fügt über einen Wohnbaubestand von 10,5 % in dem die Bewohnerschaft ausschließlich älter als 75 Jahre ist, der gesamtkommunale Durchschnittswert liegt annähernd gleich bei 11,03 %.

Eine Konzentration der Leerstände und Überalterung ist nicht festzustellen.

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Oberbreitzbach

Anzahl Parzellen Prozentualer Durchschnittli- Anteil Parzel- cher Anteil len mit Leer- innerhalb der stand an be- Gesamt- bauten Parzel- gemeinde len Anzahl an bebauten Parzellen 93 Kompletter Gebäudeleerstand 6 6,5 % 7,91 % Leerstand in mehr als 50 % 6 6,5 % 7,96 % des Gebäudes Gebäude bewohnt von Perso- 12 12,9 % 11,03 % nen über 75 Jahren

Bewertung: Mit 6,5 % Gesamtgebäudeleerstand liegt der Ortsteil unter dem gesamtkommunalen Durch- schnitt von 7,91%. Der Anteil der Wohngebäude mit einer Nutzung von 50 % und weniger be- trägt 6,5 %, der gesamtkommunale Durchschnittswert liegt bei 7,96%. Der Ortsteil verfügt über einen Wohnbaubestand von 12,9 % in dem die Bewohnerschaft ausschließlich älter als 75 Jahre ist, der gesamtkommunale Durchschnittswert liegt bei 11,03 %.

Die Leerstände / Teilleerstände konzentrieren sich entlang der Schloßstraße im zentralen Be- reich des Straßendorfes (Abschnitt Schwarzengrunder Straße – Siedlerweg).

Nachfolgend werden die erhobenen Daten für die Siedlungskörper Glaam und Soislieden darge- stellt. Einleitend hierzu folgende Anmerkung: Im Vergleich mit dem Ortsteil Ransbach, der über 394 bebaute Parzellen verfügt, sind in Sois- lieden gerade 13 bebaute Parzellen vorhanden (gerade mal 3,33 % der Anzahl von Ransbach). Eine Vergleichbarkeit der beiden Ortsteile ist aufgrund der hohen Verschiebungen der erzeug- ten Durschnittswerte (Bezugsgröße = Anzahl der bebauten Parzellen) eigentlich nicht möglich bzw. statisch verwertbar.

Soislieden

Anzahl Parzellen Prozentualer Durchschnittli- Anteil Parzel- cher Anteil len mit Leer- innerhalb der stand an be- Gesamt- bauten Parzel- gemeinde len Anzahl an bebauten Parzellen 13 Kompletter Gebäudeleerstand 1 7,7 % 7,91 % Leerstand in mehr als 50 % 1 7,7 % 7,96 % des Gebäudes Gebäude bewohnt von Perso- 2 15,4 % 11,03 % nen über 75 Jahren

53 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

Bewertung: Mit 7,7 % Gesamtgebäudeleerstand liegt Soislieden leicht unter dem gesamtkommunalen Durchschnitt von 7,91%. Der Anteil der Wohngebäude mit einer Nutzung von 50 % und weni- ger beträgt ebenfalls 7,7%, der gesamtkommunale Durchschnittswert liegt bei 7,96%. Soislie- den verfügt über einen Wohnbaubestand von 15,4 % in dem die Bewohnerschaft ausschließlich älter als 75 Jahre ist, der gesamtkommunale Durchschnittswert liegt bei 11,03 %.

Glaam

Anzahl Parzellen Prozentualer Durchschnittli- Anteil Parzel- cher Anteil len mit Leer- innerhalb der stand an be- Gesamt- bauten Parzel- gemeinde len Anzahl an bebauten Parzellen 36 Kompletter Gebäudeleerstand 5 13,9 % 7,91 % Leerstand in mehr als 50 % 10 27,8 % 7,96 % des Gebäudes Gebäude bewohnt von Perso- 1 0,3 % 11,03 % nen über 75 Jahren

Bewertung: Mit 13,9 % Gesamtgebäudeleerstand liegt der Ortsteil weit über dem gesamtkommunalen Durchschnitt von 7,91%. Der Anteil der Wohngebäude mit einer Nutzung von 50 % und weni- ger beträgt 27,8 %, der gesamtkommunale Durchschnittswert liegt bei 7,96%. Der Ortsteil verfügt über einen Wohnbaubestand von 0,3 % in dem die Bewohnerschaft ausschließlich älter als 75 Jahre ist, der gesamtkommunale Durchschnittswert liegt bei 11,03 %.

Bewertung zu den Leerständen in den Ortsteilen:

In allen Ortsteilen zeichnet sich eine deutliche Leerstands- und Überalterungsproblematik ab. Im Durchschnitt stehen 7,91 % der Wohngebäude leer. 7,96 Prozent des gesamten Bestandes sind lediglich zu 50 Prozent in Nutzung. In 11,03 Prozent aller Wohngebäude leben Menschen, die ausschließlich älter als 75 Jahre sind. Die o.g. Bestände konzentrieren sich insbesondere auf die historischen Ortslagen. Perspektivisch gesehen ist eine weitere Steigerung der Leerstände innerhalb der Ortskernberei- che zu erwarten, sollten nicht gezielte Gegenmaßnahmen wie zum Beispiel eine gezielte Förde- rung der Innenentwicklung ergriffen werden. Da es sich beim innerörtlichen Leerstand meist historischer Gebäude auch um eine gesell- schaftliche Problematik handelt, sind planerische Maßnahmen stets von der persönlichen Ein- zelentscheidung der Betroffenen oder zukünftigen Bewohner abhängig. Dadurch und durch den nicht unerheblichen finanziellen Aufwand für Sanierungs- oder Umbaumaßnahmen sind Ände- rungen bzw. Verbesserungen der Situation realistisch nur langfristig und punktuell zu erwar- ten.

54 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept - IKEK - Gemeinde Hohenroda

3.8 Technische Infrastruktur

Einbindung Hohenrodas in das übergeordnete Straßennetz eigene Darstellung

Einbindung in das übergeordnete Staßennetz Hohenroda wird umfasst durch einem Ring aus Bundesstraßen, der B62 im Norden, B84 im Os- ten und B27 im Westen. Die B62 verläuft am nahesten zur Gemarkung Hohenroda, tangiert diese jedoch nicht. Erreichbar ist die Gemeinde über von diesem Ring abgehenden Landesstra- ßen, und auch die Ortsteile unter sich sind durch die zweispurige Landesstraßen L3173 und L3172 miteinander verbunden. Zu den Ortsteilen Ansbach, Glaam und Soislieden führen Kreisstraßen, deren Zustand und Breite zu den abgelegeneren Ortsteilen Glaam und Soislieden abnimmt. Die nächstgelegene Stadt Bad Hersfeld kann über eine Landes- und Bundesstraße nach etwa 20 km erreicht werden. Auf selben Wege liegt nach 15 km über die Landstraße die nächste Au- tobahnauffahrt zur A4, die eine Verbindung nach Ostdeutschland ist. Eine weitere nahegelege- ne Autobahn ist die A7, die eine Nord-Süd-Verbindung in Deutschland sicherstellt. Sie ist er- reichbar über ca. 26 km an Landstraßen. Zum etwa 40 km entfernten Oberzentrum Fulda be- steht keine Autobahn-, sondern eine Bundesstraßenverbindung. Das Gemeindegebiet Hohenrodas ist somit von keinen stark befahrenen übergeordneten Stra- ßen durchzogen, dennoch befindet sich in unmittelbarer Nähe ein ausreichend dichtes Netz um den Anschluss an übergeordnete Verkehrswege zu gewährleisten.

55 Bahnanbindung Die nächsten Anschlüsse an das Schienennetz liegen in Bad Hersfeld (ca. 20 km) und in Bad Salzungen (ca. 29 km). Aus Bad Hersfeld erreicht man und das Oberzentrum Fulda, wo Umsteigemöglichkeiten zu anderen Bahnverbindungen bestehen. Die Verbindung nach Fulda dauert 29 min und besteht Montag bis Samstag zwischen 03:25 und 22:09 ein- bis zweimal pro Stunde, sonntags größtenteils einmal pro Stunde. Nach Bebra dauert die Verbindung 10 min und die Bahn fährt stündlich zwischen 05:11 und 00:27, häufiger jedoch im Morgen- und Feierabendverkehr. Samstags und sonntags fahren die Züge nach Bebra bis 23:29 Uhr. Die Bahnanbindung über die Nachbargemeinden ist für Hohenroda somit als ausreichend zu bezeichnen, allerdings nur durch die zusätzliche Nutzung eines Privat-PKWs möglich.

Busanbindung In Hohenroda verkehren die Buslinien 340 von Bad Hersfeld über Schenklengsfeld bis Hohenro- da und Philippsthal, 341 von Hohenroda über Friedwald bis Schenklengsfeld und 345 von Bad Hersfeld über Schenklengsfeld nach Hohenroda. Eine Fahrt nach Bad Hersfeld dauert 47 Minu- ten. Die Linie 340 fährt von Philippsthal über die Haltestellen Mansbach Schloss, Mansbach Schule, Mansbach Eisfeld, Oberbreitzbach Schloßstraße, Oberbreitzbach Abzweig Glaam, Ransbach Schule, Ransbach Linde, Ransbach Ausbacher Straße, Ausbach Kirche, Ausbach Kindergarten, Ausbach Kirche und Ransbach Ausbacher Straße, Ransbach Linde und Ransbach Schule weiter nach Schenklengsfeld und Bad Hersfeld. Sie fährt zu Schulbetriebszeiten zwischen 4:55 und 18:10 zu unregelmäßigen Zeiten ungefähr stündlich. Sie verbindet damit die vier größten Orts- teile Ransbach, Mansbach, Ausbach und Oberbreitzbach. Am Wochenende werden nur vier Hal- testellen in Ransbach und Ausbach taktiert, zwischen 4:50 und 18:05 am Samstag und 09:05 und 18:05 an Sonn- und Feiertagen regelmäßig alle drei Stunden. Aus Bad Hersfeld kommend fahren in diesen zwei Ortsteilen zwischen Montag und Samstag bis 22:29 Busse. Die Linie 341 berührt Hohenroda an den Haltestellen in Ransbach und Ausbach und fährt dann weiter nach Friedwald und Schenklengsfeld. An Schultagen fährt sie dreimal morgens Richtung Schenklengsfeld und viermal mittags aus Schenklengsfeld zurück. Die Linie 345 befährt ebenfalls die Haltestellen in Ransbach und Ausbach und fährt weiter nach Schenklengsfeld und Bad Hersfeld. Sie fährt an Wochentagen zwischen 06:55 und 17:15 zu den Schulbeginn- und -endzeiten. Aus Bad Hersfeld kommend fährt der letze Bus um 19:04 in Ausbach an. Durch ein abwechselndes Verkehren der Linien 345 und 340 wird Hohenroda fast stündlich tak- tiert. Insgesamt verteilt sich ein Großteil des Busverkehrs zum Transport der Schulkinder zu den Schulen in Ransbach und Mansbach und zu weiterführenden Schulen in umliegenden Or- ten. Die Taktung von ausschließlich Ransbach und Ausbach zu späteren Uhrzeiten und am Wo- chenende stellt für das Erreichen der 7-8 km entfernten Ortsteile ein Problem dar. Die Ortsteile Glaam und Soislieden werden von keinem Bus des ÖPNV taktiert. Bei Bedarf werden die Schul- kinder morgens und mittags vom Gemeindebus der Kirchgemeinde gefahren, jedoch nicht nach dem Nachmittagsunterricht.

Anrufsammeltaxi Anrufsammeltaxen sind normale Taxen oder Mietwagen, die zu festen Fahrplanzeiten verkeh- ren, jedoch nur dann, wenn der Fahrgast seinen Fahrtwunsch (in der Regel) bis 30 Minuten vor Fahrt telefonisch anmeldet. Die Anrufsammeltaxi-Linien 339 und 349 zwischen Bad Hers- feld und den Gemeinden Friedwald bzw. Schenklengsfeld ergänzen die Busse des ÖPNV. Sie berühren jedoch keine Ortsteile Hohenrodas.

Bewertung: Das ÖPNV-Angebot der Gemeinde Hohenroda ist als ausreichend zu bezeichnen. Bei den öffent- lichen Verkehrsmitteln, in diesem Falle dem Bus, ist eine starke Nutzung durch den Schülerver- kehr zu beobachten. Bürger mittleren Alters nutzen kaum öffentliche Verkehrsmittel sondern greifen für alle Fahrten fast ausschließlich auf den privaten PKW zurück. Daher ist vor einer Er- weiterung des Angebots öffentlicher Verkehrsmittel sehr genau der momentane Bedarf und die Wirtschaftlichkeit zu prüfen. Um die zukünftige Mobilität älterer Bevölkerungsgruppen zu gewährleisten, sind selbstorgani- sierte Mobilitätskonzepte von Vorteil, da diese sehr viel flexibler auf den aktuellen Bedarf rea- gieren können.

56 Radwegenetz In der Gesamtgemarkung Hohenroda stehen größtenteils straßenbegleitende Radwege, land- wirtschaftliche Wege und Landesstraßen für den Radverkehr zur Verfügung. Die Nord-Süd-Ver- bindung für Radfahrer stellt der ca. 60 km lange Radweg Waldhessen R15 dar. Die Route führt über Bad Hersfeld, Bebra, Heimboldshausen und verbindet innerorts die Ortsteile Ausbach, Ransbach und - über den Hessenhotelpark Hohenroda in Schwarzengrund - Mansbach. Die R15 führt weiter nach Süden nach Wenigentaft, wo Anschluss an den Rhönradweg und die Wald- hessen Route R14 besteht. Der Solztalradweg verläuft ebenfalls von Heimboldshausen über Ausbach und Ransbach und führt anschließend weiter Richtung Westen nach Schenklengsfeld und Bad Hersfeld. Er ist Teil des etwas 310 km langen Radfernwegs Bahnradweg Hessen, der teilweise auf ehemaligen Bahntrassen von Hanau nach Bad Hersfeld führt. Ein lokales Netz verbindet die Ortsteile Ransbach, Oberbreitzbach und Glaam miteinander. Aus Mansbach läuft das lokale Netz weiter nach Ober-Ufhausen und schließlich zum Soisberg und aus Ausbach weiter Richtung Norden nach Gethsemane. Das auf dem Soisberg liegende Soislieden ist nicht an das Radwegenetz angebunden, die Be- wohner können den Ortsteil auf der gering befahrenen Kreisstraße mit hoher Steigung errei- chen.

Hessenradwegs R15 Routenverlauf: Bad Hersfeld – Friedlos/ – Mecklar/Ludwigsau – Meckbach/Ludwigsau – Blankenheim – Weiterode/Bebra – - Hönebach/ – (Großensee) – Kleinensee – (Dankmarshausen) – Widdershausen – Heringen – Harnrode – Heimboldshausen – Ausbach – Ransbach – Mansbach – LÜCKENSCHLUSS FEHLT NOCH – Wenigentaft Gesamtstrecke von 60 km

Kalireviertour (in Planung) Routenverlauf ausgehend von Philippstal im Uhrzeugersinn: Philippstal - Vacha - Oberzella - Heringen - Wolfershausen - Lengers - Heimboldshausen - Nippe - Glaam - Unterbreitz- bach - Philippstal Gesamtstrecke 35km

57 Wie auf der Karte ersichtlich bestehen bei der Kalireviertour mehrere Erweiterungs- und Kom- binationsmöglichkeiten verschiedener Länge. Die optionale Südschleife verläuft durch das Ge- meindegebiet Hohenrodas. Die Gesamtstrecke beträgt ohne die Südschleife 24km, mit der Südschleife 35km. Im Bereich der Ortschaften Heringen und Glaam sind zwei Steigungen zu überwinden. Quelle: Gemeindeverwaltung Hohenroda Kuppenrhön Radtour Routenverlauf ausgehend von Ransbach gegen den Uhrzeigersinn (empfohlene Richtung): Ransbach - Oberlengsfeld - Schenklengsfeld - Lampertsfeld - Schenksolz - Malkomes - Friedewald - Lautenhausen - Hil- lartshausen - Ausbach Es sind alternative Routen/Abkürzungen über Hilmes und Motzfeld möglich. Gesamtstrecke: 28,5 km Anstiege insgesamt: 358 m

Die Kuppenrhön-Tour umfährt mit dem Landecker und dem Dreienberg die beiden nördlichsten Erhebungen der Kuppenrhön, die wiederum geografisch und geologisch zur Rhön gehört. Die Streckenführung bietet ein abwechslungsreiches Landschaftspanorama mit Waldhügeln, Weitbli cken in die offene Flur sowie beschaulichen Tallagen. Sie verläuft überwiegend auf dem Bahn- Radweg Hessen und dem R7

Quelle: Homepage der Sparkasse Bad-Hersfeld Rotenburg, https://www.spk-hef.de/pdf/Kuppenrhoen-Radtour.pdf, Zu- griff 02.07.2014

Im Anhang finden sich weitere Beschreibungen der Radwege, sowie ausführliche Beschrei- bungen und Konzeptionen von Hans-Heinrich Hartmann, Beisitzer im Vorstand des ADFC-Kreis- verbandes Hersfeld-Rotenburg/Schwalm-Eder und Radwege-Streckenbetreuer der Kali-Werra- talregion bis Kuppenrhön

Bewertung: Die ansprechende Kulturlandschaft der Kuppenrhön bietet sich für ein fahrradtouristische Nut- zung an. Diese entspricht den Kriterien des sanften Tourismus, welche sich gut mit den einzel- nen Orten der Gemeinde Hohenroda und deren zukünftigen Entwicklungszielen vereinbaren lassen. Ein gut ausgebautes Radwegenetz mit entsprechender Ausschilderung kommt nicht nur den Touristen zugute - auch die Bewohner der Ortsteile Hohenrodas profitieren von der Mög- lichkeit für kürzere Fahrten im Gemeindegebiet das günstige und umweltneutrale Fahrrad be- nutzen zu können.

58 Breitband / DSL

Für den Zeitraum von 2015 bis 2019 ist von Seiten des Kreises die Verlegung von Glasfaserka- beln in alle Ortsteile geplant. Zur Zeit steht eine Glasfaserverbindung nur im Ortsteil Mansbach und auf dem Gelände des HessenHotelparks Hohenroda zur Verfügung. Alle anderen Ortsteile sind über eine „Funklösung“ an das Internet angebunden, hierdurch kann allerdings keine zeit- gemäße Signalstärke und Übertragungsgeschwindigkeit erzielt werden.

Einige Bürgerinnen und Bürger in Hohenroda sind dem Verein Weiße Zone Rhön e.V. ange- schlossen. Dieser Verein unterstützt Wohnprojekte für elektrosensible Menschen in der Rhön und begleitet Gemeinden bei einer nachhaltigen Planung, die die Strahlenbelastung durch Mo- bilfunk langfristig verringert oder komplett ausschließt. Aktuell ist der Verein auf der Suche nach passenden Immobilien die zu Wohnzwecken umgebaut oder genutzt werden können und den Kriterien für elektrosensibles Wohnen entsprechen. Bei zukünftigen Entscheidungen zum Ausbau des Netzes sollte der Verein daher nach Möglich- keit in die politischen Prozesse eingebunden bzw. frühzeitig beteiligt werden. Wichtig ist hierbei, zwischen den Belangen der Ortsteilbewohner und der Vereinsmitglieder ab- zuwägen. Eine fundierte technische Information über die tatsächlichen Strahlenwerte einer ka- belgebundenen Internetanbindung kann helfen, die Belange beider Gruppen zu vereinbaren und evt. nicht zutreffende Befürchtungen hinsichtlich der tatsächlichen Strahlenbelastung zu entkräften. Auch für die Mobilfunkversorgung sollte eine umfassend Aufklärung über zu erwartende Strah- lenwerte, Empfangsverbesserungen usw. an die Bevölkerung kommuniziert werden. Bereits im Jahr 2013 wurde ein Mobilfunkkonzept mit einer Untersuchung / Gutachten der Strahlenbelastung durch das LEADER-Förderprogramm gefördert. Die Belange des Vereins Weiße Zone Rhön e.V. sind nicht im Rahmen der Bauleitplanung zu re- geln, zumal bei diesem Verfahren stets der Zweck für die Allgemeinheit dargelegt werden muss.

Bewertung: Die ausreichende Versorgung mit Mobilfunkempfang und das Bereitstellen einer zeitgemäßen Signalstärke der Internetverbindung sind Kriterien, die heute bei der Wohnortwahl und bei Standortentscheidungen von Gewerbe und Industrie ausschlaggebend sind. Eine schnelle Inter- netversorgung ist zukunftsweisend und würde durch die Möglichkeit des HomeOffice den Bür- gern Hohenrodas neue Angebote des Arbeitsmarktes erschließen. Daher ist eine zeitnahe Um- setzung in allen Ortsteilen absolut wünschenswert. Dem entgegen stehen die Belange elektrosensibler Menschen, die die Gemeinde Hohenroda wegen ihrer Strahlenarmut als Wohnort gewählt haben oder zukünftig wählen könnten. Diese beiden Positionen sind nur schwer vereinbar bzw. schließen sich gegenseitig aus. Für zu- künftige Entscheidungen ist daher ein transparenter Informations- bzw. Beteiligungsprozess ratsam.

59 Nutzung alternativer Energien - Windkraft

Derzeit befindet sich der Entwurf des Teilregionalplans Energie Nordhessen vor dem zweiten Anhörungsverfahren. In diesem Entwurf wird zwischen Oberbreitzbach und Mansbach ein Windvorranggebiet (HEF_047) ausgewiesen. Zudem ist in Ransbach noch das Gebiet HEF_038 ausgewiesen. Konkretere Anfragen von Pro- jektierern liegen zum Zeitpunkt der Erstellung des IKEK nur für den Standort HEF_047 vor.

Das Thema Windenergiegewinnung innerhalb des Gemeindegebietes wurde in der Bevölkerung vielfach diskutiert. Im Rahmen einer Informationsveranstaltung wurde den Bürgern am 10. Ap- ril 2014, um 19:00 Uhr im DGH in Mansbach der aktuelle Verfahrensstand übermittelt. Herr Ruch von der SynEnergie, ein interessierter Bewerber um eine mögliche Projektierung, in- formierte über entsprechende Planungen für die vorgenannte Windvorrangfläche und bean- twortete bestehende Fragen fachgerecht. Geplant ist die Errichtung von Windkraftanlagen à 3 MW Nennleistung. Deren Jahresenergieer- zeugung liegt bei 45 Mio. kwH, was dem Verbrauch von ca. 12.800 Privathaushalten ent- spricht. Die SynEnergie sieht nach eigenen Angaben für den Windpark Mansbach folgende Zeitplanung vor:

Abschluss der Vorverträge mit den Landeigentümern bis Mai 2014 Naturschutzfachliche Standortuntersuchung von April bis November 2014 Erstellung weiterer Gutachten: Bodengutachten, Turbulenzgutachten, Schall und Schat- tengutachten usw. von Juni bis Oktober 2014 Einreichen der Genehmigungsunterlagen: Februar 2015 Erteiligung der Baugenehmigung: August 2015 Baubeginn: März 2016 Inbetriebnahme: Oktober 2016

Die SynEnergie sieht nach eigenen Angaben folgende Vorteile aus Sicht der Gemeinde Hohen- roda

RhönEnergie ist ein bewährter und bekannter regionaler Partner professionelle Projektierung und Betriebsführung sind gewährleistet Ansprechpartner sind vor Ort erreichbar die Wertschöpfung des Windparks verbleibt nahezu vollständig in unserer Region Regionales Unternehmen Unternehmenssitz der Betreibergesellschaft in Hohenroda Bürgerbeteiligung

60 Darstellung der Windgeschindigkeiten im Gemeindegebiet Hohenrodas, Lage des geplanten Windpark Mansbachs

Visualisierung der Windkraftanlagen von der Hütte Mansbach aus gesehen.

Bild und Datenquelle: Vortrag der SynEnergie zur Planung des Windpark Hohenroda, gehalten von Herrn Wolfgang Ruch in Hohenroda am 27.03.2014.

Bewertung: Das Thema Windkraft wird generell kontrovers diskutiert. Die ökologischen und ökonomischen Vorteile der Energiegewinnung aus Windenergie stehen dem notwendigen baulichen Eingriff in die Landschaft gegenüber. Entscheidungen für oder gegen diese Art der Energiegewinnung sollten generell demokratisch und unter breiter Beteiligung aller beteiligter Akteure getroffen werden. Der von der SynEnergie geplante Windpark befindet sich direkt am Grünen Band. Bei einer- möglichen zukünftigen Umsetzung des Verfahrens ist sicherzustellen, dass dieser Landschafts- raummit seiner sensiblen Flora und Fauna durch Errichtung und Betrieb der Windkraftanlagen nicht geschädigt wird. Ebenso sind mögliche Auswirkungen der Anlagen auf den in Zukunft auszubauenden Tourismus zu prüfen.

61 3.9 Wirtschaft

Gemeldete Betriebe

Im Gemeindegebiet Hohenrodas sind 161 Einzelgewerbe gemeldet. Diese sind überwiegend Kleingewerbetreibende. Das Gewerberegister umfasst eine breite Palette an produzierendem Gewerbe und verschiedenen Dienstleistungen. Im Anhang findet sich die komplette Liste aller gemeldeten Gewerbe mit Name, Adresse und Gewerbebezeichnung.

Gewerbegebiete

Innerhalb des Gemeindegebiets Hohenrodas sind folgende Gewerbegebiete ausgewiesen. Mansbach ca. 3 ha, Ransbach ca. 4 ha. Erschließungstraßen innerhalb der Gewerbegebiete müssen noch durch die Gemeinde hergestellt werden. Die genauen Grundstücksgrößen mit Aussagen zur GRZ und GFZ müssen im Rahmen eines noch aufzustellenden Bebauungsplan noch festgelegt werden. Um die Ertragssituation der Gemeinde zu stärken sollte die Werbung für Gewerbeansiedlungen zukünftig gesteigert werden. Die Neuausweisung attraktiverer Ge- werbeflächen sollte dabei in Betracht gezogen werden. Zur Zeit sind keine Interessenten für eine Gewerbeansiedlung vorhanden (stand Juli 2014). Zukünftig ist bei der Neuansiedlung von wohnumfeldverträglichem Gewerbe stets zu prüfen, inwieweit die Bereitschaft / Möglichkeit besteht, den Betrieb innerhalb der Ortslage unterzu- bringen. In einigen Ortsteilen (z.B. Ransbach, leerstehender Lebensmittelmarkt) finden sich ungenutzte Gewerbeimmobilien, deren zukünftige Belebung einen weiteren Verfall durch Leer- stand entgegenwirken würde und eine Verbesserung des Ortsbildes darstellen kann.

Gewerbefläche Hohenroda - Mansbach

Gewerbefläche Hohenroda - Ransbach

Bildquelle: Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformationen

62 Aus- und Einpendler

Bewertung: Die Zahl der Einpendler nach Hohenroda liegt deutlich unter der Zahl der Auspendler. Hohenro- da besitzt somit einen hohen Auspendlerüberschuss. Die Anzahl der Auspendler übersteigt die Anzahl der Einpendler um das 5-fache. Die absoluten Zahlen blieben im Betrachtungszeitraum zwischen dem Jahr 2000 und dem Jahr 2012 nahezu unverändert. D.h. das Arbeitsplatzange- bot in Hohenroda konnte innerhalb dieser zwölf Jahre nicht ausgeweitet werden. Eine Vielzahl der Auspendler sind im benachbarten Philippsthal - K+S AG – tätig. Das dort ansässige Werk zur Düngemittelproduktion ist einer der wichtigsten Arbeitgeber in der Region. Nach dem Auf- brauchen der Kalivorkommen an diesem Standort ist ein für die Region einschneidender Struk- turwandelprozess zu erwarten.

Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von 2000 bis 2012 im Regionalvergleich (Stand: 30. Juni; Jahr 2000=100)

Bewertung: Bezogen auf die Vergleichswerte zeigt die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von 2000 bis 2012 innerhalb der Gemeinde Hohenroda eine positive Entwicklung. Während die Vergleichswerte stagnierten oder abnahmen, verzeichnete Hohenroda seit 2000 einen Anstieg um bis zu 14%. Gegen Ende des Betrachtumszeitraums ist auch bei den Vergleichswerten ein Anstieg zu be- obachten, so das zur Ende der Studie vergleichbare Werte entstehen, was auch mit einem leichten Rückgang der Zahlen innerhalb Hohenrodas zu erklären ist.

63 Sozialversicherungspflichtig beschäftigte AN am Arbeitsort (Stand: 30.06.2012) Insgesamt: 324 davon: Land- u. Forstwirtschaft: 6 Produzierendes Gewerbe: 123 Handel, Verkehr und Gastgewerbe: 101 Unternehmensdienstleistung: 6 Öfftl. u. private Dienstleistung: 88

Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmer am Arbeitsort am 30.06.2012

Arbeitnehmer einschließlich der zu ihrer Berufsausbildung Beschäftigten (Auszubildende u. a.), die krankenversiche- rungs-, rentenversicherungs- und/oder beitragspflichtig nach dem Arbeitsförderungsgesetz sind oder für die von den Arbeitgebern Beitragsanteile zu den gesetzlichen Rentenversicherungen zu entrichten sind. Nicht zu diesem Personenkreis gehören Arbeitnehmer und Auszubildende, sofern es sich bei ihrer Erwerbstätigkeit um eine sogenannte geringfügige Beschäftigung oder geringfügige selbstständige Tätigkeit handelt. Eine Erwerbstätigkeit wird versicherungsrechtlich dann als eine geringfügige Beschäftigung oder geringfügige selbstständige Tätigkeit be- zeichnet, wenn sie nur „kurzfristig" ausgeübt oder nur „geringfügig" entlohnt wird. (...) Regionale Zuordnung: Die regionale Zuordnung erfolgt nach dem Arbeitsortprinzip, d.h., die Beschäftigten werden der Gemeinde zugeordnet, in der der Betrieb liegt, in dem sie beschäftigt sind.

Quelle:Präsentation zum Thema: Wirtschaftsstandort Hohenroda - Gegenwart und Zukunft, gehalten am 05. Juni 2014 durch Herrn Andre Stenda, Bürgermeister Hohenroda Datenquelle: Hessisches Statistisches Landesamt Wiesbaden, 2013 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Erstellungsdatum: August 2013

Entwicklung: Seit 2000 bis 2005 Rückgang im Landkreis HEF-ROF um 2,9% Trotz negativer Bevölkerungsentwicklung ist die Zahl der sv-pflichtig Beschäftigten von unter 40.000 im Jahr 2006 auf über 45.000 gestiegen. Zunahmen in Hohenroda (+8,8%) und Philippsthal (+3,1%) Rückgang in Friedewald (-20,2%), Wildeck (-16,3%), Cornberg (-14,4%).

Nach Sektoren: Abnahme im Produzierenden Gewerbe, Land-/Forstwirtschaft, öffentliche u. private Dienstleister Zunahme im Handel, Gastgewerbe, Verkehr, Finanzierung, Vermietung, Unternehmensdienstleister

Quelle: Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hef-Rof

64 Entwicklung der Arbeitslosenzahlen von 2000 bis 2013 im Regionalvergleich (Stand: 30. Juni; Jahr 2000=100)

Bewertung: Die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen von 2000 bis 2013 ist starken Schwankungen unter- worfen, die sich in allen Beobachtungsräumen beobachten lassen. Hohenroda liegt hierbei stets unter dem Hessenschnitt und meist auch unter dem Schnitt des Kassel. Generell ist ausgehend von 2000 bis ca. Ende 2004 in Rückgang der Arbeitslosenzahlen zu be- obachten. Im Jahre 2005 und 2006 lagen diese über dem Ausgangswert von 2000 um an- schließend massiv zu fallen und sich seit 2011 konstant auf einem Wert von nur 40% des Aus- gangswertes zu bewegen.

65 3.10 Nahversorgung (Läden und mobile Angebote)

In der Gemeinde Hohenroda überwiegt die Wohnnutzung, die Ortschaften weisen jedoch einige Kleinbetriebe des Versorgungs-, Dienstleistungs- und Handwerksbereiches auf. Ausbach verfügt neben einer Gaststätte über eine EDEKA-Filiale, einen Getränkemarkt und ei- nen Metzger, die für die Grundversorgung der Bürger von großer Bedeutung sind. In Ransbach sind folgende Versorgungseinrichtungen vorhanden: Gaststätte, Friseur, Metzger, Post, Bäcker, Bankfiliale, Sportgasthof, Getränkegroßhandel und eine kleine EDEKA-Filiale. Für das kleine Lebensmittelgeschäft ist in absehbarer Zeit eine durch Ruhestand bedingte Ge- schäftsübernahme zu sichern, um das Fortbestehen dieser Versorgungseinrichtung zu sichern. Die beiden EDEKA-Filialen in Ransbach und Ausbach kaufen gemeinsam beim Großhändler ein, um so die Mindestabnahmemengen erreichen zu können. In Mansbach finden sich ein Bäcker, Metzger, Lebensmittelgeschäft mit Fleischtheke, Bankfilia- le und zudem eine Tankstelle. In Soislieden, Oberbreitzbach und der Glaam sind keine Einkaufsmöglichkeiten vorhanden. Die Bewohner dieser Ortsteile sind auf die Fahrt in größere Ortsteile für die Grundversorgung und nach Bad Hersfeld, Philippstal, Eiterfeld oder Schenklengsfeld für größere Erledigungen ange- wiesen. Alle Ortsteile der Gemeinde Hohenroda sind zusätzlich über einen mobilen Bäckerwagen ver- sorgt, so dass auch für die drei Ortsteile ohne eigene Versorgungseinrichtung die Möglichkeit des Erwerbs von Backwaren besteht.

Liste der Nahversorgungsangebote und gastronomische Einrichtungen:

Ausbach Soislieden Mansbach Oberbreitz- Ransbach Glaam bach EDEKA Filiale - Bäcker - Metzger - Getränkemarkt Metzger Bäcker Metzger Lebensmittelge- Getränkemarkt schäft Postfiliale Bankfiliale Bankfiliale Tankstelle Frisör Gaststätte Lebensmittelge- 2 Gaststätten schäft

Sportgasthof

Die EDEKA-Filiale an der Hauptstraße in Ausbach eigene Darstellung

66 Übersicht über Einkaufsmöglichkeiten im Umfeld der Gemeinde Hohenroda eigene Darstellung

Bewertung: Innerhalb der Gemeinde Hohenroda ist die Grundversorgung gesichert. Grundsätzlich ist für die bestehen- den Angebote eine Nachfolge im Falle des Ruhestandes des Verkaufspersonals / Ladenbesitzers zu sichern, um das bestehende Angebot auch zukünftig zu halten. Angesichts der Größe der Ortsteile Soislieden, Oberbreitzbach und Glaam ist eine eigene Nahversorgung nicht wirtschaftlich tragbar.

67 3.11 Tourismus und Kultur

Hohenroda liegt in der reizvollen Landschaft der Kuppenrhön zwischen Rhön und Thüringer Wald und bietet durch historische Gebäude wie zum Beispiel der Schloßanlage in Mansbach durchaus touristisches Potential. Heute spielen Tourismus und Fremdenverkehr in den Ortstei- len noch eine eher untergeordnete Rolle. Die Gemeinde liegt innerhalb eines beachtlichen Wander- und Radwegenetzes mit Schutzhüt- ten und Ruhebänken und ist daher für eine Zielgruppe interessant, die einen aktiven Urlaub mit Bezug zur Natur favorisiert. Auf die innerhalb des Gemeindegebietes vorhandenen Radwe- ge wurde bereits im Kapitel Radwegenetz eingegangen. Mögliche Ansatzpunkte zu einer Weiterentwicklung des naturnahen Tourismus werden im Kapi- tel Naturschutzgebiete genannt.

Übernachtungsmöglichkeiten im Gemeindegebiet:

Hotel: Hessen Hotelpark Hohenroda GmbH Im Schwarzengrund, (westlich von Oberbreitzbach), Schwarzengrunder Strasse 9 35 Einzel- und 165 Doppelzimmer Der Hotelpark bietet eine umfangreiche Infrastruktur zur Durchführung von Tagungen, Seminaren und Kongressen. Das Tagungshotel stellt eine weitgehend eigenständige Einrichtung dar. Die Gäste halten sich zu Tagungen und Seminaren meist ausschließlich auf dem Gelände der Anlage auf, es bestehen kaum Sy- nergieeffekte oder Wertschöpfungsmöglichkeiten für den Ort Oberbreitzbach oder die Gemeinde Hohenro- da.

Gasthöfe: Sportgasthof Deis Ransbach, Ausbacher Straße 33 29 Zimmer 55 Betten Die Unterkunft ist spezialisiert auf Sporttrainingslager jeglicher Art. In der Nähe befinden sich die Groß- sporthalle Hohenroda, sowie ein Rasenplatz mit Beleuchtungsanlage.

Zum Löwen Metzgerei und Fremdenzimmer Mansbach, Thüringer Straße 2 3 Doppel-Zimmer 1 Einzelzimmer

Zum Landecker Schank-und Speisegaststätte Ausbach, Friedewalder Straße 8 3 Doppel-Zimmer 2 Einzelzimmer

Pension: Pension Arhöna Mansbach, Oststraße 1 3 Doppelzimmer 8 Appartements 39 Betten Die Pension bietet Reitkurse und ist als Tagungsort, Seminarzentrum ausgestattet.

68 Ferienhausvermietung, Ferienwohnungen

Neben den durch den Hessen Hotelpark vermieteten Ferienhäusern bestehen innerhalb der Ge- meinde sechs private Anbieter von Ferienwohnungen und Ferienhäusern: Ferienwohnung "Ur- laub auf dem Bauernhof", Ferienhaus "Urlaub pur",„Das Rote Haus am See“ und drei weitere, durch Privatpersonen vermietete Ferienwohnungen.

ArhönA ist ein alternativer Pferdehof, Seminarhaus und Zentrum für Pferdekommunikation im Ortsteil Mansbach. Zur Anlage gehören rund 65 Pferde zwei Reitplätze, ein Trailplatz und eine Reithalle Die Angebote fokusieren sich auf den Umgang mit Pferden. Neben dem klassischen Reitunterricht werden Seminare und Kurse zur Reittherapie und Natural Horsemanship ange- boten. Übernachtungsmöglichkeiten bestehen in einem Fachwerkhaus oder in Zirkuswägen welche sich auf einer Streuobstwiese hinter dem Hauptgebäude befinden. AröhnA setzt somit die im Ortsteil Mansbach bestehende Tradition der Pferdezucht weiter fort.

Übernachtungszahlen Hohenroda

2004 56.374 Übernachtungen 2005 58.261 Übernachtungen 2006 61.637 Übernachtungen 2007 68.161 Übernachtungen 2008 75.793 Übernachtungen 2009 75.004 Übernachtungen 2010 64.497 Übernachtungen 2011 65.013 Übernachtungen 2012 62.192 Übernachtungen 2013 62.237 Übernachtungen

Quelle:Präsentation zum Thema: Wirtschaftsstandort Hohenroda - Gegenwart und Zukunft, gehalten am 05. Juni 2014 durch Herrn Andre Stenda, Bürgermeister Hohenroda Datenquelle: Hessisches Statistisches Landesamt Wiesbaden, 2013

Die obenstehenden Übernachtungszahlen sind hauptsächlich auf das Tagungshotel Hessen Ho- telpark Hohenroda zurückzuführen.

69 Kulturelle Angebote

Im Gemeindegebiet Hohenrodas findet sich mehrere kulturelle Angebote. Hervorzuheben ist hierbei unter anderen der Kulturbahnhof in Ransbach. Das mittlerweile über 100 Jahre alte Bahnhofsgebäude ist durch die Einstellung des Zugverkehrs aus seiner eigentli- chen Nutzung gefallen. Engagierte Dorfbewohner leisteten am Bahnhof ehrenamtlich Renovie- rungsarbeiten und schufen so eine Stätte des Zusammentreffens für gemeinschaftliche und kulturelle Angebote. Seit über 10 Jahren stellt der Kulturbahnhof Ransbach einen Ort für die Pflege der Dorfgemeinschaft dar. Das Bahnhofsgebäude ist Sitz des Vereins Dorfkulturbahnhof Ransbach, unter dessen Dach sich die Dorfbühne, Modellbauer, Holzschnitzer, Eisenbahnfreunde, Traktorensammler, Bergleu- te und Ortschronisten organisiert haben

Die Dorfbühne Ransbach ist eine Laienschauspielgruppe die zu lokalen Feierlichkeiten kleine Theaterstücke und Sketche aufführt. Die Stücke werden teilweise in Mundart vorgetragen. Die örtliche Frauen-Liedergruppe umrahmt die Vorstellung mit Gesangsbeiträgen.

In Ransbach besteht darüber hinaus ein Heimatmuseum

Im Bürgerzentrum Ausbach, das sich in einer zur öffentlichen Nutzung umgebauten Hofreite befindet, ist im ehemaligen Wohnhaus der Hofreite das Dorfmuseum des Heimat- und Ver- kehrsvereins Ausbach untergebracht. Seit 2011 befindet sich auf dem Gelände ein Backhaus sowie die Töpferstube der AWO.

In Mansbach ist ebenfalls eine Töpferstube und ein Atelier vorhanden.

Geysoschloss in Mansbach, Heimatstube in Ransbach, Schloss in Oberbreitzbach (Quelle: Homepage der Gemeinde Hohenroda: http://www.hohenroda.de, Zugriff 28.03.2014)

In allen Ortsteilen Hohenrodas sind bauliche Kulturdenkmäler vorhanden. Vor allem die für die Region typische Fachwerkbauweise findet sich bei vielen Wohn und Wirtschaftsgebäuden in un- terschiedlichen Erhaltungszuständen.

„Die evangelische Pfarrkirche in Mansbach ist die älteste erhaltene der im Kreis Hersfeld-Roten- burg reich vertretenen , prächtig ausgemalten osthessischen Barockkirchen vom Typus der Ro- tenburger Schlosskapelle. (...) In der Judengasse, die heute Oststraße heißt, stand die 1973 abgerissene Synagoge von 1717. Heute kann unter den Zeugnissen jüdischer Kultur nur ein kleiner nach 1945 wiederhergestellter Friedhof aufgeführt werdender östlich vor Mansbach, re- ligiösen Vorschriften entsprechend, in Bachnähe liegt. (...) Von denkmalpflegerischem Interes- se sind in Ransbach (1254 als Ranspach) die Fachwerkbauten aus dem 18. und 19. Jhd. sowie die einstige Gerichtsstätte vor der Evangelischen Pfarrkirche. Ausbach (1330 als Uspach), war bis um 1861 ein locker besiedeltes regelloses Haufendorf, in dem sich die Kirche inmitten des Wehrkirchhofes mit erhaltener Ringmauer leicht ausmachen ließ.“ Quelle: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Hessen, Landkreis Hersfeld-Rotenburg I, bis Kirchheim, S. 414

Weiteren kulturhistorisch relevanten Gebäude werden im parallel zum IKEK erstelltem Städte- baulichen Fachbeitrag knapp beschrieben. Eine umfassende Beschreibung findet sich in der Denkmaltopographie (siehe Quelle oben).

70 3.12 Natur und Landschaft

Naturschutz, Landschaftsschutzgebiete und Naturparks

Biosphärenreservat Rhön

1991 wurde die Rhön länderübergreifend (Bayern, Hessen, Thüringen) als Biosphärenreservat anerkannt. Ziel des Reservats ist es, die Vielfalt und die Qualität des Gesamterlebnisraumes Rhön unter Einbeziehung von ortsansässigen Akteueren des Naturschutzes, der Landwirtschaft, des Tourismus und des Gewerbes zu sichern. Alle Ortsteile der Gemeinde Hohenroda sind in die Gebietskulisse des Biosphärenreservates Rhön integriert. Das Biosphärenreservat Rhön umfasst eine Fläche von rund 185.000 Hektar. Hiervon gehören ca. 4200 Hektar zu sogenannten Kernzonen, die von jeglicher Nutzung ausgeschlossen sind. Das für die Rhön kennzeichnende offene, strukturreiche Grünland ist größtenteils der sog. Pflegezone zugeordnet. Die Kernzonen sowie wichtige Teilbereiche der Pflegezone sind als Naturschutzgebiete ausgewiesen (insgesamt rund 10 Prozent der Gesamtfläche des Biosphärenreservates Rhön). Um die touristischen und naturräumlichen Potentiale des Biosphärenreservates zu erschließen und zu vermitteln, wäre die Einrichtung eines Informationsangebotes hilfreich, welches touristische- und Freizeitaktivitäten innerhalb Schenklengsfeld, Friedewald und Hohenroda koordiniert und über das Biosphärenreservat, dessen Ziele und Besonderheiten informiert.

71 Grünes Band Deutschland

Bei dem Grünen Band Deutschland handelt es sich um ein Bundesländer-übergreifendes Naturschutzprojekt. Ziel ist es, auf dem rund 1400 Kilometer langen Bereich des ehemaligen innerdeutschen Grenzverlaufes einen zusammenhängenden Grüngürtel zu schaffen bzw. dauerhaft zu erhalten. Hierbei handelt es sich um den Bereich zwischen dem sog. Kolonnenweg und der Demarkationslinie zwischen der BRD und der DDR (Breite zwischen 50 und 200 Meter). Dieser Bereich der Innerdeutschen Grenze blieb zwischen den Jahren 1952 und 1989 fast unberührt. Vor diesem Hintergrund entwickelte sich das sog. Grüne Band Deutschland als Rückzugsgebiet für vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten.

Das grüne Band - ein Bundesländer-übergreifendes Naturschutzprojekt Bildquelle: Bundesamt für Naturschutz, www.bfn.de, Zugriff 18.03.2014

In den Jahren 2001 und 2002 wurden unterstützt mit Finanzmitteln des Bundesamtes für Naturschutz und des Bundesumweltministeriums die Flächen entlang des Grünen Bandes und die dort lebenden Tiere erfasst. Diese Kartierung untermauerte die Ausnahmestellung des Grünen Bandes als Aneinanderreihung besonders wertvoller Biotope. Dem BUND zufolge wurden 109 unterschiedliche Biotoptypen erfasst. Die Hälfte dieser findet sich auf der Roten Liste Deutschlands. 28 Prozent der Fläche des Grünen Bandes sind als Naturschutzgebiete ausgewiesen. 38 Prozent sind als sog. FFH-Gebiete klassifiziert. (Quelle: wikipedia.org/wiki/Grünes_Band_Deutschland, Zugriff: 18.03.2014)

Der Regionalplan Nordhessen 2009 trifft unter dem Kapitel 4.1.1 Schutz und Entwicklung von Natur und Landschaft, Grundsatz 5 folgende Aussagen zum Grünen Band:

Die auf thüringer Seite der Landesgrenze erfolgte Sicherung von Gebieten des ehemaligen Grenzstreifens - „Grünes Band“ - und dessen geplante Entwicklung soll durch Lebensräume er- gänzt werden, die auf hessischer Seite anschließen. Nachteilige Einwirkungen auf die in Thürin- gen gelegenen Flächen sollen vermieden werden. Naturschutz, ordnungsgemäße Land- und Forstwirtschaft sowie umweltverträglicher Tourismus sollen ihren Beitrag zum Erhalt des „Grünen Bandes“ leisten.

Quelle: Regionalplan Nordhessen 2009 Beschlossen durch die Regionalversammlung Nordhessen am 02.07.2009 Genehmigt durch die Hessische Landesregierung am 11.01.2010 Bekannt gemacht im Staatsanzeiger für das Land Hessen Nr. 11 vom 15.03.2010

Die ehemalige Zonengrenze verläuft direkt an der östlichen Grenze der Gemeinde Hohenroda. Somit zählen ca. 9,5 Kilometer des grünen Bandes zur Gemeinde Hohenroda.

72 Landschaftsprägende Elemente

Hohenroda liegt im Naturraum der sogenannten Kuppenrhön. Die Kuppenrhön ist der nord- westlichste Naturraum des deutschen Mittelgebirges Rhön und durch seine topographischen Besonderheiten als landschaftsprägend zu bezeichnen. Die Landschaft besteht aus bewaldeten Höhenzügen und einzelnen, waldbestandenen Bergen. Vom benachbarten Soisberg bietet sich ein Blick auf das hessische Kegelspiel. Dabei handelt es sich um gleichförmige, baumbestande- ne und voneinander getrennte Berge, deren Kern aus hexagonalen Basaltsäulen, die beim Ab- kühlen der Lava entstanden, besteht. Der Soisberg selbst wird auch zum hessischen Kegelspiel gezählt.

Ein weiteres landschaftsprägendes Element ist die Kalirohstoffhalde des Bergbauunternehmens K&S im Nordosten der Gemeinde Hohenroda. Die weithin sichtbare Aufschüttung aus mehreren Millionen Tonnen weißen Abraumsalzes wächst stetig an. Der weiter nördlich gelegene „Monte Kali“ oder „Kalimandscharo“ ist von seinen Ausmaßen her vergleichbar. Der 200m hohe Berg wird jährlich von 10.000 Besuchern bestiegen und gilt somit als Touristenattraktion. Die Rohstoffhalde liegt direkt an der Grenze der Bundesländer Hessen und Thüringen. Die ehe- maligen Grenzanlagen wurden als Grünes Band bereits beschrieben. Durch die jahrzehntelang ausbleibende Nutzung und Bewirtschaftung bildete sich ein System aus Biotopen unterschied- lichster Erscheinungsform, in denen vielerorts bedrohte Tier- und Pflanzenarten Zuflucht fan- den. Dieser in seiner Gesamtausdehnung rund 1400km lange lineare Landschaftsraum stellt ebenfalls ein landschaftsprägendes Element dar.

Die Kalirohstoffhalde bei Hohenroda vom Ortsteil Glaam aus gesehen eigene Darstellung

73 Schutzgebiete im Gemeindegebiet Hohenrodas und im unmittelbaren Umfeld: Auflistung von Nord nach Süd

Naturschutzgebiete: Größe:

Landecker Berg bei Ransbach 103,96 ha

Stöckig Ruppertshöhe 69,57 ha

Schwärzelsberg - Langeberg - Grasburg 245,12 ha

Ulsterwiesen bei Mansbach 29,22 ha Buchenberg, Grisselsborner Wäldchen und Taftgrund bei Soisdorf 82,61 ha Landschaftsschutzgebiete: Größe:

Dreienberg - Landecker 1609,53 ha

Auenverbund Werra 3840,98 ha

Soisberg 372,13

Buchenberg, Grisselsborner Wäldchen und 1661 Taftgrund bei Soisdorf

FFH-Gebiete: Größe:

Landecker Berg bei Ransbach 618,55 ha

Stöckig Ruppertshöhe 69,55 ha

Vorderröhn 3690,40 ha

Ulsteraue 279,24 ha

Quelle: Hessisches Naturschutzinformationssystem (NATUREG) , http://natureg.hessen.de/Main.html?role=default, Zugriff 08.07.2014

74 Naturschutzgebiete

Natureg-Karte Hohenroda Nord

Natureg-Karte Hohenroda Süd

75 Bewertung Schutzgebiete: Im Gemeindegebiet Hohenrodas befinden sich großflächige Naturschutz- und Flora-Fauna-Ha- bitat Gebiete. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um bewaldete Flächen. Zwischen den Schutzgebieten liegen landwirtschaftlich genutzte Gebiete. Eine weiterführende Vernetzung der Naturschutzgebiete ist anstrebenswert, aber umfassend mit den Belangen und Forderungen der vor Ort tätigen Landwirte abzustimmen.

Aus Sicht des Naturschutzes existieren folgende Ideen und Überlegungen zum Thema Natur- schutz:

Die Naturausstattung ist derzeit noch recht vielfältig, Ziel ist daher der Erhalt der Bio- top- und Artenvielfalt durch entsprechende landwirtschaftliche Nutzung und Pflege.

Eine Beratung zu Themen zum Naturschutz soll begonnen werden, diese Beratung be- zieht sich auch im Bereich der Landwirtschaft. Grundsätzlich sind nachhaltige Konzep- te gefragt.

Eine Vermarktung der regional erzeugten Produkte unter dem „ökologischen“ Label der Rhön ist ein lokaler Standortvorteil und eine Möglichkeit lokaler Wertschöpfung.

Eine Ausweitung des ökologischen Landbaus ist auch für größere Betriebe anzustre- ben, um eine Vielfalt in der Fläche erzielten zu können.

Eine Entwicklung von Naturschutzkonzepten als Grundlage für Ausgleichsmaßnahmen ist notwendig, insbesondere mit Blick auf die lokale Kaliproduktion, um zu gewährleis- ten das Ausgleichsmaßnahmen für die Eingriffe (z.B. Haldenerweiterung) vor Ort erfol- gen.

Aus Sicht des Naturschutzes sind folgende konkrete Maßnahmen im Bereich des Naturschutzes möglich:

1. Renaturierung des Ausbaches Istzustand: Bach ist im Ort verrohrt eine Quelle dient der Wasserversorgung des Ortskerns mehrere Quellen speisen den Bach Ziel: Verlauf des alten Baches soll entsprechend seines ursprünglichen Verlaufs (Kurhessische Niveau-Karte von 1849/57) renaturiert werden, Mäandrierung führt zur Reduzierung der Fließgeschwindigkeit

2. Konzept für die Entwicklung und Erhaltung einer vielgestaltigen Landschaft Auf die Frage nach der zukünftigen Weiterentwicklung der Landschaft ist festzuhalten, dass die Landschaft grundsätzlich durch Bewirtschaftung oder Pflege offen gehalten wer- den muss. Hierzu soll ein Beweidungskonzept erstellt werden, um die Kulturlandschaft offen zu hal- ten. Dies bietet auch eine mögliche zukünftige Perspektive für die Landwirtschaft. Notwendig ist ein „Landmanagement“ (Flächenkauf), wobei auch ein Erwerb von Flächen durch das Land Hessen denkbar ist. Ein Flächenankauf könnte auch über die Form einer „Ausgleichsabgabe“ erfolgen. Förderprogramme zur extensiven Bewirtschaftung bzw. Pflege von Biotopen (HIAP bzw. zukünftig HALM) sollten durch die lokalen Akteure wie zum Beispiel die aktiven Landwirte zukünftig verstärkt in Anspruch genommen werden.

76 3. Vernetzung in der Landschaft Folgende Vernetzungsstrukturen sollten entwickelt werden, um die vereinzelt liegenden wertvollen Lebensräume zu verbinden und so dem Artensterben entgegen zu wirken: Um Ransbach sind momentan keine Vernetzungsstrukturen vorhanden, diese sollten mit- tels Bepflanzung ( Baumreihen, Hecken) oder Feldrainen geschafft werden. Momentan ist die Landschaft zu sehr verinselt, dies führt zum Aussterben von Arten Vernetzung vom „Landecker“ zum „Stöckig“ (FFH und NSG-gebiete) Verbindung auch wünschenswert vom „Landecker“ zum „Schwärzelsberg“ Verbindung vom „Dreienberg“ (Gemeinde Friedewald) zum „Landecker“ wurde geschaffen und vorbildlich gelöst (Wildkatze vom „“ bis in den „Landecker“)

4. Wanderführer Eine Ausbildung von Wanderführern analog dem Beispiel aus Landecker-Dreienberg ist denkbar. Der Nahbereich von Mansbach ist als attraktives Angebot für das Biosphärenreservat zu bewerben Information für Touristen zu den Lebensräumen, Tier- und Pflanzenwelt schaffen eine ökologische, naturnahe Ausrichtung des Tourismus und sensibilisieren die Besucher für die Bedürfnisse des Ökosystems. Örtlichen Wandervereine sind bei Erstellung der Wanderführer einzubinden (Dreienberg, Landecker, Grasgrube)

5. Schaffung eines Infopunktes „Nördliche Kuppenrhön“ des Bioshärenreservates Rhön Ein Informationszentrum in der Kuppenrhön als Außenstelle des Biosphärenreservates Rhön wäre wünschenswert und für die touristische Weiterentwicklung der Region hilf- reich. Die Bereitstellung eines Informationsangebotes für die drei Gemeinden Hohenroda, Schenklengsfeld, Friedewald soll in LEADER-Fortschreibung mit aufgenommen werden.

Das Vorzeigeprojekt „Ausbacher Roter“ ist leider am Alter der Akteure und an gesetzli- chen Vorschriften gescheitert. Der Aufbau der Ausbacher Kelterei war ein durch Eigenini- tiative entstandenes und durch die Dorferneuerung gefördertes Projekt.

Quelle: Protokoll des Gesprächtermins am 10.04.2014 in der Gemeindeverwaltung Hohenroda. Teilnehmer: Bürger- meister Stenda, Herr Sauer Biosphärenreservat, Hr. Hahn, Frau Ketter-Eichert Landkreis Hersfeld-Rotenburg

Die hier geforderten Maßnahmen sind ebenfalls wichtige Ansatzpunkte zu einer Weiterentwick- lung des naturnahen Tourismus innerhalb des Gemeindegebietes Hohenrodas. Dieser ist auf ei- ne intakte und erlebbare Kulturlandschaft angewiesen.

77 3.13 Landwirtschaft

Flächen- und Betriebsstruktur

Landwirtschaftlich genutzte Fläche und Gebäude, Hohenroda Glaam eigene Darstellung

Wie bereits im oben stehender Tabelle zur Flächennutzung herausgestellt, besteht innerhalb der Gemeinde Hohenroda ein hoher Anteil an landwirtschaftlich genutzter Fläche. Diese nimmt 59% der Gesamtfläche der Gemeinde Hohenroda ein. Der Anteil der Landwirtschaftlich genutz- ten Fläche liegt im Landkreis Hersfeld Rotenburg bei 41% innerhalb des Regierungsbezirks Kas- sels bei 45% und hessenweit bei 42%. (vergleiche Kapitel 3.6 Siedlungsentwicklung und Leer- stand)

Landwirtschaftliche Betriebe finden sich in allen Ortsteilen Hohenrodas. Insgesamt sind im Be- reich der Gemeinde Hohenroda rund 2050 ha Ackerland vorhanden. Kleinere Betrieben werden oft im Nebenerwerb betrieben. Es kommt vermehrt zum teilweisen oder kompletten Leerstand/Nutzungsstillstand von landwirtschaftlichen Gebäuden.

In Hohenroda existieren: 12 Haupterwerbsbetriebe 43 Nebenerwerbsbetriebe 24 Betriebe mit Rinderhaltung 11 Betriebe mit Schweinehaltung

Fläche die für ökologischen Landwirtschaft genutzt wird: 93,45 ha Fläche die für konventionelle Landwirtschaft genutzt wird: 1954,71 ha

Mit den Betrieben Eckhardt und Licht befinden sich im Gemeindegebiet Hohenrodas zwei Be- triebe für ökologische Landwirtschaft, welche sich dem Verein Gutes aus Waldhessen e.V. an- geschlossen haben. Die Betriebe befinden sich in den Ortsteilen Ausbach und Mansbach.

Bemerkung: Bei den Angaben zur landwirtschaftlich genutzten Fläche finden sich in den untenstehenden Ta- bellen leichet voneinander abweichende Angaben. Dies ist durch die unterschiedlichen Erstel- lungsdaten der Quellen zu erklären. Die Größe der landwirtschaftlich genutzten Fläche und der brachliegenden Fläche ist von Jahr zu Jahr leicht unterschiedlich.

78 Angaben zur landwirtschaftlich genutzten Fläche Gesamt- Anteil der landwirtschaftlich Fläche in Landwirtschaft Ort genutzten Fläche an der Ge- ha in ha samtfläche in Prozent

Ausbach 460,93 365,59 79,32%

Soislieden 79,66 57,48 72,15% Mansbach 1188,18 799,10 67,25%

Oberbreitzbach 526,43 300,82 57,14% Ransbach (einschl. Glaam) 1319,29 617,34 47,79% 3574,49 2140,33 59,89% Hohenroda Quelle: Bedarfs- und Entwicklungsplan für den Brandschutz und die Allgemeine Hilfe 2012-2017, Hohenroda 01.08.2012, Reinhold Axt, Gemeindebrandinspektor, zur Verfügung gestellt durch die Gemeindeverwaltung Hohenroda

Ort Dauergrünland Ackerland

Ausbach 98,60 ha 283,95 ha

Soislieden 29,44 ha 43,07 ha

Mansbach 24544 ha 479,90 ha

Oberbreitzbach 81,02 ha 172,56 ha

Ransbach (einschl. Glaam) 172,79 ha 441,39 ha

Summe 627,29 ha 1420,87 ha

beantragte Fläche 2048,16 ha

Quelle: Landkreis Hersfeld-Rotenburg

Betriebsgrößen in ha Anzahl der Betriebe 0 bis 5 17 5 bis 10 6 10 bis 20 7 20 bis 50 7 50 bis 200 10 über 200 2 49 Quelle: Landkreis Hersfeld-Rotenburg

Bewertung: Die Landwirtschaft spielt in Hohenroda eine nach wie vor eine wichtige Rolle. Die Folgen des Strukturwandels der Landwirtschaft sind jedoch auch im Gemeindegebiet Hohenrodas zu be- obachten. Ein Großteil der landwirtschaftlich genutzten Fläche wird durch die Vollerwerbsland- wirte bewirtschaftet. Die Nachfrage nach gut zu bewirtschaften Flächen ist groß. Die zukünftige Pflege und Freihaltung der Kulturlandschaft durch landwirtschaftliche Nutzung gewährleistet auch eine Weiterentwicklungsmöglichkeit der Gemeinde als attrktives Ausflugs- und Tourismusziel. Hierbei ist eine mögliche Kombination von Landwirtschaft und touristischen Angeboten zu denen auch Übernachtungsmöglichkeiten und Direktvermarktung landwirtschaft- licher Betriebe eine mögliche Entwicklungsperspektive.

79 Direkt- bzw. Regionalvermarktung

In Mansbach besteht ein Hofladen der sich auf Wurst- und Fleischwaren aus Schweine- und Rindfleisch spezialisiert hat. Eine nur nach telefonischer Vereinbarung geöffnete Verkaufsstelle im Ortsteil Glaam bietet fol- gendes Angebot in Bioland-Qualität: Bier, Getreide, Kartoffeln, Rindfleisch, Wurst, Mehl und Wein.

Gutes aus Waldhessen e.V.

Mehrere der in Hohenroda ansässigen Landwirte sind Mitglieder des Vereins. Dieser wurde am 25.07.1995 gegründet, Mitglieder sind 125 Betriebe aus der Region wie zum Beispiel: Land- wirtschaftliche Betriebe Bio und konventionell, Direktvermarkter von Rind-, Schweine- ,Geflü- gel- und Ziegenfleisch, Käsereien aus Kuh und Ziegenmilch, Metzgereien, Gastronomiebetrie- be, Bäckereien, Wild Direktvermarkter, Imker, Saftladen usw.

Hauptziel des Vereins ist es, den Verbrauchern regional erzeugte Nahrungsmittel von besonderer Qualität anzubieten. Weitere Ziele sind: Erhaltung der Vielfalt der regionalen Produkte und des Warenangebots Sicherung der Qualität heimischer Nahrungsmittel Sicherung von Arbeitsplätzen in der Region Erhöhung der Wertschöpfung in der Region Aufbau und Sicherung einer regionalen Kreislaufwirtschaft unter Einbeziehung der Landwirtschaft, des verarbeitenden Handwerks im Lebensmittelbereich sowie der Gastronomie und der Menschen in der Region. Sensibilisieren des Verbrauchers für Erzeugung, Verarbeitung und Einkaufsmöglichkeiten von Landwirtschaftlichen Produkten aus der Region Waldhessen

Vom Verein wurden bereits mehrere Märkte in der Region realisiert und mitorganisiert, wie zum Beispiel der Haunetaler Bauernmarkt, der Eulenmarkt in und der Kuckucksmarkt in Rotenburg - Braach.

Der in der Vergangenheit bestehende Kuppenrhöner Landmarkt wird nicht mehr durchgeführt. Aus der Initiative des IKEK Prozesses heraus hat sich als Nachfolgelösung bereits eine Arbeitsgruppe zur Vermarktung regionaler Produkte gegründet. Diese besteht aus Vertretern aus Friedewald, Hohenroda und Schenklengsfeld. Alle drei Gemeinden sind an der Durchführung des Marktes beteiligt. Folgende Beschlüsse wurden von der Arbeitsgruppe gefasst.

Für die Ausführung eines Marktes entsteht ein Aufwand von ca. 1.000,- €, dieser ist vom Ver- anstalter vorzuschießen

Es wird die Namensgebung für den Markt diskutiert. Vorschläge: Wandermarkt

Beim 1. Markt soll ein Ideenwettberwerb veranstaltet werden, bei dem die Bürger/innen Vor- schläge für die Namensgebung machen

Erster Markt findet am 12.10. 2014 im Geyso-Schloss in Mansbach statt

Hohenroda wird sich um die Organisation und das Konzept (Name, Ablauf, Kostenkalkulation) kümmern

80 Es wird eine stetige Kommunikation mit den BGM´s der anderen Kommunen stattfinden

Bei Fertigstellung des Konzeptes wird in großer Runde berichtet werden

Ausbacher Roter

Der „Ausbacher Roter“ ist eine alte Kulturapfelsorte, die im Gebiet um Hohenroda heimisch ist. Weitere gebräuchliche Namen sind Roter Ausbacher und Rotapfel. Der Ursprung der Sorte ist unbekannt, angeblich wurde sie in der Gemarkung Ausbach um 1870 beobachtet, Überlieferungen sprechen jedoch von einem deutlich höheren Alter. Der ers- te Nachweis erfolgte im Buch „Deutschlands Obstsorten (1905 - 1933)“. Der Rotapfel wurde in dieser Veröffentlichung als einzige hessische Lokalsorte unter der Nummer 310 aufgenommen.

Der robusten Sorte genügen weniger guten Anbauverhältnissen für Wachstum und Frucht. Sie ist anspruchslos und gedeiht auch auf flachgründigen Böden, in Tallagen mit feuchten Böden und in zugigen, kühlen Höhenlagen. Die Krankheits- und Schädlingsanfälligkeit ist gering.

Der Ausbacher Rote wurde früher wurde als hochwertige Wirtschafts- und Mostsorte verwen- det, wobei die Geschmackseigenschaften aus heutiger Sicht nicht mehr genügen.

2002 wählte die Rhöner Apfelinitiative e.V. die Liebhaber-Sorte zum Apfel des Jahres in der Rhön. 2008 wählte die Landesgruppe Hessen des Pomologen-Vereins e.V. den „Ausbacher Roter“ zur Hessische Lokalsorte des Jahres 2008 Das Vorzeigeprojekt des Aufbaus der Ausbacher Kelterei für den „Ausbacher Roter“ war ein durch Eigeninitiative entstandenes und durch die Dorferneuerung gefördertes Projekt. Das Projekt „Ausbacher Roter“ ist leider am Alter der Akteure und an gesetzlichen Vorschriften gescheitert.

81 3.14 Kooperationen und Programme

Interkommunale Zusammenarbeit im Jahr 2013 wurden die Kasse und Steuerverwaltung der Gemeinden Hohenroda und Friede- wald zusammengeführt (IKZ). Hierfür wurden Fördermittel des Landes Hessen ausgezahlt. Zudem arbeiten die Kommunen Schenklengsfeld, Friedewald und Hohenroda derzeit im The- menfeld Generationenhilfe zusammen (siehe beigefügte PM). Zudem laufen seit Mitte 2014 Bestrebungen zukünftig im Themenfeld Tourismus ebenfalls en- ger mit den Nachbarkommunen Friedewald, Philippsthal und Schenklengsfeld zusammenzuar- beiten.

Im Anhang findet sich ein Protokoll der ersten Gemeinsamen Sitzung der drei Gemeinden.

LEADER-Region Hersfeld-Rotenburg Seit 2007 haben sich 16 der 20 Kommunen des Landkreises Hersfeld-Rotenburg in der LEADER-Region Hersfeld-Rotenburg zusammengeschlossen, um gemeinsam die regionale Entwicklung der Region zu befördern. Zu dem Zusammenschluss gehören vier Städte (Bad Hersfeld, Bebra, Rotenburg a.d. Fulda und Heringen/Werra) und zwölf Gemeinden (Ludwigsau, Alheim, Wildeck, Schenklengsfeld,Philippsthal (Werra), Hohenroda, , , Nentershausen, Friedewald, Ronshausen und Cornberg (Reihung nach Anzahl der Einwohner). Die LEADER-Region verfügt über rund 106.000 Einwohner (Stand 2012, Quelle: HSL). Die vier Gemeinden Kirchheim, Neuenstein, Niederaula und Breitenbach am Herzberg sind seit den 1970er Jahren dem Zweckverband Knüll zugehörig und damit auch der LEADER-Region Knüll angeschlossen.

Plandarstellung des Landkreises Hersfeld-Rotenburg hervorgehoben: Hohenroda und die Mitgliedskommunen der LEADER-Region Regionalforum Hersfeld-Rotenburg Bildquelle: Regionalforum Hersfeld-Rotenburg, Erarbeitung eines regionalen Entwicklungskonzeptes als Wettbewerbsbeitrag zur Aufnahme in das LEADER-Programm 2014-2020, 20.01.2014

82 Die Region Hersfeld-Rotenburg war von 2007 bis 2013 erstmalig durch die EU als LEADER- Förderregion anerkannt. Bis zum Jahr 2013 konnten auf Grundlage des Regionalen Entwicklungskonzeptes insgesamt 1,6 Mio. Euro EU-LEADER-Förderung für mehr als 60 regionale Projekte eingesetzt werden. Die Schwerpunkte der regionalen Entwicklung sind die Handlungsfelder: Wirtschaft / Bildung, Kultur, Soziales / Tourismus Kulturlandschaft / Land- und Forstwirtschaft und Energie. Geförderte Maßnahmen 2007 bis 2013 – Hohenroda:

2008 Konzeption Mansbacher Pferdetradition 2008 Mansbacher Pferdetradtition, Einrichtung Rundweg 2009 Neuerrichtung einer barrierefreien Toilette 2009 Einrichtung einer Backstube mit Versorgungsküche 2011 Schutzhütte mit Infostand am Soisberg 2013 Mobilfunkkonzept

Im Anhang befindet sich eine Auflistung aller durch das LEADER-Programm geförderter Maßnahmen im Landkreis Hersfeld-Rotenburg für den Zeitraum 2007 - 2013.

LEADER-Programm 2014 - 2020

In der LEADER-Region Hersfeld-Rotenburg haben sich 16 Städte und Gemeinden des Landkrei- ses zusammengeschlossen. Dies sind die Gemeinden Alheim, Cornberg, Friedewald, Hauneck, Haunetal, Hohenroda, Ludwigsau, Nentershausen, Philippsthal (Werra), Ronshausen, Schen- klengsfeld und Wildeck sowie die Städte Bad Hersfeld, Bebra, Heringen (Werra) und Rotenburg a.d. Fulda. Die Region liegt zentral in der Mitte Deutschlands im Knotenpunkt der Magistralen A 4 und A 7. Hier leben ca. 112.500 Menschen auf einer Fläche von 877 km² (rund 80% des Landkreises).

Schwerpunkte der regionalen Entwicklung sind die Handlungsfelder:

Wirtschaft Bildung, Kultur, Soziales Tourismus Kulturlandschaft, Land- und Forstwirtschaft Energie

Ein LEADER-Beirat mit Vertretern aus Wirtschaft und Politik steuert die Aktivitäten des Regio- nalforums Hersfeld-Rotenburg. Das Regionalmanagement unter dem Dach der Wirtschaftsförderung berät die Projektträger in der Region und organisiert den regionalen Entwicklungsprozess.

Quelle: Homepage WFG - Wirtschaftsförderung Hersfeld Rotenburg: http://www.wfg-hef-rof.de/regionalforum/leader-region-2014-2020.html, Zugriff 04.08.2014

Aus dem regionalen Entwicklungskonzept Hersfeld-Rotenburg. z.Z. in Aufstellung:

AG 4 „Landnutzung/Natur/Tourismus“ 4.1.3 Bildung und Öffentlichkeitsarbeit Projektidee: Einrichtung einer Infostation des Biosphärenreservats in der nördlichen Kuppenrhön, Stärkung der Informations- und beratungsangebote Anmerkungen und Konkretisierung: Informationen über Ziele, Aufgaben und Aktivitäten des Biosphärenreservats Rhön im Landkreis Hersfeld-Rotenburg, Angebote zur Information, Beratung und Umweltbindung durch Fachberater (z.B. Landwirtschaft), Scouts, Naturschutzexperten,...

83 Ansprechpartner/Projektträger: Kommunen der Kuppenrhön (Friedewald, Schenklengsfeld, Hohenroda, Haunetal) Programme: Land Hessen, Umweltveranstaltung Ort: Kuppenrhön Beginn/Jahr: 2015

Zusätzlich sind im Rahmen der Erstellung des regionalen Entwicklungskonzeptes sogenannte Maßnahmenbündel erstellt worden. Diese überschneiden sich in Teilen mit den im IKEK-Prozess abgeleiteten Handlungsfeldern und stellen so ein Potenzial für die zukünftige Entwicklung Hohenrodas dar.

Maßnahmenbündel Mobilität (e-Mobilität) Maßnahmenbündel Aktivierung von Leerstand und Anpassung der Siedlungsstruktur Maßnahmenbündel Wohnen Begegnung und Tagesbetreuung für Senioren Regionale Produkte Qualitätssicherung und -steigerung im Tourismus Regionales Radwegenetz mit vielfältigen Angeboten

MORO – Aktionsprogramm „Modellvorhaben der Raumordnung“ Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)

Das Aktionsprogramm regionale Daseinsvorsorge des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung soll ausgewählte Modellregionen in ländlichen Räumen darin unterstützen, sich innovativ den infrastrukturellen Herausforderungen des demografischen Wandels zu stellen und mit einer Regionalstrategie Daseinsvorsorge erforderliche Infrastrukturanpassungen vorausschauend und kooperativ zu gestalten. Durchgeführt als Modellvorhaben der Raumordnung (MORO) setzt das Aktionsprogramm damit einen Schwerpunkt innerhalb der "Initiative ländliche Infrastruktur" des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Der Landkreis Hersfeld-Rotenburg hat sich an dem Wettbewerb mit seinem Konzept „Gemeinsam für unsere Zukunft“ beteiligt und ist unter 156 Wettbewerbern als eine von bundesweit nur 21 Modellregionen ausgewählt worden. Durch die damit verbundene Förderung konnte damit begonnen werden, Strategien zur Bewältigung der Folgen des demographischen Wandels zu entwickeln. Hierzu wurden für Arbeitsgruppen gebildet, die sich mit folgenden Themenstellung intensiv auseinandergesetzt haben: AG – Ärztliche Versorgung Sicherstellung einer dauerhaften ärztlichen Versorgung in einer Region mit niedriger Bevölkerungsdichte, überdurchschnittlich vielen älteren Menschen mit tendenziell mehr Versorgungsbedarf. Ziele: Sicherstellung der wohnortnahen hausärztlichen Versorgung sowie einer guten Erreichbarkeit von Kliniken und Fachärzten.

AG – Bildung Schulstandorte sind von den demographischen Veränderungen im besonderen Maße betroffen. Aufgrund der niedrigen Geburtenrate ist die Auslastung stark rückläufig. Im Landkreis Hersfeld-Rotenburg sind bereits acht Grundschulstandorte kritisch; der Unterricht kann aber Jahrgangsübergreifend sichergestellt werden. Ziele: Ein grundständiges Bildungsangebot in erreichbarer Nähe ist zu erhalten. Jedes Kind wird möglichst wohnortnah eingeschult und möglichst jede Kommune hat ein Anrecht auf einen Grundschulstandort.

84 AG – Technische Infrastruktur Die Kostenreduzierung der Infrastrukturversorung durch neue Standards, Kooperationen, effektivere Bewirtschaftung, bessere Technik, so lauten die Herausforderungen. Mit dem Fokus auf die Entsorgungsfragen sollen Probleme der öffentlichen Kläranlagen betrachtet werden, wo solche Anlagen vorhanden und in welchem Zustand diejenigen sind, auf die die Bevölkerungsentwicklung starke Auswirkung haben wird. Es sollen Einsparpotentiale entdeckt und Optimierungs-Szenarien entwickelt werden, etwa für einen gemeinsamen Betrieb mit neuem Zuschnitt von Versorgungsbetrieben, mit neuen technischen Lösungen, etwa Wasser und Abwasser als Energiequellen nutzen. AG – Innenentwicklung Der bereits existierende Schrumpfungsprozess soll planerisch gestaltet werden. So ist beispielsweise eine komplexe qualitative Einschätzung der Anforderungen der Bevölkerung an den Wohnungsmarkt nötig. Eine gemeinsame Erarbeitung eines Interkommunalen Strategiekonzeptes zur Flächenentwicklung soll erfolgen unter Einschluss des Ergebnisses der Landstandserfassung von 2009.

AG – Seniorinnen und Senioren Stärkung der Möglichkeiten für Senioren, zu Hause zu wohnen bei gleichzeitiger Gewährleistung der Versorgungssicherheit und Verbesserung der Lebensqualität durch Unterstützungssysteme, etwa durch das „Gemeindeschwestermodell“. Ein Fragenkatalog soll die konkreten Bedarfe in der Bevölkerung erfassen helfen. Begleitet werden soll dies durch eine „Zufriedenheits-Studie“ bei den Betroffenen im Landkreis.

85 Dorferneuerungsprogramme

Dorferneuerungsprogramme wurden bereits in den Ortsteilen Mansbach, Ausbach und Rans- bach durchgeführt. Es fand keine Teilnahme am Wettbewerb Unser Dorf statt.

Dorferneuerung in Mansbach von 1985 bis 1993 18 öffentliche- und 80 private Maßnahmen. Auswahl öffentlicher Maßnahmen: Umgestaltung des Kirchenvorplatzes Umgestaltung der Bushaltestelle Oberhof Umgestaltung Dorfplatz Dorfwiese Renovierung der ehem. Pferdeklinik jetzt Turnhalle Dorwiese 10 Erwerb und Umbau des Heimatmuseum Buttlar Str. 9 ...

Dorferneuerung in Ausbach von 1994 bis 2002 21 öffentliche- und 92 private Maßnahmen. Auswahl öffentlicher Maßnahmen: Umnutzung und Renovierung der ehem. Hofreite Hahn Dorfplatz 4 in eine Bürgerbegeg- nungsstätte und Gemeindekrankenpflegestation Ortsteil Hersfeld Fasadensanierung Kindergarten Schulstr. 4,Außenanlage zum Jugendraum Kindergarten Schulstr. 2 ...

Dorferneuerung in Ransbach und Glaam von 2003 bis 2011 16 öffentliche- und 59 private Maßnahmen. Auswahl öffentlicher Maßnahmen: Sanierung der Kulturhalle Ransbach Am Sportzentrum 2 Umfeldgestaltung des Ortsmittelpunktes Ransbach Neugestaltung Bahnhofsallee und Alter Friedhof Umgestaltung auf dem neuen Friedhof Ransbach Umfeldgestaltung Ortsmitte Glaam und Erneuerung der Buswartehalle ...

86 87 4. Steckbriefe der Ortsteile

Als Zusammenfassung / Ergebnis der lokalen Veranstaltungen (Ortsteilrundgänge und Ortsteilworkshops) und der Ergebnisse der Bestandsaufnahme und -analyse (Bewertung) wurden für die 5 Ortsteile sog. Ortsteilsteckbriefe erstellt. Nach einer Kurzbeschreibung des Ortes enthalten die Steckbriefe zusammenfassende Angaben zu folgenden Punkten:  Öffentliche Räume und Treffpunkte  Öffentliche Infrastruktur  Private Infrastruktur, Gewerbe und Dienstleistungen  Demographische Daten  Gastronomie  Landwirtschaft  Vereine  Karte mit Zusammenfassung des Bestandes

88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 101 5. Stärken-Schwächen-Analyse

Methodische Vorbemerkung Die SWOT-Analyse stellt eine Methode zur Beurteilung der Ausgangssituation dar. Sie umfasst die vier Grundbausteine: Strengths Stärken Weakness Schwächen Opportunities Chancen Threats Risiken Eine SWOT-Analyse kann nicht nur auf Einzelstandorte bezogen durchgeführt werden, sondern auch auf der Ebene eines gesamten Untersuchungsgebietes. Unterschiedliche Voraussetzungen für Entwicklungsoptionen können mit dieser Methode sehr übersichtlich und konzentriert dargestellt werden. Im Verlauf des Umsetzungsprozesses sollte die SWOT-Analyse wiederholt, fehlende Angaben ergänzt und die Ergebnisse fortgeschrieben werden.

Im Folgenden werden auf der Grundlage der Ortsteilsteckbriefe und der Ergebnisse der Be- standserhebung und -analyse die Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken für jeden der Ortsteile herausgearbeitet.

Die Zusammenfassung der Bestandsanalyse mit dem Fokus auf die gesamtkommunale Ent- wicklung in Form einer Stärken-Schwächen-Analyse gegliedert nach den Themen und Hand- lungsfeldern  Bevölkerungsentwicklung und Prognose  Soziale Infrastruktur und bürgerschaftliches Engagement  Bildung  Siedlungsentwicklung und Leerstand  Technische Infrastruktur  Wirtschaft  Tourismus und Kultur, Natur und Landschaft schließt die Arbeitsphase 1 (Bestandsanalyse) ab.

102 5.1 Ausbach

Im drittgrößten, nördlich gelegene Ortsteil Hohenrodas leben 865 Einwohner.

Von historischen Fachwerkhäusern gesäumter Straßenraum nahe des Dorfkerns eigene Darstellung

Leerstehendes, zum Verkauf angebotenes Mehrfamilienhaus außerhalb des Dorfkerns eigene Darstellung

103 Stärken Der einst von historischer Bebauung befreite Dorfmittelpunkt wurde in den 1990er Jahren nachverdichtet und stellt heute einen Treffpunkt und Ort der Grundversorgung für die ansässi- ge Bevölkerung dar. Hier findet sich ein Lebensmittel- und Getränkemarkt, Kirche, Feuerwehr- gerätehaus und das Bürgerzentrum, welches mit verschiedenen Möglichkeiten der sozialen In- teraktion und auch durch die Diakonie gut genutzt wird. Die Fachwerkhäuser am Ortsmittel- punkt sind saniert und es ist ein Heimatmuseum sowie ein Kindergarten vorhanden. Zudem befindet sich die einzige Diskothek Hohenrodas in Ausbach.

Schwächen Die Kirche stellt für die Gemeinde Ausbach einen wichtigen Treffpunkt in der Ortsmitte dar. Der Zugang ist jedoch durch mehrere Treppen und einer starken Steigung auf der Vorderseite und einer Rasenfläche mit einem Gefälle auf der Rückseite nicht barrierefrei gestaltet. Einige unter Denkmalschutz stehenden Wohngebäude benötigen eine grundhafte Sanierung. Deren Bausub- stanz, Grundrissaufteilung, Belichtung, Deckenhöhe und Ausstattung genügt nicht mehr aktuel- len Standards. Diese negativen Aspekte der historischen Bebauung sind nur mit großem zeit- lichem, finanziellem und fachlichem Aufwand zu beheben, weshalb Sanierungs- und Modern- isierungsmaßnahmen oft ausbleiben und einige Gebäude leer stehen. Das Neubaugebiet am östlichen Teil des Ortsteils steht in Konkurrenz zu der unklaren städtebaulichen Situation im Dorfkern und zu den brachliegenden und landwirtschaftlich genutzten Flächen am Rande des Ortskerns. Der vorhandene Kindergarten weist bauliche Schwächen auf, die zukünftige Nachfrage kann mit derzeitigem Angebot nicht abgedeckt werden. Eine Wohnung im Obergeschoss des Kindergartens steht leer, eignet sich aber nicht für die Nutzung durch den Kindergarten. Der Dorfteich und der Bolzplatz benötigen eine Neugestal- tung und neue Einfriedungen.

Chancen Am Rand der historischen Bebauung, am Übergang zur Wohnbebauung neuerer Jahrzehnte, befinden sich unbebaute und brachliegende Grundstücke, wodurch ein Flächenpotenzial für neue bauliche Entwicklungen besteht. Ebenfalls besteht die Möglichkeit, in einem leerstehen- den Wohnhaus an der Landecker Straße beispielsweise ein Seniorentreff einzurichten. Schwä- chen wie Leerstände können so zum Aufheben bestehender Defizite - wie beispielsweise feh- lende soziale Einrichtungen - genutzt werden. Ein solches Angebot würde zur Aufwertung des Ortes als Wohnstandort führen. In Ansätzen ist eine inoffizielle Mitfahrzentrale vorhanden, deren Ausbau für die Unabhängig- keit vom eigenen Pkw und der beschränkten ÖPNV-Taktung von Bedeutung ist.

Risiken Durch künftige langfristige Leerstände kann ein zunehmender Verfall der Gebäudesubstanz das Ortsbild prägen, was nur durch Abrissmaßnahmen behoben werden könnte. Optimal wäre eine Neubebauung dieser Flächen in ortstypischer Bauweise oder eine dem Ortskern entsprechende Freiflächengestaltung. Sollte dies nicht geschehen durchziehen Brachflächen den bereits lü- ckenhaften Ort und sorgen für eine zusätzliche Auflösung der Struktur.

104 5.2 Soislieden

Im kleinsten Ortsteil Soislieden leben 27 Einwohner. Er liegt am westlichen Rand der Gemein- degemarkung auf einer Anhöhe am Fuße des Soisberges 2 km von Mansbach entfernt.

Die Bebauung mit Ein- und Mehrfamilienhäusern und die Nähe zum Soisbergturm prägen den Ortsteil eigene Darstellung

Das ungenutzte ehemalige Gnadenheim steht unter Denkmalschutz eigene Darstellung

105 Stärken Die Lage am Fuße des Soisberges und an der Wanderroute zum Soisbergturm bietet ein touris- tisches Potenzial. Durch die erhöhte Lage des Ortes ergeben sich Blickbeziehungen in die um- liegende Landschaft. Der durch ältere Bäume überdeckte Ortsmittelpunkt wirkt idyllisch.

Schwächen Das Parkplatzangebot am Waldrand ist nicht ausreichend für Tage mit viel Wandertouristen und für Beisetzungen auf dem Friedhof. Dieser benötigt eine neue Einfriedung und Pflege. Auf- grund der geringen Anzahl an Gebäuden ist der Leerstand und die Baufälligkeit eines Bauwerks markant. Durch die Ortsgröße bedingt bestehen in Soislieden weder Einzelhandel noch andere Versor- gungseinrichtungen. Für Einkäufe ist eine Fahrt in größere Ortsteile oder nahegelegenen Städ- te notwendig. Zudem wird der Ortsteil durch keinen öffentlichen Nahverkehr taktiert, weshalb die Bewohner auf den Besitz eines Autos angewiesen sind. Es besteht eine Feuerunsicherheit durch einen lediglich 53 m3 Wasser fassenden Löschteich.

Chancen Aufgrund der abgeschiedenen, ländlichen Lage eignet sich Soislieden als Standort für Woche- nend- und Ferienwohnungen. Dies könnte eine Nachnutzungsmöglichkeit für das leerstehende ehemalige Gnadenheim sein.

Risiken Da die Gebäude in Soislieden größtenteils landwirtschaftlich genutzt werden, bedeutet die Be- wirtschaftung die Zukunft des Dorfes. Bei einem Rückgang der landwirtschaftlichen Nutzung würde sich der Ortsteil zu einem „Schlafdorf“ ohne eigenständige innerörtliche Tätigkeiten ent- wickeln.

106 5.3 Mansbach

Der zweitgrößte Ortsteil Hohenrodas umfasst 1.110 Einwohner auf 1188 Hektar. Er liegt südlich in der Gesamtgemarkung.

Das ungenutzte Sonnenuhrgebäude als Teil der historischen Bebauung Mansbachs eigene Darstellung

Beispiel einer historischen Fachwerkbebauung mit Sanierungsbedarf eigene Darstellung

107 Stärken Als zweitgrößter Ort stellt Mansbach mit seinen Lebensmittelgeschäften eine Versorgerfunktion für kleinere umliegende Ortsteile dar. Zudem bestehen gastronomische und touristische Ange- bote durch Restaurants und einen Reiterhof, was durch die Radwegeanbindung durch das Dorf verstärkt wird. Der städtebaulich attraktive Kernbereich des Ortes liegt um die Durchfahrtsstra- ße Buttlarstraße. Dieser weist eine historische Bebauung in Form von Schlössern und einer of- fenen Kirche auf, was zusammen mit der Historie des Ortes ein touristisches Potential bietet. Diese Gebäude und öffentliche Flächen wurden im Zuge der Dorferneuerung teilweise saniert. Ausgeprägter als in anderen Ortsteilen sind großflächige Grünanlagen im Umfeld des Geyso- schloßes vorhanden. Der dort befindliche Tierpark wird ggf. zurückgebaut. Dort könnte die his- torische Parkanlage wieder erkennbar hergestellt werden. . Der Spielplatz und die Sportanlage bieten eine Freizeitbeschäftigung für Kinder und Jugendli- che, und das Bürgerhaus, welches auch durch die Feuerwehr und einer Kegelbahn ausgelastet ist, bedeutet weitere Freizeitangebote für die Bewohner. Ein Kindergarten und die einzige Grundschule Hohenrodas befinden sich in Mansbach. Zur Zeit (Stand Juli 2014) wird die Schule um einen Anbau erweitert, ebenfalls wird eine neue Schulsporthalle errichtet.

Schwächen Besonders im Ortskern weisen historische Bauten und das Bürgerhaus einen Sanierungsbedarf auf. Ein Teil der historischen Bebauung befindet sich in Privatbesitz wie das „Blaue Schloss“ oder ist Eigentum des Bundesamtes für Immobilienmanagement wie das Sonnenuhrgebäude und ist teilweise ungenutzt und baufällig. Der Anteil leerstehender Gebäude ist im Vergleich zu den anderen Ortsteilen hoch. Die Parkanlagagen benötigen eine Neugestaltung und eine Behe- bung baulicher Mängel aufgrund einer Unterspülung. Besonders durch seine Lage am Ortsein- gang fehlt eine gestalterische Einbindung des Tierparks. Eine Grünfläche am Ortseingang von Eiterfeld / Ufhausen kommend stellt einen nicht gestalteten öffentlichen Freiraum / Treffpunkt dar.

Chancen Die für die jetzigen und z.T. älteren Bewohner untragbare Sanierung ihrer historischen Anwe- sen kann für Altbau-Liebhaber eine Herausforderung und einen Reiz bedeuten. Größtenteils ist jedoch beim Verkauf von Altbauimmobilien die nicht dem aktuellen Stand entsprechende Aus- stattung und Raumaufteilung problematisch; eine Kernsanierung der historischen Bausubstanz würde das Kaufinteresse erhöhen. Städtebaulich könnte das Areal des Tierparks aufgewertet werden. In diesem Bereich bestün- de die Chance, den Ortseingang in diesem Bereich in Form der historischen Parkanlage wieder- herzustellen. Der neu ausgebaute Grundschulstandort und die im Ortsteil vorhandene Versorgung mit einem Lebensmittelgeschäft und einem Arzt kann als Standortvorteil gewertet werden und aktiv zur Gewinnung von jungen Familien als Neubürger genutzt werden.

Risiken In Mansbach besteht die Gefahr, dass aus Kostengründen und geringer Ausnutzung die Grund- versorgungseinrichtungen geschlossen werden. Dies hätte nicht nur eine negative Auswirkung auf die Versorgung Mansbachs und der umliegender Ortsteile, sondern auch auf die Bevölke- rungsentwicklung sowie auf die Attraktivität des Dorfes, insbesondere für Wohnungssuchende.

108 5.4 Oberbreitzbach

Das Straßendorf liegt im Zentrum der Gesamtgemarkung Hohenroda. In Oberbreitzbach leben 326 Einwohner.

Das sanierungsbedürftige Schloss Hohenroda ist untergenutzt und dient als Sitz der Verwal- tung eigene Darstellung

Der Bauhof ist für alle Ortsteile zuständig, entspricht jedoch nicht den heutigen Arbeitsstätte- nanforderungen eigene Darstellung

109 Stärken Oberbreitzbach liegt sowohl von der Lage als auch der Verkehrsanbindung zu den anderen Ortsteilen durch die Landesstraße L3173 im Zentrum der Gesamtgemarkung Hohenroda. Das Schloss Hohenroda, das ehemalige Herrenhaus des Gutsbezirkes mit Sitz der Verwaltung, ist das einstige Aushängeschild des Ortsteils und stellt den ersten Kontakt potenzieller Neubürger mit der Gemeinde dar. Aufgrund des Tagungshotels Hessen-Hotelpark im benachbarten Schwarzengrund gilt Ober- breitzbach als Erholungsort. Der Grillplatz und Spielplatz bieten Freizeitbeschäftigung für Kinder und Erwachsene. Durch eine Kombination von Feuerwehr und Dorfgemeinschaftshaus findet eine höhere Ausnut- zung des Gebäudekomplexes statt. In der Nähe des Ortsmittelpunktes sind Baulandreserven vorhanden.

Schwächen Aufgrund seiner hohen Kosten, der geringen Ausnutzung und des zu hohen Sanierungsbedarfs stellt das Schloss eine Schwäche des Ortsteiles dar. Der für ganz Hohenroda zuständige Bauhof benötigt eine Sanierung, ebenso das Dorfgemeinschaftshaus und seine Außenanlagen. Die in Privatbesitz befindlichen Gebäude an der Hauptdurchfahrtsstraße sind ebenfalls sanierungsbe- dürftig. Die Landesstraße L3173 wird teilweise mit hoher Geschwindigkeit befahren, an den Ortsein- gängen fehlen bauliche Maßnahmen zur Verringerung der Durchfahrtsgeschwindigkeit. Trotz der Transitlage befinden sich in Oberbreitzbach kein Einzelhandel, der Ort ist hauptsächlich durch Wohnnutzung geprägt. Der Bauzustand von Ostpreußenweg und Kornberg ist ungenü- gend und es finden Gebäudeabsenkungen statt. Als Treffpunkt ist der Kirchvorplatz nur geringfügig ausgebaut, das Kirchen-Leichenhallen-En- semble ist baufällig und städtebaulich geringfügig eingebunden. Die unebene Wegeorganisa- tion im Friedhof ist für Besucher problematisch. Ein weiterer Treffpunkt, der Dorfmittelpunkt, weist wenig gestalterische Qualitäten auf. Das Tagungshotel Hessen-Hotelpark funktioniert als in sich geschlossene eigenständige Einrich- tung. Die Gäste halten sich zu Tagungen und Seminaren meist ausschließlich auf dem Gelände der Anlage auf, es bestehen kaum Synergieeffekte oder Wertschöpfungsmöglichkeiten für den Ort Oberbreitzbach oder die Gemeinde Hohenroda. Die geringe Internet-Signalstärke mit 4.000 bis 5.000 kbit/s stellt für die Zukunftsfähigkeit des Dorfes ein Problem dar. Problematisch ist auch die Geruchsbelästigung, die von einem Gehöft in Ortsrandlage entstammt.

Chancen Die bis jetzt nur gering genutzte Zentralität des Ortsteiles bietet für Oberbreitzbach die Mög- lichkeit, als Knotenpunkt für die Gesamtgemeinde zu funktionieren. Der auch von anderen Ortsteilen zu mietende Grillplatz am Sandloch außerhalb der Ortslage stellt bereits eine Einrich- tung dieser Art dar. Der Heimatverein übernimmt die Pflege des Gemeindebesitzes. Es besteht die Möglichkeit der Errichtung eines zentralen Treffpunktes und Veranstaltungsortes durch Neugestaltung der Grünfläche am Ortseingang. Die räumliche Nähe zum Tagungshotel Hohenroda stellt eine touristische Chance dar. Eine wei- tere Nutzung des Ferienparks und eine Verknüpfung mit den Ortschaften und Wanderwegen wäre eine positive Entwicklungsperspektive.

Risiken Das fehlende Angebot an sozialen Einrichtungen oder Versorgungseinrichtungen kann die Funk- tion des Dorfes als reines “Durchfahrtsdorf“ verstetigen.

110 5.5 Ransbach

Ransbach ist mit 1.218 Einwohnern und 1.319 Hektar der größte Ortsteil. Er liegt nordöstlich der Gemarkungsmitte.

Eine der Grundversorgungseinrichtungen des Ortsteils eigene Darstellung

111 Ein zu Verkauf stehendes Haus an der Hauptstraße als Beispiel für den weitreichenden Leer- stand eigene Darstellung

Stärken Ransbach ist der größte Ortsteil Hohenrodas. Ein Lebensmittelmarkt, Metzger, Bäcker, Wirts- haus, Poststelle, Bankfiliale und Friseur stellen Versorgungseinrichtungen dar, die auch für die Bewohner umliegender Ortsteile von Bedeutung sind. Auch das Sportangebot ist mittels einer Außensportanlage und einer Dreifelderhalle gegeben. Neben der Sporthalle wird der Gebäude- komplex vom Bürgerhaus und der Feuerwehr genutzt. Es ist ein Kindergarten und ein Spiel- platz sowie Allgemeinmediziner vorhanden. Der Kulturbahnhof stellt einen etablierten öffentli- chen Treffpunkt dar. Die Hauptstraße weist auf Höhe der Kirche einen anschaulich gestalteten öffentlichen Raum auf.

Schwächen In Ransbach sind Schwächen im Erhaltungszustand einzelner Gebäude und Außenanlagen wie zum Beispiel dem Spielplatz zu verzeichnen. An dem Sport- und Kulturzentrum besteht Sanie- rungsbedarf an den Außenanlagen und dem Dach der Feuerwehr. Durch ausgebliebene Sanie- rungsmaßnahmen befindet sich die Brücke über dem Bahngleis in einem schlechten Zustand und der Bauzustand der Straße Am Zellersbach ist mangelhaft. Es findet sich signifikanter Leerstand von baufälligen Wohn- als auch Einzelhandelsgebäuden im Ortsteil. Das Schließen des Standortes der Grundschule in Ransbach bedeutet ein Herabsetzen des Standortvorteils und der Bedeutung des Ortsteils. Eine Nachnutzung für den Schulkomplex ist zur Vermeidung von weiterem Leerstand nötig, aufgrund des sanierungsbedürftigen Bauzu- standes aber mit hohen Kosten verbunden. Für Ransbach wurde aufgrund der mangelhaften Internetverbindung eine Funklösung als Not- behelf eingerichtet.

Chancen Im Gegensatz zu kleineren Ortsteilen, in denen keine Versorgungseinrichtungen vorhanden sind, ist ein Fortbestehen und Ausbauen des Angebotes in Ransbach wahrscheinlicher.

Risiken Bestehender Leerstand von Ladenlokalen deutet auf eine geringe Wirtschaftlichkeit des Stand- ortes hin, obwohl Ransbach als größter Ortsteil kleinere Ortsteile mitversorgt. Das Schließen weiterer Einrichtungen und der Abbau von Grundversorgung aus Kostengründen beeinträchtigt nicht nur Ransbach sondern die Gesamtgemeinde. Insgesamt kann sich Leerstand und Baufäl- ligkeit im Ortskern negativ auf die Entwicklung des Ortsteils auswirken.

112 5.6 Glaam

Mit 81 Einwohnern ist Glaam der zweitkleinste Ortsteil. Er liegt im Osten der Gesamtgemar- kung ca. 4 km von den größten Ortsteilen Ransbach und Mansbach entfernt.

Der Ortsteil grenzt südlich an das naturbelassene Breitzbachtal eigene Darstellung

113 Ein leerstehender, ehemals landwirtschaftlich genutzter Hof eigene Darstellung

Stärken Die Glaam ist von der landwirtschaftlichen Nutzung geprägt und zu vielen der Fachwerkgebäu- de im Ortskern zählen landwirtschaftlich genutzte Nebengebäude wie Ställe, Scheunen etc. Die Dorfgemeinschaft zeigt sich engagiert in der Pflege der Bepflanzung öffentlicher Räume, des Friedhofes und der Schutzhütte. Dieser in Eigenleistung errichtete, intakte Dorfgemeinschafts- raum wird häufig vermietet und verzeichnet dadurch Einnahmen. Die Lage am Breitzbachtal mit einer hohen Biodiversität und der Blick zur Kalirohstoffhalde ist eine Einzigartigkeit der Glaam. Durch die geringe Ortsgröße, große innerörtliche, teilweise mit Obstbäumen bestandenen Freiräume und lückenhafter Bebauung bestehen vielfältige Bezüge zur umgebenden Landschaft. Im Zuge des letzten Dorferneuerungsprogramms wurde das Feuerwehrgerätehaus mit Park- platz, der nun den zentralen Treffpunkt darstellt, und eine Bushaltestelle, die jedoch nur vom Schulbus frequentiert wird, errichtet.

Schwächen In der Glaam gibt es kein Nahversorgungsangebot. Da der Ortsteil nicht durch den öffentlichen Personennahverkehr bedient wird, sind die Bewohner auf ihre Privat-PKW für Einkaufsfahrten in benachbarte Ortsteile oder Gemeinden angewiesen. Der Vereinsraum unter dem Feuerwehrgerätehaus ist aufgrund eines Baufehlers stockig und sanierungsbedürftig. Die Wasserentnahmestelle weist einen Sanierungsbedarf auf und der Bau- zustand der zum Ort führenden Straße ist mangelhaft. Teilweise sanierungsbedürftige Wirtschaftsgebäude, untergenutzte Wohnräume und Baulücken prägen den Ortsteil. Signifikanter Gebäudeleerstand und Baufälligkeit ist teilweise erkennbar.

Chancen Die Abgeschiedenheit von großstädtischen Strukturen und vom starken Internet- und Mobilfun- knetz bietet für elektrosmogempfindliche (elektrosensible) Personen ein geeignetes Wohnum- feld. Der bereits vorhandene Verkauf von Produkten der ökologischen Landwirtschaft bietet das Po- tential ausgebaut und verstetigt zu werden. Das jahrzehntealte Wissen über ökologische Land- wirtschaft und Viehzucht der betreibenden Landwirte kann in Kombination mit der attraktiven landschaftlichen Lage in einem Talraum für Personen aus weniger landwirtschaftlich geprägten Gebieten auch touristische Anreize haben. Durch die aktive Nutzung und Pflege der Schutzhütte Glaamer Stübchen ist vorstellbar, dass

114 diese vermehrt als Veranstaltungsort genutzt werden kann. Hier kann die Dorfpflege, die nach- barschaftlichen Interaktionen zur Verbesserung des sozialen Gefüges und die Nachbarschafts- hilfe aufgebaut werden. Durch die höhere Auslastung könnte es profitabler betrieben werden.

Risiken Für die Glaam besteht bei einer weiteren negativen Bevölkerungsentwicklung das Risiko ver- mehrter Leerstände von Wohngebäuden und besonders von landwirtschaftlichen Gebäuden, bei denen keine Nachfolgenutzer absehbar sind. Dadurch verfallen die unter Denkmalschutz ste- henden ortstypischen Fachwerkgebäude und es besteht das Risiko weiterer Baulücken. Bereits jetzt werden große Anwesen von hochaltrigen Senioren bewohnt, ohne absehbaren Nachnutzer für eine zukünftige Gebäudenutzung. Das Fehlen von Möglichkeiten zur Altenpflege verstärkt die Bevölkerungsschrumpfung durch Abwanderung der Senioren und damit auch den Woh- nungsleerstand. Eine weitere negative Bevölkerungsentwicklung und die Abwanderung junger Leute würde zu einer weiteren Verringerung der Wohnbevölkerung führen, was weitere Leer- stände, ein unbelebtes Ortsbild und erhöhte Kosten und Aufwände zur Instandhaltung der technischen Infrastruktur zur Folge haben würde. Bei den beiden aktiven Dorfvereinen besteht eine Nachwuchsproblematik.

5.7 Fazit Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken Analyse auf Ortsteilebene:

Die Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken Analyse für die einzelnen Ortsteile Hohenrodas zeigt die Vielfältigkeit der einzelnen Ortsteile und deren spezifische Qualitäten und Problemstellun- gen. In allen Ortsteilen besteht ein ländlicher Charakter, der sich in der regional typischen Fachwerkbebauung, der nach wie vor vorhanden landwirtschaftlichen Nutzung und der Lage in der Kulturlandschaft Hohenrodas widerspiegelt. Problematisch ist der oft baulich schlechte Zu- stand dieser Fachwerkgebäude, wodurch das Gesamtbild der Ortsteile beeinträchtigt wird. Zu- dem entspricht ein Großteil der historischen Bauten durch ihre Bausubstanz, Raumaufteilung, Raumhöhe, Ausstattung und Energiebilanz nicht dem aktuellen Standard. Solche Nachteile und Sanierungsrückstände sind nur mit finanziellem und fachlichem Aufwand zu beheben, weshalb Modernisierungsmaßnahmen oft ausbleiben. Auch Gebäude jüngeren Alters weisen teilweise Schäden auf.

Besonders in den kleineren Ortsteilen dominieren die Wohn- und Landwirtschaftsnutzung. Durch dessen Rückgang stehen einige Höfe leer, die aufgrund ihrer Lage und ihres Zustandes schwer vermarktbar sind. Große Gebäude werden von hochaltrigen Senioren bewohnt, die kei- ne Folgenutzer oder -bewohner für ihr Eigentum finden. Durch Leerstand verfallen die unter Denkmalschutz stehenden ortstypischen Fachwerkgebäude und durch Abrisse besteht die Ge- fahr der Entstehung weiterer Baulücken. Die Aussicht auf eine alternde und schrumpfende Be- völkerung stellt in allen Ortsteilen ein Problem dar. Das Fehlen von Versorgungsmöglichkeiten insbesondere für Senioren aber auch von anderen Einrichtungen der Daseinsvorsorge und ein wenig tragfähiges Internet sind Standortnachteile. Das Fehlen von weiterführenden Schulen oder von Kindergartenplätzen sprechen gegen das Niederlassen von jungen Familien in der Ge- meinde. Durch den Bevölkerungsrückgang drohen weitere Leerstände, ein unbelebtes Ortsbild und höhere Kosten für die Instandhaltung von technischen Infrastrukturen.

Dorfgemeinschaftshäuser sind in allen Ortsteilen vorhanden. Diese bilden eine Anlaufstelle für die Bürger und ermöglichen soziale Kontakte, Veranstaltungen und Angebote für unterschiedli- che Interessen. Besonders wichtig sind diese Gemeinschaftshäuser, da sie die Vereinsarbeit fördern und Bürger so in Eigenarbeit teilweise die Pflege ihres Dorfes übernehmen, für die die Gemeinde wenig Mittel hat. Die Alterung der Aktiven und der Mangel an jüngeren Mitgliedern zum Aufrechterhalten der Vereinsarbeiten kann zukünftig Probleme mit sich bringen. Als wirt- schaftlich schwierig stellen sich die Dorfgemeinschaftshäuser bei geringer Auslastung und feh- lenden Einnahmen zur Durchführung weitreichender Sanierungsarbeiten dar. Insgesamt ist für eine positive, stabile und nachhaltige Weiterentwicklung Hohenrodas ein ho-

115 hes Maß an Eigeninitiative und Selbstverantwortung von Seiten der Bevölkerung notwendig, um die zukünftigen Problemstellungen zu meistern, die Versorgung und Ausstattung aufrecht- zuerhalten und mithilfe kreativer Ideen und Projektansätze die zukünftige Entwicklung und Weiterentwicklung zu sichern.

Im Gemeindegebiet Hohenrodas existiert zum Zeitpunkt der Erstellung des IKEK noch keine Einrichtungen zur Seniorenpflege und -betreuung. Ebenfalls besteht keine Einrichtung zum be- darfsgerechten Wohnen für Senioren wie zum Beispiel ein Altenheim. Pflegebedürftige Senioren sind somit auf externe mobile Angebote angewiesen. Sollte die Un- terbringung in einer Seniorenwohnanlage nötig sein, sind die älteren Bewohner Hohenrodas gezwungen ihre gewohnte Umgebung zu verlassen und auf Einrichtungen im Umland zurückzu- greifen.

Ein Erreichen nahezu städtischer Standards bezogen auf DSL-Leitungen, die Versorgung aller Ortsteile durch Lebensmittel-Einkaufsmöglichkeiten und anderen Einrichtungen des täglichen Bedarfes, die Errichtung von Schulen und ausreichender Altenpflegemöglichkeiten sowie der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs sind aus finanziellen und demographischen Gründen nicht möglich und auch zukünftig nicht absehbar. Als Chancen der Gemeinde gilt vielmehr das Nutzen und Weiterentwickeln ihrer Besonderheiten. Die ruhige naturnahe Lage, der Bekannt- heitsgrad als Erholungsort, die Vermarktung von Produkten der ökologischen Landwirtschaft, historische Bauten und das bürgerschaftliche Engagement in den Ortsteilen sind Qualitäten Ho- henrodas, die weiter verstetigt und an die richtigen Zielgruppen herangetragen von Nutzen für die Gemeinde sein können. Stärken-Schwächen-Analyse gesamtkommunal

Die folgenden Tabellen zeigen in zusammengefasster Form die wesentlichen Ergebnisse der Bestandsaufnahme, der Veranstaltungen (Ortsteilworkshops u. IKEK-Foren) sowie der Ortsteilsteckbriefe und ortsteilbezogenen SWOT-Analyse auf und benennt die für die Gesamtentwicklung der Gemeinde relevanten Stärken und Schwächen.

Bevölkerungsentwicklung und Prognose Stärken Schwächen Zunehmender Anteil Personen ab 50 Jahre, Zunehmender Bevölkerungsanteil älterer damit prinzipiell mehr ehrenamtlich aktive Personen, im Besonderen hochbetagte Bürger Personen (Themen: Pflege, Fachärzte, Demenz, etc.) Bevölkerungsverlust von jährlich rund 1% - Folge: weiter abnehmende Nachfrage (z. B. Wohnen, Auslastung öffentl. Einrichtungen) Bevölkerungsprognose geht von einer weiter abnehmenden Bevölkerungszahl und einer deutlichen Zunahme älterer Personen aus (2010 bis 2030 – 14,1 Prozent) Zunehmend Schwierigkeiten bei der „Aktivierung der Bevölkerung“ Durch den demographischen Wandel bedingter Nachwuchsmangel bei Vereinen

Soziale Infrastruktur und bürgerschaftliches Engagement Stärken Schwächen Räumliche Nähe zum Mittelzentrum Bad Künftige Probleme bei der Neubesetzung von Hersfeld – Erreichbarkeit Krankenhaus und Hausarztpraxen aufgrund Altersstruktur Fachärzte sowie Institutionen und Einrichtungen in der sozialen Fürsorge Örtliches Ärzteangebot noch vorhanden

116 Mannigfaltiges Sport- und Freizeitangebot, in Nachwuchsmangel wird in absehbarer Zukunft Teilen mit regionaler Bedeutung (z.B. weiter zunehmen und zu einer Mindernutzung Sporthalle Ransbach) des vorhandenen Angebotes führen. Anpassungen in Bezug auf geringer werdende Nachfrage durch Bildung von Spielgemeinschaften Bis auf Soislieden verfügt jeder Ortsteil über DGHs / Bürgerhäuser gering ausgelastet, einen Kommunikationspunkt (DGH oder überwiegend Sanierungsstau Bürgerhaus) (Innenausstattung und Gebäudehülle, Größtenteils sind ergänzend weitere öffentlich Barrierefreiheit) zugängliche Einrichtungen (Vereinsheime oder Überangebot an öffentlichen Einrichtungen Gaststätten) vorhanden Vielfältige Vereinsstruktur (58 Vereine Verschiebung der Altersstruktur in den gesamt) auf Ortsteilebene, relativ hohes Maß Vereinen – Nachwuchsmangel, an ehrenamtlichem Engagement der einsetzende Vereinsamung älterer Menschen Bevölkerung, Familienverbund sowie Nachbarschaftshilfe auf Ortsteilebene noch intakt Bestehende Kooperationen zwischen den Teilweise Organisation der Veranstaltungen / Vereinen ortsteilübergreifend, Feste von immer den selben handelnden vielfältige Aktivitäten und Feste der Vereine Personen Bildung Stärken Schwächen Grundschulstandort im OT Ransbach Geplante Verlegung des Standortes nach vorhanden, Neubau Grundschule im OT Mansbach – ungeklärte Nachnutzung des Mansbach Schulgebäudes Ransbach, durch die prognostizierte Abnahme des Anteils von Kindern und Erwachsenen in der Familiengründungsphasen sind Veränderungen (schlechtere Auslastung – ggf. Schließungen) zukünftig zu erwarten Betreuungsangebot Kindergärten deckt den Bedarf, U3-Angebot soll künftig weiter ausgebaut werden Angebot an Krippenplätzen aufgrund des Gebäude Kindergarten Ausbach mit räumlichen Angebotes ausbaufähig Sanierungsstau Keine Jungendpfleger vorhanden

Kein außerschulisches Bildungsangebot vor Ort vorhanden

Siedlungsentwicklung und Leerstand Stärken Schwächen In allen Ortsteilen historischer vereinzelt verwahrloste historische Gebäude Fachwerkgebäudebestand Vorhandene Leerstände sind nur in Teilen Natürliche Bevölkerungsentwicklung und augenscheinlich wahrnehmbar, Leerstand Verlust jüngerer Bürger wird

117 nach nicht gravierend Leerstandsproblematik verschärfen Kulturell bedeutender Gebäudebestand Sanierungsstau bei kulturell prägenden (Schloss Hohenroda, Gyso Schloss, blaues Gebäuden Schloss) Einzelne ortsbildprägende Gebäude (z. B. Kirche Mansbach oder Hofreite Ausbach) vorhanden (Identifikationspunkte) Hohes Innenverdichtungspotential für neue Gebäudeleerstand in den Innenbereichen, Nutzungen und Zuziehende vorhanden überhöhte Immobilienpreisvorstellungen stehen Aktivierung der Brachflächen teilweise entgegen Dorferneuerung in drei Ortsteilen mit sichtbaren Erfolgen In Bezug auf die Energieeinsparungsverordnung sind große Teile des Gebäudebestandes sanierungsbedürftig Neubaugebiete in Mansbach, Ransbach und Weiterer Ausbau des Leitungsnetzes mit sich Ausbach vorhanden, Potential zur Gewinnung daraus bedingenden Folgekosten von Neubürgern Technische Infrastruktur Stärken Schwächen Anbindung an den ÖPNV in allen Ortsteilen ÖPNV ist auf den Schülerverkehr ausgrichtet (außer Soislieden) vorhanden Vereinzelt Ansätze zur Nutzung Erneuerbarer Geringer Anteil an Erneuerbaren Energien Energien vorhanden, Privatinvestitionen in Solarthermie und Photovoltaik Wenig Aktivitäten zu effizienteren Nutzung von Energie Die Gemeinde ist gut an das übergeordnete Verkehrswegenetz angebunden Fahrtzeit nach Bad Hersfeld beträgt rund 15 Minuten, Autobahn A4 DSL/Breitbandversorgung nach Trotz Breitbandinitiative 2010 bestehen Breitbandinitiative 2010 verbessert größtenteils noch Mängel in der Glasfaserausbau 2015-2019 DSL/Breitbandversorgung (Preis, Konstanz, Verfügbarkeit) Ortsteile Mansbach und Glaam verfügen über Teilweise mangelhafter Mobilfunkempfang in sehr geringe Strahlenbelastung mehreren Ortsteilen

Wirtschaft Stärken Schwächen Lebensmittelversorgung teilweise noch vor Ort Teilweise keine Möglichkeit, Dinge des vorhanden (Ausbach, Ransbach, Mansbach) täglichen Bedarfes vor Ort zu kaufen Mannigfaltiges Arbeitsplatzangebot in der Region vorhanden Wirtschaftszweig Tourismus mit Entwicklungspotential

118 Tourismus und Kultur, Natur und Landschaft Stärken Schwächen Zentrale Lage im Nahbereich der A4 Lage innerhalb des Biosphärenreservates Potential zur Vermarktung – z.B. Nutzung der Rhön Dachmarke Rhön so gut wie nicht genutzt Lage entlang des Grünen Bandes Deutschland Potential so gut wie nicht genutzt – ehemaliger Grenzverlauf der Innerdeutschen Grenze Vielseitige kulturelle, historische und touristische Angebote Überwiegend gute Anbindung an das In Teilen schlechte Ausschilderung der übergeordnete Wanderwege- und Wander- bzw. Radwege, Radwegenetz, fehlende Hinweise auf vorhandene diverse Ausflugsziele (z.B. Soisbergturm) Destinationen Hessen-Park-Hotel / Tagungshotel Erzeuger von Bio-Produkten vorhanden Geringer Bekanntheitsgrad in der Bevölkerung „Gutes aus Waldhessen“ - Erzeuger aus Geringer Bekanntheitsgrad in der Hohenroda sind der Initiative angeschlossen Bevölkerung, Kuppenrhöner Bauernmarkt findet derzeit in Hohenroda nicht mehr statt 6. Einschätzung des Handlungsbedarfs

Auf Grundlage der Ortsteilrundgänge, der Gespräche mit den Ortsvorstehern, der Bestandsaufnahme und der hieraus abgeleiteten Stärken und Schwächen in Bezug auf die einzelnen Themen Handlungsfelder wird nachfolgend der Handlungsbedarf abgeleitet. Das Thema demographischer Wandel nimmt eine Sonderstellung ein, da dieser auf alle Themen und Handlungsfelder einwirkt.

Die Einschätzung des Handlungsbedarfes wird nach folgenden Kategorien vorgenommen: geringer kommunaler Handlungsbedarf mittlerer kommunaler Handlungsbedarf hoher kommunaler Handlungsbedarf

Zur besseren Übersicht und Strukturierung werden die Themenfelder in die vier Themenfelder  Dorfgemeinschaft, Soziales und Ehrenamt  Siedlungsentwicklung, Verkehr  Technische Infrastrukturen, Versorgung, Wirtschaft, Bildung  Tourismus, Freizeit, Kultur, Landschaft, Natur zusammengefasst. Diese bilden im Folgenden auch die vier Handlungsfelder des IKEK ab.

Themenfeld Kategorie Handlungsbedarf Hinweise zu möglichen Entwicklungsoptionen gering mittel hoch Demographischer Wandel X Steigender Anteil älterer Personen und hochbetagter Bürger Dorfgemeinschaft, Soziales und Ehrenamt Bürgerhäuser, DGH, X Nutzung, Auslastung, Vereinsheime Barrierefreiheit, Angebot für Jugendliche

119 Feste, Vereine und X Kooperationspotential ehrenamtliches zwischen Ortsteilen vorhanden Engagement und ausbaufähig Kindergärten/Betreuung X Generell mittel/hoch, in den letzten Jahren fanden bereits Anpassungen statt, KiTa Einrichtung in Ausbach hat gute räumliche Voraussetzungen, jedoch vorhandenen Sanierungsbedarf Gesundheit / Pflege X Pflegeangebot durch Sozialstation Hofreite Ausbach, derzeit gute ärztliche Versorgung, absehbarer Handlungsbedarf aufgrund Nachfolgeproblematik Siedlungsentwicklung , Verkehr Ortsbild, Straßen, X Partiell, insbesondere dort, wo öffentlicher Raum bisher keine DE oder andere Programme genutzt werden konnten Siedlungsentwicklung X Kein Bedarf an Neubauflächen, vorhandene Flächenreserven ausreichend, Innenentwicklungspotentiale vorhanden Leerstand X Absehbar steigende Leerstandstendenzen in allen Ortsteilen Private und öffentliche X Potential im Rahmen der DE, Gebäude: Energieeffizienz / (Bedarf ist im Einzelnen zu energetische Sanierung eruieren) Verkehr X Mitfahrlösungen entwickeln, alternative Angebotsformen Technische Infrastrukturen, Versorgung, Wirtschaft, Bildung Grundversorung x Teilweise örtliches Angebot Lebensmittel vorhanden, bedingt durch Struktur des Ortsgebietes ist der Ausbau des mobilen Angebotes künftig interessant Bildung X Grundschulstandort gesichert, Entwicklungspotential in Bezug auf außerschulisches Angebot DSL / Breidband X In Teilen sehr schlechte Breidband-Versorgung Wirtschaft X Lokal geringe Handlungsoptionen Erneuerbare Energien X Ausbaupotentiale vorhanden, dezentrale Lösungen Sonstige Versorgung X Handyempfang in einzelnen Ortsteilen unzureichend

120 Tourismus, Freizeit, Kultur, Landschaft, Natur Tourismus X Vermarktungsstrategie, Potential Biosphärenreservat, Sehenswürdigkeiten, Geschichte und Kulturdenkmäler mehr herausstellen Landschaft erleben X Lückenschluß Rad und Wanderwege Kultur, Tradition, Brauchtum X

Natur / Landschaft X Grünes Band, FFH und NSG Gebiete als Potential herausarbeiten Landwirtschaft X Strukturwandelprozess so gut wie abgeschlossen, Handlungsbedarf besteht bei Erhalt der Kulturlandschaft

Die tabellarische Zusammenstellung der Handlungsbedarfe macht folgende Themen deutlich:

 Demographischer Wandel  Leerstand  Soziale Einrichtungen  DSL / Breitbandversorgung  Tourismus / Kultur / Natur und Landschaft

Ebenfalls die Themenfelder mit geringem bzw. mittlerem Handlungsbedarf sind künftig weiter zu verfolgen, auch wenn sie aktuell über einen nachrangigen Stellenwert verfügen. Besonders augenscheinlich lässt sich diese Notwendigkeit am Beispiel Gesundheit / Pflege verdeutlichen. Auch wenn heute noch eine gute ärztliche Versorgung konstatiert werden kann, wird sich in einem absehbaren Zeitrahmen aufgrund der Nachfolgeproblematik im ländlichen Raum zur Neubesetzung der Hausarztstellen eine Problemstellung ergeben. Dies erfordert eine frühzeitige Entwicklung neuer Angebotsformen (z.B. Gemeindeschwestermodell, Gemeinschaftspraxen, etc.). Um innerhalb der Gemeinde praktizierende Allgemeinmediziner als Neubürger zu gewinnen, müssen von Seite der Gemeinde Anreize geschaffen werden um einen gezielten Zuzug dieser Berufsgruppe zu fördern.

Der historische Gebäudebestand aller Ortsteile soll langfristig in Absprache mit der Denkmal- pflege durch Sanierungsmaßnahmen an die heutigen Bedingungen angepasst werden. Dadurch wird dieser für neue Bewohnergruppen wie zum Beispiel junge Familien attraktiv und kann auch als Altersruhesitz genutzt werden. Eine Förderung von Altbausanierungsmaßnahmen wie zum Beispiel die Privatförderung im Rahmen der Dorferneuerung, kann kombiniert mit einer zeitgemäßen, der Situation entsprechenden Interpretation denkmalpflegerischen Bestandschut- zes Anreize für Privatpersonen schaffen, historische Gebäude zu Wohnzwecken nach heutigen Standards umzugestalten. Ein zentrales Leerstandsmanagement auf der Internetseite der Ge- meinde kann die aktuelle Situation erfassen und gezielt Objekte vermarkten oder auf Nachfra- ge reagieren. Langfristiges Ziel ist eine Diversifizierung des Wohnungsangebotes, um auf de- mographische Entwicklungen reagieren zu können und allen Altersschichten entsprechenden Wohnraum anbieten zu können. Für leerstehende Gebäude gilt es zukunftsfähige Konzepte zu entwickeln, die ein Nachnut- zungskonzept der Immobilien und des Grundstücks aufzeigen. Hierbei sind die Optionen, Nach- nutzung im Bestand, Umbau, Abriss und Neubebauung oder Entwicklung einer Freifläche glei- chermaßen zu untersuchen und jeweils spezifisch zu entwickeln. In diesem Zusammenhang sind auch die touristischen Nutzungsmöglichkeiten einzelner Gebäu-

121 de zu prüfen. Tourismus und Fremdenverkehr spielen in den Ortsteilen bisher nur eine unter- geordnete bis nicht vorhandene Rolle. Die zentrale Lage in Deutschland in der abwechslungs- reichen Urlaubsregion Kuppenrhön zwischen Rhön und Thüringer Wald sowie verschiedenartige historische Bebauung und die Nähe zur Natur machen die Gesamtgemeinde und ihre Ortsteile für touristische Nutzungen interessant. In mehreren Ortsteilen Hohenrodas bestehen innerorts Flächenreserven mit Nachverdichtungs- potential. Die Bebauung dieser Bereiche ist der Neuausweisung von Baugebieten an den Rand- lagen der Orte vorzuziehen, um im Ortskern aktiv Zeichen einer Entwicklung zu setzen und da- durch weiteren Leerständen in den benachbarten historischen Gebäuden des Ortskerns entge- genzuwirken. Zusätzlich bilden die Ortsteile bereits heute keine klar definierten Siedlungsrän- der und kompakte, deutlich ablesbare Siedlungskörper aus, die durch die Ausweisung weiterer Neubauflächen am Ortsrand weiter verunklart würden. Das bestehende ÖPNV-Angebot ist in allen Ortsteilen zu sichern. Ein weiterer Ausbau des An- gebots, mit der Möglichkeit Fahrzeiten und -ziele individueller zu gestalten ist gerade im Hin- blick auf die jetzige Bevölkerungsstruktur und zukünftige Entwicklung sinnvoll. Für das soziale Leben und die Gemeinschaft innerorts sind Treffpunkte in den einzelnen Ortstei- len notwendig. Diese Angebote, in Form eines Dorfgemeinschaftshauses oder eines zentralen Dorfplatzes, schaffen ein Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Bewohnern und tragen zur Identifikation mit dem Ort bei. Die Festlegung auf einzelne zu erhaltende Einrichtungen/Stand- orte bedarf einer vorgeschalteten Bedarfsanalyse sowie einer Untersuchung zu den baulich- räumlichen Qualitäten der einzelnen Standorte bzw. Einrichtungen. Eine flächendeckende Breitbandversorgung wäre in allen Ortsteilen Hohenrodas notwendig und wird nach aktuellem Kenntnisstand im Zeitraum 2015-2019 umgesetzt. Diese technische Infra- struktur ist heutzutage ein wesentliches Entscheidungskriterien wenn es um die Frage des Wohnorts und Lebensmittelpunktes geht. Auch für die bestehende gewerbliche Nutzung und ei- ne zukünftige Ansiedlung von Gewerbebetrieben ist eine Ausstattung mit einer schnellen, zu- verlässigen Internetverbindung ein zentrales Entscheidungskriterium.

122 C IKEK Hohenroda – Strategie und Umsetzung

7. Leitbild und Leitsätze

Leitbild des Ortes Ransbach erstellt im Rhmen des Dorfentwicklungskonzeptes DE Ransbach 2003

123 Folgende Leitlinien wurden durch die Arbeitsgruppe für die zukünftige Entwicklung von Rans- bach herausgebildet. Zusammen stellen sie das Leitbild von Ransbach dar.

Wir möchten, dass Jugendliche und Erwachsene gerne in unserem Dorf leben. Zusam- men möchten wir unsere Vorstellungen verwirklichen. Wir bemühen uns um ein har- monisches Zusammenleben miteinander". Durch kulturelle und gewerbliche Verbesserungen rücken die gesamten Dorfbewohner noch enger zusammen, lernen sich besser kennen und helfen mehr untereinander. Ransbach muss für junge Leute durch Wohnqualität, Arbeitsplätze und Freizeitwert at- traktiv gemacht werden, damit in Zukunft noch jemand da ist, der sich über die Ergeb- nisse der Dorferneuerung freuen kann.

Die historische Bausubstanz in Ransbach soll erhalten werden. Unsere Plätze und Stra- ßen im Dorf sollen je nach Bedeutung oder Funktion sorgfältig gestaltet und erlebbar gemacht werden. Die dorfgemäße Gestaltung der Dorfmitte lädt zum Verweilen ein und bildet einen natürlichen Treffpunkt. Hier finden auch Dorffeste statt. Die Ortsein- gänge und die Durchgangsstraßen sind der erste Eindruck von unserem Dorf.

Alle lebensnotwendigen Dinge wie Einkaufen und medizinische Betreuung können in Ransbach erledigt werden. Die Bürger nutzen diese Angebote vorrangig. Die jetzige Infrastruktur muss auf alle Fälle bestehen bleiben. Der öffentliche Personennahverkehr ermöglicht bessere Verbindungen zu den Ortstei- len innerhalb der Gemeinde und der Region.

Weiterhin möchten wir die vielfältige und lebendige Ortskultur und unser Vereinsleben für alle Bürger erhalten und fördern. Dabei spielt die der alte Bahnhof als kulturelles Zentrum für Jung und Alt und das Sportzentrum mit Bürgersaal eine entscheidende Rolle für die positive Entwicklung unseres Dorfes Ransbach.

Die Landwirtschaft darf nicht ganz aus dem Dorf verschwinden. Sie kann sich durch Ei- genvermarktung von landwirtschaftlichen Produkten in der Region und im Dorf auch weiter entwickeln.

Ransbach soll sich im großen und ganzen nicht viel verändern. Natürlich wollen wir uns der Modernisierung anpassen; es sollte aber auch das Ransbach bleiben, wie es jetzt ist.

Quelle: Planungsbüro OREGIO, Orts- u. Regionalplanung, Dipl.-Geogr. Klaus Fleischhauer 36251 Bad Hersfeld, Am Kirchensteg 10, Tel: 06621/91 92 10; Fax: 0662 1/ 91 92 11

Leitbild der Gemeinde Hohenroda

Mit Erstellung des IKEk wurde ein gesamtkommunales Leitbild der Gemeinde Hohenroda entwickelt. Seitens der Gemeinde bestand bis zu diesem Zeitpunkt kein gesamtkommunales und übergeordnetes Leitbild. Das unten stehende Leitbild wurde gemeinsam mit der Bürgerschaft und der Lenkungsgruppe entwickelt. Wie in Teil B dargelegt konnten auf der Basis der Auseinandersetzung mit der

124 Bestandsanalyse und der Stärken-Schwächen-Analyse die Handlungsbedarfe für die Gesamtgemeinde herausgearbeitet werden. Aus den Handlungsbedarfen leiten sich die einzelnen Ziele für die Entwicklung der Gemeinde ab. Auf Grundlage der Ziele wurde eine realistische Perspektive für die Weiterentwicklung Hohenrodas formuliert und in das Leitbild:

„Komm in die Mitte! Wohnen und Arbeiten in abwechslungsreicher Kulturlandschaft - Hohenroda, attraktiv und zukunftsfähig für Jung und Alt – Hier will ich leben – hier will ich sein“

überführt.

Die Gesamtkommune Hohenroda liegt in einer attraktiven Landschaft eingebettet. Hervorzuheben ist die Lage innerhalb des UNESCO Biosphärenreservat Rhön sowie entlang des sog. Grünen Bandes. Gleichzeitig ist die Gemeinde über die A4 – eine der zentralen Ost-West- Verbindungen im bundesdeutschen Autobahnnetz – sehr gut angegebunden und zentral in der Mitte Deutschlands verortet. Durch die räumliche Nähe zu Bad Hersfeld (Mittelzentrum mit Funktionen eines Oberzentrums) und Philippsthal (K +S) bestehen vielfältige Erwerbsmöglichkeiten in der Region. Ebenfalls verfügt die Gemeinde in Relation zur Gemeindegröße über eine Vielzahl von kulturhistorisch bedeutenden Gebäuden, die die Geschichte der Gemeinde wiederspiegeln. Um das Leben für alle Generationen so angenehm und vielfältig wie möglich zu gestalten und um neue Bürger hinzugewinnen zu können, muss die vorhandene Infrastruktur in einem angemessenen Maß erhalten werden, das örtliche Einkaufsangebot gesichert werden und das Ehrenamt gestärkt werden. Die Gemeinde Hohenroda besitzt ein hohes Potential für die Bereiche naturnahes Wohnen, Erholung, sanfter Tourismus, das es künftig zu nutzen gilt.

Leitsätze der Gemeinde Hohenroda

Innerhalb der Lenkungsgruppe, der IKEK-Teams und im Rahmen der IKEK-Foren diskutierten die Beteiligten über Wunschvorstellungen, Perspektiven und Visionen, in welcher Form sich die Gemeinde Hohenroda mit seinen Ortsteilen in den nächsten 10 bis 15 Jahren entwicklen sollte. In Bezug auf die vier übergeordneten Handlungsfelder ergeben sich auf Grundlage der Bestandsbewertung und -analyse, der SWOT-Analyse, den herausgearbeiteten

125 Handlungsbedarfen und auf Grundlage des Gesamtleitbildes folgende Leitsätze:

Leitsätze - Handlungsfeld Kommunikation und soziale Infrastruktur In den Ortsteilen befinden sich – so weit wirtschaftlich tragfähig – Versammlungsstätten, die den Bedarfen für Jung und Alt angepasst sind. Mit Blick auf die Sanierungsbedarfe und die Auslastung dieser Einrichtungen konzentriert sich Hohenroda auf die am besten geeigneten Standorte. Dabei bleibt immer im Mittelpunkt der Betrachtung, dass die Gemeinschaftseinrichtungen wichtige Knotenpunkte des sozialen Lebens auf Ortsteilebene darstellen und daher für eine stabile Weiterentwicklung des Ortes von Bedeutung sind. Das Betreuungsangebot für Kinder und Jugendliche ist ausreichend und vor allem qualitativ hochwertig. Die Angebote sind gut erreichbar und stellen eine der zentralen Säulen dar, um Familienleben und Beruf sowohl für Väter und Mütter vereinbar miteinander gestalten zu können. Insbesondere die Jugendlichen werden mit ihren Wünschen ernst genommen und in die Organisation bzw. Umsetzung ihrer Angebote aktiv mit eingebunden. Hohenroda ist für die Berufspendler ein besonders attraktiver Ort mit viel Lebensqualität, um hier zu Wohnen und aktiv am Dorfleben teilzuhaben. Insgesamt zeichnet sich die Bevölkerung in den Ortsteilen Hohenrodas dadurch aus, dass das Miteinander zwischen Jung und Alt gepflegt wird und die Senioren mit ihren Möglichkeiten das Dorfgeschehen mit gestalten. Alle haben gleichermaßen die Möglichkeit zur Teilhabe am öffentlichen Leben im Dorf, unabhängig davon wie flexibel oder mobil jeder einzelne ist. Neben dem klassischen Modell von mehreren Generationen unter einem Dach bieten sich in Hohenroda für Senioren unterschiedliche Wohnformen, die es ihnen ermöglicht, möglichst lange ein eigenständiges Leben in vertrauter Umgebung zu führen. In diesem Hinblick wird der Aufbau von Strukturen zur Stärkung der Nachbarschaftshilfe besonders befördert. Durch die Stärkung des Ehrenamtes und die Optimierung der Organisationsstrukturen besteht in Hohenroda ein vielfältiges Vereinsangebot, dass gesamtkommunal organisiert ist und sich an alle Generationen richtet.

Leitsätze – Handlungsfeld Siedlungsentwicklung, Nahversorgung und Verkehr Die örtlich vorhandenen Einkaufsmöglichkeiten zur Deckung des täglichen Bedarfes werden von den Bürgern Hohenrodas genutzt. Die gezielte regionale Kaufentscheidung leistet im alltäglichen Leben einen Beitrag zum Fortbestehen der gemeindeinternen Nahversorgungsangebote. Die vorhandenen Angebote sind ortsteilübergreifend ergänzt durch mobile Verkaufseinrichtungen. Ortsteilübergreifend sind Konzepte bzw. Angebote vorhanden, die bürgerschaftlich organisiert den ÖPNV ergänzen. Die Bürger der Gemeinde vermeiden Doppel- und Leerfahrten durch die Anpassung der eigenen Mobilitätsgewohnheiten. Hierdurch kann die Mobilitätsbilanz auf Ortsteilebene effektiver, ökonomischer und ökologischer gestaltet werden. Durch die konsequente Einhaltung des Prinzips der Innenentwicklung vor Außenentwicklung im kommunalen und privaten Sektor ist das Ortsgefüge den aktuellen Bedarfen angepasst. Für Private besteht das Angebot, zum Verkauf stehende Gebäude überregional auf einer durch die Gemeinde gestützten Angebotsplattform zu bewerben. Das Themenfeld Inklusion wurde nicht nur auf Gebäudeebene umgesetzt. Auch der öffentliche Raum wurde entsprechend den unterschiedlichen Anforderungen an den zentralen Stellen barrierefrei bzw. barrierearm umgestaltet. In jedem Ortsteil gibt es mindestens einen zentralen Ort, um gemeinsam zu kommunizieren, verweilen oder gemeinsam zu feiern.

Leitsätze – Handlungsfeld Technische Infrastruktur und Wirtschaft Eine zeitgemäße Internetanbindung ist ein wichtiges Kriterium zur Standortwahl für Neubürger sowie für Dienstleistungs- und Gewerbebetriebe. Die Beseitigung vorhandener Defizite in der DSL-Versorgung in der Fläche hat hohe Priorität. Die technischen Infrastrukturen sind so ausgelegt, angepasst und organisiert, dass eine flexible Anpassung an die künftigen Entwicklung (weitere Schrumpfung) weitestgehend möglich ist. Ortsansässige Dienstleistungsunternehmen und Gewerbetreibende sind gut vernetzt, kooperieren und schaffen ein gutes Klima für Betriebsneugründungen bzw. Nachfolgelösungen für bestehende Betriebe. Die Umnutzung leerstehender Gebäude zu gewerbliche genutzten Einheiten wird als Zukunftsperspektive für diese Bestände erkannt und gefördert. In allen Ortsteilen ist der bewusste Umgang mit Energie bzw. mit der Umwelt und deren Ressourcen selbstverständlich. In dieser Folge wird in allen Ortsteilen bewusst Energie eingespart und nach Möglichkeit regenerative Energiequellen genutzt. In diesem Sinne werden die Möglichkeiten der

126 dezentralen Energieproduktion und Nutzung ausgeschöpft.

Leitsätze – Handlungsfeld Tourismus, Freizeit, Natur und Kulturlandschaft Die reizvolle landschaftliche Lage der Gemeinde Hohenroda sowie die Integration der Gemarkung in das Biosphärenreservat Rhön und die Lage am Grünen Band werden aktiv genutzt, um die Gemeinde als touristische Destination weiter zu entwickeln. Den Gästen aber auch den Bewohnern der Gemeinde Hohenroda wird ein vielfältiges, qualitativ hochwertiges Freizeit- und Erholungsangebot geboten. Die Bürger der Gemeinde Hohenroda stehen hinter dem Entwicklungspotential des sanften Tourismus und treten den Gästen aufgeschlossen entgegen. Die serviceorientierte Gastronomie verwendet lokal produzierte landwirtschaftliche Produkte und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur touristischen Wertschöpfung. Der Schutz und die Pflege der Kulturlandschaft hat höchste Priorität. Die Gemeinde Hohenroda ist innerhalb regionaler touristischer Organisationsformen – Biosphärenreservat Rhön, Verein Natur- und Lebensraum Rhön e.V. - gut vernetzt und nutzt die Dachmarke Rhön.

8. Handlungsfelder, Themen, Entwicklungsziele und Teilziele

Die Projektideen und Handlungsansätze der Bürger Hohenrodas wurden während des IKEK Pro- zesses sowohl im Rahmen der IKEK Foren gemeinsam erarbeitet, als auch bei unabhängigen Treffen der Ortsteilbewohner unter- und miteinander entwickelt. Die Ideen konkretisierten und verräumlichten sich im Laufe des Erarbeitungsprozesses und wurden den Handlungsfeldern, Themen, Entwicklungsziele und Teilziele zugeordnet. Da sich die einzelnen Handlungsfelder inhaltlich überschneiden sind Projektideen oft Teil meh-

127 reren Handlungsfelder.

„Für die konzeptionelle Arbeit im IKEK wird empfohlen, die Themen je nach inhaltlicher Not- wendigkeit zu ca. drei bis fünf Handlungsfeldern zu bündeln. Dadurch werden zum einen die je- weiligen Schwerpunktsetzungen der Kommune für das IKEK deutlich und es kann veranschau- licht werden, welche Themen im Besonderen miteinander vernetzt bearbeitet werden sollen. Zum anderen kann durch die Bündelung von Themen zu Handlungsfeldern die Komplexität der Themen im Prozess mit vielen Beteiligten angemessen bearbeitet werden. So können z. B. ent- sprechend der Anzahl von Handlungsfeldern Arbeitsgruppen auf den lokalen Veranstaltungen und/oder den IKEK-Foren gebildet werden.“

Quelle: Leitfaden zur Erstellung eines integrierten kommunalen Entwicklungskonzepts (IKEK) Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung, August 2012

Wie bereits zum 3. IKEK Forum beschrieben, wurden die sechs Themenfelder, die die Arbeit bisher strukturierten, zur weiteren Fokussierung zu vier sektorale Handlungsfelder zusammen- gefasst. Hierin finden sich diejenigen Themen wieder, die für die Gemeinde Hohenroda von be- sonderer Relevanz sind.

In diesem Kapitel werden die Entwicklungs- und Teilziele zusammenfassend dargestellt, die sich aus den oben genannten handlungsfeldbezogenen Leitsätzen, dem Leitbild sowie aus den auf Grundlage der Stärken-Schwächen-Analyse dargelegten Handlungsbedarfe ableiten. Auf der Basis der SWOT-Analyse werden Entwicklungsziele in den vier übergeordneten Handlungsfeldern definiert, die den Zustand darstellen, der in den nächsten 10 Jahren durch die Umsetzung des IKEK erreicht werden soll. Die sich aus den Entwicklungszielen herleitenden Teilziele konkretisieren die notwendigen strategischen Schritte und zeigen zentrale Ansatzpunkte für die einzuleitenden Veränderungsschritte auf.

Im Folgenden werden gegliedert nach den Handlungsfeldern die Themen und Handlungsbedarfe der zusammenfassend dargestellt sowie die Entwicklungs- und dazugehörigen Teilziele tabellarisch vorgestellt.

8.1 Handlungsfeld Kommunikation und Soziale Infrastruktur

Bürgerhäuser, Dorfgemeinschaftshäuser, Vereinsheime Alle Ortsteile verfügen über mindestens eine öffentliche Versammlungsstätte. Der bauliche Zustand der Gebäude ist für die Heimatstube Glaam, den Bürgerhausanbau an die Sporthalle in Ransbach und die Hofreite in Ausbach als gut zu bewerten. Die restlichen Einrichtungen befinden sich in einem sanierungsbedürftigem baulichen Zustand. Dieser drückt sich insbesondere in Form eines hohen Sanierungsstaus aus. Die öffentlichen Versammlungsstätten haben eine hohe Bedeutung für die Dorfgemeinschaft bzw. das Zusammenleben. Es ist zu

128 klären, welche räumlichen Bedarfe in den Ortsteilen bestehen und künftig bestehen werden und wie diese qualitativ und quantitativ bedient werden können. Denkbar sind zukünftige räumliche Zusammenlegungen der öffentlichen Versammlungsstätten, welche auch Betreuungsangebote für Kinder und Jugendliche sowie das schulische Angebot miteinschließen können und an einem Ort konzentrieren.

Inklusion – jeder Bürger hat die Möglichkeit zur Teilhabe an der Gesellschaft Die Gesellschaft wird vielschichtiger. Der Anteil der älteren Menschen wird zunehmen, die barrierearme Zugänglichkeit zu öffentlichen Einrichtungen und öffentlichen Treffpunkten gewinnt zunehmend an Bedeutung. Wichtige Straßenüberwege werden barrierearm gestaltet. Bei notwendigen Umbaumaßnahmen werden die Belange der Barrierefreiheit mit hoher Priorität in die Planungen mit eingeschlossen. Öffentliche Einrichtungen, die künftig zu erhalten sind, werden nach Möglichkeit barrierefrei bzw. barrierearm umgestaltet bzw. ausgestattet. Unterschiedliche Bevölkerungsgruppen haben unterschiedliche Anforderungen an ihr Lebensumfeld. Die Bürgerinnen und Bürger befördern die Vielschichtigkeit und unterstützten sich gegenseitig im Alltag. Gesellschaftliche Randgruppen werden integriert. Die Belange aller Bürgerinnen und Bürger werden in der Verwaltung und Politik ernst genommen und in Entscheidungsprozesse eingebunden.

Mitgestalten, Traditionen bewahren , gemeinsam Lernen Vor dem Hintergrund schwindender kommunaler Haushaltsmittel (insbesondere bei Schutzschirmkommunen) ist es von zentraler Bedeutung, dass sich die Bürger bei der Pflege und Unterhaltung des öffentlichen Raumes sowie der sozialen Infrastruktur aktiv beteiligen. Organisationsmodelle wie Patenschaften für Grünflächen und die bürgerschaftliche Organisation von Pflegemaßnahmen von Treffpunkten / Plätzen und Grünanlagen müssen weiter gestärkt bzw. entwickelt werden. Brauchtum und handwerkliche Techniken gilt es auch in Zukunft zu pflegen. Dies schlägt eine der Brücken zwischen der jungen und älteren Generationen.

Handlungsfeld Kommunikation und Soziale Infrastruktur Die öffentlichen Einrichtungen sind In jedem Ortsteil ist nach Möglichkeit eine bedarfsgerecht ausgebaut und in ihrem Räumlichkeit vorhanden, in der das Unterhalt wirtschaftlich tragfähig öffentliche/dörfliche Leben gepflegt werden kann Die vorhandenen Einrichtungen sind gut ausgelastet, die Vermietung und Organisation der Belegung erfolgt über eine zentrale Stelle

129 auf Ebene der Gesamtkommune Eine Einrichtung ist barrierefrei ausgebaut Jeder Mensch hat die Möglichkeit, am Das Thema Inklusion wird im politischen öffentlichen Leben teilzuhaben und sich frei Handeln beachtet. innerhalb des öffentlichen Raumes zu Vor dem Hintergrund einer älter werdenden bewegen Gesellschaft werden wichtige Straßenübergänge barrierearm gestaltet. Die Belange von Randgruppen werden von der Gesellschaft ernst genommen. Minderheiten finden einen angemessenen Raum zu leben und werden in die Gesellschaft integriert. Traditionen werden bewahrt, alle Angebote für generationenübergreifende Generationen gestalten das öffentliche Leben Lernangebote bestehen. aktiv mit und das generationenübergreifende Jüngere Mitbürger sind interessiert, alte Lernen wird gefördert. Handwerkstechniken sowie das Brauchtum zu bewahren. Die Bürger Hohenrodas beteiligen sich aktiv Die Bürger werden auf Ortsteilebene intensiv bei der Erhaltung und Verschönerung des in die Pflege des öffentlichen Raumes öffentlichen Raumes sowie bei der Pflege und eingebunden, am Beispiel des Ortsteils Glaam dem Unterhalt von öffentlichen Gebäuden. wird dieses Modell bereits erfolgreich durchgeführt und in den anderen Ortsteilen ebenfalls so betrieben. Eine Gemeinde-Bürgerpatenschaft wird gegründet. Die Bürger erbringen bei Umbau- bzw. Baumaßnahmen Eigenleistungen, diese können ggf. im Rahmen von Förderprogrammen als Eigenleistungsanteil der Kommune angerechnet werden.

8.2 Handlungsfeld Siedlungsentwicklung, Nahversorgung und Verkehr

Straßengestaltung, Treffpunkte im Freien, Ortsbild Einige Ortsteile befanden sich in der Vergangenheit bereits in der Dorferneuerung. Trotzdem hat die Bürgerbeteiligung deutlich gezeigt, dass die Vielzahl der Anliegen in den Bereichen der Qualifizierung von Plätzen, Ortsmittelpunkten, Wegeverbindungen oder Grünanlagen bestehen. Die Einbindung der lokalen Umbaumaßnahmen in eine gesamtkommunale Strategie ist nur partiell zu erbringen (z.B. Schließen von Radwegeverbindungen, Gestaltung von Grün- und

130 Freiflächen mit gesamtkommunaler Bedeutung). In den nächsten 10 Jahren werden sich die Anforderungen an den öffentlichen Raum grundlegend ändern. Zunehmend werden die Belange einer älter werdenden Bevölkerung Einfluss auf die Gestalt und Ausstattung nehmen. Insbesondere Spiel- und Freiflächen sind dahingehend zu prüfen, ob sie sich zum einen am richten Ort befinden und die Belange aller Generationen (unterschiedlichen Nutzergruppen) abbilden.

Leerstand und Innenverdichtung Neben dem ansprechend gestalteten öffentlichen Raum spielt für die Außenwirkung bzw. das Image einer Gemeinde die Gestaltqualität der Gebäude eine wichtige Rolle. In allen Ortsteilen sind historische Kerne vorhanden. Die Auswertung der Leerstandserhebung hat deutlich gezeigt, dass sich die Leerstände insbesondere in den Ortskernen kumulieren. Aufgrund der Altersstruktur der Bewohnerschaft in den Ortskernen wird sich die Entwicklung entgegen der Einschätzung der Bürger noch weiter verschärfen. Bedingt durch die spezifische Siedlungsgenese von Hohenroda (Streulagen) ist die städtebauliche Gestalt durch eine Vielzahl von Baulücken im Innenbereich geprägt. Eine Vermarktung des Nachverdichtungspotentials erfolgt aufgrund von Bevorratung nicht oder nur sehr bedingt. Neben den privaten Gebäuden stellen die öffentlichen Gebäude bzw. Kombinationsgebäude (z. B. DGH mit integrierter Feuerwehr) ein weiteres wichtiges Tätigkeitsfeld innerhalb des Handlungsfeldes dar. Insgesamt ist festzustellen, dass flächendeckend eine sehr gute Ausstattung in Bezug auf die Anzahl der öffentlichen Gebäude (BGH, DGH, Gefrieranlage, Sportlerheim, Feuerwehr, etc.) besteht. Dem quantitativen guten Angebot steht der Aspekt der qualitativen Bewertung der Angebote gegenüber. Der Großteil der Einrichtungen befinden sich in einem sanierungsbedürftigen Zustand. Die Anzahl der kostenpflichtigen Vermietungen an Privatpersonen ist rückläufig. Die hierbei erzielten Einnahmen können die notwendigen Unterhaltungsmaßnahmen nicht refinanzieren, Sanierungsrücklagen können ebenfalls nicht gebildet werden. Die Gebäude sind hinsichtlich ihrers Sanierungsstaus und ihrer spezifischen Nutzbarkeit (Barrierefreiheit, Möglichkeiten der Raumteilung, Lage und Erreichbarkeit) zu untersuchen und auf ihre Zukunftsfähigkeit vor dem Hintergrund knapper kommunaler Kassen zu überprüfen.

Lagegunst im ländlichen Raum Hohenroda liegt eingebettet in einer reizvollen Landschaft. Flugverkehr, Autobahnlärm, negative Einflüsse durch Gewerbe und Industrie und sind nicht vorhanden. Bis zur Grenzöffnung lag die Gemeinde in direkter Grenzlage (Zonenrand). In den Ortsteilen Glaam und Mansbach besteht eine sehr geringe Strahlenbelastung durch Mobilfunk. Die vorhandenen o.g. Merkmale werden bisher in die Profil- bzw. Imagebildung für die Gemeinde nicht bzw. nur unzureichend genutzt. Der IKEK-Prozess sollte als Chance wahrgenommen werden, einen Prozess zur Image- und Profilbildung in Gang zu setzen.

Kulturdenkmäler – Zeugnisse der Vergangenheit Bezogen auf die Größe der Gemeinde besitzt Hohenroda eine Vielzahl kulturhistorisch bedeutender Gebäude und Anlagen. Wie am Beispiel des Schlosses Hohenroda gut darstellbar ist, befinden sich die Gebäude vermehrt in einem baulich unzureichendem Zustand und sind untergenutzt. Sowohl für das Schloss Hohenroda, das derzeit als Sitz der Gemeindeverwaltung genutzt wird, als auch für das sog. Gysoschloss und das Sonnenuhrhaus in Mansbach müssen Nachnutzungskonzepte entwickelt werden.

Nahversorgung Die Versorgung mit Gütern des täglichen Lebens ist bisher noch in der Fläche der Gemeinde gesichert. In einigen Ortsteilen befinden sich noch kleinere Versorgungsgeschäfte. Ein Vollverorger ist innerhalb der Gemeindegemarkung nicht vorhanden. Aufgrund der Angebote in den Nachbargemeinden und der guten Erreichbarkeit dieser ist die vielfach gewünschte Neuansiedlung eines Versorgungsmarktes unrealistisch. Vor diesem Hintergrund gilt es künftig durch die Nutzung der vorhandenen lokalen Angebote diese zu stützen. Daneben stellen in den relativ kleinen Ortsteilen Hohenrodas die kleinen Einkaufsläden einen wichtigen

131 Kommunikationsort bzw. sozialen Treffpunkt der Dorfgesellschaft dar. Aufgrund des demographischen Wandels und des damit verbundenen Anstiegs des Anteils der Hochbetagten ist es von zentraler Bedeutung, die vorhandenen Angebote zu erhalten, damit der zunehmende Anteil nichtmobiler Bürger mit den Gütern des täglichen Lebens versorgt ist. Bürger, die über kein PKW verfügen, sich nicht (mehr) mit dem Fahrrad fortbewegen können, außerhalb der fußläufigen Erreichbarkeit einer Bushaltestelle wohnen sind in der Regel auf die Unterstützung der Familie oder auf eine fußläufige Versorgungsmöglichkeit anwiesen. In den Ortsteilen in deinen keine Einkaufsmöglichkeiten bestehen, ist die Versorgung daher künftig mit mobilen Angeboten (Verkaufswagen) oder durch Bringdienste zu sichern.

Mobilität In Hohenroda überwiegt der Anteil auspendelnder Arbeitnehmer deutlich. Damit verbunden ist auch ein hoher Anteil an Personen, die den privaten PKW als primäres Fortbewegungsmittel nutzen. Aufgrund steigender Kosten wird das Auto als uneingeschränktes, alleiniges Verkehrsmittel für Bewohner / Familien im ländlichen Raum an Attraktivität verlieren. Ebenfalls wird sich ein Teil der Bevölkerung die Nutzung des PKWs nach heutigem Nutzerverhalten in den nächsten 10 Jahren nicht mehr leisten können. Hinzu kommt, dass mit der bereits unter dem Punkt Nahversorgung skizzierten Entwicklung eines weiter ansteigenden Anteils nicht / oder eingeschränkt mobiler Menschen die Notwendigkeit nach alternativen Mobilitätsformen künftig signifikant zunehmen wird. Die vorhandenen Angebote des ÖPNV sind primär auf die Schülerverkehre ausgerichtet und bedienen nur eingeschränkt die Ansprüche einer individuell mit ihrer Zeit umgehenden Nutzerschaft. Wie im Rahmen der Ortsteilrundgänge und anschließenden Workshops deutlich wurde, ist das Themenfeld Mobilität als wichtiges Thema seitens der Bürgerschaft angesehen. Zudem besteht seitens der Bürger eine hohe Bereitschaft, das Nutzungsverhalten in Teilen anzupassen und sich an der Entwicklung alternativer Mobilitätskonzeptionen (z.B. bürgerschaftlich organisierte Hol- und Bringdienste, Mitnahme älterer Menschen, bessere Vernetzung zur Bildung von Fahrgemeinschaften nicht nur zum Zweck des Auspendelns) zu beteiligen.

Handlungsfeld Siedlungsentwicklung, Nahversorgung und Verkehr Die öffentlichen Räume (Straßenräume, Die öffentlichen Räume werden hinsichtlich Plätze, Aufenthalts- und Spielflächen) sind so ihrer Nutzbarkeit und Ausstattung untersucht. gestaltet und ausgestattet, das nach Nicht mehr benötigte oder untergenutzte Möglichkeit alle Generationen den öffentlichen Flächen werden einer anderen Nutzung Raum nach ihren Ansprüchen nutzen können. zugeführt

132 In jedem Ortsteil steht ein Freiraum zur Verfügung, der den Ansprüchen aller Generationen gerecht wird Ein Gestaltungskatalog für den öffentlichen Raum wird für die Gesamtkommune erarbeitet Durch neue Vermarktungsstrategien und Die Leerstandserhebung wird halbjährlich Investitionen in den Bestand gelingt es, dass fortgeschrieben, um einen Überblick über die für das Image der Ortsteile wichtigen entstehende Problembereiche zu behalten Ortskerne mit Ihren prägenden Gebäuden Mit Hilfe eines Fragebogens werden erhalten werden können. Grundeigentümer angesprochen, inwieweit Interesse an einer Veräusserung länger leer stehender Liegenschaften besteht, oder welche Nachnutzungsstrategie verfolgt wird Dem Prinzip der Innenentwicklung folgend Die vorhandenen Neubaugebiete werden aktiv werden keine neuen Baugebiete bzw. beworben, um die Vielzahl der noch freien Bauplätze in peripherer Lage ausgwiesen. Plätze zu vermarkten. Die attraktive Lage Hohenrodas – insbesondere die ruhige Wohnlage wird aktiv in die Vermarktungsstrategie für Bestandsgebäude und Neubauflächen einbezogen Die Kulturdenkmäler sind zu erhalten. Der Sanierungsbedarf für die einzelnen Gebäude ist nicht bekannt, dies erfordert die Erstellung einer Gebäudebestandsaufnahme und Schadensanalyse Erstellung eines Konzeptes für die Nachnutzung des Schloss Hohenroda Die vorhandenen Nahversorungsangebote sind Das Warenangebot ist zu erhalten zu erhalten. Die Bürger Hohenrodas nutzen Fehlende Angebote im Sortiment werden das vorhandene örtliche Angebot aktiv. durch Bringdienste oder Mobile Angebote kompensiert

8.3 Handlungsfeld Technische Infrastruktur und Wirtschaft

DSL / Breitband Größtenteils besteht auf der Ebene der Ortsteile eine mangelhafte DSL-Anbindung. Eine Verbesserung dieser Situation wird umgesetzt (Glasfaserausbau). Aufgrund der landschaftlich reizvollen Lage und hervorragenden Wohnqualität eignet sich Hohenroda als Wohn- und Lebensort der gute Rahmenbedingungen für IT-Heimarbeitsplätze bieten könnte. Gleichfalls

133 bietet eine gute DSL-Anbindung eine zentrale Grundvoraussetzung zur Sicherung der vorhandenen Wirtschaft- und Dienstleistungsbetriebe vor Ort.

Energie Das Thema Energie / Energieeffizienz besitzt derzeit in der Bürgerschaft noch einen untergeordneten Stellenwert. Vor diesem Hintergrund ist es im Umsetzungsprozess des IKEK von zentraler Bedeutung, ein großes Augenmerk auf die Aktivierung der Bürgerschaft zu legen. Dies kann zum einen auf dem Feld der energetischen Sanierung von Gebäuden auf der Ebene der Privatförderung geschehen, zum anderen sollten Moderinsierungsmaßnahmen an öffentlichen Gebäuden als best-practice-Beispiele dienen. Flankierend hierzu sollten Informationsveranstaltungen zu Möglichkeiten der energetischen Sanierung an Gebäuden, Optimierung von Heizungsanlagen und Optimierung des Energieverbrauches regelmäßig veranstaltet werden. Hierzu können gezielt lokal tätige Unternehmer eingebunden werden, um über neue Produkte zu informieren.

In Bezug auf die Gesamtkommune sollten die Möglichkeiten untersucht werden, inwieweit in der Landwirtschaft zu erzeugende nachwachsende Rohstoffe als Energieträger lokal verwendet werden können. Auf Ortsteilebene ist zu prüfen, in welchen Bereichen sich Nahwärmeinseln anbieten würden. Im Dialog mit der Bürgerschaft und möglichen Investoren ist die Nutzung regenerativer Energien und deren Eingriff in die Kulturlandschaft abzuwägen. (Siehe 3.8 Technische Infrastruktur - Nutzung alternativer Energien - Windkraft)

Wirtschaft Hohenroda verfügt über ein Gewerbegebiet im Ortsteil Ransbach. Flächenreserven für Neuansiedlung sind ausreichend vorhanden. Gegebenenfalls sollte darüber nachgedacht werden auch in Mansbach attraktivere Gewerbeflächen auszuweisen (Kreizung Ransbach- Oberbreitzbach). Die vorhandenen Unternehmen in den Ortsteilen sind in ihrer Struktur vorwiegend der Kategorie Klein- und Kleinstbetriebe zuzuordnen, oftmals werden sie von zu Hause betrieben. Insbesondere Betriebe dieser Struktur sind auf eine gute DSL-Versorgung und eine gute Vernetzung untereinander angewiesen.

Handlungsfeld Technische Infrastruktur und Wirtschaft Glasfaserbasierte DSL-Versorgung in der Ortsteile, die nicht an das Glasfasernetz gesamten Kommune herstellen, gute angebunden sind, werden als Zwischenlösung Bedingungen für Heimarbeitsplätze schaffen. über eine Funkverbindung versorgt.

134 Der Glasfaserausbau bzw. die temporäre Funkverbindung wird an einem Runden Tisch: Breitbandversorung-WeißeZoneRhön mit allen Interessensgruppen erörtert und koordiniert. Ziel ist eine flächendeckende Glasfaser basierte DSL-Anbindung in ganz Hohenroda. Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben. Die Junge Arbeitskräfte sollen in der Region Gemeinde unterstützt Unternehmer bzw. gehalten werden. Unternehmensgründer bestmöglichst. Ein positives Image als attraktiver Wohn- und Arbeitsstandort inmitten Deutschlands und des Biosphärenreservats Rhön wird aktiv durch die Gemeinde bestärkt. In den Ortsteilen werden die Örtlich werden den Potentiale zur Schaffung Rahmenbedingungen geschaffen, erneuerbare von Nahwärmeinseln untersucht. Energien vielfältig zu nutzen. Örtliche Landwirtschaftsbetriebe sind Produzenten der nachwachsenden Rohstoffe, dies sichert Arbeitsplätze und zugleich soll die Wertschöpfung aus der Erzeugung in der Region verbleiben. Der Anteil lokal geeigneter erneuerbarer Energien wird sukzessive erhöht. Steigerung der Energieeffizienz und Die Bürgerschaft wird für das Thema Energieeinsparungen Energieeinsparung durch Veranstaltungen sensibilisiert. Die Gemeinde setzt Maßnahmen zur Energieeinsparung bei öffentlichen Gebäuden um und hat damit Vorbildcharakter zur Umsetzung vergleichender Maßnahmen im Bereich der privaten Gebäude.

8.4 Handlungsfeld Tourismus, Freizeit, Natur und Kulturlandschaft

Touristische Infrastruktur und lokale Besonderheiten Die Gemeinde Hohenroda ist keiner fest etablierten interkommunalen Arbeitsgemeinschaft (wie z.B. der Touristischen Arbeitsgemeinschaft Hessisches Kegelspiel e.V.) angeschlossen. Dennoch besteht auf dem touristischen Sektor eine Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden Friedewald, Schenklengsfeld und Philippsthal.

135 Aufgrund der geschichtlichen Entwicklung der Gemeinde und der naturräumlichen Lage verfügt Hohenroda über vielfältige touristische Potentiale, die es gilt gezielt zu erschließen bzw. weiter auszubauen. In einem ersten Schritt sind die Besonderheiten / kulturellen Anziehungspunkte in den einzelnen Ortsteilen herauszustellen und touristisch professionell aufzubereiten. Erste Ansätze hierzu sind lokal bereits vorhanden (z. B. Ortsteil Mansbach: Aufbereitung der Geschichte des Remonteramt in Form von Informationstafeln an Gebäuden und im öffentlichen Raum).

Tourismus muss gelebt werden Die Gemeinde Hohenroda liegt verkehrsgünstig im Süden der wichtigen Ost-West- Fernstraßenverbindung A4 im Zentrum Deutschlands und ist damit hervorragend für Touristen erreichbar. Um den Wirtschaftsfaktor Tourismus entscheidend zu stärken ist es unabdingbar, dass die Akteure vor Ort den „Tourismus leben“. Hierunter ist zu begreifen, dass die Bürger der Gemeinde ein hohes Maß an Offenheit ihren Gästen entgegenbringen und die unterschiedlichen Angebote und Leistungen durch eine hohe Servicementalität und eine gute Qualität gekennzeichnet sind.

Freizeit Bestehende Freizeiteinrichtungen wurden in Teilen mit einem hohen Maß an Eigeninitiative errichtet und werden auf Ortsteilebene in Eigenregie durch die Bürger betreut (z. B. Grill- und Verweilplätze wie der Dorfmittelpunkt in Oberbreitzbach oder das Glaamer Stübchen). Diese Einrichtungen / Orte stehen zum einen den Bürgern in den Ortsteilen zur Verfügung, bieten jedoch auch für Gäste / Touristen Möglichkeiten zum Verweilen und der Freizeitgestaltung. In Teilen ist bei diesen Orten ein Defizit in Bezug auf Qualität des Angebotes, Ausstattung und Bauzustand zu verzeichnen. Um den Freizeitwert auf Ortsteilebene zu sichern, ist es von zentraler Bedeutung, dass diese Orte / Plätze gepflegt werden. Auf Ortsteilebene wird die Pflege der Freizeiteinrichtung bzw. des öffentlichen Raums bereits bürgerschaftlich organisiert und durch die Gesamtgemeinde monetär unterstützt (z. B. Ortsteil Glaam). Diese Form des „bürgerschaftlichen Pflegekonzeptes“ ist geeignet auf alle Ortsteile übertragen zu werden.

Brauchtum und Kultur Das Brauchtum wird auf ortsteilebene gepflegt und durch lokale, traditionelle Feste oder kleinere Ausstellungen für eine breite Öffentlichkeit erlebbar gemacht. Festzustellen ist, dass die Heimatverbundenheit „im eigenen Dorf“ am stärksten ausgeprägt ist. Ortsteilübergreifend besteht das Ansinnen mehr zu den „örtlichen Traditionen“ zu erfahren und kulturelle Veranstaltungen / Feste gesamtkommunal besser zu koordinieren. Hierdurch soll sichergestellt werden, dass die Bürger und Gäste der Gemeinde die örtlichen Besonderheiten besser kennenlernen können und die örtlichen Veranstaltungen nicht gegenseitig in Konkurrenz treten. Das Themenfeld Kultur und Brauchtum gilt es gezielt mit der touristischen Entwicklung zu verzahnen.

Entwicklung und Erhaltung einer vielgestaltigen (Kultur)Landschaft Die Naturausstattung in der Gemarkung Hohenroda ist derzeit noch recht vielfältig. Primäres Ziel ist der Erhalt der Biotop- und Artenvielfalt durch entsprechende landwirtschaftliche Nutzung und Pflege. Ebenfalls wird angestrebt, die Vermarktung regional erzeugter Produkte unter dem ökologischen Label Biosphärenreservat Rhön zu stärken. Hierzu ist anzustreben, eine Ausweitung des Ökologischen Landbaus zur erreichen, um auch für größere Betriebe eine höhere Vielfalt in der Fläche zu erreichen. Ein zweiter Schwerpunkt liegt in der Erarbeitung von Naturschutzkonzepten als Grundlage für Ausgleichsmaßnahmen (z. B. im Zuge der geplanten Haldenerweiterung), damit der zu schaffende Ausgleich für die Eingriffe vor Ort (in der Gemarkungsfläche der Kommune) bleibt. Größere Ausgleichsmaßnahmen eigenen sich insbesondere dazu, gezielt die Vernetzung der vorhandenen Naturschutzgebieten / Biotope zu verbessern.

Handlungsfeld Tourismus, Freizeit, Natur und Kulturlandschaft

136 Optimierung des Tourismus- und Die Gemeinde Hohenroda und ihre Ortsteile Freizeitmarketings stellt die lokalen Besonderheiten mit anschaulichem Bildmaterial und Informationen im Internet dar – die touristischen Potentiale der Gemeinde werden sichtbar gemacht. Die Gemeinde Hohenroda entwickelt ein sich aus den Potentialen abzuleitendes touristisches Profil und erarbeitet eine umsetzungsorientierte Strategie zur touristischen Entwicklung der Gemeinde Binnenmarketing: Die Bevölkerung der Gemeinde Hohenroda und die der angrenzenden Region werden als „Gast“ beworben, hierbei leisten lokale Veranstaltungen einen wichtigen Beitrag zur Identifikationsbildung Stärkung der touristischen Leistungsträger Das vorhandene gastronomische Angebot ist (Gastronomie, Übernachtungen, zu sichern, Nachfolgelösungen bei Ferienwohnungen, etc.) - Verbesserung anstehender Betriebsauflösung sind aktiv Qualität und Service seitens der Gemeinde zu unterstützen Gatronomiebetriebe werden dazu animiert, lokale Produkte zu verwenden, um somit den ökologischen Landbau zu stützen und gleichzeitig die Qualität des gastronomischen Angebotes zu steigern Die Gemeinde bietet eine gemeinsame Plattform, um die bestehenden Angebote zu bewerben Die Gäste / Touristen erleben die Gemeinde Die Sauberkeit und Pflege der öffentlichen Hohenroda mit interessanten Angeboten im Räume auf Ortsteilebene ist sicherzustellen attraktiven Naturraum – eingebettet in das Die Gemeinde nutzt Ausgleichsmaßnahmen Biosphärenreservat Rhön und entlang des zur Vernetzung vorhandener Naturräume Grünen Band Das Rad- und Wanderwegenetz wird ergänzt/geschlossen Entwicklung eines Beschilderungskonzeptes Entwicklung und Erhaltung einer Die Kulturlandschaft wird durch vielgestaltigen Landschaft Bewirtschaftung oder Pflege offen gehalten Entwicklung eines Beweidungskonzeptes Förderprogramme zur extensiven Bewirtschaftung bzw. Pflege von Biotopen (HIAP) bzw. zukünftig HALM) sollen verstärkt in Anspruch genommen werden Vernetzung der Landschaft Innerhalb der Gemarkung sind bereits wichtige Naturräume miteinander vernetzt, in Teilräumen ist die Vernetzung von wertvollen Lebensräumen zu verbessern, um so dem Artensterben entgegenzuwirken Notwendige Ausgleichsmaßnahmen im Kontext von Großvorhaben werden aktiv dazu genutzt, um eine Verbesserung der Vernetzung der Landschaft herbeizuführen

137 9. Leit- und Startprojekte

Leit- und Startprojekte sind Projekte, die innerhalb der jeweiligen Ortsteile einen hohen Stel- lenwert für die Bevölkerung haben, teilweise liegen bereits erste Gestaltungsideen vor. Die Auswahl dieser Projekte ist nicht als endgültig zu verstehen und stellt keine Wertung der Pro- jekte untereinander dar, nicht zuletzt um der Gemeinde Hohenroda ein Flexibilität in ihren Handlungsoptionen zu erhalten.

138 Kriterium für diese Auswahl war bei kleineren Gestaltungsaufgaben eine relativ schnelle Um- setzbarkeit. Andere Projekte mit sehr viel größerem baulichem oder sonstigem Investitionsum- fang und mit längerer Planungsvorläufen und Abstimmungen im Vorfeld wurden ausgewählt, weil sie eine starke soziale Komponente beinhalten, dem bestehenden Leitbildentwurf entspre- chen und positiv und beispielgebend eine zukünftige Entwicklungsrichtung markieren.

Übersicht über die vorgeschlagenen Leit- und Startprojekte und deren Handlungsfelder: Startprojekte mit hoher Dringlichkeit sind farblich hervorgehoben

Handlungsfeld Leitprojekte Startprojekte Kommunikation und soziale Infra- Optimierung bürgerschaftliche Konzept Nutzungsoptimierung öf- struktur Infrastruktureinrichtungen (Ge- fentlicher Gebäude meinschaftshäuser, Feuerwehr, Bauhof) Um- und Ausbau Kindergarten Ausbach Schutzhütte Freizeitanlage Sand- loch Inklusion Handlungsleitfaden zur Minimie- rung von Barieren (In Bad Zwesten wurden bereits Maßnahmen durchgeführt, die als Beispiel für zukünftige Maßnah- men in Hohenroda genutzt wer- den können.) Zugang Kirche Ausbach Gründung einer Arbeitsgruppe Elektrosensible Menschen Modelprojekt Gründung Arbeitsgemeinschaft GemeindeBürgerschaft Generationsübergreifendes Ler- Umbau Gefrieranlage Ausbach, nen - Handwerk Umbau Alte Schmiede Glaam

Handlungsfeld Leitprojekte Startprojekte Siedlungsentwicklung, Nahversor- Gestaltungskatalog Ransbach -Umfeld DGH gung und Verkehr öffentlicher Raum (Parkplatz und öffentlicher Raum) Leerstandsmanagement Konzept innerörtliche Leerstands- (nur kreisweit über das LEADER vermarktung Förderprogramm möglich)

139 Slowvillage - WeißeZoneRhön Konzept - Profil Hohenroda Nutzung Endogener Potentiale zur Imagebildung Potentialanalyse - Nutzungsmög- Konzept Zukunft Schloss lichkeiten Kulturdenkmale Hohenroda Gemeinsam Mobil Hohenroda selbstorganisiertes Mobilitäts- konzept Bürgerbus Hohenroda Friedewald (Generationshilfeverein, LEADER)

Handlungsfeld Leitprojekte Startprojekte Technische Infrastruktur und Verbesserung der Internetverbin- Maßnahmenplan Glasfaserausbau Wirtschaft dung Runder Tisch: Breitband - WeißeZoneRhön, Slowvillage Regenerative Energien Potentialanalyse Nahwärmeinseln Optimierung des Energiever- brauchs, Energieeinsparung Potentialanalyse nachwachsende Rohstoffe (Landesprogramm Hes- senEnergie)

Handlungsfeld Leitprojekte Startprojekte Tourismus, Freizeit, Natur und (Rad) Wandern in Hohenroda Lückenschluss Radweg Wenigen- Kulturlandschaft taft (Infrastruktureinrichtungen LEADER) Informationskampagne zu vor- handenen und zukünftigen Rad- wegen Freiraum- und Spielflächenplan Hohenroda Grünes Band und Biosphärenre- Landmarkt / Wandermarkt servat regionale Vermarktung, Gutes Erhalt Artenvielfalt und Kultur- aus Waldhessen landschaft (LEADER Förderprogramm) Entwicklung sanfter Tourismus Kulturlandschaftsprogramm Glaam 2020 Rahmenkonzept Erhalt Kultur- landschaft Schaffen eines Informationszent- rums “Nördliche Kuppenrhön” Eingriffs- Ausgleichskonzeptepool Die obenstehende Liste der Leit- und Startprojekte wurde der Steuerungsgruppe vorgestellt. Dabei wurden aus den oben genannten Startprojekten diejenigen ausgewählt, die eine hohe Dringlichkeit haben und deren Umsetzung eine positive Resonanz erwarten lässt. Die ausge- wählten Projekte sind zeitlich prioritär umzusetzen.

Hierbei handelt es sich um folgende Projekte:

140 Handlungsfeld Kommunikation und soziale Infrastruktur:

Konzept Nutzungsoptimierung öffentlicher Gebäude

Um- und Ausbau Kindergarten Ausbach

Handlungsfeld Siedlungsentwicklung, Nahversorgung und Verkehr:

Konzept innerörtliche Leerstandsvermarktung

Konzept Zukunft Schloss Hohenroda

Handlungsfeld technische Infrastruktur und Wirtschaft:

Maßnahmenplan Glasfaserausbau

Handlungsfeld Tourismus, Freizeit, Natur und Kulturlandschaft

Lückenschluss Radweg Wenigentaft

Landmarkt

Startprojekt: Konzept Nutzungsoptimierung öffentlicher Gebäude

141 Projektziel: Neutrale und externe Untersuchung zur Auslastung öffentlicher Einrichtungen (haupt- sächlich Dorfgemeinschaftshäuser) Langfristiges Ziel der Kosteneinsparung für die Gemeinde durch Zusammenlegung von Einrichtungen Konzentrierte Investitionen in zukunftstaugliche Gebäude und keine weiteren Investitio- nen in marode Bausubstanz Beschreibung: Umfassende Recherche der Auslastung Entwicklung von kostengünstigeren Nutzungsalternativen, Nutzungsüberlagerungen Entwickeln eines Nachnutzungskonzepts zum weiteren Umgang mit den Gebäuden Nächste Arbeitsschritte: Konzeptabstimmung mit der Gemeindeverwaltung Analyse der Gebäude, Erhebung der Auslastung Projektträger: Beteiligte Stadtteile: Kommune gesamte Kommune Ansprechpartner: Zeitliche Umsetzung: Kommune, beauftragtes Büro kurzfristig umzusetzen Grob geschätzte Kosten (netto): Finanzierungsmöglichkeit: 11.000 € Dorferneuerung Beitrag zu folgendem IKEK Ziel: Die vorhandenen Einrichtungen sind gut ausgelastet, die Vermietung und Organisation der Belegung erfolgt über eine zentrale Stelle auf Ebene der Gesamtkommune. Eine Einrichtung ist barrierefrei ausgebaut

142 Startprojekt: Um- und Ausbau Kindergarten Ausbach Projektziel: Sanierung und Umbau des Kindergartens um eine zeitgemäße Kinderbetreuung anbie- ten zu können und Ausbach, Ransbach und die gesamte Gemeinde Hohenroda damit als Wohnstandort für junge Familien profilieren zu können. Beschreibung: Renovierung/ Erweiterung der Kindertagesstätte Anbau in Folge der Erweiterung des Krippenbereiches Bau eines Personalraums Erneuerung des Daches (Flachdach) des Anbaus aus 1978 Erneuerung der sanitären Anlagen Streichen der Gruppenräume Anbringen von Schallschutz Ersetzen der Glasbausteine im Treppenhaus (energetische Maßnahme) Schaffen eines adäquaten Lagerraums für Putzmaterial Einbau einer Schließanlage Neugestaltung des Außengeländes mit extra Bereich für die U3 Kinder Erneuerung der vorhandenen Sandkastenumrandung, Erneuerung Zaun Nächste Arbeitsschritte: Untersuchung des Bauzustandes Bedarfsplanung Einbindung übergeordneter Fachbehörden Projektträger: Beteiligte Ortsteile: Kommune Ausbach: Standort des Kindergartens, Ausbach, Ransbach: Einzugsbereich Ansprechpartner: Zeitliche Umsetzung: Team des Kindergartens, Architekt, Jugend- kurzfristig umzusetzen als Genehmigungsbehörde Grob geschätzte Kosten (netto): Finanzierungsmöglichkeit: k.A. Bundesprogramm U3, Dorferneuerung

Für den Kindergarten Ausbach ist bereits im Haushalt ein Investitionsvolumen von insge- samt 60.000,- € niedergeschrieben. Hiervon können kurzfristig notwendige Maßnahmen bspw. eine neue U3-Gruppe, Toilettenräume, und Ausbsserungen am Dach geleistet wer- den. Beitrag zu folgendem IKEK Ziel: Die öffentlichen Einrichtungen sind bedarfsgerecht ausgebaut und in ihrem Unterhalt wirtschaftlich tragfähig

143 Startprojekt: Konzept innerörtliche Leerstandsvermarktung Projektziel: Umfassende, übersichtliche, aktuelle und öffentliche Auflistung aller leerstehender Ge- bäude in den Ortsteilen Hohenrodas um Kauf- und Nutzungsinteressierten einen Über- blick zu ermöglichen und dadurch zur Verbesserung der Leerstandssituation beizutragen.

Beschreibung: Erfassung aller Leerstände Gespräche mit Besitzern über Perspektive der Gebäude Informationsveranstaltung zum Thema Umgang mit Leerständen, mögliche Nutzungsper- spektiven Erfassung aller potentiell interessierten Besitzer leerstehender Gebäude Erfassung aller Gebäudedaten mit Hilfe des Aktivierungsfragebogens Einpflegen der Daten in eine benutzerfreundliche Datenbank im Internet aktive Vermarktung der Datenbank in zielgruppenrelevanten Bereichen stetige Pflege und Aktualisierung der Datenbank Dokumentation von erfolgreichen Vermarktungen zu Werbezwecken Nächste Arbeitsschritte: Kommunikation der Projektidee an die Bevölkerung Ausräumen von Bedenken Positives Besetzen der Begriffe Leerstandsbörse und Aktivierungsfragebogen Projektträger: Beteiligte Ortsteile: Kommune gesamte Kommune Ansprechpartner: Zeitliche Umsetzung: Gemeinde Hohenroda mittelfristig umsetzbar Grob geschätzte Kosten (netto): Finanzierungsmöglichkeit: 8.000 € Dorferneuerung Beitrag zu folgendem IKEK Ziel: Die Leerstandserhebung wird halbjährlich fortgeschrieben, um einen Überblick über entstehende Problembereiche zu behalten. Mit Hilfe eines Fragebogens werden Grundeigentümer angesprochen, inwieweit Interesse an einer Veräusserung länger leer stehender Liegenschaften besteht, oder welche Nachnutzungsstrategie verfolgt wird.

144 Startprojekt: Konzept Zukunft Schloss Hohenroda Projektziel: Verbesserung der Bausubstanz Erhaltung des Gebäudes, Wertverfall aufhalten, Wertsteigerung durch Sanierung Einsparung von Energiekosten Vermietung von zwei Etagen als zusätzliche Einnahmequelle Suche eines Investors zur finanziellen Beteiligung an Renovierungskosten Stromversorgung für Schloss und Bauhof durch die Abwärme der Biogasanlage bzw. Schweinemastanlage, Reduzierung der Geruchsbelästigung von dieser Anlage. Beschreibung: jetziger Zustand: Zur Zeit genutzt durch Gemeindeverwaltung Gebäudezustand marode Dach, Heizung und Fenster sanierungsbedürftig Innenräume und Außenputz renovierungsbedürftig Nächste Arbeitsschritte: aktive Suche nach geeigneten Mietern aktive Suche nach Investoren und Fördermöglichkeiten für Umbaukosten

Projektträger: Beteiligte Ortsteile: Kommune OT Oberbreitzbach, gesamte Kommune durch Imagewirkung des Schlosses Ansprechpartner: Zeitliche Umsetzung: IKEK-Team, noch zu gründender mittelfristig umsetzbar Freundeskreises zur Erhaltung des Schlosses. Grob geschätzte Kosten (netto): Finanzierungsmöglichkeit: 10.000 - 15.000 € Dorferneuerung Beitrag zu folgendem IKEK Ziel: Erstellung eines Konzeptes für die Nachnutzung des Schloss Hohenroda. Die öffentlichen Einrichtungen sind bedarfsgerecht ausgebaut und in ihrem Unterhalt wirtschaftlich tragfähig

145 Startprojekt: Maßnahmenplan Glasfaserausbau Projektziel: Verlegen von Glasfaserleitungen in alle Ortsteile, welche auf dem heutigen technischen Stand sind und sowohl heutige Übertragungsraten/Datenmengen bewältigen als auch für eine zukünftig zu erwartende Steigerung der Datenmengen und Datentransferge- schwindigkeit ausgelegt sind.

Beschreibung: Gespräche mit Netzbetreibern zum Sicherstellen der generellen Möglichkeit im Gemein- degebiet Hohenrodas schnelle Datenübertragungsraten anbieten zu können. Erarbeiten eines technisch und wirtschaftlich nachhaltigen Konzepts zur Umsetzung Nächste Arbeitsschritte: Abstimmung mit dem Landkreis zur zeitlichen Umsetzung Gespräche mit Netzbetreibern zur technischen Umsetzbarkeit des Vorhabens bauliche Umsetzung der Maßnahme Projektträger: Beteiligte Ortsteile: Kommune gesamte Kommune Ansprechpartner: Zeitliche Umsetzung: Kommune, Arbeitsgruppe kurzfristig umzusetzen Grob geschätzte Kosten (netto): Finanzierungsmöglichkeit: k.A. k.A. Beitrag zu folgendem IKEK Ziel: Der Glasfaserausbau bzw. die temporäre Funkverbindung wird an einem Runden Tisch: Breitbandversorung-WeißeZoneRhön mit allen Interessensgruppen erörtert und koordiniert. Ziel ist eine flächendeckende Glasfaser basierte DSL-Anbindung in ganz Hohenroda.

146 Startprojekt: Lückenschluss Radweg Wenigentaft Projektziel: Schließen des Radwegenetzes Richtung Osten Anbinden der Radwege Hohenrodas an das übergeordnete Netz Lückenschluss zwischen Mansbach und Wenigentaft Radwegeverbindung zum Grünen Band und zum Biosphärenreservat Rhön Steigerung der touristischen Attraktivität Mansbachs Beschreibung: Mansbach hat aktuell keine direkte Anbindung an vorhandene Radwege. Mit dem Ausbau eines 620m langem Feldweg/Trampelpfad entlang dem Mansbach kann ein Anschluss an das Radwegenetz in Wenigentaft erfolgen. Auf Thüringer Gemarkung ist der Ausbau seit einigen Jahren schon in Betrieb. Die Zustimmung des Unteren Naturschutzbehörde liegt bereits vor. Nächste Arbeitsschritte: Klären der Finanzierung Umsetzung der Maßnahme Erarbeiten eines länderübergreifenden Radtouristik und Beschilderungskonzeptes Projektträger: Beteiligte Ortsteile: Kommune, Land Hessen gesamte Kommune Ansprechpartner: Zeitliche Umsetzung: Ortsbeirat mittelfristig umsetzbar Fahrradgruppe TV Jahn Mansbach Grob geschätzte Kosten (netto): Finanzierungsmöglichkeit: 150.000 € LEADER, Tourismusförderung, GVFG Beitrag zu folgendem IKEK Ziel: Das Rad- und Wanderwegenetz wird ergänzt/geschlossen

147 Startprojekt: Landmarkt Projektziel: Etablieren eines regionalen Marktes mit (ökologischen) landwirtschaftlichen Produkten Schaffen einer Möglichkeit der Direktvermarktung Generieren einer Wertschöpfung vor Ort Stärken regionaler Bezüge Beschreibung: Kuppenrhöner Landmarkt wird nicht mehr durchgeführt, Landmarkt/Wandermarkt als Nach- folgekonzept Nächste Arbeitsschritte 2014: Erster Markt findet am 12.10. im Geyso-Schloss in Mansbach statt. Hohenroda wird sich um die Organisation und das Konzept (Name, Ablauf, Kostenkalkulation) kümmern. Es wird eine stetige Kommunikation mit den BGM´s der anderen Kommunen stattfinden. Bei Fertigstellung des Konzeptes wird in großer Runde berichtet werden.

Projektträger: Beteiligte: Kommune Hohenroda Landwirte und Nahrungsmittelproduzenten Kommune Schenklengsfeld aus der Region Kommune Friedewald Ansprechpartner: Zeitliche Umsetzung: Arbeitsgruppe „Vermarktung regionaler Pro- erste Veranstaltung bereits für den dukte“ 12.10.2014 geplant (Geyso-Schloss in Mans- bach) Grob geschätzte Kosten (netto): Finanzierungsmöglichkeit: Für die Ausführung eines Marktes entsteht ein Der Finanzierungsaufwand für den ersten Aufwand von ca. 1.000,- € Markt ist vom Veranstalter vorzufinanzieren, alle weitere Veranstaltungen sollten sich aus dem zu erwartenden Gewinn und den Stand- gebühren finanzieren. Beitrag zu folgendem IKEK Ziel: Eine Vermarktung der regional erzeugten Produkte unter dem „ökologischen“ Label der Rhön ist ein lokaler Standortvorteil und eine Möglichkeit lokaler Wertschöpfung.

148 10. Verstetigung

10.1 Verstetigung des Prozesses

In der Anfangsphase des IKEKs wurde den Bürgern das IKEK als Instrument der Dorfentwick- lung mit Mehrwert vorgestellt und Informationen über Ziele, Abläufe und Beteiligungsmöglich- keiten vermittelt. In der darauffolgenden Phase der Ideenfindung und Weiterentwicklung durch aktive Bürgerbeteiligung haben sich IKEK-Teams gebildet, die den Prozess aktiv mitgestalten. Diese IKEK-Teams stellen das Bindeglied zwischen den Vor-Ort-Aktiven, den Bürgern und der Verwaltung dar. Im Laufe des IKEK Prozesses wurde durch rege Bürgerbeteiligung und das In- strument der Projektblätter für jeden Ortsteil eine Projektsammlung zusammengestellt. Hierzu wurden Verantwortliche benannt und Entwicklungsziele festgelegt. Diese Projektsammlung wurde in den IKEK-Foren vorgestellt und diskutiert und von der Steuerungsgruppe geprüft und bewertet. Ergebnis dieses Prozesses ist eine gesamtkommunale Projektsammlung die in die Gesamtent- wicklungsstrategie des IKEKs eingebunden ist und ein Umsetzen der Entwicklungsziele ermög- licht. In Absprache mit den IKEK Teams und der Steuerungsgruppe wurden Leit- und Startprojekte definiert. Diese haben innerhalb der jeweiligen Ortsteile einen hohen Stellenwert für die Bevöl- kerung, teilweise liegen bereits erste Gestaltungsideen vor. Kriterium für diese Auswahl war eine relativ schnelle Umsetzbarkeit oder eine starke soziale Komponente. Ziel ist es, durch diese baulichen Interventionen/Verbesserungen einen öffentli- chen Ort der Kommunikation zu schaffen und somit weitere Entwicklungen in den anderen Handlungsfeldern zu begünstigen. Teilweise sind erste Projektideen bereits bis zur Umsetzbarkeit entwickelt worden, bzw. wur- den bereits in Teilen umgesetzt. Beispiele hierzu sind der Landmarkt (vgl. Kapitel 2.2.5, 3.13 und 9) oder bestehende Ideen und Konzepte zum Thema Umweltschutz (vgl. Kapitel 3.12) Von Seiten der Kommune findet zum Zeitpunkt der Erstellung des IKEKs eine Auswertung der Kosten öffentlicher Einrichtungen statt (vgl. Leit- und Startprojekt zur Optimierung der Auslas- tung öffentlicher Einrichtungen) Über die weitere Prozesslaufzeit von neun Jahren wird die Arbeit der IKEK-Teams fortgesetzt und die Entwicklungsziele weiter verfolgt. Das hohe Maß an Eigenverantwortlichkeit bleibt da- bei erhalten, wodurch sichergestellt wird, das die vorhandenen Fördergelder für die Projekte verausgabt werden, die von Seiten der Bürger vorgeschlagen und entwickelt worden sind. Es ist vor allem Aufgabe der Steuerungsgruppe, den Prozess „am Laufen zu halten“. Hierfür wer- den zweimal jährliche Sitzungen der Steuerungsgruppe empfohlen um die Entwicklungen zu steuern und den aktuellen Rahmenbedingungen anzupassen. Aufgabe der Steuerungsgruppe ist es, in Absprache mit den örtlichen IKEK Teams aus der Projektsammlung diejenigen Projek- te weiterzuverfolgen und umzusetzen, die für eine positive Entwicklung im Sinne der Gesamt- entwicklungsstrategie stehen. Der IKEK Prozess ist nicht als statisch zu betrachten, Entwicklungsziele, Projektideen und Ver- antwortlichkeiten können bei der jährlichen Antragstellung geänderten Rahmenbedingungen angepasst werden.

149 10.2 Umsetzung der IKEK-Projekte

Um „erste sichtbare Ergebnisse“ zu erhalten, ist ein früher Einstieg in den Umsetzungsprozess notwendig. Hierfür wurden die Projekte identifiziert, die alle eine bauliche Komponente beinhal- ten und im Handlungsfeld Kommunikation und soziale Infrastruktur beheimatet sind. Die da- durch geschaffenen öffentlichen Räume können als Beispiel für eine eigenverantwortliche An- passung der örtlichen Gegebenheiten an die aktuellen Rahmenbedingungen gesehen werden und als „erste sichtbare Ergebnisse“ für eine positive Bewertung und eine Verstetigung des IKEK-Prozesses sorgen. Es ist Aufgabe der Steuerungsgruppe, aus der vorhandenen Projektsammlung jährlich Projekte im Sinne der Gesamtentwicklungsstrategie zu beantragen. Die Antragsstellung erfolgt bei der zuständigen Behörde des Landkreises. Die Projekte werden vom Fördermittelgeber geprüft. Im Falle einer Bewilligung stehen die entsprechenden Mittel zur Verfügung. Mit ausschlaggebend für die Umsetzung von vorgeschlagenen Projekten ist die Dringlichkeit der Maßnahme sowie deren gesamtkommunale Relevanz. Projekte mit Synergieeffekten, von denen mehrere Ortsteile profitieren sowie am Gemeinwesen orientierte Projekte werden vor- rangig behandelt. Bei dem jährlichen Bilanzierungstermin werden kommunale Ausgaben, Fördermittelanteile, er- zielte Ergebnisse und das weitere Vorgehen besprochen und festgelegt.

10.3 Evaluierung und Monitoring

Unter Evaluierung und Monitoring ist die zukünftige Kontrolle des Ablaufs des auf rund zehn Jahre angelegten IKEK Prozesses zu verstehen. Die jährliche Fördermittel-Antragstellung dient der Evaluierung und Kontrolle des Prozesses. Dem vorausgehend ist ein Treffen der IKEK Teams in regelmäßigen Abständen (halbjährlich oder jährlich) zu empfehlen, um dialogorientiert über aktuelle Entwicklungen zu beraten, die angedachten Projekte zu priorisieren und deren Einbindung in die Gesamtentwicklungsstrategie Hohenrodas zu prüfen. Bei der Kontrolle des Prozessablaufs ist zwischen Prozessebene und Projektebene zu unter- scheiden:

Prozessebene: Durch regelmäßige Treffen der am IKEK Prozess beteiligten Akteure ist eine fortlaufende Kon- trolle der Zielsetzung des Prozesses und der abgeschlossenen Projekte zu gewährleisten. Die Schwerpunktsetzung der Handlungsfelder ist auf Prioritätsverschiebungen und neue Aufga- benfelder kritisch zu betrachten und fortlaufend zu überprüfen. In regelmäßigen Abständen von ca. zwei Jahren sollte mit der Steuerungsgruppe geprüft werden, in wie weit die IKEK-Zie- le erreicht worden sind. Die regelmäßige Kontrolle des IKEK Prozesses kann als Tagesord- nungspunkt im Rahmen von politischen Zusammenkünften wie Gemeinderatssitzungen o.Ä. er- folgen.

Projektebene: Die im IKEK formulierten Projekte, entwickelt aus den Angaben der durch die Bürgerschaft for- mulierten Projektblätter, dienen als Grundlage zur Projektevaluation. Nach Abschluß/Umset- zung des Projektes gilt es zu reflektieren inwieweit die projektinternen Ziele erreicht wurden und welcher Beitrag zum Erreichen der IKEK Ziele geleistet wurde.

Das an die Entwicklung und Umsetzung der IKEK-Projekte gebunden bürgerschaftliche Engage- ment und die bürgerschaftliche Zusammenarbeit an der Ideenentwicklung zur zukünftigen Ver- besserung des dörflichen Lebens ist bereits als ein auch in Zukunft weiterzuverfolgendes und auszubauendes Ziel des IKEK Prozesses zu werten.

150 11. Quellenverzeichnis

Für die Erarbeitung des vorliegenden IKEKs Hohenroda wurden folgende Quellen verwendet: (Auflistung nach Reihenfolge des Erscheinens im Text)

Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung - Leitfaden zur Erstellung eines integrier- ten kommunalen Entwicklungskonzeptes (IKEK) - Wiesbaden, August 2012

Homepage der Gemeinde Hohenroda, http://www.hohenroda.de/gemeinde_ortsteile/gemeindeinformatio- nen.html, Zugriff am 09.10.2013

Homepage der WIBank, https://www.wibank.de/de/Foerderprogramme/Infrastruktur/Kommunaler-Schutz- schirm.html, Zugriff 01.08.2014

Homepage der Gemeinde Hohenroda, http://www.hohenroda.de, Zugriff 25.09.2013 Stand: 31.12.2012

Homepage des Hessischen Statistischen Landesamtes, http://www.statistik-hessen.de/themenauswahl/bevoel- kerung-gebiet/regionaldaten/bevoelkerung-der-hessischen-gemeinden/index.html, Zugriff 25.08.2013

Statistisches Landesamt (2013), Berechnung der Hessen Agenur, http://www.hessen-gemeindelexikon.de/ge- meindelexikon_PDF/632010.pdf, Zugriff am 16.10.2013

Datensätze der Gemeinde Hohenroda, Stand: 08.12.2008

Statistisches Landesamt (2013), Berechnung der Hessen Agenur, http://www.hessen-gemeindelexikon.de/ge- meindelexikon_PDF/632010.pdf, Zugriff am 16.10.2013

Räumliche Disaggregierung der kommunalen Bevölkerungsvorausschätzung 2010 bis 2030 für den Landkreis Hersfeld-Rotenburg, 02. November 2012, Spiekermann & Wegener Stadt- und Regionalforschung, Lindemannstraße 10, D-44137 Dortmund

Datengrundlage: MORO-Modellrechnung, Trendvariante, Quelle: Kleinräumige Bevölkerungsvorausschätzung 2010 bis 2030 für die Modellregion Landkreis Hersfeld-Ro- tenburg, 17. Juli 2012 (2. überarbeitete Fassung), Begleitforschung Zentrale Datendienste, Spiekermann & We- gener Stadt- und Regionalforschung, Lindemannstraße 10, D-44137 Dortmund

MORO, Aktionsprogramm regionale Daseinsvorsorge, Begleitforschung Zentrale Datendienste, Arbeitspapier S&W 5/HE-HEF-1, Björn Schwarze, Klaus Spiekermann, Kleinräumige Bevölkerungsvorausschätzung 2010 bis 2030 für die Modellregion Landkreis Hersfeld-Rotenburg, 17. Juli 2012 (2. überarbeitete Fassung)

Bedarfs- und Entwicklungsplan für den Brandschutz und die Allgemeine Hilfe 2012-2017, Hohenroda 01.08.2012, Reinhold Axt, Gemeindebrandinspektor, zur Verfügung gestellt durch die Gemeindeverwaltung Hohenroda

Homepage der Gemeinde Hohenroda, http://www.hohenroda.de/bauen_leben_wohnen/kinderbetreuung/kinder- betreuung.html, Zugriff 03.07.2014

Homepage der Ortsjugendpflege Kuppenröhn, vergleiche http://www.ortsjugendpflege-kuppenrhoen.de, Zugriff 03.07.2014

http://www.hessen-gemeindelexikon.de, Zugriff 19.03.2014 Bundesagentur für Arbeit und Hessisches Statistisches Landesamt (2013), Berechnungen Hessen Agentur.

Homepage der Sparkasse Bad-Hersfeld Rotenburg, https://www.spk-hef.de/pdf/Kuppenrhoen-Radtour.pdf, Zugriff 02.07.2014

Vortrag der SynEnergie zur Planung des Windpark Hohenroda, gehalten von Herrn Wolfgang Ruch in Hohenroda am 27.03.2014.

Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hersfeld Rotenburg

Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Hessen, Landkreis Hersfeld-Rotenburg I, Alheim bis Kirchheim, S. 414

Regionalplan Nordhessen 2009 Beschlossen durch die Regionalversammlung Nordhessen am 02.07.2009 Genehmigt durch die Hessische Landesregierung am 11.01.2010 Bekannt gemacht im Staatsanzeiger für das Land Hessen Nr. 11 vom 15.03.2010

Hessisches Naturschutzinformationssystem (NATUREG) , http://natureg.hessen.de/Main.html?role=default, Zugriff 08.07.2014

151 Quelle: Homepage WFG - Wirtschaftsförderung Hersfeld Rotenburg: http://www.wfg-hef-rof.de/regionalforum/leader-region-2014-2020.html, Zugriff 04.08.2014

Protololl des Gesprächtermins am 10.04.2014 in der Gemeindeverwaltung HohenrodaTeilnehmer: Bürgermeister Stenda, Herr Sauer Biosphärenreservat, Hr. Hahn, Frau Ketter-Eichert Landkreis Hersfeld-Rotenburg

Planungsbüro OREGIO, Orts- u. Regionalplanung, Dipl.-Geogr. Klaus Fleischhauer 36251 Bad Hersfeld, Am Kirchensteg 10, Tel: 06621/91 92 10; Fax: 0662 1/ 91 92 11

Leitfaden zur Erstellung eines integrierten kommunalen Entwicklungskonzepts (IKEK) Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung, August 2012

! Wichtig zur Interpretation der Bevölkerungsvorausschätzung !

Datenbank zum demografischen Wandel in den hessischen Gemeinden (Stand: September 2013) In einigen Regionen, die in der Vergangenheit relativ große Bevölkerungsverluste verzeichnet haben, fallen bei einer Fortschreibung in die Zukunft die vorausgeschätzten Bevölkerungsrück- gänge sehr kräftig aus. Ziel von Modellrechnungen ist es, eine Orientierung zu geben, um sich aktiv mit den Herausforderungen des demografischen Wandels auseinander zu setzen und Maßnahmen auf den Weg zu bringen bzw. Positives zu stärken und Risiken entgegen zu wirken. Die Hessen Agentur hat im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung für alle 426 hessischen Kommunen Daten und Indikatoren zum demografischen Wandel zusammengestellt und in diesem Rahmen erstmals auch flächen- deckend kleinräumige Bevölkerungsvorausschätzungen bis zum Jahr 2030 vorgenommen. Diese sind konsistent mit den bereits vorliegenden Vorausschätzungen für das Land und die Regierungsbezirke sowie für die kreisfreien Städte und Landkreise. Basis der Bevölkerungsvorausschätzungen sind die Beobachtungen im Zeitraum 2000-2009. Es handelt es sich also um eine Status-quo-Fortschreibung der Vergangenheits- entwicklung. Die Vorausschätzungsergebnisse zeigen, welche Veränderungen bei der Bevölkerungszahl und der Altersstruktur der Bevölkerung in den hessischen Regionen langfristig zu erwarten sind, wenn die Entwicklungsmuster des Basiszeitraums auch in den nächsten 20 Jahren Gültigkeit haben. Dies betrifft die Entwicklung der Geburtenrate, der Lebenserwartung und der Wanderungen

Bildquellen:

Alle Fotografien und Darstellungen sind, sofern nicht anders gekennzeichnet, eigene Darstel- lungen der Arbeitsgruppe Stadt. Des Weiteren wurden folgende Bildquellen verwendet:

Homepage der Gemeinde Hohenroda, www.hohenroda.de/bauen_leben_wohnen/grosssporthalle_hohenro- da/grosssporthalle_der_gemeinde_hohenroda.html Zugriff 20.05.2014

Homepage der Gemeinde Hohenroda, www.hohenroda.de//bauen_leben_wohnen/baugebiete/baugebiete.html, Zugriff 19.03.2014)

Vortrag der SynEnergie zur Planung des Windpark Hohenroda, gehalten von Herrn Wolfgang Ruch in Hohenroda am 27.03.2014.

Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformationen

Hessisches Naturschutzinformationssystem (NATUREG) , http://natureg.hessen.de/Main.html?role=default, Zugriff 08.07.2014

Regionalforum Hersfeld-Rotenburg, Erarbeitung eines regionalen Entwicklungskonzeptes als Wettbewerbsbeitrag zur Aufnahme in das LEADER-Programm 2014-2020, 20.01.2014

152 12. Anhang

Im Anhang finden sich folgende Inhalte wieder:

Zusammenfassung der ausgefüllten Projektblätter aus den Ortsteilen:

Projektblätter Ausbach Projektblätter Glaam Projektblätter Mansbach Projektblätter Oberbreitzbach Projektblätter Ransbach Projektblätter Soislieden

Ergebnisse des Erhebungs- und Auswertungsbogen zur Selbstbewertung dörflicher Aktivitäten:

Liste der Angebote für die Generationen

Tabelle mit Angaben aller Gemeinschaftseinrichtungen der Gemeinde Hohenroda.

Tabelle Gemeinschaftseinrichtungen: Angaben zum Standort, Baujahr, Nutzung, Belegung wöchentlich, baulicher Zu- stand und getätigte Sanierungsmaßnahmen.

Liste der Gewerbetreibenden

Routenverläufe und Konzepte zu regionalen Radtouren

Protokoll der gemeinsamen Gemeindevorstandssitzung der Gemeinden Friedewald, Hohenroda und Schenklengsfeld

Projektliste LEADER 2007 - 2013, geförderte Maßnahmen

Leerstandserhebung in den einzelnen Ortslagen

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