Konzeptentwurf 2005

Eltern-Kind-Gruppe

Pädagogisch-Therapeutische Wohngruppen Schumann-Held gGmbH

Am Borngarten 6, 36277

Fon: (0 66 29) 80 84 79 Fax: (0 66 29) 80 84 83 Mail: [email protected]

Leistungsbeschreibung Eltern-Kind-Gruppe PÄDAGOGISCH-THERAPEUTISCHE WOHNGRUPPEN 36251 Seite 2

1. Träger / Einrichtung / Leistungsart

1.1 Name und Anschrift der Einrichtung

Altes Sägewerk Am Borngarten 6 36277 Schenklengsfeld – Wüstfeld

1.2 Träger

1.2.1 Einrichtungsträger

Pädagogisch-Therapeutische Wohngruppen Schumann-Held gGmbH Altes Sägewerk Am Borngarten 6 36277 Schenklengsfeld Fon: (06629) 80 84 79 Fax: (06629) 80 84 83 Mail: [email protected]

1.2.2 Trägerart

anerkannter freier Träger der Jugendhilfe, gemeinnützige GmbH

1.2.3 Trägergruppe / Dachverband

DPWV, Kasseler Bund e. V.

1.3 Leistungsart (Bezeichnung siehe § 11 Hess. Rahmenvereinbarung)

Allgemeine Förderung der Erziehung in der Familie nach Maßgabe des § 16 SGB VIII

1.4 Betreuungsform / Leistungsrahmen (Angabe gem. des Gliederungspunktes 3)

Ambulante Gruppenarbeit für werdende Eltern/Elternteile und Eltern oder allein stehende Elternteile mit ihren Kleinkindern (0 – 3 Jahre), ggf. andere Personen mit Erziehungsauftrag

2. Junge Menschen, für die das Leistungsangebot bereitgestellt wird

2.1 Alter

2.1.1 Aufnahmealter: Eltern, werdende Eltern und andere Personen mit Erziehungsauftrag ohne Alterseinschränkung; Kleinkindern von 0-3 Jahren

2.1.2 Betreuungsalter: s. o.

2.2 Geschlecht koedukativ

2.3 Nationalität, Kulturkreis

keine Einschränkung

2.4 Bedarfslage, aus welcher der Hilfeanspruch erwächst

Eltern, werdende Eltern und andere Personen mit Erziehungsauftrag: • Schwangere Mütter mit Unsicherheiten bzgl. Geburtsvorbereitung, Leistungsbeschreibung Eltern-Kind-Gruppe PÄDAGOGISCH-THERAPEUTISCHE WOHNGRUPPEN 36251 Bad Hersfeld Seite 3

Entbindung und Vorbereitung auf das Leben mit dem Neugeborenen • Eltern/allein stehende Mütter oder Väter, oder andere Personen mit Erziehungsauftrag mit Fragen zur Betreuung, Versorgung und Erziehung von Säuglingen und Kleinkindern • Fragen zur gesunden Entwicklung und zu Entwicklungsauffälligkeiten • Fragen zu Beschäftigungs- und Fördermöglichkeiten eines Kleinkindes • Fragen zum Umgang mit kindlichem Verhalten: beobachten – verstehen - handeln. • Fragen zum Umgang mit Ungeduld und Unsicherheit: Erlernen von Gelassenheit • Kinder: • mit unzureichender familiärer Entwicklungsförderung • mit Verhaltensauffälligkeiten • mit Defiziten in ihrer emotionalen- sozialen, kognitiven und motorischen Entwicklung • mit drohender seelischer Behinderung • aus Familien, die Entlastung brauchen

2.5 Notwendige Ressourcen

2.5.1 des jungen Menschen 2.5.2 und seiner Familie

• Grundlegende Bereitschaft zur Mitarbeit • Akzeptanz des Hilfeangebotes

2.6 Ausschlüsse

• schwerwiegende körperliche, seelische oder geistige Behinderung • Drogenabhängigkeit • psychiatrische Erkrankungen, die nicht ambulant behandelbar sind

2.7 Einzugsgebiet, sozialräumliche Zuständigkeit

• i. d. R. Kinder, Jugendliche und Familien aus den Gemeinden: , , , , , Schenklengsfeld, , • Wenn die Familie innerhalb des Kreises Hersfeld-Rotenburg umzieht und der neue Wohnort nicht zu weit von Wüstfeld entfernt liegt, kann die bisher begonnene Arbeit fortgesetzt werden.

3. Ziele des Leistungsangebots

3.1 Benennung des Leistungsangebots

Förderung der Erziehung in der Familie durch Eltern-Kind-Gruppe gem. § 16 SGB VIII

3.2. Ziele / Unterziele gem. SGB VIII

entfällt

3.2.1. § 16 SGB VIII

- Mütter und Väter sollen ihre Erziehungsverantwortung besser wahrnehmen können. - Sie sollen Beratung, Anleitung und Hilfestellung bei auftauchenden Fragen erhalten. - Wege der gewaltfreien Konfliktlösung lernen. - Väter und Mütter lernen durch Vorbild, durch Nachahmung, gewinnen Erkenntnisse und lernen, sie umzusetzen Leistungsbeschreibung Eltern-Kind-Gruppe PÄDAGOGISCH-THERAPEUTISCHE WOHNGRUPPEN 36251 Bad Hersfeld Seite 4

4. Regelleistungsangebot / Struktur- und Prozessdaten der Einrichtung

4.1 Strukturdaten der Einrichtung

4.1.1 Standortaspekte

• Das renovierte Wohnhaus mit Scheune und ehemaligem Sägewerk liegt 12 km von Bad Hersfeld entfernt, mitten in einem Dorf mit 320 Einwohnern. • Wüstfeld ist ein Ortsteil von Schenklengsfeld, einer Großgemeinde mit Gesamt- und Grundschule. Die Sonderschule für Lernhilfe ist in Heimboldshausen (10 km). • Zum 6000 m2 großen Areal gehören ein gepflasterter Hof, eine Spielwiese, ein Sandkasten Obstwiese, Zier- und Gemüsegarten. Ferner sind Sportgeräte, Grill- und Lagerfeuerplatz, Streichelzoo, Parkplätze vorhanden. • Am Ortsrand gibt es ein Fußballfeld. • Das Sägewerk ist eingebettet in ein ländliches Umfeld mit Landwirtschaft und Wald.

4.1.2 Organisationsstruktur

• Die Pädagogisch-Therapeutischen Wohngruppen Schumann-Held haben dezentral unterschiedliche Jugendhilfeangebote im Rahmen der Hilfe zur Erziehung. Es gibt stationäre, teilstationäre und ambulante Arbeitsbereiche, Familien-, Gruppen- und Einzelarbeit. Die verschiedenen Arbeitsbereiche sind miteinander vernetzt und bieten bei Bedarf gegenseitige Unterstützung und Beratung (Betreutes Jugendwohnen, Kinderhaus, Jugendhilfestation mit Tagesgruppe und ambulanter Jugend- und Familienhilfe). • Jedes Team arbeitet in pädagogischer und wirtschaftlicher Selbstverantwortung mit kollegialer Beratung durch Mitarbeiter aus anderen Bereichen der Einrichtung. Es ist beteiligt an Konzept- bzw. Qualitätsentwicklung, Mitarbeiterauswahl und bei der Zusammensetzung der Gruppe. • Im Alten Sägewerk in Schenklengsfeld-Wüstfeld ist die Geschäftsstelle der gesamten Einrichtung. Hier ist die Leitung und Verwaltung anzutreffen und es findet die Koordination/Organisation der unterschiedlichen Leistungsbereiche statt. • In diesem Haus finden auch die Teamgespräche der ambulanten und teilstationären Bereiche statt, die Supervision aller Teams. • Außerdem gibt es in den Räumen (in Wohnhaus und ausgebauter Scheune) gruppenübergreifende Angebote (Familien- und Kinder-/Jugendtherapie, Ergotherapie, Freizeitaktivitäten).

• Die Eltern-Kind-Gruppe ist ein ambulantes Angebot im Rahmen der Jugendhilfestation. • Sie kann präventive Unterstützung zur Klärung von Erziehungsfragen und Hilfestellung bei bestehenden Problemen bieten. • Eltern, werdende Eltern oder andere Personen mit Erziehungsauftrag treffen sich zusammen mit ihren Kleinkindern unter fachlicher Betreuung

4.1.3 Personelle Ausstattung

• 2 pädagogische Fachkräfte ggf. mit Zusatzqualifikation • Ein Zivildienstleistender, Praktikant oder Geringbeschäftigter übernimmt die Fahrdienste. • Anteilig: Leitung und Verwaltung (von der Geschäftsstelle)

Leistungsbeschreibung Eltern-Kind-Gruppe PÄDAGOGISCH-THERAPEUTISCHE WOHNGRUPPEN 36251 Bad Hersfeld Seite 5

4.1.4 Räumliche Ausstattung

• Gruppenraum, ein weiteres Zimmer, Teeküche, Bad mit Dusche • Ferner: Abstellräume, Keller, Scheune

4.1.5 Ernährung / Hauswirtschaft

• Die Grundreinigung der Räume wird von einer Reinigungskraft übernommen.

4.1.6 Technischer Dienst

• Reparaturen oder Wartungen werden vom Hausmeister oder von Fremdfirmen übernommen.

4.1.7 Sonstiges

• Für Fahrten/Fahrdienste stehen Fahrzeuge zur Verfügung, die gemeinsam mit der Tagesgruppe und/oder der Sozialen Gruppenarbeit genutzt werden. • Bei Bedarf werden die Eltern mit ihren Kleinkindern von Zuhause abgeholt und nach der Gruppenarbeit nach Hause gebracht.

4.2 Prozessdaten der Einrichtung

4.2.1 Personelle Organisation

4.2.1.1 Pädagogische Betreuung

• Die Eltern-Kind-Gruppe findet, in einem Begegnungsrahmen ohne explizite inhaltliche Vorgaben statt, der den Betroffenen Freiraum zur Gestaltung lässt, sich ungezwungen in ihrem natürlichen Verhaltensrahmen zu bewegen. Die zu bearbeitenden Themen ergeben sich aus dem Kontext der Interaktion zwischen Eltern und Kindern. Sie werden situativ aufgegriffen und bearbeitet. Die Eltern-Kind-Gruppe findet ihre thematische Ergänzung in der Eltern-Werkstatt, wenn seitens der betreffenden Eltern a) Bedarf und b) Interesse und Bereitschaft besteht. • Im Sinne sozialer Integration und der Einbeziehung des Gemeinwesens ist erwünscht, dass Eltern oder Elternteile mit ihren Kindern zu der Gruppe stoßen, die ansonsten nicht in Verbindung zu Jugend- oder Familienhilfe stehen. Diese Offenheit ermöglicht die präventive Ausrichtung des Angebots. • Kennzeichen der Eltern-Kind-Gruppe ist, dass die Arbeit mit den Teilnehmern das „Lernen am Beispiel“ ermöglicht und den Erfahrungshorizont bezüglich erzieherischer Handlungsoptionen erweitert. • Die Eltern oder Elternteile mit ihren Kindern treffen sich mit den zuständigen Fachkräften einmal wöchentlich für 3 Stunden in den Räumlichkeiten des Alten Sägewerks. • Für die Kinder gibt es die Möglichkeit, sich im geschützten Rahmen frei zu bewegen und die vorhandenen Spielsachen zu benutzen. • Den Erwachsenen bietet sich parallel dazu die Möglichkeit zum Beobachten der Szene und zum Austausch im Gespräch. • Die Aufgaben der Pädagogen/Innen sind: 1. Den Eltern oder Elternteilen als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen und, was im Kontext der Eltern-Kind-Gruppe von entscheidender Bedeutung ist: 2. als Beobachter das Verhalten der Kinder zu beobachten, ihr Verhalten zu interpretieren und in Worte zu fassen und auf diesem Wege den Eltern verstehbar und zugänglich zu machen. Leistungsbeschreibung Eltern-Kind-Gruppe PÄDAGOGISCH-THERAPEUTISCHE WOHNGRUPPEN 36251 Bad Hersfeld Seite 6

3. Im Bedarfsfall auf die Kinder (fördernd, aktivierend, beruhigend, annehmend, haltend, bestätigend, einschränkend usf.) einzugehen, um den Eltern das Lernen am praktischen Beispiel/Vorbild zu ermöglichen.

Durch den formalen Rahmen und die Pädagogische Arbeit werden folgende Zielsetzungen verfolgt: 1. Den Familien aus ihrer Isolation heraushelfen. 2. Durch die Vermeidung expliziter Vorgaben soll Schwellenangst vermieden werden 3. Das Selbstwertgefühl und damit einhergehend die Frustrationstoleranz der Betroffenen wird durch das Erleben gefördert, mit den eigenen Problemen nicht allein zu sein. 4. Schwierige Situationen sind besser auszuhalten, weil die Eltern ihre Kinder in ihrem Verhalten besser verstehen und gezielter darauf eingehen können. 5. Gefühlen von Stigmatisierung wird entgegenwirkt, weil der Begegnungsrahmen und die Arbeitweise ressourcenorientiert sind und jegliche Problemfixierung ausklammern. 6. Eltern wird mittels der Offenheit des Angebots und des Arbeitsansatzes (Lernen am Beispiel, „Übersetzung“ kindlicher Verhaltensweisen) präventive Unterstützung zur Lösung von Erziehungsfragen angeboten.

4.2.1.2 Sonstige Dienste

• monatlich externe Fallsupervision

4.2.1.3 Leitung

• Die Geschäftsführung der Gesamteinrichtung hat die Dienstaufsicht. Das Leitungsteam übernimmt die Fachaufsicht über die Mitarbeiter. • Die inhaltliche Abstimmung und methodisch-didaktische Planung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem zuständigen Jugendamt durch das Team in regelmäßiger Rücksprache mit dem Leitungsteam. • Das Leitungsteam steht zur Krisenintervention stets zur Verfügung und ist über Handy erreichbar. • Die Leitung übernimmt die Verhandlungen mit dem Jugendamt, die Überprüfung der Wirtschaftlichkeit, der Kontakte zur Fachöffentlichkeit und sie ist beteiligt an den Hilfeplangesprächen.

4.2.1.4 Verwaltung

• Die anfallenden Verwaltungsarbeiten aus der Gruppenbetreuung werden weitgehend von den pädagogischen Fachkräften übernommen. Sie erhalten dabei Unterstützung und Beratung durch die Geschäftsstelle. • Alle gruppenübergreifenden Verwaltungsaufgaben wie Haushalts- und Finanzplanung, Kontrolle der Wirtschaftlichkeit der Gruppe, Buchhaltung, Personalverwaltung und Leistungsabrechnungen werden unter Verwendung eines qualifizierten EDV-Programms von der Geschäftsstelle durchgeführt. • Der Schriftverkehr geht über das Leitungsteam.

4.2.1.5 Technischer Dienst

• siehe 4.1.6 • Fahrdienste übernimmt ein Zivildienstleistender oder ein Praktikant. • Größere Reparaturen oder Wartungen werden vom Hausmeister oder von Fremdfirmen übernommen. • Kleinere Reparaturen werden vom Hausmeister erledigt. Leistungsbeschreibung Eltern-Kind-Gruppe PÄDAGOGISCH-THERAPEUTISCHE WOHNGRUPPEN 36251 Bad Hersfeld Seite 7

4.2.1.6 Hauswirtschaft

• Am Ende der Gruppenarbeit wird gemeinsam aufgeräumt und das benutzte Geschirr gespült. • Grundreinigung und weitere anfallende hauswirtschaftliche Arbeiten werden von einer Reinigungskraft erledigt.

4.2.2 Leitlinien der sozialpädagogischen Leistung und deren Umsetzung / Methodische Orientierung

4.2.2.1 Leitbild / Leitlinien

• Die pädagogische Arbeit ist ganzheitlich an der Persönlichkeit des Kindes ausgerichtet. Dabei sind die Psychoanalyse und die Erkenntnisse und die Methodik aus der systemischen Familien- und Jugendarbeit richtungsweisend (integrativer Ansatz). Wir beachten die dem auffälligen Verhalten innewohnende Psychodynamik im Kontext des Bezugs zum Herkunftssystem und weiterer wichtiger das Kind/den Jugendlichen berührender Systeme. Wir suchen nach Erklärungen für Problemstellungen, um daraus resultierend im pädagogischen Handeln lösungsorientiert und zielgerichtet vorzugehen. • Bei allen Aktivitäten steht das Beziehungsangebot für die Eltern und ihre Kinder im Vordergrund. • Der sozialpädagogische Ansatz der Lebensweltorientierung zielt ab auf die Akzeptanz der Lebenswelt der Familien und bedeutet die fachlich- inhaltliche Ausrichtung auf die Lebensbereiche, in denen die pädagogische Arbeit Ansatzmöglichkeiten findet (z.B. Erziehung, Alltagsgestaltung, Auseinandersetzungen in der Familie). • Die Arbeit der pädagogischen Fachkräfte ist geprägt von hoher Verantwortlichkeit und großer Selbständigkeit bei der Ausgestaltung der Maßnahmen. Dabei ist die Beteiligung und wachsende Eigenverant- wortung der Betroffenen von großer Bedeutung. Die Bedürfnisse und Möglichkeiten der Kinder und ihrer Familien werden reflektiert und beachtet. Engagement und Kontinuität und gleichzeitig Flexibilität sehen wir als Grundvoraussetzung unseres Handelns. Wir sorgen für Transparenz der Arbeit und der Werteorientierung unserer Kultur- und Zivilgesellschaft.

• Die Eltern-Kind-Gruppe ist ein Familien unterstützendes Angebot zur Stärkung und Förderung elterlichen Erziehungsverhaltens. • Beobachten-Verstehen-Handeln ist die Prämisse der Arbeit in der Eltern- Kind-Gruppe. Durch die Erklärung und „Übersetzung“ kindlicher Verhaltensweisen, sowie das Lernen am Beispiel und die strikte Ressourcenorientierung erschließen sich den Betroffenen neue Verständnisebenen für das Verhalten ihrer Kinder und damit eine höhere Akzeptanz und Toleranz für deren Eigenarten. Sie stellt adäquate Lösungsmöglichkeiten für Konfliktsituationen zur Verfügung und legt ein Augenmerk auf Integration. • Durch die Öffnung des Projektes über die Grenzen der Jugendhilfe hinweg, kommt zum einen der präventive Aspekt des Angebots zur Geltung, zum anderen wird es Bestandteil des bestehenden Gemeinwesens und erleichtert von sozialer Isolation Betroffenen den Zugang dahin. • Ziele der Zusammenarbeit sind eine verbesserte Erziehungskompetenz und mehr Selbstbestätigung und ein besseres Selbstwertgefühl für die Eltern. Somit eine Verbesserung der Lebenssituation für die gesamte Familie.

Leistungsbeschreibung Eltern-Kind-Gruppe PÄDAGOGISCH-THERAPEUTISCHE WOHNGRUPPEN 36251 Bad Hersfeld Seite 8

4.2.2.2 Umsetzung

Aufnahmeverfahren • Beim Aufnahmeverfahren halten wir uns an die Vereinbarungen mit dem Jugendamt Hersfeld-Rotenburg innerhalb der Qualitätsentwicklungs- vereinbarung. • Anfragen werden über die Geschäftsstelle koordiniert. • Prüfung und Bewertung schriftlicher Unterlagen erfolgen durch das Team. • Beim Vorstellungsgespräch sollen Eltern, Kind, Mitarbeiter des Jugendamtes und das Team anwesend sein. Die Verantwortlichkeit für ein Vorstellungsgespräch liegt beim ASD des Jugendamtes. Aufsichtspflicht, Gesundheit • Liegt aufgrund ihrer Anwesenheit bei den/m Eltern(teil) Gestaltung der Beziehung / emotionale Ebene • Die Fachkräfte stellen sich den Betroffenen als Ansprechpartner zur Verfügung. • Sie fungieren als Übersetzer der Verhaltensäußerung der Kinder, ohne dabei appellativ zu sein • Sie übernehmen Vorbildfunktion für die Förderung der Kinder und zeigen so Lösungsmöglichkeiten für Konflikte und Problemsituationen auf. • Sie agieren zurückhaltend. Gestaltung der Gruppenarbeit • Regelmäßige wöchentliche Treffen von 3 Stunden ohne Vorgabe eines bestimmten thematischen Rahmens. • Der situative Kontext bestimmt das pädagogische Handeln. • Den Beteiligten wird ein adäquater Rahmen für den gemeinamen Austausch zur Verfügung gestellt. • Den Kindern werden Anregungen gegeben, sich miteinander und/oder den vorhandenen Spielmöglichkeiten zu beschäftigen. Gestaltung der Freizeit • entfällt Gestaltung der schulischen und beruflichen Förderung und des nachschulischen Bereichs • entfällt Beteiligung der Kinder und Jugendlichen • Die Kinder bestimmen durch ihr Verhalten die pädagogische Intervention oder Zurückhaltung der Fachkräfte. Einbindung des familiären Umfeldes • ggf. andere Familienmitglieder mit Erziehungsverantwortung Krisenintervention • entfällt Beendigung der Hilfe und Nachbetreuung • Entfällt i. d. R.

4.2.4 Kooperation

4.2.4.1 Schulen

• Entfällt grundsätzlich

4.2.4.2 Ausbildungsstätten

• Entfällt grundsätzlich

Leistungsbeschreibung Eltern-Kind-Gruppe PÄDAGOGISCH-THERAPEUTISCHE WOHNGRUPPEN 36251 Bad Hersfeld Seite 9

4.2.4.3 Örtliches und/oder fallzuständiges Jugendamt

• Entfällt bei Teilnehmern ohne Bezug zu Jugend- oder Familienhilfemaßnahmen Ansonsten: • Persönliche Kontakte zu den Sachbearbeitern des zuständigen Jugendamtes bei Hilfeplangesprächen und durch Telefongespräche zwecks Informationsaustausch und Absprachen. • Kurze schriftliche Aktenvermerke zu entscheidenden Ereignissen beim Kind oder in der Familie und bei wesentlichen Veränderungen, die die Hilfemaßnahme beeinflussen.

4.2.4.4 Sonstige

• Entfällt i. d. R., bedürfte weitergehender Unterstützung der Betroffenen durch Familienhilfe

4.2.4.5 Sozialraum

• Eine Kooperation mit Einrichtungen zur Kleinkinderbetreuung in der Region wird angestrebt (z. B. Tagesmütterbörse). • Die Öffnung des Angebotes für Interessierte, die nicht im Zusammenhang mit der Jugendhilfe stehen, soll für die Verknüpfung mit dem Sozialraum und dem Gemeinwesen sorgen.

4.2.5 Interne Reflexions- und Qualitätsaspekte

4.2.5.1 Definition fachlicher Standards und Prozeduren

• Die fachlichen Standards der Gesamteinrichtung werden in Teamgesprächen, Supervision, externer und interner Fortbildungen gemeinsam erarbeitet. • Für die Gestaltung des Konzeptes und die Erziehungsplanung sind die päd. Fachkräfte zusammen mit der Leitung, in Absprache mit dem zuständigen Jugendamt verantwortlich. • Es findet ein fachlicher Austausch mit Kollegen der Interessengemeinschaft Kleine Heime Hessen und der Fachgruppe „Flexible Erziehungshilfen“ der IGfH statt. • Die mit dem örtlichen Jugendamt festgelegten Schlüsselprozesse im Rahmen der Qualitätsentwicklung (Beginn einer Maßnahme, Hilfeplanung, Krisenintervention, Beendigung einer Maßnahme) haben für uns verbindlichen Charakter.

4.2.5.2 Besprechungsstruktur

• wöchentliche Teamgespräche zusammen mit dem Leitungsteam und dem Team der Jugendhilfestation • einmal monatlich externe Supervision • gemeinsame Konzeptberatung und -entwicklung mit Leitungsteam und Team der Jugendhilfestation • nach Möglichkeit monatlich 1Treffen mit dem regionalen ASD-Team des Jugendamtes Hersfeld-Rotenburg

4.2.5.3 Interne Dokumentation und Berichtswesen

• Die pädagogischen Fachkräfte dokumentieren die Gruppentreffen für jede Familie (Anwesenheit, Krankheit, Beteiligung, Freispiel, aktuelle Problemsituation, neue Entwicklungsschritte, entdeckte Ressourcen ...) in einer vorhandenen Vorlage (Gruppenbuch). • Für jede Gruppe gibt es eine Akte (mit Untergliederung für jede Familie). Leistungsbeschreibung Eltern-Kind-Gruppe PÄDAGOGISCH-THERAPEUTISCHE WOHNGRUPPEN 36251 Bad Hersfeld Seite 10

• Besondere Vorkommnisse werden in schriftlichen Vermerken festgehalten. • Die Protokolle der Teamgespräche sind Ergebnisprotokolle. Darin werden Absprachen über methodisches Vorgehen für einzelne Betroffene oder die Gruppe, Zuständigkeiten und Termine festgehalten. • Für die Mitarbeiter der Eltern-Kind-Gruppe steht ein PC mit Internetanschluss in der Geschäftsstelle (im Obergeschoss) zur Verfügung, mit Vorlagen für Gruppenbuch, Vermerke, Protokolle, Gesprächsnotizen, Berichte, Kalender. • Halbjährlich wird der Prozessverlauf in Berichtsform dokumentiert.

4.2.5.4 Qualitätsmanagement, Verfahren, Prozesse

• Für die verschiedenen Leistungsbereiche der Pädagogisch- Therapeutischen Wohngruppen werden in den Teams und in Zusammenarbeit mit dem Leitungsteam Bereiche des Qualitätsmanagements ausgebaut. Dabei halten wir uns zunächst an die Schlüsselprozesse innerhalb der Qualitätsentwicklungsvereinbarung mit dem Jugendamt des Kreises Hersfeld-Rotenburg. • Alle Prozesse werden zusammen mit den pädagogischen Fachkräften erarbeitet, in den Teamgesprächen kontrolliert und evtl. verändert. • Für verschiedene Prozesse (Aufnahme, Entlassung, Entweichung) gibt es Checklisten und interne Verlaufsvorlagen.