Zwei Profile durch den obern Teil des Hauptrogenstein bei und bei Pratteln (Basler Tafeljura)

Autor(en): Strübin, K.

Objekttyp: Article

Zeitschrift: Eclogae Geologicae Helvetiae

Band (Jahr): 10 (1908-1909)

Heft 1

PDF erstellt am: 25.09.2021

Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-156855

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http://www.e-periodica.ch ZWEI PROFILE DURCH DEN OBERN TEIL DES HAUPTROGENSTEIN \.J eilenden Gletschern von überall her folgten. Durch diese Wan- derungen hin und her und die gleichzeitigen Aenderungen des Klimas muss die heutige Mischung der Arten der Pflanzen und Tiere der Schweiz erklärt werden. Der Anteil der verschiedenen Einzugsgebiete des heutigen Bestandes ist jetzt naturgemäss sehr schwierig festzustellen. Die Ursache der Eiszeit und die Möglichkeit einer Widerkehr grosser Vergletscherungen k.inn erst beurteilt werden, wenn wir die Umstände kennen werden, durch welche die entsprechenden Schwankungen der Sonnenwärme im Laufe der Aeoneii bedingt werden.

Zwei Profile durch den obern Teil des Hauptrogenslein bei Lausen und bei Pratteln (Basler Tafeljura) von K. Strübin, .

Als Ergänzungzu meiner jüngst publizierten Notiz1 überdie Ausbildung des Hauptrogenstein in der Umgebung von veröffentliche ich nachfolgende Profile. (S. 46 u. 17.) Aus den beiden Profilen ersehen wir, dass auch in der Umgebung von Pratteln und bei Lausen der untere Haupt- rogenstein mit einer angebohrten, von Austern besiedelten Bank gegen die stets darüber folgenden Mergel und Mergelkalke des Aequivalentes der Acuminataschichten, abschliesst. Wenn auch Nerineen nicht in dem Masse häufig auftreten, wie am Wartenberg und bei .Sulz2 (), so treffen wir doch diese Gastropoden auch in diesem geologischen Horizont bei Pratteln und bei Lausen, so dass die Bezeichnung Nerineenbank immerhin noch Anwendung finden kann. Wie in der nächsten Nähe Basels, ist Lucina ßellona, d'Orb. ein häufiges Fossil in dieser Bank. Auch in dem Steinbruch beim Hofe Engelsbuig bei ist diese charakteristische, angebohrte, von Austern besetzte Rogensteinbank zu beobachten ; merkwürdigerweise wird sie von Huene, der ein Profil3 dieser Lokalität gibt, nicht besonders hervorgehoben. 1 Tätigkeitsbericht der Naturf. Ges. Baselland, 1904-1906, S. 88-92. 5 Strubin K. : Die Ausbildung des Hauptrogensteins in der Umgebung von Basel. Tütigkeilsber. der Nat. Ges. Baselland, 1904—1900, S. 88 u. 89. 3 F. v. Huene : Geol. Beschreibung der Umgebung von Liestal. Verh. der Naturf. Ges. in Basel. - 1900, Bd. XII, lieft 3, S. 348. 46 K. STRUBIN Profil des Steinbruchs auf „Stockhalden" bei Lausen. Abszisse ' =r 185 Mm. j Siegfriedblatt No 30, Liestal. Ordinate 160 Mm. j

«3 A .E *> Gelblich-grauer, groboolitischer i Kalk i^roboolithischer u. Mergel Zirka eu S i mit von Bohrmuscheln angegriffenen Parkinsonia spec. feÄ Gerollen an der Basis. An¬ 0,50 Rhynchonella sp. gebohrter Seeigel u. angebohrte M. o o Schalenslücke von Pinna

Grünlich-grauer, spätiger, dichter Kalk, stcllenweis korallogen, 0,85 - oberflächlich von Bohrmuscneln M. Korallen u. Borspongien angegriffen i

und Ostrea Gelblich-grauer Mergel 0,40 spec. s ri 3 Mergelkalk Terebratula M. Moveliensis, Mülb. m a Bräunlich-grauer, z. Teil eisen0,80 Zweischaler und 4 Xiß bl) schüssiger Kalk M. Bryozoen he- o Gelblich bis bräunlich anwitternTerebratula P, ¦a ö o der Mergel u. .Mergelkalk; geht 0,70 Moveliensis Mühlb. (8 c3 ta gelegentlich auch in Kleine Austern sehr U M a ruppigen M. a 3 Kalk über häutig 1-9 u Zum Teil oolithi- i U eisenschüssiger • scher Korallenstöcken P Kalk mit ; 1,20 O 6 nach unlen geht er in regelmäs. Korallen ¦a M. o ausgebildeten gelblich grauen »4 Oolilh über

\u Zirka Pentacrinus d Gelblich-weisser oolithischer u 20 Dargniesi, Terq. h Kalk Pseudodiadema 4) M. homostigma, Ag.* O •d e a Unangewiltert blaugraue, angewittert o gelblich graue Mergel u. 1 70 j N 8 Mergelkalke, stellenweise mit deutlich erkennbaren dunkeln M. Oolithkörnern

c T. deutlich Austern Bräunlich-grauer, z. Zirka VI oolith., z. T. dichter Kalk, von Lucina Bellona, o> 9 Austern besiedeil. Aequivalent 0,15 d'Orb. Nerineen- o der Nerineenbank am WartenM querschnitte, Gastro-j c- berg bei Muttenz podensteiukern 3= Gelblich-weisser, oolith. Kalk mit Zirka Gerollte kleine 1- 10 Bänken, welche viele kleine ge10 M. Gastropoden und rollte Fossilien enthalten i Bivalven, etc. =3 Y ZWEI PROFILE DURCH DEN OBERN TEIL DES HAUPTROGENSTEIN 47

Profil des Steinbruchs an der „Bruderhalde" bei Pratteln. Abszisse 297 Mm. Siegfriedblatt N° 8, Muttenz. Ordinate 15 Mi:

+=' CO Gelblich-weisser, oolithischer ï a 1 CD Kalk Zirka bù 4 M. O i fr. •P Avicula n Gel (Pseudo- -y blich-weisse, zähe, oolithische 1,00 echinala T. monotis), W z. sandig anwitternde Kalke M. Sow. s- u CD a 1 u bf (h o Gelblich-graue, sandige Mergel CO 2 Bi¬ tf CD a 3 u. bituminösen Mergelkalk mit Unbestimmbare 42 M. valve n /~\ O 3 dunklen Oolithkörnern. t. a a Illau-grauer, kurzbrüchiger, z. u d T. oolithischer Kalk; die s •M Zirka \f-> a Oberfläche ist angebohrt und von Austern o besiedelt. 0,30 m i Austern Aequivalent Gastropoden CD 5 M. œ a der Nerineenschic/tt vom War¬ i a +3 he m ten rg. a <ö o a u bu (U Gelblich- bis graulich-weisse Zirka -ß 5 o u oolithische Kalke 7 M. t. CD u ¦p tD p. -0 a) Gelblich-weisse oolithische 1,2 Austern © a (ï Kalke M. « o Serpula spec. O N s* J e Gelblicher, ruppiger Kalk mit u 0,5 Seeigelstacheln a 7 Echinodermen und Bryozcen- M. ¦p reslen u. Bryozoen

0,50 Gelblich-weisse oolithische M. Ostrea 8 Kalke i spec.

1 Als 0-Punkt wurde die Südwestecke des betreffenden Siegfriedblaltes angenommen. * Herr Dr P. de Lohiol teilt mir freundlichst mit, dass die Bestimmung nicht mit voller Sicherheit könne vorgenommen werden.

Ich möchte hier wieder darauf hinweisen, dass die untersten Lagen der Schichten der Parkinsonia ferruginea auch bei Lausen von Pholaden bearbeitete Gerolle enthalten. Neben letztern beobachtete ich gerollte und angebohrte Schalenstücke von Pinna spec, sowie einen durch Bohrmuscheln angegriffenen Seeigel. X. 1907.