UID 1978 Nr. 42, Union in Deutschland
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Z 8398 CX Informationsdienst der Christlich Demokratischen Union Deutschlands Union in Deutschland Bonn, den 7. Dezember 1978 • BUNDESWEHR Kapitulation Unsere Soldaten haben einen besseren Verteidigungsminister verdient Seite 5 vor den Linken • DEMONSTRA- Was sich in Hamburg zur Zeit abspielt, TIONEN erfüllt voll den Tatbestand einer neuen Das geltende Recht reicht gegen fanatische Extremisten nicht aus Wählertäuschung. SPD-Spitzenmann Hans- Seite 7 Ulrich Klose nimmt, nach gewonnener Bürger- schaftswahl, Stück für Stück die Maske vom • LIBANON Gesicht. Nachdem Klose die Tore des Den Frieden und die Menschen retten Seite 8 öffentlichen Dienstes auch für Kommunisten aufstemmen will, was ihm vom eigenen • SCHNELLER Genossen Helmut Schmidt den Vorwurf der BRÜTER Verfassungsverletzung eingetragen hat, Kaikar — ein Beispiel für ver- äußert der Bürgermeister jetzt auch Ver- fehlte Energiepolitik der SPD/ FDP Seite 11 ständnis für die Theorien der Stamokap- Gruppe. • ZONENGRENZE Das Grenzprotokoll ist kein Der innerhalb weniger Tage zum zweitenmal nach Teilungsvertrag Seite 12 Hamburg geeilte Bundeskanzler mußte erneut eine politische Niederlage einstecken. Praktisch • BILDUNGSPOLITIK hat Helmut Schmidt vor dem neuen SPD-Lihksau- Sinnloser Kompetenzstreit ßen kapituliert. Der Kanzler hat den Hamburger schafft keine neuen Lehrerstellen Bürgermeister lediglich im Vokabular — aber Seite 13 nicht in der Sache umstimmen können. Die Ham- • VERKEHRSLÄRM burger Vorgänge zeigen, daß der Kanzler immer Der Gesetzentwurf muß ver- weniger die Richtlinien der Politik bestimmt und bessert werden Seite 14 statt dessen immer mehr auf Anpassungskurs gegenüber dem betont linken Flügel der SPD • DOKUMENTATION gegangen ist, deren Galionsfigur Hans-Ulrich Ohne Zivilschutz bleibt die Ver- Klose geworden ist. teidigung unglaubwürdig Weiter auf Seite 2 grüner Teil UiD 42 • 7. Dezember 1978 • Seite 2 (Fortsetzung von Seite 1) lich artikuliere, während die politisch« Sachaussage nach links abdrifte. Generalsekretär Heiner Geißler bewer- In der der DKP näher als der SP0 tet den „wirtschaftspolitischen Posi- stehenden Zeitschrift „konkret" hatte tionswechsel" von Klose als einen Klose philosophiert: „ganz ungeheuerlichen Vorgang". Die Stamokap-Theorie, stellte Heiner Geiß- „Wie immer man diesen Staat in sei' ler in Bonn fest, gehöre zum Zentrum ner Funktion qualifiziert: Wir interv? des Kommunismus, sei von Lenin ent- nieren vielfach zugunsten der Witt wickelt und von der DDR ausgebaut schaft, was im Ergebnis heißt, d$ worden. Diese Theorie, die Klose nach wir uns ziemlich handfest als Repatf turbetrieb des Kapitalismus betät'' eigenem Bekenntnis heute nicht mehr ganz und gar als falsch zurückweisen gen." würde, besagt, daß der Staat sich in Und weiter: völliger Abhängigkeit vom Monopolka- „Ich würde heute nicht mehr ohrf pital befindet. In einem DDR-Handbuch weiteres bereit sein, die Analyse vo" ist der demokratische Staat in diesem Stamokap als ganz und gar falsd Zusammenhang erst vor einiger Zeit als zurückzuweisen." geschäftsführender Ausschuß der Mo- „Stamokap", so kommentierte die link« nopolbourgeoisie definiert worden. Es „Frankfurter Rundschau" die Klose' ist erstaunlich, daß Klose den Staat jetzt Äußerung: als „Reparaturbetrieb des Kapitalis- „ist das Kürzel für .Staatsmonopolist'' mus" bezeichnet. scher Kapitalismus'. Der Begr* Heiner Geißler bewertete die Klose- stammt vom Gründer der Sowjet' Äußerung als Teil einer „Begriffsstrate- union, Wladimir lljitsch Lenin! Anhäfl" gie" der SPD, mit deren Hilfe kommuni- ger der Theorie sind in der Bundesr? stische und marxistische Begriffe in die publik Deutschland neben den Kofi Diskussion in der Bundesrepublik munisten der .Sozialistische Hotf' Deutschland eingeführt würden. Als schulbund' (SHB) und der Stamokap' Beispiele nannte er die im Zusammen- Flügel innerhalb der Jungsoziali' hang mit der Extremistenfrage aufge- sten." stellte Behauptung, in der Bundesrepu- Dazu erklärte CDU-MdB Gerhard Red' blik Deutschland existierten „Berufsver- demann: bot" und „Gesinnungsschnüffelei". Tatsächlich war „Stamokap" bis z^ Der Generalsekretär betonte, die CDU vergangenen Jahr noch ein Begriff. ge' werde deutlich machen, daß Soziale gen dessen Vertreter die SPD mit volle' Marktwirtschaft entgegen der Stamo- Energie vorging: kap-Theorie nicht mit einer Wettbe- werbsordnung nach rein kapitalisti- Der „Sozialdemokratische Hochschul' scher Manchester-Art identisch sei. bund" (SHB) wurde durch die SPD g* Darauf habe schon der CDU-Parteitag richtlich gezwungen, seinen Namen voj] in Ludwigshafen hingewiesen. Der Ge- „sozialdemokratisch" in „sozialistisch | neralsekretär warf der SPD und der umzuändern, als er zur „Stamokap'! Bundesregierung auch vor, eine Politik Lehre überging. des Etikettenschwindels zu betreiben, Den Bundesvorsitzenden der JungsO' sie komme darin zum Ausdruck, daß zialisten, Klaus-Uwe Benneter. ließ der eine Gruppe von Politikern sich bürger- SPD-Bundesvorstand aus der Parte1 UiD 42 • 7. Dezember 1978 • Seite 3 Werfen, als er die Lehre vom „Stamo- kap" organisationsoffiziell machen INFORMATION Wollte. Heute kann Klose, der nur noch an den .Therapievorschlägen" von „Stamo- CDU stellt Oberbürgermeister kap" Zweifel anmeldet, des Beifalls der in Kaiserslautern lorddeutschen Landesverbände Ham- Erstmals nach dem Krieg wird die Stadt burg, Bremen und Schleswig-Holstein Kaiserslautern künftig von einem CDU- völlig sicher sein. Oberbürgermeister regiert werden. Der If n Landesverband Bremen bekennt Beigeordnete und ehemalige CDU-Frak- sich der neugewählte Landesvorsitzen- tionsgeschäftsführer im Mainzer Land- de Konrad Kunick unter besonders lau- tag, Theo Vondano, erhielt 28 Stadtrats- tem Beifall ausdrücklich zu den extre- stimmen und wurde damit neuer Ober- mistischen Forderungen des „jungen bürgermeister. Vondano wurde von den Marx", dessen Frühschriften bekannt- 26 CDU-Stadträten gewählt sowie von Hch im 1848 erschienenen „Manifest zwei Parteilosen, von denen einer aus der Kommunistischen Partei" ihren Hö- der SPD ausgeschlossen wurde und der hepunkt fanden. Für Kunick stellen die- andere die FDP verlassen hat. Die bei- se frühmarxistischen Forderungen den hospitieren bei der CDU-Fraktion. e 'nen Beitrag dazu dar, Die SPD-Kaiserslautern war in den letz- „alle Verhältnisse abzuschaffen, un- ten Jahren immer wieder in das öffentli- ter denen der Mensch ein geknechte- che Interesse gerückt wegen ihrer in- tes, entrechtetes und verachtetes We- nerparteilichen Streitereien. sen ist". Wer solcherart die Grundlagen eines 200 Millionen der totalitärsten Systeme unserer Ge- aus EG-Sozialfonds 9enwart aufwertet, kann sich inzwi- schen des Beifalls der Parteitagsmehr- Für 100 000 der rund 2,5 Millionen ju- heit von Hamburg sicher sein. Dort ern- gendlichen Arbeitslosen in den neun tete Bundeskanzler Helmut Schmidt, Staaten der Europäischen Gemein- irnmerhin noch stellvertretender Bun- ^esvorsitzender der SPD, stürmischen Widerspruch, als er erklärte: ln eigener Sache „Rabauken, die in der Hamburger Nachdem wir in den letzten Jahren Katharinenkirche den Gottesdienst trotz erheblicher Kostensteigerun- stören, gehören nicht drei Wochen gen davon abgesehen haben, den später in den öffentlichen Dienst." Abonnementspreis für Union in Deutschland zu erhöhen, ist jetzt ^nd als der Kanzler zusätzlich die An- eine Preiskorrektur unvermeidlich. sicht vertrat: Wir bitten um Ihr Verständnis dafür, „Wenn man keine Demokraten zu daß der Jahresabonnementspreis ab Richtern macht, muß man sich nicht 1. Januar 1979 40,— DM inklusive wundern, wenn sie Unrecht statt Mehrwertsteuer und Versandkosten Recht sprechen", beträgt. Der Einzelpreis für das Heft erntete er nicht nur wütendes Zischen, beträgt in Zukunft 1,— DM. s°ndern zusätzlich noch Tadel. UiD 42 • 7. Dezember 1978 • Seite 4 schaft sollen aus Mitteln des EG-Sozial- den internationalen kommunistischen fonds ab 1. Januar 1979 Arbeitsplätze Bewegung zu gehören ..." geschaffen werden. Das legte der EG- Ministerrat in Brüssel fest. Dem Plan Bekanntlich ist jedes DKP-Mitglied zufolge sollen Unternehmen und Behör- nach dem Statut der Partei verpflichtet, den, die einen jugendlichen Arbeitneh- parteilich zu handeln, das heißt: „... sich für die Verwirklichung der be- mer zusätzlich einstellen, eine Prämie von 320 Mark monatlich erhalten. Ge- schlossenen Politik einzusetzen und sie dacht ist besonders an die Förderung im gesellschaftlichen Leben aktiv zu vertreten". Ganz in diesem Sinne von öffentlichen Dienstleistungen wie Betreuung von Alten und Behinderten, schreibt Feldmann, daß das Mitglieds- buch der DKP auch Ausdruck des „Be- Nachhilfeunterricht für Gastarbeiterkin- der, Pflege historischer Stätten, Archiv- kenntnisses des Besitzers zu Programm arbeiten in Rathäusern. und Statut unserer Partei als Grundlage der Mitgliedschaft" ist. Das Mitglieds- buch „dokumentiert zugleich die Mit- DKP-Mitgliedschaft wirkung dieses Mitglieds an Gestaltung verpflichtet zur Aktion und Verwirklichung der Politik der DKP Auf dem Mannheimer Parteitag der DKP als Recht und Pflicht des Besitzers wurde im Bericht der Zentralen Revi- eines solchen Mitgliedsbuches dpr sionskommission auf die ab 1. Januar DKP". 1979 erfolgende Ausgabe neuer Mit- gliedsbücher sowie auf die Bedeutung Erster Europa-Beauftragter dieser Aktion hingewiesen. Nunmehr in Bayern hat Werner Feldmann, Referent für Or- Als erste unter den Landesregierungen ganisationspolitik beim DKP-Parteivor- in der Bundesrepublik Deutschland hat stand, in einem umfangreichen „UZ"- die bayerische Staatsregierung den Beitrag auf die politisch-ideologische