Beratungsstellen , Lünen, Umweltberatung WIR ARBEITEN FÜR SIE

Mit Rat und Tat an Ihrer Seite in Kamen Mit Rat und Tat an Ihrer Seite in Lünen Mit Rat und Tat an Ihrer Seite in Schwerte Elvira Roth - Leiterin Jutta Gülzow - Leiterin Angelika Weischer - Leiterin Jutta Eickelpasch - Umweltberaterin Pia Melchert - Verbraucherberaterin Christian Schwarzfischer - Verbraucherberater Kirstin Woggon - Bürokraft Angret Westermann - Verbraucherberaterin Elke Bodenberger - Bürokraft Angelika Trampnau-Hinterseer - Bürokraft Weitere Spezialberatungen durch Honorarkräfte Weitere Spezialberatungen durch Honorarkräfte Martina Stiller - Verbraucherrecht Weitere Spezialberatungen durch Honorarkräfte Martina Stiller - Verbraucherrecht Michael Näfe - Energie Sermin Uzunkol - Verbraucherrecht Andrea Blömer - Energie Peter Rösler - Versicherung Martina Stiller - Verbraucherrecht Peter Rösler - Versicherung Dana Rittig - Altervorsorge, Geldanlage und Zuhal Wegmann - Verbraucherrecht Frank Klenner - Altersvorsorge, Geldanlage und Immobilienfinanzierung Dieter Meyer - Energie Immobilienfinanzierung Marcus Liebig - Mietrecht Holger Neubert - Versicherung Robert Punge - Mietrecht Martina Bohn - Mietrecht Aus Projektmitteln Aus Projektmitteln Diane Bruners - Bildungstrainerin Aus Projektmitteln Christian Schwarzfischer - Bildungstrainer Diane Bruners - Bildungstrainerin

Stellenplan Kamen Stellenplan Lünen Stellenplan Schwerte

Leitung und Verbraucherberatung 1,00 Leitung und Verbraucherberatung 2,00 Leitung und Verbraucherberatung 1,00

Umweltberatung 0,90 Bürokraft 0,50 Bürokraft 0,50

Bürokraft 0,50

Seite 2 | Verbraucherzentrale in Kamen, Schwerte, Lünen, Umweltberatung in Unna | Jahresbericht 2016 Wir sind für Sie da Wir sind für Sie da Wir sind für Sie da

Verbraucherzentrale NRW Verbraucherzentrale NRW Verbraucherzentrale NRW Beratungsstelle Kamen Beratungsstelle Lünen Beratungsstelle Schwerte

Kirchstr. 7 Kirchstr. 12 Westwall 4 59174 Kamen 44532 Lünen 58239 Schwerte Tel.: (0 23 07) 4 38 01-01 Tel.: (0 23 06) 3 01 38-01 Tel.: (0 23 04) 9 42 26-0 Fax: (0 23 07) 4 38 01-08 Fax: (0 23 06) 3 01 38-08 Fax: (0 23 04) 9 42 26-11 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] l www.verbraucherzentrale.nrw/kamen l www.verbraucherzentrale.nrw/luenen l www.verbraucherzentrale.nrw/schwerte

Verbraucherzentrale in Kamen: kurz und knapp Verbraucherzentrale in Lünen: kurz und knapp Verbraucherzentrale in Schwerte: kurz und knapp

Anfragen von Ratsuchenden 5.756 Anfragen von Ratsuchenden 7.645 Anfragen von Ratsuchenden 5.409 - davon Allgemeine Verbraucherberatung 4.863 Veranstaltungskontakte 1.277 Veranstaltungskontakte 3.491 - davon Umweltberatung 893 Veranstaltungskontakte 5.038 Internetzugriffe auf die Startseite 2.280 Internetzugriffe auf die Startseite 1.303 - davon Umweltberatung 4.102 der Beratungsstelle der Beratungsstelle

Internetzugriffe auf die Startseite 1.938 Die häufigsten Verbraucherprobleme: Die häufigsten Verbraucherprobleme: der Beratungsstelle Telefon und Internet 22 % Telefon und Internet 20 % Allgemeine Dienstleistungen 19 % Allgemeine Dienstleistungen 19 % Die häufigsten Verbraucherprobleme: Finanzen 16 % Energie 12 % Allgemeine Dienstleistungen 26 % Konsumgüter 11 % Finanzen 11 % Telefon und Internet 17 % Energie 8 % Konsumgüter 11 % Finanzen 13 % Konsumgüter 11 % Weiterführende Erläuterungen unter: Weiterführende Erläuterungen unter: Energie 9 % l www.verbraucherzentrale.nrw/erlaeuterungen l www.verbraucherzentrale.nrw/erlaeuterungen

Weiterführende Erläuterungen unter: l www.verbraucherzentrale.nrw/erlaeuterungen

Verbraucherzentrale in Kamen, Schwerte, Lünen, Umweltberatung in Unna | Jahresbericht 2016 | Seite 3 2016 IM ÜBERBLICK

Online shoppen, via Smartphone bezahlen, per Mausklick einen Kredit aufnehmen: Verbraucherprobleme im digitalen Konsum- alltag bestimmten unsere Arbeit im vergangenen Jahr. Neue The- men und Anforderungen, ohne dass die Dauerbrenner wie Drü- cker an der Haustür oder einschüchternde Inkassoforderungen auf dem Rückzug gewesen wären.

Eingebettet in das Netzwerk unserer lokalen Kooperationspart- ner haben wir viel mehr als „nur Beratung“ auf den Weg ge- bracht. Bei runden Tischen, mit Vorträgen und in Initiativen im Kreis Unna für Geflüchtete haben wir uns den Herausforderun- gen gestellt, die das Verbraucherleben in einer fremden Wirt- schaftsordnung mit sich bringt.

Die Verbraucherzentrale hat „Schule gemacht“ und Rüstzeug für den Konsumalltag vermittelt. Mit der Polizeidienststelle haben wir Fake-Shops enttarnt. Und gegen App-Abzocke via Smartpho- ne wirkungsvolle Sicherungen voreingestellt. Öffentlichkeitswirk- sam haben wir den richtigen Dreh mitgegeben, um Heizkosten mit Thermostatventilen runterzuregeln. Mit Wissenswertem zum neuen „Konto für alle“ wurde der Zugang für jedermann erklärt. Mit vielen Aktivitäten war die Verbraucherzentrale ein wichtiges „Add-on“ der Daseinsvorsorge in unserem Kreis.

Der Erfolg unserer Arbeit fußt ganz wesentlich auf dem Vertrau- en, das uns Ratsuchende entgegenbringen. Die Bilanz 2016 ist ein guter Anlass, dafür danke zu sagen: Unseren Kunden, aber Unser Jahresbericht 2016 beinhaltet erstmals alle Angebote der Verbraucherzentrale im Kreis Unna und gibt Einblick in die auch Politik, Verwaltung, Medien und allen Kooperationspart- Arbeit der Beratungsstellen Kamen, Lünen und Schwerte sowie auch der Umweltberatung in der Kreisstadt Unna. nern, die unseren Einsatz ermöglicht haben. Auch 2017 sind wir für alle da!

Ihre Teams der Verbraucherzentralen in Kamen, Lünen und Die in diesem Bericht gewählten männlichen Formen beziehen weibliche und männliche Personen mit ein. Schwerte und der Umweltberatung in Unna Zugunsten einer besseren Lesbarkeit verzichten wir auf Doppelbezeichnungen.

Seite 4 | Verbraucherzentrale in Kamen, Schwerte, Lünen, Umweltberatung in Unna | Jahresbericht 2016 MARKT UND RECHT

Verbraucher-Rechtsberatung Verbraucher-Rechtsberatung Verbraucher-Rechtsberatung und Rechtsvertretung in Kamen und Rechtsvertretung in Lünen und Rechtsvertretung in Schwerte

Beratungen gesamt 1.067 Beratungen gesamt 1.713 Beratungen gesamt 819 Telefon/Internet 39 % Telefon/Internet 39 % Telefon/Internet 41 % Allgemeine Dienstleistungen 21 % Allgemeine Dienstleistungen 23 % Allgemeine Dienstleistungen 21 % Konsumgüter 14 % Energie 12 % Finanzen 14 % Energie 11 % Konsumgüter 11 % Konsumgüter 8 % Finanzen 10 % Finanzen 10 % Energie 7 % Freizeit 3 % Freizeit 5 % Freizeit 7 % weitere Themen* 2 % l www.verbraucherzentrale.nrw/erlaeuterungen l www.verbraucherzentrale.nrw/erlaeuterungen *beinhaltet: Gesundheit, Verkehrsdienstleistungen, Bildung, Sonstiges l www.verbraucherzentrale.nrw/erlaeuterungen

Überraschende Rechnungen, ausgekochte Abzocke. Ob Kunden in der Warteschleife oder Absturz für Verbraucherrechte: Die Verbraucherzentrale war 2016 Anlaufstelle bei enttäuschten Geschäftsbeziehungen.

Achtung: Täuschend echt! Warnung vor Online-Fake-Shops

Ob Handtaschen, Designer-Klamotten, High-Tech-Trendprodukte oder Marken-Uhren: Im Internet werben Shops mit verlockenden Waren zum Schnäppchenpreis. Doch längst nicht immer, oder manchmal auch nur als schlechte Kopie, kommen sie nach der Warnung vor Fake-Shops: In Kamen (Foto links) klärten Beratungsstellenleiterin Elvira Roth und Andreas Kaltenberg (Kommissariat Kriminalprävention und Onlinebestellung beim Käufer an. Denn Fälscher bieten auf nach- Opferschutz im Kreis Unna) auf, in Lünen (Foto Mitte) Beratungsstellenleiterin Jutta Gülzow und Kriminalhauptkommissar Matthias Spiekenheuer und in gemachten Shop-Seiten im World Wide Web bloße Fake-Offerten Schwerte (Foto rechts) Beratungsstellenleiterin Angelika Weischer und Berater Christian Schwarzfischer. feil – deren Order zumeist nur gegen Vorkasse ausgeführt wird.

Verbraucherzentrale in Kamen, Schwerte, Lünen, Umweltberatung in Unna | Jahresbericht 2016 | Seite 5 Unter dem Motto „Achtung! Täuschend echt!“ haben Verbrau- Abzocke per Smartphone cherzentrale und Landeskriminalamt Ende 2016 der grassieren- Unbemerkt Kasse gemacht den Betrugsmasche den Kampf angesagt. Denn: Wer im Vertrau- en auf die Echtheit des Onlineshops den verlangten Betrag für Ein unbedachter Klick aufs Schließen-Fenster – und die Kosten- das begehrte Produkt vorab überwiesen hatte, sah das Geld von falle beim Smartphone schlug zu. Denn bei Anwendungen wie den Betreibern der Betrugsseiten in der Regel nie wieder. Wettervorhersagen, Rezepten oder Spielen wurden Nutzer nicht nur mit Infos, Service oder Unterhaltung versorgt. Vielmehr ge- Gemeinsam hatten Verbraucherzentrale und Landeskriminalamt nügte das arglose Tippen auf das mitgelieferte Werbebanner einen „Steckbrief“ erstellt, um Indizien für Fake-Shops zu erken- oder auf eine sich öffnende Internetseite, um unbeabsichtigt nen: Kundenunfreundliche Zahlungsarten, fehlende allgemeine ein kostenpflichtiges Abo zu aktivieren. Von dem angeblichen Geschäftsbedingungen oder keine Angaben zu Widerrufsmög- Vertragsabschluss hatten die Betroffenen erst erfahren, als das lichkeiten; auch an Hinweisen auf vertrauenswürdige Gütesiegel Abo-Entgelt einfach über die monatliche Mobilfunkrechnung mangelt es zumeist. abgebucht worden war. Die automatische Übermittlung der Ruf- nummer des Nutzers hatte den Abzockern die Identifizierung des Allerdings: Selbst für Experten ist kaum auf den ersten Blick Mobilfunkanbieters ermöglicht und so die Abrechnung über die- auszumachen, ob beim Online-Anbieter alles echt oder nur täu- sen ausgelöst. Zum Weltverbrauchertag am 15. März hat die Ver- schend echt ist. Denn durch professionelles Kopieren oder Fäl- braucherzentrale über die grassierende Smartphone-Abzocke Beratungskräfte auch ganz praktisch gezeigt. Daneben hatten schen von Produktbildern und Informationen aus realen Inter- aufgeklärt. Dazu hat sie die Masche beim unbemerkten Kasse sie Musterbriefe parat, um die Drittfirmen im Hintergrund ausfin- netseiten gleicht der Fake fast dem Original. Zumal nicht selten machen durch das sogenannte WAP-Billing (WAP = Wireless Ap- dig zu machen und unklaren Forderungen aus Telefonrechnun- das Impressum mit der Händleradresse oder die allgemeinen plication Protocol) entlarvt. Crux hierbei: die für Rückforderun- gen zu widersprechen. Geschäftsbedingungen ebenfalls von anderen Seiten abgekup- gen und Beanstandungen dringend benötigten Kontaktdaten fert beziehungsweise frei erfunden sind. des Abo-Anbieters bleiben auf der Telefonrechnung im Dunkeln, weil dieser sich fürs Inkasso meist eines weiteren Dienstleisters Doch nicht nur bei der vorbeugenden Fahndung nach Fake-Seiten bedient und nur dieser erkennbar auf der Rechnung aufgeführt Die Verbraucherzentrale NRW forderte, dass bei Ab- gab es Unterstützung. Auch für Reingefallene wurde eine Check- war. Den Urheber der Forderung mussten Betroffene dann erst schluss eines Mobilfunkvertrags die Drittanbietersper- liste aufgelegt, um die Schäden durch diese Betrugsmasche zu über den Mobilfunkanbieter oder den technischen Dienstleister re vom Provider zwingend voreingestellt werden muss. minimieren. So prüften die Beratungskräfte mögliche rechtliche ermitteln. Denn die hat sich bisher als untaugliches Instrument Schritte. Und die Polizei nahm Strafanzeige wegen Betrugs ent- erwiesen, weil viele Smartphone-Nutzer diese Möglich- gegen. Bei Aktionstagen und Schulklassenbesuchen hat die Verbrau- keit gar nicht kennen und Mobilfunkfirmen darüber auch cherzentrale hilfreiche Tipps an die Hand gegeben, um Abbu- nicht deutlich informieren. Außerdem müsse künftig in chungen mit der Telefonrechnung durch unbekannte Dritte ab- Rechnungen klar benannt werden, wer Inhaber von strit- zustellen. Wie dafür mit der Einrichtung der Drittanbietersperre tigen Rechnungsposten und damit Ansprechpartner ist. technisch einwandfrei Hand angelegt werden kann, haben die

Seite 6 | Verbraucherzentrale in Kamen, Schwerte, Lünen, Umweltberatung in Unna | Jahresbericht 2016 Statt gratis, günstig oder gewonnen: die Verbraucherzentrale, dass die Anbieter die gesetzlichen Vor- Vor allem ältere Kabelkunden waren Zielgruppe von Werbern für Überraschende Rechnungen schriften eingehalten und den Nutzern genügend Informationen Produkte der Unitymedia NRW GmbH: Bei ihren Besuchen schür- erteilt hatten, damit ein Vertrag überhaupt zustande kam. ten sie an der Wohnungstür Ängste im Hinblick auf die Einstel- Mal winkt eine Fitnessuhr als Gratisgeschenk, mal lockt ein Ge- lung des analogen TV-Programms am 30. Juni 2017. Dadurch winnspiel zu Routenplanern im Internet. Andernorts preist eine Mit der Tür ins Haus gefallen verunsichert, wurden dann unüberlegt oft überflüssige und teure Onlineplattform unschlagbare Schnäppchen aus oder sind ver- Verträge für Telefonie und Internet oder zusätzliche kostenpflich- meintliche Gratis-Kochrezepte nur einen Mausklick entfernt. Fast Ein Duo des Verbraucherärgers hat sich auch 2016 wieder viel- tige TV-Angebote abgeschlossen. Die Werber hatten dabei auf immer gemeinsame Zutat: Geschickte Täuschung, damit arglose stimmig zu Wort gemeldet: Drückerkolonnen an der Haustür oder Unkenntnis gesetzt. Denn dass für die anstehende Umstellung Nutzer kostenpflichtige Bestellungen vornehmen oder in unge- in Fußgängerzonen sowie ungebetene Werber am Telefon. von analogem auf digitalen Kabel-Empfang keine neuen Verträge wollte Abos tappen. Und gemeinsam ist den von Abzockern im notwendig sind – das hatten sie natürlich nicht verraten. Internet Geleimten, dass sie sich hilfesuchend an die Rechtsbe- Zeitschriften, Versicherungs- und Finanzprodukte, Energieliefer- ratung der Verbraucherzentrale wenden. oder Telekommunikationsverträge. Abos für den Bezug von Nah- Die Verbraucherzentrale brachte in der Beratung sowie durch In- rungsergänzungsmitteln oder Teilnahmen an gewinnträchtigen formationen Licht in den Technik-Dschungel und entlarvte, dass Lotteriespielen. Schier unerschöpflich scheint der Fundus, mit es für das neue Fernsehzeitalter keine neuen Verträge braucht. dem professionelle Verkaufsstrategen ihre Überrumpelungsver- In der Rechtsberatung und -vertretung wurden Widerrufsmöglich- Wer im Internet bestellt, muss vor dem Kauf über den suche starteten. Besonders dreiste Maschen: Telefonisch Sperr- keiten für an der Haustür Überrumpelte ausgelotet. Außerdem: Gesamtpreis informiert werden. Außerdem muss auf der boxen zu offerieren, die angeblich zukünftig vor Telefonwerbung Mit der Geschäftsführung von Unitymedia hat die Verbraucher- Schaltfläche (Button), mit der die Bestellung abgegeben schützen sollen oder das Angebot, sich gegen ein monatliches zentrale NRW Gespräche geführt, um unlautere Kundenwerbung wird, eindeutig erkennbar sein, dass sich der Käufer zu Entgelt in sogenannte „Sperrlisten“ einzutragen, um diese Über- abzustellen. einer Zahlung verpflichtet. Andernfalls kommt kein Ver- rumpelungsanrufe vermeintlich zu verhindern. trag zustande und der Kunde muss nicht zahlen. Partnervermittlung: Ein Herz für Lockvögel? Trotz des ausdrücklichen Verbots, Werbeanrufe ohne Einwilli- gung zu tätigen und verschärfter Sanktionen wurden Verbrau- Millionen Singles suchen nach einem Partner. Aber ob sich ein- Ähnlich agierte eine Reihe wechselnder Internetseiten, die für re- cher auch 2016 wieder am Telefon zum Abschluss unüberlegter same Herzen beim Aufspüren von Traummann oder -frau Online- gistrierte Nutzer Routenplaner-Dienste offeriert hatte. Durch ein Verträge gedrängt. Und das, obwohl sie – so wurde vielfach im Portalen oder Partnervermittlungsinstituten anvertrauten – statt Gewinnspiel geködert hatten Interessierte ihre E-Mail-Adresse Beratungsgespräch berichtet – einer Telefonwerbung zuvor nicht im erhofften Glück in der Liebe endeten die Anbahnungsbemü- für die Teilnahme angegeben und zugleich – wieder per Klick auf zugestimmt hatten. hungen vielfach in enttäuschenden Vertragsbeziehungen. einen Button – auch „den Routenplaner nutzen“ gewählt. Mit der Angabe ihrer Daten hatten sie dabei in der Lesart der Betreiber Ein deutlicher Fingerzeig, dass die gesetzlichen Regelungen zur Mal wurde versprochen, anhand abgefragter Persönlichkeitspro- einem Vertrag mit Kosten von bis zu 500 Euro zugestimmt. Der unerlaubten Telefonwerbung nachgebessert werden müssen. file durch „computerisierten Vermittlungsversuch“ die angeblich Vertragsabschluss wurde Verbrauchern aber erst bewusst, als Betroffene unterstützte die Verbraucherzentrale mit Muster- idealen Partner aus dem Kreis gespeicherter Interessenten he- sie Rechnungen oder Mahnungen erhielten. Auch hier bestritt schreiben, um unberechtigte Forderungen zurückzuweisen. rauszufischen. Passende Personen, die der Computer ausge- spuckt hatte, wurden dann mit Adresse zur Kontaktaufnahme

Verbraucherzentrale in Kamen, Schwerte, Lünen, Umweltberatung in Unna | Jahresbericht 2016 | Seite 7 benannt. Für die Leistung „Adressenvermittlung auf Basis ausge- werteter Partnerfragebögen“ sollte der Kunde dann bis zu 7.000 Ausgekochte Abzocke Euro berappen – ohne dass sich das erhoffte Beziehungsglück je einstellte. Mit mehr als 20.000 Rezepten machte die Internetseite www.profi-kochrezepte.de Appetit. Wer danach backen, kochen oder braten will, muss zuvor unter der Angabe persönlicher Daten einen „Zugang erwerben“. Doch den Button „Jetzt anmel- Die Verbraucherzentrale zeigte bei den komplizierten Vertrags- den“ zu drücken, kam teuer zu stehen: Der Betreiber der Seite, eine B2B Web Consulting GmbH, verschickte Rechnungen konstellationen von Partnervermittlern den Weg zum Recht. Übri- über fast 240 Euro. Und im folgenden Jahr wollte die Firma den Betrag noch einmal kassieren. Denn aus ihrer Sicht war mit gens auch, wenn sich Ratsuchende bei Internetflirtportalen oder dem Klick ein zwei Jahre laufender Vertrag zustande gekommen. Tatsächlich gab es auf der Internetseite einen Hinweis auf Singlebörsen in den Fängen langfristiger Abonnements wieder- den Vertrag – aber klein und unscheinbar in einem Fließtext am linken und rechten Rand. Danach richtet sich das Angebot fanden. nur an „Firmen, Gewerbetreibende, Vereine, Handwerksbetriebe, Behörden oder selbstständige Freiberufler“. Doch hatte der Betreiber keineswegs ausgeschlossen, dass sich auch Privatpersonen anmelden können – und damit in die Falle tapp- Kunden in der Warteschleife ten. In einem von der Verbraucherzentrale NRW angestrengten Verfahren hat das Oberlandesgericht der Abzocke Anfang 2017 einen Riegel vorgeschoben: Nach einem nun rechtskräftigen Urteil (Az. 12 U 52/16) hat das Unternehmen ge- Geplatzte Installationstermine, lange Wartezeiten, mangelhafte setzliche Informationspflichten nicht erfüllt – wie zum Beispiel die klare und verständliche Angabe des Preises. Dazu gehört Kommunikation und Kooperation der Telekommunikationsan- auch, einen eindeutigen „Kaufen“-Button zu präsentieren. Außerdem hätten Verbraucher über das bei Online-Verträgen bieter untereinander. Ob beim Neuanschluss oder nach einem zustehende Widerrufsrecht informiert werden müssen. Wegen des versteckten Hinweises auf die Kosten und weil ein un- Umzug, ob beim Anbieterwechsel oder beim Buchen neuer Ta- missverständlich gestalteter und beschrifteter „Kaufen“-Button fehlte, müssen Verbraucher, die sich angemeldet haben, rifoptionen: Nach wie vor lang ist die Liste der Anfragen und nicht zahlen. Beschwerden rund um Dienstleistungen aus dem Bereich Tele- kommunikation. Und wie gehabt weisen sich Unternehmen auch Dieses Beispiel zeigt, wie Rechtsberatung im Einzelfall und Aktivitäten zum generalisierenden rechtlichen Verbraucher- weiterhin gegenseitig die Schuld zu, wenn es hakt. Verbraucher schutz wirkungsvoll Hand in Hand gehen. verharren derweil oft machtlos in der „Warteschleife“. Und das, obwohl der Anschluss – so will es das Telekommunikationsge- setz seit 2012 – maximal einen Tag lang tot sein darf. Und auch beim festgeschriebenen Sonderkündigungsrecht für Kunden, Beschwerden gab es daher folgerichtig, wenn es mit der in der gitale Zukunft wurden viele Kunden nicht mitgenommen: Anstatt wenn der bisherige Anbieter am neuen Wohnort die vereinbarte Werbung oder vom Kundenberater versprochenen Leistung und wie versprochen von Verbesserungen zu profitieren, berichteten Leistung nicht erbringen kann, hatten Telekommunikationsun- Qualität nicht stimmte. So wollten Ratsuchende etwa wissen, Betroffene in der Beratungsstelle von dürftigen Informationen, ternehmen bisweilen eine „gestörte Leitung“. wie es um Entschädigungsmöglichkeiten bei Geschwindigkeits- unerwarteten Zusatzkosten und massiven technischen Störun- problemen bestellt ist. gen nach dem Technologiewechsel der Telekom. Bei der Wahl des Internetanschlusses sind dessen Kosten ein wichtiges Entscheidungskriterium für Nutzer. Dann folgen – so Bis 2018 will die Deutsche Telekom dafür sorgen, dass alle Kun- In der Rechtsberatung zeigten die Beratungskräfte auf, was bei eine Befragung der Verbraucherverbände – maximale Down- den nur noch mit Hilfe des Internets telefonieren. Die IP-Telefo- stockendem Service der Telekom Abhilfe verspricht und infor- load- oder Uploadgeschwindigkeit sowie die maximale Daten- nie soll Sprachqualität und Datenübertragung beim Surfen und mierten, welche Vertragsmodalitäten Kunden in der IP-Warte- menge, die herunter- oder hochgeladen werden kann. Anlass zu Telefonieren erheblich verbessern. Doch auf dem Weg in die di- schleife beachten müssen.

Seite 8 | Verbraucherzentrale in Kamen, Schwerte, Lünen, Umweltberatung in Unna | Jahresbericht 2016 Flugverspätungen: Absturz beim Ausgleich Fallstricke für Flüchtlinge

Wenn der Flieger mit Verspätung abhebt, haben Pauschalurlau- Die Verbindung zu Freunden und Verwandten in der Heimat nicht ber sowohl Ansprüche gegen die Fluggesellschaft als auch gegen abreißen zu lassen – dieses Bedürfnis der hier angekommenen den Reiseveranstalter. Doch ab wann der Ausgleich zusteht – da Flüchtlinge rief windige Vertreter auf den Plan: Diese jubelten ist die rechtliche Lage kompliziert. Denn während die deutsche den in unserem Wirtschaftsleben Unerfahrenen in Vertriebsfili- Rechtsprechung Verspätungen im Charterflugverkehr als üblich alen, in Unterkünften oder an der Haustür kostenträchtige Te- ansieht und in der Regel erst bei mehr als vier Stunden nach lefonverträge unter. Denn statt der versprochenen lukrativen dem planmäßigen Take-off einen Reisemangel einräumt, hat Smartphone- oder Tablet-Beigabe hatten sich die unbedarften der Europäische Gerichtshof in einem Urteil gegen eine Flugge- Geschäftspartner durch ihre Unterschrift zwei oder gar drei Tele- sellschaft den finanziellen Ausgleich bereits auch Fluggästen fonverträge mit regelmäßigen Zahlungspflichten eingehandelt. zugestanden, die ihr Endziel erst drei Stunden oder mehr nach Das stellten die Betroffenen vielfach jedoch erst bei Zusendung der ursprünglich geplanten Ankunftszeit erreicht haben. In der der ersten Rechnungen fest. Nicht zuletzt fehlende oder nur ge- Rechtsberatung zum Reiserecht standen Fragen zu Ausgleichs- ringe Sprachkenntnisse hatten es leicht gemacht, tatsächliche zahlungen oder auch zu Reisepreisminderungen und Schaden- Vertragsinhalte und die Tragweite von -abschlüssen unausge- ersatz angesichts der unzähligen Verspätungen ganz oben an. sprochen zu lassen. Aber auch die Tarifvielfalt im Telekommu- Tag des Flüchtlings in Lünen: Beratungsstellenleiterin Jutta Gülzow, Dr. nikationsmarkt oder wie sich die Modelle Prepaid oder Vertrag Aysun Aydemir, Integrationsbeauftragte der Stadt Lünen, Willi Engel- Gleichwohl Verspätungen von über vier Stunden regelmäßig als unterscheiden – für Flüchtlinge vielfach alles Neuland. bertz, Arbeitskreis Flüchtlinge. Reisemangel betrachtet werden, bedeutete dies in der Praxis noch längst nicht, dass der Urlauber die ihm zustehenden Zah- Doch nicht nur die Versorgung mit Telekommunikation, sondern Die Verbraucherzentrale hatte kommunale Ansprechpartner, Ver- lungen auch erhielt. Wo gemeinhin für jede Stunde zusätzlichen auch mit Strom oder Gas war für unseriöse Vertriebler an der bände, Vereine und Zusammenschlüsse ehrenamtlicher Helfer Wartens fünf Prozent des Tagesreisepreises zugestanden wer- Haustür der Schlüssel für einträgliche Vertragsabschlüsse. In de- in der Flüchtlingshilfe zielgerichtet über ihre Angebote für das den und auch eventuelle zusätzliche Kosten – zum Beispiel für ren Kleingedrucktem waren dann lange Laufzeiten und selten die „Ankommen im Verbraucheralltag“ informiert. Zentral dabei: ein Taxi – vom Reiseveranstalter zu übernehmen sind, zeigten versprochenen günstigen Bezugspreise versteckt. Überhaupt: der Aufruf, dass sich Flüchtlingspaten oder -betreuer mit ihren sich diese vielfach nur zögerlich, Ansprüche auch abzugelten. Dass Abschlagszahlungen für Energiedienstleistungen dann Schützlingen gemeinsam bei akuten Problemlagen schnell an Und nicht selten wurde versucht, die Rückerstattungen runterzu- Endabrechnungen über den tatsächlichen Verbrauch folgen, war die Beratungsstelle wenden. rechnen und nur Teilbeträge zu zahlen. bei Flüchtlingen weitgehend unbekannt – ebenso wie das finan- zielle Polster, aus dem sie die Außenstände begleichen sollten. Mit Vorträgen und in Kooperation mit ehrenamtlichen Flücht- lingshelferinitiativen hat die Verbraucherzentrale Starthilfe ge- Ebenfalls waren die Kosten für Leistungen rund um Geldgeschäf- geben, damit die Neuankömmlinge im Kreis Unna auch im Ver- te für viele eine große Unbekannte. Aber auch, ob und welche braucheralltag Fuß fassen können. Versicherungen hierzulande „Pflicht“ sind, stand im Fragenkata- log derjenigen, die hierzulande anzukommen versuchten.

Verbraucherzentrale in Kamen, Schwerte, Lünen, Umweltberatung in Unna | Jahresbericht 2016 | Seite 9 VERBRAUCHERBILDUNG

Mit Unterrichtseinheiten vielerorts Schule gemacht: Mit Klicks für Konsumieren will gelernt sein digitalen Datenschutz bis zum kleinen Einmaleins beim Ressour- censchutz.

Die Spende der Sparkassenstiftung machte Durchblick-Veranstaltungen möglich (von links): Marco Kordt (Kuratorium Sparkassenstiftung), Angelika Weischer (Leiterin der Beratungsstelle), Angret Westermann (Beraterin), Detlef Lorber (Vorstand Sparkassenstiftung).

Ob Wissenswertes rund um die Smartphone-Nutzung oder das 2016 neu im Baukasten: eine Einheit zum digitalen Datenschutz. kleine Einmaleins bei Geldgeschäften – in 22 Veranstaltungen Dabei stand im „Lehrplan“, dass „kostenlos“ nicht unbedingt für Jugendliche und junge Erwachsene verschaffte die Verbrau- umsonst bedeuten muss, dass auch mit Daten „bezahlt“ und cherzentrale Durchblick im Konsumalltag. Ein Baukasten ver- wie Datenklau abgewendet werden kann. schiedener Lerneinheiten lieferte dazu die passenden Module. Im Mittelpunkt: praktische Fragen und Probleme aus der Lebens- Als zusätzliches Angebot der Verbraucherzentrale konnten die welt der Schülerinnen und Schüler. Stark nachgefragt wurden die „Durchblick-Schulveranstaltungen“ dank der Spende der Spar- Lerneinheiten zu den Kosten der ersten eigenen Wohnung – doch kassenstiftung in Schwerte, der finanziellen Förderung durch einmal mehr wurde das Angebot zum sicheren Umgang mit inter- das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz netfähigen Handys am häufigsten gebucht. Neben Kostenfallen und eine Spende der Verbrauchervereinigung Lünen durchge- und Apps wurde darin auch thematisiert, wie Urheberrechtsver- führt werden. letzungen bei YouTube und Co. vermieden werden können.

Seite 10 | Verbraucherzentrale in Kamen, Schwerte, Lünen, Umweltberatung in Unna | Jahresbericht 2016 Nachhilfe gegen Lebensmittelverschwendung

Lebensmittelverschwendung stand als Thema im Stun- denplan des Berufskollegs Unna: Im Schnitt wirft heute jeder Bundesbürger etwa 80 Kilogramm Lebensmittel pro Jahr weg; zwei Drittel davon ist vermeidbarer Le- bensmittelmüll. In Kleingruppen nahmen die Jugendli- chen den Faden auf, um den Ursachen und Verursachern hierfür auf die Spur zu kommen. Die Arbeitsergebnisse wurden in kleinen digital aufbereiteten Geschichten zu- sammgefasst. Damit gaben sie Mitschülern dann Denk- anstöße, um reinen Tisch in Sachen Lebensmittelver- Beim Workshop Elektroschrott mit dem WPI-Kurs der Peter-Weiss- Gesamtschule zeigte die Umweltberaterin, wie viel wertvolle Rohstoffe Neben der Gesamtschule Kamen wurde auch der Diesterwegschule der schwendung zu machen. in ausgedienten Smartphones stecken. Titel „RessourcenSchule“ von der Verbraucherzentrale verliehen. Foto: Jürgen Thoms Musterschüler beim Ressourcenschutz Blick für die Umwelt schärfen Im Rahmen eines bundesweiten Projekts ermuntert die Verbrau- So ist es in Kamen selbstverständlich, schon im Klassenraum Mit einer Reihe von Bildungsangeboten hat die Umweltberatung cherzentrale NRW Schulen, sich beim Ressourcenschutz zu enga- den Müll zu trennen. Beim Papierschöpfen aus alten Zeitungen Kreis Unna den Blick für Fragen rund um nachhaltiges Konsumie- gieren. Es gibt ein gut funktionierendes System zur Mülltrennung lernen die Schüler den Recyclingprozess hautnah kennen. Die ren und Ressourcenschutz geschärft. Bei Workshops, in Unter- schon im Klassenraum! In der Schulmensa wird auf wertschät- Lehrkräfte der Gesamtschule und der Diesterwegschule führen richtseinheiten und bei Mitmachaktionen für Kinder und Jugend- zenden Umgang mit Lebensmittel geachtet! Bei den Schreibma- Schüler spielerisch an Umweltprojekte zum sorgsamen Umgang liche ging es darum, eigene Verhaltensweisen zu überdenken terialien verdienen sich Recyclingpapiere gute Noten! Schon mit mit Ressourcen heran. Favorit hierbei: die Bücher-Give-Box in und Anstöße für Veränderungen zu geben. Denn oftmals klafft kleinen Maßnahmen können Schüler und Lehrkräfte dazu beitra- der Diesterwegschule. eine große Lücke zwischen Wissen und Handeln: So wissen jun- gen, Umwelt und Klima zu schonen. ge Leute zwar, dass es zu viel Müll gibt. Aber wie man diesen richtig trennt oder sogar vermeidet, wissen längst nicht alle. Was Der Titel „RessourcenSchule“ und damit die Anerkennung für ist eigentlich Kompost? Und wofür ist dieser nützlich? Warum vorbildliches Engagement winken, wenn eine Jury die Aktivitä- dürfen alte Elektrogeräte wie Smartphone oder MP3-Player nicht ten bewertet und prämiert hat. Hier ganz vorn mit dabei sind die einfach im Müll landen? Die Umweltberatung gab hierzu zumeist Diesterwegschule und die Gesamtschule Kamen. spielerisch Wissen an die Hand – und hatte dabei immer auch im Blick, welche Auswirkungen das Alltagshandeln, auch in an- deren Ländern, auf Umwelt und Gesundheit hat.

Verbraucherzentrale in Kamen, Schwerte, Lünen, Umweltberatung in Unna | Jahresbericht 2016 | Seite 11 VERBRAUCHERFINANZEN

Basiskonto für alle und Geldanlage im Zinstief. Existenzrisiken Konto für alle Von der Einrichtung des Basiskontos bis zur Umwandlung ei- absichern und aufgeblähte Forderungen abwehren. Auf dem Top! Das Basiskonto gilt! nes bestehenden in ein Pfändungsschutz-Konto – die Verbrau- Parkett der Finanzgeschäfte war die Verbraucherzentrale eine cherzentrale ebnete den Weg zum „Konto für alle“. Erfreuliche gefragte Anlaufstelle. Begleitung gab es dabei vom Gesetzgeber: Er nahm Banken ab 18. September in die Pflicht, Kunden beim Kontowechsel zu un- terstützen. Dessen vielfältige Vorgaben dabei sind eine solide Finanzen in Schieflage? Basis – auch für den reibungsloseren Zugang zum Basiskonto. Beratungsangebot als Rettungsanker Inkassobüros Beim Blick auf den Kontostand schrillen die Alarmglocken, der Aufgeblähte Forderungen Dispo ist längst ausgeschöpft. Die Autoreparatur lässt sich ohne einen weiteren Kredit nicht stemmen. Weil Überstunden weg- Ob die oftmals horrenden Forderungen von Inkassobüros ge- fallen, geraten Ratenzahlungen ins Stocken. Dubiose Geschäf- rechtfertigt sind – viele Ratsuchende wollten auch 2016 hierauf temacher versuchen, mit Drohkulissen aus der Armut Profit zu eine Antwort wissen. Denn obwohl das „Gesetz gegen unseriöse schlagen. In der Beratung bei Geld- und Kreditproblemen waren Geschäftspraktiken“ die Gebühren deckeln soll, verlangten In- auch 2016 Rat und Hilfestellungen gefragt, um Einnahmen und kassounternehmen immer noch viel zu hohe Beträge allein für Ausgaben im „Unternehmen Haushalt“ wieder ins Gleichgewicht die Übersendung einfacher Mahnschreiben. zu bringen oder um Forderungen auf das zulässige Maß zu be- grenzen. Auch sollten sich Verbraucher bereits zur Zahlung einer Eini- gungsgebühr verpflichten, wenn sie bloß Mustererklärungen an- So wurden in der Beratung Gläubigerforderungen rechtlich ge- forderten, um eine Ratenzahlungsvereinbarung anzufragen. Die prüft und gegebenenfalls windige Geschäftspraktiken, zum Kamens Beratungsstellenleiterin Elvira Roth (rechts) und Sandra Höhe der Einigungsgebühr allerdings war nicht immer genannt Beispiel von Inkassounternehmen, entlarvt. Denn nicht immer Bartsch von der Zentralen Schuldnerberatung der AWO mit Informati- worden, was dann manch böse Überraschung hervorgerufen waren alle Forderungen berechtigt, oder es wurden teilweise zu onen zum Basiskonto. hatte. Denn die ohnehin hohen Inkassokosten stiegen durch die hohe Gebühren verlangt. Vielfach wurde auch versucht, diese Einigungsgebühr noch einmal erheblich an. mit einschüchternden Maßnahmen durchzusetzen. Das lange Warten auf uneingeschränkte Teilhabe am Zahlungs- verkehr hatte 2016 ein Ende: Seit dem 18. Juni gibt es einen Auch 2016 war es beim Gros der Inkassounternehmen gängige Die Beratung bei Geld- und Kreditproblemen war für viele Haus- gesetzlich geregelten Rechtsanspruch auf ein Basiskonto für Praxis, die Ratenzahlungsvereinbarung zu nutzen, um Verbrau- halte aber auch Rettungsanker in existenziellen Notlagen, wenn jedermann! Und dieser besteht explizit auch für Asylsuchende chern eine Vielzahl benachteiligender Zusatzvereinbarungen zum Beispiel Stromsperren drohten oder Kontopfändungen und Flüchtlinge, die sich berechtigt in Deutschland aufhalten, unterzuschieben. Da wurden zum Teil weitere Erklärungen mit schnelle Schutzmaßnahmen erforderten. Eine frühzeitige Inter- sowie für Obdachlose. Auch Negativeinträge bei der Schufa und weitreichender rechtlicher Bedeutung wie zum Beispiel Aner- vention hilft auch dabei, den Bedarf an kommunalen Transfer- finanzielle Schwierigkeiten sind kein legitimer Grund mehr, die kenntnisse, Verjährungsverzicht oder sogar Lohnabtretungen leistungen zu reduzieren. Einrichtung eines Basiskontos zu verweigern. entlockt, deren Tragweite den Betroffenen oftmals gar nicht be- wusst war.

Seite 12 | Verbraucherzentrale in Kamen, Schwerte, Lünen, Umweltberatung in Unna | Jahresbericht 2016 Sparen im Zinstief

Ob Sparprodukte, Anleihen, Aktien, Versicherungen – für alle Anlagen gilt: Wer überhaupt noch Zinsen bekommen will, muss Übrigens: Eine Nutzerbefragung hat 2016 erbracht, dass ins Risiko gehen. Umgekehrt heißt das: Wenn jemand derzeit 97 Prozent mit der Geldanlageberatung der Verbraucher- attraktive Zinsen bietet, ist zu hinterfragen, was dahintersteckt. zentrale zufrieden waren – und ebenso viele bestätigten, So zum Beispiel bei der Werbung mit renditestarken Beteiligun- dass dieses Angebot das Geld wert gewesen sei. gen an Wind- und Solarparks, am Bau von Gewerbeimmobilien, an Schiffsfonds oder an Waldinvestments. In der Beratung zur Geldanlage wurde aufgezeigt, dass hohe Renditen nur für ris- kante Produkte zu haben sind, bei denen im schlimmsten Fall sogar der Verlust des gesamten angelegten Geldes droht oder Anleger noch frisches Geld nachschießen müssen. Die Schwelle Schufafreie Kreditkarten? zum Risikoreichen oder sogar Unseriösen ist genauso gesunken Geld los statt sorglos wie das Zinsniveau.

Kredit und Kreditkarte ohne Schufa! Die hochgeprägte Gold- Dessen ungeachtet war nach Bestellung der Kreditkarte eine kos- Versicherungsinventur karte winkt auch bei schlechter Bonität! – Auf Internetseiten tenpflichtige Postsendung per Nachnahme ins Haus geflattert: Schutz auf dem Prüfstand mit verheißungsvollen Adressen wie etwa sorglosduo.de oder Diese enthielt aber nicht die erhoffte Kreditkarte, sondern die mastercredit.de wurde der unproblematische Zugang zum bar- Aufforderung, eine Ausgabegebühr von 49,90 Euro zu entrich- Mehr als 2.000 Euro geben Bundesbürger im Schnitt pro Jahr geldlosen Bezahlen angepriesen, selbst wenn der Finanzrahmen ten. Zudem fiel eine Jahresgebühr in ähnlicher Höhe an. Dies für Versicherungen aus. Dennoch sind viele keineswegs gegen in Schieflage geraten war. Doch nahm die Bestellung häufig ei- alles wurde für eine bloße Prepaid-Kreditkarte verlangt, auf die Schäden oder Einbußen gut gewappnet. Denn sie haben sich, nen enttäuschenden Ausgang: Denn entweder gab es nur teure man vor der Benutzung erst Geld laden muss – und die anders- unerfahren oder schlecht beraten, falsch beziehungsweise bei Prepaid-Kreditkarten oder gar bloß ein paar Antragsformulare für wo kostengünstiger erhältlich ist. zu teuren Gesellschaften abgesichert. Nicht viele Policen in der ein Auslandskonto mit Sicherheitsleistung. Im Kleingedruckten Schublade zu haben, sondern den Versicherungsschutz regel- der Anbieter war nämlich erwähnt, dass die Anfrage nur an ein Die Verbraucherzentrale riet, solchen unseriösen Angeboten die mäßig zu überprüfen und an sich ändernde Lebenssituationen Kreditinstitut zur Prüfung weitergegeben werde – ungewisse Er- kalte Schulter zu zeigen und niemals vorab Zahlungen zu leisten. anzupassen, deckt existenzielle Risiken wirkungsvoll ab. folgsaussichten inklusive. Dafür hatte die Verbraucherzentrale zur „Versicherungsinventur“ aufgerufen. Einträglicher Nebeneffekt: Bei der Optimierung des eigenen Schutzes lockten vielfach auch Einsparpotenziale von mehreren hundert Euro.

Verbraucherzentrale in Kamen, Schwerte, Lünen, Umweltberatung in Unna | Jahresbericht 2016 | Seite 13 ENERGIE

Drückermethoden bei Stromverträgen entlarvt. Den richtigen Dreh für energiesparende Einstellungen gezeigt. Und Sparpo- tenziale vom Keller bis zum Dach für jedes Budget ausgelotet.

Ein Plus fürs Energiesparen

Auch zu Themen rund um die Energie haben die Experten der Verbraucherzentrale informiert. In Vorträgen, an Aktionsständen und natürlich in persönlichen Beratungsgesprächen klärten sie auf und gaben individuelle Tipps. Zum Stromsparen etwa, zur planvollen Gebäudesanierung, zum richtigen Heizen oder zu den Ertragschancen einer Photovoltaikanlage auf dem Eigenheim. Vertiefend oder alternativ nahmen die Verbraucher Beratungen Den richtigen Dreh für den energiesparenden Einsatz des Thermostat- An Infoständen – wie hier in Kamen – fanden Interessierte heraus, wel- bei sich zu Hause in Anspruch, in die die konkreten Rahmenbe- ventils hatten – wie hier in Schwerte – alle drei Beratungsstellen im ches Thermostat am besten zu ihren Bedürfnissen passt. dingungen in Haus oder Wohnung unmittelbar einflossen. Kreis Unna parat.

Thermostat-Check Strom und Gas: Energiesparender Dreh An Infoständen und bei Vorträgen fanden Interessierte heraus, Windige Geschäfte an Haustür und Telefon welche Lösung am besten zu ihren Bedürfnissen passt. Die ein- Im Herbst nahmen Verbraucher im Kreis Unna ihre Heizkörper- fachen Handgriffe für den energiesparenden Austausch konnten Sie klingelten an der Haustür unter dem Vorwand, über neue Thermostate in den Blick. Denn bei der landesweiten Aktion direkt an einem echten Thermostat ausprobiert werden. Preise informieren, eine Energieberatung durchführen oder auch „NRW macht den Thermostat-Check“ zeigte die Verbraucherzen- Vertragsdaten abgleichen zu wollen. Dabei ging es doch stets um trale auf, wie die unscheinbaren Knäufe Mietern wie Eigenheim- Auch im Internet gab es einen Online-Thermostat-Check – und den Abschluss neuer Lieferverträge. Bisweilen meldeten sie sich besitzern beim Energiesparen helfen. Ganz ohne Komfortverlust wer einen Austausch oder Umstieg plante, fand dort auch eine unaufgefordert am Telefon und überraschten mit der Nachricht, geht das mit der richtigen Einstellung nachts und bei Abwesen- Anleitung mit Do-it-yourself-Video. dass angesichts der anstehenden Gas- oder Strompreiserhö- heit. Das von Hand gedrehte Standard-Thermostat leistet dabei hung der Stadtwerke ein Anbieterwechsel schnell und sorgenfrei ebenso gute Dienste wie programmierbare Modelle und vernetz- echte Ersparnis bringt. Mit solchen unlauteren Anbahnungsma- te Smart-Home-Systeme. schen waren unseriöse Direktvertriebler und Telefonwerber im Einsatz, um Strom- und Gaskunden neue Verträge aufzudrängen.

Seite 14 | Verbraucherzentrale in Kamen, Schwerte, Lünen, Umweltberatung in Unna | Jahresbericht 2016 UMWELT UND ERNÄHRUNG

Falsche Tatsachen, falsche Preise, falsche Identität – mit diesem Verpackungsärger Luft gemacht. Elektroschrott zur nachhalti- Trio an Visitenkarten wurden die Überrumpelungsversuche häu- gen Entsorgung gelotst. Mehr Wert fairschenkt. Appetit auf's Europaweit ist Deutschland mit knapp 220 Kilogramm fig gestartet. So das Ergebnis einer landesweiten Auswertung Essen in Kita und Schule gemacht. pro Person Spitzenreiter beim Verbrauch von Verpa- von rund 1.500 Anfragen und Beschwerden zu „Drückermetho- ckungen. Der EU-Durchschnitt liegt bei etwas über 150 den an der Haustür und am Telefon“, die die Verbraucherzentrale Kilogramm pro Kopf. Länder wie Italien, Frankreich oder 2016 vorgenommen hat. Verpackungsärger Luft gemacht Großbritannien liegen deutlich unter 200 Kilogramm. Weniger ist mehr Mal kamen sie unter „falscher Flagge“ daher und gaben sich als vermeintliche Mitarbeiter der örtlichen Stadtwerke oder anderer Drei kleine Pralinen verführen extra eingewickelt in folienver- Rücknahme von Elektroschrott bekannter Institutionen aus. Auffällig: Häufig waren mangelnde schweißter Hochglanzschachtel zum Kauf. Bio-Bananen, Äpfel Hinweise im Handel Mangelware Sprachkenntnisse von Migranten auch der Schlüssel, um an der und Birnen werden trotz harter Schale nochmals in Folie und Haustür Vertragsabschlüsse unter Dach und Fach zu bringen. Pappe verpackt. Kosmetika und Zahnpasta gibt’s häufig nicht Kaputter Fön, defekter Toaster, ausrangierter Computer – seit Au- nur in Tiegel oder Tube, sondern auch noch von einer Schach- gust 2016 müssen auch Händler mit einer Verkaufsfläche über Zudem wurden den Betroffenen häufig keine Vertragsunterlagen tel verhüllt. Unnötige und aufwendige Verpackungen allerdings 400 Quadratmetern alte Elektronik zurücknehmen. Bis dahin ausgehändigt, was dazu führte, dass ein Anbieterwechsel erst haben einen doppelten Preis: Der Kunde muss sowohl für das waren die kommunalen Sammelstellen erste Adresse, um die bemerkt wurde nachdem der aktuelle Versorger die Kündigung ins Auge fallende Outfit als auch für dessen Entsorgung zahlen. ausgedienten Haushalts- und Hightech-Geräte sachgerecht zu bestätigte. Außerdem kostet die Verpackung unnötig Rohstoffe und Energie. entsorgen und die enthaltenen wertvollen Rohstoffe wiederzu- Und: Lufträume in den Verpackungen machen nicht selten mehr verwerten. Verbrauchern die Rückgabe durch ein dichtes Netz an Unter den Werbern waren sowohl Newcomer der Energiebran- Inhalt als tatsächlich vorhanden glauben. Abgabestellen zu erleichtern – so die Zielsetzung des Elektronik- che, die im Markt Fuß fassen wollten, als auch Versorger, die auf und Elektro-Altgeräte Gesetzes. den Ausbau des Kundenstamms bedacht waren. Passend zum Motto der Europäischen Woche der Abfallvermei- dung „Verpackungsabfälle vermeiden: Weniger ist mehr“ hatte Die Verbraucherzentrale hat im Herbst vor Ort in Unna und Kamen Doch nicht nur zu Energielieferverträgen an Haustür und Telefon, die Verbraucherzentrale aufgerufen, dabei mitzutun. Und mit gecheckt, wie die Vorgaben des Gesetzes praktisch umgesetzt sondern auch wenn Versorger unangemessen hohe Vorauszah- vielen Aktionselementen hat sie aufgezeigt, dass weniger mehr werden. Fazit: Die Rücknahme funktioniert in der Regel schon lungen verlangten, Bonuszahlungen mit fadenscheinigen Ar- ist. Der Kauf abfallarmer Alternativen oder das Entlarven von Ver- gut, allerdings hapert es beim Großteil noch an der Information gumenten verweigerten oder Guthaben aus Jahresrechnungen packungstricks und „Luftnummern“ gehörten dabei zur Vermei- über dieses Angebot. Nur wenige Händler machten durch Hin- nicht sofort auszahlten: die Verbraucherzentrale war 2016 ge- dungsstrategie. weisschilder oder durch eine ins Auge fallende Rücknahmestelle fragte Anlaufstelle zu den vielfältigen energierechtlichen Proble- im Verkaufsraum auf den Service aufmerksam. Zumeist mussten men sowie bei Fragen zum Anbieterwechsel. Zentraler Baustein der Aktionswoche: Ein Aufruf der Beratungs- Kunden erst beim Verkaufspersonal gezielt danach fragen. stellen, Produkte mit überdimensionierten Verpackungen zu melden. Auch in Kamen und Unna machten Verbraucher dabei ihrem Ärger über die Verpackungsflut Luft.

Verbraucherzentrale in Kamen, Schwerte, Lünen, Umweltberatung in Unna | Jahresbericht 2016 | Seite 15 Mit Informationen zu Rückgaberegeln lotste die Verbraucher- zentrale zum richtigen Entsorgungsweg: Was zum Elektroschrott zählt und dass bei der Rückgabe von größeren Geräten das Tauschprinzip gilt, war hier zum Beispiel zu erfahren. Auch konn- ten Verbraucher in der Beratungsstelle melden, wenn es Proble- me bei der Rückgabe im Handel gab.

Fairer Handel Keineswegs völlig Banane

Warum ist die Banane krumm? Auf diese Frage gab es in der Ver- braucherzentrale zwar keine Antwort. Wohl aber auf die Frage, Umweltberaterin Jutta Eickelpasch war zur Fairen Woche zu Gast im mul- warum das beliebte Obst aus fairem Handel eine gute Antwort tikulturellen Elterncafé der Kamener Diesterwegschule. auf Ausbeutung und mangelhaften Gesundheitsschutz auf den Unnas Umweltberaterin Karin Baumann gab auf dem Weihnachtsmarkt Bananenplantagen Südamerikas ist. Zur Fairen Woche Mitte Mehr Wert schenken in Kamen Tipps für nachhaltige Geschenke. September hatten die Beratungsstellen im Kreis Unna einen Korb gepackt: voll mit fairen Bananen und Informationen zu den Mehr Wert schenken – unter diesem Motto warb die Verbrau- wählt, holt sich auch weniger schädliche Inhaltsstoffe ins Wohn- verschiedenen Labeln, die Verbraucher auf den Früchten finden. cherzentrale im Dezember im Kreis Unna für mehr Nachhaltigkeit zimmer. Von langlebigen und nützlichen Geschenken hat der So war zu erfahren, dass auf Bananenplantagen häufig hohe in der Weihnachtszeit. Empfänger mehr als von Verlegenheitskäufen, die schnell in der Mengen an Pestiziden eingesetzt werden, die dann bei Arbeits- Ecke oder gar im Müll landen. Alle Tipps gab es ausführlich auch kräften schwere gesundheitliche Schäden bewirken können. Im Mittelpunkt standen leicht umzusetzende Tipps, wie jeder im Internet in einem Online-Adventskalender. Begleitet wird das von 15-Stunden-Arbeitstagen und einer Ver- mit Freude schenken und feiern und zugleich Umwelt und Kli- gütung meist weit unter dem Mindestlohn. Zudem können Klein- ma etwas Gutes tun kann. So hatte ein in der Beratungsstelle Bei Fotoaktionen auf dem Unnaer Weihnachtsmarkt, in der bauernfamilien etwa in Kolumbien und Ecuador in Konkurrenz aufgestellter Weihnachtsmann gleich einen nützlichen Hinweis Sportschule Kaiserau und im Bürgerhaus konnten Ide- mit riesigen Bananenplantagen beim Preisdruck durch Ex- und parat: von umweltfreundlicher Dekoration über nachhaltige Prä- en für Zeitgeschenke ins Bild gesetzt werden. Als Präsent für zu Importeure sowie Supermärkte nicht mithalten. Wer jedoch zu sente bis hin zum klimafreundlichen Festessen. Die ökologisch Beschenkende gab es den Gutschein darüber zum Mitnehmen. Bananen mit Fair-Trade-Siegel greift, sichert den hier angeschlos- verträglicheren Alternativen sind dabei zumeist auch besser für senen Produzenten für ihre Ware einen Mindestpreis und eine Gesundheit und Geldbeutel. Wer beispielsweise auf Deko-Arti- Fair-Trade-Prämie. kel aus Kunststoff verzichtet und stattdessen Naturmaterialien

In den Beratungsstellen gab es Informationen rund um das be- liebte Obst, Probierstücke sowie ein Rezeptheft, damit das Ko- chen mit den fairen Früchten gelingt.

Seite 16 | Verbraucherzentrale in Kamen, Schwerte, Lünen, Umweltberatung in Unna | Jahresbericht 2016 Klimaschutz schmeckt: bensmittel. Aus Kenia eingeflogene Bohnen verursachen rund Klima-gesundes Essen und Einkaufen 52 Mal mehr Treibhausgase als saisonal geerntete Bohnen aus der Region. Durch die bewusste Auswahl und den saisonalen Einkauf von Lebensmitteln kann jeder also die eigene Klimabi- lanz deutlich verbessern. Dass es weder schwierig noch teuer und obendrein gesund und lecker ist, das Klima auch in punkto Essen zu schützen, zeigte die Verbraucherzentrale in Info-Ecken und Schaufensterdekorationen: In anschaulichen Beispielen für klimaschonende Alternativen sowie in kostenlosen Infos zum Mitnehmen gab es Anregungen, künftig beim Einkaufen und Es- sen zugleich Klima und die eigene Gesundheit zu schützen.

Vernetzungsstelle Schulverpflegung NRW Mit Workshops zu Gast

Ganztagsschulen, die eine gesunde und schmackhafte Schulver- So führte die Vernetzungsstelle Schulverpflegung NRW in Kamen pflegung einführen oder ihr Angebot optimieren wollen, finden unter dem Motto „Was gibt's zu essen? – Mittagsmahlzeiten in Die Umweltberaterinnen Karin Baummann (Unna), links und Jutta bei der Vernetzungsstelle Schulverpflegung NRW eine kompe- der Schule mit Genuss und Qualität“ Workshops für Interessierte Eickelpasch (Kamen) warben zum Auftakt der Klimametropole tente Anlaufstelle. Unter Federführung der Verbraucherzentrale durch, die in Schulen für die Mittagsverpflegung zuständig sind. 2016 für regionale Produkte. Foto: Stefan Milk / Hellweger Anzeiger NRW bringt sie landesweit mögliche Partner zusammen und un- Zentrale Themen waren: Wie kann der Qualitätsstandard für die terstützt die Verantwortlichen bei der praktischen Umsetzung. Schulverpflegung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung in Landwirtschaft und Ernährung tragen hierzulande etwa zu einem der Praxis umgesetzt werden? Wie können die Ansprüche einer Fünftel zum Treibhauseffekt bei. Doch kaum wird hinterfragt, Komplettmahlzeit mit dem Trend zum „Zwischendurch-Snack“ wie man auch beim Einkaufen und Essen Geschmack am Klima- zusammengebracht werden? Wie kann das Speisenangebot opti- schutz findet. Dabei ist Fakt, dass die Erzeugung von tierischen miert werden? Mit praxisorientierten Tipps wies die Expertin der Lebensmitteln wie Fleisch und Milchprodukten das Klima um Vernetzungsstelle während der Workshops den Weg zu Schulver- ein Vielfaches mehr belastet als die Produktion pflanzlicher Le- pflegung mit Genuss und Qualität.

Verbraucherzentrale in Kamen, Schwerte, Lünen, Umweltberatung in Unna | Jahresbericht 2016 | Seite 17 SCHWERTE IM BLICK

Beirat der Verbraucherzentrale in Schwerte Klimawoche Ruhr Basis-Check Energie

Im Sommer gingen Verbraucherzentrale und die Stadt Schwerte gemeinsam mit den Wohnungsbaugesell- schaften EWG und GWG hohem Strom- und Heizkos- tenverbrauch in Privathaushalten auf die Spur. Beson- derer Anreiz für deren Mieter: Die Kosten in Höhe von 10 Euro für den Basis-Check durch die anbieterunab- hängigen Energieexperten der Verbraucherzentrale wurden von den Wohnungsbaugesellschaften über- nommen.

119 Haushalte hatten sich angemeldet, um beim von links: Franz-Walter Freßdorf (WfS), Angelika Kestermann (Regional- 60-minütigen Check den eigenen Strom- und Hei- leiterin der Verbraucherzentrale), Maximilian Reinert (Die Grünen), Jutta zungsverbrauch auf den Prüfstand stellen zu lassen. Pentling (Vertreterin der Stadt), Dieter Reichwald (Die Linken), Angelika Die Klimawochen Ruhr machten wieder Halt in Schwerte. Anlass Und sie hatten sich aufgeschlossen gezeigt, die Emp- Weischer (Leiterin der Beratungsstelle Schwerte), Fatma Öksuz (Projekt- für die Verbraucherzentrale, über Energiesparmaßnahmen in fehlungen rund ums Heizen, Lüften und Aus statt leiterin Dichtheitsprüfung) und Johannes Dietmar Hellwig (CDU). Beim Fototermin fehlte: Karl-Friedrich Pautz (SPD) den eigenen vier Wänden zu informieren. Gemeinsam mit Kli- Stand-by künftig auch umzusetzen. mamanagerin Anja Böckenbrink (zweite von rechts) gab es am Vertreter aus Ratsfraktionen und Verwaltung der Stadt Schwerte Infostand auf dem Wochenmarkt Wissenswertes, wie Strom- und Das Angebot „Basis-Check Energie“ wird gefördert und Mitarbeiterinnen der Verbraucherzentrale bilden den Poli- Heizkosten gesenkt werden können. durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Ener- tischen Beirat. In seinen Sitzungen nimmt er aktuelle Entwick- gie. lungen der Nachfrage in den Blick und informiert sich über neue Beratungsangebote. Im April war hierzu Fatma Öksuz zu Gast: Die Leiterin des Projekts „Beratung und Öffentlichkeitsarbeit zur Dichtheitsprüfung von Kanalanschlüssen“ bei der Verbraucher- zentrale NRW stellte dessen Ziele, Aufgaben und Aktivitäten vor. Natürlich wurde auch erläutert, wie von der Prüfpflicht betroffene Hauseigentümer Hilfestellungen und die geeigneten Ansprech- partner finden.

Seite 18 | Verbraucherzentrale in Kamen, Schwerte, Lünen, Umweltberatung in Unna | Jahresbericht 2016 LÜNEN IM BLICK

40 Jahre Verbraucherzentrale in Lünen Verbrauchervereinigung: Tatkräftige Unterstützung

In seinem Grußwort stellte Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns Der Kalender der Verbrauchervereinigung in Lünen war erneut heraus, dass die Beratungsstelle aus Lünen nicht mehr wegzu- gut gefüllt: Die Sammlung ausrangierter Handys, Mitgliederver- denken sei. Landrat Michael Makiolla betonte, dass das Bera- sammlungen in Düsseldorf und die Betriebsbesichtigung einer tungsangebot einen wichtigen Beitrag leiste, um private Haus- Großbäckerei standen auf dem Programm. Und: Nur dank der fi- halte vor kostenträchtigen Fehlentscheidungen zu bewahren. nanziellen Unterstützung des Vereins konnte das Beratungsteam Auch Sozialminister Rainer Schmelzer unterstrich die Bedeutung einige spezielle Veranstaltungen zur Stärkung der Finanzkompe- von Verbraucherarbeit für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. tenz von Schülerinnen und Schülern und jungen Erwachsenen in Lünen durchführen. Besuch aus dem Bundestag Goldgräberstimmung: Handysammlung in Lünen

Rückschau auf 40 Jahre Verbraucherzentrale in Lünen: Rainer Schmeltzer, Minister für Arbeit, Integration und Soziales des Lan- des NRW, Erika Roß, Vorsitzende der Verbrauchervereinigung Lünen, Lünens Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns, Michael Makiolla, Landrat des Kreises Unna, Beratungsstellenleiterin Jutta Gülzow und Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW.

1976 öffnete die Beratungsstelle in Lünen ihre Pforten. Rund 640.000 Ratsuchende haben in vier Jahrzehnten auf die Dienst- leistungen des Teams an der Kirchstraße 12 gesetzt. In einer Fei- erstunde wurde Rückblick auf vierzig spannende Jahre gehalten und ein Ausblick auf künftige Themenfelder gewagt. Ende des Jahres hospitierte die CDU-Bundestagsabgeordnete Sylvia Ausgediente Mobiltelefone sind Gold wert: Denn Handys enthalten Edel- Jörrißen (Mitte) einen Tag lang in der Beratungsstelle. Sie zeigte sich metalle und seltene Erden. Für die Verbrauchervereinigung Lünen und beeindruckt von der Vielfalt der Fragestellungen, auf die Ratsuchende die Verbraucherzentrale erneut Anstoß, Goldgräberstimmung zu schüren hier eine Antwort erhalten. Verbraucherberaterin Pia Melchert und Ver- und diese schlummernden Schätze aus Lünens Schubladen zu bergen. sicherungsberater Holger Neubert erläuterten, wie allgemeine Verbrau- 448 ausgediente Mobile waren nach dem Aufruf in der Rückgabebox der cherberatung und Spezialberatungen Hand in Hand gehen. Beratungsstelle gelandet und werden nun fachgerecht recycelt.

Verbraucherzentrale in Kamen, Schwerte, Lünen, Umweltberatung in Unna | Jahresbericht 2016 | Seite 19 KAMEN IM BLICK

Politik zu Besuch Bei Landfrauen Station gemacht

Bei ihren Besuchen der Verbraucherzentrale in Kamen stand für die Vertreter der Fraktionen aus der Stadt Kamen und dem Kreis Unna Bei der Jahreshauptversammlung des westfälisch-lippischen die Information über aktuelle Beratungsschwerpunkte auf dem Programm. Aber nicht nur, welche Themen Ratsuchenden auf den Nä- Landfrauenverbandes e.V. im September hatte die Verbraucher- geln brennen, sondern auch, wie sich die Anforderungen an Hilfestellungen und Unterstützung verändert haben, wurde im Austausch zentrale an einem Infostand Wissenswertes rund um Verbrau- mit dem Beratungsstellenteam erörtert. cherthemen mitgebracht. In der Stadthalle Kamen waren Ver- braucherrechte beim Onlineshopping oder beim Abschluss von Verträgen an der Haustür und am Telefon viel gefragte Themen. Aber auch Informationen zu regionalen Produkten, zum nachhal- tigem Konsum sowie zum Energiesparen standen bei den Teil- nehmerinnen hoch im Kurs.

Informierten sich über aktuelle Verbraucherbelange: Vertreter der CDU (Foto links), die Fraktion der Grünen (Foto Mitte) und die SPD-Fraktion (Foto rechts).

Austausch großgeschrieben

Elke Kappen, die neu gewählte erste Beigeordnete, und Ingelore Peppmeier, die neu gewählte Dezernentin der Stadt Kamen, infor- mierten sich bei einem Besuch in der Kamener Beratungsstelle aus erster Hand über deren Arbeit.

Zustimmung erfuhr, dass Verbraucherbildung Kindern und Jugendlichen frühzeitig Kompetenzen für den Konsumalltag vermitteln müsse. Dies könne Verschuldung vorbeugen und auch die Medienkompetenz junger Menschen stärken. Präsentierten bei den Landfrauen auch Informationen zu regionalen Produkten: Elvira Roth, Jutta Eickelpasch und Kerstin Ramsauer (von Zweimal im Jahr trifft sich der Politische Beirat in der Beratungsstelle, um sich über aktuelle Verbraucherprobleme auszutauschen. links). Die Vertreterinnen und Vertreter der Ratsfraktionen und der Verwaltung nehmen aber auch neue Beratungsangebote und Entwick- lungen im Verbraucherschutz in den Blick. Als neuer Vertreter der Verwaltung ist Christoph Watolla in das Gremium gerückt, der das bisherige Beiratsmitglied Ralf Tost abgelöst hat.

Seite 20 | Verbraucherzentrale in Kamen, Schwerte, Lünen, Umweltberatung in Unna | Jahresbericht 2016 UMWELTBERATUNG KAMEN IM BLICK

Rest(e)loser Genuss Klimafreundlich mobil Radbeauftragten und seinem Team, mit Unterstützung der AWO- Radstation, einigen ADFC-Mitgliedern und engagierten Lehrern. An der Gesamtschule Kamen wurde im Sommer ein klimafreund- licher Mobilitätswettbewerb mit allen Fünftklässlern veranstal- tet.

Leihen, Teilen, Tauschen

Der Bundestagsabgeordnete machte bei der radKULT(O)UR einen Stopp am Stand der Umweltberatung auf dem Kamener Markt.

Auch die Kinder des Kamener Kindergartens Henri-David-Straße pro- bierten schokoladige Rezepte, um aus Resten leckere Plätzchen aufs Noch immer werden kurze Strecken, zum Bäcker oder zur Schule Blech zu bringen. der Kinder, mit dem Auto zurückgelegt – einfach aus Gewohnheit oder Bequemlichkeit. Feste feiern ohne Reste – die Verbraucherzentrale hatte viele Kamen bietet als fahrradfreundliche Stadt jedoch viele Wege In der Diesterwegschule wurde gemeinsam mit einer engagierten Rezepte zusammengestellt, um bei Partys, Feiern und geselligen und Angebote, um das Auto öfter einmal stehen zu lassen. Die Lehrerin eine Bücher-Givebox eingerichtet. Schülerinnen und Schüler Abenden mit Buffets Lebensmittelabfälle zu vermeiden. Denn: Umweltberatung hat mit einer Reihe von Aktivitäten den Umstieg können sich dort Lesefutter besorgen und auch ausgelesene Lektüre spenden. Fast immer ist die Sorge um das Wohl der Gäste größer als deren aufs Rad erleichtert: zum einen mit Informationen über Fahrrad- Appetit, so dass vieles übrig bleibt und dann häufig weggewor- Reparatur-Service und Pedelec-, sowie Transportrad-Mietange- Nachhaltig konsumieren, Ressourcen schonen und das Klima fen wird. Wie Gastgeber bei der Essensplanung und für den Ein- bote. Zum anderen auch bei der kreisweiten radKULT(O)UR im schützen – die Umweltberatung hat 2016 aufgezeigt, wie sich kauf richtig kalkulieren, dazu gab es in der Beratungsstelle eine Rahmen der Klimametropole Ruhr 2016 und einem Schulwett- das im Verbraucheralltag umsetzen lässt. In Kooperation mit Fülle an Informationen und Rezeptideen, probe-gekocht von Ka- bewerb. dem Bürgerhaus Methler hatte sie zu einem Umweltmarkt, ei- mener Persönlichkeiten. Die Umweltberatung bot im Jahr 2016 Mit Aktionen zur kreisweiten radKULT(O)UR, im Rahmen der Kli- ner Buchtausch- und einer Kleidertauschbörse für Frauen ein- zahlreiche Vorträge und Bildungsaktionen zum Thema Lebens- mametropole Ruhr 2016 und eines Schulwettbewerbs mit allen geladen. Leihen, Teilen, Tauschen waren dabei die Schlüssel für mittelverschwendung an. fünften Klassen der Gesamtschule Kamen ist dies mehrfach Nachhaltiges – das manchmal auch das Klima und den Geldbeu- gelungen, in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Kamen, dem tel schont.

Verbraucherzentrale in Kamen, Schwerte, Lünen, Umweltberatung in Unna | Jahresbericht 2016 | Seite 21 UMWELTBERATUNG UNNA IM BLICK

25 Jahre Umweltberatung Unna

WIR ARBEITEN FÜR SIE

Verbraucherzentrale NRW Beratungsstelle Unna Umweltberatung Rathausplatz 21, 59423 Unna Tel.: (02303) 59 25 05, Fax: (02303) 59 25 48 E-Mail: [email protected] Foto: Christoph Schmidt, HELLWEGER ANZEIGER l www.verbraucherzentrale.nrw/unna

Mit Rat und Tat an Ihrer Seite Die Umweltberatung der Verbraucherzentrale in Unna feierte ihr erstes Vierteljahrhundert! 25 Jahre erfolgreiche Arbeit im Umweltbe- Karin Baumann - Umweltberaterin ratungszentrum waren ein Anlass, um mit Vertretern aus Politik, Verwaltung und Verbänden der Stadt und dem Kreis Unna Rück- und Martina Bahde - Umweltberaterin Ausblick zu halten. Im Schnitt rund 3.400 Kontakte pro Jahr sind eine stolze Zahl – die deutlich unterstreicht, dass die Umweltbera- Aus Projektmitteln tung für Bürgerinnen und Bürger eine anerkannte Ansprechpartnerin ist. Diane Bruners - Bildungstrainerin Weitere Spezialberatungen durch Honorarkräfte Was 1991 zunächst mit einem Basis-Angebot in einem Ladenlokal begann, hat sich inzwischen zu einem breit gefächerten Portfolio Astrid Stadtmüller - Energieberaterin mit Beratung, Bildungsveranstaltungen und Aktivitäten gemausert. Von Fragen zur sinnvollen Müllsortierung über die Suche nach dem optimalen klimafreundlichen Verkehrsmittel oder zu unbedenklichem Kinderspielzeug – das Team im Unnaer Rathaus ist zu Stellenplan vielen Fragen des Umwelt- und Gesundheitsschutzes die kompetente Anlaufstelle.

Umweltberatung 0,70

Seite 22 | Verbraucherzentrale in Kamen, Schwerte, Lünen, Umweltberatung in Unna | Jahresbericht 2016 Rosen besser „fairschenken“ Umweltberatung in Unna: kurz und knapp Neustart fürs Klima Klimafreundlich leben in Unna Nachfrageschwerpunkte in der Umweltberatung: - Klimaschutz / Mobilität 21 % Ein Umzug ist für viele nicht nur der Wechsel von Wohn- - Abfallthemen 18 % ort und Wohnung, sondern sie nutzen das Packen von - Energiemarkt und -recht 9 % Kisten und Inventar oft auch, um Verhaltensmuster zu - Umweltverträgliche Produkte / Label 7 % überdenken oder gar über Bord zu werfen. Wie soll die - Innenraumschadstoffe 3 % neue Wohnung gestaltet werden? Welchen Stromanbie- - Abfallgebühren / -dienstleistungen 3 % ter wählt man? Wie kann ich meinen Stromverbrauch - Sonstiges 35 % künftig drosseln? Wie komme ich mit dem Bus in die Stadt? Wo kann man auch mit dem Rad einkaufen? Wer Anfragen von Ratsuchenden 1.725 sein Wohnumfeld verändert, muss sich neu orientie- Veranstaltungskontakte 1.731 Am Weltfrauentag verteilte die Umweltberatung in der Fußgängerzone ren – nicht nur im neuen Viertel oder der neuen Stadt, Rosen aus fairer Handel und informierte über fairen Einkauf. sondern auch bei Gewohnheiten. Eine gute Gelegen- Foto: Jürgen Thoms Internetzugriffe auf der 1.248 heit, bei diesem Neustart auch in Sachen Umwelt- und Startseite der Beratungsstelle Klimaschutz durchzustarten. Die Verbraucherzentrale Am Valentinstag werden gern Blumen verschenkt – mit Vorlie- NRW hatte hierzu in einem Projekt „Neustart fürs Kli- be Rosen. Rund 80 Prozent dieser edlen Schnittblumen werden ma“ ein Informations- und Beratungsangebot speziell importiert, zum Großteil aus Kenia. Die Arbeitsbedingungen der für Neubürger in einer Stadt entwickelt – das die Um- Plantagenarbeiterinnen dort sind jedoch keineswegs rosig. In weltberatung und die Kreisstadt Unna auch für hier neu der Fair-Trade-Town Unna riet die Verbraucherzentrale deshalb, zugezogene Bürgerinnen und Bürger aufgelegt haben. ein Herz für Blumen von Fair-Trade zertifizierten Rosenfarmen zu zeigen. Dort gelten klar definierte Standards, die die Lebens- Mit praktischen Tipps werden sie unterstützt, um sich und Arbeitsbedingungen der Menschen verbessern und einen schneller am neuen Wohnort einzuleben und Umwelt- Beitrag zum Umweltschutz leisten. Damit die Geste der Zunei- und Klimaschutz ebenfalls Einzug halten können. gung eine Freude für alle Seiten wird, gab es einen Strauß an Informationen zum Kauf fairer Blumen. Und ein Blumen-Finder mit den Verkaufsstellen in Unna sorgte dafür, dass die Suche da- nach kein dorniger Weg wird.

Verbraucherzentrale in Kamen, Schwerte, Lünen, Umweltberatung in Unna | Jahresbericht 2016 | Seite 23 Impressum Herausgeber: Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e. V. • Mintropstraße 27 • 40215 Düsseldorf • Telefon 0211 38 09 0 • Fax: 0211 38 09 216 •www.verbraucherzentrale.nrw Gestaltung und Produktion: lav.ka kreative agentur, Düsseldorf, www.lav-ka.de © Fotos: lav.ka kreative agentur, Düsseldorf und fotolia® LLC, New York, sowie Verbraucherzentrale NRW e. V. Düsseldorf; weitere Urheberhinweise bei den Fotos Druck: msk marketingservice köln GmbH, Köln, gedruckt auf 100 % Recycling-Papier © Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, 2017. Die auszugsweise Wiedergabe für wissenschaftliche und schulische Zwecke ist gestattet. Grafiken und Fotos unterliegen dem Urheberrecht. Eine Reproduktion – gleich welcher Art – ist nur nach ausdrücklicher Genehmigung durch die Copyright-Inhaber (s.o.) gestattet!