Dornstadt-Temmenhausen (DB/A8) - Alb-Donau-Kreis
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Anordnungsbeschluss (DB/A8) Dornstadt-Temmenhausen (DB/A8) - Alb-Donau-Kreis Flurbereinigungsbeschluss v om 24.07.2008 Aufgrund von § 4 des Flurbereinigungsgesetzes (FlurbG) in der Fassung vom 16.03.1976 (BGBl. I S. 546) ordnet hiermit das Regierungspräsidium Stuttgart, Landesamt für Flurneuordnung, die Flurbereinigung Dornstadt-Temmenhausen (DB/A 8) nach § 87 FlurbG an. Sie wird vom Landratsamt Alb-Donau-Kreis - untere Flurbereinigungsbehörde - durchgeführt. Das Flurbereinigungsgebiet umfasst von der Gemeinde Dornstadt die Gemarkung Temmenhausen. Ausgeschlossen sind die Ortslage einschließlich der von der Bauleitplanung betroffenen Flächen sowie die geschlossenen Waldflächen, soweit sie nicht von den Unternehmen „Ausbau der A 8 Karlsruhe - München, Streckenabschnitt Hohenstadt - Ulm-West“ und „Ausbau- und Neubau der DB-Strecke Stuttgart - Augsburg, Bereich Wendlingen - Ulm, Planfeststellungsabschnitt PFA 2.3 Albhochfläche“ betroffen sind. Es wird mit einer Fläche von rd. 623 ha in dem aus der Gebietskarte und der Gebietsübersichtskarte, je vom 16.06.2008, näher ersichtlichen Umfang festgestellt. Die Begründung, die Gebietskarte und die Gebietsübersichtskarte sind Bestandteile dieses Beschlusses. 2. Am Flurbereinigungsverfahren sind beteiligt - als Teilnehmer die Eigentümer und die Erbbauberechtigten der zum Flurbereinigungsgebiet gehörenden Grundstücke. Sie bilden die Teilnehmergemeinschaft. - als Nebenbeteiligte die Inhaber von Rechten an den zum Flurbereinigungsgebiet gehörenden Grundstücken sowie die Eigentümer von nicht zum Flurbereinigungsgebiet gehörenden Grundstücken, die zur Errichtung fester Grenzzeichen an der Grenze des Gebiets mitzuwirken haben. Die mit der Bekanntgabe dieses Beschlusses entstehende Teilnehmergemeinschaft führt den Namen “Teilnehmergemeinschaft der Flurbereinigung Dornstadt-Temmenhausen (DB/A 8)“. Sie ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und hat ihren Sitz in 89160 Dornstadt-Temmenhausen. 3. Dieser Beschluss mit Begründung, Gebietskarte und Gebietsübersichtskarte liegt einen Monat - vom ersten Tag seiner öffentlichen Bekanntmachung an gerechnet - im Rathaus in Dornstadt und in der Ortsverwaltung Temmenhausen während der ortsüblichen Öffnungszeiten zur Einsichtnahme aus. Ebenfalls einen Monat - vom ersten Tag seiner öffentlichen Bekanntmachung an gerechnet - liegt der Beschluss mit Begründung und Gebietsübersichtskarte in den Rathäusern in Laichingen, Merklingen und Blaustein während der ortsüblichen Öffnungszeiten zur Einsichtnahme aus. Die Wirkungen dieses Beschlusses treten am Tag nach der Bekanntgabe in der betreffenden Gemeinde ein. - 1 - 4. a) Inhaber von Rechten, die aus dem Grundbuch nicht ersichtlich sind, aber zur Beteiligung am Verfahren berechtigen, z.B. Pachtrechten, werden aufgefordert, diese Rechte innerhalb von 3 Monaten beim Landratsamt Alb-Donau-Kreis - untere Flurbereinigungsbehörde - Schillerstraße 30, 89077 Ulm anzumelden. Werden Rechte erst nach Ablauf der 3-Monatsfrist angemeldet oder nachgewiesen, so kann die Flurbereinigungsbehörde die bisherigen Verhandlungen und Festsetzungen gelten lassen. Der Inhaber eines solchen Rechts muss die Wirkung eines vor der Anmeldung eingetretenen Fristablaufs ebenso gegen sich gelten lassen wie der Beteiligte, demgegenüber die Frist durch Bekanntgabe des Verwaltungsaktes in Lauf gesetzt worden ist. b) In der Nutzungsart der Grundstücke dürfen ohne Zustimmung der Flurbereinigungsbehörde nur Änderungen vorgenommen werden, die zum ordnungsgemäßen Wirtschaftsbetrieb gehören. Bauwerke, Brunnen, Gräben, Einfriedungen, Hangterrassen und ähnliche Anlagen dürfen nur mit Zustimmung der Flurbereinigungsbehörde errichtet, hergestellt, wesentlich verändert oder beseitigt werden. Sind entgegen diesen Vorschriften Änderungen vorgenommen, Anlagen hergestellt oder beseitigt worden, so können sie im Flurbereinigungsverfahren unberücksichtigt bleiben. Die Flurbereinigungsbehörde kann den früheren Zustand, notfalls mit Zwang, wieder herstellen lassen, wenn dies der Flurbereinigung dienlich ist. c) Bäume, Beerensträucher, Hecken, Feld- und Ufergehölze dürfen nur mit Zustimmung der Flurbereinigungsbehörde beseitigt werden. Widrigenfalls muss die Flurbereinigungsbehörde Ersatzpflanzungen anordnen. d) Auf den in das Flurbereinigungsverfahren einbezogenen Waldgrundstücken dürfen Holzeinschläge, die den Rahmen einer ordnungsgemäßen Bewirtschaftung übersteigen, nur mit Zustimmung der Flurbereinigungsbehörde vorgenommen werden. Anderenfalls kann diese anordnen, dass die abgeholzte oder verlichtete Fläche wieder ordnungsgemäß zu bepflanzen ist. e) Wer den unter b) - d) genannten Bestimmungen zuwiderhandelt, kann wegen Ordnungswidrigkeit mit einer Geldbuße belegt werden. 5. Rechtsbehelfsbelehrung Gegen diesen Beschluss können die Beteiligten innerhalb eines Monats nach der Bekanntgabe - schriftlich oder zur Niederschrift - Widerspruch beim Regierungspräsidium Stuttgart, Stuttgarter Straße 161, 70806 Kornwestheim, einlegen. Auch wenn der Widerspruch schriftlich erhoben wird, muss er innerhalb dieser Frist beim Regierungspräsidium Stuttgart eingegangen sein. Die Widerspruchsfrist beginnt mit dem ersten Tag der öffentlichen Bekanntmachung. gez. Karl-Otto Funk Leitender Vermessungsdirektor - 2 - Begründung 1. Das Flurbereinigungsgebiet wird von der zum sechsstreifigen Ausbau vorgesehenen Autobahn A 8 Karlsruhe - München, Streckenabschnitt Hohenstadt - Ulm-West und von der geplanten Ausbau- und Neubaustrecke (ABS/NBS) Stuttgart - Augsburg, Bereich Wendlingen - Ulm, Planfeststellungsabschnitt PFA 2.3 Albhochfläche durchzogen. Diese Unternehmen beanspruchen mit etwa 47 ha (davon für die Straßen- und Bahnbetriebsflächen ca. 24 ha und für die damit zusammenhängenden landschaftspflegerischen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen ca. 23 ha.) ländliche Grundstücke in großem Umfang. 2. Derzeit wird vom Regierungspräsidium Tübingen das gemeinsame Planfeststellungsverfahren „BAB A 8 - Sechsstreifiger Ausbau zwischen Hohenstadt und Ulm-West und ABS/NBS Stuttgart - Augsburg, Bereich Wendlingen - Ulm, Planfeststellungsabschnitt 2.3 Albhochfläche“ nach § 17 Bundesfernstraßengesetz (FStrG) vom 19.04.1994 (BGBl. I S 854) und nach § 18 ff Allgemeines Eisenbahngesetz (AEG) vom 27.12.1993 (BGBl. I S 2378) durchgeführt. Das Verfahren wurde am 28. November 2005 eingeleitet. Die öffentliche Auslegung fand erstmals vom 12. Dezember 2005 bis 11. Januar 2006 statt. Für ein Unternehmen dieser Art ist nach § 19 FStrG für den Bau dieser Straße und nach § 22 AEG für den Ausbau der Betriebsanlagen der Eisenbahn die Enteignung der hierzu benötigten Grundstücksflächen grundsätzlich zulässig. Das Regierungspräsidium Tübingen als Enteignungsbehörde hat mit Schreiben vom 17.04.2007 Az.: 15-4/0513.2-21 / DB NBS / A 8 PFA 2.3 beantragt, ein Flurbereinigungsverfahren nach § 87 FlurbG einzuleiten. Damit soll der den Betroffenen entstehende Landverlust auf einen größeren Kreis von Eigentümern verteilt werden. Nachteile für die allgemeine Landeskultur, die durch die Unternehmen entstehen, sollen vermieden werden. 3. Das Flurbereinigungsgebiet wurde so begrenzt, dass der anteilige Landverlust, der durch die Unternehmen verursacht wird, für die Teilnehmer tragbar ist. Die Ortslage einschließlich der von der Bauleitplanung betroffenen Flächen sowie die geschlossenen Waldflächen, soweit sie nicht von den Unternehmen betroffen sind, wurden nicht in das Verfahren einbezogen, weil an diesen Grundstücken der Landabzug nicht sinnvoll realisiert werden kann. 4. Soweit darüber hinaus ungünstige Verhältnisse in der Feldflur den rationellen und umweltschonenden Einsatz technischer Mittel und die Anwendung neuzeitlicher Wirtschaftsmethoden behindern - zum Beispiel lässt das vorhandene engmaschige Wegenetz im Flurbereinigungsgebiet keine an die heutigen Verhältnisse angepasste Gewannlängen zu - , können, obwohl die Ziele nach §§ 87 ff im Vordergrund stehen, auch Maßnahmen i.S.v. §§ 1 und 37 durchgeführt werden. 5. Die voraussichtlich beteiligten Grundstückseigentümer wurden aufgeklärt. Die Flurbereinigungsgemeinden, die landwirtschaftliche Berufsvertretung sowie die gesetzlich bestimmten Organisationen und Behörden wurden gehört. Das Ausmaß der Verteilung des Landverlustes ist im Einvernehmen mit dem zuständigen Kreisverband der landwirtschaftlichen Berufsvertretung geregelt worden. gez. Karl-Otto Funk Leitender Vermessungsdirektor - 3 - .