Deutschenmünzen

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Deutschenmünzen DIE DEUTSCHENMÜNZEN DER LiCHSISC’HEKUND FRiiMISCHEN IMSERZEIT. HERAUSGEGEBEN VON HERMANN DANNENBERG. ZWEITER BAND. YIT EINER LANDKARTE GND XXXIX TAFELN ABBILDUNGEN. BERLIN, WEIDMANNSCHE BUCHHANDLUNG. 1894. VORWORT. Obwohl seit dem Erscheinen des ersten Bandes erst eine verhältniss- massig kurze Zeit, verstrichen ist, haben sich doch die Nachträge zu dem- selben in unerwarteter Weise so stark angesammelt, dass ich mich ihrer Bearbeitung nicht länger glaubte entziehen zu dürfen. So zahlreich sie auch sind, so lassen sie doch die Grundlagen ungeändert und erheischen wenige Verbesserungen, da ich mit tiusserster Vorsicht die Grenzen unserer jetzigen Erkenntniss beobachtet und mich vor gewagten Behaupt.ungen gehütet habe. Nur was im Vorwort S. X beziiglich der mangelnden Fabrikunterschiede gesagt ist, bedarf fiir den Ausgang des fränkischen Zeitraumes einer Einschränkung, denn es bestehen, nach unser& jetzigen Erfahrung, in der That die auffälligsten derartigen Unterschiede in gewissen Gegenden, z. B. zwischen den Geprägen von Liittich, Köln, Goslar, Basel und Oestreich. Slanche schoil früher angedeutete Zweifel, z. B. über die Ausscheidung der Kaiser Otto 11. gebiihrenden Münzen und über die festen Grenzen zwischen Heinrichs 1V. und V. Geprägen sind auch heut noch nicht, gelöst und werden vielleicht nie zu gentigender Klarheit gelöst werden. Aber gewonnen sind uns nicht uur erstaunlich viel neue Münzen - ich verweise nur auf die Artikel Bonn, Stade, Nordheim, Oestreich -, sondern mit ihnen auch mancherlei neue Gesichtspunkte, z. B. über Münznachahmungen, iiber Gepräge mit geschicht- lichen Beziehungen, über Goldprägung u. s. w. Manche Schriftsteller haben ihr gutes Theil zu den Vorarbeiten beigetragen, so besonders Chestret de Haneffe, Hooft van lddekinge, Maxe-Werly, Menadier, Ch. Robert und Ray- mond Serrure. Um so mehr hielt ich es für meine ,4ufgabe, das von mir errichtete Gebäude durch Anbau eines neuen Flügels wohnlicher zu machen, bis sich Jemand nach mir zu einem Neubau entschlösse. Denn das verhehle ich mir nicht, dass, wenn ich mit meiner heutigen Sachkennt,niss das ,Werk neu beginnen sollt.e, ich Manches anders anordnen würde. Von einem solchen Neubau hielten mich aber die Jahre sowie die Unmöglichkeit, hundert Tafeln . mit Abbildungen neu zu zeichnen oder die Kosten fiir deren Stich zu beschaffen, zurück. Bei einer blossen Vervollständigung, von der also allein die Rede IV Vorwort. sein konnte, musste ich aber, um Verwirrung zu vermeiden, an das Vorhandene schonend anknüpfen. Demgemäss habe ich denn auch, wie früher, neue Ab- arten, soweit ich sie überhaupt für beachtenswerth gehalten habe, mit Buch- staben den Zahlen der bisher aufgeführten angereiht, neuen Gatbungen aber neue Nummern gegeben ; freilich ist die Grenze zwischen Gattung und Art nicht tiberall scharf zu ziehen. Zur Erleichterung für künft,ige Fundbeschreibungen habe ich aber an Spielarten mehr zugelassen, als sich eigentlich mit meinen im Vorworte S. XI11 entwickelten Grundsätzen vertragt, denn ich theile in dieser Hinsicht ganz Iddekinge’s in seinem Kampfe gegen den in Abarten der Bernolfs-Denare schwelgenden van der Chijs ausgesprochene Meinung (s. sein Friesland en de Friezen in de middeleeuwen S. 94 Anm.). Zum Zweck leichterer Benutzung dieser meiner Arbeit, habe ich die Seitenzahlen sowohl als die Bezifferung der Tafeln und der auf ihnen dargestelllen Mttnzen denen des ersten Bandes angeschlossen, und habe mich auf ,jede Weise bemüht, dieser Fortsetzung die bequemste Einrichtung zu geben und das Finden möglichst zu erleichtern. Vor allen Dingen habe ich mich aber der grössten Wahrhaft.igkeit bei Beschreibung und Abbildung der behandelten Denkmäler heflissen, wie ich dies schon in dem früheren Vorworte als Haupt,pflicht, jedes Schriflstellers bezeichnet. habe, es wird daher in dieser Hinsicht, wenigstens meine Arbeit stets einen dauernden Wert11 behalten. Das Streben nach Wahrheit, das ich hiermit, sowie durch unumwundenes Bekenntniss begangener Irrthümer be- thät,ige, hat denn auch bisher bei der Kritik allseitige Anerkennung gefunden. Und da ich von derselben den möglichsteu Vortheil zu ziehen gedenke und die einzelnen Stimmen, theils um ihnen zu folgen, theils um ihnen zu enl- gegnen, öfter werde anführen mtissen, so mögen sie hier genannt sein. Es sind: Grate in den Blättern ftir 3Itinzfreunde 1876 S. 403, v. Lusthin in der Wiener numismatischen Zeitschrift ~1876 S. 207, C. Picque in der Revue de la numismatique Belge 1876 S. 428, C. F. K. (eary) in numismatic Chronicle /I 876 S. 272, sodann der Geh. Hofrath Prof. Winkelmann in der Jenaer Litteratur- Zeitung 1876 Nr. 32, Prof. Bresslau in der historischen Zeitschrift 1880 N. F. 1X S. 449, Gymnasialdirektor Dr. Gustav Schmidt in den Göttingischen gelehrten Anzeigen 26 S. 1089, endlich N. N. ‘im litterarischen Centralblatt 1876 Nr. 24. Auch der lesenswerthe Abschnitt tiber ,,Münzrecht’ und Münze” in Waitz’ deutscher Verfassungsgeschichte Bd. VIII S. 317 - 346 ist hier uM so mehr anzuziehen, als er, in vielen Stücken meine Arbeit als Grundlage benutzend, zu einigen Bemerkungen Anlass geben wird. Vorwort. V Der Druck dieses Bandes hat in Folge persönlicher Hinderungsgründe eine lange Unterbrechung erlitten, dadurch sind manche Unebenheiten ent- standen, wegen deren ich die Nachsicht des Lesers anzurufen habe. Schliesslich spreche ich allen den Herren, welche mich bei meiner Arbeit durch Mittheilung von Münzen unterst.ützt haben, meinen aufrichtigen Dank aus. Die Sammlungen, welche ich im Texte angezogen habe, geben über diese meine freundlichen Helfer insoweit Auskunft, dass ich mich hier der Xamensnennung enthalten kann. Vornehmlich aber gebührt mein Dank der Königlichen bkademie der Wissenschaften, die auch für diesen zweiten Band einen ansehnlichen Zuschuss gespendet hat, um dem Verleger die Herausgabe dieses reich ausgestatleten Buches zu erleichtern. Berlin, im Februar 4894. Verzeichniss der hauptsächlich aufgefiihrten Sammlungen. Bonn = Provinzialmnsenm zu Bonn. Brüssel = Staatssammlung zu Brüssel. Donaueschingen = Fürstl. Fürstenbergische Sammlung daselbst. Dorpat = Sammlung der gelehrten esthnischen Gesellschaft zu Dorpat. K. N. = Königl. Miinzkabinet zu Berlin. Kopenhagen = K. dänisches Münzkabinet daselbst. Leipzig = Sammlung der Universität Leipzig. M. S. = meine Sammlung ,jetzt grösstentheils im Königl. Nünzkabinet zu Berlin]. Osnabrück = Sammlung des historischen Vereins daselbst. St. Petersburg = Nünzkabinet der Kais. Eremitage zu St. Petersburg. Stettin = Sammlung der Gesellschaft für Pommersche Geschichte und Alterthums- kunde zu Stettin. bbkürznngen. F. = im Felde. H. S. = Hauptseite. 1. = links. r. = i-echts. Rf. = Rückseite. 0. u. = ohne Umschrift. Nachweis der hauptsächlich benutzten, zum Theil abkürzungsweise aufgeführten Bücher. Ann ua ire de la so&% francaise de nnmismetique et d’archSologie. Paris 1877 bis jetzt. Becker, 200 seltene Münzen des Mittelalters. Dresden 1813. B erl. Bl. = Berliner Blätter fiir Münz-, Siegel- und Wappenkunde. 6 Bde. Berlinl863- 1873. Blätter fiir Münzfreunde. Leipzig 1865 bis jetzt. Bl. f. Mzkd. = Bliitter für Münzkunde, herausgegeben von Grote. 4 Bde. Leipzig 1835- 1844. Bonn = Joseph, der Bonner Dennrfnnd (aus den Jahrbüchern des Vereins für Alterthnmsfreunde im Rheinlande 1890, S. 103-157). Che s tre t = Chestret de Haneffe, uumismatique de la principaut& de LiCge. Bruxelles 1890. Donebauer = Beschreibung der Sammlung böhmischer Münzen und Medaillen des Max Douebauer. Prag 1888. Engel SS Serrnre, nnmismatique du moyen-%ge. 1. Band. Paris 1891. Fiala = Beschreibring böhmischer Miinzen und Medaillen. Prag 1891. Har s t er , Versuch einer Speierachen Miinzgeschichte ;a. d. Mitth. d. biet. Vereins der Pfalz. Speier 1882). K a t. D b g. = Verzeichniss meiner Sammlung Münzen der sächsischen und frankischen Kaiserzeit. Hermann Daunenberg. Leipzig, C. G. Thieme, 1889. Katalog -Hess: Mittelalter -Miinzen u. s. IV., versteigert den 19. Oktober 1891 durch Adolf Hess zu Frankfurt a. M. v. Höfken, Archiv für Brakteatenknnde. Wien 1885 bis jetzt. Iddeking e = Hooft van Iddekinge, Friesland en de Friezen in de middeleeuwen. Leiden 1861. Joseph, der Denarfund von Klein- Anheim (aus dem Archiv für Hessische Geschichts- und Alterthumsknnde. Neue Folge. 1, 6. 211). Maxe - W e r 1 y , numismatiqne de Remiremont. Nancy 1879. Mi?m. St. Pe t. = memoires de la societe d’archeologie et de numismatique de St. PBtersburg. 6 Bde. St. Petersburg etc. 1847-1852. Menadier, deutsche Münzen. Heft 1, 1891. Mi tt he i lunge n der numismatischen Gesellschaft zu Berlin. 3 Hefte. Berlin 1816, 50, 57. Münzstudien, herausgegeben von H. Grote. 9 Bde. Leipzig 1857-1877. Nnmismatische Zeitschrift. Wien 1869 bis jetzt. 0 b er m ayr , historische Nachricht von bairischen Miinzen. Frankfurt u. Leipzig 1763. Philippi, der Aschener Münzfund (aus den Mittheilnngen des historischen Vereins zu Osnabrück 1892. S. 425). Poey d’Avant, monnaies feodales de France. Paris 1858-62. 3 Bde. v. S alle t, Zeitschrift für Numismatik. Berlin 1574 bis jetzt. R. S errur e, dictionnaire geographique de l’histoire mon&aire belge. Bruxelles 1886. Weyl B. Bl. = Berliner Münzblätter. 1880 bis jetzt. Druckfehler und Verbesserungen, Band 1, S. 144, Zeile 3 v. u. lies Diusburg statt Duisburg. >> 7, S. 199, letzte Zeile lies IV statt VI. :> ,> S. 202, Zeile 25 v. o. lies Staveren statt Leeuwarden. ,> x S. 210, Zeile 14 v. o. lies Drenthe statt Dronthe. .; .; S. 221, Zeile 19 v. 0. lies seit 1027 statt Eeit 1039. :f 2 S. 233, Zeile 8 v. u. lies +ur sächsisch” statt )>uicht sächsischu. 2 S. 243, Zeile 24 v. o. lies
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