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Gerhard-Mercator-Universität Duisburg FB 1 – Jüdische Studien DFG-Projekt "Rabbinat" Prof. Dr. Michael Brocke

Carsten Wilke

Geographischer und quellenkundlicher Index zur Geschichte der Rabbinate im deutschen Sprachgebiet 1780-1918

mit Beiträgen von Andreas Brämer

Duisburg, im Juni 1999 3

Als Dokumente zur äußeren Organisation des Rabbinats besitzen wir aus den meisten deutschen Staaten des 19. Jahrhunderts weder statistische Aufstellungen noch ein zusammenhängendes offizielles Aktenkorpus, wie es für Frankreich etwa in den Archiven des Zentralkonsistoriums vorliegt; die For- schungslage stellt sich als ein fragmentarisches Mosaik von Lokalgeschichten dar. Es braucht nun nicht eigens betont zu werden, daß in Ermangelung einer auch nur ungefähren Vorstellung von Anzahl, geo- graphischer Verteilung und Rechtstatus der Rabbinate das historische Wissen schwerlich über isolierte Detailkenntnisse hinausgelangen kann. Für die im Rahmen des DFG-Projekts durchgeführten Studien erwies es sich deswegen als erforderlich, zur Rabbinatsgeschichte im umfassenden deutschen Kontext einen Index zu erstellen, der möglichst vielfältige Daten zu den folgenden Rubriken erfassen soll: 1. gesetzliche, administrative und organisatorische Rahmenbedingungen der rabbinischen Amts- ausübung in den Einzelstaaten, 2. Anzahl, Sitz und territoriale Zuständigkeit der Rabbinate unter Berücksichtigung der histori- schen Veränderungen, 3. Reihenfolge der jeweiligen Titulare mit Lebens- und Amtsdaten, 4. juristische und historische Sekundärliteratur, 5. erhaltenes Aktenmaterial aus den ehemaligen Gemeindearchiven (G) sowie aus der Überliefe- rung der staatlichen bzw. kommunalen Behörden (S). Zweck dieser - einstweilen zum internen Gebrauch bestimmten - Datenbank war es zunächst, Einzelinformationen zu lokalen Verhältnissen abrufbar zu halten. Darüber hinaus soll sich ein zuse- hends genaueres Gesamtbild zusammenzusetzen, das zu einem kommenden Zeitpunkt hoffentlich auch eine statistische Auswertung erlauben wird. Da das besondere thematische Interesse des Forschungsprojekts dem institutionellen Modernisie- rungsprozeß des Rabbinats und seinen unmittelbaren Ergebnissen gilt, wurden als Eckdaten die Jahre 1780 und 1918 festgehalten, wobei der Emanzipationsepoche (1809-1871) und ihrer Gesetzgebung das Hauptaugenmerk gewidmet wurde. Um allerdings eine weitere historische Perspektive zu ermöglichen, wurde der chronologische Rahmen für die Rabbinerlisten in vielen Fällen bis auf die zwei Jahrhunderte von 1750-1945 ausgedehnt, soweit dies anhand der benutzten Literatur ohne besondere Nachforschun- gen möglich war. Die öffentliche Organisation des modernen Rabbinats geht vor allem auf Gesetze und Verordnun- gen der Restaurations- und Vormärzzeit zurück, so daß es sich als sinnvoll erwies, den Index nach der Staatenordnung des Wiener Kongresses aufzubauen. Als geographischer Rahmen wurden die Grenzen des Deutschen Bundes von 1815 (die sich mit denen des früheren Römischen Reiches bis auf einige für uns irrelevante Abweichungen decken) mit Einschluß der preußischen Ostprovinzen zugrundegelegt. In einem Schlußteil wurde die Erhebung auf die angrenzenden deutschsprachigen Gebiete ausgeweitet (Schweiz, Elsaß-Lothringen, Burgenland), ferner auf einige fremdsprachige Nachbarländer, deren Rabbinate einen starken deutsch-jüdischen Einfluß aufweisen (Niederlande, England, Skandinavien). Aus Osteuropa, insbesondere Ungarn, sind allein die nachgewiesenen Gemeinden hochdeutscher Sprache vermerkt. Hinzugenommen wurden einige vornehmlich von deutschen Emigranten besetzte Rabbinate in den USA. Geordnet wurden die Angaben nach Staaten (für Preußen, Österreich und Bayern zusätzlich nach den obersten innerstaatlichen Verwaltungseinheiten) und innerhalb dieser Einteilung nach Rabbinats- sitzen, die in alphabetischer Folge aufgeführt sind. Innerhalb der Städte wurden zunächst die gemeindli- chen, sodann die privaten Rabbinate abgehandelt, wobei als Ordnungsprinzip meist die chronologische 4

Reihenfolge ihrer Errichtung beachtet wurde; allein die zahlreichen Berliner Privatsynagogen sind al- phabetisch und die Wiener nach Stadtbezirken aufgeführt. Die Literaturauswahl am Anfang des vorliegenden Index berücksichtigt nur solche Beiträge, die das damalige Deutschland ohne weitere geographische Eingrenzung behandeln. Territorial-, orts- und gemeindegeschichtliche Publikationen stehen unter den jeweiligen Einträgen; für den gesamten Kom- plex der personenkundlichen Literatur sei auf den zweiten Band der Datenerhebungen, die "Rabbini- sche Prosopographie", verwiesen. Die Quellenangaben zu jüdischen Archivalien basieren auf Nachforschungen in der Jewish Natio- nal and University Library sowie in den Central Archives for the History of the Jewish People in Jerusa- lem, ferner im Archiv für die Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland in Heidelberg, im Centrum Judaicum – Stiftung Synagoge in sowie in den Institute Archives in New York. Einzelne Akten aus dem Zidovské Muzeum in Prag und dem Zydowskie Instytut Historyzcny in Warschau wurden über Mikrofilme ausgewertet. An allgemeinen Archiven wurden bisher besucht: das Geheime Staatsarchiv in Berlin, die Haupt- staatsarchive in Dresden, Düsseldorf, Hannover, München, und Wiesbaden, die Landeshauptar- chive in Koblenz und Schwerin, das Generallandesarchiv in , die Landesarchive in Schleswig und Speyer, die Staatsarchive in , , Darmstadt, Detmold, Leipzig, Ludwigsburg, Mün- chen, Münster, Nürnberg, Sigmaringen und Würzburg, die Stadtarchive in am , Fürth, Karlsruhe, , , und Worms, die Universitätsarchive in Bonn, Heidelberg und Würzburg. Die darüber hinausgehenden Angaben beruhen auf den Findbüchern über Archivalien von jü- dischem Betreff, zum Teil umfunktionierten Repertorien aus der NS-Zeit, die an den genannten Einrich- tungen in Heidelberg und Jerusalem einzusehen sind. Umfang und Qualität der staatlichen Überlieferung hängt von der Gesetzeslage ab; im allgemei- nen ist sie daher in Süddeutschland und in den Kleinstaaten besser als in Preußen und Österreich. Die Gemeindeüberlieferung stammt zum größten Teil aus dem Schriftverkehr der Vorstände, seltener auch aus den Archiven einzelner subalterner eigenständiger Institutionen wie Schulen, Stiftungen oder den Rabbinaten selbst. Die meisten Gemeindearchive waren in den Baulichkeiten der Synagogen untergebracht, denen bekanntlich die Verwüstungen während der Pogromnacht vom 9. November 1938 in der Hauptsache gal- ten.1 Umfangreiche Archivbestände sind dennoch der Zerstörung entgangen, und zwar auf zumindest vier verschiedenen Wegen. Erhalten sind erstens die seit 1905 an das Berliner "Gesamtarchiv der deut- schen Juden" überstellten Akten, die heute zwischen dem CJA Berlin und dem CAHJP Jerusalem aufge- teilt sind. Ein eigenes Schicksal hatten zweitens die Standesregister, die schon im Zuge der nationalso- zialistischen Rassenpolitik beschlagnahmt wurden. Der gesamte Bestand war, bevor er den Kriegsver- nichtungen zum Opfer fiel, verfilmt worden, und ist heute in Form von Fotoabzügen sowohl im CAHJP Jerusalem als auch in den jeweils zuständigen deutschen Staatsarchiven einzusehen. An vielen Orten er- hielten drittens die NS-Schergen vor den staatlich angeordneten Pogromen die Anordnung, die Archive sicherzustellen. Zwischenzeitlich in den Staatsarchiven deponiert, wurden diese Bestände in der Nach- kriegszeit an das CAHJP Jerusalem ausgeliefert. Schließlich verdanken zahlreiche Einzelstücke ihr Überleben den privaten Rettungsaktionen von Gemeindemitgliedern; diese Schriften sind, soweit sie sich nicht weiterhin in Privatbesitz befinden, an die Sammlungen verschiedener jüdischer Organisatio- nen gelangt. Eine Zusammensetzung der alten Gemeindearchive ist nicht mehr möglich; und der dahin-

1 Über die Verbrennung des Aschaffenburger Gemeinde- und Rabbinatsarchivs PK , S. 413. 5

gehende, im CAHJP Jerusalem seit einigen Jahren unternommene Versuch der Volkswagenstiftung miß- achtet alle archivalischen Gepflogenheiten und hat das Chaos somit nur noch vergrößert. Die rabbinerbezüglichen Akten aus der allgemeinen Gemeindeverwaltung betreffen zumeist den organisatorischen Rahmen des Amtes: Besetzung, Gehalt, Wohnung und Gebühren, sowie die Streitfälle jeglichen Betreffs. Von einer internen Dokumentation, d. h. "Rabbinatsakten" im strengen Sinne, kann nur in wenigen Fällen die Rede sein. Erst spät nämlich haben die rabbinischen Gerichtshöfe begonnen, eigene Registraturen anzulegen. Das Prozeßwesen war ja im allgemeinen mündlich, und wo schriftliche Urteile (pesaqīm) oder Rechtsbescheide (tešūvōt) abgefaßt wurden, wurden diese als persönliche Papiere der einzelnen Rabbiner behandelt. So gingen die Korrespondenzen des berühmten Fürther Rabbiners M. S. Kohn schon kurz nach seinem Tod 1819 verloren (Wolf Hamburger, Šaar ha-Zeqenīm, Vorrede). Im besten Falle hat man die Amtspapiere eines Rabbiners nach seinem Tod zusammengeschnürt und dem Gemeindearchiv einverleibt. Das Archiv des Distriktsrabbinat , dessen Inventar erhalten ist, enthielt seinerzeit Akten ab 1717 und anscheinend komplette Protokollbuchserien ab 1745 (CAHJP Jerusalem, S 77/5). Es gibt aber Belege dafür, daß eine solche systematische Sammlung und Aufbewahrung der Papiere vor der Emanzipation eher unüblich war, und zwar nicht einmal in jahrhundertealten Landesrabbinaten. In Hil- desheim legte Rabbiner Levi Bodenheimer eigener Aussage zufolge als erster eine Registratur an (HStA Hannover, Hann. 80 Hildesheim I N Nr. 25, vom 24. März 1845). Aus der Zeit der deutschritterschaftli- chen Oberlandesrabbiner in Mergentheim war nichts mehr übrig, als Rabbiner Wassermann bei seiner Pensionierung 1854 ein Archivalienverzeichnis einreichte (StA Ludwigsburg, E 212/127). Das Archiv des Bamberger Landesrabbinats fand der 1863 angestellte Rabbiner Kobak folgendermaßen vor: "Eine große Anzahl Schriftstücke des Rabbinats und der Gemeinden des Distrikts in vielen Päckchen einge- bunden (mit Bindfaden), in großer Unordnung gelegen am Boden des alten Hauses" (CAHJP Jerusalem, D/Ba17a/39, vom 29. März 1882). Das Rabbinat war nun einmal eine stark personalisierte Institution, und die mangelnde Kontinuität seiner Archivüberlieferung kontrastiert mit den oft sehr gewissenhaft ge- führten Büchern der Gemeindeleitungen. Es spricht für sich, daß der Überlieferungszustand der Prozeß- akten im allgemeinen besser ist, wenn die Gerichtsbarkeit den Barnossen (Vorstehern) zukam, wie in den Gemeinden Floß, Schnaittach oder Wallerstein. Außergewöhnlich ist die monumentale Sammlung der sog. "Dajanim-Bücher" des Bet-Din in Altona, die heute ebenfalls im CAHJP aufbewahrt wird. Sol- che Protokollbücher tauchen andernorts erst während der Emanzipation kurzzeitig auf, so in Kassel (1810-14) und Würzburg (1814-16), bevor der Funktionswandel der Institution sie überflüssig machte. Bodenheimer ordnete sein Hildesheimer Archiv nach den Rubriken: 1-2 Synagogensache, 3-4 Schulsache, 5-6 Armensache, 7 Landrabbinatssache, 8 Trauungssache, 9 Eidsache, 10 Stiftungssache, 11 Schutz- und Domanialsache. Archive von solcher moderner Thematik sind aus einigen bayerischen Dis- triktsrabbinaten erhalten, besonders umfangreich auch aus den Landesrabbinaten in Thüringen und Mecklenburg, die als staatliche Organisationen ihre Akten an die öffentlichen Archive abgeliefert haben. Von den Archiven der südwestdeutschen Rabbinate ist, wie es scheint, nur das aus Laupheim in einiger Vollständigkeit erhalten. Wir benutzen die folgenden Abkürzungen: Rt = Rabbinat; Rb = Rabbiner; OR = Oberrabbiner; KR = Kreisrabbiner; BR = Bezirksrabbiner; LR = Land[es]rabbiner; RV = Rabbinatverweser (kommissa- rischer Verwalter einer vakanten Rabbinerstelle); RA = Rabbinatsassessor (Dajan); RK = Rabbinatskan- didat; LVS = Lehrer-Vorsänger-Schächter; RaVers = Rabbinerversammlung; JTS = Jüdisch-Theologi- sches Seminar Breslau; RS = Rabbinerseminar Berlin; HWJ = Hochschule [später: Lehranstalt] für die 6

Wissenschaft des Judentums Berlin; ITL = Israelitisch-theologische Lehranstalt Wien; LRS = Landes- rabbinerschule Budapest; ER = Ecole Rabbinique (später Paris); K.-G. = Kultusgemeinde. Während die Rabbinate einigermaßen vollständig erfaßt sein dürften, weisen die Rabbinerlisten in den meisten Fällen kleinere oder größere Lücken auf. Ihr regional sehr unterschiedlicher Vollständig- keitsgrad spiegelt den Umfang und die Qualität der verfügbaren Vorarbeiten wieder. Die älteren jüdi- schen Historiker arbeiteten vorzugsweise über die Gemeinden der größeren Städte; und das seit zwei Jahrzehnten allgemein gewordene Interesse an jüdischer Lokalgeschichte hat einstweilen nur unsere Kenntnisse über die westdeutschen Länder nennenswert erweitert, während für andere Gebiete, etwa das damalige Böhmen oder Westpreußen, bisher keine vergleichbare Literatur vorliegt. Überdies wird unser Wissen über die geographischen und organisatorischen Besonderheiten des Rabbinats auch für die besser erforschten Regionen um so dürftiger, je weiter wir hinter die Restaurationszeit zurückgehen. Die einheitliche Zusammenstellung der Ergebnisse aus den verschiedenen Regionen ermöglicht es, die zumeist gegenwartsorientierten Präferenzen der bisherigen Forschung oft schon auf den ersten Blick zu erkennen und eine historisch etwas objektivere Übersicht zu gewinnen. Indes galt mein Augen- merk durchgängig eher dem voraussichtlichen Nutzen der Daten für die laufenden thematischen Studien als der Umsetzung eines überall gleichen Vollständigkeitskriteriums. Letzteres erscheint mir auch aus sachlichen Gründen wenig erstrebenswert; beispielsweise möchte ich dahingestellt lassen, ob der Index durch die genauen Amtsdaten der 65 Rabbinatsassessoren der Gemeinde wesentlich gewänne. Eine gezielte Suche nach Einzeldaten in Ortsarchiven, Standeslisten, Lokalzeitungen, Friedhofsinschrif- ten u. ä. wurde in der Regel nur in einzelnen, besonders interessanten Fällen unternommen. Für die Fra- ge einer eventuellen Publikation sollte in jedem Fall bedacht werden, daß vielen Lücken wohl auch bei optimaler Auswertung der Quellen nicht mehr abzuhelfen sein wird und ein derartiges Vorhaben von Anfang an so angelegt werden muß, daß der Index auch bei einem unvollständigen Ergebnis ein brauch- bares Hilfsmittel darstellen könnte. 7

INHALT

Vorbemerkung 3 Allgemeine Literatur 9 I. Preußen 22 Brandenburg 26 Ostpreußen 37 Westpreußen 39 Pommern 45 Schlesien 47 Posen 57 Sachsen 75 Westfalen 79 Rheinprovinz 83

II. Österreich 93 Niederösterreich 94 Vorarlberg und Tirol 98 Oberösterreich und Salzburg 99 Steiermark, Kärnten und Krain 100 Küstenland 100 Böhmen 101 Mähren 135 Schlesien 147

III. Bayern 150 Oberbayern 152 Niederbayern, Oberpfalz 153 Oberfranken 154 Mittelfranken 159 Unterfranken 167 Schwaben 173 Pfalz 178

IV. Kleinere Bundesstaaten 181 Anhalt 181 Baden 183 Birkenfeld 195 Braunschweig 196 Bremen 197 Frankfurt am Main 197 201 Hannover 206 Hessen-Darmstadt 212 8

Hessen-Homburg 220 Hessen-Kassel 221 Hohenzollern 230 Lippe-Detmold 231 Lübeck 232 Luxemburg 233 Mecklenburg-Schwerin 233 Mecklenburg-Strelitz 236 Meisenheim 237 Nassau 238 Oldenburg 242 Sachsen 243 Schaumburg-Lippe 245 Schleswig-Holstein 245 Thüringen 251 Waldeck 254 Württemberg 254

V. Nachbarländer 264 Schweiz 264 Elsaß-Lothringen 265 Belgien 274 Niederlande 275 Großbritannien 279 Dänemark 280 Schweden 280 Burgenland 281

VI. Deutschsprachige Gemeinden in Osteuropa und den USA 283 Ungarn 283 Galizien und Bukowina 291 Rußland 294 Balkanländer 294 USA 295 9

ALLGEMEINE LITERATUR

1. JÜDISCHE GESCHICHTE.- Isaak Markus Jost, Geschichte der Israeliten seit der Zeit der Mac- cabäer bis auf unsere Tage, nach den Quellen bearbeitet, 9 Bde. Berlin 1820-1828.- Ferdinand Graf Schirnding, Die Juden in Oesterreich, Preußen und Sachsen. Ihre allgemeine Stellung, ihre Rechte, Forderungen und Wünsche mit legalen Nachweisen, Leipzig 1842.- Isaak Markus Jost, Neuere Ge- schichte der Israeliten von 1815 bis 1845, 3 Bde. Berlin 1846-1847.- Martin Philippson, Neueste Ge- schichte des jüdischen Volkes, Leipzig 1907.- Franz Kobler (Hrsg.), Jüdische Geschichte in Briefen aus Ost und West. Das Zeitalter der Emanzipation, Wien 1938.- Adolf Kober, " in the Revolution of '48", JSS 10 (1948), S. 135-164.- Siegmund Kaznelson (Hrsg.), Juden im deutschen Kulturbereich, Ber- lin 1962.- Ismar Elbogen, Ein Jahrhundert jüdischen Lebens. Die Geschichte des neuzeitlichen Juden- tums, Frankfurt/M. 1967.- Raphael Mahler, A History of Modern Jewry: 1750-1815, London 1971.- Uriel Tal, Christians and Jews in . Religion, Politics, and Ideology in the Second Reich, 1870- 1914, Ithaca and London 1975.- Werner E. Mosse und Arnold Paucker. Juden im Wilhelminischen Deutschland 1890-1914, Tübingen 1976.- Werner E. Mosse, Arnold Paucker und Reinhard Rürup (Hrsg.), Revolution and Evolution. 1848 in German Jewish History, Tübingen 1981.- Walter Grab und Julius H. Schoeps (Hrsg.), Juden im Vormärz und in der Revolution von 1848, Stuttgart 1983.- Reinhard Rürup, Emanzipation und Antisemitismus. Studien zur 'Judenfrage' der bürgerlichen Gesellschaft, Frankfurt/M. 1987.- Friedrich Battenberg, Das europäische Zeitalter der Juden, Bd. II, Darmstadt 1990, insbes. S. 155-164.- Trude Maurer, Die Entwicklung der jüdischen Minderheit in Deutschland 1780- 1933. Neuere Forschungen und offene Fragen Tübingen 1992.- Wolfgang Beck (Hrsg.), Die Juden in der europäischen Geschichte. Sieben Vorlesungen, München 1992.- Shulamit Volkov, Die Juden in Deutschland 1780-1918, München 1994.- Michael A. Meyer (Hrsg.), Deutsch-jüdische Geschichte in der Neuzeit, Bd. I Tradition und Aufklärung, 1600-1780, von Mordechai Breuer u. a., München 1996; Bd. II Emanzipation und Akkulturation, 1780-1871, von Michael Brenner u. a., 1996; Bd. III Umstritte- ne Integration, 1871-1918, von Stephen M. Lowenstein u. a., 1997; Bd. IV Aufbruch und Zerstörung 1918-1945, von Abraham Barkai u. a., 1997.- Robert Liberles, "The So-Called Quiet Years of German Jewry 1849-1869. A Reconsideration", LBIYB 41 (1996), S. 65-74.

1. 1. SOZIALGESCHICHTE.- Erich Fromm, Das jüdische Gesetz. Zur Soziologie des Diaspora- Judentums (Dissertation von 1922), Weinheim/Basel 1989.- Arthur Ruppin, Soziologie der Juden, 2 Bde, Berlin 1930/31.- Jacob Katz, "The Influence of Religion and Society on Each Other at the Time of Emancipation", European 1 (1966), S. 20-29.- Jacob Katz, Out of the Ghetto. The Social Background of , 1770-1870, Harvard 1973; New York 1978; dt. Aus dem Ghetto in die bürgerliche Gesellschaft. Jüdische Emanzipation 1770-1870, Frankfurt/M. 1986.- Monika Richarz, Jüdisches Leben in Deutschland, Selbstzeugnisse zur Sozialgeschichte, Bd. 1: 1780-1871, Stuttgart 1976.- Steven M. Lowenstein, "The Pace of Modernisation of German Jewry in the Nineteenth Century", LBIYB 21 (1976), S. 41-56.- Jacob Toury, Soziale und politische Geschichte der Juden in Deutschland 1847-1871. Zwischen Revolution, Reaktion und Emanzipation, Düsseldorf 1977.- Hans Liebeschütz und Arnold Paucker (Hrsg.), Das Judentum in der deutschen Umwelt 1800-1850, Tübingen 1977; enthält S. 1-54 Hans Liebeschütz, "Judentum und deutsche Umwelt im Zeitalter der Restauration"; S. 325-357 "Begegnung zwischen Deutschen und Juden im Zeichen der Romantik".- Emanuel Etkes und Yosef Salmon (Hrsg.), Studies in the History of Jewish Society in the Middle Ages and in the Modern Period presented to Professor Jacob Katz on his Seventy-Fifth Birthday, Jerusalem 1980.- Walter Grab (Hrsg.), 10

Jüdische Integration und Identität in Deutschland und Österreich 1848-1918, Tel Aviv 1983 (= Jahr- buch des Instituts für deutsche Geschichte, Beiheft 6); darin S. 153-177 Ephraim Navon, "The German Jewish Establishment and the Revolution of 1848 in Germany and the Habsburg Empire. The Relationship of Religious Thought and Liberal Politics in the Writings of Abraham Geiger, Zacharias Frankel and , 1830-1851".- Arthur Prinz, Juden im deutschen Wirtschaftsleben. Soziale und wirtschaftliche Struktur im Wandel 1850-1914, hrsg. Abraham Barkai, Tübingen 1984.- David J. Sorkin, The Transformation of German Jewry 1780-1840, New York und Oxford 1987.- Jacob Katz (Hrsg.), Toward Modernity. The European Jewish Model, New Brunswick und Oxford 1987.- Mo- sche Zimmermann, "Eintritt in die Bürgerlichkeit. Zum Selbstvergleich deutscher mit außereuropäi - schen Juden im Vormärz", in: Jürgen Kocka (Hrsg.), Bürgertum im 19. Jahrhundert. Deutschland im eu- ropäischen Vergleich, München 1988, Bd. 2, S. 376f.- Monika Richarz (Hrsg.), Bürger auf Widerruf. Lebenszeugnisse deutscher Juden 1780-1945, München 1989.- Shulamit Volkov, Jüdisches Leben und Antisemitismus im 19. und 20. Jahrhundert, München 1990.- Julius Carlebach (Hrsg.), Zur Geschichte der jüdischen Frau in Deutschland, Berlin 1993.- Shulamit Volkov (Hrsg.), Deutsche Juden und die Moderne, München 1994.- Monika Richarz und Reinhard Rürup (Hrsg.), Jüdisches Leben auf dem Lan- de. Studien zur deutsch-jüdischen Geschichte, Tübingen 1997.

1. 2. GEISTESGESCHICHTE.- Albert Lewkowitz, Das Judentum und die geistigen Strömungen des 19. Jahrhunderts, Breslau 1935.- Nathan Rothenstreich, Jewish Thought in Modern Times (hebr.), 2 Bde, Tel Aviv 1945.- Hans Liebeschütz, "Jewish Thought and its German Background", LBIYB 1 (1956), S. 217-236. Über Graetz, H. Cohen, Cassirer, Rosenzweig und Leo Baeck.- Nathan Rothenstreich, "For and Against Emancipation: The Bruno Bauer Controversy", LBIYB 4 (1959), S. 3-36.- Alexander Altmann (Hrsg.). Studies in Nineteenth-Century Jewish Intellectual History, Cambridge 1964.- Heinz M. Graupe, Die Entstehung des modernen Judentums. Geistesgeschichte der deutschen Juden 1650- 1942, Hamburg 1969.- Eliezer Schweid, A History of Jewish Thought in Modern Times (hebr.), Jerusalem 1977.- Hans-Joachim Schoeps, Deutsche Geistesgeschichte der Neuzeit, 5 Bde., Mainz 1977- 1980.- Heinrich und Marie Simon, Geschichte der jüdiscdhen Philosophie, Berlin 1984.- Jehuda Reinharz und Walter Schatzberg (Hrsg.), The Jewish Response to German Culture. From the Enlightenment to the Second World War, Hannover und London 1985; darin S. 1-16 George L. Mosse, "Jewish Emancipation: Between Bildung and Respectability"; S. 64-84 "Reform Jewish Thinkers and their German Intellectual Context".- Shulamit Volkov, "Die Erfindung einer Tradition. Zur Entstehung des modernen Judentums in Deutschland", Historische Zeitschrift 253 (1991), S. 603-628.- Michael A. Meyer, Von Moses Mendelssohn zu . Jüdische Identität in Deutschland 1749-1824, Mün- chen 1994.

1.2.1. AUFKLÄRUNG.- Azriel Shohet, Beginnings of the Haskalah among German Jewry (hebr.), Jerusalem 1960.- Walter Grab (Hrsg.), Deutsche Aufklärung und Judenemanzipation, Tel Aviv 1980 (= Jahrbuch des Instituts für deutsche Geschichte, Beiheft 3).

1.2.2. ROMANTIK.- Rivka Horwitz, "German Romanticism and its Influence on the 'Science of Judaism'", hebr., in WCJS VIII (1982), Division B, S. 107-113.- Kabbala und Romantik, Tübingen 1994.

1.2.3. HISTORISMUS.- Nathan Rothenstreich, Tradition and Reality. The Impact of History on Modern Jewish Thought, New York 1972.- Michael A. Meyer (Hrsg.), Ideas of Jewish History, New York 1974.- Yosef Hayim Yerushalmi, Zakhor. Jewish History and Jewish Memory, Seattle 1982; dt. Zachor: Erinnere Dich! Jüdische Geschichte und jüdisches Gedächtnis, Berlin 1988.- Ismar Schorsch, "The 11

Emergence of Historical Consciousness in Modern Judaism", LBIYB 28 (1983), S. 413-437.- Ismar Schorsch, "Breakthrough into the Past: The 'Verein für Cultur und Wissenschaft der Juden'", LBIYB 33 (1988), S. 3-28.- Michael Graetz, Jüdische Geschichtsschreibung hundert Jahre nach Heinrich Graetz, Wiesbaden 1992.- Reuven Michael, Jewish Historiography. From the Renaissance to Modern Time, hebr., Jerusalem 1993.- Ismar Schorsch, From Text to Context. The Turn to History in Modern Judaism, 1994; darin S. 266-302 "Ideology and History in the Age of Emancipation"; S. 345-359 "Jewish Studies from 1818-1919".- Shmuel Feiner, Haskalah and History. The Emergence of a Modern Jewish Awareness of the Past, hebr., Jerusalem 1995.

1.2.3.1. WISSENSCHAFT DES JUDENTUMS.- Immanuel Wolf, "Über den Begriff einer Wissen- schaft des Judenthums", Zeitschrift für die Wissenschaft des Judenthums 1 (1823), S. 1-24.- David Kauf- mann, "Die Wissenschaft des Judentums", in Kaufmann, Gesammelte Schriften, Frankfurt/M. 1908, S. 1-13.- Ismar Elbogen, "Ein Jahrhundert Wissenschaft des Judentums", Festschrift zu 50jährigen Beste- hen der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums Berlin, Berlin 1922, S. 103-144.- Siegfried Ucko, "Geistesgeschichtliche Grundlagen der Wissenschaft des Judentums: Motive des Kulturvereins vom Jahre 1819", ZGJD 5 (1935), S. 1-34.- Luitpold Wallach, "The Beginnings of the Science of Judaism in the Nineteenth Century. A Coontribution to the Intellectual History of the Age", Historia Judaica 8 (1946), S. 33-60.- Albert Lewkowitz, "The Significance of 'Wissenschaft des Judentums' for the Development of Judaism", Historia Judaica 16 (1954), S. 81-84.- Robert Gordis, Jewish Learning and Jewish Existence. Retrospect and Prospect, New York (= The Leo Baeck Memorial Lecture, 6) 1963.- Gerschom Scholem, "Wissenschaft vom Judentum einst und jetzt", in Scholem, Judaica, Frank- furt/M. 1963, S. 147-164.- Nahum N. Glatzer, "The Beginnings of Modern Jewish Studies", in Alexander Altmann (Hrsg.), Studies in Nineteenth Century Jewish Intellectual History, Cambridge 1964, S. 27-45.- Simon Federbusch (Hrsg.), xkmt ySr'l b'yrwph, Jerusalem 1965.- Kurt Wilhelm (Hrsg.), Wissenschaft des Judentums im deutschen Sprachbereich. Ein Querschnitt, 2 Bde. Tübingen 1967.- Mi- chael A. Meyer, "Jewish Religious Reform and Wissenschaft des Judentums. The Positions of Zunz, Geiger and Frankel", LBIYB 16 (1971), S. 19-41.- Ismar Schorsch, "The Ethos of Modern Jewish Scholarship", LBIYB 35 (1990), S. 55-71.- Julius Carlebach (Hrsg.), Wissenschaft des Judentums ('Chochmat Jisrael'). Anfänge der Judaistik in Europa, Darmstadt 1992, darin S. 3-20 Michael A. Mey- er, "Jüdische Wissenschaft und jüdische Identität".- Zeev W. Falk, "Jüdisches Lernen und die Wissen- schaft des Judentums", in: Grözinger, K. E. (Hrsg.), Judentum im deutschen Sprachraum, Frankfurt/M. 1991, S. 347-355.- Hans-Joachim Bechtoldt, Die jüdische Bibelkritik im 19. Jahrhundert, Stuttgart 1995. Über Geiger, Einhorn und Kohler.

1.2.4. PROTO-ZIONISMUS.- Nathan M. Gelber, Zur Vorgeschichte des Zionismus. Judenstaatpro- jekte in den Jahren 1695-1845, Wien 1927.

1.3. RELIGIONSGESCHICHTE.- Isaak Markus Jost, "Geschichte des Judenthums in der Neuzeit von der Mitte des 18. bis in die des 19. Jahrhunderts", in Jost, Geschichte des Judenthums und seiner Sekten, Leipzig 1859, Bd. III, S. 285-390.- Michael Cahn, Die religiösen Strömungen in der zeitgenös- sischen Judenheit, Frankfurt a. M. 1912.- Max Wiener, Jüdische Religion im Zeitalter der Emanzipati- on, Berlin 1933.- Franz Schnabel, Deutsche Geschichte im neunzehnten Jahrhundert. Vierter Band: Die religiösen Kräfte, Freiburg 1937.- David Rudavsky, Modern Jewish Religious Movements. A History of Emancipation and Adjustment, New York 1961 (revised edition).- Zwi Werblowsky, Beyond Tradition and Modernity. Changing Religions in a Changing World, London 1976.- Michael A. Meyer, "Ob Schrift? Ob Geist? – Die Offenbarungsfrage im deutschen Judentum des neunzehnten Jahrhunderts", in 12

Jacob J. Petuchowski und Walter Strolz (Hrsg.), Offenbarung im jüdischen und christlichen Glaubens- verständnis, Freiburg, Basel und Wien 1981, S. 162-179.- George L. Mosse, "The Secularisation of Jewish Theology", in: ders., Masses and Man. Nationalist and Fascist Perceptions of Reality, New York 1980, S. 249ff.- Michael A. Meyer, German Political Pressure and Jewish Religious Response in the 19th Century, New York (The Leo Baeck Memorial Lecture, 25) 1981.- Ismar Schorsch, "The Myth of Sephardic Supremacy", LBIYB 34 (1989), S. 47-66.- Michael A. Meyer, "Recent Historiography on the Jewish Religion", LBIYB 35 (1990), S. 3-16.

1.3.1. REFORM.- , Woher? und Wohin? Zur Verständigung über jüdische Reformbe- strebungen, Berlin 1845.- Friedrich Wilhelm Carové, Ueber Emanzipation der Juden, Philosophie des Judenthums und jüdische Reformprojekte zu Berlin und Frankfurt a. M., Siegen und Wiesbaden 1845.- Die jüdische Reform. Eine Beleuchtung. Allen freisinnigen deutschen Zeitungen gewidmet, Berlin 1846.- Immanuel Heinrich Ritter, Geschichte der jüdischen , Dritter Teil: Samuel Holdheim Berlin 1865; Vierter Teil: Die jüdische Reformgemeinde zu Berlin und die Verwirklichung der jüdischen Reformideen innerhalb derselben, Berlin 1902.- Emanuel Schreiber, Abraham Geiger als Reformator des Judenthums, Löbau 1879.- Simon Bernfeld, twldwt hrpwrmcywn hdtyt bySr'l, Krakau 1900.- Caesar Seligmann, Geschichte der jüdischen Reformbewegung von Mendelssohn bis zur Gegenwart, Frankfurt/M. 1922.- David Philipson, The Reform Movement in Judaism, 2. Aufl., New York 1931.- Bruno Italiener (Hrsg.), Festschrift zum hundertzwanzigjährigen Bestehen des Israelitischen Tempels in Hamburg 1817-1937, Hamburg 1937.- Isaac Eisenstein-Barzilay, "The Treatment of the Jewish Religion in the Literature of the Berlin Haskalah", PAAJR 24 (1955), S. 39-68.- W. Gunther Plaut,. The Rise of , New York 1963.- W. Gunther Plaut. The Growth of Reform Judaism, New York 1965.- Michael A. Meyer, "Christian Influence on Early German Reform Judaism", in Charles Berlin (Hrsg.), Studies in Jewish Bibliography, History and Literature in Honor of I. Edward Kiev, New York 1971, S. 289-303.- Alexander Guttmann, The Struggle over Reform in Rabbinic Literature During the Last Century and a Half, Jerusalem und New York 1977.- Michael A. Meyer, "Alienated Intellectuals in the Camp of Religious Reform. The Frankfurt Reformfreunde, 1842-45", AJSR 6 (1981), S. 61-86.- Werner E. Mosse, Arnold Paucker und Reinhard Rürup (Hrsg.), Revolution and Evolution. 1848 in German Jewish History, Tübingen 1981, enthält S. 255-297 Steven M. Lowenstein, "The 1840s and the Creation of the Religious Reform Movement"; S. 337-353 Hermann Greive, "Religious Dissent and Tolerance in the 1840s".- Michael A. Meyer, "Methodological Prolegomena to a History of the Reform Movement in Modern Jewry", HUCA 53 (1982), S. 309-316.- Jacob Toury, "The Revolution that Did not Happen. A Reappraisal of Reform Judaism", Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte 36 (1984), S. 193- 203.- Ernst Ludwig Ehrlich, "Der Reformprozeß in der jüdischen Geschichte", in E. L. Ehrlich und Ber - thold Klappert (Hrsg.), Wie gut sind deine Zelte, Jaakow. Festschrift zum 60. Geburtstag von Reinhold Meyer, Gerlingen 1986, S. 76-89.- Michael A. Meyer, Response to Modernity. A History of the Reform Movement in Judaism, New York und Oxford 1988.- Ismar Schorsch, "Scholarship in the Service of Reform", LBIYB 35 (1990), S. 73-101.- Thomas Rahe, "Religionsreform und jüdisches Selbstbewußtsein im deutschen Judentum des 19. Jahrhunderts", Menora 1 (1990), S. 89-121.- Michael A. Meyer, "Should and Can an 'Antiquated' Religion Become Modern? The Jewish Reform Movement in Germany as Seen by Jews and Christians", in: The Jews in European History, hrsg. Wolfgang Beck, Cincinnati 1994.- David Sorkin, "Religious Reforms and Secular Trends in German-Jewish Life. An Agenda for Re- search", LBIYB 40 (1995), S. 169-84.- Albert H. Friedländer, "Von Berlin in die Welt. Personen und Sta- tionen der jüdischen Reformbewegung", in: Nachama, A. (Hrsg.), Jüdische Lebenswelten. . . (siehe dort), S. 13-32. 13

1.3.2. ORTHODOXIE.- Herman Schwab, The History of Orthodox Jewry in Germany, London 1950.- Yeshayahu Wolfsberg, "Popular Orthodoxy", LBIYB 1 (1956), S. 237-254.- Yeshayahu Wolfsberg, "Studien zur Geschichte und Bedeutung des gesetzestreuen Judentums in Deutschland", LBIYB 2-3 (1958).- Judith Bleich, "The Emergence of an Orthodox Press in Nineteenth Century Germany", JSS 42 (1980), S. 323-344.- Mordechai Breuer, Jüdische Orthodoxie im Deutschen Reich 1871-1918. Sozialge- schichte einer religiösen Minderheit, Frankfurt/M. 1986.- Julius Carlebach, "Orthodox Jewry in Germa- ny: The Final Stages" in: Die Juden im Nationalsozialistischen Deutschland, 1933-1943, Tübingen, 1986.- Mordechai Breuer (Hrsg.). im Derech Eretz Movement (hebr.), Ramat Gan 1987.- Julius Carlebach, "The Foundations of German-Jewish Orthodoxy", LBIYB 33 (1988), S. 67-91.- Julius Carlebach, "The Impact of German Jews on Anglo-Jewry: Orthodoxy, 1850-1950", in Second Chance: Two Centuries of German-Speaking Jews in the United Kingdom, hrsg. v. Werner E. Mosse, Tübingen 1991.- Jacob Katz, The Unhealed Breach. The Secession of Orthodox Jews from the General Community in Hungary and Germany (hebr.), Jerusalem 1995.- Matthias Morgenstern, Von Frankfurt nach Jerusa- lem. Isaac Breuer und die Geschichte des 'Austrittsstreits' in der deutsch-jüdischen Orthodoxie , Tübin- gen 1995.

1.3.3. KONSERVATIVES JUDENTUM.- Josua Sternschuss, Das reformheuchelnde, das conservati- vorthodoxe und das wahre Judenthum, Mannheim 1861.- Ismar Elbogen, "Der Streit um die 'positiv-his- torische Reform'", in Festgabe für Claude G. Montefiore überreicht anläßlich der Tagung des Weltver- bandes für religiös-liberales Judentum in Berlin, Berlin 1928, S. 24-29.- Robert Gordis, . An American Philosophy, New York 1945.- Robert Gordis, "Reform and Conservative Judaism", Judaism 1 (1952), S. 110-120.- Moshe Davis, The Emergence of Conservative Judaism. The Historical School in 19th Century America, Philadelphia 1965.- Abraham J. Karp, "The Origins of Conservative Judaism", Conservative Judaism 19,4 (1965), S. 22-48.- Ismar Schorsch, "Zacharias Frankel and the European Origins of Conservative Judaism", Judaism 30 (1981), S. 344-354.- Marshall Sklare, An American Religious Movement: Conservative Judaism, Lanham 1985.- Pamela S. Nadell, Conservative Judaism in America. A Biographical Dictionary and Sourcebook, New York 1988.- Pamela S. Nadell, Conservative Judaism in America. A Biographical Dictionary and Sourcebook, New York 1988.- Robert Gordis, "Process and Pluralism in Conservative Judaism", Judaism 37 (1988), S. 48-59.- Neil Gillman, "Inside or Outside? Emancipation and the Dilemmas of Conservative Judaism", Judaism 38 (1989), S. 408-426.

2. GEMEINDEORGANISATION.- 2.1. VOR DER EMANZIPATION.- Mosche Frank, Qehīllōt Aške- naz uvateī dīneīhen, Tel Aviv 1938.- S. Zeitlin, Religious and Secular Leadership, Philadelphia 1943.- Salo W. Baron, The Jewish Community. Its History and Structure to the American Revolution, 3 Bde, Philadelphia 1945.- Jacob Katz, Masōret umašber. Ha-h;.evrah ha-yehūdīt bemōs;.aeī yemeī ha- beīnayyīm, Jerusalem 1958; engl. Übs. Tradition and Crisis. Jewish Society at the End of the Middle Ages, New York 1971.- Haim Hillel Ben Sasson, Hagut veHanhagah, Jerusalem 1959 (hebr.).- Daniel Cohen, ’yrgwny "bny hmdynh" b’Sknz bm’wt hy"z why"x [Die "Landjudenschaften" in Deutschland im 17. und 18. Jahrhundert], Diss. Jerusalem 1967, Bd I, S. 157-234: "Der Landrabbiner".- Chimen Abramsky, "The Crisis of Authority Within European Jewry in the Eighteenth Century", in: Siegfried Stein, Raphael Loewe (Hrsg.), Studies in Jewish Religious and Intellectual History Presented to Alexander Altmann, Univ. Alabama 1979, S. 12-28. - Eric Zimmer, "The Kehillah: The Communal Life and Organization of Ashkenazi Jewry", in: Gertrude Hirschler (Hrsg.), Ashkenaz. The German Jewish Heritage, New York 1988, S. 151-177.- Rudolf Vierhaus, Die Landjudenschaften in Deutschland als Or- 14

gane jüdischer Selbstverwaltung von der Frühen Neuzeit bis zur Emanzipation, 1989. [JNUL S91K4937].

2.2. NACH DER EMANZIPATION.- Gedalia Salomon Tiktin, Beitrag zur Beantwortung der von Seiten der Königl. höheren Behörden vor kurzem an sämmtliche israelitische Gemeinden des preußi- schen Staates gerichteten, den jüdischen Kultus betreffenden Fragen, Breslau 1843.- Leopold Zunz, Kurze Antworten auf Kultus-Fragen, Berlin 1844.- F. Eisenberg, Staat und Religion mit besonderer Rücksicht auf die Stellung der Israeliten, Leipzig 1844.- Salo W. Baron, "Aspects of the Jewish Communal Crisis in 1848", JSS 14 (1952), S. 99-144.- Kurt Wilhelm, "The Jewish Community in the Post-Emancipation Period", LBIYB 2 (1957), S. 47-75.- Stephen M. Poppel, "State Building and Jewish Community Organization in Germany", Contemporary Jewry 5:2 (1980), S. 13-26.- Robert Liberles, "Emancipation and the Structure of the Jewish Community in the Nineteenth Century", LBIYB 31 (1986), S. 51-67.- Cilli Kasper-Holtkotte, Jüdischer Kultus in napoleonischer Zeit. Aufbau und Organi- sation der Konsistorialbezirke Krefeld, Koblenz/Bonn, Mainz und Trier, Wien, Köln und Weimar 1997.

3. RABBINAT.- Leopold Löw, "Was war, was ist, und was soll der Rabbiner sein?", in: ders., Ge- sammelte Schriften, 4, S. 167-210.- Ernst Roth, "Der Rabbiner", Udim 1 (1970), S. 72-97.- Elliot L. Ste- vens (Hrsg.). Rabbinic Authority: Papers Presented before the Ninety-first Annual Convention of the Central Conference of American (CCAR Yearbook 90,2), New York 1982, darin S. 15-27 Harold I. Saperstein, "The Origin and Authority of the ".- B. Herring, The Rabbinate as Calling and Vocation, 1991.- Bernard Paperon, “Le rabbin“, Revue de droit canonique 47,2 (1997), S. 287-299.

3.1. SYMBOLIK.- Bernard M. Zlotowitz, “‘K‘vod harav‘: Honor Due to a Rabbi“, in Walter Jacob und Moshe Zemer (Hrsg.), Rabbinic-Lay Relations in Jewish Law, Tel Aviv 1993, S. 13-26.- Yerahmiel Cohen, "'Wehāyū ēnēchā rōōth äth mōrēchā' – hā-rav keīqōnīn", Zion 58 (1993), S. 407-452.- Jean-Marc Chouraqui, “Les rabbins du XIXe siècle face à leur image et leur mission“, Yod: Revue des études hébraïques et juives n. s. 1-2 (1996), p. 31-41.- Andreas Brämer, “Rabbinical Scholars as the Object of Biographical Interest: an Aspect of Jewish Historiography in the German-Speaking Countries of Europe (1780-1871)“, LBIYB 45 (2000), p. 51-79.

3.2. RABBINAT: GESCHICHTE.- Simon Schwarzfuchs, A Concise History of the Rabbinate, Oxford/Cambridge 1993.- Julius Carlebach (Hrsg.), Das aschkenasische Rabbinat: Entstehung, Ent- wicklung, Krise und Erneuerung, Berlin 1995, darin S. 15-23 Mordechai Breuer, "Tausend Jahre asch- kenasisches Rabbinat, der Werdegang einer Institution"; S. 133-140 Simon Schwarzfuchs, "The Making of the Rabbi"; S. 151-163 Karl E. Grözinger, "Jüdische Wunderrabbiner - R. Nathan Adler und sein Kreis"; S. 165-190 Uri Kaufmann, "Staat und Rabbinat in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der Elsaß und das Großherzogtum Baden - ein Vergleich"; S. 191-204 Reuven Michael, "Das deutsche Rabbinat im Spiegel der zeitgenössischen Geschichtsschreibung (Jost, Graetz)".

3.2.1. MITTELALTER.- David Oppenheim, "Ueber den Versuch des Königs Ruprecht, den sämmtli- chen deutschen Juden ein rabbinisches Oberhaupt zu geben. Eine historische Skizze über die Stellung der Rabbinen im Mittelalter", AZJ 1862, S. 193ff.- Moritz Güdemann, Geschichte des Erziehungswe- sens und der Kultur der Juden in Deutschland, Bd. I, Wien 1880, S. 251ff; Bd. III, Wien 1888, S. 31- 45.- Simha Assaf, "lqwrwt hrbnwt b'Sknz, pwlnyh wlyT'" (hebr.), in: ders.: Be'oholej Ya'aqov. Essays on the Cultural Life of the Jews in the Middle Ages (hebr.), Jerusalem 1943, S. 27-65.- Simon 15

Schwarzfuchs, Etudes sur l'origine et le développement du rabbinat au Moyen Age, Paris 1957.- Mordechai Breuer, "hsmykh h'Sknzyt" (hebr. "The 'Ashkenazi Semikha'"), in: Zion 33 (1968), S. 15-46.- S. Spitzer, "hrbnwt whrbnym bdrwm grmnyh w'wstryh br'Syt hm'h h-15", Bar-Ilan 7/8 (1969/70).- Mordechai Breuer, "m`md hrbnwt bhnhgtn Sl qhylwt 'Sknz bm'h h-T"w", Zion 41 (1975/76), S. 47-67.- Mordechai Breuer, rbnwt 'Sknz bymy hbynyym (hebr.; The Rabbinate in Ashkenaz during the Middle Ages), Jerusalem 1976.- Jacob Katz, “Rabbinical Authority and Authorization in the Middle Ages“, in: Isadore Twersky (Hrsg.), Studies in Medieval Jewish History and Literature, Bd. I, Cambridge, Mass. 1979, S. 41-56.- Mordechai Breuer, "Die Stellung des Rabbinats in den rheinischen Judengemeinden des Mittelalters", in: Köln und das rheinische Judentum. Festschrift "Germania Judaica" 1959-1984, Köln 1984, S. 35-46.- Ephraim Kanarfogel, "Rabbinic Authority and the Right to Open an Academy in Medieval Ashkenaz", Michael 12 (1991), S. 233-250.

3.2.2. FRÜHE NEUZEIT.- P. Ph. Heldberg, De officio et potestate Rabbini provincialis in Terris Brunsvico-Luneburgicis, Göttingen 1751.- Markus Horovitz, Die Frankfurter Rabbinerversammlung vom Jahre 1603, Fft./M. 1897 [JNUL PV2731]. Hebräischer Text der Beschlüsse.- S. Andorn, "Eine Ehescheidung zu Cleve 1766", CV-Zeitung 4 (1915), S. 456.- Moritz Stern, Die Wormser Reichsrabbi- ner Samuel und Jakob 1521-1574, Berlin 1937.- Daniel Cohen, "Die Entwicklung des Landesrabbinats in den deutschen Territorien bis zur Emanzipation", in: Alfred Haverkamp (Hrsg.), Zur Geschichte der Juden im Deutschland des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit, Stuttgart 1981, S. 221-242.- Robert Bonfil, “Le savoir et le pouvoir. Pour une histoire du rabbinat à l‘époque pré-moderne“, in: Shmuel Trigano (Hrsg.), La Société juive à travers l‘histoire, Bd. I, Paris 1992, S. 115-195.

3.2.2. MODERNE BIS 1945.- Juda Löw Mieses (gest. 1831), "tkwnt hrbnym" [Beschaffenheit der polnischen Rabbiner, oder die Rabbiner wie sie sein sollen und wie sie sind]. in: David Caro, bryt 'mt o. J. ; Dessau 1820; dann Wien 1823, Lemberg 1879, 86 p. in-8.- Sacharja Jesaja Jolles (1814-1852 Minsk), `t ldbr, Eth Ledaber. Sendschreiben an Rabbinatskandidaten die sittlichen und literarischen Verhältnisse des Rabbinenwesens betreffend, in sechs Abschnitten dargestellt, Lemberg 1834, 46 Bl. in- 4.- Rabbinische Gutachten über die Verträglichkeit der freien Forschung mit dem Rabbineramte, 2 Bde. Breslau 1842-1843.- "Das Gumpertz'sche Gutachten über die gegenwärtige Stellung der Rabbiner zu den Gemeinden", ZJD 1 (1843), S. 213-216.- David Rothschild, "Ueber den geistlichen Charakter des Rabbiner-Amtes. Eine Beleuchtung des Gumpertz'schen Gutachtens über die gegenwärtige Stellung der Rabbinen zu den Gemeinden", ZJD 2 (1844), S. 199-210.- "Die amtliche Stellung des Rabbinen in der Gegenwart, mit besonderer Beziehung auf den von dem berliner Vorstande dem Ministerium vorgelegten Verfassungs-Entwurf", in: ZRIJ 1 (1844), S. 209-224; ZRIJ 2 (1845), S. 190-194, S. 201-214.- Wolf , "Anforderungen des Glaubens und der theologischen Wissenschaft an den Rabbiner", ZRIJ 2 (1845), S. 139-142, 182-190, 214-218.- Mendel Emanuel Stern, Die Rabbinerwahl zu Bummeßel. Ein Zeitbild, 2. Aufl., Wien und Leipzig 1856. Satire.- Bernhard Wechsler, "Ueber die Stellung und die Funktionen des Rabbiners in unserer Zeit. Ein offenes Sendschreiben", Der Israelitische Volkslehrer 8 (1858), S. 293-299.- Hermann Lipschitz, "Der moderne Rabbinismus", Jeschurun 10 (1865), S. 277- 308.- Joseph Carlebach, "Der Streit um die Erbfolge im Rabbinat", Jeschurun 15 (1928), S. 350-366.- Max Gruenewald, "The Modern Rabbi", LBIYB 2 (1957), S. 85-97.- Paul Lazarus Gedenkbuch. Beiträ- ge zur Würdigung der letzten Rabbinergeneration in Deutschland, Jerusalem 1961.- Fritz Elieser Bloch, "Der Rabbiner in neuerer Zeit", Udim 2 (1971), S. 1-9.- Emil Davidovic, "Moschav Chachamim. Der Rabbiner im Ruhestand", Udim 2 (1971), S. 14-20.- Alexander Altmann, "The German Rabbi: 1910- 1939", LBIYB 19 (1974), S. 31-49.- Alfred Jospe, "A Profession in Transition. The German Rabbinate 1910-1939", LBIYB 19 (1974), S. 51-59.- Mordechai Breuer, "Emancipation and the Rabbis", Niv 16

haMidrashia 13-14 (1978/79), S. 26-51.- Ismar Schorsch, "Emancipation and the Crisis of Religious Authority. The Emergence of the Modern Rabbinate", in Werner E. Mosse, Arnold Paucker und Reinhard Rürup (Hrsg.), Revolution and Evolution. 1848 in German Jewish History, Tübingen 1981, S. 205-247.

3.2.3. NACH 1945. Julius Carlebach und Andreas Brämer, "Von der Befreiung zur Freiheit. Zvi Asa- ria (Hermann Helfgott) und Abraham J. Klausner als Rabbiner in Nachkriegsdeutschland", Aschkenas 5 (1995), S. 387ff.

3.3. WIRKUNGSBEREICHE DES RABBINERS.- 3.3.1. HALACHA.- Isaak Heinemann, T`my hm- cwwt bsprwt ySr'l, 2 Bde. Jerusalem 1956.- Ephraim E. Urbach, The Halakhah. Its Sources and Development, 1986.- Jacob Katz, "Die Halacha unter dem Druck der modernen Verhältnisse", in K. E. Grözinger (Hrsg.), Judentum im deutschen Sprachraum, Frankfurt/M. 1991, S. 309-324.- Jacob Katz, Halacha in Straits. Obstacles to Orthodoxy at its Inception (hebr.), Jerusalem 1992.- Andreas Gotz- mann, Jüdisches Recht im kulturellen Prozeß. Die Wahrnehmung der Halacha im Deutschland des 19. Jahrhunderts, Tübingen 1997.- Jacob Katz, Divine Law in Human Hands: Case Studies in Halakhic Flexibility, Jerusalem 1998.

3.3.1.1. ZIVILRECHT.- S. Goldmann, "Die jüdische Gerichtsverfassung innerhalb der jüdischen Ge- meindeorganisation", Udim 2 (1971), S. 21-67.- Gil Graff, Separation of Church and State: "Dina de- Malkhuta Dina" in Jewish Law, 1750-1848, Alabama 1985.- Andreas Gotzmann, "Rabbiner und Bann. Zur Problematik der Analyse und Bewertung des aufklärerischen Diskurses", Aschkenas 4:1 (1994), S. 99-125.

3.3.1.2. EHERECHT.- Samuel Holdheim, Über die Autonomie der Rabbinen und das Prinzip der jü- dischen Ehe. Ein Beitrag zur Verständigung über einige das Judenthum betreffende Zeitfragen, Schwe- rin 1843.- Alan Levenson, "Reform Attitudes, in the Past, toward Intermarriage", Judaism 38 (1989), S. 320-332.- Hermann Lange, "Die christlich-jüdische Ehe. Ein deutscher Streit im 19. Jahrhundert", Me- nora 2 (1991), S. 47-80.- Kerstin Meiring, Die christlich-jüdische Mischehe in Deutschland 1840-1933, Hamburg 1998.

3.3.1.3. SONSTIGE HALACHISCHE THEMEN.- Jacob Katz, "The Orthodox Defense of the Second Day of Festivals", hebr., Tarbitz 57 (1988), S. 385-434.- Michael A. Meyer, "Berit Mila within the History of the Reform Movement", in Lewin M. Barth, Berit Mila in the Reform Context, 1990, S. 141- 149.- Falk Wiesemann, "Jewish Burials in Germany: between Tradition, the Enlightenment, and the Authorities", LBIYB 37 (1992), S. 17-31.

3.3.2. SYNAGOGE UND GOTTESDIENST.- Helen Rosenau, "German in the Early Period of Emancipation", LBIYB 8 (1963), S. 214-225.- Harold Hammer-Schenk, Synagogen in Deutschland. Geschichte einer Baugattung im 19. und 20. Jahrhundert (1780-1933), 2 Bde. Hamburg 1981.- Hannelore Künzl, Islamische Stilelemente im Synagogenbau des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, Frankfurt/M. 1984.- Carol Herselle Krinsky, Synagogues of Europe. Architecture, History, Meaning, Cambridge und London 1985.- Hermann Z. Guttmann, Vom Tempel zum Gemeinde- zentrum: Synagogen in Nachkriegsdeutschland, Frankfurt/M. 1989.- Michael A. Meyer, "How Awesome 17

is this Place! The Reconceptualisation of the in Nineteenth Century Germany", LBIY 41 (1996), S. 51-63.

3.3.2.1. LITURGIE.- Salomon Jacob Cohen, Historisch-kritische Darstellung des jüdischen Gottes- dienstes, Leipzig 1819.- Lazarus Riesser, Send-Schreiben an meine Glaubens-Genossen in Hamburg, oder eine Abhandlung über den israelitischen Cultus, Altona 1819.- Levi Herzfeld, Das Deutsche in der Liturgie der Synagoge zu Braunschweig, Braunschweig 1844.- Leopold Zunz, Der Ritus des synagoga- len Gottesdienstes, geschichtlich entwickelt, Berlin 1859.- Ismar Elbogen, Der jüdische Gottesdienst in seiner geschichtlichen Entwicklung, Hildesheim 1962 (Reprint der dritten verbesserten Auflage Frank- furt/M. 1931).- E. D. Goldschmidt, "Studies on Jewish Liturgy by German-Jewish Scholars", LBIYB 2 (1957), S. 119ff.- Jacob J. Petuchowski, Prayerbook Reform in Europe. The Liturgy of European Liberal and Reform Judaism, New York 1968.- Leo Trepp, Der jüdische Gottesdienst. Gestalt und Entwicklung, Stuttgart/Berlin/Köln 1992.

3.3.2.2. MUSIK.- David Ellenson, "A Disputed Precedent. The Organ in Nineteenth Century Central European Legal Literature and Polemics", LBIYB 40 (1995), S, 251-264.- Edwin Seroussi, Spanish-Portuguese Synagogue Music in Nineteenth Century Reform Sources from Hamburg. Ancient Tradition in the Dawn of Modernity, Jerusalem 1996.

3.3.2.3. PREDIGT.- Christoph Friedrich Ammon, Geschichte der Homiletik, Göttingen 1804.- Leo- pold Zunz, Die gottesdienstlichen Vorträge der Juden historisch entwickelt. Ein Beitrag zur Alterthums- kunde und biblischen Kritik, zur Literatur- und Religionsgeschichte, 1832, 2. Aufl., Frankfurt a. M. 1892.- , "Einiges über die Bestimmung des jüdischen Predigers", Israelitisches Pre- digt- und Schul-Magazin (1835), 2. Aufl. Leipzig 1854, S. 364-370.- J. A. Fränkel, "Zur Geschichte der Homiletik", LdO 1840, Nr. 35-39.- Meyer Kayserling (Hrsg.), Bibliothek jüdischer Kanzelredner. Eine chronologische Sammlung der Predigten, Biographieen und Charakteristiken der vorzüglichsten jüdi- schen Prediger, 2 Bde. Berlin 1871-72.- Israelitische Prediger-Bibliothek. Verzeichnis von Predigten und Vorträgen nebst Materialien zu solchen, Breslau 1872.- Meyer Kayserling, Die Rhetorik und Homi- letik von Dr. Ludwig Philippson, Leipzig 1890.- Siegmund Maybaum, Jüdische Homiletik nebst einer Auswahl von Texten und Themen, Berlin 1890.- Siegmund Maybaum, "Die ältesten Phasen der jüdischen Predigt", XIX. Bericht für die Lehranstalt für die Wissenschaft des Judentums, Berlin 1901.- M. Lewin, "Kanzel und Katheder im Lichte des Judentums", JJGL 4 (1903), S. 104-119.- Josef Wohlgemuth, Bei- träge zu einer jüdischen Homiletik, Berlin 1904.- Leo Baeck, "Griechische und jüdische Predigt. An- trittsvorlesung", Bericht der Lehranstalt für die Wissenschaft des Judentums 32, Berlin 1913.- Max Eschelbacher, "Die Predigt im Judentum", JJGL 17 (1914), S. 126-144.- Adolf Kober, "Jewish Prea- ching and Preachers. A Contribution to the History of the Jewish Sermon in Germany and America", Historia Judaica 7 (1945), S. 103-134.- Alexander Altmann, "Zur Frühgeschichte der jüdischen Predigt in Deutschland: Leopold Zunz als Prediger", LBIYB 6 (1961), S. 3-57.- Alexander Altmann, "The New Style of Preaching in 19th Century German Jewry", in: ders., Essays in Jewish Intellectual History, Hanover and London 1981, S. 190-245.- Thomas Kollatz, “Modernity and Tradition as Reflected in German Sermons Delivered by Orthodox Rabbis“, Jewish Studies 39 (1999), S. 35-41.

3.3.3. SCHULE.- Siegmund Maybaum, Methodik des jüdischen Religionsunterrichtes, Breslau 1896.- Isidore Fishman, The History of Jewish Education in Central Europe from the End of the Sixteenth to the End of the Eighteenth Century, London 1944.- Adolf Kober, "150 Years of Religious In- struction", LBIYB 2 (1957), S. 98-117.- Mordechai Eliav, "Jüdische Erziehung in Deutschland im Zeital- 18

ter der Aufklärung und der Emanzipation", BLBI 11 (1960), S. 207-215.- Jacob J. Petuchowski, "Manuals and Catechisms of the Jewish Religion in the Early Period of Emancipation", in: A. Altmann (Hrsg.), Studies in Nineteenth-Century Jewish Intellectual History, Cambridge 1964, S. 47-64.- Dov Rafal, "Hā-h;.innūch ha-yehūdī beGärmānyāh ba-meāh ha-XIX beaspaqlaryāh šäl sifrē ha-limmūd", in Mordechai Breuer (Hrsg.), Tōrāh im däräch äräs;., Ramat-Gan 1987, S. 199-216.- Chaim Schatzker, Jüdische Jugend im Zweiten Kaiserreich. Sozialisations- und Erziehungsprozesse der jüdischen Jugend in Deutschland, 1870-1917, Frankfurt/M. 1988.

3.3.4. SEELSORGE.- Bernhard Breslauer, "Seelsorge", JJGL 22 (1919), S. 53-67.

3.3.5. EIDESBELEHRUNG.- Zacharias Frankel, Die Eidesleistung bei den Juden in theologischer und historischer Beziehung, 1840.- Samuel Holdheim, Was lehrt das rabbinische Judenthum über den Eid? 1844.- Samuel Holdheim, Über Auflösbarkeit der Eide, 1845.- David Rothschild, Der Eid der Ju- den, Brilon 1847.- Leopold Stein, Der Eid "more judaico", wie solcher bei den Gerichten der freien Stadt Frankfurt a. M. noch in Übung ist, 1847.- G. J. Landauer, Die Eidesbelehrung. Aus der jüdischen Rechtslehre entnommen, Kreuznach 1859.- Samuel Spitzer, Das rel. Bedenken oder kann man den Eid vor einem Andersgläubigen ablegen?, 1883.- Volker Zimmermann, Die Entwicklung des Judeneids. Un- tersuchungen und Texte zur rechtlichen Stellung der Juden im Mittelalter, Frankfurt/M. 1973.

3.3.6. VERBÄNDE.- 3.3.6.1. RABBINERVERSAMMLUNGEN.- Abraham Geiger, "Die Rabbiner- zusammenkunft. Sendschreiben an einen befreundeten jüdischen Geistlichen", WZJT 3 (1837), S. 313- 332.- Leopold Schott, "Bericht über die badische Rabbinerversammlung", ZRIJ 2 (1845), S. 393-400.- Protocolle der ersten Rabbiner-Versammlung abgehalten zu Braunschweig vom 12ten bis zum 19ten Juni 1844, Braunschweig 1844.- David Deutsch, Issuf Assifah oder Protestation gegen die Versamm- lung. Ein Wort, eigens abgefasst gegen die erste Rabbiner-Versammlung zu Braunschweig im Jahre 1844, aber auch anzuwenden gegen die zweite zu Frankfurt a. M. im Jahre 1845, Sohrau und Breslau 1846.- Israel Deutsch, Devarim achadim al Divrat Assifat haRabbanim ascher no'adu beBraunschweig (hebr.), Breslau 1845.- A[braham] Adler, Die 77 sogenannten Rabbiner und die Rabbinerversammlung, Mannheim 1845.- Samuel Holdheim, Die erste Rabbinerversammlung und Herr Dr. Frankel, Schwerin 1845.- Joseph Maier, Die erste Rabbiner-Versammlung und ihre Gegner, Stuttgart 1845.- Protokolle und Aktenstücke der zweiten Rabbiner-Versammlung abgehalten zu Frankfurt am Main vom 15ten bis zum 28ten Juli 1845, Frankfurt/M. 1845.- Salomon Judah Rapoport, [Tochachat Megulah] Sendschreiben ei- nes Rabbiners an die Rabbinerversammlung zu Frankfurt am Main. Herausgegeben und in's Deutsche übersetzt von K[irchhei]m, Frankfurt/M. 1845.- Gotthold Salomon, Die Rabbiner-Versammlung und ihre Tendenz. Eine Beleuchtung für ihre Freunde und Feinde, Hamburg 1845.- Die Reform des Judent- hums. Ein Organ für die [3. ] Rabbiner-Versammlung Deutschlands. Hrsg. von deren Mitgliedern A. Adler und H. Wagner. Mannheim, 1846.- Protokolle der dritten Versammlung deutscher Rabbiner ab- gehalten zu Breslau vom 13. bis 24. Juli 1846, Breslau 1847.- Hirsch S. Hirschfeld, "Die Rabbiner-Ver- sammlung und wie sie sein sollte", ZRIJ 3 (1846), S. 3-15, S. 56-68, S. 97-103.- Moses Auerbach, "Die Braunschweiger Rabbinerversammlung i. J. 1844", JJLG 22 (1931/32), S. 125-145.- Michael A. Meyer, w`ydwt hrbnym bgrmnyh bSnym 1844-1846, Jerusalem 1986.

3.3.6.2. SYNODEN.- Abraham Kohn, Die Notabelnversammlungen der Israeliten Böhmens in Prag, ihre Beratungen und Beschlüsse, Prag 1851.- Verhandlungen der ersten israelitischen Synode zu Leipzig vom 29. Juni bis 4. Juli 1869, Berlin 1869.- Heinrich Graetz, "Die Synode. Sendschreiben an einen Freund", MGWJ 18 (1969), S. 171-177.- Die Beschlüsse der ersten und zweiten israelitischen Synode, 19

Mainz 1871.- Robert Liberles, "The Rabbinical Conferences of the 1850's and its Quest for Liturgical Unity", Modern Judaism 3 (1983), S. 309-317.- Michael A. Meyer, "The Jewish Synods in Germany in the Second Half of the Nineteenth Century" (hebr.), Studies in the History of the Jewish People and the Land of Israel 3 (1974), S. 239-274.

3.3.6.3. BERUFSVERBÄNDE.- Verhandlungen und Beschlüsse der Rabbiner-Versammlung zu Ber- lin am 4. und 5. Juni 1884, Berlin 1885.- Verhandlungen und Beschlüsse der Generalversammlung des Rabbiner-Verbandes in Deutschland zu Berlin am 1. und 2. Juni 1898, Berlin 1898.- Stephen M. Poppel, "Rabbinical Status and Religious Authority in Imperial Germany. The German Rabbinical Association", AJS Review 9 (1984), S. 185-213.

3.4. RABBINERAUSBILDUNG IM 19./20. JH.- Michael A. Meyer, "Differing Views of Modern Rabbinical Education in Germany in the XIXth Century" (hebr.), in: Proceedings of the 6th World Congress of Jewish Studies. Division B - The History of the Jewish People, Jerusalem 1973, S. 195-200.- , “The Task of Rabbinic Training in the New Europe: at Forty“, World Faiths Encounter 17 (1997), S. 18-33.- Lewis D. Solomon, “Rabbinical Education for the 21st Century“, Midstream 48,2 (2002), S. 30-33.

3.4.1. JESCHIWOT.- Israel Lewy, Die Entwicklung des talmudischen Lehrhauses. Vortrag, Breslau 1904.- J. Vaz Diaz, J., "byt hmdrS `c xyym b'mSTrdm bm'h htSh-`Srh" [Das Seminar 'Ets Haim' im 19. Jahrhundert], in: mxqrym `l twldwt yhdwt hwlnd 5 (1988), S. 283-302.- Robert Bonfil, “Accademie rabbiniche e presenza ebraica nelle università“, in: Gian Paolo Brizzi und Jacques Verger (Hrsg.), Le un- iversità dell‘Europa dal Rinascimento alle reforme religiose, Mailand 1991, S. 133-151.

3.4.2. RABBINERSEMINARE.- Jacob Mann, "Modern Rabbinical Seminaries and Other Institutions of Jewish Learning", Central Conference of American Rabbis Yearbook 35 (1925), S. 295ff; nachgedruckt in Mann, The Collected Articles, Gedera 1971, S. 166-181.- Adolf Kober, "Die Hochschu- len für die Rabbinerausbildung in Deutschland", Festschrift zum 80. Geburtstag von Leo Baeck, London 1953, S. 19-28.- Rabinowitz, "Rabbinical Seminaries", Encyclopaedia Judaica, New York 1971, Bd. XIII, Sp. 1463-1465.- Christhard Hoffmann, und Daniel R. Schwartz, "Early but Opposed - Supported but Late. Two Berlin Seminaries Which Attempted to Move Abroad", LBIYB 36 (1991), S. 267-304.- Mordechai Breuer, "Rabbinerseminar als Jeschiwa?", in Miriam Gillis-Carlebach und Wolfgang Grün- berg (Hrsg.), "Den Himmel zu pflanzen und die Erde zu gründen". Jüdisches Leben, Erziehung und Wissenschaft. Die Joseph-Carlebach-Konferenzen, Hamburg 1995, S. 145-157.

3.4.2.1. WARSCHAU, RABBINERSCHULE (1826).- Sabine Lewin, "Die Rabbinerschule in War- schau 1826-1863" (hebr.), Gal-Ed 11 (1989), 35-38.- Antony Polensky, “Warszawska Szkola Rabinów: oredowniczka narodowej integracji w Królestwie Polskim”, in: Michal Galas (Hrsg.), Duchowosc ży- dowska w Polsce. Materialy z miedzynarodowej konferencji dedykowanej pamieci profesora Chone Sh- meruka, Krakau 1999, S. 287-307.

3.4.2.2. PADUA, ISTITUTO CONVITTO RABBINICO (1829).- Regolamento per l'Istituto convitto rabbinico in Padova, Venedig 1827; 2. Ausg. Padua 1858.- Lelio Della Torre, Della necessità di congiungere i filosophici studj ai teologici, Eröffnungsrede am Collegio im November 1829.- Carlo Levi, "Das Rabbinerkolleg in Italien", Im deutschen Reich 8,1 (1902), S. 8-19.- Disegni, Dario. "La 20

formazione dei Rabbini in Italia", Rassegna mensile d’Israel 33 (1967), S. 62-66.- Nikolaus Vielmetti, "Die Gründungsgeschichte des Collegio Rabbinico in Padova", Kairos 12 (1970), S. 1-30; 13 (1971), S. 38-86.- Nikolaus Vielmetti, "Das Collegio Rabbinico von Padua", in: Carlebach, J. (Hrsg.). Wissenschaft des Judentums. . . (1992), S. 23-35.- Maddalena del Bianco Cotrozzi, Il Collegio Rabbinico di Padova. Un’istituzione religiosa dell’ebraismo sulla via dell’emanzipazione, Florenz, Olschki, 1995.

3.4.2.3. METZ/PARIS, ECOLE RABBINIQUE DE FRANCE (1830).- Jules Bauer, L'Ecole rabbinique de France (1830-1930), Paris 1930.- Jean-Marc Chouraqui, "Judaïsme traditionnel, science et rationalisme. L'exemple des rabbins français au XIXe siècle", in Frank Alvarez-Pereyre und Jean Baumgarten (Hrsg.), Les Etudes juives en France. Situation et perspectives, Paris 1990, S. 33-45.- Richard Ayoun, "L'École rabbinique de France à Metz de 1830 à 1840", Revue des études juives 158 (1999), S. 125-154.- Jeffrey Haus, “How Much Latin Should a Rabbi Know? State Finance and Rabbinical Education in Nineteenth-Century France”, Jewish History 15,1 (2001), S. 59-86.

3.4.2.4. AMSTERDAM, NEDERLANDSCH ISRAELITISCH SEMINARIUM (1839).- Jaap Meijer, Moeder in Israel, Haarlem 1964, S. 80f.- Joseph Michman, "hStlmwt Sl Sny crby drbnn, y. m. qwnTnT wy. hyllswm bgrmnyh (1843-1845). 'wsp t`wdwt" [Die rabbinische Ausbildung der beiden Rabbinatskan - didaten J. M. Content und J. Hillesum in Deutschland (1843-1845)], in mxqrym `l twldwt yhdwt hwlnd [Studies on the History of Dutch Jewry] 4 (1984), S. 45-66.

3.4.2.5. WILNA, RABBINERSEMINAR.- Yehuda Slutzki, "Bēth ha-Midrāš leRabbānīm beWīlnāh" [Das Rabbinerseminar in Wilna], in Ha-Dath weha-H;.ayyīm. Tenūath ha-haśkālāh ha-yehūdīth beMiz- rah;. Ērōpāh [Glaube und Leben: Die jüdische Aufklärungsbewegung in Osteuropa], hrsg. v. Immanuel Etkes, Jerusalem 1993, S. 217-239.- Azriel Shohat, "Yah;.as ha-s;.ībbūr äl ha-rabbānīm h;.anīchī batē- ha-midrāš lerabbānīm" [Die Absolventen der Rabbinerseminare in der öffentlichen Meinung], Ha-Dath weha-H;.ayyīm ..., op. cit., S. 240-268.

3.4.2.6. BRESLAU, JÜDISCH-THEOLOGISCHES SEMINAR (1854).- Zacharias Frankel, "Die Symptome der Zeit", Zeitschrift für die religiösen Interessen des Judenthums 2 (1845), S. 18f.- Zachari- as Frankel, "Jahresschau", Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft des Judenthums 2 (1853), S. 13-22.- Statut für das jüdisch-theologische Seminar Fraenckel'sche Stiftung zu Breslau, Breslau 1854.- Programm zur Eröffnung des jüdisch-theologischen Seminars zu Breslau am 10. August 1854, Breslau 1854.- Jahresbericht des Jüdisch-Theologischen Seminars Fraenkel'scher Stiftung 1854ff., Breslau 1855ff.- M. Kalisch, Die Nichtigkeit des Fraenckelschen Testaments, aus dessen Inhalt und den rechts- verbindlichen Erklärungen seiner Vollstrecker nachgewiesen, Berlin o. J. [März 1855].- Zacharias Fran- kel, "Entlassung dreier zu Rabbinen herangebildeten Hörer des jüdisch-theologischen Seminars zu Bres- lau", in: MGWJ 11 (1862), S. 161-74.- Vorträge, gehalten im jüdisch-theologischen Verein in Breslau Ende Juni 1869, Leipzig o. J.- Adolph Kohut (Hrsg.). Memoiren eines jüdischen Seminaristen. Zur Wür- digung des Breslauer jüdisch-theologischen Seminars Fränkel'scher Stiftung, Prag 1870.- [Jacob Freu- denthal,] Das jüdisch-theologische Seminar Fränckelsche Stiftung zu Breslau. Am Tage seines fünfund- zwanzigjährigen Bestehens, den 10. August 1879, Breslau 1879.- Studien-Ordnung für das jüdisch-theo- logische Seminar in Breslau festgestellt im Jahre 1873 und revidirt im Jahre 1885, Breslau 1885.- Mar- kus Brann, Geschichte des Jüdisch-Theologischen Seminars (Fraenckel'sche Stiftung) in Breslau. Fest- schrift zum 50. Jubiläum der Anstalt, Breslau 1904.- Ludwig Levy, "Das Jüdisch-Theologische Seminar zu Breslau", Ost und West 4 (1904), Sp. 731-742.- Moritz Güdemann, "Das Jüdisch-Theologische Semi- nar", Ost und West 4 (1904), Sp. 742-747.- Studien- und Prüfungsordnung des Jüdisch-theologischen 21

Seminars (Fraenckelscher Stiftung) in Breslau, Breslau 1926.- Festschrift zum 75-jährigen Bestehen des Jüdisch-Theologischen Seminars Fränckelscher Stiftung, 2 Bde, Breslau 1929.- Esriel Hildesheimer, "`l zkryh pr'nql wbyt hmdrS bbrsl'w", hm`yn 1 (1953), S. 65-73.- Caesar Seligmann, "Breslau Seminary 1881", LBIYB 5 (1960), S. 346-50.- Wilhelm, Kurt. "Etwas vom Jüdisch-Theologischen Seminar in Breslau", in: Paul Lazarus Gedenkbuch. Beiträge zur Würdigung der letzten Rabbinergeneration in Deutschland, Jerusalem 1961, S. 52-59.- Guido Kisch (Hrsg.), Das Breslauer Seminar. Jüdisch-Theolo- gisches Seminar (Fraenckelscher Stiftung) in Breslau 1854-1938 - Gedächtnisschrift, Tübingen 1963.- Gérard E. Weil, "Sur une bibliothèque systématiquement pillée par les Nazis: Le Catalogue des manuscrits et incunables retrouvés de la 'Bibliothek des jüdisch-theologischen Seminars in Breslau'", in Gérard Nahon und Charles Touati (Hrsg.), Hommage à Georges Vajda. Études d'histoire et de pensée juives, Louvain 579-604.- Weczerka, Hugo. "Die Herkunft der Studierenden des Jüdisch-Theologischen Seminars zu Breslau 1854-1938", Zeitschrift für Ostforschung 35 (1986), S. 88-117.- Konrad Fuchs, "Zur Entstehung, Entwicklung und Schließung des Jüdisch-theologischen Seminars zu Breslau (Fraen- ckelsche Stiftung)", Jahrbuch der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Breslau 31 (1990), S. 301-306.

3.4.2.7. BERLIN, HOCHSCHULE FÜR DIE WISSENSCHAFT DES JUDENTUMS (1872).- Abra- ham Geiger, "Die Gründung einer jüdisch-theologischen Facultät, ein dringendes Bedürfnis unserer Zeit", WZJT 2 (1836), S. 1-21.- "Dr. Uri" [=Phöbus Philippson], "Ideen zu einer Encyclopädie und Me- thodologie der jüdischen Theologie", AZJ 1 (1837), S. 77-79, 222-223, 318-319, 333-335, 338-339.- Ludwig Philippson, "Aufforderung an alle Israeliten Deutschlands zu Subscriptionen, um eine jüdische Fakultät und ein jüdisches Seminar für Deutschland zu begründen", AZJ 1 (1837), S. 349-351.- Abra- ham Geiger, Über die Errichtung einer jüdisch-theologischen Fakultät, Wiesbaden 1838, 22 p.- Meyer Isler, "Bemerkungen über die Errichtung einer jüdisch-theologischen Facultät", AZJ 2 (1838), S. 153- 155, 157-160, 162-164.- Ludwig Philippson, "Die ersten Zehntausend zur Fondirung der jüdisch-theolo- gischen Facultät", AZJ 2 (1838), S. 367-369.- Abraham Geiger, "Die Rabbiner in der Gegenwart", JZWL 1 (1862), S. 165-174.- Erster Bericht über die Hochschule für die Wissenschaft des Judenthums in Ber- lin, die ersten zwei Jahre ihres Bestehens 1872 und 1873 umfassend, Berlin 1874.- Die Lehranstalt für die Wissenschaft des Judenthums: Rückblick auf ihre ersten 25 Jahre (1872-1897), Berlin 1897, 38 S.- Festschrift zum 50-jährigen Bestehen der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums in Berlin, Berlin 1922.- Salo Baron, "Jewish Studies at Universities: An Early Project", HUCA 46 (1975), S. 357- 376.- Heinz Hermann Völker, "Die Gründung und Entwicklung der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums", Trumah 2 (1990), S. 24-46.- Kaufmann, Irene. Die Hochschule für die Wissenschaft des Ju- dentums 1872-1944: Die Institution und ihre Personen, Magisterarbeit HJS.

3.4.2.8. BERLIN, RABBINERSEMINAR (1873).- [Enoch,] "Errichtung eines neu zu begründenden Rabbiner-Seminars von Seiten und im Interesse der Orthodoxie", Der treue Zions-Wächter 1846, S. 241- 245 [Ausg. vom 21. Juli]; vgl. auch The Voice of Jacob 5 (14. Aug. 1846), S. 186.- Israel Hildesheimer, "Noch einmal über die Jeschiba-Angelegenheit in Ungarn", Der Israelit 6 (1865), S. 682-693; Fortset- zung u. d. T. "Noch einmal über die Jeschiba-Angelegenheit", ebd. 7 (1866), S. 9-11, 47, 83f, 102-104, 188-190, 213f, 347-349, 363f, 383-385, 398-401.- Israel Hildesheimer, Dritter Bericht über die öffentli- che Rabbinatsschule zu Eisenstadt, Halberstadt 1869.- (B. aus Berlin), "Facultät und Seminar", Der Is- raelit 1872, S. 346f [Ausg. vom 17. April], 385-387.- (Dr. Wiener), "Adreßlose Wiener Briefe", Der Is- raelit 1872, S. 442f [Ausg. vom 15. Mai].- ("Veritas"), "Einige Worte über 'Facultät und Seminar', Der Israelit 1872, S. 449f [Ausg. vom 15. Mai].- (B. aus Berlin), "Zur Aufklärung über 'Facultät und Semi - nar', Der Israelit 1872, S. 482-484 [Ausg. vom 29. Mai].- (Dr. Wiener), "Die Reorganisation des Jeschi - 22

bawesens", Der Israelit 1872, S. 531-534 [Ausg. vom 5. Juni].- (ungezeichnet) "Jeschiwah, Seminar und Fakultät", Jüdische Presse, 1872, S. 165-167 [Ausg. vom 31. Mai], 173f, 183-185, 189-192, 206-208.- Das Rabbiner-Seminar zu Berlin. Bericht über die ersten fünfundzwanzig Jahre seines Bestehens (1873- 1898), Berlin 1898.- Selig Goldschmidt, "Die Gründung und Bedeutung des Rabbinerseminars in Ber- lin", Jeschurun 7 (1920), S. 216-255.- Josef Wohlgemuth, "Zum fünfzigjährigen Bestehen des Rabbiner- seminars", Jeschurun 20 (1923), S. 317-338.- Jacob Eisner, "The Berlin Rabbinical Seminary", Leo Baeck Institute Year Book 12 (1967).- Mordechai Eliav, "Das orthodoxe Rabbinerseminar in Berlin. Zie- le, Probleme und geschichtliche Bedeutung", in: Carlebach, J. (Hrsg.), Wissenschaft des Judentums. . . (1992), S. 59-73.- David Henry Ellenson, “The Rabbinerseminar Codicil, an Instrument of Boundary Maintenance“, in: Through Those Near to Me. Essays in Honor of Jerome R. Malino, Danbury, Ct. 1998, S. 200-207.

3.4.2.9. BUDAPEST, LANDESRABBINERSCHULE (1877).- Israel Hildesheimer, "Der von der Rabbinercommission zu Pesth veröffentlichte Entwurf zur Gründung eines Rabbinerseminars", Der Is- raelit 5 (1864), S. 357-360 [Ausg. vom 6. Juli], 373-377, 386f, 399f.- Moshe Carmilly-Weinberger (Hrsg.), The Rabbinical Seminary of Budapest 1877-1977. A Centennial Volume, New York 1986.- József Schweitzer, "Das Budapester Rabbinerseminar. Der Platz des Rabbinerseminars in der jüdischen Wissenschaft", in: Carlebach, J. (Hrsg.), Wissenschaft des Judentums. . . (1992), S. 74-85.

3.4.2.10. NEW YORK, JEWISH THEOLOGICAL SEMINARY.- Nina Beth Cardin und David Wolf Silverman (Hrsg.), The Seminary at 100. Reflections on the Jewish Theological Seminary and the Conservative Movement, New York 1987.- Glenn T. Miller, “Just a Little Different. The Jewish Theological Seminary and Other Forms of American Ministerial Preparation“, in Jack Wertheimer (Hrsg.), Tradition Renewed. A History of the Jewish Theological Seminary, New York 1997, S. 633-665.

3.4.2.11. FRANKFURT, THORA-LEHRANSTALT JESCHIWA (1890).- Gerhard Schiebler, Jüdische Stiftungen in Frankfurt am Main, FFt./M. 1988, S. 13.- Yizhak Ahren, "Rabbiner Breuers Frankfurter Jeschiwa: Preßburg, Frankfurt und Fiume", Udim 14-15 (1990), S. 28-37.

3.4.2.12. WIEN, ISRAELITISCH-THEOLOGISCHE LEHRANSTALT (1891).- Gerson Wolf, "Die Versuche zur Errichtung einer Rabbinerschule in Österreich", Zeitschrift für die Geschichte der Juden in Deutschland 5 (1892), S. 27-53.- Peter Landesmann, Rabbiner aus Wien. Ihre Ausbildung, ihre religi- ösen und nationalen Konflikte, Wien, Köln und Weimar 1997. Geschichte des "Bet-Midrasch" (1864) und der ITL.

AKTEN (G) CAHJP Jerusalem TD 990 Rabbinerversammlung 1885, Verhandlungen und Beschlüs­ se.­ TD 1664 Orthodoxer Rabbinerverband: Denkschrift 1873, Versammlung 1928.­ CJ Berlin, 75 C Ve 1 Nr. 367­417 Verband der deutschen Juden: Rabbinat.­ 75 C Ra 1 Allgemeiner Deutscher Rabbinerver­ band 1896­1938 (30 Akteneinheiten). 23

I. PREUSSEN

Bev. 1843: 206.000 Juden in 863 Gemeinden. Status. Vor 1671 keine jüd. Ansiedlung in Brandenburg u. Preuß.-Sachsen; Schutzbriefe für einzelne Familien nur in den preuß. Besitzungen im Westen (Bistümer Halberstadt und Minden, Grafschaften Mark und Ravensberg, Herzogtum Kleve) und im Osten (Neumark, Ostpreußen). 21. Mai 1671 Nieder- lassungsedikt, verbietet Synagogenbau, aber erwähnt das Rt nicht.- 1672 Kompetenz des Rabbiners in Zeremonialsachern mit Verhängung von Geldstrafen wird anerkannt.- Reglement vom 7. Dez. 1700 er- laubt rabb. Zivilgerichtsbarkeit, aber nur in Bagatellfällen bis zum Streitwert von 5-6 Tl.; Reglement vom 29. Sept. 1730 hebt auch dieses Recht wieder auf.- 17. April 1750 "Revidirtes General-Privilegium und Reglement vor die Judenschaft im Königreiche Preußen" Friedrichs II.; genehmigte Synagogen nur in Berlin, Königsberg, Halberstadt, Halle und Frankfurt/O.; Art. 29-31 "Von der Wählung der Aeltesten und des Rabbi": Die Rr werden als "publique Bediente" von der Regierung bestätigt, die Gerichtsbarkeit bleibt ihnen entzogen (nur Schiedsgerichtsbarkeit per modum arbitrarii in Ehe-, Erb- und Vormund- schaftssachen). OLRr darf in Zeremonialfällen weiterhin Geldbußen bis fünf Taler verhängen, die von der Kriegs- und Domänenkammer eingetrieben werden.- 22 Mai 1775 Zirkular verlangt von den Juden Achtung vor den Rabbinen und Folgeleistung ihrer Anordnungen.- 9. Juli 1788 Religionsedikt: drei öf- fentlich aufgenommene christliche Konfessionen; "Die in unseren Staaten bisher öffentlich geduldeten Sekten sind, außer der jüdischen Nation, die Herrnhuter, Mennonisten und die Böhmische Brüder- Gemeinde, welche unter landesherrlichem Schutz ihre gottesdienstlichen Zusammenkünfte halten, und diese dem Staate unschädliche Freiheit ungestört behalten sollen".- 1. Juni 1794 Einführung des Allgem. Landrechts, Unterscheidung zwischen privilegierten Korporationen nach Teil II, Titel XI, § 17, und "blos geduldeten" Privatkirchengesellschaften nach ebd. § 20 und II, vi, 11ff.- 1795 genaue Ordnungen für die jüd. Schulen.- 16. Dez. 1808 Die Leitung der Religionsgemeinschaften wird den Geistlichen und Schuldeputationen bei den Provinzregierungen unterstellt.- 11. März 1812 Staatsbürgergesetz für Alt- preußen (über seine Entstehung siehe Rieger, Ein Rückblick auf den Kampf der preuß. Juden, S. 19: am 29. Okt. 1808 erster Entwurf vom Rechtskonsulenten der Stadt Königsberg, Kriminalrat Brand. 20. Nov. 1808 anerkennender Vortrag von Minister Schrötter, 22. Dez. dessen eigener Entwurf. Nach Ausschei- den Schrötters verfertigt Staatsrat Köhler am 29. Juli 1810 einen Auszug. S. 22-23: 1809 Gutachten Wil- helm von Humboldts). Aufhebung aller Gerichtsbarkeit; der definitive Text erwähnt die obrigkeitl. Be- stät. der Rr nicht, am Schluß § 39 "Die nöthigen Bestimmungen wegen des kirchlichen Zustandes und der Verbesserung des Unterrichts der Juden werden vorbehalten, und es sollen bei der Erwägung dersel - ben, Männer des jüdischen Glaubensbekenntnisses, die wegen ihrer Kenntnisse und Rechtschaffenheit das öffentliche Vertrauen genießen, zugezogen und mit ihrem Gutachten vernommen werden" (Zander S. 28).- 2. Nov. 1812 Schuckmann beruft eine Versammlung gewählter Repräsentanten ein, da "die Ab- änderungen aus der Mitte der Judenschaft selbst so viel wie möglich hervorgehen müssen" ("Ministerial- Fragen, das jüdische Kultus- und Schulwesen betreffend", ZJD 1, 1843, S. 197), 7. Aug. 1813 Versamm- lung bleibt "einem ruhigen Zeitpunkte vorbehalten".- In den 1815 hinzugewonnenen Gebieten bestehen 22 verschiedene Judenordnungen bis 1847 fort. 8. Apr. 1818 Gutachten des Vize-OLR Weyl gegen Ju- den, welche die mündliche Lehre verwerfen, den Namen Gottes ausprechen, die messianischen Passagen der Gebete tilgen oder mit unbedecktem Haupt beten (Heinemann S. 317-325).- 7. Dez. 1820 Gumpertz- Gutachten.- Durch Reskript vom 7. März 1823 formuliert Minister Schuckmann in Berufung auf das Landrecht das Prinzip der Nichteinmischung.- 9. Dez. 1823 Neologenedikt (Heinemann I 202).- Erlaß vom 9. April 1824 Gemeindevorstände werden obrigkeitlich nicht bestätigt (24. Sept 1824 zurückgezo- 24

gen).- 14. Juli 1824 Erlaß zur Regulierung des jüd. Schulwesens: Alle Lehrer müssen staatlich geprüft sein.- 13. Okt. 1826 Antrag [Öttingers?] auf Schaffung eines preuß. ORts wird abgelehnt.- 5. Apr. 1836 Entscheid des Kgl. Geheimen Obertribunals: Gesetz von 1812 regelt nur die bürgerlichen Verhältnisse, für die kirchlichen bleibt das Reglement von 1750 in Kraft. April 1838 Petition der Aufgeklärten um ein "Dekret behufs philosophisch gebildeter Rabbinen" nach österr. Modell; die Regierung zieht Gutachten der Gemeinden von Berlin, Breslau und Lissa ein (Lewin, Lissa, S. 51).- 13. Dez. 1841 der neue König verlangt zur "Regulirung" der "Angelegenheiten des jüdischen Kultus" Vorschläge seitens der Juden selbst; es folgen 1842/43 eine Reihe von Denkschriften und Eingaben (Freund, 1843, S. 198).- Das preuß. Kabinett bewilligt am 25. Mai 1842 die Bestätigung der Rr durch das Innenministerium (abge- druckt Rubo, S. 68-70), dekretiert indes am 11. Sept. 1842 die Nichteinmischung des Staates in jüd. Kultusfragen.- 1842 wird eine umfangreiche Enquête über das jüdische Gemeinde-, Kultus- und Schul- wesen in Auftrag gegeben.- 5. Juni 1847 Stellungnahme über Schulinspektion (Zander, S. 75-76).- Ju- dengesetz vom 23. Juli 1847 schließt die Rr von der Gemeindeverwaltung aus. Keine Bestätigung der Rr, sondern nur Prüfung ihrer moralischen Unbescholtenheit (§ 52, bei Zander S. 46-47) Rechtfertigung von Minister Eichhorn vor der Herren-Kurie am 14. Juni 1847: "Was die neuen Bestimmungen des Ge- setzentwurfes in Beziehung auf Kultusverhältnisse und Unterrichtswesen anlangt, so bemerke ich dar - über Folgendes: Der Staat will sich auf keine Weise einmischen, er will den Juden die höchste Freiheit lassen, ihre Kultusverhältnisse selbst zu ordnen, er will ihnen dabei nur zur Hülfe kommen. Während sie bisher in Beziehung auf Kultusverhältnisse bloße Privatgesellschaften bildeten, sollen sie künftig Korporationen einrichten können. In anderen deutschen Staaten glaubte man, nach dem Vorgange Frankreichs unter Napoleon, den Juden dadurch eine große Wohlthat zu erzeigen, daß man ihr Kultus- wesen in einer gewissen hierarchischen Weise organisirte, daß man Synagogenbehörden oder, wie man sie auch nennt, Konsistorien errichtete, oder daß man Landrabbiner bestellte und ihnen besondere Rechte, Attribute in Beziehung auf Kultusverhältnisse beilegte. Auf dieses System wollte die Königliche Regierung nicht eingehen, sie fand darin eine zu große Einmischung von Seiten des Staates in die religi- öse Gemeinschaft der Juden. Sie glaubte um so weniger, sich dazu entschließen zu dürfen, als gerade in der jetzigen Zeit eine große religiöse Bewegung unter den Juden sich kund giebt" (Der erste Vereinigte Landtag ..., Berlin 1847, S. 2007). Kommentar des Orient 1847, S. 370, "die Regierung hat hier ganz unter dem Einflusse der von ihr berufenen Kommission, aus Muhr, Rubo und Zunz bestehend, gehan - delt, und diese Herren waren es, welche der Rabbinatsgewalt den Garaus gemacht haben".- 1866 sind zwei Rabbiner als "Feldgeistliche" bei der Armee angestellt (Heppner und Herzberg, S. 466).- 28. Juli 1876 Gesetz betreffend den Austritt aus den jüdischen Synagogen-Gemeinden (Zander S. 59-64).- 1898 Gesetzentwurf des dt.-isr. Gemeindebundes (Loewe, Ueber den Entwurf eines Gesetzes betreffend die Verfassung der jüdischen Gemeinden in Preußen, Berlin o. J., S. 7 S. 7 Rabbiner soll sich durch Hattara und Dr. phil. einer deutschen Universität ausweisen. Probezeit von höchstens drei Jahren, Anstellung auf mindestens zwölf Jahre). Rechtsquellen.- Kamptz, Annalen.- J 3524 Preußen, Gesetz-Sammlung für die k. preuß. Staaten 1857-1944 (1. Band erfaßt Gesetze ab 1810); J 3524-2 Die Gesetze und Verordnungen nebst den sonsti- gen Erlassen für den Preußischen Staat und das Deutsche Reich (1806-1875) chronol. zusammengestellt u. kommentiert von G. A. Grotefend, Köln und Neuß 1875-1884; J 3525-2 Sammlung preuß. Gesetze und Verordnungen nach der Zeitfolge geordnet, Halle und Berlin 1820-25. Juristische Literatur.- Reinhard Franz Terlinden, Grundsätze des Juden-Rechts nach den Gesetzen für die p.en Staaten, Halle 1804, 316p. [JNUL 32V1447 ].- J. Heinemann, Sammlung der die religiöse und bürgerliche Verfassung der Juden in den Königl. Preuß. Staaten betreffenden Gesetze, Verordnun- gen, Gutachten und Erkenntnisse. Mit einem Anhange, welcher Gesetze fremder Staaten enthält, 2. Aufl. Glogau 1831, 522p. [JNUL 40B160 ] (Reprint Hildesheim 1976, [JNUL 76B1368 ]).- Christian Fried- rich Koch, Die Juden im preußischen Staate. Eine geschichtliche Darstellung der politischen, bürgerli- 25

chen und privatrechtlichen Verhältnisse der Juden in Preußen, nach den verschiedenen Landestheilen, Marienwerder 1833.- Gabriel Riesser, Betrachtungen über die Verhältnisse der jüdischen Unterthanen der preussischen Monarchie, 1834 [JNUL 92F71 ].- Wilhelm Freund, Die Rabbinats-Assessor-Wahl in Breslau, 1838, S. 35-37 gibt den Text der fünf Reskripte von 1820-26 zur Nichteinmischung.- Gut- achten der Abtheilungen des Königlichen Staatsraths für die innern und Justiz-Angelegenheiten, betref - fend die Regulirung des Judenwesens, [Berlin 1840?], 84p. [JNUL 60B686]- Hoffmann, Johann Gott- fried. Zur Judenfrage. Statistische Erörterung, Berlin 1842, 29p. [JNUL S59B1178]- Philippson, Lud- wig. Wie sich der Staatsrath etc. Dr. J. G. Hoffmann verrechnet!, Leipzig 1842, 54p. [JNUL S79B324]- J. A. Fränkel, Die Cultus-Ordnung der Juden in P., Fft./O. 1842, 32p. [JNUL 33V2812].- Wilhelm Freund, "Die bürgerlichen Verhältnisse der Juden im p.en Staate", Zur Judenfrage in Deutschland, 1 (1843), S. 1-115; "Die kirchlichen Verhältnisse der Juden in P.", ebd. S. 117-124, 185-195.- Ludwig von Rönne u. Heinrich Simon, Die früheren und gegenwärtigen Verhältnisse der Juden in den sämtlichen Landestheilen des Preußischen Staates. Eine Darstellung und Revision der gesetzlichen Bestimmungen über ihre staats- und privatrechtlichen Zustände. Mit Benutzung der Archive der Ministerien des Innern und der Justiz, Breslau 1843, S. 146-151 "Die Rabbiner"; 158ff. "Das jüdische Schulwesen" [JNUL 32V1440 ].- Julius Rubo, Die Rechtsverhältnisse der Juden in denjenigen Landestheilen des P.en Staa- tes, in welchen das Edict vom 11. März 1812 zur Anwendung kommt, Berlin 1844, [JNUL 42B33 ] [S. 67-71 Bestätigungsfrage].- Vollständige Verhandlungen des Ersten Vereinigten Preußischen Landtages über die Emancipationsfrage der Juden, Berlin 1847.- Cassel, Paulus. Die preußischen Bürger des jüd. Glaubensbekenntnisses. Eine Gelegenheitsschrift, Leipzig 1847 [JNUL 32V1404]- Ephraim Moses Pin- ner, Denkschrift für die Juden P.s besonders für die Juden Berlin's, oder, Gründliche Darstellung der den jüdischen Vorständen zustehenden Rechte in religiöser, politischer und gesetzlicher Hinsicht, Berlin 1856, 72p. [JNUL 60B844].- Die bürgerliche und staatsrechtliche Stellung der Juden in Preußen. Eine Sammlung der wichtigsten über die Verhältnisse der jüdischen Staatsbürger in Preußen geltenden ge- setzlichen Bestimmungen und höhern Anordnungen, Danzig 1867.- C. Zander, Handbuch, enthaltend die sämmtlichen Bestimmungen über die Verhältnisse der Juden im P.en Staate, Leipzig 1881, 124p. [JNUL 56B897 ], 2. Aufl. 1885 [JNUL 32V1449 ].- Leopold Auerbach, Das Judenthum und seine Be- kenner in Preußen und den anderen deutschen Bundesstaaten, Berlin 1890.- Ordnung der Anstellungs- verhältnisse und des Ruhegehalts der Beamten der jüd. Gem. zu Berlin, 1910, 9p., [JNUL 63B3663 ].- Alfred Michaelis und Max Kollenscher, Die Rechtsverhältnisse der Juden in P. seit dem Beginne des 19. Jahrhunderts, Berlin 1910, 199p. [JNUL 32V1426, 32V1431 ].- Ismar Freund, Die Emanzipation der Juden in P. unter besonderer Berücksichtigung des Gesetzes vom 11. März 1812. Ein Beitrag zur Rechtsgeschichte der Juden in P., 2 Bde. Berlin, 1912 [JNUL 32V1408 ].- Rosa Dukas, Die Motive der p.en Judenemanzipation von 1812, Berlin 1916 64p. [JNUL 57B1352 ].- Fritz Blankenfeld, Jüdisches Gemeinderecht in Altpreußen, 1918 [JNUL S53B468 ].- Max Cohen, Die Rechtsstellung der jüdischen Religionsgemeinschaft in P., Typoskript Köln 1924, 82p., [JNUL Fi2872 ].- Ismar Freund, Die Rechtsstellung der Synagogengemeinden in P. und die Reichsverfassung, Berlin 1925, [JNUL 57B720 ].- Hans Brandt, Der Staat und die Juden, Königsberg 1928, 46p. [JNUL 32V1401 ].- Esriel Munk, Die Entwicklung der Verhältnisse der p.en Synagogengemeinden, Fft./M. 1931, 34p. [JNUL 38B1240 ].- Lothar Lazarus, Die Organisation der p.en Synagogengemeinden, Göttingen 1933, [JNUL 59B1610 ].- Selma Stern, Der preußische Staat und die Juden, 2 Bde. Tübingen 1962.- Daniel J. Cohen, Die Landjudenschaften der brandenburgisch-preußischen Staaten im 17. und 18. Jahrhundert, Berlin 1983, 229p. [JNUL S84B893 ].- Annegret H. Brammer, Judenpolitik und Judengesetzgebung in Preußen 1812-1847, mit einem Ausblick auf das Gleichberechtigungsgesetz des Norddeutschen Bundes von 1869, Phil. Diss. Berlin 1987. Polemiken zur Berliner Rabbinerwahl von 1866 und zum Austrittsgesetz von 1876.- Gemeindevor- stand Berlin. An die geehrten Mitglieder der hiesigen jüd. Gemeinde, Berlin 1865, 29p. [JNUL 26

39B1446].- Zur Berliner Rabbinerwahl, Berlin 1866, 13p.- Hepner, Adolph, Mahnwort an die Juden zur bevorstehenden Repräsentanten-Wahl und Rabbinerberufung, 1868, 16p. [JNUL 59B2021].- Kol kore! ein Wort zur Berliner Rabbinatswahl, 1870? 34p. [JNUL S62B1989].- Pinner, M. Offenes Sendschreiben an das hohe Herrenhaus und Haus der Abgeordneten: Die höchst nachtheiligen Folgen des Judengesetzes vom 23. Juli 1847 und die Nothwendigkeit einer faktischen Aufhebung desselben. Ein Beitrag zur Verfolgungsgeschichte der Juden, Berlin 1870 (S. 48-82 über mißglückte Rabbinerwahl in Berlin).- Leopold Stein, Offenes Sendschreiben, Nürnberg 1872.- Denkschrift betreffend die gesetzliche Regelung des jüdischen Gemeindewesens, Berlin 1873, [JNUL 33V280 ].- Samson Raphael Hirsch, Denkschrift über die Judenfrage in dem Gesetz betreffend den Austritt aus der Kirche, Berlin [1873?], 14p. [JNUL 44B52]- Hermann Makower, Ueber die Gemeinde-Verhältnisse der Juden in P., Berlin 1873, 115p. [JNUL 38B897 ].- S. R. Hirsch, Das Princip der Gewissensfreiheit und die Schrift des Herrn Rechtsanwalts und Notars Makower über die Gemeindeverhältnisse der Juden in Preußen, Fft./M. 1874, 51p. [JNUL 33V2816].- Die p.isch-jüdische Gemeinde-Verfassungsfrage, Leipzig 1873, 27p. [JNUL 33V2810 ].- Gemeindevorstand Berlin. Denkschrift betr. die gesetzliche Regelung des jüdi- schen Gemeindewesens, Berlin 1873, 8p. [JNUL 33V280]- Deutsch-Israel. Gemeindebund. Die preus- sisch-jüdische Gemeinde-Verfassungs-Frage, Leipzig 1873. [JNUL 33V2810].- [Schwarzschild, Emanu- el.] Der facultative Austritt aus der Synagogengemeinde und seine Folgen, vom praktischen Gesichts- punkte aus beurtheilt, Fft./M. 1874, 16p. [JNUL 58B1322].- Manuel Joël, Lasker's Resolution, den Aus- tritt aus der Synagogen-Gemeinde betreffend und ihre etwaigen Folgen für das bevorstehende Judenge- setz, Breslau, 1875, 11p. [JNUL 33V2791].- [Emanuel] S[chwarzschild]. Die Angriffe des Herrn Rabbi- ner Süskind zu Wiesbaden gegen die Statuten der Israel. Religionsgemeinschaft, Fft./M. 1876.- Aus- gleich, nicht Austritt, von Philalethes, Fft./M. 1876, 11p. [JNUL 63B3837].- Gesetz, betreffend den Aus- tritt aus den jüdischen Synagogengemeinden, vom 28. Juli 1876, Berlin 1877. [JNUL 59B46].- Höning- haus, R. Das neue preussische Gesetz betreffend den Austritt aus den jüdischen Synagogengemeinden, Berlin 1876, 55p. [JNUL 39B876].- Meyer, Seligmann. Der Austritt aus der Synagogengemeinde. Das Gesetz und dessen Berathung im Hause der Abgeordneten, Berlin 1876, 88p. [JNUL 33V2823].- Sam- son Raphael Hirsch, Der Austritt aus der Gemeinde, Frankfurt/M. 1877, 19p. [JNUL 63B4116].- Sam- son Raphael Hirsch, Offener Brief an S. Ehrwürden Herrn Distrikts-Rabbiner S. B. Bamberger in Würz- burg, Fft./M. 1877, 28p. [JNUL 33V2815].- Offene Antwort auf den offenen Brief des Herrn Rabbiners S. R. Hirsch an Herrn Rabbiner S. B. Bamberger, von X., Fft./M. 1877, 15p. [JNUL S57B1618].- Be- trachtungen einer Mücke. Entgegnung auf den Offenen Brief des Herrn Rabbiners Samson Raphael Hirsch [an Bamberger], Fft./M. 1877, 12p. [JNUL S58B504]. Historische Literatur.- Horst Fischer, Judentum, Staat und Heer in Preußen im frühen 19. Jahr- hundert. Zur Geschichte der staatlichen Judenpolitik, Tübingen 1968.- Max P. Birnbaum, Staat und Synagoge 1918-1938: eine Geschichte des Preussischen Landesverbandes Jüdischer Gemeinden, Tübin- gen 1981, 298p. [JNUL PB2666] Stefi Jersch-Wenzel, "Die Herausbildung eines 'preußischen' Juden- tums' 1671-1815", in Freimark (Hrsg.), Juden in Preußen, Juden in Hamburg, Hamburg 1985, S. 11-31.- Albert A. Bruer, Geschichte der Juden in Preußen 1750-1820, Frankfurt 1991. Akten (S).- Stefi Jersch-Wenzel und Reinhard Rürup (Hrsg.), Quellen zur Geschichte der Juden in den Archiven der neuen Bundesländer, Bd. I: Eine Bestandsübersicht, München 1996.- GStA Berlin- Dahlem Rep. 76 [Kultusministerium] III Sect. I Abt. XIIIa [Sektensachen] Nr. 1 Die Verbesserung der bürgerlichen Verhältnisse der Juden, ihren Kultus und ihr Schulwesen betr., 12 Bde., 1809-1847.- Nr. 1/o Regulierung der Verhältnisse der Juden in den Provinzen, wo das Edikt vom 11. 3. 1812 noch nicht in Kraft besteht, 1824-1847.- Nr. 6 Führung der Standesregister, 1812-1852.- Nr. 7 Dokumentation zu den bürgerlichen und Kultusverhältnissen in den auswärtigen Staaten, eingereichte diesbezügliche Schriften und Abhandlungen, 1822-1846.- Nr. 10 idem.- Nr. 11 Frage der Mischehen, 1815-1857.- Nr. 15 Die Errichtung einer jüdisch-theologischen Fakultät für Deutschland und die zur Begründung dersel- 27

ben veranstaltete Sammlung von Geld-Subskriptionen, 1838-1839.- Nr. 16 Einbürgerung isr. Schulamts- kandidaten und Lehrer, 1838-1865.- Nr. 21 Die von jüdischen Kultusbeamten, Religions- und Schulleh- rern in Anspruch genommene Befreiung von den öffentlichen Kommunalabgaben, 1827-1870.- Nr. 22 Der dem ersten vereinigten Landtag zur Begutachtung vorgelegte Gesetzesentwurf, 1847.- Nr. 23 Die Ausführung der allerhöchsten Verordnung vom 23.7.1847 über die Verhältnisse der Juden in den kgl.- preuß. Staaten, 10 Bde. und ein Beiheft, 1848-1916.- Nr. 24 Die von den jüd. Kultus- und Schulbeamten zu benutzende Amtstracht, welche von der der christlichen Geistlichen verschieden sein soll, 1842- 1848.- Nr. 46 Die kirchlichen Angelegenheiten der Juden, 2 Bde. und ein Beiheft, 1817-1842.- Nr. 48 Die Ansetzung der öffentlichen Beamten bei den Judengemeinden, 1810-1862.- Nr. 49 Die in Bezug auf die religiösen und staatsbürgerlichen Verhältnisse der Juden mitgeteilten Aufsätze und Druckschriften, 1821-1884.- Nr. 51 Die gesetzliche Regelung des Judenwesens, 14 Bde., davon erhalten Bde. V-VII (1847-1860) und IX-XIV (1862-1912).- Nr. 73 Staatszuschüsse zur Besoldung der Rabbiner, 1926- 1927.- Rep. 77, Zentralbüro, Tit. 874 L Nr. 9 Unterstützungsgesuch des Rabbiners A. M. Lewin aus Landsberg, O.-S., 1857-1858.- Rep. 77, Abt. I, Secct. 25, Tit. 415, Nr. 54 Die Kultus-Verhältnisse der Juden, u. a. Beanstandung der Bezeichnungen "Geistlicher der isr. Gemeinde" und "Jüdische Kirche", 1842-1843.- Rep. 77, Abt. I, Sect. 34, Tit. 30, Nr. 78 Bannbefugnis, 1827-1830.- Nr. 79 Gemeindestatu- ten, 1827-1838.- Nr. 114 Beitrag der jüd. Kultusbeamten und Schullehrer zu den öffentlichen Kommu- nallasten und Abgaben, 1834-1898.- Nr. 116 Der Verein unter den jüdischen Studierenden in Berlin ge- gen den Verfall des Judentums, 1842.- Nr. 117 Die 1843 eingeforderten Berichte der Regierungen, 3 Bde., 1842-1843.- Nr. 128 Organisation des Kultus- und Unterichtswesens, 1842-1848.- Nr. 132 Amts- kleidung der jüdischen Kultusbeamten, 1839-1866.- Rep. 77, Abt. II, Sect. 10, Tit. 17, Gen., Nr. 79 Die unter den jüngeren jüdischen Glaubensgenossen bestehenden abgesonderten Gesellschaften und Vereine, 1832.- Rep. 89b [Geh. Zivilkabinett], III 89, 2 Das Kultus- und Schulwesen der Juden, 2 Bde., 1815- 1848.- Rep. 89c, XIVb Bestimmungen über die Verhältnisse der Juden, Nr. 2 Generell 1823-1847.- Rep. 90a [Staatsministerium] PX 2 Juden: Religions- und Kirchensachen [fehlt]: Nr. 1 Bestimmungen über die Kultusangelegenheiten 1812, Nr. 2 Rechtsstellung der Synagogengemeinden, 3 Bde. 1833-1931, Nr. 3 Bestimmungen über die Anstellung und rechtliche Stellung der Kultusbeamten 1812, Nr. 4 Vorschrif- ten über Trauungen 1812, Nr. 7 Ausbildung und sonstige Angelegenheiten der jüdischen Kultusbeamten, 1854.- Rep. 109b Tit. XVI Nr. 196 Gesetzentwurf wegen Regulierung des jüdischen Kultus- und Unter - richtswesens, 1846.- Nr. 199 Verordnungsentwurf über dasselbe, 1847.- Rep. 169 [Landtag] C33 Nr. 1 Religionsangelegenheiten: Petitionen um Erteilung von Korporationsrechten etc., 4 Bde. 1852-1913.- Nr. 5 Austritt aus den jüd. Synagogengemeinden, 1876-1908.- Rep. 169 D Ic F, 1 Nr. 5 Bevölkerung - Ausländische Volksteile im Dt. Reich - Juden - Kirchliches Leben (Synagogengemeinde-Vorstände, Kultusbeamte usw.), 1913-1934.- Generaldirektorium, Gen.-Departement, Tit. 57, Nr. 30 [=Mic. HM 9874] Wegen Verbesserung des jüd. Schulwesens, 1805. Archiv.- Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, Archivstr. 12-14, 14195 Berlin (Dahlem), Tel. 030-8390100.

P R O V I N Z B R A N D E N B U R G

Bev. 1817.- Stadt Berlin 3.700, Reg. Bez. Frankfurt/O. 2.865, Potsdam 1.933 28

Status.- 1573 Ausweisung der Juden "für ewige Zeiten" aus der Kurmark; 1671 Wiederaufnahme ein- zelner Familien, 1672 kurbrandenburgisches OLRt, 1712 erstmals Genehmigung zum Bau einer Syn- agoge in Berlin.- 11. Sept. 1743 Bestätigung des David Hirsch Fränkel als Oberlandesrabbiner der Kur- mark und des Hzms. Hinterpommern sowie als Vizerabbiner für Berlin.- 1800 Vakanz des Rts; in Berlin amtiert nur noch ein "Vize-OLR" und nach 1826 ein "Rtsverweser". Ortsrabbinate in Prenzlau, Arns- walde, Schwedt, Frankfurt/O. und Landsberg/W., in der 2. Jahrhunderthälfte auch in Brandenburg und Potsdam. Historische Literatur.- Joh. Baltasar König, Annalen der Juden in den deutschen Staaten, besonders in der Mark Brandenburg, 1790 [Alliance J 6864a].- Moritz Stern, Salomon Kajjem Kaddisch, der erste kurbrandenburgische Landesrabbiner, Berlin 1919.- S. Sachs, "Die ersten Oberlandesrabbiner der Mark Brandenburg und ihre Verwandten", JFF 4 (1928), S. 13-19, 37-43, 67-72.- Irene Diekmann und Julius H. Schoeps (Hrsg.), Wegweiser durch das jüdische Brandenburg, Berlin 1995. Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 76 [Kultusministerium] III Sect. I Abt. XIIIa [Sektensachen] Nr. 1e Die von den Regierungen der Provinz Brandenburg auf die Ministerialverfügung vom 8. 3. 1843 über das Kultus- und Schulwesen der Juden erstatteten Berichte.- Ebd., Sect. 13, Abt. XVI, Nr. 1 Das is- raelitische Kultus- und Schulwesen im Reg.-Bez. Potsdam, 2 Bde., 1811-1854.- Sect. 16, Abt. XVI, Nr. 2 idem, Reg.-Bez. Frankfurt a. d. O., 2 Bde., 1824-1866.- Rep. 89c, XIVb Bestimmungen über die Ver- hältnisse der Juden, Nr. 6 Neumark 1824-1844.- Ebd. Nr. 12 Kurmark 1831-1847. Archiv.- Brandenburgisches Landeshauptarchiv, Sanssouci-Orangerie 3, 14469 Potsdam.- Archive der Regierungen Potsdam und Frankfurt/Oder im GStA Berlin-Dahlem, Bestand Provinz Brandenburg, Rep.2A und B sowie 3B. Universität.- Universitätsarchiv der Humboldt-Universität, Unter den Linden 6, 10099 Berlin, Tel. 030-20332803, geöffnet Mo, Di, Mi 8-15.30 Uhr, Do 8-19 Uhr.

ARNSWALDE [Choszczno] <> bis 1851 Rabbiner Schachne (AZJ 1852, S. 75) <> 1851 Rabbiner Joseph Labaszynski <> 1852-1855 RV S. M. Struck aus Filehne, wechselt nach Obersitzko <> 1854- 1858 Prediger Dr. Pinkus Neustadt (geb. 1823 in Borek, Posen, gest. 1902 in Breslau) Eröffnet später eine Privatschule in Breslau. <> 1858-1865 Prediger und Lehrer Abraham Berliner (geb. 1833 in Obersitzko, Posen, gest. 1915 in Berlin). <> 1866- Isak Goldmann aus Böhmen Akten (G).- CJ Berlin 75 A Ar 1, Nr. 50 Kultusbeamter Dr. Berliner, 1858-1865.

BERLIN, seit 1672 kurbrandenburgisches Landesrabbinat, seit 1800 verschiedene Interimsregelun- gen, 1860 erstes Gemeinderabbinat <> 1743-1762 David Fränkel (geb. 1704 in Berlin, gest. 5. Apr. 1762), zuvor in Dessau und Fft/Oder, mit Dajanim Naftali-Herz Wulf aus Schneidemühl (gest. 6. Che- schwan 1762), Menachem-Mendel Aron aus Frankfurt a. M., Joel b. Jekutiel-Jacob Sachs aus Halber- stadt od. Glogau (gest. 1770 in Lissa). <> 1763-1771 "Vicerabbi" Aaron Mosessohn Hirsch aus Brisk, "Minhat Aron" (gest. 1781 in Schwabach), mit Dajanim Gerson Unger b. Elia aus Hildesheim (seit 1765, gest. 24. Nissan 1768) <> 1772-1800 "Ober-Landes-Rabbiner" Hirschel Lewin (geb. 1721 in Rzeszow, Galizien, gest. 25. Aug. 1800), mit den Dajanim und Stiftsrabbinern Aron b. Joseph Hurwitz aus Kurland (gest. 1778), Sanwil Neugaß aus Frankfurt a. M. (gest. 1778), Samuel Sanwil Brandenburg aus Wollstein (gest. 1791), Löb Fernbach aus Fürth (wechselt 1783 nach Würzburg); später mit M. S. Weyl aus Lissa, Lazarus Horowitz aus Zülz und Schaie-Juda aus Lissa. <> 1800-1826 "Vize-Ober-Lan- desrabbiner" Meyer-Simon Weyl (1744-1826). <> 1826-1860 "Rabbinatsverweser" Jacob-Josef Öttin- ger (geb. 1780 in Glogau, gest. 7. Nov. 1860 in Berlin); 1836 Anstalten zur Rabbinerwahl; Öttinger, Ra- poport, Krochmal, Holdheim und Frankel sind im Gespräch, letzterer wird im August 1842 gewählt und 29

lehnt 1843 ab; siehe Geiger, Geschichte der Juden in Berlin, 1871, Reprint Berlin 1988, S. 254, 259- 260. <> 1854 (Feb.) Sieg der Liberalen bei den Vorstandswahlen; 1860 (31. August) "Statut für die jüdi- sche Gemeinde in Berlin": zwei Rabbiner, ein Rabbinatsassessor, drei Synagogen. <> 1865-1880 "Ober- rabbiner" Dr. Josef Aub (geb. 1805 in Baiersdorf, Mittelfranken, gest. 22. Mai 1880); tritt offiziell ins Amt am 3. Juli [5. Sept.?] 1866 bei Einweihung der Neuen Synagoge Oranienburger Str. 30 (zwischen 1850-66 hatten die lib. Gottesdienste in der Großen Hamburger Str. 11 stattgefunden). <> 1881- Dr. Siegmund Maybaum (geb. 1844 in Miskolcz, Ungarn, gest. 31. Juli 1919), JTS, RrVd. Akten (G).- CAHJP Jerusalem Berlin KGe 2, Nr. 30 Rabbinatsakten Sachs, 1845-1863.- Nr. 57 Kreditvertrag mit Rabb. Weyl, 1815.- Nr. 134 25jähr. Amtsjubiläum von Dr. Maybaum, 1906.- Nr. 146 Rabbinerwahl 1840, 1843.- Nr. 154 Rabbiner- und Assessorenwahl, 1786, 1803-04, 1809.-- Serie TD Nr. 1428 Rabb. Löb Fernbach, sein Wechsel nach Heidingsfeld/Würzburg, 1782.-- Inv. 2052 Stück 7 Brief Löb Fernbachs über sein Ausscheiden, 1782.- CJ Berlin, 75 A Be 2 Nr. 17: Oberrabbiner Prof. Dr. S. Na- scher 1876-1890 (geistesgestört).- ZIH Warszawa, Berlin 1 Privilegien des Kurfürsten Friedrich Wilhelm für die brandenburgischen Rabbiner, 1672-1691.- Berlin 2 (=Mic. CAHJP HM 7329) Akten des Vice- Ober-Land-Rabbiners M. S. Weyl, enthält Gutachten und Urteile, 1775-1826.- Berlin 4 (= Mic CAHJP HM 7292) Rabbinerwahl 1836-1838.- Berlin 10 (= Mic CAHJP HM 7298) Rabbinerangelegenheiten 1816. Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 76 [Kultusministerium] III Sect. I Abt. XIIIa [Sektensachen] Nr. 1a Akta Commiss. des Oberkonsistorialrats Nolte und des Regierungsrats Patzig betr. die kirchlichen Verhältnisse der jüd. Gem. zu Berlin, Bd. I, 1818.- Ebd., Sect. 12, Abt. XVI, Nr. 2 und 7 Das israeli - tische Kultus- und Schulwesen in Berlin, 8 Bde. 1810-1926.- Rep. 77 Tit. 1021 Berlin Nr. 19 Die Anset- zung der publiquen jüdischen Bedienten in Berlin, 1810-1850.- Nr. 62 Die gottesdienstlichen Gemeinde- und Privatversammlungen der Juden in Berlin, 3 Bde. 1815ff.- Gen. Dir. Kurmark, Tit. 232 Nr. 4 Wegen Bestellung eines jüdischen Rabbi und des daher von einigen Juden in hiesiger Synagoge erregten Tu- mults, 1729-1730.- Nr. 17 Wegen Bestellung des David Hirschel Fränkel zum Rabbi in der Alt-, Mittel-, Uker- und Neumark, Priegnitz und Hinterpommern, auch als Vice-Rabbi in Berlin, ingl. wegen der in dem neu entworfenen Juden-Reglement dem Rabbi und Aeltesten in gewissen Fällen nachgegebenen rechtlichen Cognition, 1743-1806.- Landeshauptarchiv Brandenburg, Rep. 3, Judensachen, Gen., Nr. 5 Wegen bestellten jüdischen Ober-Ältesten, Ober-Landesältesten und Oberrabbiner in Berlin, 1768- 1801.- Nr. 27 Wegen der Strafen der Juden in Zeremonien- und Streitsachen, 1763-1791.- StadtA Anger- münde Bestand Stadtverwaltung Angermünde Nr. 1014 Bestellung eines neuen Landrabbiners, 1768. Literatur.- Anon., Die Berliner Rabbinatsfrage. Besprochen von einer Stimme außerhalb der Ge- meinde, Berlin 1844, 34p. [JNUL 63B3446]- Ludwig Geiger, Geschichte der Juden in Berlin. Als Fest- schrift zur zweiten Säkular-Feier, 2 Bde. Berlin 1871, Reprint Berlin 1988, S. 254, 259-260.-, Elieser Leiser Landshuth, Tōledōth anšē ha-Šem ūfeūlathām beadath Berlīn, 1671-1871, Berlin 1884. [JNUL 32V1391 ].- Moritz Stern, Die Niederlassung der Juden in Berlin im Jahre 1671, Berlin 1930.- Josef Meisl, Protokollbuch der jüdischen Gemeinde Berlin (1723-1854), Jerusalem 1962.- Jacob Jacobson, Die Judenbürgerbücher der Stadt Berlin 1809-1851. Mit Ergänzungen für die Jahre 1791-1809, Berlin 1962.- Alfred Etzold, Jüdische Friedhöfe in Berlin, Berlin 1980.- Synagogen in Berlin: zur Geschichte einer zerstörten Architektur, Berlin 1983.- Peter Melcher, Weissensee, ein Friedhof als Spiegelbild jüdi- scher Geschichte in Berlin, Berlin 1986.- Carolin Hilker-Siebenhaar, Wegweiser durch das jüdische Berlin, Berlin 1987.- Annegret Ehmann, Juden in Berlin, ein Lesebuch, Berlin 1988.- Andreas Nechama (Hrsg.), Jüdische Grabstätten und Friedhöfe in Berlin, Berlin 1992.- Marianne Awerbuch und Stefi Jersch-Wenzel (Hrsg.), Bild und Selbstbild der Juden Berlins zwischen Aufklärung und Romantik. Bei - träge zu einer Tagung, Berlin 1992; darin S. 229-243 Michael A. Meyer, "'Ganz nach dem alten Her- kommen'? The Spiritual Life of Berlin Jewry Following the Edict of 1823".- Steven M. Lowenstein, The Berlin Jewish Community. Enlightenment, Familiy and Crisis, 1770-1830, New York und Oxford 1994. 30

Archiv.- Landesarchiv Berlin, Kalckreuthstr. 1-2, 10777 Berlin-Schöneberg.

(BERLIN,) Zweites Gemeinderabbinat <> 1826-1866 Elchanan Rosenstein (geb. 1796 in Chodzie- sen, Posen, gest. 14. Jan. 1869) <> 1869-1874 Dr. Abraham Geiger (geb. 1810 in Fft./M., gest. 1874) gewählt am 25. Nov. 1868 nach einem stürmischen Wahlkampf <> 1877-1887 Dr. Pincus Fritz Frankl (geb. 1848 in Ungarisch-Brod, Mähren, gest. 23. Aug. 1887 in Johannisbad, Böhmen), JTS <> 1887- 1918 Dr. Adolf Rosenzweig (geb. 1850 in Turdossin, Ungarn, gest. 16. Aug. 1918 in Kolberg), RrVd, bis 1890 nur RA

(BERLIN,) Predigerstelle <> 1830-1843 Salomon Pleßner (geb. 1797 in Breslau, gest. 28. Aug. 1883 in Posen), Prediger am Bet-Midrasch ohne Gemeindefunktion <> 1844-1864 "Prediger und Rabbi- natsassessor" Dr. Michael Sachs (geb. 1808 in Glogau, gest. 31. Jan. 1864) <> 1869- "Rabbinatsasses- sor" Dr. Rudolph Ungerleider (geb. 1833 in Güns, Ungarn, gest. 25. April 1911), seit den 1880er Jah- ren zum Rabbiner erhoben <> 1910-1938 Dr. Malvin Warschauer (geb. 1878 in Kanth bei Breslau, gest. 1955 in Woking, Surrey, England), HWJ, RrVd, schon 1900-1905 Prediger

(BERLIN,) Drittes liberales Gemeinderabbinat an der Neuen Synagoge <> 1890- Dr. Josef Salo- mon Stier (geb. 1843 in Waag-Neustadt, gest. Febr. 1919), JTS, RrVd, vorm. in Steinamanger [Konjek- tur!]

(BERLIN,) Konservatives Gemeinderabbinat an der Alten Synagoge, Heidereutergasse 4 <> 1878- ... Prof. Dr. Simon Nascher (geb. 1841 in Liptó-Szt.-Miklos, Ungarn, gest. 25. Juli 1901) (?) <> 1893- 1939 Dr. Samson Weisse (geb. 22.1.1857 in Waag-Neustadt, Ungarn, gest. 1946 in London), vorm. LR in Dessau; Leiter der III. Religionsschule/Lützowstr. 16 (gegr. 1893) der Jüdischen Gemeinde. Mitglied des Schul- und -Tora-Vorstands <> seit 1. Febr. 1929-1937 Dr. Jakob Freimann (geb. 1866 in Krakau, gest. 1937), JTS, "Rosch Bet Din", vorm. in Kanitz, Holleschau und Posen. Literatur.- Wegweiser, S. 94-100.

(BERLIN,) Zweites konservatives Gemeinderabbinat an der Alten Synagoge <> 1900-1916 Dr. Joseph Eschelbacher (geb. 1848 in Hainstadt, Baden, gest. 3. Dez. 1916), JTS, RrVd, vorm. in Bruch- sal; Leiter der Religionsschule/Annenstr. 1b des Luisenstädtischen Brüdervereins "Ahawas Reim" (gegr.1874), die 1901 als VII. RS von der Jüdischen Gemeinde übernommen wird. <> 1912-1926 Dr. Markus Petuchowski (geb. 10. Februar 1866 in Wilna; gest. 29. Oktober 1926), RS Berlin. Rabbiner an den Synagogen Heidereutergasse und Rykestraße, Leiter der XII. Religionsschule in der Großen Ham- burger Straße, RrVd; 1917-1928 mit Dr. Abraham Löwenthal (geb. 1868 in Posen, gest. 2. Mai 1928 in Berlin), RS Berlin, Dozent an der freien jüdischen Volkshochschule in Berlin und Religionslehrer am Sophienrealgymnasium (ab 1918).

(BERLIN,) Liberale Synagoge Lindenstr. 48-50. <> 27. Sept. 1891 Einweihung <> 1899-1935 Dr. Louis Blumenthal (geb. 1876 in Samotschin, Posen, 1943 gest. im Ghetto Theresienstadt ), RrVd, auch an der Syn. Oranienburger Str. und Leiter der II. Religionsschule/Lindenstraße 48/50, 1942 deportiert. Literatur.- Wegweiser, S. 118f.

(BERLIN,) Liberale Synagoge Tiergarten Lützowstr. 16. <> 11. Sept. 1898 Einweihung. 31

Literatur.- Wegweiser, S. 120f.

(BERLIN,) IX. Religionsschule Joachimsthaler Str. 31-32. <> 1905 Gründung der Schule (liberaler Tendenz) <> 1907-1921 Dr. Samson Hochfeld (geb. 21.7.1871 in Höxter, gest. 10. 8. 1921 in Berlin), HWJ, RrVd; 1907ff Dr. Ephraim Finkel (geb. 1863 in Tarnopol, Galizien), zuvor in Pasewalk

(BERLIN,) Liberale Synagoge Prenzlauer Berg / VI. Religionsschule Rykestr. 53. <> 4. Sept. 1904 Einweihung <> 1908-1933 Dr. Julius Juda Bergmann (geb. 1874 in Brzwany, Galizien, gest. 1954 in Jerusalem), RrVd, Leiter der Mädchenabteilung der VI. Religionsschule/Rykestraße 53 (gegr. 1902) der Jüdischen Gemeinde <> 1917-1942 Dr. Max Weyl (geb. 1873 in Berlin, gest. 27. Sept. 1942 im Ghetto Theresienstadt ), RS Berlin, an den Synagogen Rykestraße 53 und Kaiserstraße 29/30, Leiter der Mäd- chenabteilung der VI. Religionsschule/Rykestr. 53 der Jüdischen Gemeinde (um 1926) <> nach Wieder - herstellung der Synagoge 1953-1965 Dr. Martin Riesenburger (geb. 1896, gest. 14. Apr. 1965), Rabbi- ner der Jüd. Gem. Berlin/DDR Literatur.- Wegweiser, S. 122-124.

(BERLIN,) Liberale Synagoge Charlottenburg Pestalozzistr. 14-15. <> 19. Mai 1912 Einweihung als orthodoxe Vereinssynagoge, 1919 in Gemeindebesitz übergegangen <> 1916/17-1919/20 Dr. Arthur Liebermann (geb. 1870 in Ricse, Ungarn, gest. 1950 in Raanana) <> 1919-1934 Dr. Emil Nathan Levy (geb. 1879 in Dambach, Elsaß, gest. 1953 in Tel Aviv) Literatur.- Wegweiser, S. 138-141.

(BERLIN,) Liberale Synagoge Charlottenburg Fasanenstr. 79-80. <> 26. Aug. 1912 Einweihung <> 1912-1939 Dr. Julius Galliner (geb. 2.2.1872 in Zinten, Ostpreußen, gest. 1949 in New York), RrVd, seit 1900 in Charlottenburg als Rabbiner tätig, 1920 erblindet. <> 1912-1942 Dr. Leo Baeck, RrVd. Literatur.- Wegweiser, S. 125-131.

(BERLIN,) Liberale Synagoge Moabit Levetzowstr. 7-8. <> 7. Apr. 1914 Einweihung <> 1913-1943 Dr. Julius Lewkowitz (geb. 1876 in Georgenberg, Oberschlesien, deportiert), RrVd. Literatur.- Wegweiser, S. 134-137.

(BERLIN,) Orthodoxe Synagoge Kreuzberg Kottbusser Ufer 48-50. <> 17. Sept. 1917 Einweihung <> 1916-1932 Dr. Isidor Bleichrode (geb. 22. Oktober 1867 in , gest. 4. Feb. 1954 in Jerusalem), zuvor beim Louisenstädter Brüderverein. Literatur.- Wegweiser, S. 142-145.

(BERLIN,) Liberale Synagoge Wilmersdorf Prinzregentenstr. 69-70. <> 16. Sept. 1930 Einweihung durch Rabbiner Bergmann und Baeck. <> 1832-1838 Dr. Manfred Swarsensky (geb. 1909 in Marien- fließ, Pommern, gest. 1981 in Madison, USA) Literatur.- Wegweiser, S. 149-152.

Weitere Gemeinderabbiner: seit 1899 Dr. Joseph Wiener, JTS, vorm. in Antwerpen; 1910-1942 Dr. Sally Gans (geb. 1878 in Wreschen, Posen), HWJ, RaVd, 1910-25 an der Lehrerbildungsanstalt, danach 32

an verschiedenen jüd. Mittel- und Oberschulen; um 1913 Dr. Simon Eppenstein (geb. 1864 in Kroto- schin, gest. 1920 in Berlin), Dozent am RS, Fabian, Dr. Ephraim Finkel (geb. 1863 in Tarnopol, Gali- zien), Dr. Julius Grünthal (geb. 1875 in Posen), ca. 1919- Dr. Ludwig Pick (geb. 1845 in Komorn, Ungarn; gest. 1937 in Berlin), alle RrVd; um 1914 Dr. Hermann Grünfeld (geb. 1837 in Nikolsburg/ Mähren), promov. 1864 in Halle; 1917-1923 [lib.] Dr. Benzion Kellermann (geb. 11.12.1869 in Ge- rolzhofen, Bayern, gest. Juni 1923); 1924-1939 in B.-Lichtenberg Dr. Arthur Rosenthal (geb. 1881 in Köthen, Anhalt, gest. 1951 in New York), HWJ; 1926-1939 [lib.] Dr. Max Wiener (geb. 1882 in Op- peln, gest. 1950 in New York); seit 1927 M. Freierseit; seit 1928 Emil Cohn.

Berliner Privatsynagogen (alphabetisch, siehe das Referenzwerk von Max M. Sinasohn, Die Berliner Privatsynagogen und ihre Rabbiner 1671-1971, Jerusalem 1971).

(BERLIN, Privatsynagogen:) Adass Jeschurun Alte Schönhauserstr. <> um 1889 Dr. J. Landsber- ger <> um 1899-1905 Dr. A. Ellenbogen (gest. 1905).

(BERLIN, Privatsynagogen:) Adass Jisroel Gipsstr. 12a <> Juni 1869 ggr. von zweihundert Hausvä- tern aus Protest gegen die Berufung Geigers; 1885 als Körperschaft des öff. Rechts anerkannt <> 1869- 1899 Dr. Israel Hildesheimer (geb. 1820 in Halberstadt, gest. 1899 in Berlin), zuvor Rabbiner in Ei- senstadt; gründet 1873 das Orthodoxe Rabbinerseminar, das von seinem Sohn Dr. Meier Hildesheimer weitergeführt wird. <> 1900-1939 Dr. Esra Munk (geb. in Altona), RS Berlin, mit RA Dr. Eduard Chaim Biberfeld; 1922-1938 Dr. Hermann Zwi Klein (geb. 10.1.1879 Nagy-Salló, gest. 1955 in Bue- nos Aires) von der Breuer-Jeschiwa Literatur.- Die israelitische Synagogengemeinde Adass Jisroel in Berlin, Berlin 1904 [JNUL 38B1681].- Max Sinasohn (Hrsg.), Adass Jisroel Berlin: Entstehung, Entfaltung, Entwurzelung 1869- 1939, Jerusalem 1966, 177p. [JNUL 66B1546]

(BERLIN, Privatsynagogen:) Agudath Achim, Pankow <> um 1915- um 1928 Dr. Seligmann Pick (geb. 1864 in Polnisch-Krone, Posen, gest. um 1928), zuvor in Strasburg/Wpr.

(BERLIN, Privatsynagogen:) Ahawas Achim, Prinzenallee 87, Wedding <> 1899 gegründet <> ca. 1908-1914 Jacob Sänger (geb. 1878 in Bingen, gest. 1838 in Breslau), HWJ/RS, RrVd <> 1920-1922 Dr. Arthur Rosenthal (geb. 1881 in Köthen, Anhalt, gest. 1951 in New York), HWJ, wechselt nach Beuthen <> 1924-1938 Dr. Siegfried Alexander (geb. 1886 in Lobsens, Posen, deportiert nach Ausch- witz), HWJ

(BERLIN, Privatsynagogen:) Ahawas Reïm (Louisenstädtischer Brüderverein, orthodox) Prinzenstr. 86; seit 1910 Dresdener Str. 127 <> 28. Febr. 1871 gegründet <> 1880-1894 Dr. Nathan Deutschländer (gest. 1894) aus Ungarn, Hildesheimer-Schüler, schon seit 1872 Prediger des Vereins <> vor 1901 -1915 Dr. Isidor Bleichrode (geb. 1867 in Stettin, gest. 1954 in Jerusalem), RS Berlin <> 1916- Dr. Schlomo Frankfurter (geb. 1876 in Szobotist, Ungarn, gest. 1938), RS Berlin <> 1930 aufgelöst. Literatur.- Maren Krüger, "Der Louisenstädtische Brüderverein Ahawas Reim", Menora 4 (1993), S. 217. 33

(BERLIN, Privatsynagogen:) Ahawas Scholaum und Mogen Dowid (Vereinigte Synagogenvereine e. V.) Linienstr. 197/ Kleine Auguststr. 10 [Rosenthaler Str. 11-12/ Luisenstr.?] <> 1852 Gründung des Ver- eins <> um 1879 Dr. J. Deutschländer <> um 1899/1901 Dr. Salomon Stein, RS Berlin <> 1912-1927 Dr. Bernhard Königsberger (geb. 1866 in Kattowitz, gest. 13. Juni 1827 in Berlin), RS Berlin <> 1927-1935 M. Fleischer <> 1935-1938 David Rebhun.

(BERLIN, Privatsynagogen:) Ahawas Thauroh, Lausitzerplatz <> um 1899/1913 Dr. Moritz Jano- witz, vorm. in Meisenheim und Dirschau

(BERLIN, Privatsynagogen:) Ahawath Zion, Schönhauser Allee 4 <> 1901 gegründet <> - ca. 1910 Dr. A. Garbatti <> 1928-1930 Dr. Moritz Silberberg (geb. in Posen, gest. 1932[1930?]) <> Dr. Zwi Harry Levy.

(BERLIN, Privatsynagogen:) Beth-Hamidrasch Heidereutergasse 4 <> 1745 Einweihung <> 1746- 1778 Sanwil Neugaß (geb. in Frankfurt a. M., gest. 10. Tewet 1778, auf seinem Grabstein hplyg bySybh ph qhltnw l"b Snym) <> 1778-1824 Schmaja Landsberger (geb. 1744, gest. Aug. 1824), aus Lissa, Schüler von Meir Barby in Halberstadt <> 1824-1870 Michael Landsberger (geb. um 1804 in Berlin, gest. 6. Juli 1870), Sohn des Vorgenannten <> 1871-1884 Bernhard Zomber (geb. 1821 in Liask, Ruß- land, gest. 1884) <> 1884-1904 Abraham Biberfeld (geb. 1831 in Borek, Posen, gest. 6. Feb. 1906) <> 1904-1942 Dr. Eduard Chaim Biberfeld (deportiert), Sohn des Vorgenannten Literatur.- Max Rosenberg u. a., "Zur Geschichte des Beth-Hamidrasch in Berlin", Statut der Beth- Hamidrasch-Gesellschaft zu Berlin 1875 (5635), Berlin 1890, S. 3-10; Moritz Stern, Das Vereinsbuch des Berliner Beth Hamidrasch, 1743-1783 (= Beiträge zur Geschichte der jüdischen Gemeinde zu Ber- lin, Bd. 4), Berlin 1931; Sinasohn, Privatsynagogen, S. 13-22.- Jörg H. Fehrs, Von der Heidereutergasse zum Roseneck. Jüdische Schulen in Berlin 1712-1942, Berlin 1993, S. 31-34.

(BERLIN, Privatsynagogen:) Beth Jacob <> 1890-91 Dr. Abraham Löwenthal (geb. 1868 in Posen, gest. 2. Mai 1928 in Berlin), RS Berlin, zugleich Leiter (1891) der Religionsschule des Luisenstäd- tischen Brüdervereins.

(BERLIN, Privatsynagogen:) Beth Zion, Brunnenstr. 33 (orthodox) <> 1879 gegründet <> 1892- 1926 Levy Höxter (geb. 1863 in Treysa, Hessen, gest. 1927), RS Berlin <> 1926-1930 Dr. Ezechiel Landau (geb. 1888 in Prag, gest. 1965 in New York), RS Berlin.

(BERLIN, Privatsynagogen:) Bne Brit <> 1888- Dr. Philipp Kroner <> Dr. B. Friedmann (gest. 2. Adar 1902)

(BERLIN, Privatsynagogen:) Ez Chajim (W. Wolff'sche Synagoge) Landsbergerstr. 84 <> Ende 19. Jh. Dr. J. Ruben <> um 1899/1913 Dr. Arnold Grünfeld

(BERLIN, Privatsynagogen:) "Friedenstempel" Berlin-Hallensee, Markgraf-Albrecht-Str. 11-12 <> 1923 gegründet <> bis 1925 Dr. Benno Gottschalk (geb. 1883 in Berlin, gest. Juli 1966 in Los An- geles), HWJ <> 1925-1937 Dr. Joachim Prinz (geb. 1902 in Burchardsdorf, Oberschlesien, gest. in den USA), HWJ. und 1826-1837 Dr. Ignaz Maybaum (geb. 1902 in Wien, gest. 1976 in England). 34

Literatur.- Wegweiser, S. 146-148.

(BERLIN, Privatsynagogen:) Grunewald, Franzensbader Str. 7-8 <> 1923 gegründet <> 1925-1936 Dr. Emil Bernhard Cohn (geb. 1881 in Berlin-Steglitz, gest. 28. Feb. 1948 in Los Angeles), HWJ.

(BERLIN, Privatsynagogen:) Liebermannsche "Supplementsynagoge" <> 1838-1846 Prediger Dr. Mayer Landsberg (geb. 1810 in Meseritz, Posen, gest. 20. Mai 1870 in Hildesheim) <> um 1900 abge- rissen.

(BERLIN, Privatsynagogen:) Lippmann-Tauss Neue Friedrichstr. 21, 1880 Alexander- Ecke Prenz- lauerstr., um 1890 Georgenkirchstr. 24, 1893 Gollnowstr. 12 <> um 1870-1919 Dr. Oskar Secharjahu Lipschütz (geb. 1847 in Landberg/W., gest. 26. März 1919), Sohn von Baruch L., stud. Berlin, gründet Religionsschule nach Vorbild der Adass Jisroel; bis 1895 zweiter Rabbiner Dr. Markus Petuchowski (geb. 1866 in Wilna; gest. 29. Oktober 1926) <> 1919-1942 Dr. Felix Singermann (geb. 1888 in Kos- ten, Posen, deportiert). Literatur.- Felix Singermann, Die "Lippmann-Tauss"-Synagoge, Berlin 1926, 56p. [JNUL S62B2392]

(BERLIN, Privatsynagogen:) Marcuse Spandauerstr. 16.

(BERLIN, Privatsynagogen:) Moabit und Hansabezirk Lessingstr. 19 <> 1895 gegründet <> um 1900 Dr. Winkler <> 1910-1916 Dr. Arthur Liebermann (geb. 1870 in Ricse, Ungarn, gest. 1950 in Raanana) <> Chaim Heinrich Cohn

(BERLIN, Privatsynagogen:) Neweh Scholaum Lothringerstr. <> um 1899/1901 Dr. Hermann Grünfeld, vorm. in Königsberg

(BERLIN, Privatsynagogen:) Norden, Schönhauser Allee 162 (liberal) <> 1923 gegründet (?)<> um 1901 Auerbach <> 1928-1942 Dr. Martin Salomonski, HWJ (geb. 1881 in Berlin, 1944 aus Theresien- stadt deportiert nach Auschwitz)

(BERLIN, Privatsynagogen:) Oranienburger Vorstadt "Ohel Jitzchak" Oranienburgerstr. <> 1877 ge- gründet <> um 1889 Dr. J. Joël <> 1894-1904 Dr. Arthur Liebermann (geb. 1870 in Ricse, Ungarn, gest. 1950 in Raanana) <> vor 1913 -1928 Dr. Ludwig August Rosenthal (geb. 1855 in Putzig, West- preußen, gest. 1928), auch Dozent an der HWJ <> 1928-1936 Dr. Israel Nobel (geb. 1887 in Ungarn, gest. 1962 in Jerusalem) Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 30, Tit. 95, Sect. 5, J Nr. 28 Isr. Religionsverein der Oranien- burger Vorstadt, 1886-1888.

(BERLIN, Privatsynagogen:) Potsdamer Brücke (Verein Tiergarten-Synagoge e. V.) Schöneberger Ufer 26 (orthodox) <> 1875/76 eingeweiht <> 1895-1912 Dr. Marcus Petuchowski (geb. 1866 in Wil- na, gest. 1926), RS Berlin, RrVd; Leiter der Religionsschule des Vereins (neu gegründet 1907). <> Dr. Salomon Cohn <> -1937 Dr. Heinrich Berger (geb. 1861 in Vasvár, Ungarn, gest. 1937), RrVd 35

(BERLIN, Privatsynagogen:) Reformgemeinde, Johannisstr. 16 <> 1816-1823 erster Reformtempel, wird auf Regierungsedikt geschlossen <> 1845 gegründet durch den Lehrer Dr. Sigismund Stern (geb. 1812 in Karge, Posen, gest. 9. Mai 1867 in Frankfurt a. M.), wechselt 1855 nach Frankfurt <> 1846 Dr. Salomon Friedländer (geb. 1823 in Brilon, Westfalen, gest. 22. Aug. 1860 in Chicago) <> 1847-1860 Dr. Samuel Holdheim (geb. 1806 in Kempen, Posen, gest. 1860) <> 1860-1890 Dr. Immanuel Hein- rich Ritter (geb. 1825 in Ratibor, Oberschlesien, gest. 9. Juli 1890 in Johannisbad), seit 1851 vertreten- der Prediger <> 1891-1910 Dr. Wilhelm Klemperer (geb. 1839 in Prag, gest. 1912 in Berlin), vorm. in Landsberg/W. <> 1910-1933 Dr. Josef Lehmann (geb. 27.9.1872 in Warburg, Westfalen, gest. 8. Juni 1933), Abtrünniger des RS Berlin <> 1933-1938 Dr. Benno Gottschalk (geb. 28. Oktober 1883 in Ber- lin; gest. 1966 in Los Angeles). Literatur.- Kalisch, Moritz. Das Verhältniss der jüd. Gem. zu den Reform-Genossenschaften nach den Kultusbestimmungen des Gesetzes vom 23. Juli 1847. Ein offenes Sendschreiben, Berlin 1848, 93p. [JNUL S42B352].- Wegweiser, S. 101-107; darin S. 102 Abdruck eines Porträtbogens "Rabbiner der Jü- dischen Reformgemeinde", aus Mitteilungen der jüdischen Reformgemeinde zu Berlin, April 1835. Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Abt. I, Sect. 34, Tit. 30, Nr. 119 Sektenwesen und Reform- gemeinden unter den Juden, 1843-1851.- Rep. 30, Tit. 95, Sect. 5, J Nr. 6 Die hiesige jüdische Reform- gemeinde, 1859-1898.

(BERLIN, Privatsynagogen:) Reformgemeinde, zweiter Prediger <> 1860-1909 Dr. Julius Oppen- heimer (geb. in Westdeutschland, gest. 1909)

(BERLIN, Privatsynagogen:) Reformgemeinde, dritter Prediger <> 1884-1914 Dr. Moritz Levin (geb. 1843 in Wongrowitz, Posen, gest. 13. Dez. 1914), RS, vorm. in Nürnberg <> 1918-1923 Dr. Felix Coblenz (geb. 1863 im Bez. Trier, gest. 1924), HWJ, zuvor in Bielefeld <> ca. 1925-1938 Dr. Karl Ro- senthal (geb. 16. Juni 1885 in Lage, Lippe, gest. 1952 in den USA)

(BERLIN, Privatsynagogen:) Reformgemeinde, vierter Prediger <> 1897-1934 Dr. Julius Jelski (geb. 1865 in Slonim, Russ.-Polen, gest. 25.12.1937 in Genf) <> 1934-1937 Dr. Max Koppel (geb. 1905 in Mönchengladbach, gest. 1974 in New York)

(BERLIN, Privatsynagogen:) Schass Chewra Oranienburgerstr. 32 (später 30) <> um 1855 gegründet <> bis 1865 Prof. Dr. Michael Friedmann (geb. 1833 in Jutroschin, Posen, gest. 1911 in London) <> bis 1872 Dr. Nathaniel Ehrenfeld (geb. 1843 in Csusz bei Komorn, Ungarn, gest. 17. Feb. 1912 in Prag), wechselt nach Brandenburg <> bis 1921 Prof. Dr. David Hoffmann (geb. 1843 in Verbo, Un- garn, gest. 1921) <> bis 1928 Dr. Meyer Munk (geb. 1869 in Altona, gest. 1928 in Erez-Israel) <> bis 1932 Rafael Schalom Schaul Munk (1899-1969) <> bis 1937 Aron (Samuel?) Neuwirth (1881-1958)

(BERLIN, Privatsynagogen:) Schochore Hatow Neue Friedrichstr. (orthodox) <> 1866-1878 Dr. Si- mon Naschér (geb. 1842 in Liptó-Szt.-Miklos, Ungarn, gest. 25. Juli 1901), JTS <> 1881-1883 Dr. Ludwig Stein (geb. 1859 in Erdö-Benye, Ungarn, gest. 1930 in Salzburg) <> Mit der B'ne-Brith-Syn- agoge Grüner Weg 19 vereinigt. 36

(BERLIN, Privatsynagogen:) Schöneberg Münchener Str. 37 <> 1909 gegründet <> 1911-1935 Ar- thur Levy (geb. 1881 in Hochfelden, Elsaß, gest. 1961 in Kiriat Bialik), RrVd <> 1935 zum Rt. des "Religionsvereins Westen" Literatur.- Wegweiser, S. 132f.

(BERLIN, Privatsynagogen:) Hochschule für die Wissenschaft des Judentums Lindenstr 48-50 <> 1872-1874 Dr. Abraham Geiger <> 1874-1893 Dr. David Cassel (geb. 1818 in Glogau, gest. 22. Jan. 1893) <> 1895-... Dr. Eduard Baneth (geb. 1855 in Liptau, Ungarn, gest. 7. Aug. 1930), RS Berlin, vorm. Rb. in Krotoschin <> 1903-1938 Dr. Ismar Elbogen (geb. 1874 in Schildberg, Posen, gest. 1943 in New York), JTS

(BERLIN, Privatsynagogen:) "Westen" Passauer Str. 2 (orthodox) <> 1894 gegründet <> um 1899/1901 Dr. Philip Kroner, zuvor in Brandenburg <> 1905-1914 Dr. Emil Nathan Levy (geb. 1879 in Dambach, Elsaß, gest. 1953 in Berlin) <> 1917-1931 Dr. Hartwig Carlebach (geb. 1889 in Lübeck, gest. 1967 in New York) <> 1931-1938 Dr. Alexander Altmann (geb. 1906 in Kaschau, Slowakei)

BRANDENBURG <> bis 1818 Lehrer Michael Jelenberg <> 1818-1853 Lehrer Michael Samu- elsohn (geb. 1769 in Brandenburg, gest. 1853) <> 1859-1872 Dr. Philipp Raphael (gest. 1. Aug. 1872), zuvor in Labes, Pommern <> 1872-1876 Dr. Nathaniel Ehrenfeld (geb. 1843 in Ungarn), Schüler Hil- desheimers, wechselt nach Prenzlau <> 1876-1888 Dr. Philipp Kroner, zuvor in Emden, später Religi- onsschuldirigent in Berlin <> 1888-1892 Dr. Immanuel Rosenberg, wechselt nach Thorn <> 1893- 1894 Dr. Immanuel Plato (geb. 1863 in Karlsruhe), vom RS Berlin, wechselt an die Hamburger Klaus <> 1895 (1. Mai)- Dr. Aron Ackermann (geb. 1867 in Hochhausen, Baden, gest. 1912), vom RS Berlin. Literatur.- Aaron Ackermann, Geschichte der Juden in Brandenburg a. H., Berlin 1906, S. 141-142 [JNUL 55B856]. Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1021 Brandenburg Nr. 1 Die öffentlichen Bedienten der jüdischen Gemeinde zu Brandenburg a. d. Havel, 1813.

COTTBUS <> L. Kamerase <> 1902-1935 Dr. Salomon Posner (1866-1942), JTS, RrVd, vorm. in Karlsruhe, emigriert nach Palästina <> 1935-1938 Manfred Lubliner, JTS, emigriert nach Chile Literatur.- Salomon Posner, Geschichte der Juden in Cottbus, Cottbus 1908, 39p. [JNUL 63B776; Alliance 8° J Br 1684]- Rudolf Lehmann, "Zur Geschichte der Juden in der Niederlausitz bis zur Mitte des 19. Jhs." Niederlausitzer Mitteilungen 24, 1936.

FRANKFURT/ODER <> 1772-1780 Saul Berlin, Sohn des Berliner Oberrb. Hirschel Lewin <> 1781-1792 Josef Teomin "Peri Megadim" <> 1793-1801 Naphtali Hirsch Katzenellenbogen "Schaar Naftali" (geb. 1745 in Bamberg, gest. 1813 [1823?] in Winzenheim, Elsaß), wechselt nach Glogau, Ha- genau, Winzenheim. <> 1805-1811 Juda-Löb Margulies "Peri Tebua" (geb. 1747, gest. 14. Juni 1811). <> -1836 "Vizerabbiner" Hirsch Meyer Baschwitz, soll schon 1832 pensioniert werden <> 1836-1840 Dr. Samuel Holdheim (geb. 1806 in Kempen, Posen, gest. 1860 in Berlin). Danach Vakanz. <> 1846- 1848 Dr. Josef Isaaksohn (geb. 1811 in Filehne, gest. 1885 in Hamburg) <> 1848-1851 "Prediger" Dr. Ludwig Lewysohn (geb. 1819 in Schwersenz, Posen, gest. 26. März 1901 in Stockholm). <> um 1858 vakant <> 1863-1893 Dr. Maier Löwenmayer (geb. 1823 in Grätz, Posen, gest. 17. Februar 1893), JTS <> 1894-1897 Dr. Louis Blumenthal (geb. 1876 in Samotschin, Posen, deportiert nach Theresienstadt), 37

RrVd, wechselt nach Danzig <> 1897-1903 Dr. Samson Hochfeld (geb. 21.7.1871 in Höxter, gest. 10. 8. 1921 in Berlin), HWJ, RrVd, wechselt nach Düsseldorf <> bis 1908 Julius Jordan (Jehuda) Berg- mann (geb. 1874 in Brzwany, Galizien, gest. 1954 in Jerusalem), RrVd, wechselt nach Berlin <> 1910- 1925 Dr. Martin Salomonski (geb. 1881 in Berlin, deportiert), RrVd, wechselt nach Berlin <> 1925- 1927 Dr. Iwan Grün (geb. 1901 in Frankfurt/O., gest. 1981 in New Castle, USA), HWJ, wechselt nach Danzig <> 1928-1936 Dr. Ignaz Maybaum (geb. 1897 in Wien, gest. 1976 in London), wechselt nach Berlin <> 1936-1939 Curtis Emanuel Cassell (geb. 1912 in Oppeln, lebt in London), HWJ/JTS Literatur.- Stern, III, ii, 2, Nr. 986: Gesuch des Berliner Oberrabbiners Hirschel Levin um Jurisdikti- onsvollmacht für die Messe in Frankfurt/Oder. Akten (G).- CAHJP Jerusalem KGe 11 Nr. 33 staatl. Verfügungen an Oberlandrabb. David Fränkel, 1747.- Nr. 34 Anstellung Rabbiner 1831-1845.-- Inv. 5683 Anstellungsvertrag und Kopien von Briefen des Josef Teomim, 18. Jh.- CJ Berlin, 75 A Fr 5 Nr. 16 Anstellung Rabbiner 1781, 1805.- Nr. 17 Anstel- lung Rabbiner 1816-18.- Nr. 18 Anstellung Rabbiner 1845-61. Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1021, Frankfurt (Oder) Nr. 6 Die Ansetzung der publi- quen jüdischen Bedienten in der Stadt Frankfurt a./O, 1812-1830..- StadtA Frankfurt/Oder Bestandsab- teilung I, Gruppe VIII, Gericht: VIII 1670 Elias Herschel von Pietricowe in Polen gegen Kron-Rabbiner Joachim Loeser in F/O. wg. Rückzahlung eines entliehenen Kapitals, o. J.

KÖNIGSWUSTERHAUSEN <> ca. 1898- Dr. S. Grünfeld, zuvor in Pasewalk

LANDSBERG a. d. Warthe [Gorzów Wielkopolski], ehem. Landesrabbinat der Neumark <> 1837- nach 1843 N. N. <> 1845-1846 Dr. Simeon Löb Schwabacher (geb. 1819 in Oberdorf, Württ., gest. 1888 in Odessa) <> 1846-1848 Dr. Baruch-Isaak Lipschütz (geb. 1812 in Wronke, gest. 18. Dez. 1877 in Berlin) <> um 1858 vakant <> 1864-1885 Dr. Wilhelm Klemperer (geb. 1839 in Prag, gest. 1912 in Berlin), JTS <> 1890- nach 1913 Dr. Bernhard Elsaß, RS Budapest, RrVd <> 1934-1936 Dr. Fritz Plotke (geb. 1906 in Berlin, gest. 1996 oder 1997 in Hammond, Ind., USA) Akten (G).- CAHJP Jerusalem KGe 2, Nr. 33 Beitrag an Landrabbiner, 1768-1811.- Nr. 55 Persona- lia Dr. Wilhelm Klemperer, 1875-1885.

POTSDAM <> 1760-1777 Jechiel Michel, aus Polen. Erster Rabbiner der Gemeinde. <> 1777-1790 "interimsbestallter Rabbiner" David Koppel Reich, aus Witzenhausen. <> 1791-1794 Talmudlehrer Moses b. Juda Meyer, aus Hamburg. <> 1794-1851 zu Berlin <> 1851- Dr. Samuel Apolant (geb. 1823 in Deutsch-Krone, Westpreußen) <> 1857-1896 Dr. Tobias Cohn (geb. 1826 in Hammerstein, Westpreußen), Stud. beim Vater; Lehrerseminar in Tuchel und Gymn. in Berlin, Abitur 1850. Prom. 1856 Berlin. Liberal, Kultusreform, 1891 Harmonium, Reibungen mit den Orthodoxen. <> 1896-1902 Dr. Paul Rieger (geb. 1870 in Dresden, gest. 1939 in Stuttgart), JTS und HWJ <> 1902-1908 Dr. Ro- bert Kaelter (geb. 27.7.1874 in Breslau, gest. 6. März 1926 in Danzig), HWJ <> um 1913 – um 1935 Dr. Hermann Schreiber, RrVd Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1021, Potsdam Nr. 2 Die Anstellung der publiquen Be- dienten bei der Judengemeinde zu Potsdam, 1811-1812. Literatur.- Robert Kaelter, Geschichte der jüdischen Gemeinde zu Potsdam, Potsdam 1903 (Reprint Potsdam 1993), S. 58ff. "Rabbiner" 38

PRENZLAU (größte Gemeinde im Reg.-Bez. Potsdam) <> 1824-1845 Gerson Zippert Asche <> 1849-1875 Dr. Leiser Lazarus (geb. 1822 in Filehne, gest. 16. April 1879 in Breslau) <> 1875-1878 Dr. Nathaniel Ehrenfeld (geb. 1843 in Csusz bei Komorn, Ungarn, gest. 17. Feb. 1912 in Prag), RS Berlin, wechselt nach Gnesen <> 1879-1880 Dr. Bernhard Ritter (geb. 1855 in Reinerdorf, Oberschle- sien, gest. 1935 in Rotterdam), JTS <> um 1884 Cohn <> 1885-1934 Dr. Oskar Bähr (geb. 1856 in Mayen bei Koblenz, deportiert nach Theresienstadt), RS Berlin Akten (G).- CAHJP Jerusalem S 185, Nr. 1 Quittungsbuch des Rabbiners, 1835ff.- CJ Berlin, 75 A Pr 1 Nr. 5 Personalia Rabbiner G. Z. Asche 1824-45.- Nr. 6 Klage des Hirsch Magnus gegen die Gemeinde wg. Anstellung des Vizerabbiners 1818-20.- Nr. 9 Bewerbungen um die Rabbiner- und Schächterstelle 1846f. Literatur.- Oskar Bähr, Aus der älteren Geschichte der Juden in Prenzlau, Prenzlau o. J. (um 1900), 34p. [JNUL S54B997]

SCHWEDT a. d. Oder <> um 1820/67 Nathan Hirsch Kuttner <> 1893-1897 Dr. Neumann Sand- ler (geb. 1865 in Inowrazlaw, Posen), JTS, wechselt als Zahnarzt nach Berlin <> 1904-1910 Dr. Isaak Holzer (geb. 1873 in Krakau, gest. 2. Juli 1951 in Poughkeepsie, USA), HWJ, RrVd <> 1910-1934 Dr. Siegmund Jampel (geb. 30.11.1874 in Tucholka[l?], Galizien, gest. 1934 [1924?]), RrVd Akten (G).- CAHJP Jerusalem S 138, Nr. 4 Personalia Dr. Sandler, 1892-1897.- GA II 503 Prozeß des Rabb. Kuttner gegen die Gemeinde wegen Besoldung, 1851-60.- CJ Berlin, 75 A Schw 2 Nr. 26 Ver- trag mit dem Rabbiner Dr. I. Holzer 1904.- Nr. 27 Rabbiner Nathan Hirsch Kuttner 1821, 1846.- Nr. 28 Ansprache der Gemeindevertretung zum 50jähr. Amtsjubiläum des Rabbiners N. H. Kuttner.- Nr. 29 Be- werbungen um die Stelle des Predigers und Religionslehrers 1901.

SCHWIEBEN [Schwiebus?] <> Akten (G).- CJ Berlin, 75 A Schw 6 Nr. 13 Rabbiner Rawitscher 1908.

SPANDAU <> Rabbinatskand. fungieren als "Hilfsprediger und Religionslehrer" <> 1889 Dr. Cohn, RA Berlin <> 1890 Dr. S. Grünfeld, wechselt nach Pasewalk <> 1894 Dr. Ludwig Rosenthal (geb. 1870 in Wittelshofen, Bayern, gest. 1938 in Köln), RS <> 1895 Dr. Ludwig Hannes (geb. 1868 in Fraustadt, Posen), JTS, wechselt nach Konstanz <> 1897-1900 Dr. Max Weyl (geb. 1873 in Berlin, gest. 27. Sept. 1942 im Ghetto Theresienstadt ) <> 1900-1901 Dr. Julius Lewitt (geb. 1866 in Samter, Posen), wechselt nach Hoppstädten <> 1901 Dr. Baron <> Danach Ausschreibung einer Rabbinerstelle. <> 1904-1914 Dr. Isak Heilbronn (geb. 4. Juni 1880 in Thaun i. Rhön, gest. 1943 in New York) <> 1912 (März bis November) Dr. Abraham Michalski, RS, wechselt nach Warburg, Westf. <> 1917- Dr. Arthur Löwenstamm, zuvor Rb. in Pleß Literatur.- Franz Kohstall, Chronik der jüdischen Gemeinde Spandau, Berlin-Spandau 1929, S. 54- 55: "Kultusbeamte und Rabbinat".

WRIEZEN <> um 1858 Prediger Ruhenstein

ZÜLLICHAU [Sulechów] <> 1869-1874 RV Simon Lindermann (geb. 1827) 39

P R O V I N Z O S T P R E U S S E N [Prusy Wschodnie]

Bev. 1817: Reg.-Bez. Königsberg 2.098, Gumbinnen 291 Status.- Im 18. Jahrhundert dem Posener, dann dem Breslauer OLR unterstellt; das URt in Königs- berg ist noch nach der Kultusstatistik von 1843 das einzige Rt in der Provinz Ostpreußen; eine behördli- che Bestätigung des Titulars findet nicht statt. Später Gründung weiterer Rabbinate in Lyck (vor 1850), Tilsit (1860) und Memel (1865). In Insterburg am 24. Sept. 1880 Zusammenschluß der Gemeinden zum Ostpreußischen Synagogenverband, der seinen Sitz in Allenstein und seit 1913 in Königsberg hatte. Rechtsquellen.- (UB HD: J 3543) Prov. Ostpreußen Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 76 [Kultusministerium] III Sect. I Abt. XIIIa [Sekten- und Ju- den-Sachen] Nr. 1b [=Mic. HM 9876] Die von den Regierungen der Provinz Preußen auf die Ministeri - alverfügung vom 8. 3. 1843 über das Kultus- und Schulwesen der Juden erstatteten Berichte.- Ebd., Sect. 2, Abt. XVI, Nr. 2 Das israelitische Kultus- und Schulwesen im Reg.-Bez. Königsberg, 2 Bde. 1811-1858.- Sect. 6, Abt. XVI, Nr. 2 idem, Reg.-Bez. Gumbinnen, 1818-1874.- Rep. 89c, XIVb Bestim- mungen über die Verhältnisse der Juden, Nr. 3 Provinz Preußen 1823-1846.- Generaldirektorium, Ost- preußen, Tit. 73, Sect. 1, Nr. 18 Wegen der publiquen jüdischen Bedienten, 1767-1806.- Sect. 5, Nr. 21 Wegen Bestellung der jüdischen Rabbiner in Ostpreußen, 1745-1800.- Nr. 64 Das Gesuch des Ober- Rabbiner in Breslau, Joseph Jonas Fraenkel, denjenigen Commissionair, welchen er in Königsberg in Preußen ansetzen will, alle Praerogativen und Vorzüge ungestöhrt genießen zu lassen, 1765. Archiv.- Archiwum Państwowe w Olsztynie, Zamkowa 3, 10074 Olsztyn; siehe Aufstellung im Biule- tyn Zydowskiego Instytutu Historycznego w Polsce 1991, Nr. 3, S. 83-90 (keine speziell rabbinatsbezüg- lichen Akten).- Ehemaliges StA Königsberg und andere Teilbestände ostpreußischer Behörden des 18.- 20. Jhs. im GStA Berlin-Dahlem.

ALLENSTEIN [Olsztyn] <> um 1900/18 Dr. Markus Olitzki, RS, RrVd <> Naftali Apt (geb. 1888, ermordet 1942), RS Berlin

GUMBINNEN [russ. Gusev] <> um 1858 Lehrer und RV E. M. Danziger <> 1863-1867 Heinrich Schwarz <> um 1933 Fritz Cohn

INSTERBURG [russ. Černjahovsk] <> um 1879/1900 A. M. Weinberg <> um 1913 Dr. Max Beer- mann, RrVd <> um 1918 Dr. Zlocisti <> 1920-1925 Dr. Siegbert Neufeld (geb. 1891 in Berlin, gest. 23. Nov. 1971 in Ramat Chen, Israel) <> 1926-1933 Dr. Julius Augapfel (geb. 1892 in Jaroslaw, Polen, deportiert nach Auschwitz) Akten (G).- CJ Berlin, 75 A In 1 Nr. 12 Personalia Rabbiner Dr. Max Beermann 1870.

KÖNIGSBERG [russ. Kaliningrad] <> 1778-1789 "Vizerabbiner" Ephraim Moses Heilbutt, wegen Krankheit pensioniert <> 1789-1800 Samson Marcus aus Slonim <> 1800-1814 Josua Bär Herzfeld, aus Hannover <> 1814-1823 Levin Joseph Saalschütz <> 1824-1828 Wolf Laseron <> 1831-1865 Ja- cob Hirsch Meklenburg (geb. 1785 in Inowrazlaw, gest. 1865) <> 1865- Dr. Isaak Bamberger (geb. 1834 in Angenrod, Hessen, gest. 27. Okt. 1896) <> Dr. Ludwig Pick <> 1897-1920 Dr. Hermann Vo- gelstein (geb. 1870 in Pilsen, gest. 1942 in New York), RrVd <> 1921-1938 Dr. Reinhold Lewin (geb. 1888 in Magdeburg, deportiert) 40

Literatur.- Heymann Jolowicz, Geschichte der Juden in Königsberg, Posen 1867.- Hans-Jürgen Krü- ger, Die Judenschaft von Königsberg in Preußen 1700-1812, Marburg 1966.- Emanuel Schereschewsky, "Erinnerungen an Königsberg i. Pr.", Udim 3 (1972), S. 119, 120-122.- Yoram K. Jacoby, Jüdisches Le- ben in Königsberg, Würzburg 1983, S. 22-23, 24 Anm., 29 Anm. Akten (G).- CAHJP Jerusalem Königsberg I B 1-6 Statuten, 1811-1866.- Abt. I Paket 16 enthält: I E I 1/1 Rabbiner und Prediger, persönliche und dienstliche Angelegenheiten, 1814-1839 [verloren]; E I 1/2 Rabbinerwahl, 1815-1828; I E I 1/3 Kultusangelegenheiten und Personalakten des Predigers Dr. Fran - colm, 1820-1826.- Abt. II Paket 40 enthält: II E I 1/1 Personalia Rabbiner, 1813-1829; II E I 1/2-4 Personalia Dr. Saalschütz, 1826-1863; II E 1/5 Personalia Meklenburg, 1855-1866; II E I 1/6-7 Personalia Dr. Bamberger 1876-81, 1890.- Abt. II Paket 41 enthält: II E I 1/8 Personalia Dr. Bamberger, 1865-1918; II E I 1/9 Personalia Dr. Pick, 1894-1899; II E I 1/10 Personalia Dr. Winter, 1912-1921; II E I 1/11 Rabbinervakanz 1828-53. Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1021, Königsberg i. Preußen Nr. 1 Die gottesdienstli- chen Angelegenheiten der Judenschaft zu Königsberg i. Pr., 1824-1840.- Nr. 20 Die Ansetzung der pu- bliquen Bedienten bei der Judenschaft zu Königsberg, 1806-1817.- Generaldirektorium, Ostpreußen, Tit. 73, Sect. 5 Nr. 1 Wegen des jüdischen Gottes-Dienstes zu Königsberg und der Wohnungen für den Rabbiner, Vorsänger und Schulbedienten, 1723-1781.

(KÖNIGSBERG [russ. Kaliningrad],) Zweiter/Dritter Rabbiner <> 1899-1933 Dr. Felix Perles (geb. 1874 in München, gest. 1933) <> 1913-1921 Dr. Moritz Winter (geb. 1886 in Magdeburg, gest. 1971 in

(KÖNIGSBERG [russ. Kaliningrad],) Prediger <> 1820-1826 Isaak Ascher Francolm, zur Nieder- legung des Amtes gezwungen <> 1835-1863 Dr. Joseph Saalschütz

(KÖNIGSBERG [russ. Kaliningrad],) Adass Jisroel, abgespalten wegen Orgel 1870 <> 1893-1900 Esra Esriel Munk (1867-1940) <> 1901-1904 Dr. Moritz Silberberg (geb. in Posen), RS <> 1904- 1910 Dr. A. Liebermann <> 1910-1912 Dr. Wohlgemut <> 1913-1916 Dr. Schlomo Frankfurter (geb. 1876 in Szobotist, Ungarn, gest. 1938 in Berlin) <> 1916-1921 Dr. Nobel <> 1928-1932 Curt Peritz, RS <> 1932-1936 David Ochs (1904-1974), RS

LYCK [Ełk] <> ca. 1840-1882 Lasar Lipman Silbermann (geb. 1819 in Königsberg, gest. 15. März 1882) und H. Schwarz

MEMEL [litau. Klaipeda] <> ca. 1840-1880 Jeschaja Wohlgemuth (geb. 1820, gest. 1899 in Ham- burg) <> bis 1904 Gabriel Feinberg "Be'er Rechovot" (geb. 1821, gest. 21. Aug. 1904), amtiert mehr als zwanzig Jahre lang

(MEMEL [litau. Klaipeda],) Deutsche Gemeinde <> 1862 Gründung <> 1865-1898 Dr. Isaak Rülf (geb. 1831 in Rauisch-Holzhausen bei Marburg, gest. 18. Sept. 1902 in Bonn) <> 1898-1904 Dr. Em- manuel Carlebach (geb. 1874 in Lübeck, gest. 3. Dez. 1927), wechselt nach Köln 41

TILSIT [russ. Sowjetsk] <> 1860-1894 Dr. Salomon Friedeberg (gest. Jan. 1894) <> um 1900 Adolph Ehrlich (geb. 1837 in Mitau, Kurland), s. JE V 74 <> 1912-1939 Isak Rösel (geb. 1883 in Ra- witsch, Posen, gest. 1948), RS

P R O V I N Z W E S T P R E U S S E N

Bev. 1817.- Reg.-Bez. Marienwerder 8.778 (Kreise Briesen, Deutsch-Krone, , Graudenz, Ko- nitz, Kulm, Löbau, Marienwerder, Rosenberg, , Schwetz, Strasburg, Stuhm, Thorn, Tuchel), Danzig 3.854 (Kreise Berent, Danzig-Höhe, Danzig-Niederung, Dirschau, Elbing, Karthaus, Marien - burg, Neustadt, Putzig, i. Pr.) Status.- Außer den fünf Danziger Gemeinden, die erst 1887 vereinigt werden, bestehen weitere 43 auf dem Lande (AZJ 1847, S. 611). Die Erhebung von 1843/44 nennt drei Rte im Reg.-Bez. Danzig so- wie fünfzehn im Reg.-Bez. Marienwerder, letztere sind dem ORt Posen unterstellt: "Einen besonderen Rabbiner haben die jüdischen Gemeinden in Lautenburg, Thorn, Flatow, Krojanke, Zempelburg, Schlochau, Pr.-Friedland, Landun, Hammerstein, Baldenburg, Tuchel, Dt.-Crone, Jastrow, Schloppe und Loebau." (Jehle, Enquêten, Bd. II, S. 770). 4. Mai 1897 "Westpreußischer Synagogenverband", Eintei- lung der über 50 Gemeinden in 14 Rtsbezirke (Samuel Echt, Die Geschichte der Juden in Danzig, Leer, Ostfriesland 1972, S. 67). Literatur.- AZJ 1849, S. 427f. Situation in den Gemeinden Zempelburg, Tuchel, Kulm, Stargard, 561: Deutsch-Krone, Jastrow.- AZJ 1850, S. 685f. Situation der Rabbinate in Thorn, Schwetz, Kulm, Marienwerder, Danzig-I, Danzig-II, Jastrow, Schloppe.- Max Aschkewitz, "Die Juden in Westpreußen am Ende der polnischen Herrschaft", Zeitschrift für Ostforschung 6 (1957), S. 557-572.- Max Aschke- witz, Zur Geschichte der Juden in Westpreußen, Marburg 1967. Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 76 III, Sect. 5, Abt. XVI, Nr. 1 Das israelitische Kultus- und Schulwesen im Reg.-Bez. Danzig, 1824-1850.- Sect. 6, Abt. XVI, Nr. 2 idem, Reg.-Bez. Marienwerder, 7 Bde. 1818-1873.- Rep. 77, Abt. I, Sect. 34, Tit. 30, Nr. 6 Das Judenwesen im Netzedistrikt, 1808- 1830.- Gen. Dir. Westpreußen und Netzedistrikt, Materien Tit. 66, Sect. 1, Nr. 19 Wegen der Geldstrafen in jüd. Zeremoniensachen, 1791-1805. Archiv.- Archiwum Państwowe w Gdansku, Waly Piastowskie 5, 80958 Gdansk.- Archiwum Państ- wowe w Toruniu, Pl. Rapackiego 4, 87100 Torun.- Archive der Regierungen Danzig und Marienwerder im GStA Berlin-Dahlem, Rep. 180 und 181.

BALDENBURG [Biały Bór] Mar., Kreis Schlochau, 1919 dt. <> um 1844 N. N.

BERENT [Kościerzyna], 1919 poln. <> 1845 Synagogenbau <> 1864-1867 Dr. Adolf (Jakob Arje- Löb b. Chaim) Salvendi (geb. 1837 in Neustadt a. d. Waag in Ungarn, gest. 1908 in Bad Dürkheim) <> 1867-1879 Dr. Abraham Blüh (geb. 1836 in Leipnik), JTS <> 1885- Dr. Jehuda Noah Theodor (geb. 1849 Schmalleninken, Ostpreußen) <> um 1897/1913 Dr. Ignatz Münz, RrVd 42

BISCHOFSWERDER [Biskupiec] Mar., Kreis Rosenberg, 1919 dt. <> um 1858 RV N. Großmann

BRIESEN [Wąbrzeźno] Mar., Kreis Kulm, 1919 poln. <> 1847 Synagogenbau; 17. Juli 1857 Syn.- Gem. <> 1865- nach 1875 Dr. Schick; bis 1871 Prediger Dr. Hermann Tietz (geb. 1835 in Birnbaum, gest. 1908 in Lissa) <> 1878-1881 Dr. Israel Goldschmidt (geb. 1849 in Dios-Bozeny, Ungarn, gest. 1919 in Offenbach), wechselt nach Weilburg/Lahn <> 1881-1884 Dr. Leopold Treitel (geb. 1845 in Breslau, gest. 1932) <> 1890-1911 Dr. Simon Eppenstein (geb. 1864 in Krotoschin, gest. 1920 in Ber- lin), orthod., besuchte das JThS Breslau und das RS Berlin, prom. 1888 Berlin, RrVd <> um 1913 Dr. Halpersohn <> 1915-1918 Dr. Siegbert Neufeld (geb. 1891 in Berlin, gest. 23. Nov. 1971 in Ramat Chen, Israel) Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1021, Briesen Nr. 2 Die gottesdienstlichen und Ge- meinde-Angelegenheiten der Judenschaft zu Briesen, 1844-1909.

DANZIG [Gdańsk], Vorortgemeinden ALTSCHOTTLAND, WEINBERG UND LANGFUHR (= Dreigemeinde "Schul"), 1887 gehen die fünf Danziger Gemeinden in der "Vereinigten Gemeinde Dan- zig" auf <> 1752-1780 Elchanan b. Samuel Aschkenasi (1713-1780), 1778 zum "Oberrabbiner" der westpreußischen Gemeinden gewählt <> 1782-1807 Meyer b. Juda Löb Posner Munk <> 1807-1835 Chaim b. Meyer Posner Munk (gest. 1835), dessen Sohn <> 1837-1860 Israel b. Gedalja Lipschütz (geb. 1782 in Chodziesen, gest. 9. Sept. 1860), Reformgegner. Die Gemeinde Schottland beruft als eige- nen Rabbiner Okt. 1850-1864 den liberalen Abraham Stein (gest. 2. Sept. 1884 in Prag). <> 1865-1876 Dr. Josua Wallerstein (geb. 1836 in Siegburg, gest. 19. Juni 1876), JThS, prom. 1860 in Breslau. <> 1878 wiederum Teilung des "Schul"-Rabbinats: in Schottland/Langfuhr amtiert 1878-1895 Dr. Coss- mann Werner (geb. 1853 in Rogasen, Posen, gest. 1918 in München) und in Weinberg 1878-1884 Dr. Selig Gronemann (geb. 1843 in Garz a. d. Oder, gest. 1918 in Hannover), zuvor in Strasburg i. Pr.; Werners Stellvertreter ist 1895/96 Dr. Salomon Posner (geb. 10. März 1866 in Konin, Polen [nach der Vita 1866 in Kippenheim, Baden], gest. 1942 in Netania) <> 1897-1900 Dr. Louis Blumenthal (geb. 1866 in Samotschin, Posen; gest. 1943 im Ghetto Theresienstadt ), Gründungs- und Vorstandsmitglied im "Verband Westpreußischer Synagogenvereine", wechselt nach Berlin. <> 1898-1907 Dr. Max Freu- denthal (geb. 1868 in Neuhaus, Unterfranken), 1894 Rb. in Dessau, 1907 Rb. in Nürnberg. <> 1908- 1925 Dr. Robert Kaelter (geb. 27.7.1874 in Breslau, gest. 6. März 1926), HWJ, RrVd, zuvor Rb. in Potsdam <> 1928-1939 Dr. Iwan Grün (geb. 1901 in Frankfurt/O., gest. 1981 in New Castle, USA), HWJ Literatur.- #Abraham Stein, Die Geschichte der Juden in Danzig, zuerst in MGWJ 6 (1857); 2. Aufl. Danzig 1933.- Edmund Cieślak und Czesław Biernat, Dzieje Gdańska, Danzig 1969.- Samuel Echt, Die Geschichte der Juden in Danzig, Leer (Ostfriesland) 1972.- Eliahu Stern, qwrwtyhm Sl yhwdy dncyg m'z h'mncypcyh w`d hgrwS bymy hSlTwn hn'cy, Phil. Diss. Jerusalem 1978.- Gershon C. Bacon, "Danzig Jewry: A Short History", in Danzig 1939: Treasures of a Destroyed Community, The Jewish Museum New York 1980, S. 25-35, darin S. 27. Akten (G).- CAHJP Jerusalem (Einzelgemeinden:) Danzig 730 Statut der Gem. Altschottland, 1851.- 280 Bewerbungen um Rabbinerstelle der Gem. Altschottland, 1877.- 1508 Statut für die Gem. Langfuhr, 1852.- (Vereinigte Gemeinde:) Danzig 418 Anstellung der Gemeindebeamten, 1883-1900.- 38 Deren Besoldung, 1885-1900.- 128 Deren Anstellungs- und Besoldungsordnung, 1909.- 826 Deren Pensionie- rung, 1883-1897.- 787 "Verband der Rabbiner Ost- und Westpreußens und Pommerns", Witwen- und Waisenkasse, 1891-1925.- 1039 Personalia Dr. Selig Gronemann, 1883.- 58 Personalia Dr. Cossmann Werner, 1883-1895.- 65 Personalia Dr. Salomon Posner, 1895-1896.- 117 Personalia Dr. Louis Blumen- thal, 1896-1900.- 61 Personalia Dr. Max Freudenthal, 1900-1907.- 53 Personalia Dr. Grzymisch, 1906- 43

1907.- 105 Personalia Dr. Siegfried Behrens, 1907-1908.- 44 Personalia Dr. Robert Kälter, 1908-1926.- 95 Personalia Jacob Meir Segalowitsch, 1923-1933 (Akten 86 und 54 Untersuchungsausschuß über sei- ne Person, 1931-1933).- 48 Personalia Dr. Arthur Blum, 1925-1926.- 57 Bewerbungen um die Rabbiner- stelle, 1894-1896.- 101 Rabbinerwahl, 1894-1896.- 62 Rabbinerwahl 1907.- 2077 Korrespondenz des Rabbinats, 1901-1913. Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1021, Danzig Nr. 5 Die öffentlichen Beamten der Ju- dengemeinde zu Danzig und Vorstädte, 1830-1836.- Nr. 6 Die gottesdienstlichen und Gemeinde-Ange- legenheiten der Judenschaft zu Danzig und Vorstädten, 1846-1914.- Gen. Dir. Westpreußen, Städ- tesachen, Sect. 6, Nr. 18 Die von dem jüdischen publiquen Bedienten Marcus Meyer zu Langfuhr nach- gesuchte Erlaubniss zur Verheirathung, 1802.- AP Gdansk Sygn. 7 [Oberpräsidium Danzig] Nr. 133 Synagogengemeinde in Danzig, 1856-1920.

(DANZIG [Gdańsk],) Stadtgemeinde BREITGASSE <> bis 1825 Markus b. Noach Perles aus Lissa <> bis 1837 Moses Elieser Thorner

(DANZIG [Gdańsk],) Vorortgemeinde MATTENBUDEN <> bis 1807 Moses b. Chaim Chefetz aus Schklow <> bis 1814 Isaak b. Elchanan Aschkenasi, Sohn des "Schul"-Rabbiners <> bis 1824 Samuel Sanwel b. Juda Löb Rosenstein (gest. 1824), Enkel des "Schul"-Rabbiners <> ab 1824 Michel Lewin- Munk, wird 1853 auch Rb. in Danzig-Breitgasse

DEUTSCH-KRONE [Wałcz] Mar., 1919 dt. <> um 1813/17 Hirsch Isaac Caro (gest. vor 1844 in Königsberg, Neumark <> bis ca. 1852 Rabbiner Abel Michelson (AZJ 1849, S. 561; 1852, S. 75) <> Ausschreibung AZJ 1852, S. 156 <> 1852-1861 Joseph Neustadt (gest. 1861) <> Ausschreibung AZJ 1865, S. 278. <> 1919-1920 Dr. Adolph Jacobus (geb. 1883 in Zempelburg, Westpr.) <> um 1934 Ernst Ernö Hoffmann (geb. 1905, deportiert) Akten (G).- CJ Berlin, 75 A De 6 Nr. 2 Anstellung der Rabbiner 1852-72. Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Gen. Dir. Westpreußen, Städtesachen, Sect. 4 Nr. 10 Concession für den jüdischen publiquen Bedienten Moses Nathan in Deutsch-Crone zum Hökerhandel, 1803.

DIRSCHAU [] Dan., 1919 poln. <> 1786 Synagogenbau <> nach 1866 Dr. Ezechiel Caro (geb. 1844 in Pinne, Posen, gest. 24. Dez. 1915 in Wien) <> um 1889 Dr. Moritz Janowitz (geb. 1850 in Eisenstadt, Ungarn) Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1021, Dirschau Nr. 3 Die Ansetzung der öffentlichen Beamten bei der Judengemeinde zu Dirschau, 1817.

ELBING [Elbląg] Dan., 1919 dt. <> 20. Sept. 1824 Einweihung der Synagoge durch einen Rabbiner aus Königsberg <> 1838-1853 Prediger Dr. Hermann Sommerfeld (gest. 1853) <> 3. Juli 1857 Syn.- Gem. <> 1875-1878 Dr. Emanuel Schreiber (geb. 1852 in Leipnik, Mähren), orthodox <> 1879-1883 Dr. Gottlieb Klein (geb. 1852 in Homona, Slowakei, gest. 1914 in Stockholm), HWJ <> 1883-1886 Dr. Max Kopfstein (geb. 1855 in Poma[r]z, Ungarn, gest. September 1924 in Bad Nauheim) <> 1887-1892 Prediger Dr. Martin Littmann (geb. 1864 in Bischofswerder, Preußen, gest. 1945 in Zürich), JTS <> 1893-1910 Dr. Siegfried Silberstein (geb. 1866 in Groß-Lagiewnik, Oberschlesien), JTS <> 1911-1924 Dr. Heimann Auerbach (geb. 1880 in Konin, Polen) JTS, RrVd <> 1925-1939 Dr. Siegbert Neufeld (geb. 1891 in Berlin, gest. 23. Nov. 1971 in Ramat Chen, Israel), HWJ 44

Akten (G).- CJ Berlin, 75 A Er 2 Nr. 8-25 Allgemeines, darunter Anstellung der Rabbiner Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1021, Elbing Nr. 3 Die Anstellung der publiquen jüdi- schen Bedienten in Elbing, 1811.

FLATOW [Złotów] Mar., 1919 dt. <> um 1774 Josef Simon aus Grätz <> Jacob Uri-Schraga-Fei- wel (gest. ca. 1783) <> um 1783/95 Israel b. Isak-Eisik Caro aus Lissa <> bis 1803 David Wolf Land- au (geb. in Lissa, gest. 1818 in Dresden), wechselt nach Dresden <> bis 1828 Aron Juda Arendt (geb. 1755, gest. 1828) <> um 1829/40 Rosinski <> 1854- nach 1857 Dr. Aron Cassel <> um 1858/62 bis vor 1879 Dr. Cohn

GOLLUB [Golub Dobrzyń] Mar., Kreis Strasburg, 1919 poln. <> Moses Cohn <> um 1858/71 Ba- ruch Rosenfeld <> gegen 1900 Rabb.-Verw. L. Auerbach

GRAUDENZ [Grudziądz] Mar., 1919 poln. <> Prediger Dr. Bendix <> 1857-1862 Dr. Maier Lö- wenmayer (geb. 1823 in Grätz, Posen, gest. 17. Februar 1893 in Frankfurt a. O.), JTS <> 1862- nach 1889 Dr. Michael Rosenstein (geb. 1833 in Neustadt-Gödens, Ostfriesland, gest. 12. Juli 1900 in Salz- brunn) JTS <> um 1897 Dr. B. Baer <> um 1913 Loevy, RrVd Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1021, Graudenz Nr. 4 Die gottesdienstlichen und Ge- meinde-Angelegenheiten der Judenschaft zu Graudenz, 1841-1911.

(GRAUDENZ), Lachmannsche Stiftung <> um 1879 Dr. B. Baer, zuvor in Pleschen

HAMMERSTEIN [Czarne] Mar., Kreis Schlochau, 1919 dt. <> um 1826/40 Moses Cohn

JASTROW [Jastrowie] Mar., Kreis Deutsch-Krone, 1919 dt. <> um 1784 Elieser Auerbach <> um 1804 Vizerabbiner Simon Levin <> 1805- Joachem-Chaim Isaac <> bis 1845 Esra Apolant (gest. 1845) cf. AZJ 1849, S. 561.

KONITZ [Chojnice] Mar., 1919 poln. Mordechai Kempner <> 1869 (Jan.)- Dr. L. Roth aus Großstrelitz, Oberschlesien <> vor 1874 zwei Jahre lang Dr. Hermann Grünfeld <> gegen 1900 Dr. Victor Grabowsky (geb. 1863 in Kempen, Posen) <> 1901-1911 Dr. Max Weyl (geb. 1873 in Berlin, gest. 27. Sept. 1942 im Ghetto Theresienstadt ) <> bis 1919 Dr. Benno Gottschalk (geb. 1883 in Berlin, gest. Juli 1966 in Los Angeles), HWJ

KROJANKE [] Mar., Kreis Flatow, 1919 dt. <> 1712 Privileg zum Synagogenbau <> bis 1852 Jakob b. Matisjahu Munk (gest. 25. Sept. 1855) <> 1852(?)-1858 S[amuel] Jadesohn (gest. 1858) <> Baruch Rosenfeld (geb. 1815) <> vor 1874 zwei Jahre lang Dr. Hermann Grünfeld.

KULM [Chełmno] Mar., 1919 poln. <> bis 1846 Dr. Heymann Jolowicz (geb. 1816 in Santomi- schel, Posen, gest. 31. Jan. 1875 in Königsberg) 1846 in Marienwerder, später in Köslin und Königsberg <> vor 1849 bis 1857 Prediger Dr. Moritz Wolff (geb. 1824 in Meseritz, gest. 19. März 1904 in Göte- borg) <> 1859-1876 Dr. Gabriel Fabian Feilchenfeld (geb. 1827 in Schlichtingsheim, Schlesien) <> 45

1876-1886 Dr. Moritz Salzberger (geb. 1864 in Alsó-Kubin, Ungarn) <> um 1889/97 Dr. Moritz Guttmann (geb. 1861 in Beuthen) JTS, RrVd Akten (S).- AP Gdansk Sygn. 6 [Oberpräsidium Danzig/Königsberg] Nr. 1289 Synagogengemeinde in Culm, 1855-1875.

LANDECK [Lędyczka] <> 1841-1858 Leiser Hirsch Paradies (geb. 1816 in Labischin, Prov. Po- sen, gest. 26. Juli 1902 in Gollantsch)

LANDUN Mar., Kreis Schlochau, 1919 dt. <> um 1844 N. N.

LAUTENBURG [Lidzbark] Mar., Kreis Strasburg, 1919 poln. <> ca. 1836-1849 Jakob Hirsch Sachs (gest. 1849) <> um 1858 Schmei Nathansohn <> 1867-1879 Ruben Fink (geb. in Benzin, Prov. Posen, gest. 3. Mai 1900 in Hamburg) <> um 1885/93 Rabbinatsverweser L. David, RS Akten (S).- AP Gdansk Sygn. 6 [Oberpräsidium Danzig/Königsberg] Nr. 1290 Synagogengemeinde in Lautenburg, 1857-1875.

LÖBAU [Lubawa] Mar, Kreisrabbinat, 1919 poln. <> um 1844 N. N. <> 1860-1893 Hirsch Caro (geb. 1829 in Schrimm, Posen, gest. 1894 in Bremerhaven)

MÄRKISCH-FRIEDLAND [Mirosławiec] Mar., Kreis Deutsch-Krone, 1919 dt. <> um 1771/73 Ja- kob David Sachs <> bis ca. 1790 Joachem Marcus <> 1791-1815 Akiba b. Moses Eger (geb. 1761 in Eisenstadt, gest. 12. Okt. 1837 in Posen), mit Dajan Aron b. Israel Joseph (geb. 1732 in Märkisch- Friedland, gest. 1800) <> 1815-1842 Rabbinatsverweser Samuel A. Wolff (geb. ca. 1760, gest. 1843) <> 1842-1847 Dr. Jacob A. Fränkel (geb. 1814 in Pommern, gest. 1882 in Zwolle, Niederlande) <> 1847-1855 Rabbinatsverweser Dr. Julius Cossmann (gest. 27. Jan. 1855) <> um 1858/60 Rabbinatsver- weser M. Lesser <> Jakob Kastellan (geb. in Koschmin, gest. 9. Nissan 1877 in Zerkow, Posen) <> 1863-1867 Dr. Peter Buchholz (geb. 1837 in Bomst, Prov. Posen, gest. 1892 in Emden), JTS <> 1867- 1869 Dr. Jakob Horowitz (geb. 1837 in Krakau, gest. 1907 in Düsseldorf), JTS <> 1869-1876 Dr. Mo- ses Samuel Zuckermandel (geb. 1836 in Ungarisch-Brod, Mähren, gest. 1917 in Leipzig), JTS. Akten (G).- CJ Berlin, 75 A Ma 1 Nr. 17: Rabbinat 1847-67 Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1021, Märkisch-Friedland Nr. 16 Die Annahme der öf- fentlichen Bedienten für die Judengemeinde zu Märkisch-Friedland, 1816.- BA Potsdam (ehemals Mer- seburg) Gen. Dir. Westpr./Netzedistrikt Städte-Sachen, Sect. 5 Nr. 1 Märkisch Friedland: Die Bestäti- gung des Israel Marcus als Assessor bei der Judengemeinde zu Märk. Friedland und dessen Verheira - thung, 1800.

MARIENBURG [Malbork] Dan, 1919 dt. <> 24. Okt. 1856 Syn.-Gem. <> 1892-1897 Dr. Selig- mann Pick (geb. 1857 in Polnisch-Krone, Posen, gest. um 1928 in Berlin), wechselt nach Straßburg i. Pr.

MARIENWERDER [Kwidzyn] Mar, 1919 dt. <> 1830 Synagogenbau; 1852 Statuten der Syn.-Gem. <> um 1846 Prediger Dr. Heymann Jolowicz (geb. 1816 in Santomischel, gest. 31. Jan. 1875 in Kö- 46

nigsberg) <> um 1858 Prediger Dr. Jacobsohn <> 1878-1882 Prediger Dr. Adolf Eckstein (geb. 1857 in Neutra, Ungarn, gest. 12. Jan. 1935), HWJ <> gegen 1900 Dr. J. B. Jacobsohn

PUTZIG [Puck] <> um 1827-1830 Callmann Grau alias Berel Grünfeld <> 1843- Hirsch Gutentag (geb. 1806 in Pleschen), zuvor in Samter

PREUSSISCH-FRIEDLAND [Debrzno] Mar., Kreis Schlochau, 1919 dt. <> um 1844 N. N.

SCHLOCHAU [Człuchów] Mar., 1919 dt. <> Joel Sander Paradies <> um 1844 N. N. <> um 1850 Lichtenstein

SCHLOPPE [Człopa] Mar., Kreis Deutsch-Kron, 1919 dt. <> 1770 Synagogenbau <> um 1844 N. N. <> um 1847 Prediger Joseph Neustadt

SCHWETZ [Świecie] Mar., 1919 poln. <> 1851 Synagogenbau <> ca. 1847-1850 Prediger Dr. Aron Cassel (geb. 1816 in Posen, gest. 9. Mai 1896 in Berlin) <> 1850-1854 Dr. Salomon Caro (geb. 1825 in Zirke, Posen, gest. 1859) <> 1859-1863 Dr. Isaac Brann, wechselt nach Preußisch-Stargard <> um 1866 Dr. Lewin <> 1875- Dr. Simon Dankowicz <> um 1897 Dr. L. Nordheimer Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1021, Schwetz Nr. 2 Die gottesdienstlichen und Ge- meinde-Angelegenheiten der Judenschaft zu Schwetz, 1853-1907.

STARGARD in Westpr. [Starogard Gdański] Dan., 1919 poln. <> bis 1849 Ascher Anschel Lich- tenstein (geb. 1808, gest. 1885 in Hamburg), wechselt nach Schlochau <> 1853-1862 Hirsch Lesser (geb. 1814, gest. 30./31. Jan. 1862) <> Ausschreibung AZJ 1862, S. 619. <> 1863- nach 1893 Dr. Isaac Brann <> 1895- nach 1902 Dr. Ludwig August Rosenthal (geb. 1855 in Putzig, Westpr., gest. 1928 in Berlin), RS Berlin <> 1907-1910 Dr. Sally Gans (geb. 1878 in Wreschen, Posen), HWJ, wechselt nach Berlin <> um 1913 Dr. Zlocisti (geb. 1878), RrVd Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1021, Stargard i. Westpr. Nr. 3 Die gottesdienstlichen und Gemeinde-Angelegenheiten der Judenschaft zu Stargard in Westpreußen, 1840-1846.

STRASBURG in Westpr. [Brodnica] Mar., 1919 poln. <> 1792- Abraham Mendel "Landrabbiner" von Westpreußen östlich der Weichsel <> Ausschreibung in der AZJ 1852, S. 421. <> um 1864/67 Sa- muel Haim Willner <> 1872-1878 Dr. Selig Gronemann (geb. 1843 in Garz a. d. Oder, gest. 1918 in Hannover) <> 1897- Dr. Seligmann Pick (geb. 1857 in Polnisch-Krone, Posen, gest. ca. 1928 in Ber- lin), RrVd [nach Fehrs ca. 1901-1917 Dr. Ludwig Pick (geb. 1845 in Komorn, Ungarn; gest. 1937 in Berlin)]

THORN [Toruń] Mar., 1919 poln. <> Ende 18. Jh. bis 1847 Samuel Heilmann Leyser aus Lissa, unbesoldeter Rabbinatsverweser, als "Rabbinatsverweser" wird auch genannt Zwi Hirsch Kalischer (geb. 1795 in Lissa, gest. 16. Okt. 1874) <> 1848-1857 Dr. Heinrich Cracauer <> 1858-1862 Dr. Mo- ses Engelbert, zuvor Lehrer in Waren (Mecklenburg) <> 1862-1866 Dr. Moses Rahmer <> 1869-1891 Dr. Joachim Oppenheim (geb. 1832 in Eibenschitz, Mähren, gest. 27. Apr. 1891 in Berlin) <> 1892- 1919 Dr. Isaak Rosenberg (geb. 5. Oktober 1860 in Rosenthal), prom. 1887 Leipzig, RrVd 47

Akten (G).- CJ Berlin, 75 A Th 2 Nr. 13 Bewerbung und Anstellung des Rabbiners Dr. Joachim Op- penheim 1868-1900.

TUCHEL [Tuchola] Mar., Kreis Konitz, 1919 poln. <> bis 1823 "Landesrabbiner" Tobias Asche <> 1823-1825 Gerson Zippert Asche <> 1829-1835 Moses Elieser Thorner (gest. 1837 in Danzig) <> 1837-1866 Salomon Horwitz (gest. 17. Juni 1866)

ZEMPELBURG [Sepólno Krajeńskie] Mar., Kreis Flatow, 1919 poln. <> 1734 Synagogenbau <> um 1795 Mordechai b. Meir Margulios <> bis 1820 Tobias Asche (geb. in Schlochau, Westpreußen, gest. 1. Dez. 1827 in Krotoschin, Posen) <> um 1844-49 N. N. <> um 1866 Samuel J. Caro (geb. in Schu- bin, Posen, gest. 1875) <> ca. 1876-1901 Dr. Lazar Schick (geb. 1834 in Szenitz, Slowakei, gest. ver- mutlich 1901) <> um 1913/18 Sali Ksinski, RrVd Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1021, Zempelburg Nr. 2 Die Gemeinde- und gottes- dienstlichen Angelegenheiten der Judenschaft zu Zempelburg, 1833-1911.- AP Gdansk Sygn. 10 [Reg. Marienwerder] 22 [Juden] Nr. 1637-1639 Regulierung des Judenwesens in der Stadt Zempelburg, 3 Bde. 1812-1844.

P R O V I N Z P O M M E R N [Pomorze]

Bev. 1817 Reg.-Bez. Köslin 1.585, Stettin 1.269, 122 Status.- 1492 Ausweisung der Juden aus Pommern.- 1694 erstes Generaljudenreglement für Hinter- pommern gestattet Niederlassung nur in den Städten.- 9. Juli 1706 "Bittschrift der Juden Hinterpom- merns und Kammins um Zulassung eines Rabbiners" (Stern, I, i, 2, Nr. 431).- Hinterpommern unter - steht im 18. Jh. dem Berliner OLRt; 1805 amtiert ein Rabbiner (in Stargard?).- Im ehem. Schwedisch- Vorpommern einzige Gemeinde in Stralsund; noch Anfang des 19. Jhs. befand sich dort ein Rt.- Ein Parochialzwang galt vor dem Gesetz von 1847 nur in Stralsund. Bis zur Vormärzzeit hatten die pomme- rischen Juden gar kein Rt. mehr; die Enquête von 1844 nennt wieder Ortsrabbinate in Stolp und Stettin. Literatur.- Margret Heitmann und Julius H. Schoeps (Hrsg.), "Halte fern dem Lande jegliches Ver- derben". Geschichte und Kultur der Juden in Pommern, Hildesheim 1995. Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 76 [Kultusministerium] III Sect. I Abt. XIIIa [Sektensachen] Nr. 1d Die von den Regierungen der Provinz Pommern auf die Ministerialverfügung vom 8. 3. 1843 über das Kultus- und Schulwesen der Juden erstatteten Berichte.- Sect. 9, Abt. XVI, Nr. 2 Das israeli- tische Kultus- und Schulwesen im Reg.-Bez. Stettin, 3 Bde. 1818-1865.- Sect. 10, Abt. XVI, Nr. 1 idem Reg.-Bez. Köslin, 2 Bde., 1824-1874.- Rep. 89c, XIVb Bestimmungen über die Verhältnisse der Juden, Nr. 8 Pommern 1825-1847.- Gen. Dir. Pommern, Judensachen, Nr. 24 Die den jüdischen Gemeinden zu ihrem Gottesdienst und zum Unterrichte ihrer Kinder durchaus nötigen öffentlichen Bedienten, 1804.- StA Oberpräsident von Pommern Nr. 4472 Religionsangelegenheiten der Juden im Reg.-Bez. Köslin, 1831-1883.- Das Archiv besitzt die Gemeindearchive von Schlochau, Köslin und Flatow. Akten (S).- UA Greifswald Stettiner Bestand Nr. 286 Zu beobachtende eigentliche Benennung der Geistlichen und Beamten jeder Religionsgemeinschaft; enth. u. a. Verfügung der Regierung Stralsund, daß jüdische Religions-Beamte sich in der Öffentlichkeit nicht als Prediger bezeichnen dürfen, 1817. 48

Archiv.- Archiwum Państwowe w Szczecinie, Wojciecha 13, 70410 Szczecin.- Vorpommersches Lan- desarchiv, Martin-Andersen-Nexö-Platz 1, 17489 Greifswald, Tel. 03834-77286. Universität.- Universitätsarchiv Greifswald, Domstr. 11, 4. Eingang, 17489 Greifswald, Tel. 03834- 63203.

KOLBERG [Kołobrzeg] <> 1862-1863 Dr. Wilhelm Wolffsohn (geb. 1826 in Hildesheim) <> 1863- nach 1923 Dr. Salomon Goldschmidt (geb. 1837 in Schrimm, Posen), RrVd; Dr. Sally Baron, RrVd, ist 1910-1918 Leiter des jüd. Erholungsheims. Um 1823 RA Leo Glück. Akten (S).- StA Stettin Oberpräsident von Pommern Nr. 4495 Synagogengem. Kolberg, 1885-1931.

KÖSLIN [] <> 1846 (April)- Dr. Heymann Jolowicz (geb. 1816 in Santomischel, gest. 31. Jan. 1875 in Königsberg), zuvor in Kulm, Reformer Akten (S).- StA Stettin Oberpräsident von Pommern Nr. 4497 Synagogengem. Köslin, 1881-1929.

LAUENBURG i. P. [Lębork] <> um 1865 Dr. Julius Joel <> Dr. Max Biram <> um 1888 Dr. Kra- kauer <> 1890- Dr. Caesar Josephsohn <> bis 1908 Dr. Leopold Neuhaus (geb. 1879 in Rotenburg/Fulda, gest. 1954) RS, RrVd Akten (S).- StA Stettin Oberpräsident von Pommern Nr. 4499 Synagogengem. Lauenburg, 1856-1932.

NEUSTETTIN [] <> 1846- Rabbinatskandidat und Lehrer Hermann Victor (geb. 1816 in Ichenhausen, Bayern) <> 1871-1875 Dr. Hermann Tietz (geb. 1835 in Birnbaum, gest. 1908 in Lis- sa) <> um 1889 Dr. N. Hoffmann <> 1896-1899 Dr. Joseph Norden (geb. 1870 in Hamburg, gest. 1943 im Ghetto Theresienstadt ), wechselt nach Myslowitz in Oberschlesien <> 1893-1900 Dr. Moses Worms (geb. 1864 in Saarwellingen) <> um 1913 Lewy, RrVd Akten (S).- StA Stettin Oberpräsident von Pommern Nr. 4501 Synagogengem. Neustettin, 1922-1933.

PASEWALK <> 1820 Gründung der Synagogengemeinde, 1821 Statuten <> um 1858 Prediger Wolf- son aus Hildesheim <> 1862-1866 Moses Gabriel Alifeld, entlassen <> 1867-1872 Dr. Hermann Handl (geb. 1839 in Nikolsburg, Mähren), JTS <> 1873-1874 Dr. Wilhelm Landsberg (geb. 1844 in Loslau), JTS <> 1876-1881 Dr. Moses Samuel Zuckermandel (geb. 1836 in Ungarisch-Brod, gest. 1917 in Leipzig), JTS <> 1883-1888 Dr. Moritz Krakauer (geb. 1853 in Nikolsburg, gest. 1929 in Breslau), JTS <> Dr. Baruch Königsberger (geb. 1866 in Kattowitz, gest. 13. Juni 1927 in Berlin) <> 1890-94 Dr. S. Grünfeld, zuvor in Spandau <> bis 1898 Dr. Elias Kalischer <> 1898-1907 Dr. Eph- raim Finkel (geb. 1863 in Tarnopol, Galizien), JTS, wechselt nach Berlin Literatur.- Egon Krüger und Wolfgang Wilhelmus, "Die Juden in Pasewalk", in Heitmann und Scho- eps, Juden in Pommern, S. 175; und Fehrs, ebd., S. 336. Akten (G).- CJ Berlin, 75 A Pa 3 Nr. 41 Rabbinerwahl 1879-1907. Akten (S).- StA Stettin Oberpräsident von Pommern Nr. 4503 Synagogengem. Pasewalk, 1857-1932.

PYRITZ [Pyrzyce] <> 1853-1854 Kultusbeamter L. Struck, Rabbinerssohn aus Filehne, Posen <> 1854-1862 Dr. Jacob Wreschner, aus Exin, Posen, wechselt nach Lublinitz <> 1871-1873 RV Dr. Ben- jamin Stern, Religionslehrer seit 1865 <> 1873-1895 Dr. Ludwig Pick (geb. 1845 in Komorn, Ungarn; gest. 1937 in Berlin) 49

STARGARD i. P. [Stargard Szecziński] <> 1854-1857 Dr. Salomon Caro <> 1858-1860 Marcus Hulisch, entlassen <> um 1864/67 Dr. Itzig Mendel <> 1867-1875 Dr. Peter Buchholz (geb. 1838 in Bomst, Posen, gest, 25. September 1892 in Emden) <> 1875-1900 Dr. Wilhelm Wolfsohn, Sohn des Hildesheimer LR <> 1900-1936 Dr. Emil Silberstein (geb. 1867 in Treptow/, gest. 1838), HWJ Literatur.- Fehrs in Heitmann und Schoeps, Juden in Pommern, S. 337. Akten (G).- CJ Berlin, 75 A Sta 2 Nr. 43-47 Gemeindebeamte, auch Rabbiner 1850-63, 1873-89.- Nr. 48 Anstellung von zwei Kultusbeamten (u. a. ein Prediger) 1853f. Akten (S).- StA Stettin Oberpräsident von Pommern Nr. 4515 Synagogengem. Stargard, 1890-1930.- GStA Berlin-Dahlem Gen. Dir. Pommern, Judensachen, Nr. 20 Die dem jüdischen Ceremonienmeister Joseph Levin zu Stargard erteilte Concession zur zweiten Verheiratung, 1799.

STETTIN [Szczecin] <> 1816 Gründg. der Gemeinde <> 1843-1859 Dr. Wolf Aloys Meisel (geb. 1815 in Roth-Janowitz, Böhmen, gest. 30. Nov. 1867 in Budapest), Schüler von Öttinger in Berlin, pro- mov. 1841 Kiel, wechselt nach Budapest <> 1860-1879 Dr. Abraham Treuenfels (gest. 30. Jan. 1879) <> 1880-1911 Dr. Heinemann Vogelstein (gest. 4. Aug. 1911 in St. Moritz) <> 1912-1926 Dr. Max Wiener (geb. 1882 in Oppeln, gest. 1950 in New York), RrVd, wechselt nach Berlin <> 1926-1935 Dr. Max Elk (geb. 1898 in Frankfurt a. M., gest. 1984 in Haifa) Literatur.- Jacob Peiser, Geschichte der Synagogen-Gemeinde zu Stettin, Stettin 1935, S. 36-38: Rabbiner Akten (G).- CAHJP Jerusalem D/St1, Nr. 11-13 Protokolle der Generalversammlung und der Reprä- sentanten, 1842.- Nr. 32 Berichte des Rabbiners an den Vorstand, 1843-48.- CJ Berlin, 75 A Ste 3 Nr. 66-67 Anstellung Rabbiner 1859, 1879.- Nr. 68 statistische Daten über die Tätigkeit des Rabbiners Dr. Vogelstein 1886f.- Nr. 69 Anstellung Meisel als Prediger und Religionslehrer 1842.- Nr. 70 Untersu- chung der Berufsausübung Meisel 1842.- Nr. 91 Klage der Gemeinde gegen den Redakteur Gustav Liep- mannsohn wg. Beleidigung des Rabbiners Dr. Meisel 1847f. Akten (S)- StA Stettin Oberpräsident von Pommern Nr. 4516 Synagogengem. Stettin, 1861-1933.

(STETTIN [Szczecin],) Zweites Stadtrabbinat <> 1904-1920 Dr. Moses Worms (gest. 1. Aug. 1920 in Bad Reichenhall), RrVd <> 1920-1924 Dr. Dagobert Nellhaus, wechselt nach Hirschberg.

STOLP [Słupsk] <> 1841-1860 Dr. Joseph Klein (aus Memmelsdorf in Bayern) <> 1861-1898 Dr. Salomon Hahn <> 1898 Dr. Julius Lewitt (geb. 1866 in Samter, Posen), HWJ, RrVd <> 1899-1900 Dr. Elias Kalischer (geb. 2.8.1862 Lissa, Posen, gest. 1932 in Berlin) <> gegen 1900 Siegfried Moses <> 1902-1936 Dr. Max Joseph (geb. 23.5.1868 in Filehne, Posen, gest. 1950 in Haifa), RrVd <> 1936- 1937 Dr. Salomon Herbst, in die USA emigriert Akten (S).- StA Stettin Oberpräsident von Pommern Nr. 4517 Synagogengem. Stolp, 1857-1933.

STRALSUND <> Ende 18. Jh. Joseph Mayer <> um 1801/12 Philipp Joseph Akten (S).- LA Schleswig Abt. 18, Nr. 38-II Rabb. Philip Joseph, vormals in Friedrichstadt, 1801.- StA Stettin, Oberpräsident von Pommern Nr. 418 Synagogengem. Stralsund, 1914-1923. Archiv Archiv und Archivbibliothek der Hansestadt Stralsund, Tel. 03831-293320 50

P R O V I N Z S C H L E S I E N [Slask]

Bev. 1817.- Reg.-Bez. Breslau 6.771, Liegnitz 1.649, Oppeln 7.608, Reichenbach 448 Status.- 26. März 1582 Vertreibung mit Ausnahme von Glogau und Zülz; Juden der Grundherren vom Rt Posen abhängig.- 1741 zu Preußen.- Deklaration vom 6. Mai 1744 schafft OLRt in Breslau für ganz Schlesien außer Glogau und Zülz. Etwa zwanzig Ortsrabbinate.- 21. Mai 1790 Gesetz bezgl. der Breslauer Judengemeinde.- 9. Juni 1812 Reskript an Reg. Breslau, Rr haben Präsenzpflicht bei Eides- leistung (Heinemann, S. 393).- 17. Mai 1816 Reskript an Reg. Liegnitz: Nur Rr dürfen Trauungen voll- ziehen.- 14. Feb. 1823 Reskript lehnt gegen die Vorstellung der Breslauer Regierung jede obrigkeitliche Bestätigung der Rr "nach längstens erfolgter Aufhebung des General-Juden-Reglements" ab (Heinemann S. 396).- 14. März 1823, Rechtfertigung, "da Juden-Rabbiner keine Jugend-Lehrer sind, als Religions- Lehrer im Sinne des christlichen Geistlichen aber, da sie einen geistlichen Charakter in diesem Sinne gar nicht haben, noch viel weniger angesehen und behandelt werden können". Verweis auf Gumpertz- Gutachten (Heinemann S. 396-397).- 24. Juli 1823 weiteres Reskript über Nichteinmischung.- 10. Nov. 1823 Reskript über Eheschließungen, "daß die Juden-Rabbiner nicht so angesehen werden dürfe, als hät- ten sie in Ansehung des jüdischen Kirchen-Wesens diejenigen Verpflichtungen auf sich, welche das All- gemeine Land-Recht den christlichen Pfarrern auflegt" (Heinemann, S. 398-400).- 1826 Statut der Bres- lauer Gem. verlangt vom Rabbiner Predigt und Schulaufsicht (nicht durchgesetzt).- Die Erhebung von 1843 erwähnt im Reg.-Bez. Breslau sieben Rabbinerstellen, u. zw. in Breslau (3, davon 2 vakant), Bern- stadt, Dyhernfurth, Festenberg (vakant) und Staedtel, im Reg.-Bez. Liegnitz eine, nämlich in Glogau (vakant), und im Reg.-Bez. Oppeln 16, u. zw. in Beuthen, Gleiwitz, Großstrelitz [nur RV], Guttentag, Hultschin, Landsberg, Langendorf, Loslau, Lublinitz, Myslowitz, Peiskretscham, Rosenberg, Rybnik, Sohrau, Tarnowitz, Zülz. Seit Sept. 1847 ist das Breslauer Rt zwischen Liberalem und Orthodoxem ge- teilt; letzterem verleiht eine Kabinettsordre vom 30. Jan. 1854 den Titel des LRs.- 1855 setzt eine An- zahl oberschlesischer Gemeinden ihre Rr alter Schule ab. Im Statut vom 6. März 1856 bildet die Gem. Breslau zwei getrennte Kultuskommissionen.- 1888 Gemeindeverband für Oberschlesien (Reg.-Bez. Op- peln) ggr., 1897 "Verband der Synagogengemeinden der Provinz Niederschlesien".- In den 1921 abge- tretenen oberschlesischen Gebieten wandern die "deutschen" Juden zum größten Teil aus, die Gemein- den umfassen in der Folge zumeist zugezogene "Ostjuden" (PQ Polen, Bd. III, S. XX). Literatur.- F. A. Zimmermann, Geschichte und Verfassung der Juden im Herzogthum Schlesien, Breslau 1791.-Marcus Brann, Geschichte des LRts in Schlesien, Breslau 1887, 62 S.- Marcus Brann, Geschichte der Juden in Schlesien, 6 Bde. Breslau 1896-1917.- Marcus Brann, "Die schlesische Juden- heit vor und nach dem Edikt vom 11. März 1812", Jahresbericht des Jüdisch-theologischen Seminars 1912, S. 3-44.- Erwin Hintze, Das Judentum in der Geschichte Schlesiens, Ausstellungskatalog, Breslau 1929.- F. Rosenthal, "Najstarsze osiedla zydowskie na Slasku", Biuletyn Zydowskiego Instytutu History- cznego w Polsce 34 (1960), S. 3-27.- Bernhard Brilling, Die jüdischen Gemeinden Mittelschlesiens: Entstehung und Geschichte, Stuttgart 1972, S. 34, 41-42, 118, 123.- Peter Maser und Adelheid Weiser, Juden in Oberschlesien, Teil I: Historischer Überblick, Jüdische Gemeinden (I.), Berlin 1992.- Margret Heitmann und Andreas Reinke, Bibliographie zur Geschichte der Juden in Schlesien, München 1995. Akten (G).- Siehe Bernhard Brilling, "Das Archiv der Breslauer Jüdischen Gemeinde (Das schle- sisch-jüdische Provinzial-Archiv). Seine Geschichte und seine Bestände", Jahrbuch der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Breslau 18 (1933?), S. 258-284. 51

Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 46B Nr. 203 Schlesien, Judensachen, u. a. Cognition der Rabbinen, 1742-1811.- Rep. 76 [Kultusministerium] III Sect. I Abt. XIIIa [Sektensachen] Nr. 1g Die von den Regierungen der Provinz Schlesien auf die Ministerialverfügung vom 8. 3. 1843 über das Kultus- und Schulwesen der Juden erstatteten Berichte.- Ebd., Sect. 15, Abt. XVI, Nr. 2 Das israelitische Kultus- und Schulwesen im Reg.-Bez. Breslau, 6 Bde. 1819-1856.- Sect. 16, Abt. XVI, Nr. 1 idem Reg.-Bez. Liegnitz, 2 Bde., 1810-1875.- Sect. 17, Abt. XVI, Nr. 1 idem Reg.-Bez. Oppeln, 4 Bde., 1824-1857.- Rep. 89c, XIVb Bestimmungen über die Verhältnisse der Juden, Nr. 13 Schlesien 1831-1843. Archiv.- Archiwum Państwowe w Wrocławiu, Pomorska 2, 50215 Wrocław.- Archiwum Państwowe w Katowicach, Jagiellonska 25, 40950 Katowice.- Archiwum Państwowe w Opolu, Zamkowa 2, 45951 Opole.- Archiwum Państwowe w Zieloney Górze, Pionierow Lubuskich 53, 66002 Stary Kisielin – Zielo- na Góra. Universität.- Breslau; siehe Karl Pretzsch, Verzeichnis der Breslauer Universitätsschriften 1811- 1885, Breslau 1905 (darin zahlreiche Promotionen von Rabbinatskandidaten; 1841-1847 keine Promoti- onserlaubnis für jüd. Studenten an der Phil. Fak.). Archiv: Archiwum Uniwersytetu Wroclawskiego, Plac Uniwersytecki 1, 50137 Wrocław, Polen, Tel. 402228.

BERNSTADT [Bierutów], M.-S. <> 1812-1853 Joachim (Chaim b. Jakob) Löbel Lewy (gest. 6. Nov. 1853) <> um 1858 RV S. Thockus

BEUTHEN [Bytom], O.-S. <> 1656 Neuansiedlung <> 1790-1813 Moses Israel Freund (geb. 1743 in Pilica bei Radom, gest. 1813) <> 1813-1829 Mendel Cohen, aus Myslowitz <> 1829-1853 Israel Deutsch (geb. 1800 in Zülz, gest. 17. Juli 1853), unterzeichnet 1842 den Protest gegen Geigers Wahl in Breslau. <> 1854-1864 Jacob-Ezechiel Löwi (geb. 1814 in Hotzenplotz, Öst.-Schlesien, gest. 20. Nov. 1864) <> 1867-1887 Dr. Ferdinand Rosenthal (geb. 1838 in Kenese, Ungarn, gest. 4. März 1921), wechselt nach Breslau <> 1889-1923 Dr. Markus Kopfstein (geb. 1856 in Pomasz b. Esztergom, Un- garn, gest. 31. Aug. 1924 in Nauheim), RrVd; um 1913 mit 2. Rr Dr. Moritz Silberberg (bis 1894), RS Berlin, dann Nischkowski, RrVd <> 1923-1924 Dr. Arthur Rosenthal (geb. 1881 in Köthen, Anhalt, gest. 1951 in New York), HWJ. <> Teilung des Rabbinats: 1924-1939 Prof. Dr. Ludwig Golinski (geb. 1879 in Lissa, gest. 1942 in Jerusalem), JTS, als liberaler Rabbiner; als orthodoxer amtiert 1924-1934 Dr. Marcus L. Melchior (geb. 1897 in Friedericia, Dänemark, gest. 1969 in Hamburg), RS, dann Dr. A. Keller Literatur.- Markus Kopfstein, Geschichte der Synagogen-Gemeinde in Beuthen, Beuthen 1891.- M. Derus, "Stary cmentarz zydowski w Bytomiu", Rocznik Muzeum w Gliwicach 9 (1993), S. 105-122. Akten (G).- CAHJP Jerusalem 397 Nr. 23 Korrespondenz Rabb. Deutsch, 1840-44.- CJ Berlin, 75 A Be 4 Nr. 40 Rabbinerwahl 1887f.- Oberschlesisches Museum Beuthen Maschineschriftl. Arbeit von M. Derus, Inwentaryzacja nagrobków ze starego cmentarza zydowskiego przy ul. Piastów Bytomskich w By- tomiu, 1992.

BRESLAU [Wrocław], M.-S. <> 1702 Niederlassungsrecht und Judenordnung, 1744 Oberlandes- rabbinat mit Zuständigkeit für ganz Schlesien außer Glogau und Zülz <> 1744-1754 Benedix Ruben Gompertz genannt Baruch Wesel, erster Rabbiner <> 1755-1793 Joseph Jonas Fränckel; sein Schwie- gersohn Saul Berlin gründet 1779 die "Gesellschaft der Brüder" im mendelssohnischen Geist; Wolf Eger leitet eine renommierte Jeschiwa <> 1793-1799 Jesaja b. Löb Pick Berlin (1725-1799), aufgeklärterer Richtung <> 1799-1806 Levi Saul Fränkel, freisinnig, trat in Paris zum Christentum über <> 1806- 1816 Aron Löbel Karfunkel <> 1816-1820 Abraham b. Gedalja Tiktin (geb. 1764 in Schwersenz, 52

Posen, gest. 27. Dez. 1820), "Oberlandesrabbiner bei der Schlesischen Gemeinde" <> 1820-1821 Rabb.- Verw. Jakob Löbel Falk <> 1821-1842 provisorischer Amtsinhaber Salomon b. Abraham Tiktin (geb. 1791 in Czenstochau, gest. 20. März 1843) <> 1842-1863 Dr. Abraham Geiger (geb. 1810 in Fft./M., gest. 1874 in Berlin), nach Falks Tod im Juli 1838 als "Rabbinatsassessor und zweiter Rabbiner" gewählt, Jan. 1840 eingesetzt (predigt wöchentlich; Geh. von 800, später 1000 Talern) und nach Abset- zung von Sal. Tiktin im April 1842 durch den Vorstand zum ersten Rabbiner ernannt. <> 1863-1890 Dr. Manuel Joël (geb. 1826 in Birnbaum, Posen, gest. 3. Nov. 1890) <> 1891-1919 Dr. Jacob Guttmann (geb. 1845 in Beuthen, gest. 1919), RrVd; um 1913 sind ferner Dr. Salomo Kusnitzki (geb. 1846 in Kempen, Posen, gest. 1917), Levi und Dr. Moses Samuel Zuckermandel (geb. 1836 in Ungarisch- Brod, gest. 1917 in Leipzig) Breslauer Rr im RrVd. <> 1919-1938 Dr. Hermann Vogelstein (geb. 1870 in Pilsen, gest. 1942 in New York) <> 1938-1943 Dr. Reinhold Lewin (geb. 1888 in Magdeburg, depor- tiert) Quellenliteratur zur Rabbinatskontroverse von 1838-1847.- Wilh. Freund, Die Rabbinats-Assessor- Wahl zu Breslau, Breslau 1838, 43p. [JNUL S57B844].- Wolf Davidsohn, Über die Rabbinerwahl in Breslau, Goldberg 1840.- C. G. Nowack, Abraham Geiger, Doktor der Philosophie und zweiter Rabbi- ner in Breslau. Eine biographische Skizze, Brieg 1841.- Bericht des Ober-Vorsteher-Kollegii an die Mit- glieder der hiesigen Israeliten-Gemeinde über die gegenwärtig vorliegende Rabbinats-Angelegenheit , Breslau 1842 (25. Mai).- Salomon Abraham Tiktin, Darstellung des Sachverhältnisses in seiner hiesi- gen Rabbinats-Angelegenheit, Breslau 1842 (im Juni), enthält S. 28-31 Beschwerdeschrift der ober- schlesischen Rabbiner gegen Geigers Wahl.- Entgegnung auf den Bericht des Ober-Vorsteher-Collegi- ums der hiesigen Israeliten-Gemeinde über die Rabbinats-Angelegenheit an die Mitglieder, Breslau 1842 (19. Juni).- Abraham Geiger, Ansprache an meine Gemeinde, Breslau 1842 (18. Juli).- Zweiter Be- richt des Ober-Vorsteher-Kollegii an die Mitglieder der hiesigen Israeliten-Gemeinde über die gegen- wärtig vorliegende Rabbinats-Angelegenheit, Breslau 1842 (undatiert).- Theodor Brand, Der Juden- streit in Breslau, Breslau 1842 [JNUL S39B228].- Israel und David Deutsch, Rücksprache mit allen Gläubigen des rabbinischen Judenthums über die jüngst erschienene Broschüre betitelt: Ansprache an meine Gemerinde von Dr. Abraham Geiger, Breslau 1843.- Achtung dem Königlichen Gesetz. Rund- schreiben des Ober-Vorsteher-Cellegiums der Israeliten-Gemeinde gegen die Bildung einer zweiten Re- ligionsgemeinde, Breslau 1843.- [Wilh. Freund,] Erstes [-Drittes] Sendschreiben der großen Mehrzahl der Mitglieder der Breslauer Israelitengemeinde an Herrn Rabbiner Dr. Geiger, Breslau 1846.- Adresse der großen Mehrzahl der Breslauer Israeliten-Gemeinde an Herrn Dr. W. Freund, Trewend 1846, 8p. [JNUL 63B3363].- Erstes [-Zweites] Sendschreiben der großen Mehrzahl der Breslauer Israeliten- Gemeinde an sich selbst, Breslau 1846. Akten (G).- ZIH Warszawa Prow. Pozn. 75 Korrespondenzen aus dem Tiktin-Nachlaß, 1830-1884.- Wroclaw 1b-4 Bildung und Organisation der Cultusgemeinde, 1847-1855.- Wr. 5 neue Statuten, 1852.- Wr. 12 Alte Statuten, 1823 u. 1826.- Wr. 99 Streitsache Geiger contra Tiktin, 1841-1842.- Wr. 101 [=Mic. HM2/6078] Rabbinerversammlungen 1844-1887.- Wr. 102 [=Mic. HM2/6081] Anstellung Salo- mon Tiktin, 1821-1823.- Wr. 103 [=Mic. HM2/6261-1] Rabbinerstelle an der Alten Synagoge, Bewer- bungen und Anstellung, 1886-1887.- Wr. 105 [=Mic. HM2/6264] Oberaufsichtsbeamter Prof. Dr. I. Levy, 1855-1892.- Wr. 113 Personalia Dr. H. Pinkuss, Religionslehrer und stellvertr. Rabbiner, 1894- 1900.- Wr. 120 [=Mic. HM2/6123] Personalia Dr. Rosenthal, 1887-1941.- Wr. 123 Personalia des Bi- bliothekars und stellvertretenden Rabb. Dr. Knoller, 1882-1894.- Wr. 124 [=Mic. HM2/6079] Personalia Jonas-Josef Fränkel, 1755-1793.- Wr. 125 [=Mic. HM2/6079] Anstellung Löw Berlin, 1793-1807.- Wr. 126 [=Mic. HM2/6082] Bewerbung und Anstellung Dr. Geiger, 1834-1845.- Wr. 127 [=Mic. HM2/6087] Gutachten bzgl. Rabbinerwahl 1834-1845.- Wr. 295 [=Mic. HM2/7355] Personalia Dr. Jacob Levy, 10 Urkunden 1818-1892.- Wr. 909-911 Tiktinsche Nachlaßakten und die von ihm begründeten Stiftungen, 1837-1912.- Wr. 912 [=Mic. HM2/6227] Verträge, Vollmachten u. a. Unterlagen von Gedalia Tiktin, 53

1843-1869.- Wr. 913 idem, 1836-1862.- Wr. 914 [=Mic. HM2/6112] Korrespondenz von Gedalia Tiktin, 1830-1866.- Wr. 915 [=Mic. HM2/6113] idem (mit dem Ministerium), 1835-1843.- Wr. 916 [=Mic. HM2/6114] idem, 1837-1870.- Wr. 917 [=Mic. HM2/6227a] idem, 1855-1862.- Wr. 1185 Dokumente über Rabb. Frankel (1869) und Deutsch (1853).- Wr. 1229-1230 Personalia Rabb. Dr. Vogelstein, 1930- 1938. Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1021 Breslau Nr. 32 Die Gemeinde- und gottesdienstli- chen Angelegenheiten der Juden in Breslau, 1816-1842.- Nr. 37 Die Beamten der Judengemeinde in Breslau, 1823.- Rep. 77 Abt. II Sect. 9 Tit. 2 Spec. Lit. J Nr. 19 Die Herausgabe einer jüdischen theologi- schen Zeitschrift durch den Rabbiner Dr. A. Geiger in Breslau, 1841.- AP Wroclaw Resp. I, Sect. 15, Nr. 1882 Jurisdiction über die Judenschaft, 1742-1793.- Akta miasta Ladka, Sygn. 44 Lista kuracjuszy uz- drowiska w Ladku, w której wystepuje zona sekreterza rabina p. Nowack z Berlina, 1881.- Sygn. 46 idem, w której wystepuje rabin dr Steckelmacher z Mannheim, 1883.- Sygn. 47 idem dr Werner z Gdanska, 1884.- Sygn. 48 idem dr Jonas Löb z Rawicza, 1885.- Sygn. 49 idem Cohná z Poczdamu z córka, 1887.- Sygn. 50 idem dr Max Biram z Jeleniej Góry, 1888.- Sygn. 51 idem B. Rippner z Glogau, 1889.- Sygn. 52 idem dr Benjamin Friedemann z Grätz, 1890.- Sygn. 53 idem dr. M. Peritz z Legnicy, 1891.- Sygn. 54 idem dr Chodowsky z Olesnicy, 1892.- Sygn. 56 idem dr Adolf Blumenthal z Raciborza oraz jego zona, 1893.- Sygn. 58 idem zona rabina z Wroclawia p. Beate Guttmann z rodzina i sluzba, 1894.- Sygn. 59 idem dr Saul Horowitz, docent seminarium teologii zydowskiej we Wroclawiu, 1896.- Sygn 60 idem Moses Fischer z Majdanko, Unger, 1898.- Sygn. 61 dr Hermann Pinkus z Wroclawia, 1899.- Sygn. 61 idem S. Bloch z Jarocina, dr Jacob Cohn z Wroclawia, dr. Cohn z Katowic, David Rau z Pleß, dr Margulies z Florencji, dr Rosenthal z Wroclawi, 1899.- Sygn. 62 idem dr. Cohn z Wroclawia, dr Moritz Silberberg z Grätz poznanskie, dr Jacob Cohn z Katowic, Ferdinand Rosenthal z Wroclawia, 1900.- Sygn 65 idem dr Josef Norden z Myslowic, 1903.- Sygn 67 idem dr. Magnus Rochotz w Berlina, 1905.- Sygn 69 idem dr Moritz Guttman z zona z Culm, 1907.- Sygn 70 idem dr Kaatz z Zabrza, 1908.- Sygn. 71 idem dr Felix Salomon z Lauenburg, Pommern, 1909.- Sygn 72 dr Magnus Rochotz z Berlina, 1910.- Sygn 73 idem M. Morgenstern z Kocka, 1911.- Sygn 74 idem Moses Morgenstern z Bedzina, 1913.- Sygn 75 idem dr Leo Munk z zona i siostrzenica z Marburga, 1914.- Sygn 77 zona rabina dr'a Hoffmanna z Wroclawia, 1916.

(BRESLAU [Wrocław],) erster Dajan. <> 1787-1793 Jesaja Berlin (geb. Oktober 1725 in Eisen- stadt, gest. 13. Mai 1799) <> um 1805 Lewin b. Moses Heymann Barby (geb. 1747 in Barby b. Mag- deburg, gest. 29. Nov. 1810 in Breslau) // <> um 1822-1838 Jakob Löbel Falk (geb. ca. 1760, gest. 24. Juni 1838) <> 1840-1842 Dr. Abraham Geiger (geb. 1810 in Fft./M., gest. 1874 in Berlin) <> 1843- 1873 Josua Falk (gest. 3. Dez. 1873)

(BRESLAU [Wrocław],) zweiter Dajan. <> um 1788 Wolf Eger (geb. um 1744 in Halberstadt, gest. 19. September 1795 in Leipnik, Mähren) <> um 1804 Jakob Zwi-Hirsch <> um 1805 Abr. Sal. b. Joel Veitel Segal <> Salomon Pappenheim (geb. 2. Feb. 1740 in Biała (Zülz), Oberschlesien, gest. 4. März 1814) // <> -1838 (pensioniert) Ascher b. Juda-Löb Landau (gest. "9. Tischri 1843" / 3. Okt. 1843?) <> gewählt 1837 Arje-Löbusch Henschel (geb. 1806 in Kępno (Kempen), Prov. Südpreußen, gest. 28. Jan. 1837 in Breslau) <> ca. 1855 Josef Leib Feder (geb. in der Provinz Posen, gest. 21. Mai 1876 in Breslau) <> 1857- Dr. Jakob Levy (geb. 27. April 1819 in Dobrzyca, Prov. Posen, gest. 27. Feb. 1892)

(BRESLAU [Wrocław],) "Altgemeinde" <> 1843-1886 Gedalja b. Salomon Tiktin, Sohn des Vor- gängers; war von den Orthodoxen schon beim Tod seines Vaters 1843 eigenmächtig gekürt worden. Bei den offiziellen Wahlen für einen zweiten Rabbiner 1844 Kandidatur und sofortiger Rücktritt von Hirsch 54

Fassel aus Proßnitz/Mähren. Tiktin wird Sept. 1847 amtlich als Rabbiner der Altgläubigen anerkannt. Kabinettsordre vom 30. Jan. 1854: ihm wird "der Titel als Landrabbiner in Schlesien verliehen". Statut vom 6. März 1856: zwei getrennte Kultuskommissionen. <> 1887-1921 Dr. Ferdinand Rosenthal (geb. 1838 in Kenese, Ungarn, gest. 4. März 1921)., RrVd <> 1921-1938 Dr. Moses Hoffmann (geb. 1873 in Berlin, gest. 1958 in Petach Tikwa) <> 1938-1943 Dr. Bernhard Hamburger (geb. 1875 in Alzenau, Unterfranken, deportiert)

(BRESLAU [Wrocław],) "Pinchas-Synagoge" oder "Zülzer Synagoge" <> 1859-1902 Dr. Pinkus Neustadt (geb. 1823 in Borek, Posen, gest. 1902 in Breslau)

(BRESLAU [Wrocław],) Mora Leipziger Beth-Hamidrasch-Stift <> 1871-1892 Prof. Dr. Jacob Levy (geb. 1817 in Dobrzyca, Posen, gest. 1892) <> 1897- Dr. Moses Samuel Zuckermandel (geb. 24. April 1836 in Ungarisch-Brod, gest. 1917 in Leipzig)

(BRESLAU,) Jüdisch-theologisches Seminar Fraenckel'scher Stiftung, Seminarrabbiner 1854-1875 Dr. Zacharias Frankel (geb. 1801 in Prag, gest. 13. Feb. 1875), zuvor in Dresden <> 1875-1879 Dr. Leiser Lazarus (geb. 1822 in Filehne, Posen, gest. 16. April 1879), zuvor in Prenzlau <> bis 1882 Dr. David Joël (geb. 1815 in Inowrazlaw, Posen, gest. 7. Sept. 1882), zuvor in Krotoschin <> 1882- Dr. Is- rael Lewy, zuvor an der HWJ in Berlin.

BRIEG [Brzeg] <> Rabbinatssitz seit 1816, lt. EJ dt. IV 1073. <> Israel Goldschmidt aus Posen, wechselt nach Witkowo <> 1846 Anstellung des Reformers Dr. Bernhard Friedmann wird rückgängig gemacht <> 1849-1854 Dr. Julius Landsberger (geb. 1819 in Zülz, Oberschlesien, gest. 3. März 1890 in Darmstadt)

DYHERNFURTH [Brzeg Dolny] <> frühes 19. Jh. Jacob Löbel Falk (geb. ca. 1760, gest. 24. Juni 1838 in Breslau) <> um 1823 Moses b. Abraham Meisel <> ca. 1830 bis nach 1854 Chaim Kroner. Literatur.- Moritz Grünwald, Zur Geschichte der Judengemeinde in Dyhernfurth a. O., Belovar 1882.

FESTENBERG [Twardogóra], M.-S. <> bis 1842 Marcus Oelsner (gest. 1842 in Breslau)

GLEIWITZ [Gliwice], O.-S. <> 1812- Samuel Biedermann, aus Rosenberg <> 1824-1842 Hirsch Jakob Zuckermann, W. A. Meisels Anstellung als Prediger wird 1841 hintertrieben, aber der alte Rb. wird von der Gemeinde beurlaubt. "Gleiwitz, in statistischer Hinsicht die größte Gemeinde Oberschlesi- ens, war auch die Erste, die ihren greisen Rabbiner durch Abstandsgeld enschädigend vom Amte remo - virt hat" (Jeschurun 1854/55, S. 104-105). <> 1848-1884 Dr. Hirsch S. Hirschfeld (geb. 1812 Inowraz- law, Posen, gest. 12. Juni 1884 in Charlottenburg) <> 1884-1917 Dr. Wilhelm Münz (geb. 1856 [1857?] in Tarnow, gest. 1917), RrVd <> 1916-1935 Dr. Samuel Ochs (geb. 1886 in Zborow, Posen, gest. 1942 in London) <> bis 1939 Egon Israel Löwenstein (geb. 1912 in Berlin), emigriert nach Chile <> 1940-1942 Adalbert Saretzki (geb. 1911 in Ortelsburg, Ostpreußen, ermordet 1942 in Auschwitz) Literatur.- J. Wolanin und H. Slowinska, "Zarys dziejów gminy zydowskiej w Gliwicach", Zeszyty Gliwickie 22 (1993), S. 119-125. Akten (G).- ZIH Warszawa [=CAHJP HM/2 6167] Korrespondenz Rabb. Dr. Münz 1886-1915. 55

Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1021, Gleiwitz Nr. 2 Die gottesdienstlichen und Ge- meinde-Angelegenheiten der Judenschaft zu Gleiwitz, 1845-1910.

GLOGAU [Głogów], N.-S. <> Nach 1582 eine der beiden verbliebenen jüdischen Gem. Schlesiens <> 1734-1739 Arje-Löb b. Saul Löwenstamm (1690-1755), später Rabbiner von Amsterdam <> 1746- Jacob Meyer Lewin <> ca. 1760-1784 Salomo Dob Berusch b. Hirsch Bialeh (gest. 11. Juni 1785), sein Vater starb 1748 als Rb. in Halberstadt. <> um 1794 Jospe Katz Schotten <> 1796-1801 Zwi- Hirsch b. Benjamin Samosz (geb. 1740 in Samosz), wechselt nach Altona <> 1803-1816 Abraham b. Gedalja Tiktin (geb. 24. Dez. 1764 in Schwersenz, gest. 1816 in Breslau) <> 1816-1820 Jacob Joseph Öttinger (geb. 1780 in Glogau, gest. 1860 in Berlin) <> Mannes Löbel Lisser; neben ihm amtiert 1840-60 der Oberlehrer und Prediger (1849 Klausrabbiner) Dr. Heymann Arnheim (geb. 1796 in Won- growitz, Posen, gest. 1869) <> 1860-1872 Dr. Josef Klein (aus Memmelsdorf in Bayern), Schwieger- sohn von S. Rosenfeld. <> 1872-1898 Dr. Benjamin Rippner (geb. 1842 in Lissa, gest. 27. Nov. 1898) <> 1899-1940 Dr. Leopold Lucas (geb. 1872 in Marburg, gest. 1943 im Ghetto Theresienstadt ), RrVd Literatur.- R. Berndt, Geschichte der Juden in Gross-Glogau, Glogau 1874.- Franz D. Lucas und Margret Heitmann, Stadt des Glaubens. Geschichte und Kultur der Juden in Glogau, Hildesheim, Zü- rich und New York 1991, S. 219-263. Akten (G).- CAHJP Jerusalem S 41, Nr. 18 Akten des Bet-Din, 1809-1814.

GÖRLITZ [Zgorzelec], N.-S. <> 1856-1915 Dr. Siegfried Freund (geb. 1829 in Schmiegel, gest. 16. Nov. 1915), RrVd, schon um 1858 Prediger <> 1915-1918 Dr. Emil Berger (geb. 29.10.1887 in Leipzig, gest. 1918), HWJ <> 1918-1924 Dr. Max Schüftan (geb. 1887 in Königein bei Namslau, gest. 1936 in Erfurt), JTS <> 1924-1930 Dr. Max Katten (geb. 5.10.1892 in Bonn, gest. 1957 in London), wechselt nach Bamberg <> 1930- Dr. Hugo Krakauer (geb. in Nikolsburg, gest. 1951 in Tel Aviv) Akten (G).- CAHJP Jerusalem D/Go6, Nr. 1-5 Korrespondenz Dr. Katten, 1924-1929.- G5/1150 Al- phab. Friedhofsregister mit Geburts- und Sterbedaten, 11850-1940.

GROSS-STREHLITZ [Strzelce], O.-S. <> 1862- Dr. David Klein <> 1869-1875 Dr. Heinrich Groß (geb. 16. Nov. 1835 in Szenitz, Slowakei, gest. 31. Jan. 1910 in Augsburg).

GRÜNBERG [Zielona Góra], N.-S. <> 1845-1848 Aron Wiener (geb. 1812 in Murowana-Goslin in der späteren Prov. Posen, gest. 25. Aug. 1895 in Oppeln) <> 1848-1849 Prediger J. L. Moses aus Posen <> 1854-1860 Rabbiner und Prediger Dr. Louis Landsberg (geb. 1825 in Unruhstadt, Prov. Posen, gest. 1904 in Maastricht, Niederlande). Akten (G).- CAHJP Jerusalem Inv. 6901 Personalia Prediger Dr. Samter.

GUTTENTAG [Dobrodzien], O.-S. <> bis 1846 Joachim Mendelssohn (geb. 1791, gest. 29. Aug. 1884 in Berlin), unterzeichnet 1842 den Protest gegen Geigers Wahl in Breslau <> um 1855 Vakanz nach Beurlaubung des Rabbiners Literatur.- A. Weltzel, Geschichte der Stadt und Herrschaft Guttentag, Ratibor 1882. Akten (G).- ZIH Warszawa Prow. Sl. 182 [=CAHJP HM2/6268] Beamte, Lehrer, 1847-1884. 56

HIRSCHBERG [Jelenia Góra], N.-S. <> 1856-1860 Prediger Dr. Isidor Rosenfeld (geb. 1815 in Zduny, Posen, gest. 23. April 1899 in Berlin) <> vor 1862-1881 Dr. Hermann Joël (gest. 1881), älterer Bruder des Rb. in Breslau <> 1887-1913 Dr. Max Biram (geb. 1853 in Liegnitz), RrVd <> 1915-1918 Dr. Hugo Klein (geb. 1890 in Freystadt, Westpr., ermordet 1942 in Riga) <> Dr. Benno Gottschalk (geb. 1883 in Berlin, gest. 1966 in Los Angeles) <> 1924-1931 Dr. Dagobert Nellhaus (geb. 1891 in Breslau, gest. 1980 in den USA) <> 1933-1934 Dr. Max Koppel (geb. 1905 in Mönchengladbach, er- mordet 1974 in New York) <> 1934-1935 Dr. Karl Richter (geb. 1910 in Stuttgart, gest. nach 1995 in Florida) <> 1935-1936 Dr. Wilhelm Teichner (geb. 1909 in Kreuzburg, Oberschlesien, gest. 1942 in Shanghai)

HULTSCHIN [tschech. Hlučín], O.-S. <> 1822-1829 Israel Deutsch (geb. 1800 in Zülz, Oberschle- sien, gest. 7. Juni 1853 in Beuthen) <> um 1858 P. Baad

KATTOWITZ [Katowice], O.-S., 1921 poln. <> 1865 von Myslowitz getrennt <> 1872-1914 Dr. Ja- cob Cohn, RrVd, erster Rabbiner <> 1912-1920 Dr. Philipp de Haas (geb. 6.3.1884 in Pyrmont, gest. 16. April 1935 in Oldenburg), JTS <> 1920-1924 Dr. Louis Lewin (geb. 1868 in Znin, Posen, gest. 1941 in Tel Aviv) <> 1924-1928 Dr. Ezechiel Lewin, wechselt nach Lemberg <> 1928-1939 Dr. Kal- man xmyyds und Dr. Mordechai Fogelman Literatur.- PQ Polen Bd. III, S. 309-312. Akten (G).- CAHJP Jerusalem, PL/Ka 15 (neu RP 49) Nachlaß Rabb. Dr. J. Cohn.- CJ Berlin, 75 A Ka 4 Nr. 3 Vorstand: Allgemeines, auch Verträge mit Rabbinern 1870-74.- Nr. 32 Wanderrabbiner für den Oppeln 1908-14.- Nr. 33 Rabbinatsassessor Dr. M. Braunschweiger 1899-1914.

KÖNIGSHÜTTE [Królevska Huta, 1934 Chorzów], O.-S., 1921 poln. <> 1875 erste Synagoge <> 1890-1925 [1913?] Dr. Salomon Goldschmidt (geb. 1865 in Wreschen, Posen, gest. 1933 in Berlin), RS Literatur.- PQ Polen Bd. III, S. 171.

KREUZBURG [Kluczbork], O.-S. <> um 1858 RV und Kantor Jakob Pick (geb. 1824 in Schildberg, Posen, gest. 2. Juli 1886 in Obornik) <> 1930er Jahre Dr. Feinberg aus Großstrelitz Literatur.- L. Lewin, "Zur Geschichte der Juden in Kronstadt, Kreuzburg und Pitschen O/S", Mittei- lungen des Verbandes ehemaliger Breslauer und Schlesier in Israel e. V. 39 (1976), S. 8-9.

LANDSBERG [Gorzów Śląski], O.-S. <> 1817-1849 Baruch Oelsner (gest 1849), orthodox <> um 1853-1856 A. M. Lewin

LEOBSCHÜTZ [Głubczyce], O.-S. <> M. Abraham <> Prediger Isidor Grunwald <> 1889-1897 Dr. Moritz Krakauer (geb. 1853 in Nikolsburg, Mähren, gest. 1929 in Breslau) Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1021, Leobschütz Nr. 2 Die gesellschaftlichen und kirchlichen Verhältnisse der jüdischen Glaubensgenossen zu Leobschütz, 1821-1912.

LIEGNITZ [Legnica], N.-S. <> 1828-1830 Prediger Wilhelm Hiller aus Prausnitz <> 1832-1833 Prediger Adolph Schreuer <> 1837-1854 Prediger Dr. Ascher Sammter (geb. 1807 in Werna a. Harz, gest. 5. Feb. 1887 in Berlin) <> 1855-1882 Dr. Moritz Landsberg (geb. 1824 in Rawitsch, Posen, gest. 57

26. Dez. 1882) <> 1883-1930 Dr. Moritz Peritz (geb. 1858 in Breslau, gest. 1930 in Liegnitz), JTS, RrVd <> 1932-1936 Joseph Schwarz (geb. 1906 in Korschenbroich, Niederrhein), emigriert in die USA <> 1936-1938 Bernhard Wechsberg (geb. 1911 in Kattowitz), emigriert in die USA <> 1938-1939 Ernst Tobias Hamburger (geb. 1911 in Allenstein, Ostpreußen, gest. 1985 in Jerusalem)

LUBLINITZ [Lubliniec], O.-S., 1921 poln. <> 1821 Synagogenbau <> bis 1847 I. Karo (gest. Spät- sommer 1847), unterzeichnet 1842 den Protest gegen Geigers Wahl in Breslau <> 1849-1874 Moses A. Wreschner (geb. 1821, gest. 1903 in Lissa, Posen) <> 1878-1882 Dr. Julius Landsberger <> 1887- nach 1918 Dr. Simon Friedmann (geb. 1849 in Kempen, Posen), HWJ, RrVd Literatur.- PQ Polen Bd. III, S. 232.

MILITSCH [Milicz], M.-S. <> um 1817 Israel Goldschmidt <> 1855 [?] von Glogau getrennt <> 1855 [1845?]-1861 Dr. Salomon Friedeberg (geb. 1811, gest. 1894 in Tilsit), Studiengenosse von Hein- rich Graetz <> 1862-1865 Dr. Moritz Stern (geb. 1822 in Unruhstadt, Posen) <> 1865-1871 Dr. Her- mann Wassertrilling (geb. in Boskowitz, Mähren, gest. 1888 das.) <> Danach erloschen. Literatur.- Fritz Bloch, Die Juden in Militsch. Ein Kapitel aus der Niederlassung von Juden in Schlesien, Diss. Breslau 1926.

MÜNSTERBERG [Ziębice], M.-S. <> ca. 1815-1830 Salomon b. Samuel Algasi, wechselt nach Zülz <> 1830- nach 1858 Löbel Levy

MYSLOWITZ [Mysłowice], O.-S., 1921 poln. <> 1628 Neuansiedlung <> bis 1813 More-Zedek Mendel Kohn (geb. 1774 in Krzepitz bei Landsberg/Warthe, gest. 1829 in Beuthen) <> bis 1837 Na- than Weißler <> 1838-1845 David Deutsch (geb. 1810 in Zülz, gest. 1873 in Sohrau), unterzeichnet 1842 den Protest gegen Geigers Wahl in Breslau und schreibt 1846 "Asoph Asepha" gegen die RaVers. <> ab 1846 Moses Aron Bach (geb. 1809 in Inowrazlaw, Posen, gest. 1879 in Breslau) <> Beurlaubung des Rabbiners und Neubesetzung <> 1852 (März) -1895 Dr. Hirsch Jaffé (geb. 1818 in Schönlanke, Po- sen, gest. 26. Ijar 1898) <> 1900-1907 Dr. Joseph Norden (geb. 1870 in Hamburg, gest. 1943 im Ghet- to Theresienstadt ), RS, RrVd, zuvor in Neustettin, wechselt nach Elberfeld <> 1911-1914 Dr. Winter <> bis 1918 Dr. Ruben Halpersohn (geb. 3. Okt. 1885 in Breslau) Literatur.- I. Lustig, Geschichte der Stadt Myslowitz, Myslowitz 1867.- PQ Polen Bd. III, S. 247. Akten (G).- CAHJP Jerusalem PL/My 6 Personalia Dr. Hirsch Jaffe, 1852-1895.- CJ Berlin, 75 A My 1 Nr. 8 Bewerbungen um die Rabbinerstelle 1898f. Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1021, Myslowitz Nr. 1 Die gottesdienstlichen und Ge- meinde-Angelegenheiten der Judenschaft zu Myslowitz, 1845-1908.- AP Katowice, Inv. 282 [Landrat- samt Beuthen] Nr. 104 Synagogengem. zu Myslowitz, Bd. II, 1879-1913.

NEISSE [Nysa] <> 1886-1933 Dr. Max Ellguther (geb. 1859 in Krappitz, Oberschlesien, gest. 23. Mai 1933) Literatur. Max Ellguther, "Das religiöse Leben in der jüdischen Gemeinde zu Neisse", in Neisse, Berlin 1925, S. 143-144. 58

NIKOLAI [Mikołów], O.-S., 1921 poln. <> 1674 Neuansiedlung <> C. Fernbach, unterzeichnet 1842 den Protest gegen Geigers Wahl in Breslau <> um 1855 Vakanz nach Beurlaubung des Rabbiners <> um 1858 Landsberg

OELS [Oleśnica] <> 1860- Dr. Aron Kroner <> um 1877/79 Dr. Cohn <> vor 1889 - nach 1897 Dr. Salomon Chodowski, zuvor in Polnisch-Krone <> 1929-1939 Dr. Nachum Israel Wahrmann (geb. 1895 in Podhajce, Galizien, gest. 1961 in Kiriat Motzkin, Israel) Akten (G).- CAHJP Jerusalem P 33 Nachlaß Wahrmann, enthält die Akten und Korrespondenzen des Oelser Rabbinats 1929-1939.

OPPELN [Opole], O.-S. <> 1648 Neuansiedlung <> 1846 (Sept.) erstmalige Stellenausschreibung, es wird ausdrücklich ein promovierter Kandidat gesucht (AZJ 1846, S. 591, vgl. S. 629, 682-683) <> 1847-1853 Dr. Salomon Cohn (geb. 1822 in Zülz, gest. 1902 in Breslau) <> 1853-1895 Dr. Adolph Meyer Wiener (geb. 1819 in Glogau, gest. 1895), promov. 1847 Halle, Gottesdienstreform <> 1895- 1897 Dr. Hermann Vogelstein (geb. 1870 in Pilsen, gest. 1942 in New York) <> 1897-1907 Dr. Leo Baeck (geb. 1873 in Lissa, gest. 1956 in London) <> 1907-1917 Dr. Felix Goldmann (geb. 1882 in London, gest. 7. Okt. 1934 in Leipzig), HWJ, RrVd <> 1917-1928 Dr. David Braunschweiger (geb. 1875 in Würzburg, gest. 1928) <> 1928 Dr. Gustav Pfingst, HWJ, emigriert nach England <> 1928- Dr. Alfred Philipp (geb. 1904 in Bochum, gest. 17. Juli 1970 in Jerusalem), HWJ <> 1930 Dr. Hans Salomon, HWJ <> 1930-1931 Dr. Lothar Lubasch (geb. 1896 in Berlin, gest. 1976 in Selma, USA), HWJ <> 1934-1939 Dr. Hans Hirschberg (geb. 1908 in Berlin, gest. 1980 in Kalifornien), HWJ Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1021, Oppeln Nr. 2 Die gottesdienstlichen und Ge- meinde-Angelegenheiten der Judenschaft zu Oppeln, 1839-1917.

PEISKRETSCHAM [Pyskowice], O.-S. <> -1860 Abraham Lewysohn (geb. 1805 in Schwersenz, Posen, gest. 1860), Autor der Meqore Minhagim (1846).

PLESS [Pszczyna], O.-S., 1921 poln. <> 1640 Neuansiedlung <> um 1858/um 1871 Prediger Simon Alexander <> 1885-1891 Dr. Marcus Brann (geb. 1849 in Rawitsch, gest. 1920 in Breslau), wechselt ans JThS Breslau <> um 1897 Dr. David Rau Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1021, Pless Nr. 1 Die gottesdienstlichen und Ge- meinde-Angelegenheiten der Judenschaft zu Pless, 1844-1865.

RATIBOR [Racibórz], O.-S. <> 1830- Simon Löwe, unterzeichnet 1842 den Protest gegen Geigers Wahl in Breslau <> 1867-1883 Prediger Dr. Julius Heckscher (geb. 1836 in Kopenhagen, gest. 1883) <> 1884-1888 Dr. Salomon Fried (geb. 1847 in Oprana, Ungarn, gest. 1906 in ), JTS, wechselt nach Ulm <> vor 1893-1903 Dr. Adolf Blumenthal (geb. 1863 in Breslau, gest. 14. Jan. 1903), RS Ber- lin <> 1903-1919 Dr. Max Dienemann (geb. 1875 in Krotoschin, Posen, gest. 1939 in Tel-Aviv), JTS, RrVd, wechselt nach Offenbach Akten (G).- CAHJP Jerusalem D/Ra1 Nr. 16 (olim GA II Nr. 971) Bewerbungen um die Rabbiner- stelle, 1884-1906.- CJ Berlin, 75 A Ra 4 Nr. 28 Bestellung, Gehalt und Beilagen des Rabbiners und der Gemeindebeamten 1834-89.- Nr. 29 Bewerbung und Anstellung des Rabbiners Dr. S. Fried 1884-92.- Nr. 36 Bewerbung und Anstellung des Predigers und Religionslehrers Dr. Heckscher 1865-67, 1887.- Nr. 59

71 Passiva der noch zu tilgenden Rabbinatsakten (Auslosung der jährlich zu zahlenden Anteile) 1856- 59. Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1021, Ratibor Nr. 2 Die gottesdienstlichen und Ge- meinde-Angelegenheiten der Judenschaft zu Ratibor, 1825-1914.

REICHENBACH [Dzierzoniów] <> um 1879 Dr. M. Kohn

ROSENBERG [Oleśno], O.-S. <> um 1842 Moses Mitzker. Der Rosenberger Rabbiner, der 1842 den Protest gegen Geigers Wahl in Breslau unterzeichnet, ist "M. Landsberg" (Lewin Landsberg in Zülz?). <> 1845-1850 Dr. Jacob Levy (geb. 1817 in Dobrzyca, Posen, gest. 1892 in Breslau). <> um 1855 Vakanz nach Beurlaubung des Rabbiners.

RYBNIK [Rybnik], O.-S., 1921 poln. <> L. Karfunkel, unterzeichnet 1842 den Protest gegen Gei- gers Wahl in Breslau <> um 1855 Vakanz nach Beurlaubung des Rabbiners <> 1855- nach 1874 Dr. Da- niel Fraenkel (geb. 1821/22 in Sohrau, Oberschlesien, gest. 1890 in Breslau) [David Fränkel nach AZJ 1862, S. 322] <> Anfang 20. Jh. Dr. David Braunschweiger <> 1919-1920 Dr. Arthur Rosenthal (geb. 1881 in Köthen, Anhalt, gest. 1951 in New York), HWJ <> 1920-1921 Dr. Dagobert Nellhaus (geb. 1891 in Breslau, gest. 1980 in den USA) Literatur.- PQ Polen Bd. III, S. 354. Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1021, Rybnick Nr. 2 Die gottesdienstlichen und Ge- meinde-Angelegenheiten der Judenschaft zu Rybnick, 1842-1911.

SOHRAU [Żory], O.-S., 1921 poln. <> 1694 Neuansiedlung <> bis 1844 Abraham Freund <> [- 1845 Moritz Löwenthal, wechselt nach Fulda] <> bis 1846 Wolff Zellniker <> 1846-1873 David Deutsch (geb. 1810 in Zülz, gest. 31. Juli 1873 in Freiburg, Schles.), zuvor Rb. in Myslowitz <> Predi - ger A. J. Fränkel <> 1875-1898 Immanuel Deutsch (geb. 1847 in Sohrau, gest. 4. Jan. 1913 in Bres- lau), Sohn des Vorgängers, wechselt an den Stift von Lissa und wird dort schließlich Religionslehrer. <> Keine weitere Rabbineranstellung wegen "Verödung und Verarmung" der Gemeinde. Literatur.- I. Deutsch, "Chronik der Synagogen-Gemeinde Sohrau OS. Ein Beitrag zur Entwicklung der Kleingemeinden Oberschlesiens", Jüdische Literaturblätter 24 (1900), S. 26-28, 35-37.

TARNOWITZ [Tarnowskie Góry] O.-S., 1921 poln. <> 1845 Wahl von N. N., neuorthodox (AZJ 1845, S. 710f) <> um 1879 Dr. Heilbut <> 1882-1890 Dr. Jacob Baßfreund (geb. 1850 in Kempen, Posen, gest. 1919 in Breslau) <> 1891-1903 Dr. Abraham Löwenthal (geb. 1868 in Posen, gest. 1928 in Berlin) <> um 1913-1920 Dr. Hirsch Gradenwitz (geb. in Kurow, Russisch-Polen, deportiert nach Auschwitz), RrVd, wechselt nach Hanau <> 1922-1923 Dr. Marcus Lazarus Melchior (geb. 1897 in Fredericia, Dänemark, gest. 1969 in Hamburg) Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1021, Tarnowitz Nr. 1 Die gottesdienstlichen und Ge- meinde-Angelegenheiten der Judenschaft zu Tarnowitz, 1835-1906.

ZABRZE <> 1895-1942 Dr. Saul Kaatz (geb. 1870 in Schwersenz, Posen, deportiert), RS Berlin, RrVd 60

Literatur.- Bernhard Brilling, "Chronik der jüdischen Gemeinde Hindenburg (Zabrze)", in H. Schrö- ter (Hrsg.), Hindenburg O/S. Stadt der Gruben und Hütten, Essen 1965, S. 84-91.- W. Niemierowski, "Z dziejów spolecznosti zydowskiej w Zabrzu", Kroniki miasta Zabrza 13 (1982/83), S. 58-77.

(ZABRZE,) Zweiter Rabbiner <> 1927-1934 Dr. Arthur Elieser Victor (geb. 1900 in Preußisch- Eylau, Ostpreußen, gest. 1934), JTS

ZÜLZ [Biała], O.-S. <> Nach 1582 eine der beiden verbliebene jüdischen Gem. Schlesiens <> Elie- ser b. Samuel (gest. 1747) <> bis 1778 Hirsch Janow "Charif" (geb. 1733 in Lissa, gest. 13. Nov. 1785 in Fürth) <> Isaak Halevi Segal, der "Duclaer Raw" (gest. 1762 in Preßburg) <> bis 1789 Meschullam b. Salomon Kohn (gest. 1819 in Fürth) <> Moses Elieser Lippmann aus Rawitsch <> 1811-1822 Salo- mon b. Meschullam Kohn (gest. 1. April 1824), zuvor in Mergentheim <> 1825-1836 Aron b. Baruch Korpulus (gest. 28. Juni 1836), aus Grätz <> ab 1839 Lewin Landsberg (geb. um 1799 in Lubranicz, Rußland, gest. 1841) Literatur.- Israel Rabin, Die Juden in Zülz, Neustadt/O.-S. 1926, S. 32.- L. Lewin, "Aus dem Zülzer Ghetto", Der Oberschlesier 9 (1927), S. 64-69, 635-639; 10 (1928), S. 246-248.- W. Cohn, "Aufruf für Zülz", Breslauer jüdisches Gemeindeblatt 5 (1934), S. 2-3.- A. Czellitzer, "Der Zülzer Judenfriedhof. Ein Aufruf", Mitteilungen der Gesellschaft für jüdische Familienforschung 1933, S. 531.- Bernhard Brilling, "Der Zülzer Friedhof als Geschichtsquelle", Breslauer jüdisches Gemeindeblatt 23 (1935), S. 13-14.- Bernhard Brilling, "Die ältesten Grabsteine des Zülzer Friedhofs", Mitteilungen der Gesell- schaft für jüdische Familienforschung 1938, S. 952-958.- J. Woronczak, "Cmentarz zydowski w Bialey", Opolski Informator Konserwatorski 1985, S. 202-210.- J. Woronczak, "Inskrypcie nagrobne z cmentarza zydowskiego w Bialej Prudnickiej", Annales Silesiae 19 (1989), S. 71-73. Akten (G).- CAHJP Jerusalem KGe 92 Vorstands- und Rabbinatsangelegenheiten, 1741-1773.- CJ Berlin, 75 A Ne 3 Nr. 8 Korrespondenz mit Vorstand Neustadt, O.-S., 1839f., 1899f.- JNUL Jerusalem cod. 8 o 6251 Memorbuch Zülz, 1838ff. Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1021, Zültz Nr. 3 Die gottesdienstlichen und Gemein- deverhältnisse der Juden in der Stadt Zültz, 1816-1901.- Nr. 4 Die öffentlichen Beamten der Judenge- meinde zu Zültz, 1824.

P R O V I N Z P O S E N

Bev. 1817 Reg.-Bez. Posen 37.547, 15.021. Starke Auswanderung: 1840 leben in der Provinz 77.102 Juden, 1900 sind es nur mehr 35.327, 1910 noch 26.512. Status.- Dekret des poln. Königs Sigismund II von 1551 gibt den Entscheidungen des "Doctor" (Rabbiners) Exekutionsgewalt (Heppner, S. 105).- Vom 16. Jh. bis 1802 war die Ansiedlung von Juden verboten in Bromberg, Fraustadt, Meseritz, Rawitsch, Schrimm, Schwerin a. W., Zduny usw. Größte Ge- meinden 1795: Lissa, Posen, Krotoschin, Schwersenz, Grätz, Rawitsch.- 1764 Aufhebung der Vierlän- dersynode durch König Stanislaus II.- Preußisch seit den Teilungen Polens 1772, 1793, 1795; preußi- sche Inbesitznahme der Stadt Posen am 12. Feb. 1793.- Verschiedene polnische Ortsrechte bis zum "Ge- neral-Juden-Reglement für Süd- und Neu-Ostpreußen" v. 17. April 1797, dieses begründet Schutzver- hältnis für Ansässige, verbietet Zuwanderung, verlangt Annahme von Geschlechtsnamen etc.; danach 61

sollen die Gemeinderabbiner "nur verständige, rechtschaffene und gesetzkundige Männer" sein, es legt fest "dass die Rabbiner, welche übrigens der deutschen und polnischen Sprache kundig sein und landes- herrliche Offizianten werden sollten, vom 1. Juni ab sich keine Gerichtsbarkeit, weder in Zivil-, noch Religions-Ritual-, noch Kirchendisziplin-Sachen anmassen dürften, sondern alle Streitigkeiten und Ver- gehungen bei den gehörigen christlichen Gerichten angebracht und entschieden werden müssen", in Be- darfsfällen soll ein Rabbiner als "dem Gericht suppeditirender Beisitzer an christlichen Gerichten" hin - zugezogen werden. Jedoch untersteht ihnen in Gemeinschaft mit den zu wählenden "Stadtverordneten" die jüdische Schule (nicht durchgesetzt; siehe Heppner, S. 206f).- Repressive Politik der Preußen, so ver- weigert die Regierung 1800 der Gem. Inowrazlaw die Annahme eines Rabbiners, weil es "zweckmäßig wäre, wenn diese Männer durch welche der unglückliche Separatismus der Juden von den übrien Staats - bürgern hauptsäcchlich genährt werde, ganz entbehrt werden könnten. Es sei gar nicht ratsam, ihre An- zahl über die dringendste Notwendigkeit zu vergrößern"; die fünf im Netzedistrikt amtierenden Rabbi- ner (Filehne, Märkisch-Friedland, Krojanke, Schönlanke und Tietz) seien ausreichend.- Nach der Schlacht bei Jena ziehen am 3. Nov. 1806 die Franzosen in die Stadt Posen ein; am 22. Juli 1807 wird das Ghzm. Warschau geschaffen, zu dessen sechs Départements auch Posen und Bromberg zählen.- 24. Apr. 1821 Reskript an die Reg. in Bromberg: "Jüdische Rr und sonstige Synagogendiener können nicht zur Kategorie solcher kirchlichen Beamten gezählt werden, deren Qualifikation von den geistlichen Ober-Behörden des Staats zu beurtheilen ist. Die Rr insbesondere sind nichts weiter, als Gesetz- und Schriftkundige, von denen sich die Juden Belehrung über die Auslegung der Zeremonial-Gesetze erthei- len, auch Trauungen und andere religiöse Handlungen vornehmen lassen können, ohne irgend ver- bunden zu sein, sich derselben zu dem einen oder dem anderen Behuf zu bedienen. Hieraus folgt, daß die Konfirmation und Beaufsichtigung solcher jüdischer Synagogendiener Seitens der Staats-Behörden nur den Zweck haben kann, zu verhüten, daß keine in landespolizeilicher Hinsicht untaugliche, etwa des Lesens und Schreibens, der deutschen oder polnischen Sprache unkundige oder rücksichtlich ihrer Sitt- lichkeit verdächtige Subjekte gewählt werden" (Heinemann, S. 394).- 14. Juli 1824 Erlaß wegen Schul- pflicht und Lehrerprüfungen.- 1. Juni 1833 "Vorläufige Verordnung wegen des Judenwesens im Groß- herzogthum Posen" gewährt das Staatsbürgerrecht an angesessene Bemittelte, die die deutsche Sprache sprechen; Gemeinden erhalten Korporationsrechte; ihre inneren Angelegenheiten stehen unter unmittel- barer Leitung und Beaufsichtigung des Staates (bis 1845 OLRt der Provinz in Posen-Stadt und etwa siebzig Ortsrabbinate); Schulsprache ist deutsch (Zander, S. 107). 8. Okt. 1835: Kein Anspruch der Rr auf die Privilegien der christl. Geistlichkeit (Kletke, S. 160). Mitte 1842 Zirkular der Reg. Posen an die Landräte spricht sich dafür aus, "daß den Juden die Möglichkeit eines geordneten, dem Zweck religiöser Erbauung entsprechenden Kultus und einer gehörigen Beaufsichtigung desselben und der Kultusbeam- ten gegeben wird; daß ferner Rabbiner herangebildet werden, welche die Bildung der heutigen Zeit in sich aufgenommen haben, und so das Mittel werden, sie aus dem Aberglauben und der religiösen Be- schränktheit einer längst vergangenen Zeit herauszuziehen und sie damit den Vorstellungen christlicher Religiosität und Sitte zugänglich zu machen, ohne daß der jüdische Aberglaube in gänzlichen Unglau- ben [...] überschlägt". 9 Fragen an die Gemeinden (Freund, 1843, S. 199-212) sowie an die Rabbiner Eger in Posen, Gebhardt in Wreschen, Hirschfeld in Wollstein, Joel in Schwerin/W. und Malbim in Kempen (Orient 1843, S. 331). Rechtsquellen.- (Bibliothek: 1) Intelligenzblatt für das Grossherzogthum Posen, 1834-1849. Juristische Literatur.- M. G. Kletke, Organisation des Juden-Wesens im Großherzogthum Posen, ent- haltend eine Sammlung sämmtlicher hierüber ergangenen Kabinets-Ordres, Ministerial-Rescripte, Oberpräsidial-Erlasse und Verfügungen der Königlichen Regierungen zu Posen und Bromberg, Berlin 1843.- Jacob Jacobson, "Eine Generaltabelle über die wechselseitigen Privilegien der Juden, Städte und Zünfte im südpreußischen Kammerdepartement Posen, 1797", Mitteilungen des Gesamtarchivs der 62

deutschen Juden 4 (1913), S. 63-131.- Jacob Jacobson, Die Stellung der Juden in den 1793 und 1795 von Preußen erworbenen polnischen Provinzen zur Zeit der Besitznahme, Diss. Marburg 1920. Historische Literatur.- A. Heppner und J. Herzberg, Aus Vergangenheit und Gegenwart der Juden und der jüdischen Gemeinden in den Posner Landen, Koschmin-Bromberg 1909.- Artur Eisenbach, Z djiejów ludności żydowskiej w Polsce w XVII i XIX wieku. Studia i szkice, Warschau 1983.- Artur Ei- senbach, Emancypacja Żydów na ziemiach polskich 1785-1870 na tle europejskim, Warschau 1988.- So- phia Kemlein, Die Posener Juden 1815-1848. Entwicklungsprozesse einer polnischen Judenschaft unter preußischer Herrschaft, Hamburg 1997. Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 76 [Kultusministerium] III Sect. I Abt. XIIIa [Sektensachen] Nr. 1c [=Mic. HM 9877, 9881] Die von den Regierungen der Provinz Posen auf die Ministerialverfü- gung vom 8. 3. 1843 über das Kultus- und Schulwesen der Juden erstatteten Berichte.- Rep. 76 III, Sect. 7, Abt. XVI, Nr. 1 Das israelitische Kultus- und Schulwesen im Reg.-Bez. Posen, 14 Bde. 1824-1933.- Sect. 8, Abt. XVI, Nr. 1 idem, Reg.-Bez. Bromberg, 8 Bde., 1823-1834.- Rep. 80, I Innere Angelegen- heiten, Nr. 31 Acta wegen der zu erlassenden Judenordnung für das Großherzogtum Posen und die mit dem Reg.-Bez. Marienwerder vereinigten Bestandteile des vorm. Hztms. Warschau, 1822-1826.- Nr. 69 Acta wegen Regulierung des Judenwesens, 1839-1841.- Rep. 89c, XIVb Bestimmungen über die Ver- hältnisse der Juden, Nr. 7 Posen 1824-1839.- Archiv.- Archiwum Państwowe Miasta Poznania i Wojewodztwa Poznanskiego, ul. 23 Lutego 41/43, 61967 Poznań. Bloch rühmte seinerzeit am Posener Staatsarchiv "das liebevolle Verständniss, mit wel- chem alle auf die jüdische Geschichte bezüglichen Acten an diesem gerade für die genannte Specialität wichtigen Archiv ausgewählt und behandelt werden" ("Culturbestrebungen", S. 194 Anm.).- Archiwum Państwowe w Bydgoszczy, Dworcowa 65, 85009 .- Archiwum Państwowe w Lesznie, Bolesła- wa Chrobrego 32, 64100 Leszno.- Archive der Regierungen Bromberg und Posen im GStA Berlin-Dah- lem, Rep. 30 und 32.-

ADELNAU [Odolanów] P. <> 1822-1831 Mordechai Kempner (1787-1831), aus Kempen, leitet eine Talmudschule <> 1831-1860 Jochanan-Mannes b. Michael Feige (geb. 1800 in Rawitsch, gest. 9. Sept. 1877 in Pleschen), zuvor Rb. in Jutroschin <> 1860-1873 Mathias Weißblum (gest. 1873), zuvor Rb. in Ritschenwalde <> 1873-1879 Gutwirth, wechselt nach Buk; das Rabbinat bleibt fortan vakant. Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 292. Akten (S).- AP Poznan Inv. 312 [Landratsamt Adelnau] Nr. 549 Akten betr. die jüd. Kultus-Beamten, 1842-1914.

BIRNBAUM [Międzychód] B. <> um 1826 Heymann Joël (gest. 1845), wechselt 1832 nach Schwe- rin/W. <> 1832-1852 Dob Beer b. Schraga Philippsthal (geb. in Inowrazlaw, gest. in Berlin), Prediger S. Caro (veröff. seine Vorträge, Birnbaum 1847); bis 1850 Prediger Dr. Heinrich Cracauer (AZJ 1850, S. 470). <> um 1858 vakant (AZJ 1858, S. 304f.) <> 1873-1875 Dr. Wolf Lesser (geb. 1845 in Kolberg, Pommern, gest. 11. Feb. 1882 in Bielitz) <> bis 1878 Dr. Adolf Rosenzweig (geb. 1850 Thurdossin, Un- garn, gest. 16. Aug. 1918 in Kolberg), wechselt nach Teplitz.<> um 1883 Dr. Simon Dankowicz, zuvor Lehrer an der Warschauer Rabbinerschule, Pred. Krakau und Rb. in Schwetz. Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 304f. Akten (S).- AP Poznan Inv. 313 [Landratsamt Birnbaum] Nr. 2120 Nachsuchung der Konsense zur Niederlassung der Juden und ausländischen jüd. Kultusbeamten, 1834-1884.- Nr. 2135 Anstellung der Kultusbeamten, 1868-1877.- Nr. 2136 idem, 1889-1913. 63

BOJANOWO Kreis Kröben <> um 1790 Noah b. Simon (geb. in Lissa) wechselt vor 1797 nach Blaszki, 1818 nach Lubraniez. <> Anfg. 19. Jh. Samwel Meyer Munk, wechselt nach Wollstein. <> bis 1835 David Brisch (gest. 1835) <> ca. 1835-1859 Mayer Landsberger, predigt 1858 bei Grundsteinle- gung zu Synagoge (AZJ 1858, S. 589f), wechselt nach Synagogenbrand nach Rawitsch (AZJ 1859, S. 518f) <> AZJ 1860, S. 27: Verzicht auf Rabbiner; Anstellung eines Rabbinats-Assessors (Dojan) <> bis 1861 Arnheim, wechselt nach Rogasen <> ca. 1861-1867 Jakob Pick (geb. 1824 in Schildberg, gest. 2. Juli 1886 in Obornik) <> 1871-1880 Dr. Hermann Wassertrilling (gest. 27. Juli 1887 in Boskowitsch), zuvor Rb. in Militsch <> Dr. Cohn <> 1888- nach 1909 Dr. Jehuda Theodor (geb. 1849 in Schmalle- ninken, Ostpr., gest. 1923 in Berlin), JTS, RrVd Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 310-311. Akten (S).- AP Poznan Inv. 331 [Landratsamt Rawitsch] Nr. 140 Jüd. Gem. Bojanowo, 1897-1919.

BOMST [Babimost] Kreis Wollstein P., 1919 dt. <> um 1826 Isaak Levy (geb. in Krotoschin, gest. 1858 in Schildberg) <> um 1852 Juda Leibusch <> um 1858 RV Wolff Buchholz <> Joseph b. Elieser Labaschinski (geb. in Gnesen, gest. 1894 in Borek) Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 315. Akten (S).- AP Poznan Inv. 314 [Landratsamt Bomst] Nr. 1047 Verbot der Besetzung der jüd. Kultu- sämter mit ausländ. Juden, 1880-1896.

BOREK Kreis Koschmin <> um 1822-1834 Israel b. Juda-Löb Goldschmidt, wechselt nach Witko- wo <> bis 1849 Michael b. Zwi <> um 1858 Salomon Rosenthal, Moreh-Zedek, wechselt nach Jarot- schin <> bis 1894 Joseph b. Elieser Labaschinski (gest. 1894) Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 317-318. Akten (G).- CJ Berlin, 75 A Bo 6 Nr. 29 Besetzung und Entlassung Rabbinerstellen etc. 1834-87.- Nr. 158 Schriftwechsel Gemeinde mit Rabbiner S. Baeck über Predigten 1894f.

BROMBERG [Bydgoszcz] B. <> 1824-1837 Josua Fränkel, genannt "Vizerabbiner", ist Vorbeter, Schächter und Sekretär. <> Langer Streit über Rabbineranstellung <> 1852 (Sept.) -1885 Dr. Julius Gebhardt (geb. 1810 in Tirschtiegel, Posen, gest. 15. Feb. 1885). 1880-1885 amtiert als "Hilfsrabbiner" (= Religionslehrer) Dr. Jehuda Theodor <> 1885-1891 Dr. Wilhelm Klemperer (geb. 1838 in Prag) <> 1892 (Jan.)-1919 Dr. Gotthilf Walter (geb. 1865 in Lobsens, Posen, gest. 1961 in Israel), JTS/HWJ, RrVd Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 336-341, 342, 346. Akten (G).- CAHJP Jerusalem, PL/By 23 Personalia Dr. Klemperer 1884-1891.- PL/By 24 dgl. Dr. Theodor, 1880-1884. Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1021, Bromberg Nr. 4 Die Gemeinde- und gottes- dienstlichen Angelegenheiten der Judenschaft zu Bromberg, 1834-1914.

BUK Kreis Grätz <> um 1848 Chaim Nathansohn (geb. 1814 in Buk, gest. 1878 in Hamburg) <> 1853-1861 Naftali Caro, zuvor Rb. an versch. Orten Oberschlesiens, wechselt nach Santomischel <> um 1879 Barchant <> vor 1889 bis nach 1909 Gutwirth, zugleich Schächter und Vorbeter Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 355-356. 64

CHODZIESEN [Chodzież, später dt. Kolmar in Posen] Kreis Schneidemühl B. <> Liepmann Caro (gest. 9 Elul 5556/1796) <> bis 1826 Gedalia b. Israel Lipschütz (geb. 1746, gest. 12 Adar I 5586) <> um 1835 Israel b. Gedalia Lipschütz (gest. 3. Tischri 1860 in Danzig), Sohn des Vorgenannten, zuvor in Wronke und Dessau, wirkt nur sechs Jahre in Kolmar <> 1838-1867 OR Moses-Gabriel b. Zwi Samter (gest. 5. Februar 1867) <> um 1871/79 Moses Frieden (gest. in Hamburg) <> ab 1897 Dr. Josef Zolinsky (geb. 1870 in Jaratschewo), JTS, das Rabbinat erlischt nach seinem Weggang. Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1021, Kolmar Nr. 2 Die gottesdienstlichen und Ge- meinde-Angelegenheiten der Judenschaft zu Chodziesen, demnächst Kolmar in Posen, 1837-1909.- AP Bydgoszcz Reg. Bromberg, Oberpräsidium, 863 (I 799) Cultus-Angelegenheiten, 1845-1846.

CZARNIKAU [Czarnków] B. <> bis 1794 Joseph Lewin, wechselt nach Pommern <> um 1820 Jitzchak <> um 1828 Baruch Hakohen, Verf. einer Predigtsammlg. brkt khnym (Amsterdam 1828). <> um 1834 Elias b. Joske Spiro "Leqet Elijahu" <> 1855-1891 Dr. Salomon Popper (geb. 1815 in Lissa, gest. 9. Juni 1891) <> 1893-1898 Dr. Samuel Freund (geb. 1869 in Gleiwitz, gest. 1939 in Hannover), JTS <> 1901-1919 Dr. Heimann Lewin Weyl (geb. 1866 in Rogasen, ermordet 11. Nov. 1943 in Ausch- witz), RS, wechselt zur Religionsgemeinschaft nach Düsseldorf. Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 363-364. Akten (G).- ZIH Warszawa Prow. Pozn. 3 Erteilung des Religionsunterrichts, 1895-1901. Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1021, Czarnikow Nr. 1 Die publiquen Beamten der Ju- dengemeinde zu Czarnikow, 1824.

CZEMPIN [Czempiń] Kreis Kosten <> um 1808 David b. Juda Leib <> 1818-1850 Jacob Zwillin- ger (gest. 1850) <> bis um 1869 Aron b. Joseph Messing <> Die Funktionen gehen auf verschiedene RV und Schächter über. Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 366-367. Akten (G).- CJ Berlin, 75 A Cz 1 Nr. 8: Rabbinerangelegenheiten 1852-72

CZERNIEJEWO bis 1845 Moses Aron Bach (geb. Schawuot 1809 in Inowrazlaw, gest. 27. Che- schwan 1879 in Breslau) <> 1849- ca. 1855 Samuel Jadesohn (gest. 1858 in Krojanke, Westpr.), aus Wreschen <> um 1856 I. Israeli <> um 1862 I. Biesenthal. Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 966.

DOBRZYCA Kreis Krotoschin <> bis 1841 Isaak Levy, zuvor Rb. in Bomst <> 1841-1850 Abra- ham Preiß <> um 1858 RV M. Friedewald <> 1863-1866 Juda Lewin Moses <> 1866-1868 Kauf- mann Ehrlich (geb. in Breslau, gest. um 1890 das.) <> 1868-1869 Jisroel Baruch Moses aus Xions, wechselt nach Neustadt a. W. <> 1870-1875 Leiser Hirsch Paradies (geb. 1816 in Labischin, gest. um 1900 in Gollantsch) <> 1875-1899 Jisroel Baruch Moses (gest. 1899) Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 372-374. Akten (G).- CJ Berlin, 75 A Do 1 Nr. 6 Wahl und Anstellung Rabbiner etc. 1841-83. Akten (S).- AP Poznan Inv. 323 [Landratsamt Krotoschin] Nr. 189 Angelegenheiten der Juden in Do- brzyca, 1833-1914. 65

EXIN [] <> bis 1811 Chaim Jona <> 1811-1861 Wolf Klausner (geb. 1761 in Rawitsch, gest. 10 Tevet 1861), leitet eine bekannte Jeschiwa. <> 1861-1887 Zwi Hirsch b. Seeb-Wolf Klausner (1802-1887). Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 377-378.

FILEHNE [Wieleń] B. <> um 1772 Salomon Levi <> um 1791 Jakob Mosche b. Saul, Schwieger- sohn Hirschel Lewins <> um 1806 Itzig Joël aus Czempin <> um 1820 Jischak-Seckel, Abraham, der Maggid Abele, Israel etc. <> bis 1846 Abraham b. Israel Wreschner, Sohn des Letztgenannten <> 1846 Ausschreibung der Stelle eines RA und Predigers durch den Vorstand, von der Gemeinde verhin- dert (AZJ 1846, S. 210, 271, 300) <> 1848-1850 Dr. Abraham Stein (geb. 1818 in Wanfried, gest. 30. Aug. 1882 in Prag), wechselt nach Danzig und Prag <> um 1858 RV J. Kaufmann mit RA A. L. Laza- rus und M. Sekelsohn <> 1860-1871 Dr. Israel Meir Freimann (geb. 1830 in Krakau, gest. 21. Aug. 1884) <> 1871 Dr. Josef Isaacsohn (geb. 1811 in Filehne, gest. 26. Ijar 5645 in Hamburg) <> 1879- 1906 Dr. Salomon Richter (geb. 1853, gest. 12. Feb. 1906), HWJ <> bis 1913 Dr. Israel Nobel (geb. 9. Juli 1879 in Totis, Ungarn, gest. 1962 in Jerusalem), RS, wechselt nach Schneidemühl <> 1912-1920 Dr. Naftali Apt (geb. 1888 in Meppen, Emsland, ermordet 1942 vermutlich in Maidanek), RS, wechselt nach Allenstein. Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 382-383. cf. S. 380 Anm. im 18. Jh. "schmählicher Handel mit den Rabbinerstellen, die gewöhnlich den Meistbietenden verliehen wurden". S. 384-386 über Isaacsohn.- Arno Herzberg, "A in Eastern Germany: The Story of Filehne – A Memoir", LBIY 42 (1997), S. 333. Akten (S).- BA Potsdam (ehemals Merseburg), Gen. Dir. Westpr./Netzedistrikt, Städte-Sachen, Sect. 4 Nr. 8 Wg. Ansetzung des Juden Meyer Samuel als Assessor bei der Judengemeinde zu Filehne wg. des demselben bewilligten extraordinären Schutzes und der wieder denselben zu veranlassenden Untersu- chung in Rücksicht des unbefugt betriebenen Handels, 1804.

FORDON -Land (wie Kempen eine zu zwei Dritteln jüdische Stadt: 1398 Juden ge- genüber 688 Christen; AZJ 1846, S. 119) <> bis 1755 Isaak b. Henoch, sagenumwobene Persönlichkeit <> bis 1821 Arje-Löb b. Moses Hakohen (gest. Tischri 1821) <> um 1835 [Simeon Halewi] Feibel- mann <> bis 1850 Mordechai Michael Jaffé, wechselt nach Hamburg <> 1851-1860 Joseph Heimann Caro (geb. in Sluczewo, gest. in Wloclawek), zuvor Rb. in Pinne. <> bis 1870 Nachum Streisand, letz- ter Rabbiner, wird entlassen und wandert nach Amerika aus Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 391, 393-394.

FRAUSTADT [Wschowa] P., 1919 dt. <> bis gegen 1833 Jakob Abarbanell <> Zwi-Hirsch Abar- banell (geb. in Fraustadt, gest. 26. Feb. 1866), Sohn des Vorgenannten, Schüler von Jakob Lissa, wech- selt als RA nach Lissa <> Emanuel-Mendel Löwenstamm, verwaltet seit 1845 auch das Rabbinat von Krotoschin, wechselt nach Posen <> um 1857 Rabb.-Verw. Elkana Bamai <> 1869- etwa 1900 M. Gross Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 402-403. Akten (G).- CJ Berlin, 75 A Fr 6 Nr. 15 Anstellung Rabbiner 1833-62.- Nr. 16 Anstellung Rabbiner 1834-63.- Nr. 17 Personalangelegenheiten d. Rabbiners, Predigers u. Lehrers M. Grohs 1866-95 66

GNESEN [Gniezno] B. <> 1802- Joel Heilbronn (geb. 1750), zuvor in Posen <> 1815- Moses Waldstein (geb. 1792), zuvor in Rawitsch, legt das Amt 1864 nieder (AZJ 1864, S. 687). <> 1826- Hei- mann Hirsch (geb. 1800), zuvor in Exin <> 1847-1852 Dr. Julius Gebhardt (geb. 1810 in Tirschtiegel, Posen, gest. 15. Feb. 1885 in Bromberg) <> um 1858 RV M. Waldstein, Scheye Pulvermacher <> Aus- schreibung AZJ 1863, S. 654. <> 1864-1869 Dr. Moses Samuel Zuckermandel (geb. 1836 in Unga- risch-Brod, Mähren, gest. 1917 in Leipzig) <> bis 1874 Schaje Pulvermacher (1792-1874), war 1825 aus Posen zugereist <> 1874-1878 Dr. Markus Horowitz (1844-1910), zuvor in Lauenburg/Pomm. wechselt nach Frankfurt/M. <> 1878-1889 Dr. Nathaniel Ehrenfeld (geb. 1843 in Csusz bei Komorn, Ungarn, gest. 17. Feb. 1912 in Prag), RS, zuvor in Prenzlau, wechselt als OR nach Prag <> 1890-1922 Dr. Moses Jacobsohn (geb. 1853 in Hamburg; gest. November 1930 das.), RS, zuvor Rb. in Schrimm, ist auch Oberschulinspektor. <> ab 1923 Dr. Heinrich Kraus Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 407-408. Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1021, Gnesen Nr. 2 Die gottesdienstlichen und Ge- meinde-Angelegenheiten der Judenschaft zu Gnesen, 1839-1907.

GRABOW <> Akten (S).- AP Poznan Inv. 333 [Landratsamt Schildberg] Nr. 270 Wahl eines Rabbi- ners, Kassen-Rendanten und Schächters in Grabow, 1845-1907.

GRÄTZ [Grodzisk Wielkopolski] P. <> um 1770-1810 Saul Katzenellenbogen (geb. um 1740 in Lemberg, gest. 1810), Leiter einer bedeutenden Talmudschule <> bis 1839 Benjamin Schreiber (gest. 29. Schebat 5599) <> 1841-1874 Elias Guttmacher (geb. in Borek, Posen, gest. 24. Tischri 5635), "der Grätzer Raw" <> Dr. B. Friedmann (gest. 2 Adar 1902 in Berlin), vorm. Rb. in Szentes (Ungarn), wechselt nach Triesch (Mähren) <> 1883 (August) Stellenausschreibung zu 2.400 Mk. <> 1883-1901 Dr. Moritz Silberberg (geb. in Posen), RS <> bis ca. 1909 Dr. Isidor Friedmann (geb. in Hainfurth bei Nördlingen), prom. 1897, wechselt nach Wongrowitz Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 421-422.

INOWRAZLAW [Inowrocław; heb. [Jung-]Leslau; dt. ab 1904 Hohensalza] B. 1774 preußische In- besitznahme <> um 1780 -1797 Löb Caro, zuvor Rb. in Krotoschin und Nachod, Aut. des 'l hmlw'ym. <> Wahl von Lewin b. Ascher Margulies, aus Plock, Nachkomme des Mordechai Jaffe, wird von der Regierung nicht bestätigt, aber dennoch beibehalten. Wechselt 1805 nach Frankfurt/Oder. Assessoren Hirsch Michel (von 1797 bis 1800, nach 1802 gefolgt von dem Klausrabbiner Meyer Joël) sowie Lewin Isaak Auerbach. <> 1805-1809 Mendel David Fabel, Sohn von David Tewel b. Nathan (Rb. in Lissa). <> bis 1825 Ephraim F. Joël (geb. in Isbitz in Russisch-Polen, gest. 16. Juni 1851 in Moisling b. Lü- beck) <> um 1829 Joseph-Joske Spiro (geb. 1767, gest. 29. Sept. 1853). In den Jahren 1848-54 wirkt neben ihm der streng konservative Dr. Aron Hirschfeld als Prediger <> achtjährige Vakanz; die Rabbi- natsfunktionen werden von gebildeten Laien ausgeübt. <> 1863-1872 Dr. Lazar Pollak (geb. 1822 in Neutra, Ungarn), Jeschiwa in Altofen und bei Rapoport in Prag, dort Stud. an der Universität. Später nach Budapest berufen. <> 1873- um 1913 Dr. Jakob Kohn Literatur.- Louis Lewin, "Geschichte der Juden in Inowrazlaw", Zeitschrift der historischen Gesell- schaft für die Provinz Posen, Jahrg. 15, S. 43ff.- Heppner/Herzberg, S. 475ff. Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1021, Inowraclaw Nr. 1 Die gottesdienstlichen und Ge- meinde-Angelegenheiten der Judenschaft zu Inowraclaw, 1816-1908. 67

(INOWRAZLAW [Inowrocław],) Hirsch-Abrahams-Stift, nach Testament von 1835, an der Stelle ei- nes älteren Bet-Midrasch, der 1775 abgebrannt war <> 1887-1908 Dr. Hermann Tietz (geb. 1835 in Birnbaum, gest. 1908), JTS; 1895-1897 Dr. Louis Lewin (geb. 1868 in Znin, gest. 1941 in Tel Aviv) Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 414, 478f.

JANOWITZ [Janowiec Wielkopolski] <> um 1868 Itzig Abrahamsohn <> 1864-1866 Leiser Hirsch Paradies (geb. 23. Tevet 5576 in Labischin, gest. 21. Tammus 5662 in Gollantsch) <> 1866- 1871 R. S. Lewin, Sohn des Rb. in Wreschen.

JARATSCHEWO [Jaraczewo] <> um 1834 Israel Landsberger, zuvor in Schroda <> um 1860 Wielner (?)<> 1866 Gabriel Hirsch Lewin <> April 1906 zu Koschmin.

JAROTSCHIN [Jarocin] <> 1817-1852 Nachum Jakob Gotthelf <> 1852-1860 RV Jakob Auerbach mit 100 Tl. Gehalt <> 1861- Salomon Rosenthal <> 1868- nach 1879 S. M. Bloch (geb. 1841 in Ujheli, gest. 23. Sept. 1903), Talmud- und Gymnasialstudien in Raab, dann Schüler von Horowitz und der Un- iversität in Wien, Rb. in Kapolcz <> Jan. 1906 zu Koschmin Akten (S).- AP Poznan, Inv. 319 [Landratsamt Jarotschin] Nr. 133 und 531 Wahl der Synagogenbe- amten, 1834-1918.

JUTROSCHIN [Jutrosin] <> um 1818 Salomon Wolff Schnitzler <> Jochanan Mannes Feige <> Ab- raham Preis <> Joachim Stern (geb. 1809, gest. 1895 in Strelno) <> Wolf Sternberg (gest. 20. Tammus 5620) <> 1864-1869 Mentheim Herzberg <> 1867-1868 Leiser Hirsch Paradies <> 1870- Moses Ungar (geb. 1814 in Niss-Paluga, Ungarn)

KEMPEN [Kępno] P., hatte im Jahr 1840 eine Bevölkerungsmehrheit von 3.577 Juden <> bis 1824 Israel-Jona b. Josef Landau, Kabbalist <> 1824-1836 Josef-Samuel Landau (geb. 1800, gest. 22. Nov. 1836), Sohn des Vorgenannten <> ab 1837 Mordechai Seev Aschkenasi, Schwiegersohn Israel-Jona Landaus <> 1845-1856 Meyer-Löbusch b. Jechiel-Michael Malbim aus Wolhynien (1809-1879), der "Kempener Raw" <> 1856-1877 Jacob Simha Rehfisch (geb. 1804 in Rawitsch, Posen, gest. 26. Nissan 1877), seit 1834 RA <> 1877- nach 1896 Dr. Lasar Münz (geb. 1837 in Tarnow), JTS <> 1905-1920 Dr. Louis Lewin (geb. 1868 in Znin, Posen, gest. 1941 in Tel Aviv), RS. Literatur.- Isidor Kastan, Kempen, wie es war; eine Kulturskizze, Berlin 1924, 52 p.- Daniel Lewin, Rabbi Jacob Simchah Rehfisch and the Jewish Community of Kempen (Posen), Montreal 1962.- Jan Kurzawa, Dzieje Kępna, Warschau 1978, 227 p. Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1021, Kempen Nr. 1 Die Anstellung der publiquen Be- dienten bei der Judengemeinde zu Kempen, 1819-1847.- AP Poznan Inv. 320 [Landratsamt Kempen] Nr. 182 Kultus-Angelegenheiten, 1847-1920.

KOBYLIN <> um 1820 Simon Zuckermann, wechselt nach Obersitzko <> bis 1847 Jacob Brisch (gest. 7. Schebat 5607) <> bis 1874 Eleasar Cohen Löwenberg (geb. 1804, gest. 4. Siwan 1874) <> 1874-1875 Dr. Abraham Nager (geb. 1835 in Oswiecim, Galizien), wechselt nach Wronke <> 1875- 1877 Dr. Josef Samuel Bloch (geb. 1850 in Dukla, Galizien, gest. 2. Okt. 1923 in Wien), wechselt nach Brüx, Böhmen. <> bis 1885 Lichtenstein Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 531. 68

Akten (S).- AP Poznan Inv. 323 [Landratsamt Krotoschin] Nr. 187 Angelegenheiten der Juden in Ko- bylin, 1869-1912.

KOSCHMIN [Kożmin] P. <> bis 1798 Jaker Markus Bock, wechselt nach Peisern <> um 1800 Ja- kob Silber (geb. 1763) <> bis 1817 Moses b. Eisig Fränkel (geb. 1747, gest. 31. Dez. 1817) <> 1818- 1830 Juda-Löb b. Samson Blaschke (geb. 1782 in Rawitsch, gest. 1861 in Schönlanke) <> 1830-1867 Salomon b. Meir Radt (geb. in Koschmin, gest. 1867 ebd.) <> 1868-1871 Kaufmann Ehrlich <> 1872-1878 Dr. Adolf Lewin (geb. 1843 in Pinne, gest. 24. Feb. 1910 in Freibg. i. Br.), von 1858-1871 am JThS Breslau, dann RA Emden und Feldrabbiner, später in Koblenz und Freiburg i. Br. Das Beth- Hamidrasch wird 1878 kassiert und an den Sohn des einstigen Spenders verkauft. <> 1878-1881 Dr. Leopold Treitel (geb. 1844 in Breslau, gest. 1932 in Laupheim, Württ.), JTS, wechselt nach Briesen, Westpr. <> 1883-1885 Dr. Oskar Bähr (geb. 1856 in Mayen bei Koblenz, gest. 18. Okt. 1942 im Ghetto Theresienstadt), RS, wechselt nach Prenzlau. <> 1890-1920 Dr. Aron Heppner (geb. 1865 in Pleschen, gest. 1938 in Breslau), RS, RrVd Akten (G).- CJ Berlin, 75 A Ko 6 Nr. 22 Einstellung Rabbiner 1874-92.- Nr. 23 Einstellung Rabbiner 1837-52 Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1021, Kozmin Nr. 1 Die gottesdienstlichen und Ge- meinde-Angelegenheiten der Judenschaft zu Kozmin, 1843-1914.

KOSTEN [Kościan] P. 1848-67 von Czempin getrennt <> 1848-1853 Dr. Aron Wiener (geb. in den 1810er Jahren in Murowana-Goslin, gest. 1891 in Oppeln), Reformer. <> 1855-1859 Dr. Emanuel Wreschner (geb. 1828 in Exin, gest. 3. März 1900 in Berlin) <> 1860-1861 Dr. Ephraim Israel Blü- cher (geb. 1813 in Glocksdorf, Mähren, gest. 6. April 1882 in Budapest), wechselt nach Preßburg <> 1861-1867 Dr. I. Falkenheim, später Inspektor einer Posener Waisenanstalt. Akten (G).- CJ Berlin, 75 A Ko 7 Nr. 12 Anstellung des Rabbiners Dr. Wiener 1848-61.- Nr. 13 Ab- gang Dr. Wiener nach Oppeln 1853.- Nr. 14 Gemeinderabbinerstelle 1861-64.- Nr. 15 Entwurf zur Auf- bringung der Geldmittel für einen neu einzustellenden Rabbiner 1889.- Nr. 16 Anstellung von Predigern zu den Festtagen.

KROTOSCHIN [Krotoszyn] P. <> um 1770 Löb Caro, wechselt nach Inowrazlaw <> um 1774 Ben- jamin b. Saul Katzenellenbogen, zuvor Rb. in Samter. Erbitterte Kämpfe zwischen Rabbiner und Vor- stehern zu Ende des 18. Jhs. (Heppner/Herzberg, S. 575-576) <> -1803 Schlome Salman (gest. 30 Sche- bat 1803) <> bis 1828 Zwi-Hirsch b. (gest. 19. Kislew 1828), Sohn des Hamburger Oberrabbiners <> 1828-1859 lange Vakanz; Verwaltung durch drei Dajanim, insbes. Samuel Halevi Mendelssohn (gest. Ijar 1866), Schüler Jakob Lissas, der 40 Jahre lang amtierte, und (um 1844) Israel b. Juda-Löb Goldschmidt. Nach 1842 sei von den dreien nur noch einer übrig gewesen (AZJ). 1844 heißt es: "In Krotoschin ist seit fast 20 Jahren, wie ich glaube, kein Rabbiner" (Orient). 1846 Ausschrei - bung und Rabbinerwahl ohne Ergebnis (AZJ 1846, S. 515; 1847, S. 30); um 1850 immer noch vakant (AZJ 1850, S. 102) <> 1859-1880 Dr. David Joël (geb. 1815 in Inowrazlaw, gest. 1882 in Breslau) <> 1882-1895 Dr. Eduard Baneth (geb. 1855 in Liptó Szt. Miklos, Ungarn, gest. 1930 in Berlin), RS, ver- läßt Krotoschin wegen Einführung de Orgel, geht als Dozent an die HWJ Berlin <> 1895- Dr. Heinrich Berger (geb. 1861 in Vasvár, Ungarn, gest. 1937 in Berlin), JTS <> 1912-1921 Dr. Gustav Cohn (geb. 1881 in Stettin, deportiert), RS, RrVd, wechselt nach Leipzig Literatur.- Zeitschrift der Historischen Gesellschaft für die Provinz Posen, 2, 1896.- Heinrich Berger, "Zur Geschichte der Juden in Krotoschin", MGWJ 1907, S. 359-380.- Heppner/Herzberg, S. 561-583.- 69

A. Grotte, "Alte Judenfriedhöfe, insbesondere der Judenfriedhof in Krotoschin", Die Denkmalspflege 21, Nr. 8 (1919), S. 60-64. Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1021, Krotoszyn Nr. 1 Die gottesdienstlichen und Ge- meinde-Angelegenheiten der Judenschaft zu Krotoschin, insgl. Annahme der öffentlichen Beamten, 1826-1911.- AP Poznan Inv. 323 [Landratsamt Krotoschin] Nr. 183 Reorganisation des Judenwesens, 1842/43, 1843-1913, 1870-1912.

KURNIK [Kórnik] <> 1781-1814 Israel-Mosche b. Arje-Löb (gest. 24 Tevet 1814), Autor der Responsen rSmy S'lh, 1811. Nach seinem Tod bietet die Gemeinde an Akiba Eger: 15 Taler wöchentlich, 200 Taler pro Hochzeit, Kost und Logis für acht Bachurim; Eger lehnt ab (Heppner/Herz- berg, S. 588) <> um 1815-1830 Joseph-Joske Spiro, wechselt nach Inowrazlaw <> ab 1839 Naphtali- Hirsch Bleichrode (gest. 24 Adar 1839), aus Rawitsch, seit 1820 in Filehne <> bis 1862 David-Tewele (gest. 1862), aus Rawitsch <> 1862-1880 Dr. Chaim Jaffé (geb. 1826 in Rawicz, Prov. Posen, gest. 1883) <> ca. 1883 bis 1889 Dr. A. Wolff (geb. 1842 in Inowrazlaw, Posen), wechselt nach Haigerloch, Hohenzollern

LABISCHIN [Łabiszyn] Kreis Schubin <> ca. 1809 -1834 Dob-Joel Sachs (geb. 1771 in Lissa, gest. 17. Tischri 1834), Freund Ak. Egers, Gesandter in Berlin 1818 <> um 1852 Landsberg <> um 1858 Rabb.-Verw. Scholem Friedenthal und zwei Assessoren. <> 1. Sept. 1871 Ausschreibung der Rabbiner- stelle. "Derselbe muß htrt hr. haben und befähigt sein, einen zeitgemäßen, deutschen Vortrag zu halten. Gehalt 4-500 Thlr." <> ... <> 1906-1911 Dr. Jonas Ansbacher (geb. 1879 in Nürnberg, gest. 1967 in London), Breuer-Jeschiwa Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1021, Labischin Nr. 1 Die gottesdienstlichen und Ge- meinde-Angelegenheiten der Judenschaft zu Labischin, 1856-1907.- AP Bydgoszcz Reg. Bromberg, Oberpräsidium, 885 (I 2371) Cultus-Angelegenheiten, 1844-1856.

LISSA [Leszno] P. <> bis 1753 Mordechai b. Zwi-Hirsch (gest. 1753), nimmt gegen Eibeschütz Partei <> 1753-1759 Abraham b. Zwi Lissa (gest. 11. Tischri 1768), Bruder des Vorgängers, zuvor Rb. in Janow, Lukow und Meseritsch in Litauen. Wirkte auch als Arzt. Wechselte nach Frankfurt/M. <> bis 1767/68 Uri Schraga Phöbus Helman, flüchtet nach Berlin, später nach Metz. <> 1774-1792 David Tewle b. Nathan aus Brody (gest. 11. Jan. 1792); Akiba Eger wirkt in Lissa zw. 1780 und 1790 <> Sieb- zehn Jahre Vakanz <> 1809-1821 Jakob b. Jakob-Moses Lissa Lorbeerbaum aus Brody (gest. 25. Ijar 1832 in Stryi bei Lemberg) Antichassidisches Schulhaupt, zieht buchstäblich Tausende Studenten an. Geht aus ungeklärten Gründen nach Kalisch zurück. <> 1821-1864 lange Vakanz (AZJ 1850, S. 102) mit Rabbinatsverwesern 1821-1822 Löb Kalischer (gest. 18. April 1822), 1822-1845 N. N. (gest. 1845), 1845-1864 Hirsch Abarbanell (geb. 1788 in Fraustadt, gest. 26. Feb. 1866), schon seit mind. 1828 Da- jan. Als Dajanim amtieren 1822-1857 Akiva Kalischer, um 1844/45 Isak Heldenstein, um 1844/49 Elia Kalischer, vor 1845-1852 Hirsch Auerbach, 1845/79 Elieser Lipman Goldstaub, 1845/76 Jakob b. Mordechai Hamburger <> Ausschreibung AZJ 1863, S. 606. <> 1864-1912 Dr. Samuel Baeck (geb. 1834 in Boskowitz, Mähren, gest. 16. Mai 1912), 1897-1900 mit RA Dr. Immanuel Deutsch, Rabbiner am Sachs'schen Stift <> 1913-1921 Dr. Siegfried Gelles (geb. 1884 in Krotoschin, gest. 1947 in London), JTS, wechselt nach Mönchengladbach Literatur.- Louis Lewin, Geschichte der Juden in Lissa, Pinne 1904. 70

MESERITZ [Międzyrzecz] P., 25. März 1793 preußisch, 1919 dt. <> 1763-1767 Meir Posener <> 1815-1856 Löbusch [Arje b. Seeb] Wolf (geb. 1781, gest. 13. Jan. 1856), 41 Jahre lang Rb. in Mese- ritz. <> 1858- gegen 1865 Nachum Streisand (geb. in Grätz), zuvor in Königsberg <> 1866- etwa 1870 Dr. Jacob Wreschner, zuvor Rb. in Pyritz in Pommern.

MILOSLAW [Miłosław] <> Wolf Cohn (gest. 1859) <> Josef Jacobsohn (gest. 1863).

MUROWANA-GOSLIN [Murowana Góslina] <> vor 1817 David b. Juda <> 1818- Samuel b. Mordechai-Samuel Halevi Leschinski <> 1830- Jakob b. Elkana <> etwa 1850-1855 Josef Cohn <> etwa 1857-1862 Marcus Gottstein, von Jaratschewo <> um 1870 Rabb.-Verw. M. Markiewicz

NAKEL [Nakło nad Notecia] <> 1787-1851 Henoch b. Moses Zlotowe (geb. 1769 in Flatow, gest. 1851) <> bis 1866 Dr. Bernhard Friedmann (geb. in Kempen, Posen, gest. 23. April 1886 in Straßburg), wechselt nach Mannheim <> 1866-1874 Dr. Aron Cohn (gest. 1922 in Ichenhausen, Bayern) <> 1875-1878 Dr. Nathan Porges (geb. 1848 in Proßnitz, Mähren, gest. 1924 in Würzburg), JTS <> 1881-nach 1913 Dr. Gabriel Perlitz (geb. 1839 in Prag), JTS, RrVd Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1021, Nakel Nr. 2 Die gottesdienstlichen und Ge- meinde-Angelegenheiten der Judenschaft zu Nakel, 1850-1913.

NEUSTADT a. d. Warthe [Nowe Miasto nad Wartą] Kreis Jarotschin <> bis 1775 Menachem- Nachum b. Jakob (1750-1775), ein Wunderkind, Nachlaß in zkrwn mnxm <> um 1792-1810 Jakob- Abraham b. Nachman Lasker (gest. 11. Adar II 1810) <> um 1812 Jakob Zwillinger (Teomin), geht nach Czempin <> um 1819-1821 More-Zedek Salomon <> 1822-1825 Elia b. Joske Spiro (gest. 1855 in Inowrazlaw) <> 1825-1830 Jakob b. Elkana, wechselt nach Mur. Goslin <> um 1830 -1860 Salo- mon Elias (geb. 1795, gest. 20. Tischri 1860), lernte in Rawitsch und Kurnik, war Rb. in Zerkow, dort Lehrer von Julius Fürst (H 647). <> 1874-1877 Rabb.-Verw. Jisroel Joseph [Moses?] <> 1878-1889 Rabb.-Verw. Salomon Lewin <> Danach zu Jarotschin

NEUSTADT bei Pinne [Lwówek] Kreis Neutomischel <> bis 1832 Jacob Cohn Spiro <> 1832 - ge- gen 1837 Moses Gabriel Samter, aus Lissa <> bis 1845 M. L. Spiro; Laser Strasser unterzeichnet 1844 den Aufruf gegen die RaVers. <> Rabb.-Verw. Lewin Lipschütz <> 1852-1859 Dr. Jacob Ham- burger (geb. 1826 in Loslau) <> Rabb.-Verw. Lewin Lipschütz <> 1876-1881 Rabb.-Verw. Löwenthal <> 1883-1884 Dr. Meir Aschkenase (geb. 1850 in Stanislaw, Galizien), wechselt nach Niedersept, Obe- relsaß; das Rabbinat wird zu Pinne geschlagen. Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 655.

OBERSITZKO [Obrzycko] Kreis Samter <> 1784- Gedalia b. Israel Lipschütz (geb. 1746, gest. 12 Adar I 5586/1826 in Kolmar i. P.), zuvor in Emden <> bis 1827 Israel Hirsch Selka (gest. 1827) <> Saul b. Abraham Brodda, aus Filehne <> bis 1855 Simon Zuckermann (geb. in Ostrowo, gest. 1855) <> Salomon Michael Struck (gest. 1871 in Filehne) <> um 1877 H. Samter, wechselt nach Schwer- senz <> um 1910 Hermann Casper 71

OBORNIK [] P. <> 1804-1811 Wolf Klausner <> bis 1817 Samuel Sanwil (gest. 24. Ab 1817) <> bis vor 1830 Abraham <> 1832-1875 Zwi-Hirsch b. Aron Schneidemühl (geb. 1803 in Schneidemühl, gest. 29. Nissan 1875) <> 1876-1878 Dr. Israel Goldschmidt (geb. 1849 in Dios-Boze- ny, Ungarn, gest. 1919 in Offenbach), JTS, wechselt nach Briesen <> bis 1886 Jakob Pick (gest. 1886) <> 1890-1895 M. Broh (gest. Jan. 1895 in Berlin) <> 1895- Dr. Raphael b. Alexander Kirsch (geb. 8.10.1863 in Krakau), zuvor Klausrabbiner in Hamburg <> Heppner (1909): "Seit einigen Jahren ist Ob. an das Rabbinat in Samter angeschlossen". Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 665-666. Akten (G).- CJ Berlin, 75 A Ob 7 Nr. 9 Bewerbungen 1877.

OSTROWO [Ostrów Wielkopolski] P. <> 1773-1787 Jakob b. Isaak Halevi Lande (gest. 1787), er- ster Rabbiner der Gemeinde <> 1787-1807 Seeb-Wolf (gest. 23. Tischri 5667) <> 1807-1823 Zwi- Hirsch Peiser, genannt Hirschele Charif (gest. 1823) <> 1823-1848 Menachem-Mannheim Auerbach (geb. 1773 in Lissa, gest. 19. März 1849). Amtiert mit RA Joseph Pilz, nach 1833 Joseph David Holle- schauer (geb. 1785 in Lissa, gest. 1860) <> 1849-1861 Aron Moses Stößel (gest. 21. Mai 1861). <> Va- kanz mit den RA Nathan Holzmann (gest. 1884), Samuel Fränkel (gest. 1878) und Moses Ungar, vor 1865 Rb. in Raschkow. <> Ausschreibung AZJ 1864, S. 535. <> 1871-1884 Dr. Israel Meier Freimann (geb. 1832 in Krakau, gest. 1. Elul 1884) mit RA Salomon Goldschmidt (geb. in Kobylin, gest. 1. Adar I 1897 in Berlin), Schüler des Moses Veilchenfeld (Rb. in Santomischel und Rogasen, Autor zkrwn mSh). <> 1885 (Dez.)-1898 Dr. Elias Pleßner (geb. 1841 in Berlin, gest. 7 Nisan 1898), Schüler von Elias Gutmacher in Grätz <> 1899-1907 Dr. Samuel Freund (geb. 1868 in Gleiwitz, gest. 1939 in Hanno- ver), JTS <> 1908-1919 Dr. Leopold Neuhaus (geb. 1879 in Rotenburg/Fulda, gest. 1954 in Detroit, USA) RS, RrVd Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 672-675. Akten (G).- CAHJP Jerusalem, PL/Os 5 Anstellung der Rabbinatsassessoren 1857-1869. Akten (S).- AP Poznan Inv. 327 [Landratsamt Ostrowo] Nr. 283 Judenwesen u. a. Anstellung der Kultusbeamten, 1834-1913.- Nr. 284 Statut, 1852-1914.

PINNE [Pniewy] Kreis Samter <> bis 1823/24 Mordechai, aus Neustadt <> Dob Beer b. Schraga Philippsthal aus Inowrazlaw. Streit in der Gemeinde über den Nachfolger. <> bis 1834 Isaak b. Jakob Levy (gest. 14. Adar 1858 in Schildberg) aus Bomst, wird von den Befürwortern eines anderen Kandi- daten angegriffen und schließlich abgesetzt. <> 1834-1839 Lewin Landsberg (geb. um 1799 in Lubra- nicz, Rußland), vorm. Rb. in Rogasen, wechselt nach Zülz in Schlesien. <> 1840-1852 Joseph Hei- mann Caro aus Gnesen. Wechselt nach Inowrazlaw. <> Ausschreibung in der AZJ 1852, S. 556. <> 1852-1855 Jakob b. Matisjahu Munk (gest. 25. Sept. 1855) <> 1855-1857 Das Rabbinat wird von Neustadt aus verwaltet. <> 1857-1862 Oberdorfer aus Hamburg <> Ausschreibung AZJ 1863, S. 795. <> 1864-1888 Abraham Jesaja Caro (geb. 1827, gest. 2. Mai 1888) <> 1889-1890 Dr. Salomon Gold- schmidt (geb. 1865 in Wreschen, Posen, gest. 1933 in Berlin), RS, wechselt nach Königshütte <> um 1893 bis 1896 Dr. Moses Schlesinger (geb. 1865[1856?] in Hamburg; gest. 14. Adar 1946 in Kfar Ata, Palästina), RS, wechselt zur IRG Bingen <> 1897-1905 Dr. Louis Lewin (geb. 1868 in Znin, Posen, gest. 1941 in Tel Aviv), RS <> Dr. Julius Grünthal (geb. 1875 in Posen), JTS, wechselt nach Berlin <> Dr. Baßfreund, der Sohn des Trierer OR Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 685-689. Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1021, Pinne Nr. 1 Die Gemeinde- und gottesdienstli- chen Angelegenheiten der Judenschaft zu Pinne, 1833-1908. 72

PLESCHEN [Pleszew] P. <> 1822-1839 Elias Guttmacher (geb. 1796 in Borek, gest. 1874 in Grätz) <> 1842 setzt sich bei der Wahl Caro (Pinne) gegen den Rb. in Chodziesen, gegen Neustadt (Santomi - schel) und S. Brann (Rawitsch) durch; die Wahl wird höheren Ortes annuliert. Rb. in Verw. Moses Bach. <> ab 1845 Isaak-Joseph b. Juda Ettinger <> 1860-1877 Jochanan Mannes Feige (geb. 1800 in Ra- witsch, gest. 2. Tischri 1877) <> um 1867 Prediger Dr. David Klein, zuvor Rb. in Großstrelitz (Schlesi- en) und später LR Lippe-Detmold in Lemgo <> Prediger Dr. B. Bär, später Rabb. an der Lachmann- schen Stiftung in Graudenz. <> um 1881/82 Dr. Elias Silberberg <> Rabb.-Verw. Moses Gellert, Schüler von Arje-Löbusch Henschel und von Simon Zuckermann <> 1890-1898 Dr. Moses Samuel Zuckermandel (geb. 1836 in Ungarisch-Brod, Mähren, gest. 1917 in Leipzig), RrVd <> 1898-1912 Dr. Bernhard Königsberger (geb. 1866 in Kattowitz, gest. 13. Juni 1827 in Berlin), RS, RrVd, wechselt nach Berlin <> ab April 1914 Dr. Samuel Blum (geb. 1883 in Halberstadt, gest. 1951 in Tel Aviv), RS, wechselt nach Chemnitz. Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 700-701. Akten (G).- CAHJP Jerusalem PL 287-288, darunter Anstellung 1841-1843.- CJ Berlin, 75 A Pl 1 Nr. 56-57 Anstellung, Besoldung und Personalia des Rabbiners 1842f, 1872-81. Akten (S).- AP Poznan Inv. 328 [Landratsamt Pleschen] Nr. 291 Annahme eines Rabbiners seitens der Judengemeinde, 1842-1918.

POLNISCH-KRONE a. d. Brahe [] <> 30. Mai 1834 Gemeindegründung <> um 1857- 1861 Jakob Pick (geb. 1824 in Schildberg, Posen, gest. 2. Juli 1886 in Obornik) <> um 1870-1874 Dr. Abraham Nager (geb. 1835 in Oswiecim, Galizien). Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 359.

POSEN [Poznań] 25. März 1793 preußisch, bis 1845 Oberlandesrabbinat der Provinz <> 1736-1774 kriegsfolgenbedingte Vakanz, in der die Darschanim Abraham Menachem (1758), Arje-Löb b. Chajim (1768) und Meier b. Arje-Löb (1778) die Rabbinatsgeschäfte führen. <> bis 1776 Rafael Cohen (gest. 1803 in Hamburg) <> Zwi-Hirsch b. Abraham, in schwerem Konflikt mit der Gemeinde <> 1780- 1801 Joseph b. Pinchas, Schwiegersohn Ez. Landaus <> 1802-1806 Samuel b. Pinchas Feilchenfeld (gest. 14. Kislew 1806), Bruder des Vorgenannten, aus Tarnopol, Kabbalist <> Vakanz während der Kriegsjahre. Kämpfe zwischen Talmudisten und Modernen (Heppner/Herzberg, S. 810-812). <> 1815- 1838 Akiba b. Moses Eger (geb. 1761 in Eisenstadt, gest. 12. Okt. 1837). Neben ihm wirkt der ortho- doxe Prediger Salomon Pleßner (geb. 1797 in Breslau, gest. 25. Ab 1883 in Posen). <> 1839-1853 Sa- lomon Eger (geb. 1785 in Lissa, gest. 3. Jan. 1853), Sohn des Vorgängers. <> 1853-1872 lange Vakanz; Verwaltung durch die RA M. Löwenstamm (Vors.), Simon Levy und Moses Landsberger; Pleßner pre- digt alle 14 Tage. <> 1872-1913 Dr. Wolf Feilchenfeld (geb. 1827 in Glogau, gest. 10. Mai 1913), kon- servativ, RA Ludwig Krause, S. Silberberg und Samuel Blum (geb. 1883 in Halberstadt, gest. 1951 in Tel Aviv) vom RS Berlin; seit 1902 zweiter Rabbiner und Religionslehrer Dr. Caesar Josephsohn (geb. 1. September 1863 in Lautenburg, Westpreußen, gest. 1931), JTS, RrVd <> 1914-1921 Dr. Jakob Frei- mann (geb. 1866 in Krakau, gest. 1937 in Berlin), zuvor Rb. in Kanitz und Holleschau (Mähren); 1917- 1919 mit Dr. Fritz-Leopold Steinthal (geb. 1889 in Berlin, gest. 12. Okt. 1969 in Buenos Aires). Literatur.- J. Perles, "Geschichte der Juden in Posen" [bis Ende 18. Jh.], MGWJ 13 (1864), S. 281- 295, 321-334, 361-373, 409-420, 449-461; 14 (1865), S. 81-93, 121-136, 165-178, 205-216, 256-263.- Wolf Feilchenfeld, "Die innere Verfassung der jüdischen Gemeinde zu Posen im 17. und 18. Jahr - hundert", Zeitschrift der Historischen Gesellschaft für die Provinz Posen 11 (1896), S. 122-137.- Hepp- 73

ner/Herzberg, S. 782f., 813-818, 863f. (Feilchenfeld), 866.- Lech Muczynski, “Poznanscy rabini“, in: Jan A. Choroszy (Hrsg.), Żydowskie gminy wyznaniowe, Breslau 1995, S. 47-62. Akten (G).- JNUL Jerusalem cod. 4o 741 Protokollbuch des Posener Bet-Din, 1783-1807. Akten (S).- AP Poznan Inv. 290 t. I = OPP [Oberpräsidium Posen] Nr. 1728 Der polnische Flüchtling Sal. Eiger, 1831-33.- Nr. 9005-9006 Gemeindeangelegenheiten, 2 Bde. 1832-1857.- Nr. 9017 Statut, 1834-1839.- PPP [Polizeipräsidium Posen] Nr. 5072 Die Anstellung der Oberrabbiner in Posen, 1802- 1916 (sehr beschädigte Akte).

(POSEN [Poznań],) "Lesegesellschaft" <> 1812 ggr. von dem Lehrer David Caro (geb. 1782 in For- don, gest. 25. Dez. 1839; siehe Nathan Lippmann, Biographie des Herrn David Caro, Posen 1840), ein- ziger Posner Vertreter des m'sp und Verfasser des bryt `wlm (1820) über Kultusreform; 1816 erste deut- sche Schule nach dem Muster der Wilhelmschule in Breslau bzw. der Franzschule in Dessau.

(POSEN [Poznań],) "Brüdergemeinde" oder "Humanitätsverein" <> 1843-1846 Prediger Lüpschütz, aus Wronke <> 1848-1853 Prediger Dr. Moritz Goldstein (geb. ca. 1820, gest. 17. Mai 1853) <> 1858- Prediger Dr. Max Landsberg (geb. 1830 in Santomischel, gest. 1901) <> 1862-1871 Dr. Joseph Perles (geb. 1835 in Baja, Ung., gest. 4. März 1894 in München) <> 1871-1920 Dr. Philipp Bloch (geb. 1841 in Tworog, Oberschles., gest. 3. Feb. 1923 in Berlin), RrVd Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 860-861.

PRIMENT [Przemet] <> um 1835-1857 H. S. Hirschfeld (gest. 1857) <> ab 1858 "Rabb. u. Cantor" Mich. Aron Arnheim aus Budsin Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 875.

RAWITSCH [Rawicz] P. 25. März 1793 preußisch, <> Abraham, Sohn des Hirsch Biale <> 1792- 1813 Salomo b. Dov-Beer, Sohn des Glogauer Rabbiners <> 1815-1846 Aron Josua Elia b. Dov-Beer Herzfeld (1758-1846), Bruder des Vorgenannten, 1821 in Fürth gewählt <> 1846-1864 lange Vakanz mit wechselnden Dajanim: um 1841/47 Israel H. Cohn, 1843/47 Jakob Sternberg, 1844/45 Rafael b. Ab- raham Gradenwitz, um 1845 Mordechai Zwi, 1845-1853 Salomon Brann, 1846/79 Josel Neustadt, 1859 bis nach 1861 Meyer Landsberger, bis 1864 Abraham Jesaja Caro (geb. 1827 in Schrimm, Posen, gest. 2. Mai 1888 in Pinne) <> Ausschreibung zum 1. Jan. 1864 (AZJ 1863, S. 511); wiederum Ausschreibung AZJ 1865, S. 43 <> 1865-1869 Dr. Rudolf Ungerleider (geb. 1833 in Güns, Ungarn, gest. 25. April 1911 in Berlin) <> 1872-1884 Dr. Mark Koref (geb. 1833 in Prag, gest. 20. Feb. 1890 in Hanau) <> 1884-1894 Dr. Jonas Löb (geb. 1849 in Pfungstadt, Ghzm. Hessen, gest. 4. Juni 1911 in Emden), vorm. Rb. in Samter <> ab 1894-1919 Dr. John Cohn (geb. 1859 in Altona, gest. 1934 in Breslau), RS, RrVd, zuvor in Wreschen Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 892-894.- John Cohn, Geschichte der jüd. Gemeinde Rawitsch, Berlin 1915, S. 90-92. Akten (G).- CJ Berlin, 75 A Ra 5 Nr. 8-12 Anstellung der Rabbiner, Vorsteher und sonstigen Gemein- debeamten 1834-89.- Nr. 13 Bewerbung um das Rabbinatsamt 1870-84.- Nr. 16 Bewerbungen um die Religionslehrer- und Seelsorgerstelle 1884. Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1021, Rawicz Nr. 2 Die gottesdienstlichen und Ge- meinde-Angelegenheiten der Judenschaft zu Rawicz, 1838-1908. 74

ROGASEN [Rogoźno] Kreis Obornik <> 1819-1834 Simon b. Josua Halewi Feibelmann (gest. 10. Siwan 1842) aus Kalisch, Schwager Akiba Egers <> 1840-1872 Moses b. Joseph Feilchenfeld (geb. in Lissa, gest. 7. Adar II 1872) <> 1873-1885 Dr. Elias Pleßner (geb. 1841 in Berlin, gest. 1898 in Ostro- wo, Posen) <> 1886-1895 Dr. Ludwig August Rosenthal (geb. 1855 in Putzig, Westpr., gest. 1928 in Berlin), JTS, zuvor Rb. in Köthen, wechselt nach Stargard i. Pr. und an die Lehranstalt in Berlin. <> 1895-1901 Dr. Isak Auerbach (geb. 1870 in Fürth, gest. 27. Mai 1932 in Frankfurt/Main), wechselt nach Leipzig und Halberstadt <> 1905-1920 Dr. Lasar Dünner (geb. 1876 in Köln, gest. 1950 in Rot- terdam), wechselt nach Köln Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 898-899. Akten (G).- CJ Berlin, 75 A Ro 2 Nr. 5 Anstellungsvertrag des Rabbiners Feilchenfeld Januar 1840.

SAMTER [Szamotuły] P. <> um 1780-1806/7 Josua b. Juda-Löb Feibelmann Halevi (gest. 10. Te- vet 5567), Schwiegervater von Akiba Eger <> ab 1806 Juda b. Joel Asch (gest. 22. Schebat 1831) <> bis 1864 Gabriel b. Jakob Cohn (geb. 1783/4 in Wreschen, gest. 23. Mai 1864), zuvor Rb. in Tirschtie- gel <> 1865 (Aug)-1875 Dr. Jakob (Akiba) Glück (geb. 1838 in Pleschen, Posen), JTS, wechselt nach Oldenburg <> 1877 Dr. Michael Cahn (geb. 1849 in Rüdesheim am Rhein, gest. 1920 in Fulda), RS, gründet eine Religionsschule in Samter <> 1878 (Jan)-1884 Dr. Jonas Löb (geb. 1849 in Pfungstadt, Ghzm. Hessen, gest. 4. Juni 1911 in Emden), RS, wechselt nach Rawitsch <> 1888-1889 Dr. Heinrich Biberfeld (geb. in Breslau, gest. 1889), RS <> 1889-1920 Dr. Leopold Wreschner (geb. 1865 in Bres- lau, gest. 1934 in Bad Homburg), RS Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 905-907. Akten (G).- CJ Berlin, 75 A Sa 3 Nr. 1-7 Allgemeines, darunter Bewerbungen und Wahl Rabbiner 1831-96

SANTOMISCHEL [Zaniemyśl] Kreis Schroda <> um 1820 Saul b. Salomon (geb. 1799 in London) <> bis 1822 Nathan-Nata b. Jesaja Scheie (gest. 1. Cheschwan 1863 in Ostrowo) <> bis 1840 Moses b. Joseph Feilchenfeld <> ab 1861- Naftali Caro Akten (G).- CJ Berlin, 75 A Sa 6 Nr. 33 Unterhaltung des Studier- und Rabbinerhauses 1834-37. Akten (S).- AP Poznan Inv. 336 [Landratsamt Schroda] Nr. 516 Beamte der jüd. Korporation, 1881- 1909.

SCHILDBERG [Ostrzeszów] P. <> Isaak b. Jakob Levy (gest. 1858) <> ab 1859 Mosche Aron Bach (geb. 1809 in Inowratzlaw, gest. 27. Cheschwan 1879 in Breslau) <> Salomon Schreiber (gest. 15. Schebat 5654) <> 1880-um 1882 Dr. Adolf Ascher Singer (gest. 11. Juni 1889 in Buchsweiler) <> Marmorstein, wechselt nach Szenitz, Ungarn <> Dr. Moses-Löb Bamberger (geb. 1869 in Fischach, Bay. Schwaben, gest. 1924 in Frankfurt/M.), wechselt nach Schönlanke <> um 1905-1923 Dr. Heinrich Krausz aus Ungarn, wechselt nach Gnesen Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 917-918. Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1021, Schildberg Nr. 1 Die Gemeinde- und gottes- dienstlichen Angelegenheiten der Juden in der Stadt Schildberg, 1879-1902. AP Poznan Inv. 333 [Landratsamt Schildberg] Nr. 278 Anstellung der Rabbiner, 1863-1903. 75

SCHMIEGEL [Śmigiel] P. <> Mosche b. David Auerbach (gest. 28. Cheschwan 1821 in Lissa), wechselt an den Reisenerschen Betmidrasch in Lissa <> um 1820 Chajim <> um 1834 Mordechai Mi- chael Jaffe (geb. in Krotoschin), zuvor in Zduny. Wechselt nach Hamburg. <> Salomon Feldblum

SCHNEIDEMÜHL [Piła] B. nach 1921 Bezirksrabbinat Grenzmark <> Lange Vakanz <> 1805-1812 Abraham Mosche (gest. 1812), Schwiegersohn Akiba Egers <> bis 1822 Jakob Gräditz (gest. 1822) <> 1822-1852 Nathan-Nata b. Jesaja Scheie (gest. 1. Cheschwan 1863 in Ostrowo), 1850 "suspen- dirt"; verklagt die Gemeinde auf Gehaltsfortzahlung. Daneben wirken der von ihm nicht gelittene Predi- ger Dr. Isidor Rosenfeld (1815-1899) und Stiftsrabb. Abraham Jomtov Lippmann (gest. 1843). <> 1853-1903 Dr. Salomon Brann (geb. 1814 in Rawitsch, gest. 18. Adar I 1903), erster jüd. Schu- linspektor, Vater von Dr. Markus Brann; um 1898 mit Dr. A. Mislowitzer <> 1903-1913 Dr. Julius Lewkowitz (geb. 1876 in Georgenberg, Oberschles., ermordet 1943 in der Deportation), JTS, wechselt nach Berlin. <> ab 1913-1925 Dr. Israel Nobel (geb. 9. Juli 1879 in Totis, Ungarn, gest. 1962 in Jerusa- lem), RS, zuvor in Filehne <> ab 1925 Dr. Arthur Rosenzweig (geb. 1883 in Teplitz, Böhmen, gest. Feb. 1936 in Prag), HWJ <> 1934-1936 Dr. Alfred Jospe (geb. 1909 in Berlin, in die USA ausgewan- dert), JTS <> um 1937 Dr. Fritz Plotke Literatur.- Marcus Brann, Geschichte des Rabbinats in Schneidemühl. Nach gedruckten und unge- druckten Quellen, Breslau 1894.- Heppner/Herzberg, S. 924-925. Akten (S).- WAP Poznan, Sygn. 350 Wahl und Bestätigung der Judenältesten und Rabbiner 1830- 1928.

SCHOCKEN [Skoki] <> 1791-1819 Juda-Löb Halevi <> 1821-1825 unbek. Titulare <> 1845 Isaak Ohlenburg <> 1847 Heimann Brohn <> 1861-1871 Itzig Kochmann <> 1878 Benjamin Segall Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 945-946.

SCHÖNLANKE [Trzcianka] B., 1919 dt. <> 1779-1811 Joel Meyer Asch <> Vakanz <> 1821-1828 Moses Michel (gest. 13. März 1828) <> 1829-1861 Juda-Löbel b. Schimschon Halewi Blaschke (gest. 29. Apr. 1861), der "Schönlanker Raw" <> Ausschreibung AZJ 1863, S. 573 <> 1865-1904 Salo- mon Lipmann Wäldler (geb. 1831 in St. Georgen, Ungarn, gest. 10. Mai 1904), mit dem zweiten Rabbiner und Religionslehrer Dr. Heinrich Krausz aus Ungarn <> 1905-1924 Dr. Moses-Löb Bam- berger (geb. 1869 in Fischach, Bay.-Schwaben, gest. 1924 in Frankfurt/M.) <> 1929-1932 Dr. Elieser Berlinger (geb. 1904 in Illingen, Rheinprov.), RS Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 937-941.- M. L. Bamberger, Geschichte der Juden in Schönlanke, Berlin 1912. Akten (G).- CAHJP Jerusalem S 172 Nr. 4 Rabbinerwahl und Bestätigung, 1779. Akten (S).- AP Poznan Inv. 15 [Magistrat zu Schönlanke] Nr. 1048 Religionsgebräuche, Anstellung des Rabbiners u. Kantors, 1824-1937.

SCHRIMM [Śrem] P. <> um 1822 Elieser Hakohen <> Benjamin Schreiber (1779-1839), wechselt nach Grätz <> um 1825-1877 Naftali Caro (geb. 1798 in Rawitsch, gest. 3. Nissan 1877) <> um 1871/72 Dr. D. Stiebel, wechselt nach Straßburg <> 1872-1875 Prediger Dr. Hermann Tietz (geb. 1835 in Birnbaum, gest. 1908 in Lissa), wechselt nach Inowrazlaw <> 1882-1891 Dr. Moses Jacobson aus Hamburg, wechselt nach Gnesen <> bis 1902 Dr. Seckel Bamberger, Bruder von M.-L. Bamberger, 76

prom. 1887 Leipzig, wechselt nach Kissingen <> ab 1904 Dr. Moritz Silberberg (geb. in Posen, gest. 1930/32 in Berlin) Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 950-951.- Hermann Schreiber, Schrimmer Jugenderinnerungen, Berlin 1927. Akten (G).- CJ Berlin, 75 A Schr 1 Nr. 13 Bewerbungen um die Rabbinerstelle 1868-91.- Nr. 14 Rabbinerwahl 1903.- Nr. 15 Anstellung und Besoldung eines Rabbinatsassessors 1865f. Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1021, Schrimm Nr. 2 Die gottesdienstlichen und Ge- meindeverhältnisse der Judenschaft zu Schrimm, 1842-1903.

SCHRODA [Środa Wielkopolska] P. "More Zedek" <> 1824-26 Salomo <> 1838-45 Bär Aron Jaffe aus Tirschtiegel <> um 1846 Schmaje Nathan aus Nakel <> um 1850 vakant (AZJ 1850, S. 146) <> 1852 S. Heldenstein <> 1853-1862 Josef Labaschinski (gest. 1894), wechselt nach Borek <> um 1890 M. Grätz Akten (G).- CJ Berlin, 75 A Schr 2 Nr. 10 Schächter, Kantor u. stellvertretender Rabbiner Baer Jaffe 1836-46

SCHUBIN [] B. <> Jekutiel Leiser Margulies (Perl) (geb. 1768, gest. 4. April 1842), wech- selt nach Schwersenz <> um 1820 Nathan Gaon, Korrespondent Ak. Egers, leitet eine Talmudschule <> bis 1849 Benjamin Mielciner (1800-1849) <> bis 1880 Dr. Ascher (Adolf) Singer (gest. 11. Juni 1889 in Buchsweiler), der letzte Rabbiner, wechselt nach Schildberg. Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 961. Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1021, Schubin Nr. 1 Die gottesdienstlichen und Ge- meinde-Angelegenheiten der Judenschaft zu Schubin, 1841-1888.- AP Bydgoszcz Akta miasta Szubina, Sygn. 198 Nr. 506 Anstellung der jüd. Kultusbeamten, 1852-1910.- Nr. 507 Kultus-Angelegenheiten, 1853-1875.

SCHWERIN a. d. Warthe [Skwierzyna] P., 1919 dt. <> 1777-1790 Zwi Hirsch Mirels, auch Hirsch Aron London, Autor des mspr çb'ym, wechselt nach Wreschen <> um 1800-1831 Mordechai J. Kali (geb. 1764, gest. 23. Okt. 1831) <> um 1831 Jonathan Alexandersohn, wechselt nach Czába, Ung. <> 1832-1845 Heymann Joel (geb. 1792 in Inowrazlaw, gest. 1845), zuvor Rb. in Birnbaum <> 1846-1856 Dr. Simeon Löb Schwabacher (geb. 1819 in Oberdorf, Württ., gest. 1888 in Odessa), wechselt nach Lemberg <> um 1857 Dr. Aron Cassel <> 1870-1874 Samuel Michaelis (geb. 1839 in Kolmar i. P., gest. in Berlin), JTS <> 1890-1899 A. Liebreich <> Prediger A. Wolfgang Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 969-971. Akten (G).- CAHJP Jerusalem, 1485 Personalia Rabb. S. Michaelis 1864-75. Akten (S).- AP Poznan Inv. 290 t. I [Oberpräsidium] Nr. 9042 Errichtung einer Waisenanstalt und Ackerbauschule durch den Rabbiner Dr. Schwabacher, 1839-1850.

SCHWERSENZ [Swarzedz] Kreis Posen-Ost <> Abraham b. Gedalia Tiktin (geb. 1764 in Schwer- senz, gest. 1820 in Breslau) <> um 1829 -1842 Jekutiel Leiser Margulies (Perl) (geb. 1768, gest. 4. April 1842), Rabbinatsassessoren Fabisch Pincus und Michael Ball (1771-1845) <> 1843-1859 Dr. David Heymann Joel (geb. 1815 in Inowrazlaw, gest. 1882 in Breslau) <> 1868-1872 Dr. Rudolf Plaut (geb. 1843 in Mackenzell, Kurhessen, gest. 1914 in Fft./M.), wechselt nach Karlsbad <> 1881-1888 H. 77

Samter (gest. 13. Jan. 1888) <> 1891-1903 Dr. Seckel Bamberger (geb. 1863 in Aschaffenburg, gest. 24. Okt. 1934 in Kissingen) Literatur.- Saul Kaatz, "Die Rabbinerwahl in Schwersenz i. J. 1842", Jeschurun 17 (1930), S. 460- 473.- Heppner/Herzberg, S. 978-980. Akten (G).- CAHJP Jerusalem, PL/Sw 51: Rabbinatsakten 1806-1841.- CJ Berlin, 75 A Schw 5 Nr. 5 Allgemeines 1850-53; enthält Mitteilung des Rabbiners D. H. Joel über Zuerkennung der Doktorwürde Universität Jena.- Nr. 6 Allgemeines 1854-59: enthält Bewerbungen um die Rabbinerstelle. Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1021, Schwersenz Nr. 2 Die gottesdienstlichen und Ge- meinde-Angelegenheiten der Judenschaft zu Schwersenz, 1849-1892.- AP Poznan Inv. 329 [Landrat- samt Posen-Ost] Nr. 1231 Kultusbeamte der jüd. Gemeinde in Schwersenz, 1888-1889.

STRELNO [Strzelno] B. <> 1851-1895 Joachim Stern

TIRSCHTIEGEL [Trzciel] , 1919 dt. <> bis 1789 Schlomo b. Seeb <> bis 1800 Elchanan b. Zwi <> bis 1801 Seeb b. Zwi <> bis 1804 Mordechai Josef b. Jakob Halevi <> bis 1815 Mosche b. Mordechai <> bis 1832 Naftali b. Chaim <> um 1831 Gabriel b. Jakob Kohn (gest. 1864) aus Wreschen, später in Samter <> um 1834 Bär Aron Jaffe, zugleich auch Kantor und Lehrer <> 1850 zwischen Reformern und Orthodoxen, die Moses Greiffenhagen aus Wollstein bestellen <> um 1858 I. G. Gans Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 990.<> um 1822 Issaschar Bär b. Arje-Löb

UNRUHSTADT-KARGE [Kargowa] Kreis Wollstein, 1919 dt. <> 1813-1844 Moses Landsberg (geb. 1776 in Posen, gest. 7. Dez. 1844) <> bis 1870 Joachim Mendelssohn (gest. 29. Aug. 1884 in Berlin), zuvor in Guttentag, Oberschlesien

WITKOWO B. <> um 1791 Isaak b. Josef <> 1810 Isaak Eisig Kluger <> bis 1849 Chajim Lewin Weltmann (gest. 1849) <> um 1850 vakant (AZJ 1850, S. 146) <> Sarasohn <> Israel Goldschmidt <> Israel Gabrielewitz (geb. 1810 in Santomischel, gest. 1887 in Hamburg) <> um 1875 Aron b. Joseph Messing <> um 1885 S. Lewin Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 998.

WOLLSTEIN [Wolsztyn] <> um 1793 Wolf b. Salomon <> bis 1826 Aron Wolfsohn (gest. 1830 in Hildesheim) <> bis 1840 Samwel Meyer Munk (gest. 11. Jan. 1840), zuvor Rb. in Bojanowo <> 1841- 1848 Dr. Hirsch S. Hirschfeld (geb. 1812 Inowrazlaw, Posen, gest. 12. Juni 1884 in Charlottenburg) <> ab 1848 Rabb.-Verw. Moses J. Greiffenhagen, legt das Amt aus Protest nieder, weil die Gemeinde keine Anstalten macht, es dauerhaft zu besetzen. Fortan Vakanz; "ein greiser Dajon paßkent die Schales" (AZJ 1850, S. 86, 102-103) <> 1880-1883 Dr. Chaim Jaffe (gest. 1. Febr. 1883), vorher in Kurnik <> 1886-1892 Levy Höxter (geb. 1863 in Treya, Hessen, gest. 1927 in Berlin), RS, wechselt nach Berlin Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 1000-1001. Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1021, Wollstein Nr. 1 Die gottesdienstlichen und Ge- meinde-Angelegenheiten der Judenschaft zu Wollstein, 1844-1885. 78

WONGROWITZ [Wągrowiec] B. <> 1827-1862 Jakob Littauer (gest. 1866) aus Rawitsch <> Aus- schreibung AZJ 1862, S. 384. <> 1863-1869 Mordechai Gottstein (geb. 1821 in Jaratschewo, Posen, gest. 26. Nov. 1887 in Celle) <> 1875-1880 Hirsch Klausner (1802-1887) <> um 1894-1898f. RV Nischkowski <> 1909- Dr. Isidor Friedmann, RrVd, vorher in Grätz Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 1007. Akten (S).- AP Poznan Landratsamt Wongrowitz, Nr. 259 Anstellung der Rabbiner, Kantoren, Schächter, 1869-1916.- Nr. 276 Wahl und Bestätigung der Juden-Rabbiner in Wongrowitz, 1828-1914.- Nr. 279 Anstellung der Kultusbeamten, 1882-1917.- AP Bydgoszcz Reg. Bromberg, Oberpräsidium, 898 (I 94) Cultus-Angelegenheiten, 1844-1860.

WRESCHEN [Września] P. <> Löbusch (Arje b. Seeb) Wolf (geb. 1781, gest. 13. Jan. 1856 in Me- seritz) <> 1838-1841 Meyer Löbusch b. Jechiel-Michael Malbim (geb. 1809 in Wolochisk in Wolhy- nien, gest. 18. Sept. 1879 in Kiew) <> 1842 (März) -1846 Dr. Julius Gebhardt (geb. 1810 in Tirschtie- gel, Posen, gest. 15. Feb. 1885 in Bromberg) <> bis 1858 Chaim Nathansohn (geb. 1814 in Buk, gest. 1878 in Hamburg) <> bis 1879 Dr. Jakob Hollander (geb. 1844 in Altona, gest. 8. Dez. 1880 in Trier) <> RV Israel Witkowski <> bis 1894 Dr. John Cohn (geb. 1859 in Altona, gest. 1934 in Breslau), RS Berlin <> um 1901/13 Dr. Moses Lewin (geb. 1870 in Janowitz [Wittkowo?], Posen), RrVd Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 1010-1012. Akten (S).- AP Poznan Inv. 339 [Landratsamt Wreschen] Nr. 62-63 Beamtensachen bei der jüd. Schu- le, 1832-1916.

WRONKE [Wronki] <> 1821-1835 Israel Lipschütz (geb. 1782 in Chodziesen, Posen [Emden?], gest. 9. Sept. 1860 in Danzig) <> um 1840 Lewin Aron Pinner <> um 1877/84 Dr. Abraham Nager (geb. 1835 in Oswiecim, Galizien) <> um 1880 RV J. J. Chodowski <> um 1886 Emanuel Lichten- stein, zuvor in Kobylin. Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 1015.

ZDUNY <> bis 1824 Jonathan b. Jitzchak Halevi (gest. auf Jom Kippur 1824) <> 1826-1834 Mordechai Michael Jaffé (geb. 1803 in Krotoschin, Posen, gest. 1868 in Hamburg) <> um 1839 More- Zedek Wolf Sternberg (gest. 20. Tammus 5620 in Jutroschin, Posen). Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 1022.

ZERKOW [Zerków] Kreis Jarotschin <> ca. 1820-1830 Salomon Elias (gest. 20. Tischri 1860 in Neustadt/W.) <> 1828-1873 Abraham-Abbusch Schamschon Wreschner (geb. um 1796 in der Nähe von Wreschen, gest. 28. Kislew 1876 in Pudewitz) <> 1873-1877 RV Jakob Kastellan (geb. in Koschmin, gest. 9. Nissan 1877) <> Osias Brummer, auch Kantor und Schächter, wechselt nach Czem- pin. Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 1023-1025.

ZIRKE <> um 1834/35 Isak Simon Posener <> vor 1845 Josef Labaschinski aus Gnesen <> Salo- mon Rosenthal <> S. H. Cohn (gest. 12. Juni 1895 mit 87 Jahren). Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 1030f. 79

ZNIN [] B. <> - ca. 1856 Abraham Chaim <> ca. 1856-1900 Elias Chaim, dessen Sohn, or- thodox Literatur.- Heppner/Herzberg, S. 1031.

P R O V I N Z S A C H S E N

Bev. 1817.- Reg. Bez. Magdeburg 2.142, Erfurt 294, Merseburg 189 Status.- 1536 Ausweisung der Juden aus Kursachsen.- 1652 Rt. in Halberstadt mit Zuständigkeit für die an Brandenburg-Preußen gefallenen Ftmer Halberstadt und Minden sowie die Gft. Ravensberg.- Nach der preuß. Annexion des Hzms. Magdeburg (1680) wird 1700 die Genehmigung zum Bau einer zweiten Syn. in Halle erteilt (kein Rt); 1713 wird ein Vizerabbinat in Ellrich am Harz erwähnt.- Das kgl. westphäl. Dekret vom 31. März 1808 errichtet ein Konsistorum (in preuß. Zeit Ortsrabbinat) in Magde- burg.- 29. Juli 1825 Reskript an die Reg. in Erfurt: keine staatliche Aufsicht über Rrwahl (Heinemann, S. 400).- 8. Aug. 1830 Kabinettsordre bestätigt die westphäl. Verfassung, was aber keine Folgen zeitigt.- 28. Mai 1833 Reg. Magdeburg tritt an die Stelle des vormaligen Konsistoriums für die Aufsicht der jüd. Gemeinden.- Die Erhebung von 1843 kommt auf fünf Rabbiner in Halberstadt (3), Magdeburg und Schwarza. Zum 1. Jan. 1844 schließen sich zahlreiche Kleingemeinden dem Magdeburger Rt. an (AZJ 1844, S. 70). Rechtsquellen.- (Bibliothek: 1) Intelligenzblatt für den Bezirk des Kgl. Oberlandesgerichts zu Halb- erstadt, 1816-1849. Literatur.- Geschichte jüdischer Gemeinden in Sachsen-Anhalt. Versuch einer Erinnerung, hrsg. Landesverband jüd. Gemeinden Sachsen-Anhalt, Wernigerode 1997. Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 76 [Kultusministerium] III Sect. I Abt. XIIIa [Sektensachen] Nr. 1f Die von den Regierungen der Provinz Sachsen auf die Ministerialverfügung vom 8. 3. 1843 über das Kultus- und Schulwesen der Juden erstatteten Berichte (mit Beiheft unter der Sign. 1fa).- Ebd., Sect. 18, Abt. XVI, Nr. 1 Das israelitische Kultus- und Schulwesen im Reg.-Bez. Magdeburg, 1820-1838.- Sect. 20, Abt. XVI, Nr. 1 idem Reg.-Bez. Erfurt, 1824-1866.- Rep. 89c, XIVb Bestimmungen über die Verhältnisse der Juden, Nr. 4 Prov. Sachsen 1824-1845.- Archiv der Evangelischen Kirche der Kirchen- provinz Sachsen Bestand Ev. Kirche Magdeburg 1462b Teilnahme chr. Geistlicher an jüd.-rel. Festen, u. a. Schriftverkehr wg. Teilnahme des Bischofs von Sachsen am Einführungsgottesdienst Philippsons in Magdeburg, 1834. Archiv.- Landeshauptarchiv, Hegelstr. 25, 39104 Magdeburg. Universität.- Halle; siehe Wolfram Suchier, Bibliographie der Universitätsschriften von Halle-Wit- tenberg 1817-1885, Berlin [DDR] 1953 (enthält zahlreiche Promotionen von Rabbinatskandidaten). Un- iversitätsarchiv Halle-, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Weidenplan 12, 06108 Halle/Saale, Tel. 0345-832506, geöffnet Mo, Di, Do 9-12 und 13-16 Uhr, Fr 9-12 Uhr (Stand Mai 1999).

CHEMNITZ <> 1880-1882 Dr. Abraham Chotiner (geb. 1839 in Podkamien, Galizien, gest. 29. Ja- nuar 1882 in Chemnitz), JTS <> 1885-1907 Dr. Joseph Jakob Mühlfelder (geb. 1844 in Bauerbach, Meiningen, gest. 16. Feb. 1907) <> 1907-1938 Dr. Hugo Henoch Fuchs (geb. 3.1.1878 in Stadtlengs- feld, Sachsen-Weimar, gest. 1949 in Buenos Aires), von der HWJ 80

Literatur.- Adolf Diamant, Chronik der Juden in Chemnitz, heute Karl-Marx-Stadt, Fft./M. 1970, S. 25-27.

(CHEMNITZ,) Orthodoxe Gemeinde <> ab 1907 Dr. Ludwig Golanski <> 1920-1921 Dr. Hugo Klein <> 1922- Dr. Samuel Blum

ERFURT <> 1859-1862 Dr. Isaak Heilbronn (geb. 1828 in Fulda, gest. 1909 in Nürnberg), wechselt nach Weikersheim <> 1862-1879 Dr. Adolph Jaraczewsky (geb. 1829 in Borek, Posen, gest. 25. Juni 1911 in Mühringen) <> 1879-1882 Dr. Jecheskel Caro (geb. 1844 in Pinne, Posen, gest. 24. Dez. 1915 in Wien), JTS, wechselt nach Pilsen <> 1883-1885 Dr. Theodor Kroner (geb. 1845 in Glatz, gest. 1923 in Stuttgart), JTS, RrVd <> 1886-1924 Dr. Moritz Salzberger (geb. 1864 in Alsó-Kubin, Ungarn), JTS, RrVd <> 1924-1936 Dr. Max Schüftan (geb. 1887 in Königein bei Namslau, gest. 1936), JTS <> 1937- 1938 Dr. Peter Freund Literatur.- Adolph Jaraczewsky, Die Geschichte der Juden in Erfurt, 1868, 120p. [JNUL 32V1417]. Akten (G) .- CJ Berlin, 75 A Er 1 Nr. 25-26 Anstellung Rabbiner etc. 1844-86.- Nr. 27 Untersuchung gegen Rabbiner Dr. Jaraczewsky wg. Amtsvergehen 1878f.- Nr. 28 Anstellung Rabbiner Dr. Kroner 1882-85.- Nr. 29 Bewerbungen Rabbinat 1885f.

HALBERSTADT Landesrabbinat des 1648 an Preußen gefallenen Bistums Halberstadt <> 1692- ca. 1715 Abraham Liebmann, wechselt nach Amsterdam <> 1718-1748 Hirsch Biale (geb. 1670 in Lem- berg, gest. 25. Sept. 1748) <> 1756-1763 RV Meier Barby (gest. 1790 in Preßburg) <> 1764-1770 Hirschel Lewin (geb. 1721 in Rzeszow, Galizien, gest. 1800 in Berlin), greift zugunsten seines Onkels Jakob Emden in die Kontroverse ein. Blütezeit der Halberstädter Jeschiwa. <> 1770-1772 RV Elieser Lichtenstein (geb. in Lichtenstadt, Böhmen, gest. 1772) <> 1772-1775 Jakob Schwanfeld, zuvor Rb. in Peine, legendäre Persönlichkeit. <> 1775-1813/14 Löb Eger, seit 1810 ist ihm als Adjunkt Oberleh- rer Rosenbach beigegeben (Auerb., S. 143). Konflikte der Orthodoxen mit dem Kasseler Konsistorium (Auerb., S. 146). <> 1814-1824 Akiba Wolf Eger (geb. in Halberstadt, gest. 1824), Cousin des Akiba Eger von Güns <> 1824-1862 Mathias Lewian (geb. in Polen, gest. 1862), nimmt den Sekretär E. Hil- desheimer zum Adjunkten. <> 1862-1872 Dr. Benjamin Hirsch Auerbach (geb. 1808 in Neuwied, gest. 1872) <> 1873-1901 Dr. Selig Aviesri Auerbach (geb. 1841 in Darmstadt, gest. 1901), Sohn des Vorge- nannten <> 1902-1932 Dr. Isaak Auerbach (geb. 1870 in Fürth, gest. 1932), Sohn des Vorgenannten <> 1933-1938 Hirsch Benjamin Auerbach (geb. 1901 in Leipzig, gest. 1973 in Jerusalem), Sohn des Vorgenannten Literatur.- Israel Hildesheimer, Die Verwaltung der jüdischen Gemeinde zu Halberstadt, zugleich ein Beitrag zur Geschichte der Israeliten in den letzten Jahrhunderten, 1849, 30p. [JNUL 41B528].- Benja- min Hirsch Auerbach, Geschichte der israelitischen Gemeinde Halberstadt, 1866, 228p. [JNUL 32V1392].- Benjamin Hirsch Auerbach II, "Die Halberstädter Gemeinde 1844 bis zu Ihrem Ende", LBI Bulletin 10 (1967), S. 124-158, S. 304-335.- Esriel Hildesheimer, Die Rabbiner Halberstadts, Halber- stadt 1993. Akten (G).- JNUL Jerusalem cod. 4o 1152 Protokollbuch der Gem. Halberstadt, 1793-1809, 209 S.- CAHJP Jerusalem Halberstadt [KGe 3], Nr. 39 Anstellung eines Rabbinatsadjunkten und öffentl. Schul- lehrers, 1810-1814.- Nr. 54 Jubiläum Dr. Auerbach, 1897-98.- Halberstadt 2. Serie [Sign. H] Nr. 47 [olim VI-6; =Mic. HM/2797 Aufn. 5-8] Protokoll über Löb Egers Wahl, 1779.- Nr. 52 [olim VII-14] No- tizen Rabb. Dr. S. Auerbach zur Geschichte der Juden in Halberstadt.- CJ Berlin, 75 A Ha 2 Nr. 22 An- stellung Rabbiner 1810-15.- Nr. 24 Honorarfrage (Sporteln) d. Rabbiners 1810.- Nr. 56-58 Personalia 81

Rabbiner Dr. Siegmund Auerbach 1872-1901.- Nr. 59 Heranziehung der Filialgemeinden für das Gehalt des Rabbiners 1860-84.- Nr. 60 Einbürgerung Rabbinatsassessor Isaac Michael Lange 1857-60. Akten (S).- StadtA Halberstadt Schulakten II/753 Die Rabbiner Dr. B. H. Auerbach-Stiftung, 1878- 1898.- II/756 Verhandlungen wegen Anstellung und Besoldung der jüdischen Schullehrer und Kultusbe- amten, 1825-1922. Archiv.- Stadtarchiv, Domplatz 49, 38820 Halberstadt.

(HALBERSTADT,) Berend-Lehmann'sche Stiftung: 1. Klausrabbinat, kam bis 1775 dem Gemein- derabbiner zu <> 1775-1780 Gedalia Menz (gest. 1780) <> 1780-1784 Rechtsstreit zwischen Gemein- de und Lehmann-Erben um Nachfolge <> 1784-1837 Hirsch Göttingen (geb. 1743 in Göttingen, gest. 1837) <> 1837-1883 Gerson Josaphat (geb. 1808 in Kassel, gest. 6. Nissan 1883 in Halberstadt) <> 1883-1907 Salomon Cohen (geb. 1830 in Galizien, gest. 1907) <> 1907-1938 Dr. Philipp Frankl (geb. 1878 in der Slowakei, gest. 1944 im KZ Buchenwald) Literatur.- Auerbach, Halberstadt, S. 61; Emil Lehmann, Der polnische Resident Berend Lehmann, der Stammvater der israelitischen Religionsgemeinde zu Dresden, Dresden 1885, S. 29-32, 35; Manfred R. Lehmann, "Behrend Lehmann: The King of the Court Jews", in Leo Jung (Hrsg.), Sages and Saints, Hoboken N.J. 1987, S. 207-209.

(HALBERSTADT,) Berend-Lehmann'sche Stiftung: 2. Klausrabbinat <> bis 1784 Samuel Ruben (gest. 1786) <> 1784-1824 Akiba Wolf Eger (geb. in Halberstadt, gest. 1824) <> 1827-1854 Joseph Eger (gest. 1854), Sohn des Vorgenannten <> bis 1880 Isaak M. Lange (geb. in der Nähe von Halber- stadt, gest. 1880) <> 1880-1917 Joseph Nobel (geb. 1838 in Totis, Ungarn, gest. 1917), Schüler Hildes- heimers <> 1917-1938 Dr. Moses Schlesinger (geb. 1865 in Hamburg, gest. 1946 in Palästina)

HALLE ehem. einzige Gemeinde des 1680 an Brandenburg-Preußen gefallenen Ftms. Magdeburg, 1835 Antrag auf Rabbineranstellung wird seitens der Behörden abgelehnt <> 1860-1888 Dr. Wilhelm Fröhlich (geb. 1834 in Kromau, Mähren, gest. 1888), JTS <> ab 1889 Dr. Siegmund Fessler (geb. 1848 in Moor, Ungarn, gest. 1909), JTS <> ab 1907 Albert Kahlberg (geb. 1883 in Uslar), JTS, RrVd Literatur.- Guido Kisch, Rechts- und Sozialgeschichte der Juden in Halle 1686-1730, Berlin 1970.- 300 Jahre Juden in Halle, 1992.

MAGDEBURG, 1809 Konsistorialbezirk im Kgr. Westphalen (Elbe-Departement), mit Erfurt, Eisle- ben, Aschersleben, Lippstadt, Seehausen etc. <> 1809-1822 Isaak Heilbronn (geb. 1752 in Immenrode, Ftm. Schwarzburg-Rudolstadt, gest. 27. Sept. 1822) <> bis 1839 Rabb.-Verw. M. Salomon, ein traditio- neller, doch "nicht wissensfeindlicher" Talmudist. <> 1833-1861 Prediger Dr. Ludwig Philippson (geb. 1811 in Dessau, gest. 29. Dez. 1889 in Bonn), Tritt 1839 in Rabbinerfunktionen. 1851 Synagogenbau und Orgel. <> 1862-1866 Dr. Moritz Güdemann (geb. 1835 in Hildesheim, gest. 1918 in Baden bei Wien), JTS. <> 1867-1904 Dr. Moritz Rahmer (geb. 1837 in Rybnik, Schlesien, gest. 2. März 1904), seit 1872 Hrsg. der Zweimonatschrift Jüdisches Literaturblatt. <> um 1913 Dr. Georg Wilde (geb. 1876 in Meseritz, Posen), JTS, RrVd Literatur.- Moritz Güdemann, Zur Geschichte der Juden in Magdeburg, Breslau 1866, 56 p. [JNUL 32V1414].- Emanuel Forchhammer, "Beiträge zur Geschichte der deutschen Juden, mit besonderer Be- ziehung auf Magdeburg und die benachbarte Gegend", Geschichtsblätter für Stadt und Land Magdeburg 46 (1911), S. 119-178; 328-408.- Moritz Spanier, Geschichte der Juden in Magdeburg, Magdeburg 1923. 82

Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Abt. II, Sect. 9, Tit. 2, Lit. R, Nr. 52 Die Censur der von dem jüd. Rabbiner Dr. Ludwig Philippson in Magdeburg herauszugebenden "Religiösen Wochenschrift für gottgläubige Gemüter aller Confessionen", 1843-1844.- StA Magdeburg Rep. 18 Ij Nr. 225 Bd. I Pflichten der Rabbiner im Westph. Kgr., 15. März 1809 (gedruckt).- Rep. B 26, 42, Nr. 17 Verbot jüd. Winkelschulen, 4. März 1812.- Rep. C 20 Ia Oberpräsident Nr. 2340, Bl. 40-42 Entwurf einer Verord- nung des Kultus- u. Unterrichtswesens der Juden, 1845.- Nr. 2357 Bl. 16 Gesuch des Rabbiners Jacob Moses Eiger zur Errichtung eines Reinigungsbades bei der Synagoge Magdeburg, 1836.- StadtA Magde- burg Rep. A II Bestand der Altstadt J 40 Die Anstellung jüdischer Kultusbeamten, 1879-1932.- KreisA Osterburg Bestand Stadt Seehausen: 1040 Bau einer Synagoge, enthält u. a. Einweihung der Synagoge durch Dr. Philippson, 1859-1922.

NORDHAUSEN ehem. Freie Reichsstadt (mit Bleicherode, Ellrich, Immenrode, Werna und Schön- hayn), 1806 Wiederzulassung der Juden im Westphäl. Königreich (Harz-Departement), 1813 preußisch. <> 1817 Nathan Meyer <> 1820 Eggers <> 1835-1852 Lehrer und Prediger Abraham Cohn, strebt Rabbinerprüfung an. Die Synagoge wird 1845 durch den Braunschweiger LR eröffnet. <> Ausschrei- bung der Predigerstelle AZJ 1852, S. 180. <> ab 1852 Prediger Dr. Isidor Rosenfeld (geb. 1815, gest. 23. April 1899 in Berlin) <> ab 1856 Dr. Samuel Auerbach (geb. 1827 in Bonn, gest. 24. Okt. 1884 in Frankfurt/M.) <> ab 1875 Dr. David Leimdörfer (geb. 1851 in Hlinik, Ungarn, gest. 4. Nov. 1922 in Hamburg) <> ab 1883 Dr. Siegmund Gelbhaus (geb. 1850 in Tysminitz, Galizien, gest. 9. Sept. 1928 in Baden bei Wien) <> 1889-1908 Dr. Philipp Schönberger (geb. 1856 in Bardosked, Ungarn, gest. 19. Dez. 1908) <> 1909-1925 Dr. Alfred Levy (geb. 1880 in Wingersheim, Elsaß, gest. 1934 in Bonn), JTS, RrVd <> 1927-1930 Dr. Gustav Pfingst, wechselt nach Oppeln Literatur.- Heinrich Stern, Geschichte der Juden in Nordhausen, Nordhausen 1927 [JNUL 32V1457], S. 71-72: "Verzeichnis der Amtspersonen der jüdischen Gemeinde seit Anfang des vorigen Jahrhunderts" Akten (G).- CAHJP Jerusalem Inv. 5815 Heiratszeugnis von Rabb. Dr. Schönberger, 1900.- CJ Ber- lin, 75 A No 2 Nr. 12 Rabb. Dr. Gelbhaus 1883-89; Nr. 14 vertragliche Vereinbarungen und Anstellung des Predigers und Lehrers A. Cohn 1835, 1836.

SCHWARZA bei Suhl <> bis 1827 Moses Cohen, wechselt nach <> 1832- nach 1871 Moses Michel Epstein aus Schwarza Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1021, Schwarza Nr. 2 Die gottesdienstlichen und Ge- meinde-Angelegenheiten der Judenschaft zu Schwarza, 1839-1944.

P R O V I N Z W E S T F A L E N

Bev. 1817.- Reg. Bez. Minden 3.930, Arnsberg 3.489, Münster 2.304 Status.- 1603 amtieren keine Rr in den westf. Staaten; danach Herausbildung von LRten (1809-15 Konsistorien) für das Bist. Paderborn (1619 von Friedberg getrenntes Rt in Warburg, 1815 in Paderborn, bis 1824), die preuß. Territorien Ravensberg-Minden (von Halberstadt getrenntes Rt in Bielefeld, bis 1826), das Hzm. Westfalen u. Wittgenstein (ehem. keinem Rt unterworfen, 1706?-1771 zum Rt. Bonn, dann LRt in Geseke, 1832-1852 in Brilon) und Münster (1649 LRt in Warendorf, 1706?-1771 zum Rt. 83

Bonn, 1816 Münster, bis 1869, zuletzt für ganz Westfalen zuständig).- 3. Nov. 1820 Reskript an die Reg. in Münster: der Staat habe sich in die "gesellschaftlichen, kirchlichen und Schul-Angelegenheiten" der Israeliten "nicht einzumischen", sondern habe "dieselben lediglich als Privat-Angelegenheiten zu be- trachten" (Heinemann S. 395).- 25. Mai 1829 Reskript an die Reg. in Minden schärft die Bestimmungen des Neologenedikts insbes. gegen Konfirmieren der Kinder ein (Heinemann, S. 317).- 1846 Verhandlun- gen in Münster über ein von den Reformern Hellwitz (Soest), Dr. Friedländer (Münster) und Levison (Minden) unterbreitetes Projekt zu einer Konsistorialverfassung, das aber am Mißtrauen der Orthodoxen scheitert.- 1847 Judengesetz schafft unklare Rechtslage.- Nach 1869 amtiert lange Zeit kein Rabbiner mehr in Westfalen (Jeschurun, 21, 1888, 323f, 357f; Breuer, Jewish Orthodoxy, 99).- 1881 "Verband der Synagogengemeinden Westfalens" (liberal), 1890 "Westfälisches Gebetbuch" von Dr. Vogelstein provo- ziert den Widerstand der Orthodoxen, die sich 1896 als "Verein zur Wahrung des überlieferten Juden- tums in der Provinz Westfalen" absondern. Rechtsquellen.- (UB HD: J 3542) Prov. Westfalen Historische Literatur.- Hans Chanoch Meyer, Aus Geschichte und Leben der Juden in Westfalen, Frankfurt 1962, S. 125.- Bernhard Brilling und Helmut Richtering, Westfalia Judaica. Urkunden und Regesten zur Geschichte der Juden in Westfalen und Lippe, Stuttgart 1967.- Arno Herzig, Judentum und Emanzipation in Westfalen, Münster 1973.- Bernhard Brilling, "Das jüdische Schulwesen in Westfalen im 19. Jh.", Udim 5 (1974/75), S. 11-45; über den Kampf der Rabbiner um die Schulaufsicht.- Hans-Joa- chim Behr, "Judenschaft, Landstände und Fürsten in den geistlichen Staaten Westfalens im 18. Jahr- hundert", Festschrift Bernhard Brilling, Hamburg 1988, S. 121-135.- Ulla Ehrlinger, Jüdisches Leben in Westfalen und Lippe: eine Bibliographie, Warburg 1995. Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 76 [Kultusministerium] III Sect. I Abt. XIIIa [Sektensachen] Nr. 1h Die von den Regierungen der Provinz Westfalen auf die Ministerialverfügung vom 8. 3. 1843 über das Kultus- und Schulwesen der Juden erstatteten Berichte.- Ebd., Sect. 27, Abt. XVI, Nr. 1 (und Beiheft) Das israelitische Kultus- und Schulwesen im Reg.-Bez. Münster, 2 Bde. 1819-1856.- Sect. 28, Abt. XVI, Nr. 1 idem Reg.-Bez. Minden, 3 Bde., 1818-1866.- Sect. 29, Abt. XVI, Nr. 1 idem Reg.-Bez. Arnsberg, 2 Bde., 1821-1858.- Rep. 77 [Innenministerium], Tit. 1012 Nr. 2 Die Einteilung der Rabbi- ner-Bezirke für die jüdischen Einwohner der Provinz Westfalen, wegen Einziehung der Beiträge zu dem Gehalt des Landesrabbiners und Obervorstehers und der Besoldung der Rabbiner, 1818-1876.- Rep. 89c, XIVb Bestimmungen über die Verhältnisse der Juden, Nr. 10 Westfalen 1827-1848. Archiv.- Staatsarchiv, Bohlweg 2, 48147 Münster, Tel. 0251-4885-132; geöffnet Mo-Fr 8.30-17.30 Uhr. Siehe Ursula Schnorbus, Quellen zur Geschichte der Juden in Westfalen: Spezialinventar zu den Akten des Nordrhein-Westfälischen Staatsarchivs Münster, Münster 1983.

BIELEFELD Landesrabbinat der 1648 an Brandenburg-Preußen gefallenen Gft. Ravensberg, auch für die Bistümer Minden und Osnabrück, sowie den Distrikt Rinteln <> bis ca. 1800 Abraham Marcus, von der Judenschaft abgesetzt <> dreizehn Jahre Vakanz <> 1809 Konsistorialbezirk im Kgr. Westpha- len (Weser-Departement) <> 1810-1826 Moses Friedheim (geb. 18. Juni 1757 in Bruck bei Erlangen, gest. 9. April 1826), verbleibt 1814/15 als einziger Rabbiner der Region; durch Reskript vom 12. Nov. 1817 erhält er einige seiner Konsistorialrechte wieder zurück. Vgl. Cabinettsordres vom 8. Aug. 1830. <> danach Vakanz <> 1855-1889 Prediger Salomon Blumenau (1825-1904), radikaler Neuerer <> 1890-1917 Dr. Felix Coblenz (geb. 1863 im Bez. Trier, gest. 1924 in Berlin), HWJ, Reformer, 1889/90 Prediger <> 1917-1939 Dr. Hans Enoch Kronheim (geb. 5.4.1885 in Krone, Posen, gest. 1958 in Cle- veland, USA) 84

Literatur.- Einwohner – Bürger – Entrechtete. Sieben Jahrhunderte jüdisches Leben im Raum Biele- feld, hrsg. Stadtarchiv Bielefeld, Bielefeld 1988. Akten (G).- CAHJP Jerusalem, D/Bi1, Nr. 3 Statut der Gemeinde 1822.- Nr. 8 (olim S 144 Nr. 6) An- stellung des Rabbiners und dessen Kompetenzen, 1821-1834. Akten (S).- StA Münster Fürstbistum Minden und Grafschaft Ravensberg, Kammerjustizdeputation Minden-Ravensberg 11, Nr. 1-2 Rabbiner Abraham Marcus in Berlin gegen die Judenschaft der Graf- schaften Ravensberg, Tecklenburg und Lingen wg. streitiger Landrabbinerschaft und Vorenthaltung des durch interimistischen Vertrag festgesetzten Rabbinergehalts, 1800-08.- Kriegs- und Domänenkammer Minden, V Nr. 92 Judenschaften der Gften. Ravensburg, Tecklenburg und Lingen gegen den Landrabbi- ner Abraham Marcus wegen des über die Landrabbinerschaft geschaffenen Kontraktes, Bd. III, 1804- 1806.- Nr. 93 Ravensbergische Judenschaft gegen den Rabbiner Abraham Marcus wegen des Interim, 1800.- Regierungskommission Bielefeld Nr. 112 Errichtung des isr. Konsistoriums, 1809-1816.- Nr. 216 Kirchliche und Gemeindeverfassung der Israeliten, 1809-1816.- Regierungskommission Minden Nr. 146 Anstellung der Rabbiner, 1815-1816.- Kreis Halle: Landratsamt Nr. 111 Das Gehalt der Rabbiner, 1821- 1827.- StA Detmold Regierung Minden I L, Nr. 281 Die Oberrabbiner- und Rabbinerstellen und deren Verwaltung, 1816-1827.- Nr. 282 idem, 1828-1930.- Nr. 287 Gehälter der Oberrabbiner in den Ftmern Paderborn und Corvey sowie in den Grafschaften Rietberg und Rheda, 1817-1867.- Nr. 288 dgl., 1868- 1869.- Nr. 289 Repartition und Erhebung des Rabbinergehalts in Minden-Ravensberg, 1816-1821.- Nr. 290 idem, 1822-1827.- Nr. 291 Beiträge zum Rabbinergehalt, 1823.- Nr. 292 Pensionierung der Ober- rabbiner und Witwenfürsorge, 1824-1928.

BOCHUM <> 1900-1938 Dr. Moses David (geb. 1875 in Gimbsheim, Rheinhessen, gest. 1956 in Manchester), HWJ, RrVd <> 1935-1939 Josef Kliersfeld (geb. 1908 in Stettin, gest. 1988 in Tustin, Ca., USA), HWJ Akten (G).- CAHJP Jerusalem D/Bo1 Nr. 10 (olim Inv. 7701) Privatakte Moritz David, 1894-1952.

DORTMUND <> 1906-1926 Dr. Benno Jacob (geb. 1862 in Breslau, gest. 1945 in London), JTS, RrVd <> 1927-1937 Dr. Ernst Appel (geb. 1884 in Bad Homburg, gest. 1943 in St. Louis), JTS

GESEKE, 1832 BRILON Landesrabbinat des ehem. Hztms. Westfalen und der Herrschaft Wittgen- stein <> 1790-1832 "Vizerabbiner" Hirsch Cohen Rapaport (gest. Mai 1832), hat noch bis 1807 Ge- richtsgewalt. <> 1832-1852 Joseph Abraham Friedländer (geb. 1753 in Kolin, Böhmen, gest. Nov. 1852). <> Danach Vakanz. Literatur.- Maria Holthausen, "Die Juden im kurkölnischen Herzogtum Westfalen", Westfälische Zeitschrift 96,1 (1940), S. 48-152. Akten (G).- CJ Berlin, 75 A So 2 Nr. 19 Personalia Friedländer, 1832-50 (Akte aus Soest) Akten (S).- StA Münster Ghzm. Hessen, II B Nr. 227 [olim Herzogtum Westfalen, Landesarchiv XI, Nr. 27] Gerichtsbarkeit des Vizerabbiners in jüdischen Zeremonialsachen, 1808.- Kreis Wittgenstein, Landratsamt, Jüdische Gemeinden Nr. 576 Angelegenheiten der Juden, enth. u. a. Gotthold Salomon, Jude oder Israelit? Jüdische oder mosaische Religion?, Nachdruck), 1818-46.- StadtA Altena Bestand B Nr. 1362 Rabbiner, Synagogengemeinde und jüd. Privatschulen im Raum Iserlohn, 1864-1922.- Nr. 1366 Besoldung des Landrabbiners, 1846-52.- StadtA Iserlohn Bestand A 2 Iserlohn Nr. 912 Angelegen- heiten der Judenschaft, u. a. Besoldung des Rabbiners, 1815-88. Archiv.- Stadtarchiv, Rathaus, Am Markt 1, 59929 Brilon. 85

HAGEN <> 1828-1830 "Rabbiner" (?) und Lehrer Abel Peisach, "der kaum lesen und fast keinen Brief schreiben könne" wird nach der 1825 angeordneten gesetzl. Prüfung als unqualifiziert entlassen und ersetzt durch Lehrer Levy Hammel aus Wollstein, Absolvent des Soester Lehrerseminars (Meyer, Westf., S. 32-33). <> 1903-1939 Prediger Willy Abt (gest. 1946 in Australien)

HERFORD <> um1889 Dr. J. Hulisch

MÜNSTER, Reformgemeinde an der Marks-Haindorf-Schule <> 1844-1851 Prediger Dr. Salomon Friedländer (geb. 1823 in Brilon, gest. 22. Aug. 1860 in Chicago), Enkel des ORb. in Brilon. Wird bei seinen vierzehntäglichen Vorträgen in der Briloner Synag. wiederholt von den Orthodoxen gestört, wan- dert daher um 1855 in die USA aus. Die Reformer setzen jedoch die feste Anstellung eines Predigers durch, die Orthodoxen erzwingen dessen jährliche Neuwahl. <> 1853- Prediger Dr. David Steinberg (geb. 1820 in Rheda), Lehrerexamen 1836 in Soest.

NEUENRADE <> um 1879 Dr. S. Aronstein

SOEST Reformgemeinde (der Berliner Reformgemeinschaft angeschlossen) <> 1827-1856 "Ober- vorsteher" und Prediger Lazarus Levi Hellwitz (1786-1860)

WARBURG, 1815 PADERBORN Landesrabbinat des ehem. Ftms. Paderborn, des Bezirks Höxter, der Gft. Rietberg und der Fürstabtei Corvey (die 1802-08 zu Nassau-Dillenburg gehört). 3. Feb. 1719 Judenordnung für das Fürstbistum Paderborn <> 1774-1805 OR Samuel Steg (geb. in Steg bei Koblenz, gest. 1807) <> 1809 Konsistorialbezirk im Kgr. Westphalen (Fulda-Departement) <> 1809-1824 OR Menachem Mendel b. Simon Steinhardt (geb. 1768 in Fürth, gest. 29. Sept. 1824), amtiert in Kassel am Konsistorium; die Stelle wird verwaltet von den Unterrabbinern David Lewin Schulmann (geb. 1754 in Hildesheim, gest. 1814) in Paderborn und Abraham Sutro in Beverungen. 1813-15 Streit über Beibehaltung des Titulars. <> Sept. 1825 zu Bielefeld; 1827 zu Münster gegen 150 Rtl. Gehaltszuschuß an den dortigen Rabbiner. <> 1847 wird ein betagter "Geistlicher" namens Bretzfeld erwähnt (AZJ 1847, S. 612); 1850 ein Rabbinatskandidat und Lehrer Jakob Meyer aus Gesecke (AZJ 1850, S. 282). Literatur.- G. J. Rosenkranz, "Über die früheren Verhältnisse der Juden im Paderbornschen", Zeit- schrift für vaterländische Geschichte und Alterthumskunde 10 (1847), S. 259-280.- Hildegard Kraft, "Die rechtliche, wirtschaftliche und soziale Stellung der Juden im Hochstift Paderborn", Westfälische Zeitschrift 94,2 (1938), S. 101-204.- Rudolf Muhs, Zwischen Schutzherrschaft und Gleichberechtigung: Die Juden im Hochstift Paderborn um 1800, Paderborn 1985 (= Volksbank Paderborn, Heimatkundliche Schriftenreihe, 16). Akten (G).- CJ Berlin, 75 A Wa 6 Nr. 6-8 [= Mic. HM/2 6969-6970, 6973] Akten des Rabbinatsge- richts, meist unter dem Rabbiner Gerson Steeg, 1758-1799. Akten (S).- StA Münster, Ftm. Paderborn: Hofkammer, XXIV Nr. 2 Beschwerde der Judenschaft über die unrechtmäßige Verwendung bzw. Berechnung der von ihnen durch den Oberrabbiner und Kollektor Bernd Levy erhobenen Geleitsgelder, 1654.- Nr. 6 Judensachen, u. a. Einsetzung eines Rabbiners, 1681- 1711.- Fürstabtei Corvey, Juden 694 (falsche Signatur?) Judengeleit, Schutzbriefe (enth. u. a. Rabbiner), 1712-1802.- Kgr. Westphalen, A 17, Nrn. 8 und 12 Vorsteherwahlen in Paderborn und Warburg, 1811.- Nrn. 19 und 20 idem; 1811.- Nachfolge- und Abwicklungsbehörden, Zivilgouvernement Nr. 203 Juden- 86

schaft im Paderbornschen, enth. u. a. das Druckwerk Verzeichnis der Kantone des Königreichs Westfa- len, wie solche die Sprengel der Rabbiner, die Bezirke der Unterrabbiner und die der israe litischen Syn- diken bilden, 1814-16, 1824.- Regierungskommission Paderborn, Nr. 102 Anstellung eines Rabbiners für die Provinz Paderborn und dessen Gehaltsbestimmung, 1814-1816.- Oberpräsidium III 1, Nr. 53 Ver- einigung des Oberrabbinerbezirks Paderborn mit dem von Bielefeld, 1814-1824.

WARBURG, 1903 RECKLINGHAUSEN "Verein zur Wahrung des überlieferten Judentums in der Provinz Westfalen" <> 1896 Gründung des Vereins <> 1896- Dr. Gerson Lange (geb. in Halberstadt), RS Berlin <> 1902- Dr. Moses Marx (geb. 1876 in Darmstadt), RS Berlin <> Dr. Hermann Klein (Borken) <> 1913-1919 Dr. Abraham Michalski (geb. 1890, gest. 1961 in Tel-Aviv), RS Berlin <> Dr. Köhler <> Dr. Arthur Weyl <> Dr. Joseph Brader <> 1934-1938 Dr. Selig Auerbach (geb. 1906/07 in Hamburg) Literatur.- Heinz Reuter, "Die Juden im Vest Recklinghausen", Vestische Zeitschrift 77/78 (1978/79), S. 19-156.

WARENDORF, 1808 BECKUM, 1815 KAMEN, 1816 MÜNSTER Landesrabbinat des ehem. Ftms. Münster (mit den ehem. Gften Mark [Soest] und Rheda), 1808 unter dem Ghzm. Berg ORt des Departe- ments der Ruhr, 1815 wieder LRt für Münster-Mark, 1852-1869 für ganz Westfalen. Bis 1771 ist der vom Kölner Erzbischof ernannte Landesrabbiner auch für das Stift Münster zuständig; vgl. aber dagegen Co- hen, Landjudenschaften I 16 Anm.: "Da in Münster jedoch auch fernerhin lokale Rabbiner bestätigt wurden, scheint der kurkölnische Landesrabbiner zeitweilig als eine Art Oberinstanz gegolten zu ha- ben". <> 1771-1789 Michael Meyer Breslau (geb. 1710 in Hildesheim, gest. 1789) <> 1790-1807/08 David Michael Breslau (gest. 1808 oder früher), Sohn des Vorgenannten <> ab 1808 Isaac Mayer Phi- lip <> 1815-1869 Abraham Sutro (geb. 1784 in Bruck, Bayern, gest. 1869) <> lange Vakanz, Prediger Dr. J. Mansbach, dann S. Kessler <> 1919-1938 Dr. Fritz-Leopold Steinthal (geb. 1889 in Berlin, gest. 12. Okt. 1969 in Buenos Aires), HWJ, zuvor in Posen <> 1938-1943 Dr. Julius Voos (geb. 1904 in Kamen, deportiert nach Auschwitz), HWJ Literatur.- Carl Rixen, Geschichte und Organisation der Juden im ehemaligen Stift Münster, Müns- ter 1906.- Dieter Aschoff, Die Juden in Münster, 1988. Akten (G).- CAHJP Jerusalem NWD 44b Stellung des Landesrabbiners, 18. Mai 1790, 1843-1853.- D/Mu1, Nr. 4 (olim NWD 44a) Anstellung und Besoldung der Kultusbeamten, Prediger und Rabbiner 1854-1931.- CJ Berlin, 75 A Be 5 Nr. 25 Beiträge aus Beverungen 1850-70.- 75 A Mu 2 Nr. 12 Gehalt des Landesrabbiners Sutro 1854-69.- Nr. 13 Anstellung Prediger 1855-75.- 75 A Rh 1 Nr. 8 Beiträge aus Rheda 1817-53.- 75 A So 2 Nr. 46 Beiträge aus Soest 1815, 1833. Akten (S).- StA Münster, Ftm. Münster: Edikte A10 Bl. 77 Instruktion für Landrabbiner David Bres- lauer, 1790 (gedruckt).- Kabinettsregistratur, Juden 443 Wahl und Anstellung des Landrabbiners im Fürstentum Münster, (1730), 1742, 1769-71, 1789-90.- Hofkammer XXIII (Judensachen) Nr. 2 (falsche Signatur?) Das Münzwesen, insbes. Münzlieferung durch den Landrabbiner Michael Meyer Breslauer, 1753-1777.- Nr. 27 Wahl und Bestätigung der Landrabbiner Michael Mayer Breslauer und David Bres- lauer, 1771-1795.- Fürstentum Rheina-Wolbeck, Gerichtsakten der Hofkammer des ehem. Fürstentums Münster betr. Streitigkeiten der Juden in Rheine, II C 79 Heiman Philipp in Rheine gegen den Land - rabbiner Breslau und Guttela Sander/Seckel, 1798.- Reg. Münster, Kirchenregistratur Nr. 17.168 Anstel- lung der Landrabbiner, 1809-1846.- Nr. 17.169 idem, 1847-1876.- Kreis Beckum, Landratsamt, Nr. 511- 512 Beiträge zum Gehalt des Landrabbiners, 1846-1865.- Kreis Coesfeld, Landratsamt, Nr. 351 u. 791 idem, 1817-1857.- Kreis Dortmund, Landratsamt, Juden Nr. 1273 [=B 702] idem, 1843-1901.- Kreis Hamm-Unna, Landratsamt, Nr. 1355 [=590] idem, 1821-1851.- Kreis Iserlohn, Landratsamt, Nr. 683 87

idem, 1821-1870.- Kreis Iserlohn, Ämter, Amt Hemer: Nr. 33 idem, 1821-70.- Kreis Steinfurt, Landrat- samt, 114-5, Nr. 136 und 137 idem, 1817-1875.- Kreis Warendorf, Landratsamt, Nr. 236 idem, 1816- 1858.- Stadt Lübbecke, II 23,2 idem, 1806-1825.- Marks-Haindorf-Stiftung, Anhang I Synagogenge- meinde zu Münster Nr. 25 Mitgliedschaft des Rabbiners in der städtischen Schuldeputation zu Münster, 1908.- Ebd. Anhang II Handakten Dr. Steinthal Nr. 33 Privatkorrespondenz von Rabb. Dr. Steinthal, 1915-32.- Guts- und Familienarchive, Landsberg-Velen, Westfälischer Provinziallandtag Nr. 42 Sechster Landtag, enth. u. a. Antrag des ORs Abraham Sutro auf Aufhebung des Gesetzes vom 20. 9. 1836 bezgl. Verbot des Erwerbs von Grundbesitz für die Juden im ehem. Fürstentum Paderborn, 4. April 1841 mit Druckschrift vom 24. Mai 1837 und Leumundszeugnissen.- StadtA Münster Bestand Judenschaft Fach 36 Nr. 8 Beitrag der jüd. Gemeinden zum Unterhalt des Landrabbiners, 1842-35 (?).- StadtA Beckum, VIB 5i Wahrnehmung der Rabbinerstelle im ehemal. Münsterschen und der Herrschaft Rheda durch den Isaak Meyer Philipp, 1810-1813, 1837.- StadtA Brakel Judensachen B Nr. 789 Repartition des Ober- rabbinergehalts, 1852-71. Archiv.- Kreisarchiv Warendorf (mit den Beständen des Stadtarchivs Warendorf), Waldenburger Str. 2, 48231 Warendorf.

R H E I N P R O V I N Z

Bev. 1817.- Reg. Bez. Koblenz 5.791, Köln 3.349, Düsseldorf 3.190, Trier 3.057, Kleve 1.833, Aa- chen 1.621. Status.- Seit Mitte des 15. Jhs. besteht ein kurkölnisches LRt mit Sitz zunächst in Deutz, seit 1586 in Bonn. Das erste erhaltene Privileg vom 2. Dez. 1662 (bei Cohen, Landjudenschaften, I 3f) bestätigt, daß "soll alleß daßjenige, waß die Jutden under sich zu thuen haben, vor den Rabinern gehörig sein und auß - getragen werden". Nach der Bestätigung vom 9. Jan. 1663 (ebd. I 4f) ist Appell an die kurfürstl. Gerich- te zulässig, wobei "under den Juden andere Satzungen unndt Gebrauch seyen, zumahlen solche jedes- mals nicht weniger als die Statuta undt Consuetudines under den Christen, wan selbige nur gebuhrent deduciret undt aufgeführt, in Achtung genohmen werden konnen". Durch Generalmandat vom 1. Feb. 1555 (bei Cohen, Landjudenschaften I 22f) gestattet der trierische Kurfürst der ansässigen Judenschaft, "einen besundern oder eigenen Rabin und Oberisten" zu wählen, damit sie "Sachen und Forderungh halb, die ir einer in civil und burgerlichen Sachen an den andern furwenden thut, einander vur demsel- bigen Rabin furnemen und klagen mugen; auch ein igklicher dem andern in bemelten Sachen vur ge- dachtem Rabin volgen und daselbst geburliche Red und Antwort geben sulle, wie solichs an andern Ort- ten da Juden sitzen, die ire besundre Rabin haben, und inen nach judischer Ordnungh gehalten, geubt und gebraucht wird". 1602 ist Bonn wieder Sitz des Gerichtshofs für das gesamte Nieder- und Mittel - rheingebiet; vgl. Cohen, ebd., S. 24 Anm. 2. Eigene LRte entstehen 1649 wiederum für das Erzbistum Trier (mit Sitz in Koblenz), 1650 für das Hzm. Kleve (in Wesel), 1706 für das Hzm. Jülich-Berg (in Düsseldorf), 1697 für das Obererzstift Trier (mit Sitz in Trier), ferner in den Gften. Katzenellenbogen (in St. Goar), Sayn (in Altenkirchen), Sponheim (in Kreuznach), Wied-Neuwied (in Neuwied) etc.- Das kölnische LRt dehnt aber im 18. Jh. seine Befugnisse zeitweise auch auf die Bistümer Münster und Pa- derborn sowie auf das Hzm. Westfalen aus.- 1795 französische Annexion der linksrhein. Gebiete; in Ausführung der am 30. Mai 1806 und 17. März 1808 ergangenen franz. Dekrete zur Kirchenverfassung der Juden entstehen 1809 Konsistorial-ORte in Winzenheim (für die Départements Haut-Rhin Léman, Saone, Ain, Jura, Saone-et-Loire, 10.000 Juden), Straßburg (Bas-Rhin, 16.155 Juden), Metz (Moselle und Ardennes, 6.517 Juden), Mainz (Mont-Tonnerre, 11.122 Juden), Trier (Sarre,. Sozets, Sambre-et- Meuse, 3.553 Juden), Koblenz bzw. seit 1810 Bonn (Rhin-et-Moselle, 4.063 Juden) und Krefeld (für die 88

Départements Roer, Dyle, Escaut, Jemmappes, Roer, Lys, Mont-Jet, Nethes und Ourthe, 6.213 Juden). Der Rr wird von 25 Notabeln gewählt und muß ein Fähigkeitszeugnis von drei ORn beibringen. Im Rechtsrheinischen 1810 ORt des Ghzm. Berg in Düsseldorf. 1815 bei der preuß. Annexion Beibehaltung der Konsistorialverfassung im Linksrheinischen. Bei den Stellenausschreibungen in Krefeld (1836), Düsseldorf (1837), Bonn (Coblenzer Amtsblatt 13. Okt. 1839) und Trier (Anfg. 1840) wird wiss. Bil- dung gefordert. 1847 Auflösung der Konsistorien gegen z. T. noch jahrzehntelangen Widerstand. Infolge des Gesetzes machen sich die Rte Koblenz (1849), Aachen (1850), Düsseldorf (1855), Köln (1857) und Elberfeld (1866) selbständig; in Trier besteht das Konsistorialsystem bis 1875 fort.- In Essen 4. Juni 1895 Gründung des "Verbandes der Rabbiner der Rheinprovinz". Rechtsquellen.- (UB HD: J 3537-5) Rheinprovinz, preuß. Recht, 1813-65; (UB HD: J 3538) Rhein- provinz, franz. Recht; (UB HD: J 3539) Hzm. Jülich-Berg.- (Bibliothek: 1) Intelligenzblatt für Crefeld und die umliegende Gegend, 1822-1841. Juristische Literatur.- Kurt Bauer, Judenrecht in Köln bis zum Jahre 1942, Köln 1964.- Hedwig Hei- der, Die Rechtsgeschichte des deutschen Judentums bis zum Ausgang des Absolutismus und die Juden- ordnungen in den rheinischen Territorialstaaten, Bielefeld 1973. Historische Literatur.- Ludwig Hügen, Jüdische Gemeinden am Niederrhein – ihre Geschichte, ihr Schicksal, Willich 1985.- Cilli Kasper-Holtkotte, Jüdischer Kultus in napoleonischer Zeit, Wien 1997, s. insbes. S. 17-19 (Kurköln), 19-21 (Kleve), 22-23 (Jülich-Berg), 25-26 (Kurtrier).- Dieter Kastner, Der rheinische Provinziallandtag und die Emanzipation der Juden im Rheinland 1825-1845. Eine Dokumen- tation, 2 Bde. Köln 1989. Akten (S) .- GStA Berlin-Dahlem Rep. 76 [Kultusministerium] III Sect. I Abt. XIIIa [Sektensachen] Nr. 1i Die von den Regierungen der Rheinprovinz auf die Ministerialverfügung vom 8. 3. 1843 über das Kultus- und Schulwesen der Juden erstatteten Berichte.- Ebd., Sect. 33, Abt. XVI, Nr. 1 (und Beiheft) Das israelitische Kultus- und Schulwesen im Reg.-Bez. Koblenz, 3 Bde. 1820-1914.- Sect. 34, Abt. XVI, Nr. 2 idem Reg.-Bez. Köln, 2 Bde. 1823-1868.- Sect. 35, Abt. XVI, Nr. 2 idem Reg.-Bez. Düsseldorf, 4 Bde. 1824-1875.- Sect. 36, Abt. XVI, Nr. 1 idem Reg.-Bez. Aachen, 1824-1872.- Sect. 37, Abt. XVI, Nr. 1 idem Reg.-Bez. Trier, 1824-1860.- Rep. 77, Tit. 1014, Nr. 9 Die öffentlichen Beamten bei den Juden - gemeinden [i. e. Ober- und Landrabbiner] der Provinz Niederrhein, 1826-1913.- Rep. 84a [Justiz- ministerium], I Ra, Nr. 13 Das Judenwesen in der Rheinprovinz, 4 Bde. 1818-1848.- I Pl, Nr. 36 Die Rechtsverhältnisse der Juden im ostrheinischen Teile des Reg.-Bez. Koblenz, 1835-1836.- Rep. 89c, XIVb Bestimmungen über die Verhältnisse der Juden, Nr. 5 Rheinprovinz 1824-1845.- LHA Koblenz Abt. 256 [Franz. Präfektur] Nr. 1127 Regulierung der auf die Ausübung des Gottesdienstes und die sittli- che Bildung der Juden bezug habenden Verhältnisse nach den Gesetzen vom 30. Mai 1806 und 17. März 1808, Jahr VIII der fränkischen Republik.- Nr. 1128 Deputierte zum Großen Synedrium, Beiträge, 1806.- Nr. 1129 Organisation der Consistorien und Ernennung der Rabbiner, 1807.- Nr. 1133 Besoldung der Oberrabbiner des Rhein-und-Moseldept., 1812.- Nr. 1409 Judenschulen im Departement, 1812.- Abt. 403 [Oberpräsidium] Nr. 15219 Jüd. Kultusangelegenheiten, 1827-1924.- Nr. 10204-10207, 15222- 15223 Jüd. Schul- und Unterrichtswesen, 1823-1910.- Nr. 1525 Diäten der Oberrabbiner, 1825.- Nr. 939 Synagogialverhältnisse, 1836-1852.- Nr. 10211-10221 Abfassung und Genehmigung der jüd. Synago- gengemeindestatuten in der Rheinprovinz, 1854-1905.- Nr. 15227-15230 Politische und bürgerliche Rechte, auch Kultuswesen, 4 Bde. 1818-1858. Archive.- Landeshauptarchiv, Karmeliterstr. 1-3, 56068 Koblenz, Tel. 0261-333067, geöffnet Mo-Mi 8.00-18.00, Do 8.00-20.00, Fr 8.00-16.00; siehe Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz, Inventar des Bestandes Oberpräsidium der Rheinprovinz (Landeshauptarchiv Koblenz, Best. 403), 2 Bde., Koblenz 1996.- Nordrhein-Westfälisches Hauptstaatsarchiv, Mauerstr. 55, 40476 Düsseldorf, Tel. 0211-944902; 89

geöffnet Mo-Fr 8-18 Uhr.- Nordrhein-Westfälisches Personenstandsarchiv Rheinland, Schloßstr., 50321 Brühl; geöffnet Mo 8-18 Uhr, Di-Fr 8-15 Uhr. Universität.- Universitätsarchiv Bonn, Am Hof 1, 53113 Bonn, Tel. 0228-737555 und 737840; geöff- net Mo-Fr 8.30-12.30 und 13.30-16.30 Uhr.

AACHEN, nach Gesetz von 1847 vom Konsistorium Krefeld gelöst <> 1850-1861 Dr. David Roth- schild (geb. 1816 in Hamm), wechselt nach Alzey. <> Ausschreibung AZJ 1862, S. 602. <> 1863-1875 Dr. Wilhelm Wolfsson, Stud. in Berlin. <> 1878-1925 Dr. Heinrich Jaulus (geb. 1849 in Waag-Neu- stadt, gest. 19. Jan. 1927), JTS/HWJ <> 1926-1938 Dr. Davin Schönberger (geb. 1897 in Nordhausen, gest. nach 1980 in Chicago), HWJ Literatur.- Otto Dresemann, Die Juden in Aachen. Historische Übersicht, Aachen 1887.- Manfred Bierganz und Annelie Kreutz, Juden in Aachen, Aachen 1988, S. 22: "Die Rabbiner der jüdischen Ge- meinde Aachens 1850-1938".- Herbert Lepper, Von der Emanzipation zum Holocaust: Die Isr. Synago- gengemeinde zu Aachen 1801-1942. Geschichtliche Darstellung, Bilder – Dokumente – Tabellen – Lis- ten, Aachen 1994, Bd. I, S. 33-39: "Die Aachener Rabbiner". Akten (S).- HStA Düsseldorf Regierung Aachen II. Abt. B Gen. 50 (Reg. Aachen Präs. 1196) Jüd. Kultus, Amtstracht der Rabbiner, 1816.- Nr. 15567 Oberrabbiner-Stelle und Synagogenordnung für die Rheinprovinz etc., 1835-84.- Nr. 15568 Rabbinerstelle in Aachen, Bd. 1, 1858-1911. Archiv.- Stadtarchiv Aachen, Fischmarkt 3, 52062 Aachen, Tel. 0241-43244503.

ALTENKIRCHEN <> Akten (S).- LHA Koblenz Abt. 30 [Sayn-Altenkirchen] Nr. 2381 Akten betr. den hiesigen Juden verstattete Haltung eines Rabbiners zur Informierung ihrer Kinder, 1762.

BONN ehem. LRt der "Medinat Qolonia" (Ebm. Köln), 1810 Konsistorial-Oberrabbinat des Dépt. Rhin-et-Moselle (Arrond. Bonn, Koblenz, Simmern), später der preußischen Reg.-Bezirke Köln und Ko- blenz <> 1751-1766 Samuel-Sanwil b. Juda Aschkenasi <> 1769-1771 Uri Schraga Phöbus b. Samu- el Helman, genannt Feiwesch Samuel <> 1772-1788 Isaak Kahana Rapaport, geb. in Wallerstein b. Nördlingen, Sohn des dortigen R. Zwi und Enkel des Fürther R. Baruch <> 1788-1808 Simeon Bunem (Simha Benjamin) Kahana Rapaport "RaSchBaTz" (gest. 9. April 1816) <> 1809-1837 Abraham Au- erbach (geb. in Buxweiler, Elsaß, gest. 1846) <> 1839-1877 Dr. Aaron Auerbach, aus Bonn, Sohn des Vorgenannten. <> 1862-1889 "Ehrenrabbiner" Dr. Ludwig Philippson <> 1879-1881 Dr. Emanuel Schreiber (geb. 1852 in Leipnik, Mähren, gest. 1932 in den USA), RS/HWJ <> 1882-1901 Dr. Falk Cohn (geb. 1833 in Dessau, gest. 6. März 1901) <> 1901-1902 Dr. Isaak Rülf (geb. 1831 in Rauisch- Holzhausen bei Marburg, gest. 18. Sept. 1902) <> 1903-1914 Dr. Elias Kalischer (geb. 1862 in Lissa, Posen, gest. 1932 in Berlin), RrVd <> 1914-1925 Dr. Emil Bernhard Cohn (geb. 1881 in Berlin-Steg- litz, gest. 28. Feb. 1948 in Los Angeles), HWJ, Zionist <> 1926-1934 Dr. Alfred Levy (geb. 1881 in Wingersheim, Elsaß) <> 1934-1939 Dr. Rudolf Seligsohn (gest. 1943 in England) Literatur.- Josef Joesten, Zur Geschichte der Hexen und Juden in Bonn, Bonn 1900.- Max Herschel, Die Judengasse und ihre alte Synagoge vor fünfzig Jahren. Festrede zur Jubelfeier der neuen Synagoge on Bonn, Bonn 1904.- Alfred Levy, Aus Bonner Archiven: zur Geschichte der jüdischen Gemeinde. Zum 50jährigen Jubiläum der Synagoge, Bonn 1929.- Ernst Simons, Die Geschichte der jüdischen Gemein- den im Bonner Raum, Bonn 1959.- Heinrich Schnee, "Zur Geschichte der Bonner Hoffaktoren", Bonner Geschichtsblätter 14 (1960), S. 87-90.- Klaus H. S. Schulte, Bonner Juden und ihre Nachkommen bis um 1930. Eine familien- und sozialgeschichtliche Dokumentation, Bonn 1976, S. 560-562 [HJS 933.5 90

(435.5) Schu].- Uwe Mazura, "Napoleons Judenpolitik am Beispiel Bonns", LBIB 82 (1989), S. 13-42.- Michael Brocke und Dan Bondy, Der alte jüdische Friedhof in Bonn-Schwarzrheindorf, Köln 1998. Akten (S).- HStA Düsseldorf Kurköln II, Verwaltung, Juden, 5726/46 [= Mic CAHJP HM2/4212] Rabbiner Feivesch, 1771.- Regierung Köln Abt. II Nr. 3662 Das Verzeichnis der auf dem rechten Rhei- nufer lebenden Juden des Köln (enthält Nachrichten über Rabbiner), 1824.- LHA Ko- blenz Abt. 355 Nr. 587/3 Gesuch des provis. OR Auerbach um Zahlung seines seit 1813 rückständigen Gehalts, 1814.- Abt. 403 [Oberpräsidium] Nr. 940 Das isr. Consistorium zu Bonn, 1838-1851.- Nr. 15220 idem, 1851-1887.- Abt. 444 [Reg. Koblenz] Nr. 1639 Bestätigung der Wahl der Mitglieder des jüd. Konsistoriums zu Bonn, 1822-1839.- HStA Wiesbaden, Abt. 424, Nr. 781 Weiterleitung der Gehalts- beiträge aus dem Kreis Wetzlar durch den Rabbinersubstituten Markus Kleineibst, Braunfels, 1829.- StadtA Bonn Pr 726 Anträge der Rabbiner der Synagogengemeinde zu Bonn wg. ihrer Befreiung von der Kommunaleinkommensteuer, 1880-85.- 40/420 Rabbiner und Religionslehrer der Juden der Synagogen- gemeinde Poppelsdorf, 1914-27.- 40/650 Rabbiner und Religionslehrer der Juden der Synagogenge- meinde Bonn, 1900-30.- 40/651 Rabbiner und Religionslehrer der Juden, 1892-1930.

BRAUNFELS ehem. Gft. Solms-Braunfels (dort 1786 noch kein Rt., siehe Cohen, Landjudenschaf- ten, Bd. II, S. 836) dann Rt. der preuß. Enklave Wetzlar <> ab 1827 Markus Kleineibst, geb. in Leun Akten (S).- HStA Wiesbaden Abt. 211, Nr. 11530 Ausübung der Geschäfte eines Unterrabbiners in Weilburg durch den Rabbiner Markus Kleineibst aus Braunfels.- Abt. 242, Nr. 925 Übertragung der Zu- ständigkeit des Friedberger Rabbiners für Usingen auf den Rabbinersubstituten Marcus Kleineibst in Braunfels, 1825.- Abt. 245, Nr. 339 Amt Weilburg: Erläuterung und Verdeutschung jüdischer Standesak- ten mit Hilfe des zuständigen Rabbiners Markus Kleineibst aus Braunfels, 1823 und 1831.- Abt. 423, Nr. 581 Ernennung des israel. Gelehrten Marcus Kleineibst in Braunfels zum Rabbinatssubstituten für Wetzlar, Braunfels und Hohensolms, 1827.- Abt. 424, Nr. 18 Ernennung des Rabbinersubstituten Mar- kus Kleineibst aus Leun für den Kreis Wetzlar durch den Oberrabbiner in Bonn, 1827.- Abt. 425, Nr. 1050 Ernennung von Marcus Kleineibst zum Substituten durch das Konsistorium in Bonn.

DUISBURG <> 1905-1942 Dr. Manass Neumark (geb. 1875 in Posen, gest. 1942 im Ghetto There- sienstadt ), RrVd Literatur.- Günter von Roden, Geschichte der Duisburger Juden, Duisburg 1986.

DÜSSELDORF seit 1702 Landesrabbinat des Ftm. Jülich-Berg <> 1779-1821 Juda-Löb Scheuer aus Fft./M., letzter Landesrabbiner der Jülich-Bergischen Judenschaft <> Siebzehn Jahre Vakanz <> 1837-1843 Dr. Jakob Rosenberg (gest. 1867 in Fft./M.) <> zwischenzeitlich zum Konsist. Krefeld <> 1850-1855 Prediger und Religionslehrer Dr. H. Joel <> 1855-1872 Dr. Wolf Feilchenfeld (geb. 1827 in Glogau, gest. 10. Mai 1913 in Posen). Gründet 1867 eine jüd. Lehrerbildungsanstalt, die 1874 nach Köln verlegt wird. <> 1875-1891 Dr. Abraham Wedell (geb. 1844 in Posen, gest. 2. Sept. 1891), JTS <> 1903-1907 Dr. Samson Hochfeld (geb. 21.7.1871 in Höxter, gest. 10. 8. 1921 in Berlin), RrVd; 1904 Abspaltung der IRG, 1925 der noch radikaleren Adass Jisroel mit Rabbiner Dr. Heinrich Lewin Weyl. <> 1907-1912 Dr. Leo Baeck (geb. 1873 in Lissa, Posen, gest. 1956 in London), JTS, RrVd <> 1913-1939 Dr. Max Eschelbacher (geb. 1880 in Bruchsal, gest. 20. April 1964 in London), RrVd Literatur.- Abr. Wedell, "Geschichte der jüdischen Gemeinde Düsseldorfs", in Geschichte der Stadt Düsseldorf. Fschr. zum 600jährigen Jubiläum (= Drittes Jahrbuch des Düsseldorfer Geschichtsvereins), Düsseldorf 1888, S. 149-254, darin S. 170-178, 227-236: "Rabbiner". 91

Akten (S).- HStA Düsseldorf, Ghzm. Berg, Präfektur des Rheindepartements, aB Nr. 32 Ernennung eines Oberrabbiners für das Ghzm. Berg, 1810.- Reg. Düsseldorf, II. Abt.: Kirchen- und Schulwesen, Generalia, 3842 Anstellung eines Landrabbiners der Judenschaft im Reg.-Bez. Düsseldorf sowie die Auf- bringung der isr. Consistorialgelder, 1862-1868.- StA Münster Ghzm. Berg, K1 Nr. 7 Die wegen der Ju- den im Ghzm. Berg getroffenen Einrichtungen, 1808.

(DÜSSELDORF,) Zweites Rabbinat <> 1912-1917 Dr. Hans Enoch Kronheim (geb. 5.4.1885 in Krone, Posen, gest. 1958 in Cleveland, USA), RrVd <> 1919-1940 Dr. Siegfried Klein (geb. 1882 in Rheydt, Rheinld., deportiert nach Auschwitz)

ESSEN <> 1841-1894 Prediger Moses Blumenfeld aus Viersen <> 1894-1932 Dr. Salomon Samuel (geb. 1867 in Kulm, gest. 1942 im Ghetto Theresienstadt ) <> 1912-1914 Dr. Emil Bernhard Cohn (geb. 1881 in Berlin, gest. 1948 in Los Angeles), Zionist. <> 1918- Dr. Bruno Lange (geb. 1891 in El- berfeld), HWJ Literatur.- Salomon Samuel, Geschichte der Juden in Stadt und Stift Essen, Essen 1905.- Michael Zimmermann und Claudia Konieczek, Jüdisches Leben in Essen 1800-1933, Essen 1993, S. 15ff.

HOTTENBACH b. Trier <> 1804-1822 Hirz Kann

KLEVE seit 1650 Landesrabbinat des brandenburg-preußischen Hzms. Kleve, auch für die Gft. Mark und für Nimwegen zuständig <> 1650 Einsetzung von Judenlandtagen und LR mit Sitz zunächst in Wesel <> 1763-1782 Israel Lipschütz, zuvor in Diez/Lahn <> 1783-1793 Jakob-Moses Löwen- stamm (geb. 1747 in Dubno, gest. 27. März 1815), Neffe und Schwiegersohn von Hirschel Lewin. 1772 Rb. in Filehne/Posen; wechselt nach Amsterdam. <> 1835 verlangt die Gemeinde erfolglos die Verle- gung des Rabinatssitzes von Krefeld nach Kleve (LHA Koblenz, 403/936, Bl. 17-24) Literatur.- Fritz Baer, Das Protokollbuch der Landjudenschaft des Herzogtums Kleve, Berlin 1922, S. 107.- Heinrich van Ackeren, "Die Juden in Kleve", Kalender für das Klever Land 1981, Kleve 1980, S. 88-92. Akten (G).- CAHJP Jerusalem Inv. 263 (1) Protokollbuch 1690-1807; Auszüge bei Cohen, Landju- denschaften, Bd. I, S. 45-92. Akten (S).- StA Münster Gft. Kleve-Mark: Landesarchiv, Nr. 536 [=Mic. 3199] Erwählung eines Ju- denrezeptorvorstehers und Rabbiners in der Gft. Mark, 1748-1811.

KOBLENZ ehem. Landesrabbinat des Niedererzstift Trier <> 1555 und 1679 durch Verordnungen als alternativer Sitz des kurtrierischen Rabbiners bestimmt; 1708 und 1714 eig. Rabbinat für das Nieder- erzstift <> 1697-1717 Jakob Cohen Poppers "Schev Ya`aqov" (gest. 1740 in Frankfurt/M.) <> bis 1733 Eliezer b. Isaak-Benjamin-Wolf Lipmann (gest. 1733) <> bis 1762 Dr. med. Mannele [Manlin] Wal- lich (gest. 1762) <> 1763-1796 Senior Süßkind Hirsch Gundersheim (geb. in Frankfurt/M., gest. 1803 das.), wechselt nach Fft./M. <> bis 1810 Emmanuel Menahem Deutz (geb. 1763 in Koblenz, gest. 1842 in Paris), von 1809 bis zu seinem Wechsel ans Pariser ZK kurzzeitig Konsistorial-Oberrabbiner des Dépt. Rhin-et-Moselle <> 1810-1847 dem Konsistorium Bonn unterstellt <> 1847-1876 Prediger Benjamin Ben-Israel (geb. 1819, gest. 6. Nov. 1876), war schon seit 1843 Schullehrer und Prediger <> 1878-1885 Dr. Adolf Lewin (geb. 1843 in Pinne, Posen, gest. 24. Feb. 1910 in Freibg. i. Br.), JTS <> 1887-1900 Dr. Moritz Singer (geb. in Losonz, Ungarn, gest. 1901), RS Berlin 92

Literatur.- Hildburg-Helene Thill, Lebensbilder jüdischer Koblenzer und ihre Schicksale, Koblenz 1987. Akten (S).- LHA Koblenz Abt. 355 Nr. 587/2 Gesuch des ehem. OR Deutz um Zahlung seines seit 1811 rückständigen Gehalts, 1814.- Abt. 441 [Reg. Koblenz] Nr. 1843 Kultus- und Schulwesen im Reg.- Bez. Koblenz, 1843.- Nr. 1820-1843 Gebühren der isr. Geistlichen für Kopulationen, 1820-1843.- Nr. 9697, 9714-9715 Synagogengemeinde Koblenz, 1857-1879.- Abt. 463 [Landratsamt Koblenz] Nr. 315 Jüd. Kultus- und Schulwesen, 1843.- Nr. 316-317 Synagogenverhältnisse, 1816-1870.- LA Speyer Best. C 33, Abt. v. d. Leyen, Nr. 260 Rabbiner Dr. med. Emmanuel Wallich, 1723-1740. Archiv.- Stadtarchiv Koblenz, Tel. 0261-1292641.

KÖLN <> 1801 Neugründung der Gem., 1809 zum Konsist. Krefeld, seit 1817 Kons. Bonn. Rabbi- ner Auerbach weigert sich 1850 gegen das Begehren der Kölner Gemeinde, einen Prediger anzustellen. <> 1853 Bau der Synagoge Glockengasse <> 1857-1875 Dr. Israel Schwarz (geb. 1830 in Hürben, Bayr. Schwaben, gest. 4. Jan. 1875) als erster Amtsinhaber, prom. Jena, zuvor Rb. in . <> 1876- 1917 Dr. Abraham Frank (geb. 1839 in Oud-Beyerland, Holland, gest. Nov. 1917), RrVd. Bemüht um Versöhnung der verschiedenen Tendenzen, führt aber schließlich die Orgel in der 1897 erbauten neuen Synagoge in der Roonstraße ein. <> 1918-1939 Dr. Adolf Kober (geb. 1879 in Beuthen, Oberschlesien, gest. 1958 in New York) Literatur.- HJS 933.5 (435.5) Muel, S. 80.- Carl Brisch, Geschichte der Juden in Cöln und Umge- bung aus ältester Zeit bis auf die Gegenwart, 2 Bde. Mülheim a. Rhein 1879-1882, Nachdruck Vaduz 1994.- I. Franzen, Die Juden in Köln. Von der Römerzeit bis auf die Gegenwart, Köln 1901.- Zwi Asa- ria, Die Juden in Köln von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart, Köln 1959, S. 199-217 [HJS 933.5 (435.5) Asar].- Liesel Franzheim, Bestandskatalog der jüdischen Abteilung des Kölner Stadtmuseums, Köln 1980.- Liesel Franzheim, Juden in Köln, Ausstellungsakatalog, Köln 1984.- Barbara Becker-Jakli und Alwin Müller-Jerina, "Juden in Deutz im Zeitalter der Emanzipation", Rechtsrheinisches Köln 14 (1988), S. 35-54. Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 76 III, Sect. 34, Abt. XVI, Nr. 5 Die gottesdienstlichen und Ge- meindeangelegenheiten der Judenschaft zu Köln, 1850-1906.- LHA Koblenz Abt. 444 Nr. 1644 Der Sitz des jüdischen Konsistoriums zu Bonn und resp. Verlegung desselben nach Köln, 1851-1853. Archiv.- Historisches Archiv der Stadt Köln, Severinstr. 222, 50676 Köln, Tel. 0221-221-2329.

(KÖLN,) "Hilfsrabbiner" <> 1891-1897 Dr. Felix Lazarus (geb. 1865 in Petershagen, Westfalen, gest. 1945 in London), liberal <> 1897-1906 Dr. Ludwig Rosenthal, s. u. <> 1906-1908 Dr. Adolf Kober s. o. <> 1908-1942 Dr. Isidor Caro (geb. 1876 in Znin, Posen, gest. 1943 im Ghetto Theresienstadt ).

(KÖLN,) Konservatives Rabbinat an der alten Synagoge Glockengasse <> 1906-1938 Dr. Ludwig Rosenthal (geb. 1870 in Wittelshofen, Bayern, gest. 1938), vom RS Berlin, RrVd. Weitere Kölner Rabbiner waren der orthodoxe Dr. Siegmund Hanover (geb. 1880 in Wandsbek, gest. 1964 in Haifa), 1922-1924 Dr. Nathan Cahn (geb. 1892 in Fulda, gest. 1924 in Darmstadt), 1920-1939 Dr. Lasar Dün- ner (geb. 1876 in Köln, gest. 1950 in Rotterdam).

(KÖLN,) Adass Jeschurun <> 1863 gegründet, 1884 eigenes Gebäude in der St. Apern-Str., 1906 Austritt aus der Gesamtgemeinde. <> 1876-1904 Dr. Hirsch Plato (geb. 1822 in Halberstadt, gest. 1910), Leiter des 1875 nach Köln transferierten orthodoxen Lehrerseminars. Jüd. Ausbildung in Halber- stadt und Braunschweig (S. Eger), stud. in Berlin, prom. in Jena. Schwiegersohn von S. R. Hirsch. <> 93

1904-1927 Dr. Emmanuel Carlebach (geb. 1874 in Lübeck, gest. 3. Dez. 1927), RS Berlin. <> 1929- 1936 Dr. David Carlebach (geb. 1899 in Memel, Ostpreußen, gest. 1951 in Jerusalem), Sohn des Vor- genannten <> 1936-1942 Dr. Siegmund (Salomo Dow) Stein (geb. 1897 in Kalisch, Russ.-Polen, er- mordet 1942 in Minsk), um 1935 Rabbiner der rheinischen Landgemeinden Literatur.- Alexander Carlebach, Adass Yeshurun of Cologne. The Life and Death of a Kehilla, Belfast 1964.

(KÖLN,) "Verein zur Förderung des Studiums des jüdischen Religionsgesetzes" <> ca. 1900-1936 Dr. Benedikt Pinchas Wolf (geb. 1875 in Köln, gest. 1968 in Petach Tikwah, Israel)

(KÖLN,) Rabbinat Köln-Ehrenfeld <> 1914-1933 Dr. Isidor Scheftelowitz (geb. 1876 in Sandersle- ben, Anhalt, gest. 1934 in Oxford), RrVd

KREFELD Konsistorial-Oberrabbinat des Département Roer (Arrondissements Aachen, Köln [1817 zu Bonn], Krefeld, Kleve), später der preuß. Regierungsbezirke Düsseldorf und Aachen <> 1809-1835 Löb Carlburg (geb. 1765 in Carlsburg, Siebenbürgen, gest. 20. Feb. 1835) <> 1836-1843 Dr. Baruch Lion Ullmann (geb. 1804 in St. Goar, gest. 4. Sept. 1843) <> 1845-1867 Dr. Löb Bodenheimer (geb. 1807 in Karlsruhe, gest. 25. Aug. 1867). Protestiert gegen das Gesetz von 1847, das ihm zwar den Titel Oberrabb. beläßt, ihn aber von der Gemeindeverwaltung ausschließt. <> 1869-1904 Dr. Jakob Horo- witz (geb. 1837 in Krakau, gest. 1907 in Düsseldorf), JTS <> 1904-1928 Dr. Joseph H. Levi (geb. 1865 in Freudenthal, Württemberg, gest. 1. Juni 1930), JTS, RrVd <> 1928-1938 Dr. Arthur Bluhm (geb. 1899 in Zetkin, Westpreußen, gest. 18. Juli 1962 in Amarillo, USA) Literatur.- Ein zeitgemäßes Wort an die israelitischen Einwohner des bisherigen Consistorial-Spren- gels Crefeld, zur Rabbinerwahl, datiert 17. Mai 1835, mitgeteilt in WZJS 1, 1835, S. 264-269.- S. An- dorn, "Vom Krefelder Konsistorium. Beiträge zur Konsistorialgeschichte nach Krefelder Protokollen", AZJ 1908, S. 573f.- Klaus H. Schulte, Dokumentation zur Geschichte der Juden am linken Niederrhein seit dem 17. Jahrhundert, Düsseldorf 1972.- Eleonore Stockhausen, "Zur Geschichte der jüdischen Ge- meinde Krefelds im 19. Jahrhundert", in Krefelder Juden, Bonn 1981, S. 38-45. ["Die Rabbiner", S. 54- 65].- Ludwig Hügen, Jüdische Gemeinden am Niederrhein: ihre Geschichte, ihr Schicksal, Willich 1985.- Michael Brocke und Hartmut Mirbach, Grenzsteine des Lebens: auf jüdischen Friedhöfen am Niederrhein, Duisburg 1988. Akten (S).- LHA Koblenz Abt. 403 [Oberpräsidium] Nr. 15221 Das isr. Consistorium zu Crefeld, 1836-1852.- Nr. 936 Besetzung der Oberrabbinerstelle zu Krefeld, 1835-1855.

KREUZNACH ehem. Rabbinat der Gft. Sponheim <> um 1800 Tebele Berliner (gest. 15. Okt. 1813), ehrenamtl. Rabbiner <> um 1808 Samuel Strauß (geb. 1758, gest. 13. Mai 1820) erwähnt in Zensusliste <> 1813-1850 Joseph Hirsch (geb. in Bruchholt [?] bei Paderborn, gest. 19. Juli 1850), Schwiegersohn des Vorgenannten, seit 1839 unterstützt von seinem Sohn Lazarus Hirsch (geb. 10. Mai 1815 in Kreuznach) <> Längere Vakanz <> um 1871 Samuel Bamberger, orthodox <> ab 1889 Dr. Abraham Tawrogi (geb. 12. Jan. 1857 in Rußland, gest. 24. Apr. 1929), JTS, RrVd Akten (S).- LHA Koblenz Abt. 551 Nr. 2 Organisation des Rabbinats zu Kreuznach, 1816-1817.

MERZIG a. d. Saar Ortsrabbinat <> Nach Gesetz von 1847 von Trier getrennt <> 1847-1861 Moses Levy, gen. "Rabbi Mosche Merzig" (geb. 1804 in Merzig, gest. 29. Sept. 1861) <> bis 1892 Gode- 94

chaux Schnerb (geb. 1820 in Toul, gest. 1892) kommt als Kind nach Merzig ins Haus von Moses Levy, wird 1848 Vorsänger und heiratet 1855 die Tochter seines Lehrers. Entscheidet Ritualfragen, verhandelt mit dem Stadtrat, übt "alle Functionen eines Rabbiners" aus, wird 1876 auch Lehrer. <> bis 1926 Isaak Tannenberg (geb. 1875 in Schenklengsfeld bei Bad Hersfeld), Kantor, Schächter, Lehrer, erfüllt bis 1926 "auch die Funktionen eines Rabbiners und Predigers, da die israelitische Gemeinde Merzig keinem Rabbinat unterstellt ist". Literatur.- Wilhelm Laubenthal, Die Synagogengemeinden des Kreises Merzig, 1648-1942, Saar- brücken 1984, S. 111-122, 171-176.- Albert Marx, Die Geschichte der Juden an der Saar vom Ancien Régime bis zum Zweiten Weltkrieg, Saarbrücken 1992.

NEUWIED Rabbinat der Gft. Wied-Neuwied, 1806 zum Hzm. Nassau, 1815 zu Preußen <> 1741 von Koblenz getrennt <> bis 1769 Salomon Lazarus, abgesetzt von der Gemeinde <> ab 1769 Elias Durch- lach, aus Worms <> bis 1795 Salomon Lippschütz (gest. 1795) <> bis 1810 Abraham Auerbach, will sich 1810 zum nassauischen Oberlandesrabbiner ernennen lassen; wechselt nach Ablehnung nach Bonn. Literatur.- Naftali Bar-Giora Bamberger, Memor-Buch. Der jüdische Friedhof Neuwied-Niederbie- ber, 2. Aufl. Jerusalem 1987.- Franz Regnery, Jüdische Gemeinde in Neuwied, Neuwied 1988, 139-140, 460-461. Akten (S).- StadtA Neuwied Best. 101 Nr. 77 Anstellung eines Rabbiners, 1817, 1831. Archiv Außenstelle des LHA Koblenz, Rommersdorfer Str., 56566 Neuwied, Tel. 02622-81677.- Fürstl. Wiedisches Archiv Neuwied.

SAARBRÜCKEN unter der Völkerbundverwaltung Juni 1921 vom Rabb. Trier getrennt <> 1921- 1924 Dr. Siegfried Alexander (geb. 1886 in Lobsens, Posen) <> 1924-1928 Dr. Ernst Jacob (geb. 1899 in Dortmund), Sohn von Benno Jacob <> 1929-1934 Dr. Friedrich Rülf (geb. 1896 in Braunschweig, gest. 1976 in der Schweiz), zuvor Rb. in Hamburg (Tempel) und Bamberg, emigriert 1935 nach Palästi- na Literatur.- Albert Marx, Die Geschichte der Juden an der Saar vom Ancien Régime bis zum Zweiten Weltkrieg, Saarbrücken 1992, S. 162-163.

ST. GOAR <> Akten (S).- LHA Koblenz Abt. 27 [Gft. Katzenellenbogen] Nr. 740 Gehalt des Rabbi- ners zu St. Goar, 17.-18. Jh.

TRIER Rabbinat des Obererzstift Trier; 1809 Konsistorial-Oberrabbinat des Dépt. Sarre (Arr. Bir- kenfeld, Prüm, Saarbrücken, Trier), später des preußischen Reg.-Bez. Trier <> Moses Lewow <> He- schel Lewow, Sohn des Vorgenannten <> bis 1788 Moses Abraham b. Heschel (gest. 5. August 1788), Sohn des Vorgenannten <> 1788-1804 Marx b. Samuel Levy aus Postelberg (gest. 24. Okt. 1804), Schwiegersohn des Vorgenannten; Grabstein in Trier Abb. bei Haller, "Der Trierer jüdische Friedhof in der Weidegasse", in Strehlen, Ein edler Stein, S. 151. <> 13. April 1809 Konsistorialverfassung <> 1809-1827 Samuel Marx Levy (geb. ca. 1770 in Saarlouis, gest. Anfang 1827), Sohn des Vorgenannten <> 1828-1840 Moses Lazarus gen. Schach (geb. 1773 in Glogau, gest. 9. Mai 1840), zuvor in Mer- gentheim <> 1841-1875 Dr. Joseph Kahn (geb. 1809 in Wawern bei Trier, gest. 9. Juni 1875 in Amster- dam), liberal, Teilnehmer der 1.-3. RaVers. (cf. AZJ 27. 7. 1875) <> 1879 Dr. Kroner, liberal. 1879- 1886 Abspaltung der Orthodoxen mit Rb. Dr. Ermann. Die Wahl Dr. Kroners wird rückgängig gemacht. <> 1879-1880 Dr. Jakob Hollander (geb. 25.3.1844 in Altona, gest. 8. Dez. 1880), orthodox <> 1881-1890 Dr. Moses Samuel Zuckermandel (geb. 1836 in Ungarisch-Brod, Mähren, gest. 1917 in 95

Leipzig) <> 1891-1918 Dr. Jakob Bassfreund (geb. 1850 in Kempen, Posen, gest. 1919), JTS und RS Berlin, RrVd <> 1920-1938 Dr. Adolf Altmann (geb. 1879 in Hunsdorf, Ungarn, gest. 1944 in Ausch- witz), Zionist, 1907 Rb. in Salzburg, 1938 in die Niederlande geflohen und von dort deportiert Literatur.- JE XII 243 mit Literaturangaben.- Daniel Ehrmann, "Geschichte der Juden in Trier", Is- raelit 1881, S. 862ff und Fortsetzungen.- Fritz Haubrich, Die Juden in Trier, 1907 [JNUL 32V1515].- S. Braun, "Die Vorfahren von Karl Marx", MB. Wochenzeitung der Irgun Olej Merkas Europa, Tel Aviv 10. Nov. 1967.- E. L. Rapp in Trierer Zeitschrift 33 (1970), S. 175ff.- Wolfgang Binsfeld, "Grabsteine Trie- rer Rabbiner", Kurtrierisches Jahrbuch 14 (1974), S. 248.- Jacques Jacobs, Existenz und Untergang der alten Judengemeinde der Stadt Trier, Trier 1984, S. 29-31.- Verschiedenes zum Trierer Rabbinat bei Al- bert Marx, Die Geschichte der Juden an der Saar vom Ancien Régime bis zum Zweiten Weltkrieg, Saar- brücken 1992. Akten (S).- LHA Koblenz Abt. Ic Nr. 405 [=Mic CAHJP HM2573a] Generalmandat wegen Wahl eines besonderen Rabbiners für die Juden im Erzstift, 1. Febr. 1555.- Nr. 8168 [=Mic CAHJP 2577] Samm- lung der Judenverordnungen 1567-1783.- Abt. 403 Nr. 941 Das isr. Konsistorium zu Trier, 1840-1841.- Abt. 442 [Reg. Trier] Nr. 2043 Anstellung und Besoldung der Groß-Rabbiner, 1837-1845.- Nr. 821 Auf- bringung des Gehalts für den Ober-Rabbiner, 1861-1874.- Nr. 3751 Budget des Konsistoriums, Bd. II, 1857-1866.- Nr. 3798 Das ehem. Konsistorium und die Anstellung und Besoldung der Oberrabbiner, Bd. IV, 1861-1867.- Nr. 3803 idem, Bd. III, 1846-1856.- Abt. 493 [Landratsamt Trier] Nr. 633 Gehalt und Anstellung des Groß-Rabbiners, 1816-1876.- Nr. 634 Religionsverhältnisse und Regulierung des Juden- wesens, 1835-1847.- Abt. 495 Isr. Konsistorium Trier, 1853-1871.- StadtA Saarlouis Stadt Saarlouis, Ti- tel II Sektion XIV Abt. B1 Nr. 133 Aufbringung der Rabbinergehälter, 1832-1901.- Stadt Saarlouis Fach 86 Nr. 3 Synagogenangelegenheiten, 1853-1903.- Nr. 4 idem, 1901-35.

[WUPPERTAL-]ELBERFELD (1929 mit Barmen vereinigt) <> ab 1820 Vorsänger-Lehrer Carl La- zarowitsch <> 1866-1907 Dr. Zacharias Auerbach (1844-1927), prom. 1866 in Bonn, RrVd <> 1907- 1935 Dr. Joseph Norden (geb. 1870 in Hamburg, gest. 1943 im Ghetto Theresienstadt ), RS, RrVd., zu- vor in Myslowitz in Oberschlesien LIT. Fritz Jorde, Geschichte der Juden in Wuppertal, Wuppertal 1933.- Ulrike Schrader, "Die Gräber von Fanny und Betty Auerbach und der Elberfelder Rabbiner Dr. Zacharias Auerbach", in "Hoch auf dem Engelnberg" Der Alte Jüdische Friedhof in Elberfeld, hrsg. Trägerkreis Begegnungsstätte Alte Syn- agoge Wuppertal e. V., Wuppertal 1998, S. 46-51.

([WUPPERTAL-]ELBERFELD,) Zweites liberales Rabbinat <> 1928-1938 Dr. Alfred Philipp (geb. 1904 in Bochum, gest. 1970 in Jerusalem), Zionist.

([WUPPERTAL-]ELBERFELD,) Orthodoxe Austrittsgemeinde <> 1930-1936 Moses Findling (geb. 1906 in Noysanz, Polen, gest. 1973 in Haifa)

[WUPPERTAL-]BARMEN <> 1894 Gründung einer eigenen Gemeinde <> 1894-1899 Dr. Carl Koch (geb. 1865 in Lembach, Elsaß, gest. 7. Sept. 1920 in Göteborg), JTS <> 1899-1929 Dr. Victor Grabowsky (geb. 1863 in Kempen, Posen, gest. 1. Dez. 1931 in Barmen), RrVd, zuvor in Konitz, West- pr., 1. Okt. 1899 Rb. in Barmen, 1. April 1929 in den Ruhestand; Fritz Jorde, Geschichte der Juden in Wuppertal, Wuppertal 1933, S. 37. 96

II. ÖSTERREICH (Gebiete innerhalb des Dt. Bundes)

Bev. 1843 (Gesamtgebiet) 641.000 jüdische Einwohner Status.- Bis 1861 Niederlassungsverbot in Deutsch-Österreich mit Ausnahme von Vorarlberg. 18. Okt. 1781 "Toleranzedikt" Josephs II führt Schulpflicht ein.- 4. April 1795 kaiserliche Resolution sieht vor, daß sich in vier bis sechs Jahren jeder Bewerber um eine Rabbinerstelle "nebst anderen Eigenschaf- ten über die philos. Wissenschaften und besonders über die Ethik und das Naturrecht, so mit einem gu- ten Fortgange gehört haben muß, ausweisen" könne.- 14. Dez. 1810 Lehrbuch Bne-Zion wird an allen Schulen der deutschen Erbstaaten obligatorisch (Jaksch, IX 46; Kopetz S. 119).- 29. Jan. 1820 Ent- schließung Kaiser Franz' I. bestimmt, "daß nach einer festzusetzenden angemessenen Zeit in Meinen Staaten kein Rr mehr angestellt werde, der nicht in einer vorläufigen Prüfung vollkommen zureichende Beweise einer gründlichen Kenntniß der philosophischen Wissenschaften und der jüdischen Religions- lehre abgelegt hat".- Die angesehensten Rabbinate Österreichs um 1842 gehen aus dem Gutachten von Lazar Horwitz (Wien) und Löb Schwab (Pest) über die Eidesformel hervor, gestützt von 24 österr. Rabbi- nern. Es zeichnen aus Böhmen der OR Prag, die Berauner, Czaslauer, Leitmeritzer, Saazer, Pilsner und Budweiser KR und der Rr in Kolin; aus Mähren die Rr in Proßnitz, Loschitz, Groß-Meseritsch, Tre- bitsch und Holleschau; aus Galizien die KR in Brody (Christianopoler), Zolkiew (Hirsch Chajes) und Tarnopol (Rabb.-Verw.) sowie der Prediger in Lemberg (Abr. Kohn); aus Illyrien der OR von Triest und der RV von Görz; aus Venedig der OR (A. Lattes).- Staatsgrundgesetz vom 21. Dez. 1867 erkennt den jüd. Gemeinden das Recht der selbständigen Verwaltung ihrer inneren Angelegenheiten zu.- Verordnung vom 29. Mai 1876 über Einteilung in Rabbinatssprengel.- Gesetz vom 21. März 1890 betreffend die äu- ßeren Rechtsverhältnisse der isr. Religionsgesellschaft definiert Rabbineranstellung und -funktion als eine durch Organisationsstatuten näher zu regelnde innere Angelegenheit der isr. Kultusgemeinden. Rechtsquellen.- (UB HD: J 3755) Allgemeines Reichs- Gesetz- und Regierungsblatt für das Kaiser- thum Österreich 1852-1938. Juristische Literatur.- H. Jaques, Denkschrift über die Stellung der Juden in Österreich, Wien 1859.- Simon Szántó, "Staat und Synagoge in Österreich", in: Jahrbuch für Israeliten, Wien 1862.- I. E. Sche- rer, Die Rechtsverhältnisse der Juden in den deutsch-österreichischen Ländern, Leipzig 1901.- J. Kar- niel, "Zur Auswirkung des Toleranzpatents für die Juden in der Habsburgermonarchie im josephinischen Jahrzehnt", in P. F. Barton (Hrsg.), Im Zeichen der Toleranz, Wien 1981, S. 203-226. Historische Literatur.- Joseph von Wertheimer, Die Juden in Österreich, Bd. I, Leipzig 1842.- Sche- matismus der israelitischen Cultus-Gemeinden in der österr. Monarchie. Herausgegeben von der Re- daktion der "Neuzeit", Wien 1869, 95 S.- David Kaufmann, Die letzte Vertreibung der Juden aus Wien und Niederösterreich, Wien 1889.- G. Bondy und F. Dvorsky, Zur Geschichte der Juden in Böhmen, Mähren und Schlesien, 2 Teile, Prag 1906.- Quellen und Forschungen zur Geschichte der Juden in Ös- terreich, 9 Bde. Wien 1908-1936.- A. F. Pribram (Hrsg.), Urkunden und Akten zur Geschichte der Juden in Wien. Erste Abteilung, allgemeiner Teil: 1526-1847 [bezieht sich auf die gesamte k.u.k. Monarchie], 2 Bde. Wien und Leipzig 1918.- Hugo Gold (geb. 1895 in Wien, gest. 1974 in Tel Aviv), Geschichte der Juden in Österreich [Grenzen des Versailler Vertrags]. Ein Gedenkbuch, Tel Aviv 1971.- Jacob Toury, Die jüdische Presse im Öst. Kaiserreich. Ein Beitrag zur Problematik der Akkulturation 1802-1918, Tü- bingen 1983.- Vladimir Lipscher, Zwischen Kaiser, Fiskus, Adel, Zünften. Die Juden im Habsburger- reich des 17. und 18. Jahrhunderts am Beispiel Böhmens und Mährens, Zürich 1983.- Anna M. Drabek, 97

Mordechai Eliav und Gerald Stourzh (Hrsg.), Prag – Czernowitz – Jerusalem. Der österreichische Staat und die Juden vom Zeitalter des Absolutismus bis zum Ende der Monarchie, Eisenstadt 1983. Archiv.- Haus-, Hof und Staatsarchiv, Minoritenplatz 1, 1010 Wien.

N I E D E R Ö S T E R R E I C H

Status.- 1670 Vertreibung der Juden aus Wien und Niederösterreich.- 1736 Gründung der spanioli- schen "Türkengemeinde", deren Bethaus seit 1778 bezeugt ist, mit "Chacham".- Die Wiener aschkenasi - schen Juden bilden vor 1852 keine Kultusgemeinde und haben deshalb offiziell keinen Rabbiner, son- dern nur seit etwa 1810 einen "Koscherfleischaufseher" (über die Amtsbezeichnung siehe Wolf S. 17 Anm., Gastfreund S. 110f., Gold, S. 28) sowie seit 1825 einen Prediger.- 1831 bestimmt die Landes- regierung, daß "der erste Religionslehrer, welcher sämmtliche religiösen und darauf Bezug habenden Geschäfte beim israelitischen Bethause versieht und die Stelle des Rabbiners vertritt" auch als Standes- beamter zu fungieren habe (Wolf S. 25-26), Problem der Rabbinatsgerichte, von den Juden zunächst als inoffizielle Schlichtungsstellen weitergeführt und schließlich aufgegeben (S. 27).- 1852 Gründung der Kultusgem. und des Rts, 1866 eines zweiten Rts am Großen Leopoldstädter Tempel; die erste Gem.- u. Rtsgründung auf dem Land geschah 1863 in St. Pölten.- 29. Mai 1876 Rabbinatssprengel für Niederös- terreich rücksichtlich Eheangelegenheiten: 1) Wien, mit Gem. Wien, Bez. Vorneuburg, Großenzensdorf, Bruck an der Leitha. 2) Ottakring, mit Bez. Hernals; 3) Sechshaus; 4) St. Pölten, für die Bezz. St. Pöl- ten, Amstetten, Scheibbs, Lilienfeld, Krems und Waidhofen a. d. Ybbs; 5) Wiener Neustadt, für die Bez. Wiener Neustadt, Baden und Neunkirchen. Die Bez. Oberhollabrunn und Mistelbach gehören zum Rt. Nikolsburg, der Bez. Waidhofen a. d. Thaja zum Rt. Piesling und der Bez. Zwettl zum Rt. Budweis.- 1938 gab es in Wien 95 Bethäuser, davon 6 Gemeindetempel. Literatur.- Hugo Gold, Geschichte der Juden in Österreich. Ein Gedenkbuch, Tel Aviv 1971. Archiv.- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Rathaus, Felderstr. 1, 1082 Wien.- Niederösterreichisches Landesarchiv, Herrengasse 11, 1014 Wien. Universität.- Wien; siehe F 1629-26 Folge 2, Beil. Verzeichnis der an der Phil. Fak. der Univ. Wien von 1774 bis zum 2. Juli 1874 promovierten Doktoren der Philosophie, Wien 1955.

AMSTETTEN <> um 1897 Adolf Löwy

BADEN bei Wien <> 1878 K.-G. <> um 1879 J. L. Abeles <> F. H. Wiener <> 1879- nach 1922 Wilhelm Reich (1852-), nach 1919 "Oberrabbiner" mit den Assessoren Löwental und Lipmann Unger <> 1931-1938 Oberrabbiner Dr. Hartwig Carlebach (geb. 1889 in Lübeck, gest. 1967 in New York), RS Literatur.- Gold, Juden in Österreich, S. 6-7.

KREMS <> um 1897 Dr. David Weiss 98

MÖDLING bei Wien <> 1892 K. G. <> um 1897 Dr. Leo Bardowicz <> um 1933 Dr. Albert Schweiger

ST. PÖLTEN <> 1853- vor 1857 Markus Sachs <> 1863 K. G. <> 1863-1869 Dr. Moritz Tintner <> 1873-1876 Dr. Adolf Kurrein (geb. 1846 in Trebitsch, Mähren, gest. 23. Okt. 1919 in Teplitz, Böh- men) <> 1876-1879 Dr. Samuel Markus <> 1879-1882 Dr. Adolf Hahn <> 1882-1889 Dr. Jakob Reis <> 1889-1891 Dr. Bernhard Zimmels (geb. 13. Juli 1862 in Leipnik, gest. 19. August 1893 in Mäh- risch-Ostrau), JTS <> 1891-1897 Dr. Leopold Weinsberg (geb. 1864 in Bochnia) <> 1897- um 1933 Prof. Dr. Adolf Schächter Literatur.- Gold, Juden in Österreich, S. 85.

WAIDHOFEN a. d. Thaja <> um 1897 Dr. Isidor Kahan <> 1899-1902 Dr. M. Rachmuth, HWJ

WIEN, "Chacham" der sephardischen Gemeinde, 1885-87 Bau des "Türkentempels" im II. Bez. Fuhrmanngasse (heute Zirkusgasse) 22 <> Der Verband der türkischen Israeliten besteht seit 1737 <> 1815-1817 Abraham Semo, aus Widdin, geht nach Jerusalem <> 1817-1843 Sabetay Semo (geb. 1780 in Widdin, gest. 1843) <> bis 1875 Ruben Baruch b. Jehuda (1811-1875), einer der beiden RAen unter Horowitz <> vor 1897-1918 Michael Papo (geb. 1843 in Sarajewo, gest. 29. Jan. 1918), von seinem Sohn Manfred zu gelegentlichen Anlässen gefolgt; kein weiterer Rabbiner <> ab 1912 Dr. Nissim Ova- dia Literatur.- A. V. Zemlinsky, Geschichte der türkisch-Israelitischen Gemeinde zu Wien von ihrer Gründung bis heute nach historischen Daten, Wien 1888.- N. M. Gelber, "The Sephardic Community of ", JSS X,4 (1948).- M. Pappo, "The Sephardic Community of Vienna", in J. Fraenkel (Hrsg.), the Jews of Austria, London 1967.- Zvi Loker, "La communauté séfarade de Vienne", in Henry Méchoulan (Hrsg.), Les Juifs d'Espagne: histoire d'une diaspora 1492-1992, Paris 1992, p. 247-249.

(WIEN,) "Koscherfleischaufseher" der aschkenasischen Juden, 1852 "Rabbiner" der Gemeinde <> 1817-1827 Moses Fischer (geb. um 1756 in Prag, gest. um 1833 in Eisenstadt) <> 1829-1868 Lasar b. David Horowitz (geb. 1803 in Floß, Oberpfalz, gest. 11. Juni 1868 in Bad Vöslau, Niederösterreich)

WIEN I (Innere Stadt), "Erster Religionslehrer", später "Erster Prediger", 1894 "Oberrabbiner", am Stadttempel in der Seitenstettengasse 4 (I. Bez.) <> 9. Apr. 1826 Einweihung <> 1825-1865 Isak Noa Mannheimer (geb. 1793 in Kopenhagen, gest. 18. März 1865) <> 1865-1893 Dr. Adolf Jellinek (geb. 1820 in Draslawitz, Mähren, gest. 28. Dez. 1893) <> 1894-1918 Dr. Moritz Güdemann (geb. 1835 in Hildesheim, gest. 5. Aug. 1918 in Baden bei Wien) <> 1918-1927 Dr. Hirsch Perez Chajes (geb. 1876 in Brody, gest. 13. Dez. 1927) <> 1927-1930 Verwaltung durch Dr. Max Grunwald vom Leopoldstädter Tempel <> 1933-1936 Dr. David Feuchtwang (gest. 5. Juli 1936), zuvor Rabb. am Tempel des XVIII. Bez. Juristische Literatur.- Statuten der Wiener Gemeinde von 1857 (Rosenmann, S. 80) Historische Literatur.- I. Jeiteles, Die Kultusgemeinde der Israeliten in Wien, Wien 1873.- Isaac Gastfreund, Die Wiener Rabbinen seit den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart, Wien 1879.- Gerson Wolf, Vom ersten zum zweiten Tempel: Geschichte der israelitischen Cultusgemeinde in Wien (1820- 1860), 2. Aufl. Breslau 1885.- Sigmund Husserl, Gründungsgeschichte des Stadt-Tempels der Israel. Kultusgemeinde Wien, Wien 1906.- I. Schwarz, Das Wiener Ghetto. Seine Häuser und seine Bewohner, 99

2 Bde. Wien 1909.- Sigmund Mayer, Die Wiener Juden. Kommerz, Kultur, Politik 1700-1900, Wien und Berlin 1917.- Bernard Wachstein, Die Inschriften des Alten Judenfriedhofes in Wien, 2 Bde. Wien 1912- 1917.- Ders., Die ersten Statuten des Bethauses der Inneren Stadt, Wien 1926.- H. Rotter und A. Schmieger, Das Ghetto in der Wiener , Wien 1926.- Hans Tietze, Die Juden Wiens, Leipzig 1933.- I. Oehler, "Geschichte des 'Leopoldstädter Tempels' in Wien", ZfdGJ 1 (1964).- Hugo Gold, Ge- schichte der Juden in Wien. Ein Gedenkbuch, Tel Aviv 1966.- Pierre Genée, Wiener Synagogen 1825- 1938, Wien 1987, S. 42-44: "Die bedeutendsten Gemeinderabbiner in Wien (1824-1938)".- Marsha L. Rozenblit, "Jewish Identity and the Modern Rabbi. The Cases of Isak Noa Mannheimer, Adolf Jellinek, and Moritz Guedemann in Nineteenth Century Vienna", LBIYB 35 (1990), S. 103-131. Akten (G).- CAHJP Jerusalem A/W Nr. 1256 Verzeichnis der Gemeinde- und Vereinsrabbiner, sowie der Gemeindetempel und Vereinsbethäuser, 1937.- Nr. 1323 Rabbinat, Normalien: Sammlung der in der Rabbinatskanzlei eingelangten, die Agenden des Rabbinats (v. a. Trauungen) oder die Kanzleiadminist - ration betreffenden, normativen Charakter tragenden Schriftstücke, wie Erlässe von Behörden, Instruk- tionen des Kultusvorstandes, Zirkulare, Zuschriften anderer Abteilungen etc., 1872-1937.

WIEN II (Leopoldstadt), "Zweiter Prediger", 1869 "Rabbiner", am Großen Leopoldstädter Tempel <> 15. Juli 1858 Einweihung <> 1858-1865 Dr. Adolf Jellinek, s. o. <> 1866-1894 Dr. Moritz Güde- mann, s. o. <> 1894- Dr. Adolf Schmiedl und Dr. Elieser David aus Düsseldorf <> 1913-1931 Dr. Max Grunwald (geb. 1871 in Zabrze, Oberschlesien, gest. 1953 in Israel) <> 1933-1936 Dr. Israel Taglicht (geb. 1861 in der Ukraine, gest. 1943 in Cambridge)

(WIEN II) "Bethaus-Rabbiner" der orthod. Gem. Adas Isroel, Ankergasse [heute Hollandstr. 3], 1864 Gr. Schiffgasse 8 (Hinterhaus), 1884 Bau der "Schiffschul" in der Gr. Schiffgasse 8; im ersten Stockwerk des Vordertrakts wurde seit 1892 das Bet Midrasch untergebracht. (Sammlung Berger, S. 200: Bethaus wurde 1848 in der Ankergasse ggr. und "bald" mit einem Bet-Midrasch versehen. I. L. Freistadt stand an der Spitze der Gruppe. 1897 als Verein konstituiert. Mitgliederzahl 1932 ca. 700. <> 1853-1893 Salo- mon Spitzer (geb. 1826 in Altofen, gest. 1893), RA unter Horowitz, 1871 Austritt aus dem Bet-Din. 1865 Gründung des Beth Hamidrasch "Thora Ez-Chajim" in der Großen Schiffgasse 8. <> um 1897 Efroim Fürst <> Sigmund Fürst, mit Josef Baumgarten als RA

(WIEN II,) Tempelverein "Aeschel Awrohom" (1875), Pazmanitengasse 6. <> 1912-1928 Dr. Salo- mon Funk (geb. 3.2.1866 in Szölgyén, Ungarn, gest. 31. Mai 1928 in Wien) <> 1928- Dr. Hirsch Tau- bes (1900-1966)

(WIEN II,) Tempelverein Beth Israel, nach polnischem Ritus (1893), Leopoldsgasse 29.

(WIEN,) Beth Hamidrasch "Talmud Thora", Malzgasse 16.

(WIEN II,) Bet-Midrasch-Stiftung des Frhrn. Jonas von Königswarter, Zirkusgasse 3 <> 1862-1893 "Präses" Rabb. Jellinek, seit 1864 mit den "Lektoren" Eisik Hirsch Weiss (geb. 13.2.1815 in Groß- Meseritsch, Mähren, gest. 30. Mai 1905) und Meier Friedmann [Isch-Schalom] (geb. 15.6.1831 in Ho- rati, Kaschauer Komitat, gest. 26. Nov. 1908) <> 1893-1914 Präses ist Rabb. Schmiedl (gest. 1914). Weiss, der 1897 zu lehren aufhört, und Friedmann werden abgelöst von den Rabbinern Gelbhaus, Rubin, Schwarz und Kaminka. <> 1914-1930 Präses Adolf Schwarz (gest. 1931) von der ITL. 100

WIEN III (Landstraße), Tempelverein "Beth Hachneseth" des III. Bez. (und XX./Brigittenau), Untere Viaduktgasse 13. <> 1871 Jacob Hirsch Fleisig, zuvor in Nadudvár, Galgoc, Dajan der Gemeinde <> bis 1928 Dr. Armin Abeles (geb. 2.4.1872 in Ödenburg, Ungarn, gest. 12. Okt. 1929 [12. Okt. 1930 nach Heuer]) <> ca. 1930-1938 Prof. Dr. Benjamin Murmelstein (geb. 1905 in Lemberg, gest. 1989 in Rom), prom. 1927 Wien (Adam, ein Beitrag zur Messiaslehre)

WIEN IV-V (Wieden und Margarethen), Tempelverein "Beth Aharon" für Wieden und Margarethen <> Josua Aron Hirsch Weinberger (1815-1892) <> um 1897 Heinrich Leopold Reich, vorm. in Bos- kowitz und Floridsdorf <> 1908 Einweihung der Synagoge in der Siebenbrunnengasse 1 <> 1912- Dr. G. Mehrer

WIEN VI (Mariahilf), "Israelitischer Tempel- und Schulverein", Stumpergasse 42. Gegründet 1860.

(WIEN VI,) "Tempelverein für die Bezirke Mariahilf und Neubau" (VI., auch VII. Bez.), Schmalz- hofgasse 3. <> 1884 Einweihung <> Vereinsprediger N. N. <> 2. Aug. 1890- Dr. Leopold Weinsberg (cf. Neuzeit 1890, S. 302). <> um 1897 -1913 Dr. Israel Taglicht (1861-1943), vorm. in Mährisch- Ostrau und Mariahilf b. Wien

WIEN VIII (Josephstadt), "Tempelverein des VIII. Bezirkes" [Josephstädter Tempel], Neudeggergas- se 12. Ggr. 1903 von Baron Moriz Königswarter. <> bis 1895 Dr. Leopold Wollner (gest. 1895)

WIEN IX (Alsergrund), Tempelverein "Chewra Beth Hatfila" im IX. Bez. Müllnergasse 21 <> ge- gründet 1867 <> 1889 Synagogeneinweihung <> ab 1893 Dr. Siegmund Gelbhaus (geb. 1850 in Tys- minitz, Galizien, gest. 9. Sept. 1928 in Baden bei Wien), vorm. in Karlstadt (Kroatien), Nordhausen und Prag <> 1912-nach 1936 Dr. Artur Zacharias Schwarz

WIEN X (Favoriten, 1870 eingem.), "Israelitischer Tempel- und Schulverein für den X. Bez." <> ca. 1862 –1875 Lehrer Gabriel Reiser mit rabbin. Befähigung <> 1876 Vereinsgründung <> 1889- nach 1897 Dr. David Löwy <> 6. Sept. 1896 Einweihung der Synagoge in der Humboldtgasse 27 <> 1903- 1929 Prof. Dr. A. L. Mandel (gest. 1929), aus der Isr.-Theol. Lehranstalt <> um 1930 Dr. Albert Wei- ner

WIEN XI (Simmering), Tempelverein XI. Bezirk in der Braunhubergasse 7 <> 1891 Gründung "Is- raelitischer Tempelverein Simmering" <> 1899 Einweihung der Synagoge <> Religionsschule betreut von Dr. Abeles (III. Bez.), 1935 predigte der Rabb. Kand. Dr. S. Margulies Literatur.- Herbert Exenberger, "Die 'Reichskristallnacht' und die Geschichte der Juden in Simme- ring", Simmeringer Museumsblätter, 29/30 (1988), S. 143-172.

WIEN XV (Fünfhaus), Gemeindetempel für den [XII-]XV. Bez., Turnergasse 22 <> 1872 Einwei- hung <> um 1897 Dr. Jonathan Wolf (geb. 1844 in Pohrlitz, Mähren), JTS <> 1903-1913 Dr. Max Grunwald (geb. 1871 in Zabrze, Oberschlesien, gest. 1953 in Israel), JTS <> 1913-1933 Dr. Israel Taglicht (1861-1943) <> 1933- Rabb.-Verw. Dr. H. I. Zimmels 101

WIEN XVI (Ottakring), Gemeinde-Bethaus des XVI. Bez., Hubergasse 8 <> 1886 Einweihung <> um 1897 Prof. Dr. Julius Max Bach (1872-1946), prom. 1885 Wien

WIEN XVIII (Währing), Gemeinde-Tempel für den XVIII. Bez., Schopenhauerstr. 39 <> 1889 Ein- weihung <> bis 1933 Dr. David Feuchtwang (gest. 5. Juli 1936), aus Nikolsburg, Mähren

WIEN XX (Brigittenau), Brigittenauer Israelitischer Tempelverein Kluckygasse 11 <> 1898 Einwei- hung der Synagoge (der Verein bestand seit 1873) <> 1899- Dr. Bernhard Templer (geb. 1865 in Br- zesko, Galizien), vorm. in Mährisch-Aussee

WIEN XXI (Floridsdorf, seit 1907 eingem.), Gemeindesynagoge Floridsdorf, Holzmeistergasse 12 <> 1877 Einweihung <> 1879-1923? Dr. Josef Samuel Bloch (geb. 20.11.1850, gest. 2. Okt. 1923) <> um 1929 Dr. Moses Rosenmann (geb. 1867 in Zurawno, Galizien, gest. 1948)

[Weitere Wiener Rabbiner des 20. Jhs. sind Moritz Kramer (gest. 1921); 1908-1938 Prof. Dr. Ar- nold Frankfurter]

WIENER NEUSTADT <> 1871 K.-G. <> 1870-1917 Benjamin Weiss, geb. in Tisza-Szölles, Sohn eines Kaufmanns, Schüler des R. Aron Singer, erst RV, nach Konstituierung 4. Mai 1871 Rabbiner. Gest. 1917. <> Dr. Jakob Hoffmann (9.3.1881 Papa/Ungarn - 21.6.1956 Israel), wechselt nach Frankfurt/M. <> Dr. Hermann Klein <> ab 1921 Dr. Joel Pollak <> ab 1924 David Friedmann <> ab 1925 Dr. Hil- lel Weiss <> ab 1927 Harry Schiff Literatur.- Max Pollak, Die Juden in Wiener Neustadt, Wien 1927, S. 104, 106, 108.

V O R A R L B E R G U N D T I R O L

Status.- 1617 Aufnahme von Juden in der Gft. Hohenems, die 1759 an Habsburg, 1805 an Bayern, 1814 wieder an Habsburg kommt. Die Zahl der jüdischen Familien war noch 1847 auf 92 in Hohenems, 7 in Innsbruck und 1 in Bozen festgelegt.- ORt in Hohenems, traditionell dem burgauischen LR unter - stellt.- 14. Aug. 1824 Gubernialdekret über das Religionsschulwesen.- 13. Juni 1827 Kreishauptmann Johann von Ebner verlangt, daß "mit unerbittlicher Strenge darüber gewacht wird, daß die Juden gehö- rig unterrichtete und gebildete Rabbiner und andere Religionslehrer erhalten". Zitiert Gubernialdekret.- 6. Dez. 1896 "Instructionen für den Rabbiner der israelitischen Cultusgemeinde zu Hohenems" (Doku- mente, S. 225-226). Literatur.- Hugo Gold, Geschichte der Juden in Österreich. Ein Gedenkbuch, Tel Aviv 1971, S. 35 (über Niederlassungsbegrenzungen).- Die Geschichte der Juden in Tirol (= Sturzflüge Nr. 15/16), Bozen 1986, S. 27, 29 über Rt. Innsbruck.- Dokumente zur Geschichte der Juden in Vorarlberg, hrsg. Karl Heinz Burmeister und Alois Niederstätter, Dornbirn 1988.- Bernhard Purin, "Die Juden in Vorarlberg und die süddeutsche Judenheit im 17. und 18. Jahrhundert", in Martha Keil und Klaus Lohrmann (Hrsg.), Studien zur Geschichte der Juden in Österreich, Wien 1994, S. 121-139. 102

Archiv.- Vorarlberger Landesarchiv, Kirchstr. 28, 6900 Bregenz.

HOHENEMS, 1914 INNSBRUCK Oberrabbinat von Tirol und Vorarlberg <> 1760-1796 Juda Löb Ullmann (geb. 1716 in Ichenhausen, gest. 1796) <> 1797-1824 Samuel Ullmann (geb. 1740, gest. 6. Okt. 1824) Sohn des Vorgenannten. <> 1815-1829 Israel-Isserl Lissa (gest. 30. Mai 1829), empfohlen von Samuel Landau. Nach dessen Tod empfiehlt Landau Jakob Mahler (KRb. in Raudnitz), Meier Haller (Rb. in Utitz), Angelus Kafka (Rb. in Wallischbirken) und Samuel Freund (Oberjurist in Prag). "Alle diese hatten ihr Examen aus Moralphilosophie bestanden, Samuel Freund, wie Landau nachträglich mit - teilte, mit besonderer Auszeichnung." <> 1830-1833 Angelus Kafka, talentierter dt. Prediger, wechselt nach Bresnitz. <> 1833-1844 Abraham b. Salomon Kohn (geb. 1807 in Zaluzan, Bunzlauer Kreis, gest. 7. Sept. 1848 in Lemberg) <> 1845-1852 Daniel Ehrmann (geb. 1817 in Mattersdorf, Burgenland, gest. 15. Nov. 1882 in Brünn). Rb. in Kuttenplan, empfohlen in Hohenems von Abr. Kohn. Wechselt nach Böhmisch-Leipa. <> 1852-1872 Simon Popper (geb. 1816 in Ronsperg, Böhmen, gest. 28. Okt. 1882), später im Prager Rabbinatskollegium <> 1872-1876 Daniel Einstein (geb. 25.9.1847 in Fell- heim, Bayr.-Schwaben, gest. 1. Okt. 1899 in Karlsruhe) <> 1877-1883 Dr. Adolf Guttmann (geb. 1861 in Krakau) <> 1883-1887 Dr. Samuel Grün (geb. 1841 in Ung.-Brod, Mähren), ord. vom mährischen Landesrabbiner. 1877 Lehrer in Znaim. Später nach Oberdorf, Württ., berufen. <> 1887- Dr. Aron Gor- don (geb. 1853 in Baptrow, Litauen) <> 1895-1896 Dr. Heinrich Berger (geb. 1861 in Vasvár, Ungarn, gest. 1937), JTS <> 1896-1905 Dr. Aron Tänzer (geb. 1871 in Preßburg, gest. 39. Feb. 1937 in Göppin- gen) <> 1912-1932 Dr. Josef Link <> Elimelech S. Rimalt, über Wien nach Palästina ausgewandert Literatur.- Aaron Tänzer, Die Geschichte der Juden in Hohenems, 1905, Nachdruck Bregenz 1982, S. 584-633 "Rt".- Beit haChaim, Haus des Lebens. Der jüdische Friedhof in Hohenems, Hohenems 1992.

O B E R Ö S T E R R E I C H U N D S A L Z B U R G

Status.- Bis 1861 Ansiedlungsverbot.- 1863 Gründung der ersten Kultusgemeinde in Linz.- Mit Er- laß vom 9. Sept. 1876 wird der Rabbinatssprengel Linz auf das ganze Erzherzogtum ausgedehnt. Rechtsquellen.- (UB HD: J 3764-55) Ehzm. Österreich ob der Enns, Landesgesetz- und Regierungs- blatt 1851-1869.

LINZ <> 1863 K. G. <> Prediger Dr. Wilhelm Stern, wechselt nach Liverpool <> ab 1873 Dr. Meir Friedmann (geb. 1831 in Kraszna bei Kaschau, gest. 1908 in Wien), stud. auf der Jeschiwa von Ungvár, Wanderprediger, 1893 Lehrer am RS Wien <> bis 1875 Dr. Abraham Salomon Frank (geb. 1839 in Oud-Beyerland bei Rotterdam, gest. 1917 in Köln) <> 1876-1883 Dr. Adolf Kurrein (geb. 1846 in Trebitsch, Mähren, gest. 23. Okt. 1919 in Teplitz, Böhmen)

SALZBURG <> bis 1867 Niederlassungsverbot; 1874 der Linzer Gemeinde zugeteilt <> 1892 K. G. (nach Kultusgesetz von 1890) <> 1899-1903 Dr. Johann Krengel (geb. 1872 in Krakau), wechselt nach Böhmisch-Leipa <> 1911-1920 Dr. Adolf Altmann (8.9.1879 Hunsdorf/Hohe Tatra - Juni 1944 Ausch- witz), wechselt nach Trier <> bis 1939 Samuel David Margulies 103

STEYR <> um 1897 Heinrich Schön

S T E I E R M A R K , K Ä R N T E N U N D K R A I N

Status.- Kaum jüd. Bevölkerung, da bis 1861 Niederlassungsverbot; 1869 Konstituierung einer Kultusgem. und 1877 eines Rts in Graz. Literatur.- Gold, Geschichte der Juden in Österreich, S. 14. Universität.- Graz. Seit 1875 existiert ein jüd. Studentenverband "Humanitas" (seit 1897 "Caritas").

GRAZ (einzige Gemeinde) <> 1869 K. G. <> 1877-1907 Dr. Samuel Mühsam (geb. 1837 in Lands- berg, Schlesien, gest. 20.2.1907). Obwohl die wenigen Juden in Klagenfurt, und Leoben der Grazer Gemeinde "zugewiesen" sind, verweigert das Wiener Kultusministerium Dr. Mühsam den Titel eines Landesrabbiners, "um keine Verwechslungen und Kollisionen mit Landesbeamten aufkommen zu lassen" (Entschluß von 1879) <> 1908-1938 Dr. David Herzog. Darf sich ab 1918 "Landesrabbiner" nennen. Literatur.- Dieter A. Binder, Judentum in einer antisemitischen Umwelt, am Beispiel der Stadt Graz, 1918-1938, Graz 1988.

KLAGENFURT <> 1886 K. G. <> 1922-1938 Eisler, Hauser, Dr. Babad. Literatur.- Gold, Österreich, S. 43.

K Ü S T E N L A N D [Litorale]

Drei Gemeinden: Triest (gegründet 1696/97), Görz (1698) und Gradisch (1769). Für die beiden letz- teren wird mit der "Judenordnung" vom 21. Jan. 1790 ein Kreisrabbinat errichtet. Juristische Literatur.- Ludwig Singer, "Neue Beiträge zur Geschichte der Toleranzpatente Josefs II.", B'nai B'rith Mitteilungen für Österreich 34 (1934), S. 186-191, 233-237.- Mario Stock, "Giuseppe II d'Austria e l'emanzipazione ebraica", RMI 39 (1973), S. 369-372.- Guido Fubini, La condizione giuridica dell'ebraismo italiano, Florenz 1974.- Vittore Colorne, Gli Ebrei nel sistema del diritto comune fino alla prima emanzipatione, Mailand 1956.- Maria Fausta Maternini Zotta, L'ente comunitario ebraico: la legislazione negli ultimi due secoli, Mailand 1983. Historische Literatur.- Pier Cesare Ioly Zorattini (Hrsg.), Gli ebrei a Gorizia e a Trieste tra "Ancien Régime" ed Emanzipazione, Udine 1984.- Gadi Luzzatto Voghera, “Aspetti della cultura ebraica in Italia nel secolo XIX“, Storia d‘Italia, Annali XI: Gli ebrei in Italia I-II, hrsg. v. Corrado Vivanti, Turin 1996- 1997, S. 1211-1241. Archiv.- Archivio di Stato, Triest. 104

TRIEST [Trieste] <> um 1782 Isacco Formiggini <> um 1786/90 Raffaele Nathan Tedesco <> 1801-1825 Abraham Elieser Levi (geb. in Jerusalem, gest. 11. Kislew 5586/1825) <> 1827-1832 Abraham de Cologna (geb. 1755 in Mantua, gest. 24. März 1832) <> 1834- nach 1853 Treves <> um 1900 OR Sabato Raffaelle Melli <> 1912-1918 Dr. Hirsch Perez Chajes (geb. 13.10.1876 in Brody, gest. 13. Dez. 1927 in Wien), später OR Wien Literatur.- I. Zoller, La comunità israelitica di Trieste. Studio di demografia storica, Ferrara 1924.- G. Cervani und L. Buda, La comunità israelitica di Trieste nel secolo XVIII, Udine 1973.- Mario Stock, Nel segno di Geremia. Storia della comunità israelitica di Trieste, Udine 1979.- Lois C. Dubin, Piety and Enlightenment: The Jews of Trieste in a Revolutionary Age, 1780-1820, PhD Harvard.- Cristina Facchini, “Aspetti della cultura rabbinica a Trieste tra il 1814 ed il 1914“, in Adriano Dugulin (Hrsg.), Shalom Trieste: Gli itinerari dell‘ebraismo, Triest 1998, S. 71-84.

TRIEST [Trieste] ), Subrabbiner <> Lehrer und Subrabbiner Maier Randegger (geb. 1780 in Ran- degg am Bodensee, gest. 1853) <> 1903-1930 Vizerabbiner Dr. Uscher Brettholz (geb. 2. Juni 1872 in Chrorostków, Galizien, gest. 1930), JTS.

GÖRZ [Gorizia] Kreisrabbinat <> Moses Hefez (gest. 1798) <> 1798-1842 RV Abraham Vita Reggio (geb. 1755 in Ferrara, gest. 8. Jan. 1842), seit 1784 Lehrer; Vater des Seminargründers Isaac Sa- muel Reggio (1784-1855) <> ab 1846 Moses Ehrenreich (geb. 1818 in Brody, gest. 27. Dez. 1899 in Rom), später OR Rom <> um 1900 Giacomo Bolafio Literatur.- Giuseppe Bolaffio, "Sfogliando l'archivio della Comunità di Gorizia", RMI 23 (1957), S. 537-546; 24 (1958), S. 20-40, 62-74, 132-141.- Orietta Altieri, L'evoluzione socio-demografica della Comunità israelitica di Gorizia durante la dominazione absburgica 1778-1900, PhD Udine 1981/82.

B Ö H M E N [Čechy]

Bevölkerung.- 1845 lebten in Böhmen 65.531 Juden. Durch das 1726-1849 gültige "Familiantenge- setz" war die Anzahl der jüd. Familien auf 8.600 in Böhmen und 5.400 in Mähren beschränkt. Höchster Bevölkerungsstand war 1890 mit 94.599 Juden in Böhmen und 45.324 in Mähren. Status.- 1525 Beginn der habsburgischen Herrschaft; 1541 Vertreibung aus allen kgl. Städten außer Prag.- 1630 Schaffung des LRts für ganz Böhmen; 1679 Trennung des ORts der Prager Judenstadt (1/3 der jüd. Bev.) von dem LRt der Landjudenschaft.- Beim Tod des letzten LRs Moses Isak Spira-Wedeles (27. Dez. 1749) erlischt das Amt, und es werden in den 1751 geschaffenen böhmischen Landkreisen zwölf von der Reg. bestimmte Kreisrabbiner eingesetzt. "Die zentralistisch durchgeführte Berufungspra- xis bevorzugte solche Persönlichkeiten, die neben ihrer weltlicher Bildung auch die Bereitschaft signali- sierten, eine weniger orthodoxe Praxis zuzulassen" (Kestenberg-Gladstein, Neuere Geschichte, S.26f., S.379f). Die staatliche Ernennung wurde auf Lebenszeit ausgesprochen; der Amtsträger mußte jedoch von den Juden durch eine Gemeindeumlage besoldet werden. Aufgaben der Kreisrabbiner: Kultus- und Schulüberwachung Predigten, Matrikenführung, Bne-Zions-Prüfung der Brautleute. Die Sprengeleintei- lung wurde 1820 durch Gesetz bestätigt (Aufzählung der Kreisrabbinate IA 1840, S. 165; Friedländer, Materialien, S. 100).- 13. Okt. 1781 Toleranzpatent mit Recht zum Besuch aller Schulen, 1784 Aufhe- 105

bung der jüdischen Gerichtshoheit, ab 1. Mai 1784 sind die böhm. Rabbiner mit der Matrikenführung beauftragt. 1788 Gesetz zur Benutzung der dt. Sprache und zur Annahme fester Familiennamen und ei- nes der anerkannten 109 Männer- und 35 Frauennamen, sowie Militärpflicht (vgl. Kestenberg-Glad- stein, Neuere Geschichte, S.66f; Fiedler, S. 21).- 1792 Josef Rieggers Mémoire über die Verhältnisse der Juden.- 1793-1860 Vakanz des Prager ORts, das durch ein Kollegium von drei "Ober-Juristen und Reli- gions-Vorstehern" verwaltet wird.- 1794 Herz Homberg fordert Zensur des Talmud, Schließung aller Je- schiwot und Ignorierung des Rabbinats durch den Staat.- 3. Aug. 1797 "Systemalpatent" mit dt. Schul- pflicht. § 3 stellt es den Gemeinden frei, ob und zu welchen Bedingungen sie Rr anstellen wollen, jede stattgefundene Wahl müsse aber binnen vier Wochen beim zuständigen Kreisamt gemeldet und die Er- richtung neuer Rabbinate eigens genehmigt werden (Stein, S. 100). Von den Rrn wird Bildung in den philos. Wissenschaften, insbes. Naturrecht und Ethik gefordert; sie allein sollen fortan Talmudunterricht erteilen dürfen (nicht durchgesetzt). 15. Feb. 1798 nur als Talmudlehrer qualifizierte Rr dürfen ange - stellt werden, alle Privatlehrer müssen von ihnen und vom Staat autorisiert sein (Blasek V 379).- Verord. vom 25. Mai 1808 verlangt Lehrerexamen von allen Rrn (nicht durchgesetzt).- Hofdekret vom 17. Nov. 1808 und Gubernial-Verord. vom 10. Jan. 1809 (Jaksch X 422) verbietet der Prager Gemeinden, den Na- men einer Universität für die Jeschiwa in Anspruch zu nehmen.- Gubernialverordnung 17. Nov. 1814 setzt den Februar 1815 als Stichdatum für die Ausweisung aller nichtböhmischen Hauslehrer ("jüdischer Studenten oder sogenannter Bochurims") aus Prag fest (Jaksch VII 224-225).- Gubernial-Verordnung vom 7. Aug. 1817 bestimmt, daß alle neuen Rr "die philosophischen Wissenschaften (Naturrecht und Ethik) auf einer teutschen östreichischen Universität mit Erfolg gehört und darüber die nöthigen Zeug- nisse aufzuweisen" haben (nicht durchgesetzt).- Weitere Studienverordnungen zur Rrqualifikation (Ko- petz S. 87) 7. Aug. 1813 (allg. Studien), 9. März 1820 (Prüfung in der jüdischen Religionslehre), 2. Mai 1823 (Talmudlehrer stehen unter Aufsicht der k.-k. Schulbehörde; sollen Lehr- und Stundenpläne sowie Schülerlisten führen, nur Schüler mit gesichertem Unterhalt unterrichten, Anwesenheitsprüfungen durchführen; Kopetz S. 121), 22. Sept. 1832 (Prüfung im Naturrecht durch Universitätsprofessor), 20. Januar 1835 ("die Gymnasial- und philosophischen Studien an inländischen Lehranstalten mit gutem Erfolge gehört und zurückgelegt haben"; siehe diese Verordnungen in Provinzial-Gesetzsammlung, Bd. 3, 152; Bd. 17, S. 26; Ergänzungsband 21).- Kaiserl. Entschließung vom 4. Juli 1841 regt Gründung ei - nes Rabbinerseminars für Böhmen an.- 1852 (Albert Kohn) "Von den 41 Rabbinern [außerhalb Prags], welche unser Ausweis bringt, sind 9 Kreisrabbiner, und von den übrigen 32 Lokal-Rabbinern sind nicht 10, deren Gehalt drei Gulden wöchentlich übersteigt"; siehe "Statistische Tabellen über alle israelitische Gemeinden, Synagogen, Schulen und Rabbinate in Böhmen (Mit Berücksichtigung der neuen Kreis- und Bezirkseinteilung)", in Kohn. Notabelnversammlung, 1852, S. 383ff (Zitat aus dem Schlußwort).- Mit Erlaß vom 14. Mai 1860 Wiedererrichtung des Prager ORts.- Mit den Maigesetzen von 1868 und den Schulgesetzen von 1869 wird das Schulsystem verstaatlicht; die Staatsaufsicht über das Rabbinat zugleich aufgehoben.- 1873 Kayserling BJK II 321-322 erwähnt sechs deutsch predigende böhmische Rabbiner: Ad. Ehrentheil (Kaposvár, Horic), Beer Bloch (Prediger Weitentrebetitsch), Abr. Kohn (Raud- nitz), David Pick (Teplitz), Samuel Mühsam (Postelberg, Saaz, Znaim), Ig. W. Bak (Czkin, Amschel - berg) und in Ungarn Josef Cohné (Fogaras).- Mit Erlaß vom 7. Juli 1877 "ordneten Se. Exzellenz an, mit Strenge darauf zu sehen, daß der Titel "Rabbiner" nur von wirklichen Rabbinern, der Titel "Religi- onsweiser" nur von den, Seelsorgefunktionen an Stelle eines eigentlichen Rabbiners versehenden, mit der geringeren Qualification des § 7 der Judenordnung ausgerüsteten Religionslehrern, und der Titel "Religionslehrer" nur von den eigentlichen Religionslehrern geführt werde".- 1883 erste Religionsbü- cher in tschechischer Sprache.- Ca. 1890 wird das Amt des Religionsweisers abgeschafft. In der Folge melden die Gemeinden ihre Schullehrer gleich als "Rabbiner" an. Rabb. Jecheskel Caro denunziert "jene von Vorstands Gnaden und durch gemeinen Zeugnisschacher neufabricierten Rabbiner". Ursache des Mißstands sei "das das Judenthum schändende Treiben jener kleinen Gemeinden, die sich erkühnen, 106

Lehrer, Schächter und Vorbeter, die allen rabbinischen Wissens bar sind, zu Rabbinern zu ernennen und von den Behörden bestätigen zu lassen" (Neuzeit 1891, S. 48, 55f, 68f).- Diese sog. "Lehrer-Rabbiner" werden in der Polemik als "leere Rabbiner" verhöhnt (Mitteilungen des ... Lehrerverbandes 1, 1895, Nr. 7, S. 100).- Der Berufsstand teilt sich alsbald in "Doktorrabbiner" und "Dispensrabbiner" (The Jews of Czechoslovakia, S. 52). 1899 nennt Lippe 153 böhmische Rabbiner und Prediger, davon aber nur 38 mit akademischer Promotion; seine Quelle war vermutlich das Jahrbuch für die isr. Gemeinden in Böhmen, 1894; Jahrbuch der israel. Cultusgemeinden Böhmens, hrsg. Centralverein zur Pflege jüdischer Angele- genheiten, II. Jahrg. Prag 5655/1895, 301 S.).- Edikt vom 24. Mai 1912 verlangt tschechische Sprach- kenntnisse von Rabbinern.

Anzahl und Sitz der böhmischen Rabbinate (nach Zensus von 1849 207 Synagogengemm. außer Prags)

Datum 16. Nov. 1820 1852 1857 1869 1873 1899 1751 Quelle SZM Guberni- A. Kohn, Pasche- Die Neu- Schimmer Lippe Prag Inv. algut- "Statis- les' Illus- zeit 601 = achten tische Ta- trirter Mik. bei bellen", isr. CAHJP Roubík, op. cit. Volkska- Jrs. JGG- lender HM2/332 JČSR 5 4 (1933), S. 417 Anzahl der 15 29, 41 39, 66, davon 10 153, davon 38 mit Rabbinate davon 11 davon 12 KR (S. 9, akad. Promotion KR KR 50), dazu 4 (bezeichnet durch Rabb. für die *) 13.000 Pra- ger Juden

Berauner Woytitz Amschel- Amschel- Amschel- (keine Wotic (400), *Beneschau, Kreis berg, berg, berg, Anga- Amschelberg Dawle, *Do- (Berounský Litten, Wottitz Wottitz ben) (400), Litten, brisch, Horelic, kraj Z) Wottitz [Sitz des Dobrisch, Horovic, Königs- KRs um Milin aal, Mnisek, Ne- 1830 in weklau, Prcice, Prag] *Pribram, Selt- schan, Wotitz 107

Bid- Bied- Hořitz Gitschin, Jičin, (keine Gitschin Gitschin, *Horitz, schower schoff Neubid- Hořitz, Anga- (321), Horitz Königstadt, Li- Kreis (By- schow Neubid- ben) (382), Neu- bau, Podebrad džovský schow bidschow O), zeit- (1.043). weise zum Königgrät- zer KRt Budweiser Kalladey Koloděj Kaladey, Kaladey (keine Budweis Budweis, Frauen- Kreis (Bu- Nezda- Anga- (612), Kala- berg, Krumau, dějovický schow ben) dai (258, va- Rosenberg, Wit- S), zeitwei- kant), Platz, tingau se zum Rosenberg Taborer KRt Bunzlauer Bunzlau Bunzlau Jung- Jung- (keine Jungbunzlau, Böhmisch-Neu- Kreis (Bo- bunzlau bunzlau Anga- Turnau stadtl, *Gablonz, leslavský ben) *Jungbunzlau, Z) Melnik, Mün- chengrätz, Neube- natek, Nimburg, *Reichenberg, Rozdalowitz, *Turnau Chrudimer - Herman- Heřman- Heřman- Lusche Roubovic *Hermanestec, Kreis městetz městitz, městec, (423, vakant) *Leitomischl, (Chru- Lusche Luže Luze, Pardubitz, dimský O), Policka zeitweise zum Czas- lauer KRt Czaslauer Polnau Polna Goltsch- Polna, Polna, Polna, Czaslau, Deutsch- Kreis (Čas- Jenikau, Goltsch- Goltsch- Goltsch-Jeni- Brod, *Goltsch- lavský Z) Habern, Jenikau Jenikau, kau, Habern, Jenikau, *Humpo- Polna Unterkra- Humpoletz letz, Kohl-Jano- lowitz (310, vakant) witz, Kuttenberg, Ledec, *Polna Elbogner - Petschau, Königs- Königs- (keine Eger, Fal- *Eger, *Falkenau, Kreis (Lo- Schönlin- wart, wart Anga- kenau, Karls- Franzensbad, ketský W), de Petschau ben) bad (651), *Karlsbad, Kö- zeitweise Luck (446) nigsberg, Königs- zum Saa- wart, *Lichten- zer KRt stadt, Luck, Lu- ditz, Merkels- grün, Petschau 108

Kaurzimer Kollin Lieben, Brandeis, Kolin, Kolin Karolinen- Diwischau, Elbe- Kreis Di- Karolin- Karolin- thal (616), kosteletz, *Karo- (Kouřims- wischau, enthal, enthal Brandeis linenthal, *Kö- ký Z) Karolin- Kolin, (381), Kolin nigliche Weinber- enthal Lieben (247) ge, *Kolin, Mich- le, Schwarz-Kos- teletz, Wlaschin, Ziskow Klattauer - Schwi- Drosau, Drosau, (keine Blowitz, Bischofteinitz, Kreis (Kla- hau, Blo- Neuern Neuern Anga- Klattau, Neu- *Klattau, Nepo- tovský W), witz, ben) ern, Neuge- muk, Neugedein, zum Pils- Neuern dein, Taus Ronsperg, Taus ner KRt Königgrät- Nachod, - Nachod, Nachod, (keine Nachod, Kö- Adlerkosteletz, zer Kreis Rei- Rei- Rei- Anga- niggrätz, Rei- Dobruska, König- (Hradecký chenau chenau chenau ben) chenau grätz, Königin- O), zeit- hof, *Nachod, weise zum Reichenau, Senf- Bid- tenberg, Trau- schower tenau KRt Leitmerit- Töplitz, Teplitz Teplitz, Teplitz, (keine Teplitz (293), Auscha, Aussig, zer Kreis Leippa Libo- Böhm.- Anga- Böhm.-Leipa Bilin, Bodenbach, (Li- schowitz Leipa, ben) (638), Leit- *Böhm.-Leipa, toměřický Libocho- meritz, Libo- *Leitmeritz, Libe- N) witz chowitz (289) schowitz, Radaun, Rumburg, *Tep- litz, Triblitz Pilsner Porit- Dürr- Pilsen, Pilsen, (keine Burschin, Brennporitschen, Kreis schen maul, Kutten- Janowitz, Anga- Netschetin, *Kuttenplan, (Plzeňský Kutten- plan, Kutten- ben) Pilsen *Marienbad, Neu- W), zeit- plan, Neu-Sed- plan, (1.132), sedlisch, *Pilsen, weise zum Neu-Sed- lisch, Praschno Tachau, We- Prestitz, Radnitz, Klattauer lischt, Tachau -Aujezd, seritz, Strenowitz, Tach- KRt Praschno Tachau Wscherau au, *Weseritz, -Augezd, Wscherau Radnitz, Těnowitz 109

Prachiner Bresnitz, Břesnitz Břesnitz, Břesnitz, Bresnitz, Wodnan, Bergreichenstein, Kreis (Pra- Stracko- Kassego- Horaž- Ckyn, Bresnitz, Ho- Breznitz, Hartma- cheňský S) nitz witz, diowitz, Horaz- razdovic, nitz, Horazdo- Strako- Kassejo- diowitz, Kassejowitz, witz, Kasejowitz, nitz witz, Kassego- Podmokl, Mitrowitz, *Pi- Schütten- witz, Pi- Rabi, Strako- sek, Platna, hofen, sek, nic (270) *Schüttenhofen, Strako- Schütten- Strakonitz, nitz, Wo- hofen, lin Strako- nitz, Wodnian Rakonitzer Raudnitz Raudnitz, Hostaun, Raudnitz, (keine Hriskov, Ra- Hostaun, Kladno, Kreis (Ra- Smichov Hrisch- Hřiss- Anga- konitz, Raud- Kralup, *Neustra- kovnický kow, kow, Ra- ben) nitz (618, va- schitz, *Rakonitz, Z) Kossir, konitz kant), Schlan *Raudnitz, Rakonitz, Schlan, *Smi- Raudnitz chow Saazer Eidlitz Miecho- Eidlitz Eidlitz, (keine Komotau, *Brüx, Eidlitz, Kreis (Za- lup Postel- Anga- Laun, Saaz Flöhau, Jechnitz, tecký N), berg ben) Kaaden, *Laun, zeitweise Maschau, Poder- zum Elbo- sam, *Saaz, gner KRt Weitentrebetitsch Taborer - Tabor, Misko- Tabor (keine Cernovic Istebnitz, (ehem. Be- Tutschap witz, Anga- (262), Jungwoschitz, chiner) Tabor, ben) Mühlhausen, Kamenitz, Kreis (Tá- Tutschap Prechorov, Mischkowitz, borský S) Tabor, Tucap Neubistritz, zeitweise Neuhaus, zum Bud- Pilgram, Radenin, weiser KRt Tabor ? Ržescho- Kosetic (b. *Dereisen, lau Ledec), Eiwanowitz, (Prag- Neustupov (b. Holice, Isteblitz, Ld), Te- Selcan) Klucenic, reschau Postrzin, (Prag- Pristoupin, Reitz, Ld) Rudy, Soborten, Wallesgrün

Juristische Literatur.- P. K. Jaksch, Gesetzlexikon im geistlichen, Religions- und Toleranzfache wie auch in Güter-, Stiftungs-, Studien- und Zensursachen für das Königreich Böhmen von 1601 bis Ende 1800, 2 Bde. Prag 1828.- Heinrich Ritter von Kopetz, Versuch einer systematischen Darstellung der in Böhmen bezüglich der Israeliten bestehenden Gesetze und Verordnungen, Prag 1846. Drittes Haupt- stück: Religionsverhältnisse.- Abraham Kohn, Die Notabelnversammlungen der Israeliten Böhmens in 110

Prag, ihre Beratungen und Beschlüsse, Prag 1851.- Friedrich Duschenes (Hrsg.), Die jüdische Cultus- gemeindeverfassung, unter Zugrundelegung des Musterstatuts für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, Prag 1896.- Simon Adler, "Das Judenpatent von 1797", Jahrbuch der Gesellschaft für die Geschichte der Juden in der tschechoslowakischen Republik 5 (1933), S. 199-229.- Ludwig Singer, "Zur Geschichte der Toleranzpatente in den Sudetenländern", ebd., 5 (1933), S. 236-237.- Ders., "Die Entstehung des Juden-Systemalpatents von 1797", ebd. 7 (1935), S. 199-263.- Paul P. Bernard, "Joseph II. and the Jews: The Origins of the Toleration Patent of 1782", Austrian History Yearbook 4-5 (1968/69), S. 101-119.- Josef Karniel, Die Toleranzpolitik Kaiser Josephs II., Gerlingen 1985, S. 574f. (Text des Edikts), 399- 401.- Eila Hassenpflug-Elzholz, "Toleranzedikt und Emanzipation", in: Ferdinand Seibt (Hrsg.), Die Juden in den böhmischen Ländern, München und Wien 1983, S. 145-159. Historische Literatur.- Johann Franz von Herrmann Ritter von Hermannsdorf, Geschichte der Israe- liten in Böhmen, von den ältesten Zeiten bis zum Schlusse des Jahres 1813, Wien 1818, 118 S. [JNUL S79-B-2944].- Markus Hirsch Friedländer, "Verzeichniß der hervorragendsten Gelehrten und verdienst- vollsten Philanthropen, die seit vier Jahrhunderten in Böhmen segensreich gewirkt", in ders., Materiali- en zur Geschichte der Juden in Böhmen, Brünn 1888, S. 78-106.- Jahrbuch für die israelitischen Kultusgemeinden Böhmens, zugleich Führer durch die israel. Cultusgemeinde in Prag, hrsg. vom Cen- tralvereine zur Pflege jüdischer Angelegenheiten, Jahrg. I bearbeitet von Friedrich Duschenes, Prag 1893; Jahrg. II, Prag 1894.- Heinrich Leo Weber, Die Leidensgeschichte der Juden in Böhmen, Prag 1896, 88 S.- V. Řezníček, Židé v zemích českých, Prag 1900.- Adolf Stein, Geschichte der Juden in Böh- men, Brünn 1904, 172 S. [JNUL 32-V-1717].- Gottlieb Bondy und Franz Dvorský, Zur Geschichte der Juden in Böhmen, Mähren und Schlesien von 906 bis 1621; tschech. Ausg. K. historii židů v Čechách, na Moravě a ve Slezku, 906 až 1620, je 2 Bde. Prag 1906.- Abraham Kahana Przemysl, ltwldwt yhwdy byhm, Budapest 1925, 42 S. [JNUL S60-A-2327].- Oskar Donath, Böhmische Dorfjuden, Brünn 1926, 122 S. [JNUL 32-V-1675].- Israel Olesker, Der Anteil der Juden an den Nationalitätenkämpfen in Böh- men im 19. Jahrhundert, Phil. Diss. Wien 193-?.- Hugo Gold (Hrsg.), Die Juden und Judengemeinden Böhmens in Vergangenheit und Gegenwart. Židé a židovské obce v Čechách v minulosti a v prítomnosti, Bd. I (Landgemeinden), Brünn und Prag 1934, 735 S.- František Roubík, "Zur Geschichte der Juden im Böhmen des 19. Jahrhunderts", JGGJČR 7 (1935) [wichtig!].- František Roubík, "Die Verhandlungen über die Regelung der jüdischen Kultus- und Schulverhältnisse in Böhmen im Jahre 1850", JGGJČR 7 (1935), S. 331-363, 370-385.- Guido Kisch, In Search of Freedom. A History of American Jews from Czechoslovakia, London 1949, 373 S. [JNUL S49-B-528].- Ruth Kestenberg-Gladstein, Neuere Ge- schichte der Juden in den böhmischen Ländern. Erster Teil: Das Zeitalter der Aufklärung, 1780-1830, Tübingen 1969.- Anita Franková, "Erfassung der jüdischen Bevölkerung in B. im 18. und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts", Judaica Bohemiae 6 (1970), S. 55-69.- J. Herman, Židovské hřbitovy v Čechách a na Moravĕ, Prag 1980.- Ferdinand Seibt (Hrsg.), Die Juden in den böhmischen Ländern, München und Wien 1983.- Wilma Iggers (Hrsg.), Die Juden in Böhmen und Mähren. Ein historisches Lesebuch, München 1986.- P. Ehl, J. Fiedler und A. Pařík, Staré židovské hřbitovy Čech a Moravy, Prag 1991.- Jiří Fiedler, Jewish Sights of Bohemia and Moravia, Prag 1991, 224 S., alphabetisch nach Ge- meinden; tschech. Ausgabe Židovské památky v Čechách a na Moravě, Prag 1992.- T. Pěkný, Historie Židů v Čechách a na Moravě, Prag 1993. Archiv.- Hauptstaatsarchiv: Státní ústřední archiv (SÚA) v Praze, Karmelitská 2, 118 01 Praha 1; siehe Josef Bergl, "Judaica v Archivu Ministerstva vnitra v Praze", Sborník Archivu Ministerstva vnitra Republiky československé 6 (1933), S. 5-64.- Über die dort aufbewahrten jüdischen "Matriken" (1784- 1949) siehe Vladimír Hrubý, "Entstehung und Entwicklung der jüdischen Matriken in Böhmen", Judai- ca Bohemiae XVII,2 (1981), S. 90-102.- Das für jede der fünf heutigen böhmischen Verwaltungsregio- nen bestehende Staatliche Gebietsarchiv (Státní oblastní archiv, SOA) bewahrt die Aktenbestand der ehem. Kreisregierungen ("Fond krajský úřad") auf. Für Zentralböhmen Státní oblastní archiv v Praze, 111

Horská 7, 128 00 Praha 2; für Südböhmen Státní oblastní archiv v Třeboni, Zámek, 379 11 Třebon (Wit - tingau); für Westböhmen Státní oblastní archiv v Plzni, Sedláčkova 44, 306 12 Plzeň; für Nordböhmen Státní oblastní archiv v Litoměřicích, Krajská 1, 412 74 Litoměřice; für Ostböhmen: Státní oblastní ar- chiv v Zámrsku, Zámek, 565 43 Zámrsk.- Jüdische Gemeindearchive im Židovské Muzeum v Praze, Jáchymova 3, 110 00 Praha, Tel. 0042-2-24810099, Fax 2310681, e-mail [email protected]; cf. Salomon Hugo Lieben, Das jüdische Museum in Prag; tschech. Ausg. Zidovské museum v Praze, Prag 1924.- Hana Volavková, Schicksal des Jüdischen Museums in Prag, übs. von Erich Bertleff, Prag 1965, 340 S. [JNUL 66-B-1698].- Edna Brocke, Das Jüdische Museum in Prag, Bonn 1991, 240 S.- Anna Hyndráková und Anna Lorencová, "Systematic Collection of Memoirs Organized by the Jewish Museum in Prague", Judaica Bohemiae 28 (1992), S. 53-63.- Nationalbibliothek Národní knihonvna České republiky, Klementinum 190, 110 01 Praha 1, Tel. 02- 24 21 32 76: e-mail [email protected]. Universität.- Archiv Univerzity Karlovy, Ovocný trg 5, 116 36 Praha 1. Siehe Guido Kisch, Die Pra- ger Universität und die Juden, 1348-1848, 1935; Neuaufl. Amsterdam 1969. Die nachemanzipatorischen Rabbinatsgründungen sind mit * bezeichnet.

*ADLERKOSTELETZ [Kostelec nad Orlicí], Königgrätzer Kreis <> um 1893 Leopold Pollak

ALTSTADT [Staré Město] b. Neubistritz, Taborer Kreis <> um 1820 Jakob Schidloff <> um 1850 Religionslehrer David Allina, seit 1862 Rb. Literatur.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 4.

AMONSGRÜN [Úbočí], Elbogner Kreis, um 1842/50 Simon Hainsfurth (geb. in Dürrmaul).

AMSCHELBERG [Kosova Hora] b. Seltschan, Berauner Kreis <> um 1820 Josef Kohen <> um 1850 David Löwy (Levit, geb. 1805 in Dub, Südböhmen, gest. 13. Sept. 1866), 1856 Kreisrb. <> um 1873 Ig. W. Bak, predigt in dt. Sprache <> 1893 Gemeindeauflösung Literatur.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 8.

*AURINOWES [Uhříněves], Vorstadt im Südosten Prags, 1974 eingemeindet <> um 1894 Rb. und Kantor Naphtali Koch Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, II (1894), S. 156.

*AUSCHA [Úštěk], Leitmeritzer Kreis <> 1891-1900 Adolf Urbach, Religionslehrer mit Rabbinats- befähigung <> 1900- Jakob Stulz Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 160.

*AUSSIG [Ústí nad Labem], Leitmeritzer Kreis <> 1869 K. G. <> um 1893/99 Salomon Bass <> 1909-1919 Dr. Arthur Rosenzweig (geb. 1883 in Teplitz, gest. Feb. 1936 in Prag), HWJ, wechselt nach Stuttgart <> 1921-1938 S. Schössler Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 160. 112

*BENESCHAU [Benešov u Prahy], Kauerzimer Kreis <> um 1899 Dr. Vlastimil Kraus, JTS

*BERAUN [Beroun], Berauner Kreis <> 1911-1928 Siegfried Kraus (geb. 1862 in Dolní Královice, gest. 1932 in Prag)

*BERGREICHENSTEIN [Kašperské Hory], Prachiner Kreis <> um 1899 Ignatz Duschak

*BILIN [Bílína], Leitmeritzer Kreis <> bis 1881 Jakob Glaser (aus Tscheraditz bei Saaz) <> 1885- Jakob Steiner <> 1889-1892 Moritz Zrzavy <> 1893-1894 Gabriel Gottlieb <> 1895-1906 Heinrich Brock <> 1907-1911 Ignatz Löwy <> 1912 Dr. Arpad Hirschberger <> 1914 Dr. Sonnenschein Literatur.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 36.

*BISCHOFTEINITZ [Horšovský Týn], Klattauer Kreis <> 1894-1900 Rb., Religionslehrer und Kan- tor Joachim Lamm <> 1900-1904 M. Bussgang Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, II (1894), S. 160.

*BLATNA [Blatná], Prachiner Kreis <> um 1893 Rb. und Schulleiter Lazar Haas <> 1895-1911 Isidor Beck <> 1911-1926 Salomon Neumann Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 162; II (1894), S. 160.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 41.

BLOWITZ [Blovice], Klattauer Kreis <> um 1820 Friedmann Opper <> 1871- Salomon Schwarz- kopf

*BODENBACH-TETSCHEN [Děčín-Podmokly], Leitmeritzer Kreis <> 1896 K.-G. <> 1894-1918 Max Freund (geb. 1860 in Prerau, gest. 11. Juli 1918) <> 1919-1929 Dr. Oskar Karpelis (geb. 1887 in Pauslarn, Mähren) Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, II (1894), S. 161.

*BÖHMISCH-BROD [Český Brod] <> Bohumil Aron <> 1917-1925 A. Schirenz <> seit 1925 Vik- tor Taussig Literatur.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 518.

BÖHMISCH-LEIPA [Česká Lípa], Leitmeritzer Kreis <> 1800-1819 Marcus Brumov <> um 1820 vakant <> 1823 Lazar Fürth <> bis 1832 Rafael Gabriel Mautner <> 1832-1839 Marcus Haller (geb. in Goltsch-Jenikau, Ostböhmen) <> 1839-1851 Hersch Hamburger (geb. ca. 1810 in Prag, gest. 12. Juli 1870 in Emden) <> 1852-1860 Daniel Ehrmann (geb. 1816 in Muttersdorf bei Ronsperg, Böh- men, gest. 15. Nov. 1882 in Brünn) <> 1860-1864 Dr. Samuel Baeck (geb. 1834 in Mährisch-Kromau, gest. 16. Mai 1912 in Lissa, Posen) <> 1864-1867 Dr. Josef B. Lehmann <> 1867-1872 Dr. Joel Mül- ler (geb. 1827 in Ungarisch-Ostrau, Mähren, gest. 6. Nov. 1895 in Berlin) <> 1873-1881 Dr. Siegmund Flaschner (geb. 1844 in Böhmisch-Leipa); 1877: “Phil. Dr. Siegmund Haschner [sic] zu Böhmisch-Lei- 113

pa im ganzen ausgedehnten Umfange der Kultusgemeinde Böhmisch-Leipa“ <> bis 1892 Dr. Adolf Leimdörfer <> bis 1902 Dr. Josef Wiesen (geb. in Itebe, Österreich, gest. 15. Nov. 1942 im Ghetto Theresienstadt), HWJ, wechselt nach Eisenach <> 1903-1920 Dr. Johann Krengel (geb. 1872 in Kra- kau), wechselt nach Ratibor Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 164.- Gold (Hrsg.), Juden- gemeinden Böhmens, S. 55.

*Böhmisch-Neustadtl [Dolní Bělá], Bunzlauer Kreis <> um 1893 Isak Frankl; Emanuel Popper

BRANDEIS a. d. Elbe [Brandýs nad Labem], Kauerzimer Kreis <> um 1820 vakant <> um 1850 Ja- cob Haller (geb. ca. 1812 in Goltsch-Jenikau, Ostböhmen, gest. 3. Nov. 1890 in Lieben b. Prag) <> um 1852 N. N. <> um 1857 vakant <> 1868-1876 Dr. Philipp Bondy (geb. 1830 in "Jinoschitz", Böhmen, gest. 1907 in Prag) <> um 1894 Rabbinatsstellvertreter Weiss Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, II (1894), S. 162.- EJ (engl.) IV 1307.- V. Hamáčková, "The Jewish Cemetery at Brandys nad Labem", Judaica Bohemiae 1988, S. 43-49.

BRENNPORITSCHEN [Spálené Poříčí] b. Pilsen, Pilsner Kreis <> Michl Austerlitz (geb. 1736, gest. 1784) <> um 1781 Tobias Levit (geb. in Horitz, Ostböhmen, gest. nach 1823 in Polna) <> um 1811/19 Samuel Goldscheider (1750-1842) <> um 1820 vakant <> um 1820-1870 Rb., Vorbeter und Schächter Daniel Hartmann <> um 1850-1860 Religionslehrer Aron M. Brod, seit 1862 Rb.<> um 1866 Josef Duschner <> um 1868-1870 Markus Brummel <> um 1870-1876 Moses Bloch (geb. in Cekanitz, gest. 6. Aug. 1909) <> um 1875-1876 Körper <> um 1882-1894 Joachim Katz <> um 1893 Bernhard Löwi <> um 1908-1912 Albert Fürth <> um 1912-1918 Alois Altschul Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 166.- Gold (Hrsg.), Juden- gemeinden Böhmens, 1934, S. 60.

BRESNITZ [Březnice] Prachiner Kreisrabbinat <> Kreisrb. Baruch (Ez. Landau, II, EE 61) <> 1804-1824 Kreisrb. Isak b. Benjamin Spitz (geb. 1766 in Kolin, gest. 6. Mai 1842 in Jungbunzlau) <> 1833-1835 Angelus Kafka (geb. ca. 1791 in Böhmen, gest. 17. Mai 1870 in Pilsen) <> um 1850/57 Markus [Menachem-Mendl] Pollak (geb. in Lieben b. Prag, gest. 29. Aug. 1866 in Strakonitz) <> 1867-1880 Samuel Pražák <> 1881-1900 Adolf Traub Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 166.- Gold (Hrsg.), Juden- gemeinden Böhmens, 1934, S. 68f. Akten (G).- SZM Prag Březnice Nr. 31 Vysvědčení rabinské schopnosti, 1849.- Nr. 32 Krájský rabín a jeho plat, 1848-1869.

*BRÜX [Most], Saazer Kreis <> 1874-1877 Dr. Alexander Kisch, wechselt nach Zürich; 1877: “im ganzen Umfange der ausgedehnten Kultusgemeinde Brüx“ <> 1877-1879 Dr. Josef Samuel Bloch (geb. 20.11.1850, gest. 2. Okt. 1923), wechselt nach Floridsdorf <> 1881-1883 Dr. Jakob Tauber (geb. 1842 in Leipnik, Mähren, gest. 1916 in Prerau, Mähren), wechselt ans Gymn. Prerau <> 1887-1891 Dr. Gott- hard Deutsch (geb. 1859 in Kanitz, Mähren, gest. 1921 in Cincinnati) <> bis 1918 Dr. Adolf Biach (geb. 1866 in Naschetitz, Mähren, gest. 2. Mai 1918), Reformer <> ab 1919 Dr. Michael Halberstam, von der ITL Wien 114

Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 167; II (1894), S. 164.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, 72f.

BUDIN [Budyně nad Ohří] <> 1818- Jakob Löwenfeld <> 1830-1859 Jakob Langenfelder, ohne staatl. Bestätigung, wandert nach Amerika aus <> Naftali Koch <> 1881-1891 Kantor mit Rabbinatsbe- fähigung Moritz Lemberger, wandert nach Amerika aus <> ab 1897 Bernard Löwy Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 168; II (1894), S. 166.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 88.

BUDWEIS [České Budějovice] Budweiser Kreisrabbinat <> 1859 K.-G. <> 1859- Dr. Philipp Bon- dy (geb. 1830 in "Jinoschitz", Böhmen, gest. 1907 in Prag) <> 1868-1905 KR Dr. Adam Wunder (geb. 1817 in Böhmisch-Leipa, Nordböhmen, gest. 5. Mai 1905), “im ganzen ehemaligen Budweiser Kreise“ <> 1905-1906 Prof. Dr. Emil Krakauer <> ab 1906 Prof. Dr. Karl Thieberger (geb. 1858 in Galizien, gest. 21. Juni 1918 in Prag) Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 170.- Gold (Hrsg.), Juden- gemeinden Böhmens, 1934, S. 48. Akten (G).- SZM Prag České Budějovice Nr. 8 Rabínský oddací protokol Dr. Filipa Bondyho, 1858- 1898.- Nr. 18 Krajský rabín, 1917.

*BURSCHIN, Pilsner Kreis <> um 1873 N. N.

*CZASLAU [Čáslav], Czaslauer Kreis <> um 1893 Simon Hoch Literatur.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 92 (nur Foto).

*CZERNOWITZ [Černovice u Tábora], Taborer Kreis <> um 1873 Kreisrabbiner N. N. <> David Platschek <> Bedřich Schnabl <> Moises Reitler Literatur.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 99.

CZKIN [Čkyně], Prachiner Kreis <> um 1800 Mendl Bloch <> 1865 bis vor 1873 Ignaz W. Back aus Szegedin Literatur.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 693.

*DAWLE [Davle], Berauner Kreis <> um 1893 Heinrich Weil

*DEREISEN [Zderaz]. Rakonitzer Kreis <> um 1893 Dr. Alexander Kisch

*DEUTSCH-BROD [Německý Brod, heute Havlíčkův Brod], Czaslauer Kreis <> 1884 K.-G. <> um 1893 Jacob Singer (geb. 1845 in Skalitz, Böhmen, gest. 1914 in New York) <> 1914-1922 Lev Bre- tisch <> 1922-1925 Natan Guttmann Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 173; II (1894), S. 169.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 414. 115

DIWISCHAU [Divišov], Kauerzimer Kreis <> um 1820 Jonas Freund <> 1876- Wilhelm Rosen- strauch; 1877. Trauungsbefugnis nur aufgrund von Delegation <> 1893- Heinrich Schwarzkopf

DOBRISCH [Dobříš], Berauner Kreis Z <> um 1820 unbesetzt <> 1823-1825 Wolf Brunner <> 1825-1837 Joel Frankl <> 1837-1839 Lazar Moravec <> 1839-1854 Religionsweiser Josef Klingen- berg <> 1854-1855 Synek <> 1855 Joachim Spiro <> 1855-1862 Religionsweiser Joachim Wurm, seit 1859 Rb. <> 1862-1864 Dr. Max Lambert (geb. 1820 in Ungarisch-Ostra, Mähren, gest. 1890 in Wien) <> 1864-1865 Moritz Dux <> 1865-1866 Abraham Utitz <> 1867-1895 Religionsweiser Bern- hard Mandl (geb. 1819), seit 1877 Rb. <> 1895-1904 Dr. Samuel Wolf Link <> 1905-1909 Dr. Samu- el Arje <> 1909-1926 Dr. Isak Eisenberg Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 174.- Gold (Hrsg.), Juden- gemeinden Böhmens, 1934, S. 103f. Akten (G).- SZM Prag Dobříš Nr. 48 Plat krajskému rabínovi, 1863-1908.

DOBRUSCHKA [Dobruška], Königgrätzer Kreis <> Anf. 19. Jh. Wolf Wertheimer <> um 1820 va- kant <> um 1852/57 vakant <> um 1899 Adolph Fischer Literatur. V. Hamáčková, "Der jüdische Friedhof in Dobruška", Judaica Bohemiae 1984, S. 43-53.

DROSAU [Strážov] im Bez. Klattau <> um 1820 vakant <> um 1846 M. Bloch (vgl. Orient 1846, S. 196) <> um 1850/57 Aron Bloch (geb. ca. 1814 in Tschkin, Böhmen, gest. 1863) <> um 1865 Dr. Enoch Ascher <> Rb. und Lehrer Bernhard Weiner (gest. 1881) Literatur.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 116.

DÜRRMAUL [Drmoul], Pilsner Kreis <> um 1804 Löb Steinhard aus Fürth <> um 1820 Löwy Heins <> um 1894 Herrmann Weiner Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, II (1894), S. 171.- Gold (Hrsg.), Juden- gemeinden Böhmens, 1934, S. 120.

*EGER [Cheb], Elbogner Kreis <> Vertreibung und Niederlassungsverbot 1497 <> 1872 K.-G. <> 1874-1906 Religionslehrer, dann Rb. Samuel Popper <> -1906 Dr. Emanuel M. Schwartz <> 1906- 1909 Dr. Emil Prossnitz aus Mähr.-Schönberg <> 1909-1913 Dr. Friedrich Weiss (geb. in Eidlitz, Böhmen), JTS <> 1913-1928 Dr. Arnold Grünfeld (geb. 1887 in Kremsier, Mähren), JTS Literatur.- Armin Wilkowitsch, „Fünfzig Jahre Kultusgemeinde“, Egerer Jahrbuch 1920, S. 27-48.- „Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 176; II (1894), S. 171.

EIDLITZ [Údlice], Ende 19. Jh. KOMOTAU [Chomutov], Saazer Kreis <> um 1763/64 Zwi-Hirsch Halevi <> um 1790 N. N. <> um 1806 Lehrer Israel Stern Lipschitz Korrespondent von Sam. Landau <> um 1820 vakant <> ab 1831 Markus Fürth (geb. ca. 1790 in Kalladey, Südböhmen) <> ab 1843 Re- ligionslehrer Israel Weiss (geb. 1819 in Dobruschka, Böhmen, gest. 21. März 1907 in Komotau), seit 1868 auch Rb., verlegt das Rt. 1875 in die Stadt Komotau [Chomutov]. Literatur.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 132, 303. 116

*ELBEKOSTELETZ [Kostelec nad Labem], Kauerzimer Kreis <> um 1893 Josef Kraus <> M. Mandl

FALKENAU [Sokolov], Elbogner Kreis <> 1862- Religionsweiser, später Rb. Jonas Kohn (gest. 5. Apr. 1898 in Prag) <> 1898 Dr. Salomon Feuerstein (geb. 1869 in Podgorze b. Krakau) Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 179.- Gold (Hrsg.), Juden- gemeinden Böhmens, 1934, S. 138.

*FLÖHAU [Blšany], Saazer Kreis <> 1893 K.-G. <> 1897- Ignatz Sachs <> 1913- Simon Willin- ger Literatur.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 140 (Foto).

*FRANZENSBAD [Františkovy Lázně], Elbogner Kreis <> 1875 K.-G. <> 1886-1904 Isak Löwus, zuvor Kantor <> 1904-1907 J. Skremsky und J. Nussbaum <> 1908- Dr. David Spitzer Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 180; II (1894), S. 173.

*FRAUENBERG [Hluboká nad Vltavou], Budweiser Kreis <> um 1894/99 Salomon Kohn Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, II (1894), S. 174.

*GABLONZ [Jablonec nad Nisou], Bunzlauer Kreis <> 1878-1882 Dr. Philipp Lederer (geb. 1834 in Ronsperg, Böhmen, gest. 1906 in Rosenberg), zuvor in Marienbad, wechselt nach Rosenberg, Böh- men <> 1882-1890 J. H. Schwarz <> 1892-1926 Dr. Hermann Baneth (geb. in Liptó Szt. Milklos, Ungarn, gest. 26. Okt. 1926) Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 182; II (1894), S. 175.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 146 (Foto).

GITSCHIN [Jičín], Bidschower Kreis <> um 1820 unbesetzt <> 1848-1870 (?) Religionslehrer Ab- raham Grünfeld (geb. in Kolín, Böhmen), seit 1850 Kreisrabbiner des neugeschaffenen Gitschiner Kreises, aber 1877 “im ganzen ehemaligen Bydžower Kreise und in den politischen Bezirken Semil und Trautenau“ <> 1882-1908 Dr. Max Reiss <> 1908-1933 Bohumir Polesy Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 189; II (1894), S. 183.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 203.

GOLTSCH-JENIKAU [Golčův Jeníkov], Czaslauer Kreisrabbinat <> ca. 1810 Jonathan Altar (geb. 1755 in Proßnitz, Mähren, gest. 25. März 1855) <> 1854-1857 Jakob Stein (geb. 1821) <> 1857-1883 Zacharias Spitz (geb. in Dölitschen, Westböhmen, gest. 6. April 1883); 1877: “im ganzen ausgedehnten Umfange der Kultusgemeinde Golč-Jenikau“ <> 1883-1887 Markus Hirsch Friedländer (geb. 1838 in St. Georgen, Ungarn, gest. 1903 in Pisek, Böhmen) <> 1887-1900 Dr. Karl Thieberger (geb. 1858 in Galizien, gest. 21. Juni 1918 in Prag) Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 183; II (1894), S. 175.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 156.- V. Hamáčková, "Der jüdische Friedhof in Golčův Jeníkov", Judaica Bohemiae 1985, S. 95-103. 117

HABERN [Habry], Czaslauer Kreis <> 1799-1808 Josef Kohn <> 1808-1813 Aron Eckstein <> um 1819 Rabbi Tia <> um 1820 vakant <> bis 1840 Tomas Grünhut <> 1841-1846 Dr. Moritz Duschak (geb. 1815 in Triesch, Mähren, gest. 21. Juli 1890 in Wien) <> 1847-1857 Josef Samuel Pick <> 1858- 1900 zu Goltsch-Jenikau <> bis 1903 Dr. Bohumír Polesie <> bis 1913 Jakob Stern <> bis 1920 Alois Tausik Literatur.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 143.- V. Hamáčková, "Le cimétière juif à Habry", Judaica Bohemiae 1988, S. 55-59.

*HARTMANITZ [Hartmanice], Prachiner Kreis <> um 1893 J. Heim

HERMANNSTÄDTEL [Heřmanův Městec], Chrudimer Kreisrabbinat; um 1857 Lokalrabbinat <> bis 1793 Joachim Traub (geb. ca. 1713, gest. 4. Aug. 1793) <> um 1820 KR Elias Chlumetzer (geb. in Kolín, Böhmen, gest. Okt. 1822) <> 1824 wegen Kandidatenmangel dem Czaslauer KR unterstellt (IA 1840, S. 165) <> um 1843 KR Samuel Brod (geb. 1771, gest. 21. Nov. 1852) <> 1852-1856 Moses Löb Bloch (geb. 1815 in Ronsperg im Böhmerwald, gest. 6. Aug. 1909 in Nagymaros, Ungarn) <> 1856- 1863 Dr. Benjamin Feilbogen (geb. 14. Okt. 1824 in Kanitz, Mähren, gest. 21. Dez. 1914 in Wien) <> 1868-1869 Samuel Rosenberg <> längere Vakanz <> 1891-1908 Dr. Nehemias Kronberg <> 1908- nach 1930 Dr. Isak Folkmann Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 185; II (1894), S. 177.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 172.- Fiedler, Jewish Sights, S. 71, über das Rabbinerhaus.- Jaromir Kabelac, Židé a židovské pamatky v Heřmanove Městci, Hermanmestec 1992, 12 S. Akten (G).- SZM Prag Heřmanův Městec Nr. 19 Styk s venkovským židovstvem a krajským ra- binátem, 1823-1879.

*HOLITZ [Holice] <> um 1893 Moritz Pick

HORAZDIOWITZ [Horažďovice], Prachiner Kreis <> um 1820 unbesetzt <> 1839-1840 Abraham Winternitz <> 1853-1858 Zacharias Spitz (geb. in Dölitschen, Westböhmen, gest. 6. April 1883 in Goltsch-Jenikau, Ostböhmen) <> 1857 wird Josef Pick genannt <> 1858-1860 Isak Troller <> 1861- 1862 Bernhard Altar <> 1863-1866 Moses Rosenstrauch <> 1867-1871 Daniel Kohn <> 1872-1875 Leopold Müller <> 1875-1887 Moses Stark; 1877: “im ganzen ausgedehnten Umfange der Kultusge- meinde Horaždowitz“ <> 1887-1931 Martin Friedmann Literatur.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 180.

*HORELITZ [Hořelice], Berauner Kreis <> vor 1897 Albert Munk <> 1897-1898 Jakob Stutz <> 1900-1902 Benjamin Neumann <> 1903 Julius Eisner <> 1904-1911 Moses Darschan <> 1918-1925 Moritz Steiner aus Prag Literatur.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 686.

HORITZ [Hořice v Podkrkonoší], Bidschower (und Königgrätzer) Kreisrt.; um 1857 Ortsrt. <> 1729 erste Synagoge <> 1787-1792 Markus Lewit <> 1792-1795 KR Tobias Levit (geb. in Horitz, gest. nach 1823 in Polna), Sohn des Vorgenannten <> 1795-1811 KR Joachim Deutschmann (geb. 7. Adar 1760 in Reichenau, Ostböhmen, gest. 1837 in Kolin) <> 1839-1849 KR David Löwit (gest. 1849) <> 1855-1888 Dr. Adolf Ehrentheil (geb. 1823 in Proßnitz, Mähren, gest. 19. Jan. 1888), zuvor in Kapos- 118

vár, predigt in dt. Sprache; 1877: Trauungsbefugnis nur aufgrund von Delegation <> 1888-1894 Dr. Moses Goldberg, wechselt nach Deutsch-Brod <> 1894-1898 Isidor Schwager <> 1898-1919 Adolf Mellion, wechselt nach Neubidschow <> fortan Verwaltung durch die benachbarten Rte Neubidschow und Gitschin. Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 187; II (1894), S. 180.- E. Zwiefelhofer, "Geschichte der Juden in Horitz", in Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens (1934), S. 188f.- Über die Auflösung des Rts siehe Rudolf M. Wlaschek, Zur Geschichte der Juden in Nordostböh- men, Marburg 1987, S. 33. Akten (S).- Wlaschek benutzt die Matriken im SÚA Prag 467/37 G I und III (Geburten 1785-1867), 474J/37/S I (Sterbefälle 1788-1839), 471/37/T I und II (Trauungen 1788-1846).

*HOROWITZ [Hořovice], Berauner Kreis <> um 1894/99 Sigmund S. Kraus Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, II (1894), S. 181.

HOSTAUN [Hostouň], Rakonitzer Kreis <> Vertreibung 1504 <> um 1792 Religionsweiser Natha- nael, Korrespondent Sam. Landaus <> 1841-1846 Dr. Markus Melis (geb. 1811 in Prag) <> 1848-1855 Isak Schidloff (geb. 1817 in Tutschap, Südböhmen, gest. 12. Nov. 1898 in Tachau, Westböhmen) <> um 1857 vakant <> um 1893 Gabriel Gottlieb

HRISCHKOW [Hříškov], Rakonitzer Kreis <> um 1850/77 Dr. Markus Melis (geb. 1811 in Prag); 1877: “im ganzen ausgedehnten Umfange der Kultusgemeinde Hřischkow“ <> bis 1893 Hermann Wei- ner <> fünfzehn Jahre lang Dr. David Kohn Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 188; II (1894), S. 182.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 144.

*HUMPOLETZ [Humpolec], Czaslauer Kreis <> um 1893 Dr. Moses Wohl

*ISTEBNITZ [Jistebnice], Taborer Kreis <> um 1894 Rb., Lehrer und Kantor Simon Löwy <> um 1899 Filipp Böhm Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, II (1894), S. 184.

JANOWITZ a. d. A. [Janovice nad Úhlavou], Klattauer Kreis <> 1811-1851 Rb. und Lehrer Simon Levitoch <> 1851-1853 Ludwig Pollak <> 1854 Leopold Müller (geb. in Swietlau in Böhmen) <> 1857-1867 Jakob Stein (geb. 1821) <> 1872 Karel Polesie <> 1873 Salomon Kulka <> danach zum Rt. Klattau. Literatur.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 392.

*JECHNITZ [Jesenice], Saazer Kreis <> um 1899 Moritz Lemberger und Emanuel Polnauer Literatur.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 197 (Fotos).

JUNGBUNZLAU [Mladá Boleslav] 1719-1880 Bunzlauer Kreisrabbinat <> 1774-1794 Elieser Bon- di <> 1794-1804 Samuel Schmelkes (gest. 11. Schebat 5565) <> 1805-1821 Ezechiel Glogau, gen. 119

Schlesinger (geb. in Glogau, gest. 24. Siwan 1821) <> 1824-1842 Isak Spitz (geb. 1766 in Kolin, gest. 6. Mai 1842) <> 1843-1880 Dr. Isaac Elbogen (geb. ca. 1812 in Smichow bei Prag, gest. 27. Ab 1883 in Wien); 1877: “im ganzen ehemaligen Bunzlauer Kreise und im politischen Bezirk Poděbrad“ <> 1881-1886 Dr. Alexander Kisch (geb. 1848 in Prag, gest. 1917 das.), wechselt nach Prag <> 1886-1893 Dr. Moritz Grünwald (geb. 1853 in Ungarisch-Hradisch, Mähren, gest. 10. Juni 1895 in London), JTS, zuvor 1881 in Belovar, 1884 in Pisek, wechselt nach Sofia <> 1893-1898 Dr. David Moritz Klotz (geb. 1860 in Minsk, gest. 11. Dez. 1925 in Prag) <> bis 1919 Dr. Max Hoch, wechselt nach Pilsen Literatur.- M. Grünwald, "Jungbunzlauer Rabbiner", Jüdisches Centralblatt 7 (November 1888).- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, II (1894), S. 185.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böh- mens, 1934, S. 213-221: "Jungbunzlauer Rabbiner".- V. Sadek und J. Sedinová, "The Jewish Cemetery at Mladá Boleslav", Judaica Bohemiae 1982, S. 50-54. Akten (G).- SZM Prag Mladá Boleslav Nr. 76 Rabín Lazar Bondi [qblwt `l Skrw], 1782.- Nr. 83 Rabíni, 1882-1924.- Nr. 455 Rabínské záležitosti, 1883-1900.

*JUNGWOSCHITZ [Mladá Vožice], Taborer Kreis <> um 1899 Leopold Brandeis

*KAADEN [Kadaň], Saazer Kreis <> Vertreibung im 16. Jh. <> 1890 Josef Abeles, aus Wolin <> 1890-1903 Markus Schulhof, zuvor in Görkau, "enthoben" <> 1904- Samuel Schwarzberg (gest. 8. Feb. 1911) <> 1911-1920 Ignaz Löwy, zuvor in Bilin Literatur.- Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 191; II (1894), S. 186.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 237f.

KALLADEY [Koloděje nad Lužnicí], ca. 1830 bis 1868 Taborer und Budweiser Kreisrabbinat <> 1817-1834 KR Samuel Löb Kauder (geb. 1766 in Prag, gest. 6. Mai 1838 das.), verlegt den Rts-Sitz von Neuhaus nach Kalladey <> 1836-1867 KR Jakob Mahler (geb. ca. 1793, gest. 5. Apr. 1867) Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 191; II (1894), S. 186. Akten (G).- SZM Prag Koloděje Nr. 9 Záležitosti rabinátu, 1931-1938.

KAMNITZ [Kamenice], Taborer Kreis <> ab 1847 Rb. und Lehrer Simeon Bergler <> um 1899 Leopold Fischer <> danach Lehrer Julius Eisner, Abraham Fürth, Isaak Nettl Literatur.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 247.

KARDASCH-RZETSCHITZ [Kardašova Řečice] <> 1793- Abraham Fischl <> 1835-1891 Lazar Benesch (geb. in Vrutice bei Jungbunzlau, gest. 1891); 1877 mit Trauungsbefugnis “in der Kultusge- meinde Kardasch-Řečic“. Literatur.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 252.

*KARLSBAD [Karlovy Vary], Elbogner Kreis <> Vertreibung 1499 <> 1870 Schaffung des Rabbi- nats <> 1870-1872 Dr. Joachim Oppenheim, später Sekretär der isr. Gemeinde in Brünn <> 1872-1881 Dr. Rudolf Plaut (geb. 1843 in Mackenzell, Kurhessen, gest. 1914 in Fft./M.); 1877: “im ganzen Um- fange der ausgedehnten isr. Kultusgemeinde Karlsbad“ <> ab 1889 Prof. Dr. Ignaz Ziegler (geb. 1861 in Alsó-Kubin, Slowakei, gest. 1950 in Jerusalem) 120

Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 192; II (1894), S. 187.- Ig- naz Ziegler, Dokumente zur Geschichte der Juden in Karlsbad (1791-1869), Karlsbad 1913, 143 S. [JNUL 32-V-1723]- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 259.

KAROLINENTHAL [Karlín], Vorstadt im Osten Prags, 1920 eingemeindet, um 1850/75 Kauerzimer Kreisrabbinat <> vor 1850 Lazar Karpeles <> um 1850 Jakob Eisner (geb. ca. 1817 in Böhmisch-Lei- pa) <> um 1858 vakant <> 1861 Einweihung der Synagoge ul. Vítkova <> um 1877 “Jacob Haller zu Karolinenthal im ganzen ehemaligen Kauřimer Kreise und in den politischen Bezirken Beneschau und Selčan, dann in der Ortschaft Postřižin des Schlaner Bezirkes“ <> um 1893/1900 Dr. Isidor Hirsch (geb. 21.2.1864 in Budapest). Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 193; II (1894), S. 187.- Sta- tuten der Isr. Cultusgemeinde in Karolinenthal / Stanovy Israelitské obce náboženské v Karlíne, Prag 1896, 38 + 42 S.

KASSEJOWITZ [Kasejovice], Prachiner Kreis <> um 1783 Jakob Lazar <> um 1820 unbesetzt <> 1848-1854 David Kohn <> bis 1868 Dr. Philipp Bondy; 1877: “im ganzen ausgedehnten Umfange der Kultusgemeinde Kassejowitz“ <> um 1869 Dr. Max Lamberg (geb. 1820 in Ungarisch-Ostra, Mähren, gest. 1890 in Wien) <> um 1873 N. N. <> um 1893 Leopold Heim <> S. Königsberger Literatur.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 263.

KAUNITZ [Kounice] <> um 1846 Flexner (vgl. Orient 1846, S. 196)

*KLADNO [Kladno], Rakonitzer Kreis <> um 1877 Baruch Preßer mit Trauungsbefugnis “in der Kultusgemeinde Kladno“ <> um 1893 Rb. und Lehrer J. H. Schwarz Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 194; II (1894), S. 189.

*KLATTAU [Klatovy], Klattauer Kreis <> um 1873 N. N. <> bis 1878 Dr. Gabriel Perlitz (geb. 1839 in Prag), wechselt nach Nakel; 1877: “im ganzen ausgedehnten Umfange der Kultusgemeinde Klattau“ <> bis 1884 Dr. Adolf Jaraczewsky (geb. 1829 in Borek, Posen, gest. 25. Juni 1911 in Mühringen, Schwarzwald), muß unter der tschechisch-nationalen Bewegung sein Amt niederlegen <> um 1893 Dr. Michael Wolf Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 194; II (1894), S. 191.

*KLUTSCHENITZ [Klučenice], Taborer Kreis <> um 1893 Simon Löwy

KOHL-JANOWITZ [Uhlířské Janovice], Czaslauer Kreis <> bis 1812 Moses Singer <> um 1820 unbesetzt <> bis 1822 Wolf Elsass <> 1851-1854 Lazar Pollak (geb. 1822 in Neutra, gest. 6. Juli 1905 in Budapest) <> um 1857 Abraham Müller <> bis 1886 Salomon Stein (gest. 1886) <> um 1893 Isi- dor Rubitschek Literatur.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 272.

KOLIN [Kolín], Kauerzimer Kreis; um 1820 Kaurzimer, um 1857 Berauner Kreisrabbinat <> Jakob Illowy (gest. 6. Apr. 1781) <> 1781-1801 Eleasar Kalir "Or Chadasch" (geb. 1738 in Eisenstadt, gest. 121

15. Cheschwan 1801) <> 1803-1809 Wolf Boskowitz (geb. ca. 1740 in Boskowitz, Mähren, gest. 10. Si- wan 1818 in Bonyhád, Ungarn) <> 1812-1826 Wolf Löw (geb. 1773 in Wodzilaw, Polen, gest. 2. Adar II 1851 in Verbo, Ungarn) <> 1828-1837 Joachim Deutschmann (geb. 1760 in Reichenau, Ostböhmen, gest. 1837) <> 1839-1860 KR Daniel Frank (geb. 1796 in Radenin b. Tabor, gest. 9. Juni 1860) <> 1861-1896 Dr. Josef Guggenheimer (geb. 1831 in Kriegshaber b. Augsburg, gest. 11. Febr. 1896); 1877: “in der Kultusgemeinde Kolin“ <> 1896-1916 Dr. Rafael Gugenheimer (geb. 1886 in Kolin, gest. 1916 das.) <> 1917-1942 Dr. Richard Feder (geb. 1875 in Wenzelsberg bei Beneschau, gest. 18. Nov. 1970 in Brünn) Literatur.- Moritz Popper, "Zur Geschichte der Juden in Kolin", MGWJ 38 (1894), S. 219-236.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 290-292. Vlastimila Hamáčková, "L’ancien cimétière juif à Kolín", Judaica Bohemiae 1984, S. 112-121.- Zuzana Miškovská, Sborník z historie židů na Kolínsku, 1598-1729, Kolin 1992, 159 S. Akten (G).- SZM Prag Kolín Nr. 10 Smlouvy N.O. a rabínem (opisy 18. stol.), 1745, 1748, 1750, 1751.

*KOMOTAU [Chomutov], Saazer Kreis <> 1873-1875 Moses Sachs <> 1875-1907 Israel Weiss (geb. 1819 in Dobruschka, Böhmen, gest. 21. März 1907) <> 1899-1906 Dr. Karl Thieberger (geb. 1858 in Galizien, gest. 21. Juni 1918 in Prag), wechselt nach Budweis <> ab 1906 Dr. Emil Krakauer Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 177.

*KÖNIGGRÄTZ [Hradec Králové], Königgrätzer Kreis <> ca. 1650 Ortsrabbinat (JGGJČSR 9, 1938, S. 261) <> 1860 K.-G.; 1887 erste Synagoge; 16. März 1896 Statuten (tschech.) <> 1864-1887 KR und Lehrer Abraham Kohn (gest. 1905); 1877: Trauungsbefugnis nur aufgrund von Delegation Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 198; II (1894), S. 194. Akten (G).- SZM Prag Král. Hradec Nr. 80 Dopis od vídeňského rabína dr Ar. Rosenberga, 1901.

*KÖNIGINHOF a. d. Elbe [Dvůr Králové nad Labem], Königgrätzer Kreis <> 1891 erste Synagoge <> 1898-1923 Emanuel Pollak <> 1924-1928 Dr. Gustav Sicher <> 1929-1934 Moritz Mandel <> 1934-1939 Dr. Emil Friedmann Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, II (1894), S. 194.- Rudolf M. Wlaschek, Zur Geschichte der Juden in Nordostböhmen, Marburg 1987, S. 31.

*KÖNIGSAAL [Zbraslav], Vorstadt im Südwesten Prags, 1974 eingemeindet, Berauner Kreis <> um 1893 Eduard Bachrach Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, II (1894), S. 195.

KÖNIGSBERG a. d. Eger [Kynšperk nad Ohří], Elbogner Kreis <> um 1782/1804 Moyses Dattel- zweig <> 1795-1826 Schulsinger und Rb. Jakob Königsthal <> um 1826 Bienenfeld <> um 1893/99 Jacob Beer (gest. 1925) Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 200.- Gold (Hrsg.), Juden- gemeinden Böhmens, 1934, S. 315f. 122

*KÖNIGSTÄDTEL [Městec Králové], Bidschower Kreis <> um 1894/99 Rb., Rel.-Lehrer und Kan- tor Josef Kraus Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, II (1894), S. 196.

KÖNIGSWART [Lázně Kynžvart] bei Marienbad, Elbogner Kreis <> um 1820 unbesetzt <> um 1839 RV Israel Wittelshöfer (geb. 1813 in Floß, Oberpfalz, gest. 10. Juni 1896 in Fürth) <> bis 1873 Moses Sachs, seit 1836 Religionslehrer, seit 1850 substituierender KR <> S. Springer <> 1899-1919 David Löwy (geb. 1854 in Königswart, gest. 2. Sept. 1919) Literatur.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 321.

*KOSCHETITZ [Košetice] b. Ledetsch <> um 1873 N. N.

KOSCHIR [Košíře], Vorstadt im Südwesten Prags (1920 eingemeindet) <> um 1820 unbesetzt <> um 1850 Dr. Enoch Ascher <> um 1857 unbesetzt

*KRALUP [Kralupy nad Vltavou], Rakonitzer Kreis <> Simon Abeles; Abr. Löwus; A. Ehrlich, J. Springer, Joachim Traub, M. Freud, Karl Pollak.

*KRUMAU [Český Krumlov], Budweiser Kreis <> um 1893 Samuel Fischmann (gest. 1903) Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 202; II (1894), S. 198.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 50 (Foto).

KUTTENBERG [Kutná Hora], Czaslauer Kreis <> 1871 K.-G. <> ab 1874 Emil Steiner <> ab 1877- Salomon Podvinec <> ab 1878 Emil Pollak <> ab 1885 Maximilian Stransky <> ab 1889 Sig- mund Kraus <> ab 1891 Ernst Rubenstein <> ab 1895 Simon Abeles <> ab 1906 Siegfried Grünber- ger <> ab 1912 Gabriel Gottlieb Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, II (1894), S. 202.- Gold (Hrsg.), Juden- gemeinden Böhmens, 1934, S. 327f, 334.

KUTTENPLAN [Chodová Planá], Pilsner Kreis <> Rabbinatsgründung 1668 nach der Vertreibung aus der Stadt Plan <> 1784 Abraham Meyer <> um 1788-1794 Abraham Stern (geb. 1751, gest. 1. Okt. 1797 in Holleschau, Mähren) <> bis 1828 Löb Wohl (gest. 1828) <> um 1830 Eleazar Rokeach <> 1836 Michael Löbl Kohn <> 1843-1845 Daniel Ehrmann (geb. 1816 in Muttersdorf bei Ronsperg, Böhmen, gest. 15. Nov. 1882 in Brünn) <> 1845-1861 Dr. Adam Wunder (geb. 20. Dez. 1817 in Böh- misch-Leipa, gest. 5. Mai 1905 in Budweis) <> 1863-1866 Dr. Moritz Fein (geb. in St. Georgen, Slo- wakei) <> 1868-1873 Samuel Popper, wird erster Kultusbeamter der neuen Gem. in Eger <> um 1874- 1876 Ignaz Holzer <> 1888-1908 Dr. Jakob Reiss, vorm. in Alsó-Kubin und St. Pölten <> 1895-1908 Hermann Weiner <> um 1910 Dr. Schalom Ochser <> um 1913 Emil Klauber <> um 1914 Chaim Schapira <> um 1916 Josef Sagher <> 1919-1923 Gabriel Gottlieb <> 1923-1928 Alexander Stern <> 1929- Prof. Alfred Schapirnik Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 203; II (1894), S. 200.- Schalom Ochs, "Der Pinkas der Gemeinde Kuttenplan", Mitteilungen zur jüdischen Volkskunde 13 (1910), 43 S. [JNUL 70-B-2576].- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 337. 123

*LAUN [Louny], Saazer Kreis <> 1874 K.-G. <> 1873-1882 Dr. Salomon Knöpfelmacher; 1877: “im ganzen ausgedehnten Umfange der Kultusgemeinde Laun“ <> ab 1882 Dr. David Blitz <> 1913- 1917 Dr. Richard Feder (geb. 1875 in Wenzelsberg bei Beneschau, gest. 18. Nov. 1970 in Brünn) <> ab 1918 Dr. Ludwig Brunner <> -1942 Vojtěch Gottschall (geb. 1884 in Prag, gest. 1949 das.), überlebte die Deportation nach Auschwitz. Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 204; II (1894), S. 201.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 357f. Akten (G).- SZM Prag Louny Nr. 11 Instalacní kázáni rb. Dr. R. Federa, 1913.- Siegel 55-59, 64 Ra- binát v Lounech, "Rabbinat Laun".

*LEDETSCH [Ledeč nad Sázavou], Czaslauer Kreis <> um 1899 J. Nettl.

*LEITMERITZ [Litoměřice], Leitmeritzer Kreis <> 1875 K. G. <> erster Rb. um 1872 Dr. Samuel Back (geb. 1841 in Freistadel a. d. W., gest. 29. Mai 1899 in Prag) <> um 1877 “Leopold Kohn zu Leit - meritz im ganzen ausgedehnten Umfange der Kultusgemeinde Leitmeritz“ <> 1878-1899 Religionsleh- rer Joachim Wittenberg <> 1899-1906 Dr. Max Schornstein (geb. 1870 in Tachau, gest. 1949 in Tel- Aviv), wechselt nach Kopenhagen <> Dr. Absolon Morgenstern Literatur.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S.368.

*LEITOMISCHL [Litomyšl], Chrudimer Kreis <> um 1893 Dr. Kohn Akten (G).- SZM Prag Litomyšl Nr. 8 Rabín, hlavní personálie, 1927-1938.

*LIBAN [Libáň], Bunzlauer Kreis <> um 1893 Josef Kraus <> Nach Lippe amtierte in Libau (!) vor 1899 ein Josef Adler.

LIBOSCHOWITZ [Libochovice], Leitmeritzer Kreis <> um 1820 unbesetzt <> Seligmann Rapp <> Samuel Neuburg <> Naftali Gundelfinger <> Jakob Gundelfinger <> 1839-1848 Aron Günzburg (geb. 1808 in Prag, gest. nach 1868 in den USA) <> 1849-1858 Simon Friedmann (geb. in Verbó, Slo- wakei), wechselt nach Teschen in Schlesien <> 1859-1864 Dr. Altar <> 1864-1872 Samuel Nagel <> um 1893 Philipp Lederer (geb. 1834 in Ronsperg, Böhmen, gest. 1906 in Rosenberg) Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 207.- Gold (Hrsg.), Juden- gemeinden Böhmens, 1934, S. 375.

LICHTENSTADT [Hroznětín], bis 1850 Elbogner (und Saazer) Kreisrabbinat <> bis 1791 Isaak Fränkel (geb. in Fürth, gest. 12. Juli 1815 in Schwabach) <> um 1795 Isaias Lewi (geb. 1742 in Eid- litz, Nordböhmen, gest. 7. Feb. 1831 in Teplitz) <> um 1791/1815 KR Josef Lerner (gest. 30. Jan. 1836 in Pest); außerdem werden Abraham Salomo Lichtenstadt und Abraham Krakauer Halevi als Rb. genannt <> um 1820 unbesetzt <> 1833-1850 KR Salomon Sachs (geb. ca. 1795 in Strakonitz, Böh- men, gest. 30. Apr. 1850) <> um 1857 vakant <> um 1895 Dr. Wilhelm Klauber <> 1899-1902 Eze- chiel Nußbaum <> 1902-1905 Hermann Spielmann <> ab 1905 Samuel Springer Literatur.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 380. 124

LIEBEN [Libeň], Vorstadt im Nordosten Prags, seit 1901 VIII. Stadtbezirk, Kauřimer Kreisrabbinat <> 1792 Moses Glogau (geb. in Eisenstadt, gest. 12. Tischri 5595/1834 in Deutschkreuz, Burgenland) <> um 1808-1832 KR Lazar Karpeles (geb. ca. 1754 in Prag, gest. 27. April 1832) <> 1832-1853 KR Salomon Winter (gest. 18. Juni 1853); 1858 neue Synagoge in der ul. Ludmilina <> um 1858-1890 KR Jacob Haller (geb. ca. 1812 in Goltsch-Jenikau, Ostböhmen, gest. 3. Nov. 1890)

LITTEN [Liteň], Berauner Kreis <> um 1793 N. N. <> um 1820 Salomon Seckendorf <> um 1851 Benedikt Schwarzkopf <> um 1873 N. N. <> um 1877 Karl J. Polesi, Trauungsbefugnis nur aufgrund von Delegation <> um 1893 S. Friedenthal Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 209.

*LOBOSITZ [Lovosice], Leitmeritzer Kreis <> 1886-1905 Religionsweiser, dann Rb. Heinrich Saar <> 1905-1906 Salomon Löwy <> 1906-1907 Ignaz Löwy <> 1907-1908 Heinrich Brock <> 1908-1912 Dr. Salomon Frankfurter, wechselt nach Berlin <> 1912-1916 Dr. Emil Friedmann, wech- selt nach Pardubitz <> 1917-1921 Dr. Moritz Müller, wechselt nach Klattau Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 209; II (1894), S. 205.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 386.

*LUBENZ [Lubenec] <> 1898-1928 Rudolf Polesie (geb. 1866 in Liebeschütz bei Saaz) Literatur.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 371.

*LUCK bei Buchau [Luka], Elbogner Kreis <> ca. 1850-1870 Prediger Israel Friedmann <> um 1873 N. N. <> um 1877 Israel Friedlander, Trauungsbefugnis nur aufgrund von Delegation <> um 1899 J. Baum, vorm. in Reichenau Literatur.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 388.

*LUDITZ [Žlutice], Elbogner Kreis <> 1875 K.-G. <> 1875-1915 Moritz Hoffer <> 1926- Bern- hard Engl Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 210, nennt Hoffer nur als Religionslehrer.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 390.

LUSCHE [Luže], Chrudimer Kreis <> um 1820 unbesetzt <> um 1837 KRt <> 1841 bis nach 1850 Markus Meier Haller (geb. in Goltsch-Jenikau, Ostböhmen) <> um 1857/69 Abraham Beer Kauder <> um 1893/99 Emanuel Mautner Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 211, nennt Mautner nur als Religionslehrer.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 394. Akten (G).- SZM Prag Luze Nr. 6 Osobní spisy rabína, 1934-1938.

*MARIENBAD [Mariánské Lázně], Pilsner Kreis <> 1875 K.-G. <> bis 1878 Dr. Philipp Lederer (geb. 1834 in Ronsperg, Böhmen, gest. 1906 in Rosenberg) <> 1892-1897 Dr. Eduard Ezechiel Goitein (geb. 1864 in Högyesz, Ungarn, gest. 5. März 1914 in Burgkunstadt), RS <> ab 1897 Dr. Philipp Gold- berger (geb. 1869 in Wien), JTS <> 1911-1927 Dr. Joseph Diamant (geb. 1877 in Tyrnau, Ungarn, gest. 1927). <> Danach nicht mehr besetzt. 125

Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 212; II (1894), S. 208.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 397.

*MASCHAU [Mašťov], Saazer Kreis <> um 1893 Salomon Kohn <> 1912-1922 Alfred Schapir- nik <> 1922-1929 Jonas Traub Literatur.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 398.

*MELNIK [Mělník], Bunzlauer Kreis <> um 1894 Rb. und Kantor David Stransky <> Adolf Pollak Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, II (1894), S. 208.

MERKELSGRÜN [Merklín], Elbogner Kreis <> um 1820 unbesetzt <> um 1846 Steinbach <> um 1851 vakant <> um 1893 Salomon Seger (Lippe 1899: "Samuel Seger") Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 214.

MICHELOB [Měcholupy], Saazer (und Elbogner) Kreisrabbinat <> um 1820 KR Josef Lerner

*MICHLE [Michle], Vorstadt im Südosten Prags <> um 1893 Alois Kraus

*MIES [Stříbro] 1875-1926 Moritz Sabbath <> 1926- Bernhard Glaser Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, II (1894), S. 210.- Gold (Hrsg.), Juden- gemeinden Böhmens, 1934, S. 399, mit dem Bildnis eines Rb. Jakob Klemperer.

*MILIN [Milín], Berauner Kreis <> um 1873 N. N.

MISCHKOWITZ [Myslkovice], Taborer Kreis <> um 1820 unbesetzt <> ca. 1846 bis ca. 1852 Mo- ses Schiffmann (geb. 1811 in Lieben b. Prag, gest. 12. Jan. 1894 in Prag) <> um 1857 vakant <> Mo- ritz Kornfeld (geb. in Tutschap, Südböhmen), seit ca. 1845 Lehrer, seit 1867 Rb. <> um 1893 Moritz Zrzavy

*MITROWITZ [Mirovice], Prachiner Kreis <> um 1899 J. Freund Literatur.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 403 (Abb. vom Rabbinerhaus)

*MNISCHEK [Mníšek], Berauner Kreis <> um 1893 Rb. und Schulleiter Samuel Katz Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, II (1894), S. 211.

*MÜHLHAUSEN [Milevsko] <> 1867-1876 Wilhelm Rosenstrauch aus Krakau <> um 1893 Isaak Nettl Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, II (1894), S. 211. 126

MÜNCHENGRÄTZ [Mnichovo Hradiště], Bunzlauer Kreis <> um 1820 unbesetzt <> 1837-1846 Abraham Grünfeld (geb. 1800 in Kolin) <> 1846 bis um 1850 Dr. Marcus Melis (geb. 1811 in Prag) <> ab 1877 von den Schullehrern verwaltet <> um 1894 Sigmund Schrecker <> um 1899 Salomon Spitz Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, II (1894), S. 214.- Gold (Hrsg.), Juden- gemeinden Böhmens, 1934, S. 411.

MUTTERSDORF [Mutěnín] <> um 1816 Samuel Ehrmann <> um 1820 unbesetzt <> 1851-1858 Jakob Utitz <> 1858-1882 Pinkas Hauser <> 1883-1884 Beer Wachtel <> 1885-1886 Hardtmann <> Dr. Benjamin Neumann <> 1888-1889 Pollak <> 1894-1900 Moses Larschan <> Ignaz Fischer aus Wotitz Literatur.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 406.

NACHOD [Náchod], Königgrätzer Kreis <> um 1774 Lewin Caro (gest. 1797 in Inowrazlaw, Net- zedistrikt) <> um 1780 Mosche Blumenau <> bis 1806 Aron Karfunkel (geb. 1762 in Kalisch, Groß- polen, gest. 16. Jan. 1816 in Breslau) <> um 1820 unbesetzt <> bis ca. 1824 Jesaja Benet (geb. 1792 in Nikolsburg, Mähren, gest. 19. Kislew 5625/1864 in Nagykálló, Ungarn) <> 1845-1889 KR Dr. Jonas Julius Wiesner (geb. 1814 in Nachod, gest. 14. Mai 1889); 1877: “im ganzen ehemaligen Königgrätzer Kreise und in den politischen Bezirken Hohenmauth, Landskron und Leitomyschl“ <> 1890-1892 Dr. Eduard Ezechiel Goitein (geb. 1864 in Högyesz, Ungarn, gest. 5. März 1914 in Burgkunstadt) <> um 1893 Dr. Hirsch Goitein <> 1898- Dr. Heinrich Brody (geb. 1868 in Ungvár, Ungarn), wird später Prager Oberrabbiner <> Isak Schur <> Isak Mautner <> David Schur <> Jakob Pick <> Adolf Neu <> Prof. Dr. Gustav Sicher <> 1929-1932 Dr. Hugo Stransky (geb. 1903 in Prag-Weinberge, gest. 1983 in Kfar Saba, Israel), nach England emigriert Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 220; II (1894), S. 215.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, 1934, S. 413.

*NEPOMUK [Nepomuk], Klattauer Kreis <> um 1894 Josef Adler <> um 1899 Ignatz Tschassny Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 222; II (1894), S. 216.

*NETSCHETIN [Nečtiny], Pilsner Kreis <> um 1873 N. N. <> um 1894 Rb.-Stellverteter und Reli- gionslehrer Leopold Rosenthal Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, II (1894), S. 216.

*NEUBENATEK [Nové Benátky, heute Benátky nad Jizerou], Bunzlauer Kreis <> um 1894/99 Leo- pold Butter Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, II (1894), S. 219.

NEUBIDSCHOW [Nový Bydžov], Bidschower Kreis <> um 1820 unbesetzt <> bis 1832 Salomon Winter <> 1834 bis um 1850/57 Abraham Moses Freund <> um 1860 Prediger Jakob Eisner <> um 1879 L. Müller <> um 1893 Dr. Abraham Löwy <> 1894-1898 Dr. Felix Kanter (geb. 1871 in Geor- genburg, Rußland) <> Siegmund Schrecker <> ab 1919 Adolf Mellion <> M. Guttmann 127

Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 222.- Gold (Hrsg.), Juden- gemeinden Böhmens, 1934, S. 419. Akten (G).- SZM Prag Nový Bydžov Nr. 8 Zaležistosti rabinátu, 1934-1936.

*NEUBISTRITZ [Nová Bystřice], Taborer Kreis <> 1893-1922 Hermann Steiner

NEUERN [Nýrsko], Klattauer Kreis <> um 1820 N. N. <> 1840-1853 Dr. Samuel Praschak (vgl. Orient 1846, S. 196) <> um 1857 Moriz Singer <> 1865-1873 Nagel <> 1873-1876 Stern <> 1876- 1913 Max Reiser (geb. 1839 in Hausbrunn, Komitat Preßburg, gest. 5. Jan. 1913) <> 1913-1915 Arpad Hirschberger <> 1915-1917 Schapira <> 1918-1920 A. Beck <> 1921- Emil Klauber Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, II (1894), S. 220.- Gold (Hrsg.), Juden- gemeinden Böhmens, 1934, S. 430 (Foto von Rb. M. Reiser).

NEUGEDEIN [Kdyně], Klattauer Kreis <> ca. 1863-1875 Rb. und Lehrer Gottlieb <> um 1895- 1902 Sigmund Fischel <> 1902-1904 Josef Kraus <> 1905-1908 Adolf Urbach <> bis 1910 Ezechiel Nußbaum <> 1910-1911 Siegmund Beinkeles <> 1911-1914 Alois Schirenz <> danach zum Rt. klat- tau. Literatur.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 444f.

NEUHAUS [Jindřichův Hradec], Taborer Kreisrabbinat <> um 1773 KR Juda-Löb Raschwitz (gest. 23. Dez. 1784 in Tachau, Westböhmen) <> um 1801 KR Abraham Fischmann (geb. in Liebeschütz bei Saaz, gest. 22. Okt. 1829 in Schaffa, Mähren) <> 1812-1817 KR Samuel Löb Kauder (geb. 1766 in Prag, gest. 6. Mai 1838 das.) verlegt das Rabbinat vor 1820 nach Kalladey <> bis 1848 RV Samuel Flußmann (gest. 1848) <> 1848 RV Marcus Freund <> um 1857 vakant <> 1875-1886 Leopold Thorsch (gest. 1911 in Schlan, Zentralböhmen), wechselt nach Schlan <> 1893-1907 Rb. und Schullei- ter Karl Horner (gest. 28. Sept. 1909), seit 1886 Schullehrer in N. <> 1907-1911 Dr. Heinrich Schwenger (geb. in Kejzlitz b. Humpoletz), wechselt nach Lundenburg, Mähren <> 1911-1915 Jakob Utitz (gest. 14. Juni 1915), zuvor in Brandeis a. E. <> 1915- Dr. Michael Rachmuth Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, II (1894), S. 221.- Michael Rachmuth, "Die Juden in Neuhaus", JGGJCSR 3 (1931), S. 185ff; 4 (1932), S. 183-252.- Gold (Hrsg.), Judenge- meinden Böhmens, 1934, S. 449-451.

NEUSEDLISCH [Nové Sedliště], Pilsner Kreis <> um 1769 Jakob <> Rabbi Epstein <> Rabbi Kalman aus Budin <> um 1810/34 Salomon Bandiner <> 1851-1853 Zacharias Spitz, Schullehrer seit 1845 <> um 1857 vakant <> 1895-1902 Isak Frankl

NEUSTADTL am Klinger [Stráž] <> Rb., Lehrer und Vorsänger Moses Recht Literatur.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 458.

*NEUSTRASCHITZ [Nové Strašecí], Rakonitzer Kreis <> um 1893 G. J. Utitz <> um 1899 Sig- mund Kohn; Dr. Friedrich Knöpfelmacher Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 226. 128

*NEUSTUPOW [Neustupov], Taborer Kreis <> 1864-1893 Dr. Isak Eisner, Religionsweiser seit ca. 1858; 1877: Dr. E. Eisner, Trauungsbefugnis nur aufgrund von Delegation Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 226.

NEUZEREKWE [Nová Cerekev], Taborer Kreis <> bis 1832 Daniel Frank (geb. 1796 in Radenin bei Tábor, Böhmen, gest. 9. Juni 1860 in Kolín), in Neuzerekwe <> um 1877 Isak Polatschek, Trau- ungsbefugnis nur aufgrund von Delegation. Am Ende des Jhs. Verlegung des Rabbinatssitzes nach Pil- grams. Literatur.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 478, Fotos der Rb. Isak Polácek, Karel Freud, Leopold Polák.

NEWEKLAU [Neveklov], Berauner Kreis <> ab 1863 Josef Klineberger, seit 1854 Religionsweiser <> um 1893/94 Rb. und Schulleiter Adolf Rosenzweig <> um 1899 Heinrich Pick Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 227; II (1894), S. 224.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 462, mit Fotos der Rb. Leopold Marodý und Hynek Lede- rer.

NEZDASCHOW [Neznašov], Budweiser Kreis <> um 1820 unbesetzt <> um 1850 Ignaz Stern <> um 1852 N. N. <> um 1857 vakant

*NIMBURG [Nymburk], Bunzlauer Kreis <> um 1893/99 Rb. und Lehrer Jacob Goldstein (geb. in Pacov), von der tschech. Universität in Prag Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 228.- Gold (Hrsg.), Juden- gemeinden Böhmens, 1934, S. 464.

*PARDUBITZ [Pardubice], Chrudimer Kreis <> als erster Rb. der Gemeinde 1895-1930 Adolf Nähnadel oder Nenadl (gest. 1930). Literatur.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 470 (mit Foto S. 469).

PETSCHAU [Bečov nad Teplou], Elbogner Kreis <> 1825-1836 Isak Pereles (geb. ca. 1778 in Ron- sperg, gest. 23. Juni 1851 in Rakonitz) <> 1844-1852 Simon Popper (geb. 1816 in Ronsperg, gest. 28. Okt. 1882 in Prag) <> um 1857 vakant <> um 1861-1863 Dr. Bernard Fischer (geb. 1821 in Budikau, Böhmen, gest. 17. Juni 1906 in Leipzig) <> um 1893 Ignatz Fischer

PILGRAMS [Pelhřimov], Taborer Kreis <> um 1899 Adolph Pollak

PILSEN [Plzeň] um 1846 Pilsner Kreisrabbinat <> um 1820 unbesetzt <> um 1846 KR Angelus Kafka (gest. 17. Mai 1870); am 8. April 1859 Einweihung der Synagoge <> 1861-1867 KR Dr. Moritz Deutsch, geb. in Waag-Welsche, Slowakei <> um 1867 S. Graf <> 1868-1880 Dr. Heinemann Vogel- stein (geb. 1841 in Lage, Lippe, gest. 4. Aug. 1911 in St. Moritz), von Zach. Frankel empfohlen; 1877: “im ganzen ausgedehnten Umfange der Kultusgemeinde Pilsen“ <> 1880-1882 Dr. Nathan Porges (geb. 1848 in Proßnitz, Mähren [1846 in Prag?], gest. 1924 in Würzburg) <> 1882-1890 Dr. Jecheskel Caro (geb. 26. 11. 1844 in Pinne, Posen, gest. 24. Dez. 1915 in Wien) <> 1891- Dr. Adolf Posnanski 129

(geb. 1854 in Raziazek), vorm. in Reichenberg <> 1907-1914 Dr. Ludwig Golinski (geb. 1879 in Lissa, gest. 1942 [?] in Israel) Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 232; II (1894), S. 229.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 487f. Akten (G).- SZM Prag Plzeň Nr. 38 Evidence zaměstnanců smlouvy s rabíny, 1910-1919.- Nr. 145 Rabinátní dobrozdání o kremaci a odpovědi různych náb. obcí, 1924. Archiv.- Archiv města Plzně, Veleslavínova 19, 30577 Plzeň.

*PISEK [Písek], Prachiner Kreis <> Dr. Moritz Janowitz, HWJ <> ab 1887 Dr. Markus Hirsch Friedländer (geb. 1838 in St. Georgen, Ungarn, gest. 19. Jan. 1919 in Wien), zuvor in Kanitz (Mähren) Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 233; II (1894), S. 230.- M. Grünewald, Zur Geschichte der jüdischen Gemeinden Písek und Mirotitz, Prag 1926.- Gold (Hrsg.), Ju- dengemeinden Böhmens, 1934, S. 500.

*PLATZ [Stráž nad Nežárkou], Budweiser Kreis <> um 1820 unbesetzt <> ca. 1858 bis nach 1863 Leopold Müller (geb. in Swietlau, Böhmen) <> um 1873 N. N.

*PODEBRAD [Poděbrady], Bidschower Kreis <> um 1894/99 Rb., Lehrer und Kantor Adolf Wies- meyer Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, II (1894), S. 230.- Gold (Hrsg.), Juden- gemeinden Böhmens, 1934, S. 506 mit Foto von Rb. Jindřich Weil.

*PODERSAM [Podbořany], Saazer Kreis <> erster Rb. der Gemeinde 1892-1907 Rudolph Rychnovsky (gest. 1907), amtierte schon seit ca. 1883 als Lehrer <> seit 1908 Ignatz Duschak Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 234; II (1894), S. 231.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 502f.

*PODMOKL [Podmokly] bei Schüttenhofen, Prachiner Kreis <> um 1873 N. N.

*POLITSCHKA [Polička], Chrudimer Kreis <> um 1894 Rb. und Rel.-Lehrer Jacob Wantuch Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 235; II (1894), S. 231. Akten (G).- SZM Prag Polička Nr. 5 Rabín, personální spisy, 1926-1935.- Siegel 88 Duchevní správa náb. insr. obce Policka, "Rabbinat der isr. Cultusgemeinde".

POLNA [Polná], Czaslauer (und Chrudimer) Kreisrabbinat <> um 1820 KR Samuel Brod (geb. 1771, gest. 21. Nov. 1852 in Hermanmestetz) <> um 1848-1893 Dr. Philipp Polatschek (geb. ca. 1819 in Kolín, Böhmen, gest. nach 1893), Kreisrabbiner seit 1860, 1877: “im ganzen ehemaligen Chrudimer und Czaslauer Kreise“ <> 1894- Dr. Moritz Goldberg, vorm. in Horschitz Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 235.- Gold (Hrsg.), Juden- gemeinden Böhmens, 1934, S. 510. Akten (G) .- SZM Prag Polná Nr. 9 Postovní kniha, rabinátu, a matričníno úř. [Matrikelbehörde], 1864-1896.- Nr. 12 Zaměstnanci obce, osobní spisy, 1832-1890.- Nr. 39 Seznam rabínů v Cechách 130

oprávnenych oddávat [Liste der böhmischen Rabbiner mit Traubefugnis], 1877.- Nr. 50 (34030) Dopis Aharona Kornfelda představenému obce, 1841.- Nr. 51 Dopis rb Hildesheimera k pomoci palestinskym chudym [Brief des Rabbiners H. zur Hilfe für die Armen in Palästina], 1858.- Nr. 140 (34029) Protokol o bohosluzbě [Gottesdienst] a rabínské kapli (Bet Ha-Midras), 1858.

POSTELBERG [Postoloprty], Saazer Kreis <> um 1820 unbesetzt <> um 1857 Dr. Enoch Ascher <> ab 1865 Dr. Samuel Mühsam (geb. 1837 in Landsberg, Schlesien, gest. 20. Feb. 1907 in Graz), ver- legt das Rt. nach Saaz <> 1867-1912 Wilhelm Stein <> Dr. Arpad Hirschberger <> Emil Klauber <> Samuel Ungermann Literatur.- Lt. Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens ist Stein noch 1893/94 nur "Vorbeter und Religionslehrer".- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 514.

*POSTRZIN [Postřižín] b. Melnik <> um 1893 Jacob Stern

PRAG [Praha] Oberrabbinat der Inneren Stadt, an der Altneusynagoge, Synagogenplatz <> 1753- 1793 Oberrabbiner Ezechiel b. Juda Landau "Noda Bihuda" (1713-1793), mit 2. Oberjuristen Josef Lieberles (gest. 1780). Nach seinem Tod bleibt das Oberrabbinat vakant. <> 1793-1794 "erster Ober- Jurist und Religions-Vorsteher" Salman Gumpertz Emrich (1713-1794) im Kollegium mit 2. Michael Bachrach, 3. Jakob Günzburg, 4. Elasar Fleckeles, 5. Samuel Landau. <> 1794-1801 "erster Oberjurist" Michael Bachrach (1730-1801) <> 1801 "erster Oberjurist" Elasar b. David Fleckeles (geb. 1754 in Prag, gest. 27. April 1826) <> 1801-1832 "erster Oberjurist" Samuel b. Ezechiel Landau (geb. 1751 in Jampola, Polen, gest. Nov. 1832), mit Beisitzern Fleckeles und Löb Melis. <> 1835-1838 "erster Ober- jurist" Samuel Löw Kauder (1770-1838), mit Beisitzern Ephraim Löw Teweles (1773-1849) und Sa- muel Freund (1794-1881, im Amt 1832-1870). <> 1840-1865 Oberrabbiner Salomon Juda-Löb Ra- poport (geb. 1790 in Lemberg, gest. 16. Okt. 1867), zuvor in Tarnopol, seit 1850 mit Freund als einzi- gem Beisitzer (Roubík, JGGJCR 7, 1935, S. 342). <> 1867-1870 Samuel Freund <> 1870-1880 Rabbi- natsverweser Michael Adler (1815-1889), Religionslehrer <> 1880-1889 Oberrabbiner Dr. Markus Hirsch (geb. 1833 in Tisza-Beö, Ungarn, gest. 18. Mai 1909 in Hamburg) <> 1889-1912 Oberrabbiner Dr. Nathaniel Ehrenfeld (geb. 1843 in Csusz bei Komorn, Ungarn, gest. 17. Feb. 1912), vorm. in Prenzlau und Gnesen <> 1912-1933 Dr. Heinrich Brody (geb. 1868 in Ungvár, Ungarn, gest. 7. Mai 1942 in Jerusalem), RS Literatur.- M. H. Friedländer, Leben und Wirken der hervorragendsten rabbinischen Autoritäten Prags, 1902.- Karl Baum, "Das jüdische Prag der Gegenwart in Zahlen", MGWJ 73 (1929), S. 349-365.- Gutmann Klemperer, "The Rabbis of Prague 1609-1879", Historia Judaica 13 (1951), S. 55-82.- Hillel J. Kieval, "Caution's Progress. The Modernization of Jewish Life in Prague, 1780-1830", in Jacob Katz (Hrsg.), Toward Modernity. The European Jewish Model, New Brunswick und Oxford 1987, S. 71-105. Archiv. Archiv hlavního města Praha, Husova 20, 15800 Praha, Tel. 0042-2-262100 und 228851.

(PRAG [Praha],) Jeschiwaleiter <> ca. 1730-1769 Meir Fischels gen. Bunzlau <> 1769-1808 Löb Fischels (geb. 1732, gest. 16. Apr. 1808), Sohn des Vorgenannten <> 1808-1811 Jakob Günzburg (geb. 1743 in Prag, gest. 25. Sept. 1815) <> 1811-1826 Nehemias Trebitsch (geb. 1779 in Prag, gest. 4. Juli 1842), seit 1823 staatlich anerkannt, gemeinsam mit Maier Glogau (gest. 24. Aug. 1829) und des- sen Bruder Löb Glogau (gest. 17. Juni 1856). 131

(PRAG [Praha],) Tempel, offiziell "Verein zur Verbesserung des israelitischen Kultus", in der Alt- schul, Kreuzgasse <> 1835 (Feb.) Eröffnungsrede von Dr. Zacharias Frankel (1801-1875), Rabbiner in Teplitz <> ab 1835 (Sept.) Prediger Dr. Leopold Zunz (geb. 1794 in Detmold, gest. 17. Mai 1886 in Berlin) <> 1836-1844 Prediger Dr. Michael Sachs (geb. 1808 in Glogau, gest. 31. Jan. 1864 in Berlin); am 21. April 1837 wird der neue Ritus eingeführt <> 1844 Berufung von Dr. Wolf Aloys Meisel wird rückgängig gemacht <> 1844-1845 Prediger Simon Löb Schwabacher (geb. 1820 in Oberdorf/Württ., gest. 1888 in Odessa) <> 1846-1890 Prediger Dr. Saul Isaak Kämpf (geb. 1818 in Lissa, gest. 16. Okt. 1890 in Prag), zuvor in Strelitz <> um 1893 Dr. Siegmund Gelbhaus (geb. 1850 in Tysminitz, Galizi- en, gest. 9. Sept. 1928 in Baden bei Wien) <> 1893-1897 Prediger Dr. Armand Kaminka (geb. 1866 in Berditschew, gest. 12. März 1950 in Tel Aviv), wechselt nach Essek Literatur.- Wilhelm Klein, 100 Jahre Verein für geregelten Gottesdienst der Israeliten an der Alt- schule in Prag, der ältesten Synagoge daselbst, Prag 1937.- Frantisek Roubík, "Von den Anfängen des Vereins für Verbesserung des isr. Kultus in Böhmen", JGGJČR 9 (1938), S. 411-417.

(PRAG [Praha],) Meisel-Synagoge, Joachimsgasse <> 1864 Einführung des Reformgottesdienstes <> 1864-1882 Dr. Abraham Stein (geb. 1818 in Wanfried a. d. Werra, gest. 30. Aug. 1882) <> 1885- Dr. Alexander Kisch (geb. 1848 in Prag, gest. 1917) Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, 1893, S. 34.

(PRAG [Praha],) Klaus-Synagoge, Hampasgasse <> um 1869 Dr. Jakob Kohn

(PRAG [Praha],) Neusynagoge, Breitgasse <> 1854-1855 Lazar Pollak (geb. 1822 in Neutra, Un- garn) <> um 1869/93 Dr. Moritz Tauber Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, 1893, S. 34.

(PRAG [Praha],) Pinkas-Synagoge, Pinkasgasse <> um 1869 Dr. Emil Hoff

(PRAG [Praha],) Großhof-Synagoge, Rabbinergasse <> um 1869 Dr. S. Rosenberg

(PRAG [Praha],) Hohe Synagoge, Schuppengasse <> um 1869 Moses Singer

(PRAG [Praha],) Erster Rabbiner der Simeon L. Kuh-Klausstiftung, Meiselgasse, Haus C 73/V, nach 1808 auch Jeschiwaleiter <> 1780-1815 Jakob b. Isaak David Günzburg (geb. 1743 in Prag, gest. 25. Sept. 1815 das.) <> 1815-1826 Nehemias Trebitsch (geb. 1779 in Prag, gest. 4. Juli 1842 ebd.) <> Ga- briel Isack Presburger (geb. 1779, gest. 3. März 1858). Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, 1893, S. 82.

(PRAG [Praha],) Zweiter Rabbiner der Simeon L. Kuh-Klausstiftung <> 1780-1801 Michael Bachrach (1730-1801) <> Anfang 19. Jh. bis um 1817 Samuel Löw Kauder (1770-1838) [Konjektur]

(PRAG [Praha],) Erster Rabbiner der Israel Simon Frankel-Klausstiftung, Rabbinergasse, Haus 196/V <> gegründet 1785<> Elasar Fleckeles (geb. 1754 in Prag, gest. 27. April 1826) <> 1826-1868 Simon Lasch 132

Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, 1893, S. 82, 102f.

(PRAG [Praha],) Zweiter Rabbiner der Israel Simon Frankel-Klausstiftung <> Isak Redisch (geb. 1792, gest. 9. Dez. 1849) <> Salomon Fritsch (geb. 1784, gest. 23. Nov. 1855) <> bis ca. 1880 Her- schmann E. Teweles.

(PRAG [Praha],) Rabbiner der Samuel Lucka-Klausstiftung <> 1795-1820 Bezalel Ronsburg (gest. 25. Sept. 1820)

(PRAG [Praha],) Rabbiner der Edler Joachim von Popper-Klausstiftung, Geistgasse <> 1801-1826 Elasar Fleckeles (geb. 1754 in Prag, gest. 27. April 1826 ebd.) <> vor 1869 Moses Kauder, und J. L. Altschul <> um 1893 M. Knöpfelmacher Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, 1893, S. 76, 82, 105.

(PRAG [Praha],) Rabbiner im Haus des Samuel Porges, dann Eva Porges-Klausstiftung, Joachims- gasse, Haus C 67/V <> um 1790-1813 Benedikt Jeiteles (1762-1813) <> ab 1820 Elias b. Selig Bondi (1777 - 23. März 1860) <> um 1893 Dr. Philipp Bondy Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, 1893, S. 82, 105.

(PRAG [Praha],) Rabbiner der Abraham Model Rieß-Klausstiftung, Rabbinergasse, Haus C 252/V <> Isak Kohn (geb. 1806 in Goltsch-Jenikau, gest. 11. Aug. 1855) Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, 1893, S. 82.

(PRAG [Praha],) Rabbiner der Sara Kollmann Bondy-Klausstiftung, Enge Gasse, Haus 45/V <> Bermann Bunzel (geb. 1799, gest. 21. Feb. 1855) Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, 1893, S. 82.

(PRAG [Praha],) Berauner Kreisrabbinat <> 1826-1856 Löb Glogau (geb. ca. 1787 in Prag, gest. 17. Juni 1856) <> um 1877 “Moses Schiffmann zu Prag im ganzen ehemaligen Berauner Kreise“.

PRASCHNO-AUGEZD [Prašný Újezd], Pilsner Kreis <> um 1820 Salomon Hartmann <> um 1857 Löwy Kohn

*PRČITZ [Prčice], Berauner Kreis <> um 1899 Ignaz Kohn <> seit 1924 Viktor Taussig Literatur.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 517.

*PRESTIZ [Přeštice], Pilsner Kreis <> um 1899 Leopold Singer Akten (G).- SZM Prag Přeštice Nr. 8 Rabín, 1894-1925.

*PRIBRAM [Příbram], Berauner Kreis <> um 1894 Jakob Urbach <> um 1899 Dr. Karl Kohn 133

Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, II (1894), S. 234.- Gold (Hrsg.), Juden- gemeinden Böhmens, 1934, S. 519 (Fotos). Akten (G).- SZM Prag Příbram Nr. 28 Rabínské záležitosti, stanovení práv rabína Judy Münzera, 1861.- Nr. 29 Rabínský plat, inkaso [Zahlungsbelege über das Rabbbinatsgehalt], 1868.- Nr. 30 Vdova [Witwe] po rb F. Löwyowá uhrada platu, 1869.- Nr. 31 Uprava platu rabína [Gehaltsregelung des Rabbi- ners], 1870.- Nr. 32 Inkaso platu pro kraj. rb. 1871, 1875.- Nr. 33 Rozhodnutí [Verordnungen] he- jtmanství o platech a poplatcích pro rb., 1879.- Nr. 34 Různé rabínské záléžitosti, 1892-1931.

*PRISTOUPIN [Přistoupim] <> um 1893 Aron Gottlieb

*RAAB [Rábí], Prachiner Kreis <> um 1873 N. N. <> 1890 vereinigt sich die Gem. mit Horazdio- witz. Literatur.- Fiedler, Jewish Sights, S. 156: "The community had a rabbi until 1872".

*RADAUN [Radouň], Leitmeritzer Kreis <> um 1894 Rb., Rel.-Lehrer und Kantor David Richter <> um 1899 Abraham Schwarzberg Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, II (1894), S. 235.

*RADENIN [Radenín], Taborer Kreis <> um 1893 S. Ehrenfreund

RADNITZ [Radnice], Pilsner Kreis <> um 1820 Josef Adler <> um 1894 Alois Kraus <> um 1899 Ph. Stein <> um 1904 A. Stein Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, II (1894), S. 236.

RAKONITZ [Rakovník], Rakonitzer Kreis <> um 1820 unbesetzt <> 1836-1851 Kreisrabbiner Isak Pereles (geb. ca. 1778 in Ronsperg, gest. 23. Juni 1851) <> 1857 Samuel Praschak <> um 1869 Rb. und Lehrer Simon Kohn; 1877: “im ganzen ausgedehnten Umfange der Kultusgemeinde Rakonitz“ <> um 1893 Rb., Religionslehrer und Schulleiter Dr. Jacob Rabinowitz <> 1897-1904 Dr. David Neu- mark (geb. 1866 in Szczerzec bei Lemberg, gest. 16. Dez. 1924 in Cincinnati), HWJ Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 240; II (1894), S. 236.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 520 (Foto). Akten (G).- SZM Prag Rakovník Nr. 10 Záležitosti rabinátu, 1929.

RAUDNITZ [Roudnice nad Labem], Rakonitzer Kreisrabbinat <> seit 1650 ist ein Rt. in R. belegt <> 1778-1826 Josef Emanuel Deutsch (geb. 1730 in Nikolsburg, Mähren, gest. 1826) <> um 1835 KR Jakob Mahler, wechselt nach Kalladey im Budweiser Kreis <> 1841-1870 KR Albert Kohn (gest. 7. Nov. 1870), predigt in dt. Sprache <> ein Jahr lang Markus Hulisch <> 1890-1893 Dr. David Moritz Klotz (geb. 1860 in Minsk, gest. 11. Dez. 1925 in Prag) <> ca. 1894-1904 Dr. Julius Reach <> ca. 1904-1911 Dr. Richard Feder (geb. 1875 in Wenzelsberg bei Beneschau, gest. 18. Nov. 1970 in Brünn) <> Dr. B. Wolf <> E. F. Löwy Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 240; II (1894), S. 236.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 527f.- Fiedler, Jewish Sights of Bohemia and Moravia, S. 161. 134

Akten (G).- SZM Prag Roudnice Nr. 10 Diář rabinátu a správy matrik, 1894-1903.- Nr. 12 Přípisy rabína a kantora představenstvu, 1863-1879.- Nr. 13 Zádost o pensi a platové prídavky zaměstnanců, 1867-1880.- Nr. 14 Stížnost košeraka na suspendování ze služby rabínem [Beschwerde des Schächters gegen seine Amtsenthebung durch den Rabbiner], 1890.- Nr. 15 Žádost o přijetí Dr Jul. Reacha a přípis rb Reacha o chybném hebr. napisu na hřbitove [Antrag über Aufnahme des Rabbiners R. und Bemer- kung des Rabbiners R. über eine falsche Inschrift auf dem Friedhof], 1900.- Nr. 16 Kázání a články Dr. Reacha [Predigten und Artikel Dr. R.s], c. 1900.- Nr. 20 Korespondence s rb Dr. Blochem z Vídně, 1883.

REICHENAU a. K. [Rychnov nad Kněžnou], Königgrätzer Kreis <> um 1814 Moses Joseph Spiro (gest. 3. Aug. 1830 in Kanitz, Mähren) <> um 1820 unbesetzt <> 1849-1858 Esriel (Israel) Gold- schmied (gest. Dez. 1858) <> ab 1859 Dr. Moritz Fein aus St. Georgen, Slowakei <> 1864-1894 Salo- mon Lengsfelder (geb. 1810 in Prag, gest. 14. Okt. 1894); Trauungsbefugnis nur aufgrund von Delega- tion <> ab 1895 Hermann Kohn Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 241.- Gold (Hrsg.), Juden- gemeinden Böhmens, 1934, S. 528 (Foto).- V. Hamáčková, "Cimétière juif à Rychnov nad Kněžnou", Ju- daica Bohemiae 1983, S. 35-42.

*REICHENBERG [Liberec], Bunzlauer Kreis <> 1863 K.-V. <> 1869-1889 Salomon Pollak (geb. 1811 in Leipnik, gest. 5. Juni 1895); 1877: “im ganzen ausgedehnten Umfange der Kultusgemeinde Rei- chenberg“ <> 1889-1891 Dr. Adolf Posnanski (geb. in Rußland, gest. 8. Okt. 1920 in Wien), JTS <> in- terimistisch Dr. Julius Reach <> ab 1892 Dr. Emil Hofmann (geb. 1867 in Prag, gest. 1956 in Tel Aviv), stellv. Vorsitzender des Rabbinerverbandes der ČSR. Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 245; II (1894), S. 238.- Emil Hofmann, "Geschichte der Juden in Reichenberg", in Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 561.

*Reitz <> um 1899 Ignatz Kohn

RESCHOLAU [Hřešihlavy] <> um 1820 unbesetzt <> um 1857 Löwy Weiner

RONSPERG [Ronšperk, heute Poběžovice na Šumavě], bis 1811 Klattauer (und Pilsner) Kreisrabbi- nat <> Falk Kohner <> Samuel Kohen Kostelhore <> 1812-1815 Eleasar Löw (geb. 1758 in Wodzi- law, Polen, gest. 1837 in Santo, Ungarn) <> um 1820 unbesetzt <> um 1846 M. L. Schwab <> um 1852/57 vakant <> um 1899 Jacob Folkmann Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, II (1894), S. 239, nennt Folkmann nur als "Religionslehrer".- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 575.

*ROSENBERG [Rožmberk nad Vltavou], Budweiser Kreis <> 1857-1861 Dr. Max Lamberg (geb. 1820 in Ungarisch-Ostra, Mähren, gest. 1890 in Wien), auch für Budweis und Linz zuständig <> um 1873 N. N. <> um 1899 Simon Willinger Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, nennt 1893/94 den Religionsweiser Ig- naz Saar. 135

*ROSCHDIALOWITZ [Rožďalovice], Bunzlauer Kreis <> um 1893 Leopold Reiß (nach Lippe: "Reich") Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 247.

*Rudy <> um 1893 Philipp Böhm

*RUMBURG [Rumburk], Leitmeritzer Kreis <> 1893 K.-G. <> 1893-1930 Ignaz Popper (geb. 1859, gest. 17. Nov. 1930) Literatur.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 578 (Foto).

*SAAZ [Žatec], Saazer Kreis <> 1867-1872 Dr. Abraham Frank (geb. 1832 in Oud-Beyerland, Holland, gest. Nov. 1917 in Köln) <> 1873-1881 Dr. Siegmund Maybaum (geb. 1844 in Miskolcz, Un- garn, gest. 1919 in Berlin); 1877: “im ganzen Umfange der ausgedehnten Kultusgemeinde Saaz“ <> 1881-1890 Dr. Anton Bärwald (geb. 1854 in Nakel, Posen, gest. 1890) <> Ausschreibung Neuzeit 1891, S. 70. <> 1891-1930 Dr. Simon Stern (geb. 1856 in Waag-Neustadt, Ungarn, gest. 29. Aug. 1930) Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 248; II (1894), S. 241.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 582-583: "Die Saazer Rabbiner".

*SCHISCHKOV [Žižkov], Vorstadt im Osten Prags, 1920 eingemeindet <> um 1893 Löwy Winter- berg Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 268, nennt Winterberg als "Cantor und Religionslehrer".

*SCHLAN [Slaný], Rakonitzer Kreis <> um 1852 kein Rabbinat <> Dr. Steiner <> um 1877 Jakob Stein <> Dr. Bondy <> 1886-1911 Leopold Thorsch (gest. 1911) <> Leopold Blum Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 249; II (1894), S. 242.- Sta- tuten in Stanovy Israelitské obce náboženské, Schlan (1905?), 31 S. [JNUL 66-B-880].- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 585. Akten (G).- SZM Prag Slaný Nr. 11 Korespondencní protokol rabinátu, 1886-1903.- Nr. 35 Připojení [Eingliederung] Hříškova ke slánskému rabinátu, 1896-1899.

SCHÖNLIND [Krásná Lípa], Leitmeritzer Kreis <> um 1820 Jakob Löwit

SCHÜTTENHOFEN [Sušice], Prachiner Kreis <> um 1820 kein Rabbinat <> um 1857/69 Abra- ham Schwarzkopf <> um 1875 Dr. Frankl aus Prag <> um 1879 Dr. Gottlieb Klein (geb. 1852 in Ho- mona, Slowakei, gest. 1914 in Stockholm) <> um 1893 Leopold Goldhammer <> um 1894/99 Dr. Josef Wolstein <> 1902- Dr. M. Rachmuth, HWJ Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 250; II (1894), S. 243.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 591. Akten (G).- SZM Prag Sušice: Nr. 12 Obsazování místa rabína [Besetzung der Rabbinerstelle], 1866- 1900.- Nr. 62 Vykazy o platech rabínovi, košerákovi a kraj. rabinovi [Abrechnung über die Gehälter des Rabbbiners, Schächters und Kreisrabbiners], 1853-1861.- Nr. 65 Kvitancní knížka [Quittungsbuch] mzdy rb dr Rachmutha, 1904-1912. 136

*SCHWARZKOSTELETZ [Černý Kostelec, heute Kostelec nad Černými lesy], Kauerzimer Kreis <> um 1893 Raphael Stein

SCHWIHAU [Švihov], zeitweise Klattauer (und Pilsner) Kreisrabbinat <> um 1820/25 KR Philipp Kohner <> 1835 KR Angelus Kafka <> 1843 Lazar Fürth <> 1860 Simon Fürth <> 1909 Siegfried Bret Literatur.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 345f.

*SELTSCHAN [Sedlčany], Berauner Kreis <> um 1893 Adolph Fried

SENFTENBERG [Žamberk], Königgrätzer Kreis <> um 1820 kein Rabbinat <> bis 1858 Josef Kohn (gest. 19. März 1859), vermutl. erster Rabbiner <> bis 1864 Abraham Kohn, wechselt als KR nach Königgrätz <> Vakanz. <> 1895-1911 Siegfried Kraus (geb. 1862 in Dolní Královice, gest. 1932 in Prag), wechselt nach Beraun Literatur.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 596.

SMICHOV [Smíchov], Rakonitzer Kreis, Vorstadt im Südwesten Prags, 1920 eingemeindet <> um 1820 Josef Elbogen <> 1833- um 1838 Wolf Baumer (geb. ca. 1797 in Jungbunzlau) <> nach 1841 Dr. Enoch Pisko <> 1863 Einweihung der Synagoge <> 1872-1899 Dr. Samuel Back (geb. 1841 in Freista- del a. d. W., gest. 29. Mai 1899 in Prag); 1877: “im ganzen ausgedehnten Umfange der Kultusgemeinde Smichow“ Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 252; II (1894), S. 245.

SOBORTEN [Sobědruhy], Leitmeritzer Kreis <> bis 1813 Joachim Loeb <> 1813-1849 Samuel Löwy, im Gubernialgutachten von 1820 nicht erwähnt <> vor 1900 Heinrich Gallandauer <> Vakanz, zu Aussig <> ab 1908 Max Kohn aus Münchengrätz <> 1917-1921 Josef Sagher Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 253.- Gold (Hrsg.), Juden- gemeinden Böhmens, 1934, S. 602-604.

STAAB [Stod] 30 Jahre lang Salomon Fantl <> 3 Jahre Siegfried Beinkeles <> Moritz Bussgang Literatur.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 610.

Světlá nad Sázavou <> 1854 K.-G. <> letzter Rabbiner war 1914-1930 Josef Bloch (gest. 1930) Literatur.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 616.- Fiedler, Jewish Sights, S. 171, über die Rabbinerwohnung.

STEINGRUB [Lomnička], Elbogner Kreis, um 1841 Simon Hainsfurth.

STIENOWITZ [Štěnovice], Pilsner Kreis <> um 1820 Moises Spitz (in "Těnowitz") <> um 1893 Max Frankl (in "Strenowitz") 137

STRAKONITZ [Strakonice], d. h. Judenvorstadt Bezděkov (Benzdiekau), Prachiner Kreis <> um 1820 nicht erwähnt <> um 1830 Lehrer Markus Pollak <> 1848-1874 Israel Fürth (geb. 5. März 1802, gest. 16. Nov. 1874), seit 1842 Religionsweiser <> um 1877: “Samuel Pražak zu Strakonitz im ganzen ehemaligen Piseker Kreise“ <> ab 1883 Lamberk <> ab 1886 Dankowitz <> um 1893 Jacob Sittig <> Bachrach <> Dr. Wolf <> Arnold Flaschner Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 254.- Gold (Hrsg.), Juden- gemeinden Böhmens, 1934, S. 614. Akten (G).- SZM Prag Siegel 115-116 "Rabbinat Strakonitz".

*STRANTSCHITZ [Strančice] b. Böhm.-Brod <> um 1894 Rb., Kantor und Schulleiter G. J. Utitz Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, II (1894), S. 249.

TABOR [Tábor], Taborer Kreis <> um 1819 More-Zedek Anschel <> um 1820 Rabbiner Adam Schwarz <> 1844-1882 Guttmann Klemperer (geb. 1815 in Prag, gest. 20. Jan. 1882), 1877: “im gan- zen ehemaligen Taborer Kreise“ <> 1884-1889 Dr. Nehemias Kronberg <> 1890-1923 Dr. Nathan Weisslowitz Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 255.- Gold (Hrsg.), Juden- gemeinden Böhmens, 1934, S. 628. Akten (S).- SZM Prag Tábor Nr. 12 Spojení [Vereinigung] rabinátů Tábor-Koloděje, 1905-1910.- Nr. 24 Spisy kraj. rabinátu, 1869-1878.

TACHAU [Tachov], bis 1811 Pilsner Kreisrabbinat <> bis 1784 KR Juda-Löb Raschwitz (gest. 23. Dez. 1784), bedeutendes Schulhaupt, mit Nathan Schak und Nachum Sofer (gest. 1814) <> bis 1811 KR Samuel Kohn (geb. 1780 in Amschelberg, gest. 20. Aug. 1811) <> um 1820 unbesetzt <> bis 1836 Markus Egerer (gest. 31. Okt. 1836) <> 1839-1852 Salomon Lengsfelder (geb. 1810 in Prag, gest. 14. Okt. 1894 in Reichenau) <> 1855-1898 Isak Schidloff (geb. 1817, gest. 12. Nov. 1898); 1877: “im gan- zen ausgedehnten Umfange der Kultusgemeinde Tachau“ <> 1899-1921 Dr. Moses Wohl (geb. in Tolcs- va, Ungarn) Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 256; II (1894), S. 250.- Josef Schön, Die Geschichte der Juden in Tachau, Brünn 1927, 161 S. [JNUL 32-V-1715].- Gold (Hrsg.), Ju- dengemeinden Böhmens, 1934, S. 633f, 644.

*TAUS [Domažlice], Klattauer Kreis <> um 1873 N. N. <> um 1893 Rb. und Rel.-Lehrer S. Klein- zeller Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 257.

TEPLITZ [Teplice], Leitmeritzer Kreisrabbinat <> Isaac Kalisch (gest. 1783) <> Naphtali Herz Emden (gest. 1796) <> Josef b. Abraham Leipen (gest. 1800) <> Isaias Löwi gen. Eidlitz (geb. 1742, gest. 7. Feb. 1831) <> 1831-1832 RV David Kulb (1767-1842), aus Deutschland gebürtig, amtiert in Teplizu seit 1820 (?)<> 1832-1836 Dr. Zacharias Frankel (geb. 1801 in Prag, gest. 1875 in Breslau) <> 1836-1878 David Pick (gest. 1878), predigt in dt. Sprache. 1877: “im ganzen ehemaligen Leitmerit- zer Kreise“ <> 1878-1887 Dr. Adolf Rosenzweig (geb. 1850 Turdossin, Ungarn, gest. 16. Aug. 1918 in Kolberg) <> 1887-1919 Dr. Adolf Kurrein (geb. 1846 in Trebitsch, Mähren, gest. 23. Okt. 1919) 138

Literatur.- Ad. Rosenzweig, "Skizze zur Geschichte der Juden in Teplitz", AZJ 1887, S. 13ff.- Statut der isr. Kultusgemeinde zu Teplitz, Teplitz (1890?), 28 S. [JNUL 2-63-B-3559].- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 257; II (1894), S. 252.- JE XII 107.- Paul Wanie, Geschichte der Juden in Teplitz, nach den vorhandenen Archivalien, Kaaden 1925 (= Uhls Heimatbücher des Erz- gebirges und Egertales, Bd. 13), 64 S. [JNUL 32-V-1721].- Friedrich Weihs, Aus Geschichte und Leben der Teplitzer Judengemeinde (1782-1932), Brünn/Prag 1932, 93 S. [JNUL S 36-B-846].- Friedrich Weihs, "Geschichte der Juden in Teplitz", in Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 648f, Porträts S. 655.

TERESCHAU [Terešov] <> um 1820 unbesetzt <> um 1857 Salomon Graf

*TRAUTENAU [Trutnov], Königgrätzer Kreis <> 1870 K.-G., 1885 Synagogenbau <> um 1893 bis nach 1920 Jacob Bader <> Dr. Freund <> ab 1937 Dr. Leiser Engelstein Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 259, nennt Bader nur als "Religionsweiser und Cantor".- Wlaschek, Nordostböhmen, S. 34.

*TRIBLITZ [Třebívlice], Leitmeritzer Kreis <> um 1877 Isaias Grünberger, Trauungsbefugnis nur aufgrund von Delegation <> um 1893 Wilhelm Pollak; Josef Bloch

TURNAU [Turnov], Bunzlauer Kreis <> um 1806 Markus Briesker <> um 1820 unbesetzt <> bis 1839 Abraham Grünfeld <> um 1857 vakant; vom KR verwaltet <> 1865-1866 Dr. Wilhelm Joseffy (geb. 25. Okt. 1825 in Sárospatak, gest. 5. März 1910 in Budapest) <> erneut vom KR verwaltet <> 1870-1875 Leopold Thorsch <> 1875-1883 Adolf Rotter <> 1883-1895 Hermann Kohn <> 1895- 1897 R. Nettl <> 1897-1903 Dr. Jacob Folkmann <> 1904-1912 Dr. Moritz Zrzavy <> 1912-1916 Karel Freud Literatur.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 681.

TUTSCHAP [Tučapy], Taborer Kreis <> um 1820 David Wurmfeld <> um 1850 Schik <> um 1857 vakant <> um 1873 N. N.

UNTERKRALOWITZ [Dolní Kralovice] <> 1858-1861 Juda Münzer, schon zuvor Religionsweiser <> um 1869 Joachim Wurm

*WALLESGRÜN [Kuzová] <> um 1899 Salomon Löwy

WÄLLISCH-BIRKEN [Vlachovo Brezí], Budweiser Kreis <> bis 1901 Isidor Schneider <> 1901- 1906 Julius Eisner <> 1906-1907 S. Neumann Literatur.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 703.

*WEINBERGE [Vinohrady], Vorstadt im Südosten Prags, 1920 eingemeindet <> 1897 Einweihung der Synagoge <> um 1893 Moses Stark <> um 1899 Dr. Gustav Weiner Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 262; II (1894), S. 257. 139

*WEITENTREBETITSCH [Široké Třebčice], Saazer Kreis <> um 1842 David Löwy (geb. ca. 1805 in Dub, Böhmen) <> Beer Bloch, predigt in dt. Sprache <> um 1893 Jacob Drobinsky; Rudolph Rich- nowowsky

*WESERITZ [Bezdružice], Pilsner Kreis <> um 1873 N. N. <> um 1893 Dr. J. H. Körper; Rudolf Dobrinsky

*WITTINGAU [Třeboň], Budweiser Kreis <> um 1893 Moritz Fischer; Josef Singer <> Moses Blann <> kurze Amtszeiten: Josef Bloch, Ephraim Löwy, Desidér Fischer, Wilhelm Presser, Nathan Guttmann

*WLASCHIN [Vlašim], Kauerzimer Kreis <> um 1893 Isidor Müller Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 265. .Akten (G).- SZM Prag Vlašim Nr. 7 Rabinát a bohosluzba, 1917-1938.

*WODNAN [Vodňany], Prachiner Kreis <> um 1873 Kreisrabbiner N. N. <> um 1877/93 Josef Schüller; 1877: Trauungsbefugnis nur aufgrund von Delegation Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 265.

WOLIN [Volyně], Prachiner Kreis <> um 1820 unbesetzt <> um 1857 Isak Fischl <> um 1877 Adolf Singer, Trauungsbefugnis nur aufgrund von Delegation <> um 1893 Moritz Bach <> um 1899 Ed. Schulhof Literatur.- Jahrbuch für die isr. Cultusgemeinden Böhmens, I (1893), S. 266.- Gold (Hrsg.), Juden- gemeinden Böhmens, 1934, S. 702f. Akten (G).- SZM Prag Volyně: Přípisy kraj. rabinátu, 1872-1873.- Nr. 38 Přípis kraj. úřadu o zákazu sbírky k oslave [Verbot einer Sammlung zur Feier] 25-letého jubílea rb Dr Philippsona v Magdeburku, 1858.

WOTITZ [Votice], Berauner Kreisrabbinat <> ca. 1650 Ortsrabbinat (JGGJČSR 9, 1938, S. 261) <> bis 1769 Tia Weil, wechselt nach Karlsruhe <> KR Natan Jerusalem <> um 1831 KR Markus Heller (als Bewerber in Teplitz erwähnt) <> um 1820 -1832 Juda Manheimer (gest. 15. Mai 1832) <> bis 1838 Daniel Frank (geb. 1796 in Radenin b. Tabor, gest. 1860 in Kolin) <> 1841-1852 KR Moses Löb Bloch (geb. 12.2.1815 in Ronsperg, gest. 6. Aug. 1909 in Nagymaros [10. Aug. 1909 in Budapest, nach Heuer]) <> um 1857 Lokal-, um 1873 Kreisrabbiner Moses Schiffmann (geb. 1811 in Lieben bei Prag, gest. 12. Januar 1894 in Prag) <> um 1899 Marcus Neumann Literatur.- Gold (Hrsg.), Judengemeinden Böhmens, 1934, S. 718-720.

*WSCHERAU [Všeruby], Pilsner Kreis <> um 1873 N. N <> um 1899 Josef Neu 140

M Ä H R E N [Morava]

Bevölkerung.- 1845 lebten in Mähren und Österr.-Schlesien 37.748 Juden. Status.- 1454-1514 Vertreibung aus allen sechs kgl. Städten (u. a. Brünn, Olmütz, Iglau); Niederlas - sung in den Landstädten.- LRt mit Sitz in Wien, dann Nikolsburg (1850 in Boskowitz, 1886 in Brünn).- 1754 General-Policey-Proceß- und Commercialordnung für die Judenschaft in dem Markgrafenthum Mähren, gibt den Jeschiwot eine genaue Ordnung. Institut der "Landesältesten" (r'Sy hmdynh): OLR und sechs Beisitzer.- 16. Jan. 1787 Erlaß zur Aufhebung der rabbinischen Jurisdiktion.- 27. Sept. 1824 allerhöchste Entschließung verlangt von den Rabbinern philosophische Bildung.- 26. Okt. 1842 Verord - nung über das jüd. Religions- und Schulwesen: Rabbiner erhalten nur Sechsjahresverträge (ZRIJ 1844, S. 81).- 1845 Schließung aller Jeschiwot in Mähren angeordnet.- 4. März 1849 oktroyierte Verfassung gewährt rechtliche Gleichstellung und im § 2 das Recht zur selbständigen Gestaltung der Gemeindean- gelegenheiten.- 30. August 1849 "Entwurf einer Synagogal-Verfassung der Bekenner des jüdischen Glaubens in Mähren", verabschiedet durch Versammlung der Gemeindevertreter in Nikolsburg unter Vorsitz von Landesrabbiner Hirsch (in LdO 1849, Sp. 673ff) schlägt Gliederung in Landes-, Bezirks- und Ortsrabbinate vor, letztere in Synagogen von 120 Familien und darüber.- 20. April 1888 Rabbiner- versammlung über Gemeindeordnung.- 21. März 1890 "Gesetz betreffend die Regelung der äußeren Rechtsverhältnisse der isr. Religionsgesellschaften", erkennt 50 Kultusgemeinden an. Das LRt wird nicht mehr erwähnt und erlischt mit dem Tod des letzten Trägers. Am 30. Okt. 1918 Gründung des "Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden in Mähren". Anzahl und Sitz der mährischen Rabbinate.- 1847 werden zur Landesrabbinerwahl Kreisvertreter entsandt: Abr. Placzek (Boskowitz, Br.), Pessach Topp (Bisenz, Hr.), Abr. Neuda (Loschitz, Ol.), Salo- mon Quetsch (Leipnik, Pr.), Beer Oppenheim (Eibenschütz, Zn.; Präsident); siehe AZJ 1847, S. 62. <> 1873 (nach Schimmer) 38 Rabbiner, und zwar Brü. Brünn, Damboritz, Eibenschütz, Eisgrub, Kanitz, Lomnitz, Neuraußnitz, Nikolsburg, Pohrlitz.- Hrad. Gaya, Kostel, Lundenburg, Markwaretz, Straßnitz, Ungar.-Brod, Ung.-Ostrau.- Igl. Battelau, Groß-Meseritsch, Iglau, Trebitsch, Triesch.- Olm. Boskowitz, Eiwanowitz, Gewitsch, Loschitz, Mähr.-Aussee, Mislitz, Proßnitz.- Prer. Holleschau, Kojetein, Krem- sier, Leipnik, Prerau, Weißkirchen.- Zn. Kromau, Piesling, Schaffa.- Unbekannt Tobitschau [Tova`cov, 15 km. südlich von Olmütz]. <> 1899 (nach Lippe) 51 Rabbiner, davon 43 mit akademischer Promotion. Juristische Literatur.- Hyronimus von Scari, Systematische Darstellung der in Betreff der Juden in Mähren und im k. k. Antheile Schlesiens erlassenen Gesetze und Verordnungen, Brünn 1835 (Zusätze Wien 1841) [JNUL 32-V-1714].- Theodor Haas, Die Juden in Mähren Darstellung der Rechtsgeschichte und Statistik unter besonderer Berücksichtigung des 19. Jahrhunderts, Brünn 1908. Historische Literatur.- L. Löw, "Geschichte der m.en Landesrabbiner", Wiener Blätter 1851; "Das m.e Landesrabbinat", Ges. Schrr. II S. 165-218 ("In Mähren wurde der Landesrabbiner mit einem jährli- chen Einkommen aus der Staatskasse ausgestattet").- A. Neuda, "Zur Geschichte der Juden in Mähren", Die Neuzeit 3 (1863), S. 467, 475, 477, 487ff, 510f, 521f, 569ff.- Nehemias Brüll, "Zur Geschichte der Juden in Mähren", Wiener Jahrbuch der Israeliten 2. Folge, 3. Jahrg. 5628 (1867/68), S. 181-220.- M. H. Friedländer, Kore Hadoroth. Beiträge zur Geschichte der Juden in Mähren, Brünn 1876.- Tiferet Jis- rael. Schilderungen aus dem inneren Leben der Juden in Mähren in vormärzlichen Zeiten, Brünn 1878.- Gerson Wolf, Die alten Statuten der jüdischen Gemeinden in Mähren (311 Tekanot) samt den nachfol- genden Synodalbeschlüssen, Wien 1880.- G. Deutsch, Zur Geschichte der Juden in Mähren, Brünn 1883.- Christian d'Elvert, Zur Geschichte der Juden in Mähren und Oesterr.-Schlesien, mit Rücksicht auf Österreich-Ungarn und die Nachbarländer, Brünn 1895, 269 S.- Willibald Müller, Urkundliche Bei- träge zur Geschichte der m.en Judenschaft im 17. und 18. Jahrhundert, Olmütz 1903.- M. Schönbaum, Žide na Morava, Olmütz 1912, 36 S.- A. Willman, "Die m.en Landesrabbiner", in Hugo Gold (Hrsg.), 141

Die Juden und Judengemeinden Mährens in Vergangenheit und Gegenwart. Ein Sammelwerk, Brünn 1929, S. 45-52.- Israel Halperin (Hrsg.), tqnwt mdynt m`hryn, Jerusalem 1952.- Arthur Freud, "Die Ju- den in Mähren", LBIYB 8 (1959), S. 222-229.- Jehoschua Guvrin (Oskar Grünbaum), "Unglück, Glück und Tragödie des m.en Judentums", ZGJ 3 (1966), S. 111-116.- Hugo Gold, Gedenkbuch der unterge- gangenen Judengemeinden Mährens, Tel Aviv 1974. Archiv.- Moravský zemský archiv v Brně [Mährisches Landesarchiv in Brünn], Žerotínovo náměstí 3-5, poštovní přihrádka 1, 656 01 Brno BP 12.

AUSTERLITZ [Slavkov], 72 Fam. (1850) <> um 1767/79 Jakob Simcha Leipnik <> 1781-1788 Elia Zebi Istl <> bis 1810 Jakob Gleiwitz-Klein (gest. 8. Mai 1810) <> 1811-1841 Gerson b. Elia Buchheim aus Proßnitz <> Abraham b. Josef Pinchas Halberstadt Hirsch <> 1848-1866 Hermann [Uri] Duschak <> 1869-1870 Ludwig Lichtenstein Akten (G).- SZM Prag Slavkov Nr. 22 Rabín, nedoplatek mzdy [Gehaltsrückstand], 1841.- Nr. 23 Rabín, stížnost na zadrzení platu, 1842.- Nr. 24 Rabín, vypsání volby rabína [Ausschreibung der Rabbinerwahl], 1847.- Nr. 25 Rabín Aron Schön, obecní zpěvák, košerák a prohlížeč (vysvědčení a jiné osobní spisy), 1823, 1833.- Nr. 74 Zemský rabín, jeho volby, okruh působnosti [Wirkungskreis] atd., 1810-1852.- Nr. 143 Dopis rb S. R. Hirsche představenému žid. obce Slavkov, 1847.

BISENZ [Bzenec], Hradischer Kreis, 130 Fam. (1850) <> 1757-1767 David ben Nathan Halberstadt (gest. 16. Sept. 1767), Eibeschütz-Parteigänger (EJ dt. Bd. VII, Sp. 860) <> Jakob Günsberger <> vor 1819 -1840 Zwi-Hirsch Toff <> 1840-1865 Pessach Toff, Sohn des Vorgängers <> 1866-1870 Dr. Ne- hemia Brüll (geb. 1843 in Neu-Raußnitz gest. 5. Feb. 1891 in Frankfurt/M.) <> 1872-1877 Dr. Samuel Mühsam (geb. 1837 in Landsberg, Schlesien, gest. 20. Feb. 1907 in Graz) <> 1878-1887 Dr. Josef Cohn, wechselt nach Hamburg <> Dr. N. Taubeles <> 1893-1894 Dr. Jakob Spira, wechselt nach Mährisch-Ostrau <> 1894-1897 Dr. Moritz Rosenmann (geb. 1867 in Zurawno, Galizien, gest. 1948), wechselt nach Floridsdorf <> 1897-1921 Dr. Josef Hoff (geb. 1870 in Prag), wechselt nach Mährisch- Schöneberg Literatur.- Gold, S. 11.

BOSKOWITZ [Boskovice], Brünner Kreis, 326 Fam. (1850), Okt. 1851 bis 1885 Landesrabbinat <> 1783-1784 Nathan b. Jakob Simon Katz Adler "Mischnat Rabbi Nathan" <> 1793-1796 Issaschar Beer Bloch, aus Hamburg <> 1811-1814 Moses b. Hirsch Halevi Ungar (gest. 1814), aus Boskowitz <> 1828-1837 Moses Hakohen Präger Karpeles (geb. in Proßnitz, gest. 19. Jan. 1837) <> 1840-1884 Abraham Placzek (geb. 1799 in Prerau, gest. 10./11. Dez. 1884). Errichtet eine private Rabbinerschule. Die AZJ nennt ihn 1858 unter den reformfreundlichen Rabbinern der älteren Generation, mit B. Oppen- heim (Eibenschütz), Altenstein (Lomnitz) und Stößel (Neuraußnitz), aus der jüngeren Generation wer- den Dr. Duschak (Gaya) und Dr. Hirschfeld (Großmeseritsch) erwähnt. <> Heinrich Leopold Reich, wechselt nach Wien <> Dr. Salomon Funk <> Dr. Isidor Hirsch (geb. 21.2.1864 in Prag) Literatur.- Hugo Gold, "Geschichte der Juden in Boskowitz", in Gold, Mähren (1929), S. 123-136. Akten (G).- SZM Prag Bosk. Nr. 8 Personální spisy zaměstnanců, 1859-1940.- Nr. 9 Osobní kore- spondence rabína Dr. Reicha, 1920-1938.- Nr. 20 Styk se svazem rabínů, 1906-1931.- Nr. 21 Styk se zemskym rabinátem, 1852-1918. 142

(BOSKOWITZ,) Bet-Midrasch <> um 1869 RA Abraham Tichy. Literatur.- Gold (1974), S. 17 erwähnt zwei Bate-Midrasch, eines hieß "Machzit Haschekel", das zweite war der Nathan-Löw-Beer-Tempel mit Schulhaus. Akten (G).- SZM Prag Bosk. Nr. 141 Beth-Hamidraš, 1888-1935.

BRÜNN [Brno], nach 1885 Landesrabbinat <> bis 1848 kein Niederlassungsrecht <> zunächst ver- sehen Efraim Nasch, David Deutsch und Veit Frischauer Rabbinische Funktionen <> 1861 K.-G. <> 1860-1905 Bernhard (Baruch) Placzek (geb. 1834 in Hranice n. M., gest. 1922 in Brünn), mit Rabbi- natsassessor und Religionslehrer Feit Frischauer <> 1905-1938 Dr. Ludwig Lewy <> 1953-1970 Dr. Richard Feder (geb. 1875 in Wenzelsberg bei Beneschau, gest. 18. Nov. 1970) Literatur.- Max Grünfeld, "Zur Geschichte der Judengemeinde in Brünn", Hickls ill. Volkskalender, Brünn 1922/23.- Protokollbücher der Brünner Israelitischen Kultusgemeinde, Brünn 1924-38.- Alfred Engel, "Beiträge zur Geschichte der Judengemeinde Brünn", in Friedrich Thieberger und Felix Weltsch (hrsg.), Jüdischer Almanach auf das Jahr 5688, hrsg. im Auftrage des Keren Kajemeth le-Israel in Prag, Prag 1927, S. 162-172.- Jaroslav Klenovský, Jewish Monuments of Brno, Brünn 1995.

BUTSCHOWITZ [Bučovice], Znaimer Kreis, 78 Fam. (1850) <> -1831 N. N., an der Cholera gestor- ben. <> 1857-1863 Dr. Bernhard Löwenstein (geb. 1821 in Meseritz/Posen, gest. 24. Feb. 1889 in Lemberg), Pionier der Reformbestrebungen <> 1863- Dr. Hermann Lipschitz, Radikalorthodoxer <> 1874-1889 Dr. Abraham Löwy (geb. 1848 in Ungarisch-Brod, gest. 1922 in Suceava, Bukowina) <> Danach nur noch Rabbinatsverweser Literatur.- Hugo Gold, "Geschichte der Juden in Butschowitz", in Gold, Mähren (1929), S. 173-176.- Gold (1974), S. 42.

DAMBORITZ [Dambořice], Brünner Kreis, 57 Fam. (1850) <> bis 1824 Salomon Holzmann (geb. 1769 in Piesling, gest. beim Großbrand vom 27. April 1824) <> Falk Kohn aus Raußnitz <> bis 1848 Samuel Abeles <> 1849-1852 Hermann Pollach <> 1852-1862 Aron Grieger <> 1863 Abraham Kol- lek <> 1863-1917 Bezirksrabbiner Samuel Hahn (gest. 2. Nov. 1917) <> 1917-1922 Dr. Ernst Reich, wechselt nach Mißlitz <> Danach zu Lundenburg.

EIBENSCHITZ [Ivančice], Znaimer Kreis, 144 Fam. (1850) <> 1814-1828 Moses Hakohen Karpe- les aus Proßnitz <> 1828-1859 Bernhard Bär Oppenheim (geb. um 1790 in Straßnitz, Mähren, gest. 26. Dez. 1859), Rabbinersohn <> 1859-1866 Dr. Joachim Oppenheim (geb. 1832 in Eibenschitz, gest. 27. Apr. 1891 in Berlin), Sohn des Vorgenannten, wechselt nach Thorn <> Vakanz <> 1869-1881 Dr. Jakob Tauber (geb. 1842 in Leipnik, Mähren, gest. 1916 in Prerau) <> 1881-1925 Dr. Hermann Handl, JTS, vorm. in Pasewalk Literatur.- Hugo Gold, "Geschichte der Juden in Eibenschitz", in Gold, Mähren (1929), S. 183-192.- Gold (1974), S. 47. Akten (G).- SZM Prag Ivančice Nr. 58 Souhlas k manželství [Ehekonsens] Abrahama Oppenheima, syna rabínova, 1851.- Nr. 90 Vyzvy [Aufruf] rabína Israela Hildeshermera ve prospech Palestiny, 1859- 1871.

EISGRUB [Lednice], Brünner Kreis, 27 Fam. (1850) <> um 1778 Göding <> bis 1862 Moses Hirsch Fleisch aus Pohrlitz <> 1862-1895 David Herrisch (geb. in Eisgrub) <> 1890 zu Kostel. 143

Literatur Isidor Herrisch, "Die Judengemeinde zu Eisgrub in Mähren", JGGJCR, 4 (1932), S. 497- 499.

EIWANOWITZ [Ivanovice na Hané], Brünner Kreis, 47 Fam. (1850) <> 1886-1892 KR Leopold Eisler (geb. 1825 in Boskowitz, Mähren)

GAYA [Kyjov], 74 Fam. (1850) <> 1772-1782 Izak Brinn ben R. Mosche<> ab 1785 Abraham b. Mendel Prostiz Baumgarten (gest. 1820 in Mährisch-Aussee) <> um 1793 Josef b. Meir Kapp [Kut- tenplan] <> um 1819 Rabbi Ascher <> ab 1845 Josef Weisse (geb. 1812 in Plumenau bei Proßnitz, gest. 1897 in Waag-Neustadt) <> 1855-1877 Dr. Moritz Duschak (geb. 1815 in Triesch, Mähren, gest. 21. Juli 1890 in Wien) <> bis 1895 RV A. M. Czuczka <> bis 1901 RV Adolf Kubitschek <> 1901-1903 Dr. Moritz Bauer <> 1905-1912 Dr. Julius Reach Literatur.- Heinrich Flesch, "Die Tekkanoth (Statuten) der Gemeinde Gaya", bei Gold (1929), S. 31- 44, mit Rabbinerliste 43f.- M. Duschak, "Geschichte der Juden in Gaya", in Gold, Mähren (1929), S. 199-205.- Gold (1974), S. 53.

GEWITSCH [Jevíčko], Olmützer Kreis, 138 Fam. (1850) <> 1811-1818 Joachim Deutschmann, lei- tet Jeschiwa <> 1820-1835 Salomon Löw Schwab <> 1835-1845 Moses Salomon Hakohen Beer <> Lamberg; Nathan Zorn aus Butschowitz <> ab 1846 Dr. Adolf Schmiedl (geb. 1821 in Proßnitz, gest. 1914 in Wien) <> 1847-1853 Moses Löb Rössler <> 1853-1855 J. L. Kornitzer <> 1855-1863 Josua Weiss <> 1863-1899 Isak Weiss <> 1900-1914 Dr. David Kessler, später in Czernowitz <> bis 1915 Dr. Isidor Kohn <> ab 1925 Matthias Tauber Literatur.- Gold (1974), S. 54. Akten (G).- SZM Prag Jevičko Nr. 74 Knižky platu rabína a kantora, 1892-1920.

GÖDING [Hodonín] 1774 Vertreibung durch Maria Theresia <> bis 1899 an das Rb. Holitsch in Un- garn angeschlossen <> 1899-1920 Dr. Ludwig Lazarus, wechselt nach Memel

GROSS-MESERITSCH [Velké Meziříčí], Iglauer Kreis, 151 Fam. (1850) <> -1781 Löb Lember- ger (gest. 1792 in Schwabach) <> 1783 erscheinen auf einer Approbation Abraham b. Zwi, Arje-Löb b. Abraham, Bezalel b. Moses Horwitz, Isak b. Zwi-Hirsch, Naftali-Hirsch b. Meir, Samuel b. Moses, Zwi- Hirsch <> 1784-1800 Salomon Flesch (geb. ca. 1750 in Nikolsburg, gest. 1832 in Neutra) <> um 1802 Zwi-Hirsch b. Abraham <> um 1802/04 Arje-Löb Aschkenasi <> um 1807 Tobia Levit aus Horic in Böhmen, Autor von brwry hmdwt über die Geometrie des Eruv <> 1826-1841 Josef Biach Feilbogen (geb. 1784 in Mähren, gest. 3. März 1869 in Straßnitz), wechselt nach Holleschau <> 1841/42-1851 Ja- kob Löb Pollak, ein "in der Thora bewanderter und rühmlicher Prediger nach dem Geschmack der neu- en Zeit" <> 1851-1853 Rabbinatsverweser Aron Wolf <> 1853-1863 Dr. Moritz Hirschfeld, wechselt nach Temesvar <> bis 1873 Dr. Benjamin Feilbogen (gest. 21. Dez. 1914 in Wien) <> 1875-1901 Dr. Michael Weiner (gest. 1901) <> Danach erlischt das Rabbinat. Literatur.- Gold (1974), S. 57. Akten (G).- SZM Prag Velké Mezíricí Nr. 47 Uřední vynosy [amtliche Erlasse] v rabínskych záležito- stech, 1838-1843.- Nr. 48 Rb Josef Feilbogen, 1824-1841.- Nr. 49 Rb. I. Pollak, 1841-1851.- Nr. 50 Konkurs na místo rb [Rabbinerstelle] a volební akta [Wahlakten], 1841, 1852-1863.- Nr. 51 Rabínské ruzné zál., 1848-1901.- Nr. 52 Aron Wolf, rab. substitut, 1851-1853.- Nr. 53 Rb Dr. Hirschfeld, 1852- 144

1863.- Nr. 54 Rb Benjamin Feilbogen, 1863-1871.- Nr. 55 Rb a učitel náboženstvi [Religionslehrer], 1863-1892.- Nr. 56 Rb Dr Weiner, vysvědčení a potvrzení [beglaubigte Zeugnisse], c. 1870?- Nr. 57 Kondolence k úmrtí rb Weinera, 1901.- Nr. 58 Volba zem. rb Hirsche (u toho nar. gubernia, korespon- dence v kultovních zál.), 1848-1851.- Nr. 59 Zemský rabinát, 1849.- Nr. 60 Polemika se zem. rb Hirschem, 1861-1875.- Nr. 61 Projev k úmrti vrch. rb. Dr Adolfa Jellineka (Vídeň), 1894.- Nr. 62 Návrh spojení [Vorschlag zur Vereinigung] rabinátu s Trebící, 1928.- Nr. 137 Sdělení rb Pollaka úřadu o varo- vání před koupí predmětů ukradenych v kostele v Kouřimském kraji [Benachrichtigung des Rabbiners P. an das Amt über Achtsamkeit wg. Kaufs gestohlener Gegenstände], 1841.

HOLITSCH [Holíč] <> 1802-1803 Josef Deutsch <> 1842-1845 Abraham Bäck (gest. 1851 in Ho- litsch) <> Josua Wohlmuth <> 1852-1889 Bezirksrabb. Josua Hermann Pollach Literatur.- Gold (1974), S. 55.

HOLLESCHAU [Holešov], Prerauer Kreis, 265 Fam. (1850) <> 1788-1794 Arje-Juda b. Samuel Teomim (gest. 14. Adar II 1794) <> Josef Freistadt <> 1796-1797 Abraham Stern "Mi-mizrach lema'arav" <> um 1819 Rabbi Jesaja <> 1841-1867 Josef Biach Feilbogen <> 1867-1893 Markus Pollak <> 1893-1916 Dr. Jakob Freimann, wechselt nach Posen und Berlin Literatur.- Gold (1974), S. 60.- V. Hamáčková, "Le cimétière juif de Holešov", Judaica Bohemiae 1979, S. 122-125.

IGLAU [Jihlava] <> 1863 K. G. <> bis 1912 Dr. Joachim Jakob Unger (gest. 1912), aus Ungarn, erster Rb. der Gemeinde <> 1913-1920 Dr. Friedrich Weiss (geb. in Eidlitz, Böhmen), JTS Literatur.- Hugo Gold, "Geschichte der Juden in Iglau", in Gold, Mähren (1929), S. 243-247.- Gold (1974), S. 66. Akten (G).- SZM Prag Jihlava Nr. 9 Sporná volba rabína, 1844.

JAMNITZ [Jemnice], Iglauer Kreis, 58 Fam. (1850) <> bis 1777 Pinkas <> 1781 Josua Halevi Ho- rowitz <> 1784-1790 David Deutsch <> vor 1806 Moses Jehuda Rosenfeld <> 1830-1846 Aron Schiller [Schüler] (gest. 4. Feb. 1846) <> 1846-1857 David Oppenheim (geb. 1816 in Leipnik, gest. 21. Okt. 1876 in Wien), wechselt nach Becskerek <> 1857-1861 Dr. Joachim Oppenheim <> 1893- 1895 Dr. J. N. Weinstein <> 1896-1905 Dr. Abraham Morgenstern <> 1906-1908 Dr. A. Marmor- stein Literatur.- A. Marmorstein, Zur Geschichte der Juden in Jamnitz, Preßburg 1910.- Jaroslav Klenovs- ký, Židovská čtvrť v Jemnici, Jamnitz 1994, S. 6.

KANITZ [Dolní Kounice], Brünner Kreis, 111 Fam. (1850) <> Eleasar Fried <> Juda Löb <> 1821-1824 Josef b. Jakob Hirsch Feilbogen <> 1824-1830 Josef Mose Spira <> 1830-1866 Markus Trischet <> 1867-1883 Dr. Markus Hirsch Friedländer (geb. 1838 in St. Georgen, Ungarn, gest. 1903 in Pisek, Böhmen) <> 1883-1885 Dr. Simon Wolfsohn <> 1891-1894 Dr. Jakob Freimann <> 1894- 1918 Dr. Heinrich Flesch <> 1918 Auflösung der Gemeinde Literatur.- Heinrich Flesch, "Beiträge zur Geschichte der Juden in Mähren: Kanitz", Jahrbuch des traditionstreuen Rabbinerverbandes in der Slowakei, Trnava 1923.- Gold (1974), S. 68. 145

KOJETEIN [Kojetín], Prerauer Kreis, 76 Fam. (1850) <> 1772- Issaschar Beer Bloch "Binat Jis- saschchar" <> 1778 Gamaliel aus Prag <> 1779-1783 Eleasar Fleckeles, wechselt nach Prag <> 1785- 1794 Gabriel Böhm aus Nikolsburg <> Aron Kitsee, Großvater von Ad. Jellinek <> 1795-1811 Gerson Buchheim, wechselt nach Austerlitz <> 1811-1822 Moses Perls (geb. in Ungarisch-Brod, gest. 1858 das.), wechselt nach Holitsch <> 1822-1832 David Buchheim (gest. 1839 in Ung.-Brod), wechselt nach Weißkirchen <> 1834-1841 Jesaias Reininger (gest. 1856 in Weißkirchen), Schüler der Preßburger Je- schiwa <> 1842-1843 Jakob b. Moses Karpeles (geb. 8. Feb. 1806 in Kremsier, gest. 13. Aug. 1843) <> 1843-1889 Jakob b. Michael Brüll (geb. 1812 in Neuraußnitz, gest. 29. Nov. 1889), Schwiegersohn von Neh. Trebitsch, von diesem ordiniert <> 1893-1895 Dr. Samuel Fuchs (gest. 1895) <> 1896-1900 Dr. Nathan Steinhart (geb. 1871 in Holleschau), HWJ, wechselt nach Brünn <> 1901-1903 Dr. Samuel Rosenzweig (gest. 1903) <> 1903-1906 Dr. Richard Feder (geb. 1875 in Wenzelsberg bei Beneschau, gest. 18. Nov. 1970 in Brünn), wechselt nach Kolin <> 1906-1907 Dr. D. Rudolfer, wechselt nach Jä- gerndorf <> 1910-1922 Samuel Friedenthal (gest. 1922), Schüler der Preßburger Jeschiwa <> Danach Aufhebung des Rabbinats. Literatur.- Nehemias Brüll, "Geschichte der jüdischen Gemeinde zu Kojetein", Ben Chananja 5 (1862), S. 318-320. Akten (G).- SZM Prag Kojetín Nr. 69 Udělení tit. Morenu Abrahamovi Seidlovi, 1869.- Nr. 70 Prípi- sy od vrch. zem. rb. Hirsche, 1846-1851.- Nr. 71 dtto Placzeka, 1851-1870.- Nr. 73 Výzva dr Israela Hil- desheimera k pomoci jeruzalemským Židům. Dopis ŽO dr Hildesheimerovi, 1867.- Nr. 74 Dopisy ví- deňského rb. Mannheimera, 1855-1857.

KOSTEL [Podivín], Hradischer Kreis, 81 Fam. (1850) <> um 1818 Mordechai <> -1823 Abraham Bäck (gest. 1851 in Holitsch) <> bis 1830 Moses Blatt <> 1838-1894 Simson Kulke <> 1894-1899 Dr. Simon Mandl (20.8.1867 Deutschkreuz - 19.8.1924 Wien) <> 1899-1903 Abraham Weiss <> 1904- 1907 Dr. Koppel Duschinsky <> 1908-1917 Dr. Jakob Hoffmann (9.3.1881 Papa/Ungarn - 21.6.1956 Israel), wechselt nach Radautz u. Fft./M. <> 1914-1920 Dr. Adolf Deutsch <> 1921-1929 RA Juda Neumann <> ab 1929 Dr. Heinrich Schwenger Literatur.- Gold (1974), S. 70.

KREMSIER [Kroměříž], Prerauer Kreis, 106 Fam. (1850), Rabbinatssitz seit Anfang des 15. Jahr- hunderts, Ende 17. Jh. bis 19. Aug. 1786 LR des Fürstbistums Olmütz <> 1778-1780 Mordechai b. Sa- lomon aus Preßburg <> 1781 RV Abraham Proßnitz, Schüler von Eibeschütz <> 1781-1785 Gumpel b. Salomon aus Preßburg <> 1789-1806 RV Eisik Kalisch Morgenstern <> 1806-1814 Moses Hako- hen Präger Karpeles (geb. in Proßnitz, Mähren, gest. 19. Jan. 1837 in Boskowitz) <> 1814-1854 He- schel b. Eljakum Gläser (geb. in Nikolsburg, Mähren, gest. 24. Mai 1854) <> 1855-1862 Eleasar Pollak (geb. 1822 in Neutra, Ungarn) <> 1863-1876 Elchanan Klein (geb in Proßnitz, gest. 1885 in Währing) <> 1877-1911 Dr. Adolf Frankl-Grün (geb. 1847 in Ungarisch-Brod, gest. 1916), JTS <> 1916-1921 Dr. Albert Schweiger <> 1921-1923 Dr. Rudolf Ferda <> 1923-1926 Dr. Moritz Müller Literatur.- Adolf Frankl-Grün, Geschichte der Juden in Kremsier, 3 Bde. Breslau 1896-1901, Bd. I, S. 80-87: Liste der Rabbiner.- Hugo Gold, "Geschichte der Juden in Kremsier. Nach dem gleichnamigen Werke von Ad. Frankl-Grün", in Gold, Mähren (1929), S. 295-300.- Gold (1974), S. 74, 77. Akten (G).- SZM Prag Kremsier Nr. 39 M. Liebmann žádá [Bewerbung] o míst rabína, 1862.- Nr. 40 Obsazování místa rabína [Besetzung der Rabbinerstelle], 1863-1915.- Nr. 41 Salomon Lengsfelder žádá o místo rb., 1863.- Nr. 158 Finanční náklady [Aufwendungen] na rabína, 1768-1815.- Nr. 483 Obsazení 146

rb. místa (Frankl-Grün), 1892.- Nr. 484 Přípisy náb. obce Vídeň a rb. Frankla-Grüna, 1890-1916.- Nr. 485 Žádosti o místo rabína, 1911.

LEIPNIK [Lipník nad Bečvou], Prerauer Kreis, 255 Fam. (1850) <> 1767-1781 Isak Hakohen Ra- poport <> 1785[?]-1799 Benjamin Wolf Eger <> 1802-1828 Baruch Teomim Fränkel <> 1832-1854 Salomo Quetsch (geb. 1798, gest. 1856), zuvor in Piesling <> 1856-1877 Moses Löb Bloch (geb. 12.2.1815 in Ronsperg, gest. 6. Aug. 1909 in Nagymaros [10. Aug. 1909 in Budapest, nach Heuer]) <> RV Abr. Sofer und Emer. Weiß <> 1892-1928 Dr. Feivel Hillel (geb. 28.1.1865 in Wisnicz bei Boch- nia, gest. 13. Nov. 1928) Literatur.- F. Hillel, Die Rabbiner und verdienstvollen Familien der Leipniker Gemeinde, 1. Teil: Das 17. und 18. Jahrhundert, Mährisch-Ostrau 1928.- Gold (1974), S. 77. Akten (G).- SZM Prag Lipník Nr. 22 Obecní zaměstnanci (rabín, učitel a j.), 1837-1840.- Nr. 23 Ra- binátní záležitosti, 1892-1929.- Nr. 37 Styk se zemským rabinátem, 1853-1908.

LOMNITZ [Lomnice], Brünner Kreis, 56 Fam. (1850) <> 1791 Juda Löb b. Salman Halevi <> Josef Schreiber aus Leipnik <> bis 1834 Juda Schmiedl (geb. 1776 in Eibenschütz, Mähren, gest. 7. Nov. 1855 in Hotzenplotz, Österr.-Schlesien), wechselt nach Hotzenplotz <> 1844 vakant (ZRIJ 1844, S. 341) <> RV Jakob Knedl <> Chaim Altenstein aus Meseritsch <> 1887-1919 Dr. Simon Wolfsohn, vorm. in Trencsin und Kanitz <> Danach zu Brünn. Literatur.- Gold (1974), S. 78.

LOSCHITZ [Loštice], Olmützer Kreis, 71 Fam. (1850) <> bis 1788 Arje-Juda b. Samuel Teomim (gest. 14. Adar II 1794 in Holleschau) <> 1793 Jakob Singer <> ca. 1812-1831 Ahron Moses Neuda <> (vor 1842)-1854 Abraham Neuda (geb. 1812 in Loschitz, gest. 22. Feb. 1854) <> 1854-1881 Elias Karpeles (geb. 1822 in Austerlitz, Mähren, gest. 7. Juli 1889 in Wien) <> bis 1898 Salomon Kornitzer <> 1898-1899 Dr. Juda H. Bergmann (30.8.1874 Brzezany - 22.11.1954 Jerusalem), wechselt nach Berlin? <> 1899-1918 Dr. Asriel Günzig (geb. 1868 in Krakau); siehe EJ dt. Bd. VII, Sp. 735-736. <> Danach zu Olmütz. Literatur.- Hugo Gold, "Geschichte der Juden in Loschitz", in Gold, Mähren (1929), S. 317-320.- Gold (1974), S. 79. Akten (G).- SZM Prag Lostice Nr. 26 Dotaz [Anfrage] rb. Hirsche na stav [Zustand] obce, 1847.- Nr. 27 Dotaz rb. Fassela na stav obce, 1849.- Nr. 44 Rabín, 1813-1929.- Nr. 56 Oběžník [Zirkular] zem. rb. proti pokoutním manzelstvím [gegen heimliche Ehen], 1836.- Nr. 357 Zemský rb. Hirsch o zřízení školy [Schulgründung], 1847.

LUNDENBURG [Břeclav], Hradischer Kreis, 66 Fam. (1850) <> 1787-1789 Markus Benedikt (Mordechai Baneth), später LR <> 1789-1809 Juda-Löb Glück aus Triesch (gest. 15. Mai 1809) <> 1809-1819 Abraham Bäck (gest. 1851 in Holitsch) <> 1819-1830 Salomon Fried (gest. 20. Mai 1830 in Wien) <> 1833-1839 Israel Chaim Schrötter (gest. 20. Dez. 1839) <> bis 1841 Abraham Rabel b. Mosche aus Austerlitz (1812-9. März 1841) <> 1841-1862 Wolf Mühlrad (gest. 2. Jan. 1862) <> 1862- 1872 Dr. Nathan Müller; 1868 Einweihung der neuromanischen Synagoge <> 1872-1911 Dr. Sieg- mund Groß <> 1907-1911 Dr. Heinrich Schwenger Literatur.- David Löwy, "Die jüdische Gemeinde zu Lundenburg", Ben Chananja 4 (1861), S. 140f. 147

MÄHRISCH-AUSSEE [Úsov], Olmützer Kreis, 110 Fam. (1850) <> bis 1820 Abraham b. Mendel Proßnitz (gest. 1820) <> 1820-1825 Israel Reik <> ca. 1825-1845 Abraham Juda-Löb Pollak (gest. 1845) <> bis 1855 Dr. Moritz Duschak (geb. 1815 in Triesch, gest. 21. Juli 1890 in Wien) <> 1857- 1872 Aron Gugenheim (geb. ca. 1793 in Dittenheim, Mittelfranken, gest. 1872) <> 1884-1898 Dr. Bernhard Templer, wechselt nach Wien <> 1899-1906 Dr. Moritz Emil Proßnitz <> 1906-1921 Dr. G. Rosenmann <> ab 1921 Dr. Josef Hoff Literatur.- Abraham Broda, Denkwürdigkeiten der Synagoge von Mährisch-Aussee, Berlin 1895.- Jaroslav Klenovský, Judaica Olmouciensis, Postkartensammlung, 1992.- Jaroslav Klenovský, Židovská čtvrt v Úsově, Brünn 1993, S. 8. Akten (G).- SZM Prag Úsov Nr. 11 Volba rabína, 1856-1857.- Nr. 12 Vrch. zem. rb Nehemiás Tre- bitsch, 1832, 1836; Rabín, 1854-1857.- Nr. 18 Obsazení rabinátu, 2. Pol. 19. st.

MÄHRISCH-KROMAU [Moravský Krumlov], Znaimer Kreis, 49 Fam. (1850) <> um 1869 Nathan Bäck <> 1894- Lazar Wechsler, JTS <> um 1893 Samuel Fleischmann Literatur.- Heinrich Flesch, "Beiträge zur Geschichte der Juden in Mähren: Kromau", JJLG 17 (1926).- Ders., "Geschichte der Juden in Mährisch-Kromau", in Gold, Mähren (1929), S. 369-371.

MÄHRISCH-OSTRAU [Moravská Ostrava], Prerauer Kreis <> 1874 ggr., 1879 K.-G., zunächst dem Rabb. Teschen angeschlossen <> 1883-... Dr. Israel Taglicht (1861-1943), wechselt nach Wien <> 1890-1893 Dr. Bernhard Zimmels, zuvor in St. Pölten <> ab 1894 Dr. Jakob Spira, LRS Budapest, zuvor in Bisenz <> um 1893 Dr. Elias Pleßner, JTS <> um 1915/16 Dr. Rubin Färber

MÄHRISCH-SCHÖNBERG [Šumperk], Olmützer Kreis <> 1870 K.-G., dem Rabb. in Mährisch- Aussee angeschlossen

MÄHRISCH-WEISSKIRCHEN [Hranice], Prerauer Kreis, 120 Fam. (1850) <> um 1770 Josef b. Menachem Mendel aus Leipnik <> um 1780 Israel b. David Deutsch <> um 1790 Jakob Toff <> 1792-1799 Moses Aron Deutsch aus Nikolsburg <> 1812-1827 Abraham Trischet <> 1828-1833 David Buchheim <> 1833-1840 Abraham Placzek <> ab 1840 Isaias Reiniger <> 1859-1867 Mar- kus Pollak; 1864 Einweihung der Synagoge <> 1869-1887 Dr. Moritz Deutsch <> 1892-1894 Prof. Dr. Adolf Leimdörfer <> 1894- nach 1930 Prof. Dr. Jakob Rabbinowicz, zuvor in Rakonitz Literatur.- J. Rabinowicz, "Die ältesten Matriken und Familienverzeichnisse der Kultusgemeinde Mährisch-Weisskirchen", ZGJ 5 (1938).

MISSLITZ [Miroslav], Olmützer Kreis, 119 Fam. (1850) <> bis 1789 Itzig-Leb b. Jesaja Maggid (gest. 1789) <> 1787-1792 Wolf b. Löb Lichtenstadt (geb. um 1755 in Triesch, gest. 1827 in Trencsén, Ungarn) <> bis 1824 Elieser Josef Jakob b. Benjamin Seev Schäfer <> Jesaja b. Mordechai Benet <> um 1869/76 Ascher b. Meir Lamberg (gest. 1876) <> bis 1887 Dr. Michael Wolf <> 1888-1891 Dr. Simon Stern <> 1891-1892 Dr. Berthold Oppenheim, wechselt nach Olmütz <> 1893-1897 Dr. Leopold Goldschmied <> 1898-1902 Dr. Moritz Bauer <> 1903-1912 Dr. Nachum Schorrstein, wechselt nach Brünn <> 1912-1920 Prof. Dr. Bela Diamant <> 1922- Dr. Ernst Reich

NEURAUSSNITZ [Rousínov], Brünner Kreis, 195 Fam. (1850) <> um 1776 Josef b. Menachem Mendl Deutsch [Freistadt] aus Nikolsburg <> um 1786 Meir aus Pinczow, früher in Butschwotz <> 148

1792-1796 Wolf b. Löb Lichtenstadt "Keduschat Yisra'el" (geb. um 1755 in Triesch, gest. 1827 in Trencsén, Ungarn) <> 1796-1838 Michael Wronik (gest. 27. Dez. 1838) <> 1839-1879 Michael H. Stößel (gest. 5. Okt. 1879) <> 1880-1887 von Kojetein aus verwaltet <> 1890-1892 Nathan Frankl <> 1893-1899 Dr. Heinrich Weiss (geb. 1868 in Szanto, Ungarn), HWJ <> 1900- Dr. Max Steif, auch für Butschowitz, Austerlitz und Wischau zuständig Literatur.- Heinrich Flesch, "Beiträge zur Geschichte der Juden in Mähren: Die Neu-Raussnitzer Rabbiner", JJLG 18 (1927), S. 36-43.- Ders., "Hebräische Beiträge zur Geschichte der Juden in Mähren: Neu-Raussnitz", JJLG 20 (1929). Akten (G).- SZM Prag Rousínov Nr. 9 [HM2/7824] Volba rabína, 1838.- Nr. 10 dtto, 1859.- Nr. 23 Přípis zem. rb Abrahama Placzka, 1859.- Nr. 212-234 [HM2/7824] Rodinné písemnosti [familiäre Kor- respondenz] rb Jakuba Freye, 1816-1856.

NEUTITSCHEIN [Nový Jičín], Hradischer Kreis <> 1563-1848 Ansiedlungsverbot <> 1893 K.-G. <> Dr. Adolf Hahn, zuvor in St. Pölten <> ab 1899 Dr. Simon Mandl (geb. 20.8.1867 in Deutschkreuz, Burgenland, gest. 19. Aug. 1924 in Wien), zuvor in Kostel Literatur.- Josef Beck, Geschichte der Juden in Neutitschein, Neutitschein 1854.- Paul Ziegler, "Zur Geschichte der Juden in Neutitschein", Deutsche Volkszeitung (Neutitschein) 66 (1939), Nr. 10ff.

NIKOLSBURG [Mikulov], Brünner Kreis, 620 Fam. (1850), bis 1851 Landesrabbinat <> 1780-1789 Gerson Abraham Chajes <> 1790-1829 Markus Benet (geb. 1753 in Sürge, Ungarn, gest. 12. Juli 1829 in Karlsbad) <> 1832-1842 Nehemias Trebitsch (geb. 1779 in Prag, gest. 4. Juli 1842 ebd.) <> Vakanz <> 1847-1851 Samson Raphael Hirsch (geb. 1808 in Hamburg, gest. 1888 in Frankfurt/M.), zuvor in Emden <> 1851-1853 Hirsch Teltscher <> 1855-1856 Salomo Quetsch (geb. 1798, gest. 1856), zuvor in Leipnik <> 1853-1861 Isak Weinberger <> 1861-1888 Dr. Meyer Feuchtwang (geb. 1813 in Pappenheim, Bayern, gest. 1888) <> 1892-1903 Dr. David Feuchtwang (gest. 5. Juli 1936 in Wien), Sohn des Vorgängers <> 1903-1918 Dr. Moritz Lewin <> ab 1919 Dr. Alfred Willmann Literatur.- David Feuchtwang, "Epitaphien mährischer Landes- und Localrabbiner in Nikolsburg", in M. Brann und M. Freudenthal (Hrsg.), Gedenkbuch zur Erinnerung an David Kaufmann, Breslau 1900, S. 369-384.- Mitteilungen für jüdische Volkskunde 21.- Alfred Engel, "Neue Zeugnisse zur jüdi- schen Geschichte von Nikolsburg", in: Engel Pamatnik, S. 114-130.- Izchak Zeew Kahana, "nyqwlsbwrg" in `rym w'mhwt bySr'l 4 (1950), S. 210-313.- Gold (1974), S. 94. Akten (G).- JNUL Jerusalem cod. 8o 3039 Nikolsburger Gemeindeverordnungen bis 1760.- SZM Prag Mikulov Nr. 105 Rabínské rozsudky [Urteile] ve svatebních záležitostech, 1700-1740, 1795.- Nr. 320 [HM2/7803] Stížnost [Beschwerde] mikulovské obce na vrch. rb. Berenda Gabriela Eskelese, 1748.- Nr. 321 [HM2/7805] Vrch. rb. Berend Gabriel Eskeles se hájí proti mikulovským žalobcům [verteidigt sich gegen einen Nikolsburger Ankläger], 1749, 1750.- Nr. 322 Přípis o rabínském platu, zac. 19. st.- Nr. 323 Vysvědčení [Zeugnis] pro rb. Nehemiase Trebitsche, 1827.- Nr. 324 [HM2/7804] Obstarání náhrady [Nachfolger] za zemřelého vrch. rabína, 1829.- Nr. 444 [HM2/7804] Obec sděluje tribunálu, že zem. rb. Berend Gabriel Eskeles neprovozuje žádný obchod, zač. 18. st.- Nr. 495 [HM2/7809] Obhajova vrch. rb. Berenda Gabriela Eskelese, zpráva [Bericht] o repartici, 1749.- Nr. 512 Rb. Berend Gabriel Eskeles o rozdělení [Verteilung] kontribucnich zůstatků obcí, 1750.- Nr. 521 Zpráva vrch. rb Eskelese o nedostatcích majetkových fassi, 1751.- Nr. 601 K 70. narozeninám [Geburtstag] Izáka Noe Manheimera, 1863.- Nr. 602 Písemny materiál (upomínky) o Adolfu Jelínkovi rabínovi (hlavní tisky a vyosrazení), 1867-1894.- Nr. 603 Upomínky (novinové výstrižky, pamětní řeč [Gedenkreden], dopisy) na vrch. rb Dr Davida Feuchtwanga, 1903-1936.- Nr. 652 Spis. mat. rabinátu, 1823-1844. 149

(NIKOLSBURG [Mikulov],) Bet-Midrasch-Stiftung <> um 1869 RA Moses L. Kohn. Akten (G).- Jüd. Mus. Prag Mikulov 12 Karel kniže Dietrichstein konfirmuje mor. Židům privilegia svých předuchůdců (Verfahren) z r. 1692 a 1708, 1780.- Nr. 585 (43833) Bet Hamidraš, seznam knihov- ny, 1910.- Nr. 586 (33300) Leopold kn. Dietrichstein mikulovským Židům o Bet Hamidraš (opis z r. 1759), 1700.- Nr. 587 (43834) Protokol o revizi knihovny Bet Hamidras, 1919.

(NIKOLSBURG [Mikulov],) Neuschulsynagoge <> um 1869 RA Josef Knöpfelmacher.

OLMÜTZ [Olomouc] <> 1848 Aufhebung des Niederlassungsverbots <> 1865 K. G. <> ab Nov. 1892 Dr. Berthold Oppenheim, zuvor in Misslitz, erster Rabbiner der Gemeinde; 1897 Synagogenein- weihung Literatur.- Gold (1974), S. 96. Akten (G).- SZM Prag Olomouc Nr. 15 Rabín, rabinát, vyčevání náboženstvi [Religionsunterricht], 1892-1899.

PIESLING [Písečné], Znaimer Kreis, 52 Fam. (1850) <> 1811-1812 Josef Feilbogen <> um 1816 Lazar Fürth <> Salomon Holzmann (gest. 1824) <> 1819-1825 Moses Hirsch <> 1828-1829 Salomo Quetsch (geb. 1798, gest. 1856), wechselt nach Leipnik <> 1830-1835 Joachim Löb Zilzer <> um 1836 Jakob Löb Pollak <> 1841-1893 Michael Lazar Kohn, predigt in dt. Sprache <> 1893-1901 Dr. Nathan Frankl <> Danach zu Jamnitz, 1928 zu Triesch Literatur.- Gold (1974), S. 101.

PIRNITZ [Brtnice], Iglauer Kreis, 61 Fam. (1850) <> um 1820 Josef Feilbogen (geb. 1784 in Unga- risch-Brod, gest. 3. März 1869 in Straßnitz)<> A. Lamberg <> 1841- Leopold Gläser <> um 1893 Ab- raham Kurzweil, wechselt nach Triesch Literatur.- Hugo Gold, "Geschichte der Juden in Pirnitz", ZGJC 1 (1930/31), S. 51-53.

POHRLITZ [Pohořelice], Brünner Kreis, 105 Fam. (1850) <> 1819-1822 Abraham Bäck (gest. 1851 in Holitsch) <> 1825-1855 Juda-Löb Freund, gen. Berlin, aus Holleschau. <> um 1869/93 Josua Weiss <> um 1873 N. N. <> ab 1922 Dr. Heinrich Gescheit Literatur.- Heinrich Flesch, "Pohrlitzer Familienverzeichnis", in Hickl's jüdischer Volkskalender 26 (1926/27), Brünn 1926. Akten (G).- SZM Prag Pohorelice Nr. 23 Rabín, personálie, 1851-1878.- Nr. 24 dtto, 1906, 1933.- Nr. 25 Volba zemského rabína a vrch. zem. rabína S. R. Hirsche, 1851-1861.- Nr. 26 Dva dopisy vídeňského rabína Schmiedla, 1855.- Nr. 27 Dva dopisy moravského vrch. zem. rabína Abrahama Plačka, 1859, 1861.

PRERAU [Přerov], 44 Fam. (1850) <> Löbl Zwillinger <> 1790-1793 Abraham Schick <> 1793- 1820 Salomon Fried <> 1820-1825 Moses Mandl <> 1825-1829 David Schrötter <> 1829-1834 Ab- raham Placzek (geb. 1799 in Prerau, gest. 10. Dez. 1884 in Boskowitz) <> 1834-1836 Samuel Schal- linger <> 1837-1857 Aron Jakob Grün <> 1857-1883 Wolf Fried <> 1883-1885 Salomon Singer <> 150

1886-1911 Dr. Jakob Tauber (geb. 1842 in Leipnik, Mähren, gest. 1916 in Prerau) <> 1913-1918 Dr. Oskar Karpelis. Literatur.- JE X 188.- Gold (1974), S. 103.

PROSSNITZ [Prostějov], Olmützer Kreis, 328 Fam. (1850) <> 1811-1816 Zwi Josua b. Samuel- Schmelke Halevi Horwitz (gest. 25. Cheschwan 1816) <> 1826-1830 Nehemias Trebitsch (geb. 1779 in Prag, gest. 4. Juli 1842 ebd.) <> 1831 (März) -1836 Löb Schwab (geb. 1794 in Mährisch-Kromau, gest. 3. Apr. 1857 in Budapest), predigt 1835 erstmals deutsch. <> 1836-1851 Hirsch-Baer Fassel (geb. 1802 in Boskowitz, gest. 1883 in Nagy-Kanisza) Jeschiwa von Moses Katz Wanefried beschrieben von Jellinek. <> 1853-1869 Dr. Adolf Schmiedl (geb. 1821 in Proßnitz, gest. 1914 in Wien) <> 1870-1897 Dr. Emil Hoff <> 1897- nach 1917 Dr. Leopold Goldschmied (geb. 10.12.1867 in Losonc, Ungarn), LRS Budapest, vorm. in Mißlitz Literatur.- M. Duschak, "Geschichte der israelitischen Gemeinde zu Proßnitz", Ben-Chananja 6 (1863), Sp. 520-522.- JE X 225.- J. Freimann, "Geschichte der Juden in Prossnitz", JJLG 15 (1924). Akten (G).- SZM Prag Prostějov Nr. 34 Personální spisy (zlomy), 1848-1939.- Nr. 35 Personální spi- sy rabínské a j., 1899-1938.- Nr. 42 Záležitosti rb., kan. a učitele, 1907-1936.- Nr. 112 [HM2/7282] Svaz rabínů, 1907.- Nr. 331 Zemský rabín Placzek místodržitelstvi o zřízení [Einrichtung] pro vzdělávání [Ausbildung] rabínů. Svolání [Einberufung] konference o vzdělávání učitelů náboženství, 1867.- Nr. 377 Soustrastny dopis [Kondolenzbrief] k úmrtí rb Dr Leopolda Goldschmieda, 1935.- Siegel 95 Rabinát a matriční uřad židovský v Prostějově.

SCHAFFA [Šafov], Znaimer Kreis, 119 Fam. (1850) <> 1817-1830 Abraham Fischmann (gest. 1830) <> bis 1836 Moses Fischmann, wechselt nach Miskolz <> Naphtali Benedikt (geb. ca. 1780, gest. 21. Dez. 1857) <> um 1869/72 Aron Grieger <> um 1893 Dr. Abraham Diamant

STRASSNITZ [Strážnice], Hradischer Kreis, , 84 Fam. (1850) <> um 1869/72 Moses Samuel Feil- bogen <> um 1893 Dr. Ad. Friedmann

TOBITSCHAU [Tovačov], 25 Fam. (1850) <> Dem Rt. Kojetein unterstellt. <> bis 1817 Religions- weiser Löb <> bis 1833 Religionsweiser Jechiel-Michel <> bis 1847 Rabbiner Löbesch Hahn (gest. 27. Juni 1847) <> um 1869/85 Rabbiner Ahron Hakohen Theumann (gest. 19. Aug. 1885) Literatur.- Heinrich Flesch, "Aus dem Pinax von Tobitschau", ZGGJČSR 3 (1931), S. 257-273.

TREBITSCH [Třebíč], 260 Fam. (1850), Sitz des Rosch-Medina für den Iglauer Kreis <> bis 1778 Samuel-Schmelke Halevi Horwitz, Bruder des Hafla'ah <> um 1787 Jakob b. Juda Kabler <> um 1789 Enoch Pollak <> 1787-1811 Zwi Josua b. Samuel-Schmelke Halevi Horwitz (gest. 25. Che- schwan 1816 in Proßnitz) <> 1811-1818 RV Eisik b. Beer Polin, aus Polna in Böhmen <> 1818-1828 Joachim Deutschmann, leitet Jeschiwa <> 1828-1879 Joachim Joseph Pollak (geb. 16.12.1798 in Tre- bitsch, gest. 16. Dez. 1879 ebd.) <> 1881-1906 Dr. Samuel Pollak (geb. 14.9.1842 in Trebitsch, gest. 1906 das.) <> 1907-1921 Dr. Johann Stößler (geb. 24.5.1880 in Klein-Orechau bei Bisenz), wechselt nach Aussig <> Literatur.- Pollak, "Geschichte der Juden in Trebitsch", in Hamewasser, hrsg. v. Cohn Zedek, Bd. I. -V. Hamáčková, "The Jewish Cemetery at Trebic", Judaica Bohemiae 1991, S. 82-91.- Jaroslav Klenovs- ký, Židovské památky Třebíče, Trebitsch 1991, 22 S. 151

Akten (G).- SZM Prag Trebic Nr. 26 Personální spisy zaměstnanců, zvl. rabína a záležitosti rabinátu, 1840-1937.- Nr. 27 Sbírka dopisů, rabínu Chaimu Jos. Pollakovi [Sammlung von Briefen an Rabbiner Ch. J. P.], spisy odeslaných dopísů, 1822-1844.- Nr. 28 Smlouva o přijetí [Anstellungsvertrag] rb Ch. J. Pollaka, 1828.- Nr. 29 Opisy studijních vysvědčení [Abschrift der Studienzeugnisse] Joachima Pollaka, uchazeče [Bewerber] o místo rab., 1830.- Nr. 30 Rabínské vysvědčení Sabbataie Sal. Pollaka, 1846.- Nr. 31 Pozvání od okr. úřadu ve věci vysvětlení B'ne Zion, 1857.- Nr. 32 Prípisy zemského rabína, úřadu, obecní rady a rabínů, 1857-1880.- Nr. 33 (35419) Přípis o žrízení rabínské školy, 1868.- Nr. 34 Společný rabinát s Velkým Mežřícím, 1911.- Nr. 35 Žádost rabína o zvýšení platu, 1932.- Nr. 70 Aktový materiál obce (u toho záležitost rb Fischera), 1913-1930.- Nr. 104 Styk se zem. rabinátem, 1849-1896.- Nr. 126 Vyjádření rabína o žid. přísaze, c. 1900.- Nr. 145 Plná moc [Vollmacht] k vyzádání řízení [Leitung] žid. škol rabínem S. R. Hirschem, 1849.- Nr. 228 Chudinský fond [Armenkasse], nadacní správa, rabín jako otec chudých, 1830-1874.- Nr. 270 Řeč rabína Jáchima Pollaka v předvečer svátku smíření [Vorabend des Versöhnungsfestes], 1839.- Nr. 271 Vzpomínková řeč [Gedenkrede] rabína Dr. Samuela Pollaka na Juditu Rosenbergovou, 1882.

TRIESCH [Třešť], Iglauer Kreis, 102 Fam. (1850) <> ca. 1790-1798 Levi b. David Pollak aus Mattersdorf (gest. 19. Okt. 1806 in Stampfen, Ungarn) <> 1800-1812 Eleasar Löw (gest. 1840 in St. Nikolau, Ungarn), Höhepunkt der Jeschiwa <> um 1830 Moses b. Akiba Friedenthal <> ca. 1830-1880 Josef Frankfurter (geb. 1801 in Göding, gest. 26. März 1880) <> 1881-1884 Jakob Friedmann (gest. 2. Adar 1902 in Berlin) <> 1885-1908 Dr. Max L. Stern (geb. Juni 1844 in Waag-Neustadt, gest. 1908) <> bis 1911 Dr. K. Nürnberger, wechselt nach Jamnitz und Ung.-Brod <> 1911-1912 Dr. S. Nagel- berg, wechselt nach Wien <> 1913-1922 Dr. Heinrich Gescheit, wechselt nach Pohrlitz <> ab 1926 Abraham Kurzweil Literatur.- Gold (1929), S. 543.

UNGARISCH-BROD [Uherský Brod], Hradischer Kreis, 160 Fam. (1850) <> 1760-1778 Chaim b. Lipman Levi <> 1781-1792 Saul Fuchs aus Krakau <> 1794-1804 Josef Kapp <> 1806-1828 Moses Jehuda Rosenfeld <> 1829-1830 Israel Wolf aus Koritschan <> 1830-1841 Dawid Buchheim <> 1841-1843 Abraham Kralowski <> 1844-1854 Moses Nascher (gest. 1885 in Baja, Ungarn) <> 1854- 1864 Hermann Hirsch Roth (gest. 14. Adar 1864) <> 1864-1889 Moses-David Hofmann (gest. 1890) <> 1890-1912 Dr. M. Jung aus Galizien <> 1913- Dr. K. Nürnberger Literatur.- Adolf Frankl-Grün, Geschichte der Juden in Ungarisch-Brod, nach Archivalien darge- stellt, Wien 1905.- Fr. Kalman, Geschichte der Juden in Ungarisch-Brod, Brünn 1929. Akten (G).- SZM Prag Uherský Brod Nr. 5 Dopisy rabína (provenience nejistá!), 1876, 1915.

UNGARISCH-HRADISCH [Uherské Hradiště], Hradischer Kreis <> Kultusverein, 1892 K.-G. <> bis 1865 Adolf Hahn <> 1865-1889 Jakob Grünwald <> 1897-1907 Dr. Josef Burstyn, vorm. in Ra- konitz <> 1906-1907 Simon Friedmann <> ab 1909 Dr. S. Zwick

UNGARISCH-OSTRA [Ostroh], Hradischer Kreis, 89 Fam. (1850) <> 1790-1832 Jakob Hirsch b. M. L. Feilbogen <> 1832-1853 Moses Löb Müller <> Dr. Joel Müller <> um 1869 vakant <> 1876- 1878 Dr. Simon Wolfsohn <> Dr. Emanuel Lenke <> 1897-1900 Dr. David Herzog (geb. 1869 in Tyr- nau, Ungarn, gest. 1947 in Oxford) <> Dr. Simon Friedmann <> ab 1919 Dr. Michael Halberstamm 152

Akten (G).- SZM Prag Uherský Ostroh Nr. 34 Různá korespondence rb S. R. Hirsche a jeho řeč na rozloučení [Abschiedsrede], 1848-1851.- Nr. 30 [i. e. 40] Žádost ŽNO Kyjov a Uherské Hradiště o ponechání [Belassung im Amt] rb Dr Friedmana 1903-1907.

ZNAIM [Znojmo] <> 1870 K. G. <> 1870-1872 Dr. Samuel Mühsam (geb. 1837 in Landsberg, Schlesien, gest. 20. Feb. 1907 in Graz) <> Dr. Samuel Grün <> 1894-1899 Ignaz Holzer <> ab 1902 Prof. Dr. Isidor Jacob Kahan-Spira, JTS Literatur.- J. Golinger, "Die Juden in Znaim", Brünner Wochenblatt 1825, Nr. 30, S. 117.- Hugo Ein- horn, "Geschichte der Juden in Znaim", in Gold, Mähren (1929), S. 579-585.- Gold, S. 124.- I. Reich, Náhroby zidovského hrbitova ve stredoveku ve Znojme, Znaim 1932.

ZWITTAU [Svitavy], Brünner Kreis <> 1888 K.-G., zunächst dem Rabbinat in Boskowitz an- geschlossen <> 1894-1898 Dr. Daniel Fink <> 1898- Dr. Felix Kanter (geb. 1871 in Georgenburg, Rußland)

Ö S T E R R E I C H I S C H - S C H L E S I E N [Slezsko]

Status.- Infolge der schles. Vertreibung von 1582 besteht ein Niederlassungsverbot für Juden in dem nach 1741 bei Österreich verbliebenen "Zaun Schlesiens", d. h. den Herzogtümern Jägerndorf, Teschen und Troppau. Eine Gemeinde (mit Rabbinat) existiert in der zum Bistum Olmütz gehörigen, also mähri - schen Enklave Hotzenplotz. Im 19. Jh. entstehen drei Körperschaften in Teschen, Troppau und Wei- denau. 1785 Aufhebung der rabb. Gerichtsbarkeit.- 1873 nennt Schimmer drei Rabbiner mit Sitzen in Bielitz, Hotzenplotz und Teschen. Literatur.- Bernhard Brilling, "Zur Geschichte der Juden in Österreichisch-Schlesien, 1640-1737", Judaica Bohemiae 1968, S. 101-118.- J. Fiedler, "Z dejin žydovskych obcí ve Slezsku", Židovská rocen- ka 1994, S. 67-81. Archiv.- Zemský Archiv v Opavě, Sněmovní 1, 74622 Opava, Tel. 0042-0653-212566.

BIELITZ [Bielsko PL] <> ca. 1840? Jonathan Nascher <> 1849 dem Rt. Teschen angeschlossen <> 1865 K. G. <> 1867-1872 Dr. Falk Cohn (geb. 1833 in Dessau, gest. 6. März 1901 in Bonn) <> bis 1874 Dr. Lazar Frankfurter (geb. 1830, gest. 7. Dez. 1874), Sohn des Rb. in Triesch, Mähren, Schwie- gersohn von Hirschfeld, Gleiwitz <> Feb. 1875-1882 Dr. Wolf Lesser (geb. 1845 in Kolberg, Pommern, gest. 11. Febr. 1882), JTS <> Aug. 1882- Jan. 1888 Dr. Adolf Kurrein (geb. 1846 in Trebitsch, Mähren, gest. 23. Okt. 1919 in Teplitz, Böhmen) <> März 1888- Ende 1895 Dr. Saul Horovitz (geb. 1859 in Czanto, Ungarn, gest. 2. April 1921 in Breslau), wechselt ans JTS <> März 1896- Dr. Markus Steiner, LRS Budapest Literatur.- Aronsohn, Die israelitische Kultusgemeinde in Bielitz 1865-1905, Bielitz 1905.- Peter Maser, Adelheid Weiser, Juden in Oberschlesien, Bd. I, Berlin 1992, S. 90-91. 153

FREIWALDAU [Jeseník CZ] <> um 1893 Heinrich Schön; Heinrich Trachtmann

FRIEDEK-MISTEK [Frýdek-Místek CZ] <> um 1893 Bernhard Kraus

HOTZENPLOTZ [Osoblaha CZ], 135 Fam. (1850) <> ab 1750-1778 Gerson ben Abraham Chajes, wechselt nach Nikolsburg; 1770-1773 [oder ab 1790?] Hirsch b. Benjamin-Baschko (geb. 1740 in Za- mość, Polen, gest. 21. Sept. 1807 in Altona) <> nach 1781 Isak Blowitz <> ab 1786 Arje-Löbl ben David Kempner (gest. 1797 in Proßnitz, Mähren) <> 1792-1833 Issaschar-Bär (Bernhard) Markt- breiter (gest. 1833) <> 1834-1855 Juda Schmiedl (geb. 1776 in Eibenschütz, Mähren, gest. 7. Nov. 1855) <> 1856-1884 David Hein (gest. 1884) <> um 1893 Moses Rudolfer Literatur.- E. Richter, "Beitrag zur Geschichte der Judengemeinde in Hotzenplotz", Notizen-Blatt der historisch-statistischen Section der k. k. mähr.-schles. Gesellschaft 1888, S. 88, 96; 1889, S. 7-8, 10-12.- E. Richter, "Die Hotzenplotzer Judengemeinde 1334-1848", Mitteilungen zur jüdischen Volkskunde 14 (1911), S. 29-36.- A. Marmorstein, "Die Wiener Exulanten in Hotzenplotz", Mitteilungen zur jüdischen Volkskunde 14 (1914), S. 81.- A. Christ, Geschichte der Stadt Hotzenplotz, Osoblaha 1926.- J. Radims- ky, "Příchod Židů do Osoblahy", Slezský sborník 1947, Nr. 45, S. 254-256.- Bernhard Brilling, "Die Ar- chivalien der jüdischen Gemeinde Hotzenplotz (Österr. Schlesien)", Zeitschrift für Geschichte der Juden 2 (1965), S. 53-57.- J. Kramplová, "Z historie židovské obce v Osoblaze", Vpřed 20./27. Aug. 1966.- J. Klenovsky, Židovská obec v Osoblaze, Olmütz 1995, S. 9.

JÄGERNDORF [Krnov CZ] <> 1860-1863 Dr. Samuel Hahn (geb. 1836 in Nikolsburg, Mähren, gest. 2. Nov. 1917 in Wien) <> 1863-1867 Dr. Markus Hirsch Friedländer (geb. 1838 in St. Georgen, Ungarn, gest. 19. Jan. 1919 in Wien) <> um 1893 Anselm Anschlowitz <> ab 1907 Dr. D. Rudolfer, zuvor in Kojetein

ODERBERG [Bohumín CZ / Bogumin PL] <> 1913-1919 Dr. Moses Friediger (geb. 1884 in Buda- pest), wechselt nach Kopenhagen <> 1920- Dr. Ernst Baas (geb. 1893)

SKOTSCHAU [Skoczów PL] <> ab 1893 Dr. Lieber Dobschütz (geb. 1865 in Brody, Galizien), JTS <> 1909-1912 Dr. Arthur Marmorstein (geb. 1882) <> 1913-1914 Dr. Leopold Fischer (geb. 1886) <> 1825-1826 Dr. Nathan Rübner (geb. 1897).

TESCHEN [Těšín CZ / Cieszyn PL] Kreisrabbinat <> 1849-1853 Adolf Schmiedl (geb. 26. Jan. 1821 in Proßnitz, Mähren, gest. Nov. 1913 in Wien), zuständig für alle 3 Gemm. (1200 Juden) des Kreises, 1852 kurzzeitig in Bielitz ansässig <> 1853-1856 Dr. Josef Guggenheimer (geb. 1831 in Kriegshaber b. Augsburg, gest. 11. Febr. 1896 in Kolin, Böhmen) <> 1858- Simon Friedmann (geb. in Verbó, Slowakei), zunächst auch für die Gemeinde in Mährisch-Ostrau zuständig. <> um 1893 Dr. Adolf Leimdörfer Literatur. Statuten für die Teschener isr. Cultusgemeinde, Teschen 1866.- Heinrich Berger, "Zur Ge- schichte des jüdischen Friedhofs in Teschen", MGWJ 1895, S. 37-40.- A. Eisenstein, "O starym cmentar- zu zydowskim w Cieszynie", Zaranie Slaskie 1934, S. 158-161.- A. Eisenstein, "Krótki zarys historji gminy zydowskiej w Cieszynie", Zaranie Slaskie 1935, S. 189-193.- J. Reichmann, "Der alte jüdische Friedhof in Teschen", Silesia 43 (1935), S. 3-4. 154

TROPPAU [Opava CZ] <> 1879-1907 Dr. Abraham Blüh (geb. 1836 in Leipnik, Mähren, gest. 1907), JTS <> 1907- Simon Friedmann aus Körösfö, Ungarn. Akten (G).- SZM Prag "Opava" (Bestand Gemeindearchiv Troppau) Nr. 15 Personální spisy, 1867- 1931.

WAGSTADT [Bílovec CZ] <> 1894-1899 Dr. Max Schornstein (geb. 1870 in Tachau, Böhmen, gest. 1949 in Tel-Aviv), JTS 155

III. BAYERN

Bev. 1843.- 63.000 Juden in 44 Rabbinatsbezirken Status.- 1551 Ausweisung der Juden "für ewige Zeiten" aus Ober- und Niederbayern. 1628 Annexion der oberpfälzischen, 1777 der sulzbachischen, 1803-09 der fränkisch-schwäbischen Gebiete; Dekret von 1809 behält die dortige jüd. Gerichtsbarkeit provisorisch bei. 1811 Gesetzesentwurf der Ministerial- polizeisektion verlangt, daß jeder neue Rr "auf einer Königlichen Universität oder höheren Lehranstalt sämtliche philosophischen Studien absolviert" habe und staatlich darüber geprüft werde (nicht durchge- setzt). 10. Juni 1813 das Judenreglement (Schwarz, S. 126-127; S. 136 erwähnt Gutachten von 1811: empfiehlt Konsistorialordnung aus jüd. u. chr. Mitgliedern. Strenge Aufsicht über die Rabbiner, "die für alles Übel verantwortlich gemacht wurden". Vorschlag des Generalkommissariats Schwaben 2. Aug. 1808: Zentralkonsistorium u. Oberrabb. in Kreisen von über 2000, Ortsrabb. in Gem. von über 300 jüd. Einw.), mit dem die rabb. Gerichtsbarkeit aufgehoben wird, kennt nur Ortsrabbinate, deren Inhaber von den Gemeinden vorgeschlagen und von den General-Kreis-Commissariaten geprüft werden; ihnen sind Standesregister und Schulaufsicht unterstellt. Der Kandidat soll "der deutschen Sprache mächtig und überhaupt wissenschaftlich gebildet" sein, Jeschiwastudenten müssen zuvor die Schulbildung abge- schlossen haben (nicht durchgesetzt). 12. Dez. 1817: Nach Aufhebung der Gerichtsautonomie in Würz- burg werden den Rrn im Hinblick auf den Ausfall der Sporteln (Gerichtsgebühren) staatliche Vergütun- gen gewährt. 16. Mai 1818 Bayr. Verfassung: "Bestimmungen über die Zulassung zu kirchlichen Pfrün - den" sind Sache der Staatsgewalt, Besetzung unterliegt staatl. Zustimmung. Okt. 1825 mit Regierungs- antritt von Kg. Ludwig I. beginnt Reformpolitik, 17. Dez. 1825 (RegBl. Sp. 1071-1075) Bildung eines "Obersten Kirchen- und Schul-Rathes"; von den einzelnen Kreisen werden Rrprüfungen eingeführt. Ver- ord. 23. Okt. 1826 (eigentlich nur für den Rezatkreis, doch von anderen Kreisen übernommen): Rtskan- didaten müssen Zeugnisse über Gymnasialbildung und zweijähr. Besuch einer Universität oder eines Ly- zeums behufs philos. Bildung beibringen, sodann eine acht- bis zehntägige Prüfung bestehen. 28. Jan. 1828 Allen Religionslehrern wird der Besuch eines staatlichen Lehrerseminars zur Pflicht gemacht und Prüfungen angeordnet. 4. Juli 1828 Gutachten zu Konsistoriumsplan von Regierungen, Magistraten und jüd. Gemeinden angefordert. 1830 Schulordnung § 92 gestattet externes Abitur. 13. Juli 1831 Fachabitur für Rtsstudium kann extern abgelegt werden. 19. Jan. 1833 [?] Petition der älteren Rr gegen die Anfor- derung der Gymnasial- und Universitätsstudien. 20. Jan. 1831 [?] Erlaß gibt dem gen. Gesuch statt. 31. Jan. 1835 Recht der Kreisregierungen zur Nichtanerkennung kreisfremder Rrprüfungen. 31. Aug. 1835 Rr zur Predigt verpflichtet. Reskript 9. Nov. 1835 ordnet Kreissynoden an zwecks Begründung eines Konsistorialsystems und einer jüd.-theol. Fakultät, Feb./März 1836 Einberufung derselben in Oberbay- ern (1 Rabb.), Oberpfalz (1), Schwaben (8), Unter- (2), Mittel- (11) und Oberfranken (5); ohne Ergeb- nis.- 1837-1848 Minister Abel bekämpft Reform. 23. Okt. 1838 das sog. "Neologenreskript" erlaubt "nur gründlich gebildete und zugleich den ächten mosaischen Glaubenslehren und Ceremonial-Satzungen treu anhängende, nicht verderblicher Neologie huldigende Kandidaten als Rr".

Juden Gemeinden Rabbinatsbezir- Rabbiner 1847 Rabbiner 1911/1925 1911/1925 ke 1911/1925 (Orient 1847, 1925 S. 75f., 82) Oberbayern 10.529/10.790 2/2 1/1 1 6 Niederbayern 379/348 1/1 -/- - - Oberpfalz 1.438/1.181 8/8 2/2 4 2 156

Oberfranken 3.176/2.544 24/23 2/2 6 2 Mittelfranken 13.675/13.719 46/45 4/4 13 6 Unterfranken 12.835/9.879 124/112 6/6 6 6 Schwaben 5.752/2.834 17/15 3/2 10 2 Gesamt 47.784/41.295 222/206 19/17 40 23

Rechtsquellen (UB HD: J 3612) Kgr. Bayern, Regierungsblatt, 1801-1944. Register 1832. Juristische Literatur.- G. Döllinger, Sammlung der im Gebiete der innern Staats-Verwaltung des Kö- nigreichs Bayern bestehenden Verordnungen, aus amtlichen Quellen geschöpft und systematisch geord- net, Bd. 6, München 1838, S. 166ff.- Jakob Gotthelf, Historisch-dogmatische Darstellung der rechtli- chen Stellung der Juden in B., 1851, S. 58.- ders., Die Rechtsverhältnisse der Juden in B., 1853.- Isidor Silbernagl, Verfassung und Verwaltung sämmtlicher Religionsgemeinschaften in Bayern, nach den ge- genwärtig geltenden Gesetzen und Verordnungen, Landshut 1870; 2. Aufl. Regensburg 1883, S. 182ff.- Josef Heimberger, Die staatskirchenrechtliche Stellung der Israeliten in B., Freiburg i. Br. und Leipzig 1893, 2. Aufl. Tübingen 1912.- Max von Seydel, Bayrisches Staatsrecht, 3. Bd, 2. Aufl., Freiburg i. Br. und Leipzig 1896, S. 607-620.- Fritz Wahlhaus, Die Rechtsstellung der isr. Kultusgemeinden im rechts- rheinischen B., München 1912 [JNUL 33V2839].- Robert Piloty, Zur Revision des b.en Judenediktes, Fft./M. 1914 [JNUL S62B3443].- Martin Frankenburger, Rechtsstellung und Neugestaltung der bayeri- schen Rtsbezirke, München 1932. Historische Literatur.- Joh. Christ. Aretin, Geschichte der Juden in Bayern, Landshut 1803.- Gott- fried Wolf, Das Judenthum in Baiern, München 1897, 84 S.- Adolf Eckstein, Der Kampf der Juden um ihre Emanzipation in Bayern, Fürth 1905.- Heinrich Feuchtwanger, "Merkwürdige Porträts bayerischer Rabbiner", in Bayerische Israelitische Gemeindezeitung 10 (Jan. 1934), Nr. 2.- Stefan Schwarz, Die Ju- den in Bayern im Wandel der Zeiten, München und Wien 1963, Taschenbuchausgabe 1980.- Rudolf Endres (Hrsg.), Jüdische Gemeinden in Franken 1100 bis 1975, Würzburg 1978.- Bernward Deneke (Hrsg.), Siehe der Stein schreit aus der Mauer: Geschichte und Kultur der Juden in Bayern, Nürnberg, German. Nationalmuseum 1988.- Manfred Treml und Josef Kirmeier (Hrsg.), Geschichte und Kultur der Juden in Bayern, 2 Bde. München 1988.- Christoph Daxelmüller, Jüdische Kultur in Franken, Würzburg 1988.- Falk Wiesemann, Bibliographie zur Geschichte der Juden in Bayern, München 1989. Akten (S).- HStA München MInn 44248 anon. Brief über die isr. Kreissynoden, 1836.- MInn 44393 lithogr. vervielfältigte Referate und Materialien zum Gesetzentwurf "Über die Verhältnisse der isr. Glau- bensgenossen im Kgr. Bayern", 1821-1822.- MK 751 Religionsverhältnisse der Juden, Bd. I, 1827-1835 (einziger erhaltener Band aus den "Judensachen" des Kultusministeriums).- MK 752-753 idem, Bd. II- III, 1835-1848 (Kriegsverlust).- MK 753, idem, 1852 (Kriegsverlust).- MK 755 Unterrichtswesen der Juden, 1853 (Kriegsverlust).- MK 772 Gebühren der Rabbiner bei Beerdigungen, 1820 (Kriegsverlust).- MK 14898 Der mosaische Religionsunterricht an den Studienanstalten, 1851-1933.- MK 14899 Isr. Got- tesdienste und Feiertage, 1835-1934.- MK 22315 Israelitische Seminaristen und Präparanden, Bd. IV, 1888-1936.- MK 22972 Die Mitwirkung der isr. Schullehrer und Rabbiner bei den Beratungen und Be- schlußfassungen der Ortsschulbehörden, 1861-1904.- MJu 13379 Israelitische Kultusgemeinden, 1851- 1921. Archiv.- Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Schönfeldstr. 5-11, 80539 München, Tel. 089/28638596; Be- stellung 28638573. 157

O B E R B A Y E R N (Isarkreis)

Status.- 1551 Ausweisung der Juden. 1802 Rt in München gegründet. 17. Juni 1805 "Allg. Regulativ über die Verhältnisse der Juden in München" als einziger oberbayrischer Gemeinde (erst 1892 kommt Ingolstadt hinzu), 24. Dez. 1834 Synagogenordnung. Der seit 1886 wirkende zweite (orthodoxe) Rr wird 1907 anerkannt. Rechtsquellen (Bibliotheken: 1, 19, 384) Königlich-bayerisches Intelligenzblatt für den Isarkreis, 1814-1837; Intelligenzbatt der Königlich-bayerischen Regierung von Oberbayern, 1842-1853; König- lich-bayerisches Kreis-Amtsblatt von Oberbayern, 1854-1918. Literatur.- Felix Perles, "Drei Münchner jüdische Gelehrte", Bayer. Isr. Gemeindezeitung 1. Feb. 1933, no. 3, S. 33-37.- Hendrikje Kilian, Die jüdische Gemeinde in München 1813-1871, 1989 [JNUL S91K3797].- Baruch Zvi Ophir, Pinkas Hakehillot: Bavaria, Jerusalem 1972, S. 101-137. Archiv.- Staatsarchiv, Schönfeldstr. 3, 80539 München (Postfach 221152, 80501 München), Tel. 089- 28638-533, geöffnet Mo 8.15-19 Uhr, Di 8-19 Uhr, Mi, Do 8-16 Uhr, Fr 8-13,30 Uhr. Universität.- München (1826); siehe Freninger, Doktoren der Universität München (bis 1872), 1872.- Universitätsarchiv München, Geschwister-Scholl-Platz 1, 80539 München, Tel. 089- 21802336.

MÜNCHEN Rabbinatsgründung: 1802 <> 1802-1824 Ezechiel Hessel (geb. 1754 in Sulzbürg, gest. 21. Sept. 1824) <> 1827-1871 Hirsch Aub (geb. 1796 in Baiersdorf, gest. 2. Juni 1875), schon im Dez. 1825 zum Rb. gewählt. <> 1871-1894 Dr. Josef Perles (geb. 1835 in Baja, Ungarn, gest. 1894), JTS <> 1895-1918 Dr. Cossmann Werner (geb. 1856 [1853?] in Rogasen, Posen, gest. 1918), JTS, RrVd <> 1918-1940 Dr. Leo Bärwald (geb. 20.9.1883 in Saaz, Böhmen, gest. 8. April 1970 in New York), RrVd, mit den Assessoren Dr. Robert Geis, Simon Wiesner und dem Orthodoxen Dr. Ernst Ehrentreu. Sitzver - teilung in der Gemeinde 1927: 16 Liberale, 5 Zionisten, 3 Orthodoxe. <> 1940-1942 Dr. Bruno Finkel- scherer (geb. 1906, deportiert nach Auschwitz)

(MÜNCHEN,) Zweiter Rabbiner <> 1898-1930 Dr. Israel Finkelscherer (geb. 1866 in Brody, gest. 1943 im Ghetto Theresienstadt ), RrVd

(MÜNCHEN,) Adass Jeschurun <> ggr. 1872 ohne formalen Austritt <> 1886-1927 Dr. Heinrich Ehrentreu (geb. 10.3.1854 in Altofen, Ungarn, gest. 2. Jan. 1927). Darf Gottesdienste und Begräbnisse, aber keine Trauungen zelebrieren, erst 1907 wird er als "Rabbinatsassessor" anerkannt. <> 1927-1938 Dr. Ernst Ehrentreu

N I E D E R B A Y E R N (Unterdonaukreis) O B E R P F A L Z (Regenkreis)

Status.- In Niederbayern und der Oberpfalz Ansiedlungsverbot bis auf Schnaittach (1628 zu Bayern).- Im Ftm. Pfalz-Sulzbach und Neuburg 1685 Wiederaufnahme der Juden und Gründung der Ge- 158

meinde auf dem "Judenberg" bei Floß, als eigene Kommunalgemeinde mit jüd. Bürgermeister und seit ca. 1736 eigenem Rabbinat; daneben seit 1756 LRt in der Residenz Sulzbach-Rosenberg (1777 zu Bay- ern).- In der Stadt Regensburg 1753 Neugründung des Rts. (1809 zu Bayern).- 1808 wird dem Flosser Rr die Führung der Standeslisten übertragen, 1813 die Gerichtsbarkeit aufgehoben.- 1823 Einteilung in vier Rtsbezirke.- Die wenigen Juden Niederbayerns, die erst 1897 in Straubing eine Gemeinde bilden, unterstehen dem Rt Regensburg. Literatur.- Magnus Weinberg, Geschichte der Juden in der Oberpfalz, 3 Bde. Sulzbürg 1909-27- Ba- ruch Zvi Ophir, Pinkas Hakehillot: Bavaria, Jerusalem 1972, S. 139-150 (Niederbayern), 151-194 (Oberpfalz). Akten (S).- StA Amberg; siehe Magnus Weinberg, Die auf Juden bezüglichen Akten des Kgl. bayeri- schen Kreisarchivs der Oberpfalz in Amberg, Leipzig 1912 [JNUL 41B513]. Archiv.- Staatsarchiv, Archivstr. 3, 92224 Amberg, Tel. 09621-307270.- Staatsarchiv, Burg Trausnitz, 84036 Landshut, Tel. 0871-92328-0.

FLOSS im ehem. Ftm. Sulzbach <> Rabbinatsgründung: ca. 1736 <> 1767-1771 Jakob ben Moses Dörnberger (geb. in Derenburg), wechselt wegen Gemeindestreitigkeiten nach Perutz in Böhmen <> 1772-1790 Elieser-Veit Petschauer (geb. in Petschau, Böhmen), wird wegen seines hohen Alters abge- setzt <> 1791-1799 Isaak b. Zacharias Fränkel (geb. in Fürth, gest. 1815 in Schwabach) zuvor in Lichtenstadt, Böhmen <> 1800-1813 David Hessel b. Hirsch Horowitz (geb. in Frankfurt), wechselt nach Frauenkirchen im Burgenland <> 1813-1840 Moses b. Abraham Wittelshöfer (geb. 1770 in Bai- ersdorf bei Erlangen, gest. 16. Juli 1840), die Gemeinde versucht 1818 und 1830, ihn abzusetzen. <> 1840-1896 Israel Wittelshöfer (geb. 1813 in Floß, gest. 10. Juni 1896 in Fürth), Sohn des Vorgenann- ten, versieht das Amt nach 1894 unentgeltlich aus Fürth. <> Juli 1896 zu Bayreuth, 1911 zu Regens- burg. Literatur.- Joseph Goldmann, Historisch-topographische Beschreibung des Judenberges bei Floß, 1845; nachgedruckt in 1000 Jahre Floß, hrsg. v. Adolf W. Schuster, Floß 1976, S. 335-343.- Weinberg, Oberpfalz, Bd. V, S. 86, 107-108.- Leonhard Bär, "Landrichter und Rabbiner. Ein Baustreit aus dem Jahre 1816", Heimatblätter für den oberen Naabgau 6 (1928), S. 6-12.- Peter Kraus, "Der Judenberg in Floß", Oberpfälzer Heimat 19 (1975), S. 63-74.- Siehe der Stein, S. 226.- Renate Höpfinger, Die Juden- gemeinde von Floß 1684-1942, Kallmünz, Oberpfalz 1993 [JNUL S94K4174]. Akten (G).- CAHJP Jerusalem, KGe 13, Nr. 1 Protokolle des Rabbiners als Vorsitzender der Gemein- de, 1816-38.- Nr. 2 Verwaltung der Gemeinde durch das Rabbinat, 1842-65.- Nr. 15 Bekanntmachungen des Rabbiners.- Nr. 16 Rabbinatsakten 1807-1874 [verloren].- Nr. 22 Akten betr. Rabbinatsfunktionen 1791-1838.- Nr. 23 Gesuche um Gehaltserhöhung, 1827.- Nr. 24 Anfrage an den Rabbiner wegen seiner Vermögensverhältnisse, 1813.- Nr. 25-26 Literalien zu den Personalakten Wittelshöfer (3 Einheiten), 1800-1834.- Nr. 28, 42, 43 versch. Akten des Rabbinatsgerichts, 1812-14, 1819.- Nr. 50 Rabbinatssa- chen insbes. Schächten 1809-1872.- Nr. 59 (Bd. 1-4) Rabbinatsakten, 1706-1889.- Nr. 61 Rabbinatsak- ten insbes. über Schächter, Vorsänger, 1763-1862.- Nr. 62 Schulangelegenheiten, 2 Bde. 1805-1878.- Nr. 105 Pletten.-- GA II 381, 383, 384, 386 Beschwerden und Prozesse zwischen Rabbiner und Gemeinde, 1816-1834. II 388 Petition des Rabb. um Gehaltserhöhung.- CJ Berlin, 75 A Fl 2 Nr. 24-26: Beschwer- den und Prozesse der Gemeinde gegen den Rabbiner Moses Abraham Wittelshöfer wg. Amtsvergehen 1814-51.- Nr. 27: Mitteilungen des Rabbiners I. Wittelshöfer über Abwesenheit wg. auswärtiger Tätig- keiten 159

REGENSBURG <> 1753-1802 Isaak Alexander (geb. 1722 in Regensburg, gest. 1800 daselbst). Er- ster Rb. der neugegr. Gemeinde. <> 1802-1832 Jakob Seligmann (Weil, 1757-1832) <> 1833 Teilung der Rabbinatsfunktionen zwischen dem Vorsänger-Schächter Emanuel Sonnentheil (gest. Juni 1849) und dem Schullehrer Dr. Seligmann Schlenker. <> 1849-1860 Dr. Seligmann Schlenker (geb. 1800 in Fürth) <> 1860-1882 zum Bez.-Rabb. Sulzbürg <> 1882-1925 Seligmann Meyer (geb. 12. Oktober 1853 in Reichelsheim, Odenwald, gest. 1925). Seit 1897 Bezirksrabb., 1927 auch für Niederbayern. <> ab 1927 Harry Levi, gründet "Verein für jüdische Geschichte und Literatur" <> 1931 zu Sulzbürg. Literatur.- Siegfried Wittmer, Regensburger Juden. Jüdisches Leben von 1519 bis 1990, Regensburg 1996. Akten (G).- CAHJP Jerusalem A 161 Rabbinatsakten 1889-1901.

SULZBÜRG, 1923 NEUMARKT (1740 zu Bayern) <> vom Rabbinat Schnaittach unabhängig seit 1823. Rabbinat ohne Gerichtsbefugnis, welche bei den Vorstehern liegt. <> 1762-1794 Jakob Levi b. Aron Lochi (Lachi) <> 1794-1850 Ruben Baiersdorf (Weil, 1763-1850) <> 1850-1895 Maier Lö- wenmayer (geb. 1813 in Sulzbürg, gest. 1895), 1894 Gründg. der Stadtgem. Amberg. <> 1895-1935 Dr. Magnus Weinberg (geb. 1867 in Schenklengsfeld, Hessen, gest. 1943 im Ghetto Theresienstadt ) <> 1935-1939 Falk-Felix Salomon (geb. 1876, gest. 1940 in England), HWJ, zuvor Rb. in Bayreuth Literatur.- Weinberg, Oberpfalz, Bd. IV.- Kurt Wappler, Die Geschichte der Sulzbürger Juden, o. O.. 2. Aufl. 1983. Akten (G).- CAHJP Jerusalem O/5 Nr. 108 Rabbinatsfunktionen in Neumarkt, 1867-95.- CJ Berlin, 75 B Su 1 Nr. 1 Religiöse Fürsorge und Seelsorge für jüdische Kriegsgefangene in der Oberpfalz 1914- 20.

SULZBACH (heute: S.-Rosenberg) Landesrabbinat des Ftms. Sulzbach <> 1666 Gemeindegrün- dung; seit 1709 Ortsrt unter dem Schwabacher ORt; Rabbiner (bis ca. 1800 innergemeindlich unter dem Titel More-Zedek) war zugleich Schullehrer. Hebr. Verlagszentrum von 1666 bis 1851. <> 1756-1782 Scholem Abraham Kohen Lonnerstadt <> 1782-1818 Jekutiel b. Meier Kohen Kaufmann (geb. 1743 in Windsbach, gest. 10. Nov. 1818) <> 1818-1838 "Rabbinatssubstitut" Isaak Aronsohn Mannhei- mer (geb. 1750, gest. 9. Aug. 1838) <> 1838-1842 Vertretung durch den Vorsänger Jakob Bermann <> 1842-1848 Wolf Schlessinger (1817-1854), muß aus politischen Gründen emigrieren. <> 1851 zu Floß. Literatur.- Weinberg, Oberpfalz, S. 25-28, 52-57. Akten (G).- CAHJP Jerusalem KGe 19 Nr. 47 Rabbinatsangelegenheiten, 1828-1876.- CJ Berlin, 75 A Su 1 Nr. 6-7 Rabbinatsangelegenheiten 1838-1924. Archiv. Stadtarchiv, Spitalgasse 21, 92237 Sulzbach-Rosenberg.

O B E R F R A N K E N (Obermainkreis)

Status.- 1658 LRt des Fürststifts Bamberg (in Zeckendorf) und 1702 des Ftms. Bayreuth (in Baiers - dorf). 1803 Aufhebung der Gerichtsautonomie im Ftm. Bayreuth durch die Preußen, Dez. 1803 bayr. An- nexion des Bistums Bamberg, 31. Dez. 1806 Verordnung zur Aufhebung der dortigen Judenkorporation und des Rtsgerichts (erst 1813 verwirklicht); Febr. 1810 Annexion des Ftms. Bayreuth. 1819-25 Refor- maktivitäten des Oberschulrats Johann Baptist Graser: 1822 sollen die Gemeinden zur Anstellung von 160

Rrn genötigt werden; Sommer 1824 Schließung der Synagogen wird als Repressalie angewandt, unqua- lifizierte Rr und Lehrer des Amtes enthoben. 29. Aug. 1824 Reskript der Staatsregierung rügt das Vor- gehen und ordnet Bildung von Sprengeln an. 1825 Einteilung in acht Rtsbezirke: Adelsdorf (bis 1860), Bamberg, Bayreuth, (bis 1905), Burgkunstadt (bis 1914), Hagenbach (bis 1866), Reckendorf (bis 1880) und Redwitz (bis 1862). 5. Mai 1831 Synagogenordnung des Kreises. 14. Mai 1847 Entwurf einer Prüfungsordnung für Rr. Rechtsquellen (Bibliothek: 384) Intelligenz-Blatt für den Obermain-Kreis, 1819-1837; Königlich- Bayerisches Kreis-Amtsblatt von Oberfranken, 1854-1918. Historische Literatur.- Adolf Eckstein, Geschichte der Juden im ehemaligen Fürstbistum Bamberg, Bamberg 1898, S. 140-181: Die Rabbiner von 1220 bis 1814.- Adolf Eckstein, Geschichte der Juden im Markgrafentum Bayreuth, Bayreuth 1907.- Baruch Zvi Ophir, Pinkas Hakehillot: Bavaria, Jerusalem 1972, S. 195-255.- Klaus Guth (Hrsg.), Jüdische Landgemeinden in Oberfranken (1800-1942), ein his- torisch-topographisches Handbuch, Bamberg 1988.- Karl Dill, Jüdische Friedhöfe in Oberfranken, Bay- reuth 1992. Akten (S).- StA Bamberg, G12/I Nr. 690 Die Aufstellung von Juden-Rabbinern im Ritterkanton Stei- gerwald, 1694.- K3, C3, Nr. 1005 Einberufung der Kreissynode, 1835-36.- Nr. 12 [1010] Besoldung des Landrabbiners durch die Landjudenschaft des ehem. Fürststifts Bamberg, 1832-36.- Nr. 16 [1011] Proto- kolle der Kreissynode, 1836.- Nr. 21 Alters- und Hinterbliebenenfürsorge, 1851-98.- Nr. 31 Dienstleis- tungen und kirchliche Verrichtungen, 1828-1845.- Nr. 37 Rabbinatsbezirke, Bewerbungen, Besoldung, 1832-1838, 1892-1920.- Nr. 38 Amtskleidung der Rabbiner. Archiv.- Staatsarchiv, Hainstr. 39, 96047 Bamberg, Tel. 0951-26861, geöffnet Mo, Di, Do 8-16 Uhr, Mi 8-20 Uhr, Fr 8-13.30 Uhr.

ADELSDORF <> 1769-1800 Meyer Heller Pretzfelder, wechselt nach Schnaittach <> 1812-1815 Joseph-Simon b. Jakob Wiener (gest. 1815) <> 1816-1846 Abraham Löb Stein (geb. 1756 in Sülz- dorf, Unterfranken, gest. 7. Juli 1846), seit 1829 zum "Rabbinats-Substituten" des Rb. in Burgebrach zu- rückgestuft. <> 1851-1860 "Rabbinats-Substitut" Dr. Hartwig Werner (geb. 1819 in Niederwerrn, Un- terfranken, gest. 7. Juli 1905 in Bamberg) <> 1860 zu Burgebrach. Literatur.- Guth, S. 54. Akten (G).- CAHJP Jerusalem D/DR1, Nr. 1-2 Bildung des Rabbinatsbezirks, Besoldung des Rabbi- ners, 1813-1850.- Nr. 3 Rabbinatsgeschäfte zu Forchheim, Verwesung durch Rb. Kunreuther, Entlassung des Rabbinatsstellvertreters Werner, Funktionsübernahme durch Rabb. Cohn in Baiersdorf, 1846-1893. Akten (S).- StA Bamberg, K3, C3, Nr. 151 Ortsrabbinat Mühlhausen, 1836.- Nr. 156 kirchliche Ver- hältnisse Adelsdorf bzw. Mühlhausen im Bezirksamt Höchstadt, 1824-1864.- Nr. 157 dgl. 1877-1907.- K10/I [Bezirksamt Höchstadt a. d. Aisch] Nr. 6 Rabbinatsstelle in Adelsdorf und Einverleibung der zum Rabbinat Adelsdorf gehörigen Kultusgemeinden in den Rabbinatsbezirk Burgebrach, 1851.- StA Nürn- berg RA 1932, Titel "Judensachen", Nr. 40 Die Rabbiner im Landgericht Höchstadt, 1812.

BAMBERG Landesrabbinat des Fürststifts seit 1658, in fünf Kreise eingeteilt: B.-Stadt, B.-Land, Gebürg, Aischgrund und Zeckendorf [Sitz des Landesrabbiners bis Ende des 18. Jhs.]; 1825 Distrikts- rabbinat mit den Landgemeinden Hirschaid, Buttenheim, Gunzendorf, Demmelsdorf und Altenstein. <> 1759-1767 Tewele b. Michael Scheuer, geht nach Mainz <> 1770-1788 Juda-Judel b. Josef Katz (gest. 7. Sept. 1788), erhält die Ordin. in Bamberg, RA bei Scheuer und RV seit 1768. <> 1789-1794 Löw b. Abraham-Meyer Berlin (geb. 1738 in Fürth, gest. 1814 in Kassel) <> 1797-1802 Uri b. Samu- 161

el Feist (geb. in Buttenheim, gest. 1. Juli 1802) <> 1802-1814 Jakob-Josef b. David Gersfeld (gest. 22. Aug. 1814), letzter LR des Bistums Bamberg, das 1803 zu Bayern kommt. <> 1815-1826 RV Gabriel Crailsheimer (geb. in Wüstensachsen, gest. 10. April 1842) <> 1826-1862 Samson Wolf Rosenfeld (geb. 1783 in Ühlfeld, gest. 12. Mai 1862) <> 1864-1882 Josef Isaak Kobak (geb. 1828 in Lemberg, gest. 7. Feb. 1913 das.), orth. <> 1888-1926 Dr. Adolf Eckstein (geb. 1857 in Neutra, Ungarn, gest. 12. Jan. 1935), HWJ <> 1926-1929 Dr. Friedrich Schlomo Rülf (geb. 1896 in Braunschweig, gest. 1976 in der Schweiz), lib., wechselt nach Saarbrücken Literatur.- David Kaufmann (Hrsg.), "pnqs q"q bmbrg", qwbc `l yd 7 (1896/97).- Adolf Eckstein, Ge- schichte der Juden im ehemaligen Fürstbistum Bamberg, Bamberg 1898, S. 140-181: Die Rabbiner von 1220 bis 1814.- Ders., "Die isr. Kultusgemeinde Bamberg von 1803 bis 1853" in Festschrift zur Einwei- hung der neuen Synagoge in Bamberg, Bamberg 1910. Akten (G).- CAHJP Jerusalem ("B"-Signaturen: Archiv der isr. Gem. Bamberg, 1950 nach Jerus. überführt; Stadt- und Distriktsrabbinat neu D/Ba17a, 52 Nummern, davon 1-18, 36-39, 47 vor 1870) B- I/1 Einrichtung des Landesrabbinats, 1658 (verloren).- I/21 Briefe der Rabbiner Stein, Rosenfeld und Aub (verloren).- II/21 Rabbinatsakten 1908-26.- II/26 und 26a Rabbinatsakten der Gem. Koburg u. , 1918-30.- III/11 Rabbinatsakten Bamberg, 8 Bde., 1810-1858.- III/29 Rabbinatsakten 1888-1907.- V/1 Statuten 1836-38.- VI/2a (neu D/LJ1, Nr. 2) Pensionen der Rabbiner und deren Wit- wen, 1832.- VI/7 Bewerbungen 1887/88.- VI/8 Kandidaten 1840-45.- VI/9 Rabbinerwahl 1733 (verlo- ren).- VI/10 (neu Nr. 36) Wahl 1825/26.- VI/11 Schutzbrief Rosenfeld, 1800 (verloren).- VI/12. Bewerbungen 1825.- VI/13 Personalia Eckstein, 1885-1936.- VI/15 Personalia Kobak 1871-1912.- VI/16 Personalia Rülf, 1925-32.- VI/17 Personalia Katten, 1923-29.- VI/18 und 18a (neu Nr. 37) Wahl 1862/63.- VI/19 Verwesung 1882-87.- VIII/9 u. 9a Verein gesetzestreuer Rabbiner, 1927-38.- XII/ii/13 Isolierung des Rabbinersohnes Feust, 1839.- D/Ze1, Nr. 12 Verbot des Distriktsrabbiners Rosenfeld, Äm- ter in der Synagoge zu Zeckendorf zu versteigern, 1840. Akten (S).- StA Bamberg, K3, C3, Nr. 54 Rabbinerstelle 1819-1894.- K5b/1 [Bezirksamt Bamberg] Nr. 2440-2450 jüdisches Schul- und Gottesdienstwesen. Archiv.- Stadtarchiv, Untere Sandstr. 30a, 96049 Bamberg, geöffnet Mo-Mi von 8-16 Uhr, Do von 8- 20 Uhr, Fr von 8-14.30 Uhr.

(BAMBERG,) Hoffaktor Heßlein-Stiftung Akten (G).- CAHJP Jerusalem, D/Ba17, Nr. 454 Rechnungsbücher, 1862-1890.- Nr. 455 Akten, 1884-1914.- 456 Rechnungsbücher, 1916-1922.

BAYREUTH <> Anfang des 19. Jhs. in Abhängigkeit vom Rt. Baiersdorf; es amtieren als "Vize- Rabbiner" Salomo Cohen und 1802-1827 Wolf Fehlheim Schwab (gest. 1827) <> 1829-1852 Dr. Josef Aub (geb. 1805 in Baiersdorf, gest. 22. Mai 1880 in Berlin), lib. <> 1852-1857 Dr. Israel Schwarz (geb. 1830 in Hürben, Bayr. Schwaben, gest. 4. Jan. 1875 in Köln) <> 1859-1873 Dr. Julius Fürst (geb. 1826 in Mannheim, gest. 5. Sept. 1899 das.), lib. <> 1880-1911 Dr. Salomo Kusnitzki (geb. 1846 in Kempen, Posen, gest. 1917), RrVd, RrVd <> 1912-1935 Dr. Falk-Felix Salomon (geb. 1876, gest. 1940 in England), HWJ, RrVd <> 1935 dem Rabb. Sulzbürg (Oberpfalz) zugeschlagen Akten (S).- CAHJP Jerusalem, D/Ba28, Nr. 20, Gehaltszulage Dr. Aub, 1846-47.- Nr. 21 Bewerbun- gen und Anstellung Dr. Schwarz, 1852-1854.- Nr. 22 Bewerbungen und Anstellung Dr. Fürst, 1857- 1873.- Nr. 23 Pension Dr. Kusnitzki, 1911.- Nr. 24 Bewerbungen 1911.- Nr. 25 Bewerbung und Anstel- lung Dr. Salomon, 1911-13.- Nr. 26 Handakte Dr. Salomon, 1912-1936.- Nr. 180 Neubesetzung 1828- 29.- Nr. 181 Korrespondenz Dr. Fürst, 1861-67.- Nr. 182 Trauungen, Scheidungen, Beerdigungen, Aus- 162

tritte, 1909-1938.- Nr. 183-196 diverse Akten 1912-1936.- StA Bamberg K3, C3, Nr. 110 Rabbinerstelle 1824-1906.- Nr. 116 dgl. 1911-1915.- K6/I [Bezirksamt Bayreuth] Nr. 5335 Synagogen, Rabbiner, Vor- steher der Juden, 1834-1844.- K22/I [Bezirksamt ] Synagogen, Rabbiner, Vorsteher der Juden, 1850.

BURGEBRACH, 1888 BAMBERG Bezirksrabbinat Bamberg-II <> 1827-1859 Bär Levi Kun- reuther (geb. 1803 in Baiersdorf, Mittelfranken), von der Gemeinde zur Auswanderung nach Amerika genötigt <> 1860-1905 Dr. Hartwig Werner (geb. 1819 in Niederwerrn, Unterfranken, gest. 7. Juli 1905), zuvor RA-Adelsdorf, gemäßigt liberal. Schlecht bezahlt, muß bis 1883 die Stelle des Religions- lehrers übernehmen. Literatur.- Guth, S. 117-119. Verlegung des Sitzes 1826 aus dem ursprünglich vorgesehenen Bisch- berg, wo sich aber keine Polizeistation befand (S. 110, 117). Akten (S).- StA Bamberg, K3, C3, Nr. 94 Rabbinerstelle 1832-1906. Akten (G).- CAHJP Jerusalem D/DR1, Nr. 4 Synagogenordnung, 1831.- Nr. 5 Allg. Rabbinatsangele- genheiten, 1832-1860.

BURGKUNSTADT Bezirksrabbinat für das Amt <> 1798- Leb b. Schmul Kips <> bis 1835 Wolf [Löb] Reckendorfer (geb. 1756, gest. 7. Jan. 1835). in der Stadt wohnten 1829 889 Katholi- ken, 50 Protestanten und 416 Juden (Evamaria Westphal-Wolf, "Die Entwicklung israelitischer Gemein- den in Burgkunstadt, Oberfranken", CAHJP D/Bu18/11) <> 1835-1843 Leopold Stein (geb. 1810 in Burgpreppach, Unterfranken, gest. 2. Dez. 1882 in Frankfurt/M.), lib. <> 1845-1878 Löw Traub (geb. in Burgpreppach, Unterfranken, gest. 1878) <> 1880-1884 Dr. Siegmund Flaschner (geb. 1844 in Böh- misch-Leipa), JTS, wechselt nach Bernburg <> 1886-1896 Dr. Josef Cohn (geb. 1850 in Zempelburg, Westpreußen, gest. 1947 in Jerusalem) <> 1897-1914 Dr. Ezechiel Goitein (geb. 1864 in Högyesz, Un- garn, gest. 5. März 1914), RS, RrVd <> 1915 zu Bayreuth. Literatur.- M. Kohn, "Die Kultur im Dorfe", Sulamith Jg. 3, Bd. 1 (1810), Nr. 1, S. 31-37. Akten (G).- CAHJP Jerusalem D/DR1, Nr. 6 Allg. Rabbinatsakten 1812, 1836, 1879-1904.- Nr. 7 Rabbinatsverwesung durch R. Guttmann, 1844-45.- Nr. 8 Schreiben des Rabbiners an die Gem. Alten- kunstadt, 1846-1866.- Nr. 9 Zusammenlegung der Bezirke Burgkunstadt und Redwitz, 1862, 1869.- Nr. 10 Trauscheine, 1894-1935.- Nr. 11 Wiederbesetzung der Rabbinerstelle, 1835, 1845, 1878-1896.- Nr. 12 Bewerbungen, 1844-45.- Nr. 13 Gehaltsangelegenheiten, 1848-1908, 1918. Akten (S).- StA Bamberg, K3, C3, Nr. 204 Distriktsrabbinat, 1835.

BUTTENHEIM Unterrabbinat im Stift Bamberg <> bis 1777 Samuel Feist <> 1777-1794 Uri b. Sa- muel Feist (gest. 1. Juli 1802 in Bamberg) Literatur.- M. M., "Die Synagoge in Buttenheim 1740-1937", Bayerische Israelitische Gemeindezei- tung 1937, S. 202.- Guth, S. 131.- Siehe der Stein, S. 228. Akten (G).- CAHJP D/Ba17a/38 vom 28. Aug. 1862 Vorstand Buttenheim an Vorstand Bamberg. "Wir sind von königl. Regierung Oberfranken dem Rabbinats-Distrikte Bamberg einverleibt, und wollen auch dieser höchsten Anordnung gemäß, fortan zu diesem Distrikte gehören".

DEMMELSDORF Ortsrabbinat <> bis 1794 Jakob Dessauer 163

HAGENBACH (heute eingemeindet zu Pretzfeld), mit den Gemeinden in Egloffstein, Aufseß, Erm- reuth, Dormitz, Wannbach, Heiligenstadt, Weilersbach, Oberweilersbach, Tüchersfeld, Mittelehrenbach, Pretzfeld und Kunreuth <> Nov. 1825 Rabbinatsgründung <> 1825-1834 Benedikt Mak (geb. 1760, gest. 7. März 1834), "hielt abwechselnd jeden Sabbat in einer der 11 Synagogen seines Bezirkes Gottes- dienst" <> 1836-1864 Aron Seligmann, aus Baiersdorf, in dauerndem Streit mit der Gemeinde, geht in den Ruhestand. <> 1865-1866 Dr. Johann Königshofer, hält die Zustände in der Gem. für so unerträg- lich, daß er schon nach einem Jahr um seine Entlassung ersucht <> 1866-1888 "provisorische Verwe- sung" durch Cohn, Rb. in Baiersdorf <> 1888-1894 "provisorische Verwesung" durch Neubürger, Rb. in Fürth Literatur.- Guth, S. 174. Akten (G).- CAHJP Jerusalem D/DR1, Nr. 14 Allg. Rabbinatsakten 1826-1856. Akten (S).- Geh. Hausarchiv München "Kreisarchiv" Fasc. 1260 Judenakten, Nr. 106 Wiederbeset- zung der Rabbinerstelle in Hagenbach, 1835.- StA Bamberg, K3, C3, Nr. 132 Distriktsrabbinat, 1834- 1888.- Nr. 140 dgl. 1888-1894.- K8/I [Bezirksamt Ebermannstadt] Nr. 3387 Gottesdienst der Juden, 1824.- Nr. 3391 Gottesdienst der Juden, 1823.- Nr. 3392 Bildung einer kirchlichen Distriktsgemeinde der jüdischen Glaubensgenossen, 1825.- Nr. 3394 Einführung der Synagogenordnung, 1830.- Nr. 3397 Religionsverhältnisse, 1835.- Nr. 3404 idem.- Nr. 3408 Gebühren der Rabbiner für kirchl. Verrichtun - gen, 1828.- Nr. 3409 Pensionsgehalte des Rabbiners Reckendorfer und der Rabbinerswitwe Gersfelder, 1832.- Nr. 4310 Wiederbesetzung des Distrikts-Rabbinats Hagenbach, 1833.- Nr. 3411 Anstellung und Matrikelgesuch des Rabbiners Aron Seligmann zu Hagenbach, 1838.- Nr. 3412 Dienstsiegel der Rabbi- ner, 1848.- Nr. 3414 Anstellung geprüfter Rabbiner und Schullehrer bei den jüdischen Glaubensgenos- sen, dann Schließung der Synagogen betr., 1824.- Nr. 3415 Distriktsrabbinat Hagenbach, 1835.- K9 [Be- zirksamt Forchheim] Nr. 857 Das Rabbinat Hagebach, 1865.

KÜPS Ortsrabbinat <> bis 1823 Emanuel (Männlein) Rosenbaum; wird von der Regierung seines Amtes enthoben. Die Synagoge wird erst 1842 wiedereröffnet, nachdem die Gem. einen "staatlich ge- prüften Chasan" anstellte. Literatur.- Guth, S. 223-224.

RECKENDORF ehem. Grabfeld, Ortsrabbinat <> 1783-1798 Moreh-Hora'ah Leb b. Schmul Kips, wechselt nach Burgkunstadt <> 1809-1843 Moreh-Hora'ah Moses Blümlein, aus Reckendorf, "mußte nach 17 Jahren im Amt 1826 als erster Rabbiner in Reckendorf eine staatliche Prüfung ablegen" <> Zehnjähr. Vakanz <> 1853-1855 Juda Harburger (geb. 1809 in Bayreuth), zuvor Rb. in Güstrow, Mecklenburg <> 1855-1858 Samson Gunzenhausen (geb. 1830 in , Bayr. Schwaben, gest. 1893 in Mergentheim, Württ.) <> 1862-1866 Dr. David Hirsch Haas (geb. 1834 in Fuchsstadt, Unter- franken, gest. 2. Juni 1878 in ) <> 1880 zum Bezirk Burgpreppach Literatur.- S. Pfeifer, Culturgeschichtliche Bilder aus dem jüdischen Gemeindeleben in Reckendorf, Bamberg 1897, 152 S.- Guth, S. 283.

REDWITZ a. d. Rodach Bezirksrabbinat für das Amt Lichtenfels <> 1825 von Burgkunstadt getrennt <> 1827-1862 Moses Gutmann (geb. 1805 in Baiersdorf b. Erlangen, gest. 1. Feb. 1862), lib. <> Da- nach zu Burgkunstadt. Akten (S).- StA Bamberg, K3, C3, Nr. 190 kirchl. Verhältnisse der Juden im Bezirksamt Lichtenfels, 1823-1881. 164

WEIDENBERG <> um 1879 Dr. Ehrlich

M I T T E L F R A N K E N (Rezatkreis)

Status.- Die Nürnberger Juden, deren Rabbiner am 3. Mai 1407 zum Hochmeister über alle Rabbina- te des Kaiserreichs eingesetzt wurde, werden 1499 aus der Stadt vertrieben.- Mitte 17. Jh. bis 1693 ge- meinsames ORt für Ansbach, Bayreuth und Würzburg, vermutlich mit Sitz in Gunzenhausen (Weinberg, Memorbücher, S. 179-181). Danach Bildung von LRten für Ansbach (1693, Sitz in Schnaittach, 1700 in Fürth, 1709 in Schwabach, 1792 in Ansbach) und für Bayreuth (1702, Sitz in Baiersdorf) sowie eines unabhängigen ORts für die Stadt Fürth, bestätigt am 2. März 1719 im "Reglement für die gemeine Ju- denschaft in Fürth". Zu den Unterrabbinaten des Ftms. Ansbach siehe Dietrich Weiß, "Aus der Ge- schichte der jüdischen Gemeinde von 1274-1938", Feuchtwanger Heimatgeschichte 3, 1991, S. 9-107: S. 25: "Es gab einen Oberrabbiner in Schwabach, Landrabbiner in Ansbach, Crailsheim, Feuchtwangen, Fürth, Gunzenhausen, Mainbernheim und Treuchtlingen [...] Der Oberbarnoß hatte sei- nen Sitz in Ansbach, Barnosse gab es in Feuchtwangen, Gunzenhausen, Mainbernheim, Schwabach, Thalmässing, Uffenheim und Wassertrüdingen" (Die Landrabbinerliste ohne Erwähnung Fürths auch bei Weinberg, Memorbücher, S. 183; Darstellung der Organisation dieses "Staates im Staate" bei Sauer, Württemberg, S. 59-60). 1803 Aufhebung der Gerichtsautonomie im Ftm. Ansbach durch die Preußen. 1803-1805 bayer. Annexion der Bmer. Rothenburg und Weißenburg, des Ftms. Eichstätt und der Stadt Nürnberg, März 1806 des Ftms. Ansbach.- 3. Dez. 1808 Aufhebung der rabbinischen Gerichtsbarkeit; eine freiwillige Gerichtsbarkeit bleibt auf Antrag der Fürther Gemeinde bestehen (Gotzmann, Jüdisches Recht, S. 98f.).- 1825 Einteilung in Rtsbezirke.- 23. Okt. 1826 Verordnung zur Reform der Fürther Je- schiwa mit wichtigen Prüfungsbestimmungen für Rr (s. o.). 28. Mai 1827 Anforderung der vorherigen Gymnasialbildung für Jeschiwastudenten wird bekräftigt. Herbst 1827 Schließung der Jeschiwa. Rrprü- fungen für Mittel- und Unterfranken finden in Ansbach statt.- 1835 über Stellung der Rr (IntBl S. 983ff., 2433ff.; 1838 S. 130).- 1836 Kreisversammlung in Ansbach, von Orthodoxen (Abr. Wechsler) dominiert, Synagogenordnung.- Liste der 55 Gemeinden des Kreises mit ihren Schulen, Lehrern und 13 Rabbinern in Israelitische Annalen 1840, S. 103.- 1841 Schaffung weiterer Rtsbezirke in Schopfloch und Welb- hausen.- 18. März 1866 neues Distriktsrt. in Nürnberg. Rechtsquellen.- (Bibliotheken: 384, N1) Intelligenzblatt des Rezat-Kreises, 1810-1817; Intelligenz- blatt für den Rezatkreis, 1817-1837; Königlich-Bayerisches Intelligenzblatt für Mittelfranken, 1838- 1853; Königlich-Bayerisches Kreis-Amtsblatt von Mittelfranken, 1854-1918.- (Bibliothek: 12) Schwaba- cher Intelligenz-Blatt, 1808-1895.- (Bibliothek: N1) Der Zuschauer an der , Nürnberg 1829- 1832. Juristische Literatur.- J.-B. Graser, Das Judenthum und seine Reform, Bayreuth 1828; Sulamit VII, 2, S. 3-4. Historische Literatur.- Salomon Haenle, Geschichte der Juden im ehemaligen Fürstentum Ansbach, 1867, hrsg. v. Hermann Süß, Reichartshausen 1990.- Weinberg, Memorbücher, S. 180-183: "Das Ansba- cher Oberlandesrabbinat", 222-224, über Kontinuität von den ansbachischen Bezirksdajanim (Medina- dajanim) zu den bayerischen Distriktsrabbinern S. 223.- pnqs htqnwt Sl bny mdynt 'nSbk, 1966 [JNUL 65A4097]- Baruch Zvi Ophir, Pinkas Hakehillot: Bavaria, Jerusalem 1972, S. 257-376.- Eric Zimmer, Aspects of Jewish Life in the Principality of Ansbach during the 17th and 18th Centuries , Diss. Ramat- Gan 1975 [JNUL 75A3575]. 165

Akten (S).- StA Nürnberg, Fürstentum Brandenburg-Ansbach, Historica, Nr. 226 Untersuchung gegen den ehem. Landrabbiner Hirsch Fränkel, 1712.- Nr. 228, Nachforschungen in Ansbach, Fürth und Schwabach nach verdächtigen jüdischen Büchern, 3 Bde., 1744.- Rep. 116 II, Brandenburg-Ansbachi- sche Ausschreibungen (gedruckt), Titel 26, Nr. 6 Gerichtsstand der Juden in den fränkischen Fürstentü - mern, 1803.- Nr. 7 Wegen der in der Synagoge zu Fürth gefundenen Bücher, die Lästerungen gegen das Evangelium enthalten, 1702.- Rep. 134 I, Ansbacher Gemeinbücher Tomus 15 (1617-25), fol. 193b Con- firmation des Rabbiners der gesamten Judenschaft.- Tomus 19, 1673-86, fol. 51b Confirmation des neu- en Judenrabbiners Jeremias zu Gunzenhausen.- Reg. Mittelfranken, Kammer des Innern, RA 1932 Titel 13, Nr. 969 Jüdischer Rabbinats- und Schulverband, 1829.- Nr. 891 Anstellung der Rabbiner, 1838.- Ti- tel "Judensachen", Nr. 51 Die Rabbiner zu Lauf, 1815.- Nr. 89 Organisation und Verfassung der Juden im Rezatkreis, 1820.- Nr. 92 Anstellung eines Distriktsrabbiners zu Diespeck, 1821.- Nr. 175 Anstellung der Rabbiner und deren Gebühren, 1835.- Nr. 176 Amtskleidung, 1833.- Nr. 177 Amtssiegel, 1821.- Nr. 178 Prüfung der Rabbiner, 2 Bde., 1821-1862.- Nr. 179 Rabbinatskandidaten, 1837.- Nr. 180 Protokolle der Synode, 1836.- Nr. 181 Einberufung der Kreissynode, 1835.- Nr. 203 Die Rabbinate und Rabbinats- bezirke (Sammlungen), 1869.- RA 1968, Nr. 6 Rabbiner, Rabbinatskandidaten und Rabbinatsprüfungen, 1869-1923.- Rep. 212/8 [Bezirksamt Hersbruck] Nr. 208 Kosten für Prüfung des Rabbinatsamts und Wiedereröffnung der Talmudschule in Fürth etc. Archiv.- Staatsarchiv, Archivstr. 17, 90408 Nürnberg, Tel. 0911-357501. Universität.- K. Wagner, Matrikel der Universität Erlangen (bis 1843), 1918. Ansiedlungsverbot für Juden bis 1861 in Kraft.

ANSBACH bis 1791 Landesrabbinat des Ftms. Ansbach, das spätere Bezirksrabbinat umfaßte noch die Gemeinden in Egenhausen, Obernzenn, Dietenhofen, Jochsberg, , Cronheim. <> 1754-1792 Samuel Zirndorfer <> 1792-1793 Salomon Ullmann (geb. in Fürth), wechselt nach Ungarn <> 1793-1835 Moses Hechheimer (geb. um 1750 in Veitshöchheim, gest. 10. Feb. 1835 in Ansbach) <> um 1836 RV Jakob Oberdorfer (geb. 1807 in Wallerstein, Bayr. Schwaben, gest. 19. Aug. 1884 in Oberdorf, Württ.) <> 1841-1893 Aron Bär Grünbaum (geb. 1812 in Gunzenhausen, gest. 1893). 1875 Gemeindegründung in Rothenburg o. T. <> 1896-1915 Pinchas Kohn (geb. 1867 in Kleinerdlingen, gest. 1942 in Jerusalem) <> 1915-1926 zu Neumarkt <> 1926-1937 Elie Munk (geb. 1900), danach Rb. der "Communauté Israélite de la Stricte Observance" in Paris. <> 1937 zu Kitzingen. Literatur.- PK Bavaria, S. 271. Akten (G).- CAHJP Jerusalem, Gemeindearchiv unter Sign. N1: Nr. 1 Besetzung 1893/94 (verloren).- Nr. 20 Preisgesang von Moses Höchheimer auf den Baseler Frieden, 1795 (Druckwerk).- Nr. 26 Statuten, 1862.- Nr. 32 Einverleibung der Kultusgemeinde Roth in den Rabbinatsbezirk, 1857.- Nr. 34 Personalia Rabb. Grünbaum, 1832-35, 1841-93.- Nr. 35 Beteiligung des Rabbiners an der Gemeinde- verwaltung, 1846.- Nr. 36 bis 42 Rabbinat 1892-1912.- Nr. 43 bis 48 Rabbinat 1918-38.- S 77, Nr. 5 Rabbinatsakten 1828-55.- GA II Nr. 454-455 Korrespondenz Rabb. Grünbaum, 1827-1863, 1881.- Nr. 456 Anzeigen von Rabb. Moses Höchheimer, 1799-1824.- S 390 Nr. 1 Protokolle über Rabbinatsverhält- nisse in Feuchtwangen, 1840.- CJ Berlin, 75 B An 1 Nr. 1-2 Distriktrabbinat, Allgemeines 1838-1903; Beschwerde des J. Feiß u. anderer Juden gegen den Bezirksrabbiner Seligmann 1846f.- 75 A Mo 2 Nr. 4 Rabbinats- und Lehrersachen in Mönchsroth 1839-71.- 75 A Ro 7 Nr. 5 dgl. in Roth 1829-1903. Akten (S).- StA Nürnberg Rep. 212/5 Nr. 1604 Verhandlungen über Grenzen des Sprengels, 1835- 1853.- RA 1932, Titel "Judensachen", Nr. 172 Rabbinat zu Ansbach, 1835.- RA 1952 [Rep. 270/III], Ti- tel "Judensachen", Nr. 8362 Distriktsrabbinat Ansbach, 1825-1826.- RA 1968, Titel "Judensachen", Nr. 17 Rabbiner L. Wissmann, 1902-1904. 166

BAIERSDORF seit 1702 Landesrabbinat des Ftms. Bayreuth <> 1709-1727 Jakob b. Arje-Löb Re- ckendorfer <> 1728- Moses b. Chajim, Sohn der Glückel von Hameln <> Nathan Joel <> 1763-1771 Simson Selke <> 1772-1783 Noah-Chaim-Zwi b. Abraham-Meir Berlin (geb. 1737 in Fürth, gest. 1802 in Altona) <> 1784-1793 David b. Joel Disbeck (um 1715-1793) <> bis 1847 Simon Dispecker (um 1767-1847) <> 1848- Wolf Cohn, aus Baiersdorf <> 1889 zu Fürth Literatur.- Adolf Eckstein, Geschichte der Juden im Markgrafentum Bayreuth, Bayreuth 1907, S. 77- 79.- PK Bavaria, S. 225 und 282, führt die Rabbinerliste nur bis 1783. Akten (G).- CJ Berlin, 75 B Ba 1 Nr. 1 Distriktrabbinat, Verschiedenes. Akten (S).- StA Bamberg, K3, C3, Nr. 149j Auflösung des Rabbinats.- StA Nürnberg RA 1932, Titel "Judensachen", Nr. 167 Rabbinat zu Baiersdorf, 1826.

DITTENHEIM <> ab ca. 1820 Josef Gugenheimer (gest. zw. 1828 und 1831) <> 1835-1851 Uri Löw Veitel (geb. 1787 in Dittenheim, gest. 8. Nov. 1851 das.) <> Danach zu Schwabach. Akten (G).- CAHJP Jerusalem, N1 Nr. 31 Verwesung des Rabbinats, 1853. Akten (S).- StA Nürnberg RA 1932 Titel "Judensachen", Nr. 168 Rabbinat zu Dietenheim, 1831.

FÜRTH ehem. anteilig zum Ftm. Ansbach und zum Stift Bamberg gehörige Stadt, 1840 mit 2.500 Mitgl. größte jüd. Gem. Bayerns <> 2. März 1719 "Reglement für die gemeine Judenschaft in Fürth" löst die Gemeinde aus der Ansbacher u. Bamberger Judenschaft und schafft unabhängiges Oberrabbinat, bestehend aus einem Vorsitzenden und fünf Beisitzern. <> 1746-1762 David b. Samuel Strauß (geb. ca. 1681 in Frankfurt/M., gest. 21. Mai 1762) <> 1762-1776 Joseph b. Mendel Steinhard (geb. 1720 in Steinhart, Mittelfranken, gest. 7. Aug. 1776). Angehörige seines Bet-Din um 1770: Juda-Löb Fernbach, Benjamin-Wolf b. Meir Frankfurt, Jos. Hess, Juda-Löb Friedburg, Chaim-Hirsch b. Meir Berlin (Bam- berger, S. 60) <> 1778-1785 Hirsch b. Abraham Janow genannt "he-Charif" (geb. 1733 in Lissa, gest. 13. Nov. 1785) <> 1785-1819 Meschullam-Salman Kohn (geb. 1739 in Rawitsch, gest. 17. Dez. 1819) <> 1819-1830 Vakanz, das Oberrabbinat wird durch den Leiter der Talmudschule Wolf Hamburger ver- waltet <> 1831-1873 Dr. Isaak Löwi (geb. 1803 in Adelsdorf bei Erlangen, gest. 25. Dez. 1873), wird als Liberaler von den Orthodoxen zunächst abgelehnt; eine Übereinkunft von 1850 überbrückt die Fron- ten. <> 1875-1922 Dr. Jacob Emanuel Neubürger (geb. 1847 in Öttingen, gest. 1922), JTS <> 1922- 1942 Dr. Siegfried Behrens (geb. 1876 in Rethem, deportiert), JTS Literatur.- Andreas Würfel, Historische Nachricht von der Judengemeinde in dem Hofmarkt Fürth, Fft. und Prag 1754 [JNUL 8°35V4459].- Hugo Barbeck, Geschichte der Juden in Nürnberg und Fürth, Nürnberg 1878, 114p. [JNUL 32V1462]- Neuburger, "Das Sonderrecht der Gemeinen Judenschaft zu Fürth im 18. Jh.", MGWJ 1901.- Leopold Löwenstein, "Zur Geschichte der Juden in Fürth, Erster Teil: Das Rt", JJLG 6 (1908), S. 153-233; "Zweiter Teil: Rabbinatsbeisitzer und sonstige hervorragende Per- sönlichkeiten", JJLG 8 (1910), S. 65-213; "Dritter Teil: Die hebräischen Druckereien in Fürth", JJLG 10 (1912), S. 1-144 [Buchausgabe Hildesheim, Olms 1974].- Werner J. Heymann (Hrsg.), Kleeblatt und Davidstern. Aus 400 Jahren jüdischer Vergangenheit in Fürth, Emskirchen 1990. [240 S., ISBN 3- 926477-06-7], darin: S. 42 Talmudschule bis 1830 an der jetzigen Geleitgasse; S. 80-93 Mosche N. Ro- senfeld, "Talmudschule und jüdische Erziehung in Fürth"; S. 99-111 Barbara Ohm, "Hochgeachtet und vielgeliebt: Der Rabbiner Dr. Isaak Loewi". Akten (G).- CAHJP Jerusalem D/Fu1, Nr. 104 Gebühren für relig. Handlungen, 1829-1838, 1876.- Nr. 106 Teuerungszulagen, 1854-1855.- Nr. 108 Korrespondenz wegen Besetzung der Rabbinerstelle, Bewerbungen, 1829-30.- Nr. 109 Personalia Dr. Löwi, 1835-73.- Nr. 110 Wahl und Aufnahme Dr. Löwi, 167

1830-31.- Nr. 111 Accidentien des Rabbinats, 1832-35, 1851.- Nr. 112 Gesuch der Rabbinerswitwe Halb- erstädter um Pensionsbewilligung, 1832.- Nr. 113 Erhöhung des Gehalts und Ablösung eines Teils der Akzidentien, 1861-1862.- Nr. 114 Substituierung des Rabbiners, 1863, 1868, 1871.- Nr. 115 Wahl des Rabbinatsverwesers Dr. J. I. Neubürger zum Rabbiner, 1875.- Nr. 516 Anfrage des Stadtgerichts bei den Rabbinern J. M. Falkenauer und Juda Löw Halberstädter über das jüdische Erbrecht, 1821.- Nr. 517 Be- schwerdeführung gegen Dr. Löwi, 1831-1839.- Nr. 518 Das Gesuch des Wolf Lippman Hamburger u. Consorten wegen Anstellung eines 2. Rabbiners betr. 1844-47, 1873.- Nr. 519-520 Circular und Korre- spondenz von Rabb. Löwi wegen Gleichstellung der Rabbiner mit den Pfarrern und Befreiung der Rabbinerkandidaten vom Militärdienst, 1871-72.- Nr. 521 Drei vom Rabbinat bestätigte Urkunden, 1815 (Fotokopie), 1871, 1929.- Nr. 522 Gesuch wegen Errichtung einer Oberbehörde, 1828.- Nr. 526 Korre- spondenz mit dem Bezirksrabbiner, 1889-1890.- Inv. 1040 aus dem Nachlaß S. B. Bambergers.- ZIH Warszawa Prow. Pozn. 30 Korresp. des Rabbinats mit Rabb. Schwarz in Hürben, 1835-1845. Akten (S).- HStA München MK Nr. 783-787 Die Judenschaft in Fürth, 6 Bde., 1809-1853 (Kriegsver- lust).- Nr. 788-790 Rabbiner in Fürth und Beschwerden gegen Dr. Löwi, 3 Bde., 1821-1839 (Kriegsver- lust). - StA Nürnberg RA 1932, Titel "Judensachen", Nr. 88 Die Oberrabbiner zu Fürth, 1820.- Nr. 173 Das Rabbinat Fürth, 2 Bde., 1829-1857.- Nr. 174 Untersuchung gegen Rabbiner Dr. Löwi wegen Amts- führung, 1841.- RA 1968, Titel "Judensachen", Nr. 13 Rabbiner Dr. Löwi, 1841-1869.- StadtA Fürth, Fach 23 Nr. 1 Anstellung des Oberrabbiners 1820.- Nr. 7, 13-14, 16-17 Wahl Dr. Löwis, Klagen und Prozesse gegen ihn, 8 Bde., 1829-1845.- Nr. 18 Rabbiner Neubürger, 1873ff. Archiv.- Stadtarchiv Fürth, Schloßhof 12, 90744 Fürth, Tel. 0911-752986, geöffnet Mo 8-17 Uhr, Di, Mi, Do 8-16 Uhr, Fr 8-12 Uhr.

(FÜRTH), 1.-3. Unterrabbiner <> um 1804 Wolf Ullmann, Simon Jacob Levi, Zacharias Kohn <> ab Dez. 1812 Abraham Friesenhäuser, Lippmann Herz Gerau (geb. 1752 in Groß-Gerau, gest. 1829) und Juda-Löb Halberstädter (geb. 1777 in Fürth, gest. 1831)

(FÜRTH), 4. Unterrabbiner <> 1804-1829 Josua Moses Falkenauer (1775-1829)

(FÜRTH), 5.-6. Unterrabbiner <> um 1804 Salomon Baer Joseph, Simon Jacob Veitel

(FÜRTH), Bermann Fränkelsche Stiftung (Talmudschule) <> 1799-1827 Wolf Lippmann (Abra- ham-Benjamin) Hamburger (geb. 1770 in Fürth, gest. 15. Mai 1850); nach der Schließung der Jeschi- wa 1827 erhält er 1830 völliges Lehrverbot <> 1828-1867 Isaias Heidegger (geb. 14. März 1797 in Thalmessing, gest. 24. Dez. 1867) <> 1867-1880 Juda Wolf Neckarsulmer (geb. um 1800 in Fürth, gest. 1880 das.) Akten (G).- CAHJP Jerusalem, D/Fu1, Nr. 662 Errichtung der jüd. Religionsschule 1821.- 663 Ent- wurf zu Instruktionen für Vorsteher des Talmudunterrichts, 1823.- Nr. 664 Amtliche Verordnungen zum jüd. Religionsunterricht, 1826.- Nr. 665 Lehrplan für die neu zu errichtende Talmud-Schule und das da- mit verbundene Gymnasium, 1827.- Nr. 1122-1123 Lazarus Uffenheimersche Stiftung, 1823-1858.- Nr. 1125 Ansprüche der Nachkommen des Juda Löb Halberstädter an die L. Uffenheimersche Stiftung, 1831.- Nr. 1126 Eingliederung der L. Uffenheimerschen Stiftung in den Armenfond, 1831-1849.- Nr. 1134 Anspruch des Rabbiners Elias Juda Neuburger aus Friedberg an die Mayer Egersche Stiftung, 1831.- N29 Nr. 41 Beiträge aus Ühlfeld zur Talmudschule Fürth, 1829.- Fragmente von Talmudnotizen in Landsynagogen siehe The Hidden Legacy Foundation, Genizah: Hidden Legacies of the German Vil- lage Jews / Genisa: verborgenes Erbe der deutschen Landjuden, Gütersloh 1992, 224 S.. 168

Akten (S).- HStA München MK Nr. 791 Judenstiftungen in Fürth, 1835 (Kriegsverlust).- StA Bam- berg K8/I [Bezirksamt Bamberg] Nr. 3386 Die Wiedereröffnung der Talmudschule in Fürth und die Ver- einigung des jüdischen Schullehrerseminars mit derselben, 1837.- StA Nürnberg Rep. 212/5 [Bezirksamt Feuchtwangen] Nr. 1403 Wiederbesetzung der Talmudschule in Fürth, 1838.- Rep. 212/8 [Bezirksamt Hersbruck] Nr. 208 Kosten für Prüfung des Rabbinatsamts und Wiedereröffnung der Talmudschule in Fürth etc., 1828.- Rep. 212/17 [Bezirksamt Weißenburg] Nr. 572 Talmudschule in Fürth, 1829.- RA 1932, Titel 13, Nr. 937 Israelitischer Religionsunterricht und die Talmudschule in Fürth, 1825-1833.- Titel "Judensachen", Nr. 122 Organisation der jüd. Stiftungspflege zu Fürth, 7 Bde., 1821-1862.- Nr. 125 Beschwerde der Judenschaft wegen Aufnahme auswärtiger Juden, 1826.- Nr. 134 Fränkelsche Stif- tung, 2 Bde., 1831-1850.- Nr. 136 Schnerr- und Frankfurtersche Stiftung, 1831.- Nr. 137 L. Uffenhei- mersche Stiftung, 1831.- Nr. 139 Rindskopfsche Stiftung, 1824.

GREDING <> um 1825 Haium Kohen aus Sulzbach

GUNZENHAUSEN <> Mitte 17. Jh. bis 1693 Landesrabb. für Würzburg und Ansbach, nach 1709 nur mehr Sitz der Judenschaftsrichter (dyyny hmdynh) <> 1752-1794 Jakob b. Samuel Steinhard <> ca. 1796-1816 Marx Lazarus (gest. 1816) <> 1821-1845 Abraham Leib Boeheim (geb. 1767, gest. Dez. 1845) <> 1845 zu Schwabach Literatur.- Weinberg, Memorbücher, S. 179-180 über Rabbinatsorganisation.- Oskar Maurer, Beiträ- ge zur Geschichte der Gunzenhäuser Judengemeinde bis zum 19. Jh., Gunzenhausen 1960 [JNUL S82B382].- PK Bavaria, S. 289-290. Akten (G).- CAHJP Jerusalem, N11 Nr. 1 Auflösung des Rabbinats, 1845-47.- S 77, Nr. 7 Korrespon- denz des Distriktsrabbiners Marx Lazarus, 1799-1804. Akten (S).- StA Nürnberg RA 1932, Titel "Judensachen", Nr. 195 Rabbinat zu Gunzenhausen, 1845.

NÜRNBERG <> 1857-1866 von Löwi (Fürth) verwaltet. <> 1866 (18. März) Erlaubnis zur Errich- tung eines Distriktsrabbinats. <> 1874-1881 Dr. Moritz Lewin (geb. 1843 in Wongrowitz, Posen, gest. 13. Dez. 1914 in Berlin), zuvor in Zürich, lib. <> 1881-1907 Dr. Pincus Bernhard Ziemlich (geb. 1849 in Roketnitz, Mähren, gest. 5. Feb. 1907). Seit 1905 ist Assistent Dr. Hermann Chone aus Breslau, der 1909 als Rb. nach Konstanz geht. <> 1907-1933 Dr. Max Freudenthal (geb. 1868 in Neuhaus an der Fränk. Saale, gest. 1937 in München), RrVd <> 1934-1938 Dr. Hans Andorn (geb. 1903 in Hattingen/Ruhr, gest. Feb. 1945 in Bergen-Belsen), emigriert in die Niederlande, von dort deportiert Literatur.- Max Freudenthal, Die israelitische Kultusgemeinde Nürnberg 1874-1924, Nürnberg 1925.- Arnd Müller, Geschichte der Juden in Nürnberg 1146-1945, Nürnberg 1968.- PK Bavaria, S. 324.

(NÜRNBERG,) Adas Israel, Israelitische Religionsgesellschaft <> Dr. Arnold Klein Akten (G).- CAHJP Jerusalem, D/Nu1, Nr. 2 Verhandlungen über Austritt, Vertrag von 1908, Memo- randum von Rabb. Dr. Klein zugunsten des Austritts, Gegenschrift, 1908-1914.- Nr. 12 Personalia des Religionslehrers Isaak Bamberger, 1899-1917.- Nr. 13 Bewerbungen, 1908.- Nr. 14 Wahl und Stellenan- tritt Dr. Klein, 1908-1914.- Nr. 15 Pensionsversicherung Dr. Klein, 1914-1917.- Nr. 68 Korrespondenz Dr. Klein 1926-1932, enth. Abschiedsbrief aus Riga an die Gemeinde, 1939.- Nr. 69 Vertrauenskundge- bung für Dr. Klein infolge dessen Verunglimpfung beim Wahlkampf um den Rabbinatssitz der IRG Frankfurt, 1927.- (alt) N19 Nr. 24 Rabbinat der IRG 1908-1914. 169

PAPPENHEIM ehem. ritterschaftliche Besitzung <> bis 1787 Elieser Lippmann Moses b. Salomon (gest. 17. Mai 1787) <> Moses b. Abraham <> 1812-1848 Heymann Joseph Emden (geb. um 1760 in Wassertrüdingen, gest. 5. März 1848) <> um 1850 zu Treuchtlingen Literatur.- Jeschurun 1854/55, S. 177, über die Auflösung des Rabbinats.- Wilhelm Kraft, "Zur Ge- schichte der Juden in Pappenheim", MGWJ 70 (1926).- Weinberg, Memorbücher, S. 202-205. Akten (G).- CAHJP Jerusalem N21, 2 Diverse Aufzeichnungen in hebr. Sprache, 1741-1828. Akten (S).- StA Nürnberg RA 1932, Titel "Judensachen", Nr. 169 Rabbinat zu Pappenheim, 1826.

SCHNAITTACH Rabbinat auf der RaVers 1603 erstmals beurkundet, später mit den Gemm. der rit- terschaftlichen Orte Ottensoos, Forth und Hüttenbach zu 'aShPaH; zeitweise (1667-74) auch für Bam- berg zuständig und für "die Gemeinden unter dem fränkischen Stift vom Adel im oberen Markgraftum"; später Landesrabbinat der Oberpfalz <> ca. 1736-1742 Arje-Löb b. Baruch Rapoport, Sohn des Für- ther Rabbiners, ergreift selbst das Rabbinat, als sein Handelsunternehmen scheitert (JE X 320) <> 1743- 1767 Juda Emmerich (gest. 28. März 1767) aus Amsterdam, residiert seit 1756 in Fürth und läßt die Geschäfte durch einen Vertreter besorgen <> 1767-1792 Abraham b. Ascher Wallerstein, seit 1756 Vi- zerabbiner. Die Gem. Forth hatte von 1784 bis zur bayrischen Annexion 1790 einen eigenen Rabbiner, den die Schnaittacher als "Afterrabbiner" abqualifizieren. <> 1793-1801 Salomon b. Meschullam Ko- hen (gest. 25. März 1822 in Zülz, Schlesien), Sohn des Fürther Rabbiners <> um 1808/10 Mayer b. Juda Heller Pretzfelder, letzter Landesrabbiner <> 1826-1867 Juda-Wolf Neckarsulmer (geb. um 1800 in Fürth, gest. 1880 das.), wechselt ans Fürther Bet-Midrasch <> 1870-1883 Dr. Moses Salzer, geht als LR nach Weimar. <> Danach zu Schwabach. Literatur.- PK Bavaria, S. 373-374.- pnqs qhlt SnyTwk, 1992 [JNUL S93A1536]. Akten (G) .- CAHJP Jerusalem, N13 Nr. 1 Korrespondenz, Besetzung und Besoldung des Rabbinats, Rabbinerwohnung, 1826-1924.- N13 Nr. 2 Rabbinatsumlagen, 1852-1914.- Nr. 10 Statuten, 1906.- N22a Nr. 8 bis 11 und 13 Rabbinats-Schriften 1830-58.- Nr. 14 Memorbuch, 1733-1824.- S 135 Nr. 9 Personalia Juda Wolf Neckarsulmer, 1826-1870.- Nr. 17 diverse Rabbinatsakten 1756-1825.- S 139, Nr. 5 Rabbinatsakten, 1840-1848.- Nr. 7 dgl. 1828-1859.- CJ Berlin, 75 A Schn 1 Nr. 7 Auseinandersetzung der Kultusassistenten Vetzburger und Friedricht mit dem Distriktrabbiner Nackarsalmer wg. seiner Amtsausübung und Bezahlung 1840/41.- 75 B Schw 1 Nr. 4 Verwaltung des Rabbinats Schnaittach durch Löb Wißmann und nachfolgenden durch Salomon Mannes aus Schwabach, 1901-4 Akten (S).- StA Nürnberg Rep. 212/8 [Bezirksamt Hersbruck] Nr. 203 Gehalt des Rabb. Neckarsul- mer, 1829.- Nr. 1628 Distriktsrabbinat Schnaittach, Bd. I, 1866-1872.

SCHOPFLOCH bei Dinkelsbühl <> ab 1711 Moses Hirsch Katzenellenbogen <> ab 1715 Lazarus Heilbrunn <> 1752-1790 Naphtali-Hirsch b. Gabriel Jakob <> 1799-1839 Hirsch Weil <> 1841-1872 Nathan Ehrlich (geb. 12. April 1807 in Schopfloch, gest. 19. Mai 1872) <> Danach zu Ansbach. Literatur.- Weinberg, Memorbücher, S. 245.- PK Bavaria, S. 368. Akten (G).- CAHJP Jerusalem, N 24 Nr. 1 Statuten, 1869.- S 299 Nr. 2 Rabbinats- und Synagogensa- chen, 1848-1851.- S 390 Nr. 1 Protokoll über Rabbinatsverhältnisse, 1840 (Akte aus Feuchtwangen).- GA II Nr. 989 Rabbinat, Korrespondenz 1872-91.- CJ Berlin, 75 A Fe 1 Nr. 8 Amtseinführung des Dis- triktsrabbiners Nathan Ehrlich 1841 (Akte aus Feuchtwangen) 170

Akten (S).- StA Nürnberg Rep. 212/2 [Bezirksamt Dinkelsbühl] Nr. 753 Bildung des Rabbinats, 1840-1846.- RA 1932 Titel "Judensachen", Nr. 192 Rabbinat zu Schopfloch, 1839.- Nr. 198 Rabbinats- verhältnisse der isr. Kultusgde. Tennenlohe und Georgensgmünd, 1857.

SCHWABACH 1709-1792 Landesrabbinat des Ftms. Ansbach <> bis 1771 Josua Heschel "Pne Le- vanah" aus Lemberg (gest. 13. Jan. 1771) <> 1772-1781 Aron Mosessohn "Minchat Aharon" gen. Ber- lin (geb. in Glogau, gest. 17. Juni 1781), zuvor in Berlin <> 1780-1792 Juda-Löb Lemberger, letzter LR in Schwabach <> 1791-1795 Pinchas b. Jakob Katzenellenbogen (gest. 1844 in Öttingen) <> David b. Elasar Hakohen <> 1799-1815 Isaak b. Zacharias Fränkel (geb. in Fürth, gest. 12. Juli 1815) <> 1815-1850 RV Abraham Wechsler (geb. 1796 in Schwabach, gest. 31. Aug. 1850), orth. <> 1850-1901 Juda-Löb b. Pinchas Wissmann, orth. Literatur.- S. Hänle, Geschichte der Juden im ehemaligen Fürstentum Ansbach, Neudruck 1990.- pnqs htqnwt Sl bny mdynt 'nSbk, 1966.- Eric Zimmer, Aspects of Jewish Life in the Principality of Ansbach during the 17th and 18th Centuries, Ramat-Gan 1975.- PK Bavaria, S. 363-365.- Jim G. Tobi- as, "Judenfrei!" Nur noch Steine zeugen vom jüdischen Landleben in Franken, Nürnberg 1995, S. 55, mit Abbildung der in Form von Gesetzestafeln angelegten Doppeltür des Rabbinerhauses. Akten (G).- CAHJP Jerusalem N5 Nr. 4 Neubesetzung des Rabbinats 1876-1903.- N5 Nr. 5 Besol- dung 1837-1935.- N5 Nr. 5 Versicherung 1912-1913.- N5 Nr. 6 Rabbiner Manes, 1911-1915.- S 139 Nr. 7, Rabbinatsakten, 1828-1859.- S 172 Nr. 4 Rabbinatsprotokollbuch, 1858-1880.- Nr. 3 Rabbinatssa- chen, v. a. Gehalt, 1822-23.- S 302 Nr. 2 Rabbinatsprotokollbuch, 1858-1880.- Nr. 3 Rabbinatssachen, 1822-1824.- CJ Berlin, 75 B Schw 1 Nr. 1-2 Allgemeines, auch Anschluß u. Ablösung vom Rabbinats- distrikt 1826-1900, 1901-33. Akten (S).- StA Nürnberg RA 1932, Titel "Judensachen", Nr. 87b Rabbiner zu Schwabach, 1815.- StadtA Schwabach Israelitische Kultussachen IV.4, Nr. 1 Der Anschluß der hiesigen israel. Cultusge- meinde an das Rabbinat Oettingen, 1851.- Nr. 3 Polizeil. Untersuchung wider Rabbinatsverweser Loew Wißmann wg. Abhaltung einer Winkelschule, 1859-60.- Nr. 16 Judensachen, namentlich die dem Rabbi- natsverweser Wechsler zu bewilligende Zulage und den Lohn des Schächter Elsaßer, 1827.- Nr. 27 Den Tod des Rabbiners Isaak Zacharias Fraenkel und die Wiederbesetzung der dadurch erledigten Rabbinats- stelle bei der hiesigen Judengemeinde, 1815.- Nr. 42 Die Anstellung des Abrahem David Wechsler aus der Altersklasse 1796 als Verweser der Rabbinatsstelle dahier, 1820.- Nr. 50 Die Führung eines besonde- ren Siegels durch die Rabbiner, 1840.- Nr. 53 Aufstellung des Dr. Salomon Mannes als Rabbinatssubsti- tuten dahier, 1901.- Nr. 54 Das Gesuch des Rabbinatsverwesers Abraham Wechsler dahier um definitive Anstellung, 1839-40.- Nr. 55 Dienstenthebung des Distriktsrabbiners Löb Wißmann dahier und Wahl ei- nes neuen Rabbiners für den Bezirk Schwabach in der Person des bisherigen Substituten Dr. Salomon Mannes dahier, enthält auch Verhandlungen über Zusammensetzung des Distriktrabbinats, 1902/3

THALMÄSSING <> im 18. Jh. Sitz eines der dyyny-hmdynh. <> 1838- Verwaltung durch Isaias Heidegger (geb. 14. März 1797 in Thalmässing, gest. 24. Dez. 1867 in Fürth) <> 1850 zu Sulzbürg. Literatur.- PK Bavaria, S. 309. Akten (S).- StA Nürnberg RA 1932 Titel "Judensachen", Nr. 170 Rabbinat zu Thalmässing, 1835.

TREUCHTLINGEN <> Anfang des 18. Jhs. Sitz eines der dyyny-hmdynh. <> 1789-1820 Jakob Me- schullam Feist Hurwitz <> 1826-1873 Isaak Eisik Skutsch (geb. 1800 in Kriegshaber bei Augsburg, gest. 8. Feb. 1873) <> Danach zu Schwabach. 171

Literatur.- Otto Meidinger, "Die Juden in Treuchtlingen", Heimatbuch Treuchtlingen, Treuchtlingen [1984], S. 178-180.- Siehe der Stein, S. 234.- PK Bavaria, S. 310-311. Akten (G).- CAHJP Jerusalem, N28, Nr. 1 Statuten, Nr. 16 Neubesetzung des Rabbinats, 1932-35. Akten (S).- StA Nürnberg Rep. 213/26 Nr. 1193 Bezüge des Rabbiners, 1873.- RA 1932, Titel "Juden- sachen", Nr. 171 Rabbinat zu Treuchtlingen, 1820.

ÜHLFELD seit 1821 Bez.-Rabb. für den Kreis Neustadt a. d. Aisch <> 1808-1826 Samson Wolf Ro- senfeld (geb. 1783 in Ühlfeld, gest. 12. Mai 1862 in Bamberg), bis 1815 nur als "Vertreter" ohne festes Gehalt angestellt. <> 1828-1830 Dr. Isaak Löwi (geb. 1803 in Adelsdorf, gest. 25. Dez. 1873 in Fürth), lib. <> 1836-1840 Chaim Elkan Selz (geb. in Harburg, Schwaben, gest. um 1881 das.), lib. <> 1877 zu Fürth. Literatur.- PK Bavaria, S. 264.- Italo Bacigalupo, "Ländliches Judentum im mittleren Aischgrund", in: Evang.-Luth. Dekanat Neustadt a. d. Aisch. Porträt eines Dekanatsbezirks, hrsg. v. I. Bacigalupo u. Joh. Tröbs, Erlangen 1986, S. 168-182. Akten (G).- CAHJP Jerusalem, N29, Nr. 1 Auflösung des Rabbinats, 1877.- Nr. 20 Chidusche Ha- lacha ex libris Selz.- Nr. 34 Rechtfertigung des Rabbiners Neuburger aus Ansbach, 1831.- Nr. 41 Beiträ- ge zur Talmudschule Fürth, 1829.- Nr. 78 Hebr. Rabbinatsakten von Selz, 1830-55. Akten (S).- StA Nürnberg Rep. 212/11 [Bezirksamt Neustadt a. d. Aisch] Nr. 433 Gehaltserhöhung des Distriktsrabbiners Dr. Löwi, 1829.- Nr. 434 Beschwerde gegen Dr. Löwi, 1830.- Nr. 435 Polizeiliche Untersuchung gegen den Handelsmann Salomon Schwab wegen Verletzung der Synagogenordnung und ungebührl. Benehmens gegen den Rabbiner Heinrich Selz, 1843.- Nr. 607 Begründung einer jüdischen Fakultät und eines Seminars in Deutschland, 1838.- Nr. 612 Aufstellung eines Distriktsrabbiners, 1821.- RA 1932 Titel "Judensachen", Nr. 166 Rabbinat zu Ühlfeld, 2 Bde., 1835-1861.

WASSERTRÜDINGEN <> 1681 Errichtung des Rabbinats, der Amtsinhaber ist Dajan des Ftms. Ansbach <> Mitte 18. Jh. Elchanan Abraham <> Anfang 19. Jh. Samuel Jakob Buttenwieser <> 1814-1852 Joseph Löw Samuel Buttenwieser (gest. 1852), Sohn des Vorgenannten <> 1853 zu Öttin- gen; 1860 zu Wallerstein; 1922 zu Ansbach. Literatur.- Weinberg, Memorbücher, S. 249.- PK Bavaria, S. 298-299. Akten (G).- CAHJP Jerusalem S 77, Nr. 8 Korrespondenz R. Samuel Jacob, 1802/03.- CJ Berlin, 75 A Wa 7 Nr. 1 Anschluß an das Rabbinat Öttingen 1853-59. Akten (S).- StA Nürnberg, Rep. 212/2 [Bezirksamt Dinkelsbühl] Nr. 575 Anschluß an das Rabbinat Öttingen 1857-1862.- Nr. 1159 Anstellung der Rabbiner, 1828-1840.- Nr. 1161 Gebühren der Rabbiner bei Kultushandlungen, 1832-1848.- RA 1932 Titel "Judensachen", Nr. 165 Rabbinat zu Wassertrüdin- gen, 1835.

WELBHAUSEN, 1877 UFFENHEIM <> um 1825 Bär Hajum Schnaittacher <> von Ansbach ver- waltet <> 1843-1844 Meier Bierheim (geb. ca. 1809 in Bechhofen, Mittelfranken, gest. 4. Febr. 1844) <> 1847-1861 Dr. Elkan Weiman (geb. 1818 in Treuchtlingen, Mittelfranken, gest. 25. Sept. 1886 in Buchau a. F., Württ.) <> 1862-1864 Aron Simon Flamm (geb. 31. Aug. 1834 in Nenzenheim, Mittel- franken, gest. 9. März 1865), orthodox <> 1864-1866 zu Ansbach <> 1866-1878 Dr. David Hirsch Haas (geb. 5. Dez. 1834 in Fuchsstadt, Unterfranken, gest. 2. Juni 1878), orth. <> Danach zu Ansbach. Literatur.- PK Bavaria, S. 262. Akten (G).- CAHJP Jerusalem GA II 48 Rabbinatssachen 1839-1875. 172

Akten (S).- StA Nürnberg Rep. 216/16 [Bezirksamt Uffenheim] Nr. 265 Rabbinats- und Schulverband der Juden, 1829-1834.- Nr. 473 Erledigung und Wiederbesetzung des Distriktsrabbinats Welbhausen, 1861-1862.- Nr. 474 idem, 1865-1872.- RA 1832, Nr. 164 Rabbinat zu Welbhausen, 2 Bde., 1836-1862.

ZÜRNDORF <> bis 1795 Simeon b. Nathan (gest. 11. Juni 1795), verh. mit Hindel <> bis 1829 Gabriel b. Simeon (gest. 21. Mai 1829), Sohn des Vorgenannten, verh. mit Rosel <> Danach zu Fürth. Literatur.- Weinberg, Memorbücher, S. 256.- PK Bavaria, S. 355.

U N T E R F R A N K E N (Untermainkreis)

Status.- 1603 untersteht das Fürststift Würzburg dem Rt. Fulda. 7. Juni 1625 Anstellungspatent des ORs, Sitz zunächst in Eibelstadt, dann in Aub (Weinberg, Memorbücher, S. 31-33, 43-46), ca. 1650 in Heidingsfeld. In vielfach angefochtener Abhängigkeit zum ORt steht das fürststiftliche Unterrabbinat in Wüstensachsen, das Rabbinat der unterländischen Ritterschaft (Schweinfurt) in Niederwerrn und seit spätestens 1681 das des Oberlands (Ftm. Grabfeld) in Burgpreppach, letzteres seinerseits mit einem Un- terrabbinat in Schweinshaupten (Bamberger, Würzburg, S. 76ff; Weinberg, Memorbücher, S. 63f). Das Ftm. Schwarzenberg hatte vom 17. Jh. bis 1804 ein eigenes LRt in Marktbreit; das Ftm. Aschaffenburg seit 1652 ein vom Stift Mainz-Fulda abhängiges "Unterrabbinat", das am 3. Nov. 1803 zum LRt erhoben und zugleich seiner Gerichtsautonomie entkleidet wird.- 3. Juni 1814 bayer. Annexion Würzburgs; Dez. 1816 Einführg. des bayer. Judenedikts und Aufhebung der Gerichtsvollmacht in allen Territorien.- Aus- schreiben 28. Nov. 1828 fordert wiss. Bildung von Rrn.- 28. Feb. 1829 Verordnung zur Prüfung "der im Kreiße bereits vorhandenen Rabiner und Vorsänger".- 16. Sept. 1835 Synagogenordnung des Kreises.- 30. Nov. 1836 provisor. Prüfungsordnung für Rr nach den Bestimmungen von 1826 (s. o.).- 31. Dez. 1839 (cf. 23. Jan. 1840) Regierungsbeschluß über Auflösung des ORts Würzburg und Schaffung von sechs Distriktrabbinaten im Reg.-Bez. Unterfranken und Aschaffenburg mit Wirkung zum 1. Jan. 1840: Aschaffenburg, Burgpreppach, Gersfeld (bis 1887), Kissingen, Marktsteft [Kitzingen], Obbach [Schweinfurt], Würzburg (in Isr. Annalen 1840, S. 41-43).- 9. Jan. 1840 S. B. Bamberger wird von der Prüfung dispensiert, 13. März 1840 die Proteste seiner Gegner abgewiesen. Rechtsquellen (UB HD: J 3616-4) Intelligenzblatt für den Unter-Mainkreis des Königreiches Bay- ern, 1818-1837; Intelligenzblatt von Unterfranken und Aschaffenburg des Königreichs Bayern, 1838- 1853 (in der UB HD vorhanden: 1819-1840). Historische Literatur.- Simon Bamberger (Hrsg.), Geschichte der Rr der Stadt und des Bezirkes Würzburg, bearbeitet von Dr. phil. Herz Bamberger s. A., Wandsbek 1905.- David Weyer, Die Juden im Hochstift Würzburg während des 17. und 18. Jahrhunderts, Diss. Würzburg 1923.- Wilhelm Stern, "Ju- den in Unterfranken während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts", ZGJD n. F. 6 (1936).- Fritz Bloch, "Das Toratreue Judentum in Bayern vor seiner Zerstörung", Udim 1 (1970), S. 23-26.- Baruch Zvi Ophir, Pinkas Hakehillot: Bavaria, Jerusalem 1972, S. 377-580.- Gisela Krug, "Die Juden in Mainfran- ken zu Beginn des 19. Jahrhunderts", Mainfränkische Studien 39 (1987), S. 19-137, über den Zustand der Rte 1803 s. S. 39-40.- Ursula Gehring-Münzel, Vom Schutzjuden zum Staatsbürger. Die gesellschaft- liche Integration der Würzburger Juden 1803-1871, Würzburg 1992, S. 346-378 "Das Rt". 173

Akten (S).- StA Würzburg, RA 1943/45 Nr. 7102 Rabbinate, Generalia, 1827-1866.- Nr. 8501 und 8505 Aufteilung der Rabbinatsdistrikte, 1817-1827, 1839.- Nr. 8506 Protokolle der Kreissynode, 1836. Archiv.- Staatsarchiv, Residenz-Nordflügel, Residenzplatz 2, 97070 Würzburg, Tel. 0931-355290, Mo, Di, Mi 8-16.30 Uhr, Do 8-20 Uhr, Fr 8-13.30 Uhr. Universität.- Würzburg; siehe Merkle, Matrikel der Universität Würzburg (bis 1830), 1922. Un- iversitätsarchiv, Rektorat der Universität, Sanderring 2, 97070 Würzburg.

ALTENSCHÖNBACH <> um 1824 Joseph Epstein

ASCHAFFENBURG ehem. Unterrabbinat im Stift Mainz-Fulda; seit Nov. 1803 Landesrabbinat des Ftms. Aschaffenburg <> 1778-1779 Unterrabbiner Seligmann Sulzbach, Schwiegersohn von Meyer Barby in Preßburg, wird von der Gemeinde berufen, vom LR in Mainz aber nicht anerkannt und daher von der Reg. des Landes verwiesen. <> 1781 Genehmigung des LRs zur Einstellung eines Unterrabbi- ners (Moreh-Zedek) <> 1783-1784 Unterrabbiner Israel Isserl, Rb. in Eibenschütz auf der Durchreise, bleibt ungef. acht Monate <> 1787-1832 Hillel-Wolf Sondheimer (geb. 1748 in Sontheim bei Heil- bronn, gest. 2./3. März 1832); 1803 Aufhebung der Gerichtsvollmacht <> 1832-1845 Gabriel Löb Neu- burger (geb. 17. Nov. 1808 in Burghaslach, Unterfranken, gest. 1888), lib., ohne Wahl von der Regie- rung eingesetzt, von der Gem. abgewählt <> 1845-1880 Abraham Adler (geb. 1808 in Kleinsteinach, Unterfranken, gest. 1880), orth. <> 1882-1897 Simon-Simche Bamberger (geb. 1832 in Wiesenbronn, Unterfranken, gest. 1897), orth. <> 1898-1909 Dr. Gustav Wachenheimer <> 1909-1932 Raphael Breuer (1881-1932) <> 1932- Elieser Bloch, nach dem Krieg Rb. in Stuttgart Literatur.- Salomon Bamberger, Historische Berichte über die Juden der Stadt und des ehemaligen Fürstentums Aschaffenburg, Straßburg 1900 [JNUL 38B67].- Peter Körner, Biographisches Handbuch der Juden in Stadt und Altkreis Aschaffenburg, 1993 [JNUL S95B2300]. Akten (G).- CAHJP Jerusalem D/As1a Nr. 1 Kopialbuch Neuburger, 1837-39.- Nr. 2 (olim WZ Nr. 4c) Kopialbuch 1893-97.- olim WZ Nr. 10 Talmud-Tora-Stiftung, 1858-1935.- olim Inv. 3025 Aufzeich- nungen aus dem Nachlaß Rabb. Sal. Bambergers. Akten (S).- StA Würzburg M.K. ad 26, Juden, Aschaffenburg, Mz. Polizeiakt V 739 Beschwerde des Unterrabbiners Feist Baruch gegen Vorgänger Jsac Löw wegen Überschreitung seiner Kompetenzen bei Schlichtung jüdischer Streitsachen, 1757.- V 831 Aufstellung eines Rabbiners oder Judenlehrers zu Aschaffenburg, 1781-1796.- V 1275 Anstellung und Besoldung eines Judenlehrers, 1788-1798.- V 1928 Erbauung des Rabbinerhauses in der Treibgasse, das Vorburgische Haus genannt, 1804-1807.- M.K. ad 26, Mz. Polizeiakt V 1915 [=Mic. 1782-1784] Bitten der Judenschaft des Obererzstifts Mainz um Bewil- ligung eines eigenen Rabbiners, 1784.- V 2477 Klage der Judenschaftsvorsteher in Mainz gegen die Ju- denschaft im oberen Erzstift wegen rückständiger Beiträge zum Unterhalte des Rabbiners, 1784.- V 1973 Aufstellung eines Oberrabbiners für das Ftm. Aschaffenburg, 1803.- V 742 Gründung, Verwaltung und Aufhebung eines Fonds zur Rabbinerbesoldung, 1803-1810.- V 738 Bitte des Oberrabbiners Hillel Wolf Sondheimer um Gehaltszulage, 1807-1808.- V 1287 Gehaltsfestsetzung, 1809-1810.- V 2235 Be- schwerde des Oberrabbiners gegen einige Juden in Orb wegen unautorisierter Trauungen, 1810.- M.K. 32 Mz. Reg. Archiv L G 2886 Hausbau für den Rabbiner in der Treibgasse, 1805.- L G 3158 Ankauf des Vorburgschen Hauses zur Wohnung des Rabbiners, 1805.- M.K. 46, Mz. Reg. Archiv L 627/1816 Kompetenzstreit zwischen dem stadtmainzer und dem Aschaff. Rabbiner, 1794.- Aschaffenburger Archi- vreste, Fasz. 18, XLV [Judenschaft im Oberzerstift bzw. Fürstentum], Nr. 2 Landrabbinerbesoldung, 1785-1803.- Nr. 4 Anstellung eines Rabbiners für die obererzstiftische Judenschaft, 1782-1783.- Fasz. 174

19, XLVI, Nr. 1 Judenschullehrer, 1788-1802, 1809.- Fasz. 175/III Anklage gegen Unterrabbiner Feist Borach wegen Wucher und Betrügerei, 1753.- StA Marburg Abt. 112 Bezirksamt Orb und Gersfeld, Acc. 1886/9, Nr. 2621 Gesuch des Distriktsrabbiners Adler zu Aschaffenburg um Gehaltserhöhung, 1848. Archiv.- Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg, Wermbachstr. 15, 63739 Aschaffenburg, Tel. 06021- 3306212.

AUB <> 1830-1849 David Weiskopf (geb. 5. Mai 1798 in Gunzenhausen, Mittelfranken, gest. 9. März 1882 in Kleinerdlingen bei Nördlingen)

BURGPREPPACH ehem. Landesrabbinat des "Oberländer" Ftms. Grabfeld mit den Gemm. Aid- hausen, Altenstein, Burgpreppach, Ermershausen, Friesenhausen, Gleusdorf, Hofheim, Kleinsteinach, Kraisdorf, Lendershausen, Maroldsweisach, Memmelsdorf, Oberlauringen, Pfarrweisach, Reckendorf, Schweinshaupten und Untermerzbach, 1838 Bezirksrabbinat für die Landgerichtsbezirke Ebern, Hof- heim und Königshofen sowie vom Lgr. Haßfurt die Gem. Kleinsteinach <> Ensle (Löwenstein, "Fürth", II, S. 69) <> 1791- ca. 1806 Jakob Samuel b. Simon Schwabach aus Fürth <> Das Rabbinat wird 1826 auf Betreiben der Reformer aufgehoben und erst 1838 wiedererrichtet. <> 1838-1845 Abraham Adler (geb. 1808 in Kleinsteinach, gest. 1880 in Aschaffenburg), orth. <> Ausschreibung der Stelle durch Entschließung der Reg. Ufr. vom 30. Juni 1845. <> 1845-1873 Josef Gabriel Adler (geb. ca. 1804 in Kleinsteinach, gest. 1873), orth. <> -1885 Abraham Hirsch (1849-1885), dessen Schwieger- sohn, orth. <> 1886-1894 Dr. Hermann (Simon-Zwi b. Juda) Deutsch (gest. 1932), orth., wechselt nach Fürth <> 1895-1900 Salomon-Menachem b. Seckel Bamberger (gest. 1919 in Hanau), orth. <> 1902-1918 Naftali Cohen <> 1919-1924 Dr. Jacob Abraham Michalski (geb. 1889 in Berlin, gest. 1961 in Tel-Aviv), RS <> 1924-1932 Sali Ksinski <> 1932-1939 Dr. Saul Munk (geb. 1899 in Lem- berg, gest. 1969 in Raanana, Israel) Literatur.- Weinberg, Memorbücher, S. 153.- Reinhold Albert, Geschichte der Juden im Grabfeld, Kleineibstadt 1990, S. 21-22 [JNUL S 2° 92B103].- Literatur über den (1633-1912 benutzten, noch er- haltenen) Verbandsfriedhof in Ebern in Siehe der Stein, S. 235. Akten (G).- CJ Berlin, 75 B Bu 1 Nr. 15 Distriktrabbinat, Verschiedenes 1804-1915.- 75 A Er 2 Nr. 3 Rabbinatsbeiträge und Lehrerberufung in Ermershausen 1810-89.- 75 A Ob 5 Nr. 1 dgl. in Ober- lauringen 1815-84.- 75 A Schw 8 Nr. 1 dgl. in Schweinshaupten 1816-82.

GAUKÖNIGSHOFEN <> Abraham Stern (gest. 1831); schon Anfg. des 18. Jhs. Rabbinatssitz; PK Bavaria, S. 434.

HEIDINGSFELD (heute Stadtteil von Würzburg) ["Hatzfeld", größte Gemeinde Frankens nach Fürth], 1814 WÜRZBURG ehem. Landesrabbinat des Fürststift Würzburg, 1840 Bezirksrabbinat <> 1727-1742 Jakob b. Arjeh Löb Reckendorf <> 1742-1780 Löb Kahana Rapoport (geb. ca. 1693 in Fürth, gest. 21. Mai 1780). Ein Unterrabbiner Koppel Haijum aus Schonungen war 1768-1815 im Amt. <> Langer Rechtsstreit um den Nachfolger <> 1783-1794 Juda-Löb b. Abraham Fernbach (gest. 30. Mai 1794). Unterrabbiner Moses-Löb b. Kalman Hatzfeld, gest. 1810. <> 1798-1838 Abraham b. Enosch Halevi Bing (geb. 1752 in Bacharach, gest. 1. März 1841), organisiert den riesigen Rabbinats - bezirk hierarchisch, indem er einen "geprüfte[n] Rabbinats-Candidat[en]" als "Substitut" anstellt <> 1838-1840 nach Bings Niederlegung des Amtes "Rabbinatswirren"; Einfluß des ultraorthodoxen Mendel Rosenbaum (geb. 1782/83 in Theilheim, gest. 1867 in Zell) <> 1840 (April) -1878 Seligmann-Bär Bamberger (geb. 1807 Wiesenbronn in Franken, gest. 13. Okt. 1878), orth. <> 1880-1919 Nathan 175

Bamberger (1842-1919), Sohn des Vorgenannten, orth. <> 1920-1938 Siegmund Hanover (1880- 1964) Literatur.- Simon Bamberger (Hrsg.), Geschichte der Rabbiner der Stadt und des Bezirkes Würz- burg, bearbeitet von Dr. phil. Herz Bamberger s. A., Wandsbek 1905.- Moses Löb Bamberger, Beiträge zur Geschichte der Juden in Würzburg-Heidingsfeld, Würzburg 1905, 24p. [JNUL 32V1459].- Roland Flade, Die Würzburger Juden. Ihre Geschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Würzburg 1987.- Ur- sula Gehring-Münzel, Vom Schutzjuden zum Staatsbürger. Die gesellschaftliche Integration der Würz- burger Juden 1803-1871, Würzburg 1992, S. 346-378 "Das Rabbinat". Akten (G).- CAHJP Jerusalem Akten des Distriktsrabbinats unter Signatur D/Wu1: Nr. 1 Rabbinats- akten, darunter Prüfung der Rabbinatskandidaten, 1771, 1781, 1804-1818, 1829, 1839.- Nr. 2 Kopier- buch der ausgehenden Korrespondenz, 1814-1817, 1827-1836.- Nr. 3 Zwei Predigten Bambergers, 1840, 1861.- Nr. 5 Rabbinatsakten Bamberger, 1840-46, 1862-73.- Nr. 6-9 Kopierbuch der ausgehenden Kor- respondenz, 1855-1880.- Nr. 10 Spendensammlung für Palästina, 1850/51.- Nr. 11 Religionsgesetzliche Fragen, 1836, 1865, 1879-1938.- Nr. 12 Besoldung und Wohnung Bings, 1825-1840.- Nr. 13 Wahl 1839/40.- Nr. 14 Besoldung und Wohnung Bamberger, 1839-1870.- Nr. 15 u. 16 Wahl 1878-85.- Nr. 17 Personalia Nathan Bamberger, 1894-1912.- Nr. 18 u. 20 Wahl 1919.- Nr. 21 bis 23 Gehaltsumlage, 1840-1920.- Nr. 24 Rechnungsbuch zum Gehalt, 1843-1910.— Gemeindearchiv unter Signatur D/Wu2: Nr. 10 Erörterung der Statuten, 1860-1878. Nr. 11 Revisionen 1893-1900.- Nr. 242 Rabbinerbesoldung, 1875/76.- Nr. 243 Wahl 1919.- Nr. 377 Nachlaß Dr. Herz Bamberger, o. D.- CJ Berlin, 75 A He 3 Nr. 6 Rabbiner- und Schulangelegenheiten 1816-79 (Akte aus Heidingsfeld).- 75 A Ka 2 Nr. 3 Verfügungen nach Karbach 1840f.- 75 B Wu 1 Nr. 3 Verzeichnis der Gerichtsprozeßakten beim Oberrabbineramt 1817. Akten (S).- StA Würzburg, Libri diversarum formarum, Bd. 55, 316r und Bs. 56, 346v Kanzleidekret, dass die gemeinschaftlichen Rabbiner und Vorgänger in ceremonialibus die 1. Instanz über die hoch - stift'schen wie ritterschaftlichen Juden haben sollen, 14. Januar 1727.- W.C. 101 G 13568 Genuß der beim Rabbineramt fallenden Accidentien betr., 1783.- G 14107 Regulierung der Ober- und Unterrabbi- ner-Sporteln, 1774-1775.- Ebd., G 15664 Akten des Judenamts Würzburg betr. die Geschäfte eines seit- herigen Judenamtmanns und die Gewalt des Judenvorgängers und Rabbiners, 1803.- Ebd., G 16352 Ju- risdiktion des Rabbiners über die Judenschaft zu Gossmannsdorf, 1785-1786.- Ebd., G 16353 Akten des Judenamts Würzburg betr. Bewerbung des ritterschaftlichen Unterrabbiners Wolff zu Niederwerrn um die fürstl. Landoberrabbinerstelle in Heidingsfeld, Ableben des Oberrabbiners Löw Fernbach daselbst, 1782-1795.- Ebd., Juden 20-32 Akten und Protokolle des Rabbineramtes in Heidingsfeld betr. Klagen von Juden gegen Juden (hebr.).- Ebd., Juden 105 Akt der Amtskellerei zu Heidingsfeld betr. Aufstellung eines Juden-Rabbiners für Gossmannsdorf, 1790.- Ebd. Ger. Wzbg. Stadt III/232 Akt des Staatsrats betr. die Bitte des Oberrabbiners Bing zu Heidingsfeld um Bewilligung des Überzugs in die Stadt Würzburg, 1813.- RA 1943/45 Br. 7156 Rabbinat Würzburg, 1842-1885.- Nr. 7157 Rabbinerwahl Würzburg, 1839- 1842.- Nr. 7161 Personalia S. B. und Nathan Bamberger.- StadtA Würzburg Judenakten Nr. 18 Die Neu- regelung der Beitragspflicht zum Rabbinatsgehalte des Distriktrabbiners daher (Ruhstands- und Hinter- bliebenenfürsorge), 1870.- Nr. 19 Bildung und Besetzung eines Rabbinats (Vollmachten zur Wahl eines Distriktrabbiners), 1839/40.- Nr. 20 Beitreibung der Gehaltsbeiträge für den Distriktrabbiner, 1840/41.- Nr. 21 Beitreibung der Beiträge zur Besoldung des hiesigen Distrikt-Rabbiners, 1841.- Nr. 22 Beitrei- bung der Beiträge zum Rabbinatsgehalte, 1862/68.- Nr. 23 Beitreibung der Beiträge zum Gehalte des Distriktrabbiners zu Würzburg, 1875/96.- Nr. 24 Beitreibung der Beiträge zum Gehalte des Distrik- trabbiners zu Würzburg, 1897.- Nr. 25 Die Besetzung der Distriktrabbinerstelle zu Würzburg,.- 1879.- Nr. 26 Wiederbesetzung des Distriktrabbinats Würzburg, 1880. Nr. 27 Wiederbesetzung des Distrik- trabbinats Würzburg, 1919.- Nr. 28 Die Verwesung der Distriktsrabbinerstelle zu Würzburg, 1878.- Nr. 29 Die Verwesung der Distriktsrabbinerstelle zu Würzburg, 1919.- Nr. 30 Trennung der israelit. Kultus- 176

gemeinde Würzburg vom Rabbinatsbezirk und Errichtung eines eigenen Rabbinats für die Israeliten der Stadt Würzburg, 1883.- Nr. 31 Trennung der israelit. Kultusgemeinde Würzburg vom Rabbinatsbezirk und Errichtung eines eigenen Rabbinats für die Israeliten der Stadt Würzburg (Unterbund), 1883.- Nr. 32 Wiederbesetzung des Distriktrabbinats Würzburg, u. a. Erhebungen über die Frage der definitiven oder nur provisorischen Anstellung des am 13. Mai gewählten Rabbiners, 1884.- Nr. 33 Israelitische Kultusangelegenheiten, darunter Feststellung der Zuständigkeitsgrenzen des Rabbinats bezügl. der An- ordnungen über Beschaffung ritualmäßigen Fleisches, 1886.- Nr. 34 Das Rabbinat zu Würzburg (Be- schwerde gegen dasselbe), 1900. Archiv.- Stadtarchiv, Neubaustr. 12, Würzburg, geöffnet Mo-Do 8-16 Uhr, Fr 8-12 Uhr.

(HEIDINGSFELD/WÜRZBURG,) Rabbinatssubstitut <> 1818-1836 Isaak Werner (gest. 1836), be- reits seit 1809 "Aktuar" <> 1836 Dr. Philipp Romann (geb. in Heidingsfeld, gest. Aug. 1842 in Kassel), orth. <> 1837-1840 Gabriel Hirsch Friedmann (geb. in Memmelsdorf), orth.

(HEIDINGSFELD/WÜRZBURG,) "Seminarrabbiner" an der ILBA (Lit. ILBA S. 45) <> M. L. Bamberger, wechselt nach Schönlanke <> Dr. Abraham Klein, wechselt zur Adas Yisroel in Nürnberg <> Dr. Wohlgemut, wechselt nach Königsberg <> Dr. Feinberg, wechselt nach Heilbronn <> 1926- 1933 Dr. Jakob Neubauer (gestorben April 1945 in Bergen-Belsen), wechselt zum RS Amsterdam <> bis 1934 Dr. Josef Unna, emigriert nach Palästina <> bis 1938 Samson Raphael Weiss von der Mir- Jeschiwa <> bis 10. Nov. 1838 Henry Carlebach, dessen Schwager.

HÖCHBERG Ortsrabbinat <> 1834-1876 Lazarus Ottensoser (geb. 1798 in Weimarsschmieden b. Mellrichstadt, gest. 12. Sept. 1876), orth., seit 1829 More-Zedek am Ort, Leiter der Talmud-Tora-Schule <> Jakob Ehrenreich <> Pinchas Moses Elchanan Wechsler Literatur.- Weinberg, Memorbücher, S. 69f. Akten (G).- CJ Berlin 75 A Ho 1 Nr. 1 Beziehungen zum Distriktrabbiner in Würzburg 1840-52, 1879-81.- Nr. 2 Anstellung More-Zedek und Vorsänger 1809, 1828, 1850. Akten (S).- StA Würzburg W.C. 101, Ger. Würzburg 1/M.417 Errichtung einer jüd. Schule zu Höch- berg, 1816-1817.

KISSINGEN (heute Bad K.) 1840 Bezirksrabbinat <> bis 1824 Moses Jakob <> 1839-1852 Dr. Lazarus Adler (geb. 1810 in Unsleben, Unterfranken, gest. 5. Jan. 1886 in Wiesbaden), lib., wechselt nach Kassel <> 1853-1864 Gabriel Hirsch Lippmann (geb. um 1807 in Memmelsdorf, Unterfranken, gest. 21. Mai 1864), orth. <> 1865-1899 Moses Löb Bamberger (1838-1899), orth. <> 1902-1932 Se- ckel Bamberger (1863-1934), orth. <> 1932-1938 Menachem Ephraim (1898-1942) Literatur.- Hans-Jürgen Beck und Rudolf Walter, Jüdisches Leben in Bad Kissingen, Bad Kissingen 1990, S. 28-31: "Die Kissinger Rabbiner". Akten (G).- CAHJP Jerusalem, WZ Nr. 130 bis 182, 345 und 383 Distriktsrabbinat 1875-1938.- Nr. 258 Statuten, 1861.

MARKTBREIT ehem. Landesrabbinat des Ftms. Schwarzenberg <> bis 1772 Simche b. Zwi Bu- nem Kahana Rappaport, der "RaSchBaTz" (gest. 1816 in Bonn), wechselt nach Wallerstein <> bis 1804 Moses b. Ascher-Löb Markscheinfeld (gest. 1804) <> Danach zu Würzburg. 177

Literatur.- M. Weinberg, Die Memorbücher der jüdischen Gemeinden in Bayern, I, 1937, S. 127, 129, 130.

MARKTSTEFT, 1840 MAINBERNHEIM, 1871 KITZINGEN Bezirksrabbinat <> 1840-1867 Faust Löw Thalheimer (geb. in Königshafen, Unterfranken), orth. <> 1867-1868 Rabb.-Verw. Bamberger aus Würzburg <> 1868-1911 Dr. Immanuel Adler (geb. 1840 in Essingen/Pfalz, gest. 1911), orth. <> Joseph Wohlgemuth Literatur.- Naphtalie Bamberger, Geschichte der Juden von Kitzingen, o. O. 1908, S. 18-21, 39-40.

NIEDERWERRN, 1839 OBBACH, 1864 SCHWEINFURT ehem. Rabbinat der dem Landesrabbiner in Würzburg-Heidingsfeld unterstellten "ritterschaftlichen Juden" der Gemeinden (hervorgehoben: Be- zirkshauptorte) Westheim, Bonnland, Gochsheim, Kissingen, Steinach, Mainstockheim, Bibergau, Rö- delsee, Niederwerrn, Schwebheim, Aura, Obbach, Heßdorf, Urspringen, Karbach, Höllrich, Thüngen, Laudenbach, Geroldshausen, Frankenwinheim, Lülsfeld, Euerbach, Ermershausen, Altenschönbach, Traustadt, Rimpar, Zeilitzheim, Brünnau, Reichenberg, Fuchsstadt, Eisingen, Rottenbauer, Allersheim, Steinbach, Wiesenfeld), 1840 Bezirksrabbinat <> um 1782 Samuel Wolf <> 1783-1785 Ascher Löw (1754-1837), wechselt nach Wallerstein und Karlsruhe <> danach 36 Jahre lang Joseph Gugenheim, wechselt nach Dittenheim in Mittelfranken <> 1832- Juda b. Simche (gest. 1852) <> 1842-1894 Mey- er Lebrecht (geb. in Memmelsdorf, Unterfranken, gest. 1894) <> 1894-1934 Dr. Salomon Stein (geb. 1866 in Nordheim v. d. Rhön, gest. 1938), RS Literatur.- Salomon Stein, Geschichte der Juden in Schweinfurt, Fft./M. 1899.- Weinberg, "Das rit- terschaftliche Oberlandesrabbinat Würzburg", Würzburger Nachrichtenblatt: Beiblatt zur bay. isr. Ge- meindezeitung, 1935, Nr. 8.- Weinberg, Memorbücher, S. 64. Akten (G).- CAHJP Jerusalem, D/LJ2, Nr. 2 Steuerbuch des ritterschaftlichen Oberlandesrabbinats- bezirks Würzburg 1788-1815.- D/Sc4/1 Beerdigungs- und Friedhofsangelegenheiten, Begräbnisordnung für den Rabbinatsdistrikt, 1839-1852.- Nr. 2 Einnahmen- und Ausgabenverzeichnisse, 1840-1867.- Nr. 3 Kopierbuch der Distriktsrabbiner für Zeugnisse, 1840-1934.- Nr. 6 Register der ausgehenden Korrespon- denz des Distriktsrabbiners, 1842-1847.- Nr. 7 Rabbinatsakten betr. Geldersheim, 1843-1863.- Nr. 8 Re- ligionsunterricht für jüd. Kinder, 1843-1870.- Nr. 9 Rabbinatsakten betr. Schonungen, 1843-1863.- Nr. 12 Rabbinatsakten betr. Zeil, 1847-1861, 1873.- Nr. 13 Abgaberollen, 1849.- Nr. 14 Religionsschulen, 1849-50.- Nr. 15 Korrespondenz des Distriktsrabbiners mit dem Lehrer B. Blümlein eine vollzogene Trauung betr., 1851-1853.- Nr. 17 Religionsschulwesen, 1861-1872.- Nr. 18 Verlegung des Rabbinats- sitzes, 1863-1864.- (S 123 Nr. 4 Rabbinatsakten 1841-1842.)- CJ Berlin, 75 B Schw 2 Nr. 4 Vorladung des Distriktrabbiners Lebrecht ins Bezirksgericht Schweinfurt 1861-64.- Nr. 5 Rabbinatsdistriktsaus- schuß und Rabbinatsdistriktsfonds, insbesondere Besoldung des Rabbiners 1841-77.- Nr. 16 Rabbinats- distriktsfonds 1848-86.- Nr. 17 Rechnungen des Rabbinatsdistriktsfonds 1840-69.- Nr. 18 Zahlungen an den Rabbinatsdistriktsfonds 1859-72.- Nr. 19 Repartitionen der Umlagen für den Rabbinatsdistrikt 1847-69. Akten (S).- StA Würzburg W.C. 101 Miscell. 7079 Bildung und Besetzung der Rabbinate (V. Bezirk), 1839-1878.- Miscell. 7080 Stiftung zur Bestreitung der Bedürfnisse des V. Rabbinatsdistrikts (Nieder- werrn), Satzungen der isr. Kultusgemeinde, 1840-1845.- Miscell. 7078 Kirchliche Verhältnisse der Is- raeliten zu Obbach, 1830-1845.

OBERWALDBEHRUNGEN <> Akten (S).- StA Würzburg W.C. 101, Juden 76 Rabbiner Baruch Isak in Trauungsangelegenheit, 1810. 178

SOMMERHAUSEN b. Ochsenfurt (ritterschaftlich) Ortsrabbinat <> Ende 18. Jhs. Seligmann Traub, siehe Güterinventar seiner Witwe Hendel vom 31. März 1822 (Daxelmüller S. 53-54, 120)

THEILHEIM <> Ende 18. Jh. Samuel Hirsch Levi <> -1810 Itzik Löb Rosenbaum (gest. 1810) <> Seckel Rosenbaum (1782-1865), Sohn des Vorgenannten Literatur.- PK Bavaria, S. 501.

THÜNGEN <> seit ca. 1810 bis nach 1835 Mendel Neuburger aus Burghaslach, Unterfranken, Vor- sänger, Lehrer, Schächter und Unterrabbiner

WIESENBRONN <> um 1824 Gerson Levi

WÜSTENSACHSEN (heute eingemeindet zu Ehrenberg/Rhön), 1840 GERSFELD/Rhön, würzburgi- sches Unterrabbinat, 1840 Bezirksrabbinat <> 1785-1794 Joseph David Gersfeld (gest. 1814 in Bam- berg) <> 1803 N. N. <> 1841 bis nach 1871 Josef Samuel Wormser (geb. in Urspringen, Unterfran- ken), orth. Literatur.- Gottfried Rehm, "Rabbinatsbezirk Gersfeld im 19. Jh.", Buchenblätter 63 (1990), S. 72.- "Ordnung für Rabbi Levi Viktor, Rabbiner im Ritterort Rhön-Werra, insbesondere des Buchischen Quar- tiers" (1697), in Cohen, Landjudenschaften, Bd. II, S. 798-802. Akten (S).- StA Marburg Abt. 112 Bezirksamt Orb und Gersfeld, Acc. 1873/37, Nr. 364 Kultusver- hältnisse, 1835.- Nr. 366 Einführung und Bildung der Rabbinate, 1840.- Nr. 367 kirchl. Verhältnisse, 1828.- Abt. 112 Bezirksamt Orb und Gersfeld, Acc. 1886/9, Nr. 2618 Kultusverhältnisse, 1839.- Nr. 2673 Regulierung der Rabbinatsgelder, 1851-1854.- Abt. 180 Landratsamt Gersfeld, Acc. 1927/26 Nr. 669 Rabbinatsbesoldung 1870-1887.- Nr. 672 Kultusverhältnisse, 1843-1846.- Nr. 705 Rabbinatsbezirk Gersfeld, 1867-1904.- Nr. 706 Bildung und Besetzung des 7. [unterfränkischen] Rabbinatsdistrikts Gers- feld, 1840-1841.

S C H W A B E N (Oberdonaukreis)

Status.- 1440 Vertreibung der Juden aus Augsburg; ca. 1525 Einrichtung eines ORts "von und Schwaben" in Günzburg, nach Vertreibung von dort 1610 in Tannhausen, 1660 in Pfersee bei Augs- burg, zuständig für die habsburgische Mgft. Burgau mit "Unterrabbinat" im Ftm. Ichenhausen; daneben LRte von Wallerstein (1603) und Öttingen (1659). Unter Joseph II. Aufhebung der Gerichtsautonomie, 1792 Burgauer LRt aufgeteilt zwischen Kriegshaber und Ichenhausen. 1825 Einteilung auf zwölf Rte, zehn von ihnen erlöschen bald nach der Emanzipation von 1869 wegen starker Landflucht: Altenstadt, Binswangen, , Fellheim, Fischach, Hürben, sowie im bis 1838 zum Rezatkreis gehörigen Ries die Rte in Harburg, Kleinerdlingen, Öttingen und Wallerstein; allein die Rte in Augsburg (Sitz vorm. in Kriegshaber) und Ichenhausen hielten sich bis ins 20. Jh. Rechtsquellen.- (UB HD: J 3612-10) Oberdonaukreis, Intelligenzblatt, 1803-1910. Literatur.- Ludwig Müller, Aus fünf Jahrhunderten. Beiträge zur Geschichte der jüdischen Gemein- den im Ries, Augsburg 1900 [JNUL 32V1532].- Eduard Gebele, Die Juden in Schwaben, Augsburg 179

1938.- Baruch Zvi Ophir, Pinkas Hakehillot: Bavaria, Jerusalem 1972, S. 581-640.- Martina Woerle, Voraussetzungen und Quellen zu einer Geschichte der Juden im Ries, Magisterarbeit Köln 1984, S. 79- 83 Rabbiner.- Doris Pfister, Dokumentation zur Geschichte ind Kultur der Juden in Schwaben, 4 Bde. Augsburg 1993; Bd. I/1 Archivführer Aichach-Augsburg, Bd. I/2 Archivführer Burgau-Ziertheim, Pri- vatsammlungen, Bd. II Hausbesitz um 1835/40, Bd. III Bibliographie.- Stefan Rohrbacher, "Schwäbi- sche Landesrabbiner der Frühneuzeit", in Judengemeinden in Schwaben im Kontext des Alten Reiches, hrsg. Ludger Heid u. a., Berlin 1995, S. 95-109. Akten (S).- StA Augsburg Regierung Nr. 3900 Judenschulen in der Provinz Schwaben, 1804.- 3901 Juden in der Provinz Schwaben, 1806-1808.- Nr. 3907 [=Mic HM2/4728] Versammlung der Juden in den Angelegenheiten ihrer Glaubensgenossen in Augsburg, 1833.- Nr. 11.820 Die Verhältnisse der isr. Kultusgemeinden, 1850-1922.- Nr. 11.821 Schulaufsicht, 1825.- 11.822-11.823 Synagogenordnung, 1831ff.- Nr. 11.824 Rabbinergehalte, 1830.- Nr. 11.825 Amtskleidung der Rabbiner, 1833.- Nr. 11.826 Gebühren der Rabbiner, 1832.- Nr. 11.827 Concurs-Prüfung für Rabbinatskandidaten, 1828.- Nr. 11.828 Die Rabbinats-Prüfungen, 1839.- Nr. 11.829 Religiöse Vorträge der Rabbiner, 1835.- Nr. 11.830 Beset- zung der Rabbinatsstellen, 1835.- Nr. 11.836 Die Sammlung von Beiträgen für die Rabbinerversamm- lung, 1845.- Nr. 11.837 Gründung einer Kasse für Hinterbliebene von Rabbinern, 1851.- Nr. 11.924 Die Verhältnisse des isr. Kultus, 1828-1842.- Nr. 11.926 Die Concurs-Prüfung für isr. Lehramts-Kandidaten, Bd. I-III, 1829ff.- Bezirksamt Günzburg Nr. 1448 [=Mic. HM2/4729] Wiedereröffnung der Talmudschu- le in Fürth und Vereinigung eines jüdischen Schullehrer-Seminars mit derselben, 1838.- Nr. 1460 Amts- kleidung, 1847.- Bezirksamt Nördlingen, Nr. 126 Ederheim: Rabbinerwahl für die Distrikte Ederheim, Kleinerdlingen und Wallerstein, 1840-1880.- Nr. 248 Kleinerdlingen: Rabbinat in Kleinerdlingen, Öt- tingen und Wallerstein, 1838-1846.- Nr. 672-673 Kultus- und Unterrichtsverhältnisse der Juden, 2 Bde. 1847-1885.- Bezirksamt Zusmarshausen, Nr. 1249 Verhältnisse der Rabbiner und Kirchendiener der jüd. Glaubensgenossen, 1821.- Nr. 1250 [HM2/4736] Aufstellung einer Oberbehörde für Religionsangelegen- heiten der Juden, 1828.- Nr. Talmudschule in Fürth und die Vereinigung eines jüdischen Lehrerseminars damit, 1838.- Nr. 1253 Amtskleidung, 1833.- Nr. 1255 Religiöse Vorträge der Rabbiner, 1833.- Nr. 1256 Religionsverhältnisse der isr. Glaubensgenossen, 1835-1836.- Nr. 1257 [=Mic. HM2/4737] Beitrags- sammlungen für Rabbinerversammlung, 1845.- Rentamt , Nr. 837 [HM2/4738] Staatsausga- ben für den isr. Kultus, 1874-1894.- Nr. 839 Einkommens-Aufbesserung gering dotierter Seelsorger, auch Rabbinerstellen, 1880-1895. Archiv.- Staatsarchiv, Salomon-Idler-Str. 2, 86159 Augsburg, Tel. 0821-575025; geöffnet Mo, Mi, Do von 8-16 Uhr, Di 8-19 Uhr, Fr 8-13.30 Uhr.

ALTENSTADT (heute: Illereichen-Altenstadt) <> 1719 Gemeindegründung <> ca. 1771-1776 Joseph Mayer (gest. 1815), ist zugleich Parnas <> 1787-1837 Abraham Joseph Mayer (geb. ca. 1767, gest. 1. März 1837), Sohn des Vorgenannten, in Prag ausgebildet; 1802 Gründg. der Gemeinde Osterberg <> 1837-1849 Mayer Jacob Mayer (geb. 1790 in Altenstadt, gest. 1849/50), Sohn des Vorge- nannten, <> 1852-1869 Immanuel Schwab (geb. in Heidingsfeld bei Würzburg) <> 1870 geht das Be- zirksrabbinat an Augsburg über. Literatur.- Hermann Rose, Geschichtliches der Israelitischen Kultusgemeinde Altenstadt, Altenstadt 1931 [JNUL S62B929]. Akten (S).- StA Augsburg Regierung Nr. 11.850 Beschwerde des Rabbiners zu Altenstadt gegen Lo- renz Blumenthal wegen Störung des Gottesdienstes, 1830.- Nr. 11.863 Altenstadt, Besetzung der Rabbi- nerstelle, 1837.- Bezirksamt , Nr. 4 Beschwerde des Distrikt-Rabbiners Schwab gegen Lehrer 180

Bloch wegen Ausübung einer Rabbinerfunktion, 1852.- Nr. 5 Streit der Judengemeinden Altenstadt und Osterberg wegen Beitrag zur Rabbinerbesoldung, 1852-1853.-

BINSWANGEN bei <> 1806 von Pfersee getrennt <> bis 1820 Abraham Fränkel <> 1821-1881 [oder Ende der 1860er Jahre?] Isaak Hirsch Gunzenhauser, gen. "Hirsch Segal Izak" oder "Hirsch Fürth" nach seinem Geburtsort, leitet Jeschiwa. <> Nach Gunzenhausers Tod kommt das Rabbi- nat zu Augsburg. Akten (S).- StA Augsburg, Regierung Nr. 11.855 Errichtung eines religiösen Vereins durch die isr. Kultusgemeinde Binswangen, 1840.- Nr. 11.869 Wiederbesetzung der Rabbinerstelle, 1821-1826.

BUTTENWIESEN <> 1789 abgetrennt vom Landesrabbinat des Markgrafentums Burgau in Pfersee <> 1789-1822 J. M. Lammfromm <> 1822-1831 zu Binswangen <> 1831-1880 Jonas Sänger (geb. 1803 in Buttenwiesen) <> 1894 zu Ichenhausen Literatur.- Louis Lamm, Das Memorbuch in Buttenwiesen, Berlin 1902.- PQ Bavaria, S. 608. Akten (S).- StA Augsburg, Regierung Nr. 11.870 Buttenwiesen, Errichtung eines Rabbinats, 1830..

FELLHEIM Ortsrabbinat <> ab 1716 Marx Nissont <> ab 1747 Meyer Levi <> ab 1778 Joel Na- than Greilsheimer <> bis 1830 Joel Seligmann <> 1830-1877 Marx-Chaim Seligsberg (geb. 1799 in Baiersdorf, Mittelfranken, gest. 19. Nov. 1877) <> 1877 wird die Gemeinde mit Memmingen vereinigt. Akten (S).- StA Augsburg Regierung Nr. 11.864 Fellheim, Besetzung der Rabbinerstelle, 1830.- Nr. 11.872 Osterberg, Vereinigung mit dem Rt. Fellheim, 1832.- Bezirksamt Illertissen, Nr. 290 Gesuch des Rabbiners Seligsberg um Einverleibung der Judenschaft Osterberg zum Rabbinat Fellheim, 1832.- Be- zirksamt Memmingen Nr. 1228 Besetzung des Rabbinats, 1830-1872.- Nr. 1239 Beschwerde des Rabbi- ners Seligsberg wegen Synagogenordnung, 1838-1840.- Nr. 1263 Gehalt des Rabbiners Seligsberg, 1865-1867.- Nr. 1270 Bildung eines Distrikts-Rabbinats, 1872-1875.- Nr. 2719 Verhältnisse der Rabbi- nate, 1892.

FISCHACH <> 1826-1853 Joseph Landauer (geb. 1804 in Harburg im Fsm. Öttingen-Wallerstein, gest. 7. Juni 1853), <> 1856-1882 Simon Simche Bamberger (geb. 1832 in Wiesenbronn, Unterfran- ken, gest. 1897 in Aschaffenburg) <> 1882 zu Ichenhausen. Literatur.- Michael Piller, "Die Juden in Fischach", Jahresbericht des Heimatvereins für den Land- kreis Augsburg e. V. 1976, S. 302-363; 1977, S. 295-393; 1978/79, S. 256-317. Akten (G).- CAHJP Jerusalem, Inv. 5456 diverse Gemeindeakten 1746-1883. Akten (S).- StA Augsburg Vorder-Österreich Nr. 244d Erbauung eines Wohnhauses für den Rabbiner in Fischach, 1798-1799.- Regierung Nr. 11.871 Fischach, das Rabbinat, 1825.- Bezirksamt Zusmar- shausen, Nr. 320 Fischach: Gebühren der Rabbiner, 1830-1832.- Nr. 316 Fischach: Gesuch des J. Land - auer, Harburg, um Anstellung als Rabbiner in F., 1825-1827.- Abg. 1930, Nr. 14 Rabbinatsverwesung, 1882.- Rentamt Zusmarshausen, Nr. 103 Wohnung des Rabbiners in Fischach, 1812.

HAINSFARTH Ortsrabbinat <> 1743 dem LR von Öttingen-Spielberg untergeordnet <> 1. Hälfte des 19. Jhs. Jakob Literatur.- Israelit 1866, S. 383; PQ Bavaria, S. 615. 181

HARBURG ehem. "Unterabbinat" des Ftms. Öttingen, dann seit 1743 des Ftms. Wallerstein, 1809/10 zum Rabbinat erhoben <> bis 1817 Hirsch Hiller (gest. 1817) <> ab 1819 RV Elias Eppstei- ner (gest. vor 1828) <> um 1828 Verwaltung durch den Rabbinerssohn Isaak Löw Hiller und den Lehrer Benjamin Berliner <> 1839 mit Mönchsdeggingen von Wallerstein getrennt <> 1840-1881 Elkan Selz (geb. ca. 1808 in Harburg, gest. nach 1882) <> 1881-1883 RV Weinbach, Schullehrer <> Danach zu Kleinerdlingen, sodann zu Ichenhausen. Literatur.- Reinhard Jakob, Die jüdische Gemeinde von Harburg (1671-1871), Nördlingen 1988, S. 89-92.- Jüdischer Friedhof Harburg-Schwaben, Kurzdokumentation, Stuttgart 1996, S. 13. Akten (G).- CJ Berlin, 75 A De 1 Nr. 6 Anstellung Rabbiner 1839f.- Nr. 10 Anstellung Rabbinatsver- weser 1830-38.- 75 A Ha 10 Nr. 3 Errichtung des Distriktsrabbinats Harburg 1834-40.- Nr. 4 Schreiben des Distriktrabbinats Harburg 1841-44; Nr. 5 Anschluß der Gemeinde Ederheim an das Bezirksrabbinat Harburg 1840. Akten (S).- StA Augsburg Regierung Nr. 11.861 Das Rabbinat zu Harburg und Deggingen, 1828.

HÜRBEN (1902 Stadtteil von Krumbach) <> ab 1828 Hayum Schwarz (geb. 1800 in Floß, Ober- pfalz) <> Nach seinem Tod kommt das Rt. zu Ichenhausen. Akten (S).- StA Augsburg Regierung Nr. 11.865 Hürben, Besetzung der Rabbinerstelle, 1827.- Be- zirksamt Illertissen, Abg. 1924, Nr. 507 Anspruch der weltl. Macht zur Aufrechterhaltung der bezw. der Sabbatfeier bestehenden mosaischen Gesetze durch das Rabbinat, 1858.

ICHENHAUSEN 1792 Landesrabbinat des Ftms. Ichenhausen <> 1775-1828 Meyer Levi Ellinger (geb. ca. 1735, gest. 12. Juni 1828), bis 1792 "Unterrabbiner", danach "Landesrabbiner" des Ftms., schließlich "Oberrabbiner" <> 1828-1861 Isaak Moses Höchheimer (geb. 1790 in Ansbach, gest. 23. Feb. 1861) <> 1862-1874 Dr. Lazarus Löb (geb. 1837 in Pfungstadt, Hessen, gest. 23. Jan. 1892 in Al- tona).<> 1874-1920 Dr. Aron Cohn (geb. in Altona, gest. 13. März 1922), zuvor in Nakel, Posen, RrVd, seit 1877 Distriktrabbiner für Schwaben. Um 1875 Gemeindegründungen in Kempten, Memmingen, Neu-Ulm. <> 1924-1932 Dr. Samuel Neuwirth (1881-1958), wechselt nach Berlin <> 1933-1936 Si- mon Schwab (geb. 1908 in Frankfurt a. M., emigriert in die USA) <> ab 1937 Gerhard Frank Literatur .- Juden auf dem Lande, 1991 [JNUL S92K269].- Lisa Harries-Schumann, "Between Orthodoxy and Reform, Revolution and Reaction: The Jewish Community in Ichenhausen, 1813-1861", LBIY 42 (1997), S. 29-48. Akten (S).- StA Augsburg Regierung Nr. 11.862 Ichenhausen, Besetzung der Rabbinerstelle, 1828.- Nr. 11.873 Neu-Ulm, Einverleibung zum Rt. Ichenhausen, 1860.- Reg. Spezialia Nr. 1204 Erbauung des Judenhauses, 1806.- Bezirksamt Günzburg Nr. 580 Gesuch des J. Bernheimer, Ichenhausen, wegen Er - richtung einer Talmudschule, 1845-1848.- Nr. 1842 [1942?; =Mic HM 2725] Gesuch des Rabbinats-Ver- wesers Dr. L. Löb von Ichenhausen um Verleihung des Indigenats, 1862.- StadtA Memmingen Bestand Stadt, ohne Sign. Bildung einer isr. Kultusgemeinde und Anschluß an das Rabbinat Ichenhausen, 1873- 1932.

KLEINERDLINGEN <> Salman Steppacher <> um 1820 Baruch Löb Steppacher (gest. vor 1838) <> Mendel Ettenheimer <> Moses Steppacher Akten (S).- StA Augsburg Regierung Nr. 11.866 Das Rabbinat in Kleinerdlingen, 1825.- Bezirksamt Nördlingen, Nr. 126 Ederheim: Rabbinerwahl für die Distrikte Ederheim, Kleinerdlingen und Waller- stein, 1840-1880.- Nr. 248 Kleinerdlingen: Rabbinat in Kleinerdlingen, Öttingen und Wallerstein, 1838- 1846. 182

KRIEGSHABER (heute Stadtteil von Augsburg), ab 1861 AUGSBURG <> 1780-1819 Pinchas b. David Skutsch; 1803 Neugründung der Gemeinde Augsburg <> 1819-1860 Aaron Gugenheimer (geb. in Dittenheim, Mittelfranken, gest. in Mährisch-Aussee) <> 1861-1876 Dr. Jakob Heinrich Hirschfeld (geb. 1819 in Sassin, Ungarn, gest. 6. Okt. 1902 in Wien) <> 1876-1910 Dr. Heinrich Gross (geb. 1845 [1835?] in Szenitz, Ungarn, gest. 1910), JTS <> ab 1910 Dr. Richard Grünfeld (geb. 1863 in Krem- sier, Mähren, gest. 1931), RrVd, JTS <> ab 1928 Dr. Ernst Jacob aus Dortmund Literatur.- Richard Grünfeld, Ein Gang durch die Geschichte der Juden in Augsburg, Augsburg 1917.- PQ Bavaria, S. 640. Akten (S).- StA Augsburg, Regierung Nr. 11.859 Augsburg-Stadt, Besetzung der Rabbinerstelle, 1860.- Nr. 11.860 Kriegshaber, Wiederaufstellung eines Rabbiners, 1819-1826. Archiv.- Stadtarchiv Augsburg, Fuggerstr. 12, Augsburg

ÖTTINGEN ehem. Landesrabbinat der Gft. Öttingen-Spielberg <> 1719-1752 Abraham David Mahler, wechselt nach Bamberg <> 1753- Abraham Benjamin Wolf, Sohn des Samuel Halevi Spiro <> 1764-1795 Jakob b. Pinchas Katzenellenbogen (gest. 1795), "Jeschu'ot Ja'akov" <> 1795-1845 Pinkus b. Jakob Katzenellenbogen, Sohn des Vorgenannten, zuvor Rb. in Schwabach. <> 1846-1856 Dr. Meyer Feuchtwang (geb. 1813 in Pappenheim, gest. 1888 in Nikolsburg, Mähren). <> Der durch Auswanderung entvölkerte Rabbinatsbezirk fällt an Wallerstein. Akten (S).- StA Augsburg Regierung, Nr. 11.867 Das Rabbinat in Öttingen, 1825.- Nr. 11.874 Schwa- bach, Roth und Georgensgmünd, Anschluß an das Rt. Öttingen, 1852.- Bezirksamt Nördlingen, Nr. 248 Kleinerdlingen: Rabbinat in Kleinerdlingen, Öttingen und Wallerstein, 1838-1846.- Nr. 381 Öttingen: Rabbinat, 1845-1862.

PFERSEE (heute Stadtteil von Augsburg) bis 1792 Landesrabbinat der Mgft. Burgau <> 1730-1763 Isaak-Seckel b. Menachem Ettenhausen (ca. 1685-1763), zuvor in Schnaittach, Marktbreit und Aschaffenburg; Verfasser verschiedener rabbinischer Werke <> 1764-1792 Benjamin-Wolf (Spiro) Levi, Vater des Mainzer Rb. Samuel Levi (gest. 1813), Großvater des Gießener Rb. Benedikt Levi. <> 1792 wird das Landesrabbinat zwischen Kriegshaber und Ichenhausen aufgeteilt Literatur. M. Stern, qwntrsy hzkrt nSmwt mn hm’wt T"z-y"T bq"q ... pp’rzy ...qrygsh’br ... Sbmdynt Sww‘byn, Jerusalem 1941.

WALLERSTEIN ehem. Landesrabbinat des Ftms. Wallerstein <> 1751-1763 Zwi-Hirsch b. Baruch Kahana Rapoport (gest. 1763), aus Fürth <> 1763-1772 Isack b. Zwi Kahana Rapoport (gest. 12. März 1788 in Bonn), Sohn des Vorgenannten <> 1772-1788 Simche b. Zwi Bunem Kahana Rapoport, der "RaSchBaTz" (gest. 8./9. April 1816 in Bonn), Bruder des Vorgenannten <> 1789-1809 Ascher Löw (geb. 1754 in Minsk, gest. 23. Juli 1837 in Karlsruhe), letzter Landesrabbiner. <> Nach 1809 Ortsrabbi- nat mit unbekannten Amtsinhabern; 1840 "war schon lange das Amt eines Rabbinen verwaist" (AZJ 1841, S. 182). <> 1841-1849 Wolf Seligmann Rothenheim (geb. 1801 in Wallerstein, gest. nach 1855 in den USA) <> 1849-1882 David Weißkopf (geb. 1798 in Aub, gest. 1882), führt eine kleine Jeschiba unnd eine Talmud-Tora-Schule, die 1857 von etwa fünfzig Schülern besucht wird. 1870 Gründung der Gemeinde in Nördlingen. <> 1882 zu Ichenhausen. Akten (G).- CAHJP Jerusalem S 137 Nr. 22 Rabbinatsaufnahme 1715-1811.- Nr. 23 Rabb. Wolf Rot- tenheim.- CJ Berlin, 75 A Wa 4 Nr. 5 Wiederbesetzung des Distriktrabbinats 1835-40.- Nr. 6 Rabbiner, Lehrer und Schochet 1795-1866. 183

Akten (S).- StA Augsburg Regierung, Nr. 11.868 Das Rabbinat in Wallerstein, 1836.- Bezirksamt Nördlingen, Nr. 499 Wallerstein: Beschwerde des Rabbinats gegen Elias Eising allda wegen "Herausga- be der Festgewänder zu einer Thorarolle", 1869.

P F A L Z (Rheinkreis)

Status.- Die Juden der zahlreichen Herrschaften der Region wurden 1603 dem Rt. Worms zugeteilt, dessen großer Sprengel im frühen 18. Jh. zerfällt: Die zumeist französisch annektierten Orte zwischen Neustadt a. d. Weinstraße und Weißenburg gehen an das unterelsässische LRt in Hagenau (mit unterge- ordnetem Rt in Landau), die kurpfälzischen an das LRt Heidelberg (später Mannheim) und die bischöf- lich-speyerischen an das LRt in Bruchsal; in den zu Leiningen und dem Ftm. Pfalz-Zweibrücken gehö- renden Gemeinden entstehen jeweils eigene Rte.- Nach der frz. Eroberung 1795 werden die Sprengel des Altreichs von den Juden zum Teil freiwillig weitergeführt. 17. März 1808 franz. Judendekret; die Mehrzahl der späteren pfälzer Judengemeinden werden dem Konsistorium des Dépt. Mont-Tonnerre in Mainz, der Kanton Dahn dem des Dépt. Bas-Rhin in Straßburg zugeteilt. Die Beziehungen zu den Kon- sistorien werden mit dem 1. Jan. 1814 abgebrochen (Die politische Macht ist seit dem 14. Apr. 1814 bei der österreichisch-bayerischen Landesadministrationskommission, der bis zum 8. Juli 1816 auch die später rheinhessischen Gebiete unterstehen). Zwischen dem Zensus von 1808 und der Kultusstatistik von 1815 sind im donnersberger Département die Rabbinate in Albersweiler, Altdorf, Edenkoben, Kirch- heimbolanden, Monsheim, Oppenheim, Pfeddersheim und Wachenheim ausgestorben; nur jene in Alzey, Bingen, Dürkheim, Grünstadt, Homburg/Saar, Landau, Pirmasens und Worms bestehen fort; nach 1822 jedoch trennen sich Ingenheim, Niederhochstadt und Albersweiler vom Landauer Rabbinat. 8. Okt. 1823 Verordnung über "die Verhältnisse der Israeliten im Rheinkreise, insbesondere hinsichtlich der Ernen - nung und Bestätigung der Rr": Auflösung der Konsistorien, Einführung des bay. Judenedikts (bei Heim- berger, 2. Aufl. S. 408-410).- 12. Jan. 1825 Verordnung der Bildung von Rabbinatsbezirken "in Berück- sichtigung des wohlthätigen Einflusses, den gehörig qualifizirte Rr auf die moralische und religiöse Bil- dung ihrer Glaubensgenossen ausüben". Der Amtsträger hat, ganz wie in Preußen, keine gesetzlich ab- gesicherten Befugnisse, er ist ein von den Glaubensgenossen freiwillig angestellter Diener ohne die ge- ringste Einwirkung (so Grünebaum in AZJ 1844, S. 253-254).- 1827 Bildung von vier Bezirken; Prü- fung und Anstellung neuer Rabbiner. Mit Verord. v. 28. Feb. 1828 wird der Rr wie ein christl. Geistli - cher "Lokalinspektor und Katechet" der Schulen.- 1828-1838 Die Kreisregierung in Speyer geht bei der Besetzung autoritär vor.- Verord. v. 17. April 1845 zum Schulwesen provoziert den Widerstand der Leh- rer gegen die Macht der Rr. Rechtsquellen.- (UB HD: J 3613-2) Bayr. Rheinkreis, Amts- und Intelligenzblatt, 1816-1883; Gene- ral-Register 1850. Juristische Literatur.- [Elias Grünebaum,] Zustände und Kämpfe der Juden mit besonderer Bezie- hung auf die baierische Rheinpfalz, Mannheim 1843.- Elias Grünebaum, Israelitische Gemeinde, Syn- agoge und Schule in der baierischen Pfalz. Eine geschichtl. Beleuchtung ihrer gesetzl. Zustände seit dem Beginne dieses Jahrhunderts, nebst dem Entwurfe einer Synagogen-Verfassung, Landau 1862.- Josef Eilbott, Die rechtliche Stellung der Rabbiner in der Pfalz, Diss. Erlangen, Nürnberg 1909. Historische Literatur.- Hermann Arnold, Von den Juden in der Pfalz, Speyer 1967.- Dokumentation zur Geschichte der jüdischen Bevölkerung in Rheinland-Pfalz und im Saarland von 1800 bis 1945, hrsg. Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz mit dem Landesarchiv Saarbrücken, 9 Bde. Koblenz 1972- 1987.- Bernhard H. Gerlach, "Bibliographie zur Geschichte der Juden in der Pfalz von 1800 bis 1945" 184

in Alfred H. Kuby (Hrsg.), Juden in der Provinz, Neustadt a. d. Weinstraße 1988, S. 241-322.- Hermann Arnold (Hrsg.), Juden in der Pfalz, 2. Aufl. Landau 1988.- Rainer J. Bender, Pfälzische Juden und ihre Kultuseinrichtungen, Mannheim 1988.- Alfred H. Kuby, Pfälzisches Judentum gestern und heute, Neu- stadt a. d. Weinstraße 1992.- Paul Karmann, "Synagogen und Schulen", in Jüdisches Leben in der Nord- pfalz, Otterbach 1992, S. 25-50. Akten (S).- HStA München M. K. 2, Nr. 774-779 Juden in der Pfalz, 1817-1863.- Nr. 780 Juden im Rheinkreise, Rabbinerwahlen, 1831-1837.- LA Speyer Bezirksamt Kusel, Abg. 1912, Nr. 3, Rabbinatsge- hälter, 1827-1828. Archiv.- Landesarchiv, Otto-Mayer-Str. 9, 67346 Speyer, Tel. 06232-9192-126; siehe Eva Schindl- mayr, "Quellen zur Geschichte der Juden im Landesarchiv Speyer" in Karl-Heinz Debus (Hrsg.), Das Landesarchiv Speyer, Festschrift zur Übergabe des Neubaues, Koblenz 1987, S. 192-194.

ALBERSWEILER <> Bis 1822 dem Rt. Landau unterstellt <> bis 1808 Herz Mayer (geb. 1736) er- wähnt in Zensusliste <> ab 1808 Aron Mayer erwähnt in Zensusliste; auch in H 67 Nr. 1, vom 16. Juni 1815 unterschreibt auf einer Sterbeakte als "Aron Mayer, Rabiner, acht u. siebenzig Jahr alt, Schwager des Verlebten" (Joseph Sigal). <> 1824 N. N.

ALTDORF <> bis 1813 Joseph Levi (gest. 27. Okt. 1813)

DÜRKHEIM ehem. leiningisches Landesrabbinat; dann Bezirksrabbinat Frankenthal-Speyer <> um 1780 N. N.<> bis 1794 Abraham b. Jakob Koppel Heller (gest. 4. Elul 5554) <> um 1802/08 Abra- ham Brandeis (geb. 1765 in Fürth) erwähnt in Zensusliste <> 1810-1827 Alexander Marx, von der Regierung abgesetzt. Im Memorbuch heißt er Jakob Aron Landau, tätig von 1810-1837, gest. 13. Adar II 5597. <> 1829-1864 Aron Merz (geb. in Merzbach, Unterfranken, gest. 23. Adar II 5624) <> 1867- 1908 Dr. Adolf (Jakob Arje-Löb b. Chaim) Salvendi (geb. 1837 in Neustadt a. d. Waag in Ungarn), militanter Orthodoxer. Als er in Ruhestand geht und seine Stelle frei wird, wird bestimmt: "der anzustel - lende Rabbiner darf nicht über 35 Jahre alt sein ... und soll in seinen religiösen Anschauungen einer zeitgemäß liberalen Richtung huldigen" (Inventar, S. 615) <> 1911-1916 Dr. Ernst Steckelmacher (geb. in Mannheim, gest. 1943 in Majdanek) Literatur.- Ludwig Strauss, Die isr. Kultusgemeinde Bad Dürkheim, 1920 [JNUL S62B927].- Inven- tar, S. 614. Akten (G).- CAHJP Jerusalem Pf 2 Nr. 14 Beiträge aus Bergzabern, 1863-1913.- Pf 4 Nr. 33 Beiträge aus Grünstadt, 1876, 1890-1911. Archiv. StadtA Bad Dürkheim, Tel. 06322-935116.

EDENKOBEN <> bis 1809 N. N. (gest. 1809)

GRÜNSTADT ehem. Wormser Unterrabbinat <> ca. 1802-1838 Leopold Roos (geb. 1768 in Ros- heim, Oberelsaß, gest. 29. Okt. 1838) Akten (G).- Max Freudenthal, "Juden in Grünstadt und Umgebung (von 1584 an) ", Leininger Ge- schichtsblätter 10 (1911), S. 20. 185

HOMBURG a. d. Saar Ortsrabbinat <> bis 1819 Nathan Salomon (1758-1819), Mitglied des San- hedrin Literatur.- Dieter Blinn, Juden in Homburg. Geschichte einer jüdischen Lebenswelt 1330-1945, Homburg/Saar 1993.

INGENHEIM ehem. Herrschaft Fleckenstein, Anfang des 19. Jhs. größte jüd. Gemeinde der Pfalz <> Bis 1822 zum Rt. Landau <> 1825-1827 Anselm-Anschel b. Jesaja Schöpple Levy (geb. 1773 in Rosheim, Elsaß, gest. 1846 in Hagenau), von der bay. Regierung abgesetzt Akten (G).- CAHJP Jerusalem Pf 5 Nr. 4 Rabbiner, Rabbinat und Schule, 1825-1867.

KIRCHHEIMBOLANDEN, 1827 MÜNCHWEILER, 1834 KAISERSLAUTERN ehem. Wormser Unterrabbinat <> um 1808 Sender Joseph (geb. 1771) erwähnt in Zensusliste <> 1827 Aron Merz (geb. in Merzbach, Unterfranken) <> 1827-1843 Moses Cohen (geb. 1785 in Merzbach, Unterfranken, gest. 14. Mai 1843), Bruder des Vorgenannten <> 1843-1879 Ludwig Seligmann (geb. in Winzingen, gest. 27. Juni 1879), verlegt den Rabbinatssitz 1862 kurzfristig nach Kirchheimbolanden <> 1880-1912 Dr. Wilhelm Landsberg (geb. 1844 in Loslau, Oberschlesien, gest. 1912) <> 1913-1917 Dr. Max Weyl (geb. 1873 in Berlin, gest. 27. Sept. 1942 im Ghetto Theresienstadt ), HWJ, RrVd Literatur.- Jakob Schläfer, "Die Juden in Münchweiler an der Alsenz", Nordpfälzer Geschichtsverein 39 (1959), S. 337-339.- Egon Busch, "Die Münchweilerer Juden", ebd. 50 (1970), S. 56-63. Akten (S).- LA Speyer, Bestand H 3, Nr. 8136/I Prüfung und Anstellung des Rabbiners, 1843 (siehe Inventar, S. 454-455, 459-461).

LANDAU bis 1816 französisch, dem ORts Hagenau untergeordnet <> 1744-1795 Gerson Seckel May (gest. 1795), letzter Oberrabbiner der Pfalz <> 1795-1822 Abraham Dreyfuß (gest. 22. Sept. 1822) <> 1822-1836 Hirz Kann (geb. 1771 in Bergzabern, gest. 11. März 1836) <> 1836-1893 Dr. Eli- as Grünebaum (geb. 1807 in Reipoltskirchen, gest. 25. Sept. 1893), lib.<> 1895-1935 Dr. Berthold Einstein (geb. 1862 in Ulm, gest. 1935), JTS <> 1935-1938 Dr. Kurt L. Metzger (geb. 1909 in Nürn- berg, gest. 1992 in Monroe, N. Y.), JTS Literatur.- Hans Hess, Die Landauer Judengemeinde, Landau 1969 [JNUL 71B616]; erweiterte Aus- gabe Landau 1983, S. 39-45. Akten (S).- LA Speyer, Bestand H 3, Nr. 8133 Prüfung und Anstellung des Rabbiners, 1827-28.- StadtA Landau A I 203 Rabbinatssprengel, u. a. Bezirksrabbiner Dr. Grünebaum, 1823-89. Archiv. Stadtarchiv Landau, Marienring 8, Tel. 06341-13155, geöffnet Mo Di Mi 8.30-12 und 14-16 Uhr, Do 8.30-12 und 14-18 Uhr.

PIRMASENS, 1879 ZWEIBRÜCKEN <> um 1806/15 Jakob Beyersdorf (geb. 1753) <> Salomon Weil (geb. 1770 in Baiersdorf) <> 1828-1877 Juda Oppenheim (geb. 1800 in Fürth, gest. 1. Okt. 1878 das.). Die Zweibrückener wollen 1834-35 Grünebaum als ihren Substituten anstellen, der aber die Stelle in Landau vorzieht. <> bis 1898 Dr. Israel Mayer (gest. 1898) <> 1899-1930 Dr. Eugen Meyer (geb. 1867 in Ingenheim, gest. 21. April 1930) Akten (S).- LA Speyer, Bestand H 3, Nr. 8132/II u. III Anstellung der Rabbiner, 1834-1894. 186

IV. KLEINERE BUNDESSTAATEN

A N H A L T

Status.- 26. Nov. 1687 Synagogenbau und Annahme eines Rabbiners für Dessau gestattet.- 24. Jan. 1726 Judenreglement für Dessau und die Landstädte Sandersleben, Gröbzig, Wörlitz, Jeßnitz und Rag- uhn.- Nachdrückliche staatliche Reformpolitik (1821 wird die Konfirmation in A.-Dessau befohlen).- Durch Gesetz vom 30. Jan. 1832 Errichtung eines LRts in A.-Bernburg, gekoppelt mit den Funktionen des Predigers und Religionslehrers bei 400 Tl Gehalt, Amtsinhaber ist zur Reform des Judentums ver- pflichtet; LR ist Staatsdiener und erhält Gehaltszuschuß.- In Dessau wird 1849 und 1850 der seitens des Gemeindevorstands gestellte Antrag auf Gehaltszuschuß abgelehnt.- 1851 scheitert der von Staats wegen unternommene Versuch, auch in A.-Dessau ein LRt zu errichten.- Nach Vereinigung A.-Köthens (1847) und A.-Bernburgs (1863) mit A.-Dessau 1884 LRt für das gesamte Hzm. Anhalt mit Sitz in Dessau, die besonderen Gemeinderabbinate in Bernburg und Köthen existieren außerhalb seiner Aufsicht (EJ dt. II 845). Der Rb . in Dessau ist als vom Herzog ernannter LR von Anhalt Staatsbeamter und der Regierung unterstelllt, er wird zur Hälfte aus der Staatskasse, zur anderen Hälfte von der Kultusgemeinde als Orts- rabbiner bezahlt (1920 aufgehoben). Rechtsquellen.- (UB HD: J 3733) Hzm. Anhalt-Dessau, Gesetzsammlung, 1691-1839.- (UB HD: J 3733) Hzm. Anhalt-Bernburg, Gesetzsammlung, 1720-1838. Juristische Literatur.- Bernburgisches Dekret bei Geiger, WZJT 1, S. 464ff., vgl. Artikel "Das LRt in Bernburg", in Anhalt-Bernburgische Wöchentliche Anzeigen, 22. Sept. 1832.- Salfeld, Herxheimer, S. 7- 9. Der Amtsinhaber wird zur Reform des Judentums verpflichtet. S. 9 Predigten "welche auf die zahlrei- chen christlichen Hörer einen tiefen Eindruck gemacht". S. 10 Anhaltische Emanzipation von Herxhei- mer gepriesen.- Ludwig Horwitz, Die Emanzipation der Juden in A.-Dessau, aktenmäßige Darstellung, 1896?, 27p. [JNUL 32V1416 ].- Ernst Walter, Die Rechtsstellung der israelitischen Kultusgemeinden in A., Dessau 1934, 88p., [JNUL 33V2834 ]. Historische Literatur.- Geschichte jüdischer Gemeinden in Sachsen-Anhalt. Versuch einer Erinne- rung, hrsg. Landesverband jüd. Gemeinden Sachsen-Anhalt, Wernigerode 1997. Archiv.- Historisches Staatsarchiv, Schloß, 38855 Oranienbaum (stündliche Autobusverbindung von Dessau), Tel. 034904-4040; geöffnet Mo-Mi 8-16 Uhr, Do 8-17.45 Uhr, Fr. 8-12.45 Uhr. Vorherige Platzreservierung ist unbedingt erforderlich.

BERNBURG/Saale <> Abraham Elchanan Fürth (Löwenstein, "Fürth", II, S. 102) <> Ende 18. Jh. Raphael Rothschild, Großvater mütt. von Gotthold Salomon <> 1831-1884 Dr. Salomon Herxheimer (geb. 1801 in Dotzheim b. Wiesbaden, gest. 25. Dez. 1884), lib.<> 1882-1884 Dr. Salomon (Selig- mann) Fried (geb. 1847 in Oprana, Ungarn, gest. 1906 in Ulm), JTS <> 1885-1912 Dr. Siegmund Flaschner (geb. 1844 in Böhmisch-Leipa), JTS, RrVd, wechselt nach Nürnberg <> 1912-1917 Dr. Ge- orge Kantorowsky (geb. 1883 in Loslau, Oberschlesien), JTS <> um 1925 Rülf 187

Akten (G).- LA Oranienbaum, Abt. Bernburg, C 15, Nr. 6 Rabbinerbestallungen 1718-1731.- Nr. 12 Antrag zur Anstellung eines Landesrabbiners, 1824.- Nr. 13 Bestimmungen für den von Landesrb. Dr. Herxheimer gestifteten Verein zur Unterstützung armer isr. Knaben in der Erlernung von Handwerken, 1832.- Nr. 14 Amtsinstruktion für Rb. Dr. Herxheimer, 1834.- CAHJP Jerusalem S 105 Nr 1 Reskripte der Behörden an das Landrabbinat (2 Akteneinheiten), 1831-1846.- Nr. 2 Rabbinatsakten 1863-1871.- Nr. 6 zum 70. Geburtstag Herxheimers [verloren].- CJ Berlin, 75 B Be 1 Nr. 2 Chronologisches Ver- zeichnis des Landesrabbiners Herxheimer über die im Sprengel ausgeführten Amtshandlungen.- Nr. 3-4 Kopiebuch über amtliche Berichte, Vorstellungen und Korrespondenzen des Landesrabbiners, 1835-42, 1846-54.- Nr. 5 Geschäftsregister des Landesrabbiners 1846-83.- Archiv des Landesverbandes Jüdischer Gemeinden Sachsen-Anhalts Bestand Bernburg (ohne Sign.) u. a. zur Tätigkeit von S. Herxheimer, 1846-1940.

DESSAU <> bis 1812 Moses Fränkel (1739-1812) <> um 1813 LR Jechiel-Michel Speyer (gest. 1822 in Hamburg) <> um 1827/37 Israel b. Gedalja Lipschütz (geb. 1782 in Kolmar, Posen, gest. 9. Sept. 1860 in Danzig), orth., entlassen <> 1838-1841 Dr. Samuel Hirsch (geb. 1809 in Thalfang bei Trier, gest. 14. Mai 1884 in Chicago), lib., entlassen <> 1850-1851 Dr. Stadthagen, entlassen <> 1858- Dr. Gustav Philippson <> bis 1876? Dr. Philipp Schönberger (1856-1908) <> 1870-1880 Dr. Sieg- mund Salfeld (1843-1926), lib. <> bis 1890 Dr. Samson Weisse (geb. 1857 in Waag-Neustadt, Ungarn), prom. 1884 in Halle <> 1894-1898 Dr. Max Freudenthal (geb. 1868 in Neuhaus, Unterfranken, gest. 1937 in München), JTS <> 1900-1939 Dr. Isidor Walter (geb. 1872, gest. 1943 im Ghetto Theresien- stadt ), HWJ Literatur.- Franz Brückner, "Geschichte der Juden und der jüdischen Gemeinde in Dessau", in Brückner, Häuserbuch der Stadt Dessau, Dessau o. J. (ca. 1980), S. 935-958.- Werner Grossert, Chro- nik: Geschichte der Juden in Dessau, Dessau 1993 (Broschüre), S. 19 Akten (S).- LA Oranienbaum Abt. Dessau, Rep. C 1c Nr. 8 Verzeichnis der Juden in Dessau, 1787.- Nr. 9 Verzeichnis der Juden in Sandersleben, 1787.- Rep. C 15 [Judenschaft], Nr. 23 Denunciationsklage des Schuldirektors Fränkel gegen den Rabbi Michael Speyer wegen Zinswucher usw., 1809-1811.- Nr. 26 Gemeinde- und Kultusangelegenheiten der Judenschaft zu Dessau, 1685-1824.- Nr. 35a-f und h Rabbiner: amtliche Befugnisse, Besoldung, Auseinandersetzung mit Judenältesten, Prozesse, 1744- 1762.- Nr. 37 Wahl eines jüdischen Rabbiners und Beisitzers, 1798-1800.- Nr. 42 Verzeichnisse von Ju- den, Zu- und Abgänge, in Dessau, Jeßnitz und Raguhn 1805-1840.- Nr. 53 Abgabe von ein Prozent der Mitgiften an die Gemeindekasse, insbes. die Abgabe an den Rabbiner bei Verheiratungen, 1821-1848.- Nr. 57 Wahl der Rabbiner bei der isr. Gemeinde zu Dessau, 1822-1840.- Nr. 60 Die auf Antrag der isr. Ältesten zu Dessau stattgefundenen kommissarischen Verhandlungen wegen der Entlassung oder Beibe- haltung des Vice-Rabbiners Liepschütz und die darauf von herzogl. Landesreg. decretierte Entlassung des letzteren, 2 Bde. 1827-1830.- Nr. 67 Rabbinerstelle Dessau, 1841-1846.- Ebd., Staatsministerium Dessau (1), Nr. 506-507, Streitigkeiten zwischen der Dessauer Judengemeinde und Rb. Dr. Stadthagen, 1850-1851.- Staatsminierium Dessau (2), Nr. 726, Anstellung G. Philippson als Religionslehrer, 1857.

(DESSAU,) Stiftung Moses Wulff <> 1804 Umwandlung zur "Franzschule" (jüd. Freischule in Dessau), die auch als Lehrerseminar für Anhalt dient; dort begründet 1806 der Lehrer David Fränkel (1779-1865), Sohn des Rabbiners, die Zeitschrift Sulamith; 1808 hält der Lehrer Joseph Wolf (1762- 1826) die erste selbstverfaßte deutsche Kanzelrede der Geschichte. Akten (S).- LA Oranienbaum Abt. Dessau, Rep. C 15 [Judenschaft], Nr. 20 Jüd. Lehranstalten in Dessau und deren Beamte, 1811-1831.- Nr. 21 Jüdische Hauptschule (Franzschule) und Freischule, 9 Bde., 1801-1847.- Nr. 22 Denunciationis in Sachen des Direktors David Fränkel und des Lehrers Moses 188

Philippsohn bei der jüdischen Haupt- und Freischule gegen den Schutzjuden Mendel Moses in Dessau wegen eines Excesses des letzteren im Schulhause, 1808-1809.- Nr. 25 Das jüdische Gymnasium zu Dessau, 1823-1847.

GRÖBZIG <> um 1843 N. N. Literatur.- Erich Hobusch, Synagoge Gröbzig gerettet und bewahrt, Stadtmuseum Gröbzig, 1984, S. 12. Abt. Dessau C 15, Nr. 104 Angelegenheiten der isr. Gem zu Gröbzig, 1823-1841.- Nr. 106 Annahme von Familiennamen, 1822.

JESSNITZ <> um 1842 Löwy, "der sein Rabbinatsexamen in Prag bestanden" (AZJ 1842, S. 123) Akten (S).- LA Oranienbaum, Abt. Dessau, C 15, Nr. 95, jährl. Verzeichnisse der Juden in Jeßnitz, 1839.- Nr. 103, Listen der Juden in Jeßnitz, 1811-1827; Nr. 106 dass. 1822.

KÖTHEN <> ab 1845 Prediger Dr. Wolf Sophar (geb. in Altona, gest. 1883 in Celle) <> ab 1863 Prediger Dr. Julius Heckscher (geb. in Kopenhagen, gest. 1883 [?] in Ratibor, Oberschlesien) <> 1871- 1881 Dr. Moritz Dessauer (geb. 1842 in Balaton-Kajar, Vesprimer Komitat, Ungarn, gest. 27. April 1895), JTS <> bis 1886 Dr. Ludwig August Rosenthal (geb. 1855 in Putzig, Westpr., gest. 1928 in Ber- lin), JTS <> bis 1892 Dr. Markus Olitzki, wechselt nach Allenstein, Ostpreußen <> um 1913 Dr. Ben- zion Seligkowitz (geb. in Jaffa), RS, RrVd <> 1921-1923 Dr. Siegfried Alexander (geb. 1886 in Lob- sens, Posen, deportiert nach Auschwitz), HWJ, wechselt nach Saarbrücken <> um 1923/33 Dr. Ludwig Baneth (1891-1958) Akten (S).- LA Oranienbaum, Abt. Köthen, C 15, Nr. 11 Beschwerde Sophars über die seitens des Gemeindevorstehers Hofagent B. J. Friedheim geschehene Kündigung, 1847-1848.- Ebd., Konsistorium Köthen, IV, Nr. 10 Prüfung der isr. Lehrer, 2 Bde. 1826-1853.

SANDERSLEBEN <> bis 1825 Joachim Heinemann, gen. Meister, Lehrer von Joseph Wolf und Gotthold Salomon Oranienbaum, Abt. Dessau, C 15, Nr. 121, Listen der Juden in Sandersleben. Bd. 4 1794, 96, 99; Bd. 5 1801; Bd. 6 1805, 06; Bd. 7 1812, 15, 16, 18, 19; Bd. 8 1820, 21, 23. Bd. 9 1838.

B A D E N

Status.- Im Alten Reich LRte für die Gft. Wertheim (1623 von Frankfurt gelöst), die Stadt Mannheim (1652 von Worms gelöst), die Ritterschaft Liebeneck am Bodensee (1657, Sitz in Gailingen), die Kur - pfalz (zusätzlich zum Mannheimer Stadtrabbinat entsteht 1704 ein LRt mit Sitz in Heidelberg, 1763 in Leimen, 1768 in Mannheim), die k.u.k. Landvogtei Breisgau (1710 in Breisach), die untere Mgft. Baden (1713 Schaffung des LRts mit Sitz in Durlach, 1715 in , 1720 in Karlsruhe), das badische Oberland (zunächst vom oberelsässischen LRt in Rappoltsweiler/Elsaß abhängig, 1727 LRt in Sulz- burg), Baden-Baden (Mitte 18. Jh.), das Bistum Speyer (von Worms 1752 getrenntes LRt in Bruchsal), den Odenwald (Anfg. 18. Jh. fürststiftlich-würzburgisches Unterrabbinat in Bödigheim, dem 1753 ein 189

Verband von Landgemeinden im Taubergebiet untersteht), die kurmainzischen Enklaven (von Bödig- heim 1771 getrenntes URt in Buchen), die Ritterschaften Ortenau (1777, in Schmieheim) und Berlichin- gen (in Merchingen) etc.- 21. August 1727 Judenordnung für Baden-Durlach: Rr erhält Kultusaufsicht.- 4. Sept. 1806 Generalerlaß der fürstl.-leiningischen Landesregierung hebt die Gerichtshoheit der Rr in der Kurpfalz auf: "Die Amtsgewalt des Rabbiners wird dessen eigentlicher und ursprünglicher Bestim- mung gemäß auf jene eines kirchlichen Vorstands beschränkt ... Was die bürgerlichen Rechtssachen der Juden unter sich betrifft, deshalb wird dem Rabbiner einige richterliche Gewalt ferner nicht eingeräumt" (Löwenthal, Kurpfalz, S. 277-278).- 14. Mai 1807 Edikt zur kirchlichen Verfassung des Ghzms. Baden impliziert Aufhebung relig. Eigengerichtsbarkeit bis auf "Kirchengewalt"; schafft unklare Verhältnisse.- 13. Jan. 1809 "Judenedikt" (RegBl S. 29-44; abgedr. bei Lewin, S. 91-102) verfaßt von von Geheimrat Nikolaus Friedrich Brauer nach dem Vorbild der franz. u. westphäl. Gesetzgebung, ein "Erziehungsge- setz" (Rürup, S. 256): Aufhebung der Gerichtsbarkeit, Gründung des "Israelitischen Oberrats" mit zwei "Konferenzrabbinern", Schaffung von Provinzsynagogen des Nieder-, Mittel- und Oberrheins mit je- weils einem LR und zwei Landältesten. Rr sollen "gehörig studirt" haben.- 1812 Prüfungen von Haus- lehrern (Bachurim) im Neckarkreis (Lewin, 155).- Verord. 4. Mai 1812 (RegBl S. 102-103): Ernennung der Rr durch den Großherzog nach Vorschlag mehrerer qualifizierter Kandidaten durch d. Oberrat, dem ein "Ministerial-Kommissarius" vorgesetzt wird.- 1817 werden den Rrn, angebl. des Deutschen nicht mächtig, die Standeslisten entzogen.- Dez. 1817 E. v. Baur, "Vortrag über die Bestimmung der bürgerli - chen Verhältnisse und Religionsverfassung der Juden, zunächst in Beziehung auf das Ghzm Baden" (GLA 236/6051; über 150 S.) bezieht sich auf Rühs (Berlin, 1816), Fries (1817), Paulus (1817), Schmidt-Phiseldeck (Rürup, 261f.).- 1819 Karlsruher "Tempelverein".- Debatten über Schulunterricht der Israeliten in der 2. Kammer am 15. Juni 1822 (Motion Duttlinger) und 27. Jan. 1823, Kommissions - bericht von Dollmätsch, beeinflußt von Baur, am 11. Jan. 1823 (Rürup, 267f).- Nov. 1823 Übereinkunft zwischen Oberrat, OLR und Ministerialrat Ackermann über Reform (Text bei Lewin, cf. GLA 357/2545 und Rürup, 268).- Oberrat am 11. Feb. 1824: Einführung der Prüfung für Rr; sie obliegt dem Oberrat bei seiner zweimal jährlich stattfindenden "Religionskonferenz". Verbot des Tempelvereins.- 20. Juli 1824 Schulgesetz: Die isr. Schulen unterstehen der "Schulkonferenz" des Oberrats; nur die (akademisch gebil- deten) Rabbiner von Mannheim und Heidelberg erhalten einen Sitz in den lokalen Schulkommissionen.- 17. Jan. 1827 Dreiteilung des Oberrats in "Administrationskonferenz" (kein rabbinisches Mitglied), "Schulkonferenz" (1 rabb. Mitgl.) und "Religionskonferenz" (3 rabb. Mitgl.), letztere u. a. zur Prüfung der Rabbinatskandidaten (Hundsnurscher und Taddey, S. 14).- Verord. 5. März 1827 (RegBl. S. 84-88) Aufhebung der Provinzsynagogen und Einteilung Badens in 15 Rtsbezirke: Merchingen (1886 zu Mos- bach) und Bödigheim (1851 Tauberbischofsheim, 1886 zu Mosbach) im Main- und Tauberkreis; Heidel- berg, Mannheim, Mosbach, Sinsheim (um 1875 zu Heidelberg) und zusätzlich seit 1828 Ladenburg (um 1875 zu Heidelb.) im Neckarkreis; Bretten (1874 zu Heidelberg, dann zu Bruchsal), Bruchsal und Karls- ruhe im Murg- und Pfinzkreis; Bühl (1932 zu Offenburg) und Schmieheim (1893 nach Offenburg) im Kinzigkreis; Breisach (1885 nach Freiburg) und Sulzburg (1886 zu Freiburg) im Dreisamkreis; Gailin - gen mit dem Ortsrabbinat Randegg im Seekreis.- Verord. 15. Mai 1833 (RegBl. S. 132) die Teilnahme der Rr in den Synagogenräten wird auf "Religionssachen" beschränkt.- 28. Aug. 1835 (RegBl. S. 327f.) Schulordnung entzieht den Rrn die Schulaufsicht.- 9. Okt. 1860 Kirchengesetz.- Um 1875 erlöschen drei, um 1885 weitere drei Rte. Rechtsquellen (UB HD: J 3659) Ghzm. Baden, Regierungsblatt 1807-1944; Real-Repertorium 1838 u. 1848; (UB HD: J 3661) Unterrheinkreis, Verordnungsblatt 1839-55; (UB HD: J 3661-?) Mittelrhein- kreis, Verordnungsblatt 1837-55; (UB HD: J 3661-5) Oberrheinkreis, Verordnungsblatt 1839-55; (UB HD: J 3661-8) Seekreis, Verordnungsblatt 1838-55; (UB HD: J 3662) Anzeigeblatt 1855-1938. Juristische Literatur.- Leopold Ladenburg, Die rechtlichen Verhältnisse der Israeliten in B., Mann- heim 1832. - Sammlung der im Ghzm. B. in Bezug auf die Israeliten erschienenen Gesetze und Verord- 190

nungen, in chronologischer Folge herausgegeben, Karlsruhe 1837 [JNUL 41B516 ]. Napht. Epstein, Die Rechtsverhältnisse der öffentlichen Isr. Schulen im Ghzm. B., Karlsruhe 1843.- [insbes. Oberrats- Verordnung vom 1. Sept. 1835 über Prüfung der Kandidaten durch den Bezirksrabbiner; "Es versteht sich von selbst" daß Rtskandidaten sich wie andere bewerben dürfen].- D. Mayer, Zusammenstellung noch in Geltung befindlicher älterer Gesetze, Verordnungen und allgemeiner Vorschriften, welche auf die isr. Religionsgemeinschaft im Ghzm. B. Bezug haben, 1885 [JNUL S78B699 ].- Zusammenstellung der wichtigsten Gesetze und Verordnungen über die Verfassung und Verwaltung der isr. Religionsge- meinden des Ghzms B., Karlsruhe 1895 (unergiebig).- Siegfried Wolff, Das Recht der israelitischen Re- ligionsgemeinschaft des Ghms. B., Karlsruhe 1913 [JNUL 32V1557 ]; . Historische Literatur.- Leopold Löwenstein, Geschichte der Juden in der Kurpfalz, Frankfurt 1895 [HJS 933.5 (434.6) Loew].- Adolph Lewin, Geschichte der badischen Juden seit der Regierung Karl Friedrichs (1738-1909), Karlsruhe 1909.- Berthold Rosenthal, Heimatgeschichte der badischen Juden, Bühl 1927; Reprint 1981 [HJS 933.5 (434.6) Rose].- Gedenkbuch zum 125jährigen Bestehen des Ober- rates der Israeliten Badens, Frankfurt 1934.- Reinhard Rürup, "Die Judenemanzipation in Baden", Zschr. für die Geschichte des Oberheins 114 (1966), S. 241-300.- Franz Hundsnurscher und Gerhard Taddey, Die jüdischen Gemeinden in Baden: Denkmale, Geschichte, Schicksale, Stuttgart 1968 (mit Karte der Rtsbezirke).- Jael Paulus, Juden in Baden 1809-1984, Karlsruhe 1984.- Josef Walk (Hrsg.), Pinkas Ha-Kehillot: Württemberg, Hohenzollern, Baden (hebr.), hrsg. Joseph Walk, Jerusalem 1986.- Joachim Hahn, Synagogen in Baden-Württemberg, Stuttgart 1987.- Susanne Wetterich, Davids Stern an Rhein und Neckar: Ausflüge auf den Spuren jüdischen Lebens in Baden-Württemberg, Stuttgart 1990. Akten (G: Oberrat der Israeliten Badens) CAHJP Jerusalem, S 378 [Oberrat der Israeliten], Nr. 5-6 Reorganisation des isr. Kirchenwesens, 1861-1866.- Nr. 7 Diener und Dienste im Oberrat, 1826-1859.- Nr. 11 Synagogenwesen und Einteilung in Rabbinatsbezirke, 1809-1816.- Nr. 23 Amtstracht der Rabbi- ner, 1840-1861.- CJ Berlin, 75 B Ka 1 [Oberrat der Israeliten] Nr. 6 Neubesetzung der Stelle des theolo- gisch gebildeten Mitglieds etc., 1860-1925.- Nr. 17 Befreiung jüdischer Theologen von der Kriegsdienst- pflicht 1868-93.- Nr. 19 Predigen durch unbefugte jüdische Theologiestudenten sowie Abhaltung von Privatgottesdiensten durch nichtbadische Rabbiner und gottesdienstliche Vorträge durch Religionslehrer 1844-97.- Nr. 21-22 Predigten der Bezirksrabbiner anläßlich jüdischer Feiertage 1902-21.- Nr. 32 Ver- sorgung der Witwen und Waisen badischer Rabbiner (1813), 1841, 1855, 1898. Akten (S).- GLA Karlsruhe, Abt. 74 [Baden-Baden] Nr. 3725 Anstellung und Instruierung der Rabbi- ner, 1699-1730.- Nr. 3727 Bestellung der Rabbiner 1713-20 (siehe auch Judensache f, Baden-Generalia Die jeweilige Annahme der Juden-Rabbiner in der Stadt Karlsruhe, 1722-1810).- Nr. 3734 Beschwerden gegen Rabbiner, 1748, 1747-47.- Abt. 77 [Kurpfalz] Nr. 2885 Kompetenzstreit mit Wormser Rabbinat, 1652.- Abt. 195 Nr. 257 Der Aufenthalt des Talmudlehrers Levi aus Fürth in Ettlingen, 1821-22.- Abt. 203 [Stadt Gernsbach] Judenschutz, Taxe, Bestimmung, daß kein Rabbiner und Schulmeister ohne Er- laubnis gehälten werden dürfte, 1702-25.- Abt. 229 Gehalt des Rabbiners für die Rabbinatsverrichtungen bei der Gem. Strümpfelbrunn, 1819; Beschwerde gegen Rabbiner in Walldürn, 1761.- Abt. 233 [Staats- ministerium], Zug. 1945, Nr. 1 Generalia Konstituierung des Oberrats und Einteilung des Landes, 1809-1882.- Nr. 31325-31326 Oberrat, Rabbinate und Synagogenräte, 1809-1917.- Abt. 235 [Kultus- ministerium] Nr. 1491 Leitung des Schul-und Kirchenwesens der Israeliten durch die kath. Kirchensek- tion, 1813-1828.- Nr. 12660-12687 Personalia von 28 Rabbinern und Religionslehrern, 1874-1921.- Abt. 239, Nr. 4871 Kirchliche Verhältnisse der Israeliten im Mittelrheinkreis, 1811-1860.- Abt. 388 [Be- zirksamt Wiesloch], Zug. 1933, Nr. 29 Besoldung des Bezirksrabbinats Heidelberg u. Bruchsal, 1816- 1849. Archiv.- Generallandesarchiv, Nördliche Hildapromenade 2, 76133 Karlsruhe, Tel. ISDN 0721-926- 2206.- Staatsarchiv Freiburg, Colombistr. 4, 79098 Freiburg i. Br., Tel. 0761-380600; geöffnet Mo-Fr 8- 191

12 und 13-16 Uhr.- Staatsarchiv Wertheim, Bronnbach Nr. 19, 97877 Wertheim, Tel. 09342-1037; geöff- net Mo-Fr 8.30-16.30 Uhr. Universität.- Heidelberg (seit 1826 Studiengang "mosaische Theologie"); siehe Gustav Toepke, Die Matrikel der Universität Heidelberg. Fünfter Teil: Von 1807 bis 1846, Heidelberg 1904. Universitätsar- chiv Heidelberg, Friedrich-Ebert-Platz 2, 69117 Heidelberg, Tel. 06221-547540 oder 547542, geöffnet Mo-Fr 9-12 Uhr und nach Vereinbarung.- In Freiburg Ansiedlungsverbot für Juden bis 1861 in Kraft. Universitätsarchiv Freiburg, Werthmannplatz 2 (Bibliotheksgebäude), 79098 Freiburg i. Br., Tel. 0761- 2033832, geöffnet Mo, Mi, Do 10-12 und Di, Do 14-16 Uhr.

BÖDIGHEIM (heute Stadtteil von Buchen) ehem. ritterschaftl. Rüdtsches Territorium <> 1. Hälfte 18. Jh. fürststiftlich-würzburgischer Unterrabbinat, 1753-1829 Rt. für einen Gemeindeverband mit Adelsheim, Berlichingen, Buchen, Eicholzheim, Hemsbach, Kippenheim, Külsheim, etc. <> Hirsch De- lem <> 1797-1846 Daniel Jakob Rothenburger (gest. 22./23. April 1846) Literatur.- Hundsnurscher und Taddey, S. 48.- PK Baden-Württemberg, S. 260. Akten (S).- LBI New York Arch. Rosenthal, Berthold Coll., Inv. Nr. II 6, BR 21, Misc.: Akten über den von 1753 bis 1829 bestehenden Gemeindeverband; vgl. Gotzmann, Jüdisches Recht, S. 45 Anm.

BREISACH, 1885 FREIBURG bis 1793 Landesrabbinat der k.u.k.-Landvogtei Breisgau <> bis 1797 Isaak Kahn <> bis 1806 Alexander Reis <> um 1809 Marx Heimerdinger <> Vakanz, von Sulzburg aus verwaltet <> 1819 (Aug.) -1825 Seligmann Gottschallig (Goudechaux) Gugenheimer (geb. 1770 in Niederehnheim, Elsaß, gest. 29. Juni 1849 in Colmar) <> 1825-1830 Benjamin Dispecker <> 1838- 1878 Moses Reiß (geb. ca. 1801 in Karlsruhe, gest. 8. Okt. 1878), liberal <> 1885-1910 Dr. Adolph Le- win (geb. 1843 in Pinne, Posen, gest. 24. Feb. 1910 in Freiburg i. Br.), JTS Literatur.- Hundsnurscher und Taddey, S. 51.- PK Baden-Württemberg, S. 282. Akten (G).- CAHJP Jerusalem, S 153 Nr. 7 Anstellung von Rabb. Sel. Gottschallig, 1819.- CJ Berlin, 75 A Br 6 Nr. 6 Besetzung der Rabbinerstelle 1820-21; 1824.- 75 B Ka 1 Nr. 42 Gebührenforderung des Bezirksrabbiners Reiß für die Einweihung des Friedhofes, 1875. Akten (S).- GLA Karlsruhe Abt. 196 [Stadt Breisach] Vereinigung des Breisacher und Sulzburger Rabbineramts, 1806.- Constituierung der Bezirkssynagoge, Gehaltsbestimmung für den Bezirksrabbiner, 1831-1864.- Abt. 239 Zug. 1943, Nr. 26 Breisach Rabbiner Reiß gegen Abraham Bloch in Herlisheim (Kolmar), Gebührenforderung für Trauung betr., 1874.- Abt. 333 [Polizeidirektion Freiburg] Zug. 1940 Nr. 12, 24, Generalia Besetzung der Rabbinerstellen, 1851.- Abt. 342 Zug. 1909, Nr 64, 135 Breisach Errichtung einer Bezirkssynagoge, 1831-1841.- StadtA Breisach L1 Breisach, Nr. 1846 Depositiones Testium in Sachen Isaac Weyl, Rabbiner in Breisach, wg. Entsetzung der Rabbinerstelle, 1746.- Nr. 1847 Supplikation für Isaac Weyl, ehem. Rabbiner in Breisach, zwecks Wiedereinsetzung ins Rabbiner- amt, 1697-1754.- Nr. 1868 Gerichtsbarkeit der Rabbiner über die Breisacher Juden, 1806.

BRETTEN (ehem. kurpfälzisch) <> 1807-1855 Veit Flehinger, Reformgegner, jedoch kompromiß- bemüht <> 1855-1872 Moses Elieser Liberles (1824-1872), sodann Streit zwischen Orthodoxen und Liberalen um Neubesetzung des Rabbinats, die letzteren siegen <> 1875-1924 Lazar Schlesinger (gest. 10. Juli 1924 im 81. Lebensjahr). <> Danach zu Bruchsal. Literatur.- Hundsnurscher und Taddey, S. 53.- PK Baden Württemberg, S. 279. 192

BRUCHSAL ehem. Landesrabbinat des Bistums Speyer <> 1752 endgültige Trennung vom Rabbinat Worms <> 1752- Lewin Löb Calvaria <> 1766-1771 Wolf Hüttenbach (gest. 1771) aus Worms <> 1774 Simon Nathan aus Kindesheim <> Jakob Weil <> bis vor 1790 Juda Oppenheimer <> 1791-1821 Mo- ses Liebhold, gen. seit 1809 Pelta Epstein (geb. 1745 in Offenbach, gest. 1821), sein Sohn Naphtali wird 1809 erster Oberratsschreiber <> 1822-1847 Elias Hirsch Präger (geb. 1767 in Jungholz, Elsaß, gest. 1847), gemäßigter Reformer <> 1847-1854 RV Moses Elias Präger (geb. 1817 in Bruchsal, gest. 1861), Sohn des Vorgenannten <> 1855-1870 David Friedberg, Reformer <> 1877-1899 Dr. Joseph Eschelbacher (geb. 1848 in Hainstadt, Baden, gest. 1916 in Berlin), JTS, RrVd <> 1900-1904 Dr. Max Doctor (geb. 1870 in Zülz, Oberschles., gest. 1918 in Kassel), JTS, RrVd <> 1906-1910 Dr. jur. Max Eschelbacher (geb. 14. Jan. 1880 in Bruchsal, gest. Mai 1964 in London), RrVd, Sohn des Vorgängers <> 1911- Dr. Siegfried Grzymisch (geb. 1875 in Pleschen, Posen, gest. 1944 in Auschwitz), JTS, RrVd Literatur. Hundsnurscher und Taddey, S. 58.- PK Baden-Württemberg, S. 274-275 (S. 277 zur Kriegsvernichtung des Stadtarchivs). Akten (S).- GLA Karlsruhe Abt. 133 Nr. 378 Rabbinerstelle, 1821-1825.

BUCHEN im Odenwald ehem. kurmainzisch, 1803 zum Ftm. Leiningen, 1806 zu Baden <> 1771 Er- richtung eines eigenen Rabbinats <> 1773-1812 Aron Menachem (gest. 1812) <> 1827 zu Merchingen Literatur.- Löwenthal im Magazin 1889, S. 261.- Hundsnurscher und Taddey, S. 61.- PK Baden- Württemberg, S. 263.

BÜHL (ehem. Baden-Baden), ca. 1850 RASTATT, 1855 wieder BÜHL <> 1827 Bezirksrabbinat <> 1829-1838 Abraham [b.] Ascher (gest. 1838), Sohn des Ascher Löb, zuvor Klausrabbiner in Mannheim <>1839-1855 Ephraim Willstätter (geb. in Karlsruhe) <> 1855-1869 Leopold Schott (geb. 1807 in Randegg, gest. 1869) <> 1885-1927 Dr. Baruch Mayer (geb. 1845 in Müllheim, Baden, gest. 1927), JTS, zuständig auch für die neuen Gemm. Kehl (1881) und Baden-Baden (1890). <> 1927 zu Offenburg Literatur. Hundsnurscher und Taddey, S. 64-65.- PK Baden Württemberg, S. 265-266.- Michael Rumpf, Bühler Judenfriedhof, Bühl, Stadtverwaltung, 1985.- Die Juden in Bühl, Bühl, Stadtverwaltung, 1986. Akten (S).- GLA Karlsruhe Abt. 339 Zug. 1905, Nr. 24, 16, Generalia Gebührenforderung des Rabbi- ner Ascher, sodann Ausübung der im Amtsbezirk Baden vorkommenden Rabbinersfunktionen, 1837.- Abt. 358 [Bezirksamt Kehl] Zug. 1911 Nr. 63, 12 Bezirkssynagoge und Bezirksrabbinat Bühl, 1831- 1850.- Abt. 371 [Bezirksamt Rastatt] Zug. 1911, Nr. 118, 15 Konstituierung des Bezirksrabbinats, 1770- 1855.- Nr. 118, 16 dgl. 1782-1859.

GAILINGEN bis 1806 Landesrabbinat der Herrschaft Liebenfels in der vorderösterr. Landgraf- schaft Nellenburg <> 1657 Generalschutzbrief mit Lizenz zur Rabbinatsgründung <> 1778-1825 Salo- mon-Wolf (Spiro) Levi (Levinger) (geb. in Pfersee bei Augsburg, gest. 13. Januar 1825) <> 1826 va- kant, RV Veit Cahn (gest. 26. März 1840 i. A. v. 69 Jahren), Religionslehrer, 2. Rabbiner unter LR Spi - ro, Bamberger I 106, Nr. 22/14 <> 1829-1851 Jakob-Koppel Löwenstein (geb. 1799 in Bruchsal, gest. 27. Juli 1869 in Tauberbischofsheim) <> 1855-1862 Ephraim Willstätter (geb in Karlsruhe, gest. 19. Mai 1862, i. A. 51 J.). Um 1840-1870 ist das Städtchen mehrheitlich jüdisch. <> bis 1872 Dr. Hillel Sondheimer (geb. 1840 in Eppingen, gest. 1899 in Heidelberg), liberal <> 1872-1887 Dr. Leopold Lö- wenstein (geb. 1843 in Gailingen, gest. 1923 in Mosbach) <> 1888-1925 Dr. Ignatz Spitz (geb. 1856 in Nagy Szöles, Ungarn, gest. 1931), RS <> 1925-1927 zu Konstanz <> 1927-1938 Dr. Mordechai Boh- 193

rer (geb. 1895 in Ansbach, gest. 1938 in Dachau), Gymn. in München, RS und Univ. Berlin, Jeschiwot in Litauen und Königsberg Literatur. Hundsnurscher und Taddey, S. 98, 100-101; Abb. 68 zeigt das Rabbinerwohnhaus.- Yehuda Leo Bohrer, The History of the Jewish Rural Communities in the Bodensee Area of Germany 1655-1809 (hebr.), Diss. 1983.- PK Baden Württemberg, S. 285.- Abraham P. Kustermann (Hrsg.), Jüdisches Leben im Bodenseeraum, Ravensburg 1993.- Naftali Bar-Giora Bamberger, Der jüdische Friedhof in Gailin- gen: Memor-Buch, 2 Bde. Gailingen 1994. Akten (S).- GLA Karlsruhe Abt. 359 [Bezirksamt Konstanz] Zug. 1906 Nr. 20, 2348 Synagogenrat in Gailingen gegen jenen zu Worblingen wegen Beitrag zur Rabbinerbesoldung, 1850-1851.- Zug. 1940, Nr. 28, 107 Erledigung, Besetzung, Einkommen, persönliche Verhältnisse des Rabbiners, 1805-1880. GemA Gailingen Verwaltungsakten, Armenwesen Nr. 397 Gabholzbezug Pfarrei Gailingen, Rabbiner Löwenstein u. Lehrer Klein 1873-75.

HEIDELBERG bis 1763 kurpfälzisches Oberlandesrabbinat, 1827 Bezirksrabbinat <> 1704 wird der Heidelberger Landrabbiner erstmals erwähnt <> 1708-1728 Matthes Ahrweiler (gest. 1728), zuvor Klausrabbiner in Mannheim, leitet Jeschiwa <> 1728-1762 David Ullmann (gest. 1762), Bruder des Hoffaktors Jacob Ullmann, eingesetzt gegen den Willen der Gemeinde. <> ... <> bis 1824 Dajanim Löb Herz Richen und Jakob-Koppel Bamberger (geb. 1785 in Neckarbischofsheim, gest. 1864 in Worms) <> 1825-1870 Salomon Fürst (geb. 1792 [1799?] in Mannheim, gest. 11. April 1870), zunächst provi- sorisch, 1827 definitiv angestellt <> 1872-1899 Dr. Hillel Sondheimer (geb. 1840 in Eppingen, gest. 1899), zuvor Rb. in Gailingen, liberal <> 1900-1932 Dr. Hermann Pinkusz (geb. 1867 in Nikolai, Oberschlesien, gest. 1936 in Fft/M.), JTS, RrVd. <> 1932-1936 Dr. Fritz Pinkuss (geb. 1905 in Egeln, Preuß. Sachsen), Neffe des Vorgenannten, JTS, nach Brasilien ausgewandert <> 1936-1938 Ullrich Steuer, in die USA ausgewandert Literatur.- Hundsnurscher und Taddey, S. 123-125.- PK Baden-Württemberg, S. 311.- Barbara Lös- lein, Geschichte der Heidelberger Synagogen, Heidelberg 1992.- Sammelband Geschichte der Juden in Heidelberg, Heidelberg 1996. Akten (G).- CJ Berlin, 75 B Ka 1 Nr. 36 und 83 Ersuchen der Gemeinde Weinheim um Entlassung aus dem Rabbinatsbezirk 1871-1906. Akten (S).- GLA Karlsruhe Abt. 213 Nr. 1186 Bestätigung der Land-Rabbiner, 1726-1727.- Nr. 1197 Das Verhältnis des Clerus zu den Land-Rabbinern, 1731.- Abt. 145 Zug. 203 Bildungsanstalten der Ju- den, 1813-33.- Zug. 205 Bezirksrabbinat Heidelberg 1826-1845.- Abt. 204 Nr. 977 Die Land-Rabbiner- Stelle in Heidelberg, 1731-1743.- Zug. 3007 Die gottesdienstlichen Verrichtungen bei der isr. Gem. Hei- delberg, das Predigen in der Synagoge, 1823-1839.- Abt. 233 Zug. 1938 Nr. 68 Ortsregistratur Heidel- berg: Rabbinatsdistrikt und dessen Besetzung, 1826. Archiv. Stadtarchiv, Heiliggeiststr. 12, 69117 Heidelberg, Tel. 06221-581900.

(HEIDELBERG,) Reformgemeinde <> 1823-1824 Reformbewegung um den Lehrer Dr. Karl Rehfuß (1792-1842). Sohn des Rb. in Altdorf/Baden. Seine Gottesdienste außerhalb der Synagoge werden von Rabbiner, Oberrat und Staatsmin. verboten.

KARLSRUHE ehem. Landesrabbinat von Baden-Durlach <> 1720-1749 Natan Uri Kahn verlegt das Landesrabbinat aus Pforzheim in die Residenzstadt. <> bis 1769 Oberlandesrabbiner Nathanael b. Naphtali-Zwi Weil (1687-1769) <> bis 1805 Oberlandesrabbiner Tia (Jedidja) b. Nathanael Weil (geb. 1721 in Prag, gest. 10. Okt. 1805) <> 1810-1837 Ascher Löw (geb. 1754 in Minsk, gest. 23. Juli 194

1837), zuvor Rb. in Wallerstein, seit 1809 im Oberrat als Oberlandesrabbiner. <> 1837-1842 Rabb.- Verw. Elias Willstätter (geb. 1796 in Karlsruhe, gest. 1842). Talmudlehrer an der Model'schen Stiftung in Karlsruhe, nach Ascher Löbs Erblindung ist er 1827 dessen Substitut und übernimmt 1835 de facto das Amt. <> 1842-1875 Rabb.-Verw., seit 1847 Rabbiner Benjamin Willstätter (1813-1895), Bruder des Vorgenannten, liberal. Wird Sekretär des Oberrats. <> 1875-1893 Dr. Adolf Schwarz (geb. 1846 in Tewel, Ungarn, gest. 1912 in Wien), JTS. <> 1893-1919 Dr. Meyer Appel (geb. 1852 in Jesberg bei Fritzlar, Kurhessen, gest. 1919), JTS, RrVd <> 1919-1923 Dr. Adolf Kurrein <> 1913 (?) -1925 Dr. Julius Cohn (geb. 1878 in Graudenz, Westpr.), Stud. Univ. Heidelberg <> 1925-1938 Dr. Hugo Schiff (geb. 1892 in Hoffenheim b. Heidelberg), vom JThS Breslau, 1939 in die USA ausgewandert Literatur.- Jürgen Stude (hrsg.) Geschichte der Juden im Landkreis Karlsruhe, Karlsruhe 1990, S. 44-47, 122-124; S. 391-394: "Liste der Rabbiner". Akten (G).- CAHJP Jerusalem, S 378, Nr. 51 Besetzung der Rabbinerstelle, 1837-44.- CJ Berlin, 75 B Ka 1 Nr. 75 Ersuchen der Gemeinden Pforzheim und Königsbeck um Entlassung aus dem Rabbinats- bezirk 1877f. Akten (S).- GLA Karlsruhe Abt. 237 Nr. 613 Besoldung des Oberland-Rabbiners, 1809-1822.- Abt. 357 Nr. 333 Rabbiner-Dienst bei der hiesigen Judenschaft, 1718-1848.- Nr. 339 Besetzung des Bezirks- rabbinats, 1842-47.- Nr. 2576 Gebühren des Judenrabbiners bei Inventuren und dergleichen, 1779- 1812.- Nr. 2573 Besoldung des Oberlandesrabbiners, 1811.- Nr. 4220 Schulwesen und Gottesdienst, 1815-1863.- Abt. 369 [Bezirksamt Pforzheim] Zug. 1926, Nr. 2, 5 Generalia Besetzung des Bezirks- rabbinats 1843-1884. Archiv.- Stadtarchiv, Markgrafenstr. 29, 75133 Karlsruhe, geöffnet Mo-Mi von 8.30-15.30 Uhr, Do von 8.30-18 Uhr.

(KARLSRUHE,) Tempelverein <> 1819 von zehn Familien gegründet; Prediger Dr. Simon Wolff (geb. 1789 in Hechingen, gest. 1860) <> 1824 vom Oberrat verboten Literatur.- Rosenthal, Heimatgeschichte der badischen Juden, Bühl i. Baden 1927; Reprint 1981, S. 334-335.

(KARLSRUHE,) Israelitische Religionsgesellschaft <> 1869 gründen die Orthodoxen, von Hirsch aufgefordert, unter der Führung von Baruch H. Wormser die IRG, halten sich an die Stiftsrabbiner Na- thanael Weil und Gumpel Thalmann <> ab 1876 Dr. Gabor (Gedalia) Goitein (geb. 1793 in Höyesz, Ungarn, gest. 1883), RS <> 1876-1884 Dr. H. Ehrmann aus Michelstadt <> um 1890 Dr. Sinai Schif- fer (geb. in Namesto, Ungarn, gest. 1923), RS <> bis 1939 Dr. Abraham Michalski (geb. 1899 in Ber- lin, gest. 9. April 1961 in Israel)

(KARLSRUHE,) Zweites Stadtrabbinat <> 1884-1895 Dr. Leopold Treitel (geb. 1845 in Breslau, gest. 1931), JTS <> 1896-1905 Dr. David Sander (geb. 1867 in Kurnik, gest. 1939 in Gießen), JTS <> 1896-1902 Dr. Salomon Posner (geb. 1867 in Konin, Russ.-Polen [nach der Vita 1866 in Kippenheim, Baden], gest. 1942 in Netania), JTS <> 1928-1930 Akiba Meyer (1858-1930), Zionist <> 1932-1934 Dr. Hans Andorn (geb. 1903 in Hattingen, Ruhr, gest. 1945 in Bergen-Belsen), von der L(H)WJ und Univ. Berlin

(KARLSRUHE,) Stiftung Salomon Mayer Wesel (Model'sche Stiftung) <> 1798/1809 Aron Ettlinger <> 1849-1874 Joseph Altmann (geb. 1818 in Mosbach, Baden, gest. 1874) <> Daniel Epstein <> [1895- B. Blumgrund (geb. in Bolesó, Ungarn), von der Breuer-Jeschiwa] 195

Literatur.- Löwenstein, Nathanael Weil, S. 68.- Rosenthal, Heimatgeschichte, S. 208.- PK Baden- Württemberg, S. 445-448.- Marie Salaba, "Soziale Lage der Karlsruher Juden im 18. und 19. Jahr- hundert - Wohlfahrtseinrichtungen und Stiftungen", in Heinz Schmitt (Hrsg.), Juden in Karlsruhe, Karlsruhe 1988, S. 287-288. Akten (S).- GLA Karlsruhe Abt. 357 Nr. 2551 Copia Testament des Salomon Mayer, 1773.- Nr. 2546 Das Abhalten eines Privat-Gottesdienstes in dem Salomon Maier'schen Stiftungsgebäude, 1842.- Nr. 2548 Die Salomon Model'sche Stiftung insbesondere den Verkauf der Salmon Model'schen Häuser und von der Orts-Synagoge dagegen gemachte Einsprache, 1825.- Nr. 2437 Klage J. M. Ettlinger gegen die Salomon Mayer'sche Stiftung, 1856-1859.- Nr. 2552 Gründung eines Talmud- und Thora-Vereins, 1858.- Nr. 3878 Stiftung einer Judenschule durch Salomon Mayer, 1779-1809.

(KARLSRUHE,) Stiftung Elias Wormser <> 1820-1825 Jakob Aron Ettlinger, wechselt nach Mann- heim <> 1825-1843 Elias Willstätter Akten (S).- GLA Karlsruhe Abt. 233 Zug. 1938 Nr. 68 Ortsregistratur Karlsruhe: betr. Talmudisten- stelle, 1820.

KONSTANZ Ortsrabbinat <> 1537-1847 Ansiedlungsverbot <> 1866 K.-G., 1884 dem Rabbinatsbe- zirk Gailingen zugeteilt <> ab 1897 Dr. Ludwig Hannes (geb. 1868 in Fraustadt, Posen), JTS, liberal <> 1909-1936 Dr. Heymann Chone (geb. 1874 in Punitz, Posen, gest. 8. Jan. 1946 in Jerusalem), libe- ral Literatur.- Hundsnurscher und Taddey, S. 164.- PK Baden Württemberg, S. 464. Akten (S).- GLA Karlsruhe Abt. 317, Zug. 1941, Nr. 43, 9, Generalia Einteilung in Synagogenbezir- ke, 1884.

MANNHEIM ehem. kurpfälzisches Oberlandesrabbinat (Sitz bis 1763 in Heidelberg, danach bis 1768 in Leimen) <> 1763-1802 Naftali Hirsch b. Moses Katzenelnbogen aus Schwabach <> 1802- 1809 wird das Amt von dem Mannheimer Stadtrabbiner Michael Scheyer mitversehen, dann erlischt es. Akten (S).- GLA Karlsruhe Abt. 213 Nr. 1176 Der zum Ober-Rabbiner bestätigte Hirsch Löw, 1765.

(MANNHEIM,) Stadtrabbinat, 1827 Bezirksrabbinat <> 1652 Gemeinde- und Rabbinatsgründung <> 1726-1751 Samuel Helmann (geb. in Krotoschin, gest. 29. Dez. 1764 in Metz), Stud. in Prag, hefti- ger Gegner von Eibeschütz. Begründer der Mannheimer Talmudschule (Lemle Moses'sche Klaus). <> 1751-1767 Tewele Hess (gest. 17. Mai 1767), zuvor Klausrabbiner, 1761 Stadt- u. Oberrabb. "auf drei Jahre". <> 1770-1773 Hirschel Lewin (geb. 1721 in Rzeszow, Galizien, gest. 25. Aug. 1800 in Berlin) <> 1782-1809 Michael Scheyer (geb. in Frankfurt/M., gest. 13. Aug. 1809) <> 1809-1824 Gottschalk (Getschlik) b. Abraham Alsens (gest. 15. August 1824), zuvor Dajan und Stiftsrabb. in Mannheim. Da- jan Meyer Traub (gest. 1815). <> 1824 Jakob-Koppel Bamberger (geb. 1785 in Neckarbischofsheim, gest. 1864 in Worms), Schwiegersohn des Vorgenannten, wechselt nach Worms <> 1824-1849 Hirsch Traub (gest. 28. Januar 1849), Sohn des Dajan, wird 1838 Bez.-Rabb. <> 1854-1861 Moses Elias Prä- ger (1817-1861), zuvor Rb. in Bruchsal, liberal. Nach der Synagogenreform von 1855 ("Mannheimer Gebetbuch") beten die Orthodoxen in der Klaus. <> 1861 RV Lipmann Lindemann <> ab 1866 Dr. Bernhard Friedmann (geb. in Kempen, Posen, gest. 23. April 1886 in Straßburg) <> 1879-1920 Dr. Moritz Steckelmacher (geb. 1851 in Boskowitz, gest. 1920 in Bad Dürkheim), JTS <> 1920-1939 Dr. Gustav Oppenheim (geb. 1862 in Eschwege, Hessen, gest. 1940 in Sidney, Australien) 196

Literatur.- Karl Otto Watzinger, "Die Entwicklung der jüdischen Gemeinde von 1660- 1862", Mannheimer Hefte 1957, Nr. 3, S. 26-31.- Ders., "Die jüd. Gemeinde Mannheims in großherzog- licher Zeit", ebd., 1981, S. 91-114.- Ders, Geschichte der Juden in Mannheim, Stuttgart 1984.- Hundsnurscher und Taddey, S. 187, 191-192.- PK Baden-Württemberg, S. 375, 377, 381-382.- Volker Keller, Bilder vom jüdischen Leben in Mannheim, Mannheim 1988, S. 62-65. Akten (S).- GLA Karlsruhe Abt. 213 Nr. 1037 Das Gesuch des Salomon Fürst zu Mannheim um Er- laubnis zur Erteilung des Religionsunterrichts an die isr. Jugend, 1819.- Nr. 1162 Annahme und Bestäti- gung der Rabbiner, 1712-1790.- Nr. 1163 Besoldung der Rabbiner, 1730.- Abt. 233 Zug. 1938 Nr. 68 Ortsregistratur Mannheim, niederrheinische Provinzrabbinerstelle, 1820-22.- Abt. 314 Nr. 89 Die Besol- dung des Rabbiners der niederrh. Provinzsyn. Mannheim, 1815-1837.- Nr. 90 Die Land- und Provinz- rabbinerstelle im Neckar- und Unterrheinkreis betr. 1812-1849.- Nr. 207 Das Kirchen- und Schulwesen der Juden im Unterrheinkreis, 1812-1835.- Abt. 362 [Bezirksamt Mannheim] Zug. 1941, Nr. 5, 1 Das Rabbinat zu Mannheim, 1816-1854. Archiv.- Stadtarchiv, Collini-Center, Collinistr. 1, 68161 Mannheim, geöffnet Di, Mi, Do von 9-12 und 13-16 Uhr.

(MANNHEIM), Bezirksrabbinat für die Vororte Ladenburg, Feudenheim, Ilvesheim und Schriesheim <> 1827-1836 Jakob-Aron Ettlinger (1798-1871) <> 1836-1884 Löb Ettlinger, Bruder des Vorgän- gers Akten (S).- GLA Karlsruhe Abt. 362 [Bezirksamt Mannheim] Zug. 1941, Nr. 5, 2 Das Rabbinat zu Ladenburg, 1828-1884.

(MANNHEIM,) Reformverein "Ressource" <> 1829 Gründung des Vereins <> um 1830-1840 dt. Predigten von den Lehrern und Klausrabbinern Lindemann und Abraham Rosenfeld, die beide rabb. ordiniert sind. Gleichzeitiges Wirken des Schulleiters Dr. Simon Wolff (1789-1860).

(MANNHEIM,) Zweites Stadtrabbinat <> 1878-1879 Dr. Nathan Porges (geb. 1848 in Prossnitz, Mähren [1846 in Prag?], gest. 1924 in Würzburg), JTS <> 1883-1886 Dr. Siegmund Fessler (geb. 1848 in Moor, Ungarn, gest. 1909 in Halle), JTS <> 1886-1893 Dr. Meyer Appel (geb. 1852 in Fritzlar, gest. 1919 in Karlsruhe), JTS <> 1894-1920 Dr. Gustav Oppenheim (geb. 1862 in Eschwege, Hessen, gest. 1940 in Sidney, Australien), HWdJ, vorm. RA Landau/Pfalz, wird 1. Rabbiner <> 1925-1937 Dr. Max Grünewald (geb. 1899 in Königshütte, Oberschlesien), emigriert in die USA

(MANNHEIM,) Jugendrabbiner <> 1933-1934 Dr. Heinrich Lemle (geb. 1909 in Augsburg, gest. 22. Sept. 1978 in Rio de Janeiro) <> 1934-1937 Dr. Robert Raphael Geis (geb. 1906 in Fft./M., gest. 18. Mai 1972 in Baden-Baden)

(MANNHEIM,) Stiftung Lemle Moses Reinganum, Klausprimator (Oberrabbinat der Klaus) <> 1767-1800 Naftali-Hirsch b. Moses Katzenellenbogen (gest. 21. Sept. 1800) <> 1800-1824 Gott- schalk b. Abraham Alsenz (geb. 1756 in Alsenz, gest. 15. August 1824) <> 1825-1836 Jakob-Aron Ettlinger (geb. 1798 in Karlsruhe, gest. 7. Dez. 1871 in Altona), wechselt nach Altona. <> 1837-1867 Abraham Rosenfeld (geb. 1806 in Mannheim, gest. 1867), Sohn von Löb Rosenfeld und Schwieger- sohn von Simon Bensbach <> 1867-1892 Hayum Wagner (geb. 1806 in Jöhlingen, Baden, gest. 1892), liberal. <> 1897-1935 Dr. Isak Unna (geb. 1873 in Würzburg, gest. 1948 in Israel), RS 197

(MANNHEIM, Stiftung Lemle Moses Reinganum), Klausdirektion (bis 1809) <> bis 1793 Moses Süsskind (gest. August 1793) <> 1793-1809 Seligmann Simon Netter (geb. in Rosheim, Oberelsaß, gest. 15. Juli 1809), verheiratet mit einer Großnichte des Stifters

(MANNHEIM, Stiftung Lemle Moses Reinganum), Klausrabbinate <> Namen der Klausrabbiner un- ter Tewele Heß bei Loewenthal, S. 228-229. <> Klausrabbiner am Ende des 18. Jahrhunderts: (1) 1735- 1786 Samuel Fürth (gest. 1786), Schwiegersohn des Juda Insbruck (2)-1732 Akiba Lehren (gest. 1732); 1732-1782 Samuel Lazarus Darmstadt (gest. 14. Okt. 1782) (3) 1745-1785 Juda Jakob Insbruck (geb. in Hamburg, gest. 15. März 1794); 1785-1817 Jakob Samuel Fürth (gest. 1817), danach gestrichen (4) 1751-1775 Juda Lema Grünbaum (gest. 15. Dez. 1775), Schwiegersohn von Akiba Lehren; 1776-1802 Elchanan-Henle ben Nesanel Fürth (gest. 5. Okt. 1802), Schwiegersohn von Moses Fürther, Rb. in Lei- men; 1805-1848 Moses Fürth (5) 1750-1796 Samuel Moses Schotten (geb. in Frankfurt, gest. 13. Okt. 1796); 1796- Mayer Franck, Klauspräzeptor (6) 1751-1803 Isack Moses Reinganum (gest. 8. Mai 1803); 1803-1821 Lazarus Juda Hamburger (geb. um 1780, gest. 29. Juli 1821), danach gestrichen (7) -1760 Elias Ascher (gest. 1760); 1760-1789 Lemle Süsskind (gest. 1789) (8) 1750-1796 Moses Samuel Herz- feld (gest. 15. Sept. 1796), Schwiegersohn des Moses Süsskind (9) 1772-1790 Hajum Löb Bensheim (gest. 1790) (10) ca. 1775-1788 Akiba Lehren (gest. 1788) <> zwischen 1817 und 1827 gestrichene Stel- len: Jakob Samuel Fürth (gest. 1817), Lazarus Juda Hamburger (gest. 1821), Hillel Schotten (schon 1806, gest. 1822), Elias ...bach, Löb Rosenfeld <> Feb. 1827 verbleiben exkl. Primator noch fünf Stel- len: (1) Moses Isaak Eller (erwähnt 1820/29, = Moses Reinganum gest. 1833?), dann [Konj.] Löb Aron Ettlinger aus Karlsruhe (gest. 1883), dann [Konj.] Dr. Appel, dann [Konj.] 1895-1897 Dr. Ludwig Ro- senthal (geb. 1870 in Wittelshofen, Bayern), RS (2) Maier Löb Fürst (erw. 1820/29), dann [Konj.] Abra - ham Ascher, Schwiegersohn von Sal. Herzthal (Gesuch 1826, Aufn. vor 1834), geht 1838 als Rabbiner nach Bühl (3) Simon-Simcha Bensbach (erw. 1820, gest. 13. Juli 1845), dann ab 1845 Lipmann Linde- mann (4) Moses Elkan Friedmann [= Fürth] (erw. 1820, gest. 23. Jan. 1848) (5) Salomon Herzthal (erw. 1820/37, gest. nach 1840), dann [konj.] Hayum Wagner aus Jöhlingen (gest. 1892) <> Spätere Neuauf- nahmen: Lemle Sichel (gest. 1854) und Dr. Julius Fürst, von Sept. 1880 bis zu seinem Tod 1899. Literatur.- Meyer Appel, Hebräische Schule (Lemle Moses'sche Klausstiftung) in Mannheim, 1889; Löwenstein, Kurpfalz, S. 137-140, 169-175; Isaak Unna, Die Lemle Moses Klausstiftung in Mannheim, 2 Teile Fft./M. 1908-1909; ders., "Die Verordnungen für die Lemle Moses Klaus-Stiftung in Mann - heim", JJLG XVIII (1925), S. 133-135; Leopold Göller, "Lemle Moses", Kurpfälzer Jahrbuch, Heidel- berg 1927, S. 102-110; Berthold Rosenthal, Heimatgeschichte, S. 113-114; ders., "Lemle Moses Rhein- ganum und seine Claus-Stiftung", Israelitisches Gemeindeblatt (Mannheim-Ludwigshafen), Jahrg. VIII, Sonderausgabe 5. März 1930, S. 9, 12, 14; Chaim Lauer, "Die Klaus und ihre Rabbiner, Klaus-Biblio- thek, Jeschiwa, Chewra Kadischa", ebd., Jahrg. XIV, Nr. 17, 9. Sept. 1936, S. 12ff.; Victor Unna, "Mannheim F 1,11: Erinnerungen an die Jugend", Jüdische Rundschau Maccabi (Basel), 22. Jan. 1981; Volker Keller, "Die Klaus-Synagoge in Mannheim", Mannheimer Hefte 1984, 1, S. 32-53; ders., "Jüdi- sche Einrichtungen vor 1945", in: Jüdisches Gemeindezentrum Mannheim F3. Festschrift zur Einwei- hung, Mannheim 1987, S. 47-52; ders., Bilder vom jüdischen Leben in Mannheim, Mannheim 1988, S. 29.Akten (G).- CAHJP Jerusalem (Memorbuch der Mannheimer Klausstiftung). Akten (S).- GLA Karlsruhe Abt. 213 Nr. 1036 Die der Lemle-Moyses'schen Claus zu Einquartierung zugeteilten 9 1/2 Mann.- Nr. 1050 Lemle Moyses'sche Klaus, 1717.- Nr. 1174 Zänkereien der Claus- Rabbiner, Besoldungswesen, 1752-1772.- Abt. 233 Zug. 1938 Nr. 68 (= 233/18679) Ortsregistratur Mannheim, Klausstiftung 1820-1837. 198

(MANNHEIM), Stiftung Michael May <> 1765 aufgelöst (?) Akten (G).- CAHJP Jerusalem Rh/W XXII, 23 Brief aus Mannheim nach Worms mit Bitte um fi- nanzielle Hilfe beim Bau des May'schen Bet-Midrasch, undatiert. Akten (S).- GLA Karlsruhe Abt. 213 Nr. 982 Die zur Haltung der Rabbiner in Mannheim zu erbauen- de Clause durch Hof- und Milizfactor Michael May, 1720.

MERCHINGEN (heute Stadtteil von Ravenstein/Baden) bis 1806 Ritterschaft Berlichingen <> 1768- 1793 Eliakim-Getschlik b. Abraham Isack (gest. 1793) <> ab 1793 Elia Jacob <> vor 1810 -1833 Joseph Jacob Fulda (geb. 1757, gest. 18. Aug. 1833) <> 1833-1857 Zacharias Issaschar Staadecker (geb. 1799) <> 1857-1859 Dr. Julius Fürst (geb. 1826 in Mannheim, gest. 5. Sept. 1899 das.) <> ab 1861 Baruch-Hirsch Flehinger (1810-1890) <> 1883-1884 Dr. Louis Heilbut (geb. 1848, gest. August 1884), RS Berlin <> 1886 zu Mosbach. Literatur.- J. Greilsheimer, "Ein Kompetenzstreit um die Besetzung des Rabbinates Merchingen um die Wende des 18. Jahrhunderts", in Nathan-Stein-Schrift. Arbeiten von Rabbinern Badens, hrsg. H. Schiff, Karlsruhe 1938, S. 50-63.- Hundsnurscher und Taddey, S. 198.- PK Baden-Württemberg, S. 409. Akten (S).- GLA Karlsruhe Abt. 345 [Bezirksamt Buchen] Zug. 1942 Nr. 9, 107 Generalia Einteilung der Rabbinatsbezirke, Anstellung der Rabbiner, 1877-1892.- 954 Merchingen Erteilung des Schutz- bürgerrechts an Rabbiner Flehinger in Meisenheim, insbes. die Besetzung des Rabbinatsbezirks, 1860- 1865.

MICHELFELD ehem. Landesrabbinat des Ritterkantons Kraichgau <> -1821 Oppenheimer <> 1827 zu Bruchsal Akten (S).- GLA Karlsruhe Abt. 233, 31332 (= Zug. 1945, Nr. 1 Generalia) Pension des LR Oppen- heimer in Michelfeld; Entschädigung der Judenschaft für verlorene Sporteln, 1821.

MOSBACH bis 1806 dem kurpfälzischen LR unterstellt, 1827 Bezirksrabbinat <> 1830-1855 David Friedberg, wechselt nach Bruchsal <>1885-1886 S. Weil (1814-1886) <> 1887-1923 Dr. Leopold Lö- wenstein (geb. 1843 in Gailingen, Baden, gest. 1923) <> 1923-1939 Dr. Julius Greilsheimer (geb. 1891 in Friesenheim, Baden, ermordet 1943 in Auschwitz), JTS Literatur. Hundsnurscher und Taddey, S. 203.- PK Baden-Württemberg, S. 399-400. Akten (G).- CJ Berlin, 75 B Ka 1 Nr. 73 Besetzung der Rabbinerstelle und Gehaltsangelegenheiten. Akten (S).- GLA Karlsruhe Abt. 229 Die vom Rabbiner zu Odenheim beanspruchte Freiheit, 1736.- Abt. 229 Nr. 8717 Die Anstellung des Oberland-Rabbiners Gottschalk Abraham [Alsenz] als Landrabbi- ner in Billigheim, o. J.- Nr. 8720 Stiftung von Anschel Goldenberger zur Errichtung eines eigenen Rabbinats in Mosbach, 1823-61.- Abt. 364, Zug. 1898, Nr. 21, 76 Errichtung eines Rabbinats in Mos- bach, 1819-35.- Nr. 21, 78 Stiftung Goldenberger, 1823-27.- Nr. 21, 148 Stiftung Goldenberger zur Er - richtung eines Rabbinats in Billigheim, 1822-23.- Nr. 21, 779 Bezirksrabbinat Mosbach, Anstellung und Besoldung des Rabbiners, Festsetzung der Schreibereikosten, 1834-58.- Nr. 29, 56 (Billigheim) Die Ab- hör der Rechnungen der Nathanschen Goldbergschen Rabbinatsstiftung, 1859-1900.- Nr. 29, 58 dgl. 1899.

MÜLLHEIM Stiftungs- und Ortsrabbinat <> 1814 zum Rabbinatssitz für den Oberrhein bestimmt <> 1827 dem Rabbiner in Sulzburg unterstellt <> 1834-1876 Salomon-Salman Rothschild (1801-1876) 199

Literatur.- Ludwig Kahn, Aus der Geschichte der Juden in Müllheim, Basel 1960.- Hundsnurscher und Taddey, S. 206.- PK Baden-Württemberg, S. 404.

NECKARBISCHOFSHEIM ehem. ritterschaftlich, 1825 EPPINGEN, 1827 SINSHEIM <> bis 1768 Jakob b. Elieser Brandeis (gest. 1768) <> bis 1820 Moses Bamberger (gest. 1820) <> 1820-1824 Ja- kob-Koppel Bamberger, wechselt nach Worms <> 1825-1874 David I. Geismar <> 1875 zu Heidel- berg. Literatur. Hundsnurscher und Taddey, S. 209, 262-263.- PK Baden-Württemberg, S. 348, 418. Akten (G).- CJ Berlin, 75 B Ka 1 Nr. 78 Versetzung des Rabbiners Geismar in den Ruhestand und Verwaltung des Rabbinats durch Dr. Sondheimer, Heidelberg 1874, 1887.

RANDEGG (heute eingemeindet zu Gottmadingen) ehem. Ritterkanton Hegau, 1806 württ., 1810 zu Baden. Ortsrabbinat seit dem 17. Jh. bezeugt, 1827 Bezirksrabbinat <> um 1775-1815 Wolf David Chan (gest. 4. März 1815) <> 1816-1833 Salomon Bloch (geb. 1746 in Niederhagenthal, gest. 18. Juni 1833) <> 1833-1855 Leopold Schott (geb. 1807 in Randegg, gest. 20. [23.?] Jan. 1869 in Bühl), 1851- 55 auch RV Gailingen <> 1855-1903 Eliakim Picard (gest. 23. Feb. 1903), orthodox. Dez. 1886-1888 auch RV Gailingen. <> bis 1912 Dr. Moses Hoffmann, Sohn des Direktors des RS Berlin <> 1914-1917 Dr. Julius Jakobowitz (geb. 1886), wechselt nach Köln <> 1917-1919 Samuel Brom (geb. 1888), wechselt nach Luzern <> 1920-1924 Emanuel Donath (geb. 1888), wechselt nach Lübeck <> 1925 zu Konstanz <> 1927 zu Gailingen Literatur.- Hundsnurscher und Taddey, S. 240.- PK Baden-Württemberg, S. 488.- Samuel Moos, Ge- schichte der Juden im Hegaudorf Randegg, Gottmadingen 1986, S. 46-47. Akten (G).- CAHJP Jerusalem S 378, Nr. 24 Ortsrabbinat, 1815-1860. Akten (S).- GLA Karlsruhe Abt. 359 [Bezirksamt Konstanz] Zug. 1906 Nr. 20, 1860 Erledigung und Besetzung des Rabbinats Randegg, 1816-1859.- Nr. 20, 1861 Herstellung einer Dienstwohnung für den Rabbiner, 1846-1848.

SCHLUCHTERN badische Enklave im Württembergischen <> um 1813 Löb Friedberg, auch für die Gemeinden in der Nähe Heilbronns zuständig (HStA Stuttgart, Best. E 201c, Büschel 41 Mer- gentheim, vom 18. Juni 1813)

SCHMIEHEIM (heute eingemeindet zu Kippenheim), seit 1893 OFFENBURG ehem. Landesrabbi- nat der Ritterschaft Ortenau <> 1777 Rabbinatsgründung <> ab 1777 Simcha Rehfuß <> 1790-1817 David Günzburger aus Bollheim, Elsaß <> 1817-1847 Josle Günzburger (gest. 1847), Sohn des Vor- genannten <> 1847-1876 Kaufmann Roos (geb. in Lichtenau), Schwiegersohn des Vorgenannten, zu- ständig auch für die neue Gem. Offenburg (1866) <> 1876-1913 Dr. Victor Meyer Rawicz (geb. 1846 in Breslau), JTS, RrVd, wechselt nach Berlin <> 1913-1914 Dr. Alexander Lewin (geb. 1888 in Ruß- land), 1. Nov. 1914 zum Militär eingezogen <> 1914 (Nov.) Dr. Albert Wolf (geb. 31. 3. 1890 in Bu- chen), 26. Nov. 1914 zum Militär eingezogen <> 1916-1919 Dr. Hugo Hahn (geb. 1894 in Walldorf, Baden), JTS <> 1919-1923 Dr. Ruben Halpersohn (geb. 3. Okt. 1885 in Breslau), zuvor in Myslowitz, scheidet aus dem Rabbineramt und wird Geschäftsmann in Karlsruhe <> 1926-1929 Dr. Isidor Zlocisti (geb. 7. Apr. 1878 in Berlin) <> 1932-1935 Dr. Siegfried Ucko (geb. 7. Nov. 1905 in Gleiwitz, gest. 10. Aug. 1976 in Tel Aviv) <> 1935-1937 Dr. Herbert Finkelscherer (geb. 19. Sept. 1903 in München, er- mordet 1942 in Auschwitz) 200

Literatur.- Hundsnurscher und Taddey, S. 225, 253.- PK Baden-Württemberg, S. 226, 507. Akten (G) .- CAHJP Jerusalem S 378, Nr. 20 Besetzung der Rabbinerstelle 1860-1874. Akten (S).- GLA Karlsruhe Abt. 353 Zug. 1908 Nr. 105-I, 39 Verwaltung des Bezirksrabbinats Schmieheim, 1814-1875.- Abt. 360 [Bezirksamt Lahr] Zug. 1935, Nr. 11, 2688 Generalia Bestellung der Rabbiner 1814-1878.- Nr. 11, 2691 Besetzung des Bezirksrabbinats sowie Einteilung der Synagogenbe- zirke 1875-1884.- StadtA Offenburg Rubrik 23 [Kirchen- u. Religionswesen], 1 Fasc. Provisorische Ver- sehung des Bezirksrabbinats, 1913-1914.

SULZBURG seit 1727 Landesrabbinat des badischen Oberlands, 1827 Bezirksrabbinat für Müll- heim, Lörrach und Kirchen <> 1727-1744 David Kahn aus Rappoltsweiler <> 1744-1797 Isaak Kahn, Sohn des Vorgenannten <> 1797-1832 Abraham Weil, Sohn des Karlsruher Oberlandesrabbiners Tia Weil <> 1832-1886 Emanuel Dreyfuß, "Rabbi Mendele" (geb. 1805 in Müllheim, gest. 1886) <> Da- nach zu Freiburg. Literatur.- Ludwig (David) Kahn, Geschichte der Juden von Sulzburg, Basel 1969.- Hundsnurscher und Taddey, S. 266-267.- PK Baden-Württemberg, S. 344. Akten (S).- GLA Karlsruhe Abt. 233, Zug. 1938 Nr. 68 Ortsregistratur Sulzburg, Provinzrabbinats- stelle, 1832-1834.- Abt. 239 Zug. 1890 Nr. 25 Sulzburg Entschädigung des Landrabbiners für Gebühren in rechtspol. Geschäften, 1812.

(SULZBURG,) Bet-Midrasch-Stiftung <> 1864 eröffnet <> 1864-1872 Salomon Bamberger (geb. 1.5.1835 in Wiesenbronn, Unterfranken, gest. 10.3.1918 in Würzburg)

WERTHEIM ehem. Landesrabbinat der Gft. Wertheim, 1850 TAUBERBISCHOFSHEIM <> 1623 Schaffung des Rabbinats; der Amtsinhaber ist zugleich Lehrer und Vorsänger <> 1728-1735 Ephraim Reischer <> Joseph Hirsch aus Fürth (gest. 1762 in Offenbach) <> bis 1782 Jechiel b. Isaak Lewow, gen. Wertheimer (gest. 1797) <> 1798-1811 Samuel Hirsch Adler <> 1827 Bezirksrabbinat, anschei- nend unbesetzt <> 1851-1869 Jakob-Koppel Löwenstein (geb. 1799 in Bruchsal, gest. 27. Juli 1869) <> 1870/71 von dessen Sohn Leopold Löwenstein, Rb. in Mosbach, verwaltet, 1871 zu Merchingen, 1886 wieder zu Mosbach Literatur.- Jeschurun 1854/55, S. 109, 287 (Der Rabbinatsbezirk Tauberbischofsheim umfasse 16 Ge- meinden mit circa 300 Familien und 1700 Seelen).-Hundsnurscher und Taddey, S. 269, 297.- PK Ba- den-Württemberg, S. 339, 352. Akten (S).- GLA Karlsruhe Abt. 380, Zug. 1928, Nr. 3, 80 Einteilung der isr. Gemeinden in Rabbina- te, Besetzung dieser und Wohnung des Bezirksrabbiners in Tauberbischofsheim, 1850-1873.- FLWA Wertheim Rep. 41f Nr. 212 Annahme des Rabb. Hirsch als LR der Gft. Wertheim, 1771-1814.

B I R K E N F E L D (Hzm. Oldenburg)

Status.- 26. Juli 1831 "Das Schul- und Kultwesen der jüdischen Glaubensgenossen im Fürstentum Birkenfeld" (Rheinland-Pfalz, Dok. III 115; Marx, Saarland, S. 136-138): LRt mit Sitz in Hoppstädten. 201

Der LR wird gewählt/bestätigt und ist für Kirchen- und Schulangelegenheiten zuständig. Gehalt ist staatlich bezuschußt.- 5. Dez. 1845 Abänderung.- 1939 zur preuß. Rheinprovinz. Akten (S).- LHA Koblenz Abt. 393 Nr. 295 bis 298 Anstellung des Rabbiners, 1824-1855.- Nr. 326- 327 und 5750-5751 Rabbinatskosten 1837-1882. Archiv.- im LHA Koblenz.

HOPPSTÄDTEN Landesrabbinat des Ftms. Birkenfeld <> 1831 Rabbinatsgründung <> 1832-1833 Löb Aron Ettlinger (geb. in Karlsruhe, gest. 1884 in Mannheim), orth., legt das Amt wegen zu ge- ringer Besoldung nieder <> bis Mai 1835 Samson Felsenstein (1807-1882), orth., wechselt nach Hanau <> 1835-1836 Dr. Elias Grünebaum (geb. 1807 in Reipoltskirchen, gest. 25. Sept. 1893 das.), lib., wechselt nach Landau/Pfalz <> 1837 (11. Feb.)-1841 Dr. Bernhard Wechsler, lib., wechselt nach Ol- denburg <> 1842-1847 Dr. David Einhorn (geb. 1809 in Diespeck, Mittelfranken, gest. 2. Nov. 1879 in New York), lib., wechselt nach Schwerin <> ab 1847 Benedikt Goldmann (geb. in Kirchheimbolanden) <> um 1870 Dr. Joseph Goldschmidt <> 1887-1889 Dr. Israel Goldschmidt (geb. 1849 in Dios-Bozeny, Ungarn, gest. 1924 in Offenbach), wechselt nach Offenbach, JTS <> Vakanz <> 1901-1905 Dr. Julius Lewitt (geb. 1866 in Samter, Posen), JTS und L(H)WJ, wechselt nach Alzey <> 1905-1910 Dr. Sally Baron (geb. 1874, gest. 1946 in St. Louis, USA), wechselt nach Kolberg/Pommern <> 1910-1911 Dr. Siegfried Grzymisch (geb. 1875 in Pleschen, Posen, ermordet 1944 in Auschwitz), JTS, wechselt nach Bruchsal <> 1911-1915 Dr. Ferdinand Straßburger, RrVd, wechselt nach Buchau <> 1915-1918 Dr. Julius Cohn (geb. 1878 in Graudenz, Westpr.), HWJ, Stud. Univ. Heidelberg, wechselt nach Karlsruhe.

B R A U N S C H W E I G

Status.- Im 18. Jh. in Abhängigkeit vom Rt Hildesheim; 1776 wird ein eigener LR für den Weserbe- zirk (Westteil des Ftms.) ernannt. Westphäl. Konsistorialbezirk 1809; der Amtsträger Egers wird erst 1824 als LR anerkannt, sein Gehalt auf 150 Tl. beziffert, staatl. Bestätigung verlangt. Seit 1841 existiert ein Regulativ über die Stellung des LR (AZJ 1844, S. 504-506). Rechtsquellen (UB HD: J 3628) Hzm. Braunschweig, Gesetz- und Verordnungs-Sammlung, 1814- 1939. Literatur.- Hans Heinrich Ebeling, Die Juden in Braunschweig: Rechts-, Sozial- und Wirtschaftsge- schichte von den Anfängen der Jüdischen Gemeinde bis zur Emanzipation (1282-1848), Braunschweig 1987, S. 159-160, 302-304, 370-371 "Das Landrabbinat". Akten (G).- CAHJP Jerusalem, S 95, Nr. 5 Rabbinatsangelegenheiten, aus Wolfenbüttel, 1850ff.- GA II Nr. 251 dgl., 1893-1914.- CJ Berlin, 75 B Br 1 Nr. 1 Haushaltspläne und Abrechnungen des Landes- rabbiners sowie Sitzungen des erweiterten Vorstandes 1910-24.- 75 A Ga 2 Nr. 1 Beiträge aus Ganders - heim und Korrespondenz 1876/84.- 75 A Se 2 Nr. 3-6, 12-13 dgl. aus Seesen 1827-47, 1884.- 75 A Wo 2 Nr. 27 dgl. aus Wolfenbüttel, 1841f., 1884. Akten (S).- StA Wolfenbüttel L Alt Abt. 2 C VII Nr. 31 [2 Alt VI/8 Nr. 13261] Die dem Schutz-Juden Gerson Abraham in Holzminden ertheilte Concession, jüd. Copulationes zu verrichten. Die dem Schutz- Juden Hertz Samson in Braunschweig aufgetragene Abänderung der unter der Judenschaft im Weserdis- 202

trikte eingeschlichenen Mißbräuche und Unordnungen in Ansehung des jüdischen Ceremoniells, 1771- 1786.- Nr. 30 Was wegen Bestellung eines Land-Rabbiners der Judenschaft im Weserdistrikt vorgenom- men, 1754-1758.- Nr. 49 [2 Alt VI/8 Nr. 13240] Hertz Samson in Braunschweig, 1764-1795.- Nr. 54 Cammer-Agent Israel Jacobsohn, 1795-1807.- L Neu Abt. 129A II Nr. 13 Die Beiträge der jüd. Gemein - den zu den Kosten für den Landrabbiner: Kreis Gandersheim, 4 Bde. 1834-1877.- Nr. 18 Die Verhältnis - se des Landrabbiners zu den auswärtigen jüd. Gemeinden, 1841-1844.- L Neu Abt. 128A BIVd Nr. 10/24,34 Beiträge der jüd. Gemeinden zum Gehalt des Landrabbiners: Kreis Helmstedt, 1834-1874.- L Neu Abt. 130A, Nr. 338 Anstellung eines Landrabbiners: Kreis Holzminden, 1827, 1850.- N Abt. 1, Nr. 16 Beiträge zu Gehalte des Landesrabbiners: Stadt Wolfenbüttel, 1850-1868.- Nr. 28 Statuten Wolfenbüt- tel, 1843-1853.- Nr. 32 Anstellung des Landesrabbiners: Wolfenbüttel, 1827-1846.- Archiv.- Niedersächsisches Staatsarchiv, Forstweg 2, 38302 Wolfenbüttel.

BRAUNSCHWEIG Landesrabbinat <> 1776-1795 Herz-Samson Gumpel, Hoffaktor und erster Landesrabbiner für das Wesergebiet. Zuvor Konflikt zwischen dem Hildesheimer Rabbinat und Gerson Abraham, der eigenmächtig Amtshandlungen durchführte. <> 1795-1807 Israel Jacobson (1768-1828), Schwiegersohn des Vorgenannten und dessen Nachfolger in der Kammeragentur. <> 1809 Konsistorial- bezirk im Kgr. Westphalen (Oker-Departement) für Stadt, Kanton und Syndikat Braunschweig <> 1809- 1842 Samuel Lewin (Sabel) Egers (geb. 1768 in Halberstadt, gest. 3. Dez. 1842), von der Folgeregie- rung erst 1824 bei 150 Tl. Gehalt anerkannt. <> 1843-1884 Dr. Levi Herzfeld (geb. 1810 in Ellrich/Harz, gest. 11. März 1884) <> 1884-1915 Dr. Gutmann Rülf (geb. in Rauisch-Holzhausen, gest. 1915), JTS, RrVd <> 1915-1920 Dr. Paul Rieger (geb. 1870 in Dresden, gest. 1939 in Stuttgart), HWJ/JTS <> 1920-1925 Dr. Hugo Schiff <> 1925-1929 Dr. Kurt Wilhelm, gest. 1965 <> 1930-1938 Dr. Eugen Gärtner (geb. 1885 in Schweinfurt, emigriert in die USA), HWJ

WOLFENBÜTTEL Philipp Samson'scher Bet Midrasch (ggr. 1786). 1. Talmudklasse <> 1786-1796 Jakob Mendel aus Lublin (gest. 1806 in Braunschweig) <> 1796-1800 Josua aus Lissa (gest. 1806 in Berlin) <> 1800-1804 Löb aus Burgebrach (gest. 1804) Literatur.- Philipp Ehrenberg, "Die Samson'sche Freischule zu Wolfenbüttel", Literaturblatt des Ori- ents 1844, Sp. 65-77, 81-92, 102-112, 118-126; insbes. Sp. 65-74.- Hans Schulze, "Beiträge zur Ge- schichte der jüdischen Gemeinde in Wolfenbüttel", Braunschweigisches Jahrbuch 48 (1967), S. 23-61. Akten (S).- StA Wolfenbüttel L Alt Abt. 2 C VII Nr. 72 Das von dem Schutz-Juden Philipp Samson zu Wolfenbüttel errichtete Juden-Schul- und Erziehungs-Institut betr., 1786-1794.

(WOLFENBÜTTEL Philipp Samson'scher Bet Midrasch), 2. Talmudklasse <> 1786-1804 Kalman Jakob aus Ellrich (gest. 1804) <> 1805-1806 Michael aus Burgebrach

(WOLFENBÜTTEL,) Herz Samson'scher Bet Midrasch (ggr. 1796), 1. Talmudklasse <> 1796-1805 David aus Schwersenz (gest. 1805)

(WOLFENBÜTTEL,) Herz Samson'scher Bet Midrasch, 2. Talmudklasse <> 1796-1807 Beer Blu- menthal aus Hildesheim (gest. 1842) 203

B R E M E N

Status.- Juden erst 1848 zugelassen. Errichtung eines Rts am Ende des Jahrhunderts. Rechtsquellen (UB HD: J 3740) Hansestadt Bremen, Gesetzblatt 1873-1920. Literatur.- Max Markreich, Historische Daten zur Geschichte der jüdischen Gemeinde Bremen, 1803-1926, 1926 [JNUL S95D381].- Max Markreich, Die Beziehungen der Juden zur Freien Hanse- stadt Bremen von 1065-1848, Fft./M. 1928. Archiv.- Staatsarchiv Bremen.

BREMEN <> 1897-1923 Dr. Leopold Rosenak (geb. 1870 in Nadas, Ungarn, gest. 1923 "auf See"), RS, RrVd <> 1924-1938 Dr. Felix Aber (geb. 1895 in Beuthen [Breslau?], gest. 1964 in New York), Stud. 1913-24 am JThS in Breslau, 1924 Rb. in Salzburg

F R A N K F U R T A M M A I N

Status.- Bis zum 17. Jahrhundert ORt für weite Teile Nordwest- und Mitteldeutschlands; später be- schränken sich die Befugnisse des ORs auf das Stadtgebiet (1466-1810 Wohnrecht nur in der Judengas- se) und auf die Reichsstadt Wetzlar. Ein OR, sechs RA und drei Stellvertreter bilden zwei rabb. Tribuna- le. Die Stättigkeitsordnung von 1616 bleibt zwei Jahrhunderte lang rechtliche Grundlage.- Juni bis Juli 1807 Beratungen einer "Spezialkommission" über den neuen Rechtsstatus der Juden.- 30. Nov. 1807 "Neue Stättigkeits- und Schutz-Ordnung der Judenschaft zu Frankfurt am Main" erkennt im § 2 "einen Ober- und zwey Unter-Rabbiner" an, die vom Gemeindevorstand vorgeschlagen und vom lutherischen Konsistorium geprüft werden sollen; sie müssen Deutsche von Geburt sein und mehrere Jahre auf einer Universität oder einem Gymnasium die Philosophie studiert haben. Ihre Tätigkeit wird auf "das Liturgi- sche und die kirchlichen Funktionen" beschränkt; jede juridische oder pädagogische Betätigung ist ver- boten.- 16. Aug. 1810 Mit der Emanzipation durch das "Großherzogliche Organisations-Patent" wird die Neue Stättigkeitsordnung wieder außer Kraft gesetzt.- 13. April 1812 "Großherzogliches Decret, die zur Leitung der innern Gemeindeverhältnisse der Bürger israelitischer Religion in der Hauptstadt Frankfurt angeordnete Verwaltungscommission betreffend" (siehe RegBl), § 14-18: Für die Rabbinerstellen haben die Notabeln jeweils drei Kandidaten vorzuschlagen, welche das Ministerium des Kultus zur höchsten Auswahl und Bestätigung vorstellt; die Kandidaten müssen Deutsche von Geburt sein und die dt. Sprache hinlänglich innehaben.- 1839 überraschende Wahlniederlage der Orthodoxen.- 8. März 1839 "Regulativ, die Verwaltung der Israelitischen Gemeinde, insbesondere den Vorstand und den Ausschuß dieser Gemeinde betreffend". 4. Art. über die Qualifikation und Prüfung der zukünftigen Rr (AZJ 1839, S. 175, und bei Makower, Gemeindeverh., S. 98; Is. Freund, Rechtsverhältnisse, S. 116).- 1851 IRG, später Adass Jeschurun mit Rr S. R. Hirsch, Juli 1876 formeller Austritt; 1877 Schlichtungsvorschlag der Gem. an die verbliebenen Orthodoxen. Fortan existieren in Frankfurt drei (schließlich sieben) Rte. Rechtsquellen (UB HD: J 3555) Ghzm. Frankfurt, bis 1814; (UB HD: J 3557) Freie Stadt Frankfurt, Gesetz und Statuten-Sammlung.- (nicht in der UB HD:) Intelligenz-Blatt der freyen Stadt Frankfurt, 1819-1866; Intelligenz-Blatt der Stadt Frankfurt a. M., 1866-1910. 204

Juristische Literatur.- Actenstücke, die hiesige israel. Gemeinde betr., Fft/M. 1819.- Der Entwurf der neuen israel. Gemeinde-Ordnung, Fft/M. 1850.- Über den Entwurf einer neuen Gemeinde-Ordnung für die isr. Gemeinde, Frankfurt a. M. 1850.- Frankfurter israelitische Gemeindezustände, Fft/M. 1854.- Die religiösen Wirren in der Israelitischen Gemeinde zu Frankfurt a. M. (Zugleich als Beleuchtung der Flugschrift: Frankfurter israelitische Gemeindezustände), Fft/M. 1854.- Leop. Stein, Mein Dienst-Ver- hältniß zum Israelitischen Gemeinde-Vorstande zu Frankfurt a. M., Fft/M. 1861.- Leop. Stein, Offenes Sendschreiben von Rabbiner Dr. Leopold Stein, Prediger bei der "Emanuel-Westend-Union" zu Frank- furt a. M., Nürnberg 1872.- Zusatz-Bestimmungen zu dem Regulativ der isr. Gemeinde, Fft/M. 1877 Historische Literatur.- Markus Horovitz, Frankfurter Rabbinen, 4 Bde. Fft./M. 1882-85 [JNUL R37B691], Reprint 1969 [JNUL 70B3229].- Isidor Kracauer, Geschichte der Judengasse in Frankfurt a. Main, Fft./M. 1906 [JNUL 32V1588].- Isidor Kracauer, Geschichte der Juden in Frankfurt am Main 1150-1824, 2 Bde., Fft./M. 1925-1927.- "Les juifs de Francfort et le Grand Sanhédrin", REJ 84 (1927), S. 96-99.- Karl Watz. Geschichte der jüdischen Gemeinde in Wetzlar, 1966 [JNUL 67B509].- Paul Arns- berg, Bilder aus dem jüdischen Leben im alten Frankfurt, Fft./M. 1970 [JNUL 71B1483].- Paul Arns- berg, Neunhundert Jahre "Muttergemeinde in Israel" Frankfurt am Main, 1074-1974. Chronik der Rabbiner, Fft./M. 1974.- Paul Arnsberg, "Über Frankfurter Rabbiner: aus einer Chronik", Udim 4 (1974), S. 9-23.- Paul Arnsberg, Die Geschichte der Frankfurter Juden seit der Französischen Revoluti- on, 3 Bde., Darmstadt 1983.- Jacob J. Petuchowski, "Frankfurt Jewry: A Model of Transition to Modernity", LBIYB 29 (1984), S. 405-417.- "ktbym m'rkywn qhlt prnqpwrt dmyyn 'wdwt hrbnwt Sm bSnym tqy"T", cpwnwt 2, 4 (1990), S. 105-108.- Henry Wassermann (Hrsg.), Pinkas Ha-Kehillot: Hes- sen, Hessen-Nassau (hebr.), Jerusalem 1993, S. 597-685. Akten (G).- JNUL Jerusalem cod. 4o 1092 Memorbuch Frankfurt/Main, 1629-1893.- Cod. 24o 6200 Kopierbuch des Bet-Din, 1776-1792. Akten (S).- HStA Wiesbaden Abt. 371, Xd, Nr. 1 Jüdischer Kultus im Ghzm. Frankfurt, 1812-1813.- Abt. 405 unnummeriert: Verhältnisse der Israeliten in Frankfurt, Kultus, Schulen, mehrere Akten 1869- 1910.- StA Marburg Abt. 150, Oberpräsidium Kassel, Verz. 1, Acc. 1895/82a, Nr. G62 Verhältnisse der Israeliten zu Frankfurt/M., 1867-1898. Archiv.- Stadtarchiv, Karmelitergasse 5, 60275 Frankfurt a. M.; geöffnet Mo-Do 8.30-17 Uhr, Fr. 8.30-15 Uhr (alle Magistratsakten von 1814-1866 verbrannten 1944).

FRANKFURT/MAIN Oberrabbinat <> 1690-1703 Samuel b. Zwi aus Krakau <> 1704-1711 Nafta- li b. Isaak Kohen, Urenkel des Maharal (gest. 1719 in Konstantinopel) <> 1714-1717 Abraham b. Saul Brod "Eschel Abraham" (aus Prag, gest. 1717), zuvor Rb. in Metz, galt als die größte talmudische Autorität seiner Zeit. <> 1717-1740 Jakob Hakohen Poppers "Schev Jaaqov" (aus Prag, gest. 1740), zuvor seit 1697 Rb. in Koblenz. <> 1740-1750 Jakob-Josua b. Zwi-Hirsch Falk "Pene Jehoschua" (geb. 1681 in Krakau, gest. 17. Jan. 1756 in Offenbach), zuvor Rabb. 1718 Lemberg, 1731 Berlin, 1734 Metz. In Fft Konflikte mit Gemeindeleitung wegen seiner Sabbataistenverfolgung in der Eibeschütz- Affäre, muß zweimal die Stadt verlassen. <> 1750- 1759 RV Moses b. Abraham Rapp (gest. 1762)<> 1759-1768 Abraham-Abusch b. Zwi Lissa (geb. in Meseritsch). <> 1768-1771 RV Nathan b. Salo- mon Maass "Binjan Schelomo" (gest. 1794), wird 1770 auf Lebenszeit zum Leiter der Jeschiwa ernannt. <> 1771-1805 Pinhas b. Zwi Halevi Horowitz "Haflo'oh" (geb. 1730 in Czortkow, Polen, gest. 1. Juli 1805) <> 1805-1817 Zwi-Hirsch b. Pinchas Horowitz "Machane Hallevi" (geb. 1754 in Polen, gest. 8. Sept. 1817 in Bockenheim), Sohn des Vorgenannten. <> 1817-1844 Salman b. Abraham Trier (geb. 1758 in Fft., gest. 8. Okt. 1846) <> 1844-1862 Leopold Stein (geb. 1810 in Burgpreppach, gest. 2. Dez. 1882), Dez. 1843 als "zweiter Rabbiner" nach Fft berufen; kommt Mai 1844; Trier war im April aus 205

Protest zurückgetreten, seine "erste" Stelle bleibt fortan unbesetzt. Massive Abspaltung privater Konven- tikel: "Verein der Reformfreunde" (1842), Reformgemeinde im Philanthropin (1847), liberale "Westend- Union" (1850), orthodoxe IRG (1851). Nach Auseinandersetzungen mit dem Vorstand legt Stein das Amt nieder. <> 1862-1870 Dr. Abraham Geiger (geb. 1810 in Frankfurt, gest. 23. Okt. 1874 in Berlin). Versucht ohne Erfolg, ein ref. Rabbinerseminar in Fft. zu gründen. <> 1870-1891 Dr. Nehemia Brüll (geb. 1843 in Neu-Raussnitz, Mähren, gest. 5. Feb. 1891) <> 1902-1939 Dr. Caesar Seligmann (geb. 1866 in Landau, gest. 1950 in London), JTS, RrVd

(FRANKFURT/MAIN,) Unterrabbiner. Das 1770 zum letzten Mal gewählte, danach kooptierte Rabbinatskollegium bestand 1779 aus 1. Nathan Maass (RA seit 1756, gest. 2. Aug. 1794) 2. Jakob Schames (gest. 18. März 1785), 3. Abraham Trier (gest. 6. April 1794), 4. Meier Schiff (RA seit 1768, gest. 13. Aug. 1807), 5. Sanwel Drach (gest. ca. 1795) und 6. Hayum Joseph Gundersheim (gest. 22. Mai 1795). <> 1795 wird die Wahl der zwei Bate-Din wieder eingeführt; gewählt werden als Vorsitzen - de Sanwel Drach [ersetzt 1796 durch Senior Süßkind Gundersheim (gest. 10. Okt. 1802)] und Meier Schiff, als Beisitzer Hayum Joseph Gundersheim [ersetzt durch Aron Moses Schwarzschild (gest. 1834)] und Salman Trier (s. o.) bzw. Emanuel-Mendel Bass (RA seit 1775, gest. 1815) und Lazarus- Leser Wallau (gest. 1821), als Stellvertreter Moses Schwarzschild, Jakob Silberkron und Mordechai Nathan Adler (Horovitz, S. 240). <> Bei der Ablegung des Bürgereides 1812 besteht das Rabbinatskol- legium aus: 1. Emanuel Isaac Samst (Bass), 2. Lazarus Hayum Wallau, 3. Salomon Abraham Trier, 4. Moses Jacob Schwarzschild, 5. Jacob Beer Silberkron, 6. Samuel Emanuel Samst (Bass) (RA seit 1785, gest. 1839). <> spätere Dajjanim sind Beer Adler (geb. 1785 in Hannover, gest. 1866), Aron Fuld (1790-1847), Jakob Posen (1772-1849) und nach ihm sein Sohn Lazarus Posen (1803-1865).

(FRANKFURT/MAIN,) Orthodoxer ("konservativer") Rabbiner <> 1876/77 Nach Gründung der or- thodoxen Austrittsgemeinde durch Hirsch (Juli 1876) Gründung eines Rabbinats für die Gemeindeortho- doxen (1877). <> ab 1877 Dr. Markus Horowitz (geb. 1844 in Ladany, Ungarn, gest. 1910), RrVd <> 1910-1922 Dr. Nehemia Anton Nobel (geb. 1871 in Totu, Ungarn, gest. 1922) <> 1922-1937 Dr. Jakob Hofmann (geb. 1881 in Papá, Ungarn, gest. 1956 in Tel Aviv), Stud. Univ. Wien, prom. dort 1919 (Ha- lachische Elemente im Koran), entwickelte die Jeschiwa weiter, Mitglied des Misrachi

(FRANKFURT/MAIN,) Zweiter liberaler Rabbiner <> 1881-1903 Dr. Rudolf Plaut (geb. 1843 in Mackenzell, Kurhessen, gest. 1914), Stud. Leipzig, prom. dort 1867, Rb. in Schwersenz, Posen, 1872-82 lib. Rb. in Karlsbad, RrVd, legt das Amt wegen seiner Erblindung nieder. <> 1903 Dr. Arnold Lazarus (geb. 1877 in Breslau, gest. 1932), RrVd.

(FRANKFURT/MAIN,) Dritter liberaler Rabbiner (Westend-Synagoge) <> 1910-1939 Dr. Georg Salzberger (geb. 1882 in Kulm, Westpr., gest. 1975 in London)

(FRANKFURT/MAIN,) Zweiter konservativer Rabbiner <> 1922- Dr. Jakob Horowitz (geb. 1873 in Lauenburg, gest. 1939 in Holland), mit RA Emanuel Donath (geb. 1888 in Preßburg).

(FRANKFURT/MAIN,) Stiftung Samson Wertheimer (Judengasse 110b) <> 1685-1719 Samuel b. Joseph Schotten (gest. 1719) <> 1724-1763 Moses Löb Isak Kann, wie sein Vorgänger zugleich LR für Hessen-Darmstadt <> 1763-1785 Jakob b. Tewele Schames (gest. 1785) 206

Literatur.- Salomon Adler, Die Entwicklung des jüdischen und des profanen Schul- und Erziehungs- wesens der Juden zu Frankfurt am Main bis zur Judenemanzipation, Phil. Diss. Frankfurt 1925.- Arno Lusiger (Hrsg.), Jüdische Stiftungen in Frankfurt am Main, Fft./M. 1988. Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem, Rep. 77, Tit. 1017, Nr. 21 Die Zacharias Wertheimber'sche Stiftung zu Frankfurt a. M., 1889-1912.

(FRANKFURT/MAIN,) Stiftung Löb Elias Reiß (Judengasse 122) <> Anfang des 19. Jhs: Meir b. Salman Schiff (gest. 1807), Menachem-Mendel b. Izak Samscht (gest. 1815), Leser b. Chaim Wallau (1739-1821)

(FRANKFURT/MAIN,) Philanthropin <> 1804 Gründung zunächst als Elementar-, später auch als Realschule. Deutscher Gottesdienst im Betsaal. <> 1807-1855 Oberlehrer Dr. Michael Heß (1782-1862, Bruder von Mendel Heß), 1807-1811 christl. Lehrer Dr. Joseph Franz Molitor. Reformwirken der Leh- rer-Prediger Joseph Johlson (1777-1851), Dr. Michael Creizenach (1789-1842), seit 1835 Isaak Markus Jost (geb. 1793 in Bernburg, gest. 20. Nov. 1860), seit März 1843 Jacob Auerbach (geb. 1810 in Em- mendingen). 1847 Formierung einer radikalen Reformgemeinde. <> 1855- Oberlehrer Dr. Sigismund Stern (1812-1867)

(FRANKFURT/MAIN,) "Westend-Union" <> 1850 liberale Gemeinde nach amerikanischem Vorbild gegründet; seit 1869 Prediger Leopold Stein <> 1880 Auflösung der "Westend-Union"

(FRANKFURT/MAIN,) Adass Jeschurun <> 1851 Gründung der orthod. "Israelitischen Religionsge- sellschaft", später Adass Jeschurun, mit Unterstützung von Baron Rothschild <> 1851-1888 Samson Raphael Hirsch (geb. 1808 in Hamburg, gest. 1888). <> 1890-1926 Dr. Salomon Breuer (geb. 1850 in Neutra, Ungarn, gest. 17. Juli 1926), sein Assessor Jakob Rosenheim (1870-1965) holt die Zschr. Der Israelit aus Mainz nach Fft. <> 1926-1933 Dr. Joseph Breuer (geb. 1882 in Papá, Ungarn, gest. 19. April 1980 in New York), Sohn des Vorgenannten, 1919 Rb. an der Wertheimerschen Klaus-Synagoge im Ostend. Literatur.- [S. R. Hirsch,] Entwurf der Statuten für die Kehillath Jeschurun zu Frankfurt am Main. Als Manuskript gedruckt, Fft/M. 1856.- [Emanuel Schwarzschild,] Die Angriffe des Herrn Rabbiner Süskind zu Wiesbaden gegen die Statuten der Israel. Religionsgesellschaft zu Frankfurt/M. beleuchtet, Fft/M. 1876.- [Isaak Hirsch,] Heimleuchtung des Herrn Rabbiner Süskind. Von einem 'Paganus', Fft/M. 1876.- Emanuel Schwarzschild, Die Gründung der Israelitischen Religionsgesellschaft zu Frankfurt am Main und ihre Weiterentwicklung bis zum Jahre 1876, Fft/M. 1896.- Robert Liberles, Religious Conflict in Social Context. The Resurgence of in Frankfurt am Main, 1838-1877, London 1985.- Juda Ben-Avner, "lpwlmws `l hrbnwt b`dt ySwrwn dq"q ppd"m bSnwt h`Srym", Sinai 106 (1990), S. 72-79. Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1017, Nr. 19 Die isr. Religionsgesellschaft zu Frankfurt a. M., 1871-1921.

(FRANKFURT/MAIN,) Hausrabbiner bei Baron Wilhelm Carl von Rothschild <> bis 1875 Salomon Posen (geb. 4. Dez. 1808 in Frankfurt/M., gest. 1875 das.) <> 1875-1898 Dr. Seligmann Fromm (geb. 1822 in Großlangheim, Unterfranken, gest. 1898 in Frankfurt) 207

H A M B U R G

Status.- 1612 erster Aufnahmevertrag für portugiesische Juden, deren Privatsynagogen sich 1653 zur Gemeinde "Beth Israel" vereinigen; kein Recht auf öffentliche Ausübung des Kultus. 1627 Niederlas- sung der ersten "hochdeutschen" (i. e. aschkenasischen) Juden in Hamburg unter der Hoheit der se- phard. Gem. Nach einem Urteil des rabbinischen Gerichtshofes in Frankfurt/M. vom 2. Ab 5429 (30. Juli 1669) "sind die Hamburger-Gemeine niemahls befugt, sich einen Rabbiner und Unterweiser zu er- wählen, sondern sie sollen unter dem Gebiete des Rabbiners und Unterweisers der Altonaer-Gemeine stehen [...] Dieses alles soll ewig gehalten werden". Durch Übereinkunft vom 22. Tammus 5431 (30. Juni 1671) Gründung der "Dreigemeinde" Altona-Hamburg-Wandsbek (AHW), die drei Gemeinden er- klären 1672 ausdrücklich ihre Anerkennung des Frankfurter Urteils. Der Oberrb. wird zunächst von 20, seit 1718 von 28 Wahlmännern gewählt, nämlich 17 aus Altona, 6 aus Hamburg und 5 aus Wandsbek. 7. Sept. 1710 "Reglement der Judenschaft in Hamburg", bleibt bis 1842 in Kraft; erwähnt das Oberrt. nicht. Wegen des Widerstandes der Hamburger Bürgerschaft gegen eine offizielle Anerkennung des jüd. Kultus hindert der Senat die Altonaer rabbinische Gerichtsbarkeit zunächst nicht. Die dänische Regie- rung gibt in den Privilegien von Privileg von Friedrich IV, § 6 (18. April 1722), dem Altonaer Rb. die Juridiktion auch für Hamburg. Erst mit Dekret vom 22. Sept. 1732 wird "einer fremden Jurisdiction [...] dergleichen Anlegung des Banns mit andern solchen illegalen Unternehmungen in dieser Stadt künftig vorzukommen injungiret"; im Reglement vom 21. Jan. 1734 wird die Zustellung von Vorladungen nach Altona unter Strafe gestellt, dagegen den Hamburger Ältesten eine freiwilige Gerichtsbarkeit zugestan- den. Im Zuge der Eibeschütz-Affäre wurde im Aug. 1753 die Abtrennung Hamburgs vom Altonaer Rabbinersprengel angeordnet; eine jüdische Versammlung im Jahr 1756 entschied aber mehrheitlich auf Rückkehr. Im "Gottorfer Tractat" vom 27. Mai 1768 zwischen dem Kgr. Dänemark und der Stadt Ham- burg, verzichtet letztere im Separat-Artikel 6 auf die Trennung. 1805 Gründung der Talmud-Tora-Real- schule. 1810 franz. Annexion Hamburgs, 6.300 aschk. und 130 sephard. Juden (größte jüd. Gem. Deutschlands). 26. April 1812 Auflösung der "Dreigemeinde". 18. Febr. 1813 Konsistorium mit ORt nach frz. Recht. 1814 Rtskollegium aus drei Dajanim. 1815 Rückkehr zur Gemeindeverwaltung durch einen Neunervorstand, der sich nach dem Vorbild des Senats durch Kooptation ergänzt. 1815 Israelit. Freischule. 17. Dez. 1817 Gründung des Tempelvereins. Im Dez. 1819 beschließt der Gemeindevorstand die Anstellung eines humanistisch gebildeten rabbinischen Beamten ("More-Zedek") und verleiht die- sem im Juli 1821 die Aufsicht über Schul- und Kultuseinrichtungen mit Ausnahme des Tempels; seine Amtsbezeichnung ist "Chacham". Keine staatl. Aufsicht über das Rabbinat. 1. August 1851 Verordnung über Wahl eines ORs; 1862 Petition von 169 Mitgl., die Gemeinde in Verbände aufzulösen und das Schul- und Armenwesen dem Staat zu übereignen. 1865 Wahl eines Kollegiums von den Steuerzahlern: 9 Liberale, 6 Orthodoxe. 7. Nov. 1867 Statuten: eine Gemeinde und zwei Verbände, nämlich Synagogen- und Tempelverband für getrennten Kultus (Krohn S. 60-62). 19. Apr. 1868 neue Satzung des "Tempels", 20. Aug. 1873 Statut des "Deutsch-Israelit. Synagogen-Verbandes", 1895 Gründung der kons. "Neuen Dammtor-Synagoge e. V."; Satzung des Vereins vom 17. März 1912.- Im Jahr 1932 zählt die DIG 1350 Mitglieder, der Tempel 800 und die Dammtor-Synagoge 360. Rechtsquellen.- (UB HD: J 3745) Hansestadt Hamburg Hamburgische Gesetze und Verordnungen, 1896 (Zeitraum 1814-1891); (UB HD: J 3745-2) Gesetzsammlung, vorhanden ab Bd. 35 (1898). Juristische Literatur.- Gedanken über die Neugestaltung der isr. Gemeinde, Hbg. 1859.- C. Cohen, Oberaufsichts- und Schutzrecht des Staates über die israelitischen Gemeinden, Hbg. 1879 (Klage über 208

zu große Vollmacht des Oberrabbiners; cf. MGWJ 1879, S. 380-384).- Bruno Tannenwald, Die rechtli- chen Verhältnisse der Juden in Hamburg, Hamburg 1911. Historische Literatur.- M. M. Haarbleicher, Aus der Geschichte der Deutsch-Israelitischen Gemein- de in Hamburg, Hamburg ²1886.- M. Grunwald, Hamburgs deutsche Juden bis zur Auflösung der Drei- gemeinde, Hamburg 1904.- Moritz Stern, Vorstandsprotokolle der Hamburger isr. Gemeinde, Berlin 1938.- Helga Krohn, Die Juden in Hamburg 1800-1850. Ihre soziale, kulturelle und politische Entwick- lung während der Emanzipationszeit, Fft./M. 1967.- Helga Krohn, Die Juden in Hamburg 1848-1918, Hbg. 1974.- Stephen M. Poppel, "The Politics of Religious Leadership. The Rabbinate in 19th Century Hamburg", LBIYB 28 (1983), S. 439-470.- Lorenz (Hrsg.), Die Juden in Hamburg z. Z. der Weima- rer Republik. Eine Dokumentation, Teil I, Hbg. 1987, S. 586. Akten (G).- CAHJP Jerusalem, AHW 344 Prozeß der Liquidationskommission gegen OR Anschel Stern, 1870-1872.- 534 Talmud-Tora-Schule: prinzipielle Äußerungen des geistlichen Beamten Chacham Jsaak Bernays, 1822, 1827; Lektionsplan 1827.- 543 Acta betr. Rabbiner, a) Bernays, 1821- 1829, b) Rabbinerwahl 1849-51 (2 Fasz.), c) Stern, 1851-1888, d) Dr. Spitzer 1914-1919, e) Rabbinat 1922-1937.- 545 Dajanim und Rabbinatsverweser, 1820-1865.- StA Hamburg Cl. VII, Lit. Hf, Nr. 5, Vol. 1a Reglement der Judenschaft in Hamburg, 1710.- Cl. VII, Lit. Hf, Nr. 5, Vol. 4a, Fasc. 2 Supplica der Ältesten in den Gemeinen der Hochteutschen Judenschaft um Verhütung des Einschleusens fremder Ju- den, 1804.- Cl. VII, Lit. Lb, Nr. 18, Vol. 7a, Fasc. 17 Gesetz betr. die Aufhebung des mosaischen Rechts für Matrimonial-, Testaments und Erbschaftssachen der hiesigen Israeliten, 1. Juni 1864.- Fasc. 19 Das Gesetz über die Verhältnisse der hiesigen isr. Gemeinde, 7. Nov. 1864.- Cl. VII, Lit. Lb, Nr. 18, Vol. 7b, Fasc. 1, Invol. 2 Acta wegen Anstellung des zu Mainz privatisirenden jüd. Gelehrten Isaac Bernays als geistlichen Beamten bei der hiesigen Deutsch-Israelitischen Gemeinde mit Genehmigung des Senats, 1821.- Invol. 9 Acta wegen Anstellung des bisherigen Predigers der isr. Gem. zu Bad Homburg, Anschel Stern, als Oberrabbiner der hiesigen Deutsch-Isr. Gemeinde, 1851.- Invol. 25 Mittheilung des Deutsch- Israel. Gemeindevorstandes von dem Ableben des Oberrabbiners Stern und von der Beauftragung des Herrn Dr. Samson Philipp Nathan mit der Vollziehung der Copulationen innerhalb des Synagogen-Ver- bandes, 1888. Adj. von der Wahl des Marcus Hirsch aus Prag, mit Abschrift des Contractes des Vorstan- des des deutsch-isr. Synagogen-Verbandes mit demselben; seine Amtseinführung, sein Ableben, 1888- 89, 1909.- Invol. 29b Wahl des Dr. Samuel Spitzer in Miskolz (Ungarn) zum Oberrabbiner des Dt.-Isr. Synagogen-Verbandes u. Teilnahme des Herren Senator Dr. von Melle u. Senatssecretär Ludwig an der Feier der Amtseinführung, 1909-1910.- Cl. VII, Lit. Lb, Nr. 18, Vol. 7b, Fasc. 2, Invol. 1 Die isr. Tal- mud-Tora-Armenschule, 1831-32.- Cl. VII, Lit. Lb, Nr. 18, Vol. 7b, Fasc. 3 Invol. 1 Über Eide, 1819, 1821, 1829.- Invol. 5 Acta betr. die von dem Dr. Salomon beantragte und von dem Gesundheit-Rath un - terstützte Abschaffung der Procedur der s. g. Meziza oder des Blut-Aussaugens bey der Beschneidung, welche, trotz der Geneigtheit der Gemeinde-Vorsteher, bey dem Widerspruche des orthodoxen jüd. Geistlichen Bernays nicht hat verfügt werden können, 1847.- Jüdische Gemeinde Nr. 529 Diverse Papie- re, das Krankenhaus betr. (u. a. Festansprache des ORs M. A. Hirsch 1891), 1809-1939.- Nr. 571b Gra- tulationsalbum zum 25jährigen Amtsjubiläum des Predigers am Neuen Israelitischen Tempel Dr. Gott- hold Salomon, 1843.- Nr. 571c Briefwechsel des Predigers Dr. Gotthold Salomon betr. Predigtamt und Kultusangelegenheiten, 1840-57 (1815).- Nr. 662 Erwerb des Friedhofs Ohlsdorf (u. a. Konflikt des Ge- meindevorstandes mit dem OR Stern; Gutachten des ORs Stern 1879), 1877-1886.- Nr. 666 Verhandlun - gen über die Anlegung eines jüdischen Begräbnisplatzes in Ohlsdorf (u. a. Gutachten des ORs Anschel Stern 1879), 1878-82.- Nr. 696 Geburtsregister Hamburg 1811-1865.- Nr. 702 Heiratsregister, mit Index, 1816-1867.- Nr. 725 Leichenregister, mit Index, 1816-1868.- Nr. 710 Trauungsurkunden, ausgestellt von Dr. Paul Rieger, Prediger des Israelitischen Tempelverbandes, 1902-15.- Nr. 718 Diverses betr. Trauun- gen (u. a. Konflikt Dr. von Porten mit Bernays wg. Chalitza 1848), 1812-65.- Nr. 739 Mischehen, Prose- lyten und Taufen (u. a. wichtige Gutachten und Berichte von Bernays 1832, Holdheim 1834 und Dr. Heß 209

1843, A. Geiger 1854), 2 Bde, 1832-68, 1876-1911.- Nr. 755b E. Duckesz, Zur Genealogie von S. R. Hirsch (aus JJLG 1926).- Nr. 889 Gutachten von Prof. J. D. Michaelis, Göttingen, über die Bibliothek des verstorbenen Prager ORs David Oppenheimer, veröffentlicht in Soncino-Blätter (Film Nr. HM 9402), 1775.- Nr. 898 Korrespondenz mit dem Allg. Rabbinerverband Deutschlands, 1907-25.- Nr. 1020 Entwürfe und Konzepte zu halachischen Erörterungen und Responsen (u. a.) - Briefe und Papiere - min - dest zum Teil vermutlich aus dem Nachlaß von OR Akiba Wertheimer, 2 Bde, 1806-1835 (und später). Akten (S).- LA Schleswig Abt. 65 Nr. 3802 [=CAHJP HM2/1017] Wahl eines OR, 1821. Archiv.- Staatsarchiv, Kattunbleiche 19, 22041 Hamburg, Tel. 040-3681-3200; geöffnet Mo-Di 9-13 Uhr, Mi 9-18 Uhr, Do-Fr 9-16 Uhr.

HAMBURG Portugiesische Gemeinde Akten (S).- StA Hamburg Cl. VII, Lit. Hf, Nr. 3, Vol. 2 Acta das Catholische Exercitium religionis in Altona und Hamburg betr., de 1604 usque ad 1635.- Cl. VII, Lit. Hf, Nr. 5, Vol. 3a, Fasc. 1-7 Portugiesi- sche Juden in Hamburg, 1607-18. Jh.- Vol. 3c Acta in Sachen der Altonaischen Portugiesischen Juden contra die Hamburgischen Juden-Ältesten der Portugiesischen Nation betr. das Verbot des Bades, Rabbi- ners, Vorsingers und Begräbnisses, 1757ff. – Cl. VII, Lit. Lb, Nr. 18, Vol. 7a, Fasc. 16 Gemeinde-Verfas- sung der Portug.-Jüd. Gemeinde, 1837.- Fasc. 20, Statuten der Port.-Jüd. Gemeinde, 8. Juli 1864.

(HAMBURG,) Oberrabbinat der Deutsch-Israelitische Gemeinde <>´1812 (5. April) Gründung der selbst. Gemeinde <> 1813-1814 Lase Berlin (geb. 1740 in Berlin, gest. 1814) <> 1814-1821 Rabbinats- kollegium der drei Dajanim Baruch Oser (geb. 1743 in Prag, gest. 1823; seit 1784 RA in Hamburg), Michael Speyer (Schwiegersohn des Raph. Cohen, gest. 1822) und Moses Jakob Jaffe (gest. 1823). <> 1821-1849 "Chacham" Isaak b. Jakob Bernays (geb. 1792 in Mainz, gest. 1. Mai 1849) <> 1851-1888 Dr. Anschel Stern (geb. 1820 in Steinbach, Kurhessen, gest. 1888), zuvor in Bad Homburg. <> 1889- 1909 Dr. Mordechai Amram (Marcus) Hirsch (geb. 1833 in Tisza-Beö, Ungarn, gest. 1909), zuvor Oberrab. von Prag. Vereinigungspartei. 1907 wurde außerdem Dr. Nehemia Anton Nobel (1871-1922) vom RS Berlin berufen. <> 1909-1934 Dr. Samuel Spitzer (geb. 1872 in Ungarn, gest. 1934) <> 1934- 1941 Dr. Joseph Carlebach (geb. 30.1.1883 in Lübeck, ermordet 26.3.1842 bei Riga), orthodox. <> Nach dem Holocaust entstand in den 1950er Jahren wieder ein Rt in Hamburg, bekleidet von Dr. Lud- wig Salmonowicz, dann von H. I. Gruenewald, Landesrabbiner für Hamburg/Niedersachsen/Schles- wig-Holstein.

(HAMBURG,) Israelitischer Tempel-Verband. Erster Prediger, seit Nov. 1921 "Oberrabbiner" des Vereins <> 1818 Gründung des "Neuen Tempelvereins" <> 1818-1842 Prediger Eduard Kley (1789- 1867) <> April 1840-1866 Prediger Dr. Naphtali Frankfurter (geb. 1810 in Oberdorf, Württ., gest. 1866) <> 1867-1882 Dr. Max Sänger (geb. 1821 in Laupheim, Württ., gest. 1882) <> 1883-1922 Dr. David Leimdörfer (geb. 17.9.1851 in Hlinik, Ungarn, gest. 4. Nov. 1922), RrVd <> März 1923-1926 Dr. Friedrich Schlomo Rülf (1896-1976), will den "erstarrten" Kultus wieder hebraisieren, wirkt nach Mißerfolg 1926-29 in Bamberg, 1929-34 in Saarbrücken, 1935 nach Palästina. <> 1926-1928 Dr. L. Lubasch <> Jan. 1928-1938 Dr. Bruno Italiener (geb. 1881 in Burgdorf bei Hannover, gest. 1956 in London), JTS. Juristische Literatur.- Statuten: 1868 (19. April), 1924 (2. März), 1929 (18. Apr.) Historische Literatur.- Gotthold Salomon, Kurzgefaßte Geschichte des Neuen Israelitischen Tempels in Hamburg während der ersten 25 Jahre seines Bestehens, Hamburg 1844.- David Leimdörfer, "Der Hamburger Tempel und seine ersten Prediger", Liberales Judentum 10 (1918), S. 73-76.- Bruno Italiener 210

(Hrsg.), Festschrift zum hundertzwanzigjährigen Bestehen des Israelitischen Tempels in Hamburg 1817- 1937, Hamburg 1937.- Akten (G).- CAHJP Jerusalem AHW 571 fasc. III Statuten 1868. Akten (S).- StA Hamburg Cl. VII, Lit. Lb, Nr. 18, Vol. 7b, Fasc. 4 Tempelverein: 14 Akteneinheiten.

(HAMBURG, Israelitischer Tempel-Verband,) "zweiter Prediger" <> 1819-1862 Dr. Gotthold Salo- mon (geb. 1784 in Sandersleben, gest. 1862) <> 1889-1902 Dr. Caesar Seligmann (geb. 1866 in Land- au, Pfalz, gest. 1950 in London), JTS <> 1902-1908 Dr. Paul Rieger (geb. 1870 in Dresden, gest. 1939 in Stuttgart), JTS <> 1908-1922 Dr. Jacob Sonderling (geb. 1878 in Lipine, Oberschlesien), JTS

(HAMBURG,) Neue Dammtor-Synagoge e. V. <> 1895- Dr. Max Grunwald, gibt seit 1897 die Mit- teilungen der Gesellschaft für jüdische Volkskunde heraus <> 1903-1917 Dr. Abraham (Albert) Lö- wenthal (geb. 1868 in Posen, gest. 1928), RS Berlin. <> 1917-1922 Personalunion mit dem Tempel, von wo Dr. Leimdörfer und Dr. Sonderling als Prediger kommen. <> 1922-1938 Dr. Paul Holzer (1892- 1961), JThS, Dozent am Hambg. Jüd. Lehrhaus.

(HAMBURG,) Klausstiftung, Erster Klausrabbiner <> 1754 Gründung der Alten, 1757 der Neuen Klaus, 1798 Vereinigung zur Stiftung "Vereinigte Alte und Neue Klaus". Das erste Klausgebäude, gele- gen Peterstr. 18 im Hof, brannte Okt. 1848 ab; das zweite wurde erbaut 1853 Peterstr. 17a und 1908 ver- kauft; das dritte wurde eingeweiht 28. Sept. 1905 in Rutschbahn 11a. <> -1846 Maier b. Pesach Hess (gest. 1846) <> 1849-1868 Mordechai Michael Jaffe (geb. 1803 in Krotoschin, Posen, gest. 1868) <> 1868-1873 Gottlieb Moses (1825-1873) <> 1873-1900 Mosche Frieden (geb. 1837 in Komorn, Ungarn, gest. 1900) Literatur.- Irmgard Stein, Jüd. Baudenkmäler in Hamburg, Hbg. 1984, S. 89-91.- Wegweiser zu den ehem. Stätten jüd. Lebens oder Leidens in Hamburg, Bd. III, Hbg. 1989, S. 77-81. Akten (G).- CAHJP Jerusalem AHW 546 Klausrabbiner, 1833-1859.- 551 Vereinigte Alte und Neue Klaus, 1760, 1840-1913. Akten (S).- StA Hamburg Cl. VII, Lit. Lb, Nr. 18, Vol. 7b, Fasc. 2, Invol. 37d Zuschreibung von Hy- pothekposten und Grundstücken an "Die vereinigte alte und neue Clause" in der hiesigen deutsch-israe- litischen Gemeinde, 1871-72.

(HAMBURG, Klausstiftung,) Zweiter Klausrabbiner <> bis 1845 Josef Hanover (gest. 1845) <> 1845-1900 Getschlik Schlesinger (geb. 1813 in Flehingen, Baden, gest. 1900)

(HAMBURG, Klausstiftung) Dritter Klausrabbiner <> bis 1810 Seligmann b. Salomon <> 1810- 1849 Salomon Dreyfuss (geb. in Weinheim [im Elsaß?], gest. 20. Okt. 1849) <> 1850-1865 Eisik Berlin (geb. 1793 in Hamburg, gest. 1865) <> 1865-1878 Löb Salomon (gest. 1878)

(HAMBURG,) Stiftung Daniel Jechiel Wallich "Ohel Jechiel" <> 1798 als Stiftung konstituiert in der 1. Elbstraße [= Neanderstr.] 2-5 mit zwei Rabbinaten, 19. Mai 1889 Einweihung des Neubaus. <> bis 1789 Jitzchak Itzik Warter (gest. 1798) aus Posen <> bis 1811 Ascher Lipman Neustedel <> ... <> bis 1876 Chaim Norden <> 1876-1887 Israel Gabrielowitz (geb. 1810, gest. 1887) <> bis 1904 Chaim Weiss (geb. 1843 in Deterke St. Miklos, Ungarn, gest. 1904) 211

Literatur.- Irmgard Stein, Jüdische Baudenkmäler in Hamburg, Hbg. 1984, S. 91-92. Akten (G).- CAHJP Jerusalem AHW 606 Leihweise Überlassung von Kultgegenständen der D. S. Wallich'schen Klausstiftung an die Dammtor-Synagoge, 1895. Akten (S).- StA Hamburg Cl. VII, Lit. Lb, Nr. 18, Vol. 7b, Fasc. 2, Invol. 79 Erteilung einer Beschei- nigung an den Hausmakler E. Hirsch, daß die Jechiel Wallich'sche Klausstiftung eine Stiftung nach al- tem Hamburgischen Recht ist, 1924-31.

(HAMBURG,) Stiftung Levin Salomon <> Gebäude am Alten Wall, bei Stadtbrand 1842 vernichtet; lange Zeit ohne festes Domizil, im 20. Jh. im Haus Hallerstr. 25 beheimatet <> Mosche Berlin, erster Klausrabbiner <> bis 1830 Lipmann Daus aus Graetz <> bis 1857 Mosche Eger Schlesinger aus Mattersdorf <> 1858-1863 Schmuel Igstetter aus Wiesbaden <> 1858-1878 Chaim Nathansohn (geb. 1814 in Buk, Posen, gest. 1878) <> 1880-1899 Jeschaja Wohlgemuth (geb. 1820, gest. 1899) <> bis 1885 Ascher Anschel Lichtenstein (geb. 1808, gest. 1885) <> 1889-1900 Ruben Fink (geb. in Benzin in Polen, gest. 1900) <> 1900-1906 Vertreter Simon Zuckermann (gest. 1906) Literatur.- Irmgard Stein, Jüdische Baudenkmäler in Hamburg, Hbg. 1984, S. 92-93. Akten (G).- CAHJP Jerusalem AHW 552 Levin-Salomon-Klaus, 1844-1857.- 553 Bewerbungen um die durch den Tod des Klaus-Rabbiners Wohlgemuth freigewordene Stelle eines Rabbiners der Levin- Salomon-Klaus, 1899-1900. Akten (S).- StA Hamburg Cl. VII, Lit. Lb, Nr. 18, Vol. 7b, Fasc. 2, Invol. 15 Wahl eines Klausrabbi- ners der Levin-Salomon-Stiftung, 1858-59; Aufhebung der Stiftung, 1939.

(HAMBURG,) Jeschiwa e. V. <> 1920-1938 S. J. Rabinow

H A N N O V E R

Status.- LRte im Fürststift Hildesheim (1607 begründet, 1809 Konsistorialbezirk des Westphäl. Kgrs.), in Hannover (Privileg vom 10. März 1687; 1588-1808 Ansiedlung nur in der Neustadt erlaubt), im Ftm. Ostfriesland (1736-1808 in Aurich, 1810 zum Konsist. Amsterdam geschlagen, 1814 LRt in Emden mit Einschluß des Ftms. Osnabrück) und in Hameln (nur 1761-1782).- 15. April 1831: Dienst- vorschriften für die in Hannover (für 3 Landdrosteien) in Emden (2 Landdr.) und in Hildesheim (1 Landdr.) einzusetzenden LR, gedruckt u. d. T. Instruction für den Land-Rabbiner zu Hannover, 1831; Gesetz vom 30. Sept. 1842 über die Rechtsverhältnisse der Juden, regelt LRte (Gesetzsammlung für das Kgr. Hannover, 1. Abt., S. 211); 19. Jan. 1844 "Bekanntmachung, das jüdische Synagogen-, Schul- und Armenwesen betreffend", legt Qualifikation und Wahlmodus der Rr fest (Gesetzsammlung, 1. Abt., S. 43ff; Is. Freund, S. 64ff.); Schaffung kurzlebiger Rte in Stade (für die Herzogtümer Bremen und Verden) und in Celle.- 31. Dez. 1860 allg. Synagogenordnung.- 1866 preuß. Annexion verändert den Rechtssta- tus nicht. Rechtsquellen (UB HD: J 3544) Kgr. Hannover, Sammlung der Gesetze, Verordnungen etc. 1818- 1866. Juristische Literatur.- Abraham Löb, Die Rechtsverhältnisse der Juden im ehemaligen Königreiche und der jetzigen Provinz Hannover (Diss. Göttingen), Fft./M. 1908. Historische Literatur.- S. Gronemann, Predigt zu seinem 25jährigen Amtsjubiläum, Hannover 1909, schreibt S. 6: "Und so ist unsere Gemeinde eine einheitliche Gemeinde geblieben, und es ist ihr Stolz 212

und wird hoffentlich es bleiben, daß sie unter allen großen Gemeinden fast die einzige ist, in der alle ihre Angehörenden bei aller Verschiedenheit der Gesinnung und Lebensführung zu gemeinsamer An- dacht sich zusammenfinden, durchdrungen von der Ueberzeugung, daß für Israel nur Segen erblüht in der Einheit"; alles kommt darauf an, daß der Gottesdienst traditionell, aber ästhetisch ansprechend ge- staltet werde und daß der Rabbiner sich "nicht stellen wolle in den Dienst einer Partei, sondern über den Parteien stehen, der ganzen Gesamtheit angehören wolle".- Samuel Freund, Ein Vierteljahrtausend Hannoversches LRt 1687-1937, Hannover 1937.- Zwi Asaria-Helfgott, "Zur Geschichte des LRts in Hannover", Udim 4 (1974), S. 25-30.- Zvi Asaria, Die Juden in Niedersachsen von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart, Leer 1979, S. 38-42 (Hannover), 184-185 (Stade), 246-260 (Emden), 336-340 (Hil- desheim), 378-381 (Göttingen).- Peter Schulze, "LRt und LR in Hannover 1687-1938", in: "... daß die Juden in unseren Landen einen Rabbiner erwehlen ..." Beiträge zum 300. Jahrestag der Errichtung des Landrabbinats Hannover am 10. März 1687, Hannover 1987. Akten (S).- HStA Hannover Hann. 113 A Nr. 484 Übersendung der Gesetzessammlung an die Land- rabbiner, 1846-1863.- Hann 122a Nr. 4202 [olim XVII 374c] Beibehaltung des Hannoverschen Instituts der Landrabbiner, 1873-1924.- Nr. 4207 [olim XVII 374h] Gebührentaxe für die Landrabbiner, 1871- 1916.- Nr. 4209 [olim XVII 374k] Entschädigung der Landrabbiner für den Ausfall von Trauungsgebüh - ren infolge des Gesetzes vom 9. März 1874, 1875-1882.- Nr. 4210 [olim XVII 374l] Pensionsverhältnis- se, 1890.- Hann. 131 Nr. 2 und 3 Instruktionen an das Landrabbinat, 1829-1896.- Nr. 7 Synagogenord - nung, 1831-1889.- Nr. 17 bis 19 Landrabbinatskasse, 1831-1869.- Nr. 20 Repartition, 1846-75.- Nr. 21 Einnahmen aus der Landrabbinatskasse, 1838-71.- Dep. 103 Bestand IV 5 Paket 513 GG Nr. 8, 1268 Gesuch des Dr. Philippson wegen Errichtung einer jüdischen Fakultät für Deutschland, 1860. GStA Berlin-Dahlem Rep. 76 III, Sect. 21, Abt. XVI, Nr. 1 (und Beiheft) Das israelitische Kultus- und Schulwesen in der Provinz Hannover, 5 Bde. 1866-1921.- Rep. 84a [Justizministerium], I Po, Nr. 8 Das Judenwesen in Hannover, 1867-1869. Archiv.- Niedersächsisches Hauptstaatsarchiv, Am Archiv 1, 30169 Hannover, Tel. 0511-106-0 , ge- öffnet Mo, Mi, Fr 8-16 Uhr, Di, Do 8-18.30 Uhr. Da ein Teil der Bestände in Padberg gelagert sind, ist eine schriftliche Vorbestellung ratsam. Universität. Universitätsarchiv Göttingen, Goßlerstr. 12a, 37073 Göttingen (Postfach 3744), Tel. 0551-394323 oder 395309, geöffnet Mo-Fr 8-11.30 Uhr.

AURICH fürstl. Landesrabbinat für Ostfriesland, von der Gemeinde nicht anerkannt <> 1736-1740 Aron Abrahams Beer, 1685 als Hoffaktor und Münzpächter nach Aurich gekommen, vom Fürsten zu- gleich zum Rabbiner ernannt <> 1740-1777 Abraham Beer, dessen Sohn <> 1777-1808 Isaak Beer, dessen Sohn, Ernennung durch den Landesfürsten gegen den Widerstand der Gemeinde. <> 1810 zum Konsistorium Amsterdam geschlagen Literatur.- G. Eggersglüß, "Das Amt des LRs und Parnaß der ostfriesischen Judenschaft bis 1808", Ostfriesland Jg. 1977, S. 9-12.- Herbert Reyer und Martin Tielke (Hrsg.), Frisia Judaica, 3. Aufl. 1991.

BREMERVÖRDE, 1848 STADE, 1853 GEESTEMÜNDE Landesrabbinat Stade <> 1842 Rabbinats- gründung <> 1845-1860 Dr. Aaron Heilbut (geb. in Altona, gest. 1860 in Wiesbaden) <> Danach zu Hannover. Akten (G).- CJ Berlin, 75 B Sta 1 Landesrabbinat. 213

Akten (S).- HStA Hannover Hann. 122a Nr. 4223 [olim XVII 375k] Der Landrabbiner für den Land- rabbinatsbezirk Stade, 1882-1937.- Nr. 375l Beschwerden über Abgaben und Lasten im Rabbinatsbezirk, 1875-1912.

CELLE Ortsrabbinat <> 1844-1848 Moritz Meyer Eller (geb. 1801 in Mannheim, gest. 4. Jan. 1848) <> vor 1858 – 1883 Dr. Wolf Sophar (geb. 1806 in Altona, gest. 5. Aug. 1883 in Bad Wildungen) Literatur.- Zur Geschichte der Juden in Celle. Festschrift zur Wiederherstellung der Synagoge, hrsg. v. Stadt Celle, Celle 1974. Akten (S).- HStA Hannover Celle Br. Arch. Des. 131 [Herzogtümer Bremen-Verden] Tit. 22 [Juden] Nr. 1 Generalia, u. a. über Landrabbiner, 1723-1757.- Nr. 2 Gesuch des hiesigen Landrabbiners Levi Jo- sua, daß die in den Herzogthümern Bremen und Verden befindliche Juden in Ansehung der Beobachtung ihrer Gesetze seiner Aufsicht in eben der Maße wie die übrige Judenschaft in den hiesigen Landen über- geben werden möchten, 1782.

EMDEN Unterrabbinat, 1813 Konsistorial-Oberrabbinat im Ksr. Frankreich, 1831 Landesrabbinat für Ostfriesland und Osnabrück <> ca. 1760-1778 Abraham b. Moses Halevi Chelm, wechselt nach Hildesheim <> 1778-1784 Meyer Arens aus Glogau, wechselt nach Königsberg <> bis 1784 Gedalja b. Israel Lipschütz (1746-1826), aus Kleve <> 1791-1810 Baruch Köslin (gest. 1810) aus Berlin, zuvor in Glogau <> 1814-1839 Abraham-Heymann b. Arie-Löb Löwenstamm (geb. 1775 in Breslau, gest. 1. Schewat 1839). Nach seinem Tod wird die Neuwahl zwei Jahre lang verzögert. <> 1841-1847 Sam- son Raphael Hirsch (geb. 1808 in Hamburg, gest. 1888 in Frankfurt).<> 1848-1850 Dr. Joseph Isaak- sohn aus Frankfurt/Oder <> 1852-1870 Dr. Hersch Hamburger (gest. 12. Juli 1870), zuvor Rb. in Böh- misch-Leipa <> 1870-1874 Verwaltung durch Oberlehrer Dr. Krone in Aurich <> 1874-1892 Dr. Peter Buchholz (geb. 1838 in Bomst, Posen, gest, 25. September 1892), JTS <> 1892-1911 Dr. Jonas Löb (geb. 1849 in Pfungstadt, Ghzm. Hessen, gest. 4. Juni 1911), RS Berlin <> 1911-1921 Dr. Moses Hoff- mann, Sohn des Dr. David Hoffmann vom RS Berlin; geht später nach Breslau <> ab 1921 Dr. Samuel- Chaim Blum (1883-1951) Literatur.- Max Markreich, "Das Memorbuch der Judengemeinde in Emden", Jahrbuch für die jüdi- schen Gemeinden Schleswig-Holsteins 5 (1933/34), S. 29f. Akten (G).- CAHJP Jerusalem Inv. 1034 Porträt und Nekrolog Dr. Jona Löb (gest. 1911)- CJ Berlin, 75 A Es 2 Nr. 2 Amtseinführung Landesrabbiner Dr. P. Buchholz 1875.- Nr. 15 Konfirmationsgebühren für den Landesrabbiner 1862-73.- 75 A So 1 Nr. 2 Sögel im Reg-Bez. Osnabrück: Wahl und Vertretung des Landesrabbiners 1892f. Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Gen. Dir. Ostfriesland, Tit. 93, Nr. 15 Die bei der jüdischen Ge- meinde in Emden vorgefallenen Streitigkeiten über die Erwählung eines Moreth-Zedecus oder Unter- Rabbiners, 2 Bde., 1758-1790. – HStA Hannover Cal. Br. 24 Nr. 4713 Die von der Kaiserlich Östereichi- schen Gesandtschaft zu Hannover erbetene Auskunft über den Rabbiner S. R. Hirsch in Emden, 1846.- Hann. 113 K I Nr. 621 und Hann. 130 Nr. 99 Der Antrag des Landrabbiners Hamburger zu Emden in bezug auf die religiöse Fürsorge für jüdische Gymnasialschüler, 1852.- Hann. 122a Nr. 4226 [olim XVII 375n] Der Landrabbiner für den Landrabbinatsbezirk Aurich-Osnabrück zu Emden, 1870-1928.- Nr. 4227 [olim XVII 375o] Errichtung einer Landrabbinatskasse, 1892.- Nr. 4228 [olim XVII 375p] Büro- und Portokosten, 1889-1890.- Nr. 4230 [olim XVII 375r] Beschwerden über Lasten und Abgaben, 1868- 1888.- Nr. 4231 [olim XVII 375s] Verschiedene Beschwerden aus dem Landrabbinatsbezirk, 1868-1923. – StA Aurich, Rep. 21a, M 8562 Personalia LR S. R. Hirsch. – StadtA Emden, I. Registratur, Nr. 187 [=Mic. HM 820] Wahlen des More-Zedek (Vize-Rabbiner) in Emden und Amtseinsetzung des Abraham 214

Moses Levi, 1758-1761.- Nr. 628 [=Mic. HM 850] Bestrafung von Gerüchten über den angeblich unsitt- lichen Lebenswandel des More-Zedek, 1769.- III. Registratur, Nr. 119 Antrag des Landrabbiners Löwen- stamm auf Führung von Standesregistern, 1831-1842.- Nr. 120 Statut der Emder Judengemeinde, 1780- 1847.- Nr. 150 Bildung eines isr. Konsistoriums für die Departements Oster-Ems, Ober-Ems und Weser- mündung; Wahl des A. L. Löwenstamm, zuvor in Meseritz, zum Oberkonsistorialrabbiner, 1813.- Dezi- malregistratur, IV Dc [Verwaltungspolizei-Judensachen-Synagogensachen] Nr. 4 [=Mic. HM 874] Wahl eines Landrabbiners anstelle des verstorbenen Landrabbiners Dr. Hamburger: 25 Bewerbungen, 1874 (68 Bl.).- Nr. 10 [=Mic. HM 875] Ableben LR Hamburger und Wahl Dr. Buchholz aus Stargard i. P. ge - gen Dr. Gronemann aus Strasb./Westpr. und Dr. Wedell aus Posen, 1870-1886.- Nr. 13 [=Mic. 875A] Personalia Dr. Löb aus Rawitsch, gewählt gegen Dr. Bähr aus Prenzlau und Dr. Wreschner aus Samter, 1893-1911.- Nr. 14 [HM 875B] Ableben Dr. Löbs und Wahl Dr. Hoffmanns aus Randeck, Ausscheiden Dr. Hoffmann und Wahl Dr. Blum, 1911-1922.- IV Db Statuten und Statutenänderungen, 1858-1911. Archiv. Staatsarchiv Aurich, Oldersumer Str. 50, 26603 Aurich, Tel. 04941-176660.- Stadtarchiv Em- den, Rathaus am Delft, Neutorstr., 26721 Emden, Tel. 04921-87478.

GÖTTINGEN Stadtrabbinat <> 1884-... Dr. Löwy, HWJ <> 1888-1904 Dr. Benno Jakob (geb. 1862 in Frankenstein, Oberschlesien, gest. 1945 in London), JTS <> 1904-1908 Dr. Jakob Sonderling (geb. 1878 in Lipine, Oberschlesien, emigriert in die USA), JTS <> 1908-1922 Dr. Siegfried Behrens (geb. 1876 in Rethem, deportiert), JTS, RrVd <> 1924-1929 Dr. Heimann Auerbach (geb. 1880 in Ko- nin, Polen, gest. 1957), JTS <> bis 1933 Dr. Finkelscherer <> 1933-1935 Dr. Manfred Rosenberg (geb. 1908, gest. 1980 in Israel), HWJ <> 1935-1938 Dr. Hermann Ostfeld [Chermon] (geb. 1912, lebt in Ramat-Gan, Israel), HWJ Akten (S).- HStA Hannover Hann. 74 Göttingen O Nr. 7 [=Mic CAHJP HM2/4873/2] Anstellung der Landrabbiner, deren Anordnungen und Befugnisse, 1721-1804.- Nr. 8 [=Mic CAHJP HM2/4968] Juris- diktion des Landrabbiners (Akte aus Bovenden), 1729-1815.- Hann. 80 Hann. I A Nr. 474 Übergang Göttingens vom Landrabbinat Hannover zu Hildesheim, 1842-1846.

HAMELN ehem. Landesrabbinat <> bis 1749 Elieser-Leser Langenzahn <> bis 1751 Nahan b. Löw Hamel <> bis 1761 Joseph b. Simeon Levi <> bis 1782 Moses Jehuda Selkeli <> Danach erlo- schen. Akten (G).- CAHJP Jerusalem, S 50, Nr. 1 Landrabbiner, 1773.- CJ Berlin, 75 A Ha 6 Nr. 3 Besol- dung des Landrabbiners 1761, 1809, 1839. Akten (S).- HStA Hannover Hann. 74 Hameln VI B Nr. 2 Wahl, Anstellung und Geschäftsführung der Landrabbiner im Allgemeinen, 1761.- Nr. 4 und 10 Das jüd. Synagogen-, Schul- und Armenwesen, 1804 und 1825.

HANNOVER Landesrabbinat <> 1687 Gründung des Landesrabbinats <> 1687-1703 Joseph b. Meschullam Süsel Kohen aus Osterode, Bankunternehmer <> 1704-1735 Joseph Meyer Friedberg (1636-1735) aus Hessen <> 1737-1755 Isaak-Selig Caro, zuvor in Kalisch und Posen <> 1755-1758 Abraham Meyer Cohen <> 1761-1789 Arje-Leibusch b. Jakob-Josua [Berenstein] (geb. 1715, gest. 6. März 1789) <> 1789-1802 Issaschar Berisch b. Arjé-Löb Berenstein (geb. 1747 in Frankfurt/M., gest. 25. Nov. 1802). <> 1802-1810 Interimsverwaltung durch die drei Stiftsrabbiner der "Michael Davi- dischen Stiftung", Isaak Salomon Wilner (gest. vor 1808), Michael Meyer Frensdorff (gest. 1810) und Marcus Bär Adler <> ca. 1810-1830 RV Marcus Bär Adler (geb. in Fft./M., gest. 1831); Kandidaten bei der Wahl Juli 1929 sind außer N. Adler Ettlinger aus Mannheim und Wolfsohn aus Hildesheim. <> 215

1830-1845 Dr. Nathan Marcus Adler (geb. 1803 in Hannover, gest. 26. Jan. 1890 in Brighton), Sohn des Vorgenannten. <> 1845-1882 Dr. Salomon-Ephraim Meyer (geb. 1819 in Hannover, gest. 6. Juli 1882) <> 1884-1918 Dr. Selig Gronemann (geb. 1843 in Garz a. d. Oder, gest. 6. März 1918), JTS, RrVd <> Sept. 1924-1939 Dr. Samuel Freund (geb. 1868 in Gleiwitz, gest. 1939), JTS, RrVd Akten (G).- CAHJP Jerusalem D/Ha1,3 Memorbuch der Gem. Hannover, 17.-19. Jh. (Kopie). Akten (S).- HStA Hannover Hann. 52 [Kgr. Westphalen] Nr. 1539 Isr. Kirchenwesen im Dept. Leine, 1810-1812.- Hann. 71 [Justizkanzlei und Obergericht] B Nr. 695 Der Vertreter der jüdischen Gemeinde zu Hannover, Landesrabbiner Adler gegen den Postboten Sonntag in Hannover wegen des Rechts, das Regenwasser vom Tempel in die Gosse der Nachbarhäuser in der Bäckerstr. zu leiten, 1832-1838.- Hann. 74 Burgdorf Fach 88 Nr. 2 Beiträge der Schutzjuden zur Besoldung des Landrabbiners und zur Erhaltung der jüdischen Armen in der Irrenanstalt, 1831-1847.- Nr. 3 idem 1848-1887.- Hann. 74 Burg- wedel Nr. 965 und 2074 idem, 1831-1846.- Hann. 74 Dannenberg Nr. 2141 [olim VIb 6] und 2151 [olim VIb 16] Die Beiträge der Juden zur Landrabbinatskasse, 1831-97.- Hann. 74 Diepholz Nr. 822 Jurisdik- tion des Rabbiners in Privatstreitigkeiten, 1740-1779.- Hann. 74 Ebstorf Nr. 532 Rabbiner, 1824-1859.- Hann. 74 Einbeck Nr. 3200 [O 3] Wahl eines Landrabbiners, dessen Dienstfunktionen und Gebühren, 1826-1832.- Hann. 74 Göttingen Nr. O 11 Besoldung des Landrabbiners aus dem Amt Bovenden, 1826- 1857.- Hann 74 Göttingen Nr. O 13 Wahl eines Landrabbiners und Instruktion, 1826-1840.- Hann. 74 Hameln Nr. 2604 [olim VIb 2] Landrabbinat, 1761-1864.- Nr. 2615 [olim VIb 17 und 19] Beiträge zum Landrabbinat und Verpflegung jüdischer Irrer (Amt Grohnde), 1835-1859.- Hann. 74 Hannover Nr. 1212 [olim VIb 8] Erhebung und Ablieferung der Beiträge der Schutzjuden zur Besoldung des Land- rabbiners und zur Erhaltung der jüdischen Armen in der Irrenanstalt, 1859-1867.- Hann. 74 Hannover- Langenhagen Nr. 572 [olim VIb 3] Wahl und Bestellung der Landrabbiner, 1808-1831.- Nr. 576 [olim VIb 7] Beiträge, 1831-59.- Hann. 74 Harburg Nr. 255 und 257 [olim Regimin. Ia 8 Nr. 3 und 6] Streitig - keiten zwischen dem Hannoveraner LR und der Harburger Judenschaft, 1751, 1768.- Nr. 262 [olim Regimin. Ia 8 Nr. 13] Bestellung eines Landrabbiners, 1804.- Nr. 266 [olim Regimin. Ia 8 Nr. 19] Land - rabbiner, 1824-1826.- Nr. 275 [Regimin. Ia 8 Nr. 48] Landrabbinatskasse, 1847.- Hann. 74 Ilten Fach 337 Nr. 23 Wahl der Landrabbiner, 1829-1832.- Hann 74 Lauenstein Nr. 235 Landrabbiner, 1808ff.- Hann. 74 Lauenstein Nr. 240 Landrabbinatskasse, 1843.- Hann 74 Lauenstein-Coppenbrügge IIIb Nr. 2 Wahl und Bestellung der Landrabbiner, 1761-1859.- Nr. 8 Inspektionsreise des Landrabbiners, 1859.- Hann. 74 Liebenburg XIV Nr. 9 Anstellung der Landrabbiner, 1829-1846.- Hann. 74 Lüchow Fach 213 Nr. 4 Wahl des Landrabbiners 1824-1923.- Hann. 74 Lüne Nr. 2533 Landrabbiner, 1831-1884.- Hann. 74 Lüneburg VI Fach 102 Anstellung eines Landrabbiners, 1822-1884.- Hann. 74 Medingen Nr. 627 Wahl des Landrabbiners, 1826-1827 (für die Orte mit den Anfangsbuchstaben N-Z existieren analoge Akten über Wahl und Gehaltsumlage).- Hann. 80 Hann. I A Nr. 454 Prüfung der jüd. Schullehrer, Vor- sänger und Rabbiner, 1842-1855.- Nr. 466 Privilegia und Befugnisse der Landrabbiner, 1712-1808.- Nr. 467 Wahl eines Landrabbiners, namentlich des Dr. Nathan Marcus Adler, 1823-1830.- Nr. 468 Gebüh- ren und Nebeneinnahmen desselben, 1829-1862.- Nr. 469 Besoldung des Rabbiners Marcus Beer Adler, 1828-1829.- Nr. 470 Instruktion für den Landrabbiner, 1829-1866.- Nr. 471 Dienstsiegel, 1846.- Nr. 472 Heranziehung zu Steuerlasten, 1853.- Nr. 473 Landrabbinats-Registratur, 1855.- Hann. 80 Hann. II Nr. 1736 Beschwerde des Kaufmanns J. Thorner zu Geestemünde wider den Landrabbiner Dr. Meyer wegen der von letzterem für die an einen Christen verheiratete Tochter des Thorner nach ihrer Entbindung ver - sagte gottesdienstliche Danksagung und Fürbitte, 1876.- Nr. 2,129 Beurlaubung des Landrabbiners, 1847-1934.- Nr. 2,130 Reise- und Aufwandsentschädigungen, 1831-1921.- Nr. 2,134 Pensionsverhält- nisse, 1890-1922.- Nr. 2,136 Anstellung eines zweiten Stadtrabbiners, 1906-1938.- Hann. 80 Hildesheim I N Nr. 32 Verwaltung des Landrabbinats zu Hannover, 2 Bde., 1826-1844.- Nr. 35 Der von dem Land- rabbiner Adler zu Hannover vorgelegte Entwurf zu einem Reglement des jüd. Schulwesens, 1831.- Hann. 93 Nr. 23, 30 Cognocirung des Landrabbiners in der Juden Ehesachen, 1747.- Hann. 110 Nr. 119 216

Die Entscheidung des Kompetenzstreits, welcher zwischen der hiesigen Justizkanzlei in der Sache des Israeliten Franck zu Pattensen Kläger und Appellanten wg. Beleidigung und desfallsiger Entschädigung über die Frage, ob der § 40 des Landverfassungsgesetzes auch auf Injurienklage Anwendung finde, wi- der den Landrabbiner Dr. Adler hierselbst, Beklagter und Appellanten, 1844-1845.- Hann. 122a Nr. 4214 [olim XVII 375] Der Landrabbiner für den Landrabbinerbezirk Hannover-Lüneburg, 1870-1924.- Nr. 4215 [olim XVII 375a] Beamte des Landrabbinats, 1883-1892.- Nr. 4216 [olim XVII 375b] Büro- kosten, 1897.- Hann. 174 Hannover II Nr. 199 Rabbiner, Vorsteher, Lehrer und Rechnungsführer der Ju- den, 1883-1925.- Altregistratur der Stadtverwaltung Hannover 47 II 3 Rechnungsführer der Landrabbi- natskasse, 1835-1908.- 47 II 04 Zweiter Stadtrabbiner, 1898-1927.- 47 III Nr. 6 Prüfung der Rabbiner, Vorsänger und Schullehrer. – StadtA Celle Bestand 1, Nr. 20 Beiträge der hiesigen Juden zur Rabbinats- kasse, 1847-59.- Nr. 21 Anstellung des Landrabbiners und des Rechnungsführers für das Landrabbinat; Festsetzung des Gehalts für dieselben; Bewilligung von Witwenpensionen für die Witwen des Land- rabbiners, 1873-1924.- Nr. 22 Die von den jüdischen Gemeinden zu zahlenden Beiträge zur Landrabbi- natskasse, 2. Bd., 1891-1940.- Best. 23, Nr. 22 Wahl eines Landrabbiners, 1761-1832.- Nr. 23 Beiträge der hiesigen Juden zu Besoldung des Landrabbiners, 1831-59.- Nr. 24 Die aus der Landrabbinatskasse bewilligten Unterstützungen, 1842-69. – StadtA Einbeck B.XIV Judensachen Nr. 3 Die Landesrabbinats- und allg. jüd. Armenkasse, 1847-77.- Nr. 63 Die Wahl des Landrabbiners für die Fürstentümer Calen- berg, Göttingen, Grabenhagen, Lüneburg etc., 1829.- Nr. 109 Die Beiträge der Judenschaft zur Landes- rabbinatskasse und allg. jüd. Armenkasse.- Nr. 114 Bericht der Synagogen-Gemeinde zu Einbeck wg. der Gebührentaxe für den Landrabbiner des Landrabbinatsbezirks Hildesheim, 1903.

(HANNOVER,) Zweites Stadtrabbinat <> 1906/07-1924 Dr. Samuel Freund, RrVd <> ab 1924 Emil Schorsch Akten (S).- Hann. 80 Hann. II Nr. 2,136 Anstellung eines zweiten Stadtrabbiners, 1906-1938.

(HANNOVER,) Michael David'sche Stiftung, Erster Gelehrter <> um 1849/60 Leser Rosenthal (gest. 7. Aug. 1868) <> [um 1863 J. J. Krimke, um 1867 L. Beradt, 1871-1873 Dr. Elias Pleßner (geb. 1841 in Berlin, gest. 7. Nissan 1898 in Ostrowo, Posen), um 1879 Dr. Jakob Bassfreund (geb. 1850 in Kempen, Posen, gest. 1919)]

(HANNOVER, Michael David'sche Stiftung) Zweiter Gelehrter <> um 1849 Levy Aaron Fridberg (geb. 1776, gest. 19. Feb. 1855) <> um 1860 Adolph Fridberg (gest. 22. Dez. 1870), Sohn des Vorge- nannten

(HANNOVER,) Salomon-Michel-David'sche Stiftung. Erster Gelehrter <> um 1849/60 Inspektor Jakob Meier Frensdorff (gest. 25. März 1861)

(HANNOVER, Salomon-Michel-David'sche Stiftung) Zweiter Gelehrter<> um 1849/60 Leser Ro- senthal Akten (S).- HStA Hannover Hann. 72 Hannover IX Nr. 1 Die Salomon Michael Davidsche Fideicom- mißstiftung, 2 Bde., 1790-1800; dgl. Protokoll des Nachlasses des Kriegsagenten Salomon Michael David, 12 Bde. 1800-1943.- Hann. 80 Hann. I Cd Nr. 1205 bis 1207 Des Kammeragenten Meyer Micha- el David testamentarische Stiftung zu einem Institut zu besserer Erziehung und nützlicher Unterrich - tung armer Juden, 3 Bde. 1790-1869.- Nr. 1212 Die hiesigen jüd. Stiftungen, 1834.- Hann. 93 Nr. 77 Die dem Kriegsagenten Salomon Michael David erteilte Erlaubnis, in seinem Hause Privatandachten 217

verrichten zu dürfen, 1775.- Hann. 122a XVIII Nr. 3 Die Meyer-Michael-Davidsche Stiftung einer jüdi- schen Freischule in Hannover, 1868-1869.- Hann. 130 Nr. 889 bis 897 Die Bildungsanstalt für jüdische Lehrer in Hannover, 1839-1921.- Nr. 898 Die Verwaltung der Michael-Davidschen Stiftung durch die Verwaltungskommission der jüdischen Lehrerbildungsanstalt, 1887-1897.- Altregistratur der Stadtver- waltung Hannover 47 II 7 Bildungsanstalt für jüdische Lehrer, 1844-1898.- 47 Va Nr. 5 Acta betr. die dem Magistrat übertragene Administration der Meyer-Michael-Davidschen Stiftung, 1832-1926.- Nr. 7 Meyer-Michael-Davidsche Stiftung, insbes. Quittung über die bei der dänischen Staatskasse belegten 100.000 Gulden, 1848-1915.

HILDESHEIM begründet 1607 als Landesrabbinat des Stiftes Hildesheim <> 1767-1780 Moses b. Abraham Levi <> 1780/81-1785 Abraham b. Moses Halevi Chelm (gest. 1785), zuvor in Kriegshaber und Emden <> bis ca. 1791 Hirsch b. Salman Neufeld (gest. 1791) <> 1793-1803 Mordechai-Marcus Valentin Levi (geb. 1740, gest. 23. Dez. 1803) <> 1805-1808 Menachem-Mendel b. Simon Stein- hardt (geb. 1768 in Fürth, gest. 1825 in Paderborn), wechselt unter dem Kgr. Westphalen nach War- burg. <> 1808-1822 Möschel Elkan (geb. 1739 in Brody, Galizien, gest. 11. April 1822), zuvor in Peine <> 1826-1830 Aron Wolffssohn (geb. 1788 in Borek, Ghzm. Posen, gest. 15. Mai 1830), zuvor in Woll- stein <> 1831-1844 Dr. Löb Bodenheimer (geb. 1807 in Karlsruhe, gest. 25. Aug. 1867 in Krefeld) <> Ausschreibung April 1845. <> 1846-1870 Mayer Landsberg (geb. 1810 in Meseritz, Posen, gest. 20. Mai 1870) <> 1874-1891 Prof. Dr. Jacob Guttmann (geb. 1845 in Beuthen, Oberschlesien, gest. 1919 in Breslau), JTS <> ab 1892 Dr. Abraham Lewinsky (geb. 1866 in Loslau, Oberschles.), JTS, RrVd Literatur.- Peter Aufgebauer, Die Geschichte der Juden in der Stadt Hildesheim im Mittelalter und in der frühen Neuzeit, Hildesheim 1984.- Heiner Sabellek, Juden in Südniedersachsen, Hannover 1994. Akten (G).- CJ Berlin, 75 A Bo 3 Nr. 1 Korrespondenz mit dem Vorstand der Gem. Bodenfelde. Akten (S).- HStA Hannover Hild. Br. 1 Nr. 4377 Widersetzlichkeit gegen den Rabbiner, 1655.- Nr. 9689 Hildesheimer Rabbiner, Streitigkeiten mit den Juden in Peine wegen Rabbiner, 1732-1776.- Nr. 9691 Judensachen, u. a. Patent zur Errichtung des Rabbinats, 1617.- Nr. 9692 Jurisdiktion des Rabbi- ners, Streit um das Rabbinat, 1734-1738.- Nr. 9694 Schächterprüfung durch Rabbiner, 1753-1769.- Nr. 9713 Auseinandersetzungen über Rabbinat, 1726-1735.- Hild. Br. 4 Nr. 734 Landrabbinerin treibt Sala- rium von den Heiratsgeldern ein, 1780-1793.- Nr. 815 Kapitel St. Moritz gegen Rabbiner und Vorgänger wegen angemaßter Cognition über die Bergjuden, 1679-1680.- Hild. Br. 10 Nr. 2531 Organisation des Judenwesens im Hildesheimischen, 1800-1804.- Nr. 2533 Anstellung der Rabbiner, 1805.- Hann. 74 Einbeck Nr. O 12 Wahl eines Landrabbiners, dessen Dienstfunktionen und Gebühren, 1826-1832.- Hann. 74 Hildesheim O 1 Anstellung eines Landrabbiners, dessen Gehalt und Aufbringung desselben, 1829-1870.- Hann. 80 Hildesheim I N Nr. 2 Pensionierung der Witwe des weil. Rabbiners Wolfsohn zu Hildesheim, 1831-1849.- Nr. 9 Umfang der Landrabbinerbezirke, 1842-1854.- Nr. 22-23 Hildesheimer Landrabbiner, 2 Bde., 1821-1842.- Nr. 25 Ableben des Landrabbiners Wolfssohn und die Wiederbeset- zung seiner Stelle durch C. M. Bodenheimer, 1830-1845.- Nr. 26 Beurlaubung, 1847-1868.- Nr. 27 Her- anziehung zu Steuerlasten, 1853.- Hann. 122a Nr. 4220 [olim XVII 375f] Der Landrabbiner für den Landrabbinatsbezirk Hildesheim, 1870-1939.- Hann. 180 Hildesheim Nr. 3948 Die jüdischen Begräb- nisplätze, u. a. Bitte des Landrabbiners wg. Behütung des Friedhofs Hildesheim.

HOLZMINDEN URt während des Westphälischen Königreichs <> ab 1809 Joseph Katzenstein

OSNABRÜCK Gemeinderabbinat <> 1925-1930 Dr. Hugo Krakauer 218

Akten (G).- CAHJP Jerusalem D/Os1, Nr. 15 Bewerbungen um die Stelle, 1920, 1924-25.- Nr. 16 Personalakte Krakauer, 1925-30.- Nr. 139 Einrichtung eines Gemeinderabbinats, 1920-26.- Nr. 140 Kompetenzstreit zwischen LR Blum, Emden, und Gemeinderabbiner Krakauer, 1926.- Nr. 141 Korre- spondenz zur Frage der Wiederbesetzung des Rabbinats der Gemeinde, 1930-31.

OSTERODE am Harz Rt während des Westphälischen Königreichs <> ab 1809 Israel Bär Levita, wechselt nach Rotenburg/Fulda

PEINE eigenständiges Ortsrabbinat im Stift Hildesheim <> bis 1772 Jakob Schwanfeld, wechselt nach Halberstadt <> bis 1808 Möschel Elkan, wechselt nach Hildesheim <> bis 1824 Levi Traube <> Danach zu Hildesheim. Akten (S).- HStA Hannover Hild. Br. 1 Nr. 9689 Hildesheimer Rabbiner, Streitigkeiten mit den Juden in Peine wegen Rabbiner, 1732-1776.

H E S S E N - D A R M S T A D T (= Ghzm. Hessen)

Status.- Anfang des 17. Jahrhunderts aufgeteilt zwischen den ORten in Friedberg und Worms.- Aus- gliederung von Rabbinaten für Kurmainz (zunächst in Bingen; 18. Jan. 1630 Errichtung eines eig. Rts in Mainz, dessen Gerichtsbarkeit erstreckt sich später auf die ganze kurstiftliche Judenschaft mit Aschaffenburg, Fulda, Neckarbischofsheim; die Hälfte der Geldstrafen ist an den kurf. Fiskus abzufüh- ren; 5. Juli 1662 Verbot des Rekurses an fremde Rr.; 8. März 1773 Verbot an die christl. Justiz, Prozesse zwischen Juden anzunehmen; Gehalt wird 1784 auf 1000 fl. erhöht; Bamb., Aschaff., S. 48), das Ftm. Isenburg (Offenbach), die Gft. Starkenburg (1685 mit Sitz in Frankfurt; seit 1761 in Darmstadt) und die Gft. Isenburg-Büdingen.- In Kurmainz 29. Juli 1783 allg. Verordnung über die Rechtsstellung der Ju- den, der Rr als "Wächter über Einhaltung der Religionsvorschriften", niedere Gerichtsbarkeit nur noch am Wohnort; 9. Febr. 1784 Schulverordnung; nach Dekret vom 17. März 1808 besteht 1809-1814 ein Konsistorial-ORt des Département Donnersberg in Mainz; 8. Juli 1816 "Besitzergreifungspatent" des Ghzms. Hessen.- In Starkenburg 1783 "Landjudenschaftskommission"; Annexion von Oberhessen 1802.- 1. Aug. 1809 Regierungsrat Karl Wilh. Heinr. du Bos du Thil, "Ob den Juden des Großherzog - tums Hessen eine neue Verfassung zu geben sei". 17. Juli 1823 "Edikt wegen des Jugendunterrichts der Israeliten" (RegBl S. 307-308), Schulpflicht, Prüfung der Lehrer "von der dazu verordneten Prüfungsbe- hörde, unter Zuziehung eines Bekenners der mosaischen Religion, nach den bestehenden Vorschriften", auch von Rabbinatskandidaten verlangt.- 9. Feb. 1826 Verordnung "die Aufhebung der bisherigen Com- petenz der Rabbinen in Sachen der streitigen und freiwilligen Gerichtsbarkeit betr." (RegBl S. 45-46).- 29. Okt. 1828 (Mitteilung der Reg. Mainz) Einziehung von Gutachten betr. "die Anstellung, Dienst- und Gehaltsverhältnisse der jüdischen Rabbiner in der Provinz Rheinhessen", mit dem Ziel eines Einheits- rabbinats für die Provinz, nach Vorbild des Grand-Rabbin der Franzosenzeit.- 18. Mai 1829 (Mitteilung der Reg. Mainz) Ausdehnung der Prüfungsverordnung auf Rheinhessen.- 30. Nov. 1830 Verordnung über jüd. Gemeinde- und Kultuswesen etc. erwähnt die Rr und Prediger nicht (Jeschurun I, 1854, S. 38- 40).- 1831 Versuch der Einsetzung eines "Obergeistlichen" für Rheinhessen.- 1840 Entschließung: legt fest, daß eine "unter Leitung Großh. Oberschulraths, aus 2 Mitgliedern dieses Collegs und dem Rabbi- nen der Provinz Starkenburg bestehende Commission, einmal im Jahre, nach vorhergegangener öffentli- chen Bekanntmachung, die Prüfung der Bewerber um Religionslehrerstellen zu besorgen hat" (was vor- 219

her dem evang. Dekan oblag). Die Rr in den sieben Bezirken sollen auch eine jährliche Revision der Schulen vornehmen.- 2. Nov. 1841 "Verordnung, die Bildung der Vorstände der israelitischen Religions- gemeinden und die Verwaltung des Vermögens derselben betreffend", Rr wiederum nicht erwähnt (Is. Freund, S. 89-97).- Nach Ministerialentschließung vom 17. Aug. 1842 bestehen Rte in Starkenburg (Darmstadt, Offenbach), Oberhessen (Gießen) und Rheinhessen (Alzey, Bingen, Mainz, Worms; vgl. Arnsberg I 40); ferner ist Seckel Wormser 1822-1847 Rr der Odenwaldgemeinden (Gft. Erbach-Fürs- tenau) mit Sitz in Michelstadt.- 10. Sept. 1878 Gesetz den Austritt aus den isr. Religionsgemeinden betr.- 1896-97 werden die Rr der orthodoxen Austrittsgemeinden in Gießen, Darmstadt und Mainz staat - lich anerkannt. Rechtsquellen (UB HD: J 3720) Ghzm. Hessen, Regierungsblatt 1806-1944.- Archiv der Großher- zoglich Hessischen Gesetze und Verordnungen. Juristische Literatur.- Leopold Katz, Die rechtliche Stellung der Israeliten nach dem Staatskirchen- recht des Ghzms Hessen, 1906.- Das Gesetz über die Verfassung und Verwaltung der isr. Religionsge- meinden im Ghzm. H., Regensburg o. J., ca. 1907 [JNUL S2°59B1048 ].- Adolf Müller, Zur Geschichte der Judenfrage in den rechtsrheinischen Besitzungen der Lgft Hessen-Darmstadt im 16., 17. und 18. Jh. , Leipzig und Frankfurt 1937.- Friedrich Battenberg, "Gesetzgebung und Judenemanzipation im Ancien Régime, dargestellt am Beispiel Hessen-Darmstadt", ZHF 13 (1986), S. 17-39.- Friedrich Battenberg, Judenverordnungen in H.-D., das Judenrecht eines Reichsfürstentums bis zum Ende des Alten Reiches. Eine Dokumentation, Wiesbaden 1987. Historische Literatur.- Jakob Lebermann, "Aus der Geschichte der Juden in Hessen am Anfang des 19. Jahrhunderts: Gutachten des Staatsministers Du Bos du Thil", JJLG 6 (1908), S. 105-152 (s. S. 114- 115, 129, 134). Ders., "Das Darmstädter LRt", JJLG 20 (1929), S. 181-251.- Paul Arnsberg, Die jüdi- schen Gemeinden in Hessen. Anfang, Untergang, Neubeginn, 2 Bde. Fft./M. 1971 (alphabetisch nach Gemeinden).- Daniel J. Cohen, "Das Ringen der Juden im Rheingau um das Recht zur Wahl ihrer Vor - gänger und um Befreiung von der Vormundschaft der Gemeinde Mainz, 1664-1782", Michael 2 (1973), S. 16-54.- Daniel J. Cohen, "Die Landjudenschaften in H.-D.", 900 Jahre Geschichte der Juden in Hes- sen, Wiesbaden 1983, S. 151-214.- Bernhard Post, Judentoleranz und Judenemanzipation in Kurmainz 1774-1813, Wiesbaden 1985, S. 343-366: Das jüdische Bildungswesen.- Dieter *Hoffmann, "... wir sind doch Deutsche." Zur Geschichte und Schicksal der Landjuden in Rheinhessen, Alzey 1992.- Henry Wassermann (Hrsg.), Pinkas Hakehillot. Encyclopaedia of Jewish Communities from their Foundation Till After . Germany vol. III: Hesse, Hesse-Nassau, Frankfort, Jerusalem 1992, S. 1-316.- Wolfgang Zink, "Zwischen Reform und Orthodoxie: Jüdische Gemeinden in Hessen 1830-1880", in: Menora 1997. Akten (S).- HStA Stuttgart E 201c Büschel 2 enthält u. a. "Jüdischer Professor der Theologie auf christlicher Universität" von J. O. Diefenbach, Gießen 1821, 50p. Archiv.- Hessisches Staatsarchiv, Karolinenplatz 3, 64239 Darmstadt, Tel. 06151-16-5001 (Totalver- lust der relevanten Bestände 1944). Kurmainzische Archive im Staatsarchiv Würzburg. Friedrich Bat- tenberg, Judaica im Staatsarchiv Darmstadt, Bd. I: Urkunden 1275-1650; Bd. II Jüdische Personen- standsregister (Judenmatrikel) für die Provinzen Oberhessen und Starkenburg 1788-1875, Darmstadt 1981-1988. Universität.- Gießen; siehe Franz Kössler, Verzeichnis der Doktorpromotionen an der Universität Gießen von 1801-1884, Gießen 1970; ders., Register zu den Matrikeln und Inscriptionsbüchern der Un- iversität Gießen WS 1807/08 - WS 1850, Gießen 1976. Universitätsarchiv Gießen, Otto-Behagel-Str. 8, 35394 Gießen, Tel. 0641-9914060, geöffnet Mo, Di. Do 9-12.30 und 13-16 Uhr, Mi 9-12 und 13.30-18 Uhr, Freitag 9-12 Uhr (starke Kriegsverluste). 220

ALZEY ehem. kurpfälzisches Unterrabbinat <> 1804-1812 Joseph Menkburg (geb. 1758), als er- ster Rabb. von Alzey <> 1842-1857 Dr. Samuel Adler (geb. 1809 in Worms, gest. 9. Juni 1891 in New York), RaVers. <> 1862-1891 Dr. David Rothschild (geb. 1816 in Hamm, Westf., gest. 28. Jan. 1892 in Aachen) <> 1891 (Okt.)-1904 Dr. Joseph Levi (geb. 1865 in Freudenthal, Württemberg, gest. 1. Juni 1930), JTS <> 1908-1933 Dr. Julius Lewitt (geb. 1866 in Samter, Posen), JTS und HWJ, RrVd LIT. Arnsberg, Hessen, Bd. I, S. 40 [Adler, Rothschild].- Otto Böcher, "Zur Geschichte der Alzeyer Juden", in F. K. Becker (Hrsg.), 1750 Jahre Alzey, Festschrift 1973.

BIBLIS Ortsrabbinat <> bis 1865 Jekutiel Kunreuther (1815-1865), Bau der Synagoge 1832. <> bis 1872 Benjamin Hirsch Auerbach (geb. 1808 in Neuwied, gest. 30. Sept. 1872 in Halberstadt), geht nach Frankfurt, doch die Gem. betrachtet ihn weiterhin als ihren Rabbiner. Salomon Bodenheimer (1886), Neuorthodoxer mit rabb. Qualifikation, ist Gemeindeoberhaupt.

BINGEN ehem. kurmainzisches Unterrabbinat <> 1768-1794 Sußmann Teomim (gest. 1794) <> bis 1799 Kalman-Israel Mengenburg (geb. 1753 in Bingen, gest. 14. Jan. 1833 in Darmstadt) <> 1799- 1808 Gumbrich b. Jakob Mehler (gest. 1808) <> 1821-1839 Nathan Josef-Jospe Ellinger (geb. 1772, gest. 4. Juli 1839) <> 1844-1869 Dr. Isaak Israel Sobernheim (geb. 1807 in Bingen, gest. 20. Juni 1869), RaVers. <> 1875-1889 Moses Meier Lebrecht (geb. 1810, gest. 1897 in München), seit 1840 Religionslehrer in Bingen <> 1900-1910 Dr. Richard Grünfeld (geb. 1863 in Kremsier, Mähren, gest. 1931 in Augsburg), JTS. <> um 1913 Dr. Samuel Neuwirth (1881-1958), RrVd, wechselt nach Ichen- hausen <> bis 1927 Dr. Ernst Appel (geb. 1884 in Bad Homburg, gest. 1943 in St. Louis), JTS/HWJ, wechselt nach Dortmund <> bis 1936 Dr. Ignaz Maybaum (geb. 1897 in Wien), nach England aus- gewandert. Literatur.- Richard Grünfeld, Zur Geschichte der Juden in Bingen a. Rhein, Bingen 1905.- Arnsberg I 76 [Ellinger, Sobernheim], 78. Akten (G).- CAHJP Jerusalem (Gemeindearchiv unter Signatur Rh/B) Rh/B 34 Schreiben des Dr. Levi aus Gießen an den Vorstand, 7. 4. 1833.- Rh/B 40 Korrespondenz der IRG in Rabbinatsangelegen- heiten, 1890-1896.- Rh/B 44 Quittungsbuch der IRG über Rabbinergehalt, 1894-1923.

(BINGEN,) Israelitische Religionsgesellschaft <> 1872 Austritt <> um 1878/90 Dr. Sänger

BÜDINGEN ehem. LRt der Gft. Isenburg-Büdingen <> um 1795 Aron ben Moses Kohn Weikers- heim Literatur.- Löwenstein, "Mergentheim", S. 82; "Hanau", S. 27; "Fürth", II, S. 89 Anm.

DARMSTADT Landesrabbinat der Obergft. Starkenburg <> 1770 Rabbinatssitz <> 1771-1793 Si- mon Flegenheimer (gest. 1793), zuvor in Mühringen, Schwarzwald <> 1793-1799 Heyum Simon Fle- hinger aus Mühringen <> 1799-1833 Kalman-Israel Mengenburg (geb. 1753 in Gelnhausen, gest. 1833), erster offizieller LR, zuvor Rb. in Bingen. <> 1833-1834 Vakanz mit Stellvertreter Alexander- Benjamin Wolf (gest. 1843) und als Gehilfen den Rabb.-Kand. Löb Sulzbach. Zur Wahl 19 Bewerbun- gen, darunter Formstecher und Geiger; Patt zwischen den Stimmen der Stadtgemeinde für Dr. Leopold Zunz und denen der Landgemeinden für den von Baron Rothschild favorisierten orthod. Kandidaten. Die Regierung entscheidet zugunsten des letzteren. <> 1835 (Jan.) -1857 Dr. Benjamin Hirsch Auer- 221

bach (geb. 1808 in Neuwied, gest. 30. Sept. 1872 in Halberstadt). Wird zur Niederlegung des Amtes ge- nötigt, aber von den Landgemeinden gestützt, welche ein eigenes "positives Rabbinat" oder wenigstens die Wiederherstellung dessen von Michelstadt verlangen. <> Vakanz mit dem Religionslehrer Moses Mannheimer als Stellvertreter, der unverzüglich Gottesdienstreform und Orgel einführt. Abspaltung der Orthodoxen, bei denen es sich v. a. um zugezogene Landleute handelt. <> 1859 (Apr.) -1889 Dr. Julius Landsberger (geb. 1819 in Zülz, Schlesien, gest. 3. März 1890 in Berlin) <> 1890-1906 Dr. David Sel- ver. <> 1907-1928 Dr. Bruno Italiener (geb. 1881 in Burgdorf, Hannover, gest. 1956 in London), JTS, RrVd; um 1913 ist ferner Schoen Mitglied im RrVd <> 1928-1938 Dr. Erich Bienheim (geb. 1898 in Duingen, Kreis Alfeld, gest. 1962 in Bradford, England), zuvor in Berlin Literatur.- Lebermann, Jakob. "Das Darmstädter Landrabbinat", JJLG 20 (1929), S. 181-251.- Arns- berg I 115-118. Akten (G).- CAHJP Jerusalem Darmstadt [KGe 8], Nr. 26-27 Verordnungen an den Landesrabbiner, 1788, 1791.- Darmstadt 2. Serie [KGe 8/I] 102 [=Mic StA Darmstadt Q2/19-20] Rabbinatsakten, 1859- 1874, 1876, 1889-1896, 1902.- Darmstadt "Nachträge" 112 [=Mic StA Darmstadt Q2/36-37] Südwest- deutscher Rabbinerverband, ggr. 1926.- 113-117 [=Mic StA Darmstadt Q2/37] Korrespondenz des Rabbinats, 1903-1936.- 192 [=Mic StA Darmstadt Q2/45] Personalia Dr. Erich Bienheim, 1930-1939.

(DARMSTADT,) Israelitische Religionsgesellschaft. Die Orthodoxen um den Unternehmer Herz Bo- denheimer beten seit 1858 getrennt. Dr. Aub bescheinigt dem Vorstand, dagegen nicht einschreiten zu können. 1863 Austritt und eig. Synagoge, 1878 unabh. Korporation. Das hessische Doppelrabbinat wird 1895 anerkannt. <> 1871 (Sept.)-1925 Dr. Lehmann Marx (geb. 1846 in Strümpfelbrunn, Baden, gest. 1925), wird aber erst 1897 auf Druck der Landgemeinden (Bensheim, Dieburg, Dornheim, Groß- Umstadt, Heppenheim, Höchst/Odenwald, Lorsch, Schotten u. a.) offiziell anerkannt; 1917 erlangt er den Professorentitel. Einige Landgemeinden (Groß-Bieberau, Groß-Gerau) erkennen weiterhin den libe- ralen an. 1872 Lernverein "Talmud Tora". <> 1925- Dr. Julius Merzbach (geb. 1900 in Berlin), emi- griert nach Palästina. Literatur.- Mischael Rosenberg, "Streng im Glauben der Väter. Die religiöse Spaltung des Darmstäd- ter Judentums im 19. Jahrhundert und de Geschichte der orthodoxen 'Religionsgesellschaft' bis zum Jah- re 1933", in: Juden als Darmstädter Bürger, Darmstadt 1984, S. 107-114.

FRIEDBERG ehem. Reichsburg, 1802 zu Hessen-Darmstadt. 1603 Oberrabbinat der hessischen Staaten, später von Oberhessen, nach 1827 nur noch für die Wetterau <> bis 1757 Wolf b. Jakob Kohen Popers, Sohn des "Schev Jakov" <> 1758-1779 Samuel Kohen Popers, Sohn des Vorgängers <> 1780- 1793 Jekutiel-Salomon b. Naphtali Herz Posen (geb. in Frankfurt/M., gest. 17. Feb. 1793) <> bis 1796 Joseph Wilmersdorf (gest. 1796) <> Jechiel-Michel Speyer (gest. 1822 in Hamburg), wechselt nach Dessau <> 1799-1802 Josef Gersfeld (gest. 1814), zuvor in Mergentheim, wechselt nach Darm- stadt <> 1805-1809 Moses-Masus b. Lipmann Marburg (geb. 1765, gest. 4. Feb. 1809) <> 1809-1813 Schemajo-Jischai b. Mosche Feuchtwangen (gest. 1813) <> 1813-1814 RV Gumpel Katzenstein (gest. 1814), einer der Vorsteher <> bis 1841 Feibesch Frankfurter (geb. in Frankfurt/Oder, gest. 2. Sept. 1841), ist der letzte Landesrabbiner von Oberhessen (108 Gemeinden). Historische Literatur.- Ferdinand R. Ch. D. Schazmann, Patriotische Gedanken über den Zustand der Juden überhaupt, vorzüglich der Judenschaft in der Reichsstadt Friedberg, Friedberg 1788.- Leop. Löwenstein, "Zur Geschichte der Juden in Friedberg", Blätter für jüdische Geschichte und Literatur 4 (1903), S. 17-20, 54-59, 81-86.- Rosy Bodenheimer, "Beitrag zur Geschichte der Juden in Oberhessen von ihrer frühesten Erwähnung bis zur Emanzipation", ZGJD 3 (1931), S. 251-262; 4 (1932), S. 11-30.- Adolf Kober, Documents selected from the Pinkas of Friedberg, NY 1948 [JNUL S77B2753].- Arnsberg, 222

Bd. I, S. 200 [Posen, Gersfeld, Marburg, Feuchtwangen, Katzenstein], 200f [Frankfurter].- Hans Helmut Hoos, "Im Vordergrund steht immer das Sichtbare, Aspekte zur Rekonstruktion der Geschichte der jüdi- schen Gemeinde und der Juden in Friedberg", Wetterauer Geschichtsblätter 38 (1989), S. 201-256. Akten (S).- StA Marburg Abt. 17, Judensachen Nr. 12 Rabbiner in Friedberg, 1625. Archiv.- Stadtarchiv Friedberg, Augustinergasse 8, 61169 Friedberg, geöffnet Mo, Di, Fr von 13-18 Uhr, Do von 9.30-12.30 und 14-19 Uhr.

GIESSEN seit 1827 Bezirksrabbinat von Oberhessen <> um 1810 Löb Katz <> um 1810-1826 Löb Meyer Hess (1748-1826) <> 1827-1829 Dr. Abraham-Alexander Wolf (geb. 1801 in Darmstadt, gest. 1891 in Kopenhagen) <> 1829-1896 Dr. Benedikt-Samuel Levy (geb. 1806 in Mainz, gest. 1899), or- thodoxe Austrittsgemeinde 1887. <> 1896 Teilung des Rabbinats zwischen Liberalen und Orthodoxen. Die Dorfgemeinden teilen sich: Alsfeld, Gedern, Höchst/Nidda, Lauterbach u. a. unterstellen sich dem Orthodoxen, Friedberg, Homberg u. a. dem Liberalen. <> ab 1896 Dr. David Sander (geb. 1867 in Kur- nik, gest. 1939), JTS, RrVd Literatur.- Arnsberg I 256-257. Akten (G).- CJ Berlin, 75 A Ho 2 Nr. 5 Korr. mit Vorstand Höringhausen 1832, 1843, 1868 Akten (S).- StA Darmstadt, G15 Schotten L 23 Besetzung der Rabbinatsstellen in der Provinz Ober- hessen, 1897, 1903.

(GIESSEN,) Orthodoxes Rabbinat <> 1895-1933 Dr. Leo Hirschfeld (geb. 1867 in Posen, gest. 1933), RS

MAINZ seit 1630 Sitz des kurmainzischen Landrabbiners, 1808-14 Konsistorial-Oberrabbinat des Departement Donnersberg (Département de Mont-Tonnerre) <> 1687-1714 Dr. Leo Simon, d. i. Löb b. Simon-Henoch, Dr. med. der Universität Padua <> ... <> bis 1767 Moses b. Jakob Brandeis (gest. 1767), Absolvent der Prager Jeschiwa. <> 1758-1770 Tewele b. Michael Scheyer (geb. 1711 in Frank- furt, gest. 1783), verlegt seinen Sitz nach Aschaffenburg. <> 1784-1799 Noah-Haim-Zwi b. Abraham- Meïr Berlin (geb. 1737 in Fürth, 7. März 1802 in Altona) <> 1799-1810 Herz b. Tewele Scheyer (geb. 1753, gest. 10. Okt. 1822) steht als Grand Rabbin dem Mainzer Konsistorium vor, legt dann aber aus Protest gegen das Konsistorialregime das Amt nieder. Im Zensus von 1808/09 werden die Unterrabbiner Nathan Ellinger, Löb Ellinger, Moses Kannstadt (geb. 1744) und Seligmann Abraham Hagenau (geb. 1748) erwähnt. <> 1810-1813 Samuel b. Wolf-Schapira Levi (geb. 1751 in Pfersee b. Augsburg, gest. 12. Oktober 1813 in Mainz) <> 1814 (Juni) -1822 Rückkehr von Herz Scheyer. <> 1822-1846 Verwal- tung durch Abraham Moch (geb. 1746 vermutlich in Hagenau, Unterelsaß, gest. 1830) und Leo Ellin- ger (geb. 1772 in Mainz, gest. 1. August 1847), nach 1830 durch letzteren allein. <> 1852 Dr. Lazarus Adler (geb. 1810 in Unsleben, Bayern, gest. 5. Jan. 1885 in Wiesbaden), zieht die ihm ebenfalls angebo- tene Stelle in Kassel vor <> 1852-1861 Dr. Josef Aub (geb. 1805 in Baiersdorf b. Erlangen, gest. 22. Mai 1880 in Berlin) <> 1866-1880 Dr. Elias-Benedikt Cahn (geb. 1808 in Mainz, gest. 18. Jan. 1888) <> 1880-1918 Dr. Siegmund Salfeld (1843-1926), RrVd <> 1918-1941 Dr. Sali Levi (geb. 1883 in Walldorf/Baden, gest. 1941 in Berlin), JTS Literatur.- Arnsberg I 19-21.- Heinz Duchhardt (hrsg.), Beiträge zur Geschichte der Mainzer Juden in der Frühneuzeit, Mainz 1981; darin S. 133-146 Irene Back, "Zwischen Aufklärung und Staatsinteres- se. Die Judenpolitik des Kurfürsten Karl Joseph von Erthal".- Bernhard Post, Judentoleranz und Jude- nemanzipation in Kurmainz 1774-1813, Wiesbaden 1985, S. 343-366: Das jüdische Bildungswesen. 223

Akten (G).- StadtA Mainz ZI 705-706 Rabbinergehalt, 1782-1790.- Journal der Gem., 1825, Rech- nungsbücher der Gem., 1807-1835 (1978 im Archiv wiederentdeckt). Akten (S).- StA Würzburg M.K. ad 26, Mz. Polizeiakt V 594 Streit- und Klagesachen zwischen Ju- denschaft und Rabbinern zu Mainz und im Rheingau, 1699-1732.- V 878 Neujahrs- und Rabbinatsgel- der der Judenschaft des Erzstiftes, 1712-1782.- V 2076 Wahl eines neuen Oberlandrabbiners für das Erz- stift Mainz, 1767-1769.- V 590 Klage gegen die Judenschaft wegen Gehaltsrückständen, 1769-1781.- V 2585 [=Mic. HM2/4645/3] "Juden. Moralische Verbesserung derselben im Erzstifte Mainz", 1782.- V 2855 [=Mic. HM 2619A] Aufhebung der rabb. Gerichtsbarkeit, 1782-1784.- V 1914/1915 [=Mic. HM2/4550] Anstellung, Gehalt, Nebenbezüge, Dienstobliegenheiten des Oberlandrabbiners zu Mainz, Beitragsleistung der Judenschaft, 1782-1784.- V 986 Justizpflege für die Judenschaft, 1783.- V 741 Be- soldung, 1784-1803.- M.K. 46 Mz. Reg. Archiv L 627/1814 Kompetenzstreit über die Frage, ob die Er- kenntnis über Ehebrüche und andere fleischliche Verbrechen der Juden dem Gewaltbotenamt zu Mainz oder aber dem Oberrabbinat in erster und dem erzbischöflichem Vikariat in zweiter Instanz zustehe, 1779.- M.K. 67 Juden, Mz. Polizeiakt 743 [=HM2/4551] Prüfung jüd. Schuldienstaspiranten durch den Oberrabbiner, 1786.- V 592 Bericht des Oberrabbiners in einer Erbschaftssache, 1778.- V 740 [=Mic. HM2/4550] Wiederbesetzung der Stadt- und Landoberrabbinerstelle zu Mainz, Prüfung und Verpflich- tung des Gewählten, Zuständigkeit desselben zur Schlichtung jüdischer Streitsachen, Gehaltsnormie- rung, 1769-1784.- V 591 [=Mic. HM2/4547] Oberrabbiner Brandeis über Gehaltsrückstand und Bitte um Sicherung seiner Nebenbezüge, 1758-1764.- Aschaffenburger Archivreste, Fasz. 21, LI, Nr. 5 Ge- such des Oberrabbiners Hayum Hirsch zu Mainz wegen eigenmächtiger Anstellung eines Lehrers durch die Gem. Buchen und Walldürn, 1785.- LA Speyer Dépt. Donnersberg, Präfekturarchiv, Abt. I, Nr. 191 Acta betr. den großen Sanhedrin zu Paris, dessen Convocation und Kosten, 1806-1808.- Nr 192 Das isr. Consistorium zu Mainz, 1809-1812.- Nr. 194 Rabbiner und Aufseher, 1809-1813.- StadtA Mainz 50/588 Familienbuch der in Mainz wohnenden Juden, 1. Hälfte 19. Jh.- 70/1406 Israelitische Religionsgemein - de, 1.: Gemeindeangelegenheiten 1817-1858, 2. Schulangelegenheiten, 1823-1942. Archiv (G).- Jüdische Gemeinde Mainz, Forsterstr. 2, 61390 Mainz

(MAINZ,) Prediger und zweiter Rabbiner <> 1841-1842 Prediger Dr. Salman Zadok Frensdorff (geb. 1803 in Hamburg, gest. 1880 in Hannover), von der Gemeinde nach Unstimmigkeiten entlassen <> 1851-1866 Dr. Elias-Benedikt Cahn (geb. 1808 in Mainz, gest. 18. Jan. 1888), Religionslehrer libe- raler Tendenz, der seit 1836 Rabbinerfunktionen wahrnahm; 1851/52 auch RV, Sitz nach 1852 zeitweise in Kastel, wechselt auf das Stadtrabbinat.

(MAINZ,) Israelitische Religionsgesellschaft <> 1853 bei Aufstellung der Orgel Abspaltung der Or- thodoxen um Herz Scheyers Enkel Samuel Bondi. <> 1854-1890 Dr. Meïr (Markus) Lehmann (geb. 1831 in Verden, gest. 1890) <> 1890-1929 Dr. Jonas Bondi (1862-1929), RS <> ab 1929 Dr. Moses Bamberger, zuvor in Kissingen Literatur.- LIT. M. L. Bamberger, Zur Geschichte der Unterrichtsanstalt der IRG zu Mainz. Fest- schrift anlässl. ihres 75jähr. Bestehens, 1859-1934, Mainz 1934.

MICHELSTADT Bezirksrabbinat für die Gft. Erbach-Fürstenau <> bis 1808 Maier Marx <> 1826- 1847 Isaak-Seckel Löb b. Mattes Wormser, der "Baalschem von Michelstadt" (geb. 1768 in Michel- stadt, gest. 16. Sept. 1847 ebd.), Kabbalist, gründet Jeschiwa in Michelstadt, die um 1805 bis zu 70 Schüler zählt. Bemüht sich seit 1811 um das Rabbinat der Odenwaldgemeinden, die Gemeindeoppositi- on verhindert aber lange Zeit seine Einsetzung. <> 1859 zu Darmstadt. 224

Literatur.- Arnsberg II 78-83.- Martin Schmall, Die Juden in Michelstadt, 1658-1942, Michelstadt 1978, S. 54-62: "Seckel-Löb Wormser, der Baalschem von Michelstadt".- PQ Hessen, S. 253-254. Akten (S).- StA Darmstadt, G15 Erbach, L 272 [=Microfiche Q 21/9711-9712], Gesuch I. L. N. Wormser um Übertragung des Rabbineramtes der Grafschaft Erbach, 1808-1847.- L 306 [=Microfiche Q 21/9788-9789] Besetzung und Verwaltung der Rabbinate, 1826-1847.

MONSHEIM <> um 1808 Simon Meyer (geb. 1780) erwähnt in Zensusliste, nicht mehr 1815

OFFENBACH ehem. Rabbinat des Ftms. Isenburg <> 1706 fürstl. Erlaubnis zur Wahl eines Rabbi- ners (Guggenheim, Gemeinde, S. 40f; Zur Geschichte der Juden in Offenbach am Main, Bd. II, Offen- bach 1990, S. 34, 41). <> 1750 ORt für alle isenburgischen Ämter <> 1706-1745 Michael Oppenheim aus Frankfurt/M., wechselt nach Friedberg <> bis 1786 Aron Schloss, aus Frankfurt/M. Die Gefolg- schaft des polnisch-jüdischen Sektierers Jakob Frank läßt sich von 1786/88 bis zum Tode von dessen Frau Eva 1817 zahlreich in Offenbach nieder. <> um 1790? -1821 Anschel (Isaak ben Ascher) Metz (geb. 1772, gest. 31. Jan. 1852 in Hamburg) <> 1821-1842 Gottlieb Metz (gest. 1842), Sohn von An- schel Metz, predigt als erster auf deutsch. <> 1842-1889 Dr. Salomon Formstecher (geb. 1808 in Of- fenbach, gest. 1889), 1833 als Religionslehrer angestellt. RaVers. <> 1889-1919 Dr. Israel Gold- schmidt (geb. 1849 in Dios-Bozeny, gest. 1919), JTS, RrVd <> ab 1919 Dr. Max Dienemann (geb. 1875 in Krotoschin, Posen, gest. 1939), JTS Literatur.- Worte des Friedens und der Wahrheit. Ansprache des israelitischen Gemeindevorstandes zu Offenbach a. M. an seine Gemeindemitglieder über dessen Anordnungen und Einrichtungen seit 1821 bis auf die Gegenwart, Offenbach 1843, Neudruck 1915.- Siegfried Guggenheim, Aus der Ver- gangenheit der isr. Gem. zu Offenbach, Offenbach 1915 [JNUL 32V1577].- Charles Duschinsky, Ge- denkbücher (Memorbücher) von Offenbach am Main und anderen deutschen Gemeinden. Nach Hss. ediert, Fft./M. 1924.- Arnsberg, I 163-164. Akten (G).- CAHJP Jerusalem Offenbach [KGe 14] Nr. 10 Klage des Vorstands gegen Rabb. Gottlieb Metz, 1828-33.- Nr. 39 Rabbinatssachen, 1801-33.- Nr. 40 Rechnungen und Belege Rabbinat, 1837.- Nr. 57 Schreiben an das Rabbinat, 1847-58.- CJ Berlin, 75 B Of 1 Nr. 1 Kopiebuch des Rabbinats 1846-76.- Nr. 13 Rabbinatssprengel 1824, 1843-59.- Nr. 20 Anstellung eines Rabbiners 1827-83.- Nr. 21 Rabbine- rangelegenheiten 1867-70; Nr. 85 Steuerbeiträge zur Rabbinerbezahlung 1832-74.- Nr. 94 zwölf Predig- ten von S. Formstecher Würzburg 1833.- Nr. 99 Gutachten des Rabbinats über Feuerbestattungen Akten (S).- FIA Birstein Nr. 3978 Anstellung eines Unterrabbiners und Schächters in Sebold u. a., 1732-1812.- Nr. 3992 Abschaffung des kleinen Bannes, 1804.- Nr. 3993 Vorstands- und sonstige Beamte der Judengemeinden zu Offenbach, 1817-1826.

(OFFENBACH,) Stiftung Emanuel Beer Akten (G).- JNUL Jerusalem ms. 8° 2079 spr hzkrt nSmwt lbyt hknst dqlwyz dmxzyqy lwmdy twrh bq"q 'wypb'k y`"', 1790-1869, 38 Bl. Akten (S).- FIA Birstein Nr. 3973 Die Judenklasse (=Klause) zu Offenbach betr., welche von dem Ju- den Emanuel Beer gestiftet (a. 1717) und von der Landesherrschaft privilegiert worden ist, 1717-1817.

OPPENHEIM ehem. kurpfälzisches Unterrabbinat <> bis 1808 Abraham Löb Fahrenbach (geb. 1767 in Fürth, gest. 18. März 1845 in Paderborn), erwähnt in Zensusliste, wechselt nach Detmold 225

PFEDDERSHEIM (heute Stadtteil von Worms) ehem. kurpfälzisches Unterrabbinat <> um 1808 Loew Gabriel (geb. 1752) erwähnt in Zensusliste, nicht mehr 1815 Literatur.- Irene Spille, "Juden in Pfeddersheim im 19. und 20. Jahrhundert", Der Wormsgau 18 (1999), S. 179-220.

WACHENHEIM a. d. Weinstraße <> um 1808 Loew Jonas (geb. 1748) erwähnt in Zensusliste, nicht mehr 1815

WORMS ehemals Rabbinat für die Kurpfalz (bis Ende 17. Jh.), Hessen-Darmstadt (bis 1685) und das Bistum Speyer (bis 1752) <> bis 1702 Jair-Haim Bacharach <> 1702-1712 Naftali-Hirsch Spitz aus Mähren <> 1712-1732 Menachem-Mendel Rothschild, Prediger aus Prag, Rabbiner in Bamberg und Landesrabbiner in Hessen <> 1732-1742 Moses Brod aus Mähren <> ... <> 1763-1778 Hirsch Au- erbach (gest. 3. Mai 1778), Landesrabbiner <> bis 1808 Samuel Wolf Levi (geb. 1751 oder 1755 in Pfersee b. Augsburg, gest. 1813 in Mainz). Das Amt des "Judenbischofs" (=Gemeindevorstehers) erlischt 1797. <> 1810-1823 Isaak (Eisik) Adler (gest. 23. Dez. 1823) <> 1824-1864 Jakob (Koppel) Bam- berger (geb. 1785 in Neckarbischofsheim, gest. 1864), entschiedener Gegner der Reform. <> 1864- 1866 Dr. Markus Jastrow (geb. 1829 in Rogasen, Posen, gest. 1903 in Germantown, Philadelphia) Gottesdienstreform in den neuen Synagogenstatuten von 1865. Zur großen Verärgerung des Vorstands geht er Herbst 1866 nach Amerika. <> 1867-1910 Dr. Alexander Stein (geb. 1843 in Grombach, Baden, gest. 1914 in Karlsruhe), RrVd. 1868 Harmonium; Separatminjan der Orthodoxen um den Kantor Mo- ses Mannheimer (1810-1892) und Daniel Guggenheim; Ende des Jhs. bestehen drei orthod. Gebetsver- sammlungen. <> 1910-1935 Dr. Isaak Holzer (geb. 1873 in Krakau, gest. 1951 in Poughkeepsie, NY, USA); Stud. HWJ Berlin, RrVd, liberal, histor. Arbeiten zur 900-Jahrfeier der Synagoge in Worms (1934). <> 1937-1939 Dr. Helmut Frank (geb. 1912 in Wiesbaden, gest. in Philadelphia), HWJ Literatur.- Samson Rothschild, Beamte der Wormser jüdischen Gemeinde, 1910.- Otto Böcher, Der alte Judenfriedhof in Worms, Worms 1958.- Arnsberg II 424-426.- Leon J. Yagod, Worms Jewry in the 17th Century, Diss. University 1967 [JNUL Fi2181].- Fritz Reuter, Warmaisa. 1000 Jahre Ju- den in Worms, Fft./M. 1987. Archiv.- Stadtarchiv Worms, Hintere Judengasse 6, 67547 Worms; geöffnet Mo-Fr von 8-12 und 14- 17 Uhr.

(WORMS,) Prediger. <> Die Gemeinde betraut seit 1839 liberale Religionslehrer als "Prediger" mit Kulthandlungen, insbes. "Konfirmation", und verlangt nur Anwesenheit des Rabbiners. Die Stelle füllen aus 1839-1842 Dr. Samuel Adler (geb. 1809 in Worms, gest. 9. Juni 1891 in New York), schon seit 1836 inoff. im Amt. <> 1842-1850 Dr. Abraham Adler (geb. 1813 in Worms, gest. 1856 in Bendorf bei Neuwied), jüngerer Bruder des Vorgenannten <> 1851-1859 Dr. Ludwig Lewyson (geb. 1819 in Schwersenz, Posen, gest. 1901 in Stockholm) <> 1860-1864 Dr. Isidor Rosenfeld (geb. 1815, gest. 23. April 1899 in Berlin) 226

H E S S E N - H O M B U R G (= Lgft. Hessen)

Status.- 1825 Anstellung eines "Hilfsrabbiners" in Abhängigkeit vom Rt in Friedberg (Hessen-Darm- stadt). 1852 Schaffung eines eigenen Rts; der Amtsträger erhielt aus der landgräflichen Regierungskasse eine jährliche Beihilfe von 200 fl. Verordnung vom 21. Juni 1853: Ein Vorstand der Israeliten im Land- grafentum wird aus "dem Geistlichen (Rabbiner)" und fünf staatlich ernannten Laienvertretern gebildet (Is. Freund, Rechtsstellung, S. 97-104). 31. Aug. 1875: nach preuß. Gesetz verliert der Rr seinen Sitz im Vorstand. Literatur.- Arnsberg, I 395-396.- Yitzhak S. Herz, Meine Erinnerung an Bad Homburg und seine 600jährige jüdische Gemeinde, Rechovot 1981.- Heinz Grosche, Geschichte der Juden in Bad Homburg vor der Höhe 1866-1945, Frankfurt 1991, S. 10, 12. Akten (S).- HStA Wiesbaden Abt. 310, XIVc2, Nr. 27 Bd. I Lehrer und Rabbiner in Stadt und Amt Homburg, 1824-1866.- Nr. 43 Rabbiner und Vorsänger Jos. Wormser, Callmann, Rothschild, Salom. Wormser und die von ihm 1829 vorgelegten gefälschten Morenu-Diplome, Fromm und Vorsänger Löb Bär, 1825-1856; abgelehnter Antrag Fromms auf Ausdehnung seiner Kompetenzen auf Meisenheim, 1861.- Nr. 44 Anzeige Fromms gegen Sal. Wormser wegen Gründung einer "Reformgemeinde", 1853.- Nr. 48 Vorschläge des Sal. Wormser zur Verbesserung der religiösen Verhältnisse der Juden in der Land- grafschaft u. a. durch Anstellung eines Rabbiners und Ausgabe einer Synagogenordnung, Ablehnung der Vorschläge durch den Vorstand, 1844.- Nr. 49 Religionsschule und Rabbinat; dabei Ernennung S. Fromms zum Rabbiner und Ausdehnung seines Zuständigkeitsbereichs auf die Gemeinde in Seulberg- Köppern, 1852, 1844-1867.- Nr. 53 Differenzen Fromms mit jüdischen Metzgern und Gastwirten wegen strenger Auslegung der Schächtgesetze, 1854-1865.- Nr. 54 Differenzen Fromms mit der Gemeinde we- gen Vergitterung der Frauengalerie in der Synagoge, 1865.- Abt. 314, Nr. 1749 Gebühren für Eidesbe- lehrungen durch Sel. Fromm, 1855-1856.- Nr. 1184 Gehaltszulage für Rb. Seligmann Fromm, 1858- 1859.- StA Marburg Abt. 82c [Hanau], Nr. 942 Die Prüfung des Candidaten der Theologie p. Rothschild aus Mainz, durch den hiesig. Provinzial-Rabbiner, 1827. Archiv.- Staatsarchiv aufbewahrt im Hessischen Haupstaatsarchiv Wiesbaden.

HOMBURG vor der Höhe (heute: Bad H.) <> bis zum Edikt vom 21. Juni 1852 von Friedberg/Gie- ßen abhängig <> 1825-1827 "Hilfsrabbiner" Josef Wormser <> 1827 "Hilfsrabbiner" Kalman Roth- schild <> Ausschr. der Predigerstelle in AZJ 1847, S. 435. <> bis 1851 "Hilfsrabbiner" Anschel Stern (geb. 1820 in Steinbach, Kurhessen, gest. 1888 in Hamburg) <> 1852-1875 Dr. Seligmann Fromm (geb. 1822 in Großlangheim, Unterfranken, gest. 1898 in Frankfurt/M.) <> 1876-1878 Dr. Samuel Au- erbach (geb. 1827 in Bonn, gest. 24. Okt. 1884 in Frankfurt/M.) <> 1879-1886 Dr. Meyer Appel (geb. 1852 in Fritzlar, gest. 1919 in Karlsruhe), JTS <> 1887-1912 Dr. Heimann Kottek (geb. 1860 in Ple- schen, Posen, gest. 1912), RS <> 1914-1921 Dr. David Winter, RrVd, wechselt nach Lübeck. <> 1922- 1934 Dr. Leopold Wreschner <> 1934-1942 Kantor und Lehrer Moses Herz (deportiert) Archiv.- Stadtarchiv/Gotisches Haus, Tannenwaldweg 102, 61350 Bad Homburg, Tel. 06172-37882. 227

H E S S E N - K A S S E L (= Kftm. Hessen)

Status.- Ende 16. Jh. Gründung eines Rts für das Stift Fulda. Im ehem. Sprengel des ORts Friedberg Einrichtung eigener LRte 1609 für die Gft. Hanau und 1625 für Hessen-Kassel (in Witzenhausen, 1772 nach Kassel verlegt), "Unterrabbinate" in Marburg und Gudensberg; unabh. LRte des Stifts Fulda (1775), der Gft. Hanau, der Quart (in Rotenburg/Fulda) und der Freien Reichsstadt Gelnhausen. 1809 Westphäl. Konsistorium mit ORt in Kassel und weiteren Rten in Marburg und Eschwege. 14. Mai 1816 Staatsbürgergesetz in den hess. Stammlanden: Der Rr verliert seine Gerichtsbarkeit. Gesetz 30. Dez. 1823 (RegBl 1824, S. 87-97, cf. Pinqas Hessen S. 327) "über die gemeinheitlichen Verhältnisse der Is- raeliten", Schaffung einer Hierarchie aus: 1. LRt nach dem Modell der Religionskonferenz des badi- schen Oberrats, das zweimal jährlich zusammentritt, 2. vier Provinzrabbinate in Kassel, Fulda, Hanau und Marburg, 3. sechs Kreisrabbinate in Eschwege, Gudensberg, Hofgeismar, Rotenburg/Fulda, Schlüchtern und Witzenhausen (erlöschen alle bis auf Eschwege im 19. Jh.). 4. verschiedene ältere Orts- rabbinate. Emanzipationsgesetz vom 29. Okt. 1833 modifiziert die Bestimmungen der Verordnung.- 1866 preuß. Annexion verändert den Rechtsstatus nicht; die Bestimmungen von 1823 bleiben bis 1933 in Kraft. Rechtsquellen (UB HD: J 3550) Kurhessen, Sammlung von Gesetzen, Verordnungen etc. Juristische Literatur.- Karl Georg von Zangen, Etwas über die bürgerliche Verfassung und Verbesse- rung der Juden, Gießen 1788 [JNUL R8°35V4461 ].- Ulrich Friedrich Kopp, Bruchstücke zur Erläute- rung der Teutschen Geschichte und Rechte, Bd. I, Kassel 1799, S. 155-160 ("Juden in Hessen"), Bd. II, Kassel 1801, S. 157-188 ("Hessen-Casselische Juden-Versammlungen in politischer Hinsicht").- "Dr. Pinhas", "Über den Ursprung, das Wesen, den letzten Zustand und die Bedingungen einer zu vervoll - kommnenden Verfassung des Instituts der Rabbinen, mit Rücksicht auf den Zustand der Israeliten in Kurhessen", Der Jude 1832 Nr. 10f.- Pinchas Jacob, Fragmente aus einer ältern Denkschrift über die Organisation der isr. Gemeinden in den deutschen Bundesstaaten, namentlich in Kurhessen, Kassel 1832 [JNUL 33V2797 ].- Zusammenstellung der die Israeliten des vorhinnigen Kurfürstentums Hessen betreffenden gesetzlichen Erlasse, 1901 [JNUL S57B1569 ].- Ludwig Horwitz, Die Verwaltung der ju- denschaftlichen Angelegenheiten in Kurhessen, Kassel 1908 [JNUL 32V1583 ].- Leo Munk, "Die Juden- ordnungen in Hessen-Kassel", Judaica. Festschrift zu Hermann Cohens Siebzigsten Geburtstage, Berlin 1912, S. 377-388.- Sally Engelbert, Das Recht der isr. Religionsgemeinschaft in Kurhessen, 1913 [JNUL 42B336 ].- Ludwig Horwitz, Die Gesetze um die bürgerliche Gleichstellung der Israeliten im ehemali- gen Kurhessen 1816 und 1833, Kassel 1927 [JNUL 32V1579 ].- Abraham Cohn, Beiträge zur Geschich- te der Juden in Hessen-Kassel im 17. und 18. Jahrhundert, I: Staat und Umwelt in ihrem Verhältnis zu den Juden, Diss. Marburg 1933.- Ernst Roth, "Hessische und Fuldaer Judenordnungen", Udim 9/10 (1979/80), S. 97-118. Historische Literatur.- Ludwig Horwitz, "LR und Landschreiber in Kurhessen", MGWJ 54 (1910), S. 513-534.- Ludwig Horwitz, "Beschwerden Hoofscher Juden gegen den LR Josef Michel Kugelmann", Jüdische Wochenzeitung für Cassel, Hessen und Waldeck 3 (1926), Nr. 20.- G. Walter, "Zur Geschichte des LRts im ehemaligen Kfm Hessen", MGWJ 78 (1934), S. 518-528.- Bernhard Brilling, "Zur Ge- schichte des LRts von Kurhessen", Tradition und Erneuerung. Zeitschrift der Vereinigung für religiös- liberales Judentum in der Schweiz 32 (1971), S. 19-22- Eva Grulms, Friedhöfe in Nordhessen: Bestand und Sicherung, Kassel 1984.- Henry Wassermann (Hrsg.), Pinkas Ha-Kehillot: Hessen, Hessen-Nassau, Jerusalem 1993.- Dorothee Schimpf, Emanzipation und Bildungswesen der Juden im Kurfürstentum Hessen, 1807-1866, 1994 [JNUL S95B3531]. Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 76 III, Sect. 31, Abt. XVI, Nr. 1 (und Beiheft) Das israelitische Kultus- und Schulwesen im Reg.-Bez. Kassel, 5 Bde., 1866-1913. – StA Marburg Abt. 5 [Hessischer 228

Geheimer Rat] Judensachen Nr. 2368 Betr. den Gerichtsstand der Juden, 1817.- Abt. 9a [Minist. des Auswärtigen] A Nr. 818 Kirchen-, Schul- und Bildungsverhältnisse der Juden bezügliche Mitteilungen an fremde Regierungen, 1835.- Abt. 18 [Reg. Cassel], olim Acc. 1904/13.13 Lfde. Nr. 92 nunc Nr. 2729 Prüfung der Studierenden der mosaischen Theologie und isr. Religionslehrer durch Rabbinen, 1826- 1829.- olim Lfde. Nr. 94 Visitation der Judenschulen, 1829-1831.- olim Lfde. Nr. 100 nunc Nr. 2752 Prüfung der Bewerber um Rabbinen-Stellen in Gemäßheit des § 11 des Gesetzes vom 29. Okt. 1833, 1833-1865.- olim Lfde. Nr. 110 Die Strafgewalt der Rabbinen und Gemeinde-Ältesten bei vorfallenden Unordnungen in den Synagogen, Bd. I 1822-1851; Bd. II 1852-1859.- olim Lfde. Nr. 112 Das Dienstsie- gel, 1830-1847 (Exemplar in der Sammlung "Siegel und Siegelstempel" des Archivs aufbewahrt).- olim Lfde. Nr. 124 Besteuerung der Rabbiner, Lehrer, Vorsänger etc., 1825-1861.- olim Lfde. Nr. 170 Den nach § 59 der Verordnung vom 30. Dez. 1823 gebildeten Fond zur Bestreitung der Kosten des Land- rabbinats, 1855-1867.- olim Lfde. Nr. 186 Bestellung der Mitglieder der Commission zur akademischen Prüfung der Bewerber um Rabbinerstellen, 1851.- olim Lfde. Nr. 190 nunc Nr. 2747 Die Commission zur Prüfung der Bewerber um Rabbinenstellen, 1851.- Abt. 76 [Präfektur des Fulda-Departements], Nr. 408 Acta die kirchliche Verfassung und Einteilung der isr. Gemeinden im Fulda-Dept. betr., 1809-1812.- Abt. 77 [Präfektur des Werra-Departements], Nr. 945 Acta betr. den von Landrabbiner Berlin zu Cassel gegen den Rabbi Moses Juda zu Felsberg ausgesprochenen Bann.- Nr. 1153 Einteilung des isr. Canton in Sprengel und Bezirke, 1812.- Abt. 150, Oberpräsidium Kassel, olim Verz. 1, Acc. 1895/82a, Nr. G63 und G104 nunc Nr. 1935 Kultusverhältnisse der Israeliten, Rabbinatsbezirke, Bd. I, 1867-1890, Bd. II 1890-1929.- Nr. H100 Generalakten betr. Bewerber um Rabbiner-Stellen, 1874-1921.- Abt. 305a [Un- iversität Marburg, Rektor und Senat], olim Verz. 1, Seite 119 Nr. 1 (des Aktenrepertoriums) nunc A III 6 Nr. 1 Kommission zur Prüfung der Bewerber um Rabbinerstellen, 1833.- olim Seite 121 Nr. 1 nunc A III Nr. 1 Einrichtung einer Anstalt zur Bildung jüdischer Volkslehrer, 1823.- olim S. 151 Nr. 22 nunc A IVc 54 Geschäftsordnung für die zu den akademischen Prüfungen der Bewerber um Rabbinenstellen ange- ordnete Kommission, etwa 1830-1840.- Verz. 2, S. --, Nr. 85 Rabbiner-Prüfungs-Commission (Akten zu dieser Abteilung sind nicht genannt). Archiv.- Hessisches Staatsarchiv, Friedrichsplatz 15, 35037 Marburg, Tel. 0621-161125, geöffnet Mo- Fr 9-13 und 14-17 Uhr. Universität.- Marburg (Matrikel publiziert bis 1830). Universitätsarchiv Marburg, im Hessischen Staatsarchiv.

AMÖNEBURG <> 1743-1744 N. N. Akten (S).- StA Marburg Abt. 105 [Kfsm. Mainz], Nr. 994 Bitte des Baruch von Mardorf um Aufnah- me seines Tochtermannes als Vizerabbiner im Amte Amöneburg und Neustadt, 1743.- StA Würzburg M.K. 67, Mz. Polizeiakt 588 Beschwerde des kurmainzer Oberrabbiners M. Brandeis gegen einen im Amte zu Amöneburg aufgetretenen Vicerabbiner und dessen unbefugte Funktionsausübung, 1744.- StA Marburg Abt. 105 [Kfsm. Mainz], Nr. 987 Beschwerde der Juden zu Fritzlar, Naumburg und Amöne- burg gegen die ihnen zu hoch angesetzten Beträge zur Besoldung des Landoberrabbiners zu Mainz, 1788-1791.- Abt. 18 [Reg. Cassel], Acc. 1876/20B, Lfde. Nr. 32 Die von der Judenschaft zu Mainz ver- langte Wiedererstattung angeblich rückständiger Rabbinatsgelder von der Judenschaft in Fritzlar und Naumburg betr., 1803.

BOCKENHEIM <> Akten (S).- StA Marburg Abt. 86 [Hanau, Nachträge] Nr. 9942 Die von der isr. Gem. zu Bockenheim beabsichtigte Annahme eines eigenen Rabbinen betr., 1827-1829.- Nr. 9946 Die Annahme eines Synagogen-Rabbiners für die Synagogen-Gemeinde Bockenheim, 1827-1831. 229

ESCHWEGE Kreisrabbinat in der Prov. Niederhessen <> 1809 Konsistorialbezirk im Kgr. Westpha- len (Werra-Departement) <> 1809-1812 Simeon Isaak Kalkar (geb. 1754 in Altona, gest. 1812), vorm. Rb. in Stockholm, einer der drei Oberrabbiner im Westphälischen Konsistorium <> 1830-1831 Dr. Salo- mon Herxheimer (geb. 1801 in Dotzheim, gest. 25. Dez. 1884 in Bernburg) <> 1831-1894 Philip Goldmann (geb. 1808 in Wanfried a. d. Werra, gest. 1894), RaVers., 1858 Separatminjan der Orthodo- xen <> 1896-1917 Dr. Josef Cohn (geb. 1850 in Zempelburg, gest. 1947 in Jerusalem), JTS, RrVd <> 1917- Dr. Moritz Freier (geb. 1889 in Schildberg, Posen, gest. 1969 in Zürich), JTS <> 1923-1938 Dr. Bassfreund Literatur.- Arnsberg I 162. Akten (S).- StA Marburg Abt. 18 [Reg. Cassel], Acc. 1876/20, Judensachen, Nr. 499 Judenschullehrer zu Reichensachsen und Eschwege, 1824-26.- Abt. 18 [Reg. Cassel], Acc. 1876/20B, Lfde. Nr. 19 Betr. Klage des Rabbinen Luß zu Eschwege gegen das judenschaftliche Provinzial-Vorsteheramt wegen des ihm entzogenen Gehaltes, 1829.- Lfde. Nr. 20 Gesuche um Anstellung als Rabbiner, 1829.- Abt. 18 [Reg. Cassel], Acc. 1904/13.13 Lfde. Nr. 95 Bestellung eines Rabbinen für den Kreis Eschwege, 1829- 1866.- Abt. 180 [Landratsamt Eschwege], olim Acc. 1884/10, Nr. 13 nunc Nr. 521 Einführung der Schulschriften des isr. Oberlehrers Büdinger sowie der Religionslehre des Kreisrabb. Herxheimer, 1830.- Ebd., Ergänzung Nr. 479 Gesuch des Kreisrabbiners Goldmann und Löb Aron Levy um Gestattung der Bildung eines Abendvereins unter den hiesigen Israeliten, 1835.

FULDA Landesrabbinat des Stifts Fulda, 1810 zum Ghzm. Frankfurt, im Kfsm. Hessen Provinzial- rabbinat <> 1777-1806 Salomon b. Juda alias Löb Wormser, zuvor 1762 Rb. in Stadtlengsfeld, Thü- ringen <> 1806-1839 Isaak Seckel Wormser (gest. 1839), Verwandter des "Baalschem von Michel- stadt", Sohn des Vorgängers <> 1839-1843 Löb Wormser (geb. 1796, gest. 1850), Sohn des Vorgängers <> 1843-1853 Dr. Jakob Moses Rosenberg (gest. 1867 in Fft./M.), wird als zu liberal entlassen. <> 1855-1877 Dr. Samuel-David Enoch (geb. 1814 in Hamburg, gest. 31. Dez. 1876) <> 1877-1919 Dr. Michael Cahn (geb. 1849 in Rüdesheim, gest. 1920), RS. Von 1909-1939 ist Baruch Kunstadt Dajan und Leiter der "Schass Chewrah". <> 1919-1938 Dr. Leo Cahn (geb. in Fulda, gest. 1958 in Benei Brak), Sohn des vorigen. Stud. RS Berlin und Univ. Marburg. Nov. 1938 Auswanderung über England nach Palästina. Literatur.- Arnsberg I 224-226.- Paul Horn, Zur Geschichte der Juden in Fulda, Tel-Aviv 1969 [JNUL S73B675].- "Fuldaer Rabbinerordnung" (17. Jh.) bei Cohen, Landjudenschaften, Bd. II, S. 750- 752. Akten (S).- StA Marburg, Abt. 17, Judensachen Nr. 12 Rabbiner in Fulda, 1625.- Nr. 279 idem, 1635.- Abt. 86 [Hanau, Nachträge] Nr. 9856 Die Provinzial-Rabbinenstelle zu Fulda betr., 1854.- Abt. 90 [Stift Fulda] Nr. 427 Die von dem hiesigen Rabbiner ordnungswidrig vorgenommenen Capitulatio- nen, 1799.- Nr. 437 Vermehrung der Rabbinerbesoldung nach aufgehobenem Judeninstanzgericht, 1789.- Abt. 97c [Oranien-Nassau], Nr. 538 Gesuch der Stadt- und Landjudenschaft, wegen der Bestel- lung eines Land-Oberrabbiners in der Person des Sohnes des verlebten vorigen hiesigen Rabbiners Se- ckel Wormser, 1809.- Abt. 100 [Reg. Fulda], olim Acc. 1904/13,30, Lfde. Nr. 8, 3 Bde. nunc Nr. 3724 Provinzial-Rabbinat, Bd. I 1827-1846; Nr. 3725 idem Bd. II 1849-1856, Nr. 3726 idem Bd. III 1857- 1867.- olim Abt. 100e [Kurhess. Reg. Fulda, Kommunalrepositur], Verz. 1, Nr. 1785 nunc Abt. 100 Nr. ?? Provinzial-Rabbine, 1823.- olim Nr. 1787 nunc 2932 Anordnung einer Prüfungskommission für Provinzial- und Kreisrabbiner, 1833-1865.- olim Nr. 1788 Geschäfte des Provinzialrabbiners und dessen Gehilfen.- olim Nr. 1789 nunc 3760 Gebührenordnung für Amtshandlungen der Rabbiner und ihrer Ge- hilfen, 1836-1846.- olim Nr. 1790 nunc Nr. 3746 Landrabbinat, 1836-1862.- olim Nr. 1791 Ermächti- 230

gung, daß ein Rabbiner einen andern zur Vornahme von Trauungen beauftragen könne, 1838.- olim Nr. 1792 Besteuerung der Rabbiner und Lehrer, 1840.- nunc Nr. 3719 Gründung einer Erziehungsanstalt für die isr. männliche Jugend für das In- und Ausland durch den Rabbinatskandidaten Nathan Aaron Müller aus Melsungen in Fulda, 1849-1852.- Abt. 164 nunc Nr. 1071 Provinzialrabbinat zu Fulda, 1868-1991.- Abt. 180, Landratsamt Fulda, olim Verz. 1, Nr. 88 nunc Nr. 136 Die von dem israelitischen Vorsteher- amte und den Israeliten Wolf Hahn und Gen. zu Fulda gegen den Provinzialrabbiner Dr. Rosenberg allda erhobene Beschwerde wegen allenthalbiger Dienstvernachlässigung, 1848-51.- olim Verz. 2, Acc. 1940/29, Zeichen XII 24 nunc Nr. 2391 Bestellung, Besoldung und Beurlaubung der Rabbiner, Bd. I 1838-1918, Nr. 2386 idem Bd. II 1918-1926.- StadtA Fulda, XXIV [Judenschaft], Nr. 6 Wahl der Rabbi- ner für die hiesige Judenschaft, 1765-1840.- Nr. 44 Die Bestellung von Provinzialrabbinen, 1855.

GELNHAUSEN ehem. Rabbinat der Freien Reichsstadt; später Ortsrabbinat <> 1700-1741 Henoch Juda Halevi (gest. 1741) <> um 1750 Jacob Henoch (gest. 1789), Sohn des Vorgenannten <> 1779- 1793 Jechiel Michael Speyer, wechselt nach Friedberg und Dessau <> 1800-1817 Samuel b. Juda Warburg (gest. 1817), kabbalist. Wundertäter <> 1819-1847 Naftali-Hirsch Levi Kunreuther (geb. 1766 [1779?] in Kunreuth, gest. 16. Febr. 1847), zuvor in Mergentheim. Leitete eine Jeschiwa. <> Da- nach zu Hanau. Eine Neuausschreibung auf Anordnung des Provinzialrabbiners (1856) endet mit der Weigerung der Gemeinden, die Stelle zu besetzen. Literatur.- Arnsberg I 242-243.- Jürgen Ackermann, "Von Rabbinern, Lehrern, Vorbetern in der jüdi- schen Gemeinde Gelnhausen 1648-1938", Geschichtsblätter für Stadt und Altkreis Gelnhausen 1985/86/87, S. 17-48 (Kurzfassung in Festschrift Ehemalige Synagoge Gelnhausen, Gelnhausen 1986, S. 35-40). Akten (S).- StA Marburg Abt. 81 Reg. Hanau E, 181 Judensch. Sachen, Schieblade 27 u.d.T.D. XVII [Stadt u. Burg Gelnhausen, b. Varia], Nr. 16 Beschwerde der Judenbaumeister nebst dem Rabbiner zu Gelnhausen, wegen Haltung mehrerer Nebenschulen, besonders von Seiten des Seligmann Maier, 1803.- Abt. 82 [Reg. Hanau nach 1821], olim Acc. 1882/16, Nr. 80 nunc Nr. 936 Die dem Rabbiner zu Geln- hausen zu untersagende Ausübung der Jurisdiction und die diesfallsige Entschädigung desselben, sowie dessen ständigen Gehalt und zufällige Einnahme, 1805-1823.- nunc Nr. 937 Rabbiner in Gelnhausen, Bd. I 1793-1814, 1817-1835; Nr. 938 idem Bd. II 1836-1858.- nunc Nr. 939 Die Bildung und Prüfung der isr. Religions- u. a. Lehrer, 1822-1867.- Abt. 86 [Hanau, Nachträge] Nr. 1822 Anmaßliche Jurisdik- tion des Frankfurter Rabbiners über die Juden zu Gelnhausen, 1748.- Nr. 2167 Anordnung, daß die Ju- den im Amt Bieber sich des Rabbiners zu Hanau und nicht des zu Gelnhausen bedienen sollen, 1710.- Nr. 16522 Betr. Die von dem Rabbiner zu Gelnhausen über die dasigen Juden in Anspruch genommene Jurisdiction, 1748.- olim Abt. 100e [Kurhess. Reg. Fulda, Kommunalrepositur], Verz. 1, Nr. 1792 1/2 nunc Abt. 100, Nr. 11.917 Vertrag der Judenschaft im Huttenschen Grund mit dem Rabbiner u. der Ju- dengemeinde zu Gelnhausen wegen Verbandes mit dem dortigen Rabbineramt, 1820-1821.- Abt. 180 Landratsamt Gelnhausen, Acc. 1885/7, Nr. A 101 Einführung der im Ftm. Hanau bestehenden Judenord - nungen, 1823-1824.- olim Verz. 4, Nr. 364 nunc Nr. 3164 Besetzung der Rabbinerstelle zu Gelnhausen, 1817-1866.- olim Nr. 365 nunc Nr. 3165 Besoldungsverhältnisse, 1821-1829.- nunc Nr. 4305 Bestellung der Rabbiner 1824-1901.- nunc Nr. 7298 Antrag von H. Kunreuther auf frühere Abhaltung des Gottes- dienstes, 1830.

GUDENSBERG Unterrabbinat; später Kreisrabbinat für die Kreise Fritzlar und Melsungen in der Prov. Niederhessen <> 1830-1875 Marcus-Mordechai Gerson Wetzlar (geb. 1797 in Fulda, gest. 28. Dez. 1878 in Frankfurt/M.) Literatur.- Arnsberg I 301. 231

Akten (G).- CJ Berlin, 75 B Me 1 Nr. 11 Rabbiner Wetzlar für den Kreis Melsungen 1827-77. Akten (S).- StA Marburg, Abt. 17, Juden, olim Lfde. Nr. 208 nunc Nr. 1212 Klage des Unterrabbiners Isaac Loebuf zu Gudensberg contra den Landrabbiner Löb Berlin zu Cassel wegen widerrechtlicher Be- einträchtigung, 1796-1797.- Abt. 18 [Reg. Cassel], Acc. 1904/13.13 Lfde. Nr. 82 Das Kreis-Rabbinat Melsungen, 1831-1852.- Lfde. Nr. 95 Bestellung eines Rabbiners für den Kreis Fritzlar, 1830-1866.- Lfde. Nr. 166 idem, 1856-1867.- Abt. 180 Landratsamt Fritzlar, olim Acc. 1887/13, Nr. 345 nunc Nr. 624 Bestellung und Besoldung der Land- und Kreisrabbiner.- olim Nr. 346 nunc 627 Beitreibung der Kreisrabbinerbesoldung, Bd. I 1831-1840; olim Nr. 348 nunc Nr. 625 idem Bd. II 1840-1878.- olim Nr. 358 nunc Nr. 636 Eidesbelehrung, 1828-1839.- Abt. 180 Landratsamt Melsungen, Acc. 1890/19, Nr. A 992 Bestellung eines Kreisrabbiners für die Kreise Melsungen, Fritzlar und Wolfhagen, 1834-1877.

HANAU ehem. Landesrabbinat des Ftms. Hanau, 1810 zum Ghzm. Frankfurt, im Kfsm. Hessen Provinzialrabbinat <> 1691-1704 Meir b. David Moses Elsaß <> 1704-1718 Moses Brod <> 1722- 1744 Israel b. Naftali Aschkenasi (gest. 18. April 1744) <> 1744-1758 Isaak b. Israel Aschkenasi (gest. 14. August 1758), Sohn des Vorgängers <> 1758-1760 Ori-Feiwisch Schraga b. Samuel Hel- mann (gest. 28. August 1770 in Metz), wechselt nach Lissa, Bonn, Metz <> 1760-1791 Jakob-Benja- min b. Juda-Löb Kronstadt (gest. 3. Dezember 1791) aus Krotoschin <> 1795-1830 Moses Tovia Sontheim "Or Pne Moshe" (geb. 1755 in Sontheim b. Heilbronn, gest. 20. September 1830), 1798 Land- rabbiner, 1824 Distriktrabb. für 28 Gem., gründet Jeschiwa. <> 1832 (14. Feb.) Ausschreibung der Stel- le; 29 Bewerbungen treffen ein <> 1835-1882 Samson Felsenstein (geb. 1807 in Bruck b. Erlangen, gest. 11. Okt. 1882) <> 1884-1890 Dr. Markus Koref (geb. 1833 in Prag, gest. 20. Feb. 1890), JTS <> -1920 Dr. Salomon Bamberger (gest. 1920) Literatur.- Leopold Löwenstein, "Das Rabbinat in Hanau nebst Beiträgen zur Geschichte der dorti- gen Juden", JJLG 14 (1921), S. 1-84, auch als Sonderdruck [JNUL 57B1824].- Ludwig Rosenthal, Zur Geschichte der Juden im Gebiet der ehemaligen Grafschaft Hanau, Hanau 1963 [JNUL 64B678].- Arns- berg I 325-327. Akten (G).- JNUL Jerusalem cod. 8 o 3222 Protokollbuch Hanau, 1609-1925, 186 Bl.- cod. 4o 926 idem 18. Jh.- cod. 4o 830 idem 1797-1830. Akten (S).- StA Marburg Abt. 18 [Reg. Cassel], Acc. 1904/13.13 Lfde. Nr. 3 Generalia Das von dem Oberland-Rabbiner M. T. Sondheimer aus Hanau übergebene Project zu einer Eidesformel für die Israe- liten in den kurh. Staaten, 1819.- Abt. 81 Reg. Hanau olim E, 181 Judensch. Sachen, Schieblade 4 u. d. T. D II, nunc Verz. 10, D. 4 II [Justiz- und Polizei-Sachen, b. Straf-Sachen], Nr. 11 Acta die, von den Hanauer Judenbaumeistern anmaßlich unternommene Suspension ihres Ober-Rabbiners Benjamin und die deshalbige Untersuchung betr., 1772.- Nr. 84 Acta in Sachen des Rabbiners Tobias Sondhaimer ge- gen die Ehefrau des Schutzjuden Meier Wissloch wegen Injurien, 1800.- Abt. 81, 181, Schieblade 8 u. d. T. D. VI. [Cultus, Synagoge, Rabbiner etc.], Nr. 2 Herrschaftliche Verordnung: daß dem Rabbiner und den Baumeistern der gemeinen Judenschaft zu Hanau von denen anderen Juden der schuldige Respect und Gehorsam gegeben werden solle, item wie weit der Rabbiner zu cognosciren habe, 1679-1731.- Nr. 3 Unterhaltung des Juden-Rabbiners zu Hanau, Bd. I 1685-1751; Bd. II 1790-1791; Bd. III 1817-1820.- Nr. 6 Die dem Rabbiner in Hanau alleinig zugestandenen obsignationes, Errichtung der jüd. Ehepacten und Inventarien betr. 1752-1782.- Nr. 24 Wiederbesetzung der Rabbiner-Stelle zu Hanau, mit Rücksicht auf die neueste Juden-Ordnung, 1792-1818.- Nr. 26 Bau-Reparaturen in der Wohnung des Rabbiners, 1795-1805.- Nr. 27 Beschwerde des Rabbiners Sondheimer gegen Jacob Sannel zu Windecken wegen auswärtiger Copulationen, 1798-1799.- Nr. 32 Beschwerden der Judenbaumeister zu Hanau über das in- structionswidrige Verreisen des Rabbiners Sondheimer, 1803-1819.- Nr. 33 Betr. die anonyme Anzeige, daß der Rabbiner zu Hanau den Rabbiner und die Judengemeinde zu Frankfurt aufgefordert habe, in ih- 232

rer Synagoge nach seinem Beispiele Gebete wegen der in Frankreich in Rücksicht der Juden bevorste- henden Reformen zu veranstalten, 1806.- Nr. 35 Die Rabbiner-Stelle zu Hanau respektive den Wir - kungskreis des Landrabbiners das. betr., 1818.- Abt. 82 [Reg. Hanau nach 1821], Acc. 1882/16, Nr. 82 Die akademische Prüfung der Bewerber um Rabbinerstellen, 1844.- Abt. 82 [Reg. Hanau nach 1821], Acc. 1904/13.26, Nr. 14 Besteuerung der Rabbiner, Lehrer etc., 1793-1858.- Nr. 25 Ernennung und Be- soldung der Landrabbinen, 1836-1867.- Nr. 33 Dienstkleidung der Provinzial-Rabbinen, 1843.- Abt. 86 [Hanau, Nachträge] Nr. 2571 Streitigkeiten der Hanauer Judenschaft in Kultussachen und wegen Unter- haltung des Rabbinen, 1612.- Abt. 180 Landratsamt Hanau, olim Acc. 1904/71, Nr. 958 nunc Nr. 4740 Zuziehung der Rabbiner und Judenschullehrer zu den Provinziallasten, 1839-1852.- nunc Nr. 663 Schul- visitation durch Provinzialrabbiner, 1857.- nunc Nr. 682 Besoldung des Provinzial-Rabbiners, 1827- 1835.– StadtA Hanau Bestand E 1 Stadtteilarchiv Großauheim Abschn. III Religionsverhältnisse Konv. 1 Fasz. 3 Besteuerung der Rabbiner, 1913. Archiv.- Stadtarchiv, Schloßplatz 2, 63450 Hanau, geöffnet Mo-Fr 9-12 Uhr und Di, Do nachmittags nach Vereinbarung.

HOFGEISMAR Kreisrabbinat <> 1842-1857 Dr. Moses Haas (geb. 2. Mai 1811 in Mardorf, Kur- hessen, gest. 26. Juni 1887 in Freudental, Württ.), stud. Marburg <> Danach Verwaltung durch die Schullehrer: 1857-1868 Simon Neumark (gest. 11. Juli 1868); 1868-1870 Katzenstein; bis 1898 Levy. Literatur.- Alfred Heilbrunn und Michael Dorhs, "Aus der Geschichte der Synagogengemeinden des Altkreises Hofgeismar", in: dies. (Hrsg.), Fremde im eigenen Land. Beiträge zur Kultur- und Sozialge- schichte der Juden in den alten Kreisen Hofgeismar, Kassel, Wolfhagen und in der Stadt Kassel, Hof- geismar 1985. Akten (S).- StA Marburg Abt. 18 [Reg. Cassel], Acc. 1904/13.13 Lfde. Nr. 86 Bestellung eines Rabbi- ners für den Kreis Hofgeismar, 1845-1858.

KASSEL Landesrabbinat; zugleich Provinzialrabbinat für Niederhessen <> 1779-1793 Moses- Joseph b. Michael Hess Kugelmann (geb. in Meimbressen) <> 1794-1814 Löb b. Abraham-Meyer Berlin (geb. 1738 in Fürth, gest. 1814), zuvor Rb. in Bamberg, mit RA Aron-Abraham Rosenbach (geb. 1770, gest. 23. Okt. 1827). 1809 Konsistorialbezirk im Kgr. Westphalen (Fulda-Departement). <> 1814-1829 Dajan und Rabb.-Verw. Samuel Levi Josaphat (geb. in Winzenhausen, gest. 1829), unbe- liebt wegen seiner Strenge. <> 1830-1836 Rabb.-Verw. Dr. Moses Büdinger (geb. 1783 in Maidorf bei Marburg, gest. 30. Jan. 1841), Schullehrer. Während der zehnjährigen Vakanz bemühen sich die Vorste- her um Nathan Adler und Zacharias Frankel (die beide ablehnen). <> 1836-1842 Dr. Philipp Romann (gest. Aug. 1842). Das Landesrabbinat von 1836-42 umfaßt die Provinzrabbiner, die Vorsteher Dr. Jakob Pinchas, Jeremias Rotfels und den Leiter des Kasseler Lehrerseminars, die zweimal jährlich zusammen - treten. <> Wegen der religiösen Richtungskämpfe wird das Rabbinat erst 1847 wieder ausgeschrieben. <> 1852-1884 Dr. Lazarus Adler (geb. 1810 in Unsleben, Bayern, gest. 5. Jan. 1885 in Wiesbaden). Er- neuert das Landesrabbinat, das sich bis in die Weimarer Republik hält. Separatminjan der Orthodoxen im Gemeindezentrum. <> 1884-1905 Dr. Isaak Prager (geb. 1847 in Lendzin, gest. 1905), JTS <> 1905-1918 Dr. Max Doctor (geb. 1870 in Zülz, gest. 1918), JTS, RrVd; um 1913 ist ferner Dr. Paul Lazarus (geb. 1888 in Duisburg, gest. 1951 in Haifa) Kasseler Mitglied im RrVd <> 1919-1936 Dr. Gotthilf Walter, zuvor Rb. in Bromberg, ausgewandert <> 1937-1939 Dr. Robert Raphael Geis (geb. 1906 in Fft./M., gest. 18. Mai 1972 in Baden-Baden), zuvor in Mannheim. Wandert aus nach Palästina, England, Schweiz, Holland, 1952-56 LR Baden. Literatur.- Gotthilf Walter, "Geschichte der Religionsschule und des Kultus", in: Geschichte der jü- dischen Gemeinde Kassel, Bd. I, Kassel 1931 [JNUL 32V1586].- Arnsberg I 430-432. 233

Akten (S).- StA Marburg Abt. 5 [Hessischer Geheimer Rat] Judensachen Nr. 2420 [=Mic CAHJP HM 2527] Land-Rabbiners-Wahl und Bestellung, 1655-1794.- Nr. 2421 Land-Rabbiners-Wohnort betr., 1656-1772.- Nr. 2422 [=Mic CAHJP HM 2528] Land-Rabbiner-Jurisdiction, 1664-1805.- Nr. 2423 Un- tersuchungen gegen den Land-Rabbiner, 1682-1749.- Nr. 2424 [=Mic CAHJP HM 2529] Land-Rabbi- ners-Gehalt, 1707-1797.- Abt. 17 [Regierung Kassel], olim "Juden" Schlagwortrepositur s. v. Rabbiner, Landrabbiner, Oberlandrabbiner, Jurisdiction, Lfde. Nr. 12 nunc (1) Nr. 89 [=Mic CAHJP HM 2538B] Anstellung eines Rabbinen für die Judenschaft in Kassel, damit sie in streitigen Sachen nicht mehr nach Fulda und dann nach Friedberg reisen müssen, 1625.- olim Lfde. Nr. 18 nunc (1) Nr. 95 [=Mic CAHJP HM 2538D] Unterstützung der Rabbinen bei der Eintreibung der von ihnen über Juden verhängte Strafen, 19. Juni 1668.- olim Lfde. Nr. 19, 21, 22 nunc (1) Nr. 96, 98, 99 Abweisung der Ansprüche des Amtsschultheißen in Witzenhausen gegen den Rabbiner wegen Judicatur über Juden, 1673, 1679, 1680.- olim Lfde. Nr. 23 nunc (1) Nr. 100 Patent für die Judenschaft zur Eintreibung der von ihren Rabbinen diktirten Strafen, 10. Aug. 1680.- nunc (2) Nr. 1106 Vorläufige Duldung jüd. Rabbiner oder Präzeptoren ohne Schutzbrief, 1722.- olim Lfde. Nr. 44-45 nunc (2) Nr. 1116-1117 Jurisdiktionsbefugnisse des Land- rabbiners und Differenzen mit den Beamten, 2 Bde. 1735-1807.- olim Lfde. Nr. 69 nunc (2) Nr. 1152 [=Mic CAHJP HM 2546] Acta über Jurisdiktionsbefugnisse, 1768-1786.- olim Lfde. Nr. 86 nunc (2) Nr. 1161 Jurisdiktionsbefugnisse, insbes. Befugnis der Delegation an den Unterrabbiner, 1791-1805.- olim Lfde. Nr. 89 nunc (2) Nr. 1164 [=Mic CAHJP HM 2549A] Zulage an den Landrabbiner aus der Talmud- Tora-Kasse, 1797.- olim Lfde. Nr. 91 nunc (2) Nr. 1166 Die nach Abgang des vormaligen isr. Consistorie an dessen Stelle getroffene Einrichtung, 1814.- olim Lfde. Nr. 94 nunc desit Bewerbungen um die Stelle eines Oberrabbiners für das Kfsm. Hessen, 1834.- olim Lfde. Nr. 166 nunc (2) Nr. 1182 Ansprüche des Landrabbiners Veit Singer zu Witzenhausen auf Reise- und Zehrungskosten, 1746.- olim Lfde. Nr. 171 nunc (2) Nr. 1187 Betr. Tod des Landrabbiners Hirsch Naphtali (22. Mai 1779) und seine Nachfolger Joseph Michel Kugelmann aus Fürth (seit 17. Jan. 1780, gest. 2. Nov. 1793) und Löb Meyer Berliner von Bamberg (seit 25. Jan. 1794, gest. 23. Mai 1814), 1779-1814.- olim Lfde. Nr. 180 nunc (2) Nr. 1196 Ersuchen der Regierung des Stifts Hildesheim um ein Gutachten des Landrabbiners zu Cassel, 1794- 1795.- olim Lfde. Nr. 183 nunc (2) Nr. 1199 Gesuch des Landrabbiner Löb Meyer Berlin, daß ihm sein Sohn Benedix Berlin zum Assistenten beigegeben werden möge, 1805.- olim Lfde. Nr. 287 nunc desit Landrabbiner Joseph Michel Hess gegen Bäcker Herbst in Schwarzenborn, 1788.- olim Lfde. Nr. 348 nunc (1) Nr. 1041 Bericht über Amtsführung des jüdischen Rabbi zu Witzenhausen, 1658.- olim Lfde. Nr. 349 nunc (1) Nr. 1042 Das für den Landrabbiner von Philipp Trebing erkaufte Haus, 1663, 1671.- olim Lfde. Nr. 353 nunc (1) 1260 Die ohne Anzeige beschehene Kopulation einiger Juden durch den Landrabbiner, 1761-1763.- Abt. 17, Juden, olim Nr. 19 nunc Nr. 96 Rabbiner zu Witzenhausen, 1673.- olim Judensachen 258 nunc (2) Nr. 1234 Beschwerde gegen den Landrabbiner Löw Mayer Berlin, 1797.- olim Judensachen 287 Landrabbiner Joseph Michel Heß, 1788.- olim Judensachen 291 Land- rabbiner Löb Meyer Berlin, 1807.- olim Judensachen Nr. 351 Veit Singer, Landrabbiner zu Witzen- hausen, 1746.- Abt. 18 [Reg. Cassel], Acc. 1876/20, Judensachen, Nr. 500 Acta, die Sporteln und Acci- denzien der Landrabbiner, und geführte Beschwerden über deren Übermaß betr., 1793.- Nr. 501 Betr. Appellationen gegen Land-Rabbiners-Bescheide, 1795.- Nr. 502 Bestimmung des Gerichtsstandes, wel- chem der Landrabbiner in eigenen Privatsachen unterworfen ist, 1802.- Abt. 18 [Reg. Cassel], Acc. 1876/20B, Lfde. Nr. 21 Besetzung der Stelle eines Land-Rabbinen, Bd. I, 1830-1838.- Ebd., Acc. 1904/13.13 Lfde. Nr. 84 Den provisor. Landrabbiner Josaphat betr., 1826-1827.- Lfde. Nr. 91 Besetzung des Landrabbinats, 1829-1831.- Lfde. Nr. 102 Die Landrabbinen-Stelle und das Landrabbinat, Bd. II 1839-1846; Bd. III 1847-1856.- Lfde. Nr. 169 idem, Bd. IV 1859-1866.- Lfde. Nr. 191 Gesuche um Ge- stattung zur Ausübung der Funktionen eines Rabbinen in der Provinz Niederhessen, 1850-1851.- Abt. 100 [Reg. Fulda], olim Acc. 1904/13,30, Lfde. Nr. 26 nunc siehe Fulda: Anstellung eines Land-Rabbinen und Geschäftsordnung des Landrabbinats, 1836-1862.- olim Lfde. Nr. 40 nunc siehe Fulda: Gebühren 234

für Amtshandlungen, 1836-1864.- Lfde. Nr. 42 Land-Rabbinats-Kosten, 1836-1867.- Abt. 165 [Reg. Kassel], olim Acc. 1929/41, Nr. 113 nunc Nr. 638 Dienstsiegel des Landrabbinats, 1871.- olim Nr. 116 nunc Nr. 641 Das Landrabbinat für das vormalige Kurfürstentum Hessen, 1869.- nunc Nr. 1069 Amt- stracht des Rabbiners, 1843-1903.- Abt. 175 [Polizeipräsidium Kassel], Acc. 1915/32, Nr. 67 Wiederbe- setzung der Stelle eines Landrabbiners, 1844.- Nr. 68 Stellvertretung des Landrabbinen hinsichtlich der Eidesbelehrungen, 1861-1862.- Abt. 40a [Hessische Kammer, Kammerarchiv] XVI [Juden], "Generalia" (nunc + Jahreszahlen) Die dem Landrabbiner zugestandene Jurisdiction unter den Juden betr., 1665- 1717.- Ebd., Verordnung, daß die Rabbiner, Vorsänger und Schächter, so sie Handel treiben, von denen judenschaftlichen Prästationen nicht befreiet sein sollen, 1732.- Ebd. "Cassel", Des Landrabbiner Veit Singer gesuchten Schutz vor seinen Sohn betr., 1738.- Ebd. "Witzenhausen" Relat. Comiss. in Inquisiti- onssachen contra den Rabbiner Veit Singer zu Witzenhausen betr., 1722.- Abt. 180 Landratsamt Witzen- hausen, olim Acc. 1885/18, Nr. 198 nunc Nr. 514 Mitteilung über die Bestellung des Dr. Romann aus Würzburg zum Landrabbiner der Provinz Niederhessen, 1836.- Abt. 175 [Königl. Polizeipräsidium Kas- sel], olim Verz. 1, Acc. 1915/32, Nr. 285 nunc Nr. 273 Staatsangehörigkeit des Landrabbiners Dr. Laza- rus Adler, dessen 25. Dienstjubiläum, 1856-1880.

MARBURG Unterrabbinat; später Provinzialrabbinat für Oberhessen <> 1809 Konsistorialbezirk im Kgr. Westphalen (Werra-Departement) <> 1809-1862 Moses Salomon Gosen (geb. 1780 in Kirch- hain), schon seit 1802 "Stellvertreter" des LR am Ort, seit 1824 Bezirksrabbiner. Reformfreundlich, will z. B. 1832 das Fasten des 9. Av abschaffen; Teilnehmer der 2.-3. RaVers. Orthodoxe verlangen seine Entfernung. <> 1862-1876 Liebmann Gersfeld (geb. 24. April 1808 in Gelnhausen, Kurhessen), orth. <> 1876-1917 Dr. Leo Munk (1851-1917), Sohn von Elias Munk (RA-Altona), RS, RrVd <> 1918- 1935 Dr. Naftali Cohen, orth. Wandert nach Palästina aus. <> 1936- Kurt Fritz Akten (S).- StA Marburg, Abt. 19 [Reg. Marburg Verzeichnis 1], Acc. 1879/21,37 Lfde. Nr. 94 Acta den Unter-Rabbiner Moses Salomon Gosen in Marburg, dessen Gehalts-Entschädigungs-Gesuche und den von demselben überreichten Entwurf zur Verbesserung der Kirchen-, Schul- und Erziehungs-Anstal- ten der Israeliten betr., 1815, 1817.- Lfde. Nr. 163 Anstellung eines Rabbiners für die Israeliten der Prov. Oberhessen; Untersuchung der gegen den provis. Provinzial-Rabbiner Gosen erhobenen Beschwerde, 1824-1832.- Abt. 20 [Reg. Marburg Verzeichnis 2], olim Acc. 1876/13, Nr. 356 nunc Abt. 19h Nr. 203 Gesuch mehrerer Israeliten um Aufhebung der Provinzalvorsteherämter und der Gemeindeverwaltung, sowie um Entfernung des Rabbiners Gosen von seiner dienstlichen Stellung, 1848-1849.- olim Abt. 20, Acc. 1904/13, Nr. 15 nunc Abt. 19h Nr. 524 Bestellung von Rabbinern in den Synagogengemeinden des Kreises Kirchhain, 1831-1832.- olim Nr. 86 (3 Bde.) nunc Nr. 991 Bestellung des Provinzialrabbiners, dessen Dienstfunktionen, Bestellung von Kreisrabbinen, Bd. I 1824-1832; Abt. 19h Nr. 597 idem Bd. II für 1833-1864).- olim Nr. 88 nunc 599 Einteilung der Synagogengemeinden in der Provinz, 1824-1867.- Nr. 94 Bestellung der Rabbinen, Vorsänger und Lehrer, 1825-1858.- olim Nr. 103 nunc Abt. 19h, Nr. 614 Anordnung des Landrabbiners in Kassel, 1837-1867.- Abt. 24d [Polizeidirektion Marburg], Acc. 1878/23, Verzeichnis A, Archiv-Nr. 127 Die Ausweisung des Rabbiner Moses Gosen, 1815.- Abt. 24g [Polizeidirektion Marburg], Acc. 1878/24, Nr. 33 Die den Juden vergönnt gewesene erste Instanz und die Entschädigung des Rabbiners wegen der demselben zustehenden Gebühren, 1792.- Abt. 84. Hanauer Lotteriedirektion, I, Nr 70 1/2 Die Hauptkollekte von Moses Gosen in Marburg, 1817ff.- Nr. 27/663 sei- ne Schulden, 1747.- Nr. 27/684 idem, 1753-1755.- Abt. 330 Stadtarchiv Marburg, Acc. 1934/48 Nr. 560 "Kanal vom Barfüßertor in den Garten des Rabbiner Gasen im Reitzgraben, Philosophie" (??), 1849- 1881. 235

ROTENBURG/FULDA Landesrabbinat der Quart; 1809 Unterrabbinat im Kgr. Westphalen (Werra- Departement); 1851 Kreisrabbinat in der Prov. Niederhessen <> 1738 Synagoge <> um 1808 Jacob Calvory <> -1831 Israel Bär Levita <> 1831-1851 Vakanz <> 1851-1862 Liebmann Gersfeld (geb. 24. April 1808 in Gelnhausen, Kurhessen, gest. vermutlich 1876 in Marburg), orth. <> 1866-1900 Isaac Strauß (geb. 9. Okt. 1837 in Amöneburg, Kurhessen), orth. <> Danach erloschen. Akten (S).- StA Marburg Abt. 4c [Hessen-Rotenburg] XLI Nr. 1 Acta, die mit dem fürstl. Hause Ro- tenburg wegen der Jurisdictionsbefugnis des Landrabbiners über die Juden in der Quart entstandenen Streitigkeiten betr., 1769-1824.- Abt. 17, olim Juden, Lfde. Nr. 274 nunc II Nr. 1241 Gesuch der juden- schaftlichen Vorsteher zu Rotenburg, den provisorischen Rabbiner Bär Levita daselbst als Ausländer sei- nes Dienstes zu entlassen, 1821.- Abt. 18 [Reg. Cassel], Acc. 1876/20B, Lfde. Nr. 18 Besetzung der Rabbinerstellen, in specie den Rabb. Levita zu Rotenburg betr., 1823.- Abt. 18 [Reg. Cassel], Acc. 1904/13.13 Lfde. Nr. 99 Beschwerde der Vorsteher der Judenschaft zu Rotenburg gegen den provis. Rabbiner daselbst, wegen der von demselben für die Eidesbelehrung willkürlich genommenen Gebüh- ren, 1820.- Abt. 180 Landratsamt Rotenburg/Fulda, olim Acc. 1886/18, Nr. 697 nunc Nr. 1417 Genera- lia, Schulwesen der Isr., auch Bestellung eines Kreisrabbiners, 1826-1866.- nunc 1471 Nr. Verschiede- nes, 1824-1879.- olim Acc. 1935/52, Nr. 821 nunc Nr. 2923 Kreisrabbinerstelle 1864-1881.- Abt. 330 Depositum der Stadt Rotenburg, Verz. 2, Zettelrepertorium, Kasten 2, Nr. 1780 Manualia über den Ge- richtsstand der Juden und die deshalb entstandenen Streitigkeiten mit dem Landesrabbiner, 1728-1754.

SCHLÜCHTERN seit 1799 Unterrabbinat für die fürstl.-hanauischen Ämter Altengronau, Branden- stein und Schwarzenfels; 1836 Kreisrabbinat <> 1799- Michael Abraham Gabriel <> um 1820/30 va- kant; der Rabbiner in Gelnhausen wünscht den Bezirk zu annektieren <> 1836-1875 Dr. Moses Schwarzschild (geb. 1804, gest. 5. Jan. 1875) <> Danach zu Hanau. Akten (S).- StA Marburg Abt. 81 [Reg. Hanau E], 181 Judensch. Sachen, Schieblade 8 u. d. T. VI. [Cultus, Synagoge, Rabbiner etc.], Nr. 14 Gesuch des Ober-Rabb. zu Hanau, daß die Juden in den Äm- tern Altengronau, Brandenstein, Schwarzenfels und Naumburg, ihm quoad ritualia subordiniert werden möchten, 1786-1797.- Nr. 24 1/2 Der Judenschaft zu Schlüchtern und Hintersteinau untertänigstes Ge- such, sie vom Beitrag zur Unterhaltung des Oberrabbiners in Hanau zu befreien, 1791-1800.- Nr. 24 3/4 idem aus Babenhausen, 1791-1798.- Nr. 30 Die von der Judenschaft in Schlüchtern geschehene Wahl ei- nes Unterrabbiners und dessen Amts-Ausdehnung auf die Ämter Altengronau, Brandenstein und Schwarzenfels, 1799-1809.- Nr. 36 Die Trauungen in den Ämtern Schwarzenfels und Altengronau durch auswärtige Rabbiner, resp. die beabsichtigte Anstellung eines Unterrabbiners, 1819-1821.- Schieblade 33 u.d.T.D. XXI [Amt Schwarzenfels. b. Varia], Nr. 2 Die vom Land-Rabbiner zu Cassel gesuchte Cogniti - on über die Juden im Schwarzenfels'schen, 1763-1764.- Nr. 11 Der Schutzjuden in den Ämtern Alten- gronau, Brandenstein und Schwarzenfels Gesuch, von der in der Grafschaft Hanau befindlichen juden- schaftlichen Anlage und Jurisdiktion des Rabbiners verschont zu bleiben, 1791-1793.- Schieblade 35 u.d.T.D. XXII [Amt Altengronau und Brandenstein, b. Varia], Nr. 2 idem, 1791-1793.- Abt. 180 Land - ratsamt Schlüchtern, Acc. 1905/36, Nr. 512 [=Mic CAHJP HM2/2974-8] Gebühren des Kreisrabbiners, 1836-1868.

SCHMALKALDEN Exklave in Thüringen <> Akten (S).- StA Marburg olim Abt. 100e [Kurhess. Reg. Fulda, Kommunalrepositur], Verz. 1, Nr. 1786 nunc Abt. 100, Nr. 7624 Kreisrabbinat zu Schmal- kalden, 1825-1839.

WANFRIED a. d. Werra <> 1809, bei der Sprengelordnung des Westphäl. Kgrs. (Harz-Departement) wird kein Rabbiner erwähnt. <> -1826 Levi Joseph Schloß (geb. 1743 in Sontra, Hessen, gest. 4. Jan. 236

1826) <> Die religiösen Funktionen gehen danach auf den Vorsänger und Religionslehrer Liebmann Le- visohn (1773-1839) über. Akten (S).- StA Marburg Abt. 33b [Judenschaftliche Kommission], Acc. 1876/25c, Paket Generalia (ohne Nummer), Acta, den Unterrabbiner Levi Schloß zu Wannfried, Gesuch um Unterstützung aus der judenschaftlichen Korporationskasse betr., 1821.- HStA Wiesbaden 365/872 Grabinschriften.

WEHRDA <> Akten (S).- StA Marburg, Abt. 17, olim Juden, Lfde. Nr. 328 nunc II Nr. 1256 Be- schwerde des Rabbiners Ruben Bacharach zu Wehrda (Amt Burghaun) wider den vormaligen Vorsteher Levi Gottesthal daselbst wegen des gegen ihn erkannten kleinen Bannes, 1815.

WITZENHAUSEN Kreisrabbinat in der Prov. Niederhessen <> 1809, bei der Sprengelordnung des Westphäl. Kgrs. (Harz-Departement) wird kein Rabbiner erwähnt. <> 1838-1874 Dr. Meyer Fränkel (geb. 1813 in Witzenhausen), stud. Marburg Akten (S) .- StA Marburg, Abt. 18 [Reg. Cassel], Acc. 1904/13.13 Lfde. Nr. 97 Kreis-Rabbinat zu Witzenhausen, Bd. I 1836-1848.- Lfde. Nr. 226 idem, Bd. II 1849-1867.- Abt. 180 Landratsamt Witzen - hausen, olim Acc. 1885/18, Nr. 193 nunc Nr. 509 Ermächtigung des Kreisrats zur Umwandlung der von den Rabbinen pp. erkannten Geldstrafen in Gefängnisstrafen, 1828.- HStA Wiesbaden 365/823 Gräber- verzeichnis.

H O H E N Z O L L E R N

Status.- 1785 Ausgliederung der drei jüd. Gem. Hohenzollerns aus dem "Schwarzwaldrabbinat" von Mühringen (siehe Württemberg); Rtssitz ist Hechingen; 1818 Aufhebung der rabb. Gerichtsbarkeit.- Ho- henzollern-Sigmaringen erhält 1804 ein Unterrabbinat mit Sitz in Haigerloch, das sich 1820 verselb- ständigt.- 15. Jan. 1835 Publikandum über Verhältnisse der Israeliten bekräftigt die älteren Rechte; Rts- kand. müssen in Tübingen die württ. Staatsprüfung ablegen (WZJT 1, 1835, 437).- 9. Aug. 1837 "Lan- desfürstliches Gesez die staatsbürgerlichen Verhältnisse der israelitischen Glaubens-Genossen betref- fend" in Hohenzollern-Sigmaringen, § 39 über Stellung des Rabbiners (Sammlung der Gesetze und Ver- ordnungen für das Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen vom Jahre 1833-1837, Bd. IV, S. 565ff.; Is. Freund, Rechtsverhältnisse der Juden, S. 121).- 12. März 1850 preuß. Herrschaft verändert das geltende Judenrecht nicht.- Nach dem Erlöschen der Rte 1875 (Hechingen) bzw. 1894 (Haigerloch) übernehmen jeweils die Schullehrer die Rraufgaben.

Literatur.- Josef Walk (Hrsg.), Pinkas Ha-Kehillot: Württemberg, Hohenzollern, Baden (hebr.), Jeru- salem 1986. Archiv.- Staatsarchiv, Karlstr. 1-3, 72488 Sigmaringen, Tel. 07571-101-551 und 52, geöffnet Mo 13- 16.30 Uhr, Di-Fr 8.30-16.30 Uhr.

HECHINGEN (einzige Gemeinde des Freistaats Hohenzollern-Hechingen; bildet bis 1871 eine politische Gemeinde mit eigenem Schultheißen) <> 1780 Rt von Mühringen getrennt <> 1780-1784 237

More-Zedek Abraham Epstein, nicht ordiniert <> 1785-1820 Löb Aach (gest. 1820) <> 1820- Chaim Dispecker <> 1834-1875 Dr. Samuel Meyer (geb. 1807 in Laupheim, gest. 1875) <> Danach geht das Rabbineramt auf den Schullehrer über: 1875-1906 L. Levi (1849-1907); 1906-1909 Leo Adler; 1909- 1939 Leon Schmalzbach. Literatur.- Manuel Werner, "Die Juden in Hechingen", Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte 20 (1984), S. 104-213; 21 (1985), S. 51-169.- Casimir Bumiller, Juden in Hechingen. Geschichte einer jüdischen Gemeinde in neun Lebensbildern aus fünf Jahrhunderten, Hechingen [1991]. Akten (G).- CAHJP Jerusalem S 107, Nr. 7 Personalia Dr. Sam. Meyer, 1839-1848.- Nr. 20 Rabbi- natsakten 1795, 1824-1834.- Inv. 1100 Erinnerungen an Dr. Sam. Meyer. – CJ Berlin, 75 A He 1 Nr. 6 Sitzungsprotokolle des Rabbinats- und Kirchenvorstandes.- Nr. 13 Gemeinderabbiner Sam. Meyer, 1830-1873. Akten (S).- BA Koblenz, Außenstelle Frankfurt R.M.I. fasc. 22 Petition von Dr. Meyer an die Bundes- versammlung für seinen aus Württemberg ausgewiesenen Bruder, 1848. – StA Sigmaringen Ho 6 Bd. 1 Nr. 263 (und C II 6f Nr. 9?) Annahme und Bestellung des Löw Aach aus Trier als öffentlicher Rabbiner der gesamten Judenschaft zu Hechingen, 1785.- Nr. 327 Die Beschwerde des Rabbiners Dr. Meyer und Kons. wegen Verletzung ihrer Rechte als Gemeindemitglieder, 1848-1849.- Ho 235 Sekt. X Nr. 1230 Personalia Dr. Meyer, 1829ff. – GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1016, Nr. 2 Die gottesdienstlichen und Gemeinde-Angelegenheiten der Judenschaft zu Hechingen, 1862-1873.

(HECHINGEN,) Kaulla'sche Stiftung um 1834 Nathan-Neta Reichenberg, aus Schwabach Akten (S).- StA Sigmaringen Ho 6 Bd. 1 Nr. 267 Privilegien der Kaulla'schen Familie, 1807-1813.- Nr. 272 Verwaltung der isr. Schule in Hechingen, 1811-1849.- Nr. 403 Stiftung des Handelshauses Kaul- la für den Unterricht junger Juden, 1803.

HAIGERLOCH (neben Dettensee einzige Gemeinde des Freistaats Hohenzollern-Sigmaringen) <> 1820 getrennt von Hechingen <> 1804- Raphael Zivi, zunächst dem Hechinger Rabbiner untergeordnet <> 1840-1880 Maier Hilb (geb. 1809 in Haigerloch, gest. 1880) <> 2. Sept. 1883 Ausschr. der Stelle zu 1.500 Mk. <> 1884-1888 Dr. Ignaz Spitz (geb. 1856 in Nagy-Szöles, Ungarn, gest. 1931), RS, wechselt nach Gailingen <> 1889-1894 Dr. Aron Wolf <> Ab 1894 übernehmen die Schullehrer die Rabbinerauf- gaben, u. zw. Speyer, 1908 Wallach, 1924 Gustav Spier. Akten (S).- StA Sigmaringen Ho 202 Bd. 2 Nr. 1315 Führung der Familienregister, Verhältnisse des Rabbinats und Beschneiders (Zivi, Neuburger, Hilb), 1820-1843.- Ho 202 Bd. 3 Nr. 2247 Rabbiner Mai- er Hilb und seine Besoldungsverhältnisse, 1835-1905.- Nr. 2248 Besetzung des Rabbinats Haigerloch, 1892-1896.- Ho 235 Sekt. X Nr. 1232 Personalia Hilb, 1856.- Nr. 1234 Personalia J. Spitz, 1884.- Nr. 1235 Personalia Dr. Aron Wolff, 1888.- NVA I 5088 Rabbiner- und Lehrerwohnung in Haigerloch, 1841- 1846.- NVA I 5106 Der Rabbinatsdienst zu Dettensee, 1836-1840.- Fürstl. Geh. Conferenz Sigmaringen NVA I 16352 Dienstverhältnisse des Rabb. Hilb, 1836-1848.- NVA II 6393 Verhandlungen mit Württem- berg wegen Beaufsichtigung der Rabbinate zu Haigerloch und Dettensee, 1837-1838.- NVA II 6399 Die Behandlung von Amtshandlungen der freiwilligen Gerichtsbarkeit durch die Rabbinate in Haigerloch, 1851. – GStA Berlin-Dahlem Rep. 77, Tit. 1016, Nr. 1 Die gottesdienstlichen und Gemeinde-Angelegen- heiten der Judenschaft zu Haigerloch, 1858-1914. 238

L I P P E - D E T M O L D

Status.- 1704 Privileg zur Errichtung eines "Vizerabbinats" unter dem fürstlich-paderbornischen LR.- 4. März 1778 Aufhebung der rabbinischen Gerichtsbarkeit.- 18. Nov. 1845 "Verordnung, das jüdi- sche Schulwesen betreffend" gibt dem LR die Schulaufsicht (Landesverordnungen IX S. 469).- 30. Juni 1858 "Gesetz, die Feststellung der bürgerlichen und staatsbürgerlichen Verhältnisse, der gottesdienstli- chen Einrichtungen und des Schulwesens der Juden betreffend", bestätigt Kultus- und Schulaufsicht des LRs (Gesetz-Sammlung für das Fürstenthum Lippe, 1858, Nr. 11, S. 53).- 13. März 1879 "Gesetz, die Gemeinde, Cultus- und Schulangelegenheiten der Israeliten im hiesigen Lande betreffend" erwähnt das LRt nicht mehr; verfügt die Gründung eines "Synagogen-Verbandes der Israeliten des Fürstenthums Lippe"; Anstellung der Kultusbeamten ist Sache der Gemeinden, einer von ihnen ist auf Entscheid der Regierung Schulaufseher (Gesetz-Sammlung, S. 559-565). Rechtsquellen (UB HD: J 3731) Ftm. Lippe-Detmold, Landes-Verordnungen 1779-1939; . Historische Literatur.- Michael Guenter, Die Juden in Lippe von 1648 bis zur Emanzipation 1858, Detmold 1973.- Klaus Pohlmann, Vom Schutzjuden zum Staatsbürger jüdischen Glaubens: Quellen- sammlung zur Geschichte der Juden in einem deutschen Kleinstaat (1650-1900), Lemgo 1990.- Klaus Pohlmann, "Juden im Kleinstaat Lippe: Die Anfänge der Emanzipation (1780-1820)", Aschkenas 6 (1996), S. 455-496, über Rabbiner S. 486-487, 491. Archiv.- Nordrhein-Westfälisches Staatsarchiv, Willi-Hofmannstr. 2, 32756 Detmold, Tel. 05231-766- 0; geöffnet Mo 8-20 Uhr, Di-Do 8-17.30 Uhr, Fr 8-15.30 Uhr.

DETMOLD dem ORt. in Warburg unterstelltes "Vizerabbinat" <> Alexander-Sender aus Warburg <> 1776-1779 Löb Arend Scheuer, wechselt nach Düsseldorf <> 1791-1804 Moses Hirsch (geb. in Po- len, gest. 1804), zuvor in Lübeck <> 1809-1844 Abraham Löw Fahrenbach (geb. 1767 in Fürth, gest. 18. März 1845 in Paderborn), zuvor in Oppenheim <> 1844-1872 Dr. Henoch-Heinrich Fahrenbach (geb. 1810 in Detmold, gest. 5. Okt. 1872), Sohn des Vorgenannten <> 1872-1879 RV Raphael Leseritz (gest. 1879), Lehrer aus Polen <> Dr. David Klein Akten (G).- CAHJP Jerusalem Inv. 3529 Dokumente über Landesrabbinat, 1684, 1744, 1761, 1776. Akten (S).- StA Detmold L 37/XIX, Abt. I Nr. 3 [= Mic. Jrs. HM 2/4221] Land-Rabbiner, Vice-Rabbi- ner und Vorsteher, 1684-1774 (Extrakte bei Pohlmann).- L 77/A, Nr. 5333-5335 Landesherrliche Confir- mationes der von der Judenschaft gewählten Rabbiner und Vicerabbiner, 3 Bde. 1792-1855.- Nr. 5346 [= Mic. Jrs. HM 2/4221] Der Landrabbiner Löb Arend Scheuer und die sich von demselben angemaßte Ge- richtsbarkeit, Bd. I fehlt, Bd. II 1776-1778.- Nr. 5362 Acta, die bessere Einrichtung der jüdischen Schul- anstalten ... betr., 1806-44, enthält Kandidatenvorschlag Abraham Löb [Fahrenbach] für das Landes- rabbinat, 30. Juni 1808, und Probepredigt.- Nr. 5382 Beschwerde des Vicerabbiners Moses Hirsch gegen den Schutzjuden Bonefang zu Bösingfeld wegen Copulationsgebühren, 1804-1808.- L 92/A, Tit. 151, Nr. 13 Acta des Land-Rabbiners der Judenschaft in der Grafschaft Lippe, 1728-1760.- Nr. 19 Acta we- gen der Juden Schulmeister und Rabbiner, 1795.

L Ü B E C K

Status.- 1656 jüd. Ansiedlung und 1724 Begründung eines Unterrabbinats in dem holsteinischen Fle- cken Moisling. 1802 Trennung von AHW. 1806 nach Verkauf an Lübeck einzige Gemeinde der Hanse- 239

stadt, 1812-1822 kurzzeitige Niederlassungserlaubnis in der Stadt und Verlegung des Rts, 1858 definiti- ve Verlegung.- 10. April 1865 "Bekanntmachung, die Ordnung für die isr. Gemeinde zu Lübeck betref- fend", Art. 28-30 legt Trauungen, Überwachung des Schulunterrichts, Führung der Standeslisten usw. als Funktionen des Rabbiners fest und bestimmt seine Qualifikation und Ernennung (Lübeckische Ver- ordnungen und Bekanntmachungen 1814 bis 1875, Lübeck 1881, S. 196-197). Rechtsquellen (UB HD: J 3737) Hansestadt Lübeck, Sammlung der Lübeckischen Verordnungen und Bekanntmachungen, 1814-1933. Literatur.- Salomon Carlebach, Geschichte der Juden in Lübeck und Moisling, 1898.- Alexander Winter, Geschichte der jüdischen Gemeinde in Moisling/Lübeck (= Veröffentlichungen zur Geschichte der Hansestadt Lübeck, hsg. vom Archiv der Hansestadt, Bd. 20), Lübeck 1968. Archiv.- Archiv der Hansestadt Lübeck, Mühlendamm 1-3, 23552 Lübeck, Tel. 0451-1224152.

MOISLING, seit 1858 LÜBECK 1802 vom Oberrabbinat Altona getrennt <> 1724 Rabbinatsgrün- dung, durch Reskript vom 24. Juli 1739 dem ORt Altona unterstellt <> 1724-1742 Behrend Seelig aus Lissa <> Elias Israel <> 1760er Jahre Nathan Baruch <> 1771-1780 Levin b. Joseph Lewi, wechselt nach Rendsburg <> 1780- Abraham Joseph, wird von der Gemeinde aus dem Amt entfernt; Kompetenzstreit mit dem Altonaer Oberrabbiner <> 1796- Abraham b. Moses Hakohen, aus Wilna <> -1804 Nathan Salomon aus Pilz <> 1805-1816 Akiba b. Avigdor-Viktor Wertheimer (geb. 1778 in Breslau, gest. 1836 in Altona), aus Polen <> 1825-1851 Ephraim Fischel Joël (geb. in Isbitz in Rus- sisch-Polen, gest. 16. Juni 1851 in Moisling), zuvor Rb. in Inowrazlaw <> 1851-1869 Sussmann Alex- ander Adler (geb. 1816 in Schwebheim bei Schweinfurt, gest. 16. Dez. 1869) <> 1870-1919 Dr. Salo- mon Carlebach (geb. 1.1.1846 in Heidelsheim, gest. 12.3.1919) aus der Adass Jisroel in Berlin. <> 1924- Dr. Emanuel Donath (geb. 1888), zuvor Rb. in Randegg (Baden) <> um 1932 Dr. Winter Literatur.- 933.5 (435.12) Schn: Liste S. 161. Akten (G).- CAHJP Jerusalem Inv. 1550 Manuskripte Dr. Winter.

L U X E M B U R G (1815-1864 beim Deutschen Bund)

Status.- LRt 1839 vom Konsist. Trier getrennt. Historische Literatur.- Ch. Lehrmann, La Communauté juive du Luxembourg dans le passé et dans le présent, Luxemburg 1953.

LUXEMBURG [Luxembourg] Landesrabbinat <> 1841-1866 Dr. Samuel A. Hirsch (geb. 1809 in Thalfang bei Trier, gest. 14. Mai 1884 in Chicago), RaVers. Setzt sich gegen den Einheimischen Isaac Levy durch, der wegen mangelnder Studien ausgeschieden wird. <> 1866-1870 Michel Sopher (geb. 17. Apr. 1817 in Zabern, Unterelsaß, gest. 1870), zuvor in Surburg, Zabern, Dijon <> 1871-1903 Dr. Isaak Blumenstein (geb. 1843 in Merchingen, gest. 3. Aug. 1903), JTS <> 1904-1928 Dr. Samuel Fuchs (geb. 1876 in Ungarn, gest. 21. Juli 1928), RS Budapest und HWdJ <> 1929-1941 Dr. Robert Serebrenik (geb. 1902 in Wien), ITL Wien, konservativ. Wird in New York Rabb. der Luxemburger Exilgemeinde "Ramath Orah". 240

M E C K L E N B U R G - S C H W E R I N

Status.- 1679 Niederlassung der sephardischen Hoffaktorenfamilie Hinrichsen, die ein Hausrabbinat unterhält. Das Landesrt. und die jüdische Gerichtsbarkeit des Herzogtums werden am 29. Okt. 1755 auf- gehoben, am 28. Okt. 1763 wieder eingeführt, am 23. Sept. 1769 wiederum aufgehoben. Der Rabbiner in Schwerin ist fortan ein von der Regierung nicht anerkannter Ortsrabbiner. 1802 Erneuerung der staatl. Aufsicht über den Rabbiner; die Verord. 22. Feb. 1813 wird aber suspendiert durch Verord. 11. Sept. 1817.- 14. Mai 1839 "Statut für die allg. kirchlichen Verhältnisse der israelitischen Unterthanen Mecklenburgs" (AZJ 1839, S. 332f, 349-51; Donath, S. 223-226): Bildung des "Oberrats" nach badi- schem Vorbild aus LR, 6 Gemeindevertretern und einem Regierungskommissar: LR ist Staatsdiener, wird mit 200 Tl. bezuschußt. 19. Sept. 1840 Einsetzung des LR. 1843 Gottesdienstordnung nach Vorbild der württembergischen, starker Widerstand der Orthodoxen.- 1841 Einsetzung von Predigern in den größten Landgemeinden Güstrow, Bützow und Waren (IA 1841, S. 359). Rechtsquellen (UB HD: J 3726) Ghzm. Mecklenburg-Schwerin, Regierungsblatt 1812-1939; Regis- ter 1837.- Großherzoglich Mecklenburg-Schwerinsches officielles Wochenblatt. Historische Literatur.- Liepman Marcus, Kurze Uebersicht der Verhältnisse der Einwohner mosai- schen Glaubens in den Großherzogl. Meckl. Schwerinschen Landen, Güstrow 1833, 42p. [JNUL 32V1429].- Leopold Donath, Geschichte der Juden in Mecklenburg, Leipzig 1874 [HJS 933.5 (431.7) Dona].- Jürgen Borchert und Detlef Klose, Was blieb ... Jüdische Spuren in Mecklenburg, Berlin 1994.- Heinz Hirsch, Spuren jüdischen Lebens in Mecklenburg, Schwerin 1995. Akten (G).- CJ Berlin, 75 A Ma 7 Nr. 1 Korrespondenz des Landesrabbinats mit dem Vorstand in Marlow 1849.- 75 A Ste 2 Nr. 5 dgl. mit dem Vorstand in Sternberg 1846-59. – LHA Schwerin Best. 2488 (Landesrabbinat) Nr. 1 gedruckte Predigt Dr. J. Hamburger, 1863.- Nr. 3 (vermutl. Handakte Dr. Silberstein), enth. vor allem genealogisches Material zur Familie Ladewig, 1917-35.- Nr. 4 (vermutl. Handakte Dr. Silberstein), enth. Schriftwechsel mit der ZWS der dt. Juden, sowie mit der jüd. Gem. Schwerin über Gemeindeangelegenheiten, 1916-24.- Nr. 5 Anstellung von Religionslehrern, Vorbetern und Kantoren, 1861-66.- Nr. 6 Sammlung von Gutachten über das Schächten, 1867-1902.- Nr. 7 Jüdi- scher Religionsunterricht in den Gemeinden, 1912-23.- Nr. 8 Jüdischer Gottesdienst im Felde, 1871.- Nr. 9 Korrespondenz Dr. Silberstein über Religionsunterricht, Feldgottesdienst und Feuerbestattung, 1910-17.- Nr. 10 Inspektionsberichte über die rel.-kirchlichen und Religionsschulverhältnisse der Juden in Mecklenburg-Schwerin für die Jahre 1841, 1844 und 1846 (nach Gemeinden) sowie Berufung des Oberrabbiners, 1841-52.- Nr. 11 Heranbildung von Synagogendienern und jüdischen Religionslehrern, darin Gutachten, Voten und Kostenvoranschläge für die geplante Errichtung eines Lehrerseminars, 1842-47.- Nr. 12 Prüfung jüd. Lehrer, 1836-38.- Nr. 13 Bericht über den rel., kirchl. und moralischen Zustand der jüd. Gemeinden in Mecklenburg-Schwerin für das Jahr 1849, 1849-50.- Nr. 14 Briefe der Gemeinde Ribnitz, 1854-69.- Nr. 15 Einstellung von Religionslehrern, 1841-71.- Nr. 16 Judeneid, u. a. Stellungnahmen und Gutachen des Landrabbiners, 1844-45.- Nr. 17 Religiöse Betrachtungen (Verf. un- klar), 1855.- Nr. 18 Prüfungsprotokolle der Religionslehrer, 1858.- Nr. 19 Trauerlaubnisse, 1861-67.- Nr. 20 Trauungs- und Scheidungsunterlagen, auch Gutachten des Landrabbiners S. Holdheim zu einigen liturg. Reformen, 1841-49.- Nr. 21 Heiratsscheine, 1863-67.- Nr. 22 Judengebete, 1842-53.- Nr. 23 Reli- gionslehrer, 1837-65.- Nr. 24 Feste Prüfungsfragen an Religionslehrer, 1848-59.- Nr. 25 Briefe der Ge- meinde Ludwiglust, 1848-74.- Nr. 26 Briefe der Gemeinde Güstrow (enth. u. a. Anstellung eines Predi- gers), 1842-80.- Nr. 27 Justiz- und Polizeiangelegenheiten, 1837-1905.- Nr. 28 Sammlung von An- schreiben, Verfügungen und Anfragen versch. Ministerien und anderer staatl. Behörden, enth. u. a. Kor- 241

respondenzen des Landrabbiners Salomon Cohn, 1859-1906.- Nr. 29 Synode, 1849.- Nr. 30 Briefe der Gem. Neubukow, 1840-68.- Nr. 31 Briefe der Gem. Neubukow, 1865-75.- Nr. 32 Briefe der Gem. Stern- berg, 1842-70.- Nr. 33 Briefe der Gem. Plau, 1847-81.- Nr. 34 Briefe der Gemeinde Parchim, 1834- 1900.- Nr. 35 Korrespondenz mit der jüd. Gemeinde Hagenow, enth. u. a. ausführl. Briefwechsel zwi- schen dem Justizministerium und dem Landrabbiner über die Frage, inwieweit die jüd. Gemeinden zur Auskunftserteilung bei Anfragen in bezug auf ihre Personenstandsregister berechtigt sind, 1843-1921.- Nr. 36 Briefe der Gem. Rehna, 1842-66.- Nr. 38 Leichenverbrennung (Oberrabbiner M. Hirsch in Ham- burg über Feuerbestattung), 1896.- Nr. 41 Rede von Landrabbiner Silberstein, 1914.- Nr. 42 Juden als Soldaten in den Jahren 1808-15 (enth. u. a. Antworten versch. Gemeinden auf Anfrage des Landrabbi- ners über jüd. Soldaten.- Nr. 43 Auflösung von Gemeinden u. a., 1911-25.- Nr. 44 (ungeordneter Inhalt), u. a. betr. die Besoldung des Landrabbiners, 1871-1923.- Nr. 45 (ungeordnet), u. a. Aufnahmeurkunde für Landrabbiner Silberstein in den Verein für Mecklenburgische Gesichte und Altertumskunde, 1910- 12.- Nr. 46 Verschiedenes, u. a. Kultus, 1843-82.- Nr. 47 Ungeordnete Schriften, u. a. Gutachten über den Beamtenstatus des Landrabbiners, Rabbinatszeugnis vom JTS Breslau für Landrabbiner Silberstein, 1832-1921.- Nr. 48 Briefe der Gem. Gnoien, 1826-81.- Nr. 49 Verschiedenes, u. a. Gutachten des Lü- becker Rabbiners A. S. Adler zur Synagogenordnung von 1843, 1754-1924.- Nr. 50 Ungeordnete Brief- wechsel, u. a. Beiträge zur Landrabbinatskasse, 1841-77.- Nr. 51 Ungeordnete Schriften, u. a. Gutachten u. Berichte von S. Holdheim über die Rabbinerversammlung in Braunschweig, Synagogenordnung, 1843-48.- Nr. 52 Briefe der Gem. Boizenburg, 1843-74.- Nr. 53 Briefe der Gem. Bützow, 1843-1900.- Nr. 54 Briefe der Gemeinde Dargun, 1843-1900.- Nr. 55 Briefe der Gem. Lübz, 1854-83.- Nr. 56 Beiträ- ge zur Rabbinatskasse, 1853-1907.- Nr. 57 Inhaber des Landesrabbinats- Erledigung des Landesrabbi- nats und Wiederbesetzung desselben durch Dr. Lüpschütz, 1852-53.- Nr. 58 Briefe der Gemeinde Tessin, 1844-74.- Nr. 59 Landesrabbiner Dr. Cohn, Dr. Lipschütz, 1853-78.- Nr. 60 Der Rabbi abgeschlagene Wunsch um Reisen auf Staatskosten, 1874-75.- Nr. 61 Ministerialerlasse und andere Schreiben, 1787- 1889.- Nr. 62 Synagogenordnung und Konfirmationsakte, 1841-44.- Nr. 63 Landesrabbiner Silberstein, 1926-34.- Nr. 64 Briefe der Gemeinde Schwaan, 1842-66.- Nr. 65 Auflösung von Gemeinden, 1914-24.- Nr. 66 Auflösung von Gemeinden, 1913-22.- Nr. 67 Streit wg. Beerdigungskosten in Kröpelin, 1912.- Nr. 68 Innerkirchliche Angelegenheiten, u. a. Stellungnahme von S. Holdheim zum Landesherrlichen Statut von 1839, 1841-81.- Nr. 69 Korrespondenz mit der jüd. Gem. Crivitz, 1841-70.- Nr. 70 Briefe der Gem. Dömitz, 1841-64.- Nr. 71 Briefe der Gem. Köpelin, 1854-78.- Nr. 72 Briefe aus Neustadt, 1861- 68.- Nr. 73 Briefe der Gem. Sülze, 1852-74.- Nr. 74 Briefe der Gem. Waren, 1853-1901.- Nr. 75 Briefe der Gem. Stavenhagen, 1841-74.- Nr. 76 Briefe der Gem. Krakow, 1844-90.- Nr. 77 Briefe der Gem. Malchin, 1820-90.- Nr. 78 idem, 1844-74.- Nr. 79 Korrespondenz der Landrabbiner Feilchenfeld und Silberstein, 1894-1915.- Nr. 80 Briefe der Gem. , 1870-80.- Nr. 81 idem aus Grabow, 1844-74.- Nr. 82 Religiöse und rituelle Betrachtungen des Hebraisten Tychsen.- Nr. 83 Briefe der Gemeinde Röbel, 1841-74.- Nr. 84 idem aus Warin, 1841-74.- Nr. 85 idem aus Malchow, 1854-1902.- Nr. 86 idem, 1843- 60.- Nr. 87 Religionsunterricht, 1841-44.- Nr. 88 Briefe der Gem. Rostock, 1870.- Nr. 89 Schreiben der Gemeinde Neukalen, 1843-76.- Nr. 90 Briefe der Gemeinde Goldberg, 1844-74.- Nr. 91 Synagoge Neu- kalen, 1900-11. Akten (S).- LHA Schwerin Best. 1297 ("Acta Judorum" [sic] Mecklenburg-Schwerin") A 13 B 1a enth. u. a. Rabbiner, 1671-1925.- Best. 1310 (Regierung und Lehnkammer), A 13 B 7 Nr. 9022 Stelle des Landesrabbiners, 1763-1922.- Nr. 9033 Rabbinatskasse, 1839-1925.- Nr. 9035-9036 Beiträge zur Rabbinatskasse, 1845-1938.- Best. 1390 (Großherzogl. Kabinett), Kabinett III, Nr. 5767-5771 enth. u. a. Jüdische Prediger u. Rabbiner, 1853-80.- Best. 2221 (Mecklenburgisch-Schwerinisches Ministerium für Finanzen) A 13 B 17 enth. u. a. Landrabbiner, 1875-1935.- Best. 2245 (Mecklenburgisch-Schwer- inisches Ministerium für Unterricht, Kunst, geistl. und Medizinalangelegenheiten) A 13 B 11 enthält u. a. Angelegenheiten des Landrabbiners, Rabbinatskasse, 1762-1948. – StadtA Schwerin Best. Magistrat 242

Nr. 94 Judensachen 0107 Akte des Oberrabbiners Jeremias Israel wg. Erlaß von Kontributionen, 1756.- 0114 Verordnung von der Judengerichtsbarkeit.- 0121 Vom Landesrabbinatsrat, Rabbiner und von den jüdischen Schullehrern; Varia, 1763-1865. – StadtA Grabow Bestand Grabow R 4 RXII F7-113 Vertei- lung der Beiträge der israelitischen Gemeinden zur Rabbinatskasse u. a. Briefe. – KreisA Güstrow, Au- ßenstelle Bützow Bestand Magistrat Güstrow Nr. 3 Gemeindeordnung für die Judenschaft zu Bützow, enth. u. a. Beiträge zur Landesrabbinerkasse, 1845-1941.- Nr. 4 Gemeindeordnung für die Judenschaft zu Bützow, enth. u. a. Zirkulare des Landesrabbinats. – StadtA Rehna Best. A1/14 Judenangelegenheiten ohne Sign. Gemeindekassen und Rabbinatskasse, 1854-1870. – UB Rostock (Bestand Nachlaß Oluf Ger- hard Tychsen) "Mecklenburgica" Mss. Meckl. C. 10 enth. u. a. Bestellung eines Oberlandesrabbiners bei der Schwerinschen Judenschaft 1765; Die Beiträge der Juden 1766 sowie das Gehalt des Oberrabbiners.- "Orientalia" Mss. orient. 263/5 Gutachten über die Gebühren des Rabbiners bei jüd. Trauungen, 1809, nebst 4 Reskripten, diese Gebühren betr.- Ms. or. 265/2 Gutachten und Erkenntnisse in dem Erbfolge- prozeß Hirsch Joseph Fränkel gegen Jacob Marcus in Berlin; enth. u. a. Gutachten von M. S. Weyl, Si- mon Joachim, Josua Juda, 1800.- Ms. or. 267a Rabbinische und jüd.-dt. Briefe, 1753-1813.- Ms. or. 267b Rabbinische und jüd.-dt. Briefe, o. J.- Ms. or. 267c Rabbinische Briefe, 1762-88.- Ms. or. 267d Rabbinische und jüd.-dt. Briefe, 1760-69.- Ms. or. 267e Rabbinische Briefe, 1770-1813. – Landeskirch- liches Archiv der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs Best. Oberkirchenrat Schwerin Generalia II 5 f Die von den jüdischen Lehrern sich beigelegte Benennung "Prediger" und Nachahmung in der kirchlichen Amtstracht, 1881-85. Archiv.- Mecklenburgisches Landeshauptarchiv, Graf-Schack-Allee 2, 19053 Schwerin; geöffnet Di- Do 8-17 Uhr, Fr. 8-15 Uhr. Platzreservierung drei Wochen im voraus erforderlich unter Tel. 0385- 5929621.

BÜTZOW <> 1841- Prediger Traube

GÜSTROW <> 1841- Prediger Dr. Moritz Löwe <> um 1843 Prediger Dr. Wolf Sophar (geb. 1806 in Altona, gest. 5. Aug. 1883 in Bad Wildungen), wechselt nach Köthen/Anhalt <> um 1845 Steinberg <> 1852?-1853 Juda Harburger, aus Bayreuth <> 1864-1869 Prediger Dr. L. Roth aus Großstrelitz, Oberschlesien, wechselt nach Konitz, Westpreußen <> 1870-1875 Dr. Leopold Donath (geb. 1845 in Waag-Neustadt, Ungarn, gest. 1876) <> 1875- Dr. Josef Samuel Bloch (geb. 1850 in Dukla, Galizien, gest. 1923 in Wien), zuvor in Rendsburg Akten (G).- CAHJP Jerusalem GA II 719 Rabbinatsangelegenheiten, 1864-1881. – CJ Berlin, 75 A Gu 1 Nr. 19 Anstellung des Rabbiners J. S. Bloch aus Rendsburg/Holstein, 1875

SCHWERIN Landesrabbinat <> 1763-1774 Jeremias Israel <> -1813 Mordechai Lazarus Jaffe (1740-1813), ist nur Schwerinischer Gemeinderabbiner <> 1814-1832 Josua Falk Albu (geb. 1767 in Märkisch-Friedland, gest. 6. Feb. 1832), angefochten vom Sohn des Vorgängers, Isaias Jaffe, der 1814- 1816 einen eigenen Minjan um sich schart <> 1832-1837 RV Hirsch Landau <> 1840-1847 Dr. Samu- el Holdheim (geb. 1806 in Kempen/Posen, gest. 1860 in Berlin), Teilnehmer der 1.-3 RaVers., bei der 3. mit Prediger Goldstein <> 1847-1851 Dr. David Einhorn (geb. 1809 in Diespeck, Mittelfranken, gest. 2. Nov. 1879), lib. <> 1853-1858 Dr. Baruch-Isaak Lipschütz (geb. 1812 in Wronke, Posen, gest. 18. Dez. 1877 in Berlin), orth. <> 1860-1876 Dr. Salomon Cohn (geb. 1822 in Zülz, Oberschles., gest. 22. Sept. 1902 in Breslau), zuvor in Maastricht <> 1876-1910 Dr. Gabriel Fabian Feilchenfeld (geb. 1828 in Schlichtingsheim, Posen, gest. 16. Feb. 1910), zuvor in Kulm, Westpreußen <> 1910- Dr. Siegfried 243

Silberstein (geb. 1866 in Groß-Lagiewnick, Oberschlesien, gest. 1935 in Rostock), RrVd, verlegt den Rabbinatssitz später nach Rostock.

WAREN <> 1841- Prediger Goldstein <> 1852-1854 Prediger Dr. Moses Mielziner (geb. 12. Feb. 1828 in Schubin, Posen, gest. 18. Feb. 1903 in Cincinnati) <> 1855-1857 Prediger Dr. Moses Engel- bert (geb. 1831 in Gudensberg b. Kassel, gest. 17. Januar 1891 in Heilbronn) <> 1862-1867 Prediger Dr. Falk Cohn (geb. 18. Sept. 1833 in Dessau, gest. 6. März 1901 in Bonn)

M E C K L E N B U R G - S T R E L I T Z

Status.- Verordnungen siehe Repertorium v. Kamptz.- Keine staatl. Kultusaufsicht, doch der Rr be- darf der behördl. Bestätigung. "Tabellarische Uebersicht", S. 386-387: "In neuester Zeit hat die Landes- Regierung bei Gelegenheit des 70jährigen Geburtstags des zeitherigen Rrs denselben zum LR ernannt [...] Das Landesherrlich bestätigte Land-Rabbinat und jüdische Gericht besorgt die jüdischen Erbschafts- Regulirungen und beaufsichtigt die Minorennen als obervormundschaftliche Behörde. Dasselbe führt einen Siegel mit dem fürstl. Wappen". Der Rabb. legt im März 1846 sein Amt nieder; 1. Sept. 1846 Stel- lenausschreibung mit Bedingung akad. Bildung. Rechtsquellen.- J 3728 Ghzm. Mecklenburg-Strelitz, Offizieller Anzeiger 1883-1933. Archiv.- Im Mecklenburgischen Landeshauptarchiv Schwerin.

ALTSTRELITZ, 1855 NEUSTRELITZ Landesrabbinat <> um 1768 Jacob Marcus Süskind, 1767- 1772 mit dem Dajan Samuel Sanwel Brandenburg (gest. 1791 in Berlin) <> um 1823 Levin Emanuel, Lazarus Auerbach, mit den Assessoren Meier Lisser und Meier Joessel <> 1825-1846 Valentin Scheyer Eliason, orthodox. <> Neben ihm amtieren als Rabbinatsassessoren bis 1840 Meyer Joseph Markheim, 1840-42 Dr. Joseph Klein, 1842-45 Dr. Wolf Sophar, 1845-46 Dr. Saul Isaak Kaempf. <> 1846-1849 Dr. Heymann Reichmann (geb. ca. 1809 in Rimpar bei Würzburg, gest.vermutlich 1873 in Riga) <> 1859-1911 Dr. Jacob Hamburger (geb. 1826 in Loslau, Oberschles., gest. 10. Nov. 1911) Literatur.- Jacob Hamburger, Das Alte in dem Neuen! Jubel-Predigt, zur Feier des 100jährigen Be- standes der Synagoge zu Altstrelitz, Neustrelitz 1863 [Druckfehler für 1868], S. 16 zählt die Namen der Rabbiner auf. Akten (G).- CAHJP Jerusalem KGe 18, Nr. 48 Personalia Val. Scheyer Eliason, 1825-1846.- Nr. 102 Rabbinerwahl.- Nr. 108 Landrabbiner. – CJ Berlin, 75 A Str 3 Nr. 4-13 Vorstand Allgemeines 1775- 1912, enthält auch Klagen beim Rabbinatsgericht, bzw. gegen Rabbiner, Besoldungsumlage u. a.- Nr. 22 Wahl des Landesrabbiners 1846-58.- Nr. 23 Personalia Oberlandesrabbiner Dr. Jacob Hamburger 1858- 1911.- Nr. 24 Gesuche an die Landesregierung zur teilweisen Übernahme der Besoldungskosten für den Landesrabbiner 1870-88.- Nr. 25 Beiträge der Judenschaft von Neustrelitz zur Besoldung des Vizelan - desrabbiners 1826-53.- Nr. 26 Personalia LR Valentin Schleyer Eliason, 1795, 1820-44.- Nr. 27-28 dgl. LR Dr. H. Reichmann 1846-60.- Nr. 28/1 Schuldentilgung der Witwe des verstorbenen Vizerabbiners Auerbach 1827f..- Nr. 30 Anstellung des Dr. J. M. Klein als Rabbinatsassessor 1840f.- Nr. 207 Rabbi- natsbeitrag der Gebrüder Philippson in Feldberg 1836-56. Akten (S).- StadtA Neustrelitz Bestand Stadtverwaltung Neustrelitz: Nr. 2505 Die Landesrabbiner, enth. u. a. Bestätigung Eliason, Reichmann, Dr. Hamburger, 1825-97. 244

M E I S E N H E I M (Lgft. Hessen-Homburg)

Status.- Eigenes Rt. für die Exklave; Staatsbeihilfe zum Rrgehalt.- Dez. 1848 "Bekanntmachung die Gemeindeordnung der israelitischen Kultgemeinde zu Meisenheim betreffend" (Archiv der landgräflich- hessischen Verordnungen 1816-1866; Regierungsblatt vom 31. 12. 1848, Nr. 26), aufgehoben durch Ver- ordnung über Bildung des Gemeindevorstands vom 10. Nov. 1854.- 1866 zur preuß. Rheinprovinz; 20. Sept. 1867 Einführung des preußischen Gesetzes von 1847. Literatur.- Günther F. Anthes, Beiträge zur Geschichte der Juden und der jüdischen Kultusgemeinde in Meisenheim am Glan, 1987 [JNUL S2°91B4523]. Akten (S).- LHA Koblenz Abt. 386 [Landgräfl.-Hess. Geheimer Rat zu Homburg] Nr. 469 Rabbiner- stelle zu Meisenheim, 1845-1864. Archiv.- im LHA Koblenz.

MEISENHEIM am Glan <> zehnjähr. Vakanz <> 1845-1858 Baruch Hirsch Flehinger (geb. 1809 in Flehingen, Baden, gest. 1890 in Merchingen), wechselt nach Merchingen in Baden <> Lasar Latzar <> 1870-1879 Israel Meyer (geb. 1845 in Müllheim, Baden, gest. 1898 in Zweibrücken), JTS <> 1879- 1882 Dr. Salomon Fried (geb. 1847 in Oprana, Ungarn, gest. 1906 in Ulm), wechselt nach Ratibor in Oberschlesien <> 1882- Dr. Moritz Janowitz (geb. 1850 in Eisenstadt, Ungarn), HWJ, wechselt nach Dirschau in Westpreußen.

N A S S A U

Bev. 1838.- 6.147 Juden Status.- In Abspaltung vom Rt Friedberg Einrichtung von LRten für Nassau-Dillenburg (1738 "Ver- treter" in Herborn), die Grafschaft Wied-Runkel (1750 in Diez), die Herrschaft Idstein (1775, in Wiesba- den).- Im neuen Hzm. Nassau wird durch Verordnung vom 14. Juli 1807 die Ausübung rabbinischer Funktionen (Gottesdienst, Verlöbnisse und Trauungen, Eidesabnahmen, Gerichtsverhandlungen) auf in- ländische Rabbiner begrenzt.- Die Judenschaft von Stadt und Oberamt Wiesbaden trägt im August 1807 auf Schaffung eines ORts an; ein Jahrzehnt lang laufen ausgiebige, jedoch ergebnislose, Verhandlungen um eine neue "Judenordnung", die ein Konsistorium mit einem von der Regierung eingesetzten OR schaffen soll. 7. Mai 1810 wird der Rabbiner in Neuwied als Kandidat für den Posten vorgeschlagen.- 24. März 1817 Schuledikt.- 1. Juli 1825 Generalreskript wiederholt das Verbot der Heranziehung frem - der Rabbiner und verbietet Trauungen ohne voraufgegangene Zivilehe.- Dezember 1829 umfangreiche anonyme Denkschrift "Über das Bedürfnis eines Oberrabbiners in Wiesbaden", für Predigt, Schulauf- sicht und Schulpräparandenunterricht am Seminar in Idstein.- 7. Juni 1830 erneute Anordnung der Regierung zur Schaffung eines LRts; wird nach Widerstand der Gemeinden 24. Juni 1831 zurückgezo- gen.- Durch Gesetz vom 18. Okt. 1842 und Generalreskript vom 3. Februar 1843 werden die Kultusver- hältnisse definitiv geregelt. Die 6000 Juden des Hzms. bilden 77 Synagogen- und vier Rtsbezirke (Wies- 245

baden, Diez, Schwalbach, Weilburg; vgl. Kober, "Nassau", S. 238-239; Arnsberg I 140) mit jeweils ei- nem "Bezirksgeistlichen". Dieser führt gemeinsam mit dem herzogl. Schulinspektor die Schulaufsicht. Bildung eines Zentralkirchenfonds zu seiner Besoldung, nach dem Vorbild der anderen Kirchen. Syn- agogenordnung in Analogie zur Württembergischen. 11. Juli 1843 provisorische Einsetzung der vier Rabbiner (AZJ 1843, S. 509), die aber schon zum 1. Okt. 1844 umbesetzt werden.- 1847-1869 leitet der Bezirkrabbiner von Langenschwalbach bzw. Ems ein isr. Schullehrerseminar. 7. Jan. 1852 "Verordnung über die Kultusverhältnisse der Israeliten" schafft obligatorischen Religionsuntericht, überträgt die Auf- sicht an den vom Kreisamt ernannten "israelitischen Kultusvorsteher", der Rabbiner behält nur mehr gutachterliche Aufgaben; Neueinteilung in 83 Synagogenbezirke, Teil IV erwähnt "vier israelitische Theologen, Bezirksrabbiner, jeder für einen bestimmten Bezirk provisorisch angestellt" (Verordnungs- blatt, S. 6ff.; Freund, Rechtsstellung, S. 106-112). 7. Feb. 1860 Reduzierung der Rabbinatsbezirke auf drei und Neueinteilung der Gemeinden.- 8. Okt. 1866 preuß. Annexion verändert den Rechtsstatus nicht.- Am 10. Nov. 1868 erhält der Bezirksrabbiner die alleinige Prüfungsbefugnis an den Religions - schulen.- 6. Juli 1870 erklären die Wiesbadener Orthodoxen den Austritt; ihre Synagoge mit eigenem Rt. wird am 24. März bzw. 12. April 1879 als "Altisraelitische Kultusgemeinde" staatlich anerkannt. Rechtsquellen.- J 3553 Hzm. Nassau, Verordnungsblatt. Literatur.- Adolf Kober, "Die Juden in N. seit Ende des 18. Jhs., mit besonderer Berücksichtigung ih- rer Unterrichts- und Kultusverhältnisse", Nassauische Annalen 66 (1955), S. 220-250.- Ders., "Abraham Geigers Bemühungen um die Organisation der jüdischen Unterrichts- und Kultusverhältnisse im ehem. Hzm. N.", Festschrift zu Simon Dubnows 70en Geburtstag, Berlin 1930, S. 215-255. Akten (S).- GStA Berlin-Dahlem Rep. 76 III, Sect. 32, Abt. XVI, Nr. 1 Das israelitische Kultus- und Schulwesen im Reg.-Bez. Wiesbaden und vormal. Herzogtum Nassau, 5 Bde. 1867-1914. – HStA Wies- baden Abt. 106 [Amt Höchst] § 2, I 4a Nr. 12 Die Anstellung eines Hochrabbiners in den hiesigen Lan- den, in specie das Gesuch des Rabbiners Samuel Moises in Heddernheim, 1802-1803.- Abt. 152 [Regie- rung Weilburg] Nr. 754 Gesuch der Judenschaft der Stadt und des Oberamts Wiesbaden betr. die Aufstel- lung eines Oberrabbiners für die Judenschaft im ganzen Herzogtum, 1807, 1808.- Abt. 205 [Reg. Wies- baden] Nr. 411 Anstellung eines Oberrabbiners für die Judenschaft des ganzen Herzogtums, 1807-1810 (Kriegsverlust).- Abt. 210 [Staatsministerium] Nr. 2767 Besetzung der Rabbinerstellen in Wiesbaden, Diez und Weilburg, Frage der Anstellung eines Landesrabbiners, Einrichtung des Zentralkultusfonds, Besoldungsverhältnisse der Rabbiner, 1830-1866.- Abt. 211 [Landesregierung] Nr. 7216 Regulierung der Kultusverhältnisse der Juden, 1843-1868.- Nr. 7217 Organisation der staatsbürgerlichen und kirchlichen Verhältnisse der Juden im Herzogtum, 1816-1829, darin u. a. Die Strafbefugnis der Rabbiner, 1829 (Kriegsverlust).- Nr. 7219 Die Einrichtung des jüd. Kultus- und Schulwesens, 3 Bde. 1823-1841 (Kriegsverlust).- Nr. 7220 Regulierung der Unterrichts- und Kultusverhältnisse der Israeliten, 1850- 1865 (Kriegsverlust).- Abt. 242, Nr. 988 Alleinige Betreuung der Juden durch nassauische Rabbiner und Religionslehrer, 1807, vorläufige Zulassung des Friedberger Rabbiners als Betreuer der Juden im Amt bis zur Einstellung eines nassauischen Rabbiners, 1808.- Nr. 925 Übertragung der Zuständigkeit des Friedberger Rabbiners für Usingen auf den Rabbinersubstituten Marcus Kleineibst in Braunfels, 1825; Einsetzung des Usinger Religionslehrers Moses Feist als Unterrabbiner, 1826.- Abt. 405 [Preuß. Regie- rung Wiesbaden], nicht nummeriert: Handhabung der Kultusdisziplin und die Befugnis zum Ansatz von Geldstrafen, 1851-1912.- Besetzung der Rabbiner- und Religionslehrerstellen (Vertretung, Gehaltsver- hältnisse), 1851.- Gesuche um Anstellung der isr. Rabbiner und Religionslehrer, 1883-1932.- Diäten und Reisekosten der Bezirksrabbiner, 1874-1938.- Nr. 350 Entschädigung der Bezirksrabbiner für die in Fol- ge des Zivilstandsgesetzes erlittenen Gebührenausfälle, betr. besonders Dr. Hochstädter in Ems u. Dr. Süßkind in Wiesbaden, 1880-1885.- Abhalten religiöser Vorträge seitens der isr. Religionslehrer, 1869.- Nr. 4913 Heranziehung der Bezirksrabbiner zu den Communalsteuern, 1862-1904. – LHA Koblenz Abt. 332 Nr. 884 Bezgl. Anstellung eines Oberrabbiners für die Judenschaft im ganzen Hzm. Nassau, 1807- 246

1808.- Abt. 336 Nr. 143 Das Gesuch des Rabbiners Abraham Auerbach zu Neuwied um Berücksichti- gung bei etwaiger Bestellung eines Oberrabbiners für das ganze Herzogtum Nassau, 1807. Archiv.- Hessisches Hauptstaatsarchiv, Mosbacher Str. 55, 65187 Wiesbaden, Tel. 0611-8810. Dort hrsg. Schriften der Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, Bd. 3 von Christiane Heine- mann (Hrsg.), Neunhundert Jahre Geschichte der Juden in Hessen: Beiträge zum politischen, wirt- schaftlichen und kulturellen Leben, Wiesbaden 1983; Bd. 12 von Ulrich Eisenbach, Hartmut Heinemann und Susanne Walther, Bibliographie zur Geschichte der Juden in Hessen, Wiesbaden, 1992; Bd. 14 von Bernhard Post, Jüdische Geschichte in Hessen erforschen: ein Wegweiser zu Archiven, Forschungsstät- ten und Hilfsmitteln, Wiesbaden 1994.

BRECKENHEIM. Akten (S).- HStA Wiesbaden, Abt. 211, Nr. 11494 Ausübung des Rabbineramtes durch den Vorsänger Moses Löw aus Breckenheim, 1807.- Abt. 227, Nr. 25 Teilungsprotokoll Landrabbiner Heyum Simon, 1817-1818.

DIEZ a. d. Lahn, 1852 HADAMAR seit 1842 Bezirksrabbinat für die Ämter Diez, Limburg, Hada- mar, Montabaur, Wallmerod, Selters und Hachenburg <> ein Patent vom 16. Juni 1727 unterstellt die Ju- den der Obergrafschaft Wied dem LR des Niedererzstift in Koblenz; nach dessen Tod 1733 wieder zum Rt. in Friedberg; 1750 Landesrabbinat der Gften. Wied und Runkel <> um 1781 Heymann Lösser <> um 1814 Barach Heyum <> 1843-1860 Dr. Salomon Wormser (geb. 1814 in Limburg, Nassau, gest. 1880 in Weilburg a. d. Lahn), lib., verlegt nach schweren Konflikten mit der Gemeinde seinen Sitz nach Hadamar. <> 1860 zu Weilburg. Literatur.- Bernhard Wachstein, "Das Statut der jüdischen Bevölkerung der Grafschaft Wied-Runkel (Pinkas Runkel)", ZGJD 4 (1932), S. 129-149.- Arnsberg I 140. Akten (S).- HStA Wiesbaden Abt. 172 [Reg. Dillenburg] Nr. J 27 = Nr. 1504/1 [=Mic. CAHJP HM2/4590] Wegen der Rabbinerstellen zu Diez und Hadamar, desgl. wegen der Vorsingerstelle, 1787- 1804.- Nr. 1504/2 [=Mic. CAHJP HM2/4591] Die Rabbiner und Vorsinger zu Diez und Hadamar, des- gleichen Handel der Rabbiner und ihrer Söhne in Diez und Beschwerden der christlichen Handelsleute darüber, 1767-1787.- Abt. 205 [Reg. Wiesbaden] Nr. 2925 [auch Abt. 270, Nr. 63, Konsist. Wiesbaden] Gesuch des Rabbiners Barach Heyum zu Diez um ein Stipendium für seinen Medizin studierenden Sohn, 1813-1814.- Abt. 211, Nr. 7812 Dienst- und Gehaltsverhältnisse des Rabbiners Dr. Wormser, Rabb. in Diez, Langenschwalbach, Hadamar und Weilburg. Betrifft auch Verlegung des Rabbinatssitzes nach Hadamar bzw. Weilburg, Streitigkeiten mit den Gemeinden, Inspektionsberichte, 1841-1865.- Abt. 232 [Amt Limburg] Verhältnisse der Juden bzgl. Kultus und Religionswesen, 1840-1883.- FWA Neu- wied, 67-12-18 Rabbiner-Bestellung in der Herrschaft Runkel, 1727-1769.

LANGENSCHWALBACH, 1851 BAD EMS seit 1842 Bezirksrabbinat für die Ämter Langen- schwalbach, Wehen, Nastätten, St. Goarshausen, Nassau und Braubach <> um 1820-1848 Samuel Salo- mon Wormser, aus Fulda, zuvor in Nastätten <> 1848-1888 Dr. Benjamin Hochstädter (geb. 1810 in Hürben, gest. 8. Dez. 1888 in Frankfurt/M.), schon seit 1844 Lehrer und Bezirkstheologe in Schwalbach <> 1888-1890 Dr. Kopfstein <> 1890- Dr. Lasar Weingarten (gest. 6. Apr. 1937), RS, RrVd <> 1932- Dr. Fritz (Elias) Laupheimer Literatur.- Arnsberg II 288-289. Akten (S).- HStA Wiesbaden Abt. 205 [Reg. Wiesbaden] Nr. 408 Gesuch des Salomon Wormser um Anstellung als Rabbiner für die Ämter Limburg, Runkel und Kamberg, 1810-1811, 1813.- Abt. 211, Nr. 247

7981 Jahresberichte aus dem Rabbinatsbezirk Ems, 1845-1868.- Nr. 7811 Die Dienst- und Gehaltsver- hältnisse des Dr. Hochstätter, Rabbiners im Bezirk Wiesbaden, dessen Versetzung nach Langen- schwalbach und die Verlegung des Rabbinatssitzes nach Ems. Betrifft auch Streitigkeiten mit den Ge- meinden, Inspektionsberichte über Zustand der Synagogen, Schulen und Friedhöfe, 1838-1866.- Abt. 231 [Amt Langenschwalbach] Nr. 618 Dienstinstruktion für Rb. Samuel Wormser in der Niedergraf- schaft Katzenelnbogen, Abschrift, 1812; Streit um die vom Bezirksrabbinat vorgenommenen Gebetsre- formen, 1851-1852.- Nr. 927 Beschwerde des Landrabbiners Dr. Wormser gegen Vorsänger Mendel Mayer wg. des Gebrauchs profaner Melodien, 1841.- Nr. 1603 Lehrbuch des Dr. Herxheimer, 1831- 1832.- Nr. 2598 Besoldung des Landrabbiners Wormser, 1822-1847.- Nr. 2745 Aufhebung der Bannung des Zacharias Hayum zu Langenschwalbach durch Rb. Wormser wegen vorschriftswidriger Anlage eines Bades, 1822-1823.- Abt. 236, Nr. 228 Einführung von Herxheimers Religionsbuch gegen den Wider- stand von Rb. Wormser, dem "Vorurteile und Eifersucht gegen den Autor" unterstellt werden, 1832.- Abt. 240, Nr. 869 Ladung des Landrabbiners Aron Buschweiler und des Vorstehers Gerson Löb aus Na- stätten (ehem. Hessen-Rheinfels-Rotenburg) zur Vermögensschätzung der Juden in den Ämtern Rhein- fels und Reichenberg, 1811.- Abt. 405 Nr. 352 Personalia Dr. Hochstädter, 1866-1886.- Nr. 377 Jahres- berichte aus dem Rabbinatsbezirk, 1869-1899.- ohne Sign. Personalia Dr. Weingarten, 1886-1931.- Per- sonalia Dr. Laupheimer, 1932.

WEILBURG a. d. Lahn seit 1842 Bezirksrabbinat für die Ämter Weilburg, Runkel, Rennerod, Her- born und Usingen <> 1843-1844 Samuel Süßkind (geb. 1811 in Kirchheimbolanden, gest. 1894 in Ffm), lib. <> 1844-1860 Abraham Treuenfels (geb. 1818 in Detmold, gest. 30. Jan. 1879 in Stettin), lib. <> 1860-1880 Dr. Salomon Wormser (geb. 1814 in Limburg, Nassau, gest. 1880), lib. <> 1880- 1887 Dr. Israel Goldschmidt (1849 in Dios-Bozeny, gest. 1919 in Offenbach), JTS <> 1887-1890 Dr. Samuel Hirsch Margulies (geb. 1858 in Brzezanie, Galizien), JTS <> 1890-1892 Dr. Abraham Le- winsky (geb. 1866 in Loslau, Oberschlesien), JTS <> 1893-1924 Dr. Elias Landau (gest. 1924), 1888 prom., RrVd <> Danach zu Bad Ems. Literatur.- Arnsberg II 353.- Juden im Kreis Limburg-Weilburg, 1991 [JNUL S92B4789]. Akten (G).- CAHJP Jerusalem S 75 Nr. 1 Rabbinatsakten, 1866-69.- Nr. 2 dgl. 1844-1859.- Nr. 4 dgl. über Militaria, 1852-1866.- Nr. 7 dgl. in Schulsachen, 1847-1869, 1901-1904. Nr. 9 Korrespondenz Rabb. Treuenfels mit Herborn, 1844-1859. – CJ Berlin, 75 B We 1 Nr. 1-6 Bezirksrabbinat, Allgemeines 1841-1930. Akten (S).- HStA Wiesbaden Abt. 211, Nr. 11530 Ausübung der Geschäfte eines Unterrabbiners in Weilburg durch den Rabbiner Markus Kleineibst aus Braunfels.- Nr. 11534 Besoldung von Rb. Treuen - fels, 1846-1847.- Abt. 245, Nr. 339 Erläuterung und Verdeutschung jüdischer Standesakten mit Hilfe des zuständigen Rabbiners Markus Kleineibst aus Braunsfeld, 1823 und 1831.- Abt. 405 Nr. 351 Personalia Dr. Wormser, 1865-1881.- Personalia Dr. Landau, 1881-1925.- Nr. 3418 Jahresberichte aus dem Rabbi- natsbezirk, 1872-1881.-

WIESBADEN 1842 Bezirksrabbinat für die Ämter Wiesbaden, Rüdesheim, Eltville, Hochheim, Höchst, Königstein und Idstein <> 1769-1790 Abraham b. Josef aus Tannenlohe <> 1790-1829 Heyum b. Abraham Tendlau (Dendla), sein Sohn <> 1829 totes Rennen zwischen Samuel Salomon, Schüler der Frankfurter Jeschiwa, und Sal. Herxheimer. Geiger ist Kompromißkandidat. <> 1832-1838 Dr. Abraham Geiger (geb. 1810 in Frankfurt, gest. 23. Okt. 1874 in Berlin), unterstützt vom Lehrer M. Sulzberger (1818-1861), schwere Spannungen mit den Landgemeinden <> 1838-1844 RV Dr. Benja- min Hochstätter (geb. 1810 in Hürben, Bay.-Schwaben, gest. 1888 in Frankfurt/M.), aus Heddernheim, zuvor Prediger in Langenschwalbach <> 1844-1884 Dr. Samuel Süßkind (geb. 1811 in Kirchheimbo- 248

landen, Bay.-Pfalz, gest. 1894 in Frankfurt/M.) zuvor in Weilburg, RaVers. <> 1884-1908 Dr. Michael Silberstein (geb. 1834 in Witzenhausen, Kurhessen, gest. 1910) <> 1908-1918 Dr. Adolf Kober (1879- 1958), JTS, RrVd <> 1918-1838 Dr. Paul Lazarus (geb. 1888 in Duisburg, gest. 1951 in Haifa), JTS <> 1939-1940 Dr. Bruno Finkelscherer (1942 deportiert), aus München <> 1940-1942 Hansjürg Hauff (geb. 1915 in Stettin, 1942 deportiert) Literatur.- Adolf Kober, "Zur Geschichte der Juden Wiesbadens in der ersten Hälfte des 19. Jahr- hunderts", in: Synagogen-Gesangverein Wiesbaden: Festschrift zur Fünfzigjahrfeier, Wiesbaden 1913 (auch als Sonderdruck) [JNUL 33V2862].- Arnsberg II 389-390. Akten (S).- HStA Wiesbaden Abt. 133 [Herrschaft Idstein], Xd Nr. 2 Instruktion und Privilegium für die Juden-Rabbiner zu Idstein und Wiesbaden, 1775.- XIVb Nr. 6 Judizialakten betr. Klagen von Juden gegen Juden, 1708ff.- Abt. 205 [Reg. Wiesbaden] Nr. 411 Anstellung eines Rabbiners für die Judenschaft des Oberamts Wiesbaden, desgleichen für die übrigen altnassauischen Ämter, 1799-1808.- Abt. 211 Nr. 11479 Prüfung des Lehrers Benjamin Hochstädter durch Rb. Abraham Geiger, 1837.- Nr. 11510 Anstel- lung des S. Süßkind als Rabbiner des Bezirks Weilburg und dessen Versetzung nach Wiesbaden, 1842- 1866.- Nr. 11511 Kultusverhältnisse der Israeliten im Amt Wiesbaden, 1841-1865.- Abt. 229, Nr. 2490 Gutachten des Rb. Samuel Salomon aus Wiesbaden über das Ritualbad in Idstein, 1838.- Abt. 230, Nr. 761 Gutachten des Wiesbadener Rabbiners Hajum Abraham über die Bestrafung von Gemeindegliedern aus Kronberg wegen Fehlens beim Gottesdienst, 1817.- Abt. 290, Nr. 326 Gesuch von Rb. Geiger zur Abänderung des Judeneides, 1837.- Abt. 293, Nr. 18 Gutachten Rb. Geigers über das Recht der Eheleute zur gegenseitigen Beerbung, 1814.- Abt. 405 Nr. 1555 Personalia Süßkind, 1868-1884.- Personalia Dr. Silberstein, Kober und Lazarus, 1884-1934.- Jahresberichte aus dem Rabbinatsbezirk, 1872-1920.-

(WIESBADEN,) Altisraelitische Kultusgemeinde <> 1878-1936 Dr. Leo (Lippmann) Kahn (1842- 1936) <> 1936-1938 Dr. Jonas Ansbacher (geb. 1880, gest. 1967 in London)

O L D E N B U R G

Status.- 1667-1773 dänisch; kaum jüd. Bevölkerung vor der französischen Eroberung von 1810.- 14. Aug. 1827 "Nähere Bestimmungen verschiedener bürgerlicher Verhältnisse der jüdischen Glaubensge- nossen im Hzm. O.", § 17 über den als Staatsdiener betrachteten LR: "Damit die Religions-Verfassung und die Unterrichts-Anstalten der Juden durch oberliche Aufsicht controllirt werden können, soll auf die Anstellung eines LRs Bedacht genommen werden welcher nach beigebrachten genügenden Zeugnissen über seine Kenntnisse, wisenschaftliche Bildung und Unbescholtenheit, und nach vorgängiger Prüfung Landesherrlich bestättigt, und [...] eidlich verpflichtet werden wird." § 18. "Unter die Aufsicht dieses LRs, welcher der Regierung untergeben ist und in vorkommenden Fällen derselben zu berichten hat, ste- hen die jüdischen Kirchen-Verhältnisse und Unterrichts-Anstalten im ganzen Lande, und er ist für die gehörige Ordnung in solchen verantwortlich. Es steht ihm indessen keine Art von Gerichtsbarkeit zu." (S. 298-399).- Gesetze von 1851 und vom 3. Juli 1858 ("Gesetz betreffend die Cultus- und Unterrichts- angelegenheiten der Juden", Gesetzblatt, S. 492-500) regeln die Funktionen des LR in seiner Zu- sammenarbeit mit dem Lamdesgemeinderat. Rechtsquellen.- J 3730 Hzm. Oldenburg, Gesetzblatt 1813-1944; Sammlung der im Herzogthum Ol- denburg geltenden Gesetze, Verordnungen und Bekanntmachungen aus der Zeit vom 1. Dezember 1813 bis zum 1. Januar 1852, Oldenburg 1868. 249

Juristische Literatur.- "Staatsrechtliche Verhältnisse der Israeliten im Herzogthum Oldenburg", Zur Judenfrage in Deutschland, 1844, S. 389-407.- David Mannheimer, Gesetzessammlung betreffend die Juden im Herzogtum Oldenburg, hrsg. im Auftrage des Jüdischen Landesgemeinderates, Oldenburg 1918. Historische Literatur.- Leo Trepp, Die Oldenburger Judenschaft, Oldenburg 1973, S. 84-366: "Die LR" [HJS 933.5 (435) Trep].- Joh. Fritz Toellner, Die jüdischen Friedhöfe im Oldenburger Land: Be- standsaufnahme der erhaltenen Grabsteine, Oldenburg 1983. Archiv.- Staatsarchiv, Damm 43, 26135 Oldenburg, Tel. 0441-9244100; geöffnet Mo, Mi und Fr 8-16 Uhr, Di und Do 8-18.30 Uhr.

OLDENBURG Landesrabbinat lt. Verordnung vom 14. Aug. 1827 <> 1828-1830 Dr. Nathan Mar- cus Adler (geb. 1803 in Hannover, gest. 26. Jan. 1890 in Brighton), orth. <> 1830-1841 Samson Ra- phael Hirsch (geb. 1808 in Hamburg, gest. 1888 in Frankfurt), orth. <> 1841-1874 Dr. Bernhard Wechsler (geb. 1807 in Schwabach, gest. 18. Nov. 1874), RaVers. <> 1875-1890 Dr. Jakob Glück (geb. 1838 in Pleschen, Posen), JTS, zuvor in Samter, Posen. Von der Gemeinde wegen einer Amtsver- fehlung entlassen. <> 1891-1919 Dr. David Mannheimer (geb. 1863 in König bei Lauenburg in Pom- mern, gest. 19. Aug. 1919 in Kissingen), RS, RrVd <> 1920-1935 Dr. Philipp de Haas (geb. 6.3.1884 in Pyrmont, gest. 16. April 1935), JTS Akten (G).- CAHJP Jerusalem NWD 35c und 40a Landesrabbinat.- NWD 36b Landesrabbinat, Ein- nahme- und Ausgabebuch, 1859-1899.- Inv. 4333 Amtsbuch des Landrabbiners 1891-1938.

S A C H S E N

Status.- 1536 Ausweisung der Juden; bis 1849 Juden nur in Dresden (und in Leipzig zur Messe) zu- gelassen. 11. Nov. 1835 Verordnungsentwurf über das LRt in Dresden und Qualifikation des künftigen Kandidaten, Grundlage der Verord. vom 25. Feb. 1837: der OR wird geprüft, staatlich bestätigt, auf "Ge- horsam gegen den König und die Staatsgesetze" vereidigt und erhält Gehaltszuschuß aus der Staatskas - se.- In Leipzig seit 1822 Amt des "Meßpredigers" (Reformliturgie), 1855 Gemeinde- und Rtsgründung. Rechtsquellen.- Kgr. Sachsen, Zeitschrift für Rechtspflege [UB HD J 3590].- Codex saxonicus. Chronologische Sammlung der gesammten praktisch-gültigen Königlich-Sächsischen Gesetze von den ältesten Zeiten bis zum Schlusse des Jahres 1840, bearb. Wilhem Michael Schaffrath, 2 Bde. Leipzig 1841-42 [UB HD J 3594].- Eduard Schreyer (Hrsg.), Codex des im Königreiche Sachsen geltenden Kir- chen- und Schul-Rechts mit Einschluß des Eherechts und des Rechtes der frommen und milden Stiftun- gen, 2. Aufl. Leipzig 1864. Juristische Literatur.- K. Sidori [=Isidor Kaim], Geschichte der Juden in S. mit besonderer Rück- sicht auf ihre Rechtsverhältnisse, Leipzig 1840, 152p. [JNUL S57B336 ].- Emil Lehmann, Die Rechts- verhältnisse der Juden in S., 1869, 18p. [JNUL 63B1619 ].- Curt Graf, Das Recht der israelitischen Re- ligions-Gemeinschaft im Kgr. S., Diss. Frankfurt a. M. 1914, S. 40. Entwurf von 1835 in: Israelitisches Predigt- und Schulmagazin, Nov. 1835. Historische Literatur.- Alphonse Levy, Geschichte der Juden in Sachsen, 1900.- Simone Lässig, "Re- hionale Spezifika und grenzüberschreitende Beziehungsgeflechte: Juden in Böhmen und Sachsen am 250

Anfang des Emanzipationsprozesses", Blätter für deutsche Landesgeschichte 130 (1994), S. 111-141.- Simone Lässig, "Vom Mittelalter in die Moderne? Anfänge der Emanzipation der Juden in Sachsen", Dresdner Hefte 14, 45,1 (1996), S. 9-18.- Ingrid Kirsch, "Das Ringen um die rechtliche Gleichstellung der Dresdner Juden und ihrer Religionsgemeinde von 1830 bis 1871", ebd., S. 19-26. Akten (S).- HStA Dresden Ministerium des Innern 826b-d Acta, die Verhältnisse der jüdischen Glau- bensgenossen in Beziehung auf den Staat betr., 1835-38.- Nr. 839 Beschwerde des Ober-Rabbiner D. Frankel in Dresden, beziehendlich der vom Dr. Auerbach verweigerten Beschneidung seines Sohnes, 1852.- Bestand des Ministerums für Volksbildung Nr. 11131-11134 Acta, die Angelegenheiten des jüdi- schen Cultus und der jüdischen Schule betr., 1834-1869.- Bestand des Gesamtministeriums Loc. 29 n. 9 Die zweckmäßige und zeitgemäße Verbesserung des bürgerlichen Zustandes der Juden und deren Religi- onsübung betr., 1836-1864. – StadtA Plauen Stadtverwaltung Plauen Rep. II Kap. IV Sekt. I f Nr. 60 Aufstellung von Rabbinern und Religionslehrern Bd. 1, 1905. Archiv.- Sächsisches Hauptstaatsarchiv, Archivstr. 14, 01097 Dresden. Universität.- Universitätsarchiv Leipzig, Beethovenstr. 6, 04107 Leipzig, Tel. 0341-9904920; geöff- net Mo nach Vereinbarung, Di 9-18, Mi, Do, Fr 9-15 Uhr. Aktenbenbestellung über Fax 9904921 (Stand Mai 1999).

DRESDEN einzige Kultusgemeinde des Landes bis 1855 <> bis 1818 David Wolf Landau (geb. in Lissa, gest. 1818), zuvor in Flatow <> bis 1835 Abraham Löwy <> 1836-1854 Dr. Zacharias Frankel (geb. 1801 in Prag, gest. 1875 in Breslau), zuvor in Teplitz <> 1854-1886 Dr. Wolf Landau (geb. 1811 in Dres den, gest. 24. Aug. 1886) <> 1886-1916 Dr. Jakob Winter (geb. 1857 in Sandorf, Slowakei, gest. 1940 in Berlin), RS Preßburg, RS Berlin, JTS, RrVd <> 1916-1920 Dr. Eugen Gärtner (geb. 1885 in Schweinfurt, emigriert in die USA), HWJ <> 1920-1938 Dr. Albert Wolf. Literatur.- Einweihungsfeier der neuerbaueten Synagoge der isr. Gemeinde zu Dresden, Dresden 1840.- Emil Lehmann, Der polnische Resident Berend Lehmann, der Stammvater der israelitischen Re- ligionsgemeinde zu Dresden, Dresden 1885.- Emil Lehmann, Aus alten Akten. Bilder aus der Entste- hungsgeschichte der isr. Religionsgemeinde zu Dresden, Dresden 1886.- Emil Lehmann, Oberrabbiner, Vorsteher und Deputirte der israelitischen Religionsgemeinde zu Dresden, 1886, 6 S. [JNUL S76B3721]- Emil Lehmann, "Ein Halbjahrhundert in der israelitischen Religionsgemeinde in Dresden", in Lehmann, Gesammelte Schriften, Berlin 1899, S. 169-215.- Heinrich Butte, Die Stellung der Juden in Dresden, von den Anfängen bis zur bürgerlichen Stellung im 19. Jahrhundert, Diss. Dresden 1936.- Adolf Diamant, Chronik der Juden in Dresden, Darmstadt 1973, S. 96-106: Die Rabbiner. Akten (G).- CJ Berlin, 75 A Dr 1 Nr. 1 Oberrabbinerwahl 1854f; Nr. 2 Anstellung Frankels 1836. Akten (S).- StadtA Dresden Ratsarchiv B.XVII Nr. 363p In Sachen des Dr. W. Wessely in Prag gegen den Oberrabbiner Dr. Frankel, hier, 1847.- Best. CXLII Nr. 44 Der hiesigen Judenältesten Salomon Si- mon Bondi und Cons. höchsten Orts untertänigst beschehenes Bitten um Konzession zur Wahl eines neuen Rabbiners an die Stelle des verstorbenen, 1801.- Nr. 105 Die von den hiesigen Judenältesten in- tendierte Wahl eines Rabbiners und Anstellung eines Talmudlehrers, 1819.- Nr. 176 Der israelitische Kultus und Schulunterricht, 1835-73.- Nr. 180 Die Wahl eines Rabbiners bei hiesiger Israelitischer Ge- meinde, 1835-1888.- Nr. 196 Die zu treffenden Einrichtungen der inneren Verfassung der hiesigen is- raelitischen Gemeinde, Bd. 1, 1837.- Nr. 199 Die zu treffenden Einrichtungen der innern Verfassung der hiesigen israelitischen Gemeinde, Bd. 2-4, 1838, 1842-64, 1866-92.- Nr. 239e Des Rabbiners David Wolff Landauer Personensteuer, 1802.- Nr. 239n Die dem Rabbiner bei der hiesigen israelitischen Ge- meinde, Herrn Dr. Zacharias Frankel, fälschlicherweise beigemessene Gelderpressung betr., 1836.- Nr. 251

240e Verschiedene Angelegenheiten der Israeliten u. der israelitischen Gemeinde zu Dresden, 1820- 1875.- Bestand Kirchenamt Sect. III Cap. III Nr. 17 Die Wahl eines Rabbiners bei hiesiger israelitischer Gemeinde, Bd. 2, 1917.

(DRESDEN,) orthodoxe Gemeinde "Schomré ha-Dat" <> 1919 Austritt; Rabbiner Hirsch Horowitz (geb. 1872).

LEIPZIG <> 1822 "Meßprediger" mit Reformliturgie <> 1847-1857 Dr. Adolf Jellinek (geb. 1821 in Drslowitz, Mähren, gest. 1883 in Wien). Leipzig wird eigene Gemeinde nach Synagogenbau 1855. <> 1858-1887 Dr. Abraham Meyer Goldschmidt (geb. 1812 in Krotoschin, Posen, gest. 1889) <> 1888-1917 Dr. Nathan Porges (geb. 1848 in Proßnitz, Mähren, gest. 1924 in Würzburg), JTS, RrVd; um 1913 ist ferner Lewin Mitglied im RrVd <> 1917-1934 Dr. Felix Goldmann (geb. 1882 in London, gest. 7. Okt. 1934), HWJ Literatur.- Provisorische Statuten der isr. Religionsgemeinde zu Leipzig, Leipzig 1847.- Richard Wilhelm Markgraf, Geschichte der Juden auf den Messen in Leipzig von 1664 bis 1839, 1894.- Johan- nes G. Hartenstein, Die Juden in der Geschichte Leipzigs von der Entstehung der Stadt bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, Berlin 1938.- Adolf Diamant, Chronik der Juden in Leipzig, Chemnitz u. Leipzig 1993, S. 201-215: Die Rabbiner. Akten (S).- HStA Dresden Ministerium des Innern Nr. 832 Die Gemeindeverfassungsverhältnisse der Juden zu Leipzig, 1839-46. – StadtA Leipzig Hauptverwaltungsamt Kap. 42 F, Nr. 1 Die israelitische Re- ligionsgemeinde (Kultus und Unterrichtswesen der Juden in Leipzig), 1835-93.

(LEIPZIG,) "Jüdisch-Orthodoxe Vereinigung zu Leipzig" <> Akten (G).- CAHJP Jerusalem D/Le1, Nr. 15 Ernennung von Dr. Nobel zum Rabbiner, 1902.- Nr. 16 Korrespondenzen wegen Austritt, ca. 1916.

ZWICKAU <> 1924-1930 Dr. Eugen Gärtner (geb. 1885 in Schweinfurt, emigriert in die USA) Literatur.- Adolf Diamant, Zur Chronik der Juden in Zwickau, Frankfurt 1971, 97p.

S C H A U M B U R G - L I P P E

Status.- Im 18. Jh. ist ein Rt. in Bückeburg belegt.- Nach Richarz, Jüdisches Leben, S. 71, dem LR in Kassel unterstellt. Rechtsquellen.- J 3732-3 Ftm. Schaumburg-Lippe, Landesverordnungen, 1899-1939. Historische Literatur.- H. Hasselmeier, Die Stellung der Juden in Schaumburg-Lippe, Bückeburg 1967.- D. Brosius, "Die Schaumburg-Lippischen Juden 1848-1945", Schaumburg-Lippische Mitteilun- gen 21 (1971).- Asaria, Juden in Niedersachsen, S. 97. Akten (S).- HStA Hannover Schaumburger Archiv Des. 2 J 22 Rabbiner oder Vorsteher der Juden, auch Juden-Schulmeister, 1713. Archiv.- Niedersächsisches Staatsarchiv, Schloß, Postfach, 31665 Bückeburg. 252

STADTHAGEN <> 1856- Dr. Joël

S C H L E S W I G - H O L S T E I N

Status.- Sephardische Gemeinden in Glückstadt (1622) und Altona (1703). 1. Aug. 1641 dänisches Judenprivileg für Altona; 1648 Aufnahme aschkenas. Juden. 1664-1812 aschkenas. ORt Altona-Ham- burg-Wandsbek (AHW), anerkannt vermöge Privilegs von Friedrich IV, vom 18. April 1722, § 6: "Zu desto besserer Beybehaltung der jüdischen Kirchendisciplin und Verhütung derer darin etwan einreißen - den Zerrüttungen und Desordres sollen alle in Ihro Königl. Majest. Fürstenthümer und Lande biß an die Belten, nebst denen in Hamburg sich aufhaltenden hochteutschen Juden, so ihre Kirchhoff auf Königl. Grund und Boden liegen (die Glückstädter Juden allein ausgenommen) schuldig und gehalten seyn, vor dem Rabbiner zu Altona zu compariren und denen Rechten, Ceremonien und Statuten der Gemeine nachzuleben". Geldbußen gehen zur Hälfte an die Obrigkeit, zur andern Hälfte an die jüd. Armen; in § 9 wird den weltlichen Gerichten untersagt, Klagen in causis judaicis anzunehmen. Unterrabbinate (mit Ti- tel "Moreh-Zedek") in Hamburg und Wandsbek, weiter in Friedrichstadt, Rendsburg, Moisling (1806 zu Lübeck), später außerdem Synagogen in Ahrensburg (1823), Segeberg (1841), Elmshorn (1845), Flens- burg (1857), Schleswig.- 29. März 1814 dänisches Judenedikt, § 10, "Bei jeder Synagoge soll ein von uns eingesetzter Priester angestellt werden", außerdem ein "oberster Priester" in Kopenhagen, insbes. Religionsprüfung der Jugend (Heinemann 449-450); Holstein behält als einziger deutscher Staat die rabb. Gerichtsbarkeit bei.- 1838 eigenes Rt Glückstadt.- 8. Februar 1854 dänische Verordnung für Hol- stein: ORt in Altona, Unterrabbinat in Wandsbek und Kiel; Amtsträger werden vom Staat ernannt (Ham- burg, Bd. II, S. 1211).- Nach der Verordnung vom 8. Feb. 1854 werden die Juden im Hzm. Schleswig der Gerichtsbarkeit des ORts Altona enthoben und 1855 ein eigenes ORt in Friedrichstadt eingerichtet (Chronologische Sammlung der im Jahre 1854 ergangenen Verordnungen, Verfügungen etc. für das Her- zogthum Schleswig, S. 124ff; Is. Freund, S. 57ff.); für Holstein dän. Gesetz vom 14. Juli 1863 über Ge- meindezwang und ORt Altona (Gesetz- und Ministerialblatt, S. 167ff.; Is. Freund, S. 54ff.).- Emanzipa- tionsgesetz vom 14. Juli 1864 hebt Sondergerichtsbarkeit auf (Viktor, Die Emanzipation der Juden in Schleswig-Holstein, Wandsbek 1913, S. 60).- 1865/66 preuß. Annexion.- 1932 "Verband der jüd. Gem. S.-H.s und der Hansestädte" mit den Rrn von Bremen, Altona, Kiel, Wandsbek, Lübeck, sowie Jacob Co- hen (Altona, für die portug. Gem.), Dr. Holzer u. Dr. Italiener (Hamburg). Rechtsquellen.- J 3559 Hzm. Schleswig und Holstein, Amtsblatt 1849-50, Hzm. Holstein 1851-63, Hzm. Holstein und Lauenburg 1864-65. Historische Literatur.- Axel Linvald, "Die dänische Regierung und die Juden in Dänemark und den Herzogtümern um den Anfang des 19. Jahrhunderts", Zeitschrift der Gesellschaft für s.-h.ische Ge- schichte 57 (1928), S. 292-363.- Eduard Duckesz, "Die Gemeinden und ihre Beamten der Provinz S.-H. während der Amtszeit des Altonaer ORs Jacob Ettlinger vom Jahre 1836-1871", Jahrbuch für die jüdi- schen Gemeinden S.-H.s 2 (1931-32), S. 18-20.- Ole Harck, Jüdische Denkmäler in Schleswig-Holstein, Kiel 1980.- Günter Marwede, "Das Altonaer Oberrabbinat und die Juden in Fredericia", in: Peter Frei- mark u. a. (Hrsg.), Judentore, Kuggel, Steuerkonten: Untersuchungen zur Geschichte der deutschen Ju- den, vornehmlich im Hamburger Raum, Hamburg 1983, S. 98-168.- Dieter Lohmeier, Isolation, Assimi- lation, Emanzipation: zur Geschichte der Juden in Schleswig-Holstein 1584-1863, Heide i. Holst. 1989. 253

Akten (S).- LA Schleswig Abt. 51 (Statthalterschaft) Gutachten des ORs Ettlinger in Altona über Registrierung von Geburten bei den Israeliten, 1849.- Abt. 65.2 [Deutsche Kanzlei nach 1730], Nr. 439-I Reskripte und Erlasse 1783-1818.- Nr. 439-II idem, 1818-1848.- Nr. 440-I Verhältnisse der Juden, 1831- 1842.- Nr. 440-II Specialia, 1768-1848. – GStA Berlin-Dahlem Rep. 76 III, Sect. 30, Nr. 1 Verhältnisse der Juden in der Provinz Schleswig-Holstein, 2 Bde. 1868-1919. Archiv.- Landesarchiv, Prinzenpalais, Gottorfstr. 6, 24837 Schleswig, Tel. 0621-86-1800, geöffnet Mo-Fr. 8.30-17 Uhr.

ALTONA ehem. aschken. Oberrabbinat von AHW und Schleswig-Holstein (daneben besteht 1771- 1882 eine sephardische Synagoge) <> 1750-1764 Jonathan Eibeschütz (gest. 18. Sept. 1764) <> 1765- 1767 Isaac Jacob Levi Horwitz (geb. in Brody, gest. 5. Mai 1767) <> 1768-1771 David b. Juda-Löw Berlin (geb. in Eisenstadt, gest. 18. Adar 1771), zuvor Rb. in Dessau <> 1776-1799 Raphael Cohen Süßkind (geb. 1722 in Livland, gest. 1804). <> 1800-1802 Noah Chaim Zwi Berlin (geb. 1737 in Fürth; gest. 3. Adar 5562) <> 1802-1807 Zwi-Hirsch ben Benjamin Baschko (geb. 1740 in Zamosc, gest. 1807), zuvor Rb. u. a. in Brody, Glogau <> 1807-1823 RV Menachem-Mendel Frankfurter (geb. 1742 in Hamburg, gest. 1823) <> 1823-1835 Akiba b. Avigdor Wertheimer (geb. 1778 in Breslau, gest. 1836), zuvor Rb. in Moisling, seit Feb. 1816 Stiftsrabb. Altona. <> 1836-1870 Jakob b. Aron Ett- linger (geb. 1798 in Karlsruhe, gest. 1871 in Altona), orth. <> 1873-1892 Elieser b. Zwi-Abraham Loeb (geb. 1837 in Pfungstadt, Hessen, gest. 23. Jan. 1892), orth. <> 1894-1925 Dr. Meier Lerner (geb. 1856 in Czenstochau, gest. 8. Jul. 1930 in Altona), RS Berlin. <> 1926-1936 Dr. Joseph Carle- bach (geb. 30.1.1883 in Lübeck, ermordet 26.3.1842 bei Riga) <> 1936- Dr. Theodor Weiß Literatur.- M. Grunwald, Hamburgs deutsche Juden bis zur Auflösung der Dreigemeinden 1811, Hamburg 1904, S. 84-86.- Oskar Wolfsberg-Aviad u. a., Die Drei-Gemeinde. Aus der Geschichte der jü- dischen Gemeinden Altona-Hamburg-Wandsbek, München 1960, S. 50-92: "Die Rabbiner".- Willy Aron, hmbwrg mwldty: `yr w'm bySr'l, New York 1967, S. 48-49.- Peter Freimark, "Die Entwicklung des Rabbinats nach dem Tode von Jonathan Eibenschütz (1764) bis zur Auflösung der Dreigemeinde AHU (1812)", in: Freimark und Arno Herzig (Hrsg.), Die Hamburger Juden in der Emanzipationsphase 1780-1870, Hbg. 1989, S. 9-21.- Peter Freimark, "Das Oberrabbinat Altona-Hamburg-Wandsbek", in: Arno Herzig (Hrsg.), Die Juden in Hamburg 1590-1990, Hamburg 1991.- Ders., “Porträts von Rabbi- nern der Dreigemeinde Altona-Hamburg-Wandsbek aus dem 18. Jahrhundert“, in Peter Freimark, Alice Jankowski und Ina S. Lorenz (Hrsg.), Juden in Deutschland: Emanzipation, Integration, Verfolgung und Vernichtung, Hamburg 1991, S. 36-57.- Stefan Rohrbacher, "Die drei Gemeinden Altona, Hamburg, Wandsbek zur Zeit der Glikl", Aschkenas 8,1 (1998), S. 105-124; dort S. 113f über das Rabbinat. Akten (G).- CAHJP Jerusalem AHW 84a-c Kopialbücher der rabb. Bescheide sowie der Vergleiche der Gemeindevorstände AHW, 1669-1809.- 86 rechtliches Verhältnis der drei Gemeinden, insbes. Rabbinerwahl, 1664-1810.- 87 Jüdische Gerichtsbarkeit a) 1700-1792, b) 1795-1809.- 88a-c Acta betr. Rabbinat, 1669-1776.- 121 Hauptprotokollbücher (Dajanim-Bücher) des Bet-Din, 34 Bde., 1768-1890.- 122 Nebenprotokoll, 11 Bde., 1854-1864.- 123 Indizes, 8 Bde. 1796-1890.- 124 Kladden, 15 Bde. 1800- 1866.- 125a-b Kopialbücher der ausgestellten Atteste, 2 Bde., 1827-1844.- 126a-b Gerichtszitationsbü- cher, 1727-1769.- 127 Rabbinatsakten 1. Serie, 67 Bde., 1865-1936.- 128 Rabbinatsakten 2. Serie, 35 Bde., 1894-1936.- 210-211 Wahl des Oberrabbiners 1890-1893.- 212 Bewerbungen um den Posten des Oberrabbiners, 1936-37.- 214 Gutachten Ettlingers, 1836, 1862.- 236a-b Prozeß- und Nachlaßsachen Ettlinger, 1847-1870.- 236c dgl. Dr. Loeb, 1875ff. – CJ Berlin, 75 A Se 3 Nr. 1 Korrespondenz mit Vor- stand Segeberg. 254

Akten (S).- LA Schleswig Abt. 65 (A XVIII), Nr. 1693 Hochdeutsche Juden zu Altona [=CAHJP HM2/1003], darin Bestätigung eines 1705 erlassenen Verbots betr. Erkenntnis und Strafgewalt der Äl- testen und des Rabbiners bei Beleidigungs-, Schlägerei- und Hurereidelikten, 1707; Älteste wegen zu er- laubender Kognition des Rabbiners in Zivilstreitigkeiten, 1707.- Abt. 65.2, Nr. 3802, Bd. I-III Juden in Altona, 1731-1847.- Nr. 3803 Bd. I-II [=CAHJP HM2/1019] rabbinische Jurisdiktion, 1733-1836.- Nr. 3810-I Oberrabbiner und Älteste der hochdeutschen Judengemeinde um Erlaubnis einer öffentlichen Be- kanntmachung zur Verhütung der Sabbatschändung und anderer öffentlicher Uebertretungen der Religi- onsgesetze, abschlägiger Bescheid, 1801.- Abt. 80 Nr. 582c u. a. Bericht anläßlich des 25jährigen Amts- jubiläums von OR Ettlinger, 1861.- Nr. 1147 u. a. Petitionen Ettlingers gegen die geplante Aufhebung des Rabbinatsgerichts, 1861.- Abt. 309, Nr. 21.952 RV E. Munk wegen Bestät. der Wahl des Dr. Joseph Rosenfeld aus Oroshaza zum OR, 1892; cf. Abt. 60, Nr. 3454 Petitionen anläßlich der Nichtbestätigung der Wahl des Dr. Rosenfeld aus Oroshaza zum Oberrabbiner der hochdeutschen isr. Gem. in Altona, 1892. – StA Hamburg Cl. VII, Lit. Hf, Nr. 5, Vol. 1c Von der Juden Tribunal, Banne, Ehescheidung und sonstigen innerlichen Verfassungen, in specie auch in Ansehung des Rabbiners sowohl in Hamburg als Altona und Wandsbeck, Fasc. 1 ad 1729.- Fasc. 8 Ob in des verstorbenen Rabbiners Stelle einer aus Hamburg oder aus Altona zu erwehlen, 1750.- Fasc. 9 Varia, die anmaßliche Jurisdiction des Altonai - schen Rabiners über hiesige Juden, und den gebrauchten Bann betreffend, 1763-1767.- Fasc. 10 Be- schwerde des Juden Moses Joseph über den Ältesten Samuel Marcus und über den Altonaischen Ober- Rabbiner, pto. des Bannes, 1766.- Fasc. 11 Acta, die von dem Altonaischen Ober-Rabbiner misbräuch - lich unternommene Ehescheidung des Juden Joseph Samuel Jonas von seiner Frau betr., 1771.- Fasc. 12 Conception eines Berichts wegen der anmaßlichen Jurisdiction des Altonaischen Ober-Rabbiners über die in Hamburg wohnende Juden, Dez. 1771.- Fasc. 13 Acta, den Streit wegen angemaßter Jurisdiction des Altonaer Oberrabbiners und Ältesten über die hisige Hochteutsche Juden betr., 1773-1776.- Fasc. 14 Correspondenz wegen eines von dem neuen Altonaischen Ober-Rabbiner wider den hiesigen Juden Le- vin Jonas verfügten Bannes, 1777.- Fasc. 15 Jüdin Rifke, Joel Moses' Tochter, contra Isaac Abraham, pto. Schwängerung u. angeblicher Citisprudenz beym Oberrabbiner zu Altona, 1778.- Fasc. 16 Be- schwerde über den Altonaischen Ober-Rabbiner wegen des dem jüdischen Dr. med. Gerson angedrohe- ten Bannes, 1779.- Fasc. 18 Acta mit dem Ober-Präsidenten Herrn von Gähler und dem Königl. Minister Hrn. von Schimmelmann pto. angeblicher Neuerungen hiesiger Juden gegen die bisherige Connexion mit dem Altonaischen Ober-Rabbinen, 1781-1782.- Fasc. 19 Correspondenz des Hr. Meinig betr. den dem hies. Juden Samuel Marcus von dem Altonaischen Ober-Rabbinen aufgelegten Bann, 1781.- Fasc. 20 Schreiben des Hrn. von Gähler wegen der beym Ober-Rabbinen anhängigen Sache der Jüdin Fratje Isaac Benedia contra die Ältesten der Wandsbecker Gemeinde betr., Sept. 1783.- Fasc. 21 Acta wegen angemaßter ausschließlichen Jurisdiction des Alton. Ober-Rabbinen über die hiesigen Ju- den, in Civil-Sachen, 1787.- Fasc. 22 Klage des Simon Valentin von der Poorten gegen den Oberrabbi- ner, der einen coram Dno. Praetore schon abgeurteilten Rechtshandel mit seinem jüd. Dienstmädgen in Berufung gezogen, 1783.- Fasc. 23 Beschwerde eines Juden, der wegen Klage vor dem Hamburger Nie- dergericht vom Altonaer Oberrabbiner in den Bann getan wurde, 1788.- Fasc. 24 Berufung gegen die Remittierung eines Prozesses vom Oberpräsidenten an den Oberrabbiner, 1790.- Fasc. 24b Beschwerde des Oberrabbiners gegen den Praetor wegen der Annahme eines Gerichtsverfahrens.- Fasc. 25b Anzeige und Bitte der Aeltesten und mehrerer Mitglieder der hiesigen Juden-Gemeine Nahmens ihrer und der gantzen Hamburger Gemeine, um die hiesige Juden-Gemeine gegen alle Anmaßungen des Ober-Rabbi- ners zu Altona zu schützen, 1797.- Fasc. 26 Requisition des Altonaischen Ober-Präsidialen gegen den Juden Haller zur Unterwerfung unter die Weisung des Ober-Rabbiners, die noch nicht vollzogene Be- schneidung seines Sohnes betr., nebst "Relation über die Verhältnisse der hiesigen hochteutschen Juden zu dem Altonaer Ober-Rabbiner und Ältesten", 1805.- Fasc. 26a Beschwerde des Oberrabbiners gegen ein vor dem Praetor geführtes Gerichtsverfahren, 1800.- Fasc. 27 Oberpräsident in Altona wünscht Ver- 255

weis eines Klägers an den Oberrabbiner, 1806.- Fasc. 28 dgl., 1808.- Fasc. 29 Correspondenz mit dem Agenten Meining zu Copenhagen wegen Aufhebung der juridischen Verhältnisse der hiesigen hochteut- schen Juden zu dem Altonaischen Ober-Rabbiner und Ältesten, und desfalsige Verhandlungen mit dem dänischen Hofe, 1809-1810.- Cl. VII, Lit. Hf, Nr. 5, Vol. 3n Oberrabbiner reprobiert Schächter der por- tugiesischen Gemeinde, 1790-91.- Cl. VII, Lit. Hf, Nr. 5, Vol. 8 Streit der Juden unter einander wegen ihres Ober-Rabiners Jonathan Eibeschütz, nebst allen in Copenhagen, Altona und hierselbst verhandel- ten und dahin gehörigen actis, 1750-1760. Hierbey finden sich auch verschiedene Nachrichten älterer Zeiten, Bd. I 229 fol., Bd. II 601 fol.- Jüdische Gemeinde Nr. 54c Eximierung des Zitzfabrikanten und Agenten Israel Samson Papert vom Rabbinatsgericht in Altona und Streit zwischen Papert und der Hochdeutschen Gemeinde Altona, 1768-96.- Nr. 132 Memorialbuch, enthaltend u. a. auf S. 327-72 eine Sammlung rabbinischer Bescheide (Kopie) (Film Nr. HM 8801), 1665-1809. – UB Rostock (Bestand Nachlaß Oluf Gerhard Tychsen) Ms. or. 264 Gutachten und Briefe, Streitigkeiten wg. gewisser von ei- nem Oberrabbiner angefertigter kabbalistischer Amulette, 1751f.

(ALTONA,) Rabbiner an der Klaus des Issaschar Bär Hakohen Kleine Papagoyenstr. 5 Anfg. 18. Jh. Ephraim Heckscher (gest. 26. N. 5519), Anhänger Emdens, 1809 Dajan in Hamburg <> Juda Stadthagen, "Minchat Jehuda", Jacob Juda Pfersee, "Leschem Zevach" (gest. 22. H. 5539) <> -1814 Salomon b. Jehuda aus Samter <> 1816-1834 Akiba b. Avigdor Wertheimer (geb. 1778 in Breslau, gest. 1835) <> 1834-1872 Jeschaia Hollander (geb. 1800 in Altona, gest. 1872) <> 1873- 1899 Elia Munk (geb. 1815 in Inowrazlaw, gest. 1899) Literatur.- Irmgard Stein, Jüdische Baudenkmäler in Hamburg, Hbg. 1984, S. 129. Akten (G).- Privatbesitz Moses Wagner, Tel Aviv [=Mic. HM 5963] Jacob Duckesz, spr `nyny byt hm- drS dqlwyz, 203 S.

(ALTONA,) zweiter Klausrabbiner <> -1831 Pesach Cohn (geb. in Altona, gest. 1831) <> 1834- 1905 Jekew Cohn (geb. 1808 in Altona, gest. 1905)

(ALTONA,) dritter Klausrabbiner <> ca. 1835-1885 Jecheskel Joelsohn (geb. 1788 in Filehne, gest. 1885) <> um 1889 unbesetzt <> 1892-1942 Eduard Ezechiel Duckesz (geb. 7.8.1868 in Szelepceny, Ungarn, ermordet 6.3.1944 in Auschwitz)

(ALTONA,) vierter Klausrabbiner <> -1847 Menachem Man (geb. in Altona, gest. 1847) <> 1847- 1874 Pesach Goldschmidt (geb. 1798 in Altona, gest. 1874) <> um 1889 unbesetzt

(ALTONA,) Rabbiner an der Abraham Sumbel Jeschiwa (ggr. 1853) <> 1853-1880 Benjamin Cohn (geb. 1826 in Meknes, Marokko, gest. 1880) Literatur.- Irmgard Stein, Jüdische Baudenkmäler in Hamburg, Hbg. 1984, S. 133. Akten (S).- LA Schleswig Abt. 60, Nr. 3454 Stiftung des Sumbel aus Marokko zur Begründung einer Claus (Jeschibah); Clausrabbiner Benjamin Cohn aus Marokko wegen Aufnahme als stimmberechtigtes Mitglied in die portugiesische Judengemeinde in Altona, 1875-77.

BURG auf Fehmarn <> um 1780 Naum Gersten 256

Literatur.- Joseph Carlebach, "Geschichte der Juden in Burg auf Fehmarn", Jahrbuch für die jüdi- schen Gemeinden Schleswig-Holsteins 8 (1936/37), S. 33-41; keine Erwähnung eines Rabbinats. Akten (S).- LA Schleswig Abt. 65.2 Nr. 3803 Rabbiner Naum Gersten und Kompetenz des OR in Al- tona, 1780-81.

FRIEDRICHSTADT von Altona abhängiges Unterrabbinat; 1855 Schleswiger Oberrabbinat nach der polit. Abtrennung von Holstein durch die dän. Regierung (1848) <> 1676 erste Synagoge <> -1792 N. N. <> 1799-1802 Joseph-Jaßmann Greif, aus Polen <> 1855-1862 Asser Daniel Cohen <> Danach zu Altona. <> Lubinski <> 1933- Dr. Benno Cohen (geb. 1895 in Altona), letzter LR von Schleswig-Hol- stein Akten (S).- LA Schleswig Abt. 309, Nr. 24.660 Entwurf zu einem Regulativ für die Juden im Hzm. Schleswig, ausgearbeitet von A. D. [= Asser Daniel?] Cohen in Friedrichstadt, Prediger bei den isr. Ge- meinden im Hzm Schleswig, 1857; Entwurf eines Gemeinderegulativs von Rabbine A. A. Wolff in Ko- penhagen, 1861; Übertragung der ORts-Funktionen im Hzm. Schleswig auf den OR J. Ettlinger, 1869, nach Regulativ vom 24. Juni 1867. – StadtA Friedrichstadt 04-110 Streit über die Zuständigkeit des Friedrichstädter Magistrats oder des Oberrabbiners in Altona in Rechtsangelegenheiten der Friedrich - städter Juden untereinander, 2 Hefte, 1777, 1778.

GLÜCKSTADT <> 1768 aschkenasische Synagoge, vom Sprengel des Altonaer ORs ausgenommen <> 1838-1845 Dr. Aaron Heilbut (geb. in Altona, gest. 1860 in Wiesbaden), als erster Rabbiner der Ge- meinde auf Anregung des herzogl.-holst. Superintendenten Dr. Herzbruch angestellt. Akten (S).- LA Schleswig Abt. 65 Nr. 3397-I Rabbiner Jochum Magnus, 1740.- Abt. 19 Nr. 421 [=CAHJP HM2/1042], Gegenüberlief. Abt. 65 Nr. 3396 [=CAHJP HM2/1014] Eingabe Dr. Heilbut we- gen Verleihung einer besseren Stellung, 1840-42; Gesuch um Anstellung als Katechet, 1845-46.

KIEL <> 1782 Synagoge <> 1891-1898 Dr. Moritz Stern (geb. 1864 in Steinbach, Hessen, gest. 1939) <> 1908-1912 Dr. Emil Moses Cohn (geb. 1881 in Berlin, gest. 1948 in Los Angeles), Zionist <> 1924-1933 Dr. Arthur Posner (geb. 1890 in Samter, Posen, gest. 1962 in Jerusalem) Akten (G).- CAHJP Jerusalem Nachlaß Akiba Baruch (Arthur) Posner mit Aufzeichnungen zur Ge- schichte der Juden in Kiel sowie anderer jüd. Gemeinden, auch Akten in Rabbinatsangelegenheiten 1930-33 und Dokumentation über das Bombenattentat auf die Kieler Synagoge am 3. Aug. 1932. Akten (S).- LA Schleswig Abt. 309 Nr. 18442 Übertragung der Funktionen eines Geistlichen der isr. Gem. in Kiel an den OR J. Ettlinger in Altona, 1867; Religionslehrer und Schächter B. B. Levy wg. Vor- nahme geistl. Handlungen und Ablehnung des ORs Ettlinger als zuständigen Gemeindegeistlichen, 1868; Wahrnehmung geistl. Verrichtungen durch Kantor Baruck Isacksohn aus Güsten bei Zustimmung des ORs in Altona, 1872-74; Ernennung des ORs Dr. Löb in Altona zum Gemeindegeistlichen, 1876. – StadtA Kiel Nr. 882 Ausübung geistlicher Funktionen bei der isr. Gemeinde in Kiel, 1866-76

RENDSBURG <> 1732 Synagoge <> 1771- UR Joseph ben Isaak aus Wronke, Eibeschütz-Schüler <> 1780- UR Levin b. Joseph Lewi, zuvor in Moisling <> 1780er Jahre UR Jakob b. Arje-Löb Posen <> später wirkten die toragelehrten Vorsänger/Schächter Elieser-Leser aus Strelitz, Seev b. Pinchas Peine (gest. 1843) aus Hamburg, Meyer b. Feibesch Jakob <> 1866-1869 Dr. Samuel Speyer <> 1874-1875 Dr. Josef Samuel Bloch (geb. 1850 in Dukla, Galizien, gest. 2. Okt. 1923 in Wien) <> um 1879 Dr. M. Berlin 257

Literatur.- Duckesz, Chachme AHW, hebr. S. 96, dt. S. 33.- Bernhard Brilling, "Zur Geschichte des Rabbinats in Rendsburg (Schleswig-Holstein)", Udim 2 (1971), S. 7-13. Akten (S).- LA Schleswig Abt. 65 Nr. 3231 [=CAHJP HM2/1013] Unterrabbiner Ephraim Samuel Heckscher und Benedikt Joseph, 1741; Levin Joseph, 1785.- Abt. 309 Nr. 22.249 Wahl und Anstellung Dr. Samuel Speyer, 1866; Prozeß gegen den Vorstand und Kündigung, 1869; Anstellung J. S. Bloch aus Dukla, Galizien, 1874; Kantor Jaffe wider Prediger J. S. Bloch, 1874; dessen Wechsel nach Güstrow, 1875.

WANDSBEK <> 1863-1901 Dr. David Hannover (geb. 1833 in Schmieheim, Baden, gest. 1901) <> 1902-1938 Dr. Simon Bamberger (geb. 1871 in Würzburg, gest. 1961 in Kiriat Motzkin, Israel) LIT. Astrid Louven, Die Juden in Wandsbek, Hamburg 1989/90. Akten (G).- CAHJP Jerusalem AHW 940a Personalia Rabbiner Simon Bamberger, 1902-1936. – StA Hamburg Nr. 955 Geburtsregister 1807-1866.- Nr. 956 Trauungsregister 1841-1937.- Nr. 957 Sterbe- register 1811, 1840-1866.- Nr. 958 Geburts-, Heirats- und Sterberegister, 1867-1874.- Akten (S).- LA Schleswig Abt. 60, Nr. 117 Einrichtung der kombinierten Bedienung eines Geistlichen und Lehrers der isr. Gem. zu Wandsbek, 1864.- Nr. 138 Gesuch um Bestätigung der Rabbinatskandi- daten David Hannover als Lehrer und Geistlicher der Gem., Bestimmung der Einkünfte der kombinier - ten Bedienung eines Geistlichen und Lehrers an der isr. Gem. in Wandsbek und Einsetzung des David Hannover aus Schmieheim in diesem Amte, 1864.- Nr. 143 Verpflichtung des Judengeistlichen David Hanover in Wandsbek für die isr. Gemm. in Ahrensburg, Oldesloe und Segeberg (1865-66); Abänderung des § 11 des Gesetzes vom 14. Juli 1863 sowie des § 16 der Verordnung vom 8. Februar 1854 hinsicht - lich Ernennung und Besoldung jüdischer Geistlicher in Holstein und Schleswig, 1867.

T H Ü R I N G E N

Status.- Im 18. Jh. Rt. in der ritterschaftlichen Besitzung Stadtlengsfeld.- Keine oder kaum jüdische Bev. in Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg-Gotha und den beiden reußischen Fürstentümern.- Juden- patent für Sachsen-Meiningen vom 5. Jan. 1811 schafft LRt (anscheinend nicht verwirklicht), gefolgt von Edikt für S.-Hildburghausen vom 11. Mai 1814.- Edikt für S.-Meiningen vom 21. Jan. 1821 verfügt staatl. Kultusaufsicht.- 20. Juni 1823 Judenordnung in S.-Weimar, § 4: LR in Stadtlengsfeld hat Aufsicht über Schule, Kultus, Stiftungs- und Armenwesen, beratende Stimme in den örtl. Konsistorien, führt Standeslisten. § 5: Wird von den Gemeinden vorgeschlagen: "Der Vorgeschlagene hat sich einer Prüfung bei dem Ober-Konsistorium zu Eisenach zu unterwerfen, welche Prüfung vorzüglich auf Gegenstände der Moral-Philosophie, auf Kenntniß der deutschen und der orientalischen Sprachen, auf Kenntnisse in dem Schulfache, auf Lehrgabe und Lehrfertigkeit zu richten ist". Wird der Vorgeschlagene als untüchtig befunden, so bestimmt die Landesdirektion unter Beirat des Eisenacher Konsistoriums einen LR. "Der Rr [...] soll von der Landes-Direktion als Staatsunterthan und öffentlicher Beamter verpflichtet werden". § 6. "Der jüdische Gottesdienst darf nur in deutscher Sprache gehalten und der Unterricht in jüdischen Schulen soll nur in dieser Sprache ertheilt werden" (Heinemann S. 492-493). § 11 Aufhebung aller Ge- richtsbarkeit. 6. Mai 1833 Nachtrag zur Judenordnung: LR erhält Gehaltszuschuß.- 12. Jan. 1840 Provi - sorische Einsetzung eines sachsen-meiningischen LR mit Sitz in Walldorf, ist Staatsdiener und erhält jährlich 100 fl. Gehaltszuschuß; in den Dienstinstruktion für den Amtsträger wird Gottesdienstreform zur Auflage gemacht (AZJ 1840, S. 20-22).- Januar 1846 wird der Schulleiter in Sondershausen zum LR für die beiden Schwarzburgischen Ftmer ernannt; erhält Dienstinstruktionen in Anlehnung an die 258

Sachsen-Meiningen gültigen Bestimmungen (AZJ 1846, S. 37-40).- 6. März 1850 bei der Verkündigung der Gleichstellung in Sachsen-Weimar werden die Judenordnungen aufgehoben und nur die Bestimmun - gen bzgl. des Kirchen- und Schulwesens bis auf weiteres beibehalten. Rechtsquellen.- J 3601-2 Ftm. Sachsen-Weimar, Regierungsblatt, 1800-1920.- J 3602 Hzm. Sachsen-Meiningen, Sammlung der landesherrlichen Verordnungen, 1831-1921; J 3602-6 Handbuch 1890.- J 3604 Hzm. Coburg, Sammlung der Landesgesetze und Verordnungen, 1800-1920.- J 3605 Hzm. Sachsen-Gotha, Gesetz-Sammlung, 1827-1921.- J 3606 Hzm. Sachsen-Altenburg, Gesetz-Sammlung, 1821-1920.- J 3733 Ftm. Reuß älterer Linie, Gesetzsammlung, Greiz 1852-90.- J 3733-4 Ftm. Reuß jün- gerer Linie, Gesetzsammlung, Gera 1896-1919.- J 3733 Ftm. Schwarzburg-Sondershausen, Gesetz- sammlung 1837-1922.- J 3733 Ftm. Schwarzburg-Rudolstadt, Gesetzsammlung 1840-1922. Akten (G).- CJ Berlin, 75 B Sta 2 Nr. 1-2 Verein israelitischer Kultusbeamten Thüringens (1874), 1878-97. Akten (S).- HStA Weimar Landrabbinat Stadtlengsfeld und Eisenach Nr. 70 Der Thüringische Lan- desgemeindeverband, 1920-27. Archiv.- Thüringisches Hauptstaatsarchiv, Marstallstr. 2, 99408 Weimar (mit Außenstellen in Alten- burg, Gotha, Meiningen, Rudolstadt).- Staatsarchiv, Herrngasse 11, 96450 Coburg. Universität.- Universitätsarchiv Jena, Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek, Postfach, 07743 Jena, Tel. 03641-9-40090, Fax 40092; geöffnet Mo-Do 7.30-12 und 13-16 Uhr (Stand Mai 1999). Akten- bestellungen müssen am Vortag vor 10 Uhr eingegangen sein.

STADTLENGSFELD, um 1870 EISENACH Landesrabbinat für das Ftm. Sachsen-Weimar <> 1762- 1777 Salomon b. Juda-Löb Wormser, wechselt nach Fulda <> Raphael Rothschild <> vor 1809-1827 Isaak Hess Kugelmann (geb. 1762 in Fürth, gest. 1827), 1809 Konsistorialrabbiner im Westphäl. Kö- nigreich, 1824 als LR übernommen. Erhält staatl. Gehaltszuschuß. <> 1827-1871 Dr. Mendel Hess (geb. 1807 in Lengsfeld, gest. 1871 in Eisenach) <> 1872-1883 Dr. Theodor Kroner (geb. 1845 in Glatz, gest. 1923 in Stuttgart), JTS, wechselt nach Erfurt <> 1883- Dr. Moses Salzer, zuvor in Schnait- tach <> 1902- Dr. Josef Wiesen (geb. 1866 in Itebe, Österreich; gest. 1942 im Ghetto Theresienstadt ) Akten (G).- HStA Weimar Landrabbinat Stadtlengsfeld und Eisenach 1-1d Registranden, 5 Bde., 1878-1902.- Nr. 2 Aktenverzeichnis des Großherzoglichen Landrabbinats zu Stadtlengsfeld, 1864-78.- Nr. 3 Portoangelegenheiten beim Landrabbinat, 1879-1900.- Nr. 5 Die Rechte und Pflichten des Land- rabbinats, 1880-1914.- Nr. 6 Amtliche Einladungen, Programme und Glückwunschadressen, 1880- 1914.- Nr. 7 Zeugnisabschriften für Landrabbiner Dr. Josef Wiesen, 1888-1903.- Nr. 8 Wiederbesetzung der Landrabbiner-Stelle, 1902.- Nr. 9 Dank- und Gedenkgottesdienste für das Großherzogliche Haus, 1879-1897.- Nr. 10 Familienfeste und Sterbefälle im Großherzoglichen Haus, 1879-1909.- Nr. 11 Dank- schreiben aus dem Großherzoglichen Haus, 1882-97.- Nr. 12 Beziehungen des Landrabbinats zum Staatsministerium des Großherzogtums, 1902-10.- Nr. 13 Familienfeste und Sterbefälle im Großherzog- lichen Haus, 1903-5.- Nr. 16 Entscheidung des Reichskanzlers auf die Beschwerde des Landrabbinats Stadtlengsfeld wg. der Sabbatheiligung, 1878.- Nr. 17 Abwehr der Angriffe auf Juden und Judentum im Großherzogtum, 1878-1880.- Nr. 19 Allg. Bestimmungen über rel. Trauungen der Juden, 1878-96.- Nr. 21 Eidesverwarnungen in Prozessen, 1879.- Nr. 24 Die Aufsicht über das Beschneidungswesen, 1880- 81, 1891.- Nr. 25 Allg. Trauungsangelegenheiten, 1882.- Nr. 26 Dt. Gebete am Sabbat und an Feierta - gen, 1882.- Nr. 29 Abwehr der Angriffe auf das Jdt., 1882-1906.- Nr. 30 Allg. Bestimmungen sowie Gut - achten über das Schächten, 1887-1908.- Nr. 32 Gutachten über das Schächten, 1893-1910.- Nr. 35 Aus- bildung jüd. Lehrer, 1878-82.- Nr. 36 Verbreitung der Wissenschaft des Judentums, 1879-80.- Nr. 37 An- 259

kündigung und Einführung von Lehr- und Lernmitteln für den Religionsunterricht, 1879-99.- Nr. 38 Die Regelung des Religionsunterrichts am Sabbat, 1879-88.- Nr. 39 Allg. Religions-, Schul- und Leh- rerangelegenheiten, 1879-89.- Nr. 40 Befristete Freistellung von Lehrern vom Militärdienst an jüd. Fei- ertagen, 1879-1901. Nr. 41 Ausstellung von Zeugnissen, insbes. für jüd. Lehrer, 1879-1901.- Nr. 42 Empfehlung zur Einführung eines israel. Gesangbuches für die Schulen, 1880.- Nr. 43 Die Vorberei- tungsschule des Landrabbinats für Seminare und Fortbildungsanstalten, 1880-81.- Nr. 44 Israelit. Leh- rerkonferenzen, 1882, 1896-97.- Nr. 46 Allg. Bestimmungen über die Vergütung israel. Lehrer für die Verrichtung kirchl. Dienste, 1902-03.- Nr. 79 Gutachten des Landrabbiners Dr. Kroner in Eisenach über die Synagogenständeordnung in Aschenhausen, 1880. Akten (S).- HStA Weimar Eisenacher Archiv, Konsistorialsachen 833-1 Die Bekehrung des Rabbiners Joseph, 1722.- Appellationsgericht Eisenach Nr. 270 Die Abnahme der jüd. Eide, die Wiederherstellung der chr. Eidesformel sowie die Frage der Hinzuziehung Geistlicher bei Eidesleistungen zum Eid der Zeugen und Sachverständigen, 1853-68.- Bestand Herzögl.-Sächsisches Hausarchiv, Abt. A XXV Nach- laß der Großherzogin Maria Pawlowna, Korrespondenzen, u. a. mit David Fränkel, Mendel Hess, 19. Jh.- Abt. A XXVII Nachlaß des Großherzogs Carl Alexander, Briefwechsel, u. a. mit Mendel Hess, Mo- ses Salzer, 19. Jh. – StA Meiningen Staatsministerium Abt. IV (Kirchen- und Schulsachen) Nr. 170 Die von dem Landrabbiner zu Stadtlengsfeld Dr. M. Hess herausgegebene Zeitschrift "Der Israelit des neun- zehnten Jahrhunderts", 1841. – KreisA Bad Salzungen Gemeinde Vacha 017 Nr. 2432 Besetzung der Landrabbinerstelle, 1827-31. – StadtA Eisenach Best. CIV (Eisenach: Die hier wohnenden Juden, Ka- tholiken, etc.) Nr. 15 Besetzung des Landrabbiners-Amtes in Stadtlengsfeld.

SONDERSHAUSEN 1846 Landesrabbinat für die Fürstentümer Schwarzburg-Sondershausen und Schwarzburg-Rudolstadt <> Prediger Wolffson, Sohn des Joseph Wolf (Lehrer in Dessau) <> 1845-1906 Dr. Philipp Heidenheim (geb. 1814 in Bleicherode bei Erfurt, gest. 14. Juni 1906), seit 1837 Schulleh- rer. Literatur.- Rudolf David, Geschichte der Synagogengemeinde Sondershausen, 1926, 39p. [JNUL S37B1666].

WALLDORF a. d. Werra, 1871 MEININGEN Landesrabbinat für die seit 1826 vereinigten Fürsten- tümer Sachsen-Meiningen und Sachsen-Hildburghausen <> 1839-1845 Joseph Hoffmann (geb. 1806 in Walldorf, gest. Nov. 1845) <> 1847-1879 Moses Dreifuß (geb. 1806 in Adelsdorf b. Erlangen, gest. 16. Nov. 1879) <> 1881-1895 Dr. Moses Dessauer (geb. 1842 in Balaton-Kajar, Vesprimer Komitat, Un- garn, gest. 27. April 1895) JTS <> 1896- Dr. Leo Fränckel (geb. 1867 in Meisenheim) JTS Literatur.- Armin Human, Geschichte der Juden im Herzogtum Sachsen-Meiningen-Hildburghausen, Hildburghausen 1898, 157p. [JNUL S41B518]; Ausg. Weimar 1939, 164p. [JNUL S61B2014].- Jacob Ja- cobson, "Zur Begründung des Landesrabbinats und zur Entstehung der Synagogen- und Gottesdienst- ordnung für das Herzogtum Sachsen-Meiningen", Mitteilungen des Gesamtarchivs der deutschen Juden 6 (1926).- Franz Levi, "The Jews of Sachsen-Meiningen and the Edict of 1811", LBIYB 38 (1993), S. 15-32. Akten (G). CJ Berlin, 75 A Me 1 Nr. 1 Schriftwechsel des Vorstandes in Meiningen, auch mit Rabbi- nat 1876-85.- 75 A Wa 2 Nr. 13 Rabbinat, u. a. Besetzung und Besoldung der Rabbinerstelle in Walldorf 1831-56.- Nr. 14 Aufnahme des Landesrabbiners Dr. Dreifuß als Gemeindemitglied 1848.- Nr. 15 Pensi- onsberechtigung des Landesrabbiners 1885.- Nr. 16 Erhebung von Trauungsgebühren und die daraus entstandenen Differenzen mit Landrabbiner Hofmann 1838-44.- Nr. 54 Dem Landesrabbiner vorzule- gende Kultus- und Schulrechnung 1851. 260

Akten (S).- StA Meiningen Kreis Hildburghausen 14.34 Der Landrabbiner in Walldorf, Instruktion, Besoldungsverhältnisse, 1832-47.- 14.39 Beiträge der Judengemeinde in Hildburghausen und Simmers- hausen zu der Besoldung des Landrabbiners Hoffmann in Walldorf, 1838-75.- 14.56 Trauungen der Is- raeliten durch auswärtige Rabbiner und Copulatoren, 1851.- 14.68 Anstellung eines Landrabbiners für sämtliche israel. Gemeinden des hiesigen Landes, 1832-68.- 1357 Rabbinergeschäfte, 1875-1915.- Kreis Meiningen Nr. 2946 Die Anstellung eines Landrabbiners, ingleichen die Bestellung des Moses Hofmann von Walldorf zum dortigen Ortsrabbiner und die provisorische Übertragung der Geschäfte des Land- rabbiners an denselben, sowie die Regulierung dessen Besoldung, 1832-39.- Nr. 2950 Die Regulierung der Besoldung des Landrabbiners zu Walldorf, 1848-52.- Nr. 4153 Die Wiederbesetzung des Landrabbi- nats, 1846-50.- Nr. 4154 Die von auswärtigen Rabbinern im Inlande vorgenommenen (namentlich aus- ländischen) Trauungen, 1851-55.- Nr. 4158 Die Regulierung der Landrabbinatsbesoldung, 1881-82.- Nr. 4159 Gesuch des Herzogl. Landrabbiners Dr. Dreifuß in Meiningen um Erhöhung seiner Besoldung, 1875.- Nr. 4162 Das Verhältnis der im hiesigen Kreis wohnhaften Israeliten in bezug auf Religion und Schule dem Landrabbinat gegenüber, 1881-82.- Nr. 4163 Die Trauungsgebühren des Landrabbiners Hoffmann bei Ausländerinnen, 1840-43.- Nr. 4165 Die Anstellung des Landrabbiners, 1838-52.- Nr. 4166 Die Entschädigung des Landrabbiners Hofmann für Ausgaben in Dienstangelegenheiten des Land- rabbinats, 1843-56.- Nr. 4167 Zuziehung des Landrabbinats bei Aufstellung der Besoldungsdesignation für die israel. Lehrer, 1875.- Nr. 4168 Anstellung eines Landrabbiners, 1875-80.- Appellationsgericht Hildburghausen Nr. 768 Nichtigkeitsbeschwerde des Vorstandes der israel. Kultusgemeinde zu Meinin - gen gegen einen von dem Residenzpolizeipräsidenten erlassenen Strafbefehl wg. Erlöschung der Rabbi- nerbesoldung, 1869-70.- Stadt- und Landgericht Meiningen Nr. 200 Verhandlungen mit dem Rabbiner Hofmann, Walldorf über die richtige Ablegung des Judeneides, 1833-38.- Nr. 1066 Strafsache gegen den Rabbiner Abraham Segal aus Kowonosk in Rußland wg. Zechbetrugs und Landstreichens, 1900.- Staats- ministerium IV. Abteilung - Kirchen- und Schulsachen Nr. 171 Die von demselben herausgegebenen Predigten, 1842-44.- Nr. 172 Zusammenkunft der Rabbiner Deutschlands in Braunschweig und Frank- furt a. M., 1844-45.- Nr. 177 Errichtung einer neuen Oberbehörde für israel. Religionsangelegenheiten, 1843-44.- Nr. 184 Prüfung von Kandidaten der mosaischen Theologie (J. Hofmann, Jacob Mühlfelder), 1835-39.- Nr. 185 Prüfung des Kandidaten der mosaischen Theologie Jacob Jos. Mühlfelder aus Bauer- bach, 1839.- Nr. 186 Gesuche desselben um Anstellung sowie Aufenthaltsanzeigen, 1839-43.- Nr. 187 Prüfung und Anstellung der Kandidaten der mosaischen Theologie, 1836-45.- Nr. 189 Die israelitischen Gemeinden des Landes, insbes. die Anstellung eines Landrabbiners für dieselben, 1812-45.- Nr. 190 An - stellung eines Landrabbiners, 1839-43.- Nr. 191 Desgl., insbes. Besoldung desselben, 1839-55.- Nr. 192 Beaufsichtigung und jährliche Visitation der israelitischen Schulen durch den provisorischen Landrabbi- ner Hofmann zu Walldorf, 1841-45.- Nr. 193 Das Landrabbinat des Herzogtums, insbes. die von der Regierung in Sonderhausen erbetenen Nachrichten über die Aufstellung und Instruktion des Landrabbi- ners, 1845.- Nr. 194 Landrabbiner Dr. Dreifuß, 1846-48.- Nr. 195 Der Landrabbiner, insbes. die zu des- sen Besoldung zu leistenden Beiträge, 1852-90.- Nr. 196 Die Landesrabbinerstelle, insbes. Besetzung und Besoldung, 1869-90.- Nr. 197 Landesrabbiner Fränckel in Meiningen, 1923.- Nr. 201 Die Rabbiner- stelle zu Walldorf, insbes. deren Besetzung, Besoldung usw., ingl. die Anstellung eines Landrabbiners, 1832-34.- Nr. 202 Die israelitische Gemeinde zu Walldorf, insbes. die Beschwerden ders. gegen den provisor. Landrabbiner Hofmann das., 1841-42.- Bestandsergänzungen ohne Sign. (Akten des Herzogl. S. Meiningschen Staatsministerium, Abt. für Kirchen- und Schulsachen) enth. u. a. Inspektionsbericht des Landrabbiners über die israel. Kultusgemeinden für Sachsen-Meiningen für 1919. 261

W A L D E C K

Status.- Kein LR, die Überwachung des Gottesdienstes, Zelebrierung der Trauungen usw. werden von einem gewählten Vorsteher in Arolsen ausgeübt. Die Regierung verfolgt in den 1840er Jahren die Ab- sicht, einen wissenschaftlich gebildeten Rr anzustellen, so INJ 1846, S. 270: "Ein geistliches Oberhaupt haben zur Zeit die Waldeckischen Juden nicht, vielmehr ist ein steinalter, aber im Talmud unterrichteten Privatmann dazu ausersehen, die Leser in SxyTh und bdyqh zu peinigen und die Brautpaare durch Ein- segnung ihres Bundes glücklich zu machen. Die Regierung hatte zwar vor einiger Zeit die Absicht, einen wissenschaftlich gebildeten Rabbiner anzustellen", es wird auch ein "Besoldungsbeitrag aus Staatsmitteln" verheißen, aber die Vorsteher lehnen ab, um ihre Macht über die Schulen nicht zu verlie- ren. Rechtsquellen.- J 3733 Ftm. Waldeck, Regierungsblätter 1850-1928. Referenzwerk.- Volker Berbüsse, Geschichte der Juden in Waldeck: Emanzipation und Antisemitis- mus vor 1900, Wiesbaden 1990, S. 82, 84. Akten (S).- StA Marburg Abt. 188 Waldeck, Kabinett, Nr. 2782 Juden in Waldeck, Collective, 1721- 1840.- Abt. 122 Waldeck, Landesdirektorium, Acc. 1928/25, Nr. 1683a Verhältnisse der Juden in Waldeck, 1832. Archiv.- Im Hessischen Staatsarchiv Marburg.

W Ü R T T E M B E R G

Bev. 1847.- 12.000 Juden Status.- 1498 Vertreibung der Juden aus Württemberg, 1499 aus Ulm, 1537 aus Eßlingen.- Die ältes- ten LRte entstanden in den Deutschritterkreisen Tauberseiten (1637, Sitz in Mergentheim mit URt in Berlichingen), Schwarzwald (1728, Sitz in Mühringen) und Franken (1733, Sitz in Ellingen), sowie in den Ftmern Hohenlohe (in Weikersheim) und Schwarzenberg (in Michelbach/Lücke). Die Juden in den würzburgischen, ansbachischen, wallersteinischen und vorderösterreichischen Territorien des späteren Württemberg hatten zeitweise eigene Unterrabbinate. In Württemberg selbst beginnt die Rabbinatsge- schichte erst 1736 mit dem Erwerb des Ortes Freudental, dessen fünf Jahre zuvor errichtetes Rt. für ein Jahrhundert das LRt der wenigen Juden des Herzogtums bildet. Weitere Rte entstehen bei der Wiederauf- nahme der Juden in der Reichsstadt Buchau (1731) und verschiedenen Herrschaften, namentlich der Herrschaft Liebenstein (1777 Rt. in Jebenhausen und 1787 in Buttenhausen). 15 Okt. 1806 nimmt das "Geistliche Departement", seit 1816 "Ministerium des Kirchen- und Schulwesens" beim Innenministeri- um, die relig. Angelegenheiten aller Kultusgemeinden unter seine Aufsicht. 11. März 1812 (RegBl, S. 543-553) "Gesetz in Betreff der öff. Verhältnisse der isr. Glaubensgenossen": Schaffung der "Israeli- tischen Zentralkirchenkasse", innerhalb von fünf Jahren soll eine Eignungsprüfung aller amtierenden Rr stattfinden. 27. Okt. 1831 (Reg. Bl. S. 551) Errichtung der Isr. Oberkirchenbehörde.- 3. Aug. 1832 (RegBl, S. 283-286) Ministerialverordnung über die kirchliche Einteilung der Israeliten: Bildung von 13 Rtsbezirken; geprüfte, staatlich besoldete Rr werden auf Lebenszeit eingestellt. Die Bezirke sind: im Neckarkreis Berlichingen (bis 1851), Buttenhausen (bis 1887), Freudental (bis 1887) und Stuttgart (seit 1894 in Stadt u. Bezirk aufgeteilt), im Schwarzwaldkreis Mühringen (1914 nach Horb), im Jagstkreis Braunsbach (1914 nach Schwäbisch-Hall), Lehrensteinsfeld (1864 nach Heilbronn), Mergentheim, Oberdorf, Weikersheim, im Donaukreis Jebenhausen (1868 nach Göppingen), Laupheim, Buchau a. F. 262

und seit 1888 zusätzlich Ulm.- 31. Jan. 1834 (RegBl, S. 113-120) Prüfungsordnung nach Gutachten des Ministeriums v. 12. April 1832 sowie der Univ. Tübingen v. 13. Aug. 1832. Dez. 1841 "Amts-Instruction für die Rabbinen des Königreichs Württemberg".- 17. Okt. 1905 "Verfügung betreffend die Prüfung der Rtskandidaten", Abänderung der Verfügung von 1834 (RegBl, Nr. 30, S. 271-274).- Durch Gesetz vom 8. Juli 1912 und Kirchenverfassung vom 16. Juni 1912 wird das Staatskirchentum durch die sog. Kir - chenhoheit ersetzt; die isr. Religionsgemeinschaft wird Körperschaft des öffentlichen Rechts, die Isr. Oberkirchenbehörde erhält das Recht der Selbstverwaltung und der Gesetzgebung in Angelegenheiten der Religionsgemeinschaft, das Ministerium des Kirchen- und Schulwesens wurde auf die Rechte einer Aufsichtsinstanz beschränkt.- 1924 endete die Tätigkeit der Oberkirchenbehörde; an ihre Stelle trat der Israelitische Oberrat als Landdeseinrichtung, d. h. ausführende nichtstaatliche Behörde der Isr. Religi- onsgemeinschaft. Rechtsquellen.- J 3636 Kgr. Württemberg, Staats- und Regierungsblatt 1807-1944; Register 1931; Mitterm. 109 Monatschrift für die Justizpflege, 1837-52; J 3637 Vollständige histor. u. kritisch bearb. Sammlung der Württ. Gesetze 1828-47. Juristische Literatur.- F. F. Mayer, Sammlung der w.en Gesetze in Betreff der Israeliten, Tübingen 1847. [JNUL 38B1765 ] Alfred Gunzenhauser, Sammlung der Gesetze, Verordnungen, Verfügungen und Erlasse betreffend die Kirchenverfassung und die religiösen Einrichtungen der Israeliten in W., Stuttgart 1909.- Paul Tänzer, Die Rechtsgeschichte der Juden in W. 1806-1828, Stuttgart 1922 [JNUL 42B10 ]. Historische Literatur.- Abraham Schweizer, Gedenkschrift zum 25jährigen Jubiläum des Vereins Württembergischer Rabbiner, Berlin 1919.- Aaron Tänzer, Die Geschichte der Juden in W., 1937, Nach- druck Frankfurt 1983 [933.5 (434.7) Taen], S. 70-81 "Das Rabbinat".- Bernhard Theil, "Die Israelitische Oberkirchenbehörde Stuttgart und ihre Kritiker. Beobachtungen zum Verhältnis von Staat und jüdischer Religionsgemeinschaft in Württemberg im 19. Jh.", Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte 39 (1980), S. 206-219.- Herman Dicker, Aus Württembergs jüdischer Vergangenheit und Gegenwart, Gerlingen 1984.- Josef Walk (Hrsg.), Pinkas Ha-Kehillot: Württemberg, Hohenzollern, Baden (hebr.), Jerusalem 1986.- Joachim Hahn, Erinnerungen und Zeugnisse jüdischer Geschichte in Baden-Württem- berg, Stuttgart 1988.- Peter Fassl (Hrsg.), Geschichte und Kultur der Juden in Schwaben, Sigmaringen 1994. Akten (S).- HStA Stuttgart Rep. E 11 Büschel 116 Stipendien: Studierende der mosaischen Theologie, 1820-1832.- E 201c Büschel 2 enthält u. a. Amts-Instruction von 1841.- Büschel 3 Gesetz von 1828 und sein Vollzug, u. a. Regelung des Rabbiner- und Vorsängerdienstes, 1828-1835, 1856.- Büschel 8 Kirchli - che Organisation, Verlegung, Zusammenlegung, Trennung von Rabbinaten, Gemeinderabbinerstellen, 1832-1880.- Büschel 10 Gehaltsverhältnisse, 1913.- Büschel 13 Theol. Mitglied der Isr. Oberkirchenbe- hörde, 1832-1907.- Büschel 21-23 Staatsbeiträge u. a. für Rabbinerwohnungen, 1822-1900.- Büschel 34 Visitation von Rabbinatsbezirken, 1836-1897.- Büschel 35 Amtssiegel und Amtstracht, 1834-1835.- Bü- schel 37 Änderung der Bezirke.- Büschel 38 Instruktion zur Amtsführung und Stellung, 1812, 1834- 1856.- Büschel 39 Anstellung, Dienstentlassung, Unterstützung einzelner Rabbiner, 1840-1884.- Bü- schel 40-41 Prüfung, Anstellung, Besoldung, Pensionierung von Rabbinern (Spezialakten), 1811-1912.- Büschel 42 Rabbiner und Rabbinate; Stellenbesetzung und Fortbildung, 1922-1934.- Büschel 43 Ent- schädigung für außerordentliche Leistungen, 1832-1897.- Büschel 44 Besoldungsangelegenheiten ein- zelner Rabbiner, 1834-1894.- Büschel 45 Außerordentliche finanzielle Unterstützung, 1853-1910.- Bü- schel 46 Aufwandsentschädigungen, 1831-1843.- Büschel 47 Prüfung der Rabbiner und Rabbinatskandi - daten: Prüfungsordnungen und –gesuche, 1830-1841, 1905-1915.- Büschel 48 idem, Prüfungskommissi- on, 1834-1913.- Büschel 49 idem, Prüfungsakten, 1821-1897.- Büschel 50 Beschwerden von Rabbinern gegen Heranziehung zu Gemeindebeiträgen, 1839.- Büschel 51 Auszeichnungen, 1885-1894.- Büschel 52 Rangstufe und Gerichtsstand, 1835-1836.- Büschel 53 Disziplinarverfahren, 1837-1849, 1879-1883 263

(gegen Rabb. Stern).- Büschel 54 Heiratserlaubnisse, 1834-1855, 1871.- Büschel 55 Pensionierung, 1846, 1873-1910.- Büschel 56 Versorgung der älteren ungeprüften nach dem Israelitengesetz von 1828 zu entlassenden Rabbiner, 1832-1854.- Büschel 57 Zulassungen zum Studium der jüd. Theologie, 1814- 1843, 1865-1868.- Büschel 69 Regelung der Gottesdienstordnung, der liturgischen und Lehr-Funktionen der Rabbiner, 1832-1854. Akten (G).- StA Ludwigsburg Rep. E 212 [Isr. Oberkirchenbehörde, 457 Akteneinheiten, ausführli- ches Findbuch von Erwin Biemann, Wolfgang Schmierer und Gerhard Taddey, Israelitische Oberkir- chenbehörde im Königreich Württemberg. Inventar, Stuttgart 1996], Amtsinstruktionen, 1841.- Persona- lia, 1832-1853.- Personalia, alte, 1837-1860.- Rabbinatssteller, allg. Teil, 1831-1857.- Rabbinatsprü- fung, 1841-1842.- Rabbiner und Vorsänger, alte und unbefähigte, allg. Teil, 1835-1873.- Rabbiner, be- sondere Verhältnisse, 1835-1872.- Rabbinatsprüfungen, 1832-1835.- Verzeichnis der Ortschaften im Kgr. Württ.; Rabbiner, Schicksal und Prüfung derselben, 1834-1838.- Rep. E 226/190 Israelitische Zentralkirchenkasse. Archiv.- Hauptstaatsarchiv, Konrad-Adenauer-Str. 4, 70173 Stuttgart, Tel. ISDN 0711-212-4335; ge- öffnet Mo-Mi 8.30-16.45 Uhr, Do 8.30-19.30 Uhr, Fr 8.30-15.45 Uhr.- Staatsarchiv Ludwigsburg, Arse- nalplatz 3, 71638 Ludwigsburg, Tel. 07141-18-6310; geöffnet Mo-Fr 8.30-16.30 Uhr.- Staatsarchiv Sig- maringen, Karlstr. 1 + 3, 72488 Sigmaringen, Tel. 07571-101-551; geöffnet Mo 13-16.30 Uhr, Di-Fr 8.30-16.30 Uhr. Universität.- Tübingen; siehe Liste im UA Tübingen 117/1110 über die 1800-1842 an der Universität immatrikulierten jüdischen Studenten. Universitätsarchiv, Wilhelmstr. 32, 72074 Tübingen, Tel. 07071- 29-2857.

BERLICHINGEN (heute eingemeindet zu Schöntal/Jagst) ehem. Unterrabbinat des Dt. Ordens <> 1795- Samuel Moyses aus Fürth <> um 1809 Jakob Bär (Berlinger) <> -1834 Hirsch-Jakob Berlinger (um 1798-1874), Sohn des Vorgenannten, Schüler Hamburgers in Fürth, von der Oberkirchenbehörde abgesetzt <> 1836-1840 RV Maier-Hirsch Löwengart (geb. 1813 in Rexingen, Württ., gest. 10. Mai 1886 in Basel) <> 1840-1851 Dr. Abraham Wälder (geb. 1808 in Rexingen, Württ., gest. 5. April 1876 in Laupheim), wegen Verarmung der Gemeinde entlassen <> Der Rabbinatsbezirk kommt zu Mer- gentheim. Literatur.- Sauer, S. 49.- PK Baden-Württemberg, S. 69.- Simon Berlinger, Synagoge und Herr- schaft: vierhundert Jahre jüdische Landgemeinde Berlichingen, Sigmaringendorf 1991. Akten (S).- HStA Stuttgart Rep. E 201c Büschel 40 Prüfung, Anstellung, Besoldung, Pensionierung. Akten (G).- StA Ludwigsburg Rep. E 212 [Isr. Oberkirchenbehörde, alphab. Ordnung], Rabbinat Ber- lichingen, 1835-1856.

BRAUNSBACH (seit 1673 fürststiftlich-würzburgische Besitzung, 1806 württ.), 1914 SCHWÄ- BISCH HALL <> Rabbinatssitz zuvor in Michelbach a. d. Lücke im Ftm. Schwarzenberg (1806 württ.) <> -1821 Joseph b. Maier Schnaittach (geb. 1774 in Fürth, gest. 31. Mai 1861 in Freudental) <> 1829-1834 Moses Bloch (geb. 1804 in Gailingen, Baden) <> 1835 Seligmann Grünewald <> 1836- 1840 Dr. Naphtali Frankfurter (geb. 1810 in Oberdorf, gest. 1866 in Hamburg) <> 1841-1860 Dr. Maier Hirsch (geb. 1812 in Mergentheim, Württ., gest. 30. Aug. 1860) <> 1860-1900 Menco Berlin- ger (geb. 1831 in Berlichingen, Württ., gest. 1903) <> 1900-1934 Dr. Jakob Berlinger (geb. 29. April 1866 in Braunsbach, gest. 17. Jan. 1945 in Palästina), Sohn des Vorgenannten, RS, schon 1894-1900 RV in Braunsbach, 1939 emigriert (1886-1914 Jonas Laupheimer?) 264

Literatur.- Sauer, S. 53, 162.- PK Baden-Württemberg, S. 67, 139.- Dokumentation zur Geschichte der Juden in der Region Franken – Katalog, Gedenkstätte Synagoge Michelbach/Lücke, Schwäbisch Hall 1984. Akten (S).- HStA Stuttgart Rep. E 201c Büschel 41 Prüfung, Anstellung, Besoldung, Pensionierung.

BUCHAU am Federsee (heute Bad B.), einzige schwäbische Reichsstadt mit jüdischer Niederlassung <> 1731 Errichtung des Rabbinats <> 1731-1754 Hirsch aus Deggingen <> 1754-1785 Jakob b. Bern- hard-Issaschar aus Fellheim (gest. 1785; Weimann 26 Nr. 20; Grabstein Buchau Nr. 723) <> 1785- 1808 Maier Wolf aus Kleinerdlingen <> 1808-1818 Amschel Levi Rosenheim aus Endingen-Lengnau <> 1818-1829 Jakob Berlinger (geb. 1783 in Berlichingen)<> 1829-1834 Jakob Kaufmann (geb. 1783 in Archshofen bei Creglingen, gest. 1853) <> 1834-1841 Moses Bloch (geb. 6. Okt. 1797 in Gai- lingen, gest. 13. März 1841; Weimann 26 Nr. 21; RSA 513,25/26; Grabstein Buchau Nr. 722) <> 1842- 1861 Dr. Michael Güldenstein (geb. 16. Sept. 1814 in Sontheim, gest. 30. März 1861; Weimann 39 Nr. 3; RSA 514,29/30; Hahn 582; Grabstein Buchau Nr. 615, Texttafel fehlt), RaVers. <> 1862-1886 Elkan Weimann (geb. 1818 in Treuchtlingen, Mittelfranken, gest. 25. Sept. 1886) <> 1887-1914 Jonas Lau- pheimer (geb. 1. Juli 1846, gest. 25. Jan. 1914; Hahn 585, RSA 516,23; Grabstein in Buchau Nr. 360a; Nr. 360b für seine Gattin Bluma Hofheimer, 1858-1937) <> 1915-1916 Dr. Ferdinand Straßburger <> 1916-1939 Dr. Abraham Schlesinger (geb. 1882, gest. 1961 in Jerusalem), Zionist, März 1939 emi- griert Literatur.- Elkan Weimann, Erinnerungen an den jüdischen Friedhof zu Buchau, Buchau 1879.- Sau- er, S. 35.- PK Baden-Württemberg, S. 57. Akten (G).- StA Ludwigsburg Rep. E 212 [Isr. Oberkirchenbehörde, alphab. Ordnung], Rabbinat Buchau, 1832-1863.

BUTTENHAUSEN (heute Stadtteil von Münsingen) ehem. reichsritterschaftlicher Ort <> 7. Juli 1787 Niederlassungspatent der Herren von Liebenstein für 25 Familien; 1795 Synagogenbau; 1805 Sta- tuten <> 1804–1810 Salomon Maier Levi (geb. 1764 in Markt-Erbach, gest. 1849 in Jebenhausen) <> 1823-1830 Leopold Lehmann (geb. 1799 in Straßburg) <> 1830-1832 RV Mayer Mayer aus Altenstadt (Bayr.-Schwaben), ausgewiesen <> 1835-1858 Marx Kallmann (geb. 1795 in Kochendorf im württ. Oberamt Neckarsulm, gest. 1886 in Lehrensteinsfeld) <> 1859-1867 Samson Gunzenhauser (geb. 1830 in Binswangen, Bay. Schwaben, gest. 1893 in Mergentheim) <> 1868-1874 Dr. Michael Silberstein (geb. 1834 in Witzenhausen, Kurhessen, gest. 1910) <> 1874-1880 Dr. Jakob Stern (geb. 28. Mai 1843 in Niederstetten, Württ., Selbstmord 1911 in Stuttgart), wegen seiner radikalreformerischen Ansichten entlassen <> 1880-1887 Jonas Laupheimer (1846-1914) <> Danach mit dem Rt. Buchau vereinigt. Literatur.- Sauer, S. 56.- PK Baden-Württemberg, S. 60.- "Zur Geschichte der Juden in Butten- hausen", Gemeindezeitung für die isr. Gemm. Württ. Jg. 5 Nr. 17 (1. Dez. 1928), S. 214f.- Alfred Fritz, Die Geschichte und Entwicklung der Juden in Buttenhausen, Diss. Stuttgart-Hohenheim, 1938.- Juden in Buttenhausen, hrsg. v. Stadtarchiv Münsingen, Münsingen 1994. Akten (S).- HStA Stuttgart Rep. E 201c Büschel 40 Prüfung, Anstellung, Besoldung, Pensionierung.- Büschel 53 Disziplinarverfahren gegen Rabb. Stern in Buttenhausen 1879-1883. Akten (G).- StA Ludwigsburg Rep. E 212 [Isr. Oberkirchenbehörde, alphab. Ordnung], Rabbiner Stern, Entlassung, 1875-1883.

CRAILSHEIM <> Im 18. Jh. eines der ansbachischen Landrabbinate; Sauer, S. 60. 265

ELLINGEN LRt des unteren Meistertums und der Ballei Franken des Deutschen Ordens <> 1769- N. N. <> 1787- vor 1800 Marum Wolf (geb. 1758), wechselt nach Niederstetten <> 1800 zu Mer- gentheim

FREUDENTAL (heute eingemeindet zu Besigheim) seit 1736 württ. <> 1. Feb. 1731 Niederlassungs- patent seitens der Dorfherrin Wilhelmine Gräfin von Würben (Mätresse des Herzogs) für 24 Familien zuzügl. der vier "Brotgenossen" Rabbiner, Vorsänger, Totengräber und Synagogendiener; der Rabbiner war bis 1832 OR von Württemberg <> um 1795 Israel Herz (das PK nennt als erste Rabbiner Nathan und Samuel Elsässer) <> 1796-1816 Alexander Nathan Elsässer (1731-1816) <> 1816- RV Samuel Mayer, Schwager des Vorgenannten <> 1821-1834 Joseph Mayer gen. Schnaittach (geb. 1774 in Fürth, gest. 31. Mai 1861), von der Oberkirchenbehörde abgesetzt, soll nach seiner Grabschrift als Da- jan weiteramtiert haben. <> 1836-1838 RV Juda-Menasse Henlein <> 1838-1841 Dr. Maier Hirsch (geb. 1812 in Mergentheim, Württ., gest. 1860) <> 1841-1843 RV Löw Amson (geb. in Creglingen, Württ., Selbstmord 1851 in Stuttgart) <> 1844-1856 Seligmann Grünewald (geb. 1800 in Mühringen, Württ., gest. 12. Mai 1856) <> 1857-1887 Dr. Moses Haas (geb. 1811 in Mardorf, Kurhessen, gest. 26. Juni 1887), zuvor in Hofgeismar <> Danach zu Stuttgart. Literatur.- Sauer, S. 79-81.- PK Baden-Württemberg, S. 118. Akten (G).- CAHJP Jerusalem, Inv. 1018 Testament des Rabb. Juda-Hirsch b. Josua, mit verschiede- nen STry rbnwt, 1826-1828. Akten (S).- HStA Stuttgart Rep. E 201c Büschel 40 Prüfung, Anstellung, Besoldung, Pensionierung. StA Ludwigsburg Rep. E 212 [Isr. Oberkirchenbehörde, alphab. Ordnung], Rabbinat Freudental, 1834-1885.

HOCHBERG <> um 1813 Tobias Seev (StA Ludwigsburg E 212/159 vom 7. Mai 1834)

JEBENHAUSEN (heute Stadtteil von Göppingen) bis 1806 Herrschaft Liebenstein, seit 1868 GÖP- PINGEN <> 1777 Schutzbrief mit Recht auf gewählten Rabbiner; doch Gerichtshoheit liegt bei den Vorstehern, S. 151. In schwierigen Fällen Beiziehung des Landesrabbiners von Freudenthal. <> 1778 Moses Jakob Kohn (geb. 1731) <> 1778-1782 Isai b. Naphtali Herz (geb. in Bayern, gest. 16. März 1798) <> 1782-1797 Jechiel b. Isaak Lemberg, genannt Wertheimer (geb. 1728, gest. 2. April 1797) <> 1798 wiederum Isai b. Naphtali Herz. <> 1789-1799 Ascher Levi <> 1799-1804 Anschel-Anselm b. Jesaja Levi Schöpple (geb. 1773 in Rosheim, Elsaß. gest. 1846 in Hagenau) <> 1804-1807 David Wolff (geb. 1760 in Bayern) aus Prager Familie, Rabb. in Weilersbach bei Forchheim, Kissingen, Halle, Ühlfeld <> 1809-1834 Maier Levi (geb. 1767 in Markt-Erbach, gest. 27. Aug. 1849), von der Oberkir- chenbehörde abgesetzt trotz nachdrücklicher Fürsprache der Gemeinde. <> 1835 RV Dr. Joseph Maier <> 1836-1840 RV Dr. Abraham Wälder (geb. 1808 in Rexingen, gest. 5. April 1876 in Laupheim) <> 1840-1844 RV Maier-Hirsch Löwengart (geb. 1813 in Rexingen, Württ., gest. 10. Mai 1886 in Basel) <> 1844-1895 Max Herz (geb. 1815 in Kochendorf, Württ., gest. 1904) <> 1895-1897 RV Dr. Her- mann Kroner (geb. 1870 in Münster, gest. 1930 in Badenweiler), lib. <> 1897-1906 Dr. Jesajas Straß- burger (geb. 1871 in Buttenhausen), JTS <> 1907-1937 Dr. Aron Tänzer (geb. 1871 in Preßburg, Un- garn, gest. 39. Feb. 1937) <> 1937-1939 Dr. Luitpold Wallach (geb. 1910 in München, lebt in den USA) Literatur.- Aaron Tänzer, Die Geschichte der Juden in Jebenhausen und Göppingen, Berlin u. Stuttgt. 1927, S. 151-163: Rabbinat.- Dieter Kauß, Juden in Jebenhausen und Göppingen 1777-1945, 266

Göppingen 1981, S. 37-41.- PK Baden-Württemberg, S. 71-72 (nur über Göppingen).- Naftali Bar-Giora Bamberger, Memor-Buch. Die jüdischen Friedhöfe Jebenhausen und Göppingen, Göppingen 1990. Akten (S).- StA Ludwigsburg Rep. E 212 [Isr. Oberkirchenbehörde, alphab. Ordnung], Rabbinat Göp- pingen, 1837-1838.- Rabbinat Jebenhausen, 1834-1848.- Rabbiner Maier Levi, 1832-1835.

KOCHENDORF <> um 1800 dem OLR des Deutschen Ordens in Mergentheim unterstellt <> -1825 Löw Kallmann <> 1830 RV Ludwig Salomon (geb. 1801 in Homburg/Saar)

LAUPHEIM ehem. vorderösterreichisch, 1806 württembergisch <> 1742 erste Schutzbriefe <> 1745- 1760 Jakob Bär <> Maier Lemle <> 1804-1825 David Löw Levi (geb. in Schnaittach, Oberpfalz, gest. 1825) <> 1825-1835 Salomon Wassermann (geb. 1780 in Oberdorf, Schwaben, gest. 1. März 1859 in Laupheim) <> 1835-1851 Jakob Kaufmann (geb. 1783 in Archshofen, gest. 1853) <> 1852- 1876 Dr. Abraham Wälder (geb. 1808 in Rexingen, Württ., gest. 5. April 1876) <> 1876-1892 Dr. Ludwig Kahn (geb. 1845 in Baisingen, gest. 1914) <> 1892-1894 Dr. Berthold Einstein (geb. 1862 in Ulm, gest. 1935 in Landau, Pfalz), JTS <> 1895-1922 Dr. Leopold Treitel (geb. 1845 in Breslau, gest. 1932), JTS <> Danach zu Ulm. Literatur.- PK Baden-Württemberg, S. 102. Akten (G).- CAHJP Jerusalem D/La1 Nr. 53 Besoldung des Rabbiners, 1844, 1854-1857.- Nr. 221 Übersetzung der hebräischen Eheverträge ins Deutsche durch Gemeinderabbiner Salomon Wassermann, 1833-1834 (nicht verfilmt).- Nr. 222 Akten des Rabbiners Dr. Abraham Wälder aus seiner Amtszeit in Jebenhauen und Berlichingen, 1834-1852.- Nr. 223-224 Handakte des Rabbiners Dr. Abraham Wälder, 1852-1876.- Nr. 225-229 Schreiben der Oberkirchenbehörde in Stuttgart an das Rabbinat in Laupheim, 1848-1864.- Nr. 230-233 Briefe an Rabbiner Dr. Abraham Wälder, 1851-1866 (im ersten Band auch ei- nige Briefe an seine Amtsvorgänger).- Nr. 234-235 Amtsjournal des Rabbiners Abraham Wälder, 1852- 1876 (enthält auch Gemeindegeschichte bis 1852).- Nr. 237 Rechnungen, Quittungen und Geldüberwei- sungen des Rabbinats, 1855-1870.- Nr. 238 Religiöse Betreuung jüd. Soldaten, 1870-1886.- Nr. 240 Handakte des Rabbiners Treitel, 1912-1922.- Nr. 256-258 Ehesachen, enthält halachische Korrespon- denz Wälders mit anderen Rabbinern, darunter J. Ettlinger in Altona, 1810-1874.- Nr. 262 Religions- unterricht, Prüfungen, 1852-1864, 1871.- Nr. 359 Theologischer Lehrverein der Rabbiner Württember- gs, 1871-1888.- Nr. 363 Heinz Saebel, "Hundert Jahre Synagoge Laupheim", Vortrag von 1937.- GA S 70 (Laupheim) Nr. 3 Rabbinatsakten, 1857, 1859-1860.- Nr. 6 idem, 2 Bde., 1868, 1872-1874, 1883. (D/La1/207-266 entsprechen im Mikrofilm HMB/1372-1431). – StA Ludwigsburg Rep. E 212 [Isr. Ober- kirchenbehörde, alphab. Ordnung], Pensionsverhältnisse des Rabbiners Wälder in Laupheim, 1875- 1888.- Rabbinat Laupheim, 1838-1854. Akten (S).- StA Sigmaringen Wü 65/18 Bd. 3 Nr. 554 Versetzung des Rabbiners und Vorsängers Ja- kob Kaufmann von Buchau nach Laupheim, 1834, seine Pensionierung 1850.- Nr. 555 Verhältnisse des Rabbinats, 1846-1912.- Nr. 556 Rabbiner Kaufmann, 1835-1853.- Nr. 573 Besoldungs- und Beloh- nungssachen, Bau des Rabbinatshauses, 1841-1900.

LEHREN[STEINSFELD] rittersch., 1805 württ., seit 1864 HEILBRONN <> ca. 1791-1833 Salo- mon Abraham (geb. 1745, gest. 1833) <> 1834-1835 RV Dr. Naphtali Frankfurter (geb. 1810 in Oberdorf, Württ., gest. 1866 in Hamburg) <> 1835-1844 Seligmann Grünewald (geb. 1800 in Mühringen, gest. 1856) <> 1844-1858 Maier-Hirsch (Max) Löwengart (geb. 1813 in Rexingen, gest. 25. Mai 1876 in Basel) <> 1858-1861 Marx Kallmann (1795-1863) <> 1861-1862 RV Elkan Wei- mann (geb. 1818 in Treuchtlingen, Mittelfranken, gest. 25. Sept. 1886 in Buchau) <> 1862-1889 Dr. 267

Moses Engelbert (geb. 1831 in Gudensberg bei Kassel, gest. 17. Januar 1891) <> 1889-1892 RV Dr. Berthold Einstein (geb. 1862 in Ulm, gest. 1935) <> 1892-1914 Ludwig Kahn (geb. 1845 in Baisingen, gest. 1914), JTS, RrVd <> 1915-1935 Dr. Max Beermann (geb. 1873 in Berlin, gest. 1935), JTS <> 1935-1938 Dr. Harry Heimann (geb. 1910 in Bromberg), JTS, ausgewandert in die USA Literatur.- Hans Franke, Geschichte und Schicksal der Juden in Heilbronn, Heilbronn 1963, S. 75- 77. PK Baden-Württemberg, S. 81, 85, 105.- Wolfgang Angerbauer und Hans-Georg Frank, Jüdische Gemeinden in Kreis und Stadt Heilbronn, Heilbronn 1986, S. 141, 143. Akten (S).- HStA Stuttgart Rep. E 201c Büschel 40 Prüfung, Anstellung, Besoldung, Pensionierung. Akten (G).- StA Ludwigsburg Rep. E 212 [Isr. Oberkirchenbehörde, alphab. Ordnung], Rabbinat Leh- rensteinsfeld, 1833-1867.

(LEHRENSTEINSFELD,) IRG "Adass Jeschurun", orthod. Separatgemeinde <> 1911-1920 Dr. Jo- nas Ansbacher (geb. 7.10.1879 in Nürnberg, gest. 1967 in London) von der Breuer-Jeschiwa Literatur.- PK Baden-Württemberg, S. 81.

MERGENTHEIM (heute: Bad M.) vor 1809 Gebiet des Deutschen Ordens <> 1637 von Frankfurt getrenntes Rabbinat wird genehmigt [nach EJ eng., Sp. 1384, erst 1728 errichtet] <> 1729-1741 Salo- mon b. Abraham Brod (gest. 1742), Sohn des Frankfurter Oberrabbiners <> 1741-1760 Hirsch Katzenel- lenbogen aus Schwabach <> 1764-1790 Abraham ben Salomon Brod (gest. 26. Feb. 1790) <> 1790- 1799 Josef Gersfeld (gest. 22. Aug. 1814 in Bamberg) <> 1801-1811 Salomon ben Meschullam Kohn (gest. 1. April 1824 in Zülz, Oberschlesien) <> 1813-1819 Naftali-Hirsch Kunreuther (geb. in Baiers- dorf b. Erlangen, gest. 16. Febr. 1847 in Gelnhausen, Kurhessen) <> 1819-1828 Moses Lazarus gen. Schach (geb. 1773 in Glogau, gest. 9. Mai 1840 in Trier) <> Siebenjährige Vakanz <> 1835-1854 Salo- mon Wassermann (geb. 1780 in Oberdorf, Württ., gest. 1. März 1859 in Laupheim) <> 1855-1867 Max Sänger (geb. 1821 in Laupheim, Württ., gest. 27. April 1882 in Hamburg) <> 1867-1893 Samson Gun- zenhauser (geb. 1830 in Binswangen, gest. 1893) <> 1893-1909 Dr. Hirsch Sänger (geb. in Buttenwie- sen, Bayr. Schwaben), RS <> 1910-1938 Dr. Moritz Kahn (geb. 1871 in Baisingen, Württ., gest. 1946 in Bnei Brak), RS Literatur.- PK Baden-Württemberg, S. 52. Akten (G).- CAHJP Jerusalem Inv. 3189 Instruktionen der Ritterschaft an OR Sal. Kohn, 1800. Akten (S).- HStA Stuttgart Rep. E 201c Büschel 41 Prüfung, Anstellung, Besoldung, Pensionierung, 1811-1909. - StA Ludwigsburg Rep. 18, III, Judenschaft, B. 287 [Reg. Mergentheim], Nr. 11 Entwurf ei- ner Juden-Ordnung des Deutschmeisters Franz Ludwig, Erzbischof zu Trier, mit Anlage: Instruktion ei- nes jüdischen Rabbiners, Reversales eines Rabbiners, Instruktion für Obervorgänger etc., 1725.- Nr. 23 Jüdische Richter, Rabbiner und Vorsänger an Tauberseiten mit ihren besonderen Cognitionen, Bestrafun- gen, Kollekten, Ausschlägen, Ceremonien, Teilungen, Obsignationen, 2 Teile 1615-1759.- Nr. 29 Strit - tigkeit zwischen dem Oberrabbiner und Vorgänger wegen Verrichtung der jüdischen Ceremonien und Accidentien, 1729.- Nr. 65 Jüdische Richter, Rabbiner und Vorgänger Tauberseits, 1760.- Nr. 70 Anstel- lung eines neuen Rabbiners zu Mergentheim, 1800.- Nr. 111 Attestatum für den Oberrabbiner Hirsch Moses und seine Kinder, daß sie mit keiner Leibeigenschaft behaftet seien u. über derselben Wohlverhal- ten, 1762.- Nr. 123 Veräußerung des dem Oberrabbiner Brodauischen Kindern zustehenden Hauses, 1793. – StadtA Bad Mergentheim H 11 Wahl, Ernennung und amtl. Wirksamkeit der OR und Rabbiner der Mergentheimer Judenschaft, 1692-1808.- H 36 Ansprüche des Mergentheimer OR an die Hinterlas- senschaft des Schutzjuden Aaron Weil zu Gundelsheim. – Akten (G).- Rep. E 212 [Isr. Oberkirchenbe- hörde, alphab. Ordnung], Rabbinat Mergentheim, 1834-1867. 268

Archiv.- Stadtarchiv Bad Mergentheim, Hans-Heinrich-Ehrler-Platz 35, 97980 Bad Mergentheim.

MÜHRINGEN (heute Stadtteil von Horb am Neckar) ehem. Landesrabbinat des Schwarzwaldkreises des Deutschen Ordens (Dez. 1805 zu Württ.), 1914 HORB <> 1728 ggr. <> 1728-1731 Elias Weil (gest. 1731) aus Haigerloch <> -1750 Nathanael Weil (gest. 1769 in Karlsruhe), aus Prag <> 1751-1771 Si- mon Flegenheimer (gest. 1793 in Darmstadt) <> 1772-1778 David Dispeck (geb. in Dispeck, Mittel- franken, gest. 1794 in Baiersdorf b. Erlangen), gründet Jeschiwa, wechselt nach Metz <> 1778-1791 Ja- kob Samuel Schwabacher aus Fürth, zuvor Rb. in Gailingen, Schwiegersohn des Vorgängers. Nach Konflikt der Gemeinden um Rabbinatssitz residiert der Rabbiner wechselweise in Mühringen und Nord- stetten. Geht nach Burgpreppach. <> 1791-1797 Abraham b. Tia Weil (gest. 1832 in Sulzburg, Baden) <> -1813 Abraham Ries, residiert wegen Zerwürfnissen mit der Gemeindeleitung 1803-1806 in Nords- tetten, wechselt nach Lengnau im <> 1813-1834 Gabriel Adler (geb. 1787 in Hannover, gest. 1859 in Oberdorf), "aus dienstlichen Rücksichten" nach Oberdorf b. Bopfingen versetzt. <> 1835-1873 Dr. Moses von Wassermann (geb. 1811 in Oberdorf, gest. 18. Oktober 1892 in Stuttgart) <> 1873-1874 Dr. Jakob Stern (geb. 28. Mai 1843 in Niederstetten, Württ., Selbstmord 1911 in Stuttgart) <> 1874- 1884 Dr. Michael Silberstein (geb. 1834 in Witzenhausen, Kurhessen, gest. 1910), JTS, wechselt nach Wiesbaden <> 1884-1911 Dr. Adolf Jaraczewsky (geb. 1829 in Borek, Posen, gest. 25. Juni 1911) <> 1914-1936 Dr. Abraham Schweizer (1873-1942), zuvor in Weikersheim Literatur.- M. Silberstein, "Historisch-topographische Beschreibung des Rabbinatsbezirk Mühringen" (Ms., 1875), HStA Wiesbaden Abt. 1040 Nr. 3; Abschrift in CAHJP R3-8, Nr. 3 (31 S.).- PK Baden-Württemberg, S. 77, 111. Akten (S).- HStA Stuttgart Rep. E 201c Büschel 41 Prüfung, Anstellung, Besoldung, Pensionierung. – StA Sigmaringen Wü 65/13 [Oberamt Horb] Bd. 2 Nr. 352 Rabbiner, Vorsänger, Schächter und Be- schneider, 1838-1908.- Nr. 355 Kirchen- und Rabbinatsgebäude zu Mühringen [1847 erworben], 1878- 1885.- StA Ludwigsburg Rep. E 212 [Isr. Oberkirchenbehörde, alphab. Ordnung], Rabbinat Mühringen, 1836-1899.- Verhältnisse der Israeliten im Schwarzwaldkreis, Tabellen und Berichte, 1828. Archiv.- Stadtarchiv Horb am Neckar, Tel. 07451-8675.

NIEDERSTETTEN <> vor 1800 – nach 1828 Marum Wolf (geb. 1758), zuvor in Ellingen

OBERDORF am Ipf (heute Stadtteil von Bopfingen) ehem. Besitz der freien Reichsstadt Bopfingen, 1806 bayerisch, 1810 württ. <> Im 18. Jh. dem LR in Öttingen unterstellt <> bis 1829 Moses Frank- furter (geb. 1763) <> 1830-1834 Moses Bloch (geb. 1805 in Gailingen), wechselt nach Buchau <> 1835-1859 Gabriel b. Markus Adler (geb. 1788 [?] in Hannover, gest. Okt. 1859) <> 1860 Menco Berlinger (geb. 1831 in Berlichingen, Württ., gest. 3. Jan. 1903 in Braunsbach) <> 1861-1884 Jakob Oberdorfer (geb. 1807 in Wallerstein, Bayr. Schwaben, gest. 19. Aug. 1884) <> 1887-1894 Dr. Samuel Grün <> 1895-1897 Rabb. Verw. Ferdinand (PK: Jesaja) Straßburger <> 1897-1930 Dr. Hermann Kroner (geb. 1870 in Münster, gest. 1930 in Badenweiler), Sohn von Theod. Kroner <> Danach zu Schwäbisch-Hall. Literatur.- PK Baden-Württemberg, S. 32. Akten (G) .- CAHJP Jerusalem, S 112, Nr. 3 Statuten, 1830-1840.- Nr. 5 Rabbinerwohnung, 1843.- Nr. 6 Rabbinatssachen, in specie Besoldung, 1754-1878.- Nr. 7 Rabbinatsakten 1872-1905.- Nr. 9 Einga- be der Gemeinde wegen Regulierung der Beiträge zur Rabbinatsbesoldung, 1833.- StA Ludwigsburg Rep. E 212 [Isr. Oberkirchenbehörde, alphab. Ordnung], Rabbinat Oberdorf, 1828-1854. Akten (S).- HStA Stuttgart Rep. E 201c Büschel 41 Prüfung, Anstellung, Besoldung, Pensionierung. 269

STUTTGART Bezirksrabbinat; theologisches Mitglied der isr. Oberkirchenbehörde <> 1832-1873 Dr. Joseph von Maier (geb. 1798 in Laudenbach bei Mergentheim, gest. 1873), RaVers. <> 1874-1892 Dr. Moses von Wassermann (geb. 1811 in Oberdorf, Württ., gest. 18. Oktober 1892) <> 1894-1919 Dr. David Stößel, aus Ungarn, RrVd <> 1919-1924 Dr. Julius Cohn; 1920-1922 mit Dr. Arthur Rosen- zweig <> 1929-1939 Dr. Heinemann Auerbach Literatur.- Sauer, S. 167-168. Akten (S).- HStA Stuttgart Rep. E 201c Büschel 41 Prüfung, Anstellung, Besoldung, Pensionierung.

(STUTTGART,) Stadtrabbinat <> 1894-1922 Dr. Theodor Kroner (geb. 1845 in Glatz, gest. 1923), JTS, RrVd <> 1922-1936 Dr. Paul Rieger (geb. 1870 in Dresden, gest. 1939), JTS

(STUTTGART,) Orthod. Separatgemeinde <> 1920-1925 Dr. Jonas Ansbacher (geb. 7.10.1879 in Nürnberg, gest. 1967 in London) von der Breuer-Jeschiwa <> 1929-1939 Dr. Simon Bamberger <> 1940-1943 Dr. Josef Wochenmark

ULM ehem. freie Reichsstadt, 1803 bayer., 1810 württ. <> 1499 Vertreibung der Juden <> 1856 Neugründung der jüd. Gemeinde <> 1888-1906 Dr. Seligmann Fried (geb. 1847 in Oprana, Ungarn, gest. 1906), JTS <> 1906-1915 Jesaja Straßburger (geb. 1871 in Buttenhausen, gest. 1915), JTS, RrVd <> 1916-1927 Dr. Ferdinand Straßburger (gest. 1927), Bruder des Vorgenannten <> 1928-1937 Dr. Julius Cohn Literatur.- PK Baden-Württemberg, S. 36.- Zeugnisse zur Geschichte der Juden in Ulm. Erinnerun- gen und Dokumente, hrsg. v. Stadtarchiv Ulm, Ulm 1991.

WEIKERSHEIM ehem. Landesrabbinat des Ftms. Hohenlohe, 1806 württ. <> 1697 ist das Rt. erst- mals bezeugt. <> um 1770 Moses Kohn (gest. 1788) <> Zum Rt Mergentheim <> 1825-1861 Dr. Maier-Aron Mainzer (geb. 1798 in Gaukönigshofen, gest. 31. Aug. 1861) <> 1862-1900 Dr. Isaak Heilbronn (geb. 1828 in Fulda, gest. 1909 in Nürnberg), zuvor Rb. in Erfurt <> 1900-1914 Dr. Abra- ham Schweizer (1873-1942), wechselt nach Horb Literatur.- PK Baden-Württemberg, S. 89. Akten (S).- HStA Stuttgart Rep. E 201c Büschel 41 Prüfung, Anstellung, Besoldung, Pensionierung. FHA Neuenstein Weikersheim B VIb 13/3 (4) Signatur für den Rabbiner Ischai dahier, daß er bisher in seinen erteilten Sprüchen ehrlich und redlich gehandelt hat, 1753.- B I 51 Nr. 721 Den von Jung - bunzlau in Böhmen gebürtigen und bereits den 1750 in der röm.-kath. Kirche zu Bodibreit in Böhmen getauften, bei einem Jahr sich aber wieder unter hiesiger Judenschaft als Rabbi aufgehaltenen Seelig Benjamin betr., 1758-1760.- Nr. 722 Betr. den vom Judentum zur ev.-luth. Religion übergetretenen all- hiesigen Rabbi namens Aaron Mendel, aus Tarnau bei Csaggau in Polen gebürtig und nach der Taufe Joh. Ludw. Fr. Karl Christlieb genannt, Scheidung von seinem Eheweib Siphra in Polen und die ihm in der Bekehrung nachgefolgte jüdische Weibsperson namens Esther von Angelthürn, nun Sophia Karoline Christin, 1758/59.

WIMPFEN (heute Bad W.) <> 1830 N. N. (erwähnt in HStA Stuttgart, E 201c, Büschel 40, vom 28. Jan. 1830) 270 271

V. NACHBARLÄNDER

S C H W E I Z

Status.- 1622 "ewige" Vertreibung der Juden durch das Bundesparlament.- 1803 Beitritt des Aargau zur Eidgenossenschaft mit den jüd. Gemeinden Endingen (Rtssitz) und Lengnau.- 1822-60 Lengnau bil- det eigenes Rt.- "Verordnung betr. der Rte der beiden israelitischen Gemeinden Endingen und Lengnau vom 4. Hornung 1853" verlangt außer der Ordination Abitur und mind. dreijähriges Hochschulstudium: der Rr in Endingen ist LR der Schweiz, die in der Westschweiz und insbes. Basel zugelassenen Juden gehören jedoch zum Rt Hegenheim (Elsaß).- Mai 1865 Freizügigkeit in allen Kantonen; Errichtung von Rten in Zürich, St. Gallen, Bern, später in Basel (1885).- 23. Brachmonat 1868 aargauisches Kirchenge - setz errichtet eine von der Vorsteherschaft unabh. "Kirchenpflege". Juristische Literatur.- Fritz Wyler, Die staatsrechtliche Stellung der israelitischen Religionsgenos- senschaften in der Schweiz, Glarus 1929. Historische Literatur.- Augusta Weldler-Steinberg, Geschichte der Juden in der Schweiz, Bd. II: Vom 16. Jahrhundert bis nach der Emanzipation, Zürich 1970, S. 180-194 "Das Rt".]

BADEN <> um 1893 Dr. H. Ehrmann

BASEL <> 1850 Einweihung des ersten Betsaals, bis 1885 dem Rt Hegenheim (Elsaß) unterstellt. <> 1885-1925 Arthur Cohn (geb. in Berlin [nach Heuer 7.2.1862 in Basel], gest. 19. März 1926), RS Berlin <> 1926- Arthur Weil, Hildesheimer-Schüler, zuvor Rb. in Bischheim b. Straßburg Akten (G).- StA Basel Bestand Israelitische Gemeinde Basel, A 3.4 Wahlen (auch Rabbiner), 1883- 1960.- C 2.2 Rabbinat - Reglemente.- C 2.3 Rabbinat Dr. Arthur Cohn, 1880-1926.- C 2.4 Rabbinat Dr. Arthur Weil, 1925-60.- D 6(.1-6.8) Rabbiner Dr. A. Cohn'sche Jubiläums-Stiftung Hachnossas Kalloh, 1910-59.- G 4.10 Schächtwesen; Akten u. Korrespondenz (enthält auch Rabbiner), 1901-49.

BERN <> 1874-1880 Dr. A. Goldstein

CAROUGE <> 1784- nach 1832 Moyse Cerf

ENDINGEN <> bis 1813 Raphael b. Abraham Ries aus Hagenthal (gest. 25. Mai 1813) <> bis 1818 Abraham b. Jakob Luntenschütz (gest. 25. Sept. 1818) <> 1818-1819 Isaak Luntenschütz von Westhofen <> 1819-1834 Abraham b. Raphael Ris (gest. 19. April 1834), Sohn des Vorgenannten, zu- vor Rb. in Mühringen. <> 1835-1852 Leopold b. Judeli Wyler (gest. 16. Juli 1857), wird von der Ge- meinde nach langen Konflikten zur Niederlegung des Amtes genötigt. <> 1854-1858 Dr. Julius Fürst (geb. 1826 in Mannheim, gest. 5. Sept. 1899 das.), wechselt nach Merchingen <> 1861-1870 Dr. Meyer Kayserling (geb. 1829 in Hannover, gest. 21. Apr. 1905 in Budapest), hat seinen Sitz zeitweise (um 1867) in Lengnau, wechselt nach Budapest <> 1873-1882 RV ist Lehrer Hilb. 272

Literatur.- Judenfriedhof Endingen-Lengnau S. 127, 128, 132, 143 (Todesdaten).

GENF <> 1843- Prediger Marcus G. Dreifuß aus dem Aargau <> 1850- Léon Auerbach (geb. 1813 in Bonn, gest. 22. April 1887 in Izmir) <> 1859-1908 Dr. Joseph Wertheimer <> Ernest Ginsburger (geb. 1876 in Héricourt), ER 1894-1900, wechselt nach Brüssel Literatur.- AZJ 1839, S. 93; 1850, S. 281.

LA-CHAUX-DE-FONDS <> 1863 erste Synagoge, bis 1867 dem Rabbinat in Hegenheim (Elsaß) unterstellt <> um 1893 Jules Wolff (geb. 1862 in Puttelange), ER 1880-87

LENGNAU <> Nach Streitigkeiten mit den Endingern wird für einige Jahrzehnte ein eigenes Rabbi- nat errichtet <> 1824-1860 Wolf Dreifus (gest. 29. Mai 1860)<> 1860 Die beiden Gemeinden einigen sich wieder auf ein gemeinsames Rabbinat. <> 1872-1881 RV Samuel Bamberger aus Bayern, später Rb. in Niederhagenthal und Sennheim (Elsaß)

ST. GALLEN <> 1865-1900 Dr. Hermann Engelbert (geb. 1830 in Gudensberg, Hessen, gest. 5. Feb. 1900) <> 1900- Dr. Emil Schlesinger (geb. 1874 in Dombrau, Öst.-Schlesien), JTS, zuvor in El- bing

ZÜRICH <> 1862 Gemeindegründung <> 1868-1874 Dr. Moritz Lewin (geb. 1843 in Wongrowitz, Posen, gest. 13. Dez. 1914 in Berlin), lib. <> 1877-1881 Dr. Alexander Kisch (geb. 1848 in Prag, gest. 1917 das.), JTS, angestellt gegen Gemeindeopposition, die einen Lehrer als sinnvoller erachtet hätte <> 1882-1892 Schulrektor Dr. Landau <> 1892-1936 Dr. Martin Littmann (geb. 1864 in Bischofswerder, Westpreußen, gest. 1945), JTS <> 1936- Dr. Taubes aus Wien (Gegenkandidaten Dr. Schiff aus Karlsru- he und Dr. Aber aus Bremen), seit 1960 "Oberrabbiner" Literatur.- Festschrift anlässlich des 100jährigen Bestehens der Israelitischen Cultusgemeinde Zü- rich, Zürich 1962, S. 12f., 59-63.

E L S A S S - L O T H R I N G E N

Französische Rabbinate nach dem Gesetz vom 17. März 1808 <> 11. Dez. 1808 Schaffung eines Zentralkonsistoriums in Paris mit dreizehn regionalen Konsistorien, von denen sechs in den annektier - ten deutschen und italienischen Gebieten lagen und mit dem Wiener Kongreß wieder verlorengingen. <> Durch Verordnung vom 6. August 1831 werden die Rabbiner staatlich besoldet. Die 43 Amtsinhaber verteilen sich auf die sieben Konsistorialbezirke von Bordeaux (2), Marseille (1), Metz (2), Nancy (3), Paris (2), Straßburg (17) und Colmar (16) <> Die Zahl der Konsistorien wird im Laufe des 19. Jahr - hunderts verdoppelt: Hinzu kommen die drei algerischen Konsistorien (1845) sowie jene von Bayonne (1846) und Lyon (1857); ferner wurden nach der Abtretung des Elsaß 1872 neue Konsistorien in Lille und Vesoul (1894 Epinal) geschaffen, um die geflüchteten Oberrabbiner unterzubringen. <> Zusätzlich zu den rund fünfzig Rabbinaten Elsaß-Lothringens entstehen weitere in Paris II rue Notre-Dame-de- Nazareth, in Toulouse (1852), Saint-Etienne (1860), Nizza (1862), Châlons (1862), Toul (1863), Be- sançon (1864), Paris III rue Buffault (1857), Versailles (1867), Nantes, Valenciennes und Sedan (1873), Remiremont und Reims (1874), Rouen und Pau (1875), Paris IV rue des Tournelles (1876). 273

Besetzung des französischen Zentralkonsistoriums PARIS <> 1808-1809 Josua Benzion Segré (geb. in Vercelli b. Turin, gest. 1809) <> 1810: drei Großrabbiner im ZK: 1. [1809-1812] David Sinzheim "Jad David" (geb. 1745 in Trier, gest. 10. Nov. [12. Feb.?] 1812), Sohn des Rabb. Isaak Singer, Rabbinerschule in Ribeauville, kennt mit 20 Jahren den ganzen Talmud bis auf "Kodaschim". Privatgelehrter in Nordernay, Leiter der Jeschiwa von Bischheim, die er 1789 nach Straßburg verlegt. Nach der Restauration Rb. in Straßburg. 2. [1812-1827] Abraham de Cologna (geb. 1755 in Mantua, gest. 24. März 1832 in Triest), aufgen. in das Collegio dei Dotti von Mantua, 1806 zu den Notabeln, 1808 einer der drei Großrabbiner des ZK, 1812-26 "Vizepräsident" des ZK, danach Rb. in Triest. 3. [1810-1842] Emmanuel Deutz, aus Deutschland (gest. 31. Jan. 1842). Rb. in Koblenz; 1810 einer der drei Großrabbiner des ZK. Bleibt als letzter übrig; die restlichen zwei Plätze werden nicht mehr besetzt. Seine Französischkenntnisse lassen zu wünschen übrig.- Ab 1840 "Archives Israélites" für Kultusreformen <> 1846-1852 Marchand Ennery (geb. 1791 in Nancy, gest. 21. Aug. 1852), studiert bei Baruch Guggenheim und Herz Scheuer (Mainz), 1819 Schullehrer in Nancy, 1840 ORb. in Paris. Modernist. <> 1853-1865 Salomon Ullmann (geb. 1806 Zabern/Elsaß, gest. 1865 Paris), Stud. Straßburg und RS Metz, 1832 erster Absolvent grand rabbin, 1834 Rb. in Lauterburg/Els., 1844 Rb. in Nancy. Präsident der Reformkonferenz Mai 1856. <> 1866-1888 Isidore Lazare (geb. 1813 in Rixheim, Elsaß, gest. 16. Sept. 1888), vom RS Metz, 1838 Rb. in Pfalzburg. Opposition zwischen dem liberalen E. A. Astruc (OR Paris) und dem konservativen Salomo Klein (OR Colmar) <> 1890-1905 Zadoc Kahn (geb. 1839 in Mannheim, Elsaß, gest. 8. Dez. 1905). Jeschiwot in Straßburg und Brumath, 1856 ans RS Metz/Paris, 1862 Rabbinerdiplom; 1866 RA-Paris, 1868 ORb. in Paris. Zur Orthodoxie hinneigend. Mitarbeit von Isidore Loeb. <> 1908-1919 Alfred Lévy (geb. 1840 in Lunéville, gest. 1919 in Paris), RS Paris, 1867 Rb. in Dijon, 1869 Rb. in Lunéville, 1880 Rb. in Lyon. Mitarbeit von Maurice Liber (geb. 1884 in Warschau), Stud. und später Leiter des RS Paris. <> 1920-1939 Israël Lévy (geb. 1856 in Paris) vom RS Paris.

Status (Elsaß) <> 1595 Errichtung des Rts Metz als einziges frz. Rt.- 1681 bei der franz. Annexion des Elsaß (dessen alte Territorialrechte bis auf die österreichischen Gebiete in kraft bleiben) wird seitens der Autoritäten ein gesamt-elsässisches LRt eingesetzt, Sitz zunächst in Breisach, dann in Rappoltswei- ler. 1721 Abtrennung eines eigenen LRts für das Unterelsaß mit Sitz in Hagenau. Im 18. Jh. bestehen neben den beiden kgl. ORten weitere territorialstaatliche ORte für die Gft. Hanau-Lichtenberg (in Buchsweiler), das Bistum Straßburg (in Mützig) und die elsässische Ritterschaft (in Niederehnheim).- 1791 (27. Sept.) Gleichberechtigung der Juden.- Gesetz vom 17. März 1808 schafft Konsistorialord- nung.- Seit 1831 Zahlung der Rabbinatsgehälter aus der Staatskasse.- 1832 werden jeweils 18 Rabbinate und ein OR für das Unterelsaß (111 Gemeinden) und das Oberelsaß (49 Gemeinden) festgesetzt.- 25. Mai 1844 Verordnung über den isr. Kultus ( AI 1844, S. 73-92 u. d. T. "Réorganisation du culte israélite en France", auch bei Berg, S. 214-218) regelt Qualifikation, Wahl, Pflichten und Befugnisse der Rabbi- ner. Ein OR muß die Ecole rabbinique abgeschlossen haben oder fünf Jahre Berufserfahrung vorweisen.- 1871 bei der deutschen Annexion bleibt die Rechtsordnung unverändert bestehen. Eine Statistik von 1885 zählt in Lothringen 1 Oberrt. und 2 Ortsrte. für 55 Gem., im Unterelsaß 1 Oberrt. und 18 Ortsrte. für 105 Gem., im Oberelsaß 1 Oberrt. und 15 Ortsrte. für 43 Gem. (Univers Israélite 40, 1884/85, S. 679f).- 1910 Verringerung der Zahl der Rabbinatsbezirke und Neueinteilung der Gemeinden. Juristische Literatur.- Dénombrement général des Juifs qui sont tolérés en la Province d'Alsace, en exécution des Lettres-Patentes, en forme de Réglement, du 10 Juillet 1784, o. O. o. J. Historische Literatur.- Moche Catane, "Les communautés du Bas-Rhin en 1809", REJ 120 (1961), S. 321-343.- Martin Berg, "L'enseignement juif en Alsace au XIXe siècle", Tribune juive 204 suppl. (31. 5. 274

1972), S. iv-vii.- Phyllis Cohen Albert, The Modernization of French Jewry. Consistory and Community in the Nineteenth Century, Hanover 1977.- Simon Schwarzfuchs, Napoleon, the Jews and the Sanhedrin, London 1979.- Freddy Raphaël und Robert Weyl, Regards nouveaux sur les juifs d'Alsace, Straßburg 1980, insbes. S. 133-149 "Profil du rabbinat alsacien".- Georges Weill, "Historiographie judéo-alsacienne", REJ 139 (1980), S. 81-108.- André Chouraqui, "Le corps rabbinique en France et sa prédication: problèmes et dessein (1808-1905)", Histoire, économie, société 3,2 (1984), S. 293-320.- Michael Graetz, "The History of the Estrangement Between Two Jewish Communities: German and French Jewry During the Nineteenth Century", in Jacob Katz (Hrsg.), Toward Modernity. The European Jewish Model, New Brunswick und Oxford 1987, S. 159-170.- Jay R. Berkovitz, The Shaping of Jewish Identity in Nineteenth Century France, Detroit 1989.- [Gilbert Cahen,] Les Juifs lorrains: Du ghetto à la Nation, Nancy 1990.- Paula E. Hyman, The Emancipation of the Jews of Alsace. Acculturation and Tradition in the Nineteenth Century, New Haven 1991.- Michel Rothé und Max Warschawski, Les synagogues d'Alsace et leur histoire, Jerusalem 1992 (S. 112, 180 Jeschiwot von Rosheim und Sierentz).- Roger Berg, Histoire du rabbinat français (XVIe-XXe siècle), Paris 1992.- Richard Ayoun (Hrsg.), Les Juifs de France de l'émancipation à l'intégration (1787-1812). Documents, bibliographie et annotations, Paris 1997. Akten (G).- LBI New York Jewish Communities Collection, Alsace and Lorraine Collection, fol. 1- 3549: Sitzungsprotokolle und Korrespondenzen der Elsässer Konsistorien, 1809-1870. Akten (S).- AN Paris Bestand F19 Nr. 11.007 Culte israélite, rapports et correspondances, 1808.- Nr. 11.025-11.027 Séminaire israélite de Paris, 1827ff.- Nr. 11.059-11.061, 11.064 Rabbins et des grand- rabbins, 1809-1905. GStA Berlin-Dahlem Rep. 89h, IX Elsass-Lothringen 4d Jüd. Kirchenangelegenheiten, betr. die isr. Konsistorien in Elsaß-Lothringen und deren Personal sowie überhaupt die kirchlichen Verhältnisse der Juden dort, 1872-1914.

ALTKIRCH Oberelsaß <> 1844 geschaffen <> 1844-1860 Jacques Bloch (geb. 1810 in Biesheim, gest. 1860) <> 1861- Kaufmann Weil <> 1873-1882 Élie Lang (geb. 1818 in Sierenz), ER 1838-44 <> um 1885/89 Lévy <> um 1897 vakant <> Moïse Poliatschek (geb. 1885 in Lydda, Rußland), ER 1902- 10, zuvor in Tou louse

BALLBRONN [Balbronn], Anfang 19. Jh. WESTHOFEN [Westhoffen] Unterelsaß, ehem. Gft. Ha- nau-Lichtenberg <> um 1784 Zakiel Levy <> 1808-1813 Isaac Luntenschütz <> 1815-1872 Marc Cahn (geb. 1777) <> 1872- nach 1885 Zacharie Lazarus (geb. 1829 in Schirrhofen), zuvor in Schirr- hofen <> 1899- Dr. Victor Marx (geb. 10. Oktober 1872 in Bad Homburg) <> um 1920 zu Oberehn- heim

BELFORT Oberelsaß (bleibt 1870 französisch) <> um 1810 Juda Franck <> 1829- ca. 1880 Léo- pold Lehmann (geb. 1800 in Straßburg) <> Moïse Metzger (geb. 1848 in Valck), ER 1866-72

BERGHEIM Oberelsaß, ehem. Gft. Ribeaupierre (Zweibrücken) <> um 1810 Philippe Hamburger <> 1823-1849 Michel Cerf (1794-1855), leitet die örtliche École de théologie <> Théodor Dietesheim (geb. 1808) <> um 1885 Weill <> um 1889/1897 vakant; von Colmar aus verwaltet <> 1910 zu Rap- poltsweiler 275

BIESHEIM Oberelsaß <> um 1810 Rachmiel Culheim <> 1839-1841 Samuel Wolf Klein (geb. 1814 in Bischheim, Elsaß, gest. 10. Nov. 1867 in Colmar) <> 1842-1845 Jacob Wolff (geb. 6. Apr. 1813 in Puttelange, Dept. Moselle), wechselt nach Buchsweiler <> 1845-1859 Aron Cerf (geb. 1818 in Dieuze, Dept. Meurthe) <> um 1885/97 vakant <> 1910 zu Winzenheim

BISCHHEIM Unterelsaß, ehem. ritterschaftlich, größte Gemeinde des Elsaß vor der Revolution <> Abraham Kellermeister <> um 1784 David Sinzheim, mit RA Abraham Auerbach, Mathias Cahen und Raphael Samuel <> 1808-1825 Samuel Raphael Blum <> 1827-1837 Joseph Moch (1766-1837) <> 1845-1882 Isaac Beer <> um 1885/89 J. Bloch <> um 1897 B. Zivi Literatur.- Moïse Ginsburger, Histoire de la communauté israélite de Bischheim au Saum, Straßburg (= Publications de la Société d'histoire des Israélites d'Alsace et de Lorraine, XXIV) 1937, 140 S.

BLOTZHEIM Oberelsaß <> um 1784 Marc Hemmendinger <> bis 1822 Samuel Braunschweig (gest. 1822) <> 1828-1851 Isaïe-Jsché Weil (gest. 9. Aug. 1851) <> 1852-1854 Nephtali Jacob Bloch (geb. 1824 in Biesheim, gest. 1854) <> 1854-1856 Heymann Dreyfus (geb. 1814 in Osthofen) <> um 1885, bis 1890 Samson Spiegel (geb. 20. März 1811 in Habsheim, Oberelsaß, gest. 1890) <> um 1897 vakant <> 1910 zu Saint-Louis

BOLLWEILER [Bollwiller] Oberelsaß <> 1672 Synagogenbau <> um 1784/1810 Élie Blum <> 1830- nach 1859 Hirtz L. Lazard (geb. 1814) <> um 1885/1897 Dr. Salomon H. Schüler <> um 1920 erloschen

BRUMATH Unterelsaß, ehem. Gft. Hanau-Lichtenberg <> 1801 Bau der ersten Synagoge <> 1826- 1851 Aron Séligmann (1781-1851) <> 1852-1885 Salomon Lévy (geb. 1818 in Markolsheim, gest. 1885) <> 1885- um 1890 Simon-Adolphe Ury (geb. 1849 in Niederbronn), ER 1868-74, später OR Metz <> Félix Blum (geb. 1847 in Bischheim), ER 1866-72, wechselt nach Pfalzburg <> 1891- Dr. Isaak Dreyfus (geb. 1862 in Merzweiler, Unterelsaß), vom RS Straßburg <> Dr. Isaak Levy

BUCHSWEILER [Bouxwiller] Unterelsaß, Landesrabbinat der Gft. Hanau-Lichtenberg <> 1762- 1767 Abiesri Selig Auerbach (1726-1767) aus Brody <> um 1768 -1796 Wolf Jacob Reishoeffer [Reichshofer] (gest. 1796) mit RA Löb Hamburg <> 1808-1813 Jacques Levi <> 1813- Salomon Roth- schild <> 1822-1844 Isaac Cerf (1764-1844) <> um 1854 Salomon Lévi <> 1844-1883 Jacob Wolff <> um 1885 vakant <> -1889 Dr. Ascher Singer (geb. 1837 in Schubin, Posen, gest. 11. Juni 1889) <> um 1897 Dr. Nathan Netter (geb. 1866) <> Dr. Ernst Weil Literatur.- Max Gugenheim, "Les Israélites de Bouxwiller", Société d'histoire et d'archéologie de Saverne et environs 1955, no. 3/4, S. 25-27.

COLMAR Konsistorial-Oberrabbinat des Oberelsaß <> 1823 Verlegung des Konsistoriums aus Winzenheim nach Colmar <> 1826-1833 Simon Cahun <> 1834-1849 Séligmann Goudchaux (geb. 1770 in Niedernai, gest. 29. Juni 1849) <> 1849-1867 Samuel Wolf Klein (geb. 1814 in Bischheim, gest. 10. Nov. 1867) <> 1869-1871 Isaac Lévy (geb. 1835 in Maursmünster, gest. 1912) <> um 1885/1897 Isidore Weil (geb. 1838 in Winzenheim) 276

DAMBACH [Dambach-la-Ville], Unterelsaß, ehem. Bistum Straßburg, 1910 BARR <> 1826-1834 Isaac Blum (1789-1834) <> 1834-1841 Nathan Strauss (gest. 11. Mai 1841) <> 1841- nach 1859 Sé- ligmann Weill (geb. 1816) <> 1872-1883 Marc Lévy (geb. 1842 in Quatzenheim), ER 1861-67 <> um 1885 Dr. Salomon Singer <> um 1889/1897 E. Roller

DIEDENHOFEN [Thionville], Lothringen <> Niederlassungsverbot bis zur Revolution <> 1805 Ge- meindegründung <> 1857 wird der Vorschlag des Konsistoriums, ein Rt. zu gründen, von der Gem. aus Kostengründen abgelehnt. <> 1910 Rabbinatsgründung; erster Titular ist A. J. Kohn. Literatur. A. J. Kohn (Hrsg.), Zur Geschichte der Juden in Diedenhofen. Festschrift zur Einweihung der neuen Synagoge, 1913.

DÜRMENACH [Durmenach] Oberelsaß <> 1788- nach 1810 Salomon Lévy (1850-1841) <> um 1831 David Séligmann <> um 1832 N. N. <> 1841-1848 Samuel Wolf Klein (geb. 1814 in Bischheim, Unterelsaß, gest. 10. Nov. 1867 in Colmar) <> 1852- nach 1856 Michel Gerson (geb. 1825 in Helliner) <> A. Goldstein <> um 1897 Dr. Joseph Wiener <> 1910 zu Altkirch

FEGERSHEIM [Fégersheim], Unterelsaß, ehem. ritterschaftlich <> um 1784 Samuel Hemmendin- ger <> Anselm Schoepple Lévy <> 1832-1834 Josué Wahl (geb. 1802) <> 1834-1874 Alexandre Aron <> um 1885 vakant <> um 1885 Blum <> 1889-1891 Dr. Isaak Dreyfus (geb. 1862 in Merzweiler, Un- terelsaß), vom RS Straßburg <> Dr. Ernst Weil <> 1899- Dr. Lucian Uhry

HAGENAU [Haguenau] Unterelsaß, ehem. königl. Stadt <> um 1784 Jacob Guguenheim <> 1808- 1809 Neftali Hirsch Katzenellenbogen <> 1811-1825 Simon Cahen, wechselt nach Colmar <> 1826- 1831 Séligmann Goudchaux (geb. 1770 in Niederehnheim, Elsaß, gest. 29. Juni 1849 in Colmar) <> 1832-1846 Anselm [Anschel] b. Jesaja Levi Schoepple (geb. 1773 in Rosheim, Elsaß, gest. 1846) <> 1846-1854 Isaac Liebermann (geb. 1815 in Zabern), wechselt nach Nancy <> 1854-1897 Lazard Bloch (geb. 1828 in Bischheim, gest. 1897) Literatur.- Roman von Claude Vigée, La Lune d'hiver, 1822, Paris 1970, 421 S.- Élie Scheid, "Histoire des juifs de Haguenau pendant la période française", REJ II 73ff, III 58ff, IV 98ff, VI 230ff, VIII (1884) 243-254.- JE VI 139-140.- Joseph Bloch, "Histoire de nos communautés: Haguenau", Bulletin de nos communautés 1956-1957.- Joseph Bloch, Historique de la communauté juive de Haguenau des origines à nos jours, o. O. 1968.- Freddy Raphaël, "La communauté juive de Haguenau, une destinée exemplaire", Saisons d'Alsace 1976, 58, S. 153-160.

HATTSTATT Oberelsaß <> um 1810 Juda Bloch <> um 1831 Jacob <> um 1832 N. N. <> um 1839 Samuel Lévy <> 1827- nach 1859 Jacques Blum (1779-1863) <> bis 1862 Isidore Weil (geb. 1838 in Winzenheim), ER 1856-62, später OR Colmar <> um 1885 Wahl <> Das vakante Rabbinat wird erst 1910 offiziell aufgelöst und die Gem. zu Bollweiler geschlagen.

HEGENHEIM [Hégenheim], 1910 ST. LUDWIG [Saint-Louis] Oberelsaß <> um 1784 Samuel Bloch <> um 1810 Moïse-David Güntzburger <> 1827-1831 Phinès-Samuel Hirsch <> 1831-1833 Arnaud Aron (geb. 1807 in Sulz a. W., gest. 3. April 1890 in Straßburg) <> 1834-1888 Moïse Nord- mann (geb. 1809), um 1885 vakant <> Léo Nordmann (geb. 1836 in Hegenheim), ER 1854-59 277

HOCHFELDEN Unterelsaß <> um 1843 N. N. <> um 1865 Meyer Salem

INGWEILER [Ingwiller] Unterelsaß, ehem. Gft. Hanau-Lichtenberg <> um 1845 Loeb Sarrasin

KRIECHINGEN [Créhange] Lothringen, im 18. Jh. reichsangehörige Enklave <> 1777-1785 Aron b. Abraham-Aberle Worms (geb. 7.7.1754 in Geislautern bei Saarbrücken, gest. 2. Mai 1836 in Metz)

KÜTTOLSHEIM [Kuttolsheim], ehem. Stadt Hagenau, 1832 WINZENHEIM [Wintzenheim- Kochersberg] Unterelsaß <> 1831-1878 David Lehmann <> 1880 zu Quatzenheim Literatur. zu Küttolsheim in Bulletin de nos communautés 1957 no. 7.

LAUTERBURG [Lauterbourg] Unterelsaß, ehem. Fürstbistum Speyer <> 1826-1834 Ephraïm Haas (1800-1834) <> 1834-1843 Salomon Ullmann (geb. 1806 in Zabern, gest. 1865 in Paris) <> 1845-1846 Isaac Liebermann (geb. 1815 in Zabern), wechselt nach Hagenau <> 1846-1867 Abraham Grumbach (geb. 1821 in Saargemünd) <> 1868-1874 Isaac Weil (geb. 1840 in Brumath), ER 1858-64, wechselt nach Pfalzburg <> 1874-1885 Simon Adolphe Ury (geb. 1849 in Niederbronn), ER 1868-74, wechselt nach Brumath <> 1889-1893 Dr. Benjamin Meyer (geb. 1867 in Schwindratzheim bei Straßburg), wechselt nach Thann <> um 1897 Dr. J. Levi <> 1910 zu Weißenburg Literatur.- in Bulletin de nos communautés 1957 no. 9.

MAURSMÜNSTER [Marmoutier] Unterelsaß, ehem. Fürstabtei Maursmünster im Bistum Straßburg <> um 1784 RA Menle Wormser <> 1808-1819 Abraham Dreyfus <> 1820-1845 Jacob Hagenauer (1774-1845) <> 1852-1894 Michel Wimphen (geb. 1809 in Diedenhofen) <> Isaac Lévy (geb. 1866 in Balbronn), ER 1886-91, wechselt nach Pfalzburg <> um 1897 Dr. L. Kohn <> 1910 zu Zabern

METZ Oberrabbinat des Moseldepartements <> 1694-1703 Gabriel b. Löb Eskeles (aus Krakau, gest. Feb. 1718 in Nikolsburg) <> 1703- Abraham Brod (gest. 1717 in Frankfurt/M.) <> Nach Brods Weggang (1706 oder 1712?) üben die Assessoren Aron Worms und Benjamin-Wolf Smigrod die Rabbi- nerfunktionen aus. <> 1716-1733 Jakob Backofen, gen. Reicher (gest. Feb. 1733), zuvor in Reicher, Ansbach und Worms. <> 1734-1740 Jakob Josua Falk (1681-1756), siegt gegen Eibeschütz <> 1742- 1750 Jonathan Eibeschütz (geb. ca. 1690 in Pinczow, Polen, gest. 1764 in Altona) <> 1751-1764 Sa- muel Helmann (geb. in Krotoschin, gest. 29. Dez. 1764 in Metz), zuvor in Mannheim <> 1765-1785 Lion Asser gen. Günzburg "Scha'agat Arjeh" (geb. vor 1700 in Litauen, gest. 23. Juni 1785 in Metz) <> -1806 Olry-Phoebus Cahen (gest. Sommer 1806) <> 1806-1812 Verwaltung durch den Bet-Din von Mayer Charleville, Joseph Gougenheim und Aron Worms <> 1812-1813 Joseph Gougenheim (gest. 24. Okt. 1813) <> 1813-1820 Rabb.-Verw. Aron Worms <> 1820-1831 Nathanael Wittersheim (geb. 1766, gest. 30. Nov. 1831) <> 1832-1836 Aron b. Abraham-Aberle Worms (geb. 1754 in Geislautern bei Saarbrücken, gest. 2. Mai 1836) <> 1836-1863 Lion Mayer Lambert (geb. 1781 in Pontpierre bei Falquemont, gest. 16. Jan. 1863), Schwiegersohn des Vorgängers <> 1863-1870 Benjamin Lippmann (geb. 1819 in Metz), legt sein Amt nach der dt. Besetzung nieder und wechselt nach Lille <> 1870 Louis Morhange <> Isaac Bigard (geb. 1828 in Müttersholz) <> 1885-1890 Isaac Weill (geb. 1840 in Brumath, gest. 1899 in Straßburg), ER 1858-64, später OR Straßburg <> bis 1900 Simon-Adolphe Ury 278

(geb. 1849 in Niederbronn), ER 1868-74, später OR Straßburg <> ab 1900 Dr. Nathan Netter (geb. 1866), RrVd Literatur. Abraham Cahen, "Le rabbinat de Metz pendant la période française (1567-1871)", REJ 7 (1883), S. 103-116, 204-226, 8 (1884), 255-274.- Samuel Kerner, "Les régistres inédits des tribunaux rabbiniques de Metz (1771-1779) et de Niedernai (1759-1777)", REJ 138 (1979), S. 495-497.- Pierre- André Meyer, La communauté juive de Metz au XVIIIe siècle. Histoire et démographie, Nancy 1993.- Richard Ayoun, “L‘impact de la Révolution sur le rabbinat français: les rabbins, la communauté de Metz et la Révolution française“, in: Mireille Hadas-Lebel et al. (Hrsg.), Les Juifs et la Révolution française: histoire et mentalités, Louvain 1992, S. 167-187.

MÜLHAUSEN [Mulhouse] Oberelsaß <> 1798: Bei der französischen Annexion der Stadt wird das unter schweizer Herschaft bestandene Niederlassungsverbot für Juden aufgehoben. <> um 1810 Moïse Spira <> 1828- nach 1831 David Bernheim <> 1833-1890 Samuel Dreyfus (geb. 1806 in Rappoltswei- ler, gest. 1890) <> Félix Blum (geb. 1847 in Bischheim), ER 1866-72 <> um 1885/97 Salomon Mook <> ... <> Jacob Kaplan (geb. 1895 in Paris), ER 1913-21 <> René Hirschler (geb. 1905 in Marseille), ER 1921-28 Literatur.- Simon Adler, Geschichte der Juden in Mülhausen im Elsaß, Ph. Diss. Basel 1913.

MÜTTERSHOLZ [Muttersholtz], Unterelsaß, ehem. ritterschaftlich, 1866 [1862?] SCHLETT- STADT [Sélestat] <> 1808-1832 Nathan Strauss (gest. 11. Mai 1841 in Dambach) <> 1832-1885 Marc Ullmo (geb. 1802) <> um 1897 Benjamin Wahl (geb. 1842 in Regisheim), ER 1861-67

MÜTZIG [Mutzig] Unterelsaß, LR des Bistums Straßburg <> 1762-1784 Abraham Israel Elsaß (gest. 16. Jan. 1784) <> 1784-1793 Simon Horchheim (gest. 5. Mai 1805) <> Unterbrechung durch das Schreckensregime <> 1808-1816 Israel David Durckheim <> 1826- A. S. Lévy <> 1828-1864 Juda Moïse Nathan (geb. 1795 in Frauenberg, gest. 4. Febr. 1864) <> 1864-1873 Samson Lévy (geb. 1829 in Lauterburg) <> 1873-1883 Jacques Schwab (geb. 1830 in Saint-Dié), ER 1845-54 <> 1884-1913 Dr. David Goldstein <> 1915 zu Oberehnheim Literatur.- Robert Weyl, Le cimétière juif de Rosenwiller, o. O. 1988.

NIEDEREHNHEIM [Niedernai] Unterelsaß, ehem. LR der elsässischen Ritterschaft, 1854 ITTERS- WILLER, 1867 OBEREHNHEIM [Obernai] <> 1753-1762 Joseph b. Menachem-Mendel Steinhardt (geb. in Steinhart im Ftm. Öttingen, gest. 7. Aug. 1776 in Fürth) <> um 1784 Benjamin Hemmendin- ger <> 1802-1809 Jakob-Jekel Meyer (geb. 1739 in Rappoltsweiler, gest. 26. Mai 1830 in Straßburg) <> 1808-1835 Emmanuel Bloch (1761-1835) <> 1835-1894 Joachim Lévy (geb. 1808, gest. gest. 1. März 1894) <> um 1897 Dr. Armand Bloch (geb. 27. Februar 1865 in Straßburg) Literatur.-. zu Obernai in Bulletin de nos communautés 1957 no. 19:- REJ 138 (1979), S. 185-197.- Mélanges André Néher, S. 385-396.- Almanach du K. K. L. 29 (1979), S. 29-33.

NIEDERHAGENTHAL [Hagenthal-le-Bas] Oberelsaß <> um 1784 Hirsch Loew <> um 1810 Salomon Bloch <> 1816-1839 Moyse Mayer (1751-1839) <> 1840- nach 1859 Samuel Lévy (geb. 1815) <> 1874-1879 Isaac Gugenheim <> 1880-1887 Salomon Bamberger (geb. 1.5.1835 in Wiesenbrunn, gest. 10.3.1918 in Würzburg) <> um 1897 vakant <> 1910 zu Saint-Louis 279

Literatur.- Antoine Gerthoffer, "La communauté israélite de Hagenthal", Annuaire de la Société d'Histoire Sundgavienne 1987, S. 185-196.

NIEDERSEPT [Seppois-le-Bas] Oberelsaß <> 1854 von Belfort getrennt <> 1854- Simon Spiegel (geb. 20. März 1811 in Habsheim, Oberelsaß, gest. 1890 in Blotzheim) <> 1885- nach 1897 Dr. Meir Aschkenaze (geb. 1850 in Stanislaw, Galizien) <> 1910 aufgehoben

OBERHAGENTHAL [Hagenthal-le-Haut] Oberelsaß <> um 1784 Séligmann Riss <> Erloschen vor 1832

PFASTATT Oberelsaß <> um 1832 N. N. <> 1834- Daniel Hallbronn <> um 1885 Moock <> um 1897 vakant; von Mühlhausen aus verwaltet <> 1910 zu Dornach

PFALZBURG [Phalsbourg], Lothringen <> 1836- Lazare Isidor (geb. 1813 in Rixheim, Elsaß, gest. 16. Sept. 1888 in Paris), ER 1830-36, später OR Paris <> 1844- Benjamin Lippmann (geb. 1819 in Metz), später OR Metz <> 1849- Isaac Bigard (geb. 1828 in Müttersholz), ER 1847-49, später OR Metz <> 1874-1885 Isaac Weil (geb. 1840 in Brumath), ER 1858-64, später OR Metz <> Félix Blum (geb. 1847 in Bischheim), ER 1866-72, wechselt nach Mühlhausen <> 1897-1903 Dr. Joseph Wiener (geb. 1870 in Mommenheim), JTS <> Isaac Lévy (geb. 1866 in Balbronn), ER 1886-91

QUATZENHEIM Unterelsaß, ehem. ritterschaftlich <> 1832-1875 Judas Lévy <> um 1885 Bloch <> 1910 zu Westhofen

RAPPOLTSWEILER [Ribeauvillé] ehem. Oberrabbinat des Oberelsaß <> 1711 Erlaubnis zum Syn- agogenbau <> um 1784 Susel Moyses Eunusch <> um 1823 Lippmann Mayer <> 1831-1849 Lazare Meyer (1772-1849), leitet die örtliche École de théologie <> 1852-1873 Élie Lang (geb. 1817 in Sie- renz) <> um 1885 Kauffmann Weil (geb. 1835 in Ensisheim) <> um 1897 vakant; von Colmar aus ver- waltet <> 1922 Auflösung des Rabbinats

REGISHEIM [Réguisheim] Oberelsaß <> um 1832 N. N. <> später zu Bollweiler

RIXHEIM Oberelsaß <> 1771-1802 Jakob-Jekel Meyer (geb. 1739 in Rappoltsweiler, gest. 26. Mai 1830 in Straßburg) <> um 1810 Abraham Dreyfues <> 1823-1842 Moïse Meunier (1794-1842) <> 1843-1846 Salomon Lévy (geb. 1818 in Markolsheim, gest. 1885 in Brumath) <> 1848-1849 Samuel Wolf Klein (geb. 1814 in Bischheim, Elsaß, gest. 10. Nov. 1867 in Colmar) <> 1851-1852 David Leh- mann (geb. 5. Nov. 1824 in Buttenhausen, Württemberg, gest. 4. Mai 1852) <> 1853-1874 Jacques Schwab (geb. 1830 in Saint-Dié), ER 1845-54, wechselt nach Mützig <> um 1885/97 vakant; von Thann aus verwaltet <> 1910 zu Dornach

ROMANSWEILER [Romanswiller] Unterelsaß, ehem. ritterschaftlich <> um 1784 Isaac Schmulen <> Erloschen vor 1832 (zu Maursmünster) 280

ROSHEIM Unterelsaß, ehem. königl. Besitzung <> um 1784 Marx Cahen, RrVd Mathias Weyl Ba- ruch, es besteht eine Jeschiwa <> Erloschen vor 1832 (zu Niederehnheim)

SAARGEMÜND [Sarreguemines], Lothringen <> 1826-1850 Gabriel Mendel (1776-1850) <> 1853- Samuel Bernheim (geb. 24. Nov. 1826 in Pfastatt) <> um 1885/97 J. Bernheim

SAAR-UNION [Sarre-Union] Unterelsaß <> 1832-1879 Joseph Lévy <> 1880- nach 1900 Isaac Guggenheim, zuvor in Niederhagenthal <> 1926 zu Buchsweiler

SCHARRACHBERGHEIM Unterelsaß, ehem. ritterschaftlich <> um 1784 Moses Meyer <> Erlo- schen vor 1832 (zu Westhofen)

SCHIRRHOFEN [Schirrhoffen], Unterelsaß, ehem. ritterschaftlich, 1910 BISCHWEILER [Bischwil- ler] <> 1826-1854 Aron Lazarus (1786-1854), 1827- mit Samuel Hirsch in Bischweiler <> 1854-1872 Zacharie Lazarus (geb. 1829 in Schirrhofen), ER 1847-55, wechselt nach Westhofen (1864 Simon Lévy) <> um 1885/97 Simon Lévy (geb. 1838 in Balbronn), ER 1857-64 Literatur. Zu Schirrhofen in Bulletin de nos communautés 1960 no. 20.- Zu Bischweiler in Bulletin de nos communautés 1955.

SIERENZ [Sierentz], 1910 DORNACH Oberelsaß <> um 1784 Joseph Meyer; es besteht eine Je- schiwa <> bis 1794 Meier b. Moses Ulmo (gest. 1794) <> um 1810-1823 Jacques-Koppel b. Abraham Ullmann (gest. 1823) <> 1823-1834 Baruch b. Abraham Wahl (gest. 1834), leitet die örtliche École de théologie <> um 1839/1863 Marcel Hirsch (geb. 1797) <> um 1885, bis 1889 Nathan b. Joseph Hirsch (gest. 1889) <> um 1897 vakant <> bis 1909 Naphtali-Henri b. Salomon Levy (gest. 1909) Literatur.- Yves Bisch, "Être juif à Sierentz au XIXème siècle", Annuaire de la Société d'Histoire (Hochkirch) 1985, S. 9-28, 43-58.

STRASSBURG [] Konsistorial-Oberrabbinat des Unterelsaß <> 1388-1789 Niederlas- sungsverbot für Juden in der Stadt <> 1789 Gemeindegründung <> 1789-1809 David Sinzheim (geb. 1745 in Trier, gest. 10. Nov. 1812 in Paris), verlegt Amtssitz und Jeschiwa aus Bischheim <> 1809-1830 Jakob-Jekel Meyer (geb. 1739 in Rappoltsweiler, gest. 26. Mai 1830) <> 1831-1833 Séligmann Goud- chaux (geb. 1770 in Niederehnheim, gest. 29. Juni 1849 in Colmar) <> 1833-1889 Arnold Aron (geb. 1807 in Sulz a. W., gest. 3. April 1890) <> bis 1899 Isaak Weill (geb. 1840 in Brumath, gest. 1899), ER 1858-64, zuvor OR Metz <> 1900-1916 Adolph Uhry (geb. 1849 in Niederbronn), ER 1868-74, zuvor OR Metz <> Emil Levy, Elsässer, orthod., Zionist, stud. RS und Univ. Berlin, vorm. Rb. in Charlotten - burg

SULZ [Soultz], 1910 GEBWEILER [Guebwiller] Oberelsaß <> Issaschar Baer (1735-1781), Vater von Eliakim Carmoly <> 1828- nach 1862 Raphaël Wormser (geb. 1795) <> 1885 Lévy <> um 1895 Dr. Armand Bloch (geb. 27. Februar 1865 in Straßburg) <> um 1901 M. Günsburger Literatur.- Moïse Ginsburger, Histoire de la communauté israélite de Soultz, [Straßburg] 1939.- H. Rouby, "Histoire de la communauté israélite de Soultz", Annuaire de la Société d'Histoire des Régions de Thann-Guebwiller 1951/52, S. 51-52. 281

SULZ am Wald [Soultz-sous-Forêts], Unterelsaß <> um 1885 Roller

SULZMATT [Soultzmatt] Oberelsaß <> um 1831 Koschel Hirsch <> um 1832 N. N. <> 1834- nach 1856 Simon Loeb (geb. 1810) <> um 1885 Wahl <> um 1897 vakant <> 1910 zu Bollweiler

SURBURG [Surbourg], Unterelsaß, ehem. Stadt Hagenau, 1865 SULZ A. W. [Soultz-sous-Forets] <> 1795-1838 Mayer Rothschild (1749-1838) <> 1839-1844 Isaac Liebermann (geb. 1815 in Zabern), ER 1834-40, wechselt nach Lauterburg <> 1845 Michel Sopher (geb. 1817 in Zabern), wechselt nach Zabern <> 1844-1852 Élie Lang (geb. 1818 in Sierenz) <> 1852-1865 Joseph Bloch (geb. 1821 in Sennheim) <> 1865- Séligmann Lévy (geb. 1836 in Niederehnheim) <> um 1885 vakant <> 1930 zu Weißenburg

THANN Oberelsaß <> 1858 Rabbinatsgründung <> 1858- Salomon Moock (geb. 1833 in Froe- schweiler), wechselt nach Mühlhausen <> um 1885 Wurmser <> 1893- Dr. Benjamin Meyer (geb. 1867 in Schwindratzheim bei Straßburg), Schüler des RS Straßburg

TÜRKHEIM [Turckheim] Oberelsaß <> um 1784 RV Hirsch Lévy <> Erloschen vor 1832 (zu Win- zenheim)

UFFHOLZ [Uffholtz], 1878 SENNHEIM [Cernay] Oberelsaß <> um 1784 RV Moyses Wurmser <> um 1810/12 Baruch Brunschwig <> 1823-1859 Gabriel Grumbach (1773-1859) <> 1860-1862 Jac- ques Bloch (geb. 1810 in Biesheim), wechselt nach Weißenburg <> um 1885 Lévy <> 1887- Salomon Bamberger (geb. 1835 in Wiesenbrunn, Unterfranken, gest. 10. März 1918 in Würzburg) <> 1915 zu Mühlhausen

WEISSENBURG [Wissembourg] Unterelsaß, ehem. Königl. Stadt <> Ende 18. Jh. Rabbinatsgrün- dung <> 1820-1862 Israel Erlanger (geb. 1790) <> 1863-1883 Jacques Bloch (geb. 1810 in Biesheim) <> um 1885 Lévy <> um 1897/1913 Dr. Leonhard Koch, RrVd

WINGERSHEIM Unterelsaß, ehem. Stadt Hagenau <> um 1832 N. N. <> später zu Brumath

WINZENHEIM [Wintzenheim] größte oberelsässische Gemeinde vor der Revolution; 1808-1823 Konsistorial-Oberrabbinat des Oberelsaß <> um 1769-1809 (?) Auscher Moïse <> 1809 [1801?]-1821 Naphtali-Hirsch b. Elieser Katzenelnbogen "Schaar Naftali" (geb. 1745 in Bamberg, gest. 1813 [1823?]) <> 1821-1833 (?) Simon Cahun, um 1831 Alex Bloch <> 1832 vakant <> um 1859 Theodor Dietisheim <> um 1863 David Lehmann (geb. 1825 in Belfort), ER 1844-50 <> 1884-1890 Dr. Meier Lerner (geb. 10.3.1857 in Czenstochau, gest. 8. Juli 1930 in Altona) <> um 1897 Dr. Joseph Zivi Literatur.- Tribune juive no. 139 suppl., 26. 2. 1971, S. xiii-xiv.

ZABERN [Saverne] Unterelsaß, ehem. Bistum Straßburg <> um 1784 RV Samuel Kahn <> 1808- 1831 Lazare Liebermann <> 1832-1844 Benjamin Roos (1789-1844) <> 1845- nach 1854 Michel So- 282

pher (geb. 1817 in Zabern), ER 1835-44 <> 1857-1897 Heymann Loeb Dreyfus (geb. 1814 in Ost- hofen) <> 1897- Dr. Staripolsky Literatur.- Léon Gehler, "Notes sur les juifs de Saverne à la veille de la Révolution", Cahiers de la Société d'Histoire et d'Archéologie de Saverne 147-148, S. 101-109.

B E L G I E N

Status.- 1376-1794 Niederlassungsverbot.- 1808 zum Konsistorium Krefeld; es werden Rabbiner in Gent (Ort mit der größten jüd. Bev.) und in Eysden b. Maastricht erwähnt.- 1814 unter niederländischer Herrschaft Synagogalbezirk mit Zentrum in Brüssel.- 1832 in Brüssel Gründung des "Consistoire cen- tral des Israélites de Belgique" mit Rabbinat; Gemeinden zweiten Ranges bestehen in Antwerpen, Gent und Lüttich, später auch in Aarlen. Bis ins 20. Jahrhundert bleibt das Konsistorial-Oberrabbinat das ein- zige Rt Belgiens. Literatur.- Salomon Ullmann, Studien zur Geschichte der Juden in Belgien bis zum XVIII. Jahr- hundert, Antwerpen 1909.

ANTWERPEN [Anvers] <> Ende 19. Jh. "Ministre officiant du culte israélite" (=RV) David Samuel Hirsch (geb. in Holland, gest. 1916) <> 1904-1930 OR Dr. Joseph Wiener (geb. 1870 in Mommen- heim, Unterelsaß), JTS <> 1934- OR Dr. S. Sapira (gest. 1963) aus Prag Literatur.- Ephraim Schmidt, Geschiedenis van de Joden in Antwerpen, Antwerpen 1963, S. 99-102.

(ANTWERPEN,) Adass Jeschurun, seit 1910 Synagoog van de Russische Poolse Ritus, genaamd Machsiké Hadas <> 1884 Gründung <> 1884- N. Z. Ullman <> 1912- M. Rottenburg aus Wadowitz, Polen

(ANTWERPEN,) Synagogue israélite du rite portugais <> 1898 Gründung <> 1898- Chaïm Misra- hi

(ANTWERPEN,) Schomre Hadas <> 1920 Gründung <> 1920- M. A. Amiel aus Grajow, Litauen

BRÜSSEL [Bruxelles] Consistoire central <> 1832-1839 Dr. Eliakim Carmoly (geb. 1802 in Sulz, Elsaß, gest. 1875 in Fft./M.), alias Goschel David Behr <> 1834-1866 Dr. Henri Loeb (geb. 1805 in Ungstein, Bayern, gest. 13. Jan 1890 in Saint-Gilles-lès-Bruxelles) <> 1866-1879 Elie-Aristide Astruc (geb. 1831 in Bordeaux, gest. 1905), 1851-57 am RS Metz, dann OR Bayonne; wechselt nach Paris <> Abraham Dreyfus <> Armand Bloch (geb. 1861 in Paris), ER 1878-85, zuvor in Toul <> Ernest Ginsburger (geb. 1876 in Héricourt), ER 1894-1900, zuvor in Genf <> 1930- Dr. Joseph Wiener (geb. 13. November 1870 in Mommenheim, Unterelsaß), zuvor OR Antwerpen <> 1945-1957 Dr. S. Ullman, Sohn des Antwerpener Rabbiners 283

EYSDEN (heute zu Maasmechelen, Limburg) <> um 1808 Isaac Calmon (geb. ca. 1753)

GENT <> um 1808 Lazar Polak (geb. ca. 1760)

N I E D E R L A N D E

Status.- Seit der ersten Verfassung über die Stellung der Juden (1619, Holland und Westfriesland) hängen die Aufnahmebedingungen von den Einzelstaaten und Städten ab.- 2. Sept. 1796 Emanzipation und Aufhebung der Gemeindeverfassungen (takkanot).- 12. Sept. 1808 Aschkenasisches Zentralkonsis- torium im "Batavischen Königreich" Louis Napoléons.- Juli 1810 Französische Annexion, 14. Juli 1812 Schaffung von vier regionalen Konsistorien, die dem ZK in Paris unterstellt sind: Amsterdam für das Dept. Zuiderzee (24.395 Juden), Rotterdam für die Départements Bouches du Rhin, Bouches de l'Escaut, Bouches de la Meuse und Deux Nethes (6.942 Juden), Zwolle für die Départements Issel supérieur, Bouches de l'Issel und Lippe (3.435 Juden), Leeuwarden für die Départements Ems Occidental, Frise und Bouches du Weser (3.303 Juden).- Restauration mit der Verord. vom 26. Feb. 1814, Auflösg. der Konsistorien.- Weitere Bestimmungen über die Wahl von Provinzial-Oberrabbinern (1815), Gemeinde- autorität (1821), Rabbinerqualifikation (1825), Rabbinerseminare (1836 aschken., 1839 sephard.).- Erst 1870 schließen sich die Aschkenasim der Niederlande zur "Nederlandsch Israelitisch Kerkgenootschap" zusammen. Juristische Literatur.- Verordeningen voor het Israëlitisch Kerkgenootschap binnen het Koningrijk der Nederlanden, I, 1814-1821, Den Haag 1822. Historische Literatur.- H. J. Koenen, Geschiedenis der Joden in Nederland, Utrecht 1843.- Jaap Mei- jer, Erfenis der Emancipatie. Het Nederlandse jodendom in de eerste helft van de 19e eeuw, Haarlem 1963.- Mozes Heiman Gans, Memorboek. Platenatlas van het leven der Joden in Nederland van de Middeleeuwen tot 1940, Baarn 1971; engl.: Memorbook. History of Dutch Jewry from the Renaissance to 1940, Baarn 1977.- Joseph Michman, "The Conflicts Between Orthodox and Enlightened Jews and the Governmental Decision of February 26, 1814", SR 15 (1981), S. 20-36.- Ders., "De stichting van het Opperconsistorie (1808), een keerpunt in de geschiedenis van de Nederlandse Joden", SR 18 (1984), S. 41-60, 143-158.- "The Influence of German Jewry on the Jews of Holland in the 19th Century" (hebr.), MTYH 4 (1984), S. 27-66.- Ders., "The Impact of German-Jewish Modernization on Dutch Jewry", in Jacob Katz (Hrsg.), Toward Modernity. The European Jewish Model, New Brunswick und Oxford 1987, S. 171-187.- Jozeph Michman, Hartog Beem und Dan Michman (Hrsg.), Pinkas. Geschiedenis van de joodse gemeenschap in Nederland, Ede 1992.- Hanna Blok und Devorah Hersch, Bibliografie over het Jodendom en Israel voor het Nederlandse taalgebied, Löwen 1992.- Jozeph Michman, Dutch Jewry During the Emancipation Period 1787-1815. Gothic Turrets on a Corinthian Building, Amsterdam 1995.- Rena Fuks-Mansfeld, "Moeizame aanpassing (1814-1870)", in: J. H. C. Blom, R. G. Fuks-Mans- feld und I. Schöffer (Hrsg.), Geschiedenis van de Joden in Nederland, Amsterdam 1995, S. 207-243.- M. L. Dodde, "Joods onderwijs in Nederland 1815-1940", in: Hetty Berg (Hrsg.), De Gelykstaat der Jo- den. Inburgering van een minderheid, Joods Historisch Museum Amsterdam 1996.

ALMELO Prov. Overijssel <> bis 1874 Anschel Oppenheimer (geb. 1807 in Vreden, Westf., gest. 1874 in Almelo) 284

Literatur.- Helena Poppers, De Joden in Overijssel van hunne vestiging tot 1814, Utrecht 1926 [BNP J 7605a].- Gans, Memorboek, S. 506.

AMSTERDAM (1849: 22.426 Asch. 2.747 Sef.; 1889 49.946 Asch. 4.533 Sef.), Oberrabbinat der "Hoog-Duitse Gemeente", Landesrabbinat für die Prov. Holland <> 1707 Saul von Krakau, der Ahn- herr der späteren Rabbinerdynastie Löwenstamm, wird nach A. berufen, doch stirbt auf dem Wege in Glogau. <> 1708-1709 Arje Juda Kalisch (gest. 1708), Begründer der Jeschiwa Saadat Bachurim. <> bis 1714 Zwi-Hirsch b. Jacob Aschkenasi, gen. "Chacham Zwi", aus Altona. Nach Konflikt mit Nehe- mia Hayon abge setzt. <> 1716-1730 Abraham-Juda ben Jost Liebmann gen. Berlin (gest. 1730), zu- vor Rb. in Halberstadt <> 1735-1740 Elasar aus Brody (gest. 1741 in Safed) <> 1740-1755 Arje-Löb Löwenstamm (gest. 1755), Sohn des Saul von Krakau, Schwiegersohn des Haham-Zwi, beherbergt sei- nen aus Altona vertriebenen Schwager Jakob Emden. Errichtet 1740 ein Bet-Midrasch. <> 1755-1790 Saul Löwenstamm (geb. 1717 in Rzeszow/Polen, gest. 19. Juni 1790), Sohn des Vorgenannten. Rb. in Lokaczy/Wolh., und Dubno. <> 1793-1815 Jakob-Moses Löwenstamm (geb. 1747 in Dubno, gest. 27. März 1815), Sohn des Vorgenannten; Konflikt 1797 mit Reformgemeinde "Adat Jeschurun" (als Rabb. fungiert der schwed. Proselyt Aron-Moses-Isaak Graanboom alias Israel Ger, gest. 1807). <> 1815-1838 Samuel b. Issaschar-Berisch Berenstein (geb. 1773 in Hannover, gest. 1838 in Amsterdam), sein Schwiegersohn <> 1838-1874 lange Vakanz des Oberrabbinats. Das Bet-Din umfaßt während dieser Zeit Issaschar-Berisch Berenstein (1808-1893), den Sohn des Vorgenannten, der 1848 nach Den Haag wechselt, A. J. Susan (gest. 1861), Jakob Mozes Content (1818-1898, Schullehrer) und J. S. Hirsch (gest. 1870) gefolgt von J. D. Wijnkoop (ab Jan. 1871). Angesehene Autoritäten der Amsterdamer Or- thodoxie sind außerdem Salomon Rubens (gest. 1857) sowie die Gebrüder Lehren aus Mannheim: Hirschel (1784-1853), Meir (1793-1861) und Akiba (1795-1876). <> 1875-1911 Dr. Josef Hirsch Dün- ner (geb. 1833 in Krakau, gest. 1911) <> 1917-1934 Abraham b. Samson Onderwijzer (geb. 1862 in Muiden b. Amsterdam, gest. 1934), Schüler Dünners am Seminar; seit 1888 Dajan. Siehe S. Seelig- mann, Opperrabbijn Onderwijzer in de lijst van zijn tijd, Amsterdam 1935; Aharon Schuster, "hrb 'brhm SmSwn 'wndrwyyzr - xyyw wp`lw", MTJH 4 (1984), S. 67-101. Literatur.- Jaap Meijer, "Moeder in Israël": een geschiedenis van het Amsterdamse Asjkenazische Jodendom, Harlem 1964.- J. Brilleman, “Rabbijnen te Amsterdam“, in: Harm den Boer et al. (Hrsg.), Een gulden kleinood: Liber amicorum aan David Goudsmid, Amsterdam 1991, S. 71-92.

(AMSTERDAM,) Reformgemeinde Schochre Hada`at 1856-1860 Prediger Dr. Isaac Löw Chronik (geb. 1825 in Posen, gest. 1. Okt. 1886 in Berlin)

DEN HAAG ['s Gravenhage] Hoog-Duitse Gemeente <> 1748-1785 Saul Halevi, Schwiegersohn des Arje-Löb Löwenstamm <> 1785-1807 Löb b. Matthias Meseritz <> 1808-1842 Josef Asser Leh- mans "Rabbi Lemmel" (geb. 1766 in Amsterdam, gest. 9. Jan. 1842) <> 1842-1845 Emanuel S. Löwen- stamm (1807-1845) <> 1848-1893 Issaschar Berisch Berenstein "Rabbi Beer" (geb. 1808 in Leeuwar- den, gest. 16. Dez. 1893), mütterlicherseits Enkel von J.-M. Löwenstamm. <> 1895- Tobias Tal Literatur.- D. S. van Zuiden, De Hoogduitse Joden in 's Gravenhage, Den Haag 1913.- Sigmund Se- ligmann, Het geestelijk leven in de Hoogduitsche Joodsche Gemeente te ‘s-Gravenhage, Den Haag 1914 [BNP 8° UBr 2998].- Gans, Memorboek, S. 439 (Löwenstamm).- L. B. van Crefeld, Haagse rabbi- jnen. Drie eeuwen geestelijke leiding, Zutphen 1995. 285

GRONINGEN 1815 Oberrabbinat für die Prov. Groningen (bis 1822 auch für Friesland) <> 1802- 1807 Samuel Berenstein (geb. 1773 in Hannover, gest. 1838 in Amsterdam) <> bis 1809 Moses Arje Schreiber (1739-1809); cf. Heppner/Herzberg, S. 951 Anm. <> 1810 zu Leeuwarden <> 1813-1821 Ab- raham Izak Tiktiehn, gen. van Deen (gest. 1821) aus Kopenhagen, war zuvor Gegenrabbiner gegen Berenstein <> bis 1849 Salomon Jozeph Rozenbach (Rosenberg?) <> zwischenzeitlich zu Leeuwarden <> 1852-1860 Dr. Jakob Moses Rosenberg (geb. in Düsseldorf, gest. 1867 in Fft./M.) Literatur.- Gans, Memorboek, S. 479 (Rosenberg).

LEEUWARDEN 1812 Oberrabbinat für die Prov. Friesland (bis 1815 auch für Drenthe und Gronin- gen) <> Jechiel Arie Leib Löwenstamm <> 1808-1815 Samuel Berisch Berenstein (geb. 1773 in Hannover, gest. 1838 in Amsterdam) <> 1815-1822 zu Groningen <> 1822-1836 Joachim Leib Leeu- wenstam (gest. 1836), zuvor in Lissa <> 1840-1884 Benedikt-Baruch b. Naftali Halevi Dusnus (geb. 1811 in Den Haag, gest. 1886), Reformgegner, veröffentlicht twrt qn'wt, 1845. <> 1886-1895 L. Wagenaar, zuvor am Ned.-Isr. Seminarium in Amsterdam <> 1895-1899 Dr. T. Lewenstein, wechselt nach Kopenhagen <> 1900-1918 Samuel Azaria Rudelsheim (gest. 1918) Literatur.- H. Beem, De joden van Leeuwarden. Geschiedenis van een Joods cultuurcentrum, Assem 1974.- Gans, Memorboek, S. 461 (Dusnus).

MAASTRICHT Oberrabbinat für die Prov. Limburg (die 1839 dem Dt. Bund beitritt) <> um 1808 Judas Sauel (geb. ca. 1748) <> 1809 dem Kons. Krefeld unterstellt <> 1815 Schaffung des Limburger ORts, das bis 1830 auch für Luxemburg und Lüttich zuständig ist <> 1815- Bezalel Levi <> 1819- B. L. Glogauer <> 1853-1860 Salomon Cohn (geb. 31.3.1822 in Zülz, Oberschles., gest. 22. Sept. 1902 in Breslau), Enkel des bgdy khwnh <> 1860-1904 Dr. Louis Landsberg (geb. 1825 in Unruhstadt, Posen, gest. 1904) <> 1907 dem Oberrabbinat von Noord-Brabant (S. Heertjes) angeschlossen Literatur.- Reglement voor de Nederlandsch-Israëlitische Hoofd-Synagoge te Maastricht, 1836.- R. C. Hekker, "Zeven eeuwen joods leven in Limburg", Neerlands volksleven 2 (1970), S. 52-93.- Scola Ju- daeorum: De joden in Limburg en hun synagogen, Maastricht 1967.

MEPPEL 1853 Oberrabbinat für die Prov. Drenthe <> 1849-1888 Jeremias Hillesum (1820-1888) Literatur.- Gans, Memorboek, S. 473.

MIDDELBURG <> Anfg. 19. Jh. Josua, siehe M. S. Kohn, Bigdē Kehunnāh, Bl. 28v.

NIMWEGEN [Nijmegen], 1881 ARNHEIM [Arnhem] Oberrabbinat für die Prov. Gelderland <> 1804-1822 Izak-Seeligman Sulzbach, aus Sulzbach in Deutschland <> 1834-1876 Jakob Lehmans (geb. 1807 in Amsterdam, gest.-1876), Sohn des OR Den Haag; in Arnheim wirkt der Reformprediger Israel Waterman <> 1881-1895 Tobias Tal; sein Sohn wird 1918 OR Utrecht <> 1895-1910 Lion Wagenaar, zuvor in Leeuwarden <> 1918-1941 Joël Vredenburch Literatur.- JE II 131.- Weinberg, Oberpfalz, Bd. V, S. 35-36.- Gans, Memorboek, S. 511 (Sulzbach), 512 (Lehmans), 493 (Arnheim).

PARAMARIBO Rabbinat der Kolonie Surinam <> 1858-1864 Mozes Juda Lewenstein Literatur.- Gans, Memorboek, S. 555. 286

ROTTERDAM <> 1781-1809 Leibusch b. Chaim Breslau (Berenstein) "Pne Arje" (geb. 1741 in Breslau, gest. 22. Apr. 1809 in Rotterdam) <> 1813-1833 Jakob Elias Zwi b. Katriel aus Leeuwarden <> 1834-1845 Menachem Mendel b. Chaim Leeuwenstam <> 1850-1870 Dr. Joseph Isaaksohn (geb. 1815 in Filehne, Posen, gest. 1885 in Hamburg) <> um 1879 Dr. B. S. Bernstein <> 1885-1928 Dr. Bernard Löbel Ritter (geb. 1855 in Reinersdorf, Preußen, gest. 1936 in Antwerpen), vom RS Berlin <> 1930-1943 Aron Issaschar Davids (1895-1945), zuvor Rb. in Friesland Literatur.- Gans, Memorboek, S. 440 (Isaaksohn), 443 (Ritter).

UTRECHT, 1814 AMERSFOORT, 1917 UTRECHT Oberrabbinat für die Prov. Utrecht <> 1810 Löb Glogau <> 1847-1856 Leib Schöps Schaap (1813-1859) <> bis 1905 Chaim J. Hurwitz, übt das Amt mehr als sechzig Jahre lang aus. Literatur.- Gans, Memorboek, S. 491 (Schaap).

(UTRECHT,) Utrechter Stadtrabbinat <> 1875- Eliezer S. Hofien

ZWOLLE 1810 Konsistorium, 1814 Oberrabbinat für die Prov. Overijssel (bis 1853 auch für Dren- the) <> 1802-1806 Moses Joel Nasch <> 1808-1846 Hartog (Hartwig) Josua Hertzveld (geb. 1781 in Glogau, gest. 1846), Kultusreformern <> 1852-1882 Dr. Jacob Fränkel (geb. 1814 in Pommern, gest. 1882) <> 1902-1941 Samuel Juda Hirsch (geb. 1872 in Amsterdam, gest. 11. Aug. 1941), NIS Literatur.- Gans, Memorboek, S. 499 (Hertzveld), 500 (Fränkel).- Jaap Hagedoorn, "Trouwe herder van Overijssel: Samuel Juda Hirsch (1872-1941), opperrabbijn", in J. van Gelderen, Fragmenten. Joods leven in Zwolle, Kampen 1985, S. 17-19.

G R O S S B R I T A N N I E N

Status.- 1290-1656 Ansiedlungsverbot.- 1692 erste aschken. Synagoge in London.- 1702 gesamtbri- tisches sephard. ORt. ("Haham"); seit dem 18. Jh. eigenes ORt der Aschkenasim ("Chief Rabbi").- Den Provinzgemeinden werden seitens des Chief Rabbi nur Kultusbeamte ("Reverends" oder "Ministers") zu- gestanden, deren Berufsprofil eher an dem der Kantoren und anglikanischer Pfarrer orientiert ist.- Mit- te des 19. Jhs. entstehen Reformgemeinden in London (1841), Manchester (1856) und Bradford.- In den Kolonien erhalten Sydney und Kapstadt Rabbinate.- Durch Immigration nach 1881 Aufstieg weiterer Gemeinden v. a. in Leeds und Birmingham. Juristische Literatur.- H. S. Q. Henriques, The Jews and the English Law, London 1908.- Abraham Gilam, The Emancipation of the Jews in England, 1830-1860, New York 1982. Historische Literatur.- James Picciotta, Sketches of Anglo-Jewish History, 1875; Neuausg. hrsg. v. Israel Finestein, London, 1956.- Albert M. Hyamson, History of the Jews in England, London 1908.- Lucien Wolf, Essays in Jewish History, hrsg. v. Cecil Roth, London 1934.- Cecil Roth, History of the Jews in England, 1941; 3. Aufl. Oxford 1964.- Vivian D. Lipman, A Social History of the Jews in England, 1850-1950, London 1954.- Walter M. Schwab, "Some Aspects of the Relationship between the German and the Anglo-Jewish Communities", LBIYB 2 (1957), S. 166ff. Vor allem über Rabbiner.- C. C. 287

Aronsfield, "German Jews in Victorian England", LBIYB 7 (1962), S. 312-329.- Julius Gould und Shaul Esh (Hrsg.), Jewish Life in Modern Britain, London 1964.- Michael Goulston, "The Status of the Anglo- Jewish Rabbinate 1840-1914", The Jewish Journal of Sociology 10,1 (1968), S. 55-82.- Bernard Homa, Orthodoxy in Anglo-Jewry 1880-1940, London 1969.- Salmond S. Levin (Hrsg.), A Century of Anglo- Jewish Life 1870-1970, London 1970.- Julius Jung, Champions of Orthodoxy, London 1974.- Todd G. Endelman, The Jews of Georgian England, 1714-1830: Tradition and Change in a Liberal Society, Philadelphia 1979.- Eugene C. Black, The Social Politics of Anglo-Jewry 1880-1920, Oxford 1988.

BELFAST <> 1870-1897 Dr. Joachim Joseph Chotzner (geb. 11.5.1842 in Krakau), JTS, wechselt nach Ramsgate

BIRMINGHAM <> bis 1849 Morris Jacob Raphall (geb. 1798 in Stockholm, gest. 1868 in New York), prom. in Erlangen

BRISTOL <> um 1879 Dr. Chajim B. Berlin

LIVERPOOL Prins-David-Gemeinde <> um 1873 Dr. Wilhelm Stern, zuvor in Linz <> 1891- Sa- muel Friedberg (geb. 1862 in Portsmouth), 1886 Rb. in Newcastle, s. Wininger II 231.

LONDON Chief Rabbi <> 1757-1764 Hirschel Lewin (geb. 1721 in Rzeszow, Galizien, gest. 25. Aug. 1800 in Berlin) <> 1765-1792 Tewele Schiff "Leschon Hazahav" (geb. in Frankfurt a. M., gest. 1792) <> 1802-1842 Salomon Herschell (geb. 1762 in London, gest. 31. Okt. 1842), Sohn von Hirschel Lewin, kommt als Kind 1764 nach Halberstadt, studiert in Polen, Dajan in Prenzlau. In seinen letzten Jahren Abspaltung der Liberalen. <> 1845-1890 Dr. Nathan Marcus Adler (geb. 1803 in Hannover, gest. 26. Jan. 1890 in Brighton), zuvor in Hannover <> 1891-1911 Dr. Hermann Adler (geb. 1839 in Hannover, gest. 1911 in London), Sohn des Vorgenannten. <> 1913- Dr. Joseph H. Hertz. Literatur.- C. Duschinsky, The Rabbinate of the Great Synagogue of London, Oxford 1921.- Steven Singer, Orthodox Judaism in Early Victorian London 1840-1853, PhD Yeshiva University 1981.- Steven Singer, "The Anglo-Jewish Ministry in Early Victorian London", Modern Judaism 5,3 (1985), S. 279- 299.- Geoffrey Alderman, “The Chief Rabbinate: an Excursion into Myth Myking“, Judaism Today 3 (1995-1996), S. 36-41.- Aubrey Morris Newman, “The Office of Chief Rabbi: a Very English Institution“, in: Nigel Aston (Hrsg.), Religious Change in Europe 1650-1914. Essays for John McManners, Oxford 1997, S. 299-307.

(LONDON,) Reformgemeinde Burton Street <> 1841 gegründet <> -1892 Prediger Albert Löwy (geb. 1816 in Mährisch-Aussee), mit David W. Marks

MANCHESTER <> 1851-1860 Dr. Salomon Schiller-Szinessy (geb. 1820 in Altofen, Ungarn, gest. 1890 in Manchester), legt das Amt nieder <> 1860-1873 Dr. Gustav Gottheil (geb. 28.5.1827 in Pinne, Posen, gest. 15. April 1903 in New York) <> 1877- Laurence Mark Simmons (geb. 1851 in London, gest. 5. April 1900 in Manchester), JTS <> Ende 19. Jh. Dr. Berendt Salomon (geb. 1847 in Kopenha- gen), RS Berlin 288

D Ä N E M A R K

Status.- Das Kopenhagener Bet-Din, zuständig für 1.830 Juden, hat 1787 einen Oberrabbiner, einen Unterrabbiner, zwei Beisitzer (Hartvig, S. 175) Historische Literatur.- J. Salomon und J. Fischer, Mindesskrift i Anledning af Hundredeaardagen for Anordningen af 29. Marts 1814, Kopenhagen 1914.- Tidskrift for jødisk Historie og Literatur, 3 Jahr- gänge, Kopenhagen 1917-1925.- Benjamin Baslav, De danske Jøders historie, Kopenhagen 1932.- Mi- chael Hartwig, Jøderne i Danmark i tiden 1600-1800, Kopenhagen 1951.- Ved 150-Aardagen for Anord- ningen af 29. Marts 1814, Kopenhagen 1964.- Per Katz, Jøderne i Denmark i det 17. århundrede, Ko- penhagen 1981.- Harald Jørgensen (Hsrg.), Indenfor murene. Jødisk liv i Danmark 1684-1984, Kopen- hagen 1984.- "Jøderne i Danmark", in Gunnar Broberg et al. (hrsg.), Judiskt liv i Norden, Uppsala 1988, S. 27-38. Archiv.- Rigsarkivet, Rigsdagsgården 9, DK-1218 København.

FREDERICIA <> 1755-1773 Moses Isaac <> bis 1792 Marcus Levy aus Lissa, tritt nach Streitig- keiten zurück Literatur.- Hartvig, S. 181f.

KOPENHAGEN [København] einziges Rabbinat <> bis 1736 Israel Ber <> 1736-1775 Hirsch Sa- muel Levy aus Kalisch <> 1778-1793 Gedalia b. Arje Levin (gest. 1793) <> 1793-1827 Abraham b. Gedalia (geb. 5513, gest. 18. Heschwan 5588 [1827]), Sohn des Vorgenannten, zuvor Rb. in Gnesen <> 1828-1891 Dr. Abraham Alexander Wolff (geb. 1801 in Darmstadt, gest. 1891) <> bis 1902 Prof. Dr. David Simonsen (geb. 1853, gest. 15. Juni 1932) <> M. Friediger <> 1910-1919 Dr. Max Schornstein (geb. 1870 in Tachau, Böhmen, gest. 1949 in Tel-Aviv), seit 1906 zweiter Rabbiner <> 1947-1969 Dr. Marcus Melchior (geb. 1897 in Friedericia, gest. 1969 in Kopenhagen). Archiv.-- Københavns Stadsarkiv, Rådhuset, DK-1599 København.

S C H W E D E N

Literatur.- Hugo Valentin, Judarnas historia i Sverige, Stockholm 1924; mit Urkunder till Judarnas historia i Sverige, Stockholm 1924.

GÖTEBORG <> 1837-1857 Dr. Carl Heinemann (geb. 1802 in Sandersleben, Anhalt, gest. 1868), zuvor Lehrer in Stettin. <> 1857-1899 Dr. Moritz Wolff (geb. 1824 in Meseritz, Posen, gest. 19. März 1904), zuvor in Kulm <> 1899-1920 Dr. Carl Koch (geb. 1865 in Lembach, Elsaß, gest. 7. Sept. 1920), JTS, zuvor in Barmen <> 1920-1954 Dr. Hermann Löb (geb. 1884 in Bruchsal), zuvor in Berlin-Char- lottenburg Literatur.- Göteborgs mosaiska församling 1780-1955, Göteborg 1955, S. 33, 77-79, 97-98, 103.- Naima Thankus (Hrsg.), Mosaiska församlingen i Göteborg 200 år. 1780-1980, Göteborg 1980. 289

STOCKHOLM 1783 schwedisches Oberrabbinat <> 1780- Levin Hirsch Levi, aus Strelitz <> 1832- Loeb Seligmann <> 1859- Dr. Ludwig Lewysohn (geb. 1819 in Schwersenz, Posen, gest. 26. März 1901) <> 1883-1914 Dr. Gottlieb Klein (geb. 1852 in Homona, Slowakei, gest. 1914), vom RS Berlin und HWdJ; zuvor in Elbing. Liberal. <> 1914-1948 Dr. Marcus Ehrenpreis (geb. 1869 in Lem- berg, gest. 1951), zuvor in Sofia. Literatur.- Kurt Wilhelm, "Benjamin Szold and the Rabbinical Post in Stockholm in 1858", Historia Judaica 15 (1953), S. 49-58.

B U R G E N L A N D

Bevor die deutschsprachige Region 1921 zur Republik Österreich kam, gehörte sie zu den drei unga - rischen Komitaten Wieselburg [Moson, seit 1939 Mosonmagyaróvár], Ödenburg [Sopron] und Stein- amanger [Szombathely]. Die Juden in den "Sieben Gemeinden" (Schewa Kehillot) von Deutschkreuz, Eisenstadt, Frauenkirchen, Kittsee, Kobersdorf, Lackenbach und Mattersdorf sowie in den kleineren Or- ten Rechnitz, Güssing, Schlaining und Gattendorf bilden zeitweise einen administrativ-rechtlichen Ver- band mit Zentrum in Eisenstadt. Sie gehörten politisch seit 1622 zum Schutz der Esterházy, die ihnen 1694 Schutzbriefe ausstellen. Literatur.- L. Moses, "Inschriften und Urkunden aus den Sieben-Gemeinden, III: Übersicht über die Rabbinate in den Schewa Kehillot", JJLG 19 (1928), S. 203-210; Hugo Gold, Gedenkbuch der unterge- gangenen Judengemeinden des Burgenlandes, Tel Aviv 1970.

DEUTSCHKREUZ [Német-Keresztúr, hebr. Zelem] <> 1751-1782 Aron Löb b. Josua Chalfan (Hamburger) aus Prag (gest. 21. Juni 1782) <> 1791-1806 Joab b. Jeremia Rosenbaum Mattersdorf "Schaare Bina" (gest. in Szanto); Dajanim Meir Freuder (gest. 11. Jan. 1839), Israel Lipschitz <> 1797- 1834 Mosche Levi Glogau (gest. 15. Okt. 1834) <> um 1840-1891 Menachem Katz gen. Wanfried (gest. 24. Feb. 1891) aus Proßnitz, Mähren, Schwiegersohn von Elasar Kalir <> bis 1906 Dr. David Friedmann (gest. 26. Feb. 1906), Schwiegersohn des Vorgenannten <> bis 1912 Elieser David Grün- wald <> bis 1923 Jakob Jecheskel Grünwald <> 1923- Josef Elimelech Kohn, zuvor in Zsadány und Bonyhád Literatur.- Gold, Burgenland, S. 61: Talmudschule in Deutschkreutz; durchschnittlich 30 Männer im Alter von 15-25 Jahren reisen im Herbst aus Ungarn, Polen, Böhmen usw. an und bleiben über zwei Jah - re in der Gemeinde. Die Lehre wird vom Ortsrabbiner und einem weiteren Lehrer versehen.- Shlomo Spitzer, Die jüdische Gemeinde von Deutschkreuz, Wien 1995, S. 67-133: "Die Rabbiner".

EISENSTADT [Kismarton] <> bis 1789 Ascher b. Juda Zelka Lemmel <> bis 1818 Jechiel Mi- chael <> Vertretung durch die Dajanim Rafael Glogau und Leman Herzog. <> 1822-1841 Isaak Moses Perls (geb. in Ungarisch-Brod, Mähren, gest. das.), wechselt nach Bonyhad <> 1843-1864 Wolf Auster- litz <> 1851-1869 Dr. Israel Hildesheimer, begründet 1851 eine Jeschiwa. <> 1870-1909 Salomon Kutna aus Kaposvár, übernahm die Leitung der Jeschiwa nach Hildesheimers Weggang <> 1911-1919 Dr. Hermann Klein <> 1924-1931 Karl Klein <> 1931-1938 Markus Schlesinger 290

Literatur.- Markbreiter, Beiträge zur Geschichte der Juden in Eisenstadt.- Fürst, Sitten und Gebräu- che einer Judengasse.- Bernhard Wachstein, Die Inschriften des alten Judenfriedhofs in Eisenstadt, 2 Bde. Wien 1912-1917.- Ders., Urkunden und Akten zur Geschichte der Juden in Eisenstadt, Wien 1922.- Gold, Burgenland, S. 23 "Die Rabbiner von Eisenstadt".

FRAUENKIRCHEN [Baldogasszony] <> -1787 Aron Mosche b. Kalonymus Freistadt (gest. 1787) <> 1788-1790 Efraim b. Mordechai aus Zülz <> David Deutsch aus Kittsee <> Schalom Charif Ull- mann (geb. in Fürth, gest. 1825 in Lackenbach), war 1793 nach Ungarn gekommen <> bis 1826 David Heschel Horowitz (geb. in Frankfurt, gest. 1826), Sohn des Frankfurter OR Hirsch Horowitz <> bis 1833 Jizchak Fränkel aus Schoßburg (gest. 1833) <> Dajan und Lehrer Jehuda Friedmann, Schwie- gersohn von David Horowitz <> David Schäfer (gest. in Palästina), Schwiegersohn von David Horowitz <> bis 1861 Israel b. Mosche Löwy (gest. 1861) <> Moses Pserhofer (gest. 27. Sept. 1836), aus Kanis- za <> bis 1869 Abraham Aron Pserhofer (gest. 1869), Sohn des Vorgenannten <> Mordechai Pser- hofer, Sohn des Vorgenannten, wirkte 18 Jahre lang <> Jakob-Koppel b. Juda Friedmann (geb. 1831 in Frauenkirchen) <> Israel Jizchak Aron Landsberg (gest. in Großwardein) <> um 1897 Simon Löwy

KITTSEE [Köpcseny] <> 1762- Menachem b. Mordechai Deutsch (gest. 1785 in Palanka) <> bis 1821 Zwi Hirsch Broda (gest. 16. Dez. 1821) aus Ungarisch-Brod in Mähren <> Salman Bonyhad (gest. 1848 in Preßburg) <> bis 1847 RV Mendel Kohn (gest. 3. April 1847), Schüler von Ezechiel Landau in Prag <> 1847 Juda-Löb Popper (gest. 25. Elul 1847 in Wien) <> bis 1887 Meir Abeles (gest. 23. Aug. 1887) <> Zwi Perles

KOBERSDORF <> bis 1791 Samuel Chaim (gest. 13. Dez. 1791) <> Eliakim Götz Königsberg (gest. 1840 in Körmend) <> Abraham David Rubenstein, Schüler Sofers, wechselt nach Kadelburg [Oroszvár] <> bis 1850 David Alt (gest. 5. Apr. 1850), aus Eibnitz (Eiwanowitz) in Mähren <> 1851- 1874 Abraham Zwebner gen. Schog [Ipolyság] (gest. 1876 in Jerusalem) <> bis 1898 Lazar Wolf Alt (gest. 7. Apr. 1898) <> 1898 Dajan Mosche König (gest. 10. März 1914) <> 1898- Moses Lipschitz

LACKENBACH [Lakompak] <> bis 1770 Benjamin b. Meir Asch (gest. 11. April 1770) aus Unga- risch-Brod, Mähren, Sohn des Maharam-Asch <> bis 1808 Schlomo-Salman Lipschitz (gest. 13. Juni 1808) aus Krakau <> bis 1825 Schalom Charif Ullmann (geb. in Fürth, gest. 16. Adar 1825) <> bis 1849 Abraham Ullmann (gest. 1849), Sohn des Vorgenannten <> bis 1907 David Ullmann (gest. 1907), Sohn des Vorgenannten <> Juda Cohen Kraus

MATTERSDORF [Nagymarton; seit 1924 Mattersburg] <> bis 1782 Samuel b. Nathan Schotten gen. Frankfurter (gest. 1782) <> Bunem Güns, Bruder des Akiba Eger ( JJLG1904; Lewin, Lissa, S. 262; Heppner und Herzberg, S. 573), zuvor in Krotoschin und Rogasen ... <> um 1897 B. Ehrenfeld, RA Ga- briel Müller Literatur.- Max Grünwald, “Mattersdorf: Das Rabbinat“, Jahrbuch für jüdische Volkskunde 1924/25, S. 424-438.

RECHNITZ [Rohoucz] <> 1858-1869 Meyer Zipser (geb. 1815 in Balassa-Gyarmat, gest. 1869) 291

VI. DEUTSCHSPRACHIGE GEMEINDEN IN OSTEUROPA UND DEN USA

Die Übernahme deutsch-jüdischer Kulturelemente war in den osteuropäischen Gemeinden einer schmalen Oberschicht vorbehalten und ging regelmäßig mit deren Verstädterung, Verbürgerlichung und religiösen Liberalisierung einher. Entsprechend selten kam es vor, daß alteingesessene Gemeinden zu dem in Deutschland vorgelebten Modell des liberalen oder neuorthodoxen Rabbinats und dessen Aus- drucksform übergingen. Die deutschsprachigen Rabbinate waren also stets Neugründungen, sei es im südwestlichen Ungarn oder in der ehemaligen österreichischen Militärgrenze durch die Neuansiedlung in den bis 1840 der jüdischen Niederlassung verschlossenen Städten, im übrigen Osteuropa durch die Gründung großstädtischer Reformgemeinden an der Seite der altorthodoxen Mehrheit und im Konflikt mit dieser. In den beiden Fällen ist die Germanisierung des Kultus nur eine Übergangsphase zu der mit den nationalen Revolutionen von 1861 (Polen) und 1867 (Ungarn) sowie mit der Russifizierung im Za- renreich nach 1875 verstärkten Anpassung an die Sprachen der Bevölkerungsmehrheit. Der Gebrauch des Deutschen hielt sich dort, wo die bodenständigen Sprachen erst mit Verzögerung kulturelle und politische Leitbilder schufen (Slowakei, Balkan).

U N G A R N

Bevölkerung.- 1845 lebten in Ungarn ca. 255.000 Juden. Status.- 1768 gab es in ganz Ungarn ca. 40 Rabbinate, darunter abgesehen von den Burgenlandge- meinden insbesondere Preßburg, Aszod, Miskolz, Alt-Ofen, Freistadtl a. d. Waag, Batorkesz, Hunsdorf, Karoly, Waag-Neustadtl, Paks, Balassagyarmat, Setschin, etc.; siehe Jekutiel Jehuda Grünwald, lpny Sty m'wt Snh, 'w twldwt hrb '. q. wzmnw, New York 1952, S. 15f.- Der Preßburger Oberrb. Akiba Eger d. Ä. schrieb damals in seinen Responsen: "Seit meiner Ankunft hier im Königreich Ungarn ist mir aufgefal- len, daß dieses Land so verdorben und verkommen ist wegen all derer, die ein Rabbineramt ausüben wollen, aber ihr Lebtag kein Licht gesehen haben, denn ihrer sind so viele, daß es mir fast scheint daß jeder, 'der merkt, daß ihn sein Instinkt überwindet', in dieses Land kommt, 'sich in schwarze Kleider hüllt und tut, was sein Herz begehrt'" (zit. ebd., S. 17).- 1783: die josephinische Systematica gentis Ju- daicae resolutio berechtigt die Juden u. a. zum Besuch aller Schulen.- 2. Dez. 1790 Judengesetz des Reichstags hält an den josephinischen Reformen fest.- 1826 Plan von Aaron Chorin zu einem ungar. Konsistorium nach französischen Vorbild.- 1832 Das Reglement der Pester jüd. Gemeinde macht dem Rabbiner (ebenso wie dem Prediger) ein abgeschlossenes Philosophiestudium zur Pflicht.- Mit der Ver- fassung von 1840, Art. 29, werden die bis dahin bestehenden Niederlassungsverbote bzw. -beschränkun - gen für Juden in den kgl. Freistädten aufgehoben.- AZJ 1845, S. 76 zählt in Ungarn vier deutschsprachi- ge Gemeinden in den ehem. Freistädten auf: Eperjes, Pest, Arad und Groß-Kanizsa.- Sommer 1846 hält Dr. Rockenstein in Kaschau die erste jüd. Predigt in ungarischer Sprache.- Die AZJ 1848, S. 311, 381f. behauptet, die Juden in Ungarn sprächen "durchweg deutsch".- 1859 wird die Jeschiwa in Preßburg als Landesrabbinerschule anerkannt, zugleich werden die unter der Reaktion bei den Juden vorgenommenen Beschlagnahmungen in eine Stiftung für die Gründung eines Budapester Rabbinerseminars umgewan- delt.- 1862 Beginn der Magyarisierungspolitik.- 1867 bürgerliche Emanzipation.- 1868 Einberufung des 292

"Landes-Kongresses der Israeliten in Ungarn und Siebenbürgen" führt zur Spaltung zwischen Liberalen und Orthodoxen.- 1870 dispensiert das Parlament die letzteren von der Annahme des Einheitsstatuts; 1871 wird auf ministerielle Order die Gründung orthodoxer Austrittsgemeinden auch ohne vorherigen Anmeldung erlaubt.- 1877 entsteht die Pester Landesrabbinerschule nach Breslauer Muster.

Gesamtüberblick der Rabbinate beim Stand um 1900 Nach: Ch. D. Lippe, "Adress-Anzeiger, enthaltend: Ein lexicalisch geordnetes Schema der Adressen von Rabbinen, Predigern [etc.] aus fast allen Welttheilen", in: Lippe, Bibliographisches Lexicon der ge- sammten jüdischen und theologisch-rabbinischen Literatur der Gegenwart, Neue Serie: erster Band, Wien 1899. Ausbildungsstätten: ∆ = LRS Budapest, * = JTS Breslau,  = RS Berlin, Ø = ITL Wien Aufteilung nach den heutigen Staaten KROATIEN [heutige Grenzen]: Agram [Zagreb] (Dr. H. Jacoby; 1900 ∆Dr. Gábor Schwarz), Belovar [Bjelovar] (S. D. Tauber, vorm. in Jassy und Tarnopol), Brod a. d. Sava (Saul Stern), Daruvar (RV Ign. Gross), Djakovár (Dr. Marcus Ehrenpreis), Essek [Osijek] (ºDr. Armin Kaminka), Fiume [Rijeka] (M. A. Goldstein; 1899 ∆Dr. Josef Farkas), Ilok (Pinkas Steiner), Karlstadt [Karlovac] (1897 ∆ØDr. Gábor Schwarz), Kopreinitz [Koprivnica] (BR Josef Herlinger; Simon Hessel), Kroatisch-Kreuz [Krizevci] (Dr. Max Engel), Kutina (David Gross), Ludberg (Benjamin Wolf), Nasce (Samuel Winter), Pakrac (RV Ig- naz Schlang und E. Schönblum), Pozega (RV Moses Schwarz), Semlin (RV Jacob Feldbauer), Sissek [Si- sak] (RV Nathan Hirn; 1900 * Dr. Uscher Bretholz), Valpo (RV Moritz Salomon), Virovitica (1894 Dr. Heinrich Ezechiel Kaufmann), Vukovar (weil. Dr. Joseph Enoch; 1893 ∆Dr. Julius Diamant) ÖSTERREICH [heutige Grenzen]: Deutschkreutz [Némét-Keresztúr] (Dr. David Friedman), Eisen- stadt (OR und Rosch-Jeschiwa Salomon Kutna), Frauenkirchen [Baldogasszony] (OR Simon Löwy), Kobersdorf (Lazar Alt; 1898 Moses Lipschütz), Lackenbach (David Ullmann), Mattersdorf [Nagy-Mar- ton] (B. Ehrenfeld, RA Gabriel Müller), Schlaining [Szalónaváros] (Jonas Heinrich) RUMÄNIEN [heutige Grenzen]: Bánffy-Hunyad (Farkas Goldberger), Bistritz [Besztercze, Bistrita] (Salomon Ullmann), Borsa (Israel Waldman), Bözöd-Ujfalu (Hirsch Izsak), Broos [Szászváros] (1898 ∆Dr. Jenö Rosenblüh), Buzias (Adolf Steiner), Csaki-Gorbó (Salomon David), Dées [Dej] (Moses Panéth), Déva (OR Sam.-Diosi Vezél; Fïlop Wesel, vorm. in Torda und Stampfen), Dicsö-Szent-Márton (Max Marton; Martin Miska), Er-Mihályfalva (Moses Schönfeld), Facset (Ignatz L. Steiner), Fogaras (Dr. Sam. Alex. Jordan), Großwardein [Nagy-Várad, Oradea] (1882 *Dr. Alexander Kohut; 1890 ∆Dr. Leopold Kecskemeti; Moritz Fuchs), Györgyö-Tölgyes (2. Elias Jacob), Hermannstadt [Nagy-Szeben, Si- biu] (OR Armin Horowitz), Hidalmás (A. S. Panéth), Klausenburg [Kolozsvár, Cluj] (OR Moses Glaser; Dr. Meisel; 1891 ∆Dr. Mathias Eisler; Vereinsrabb. Wolfgang Stein), Kraszna (OR Bernat Lichten- stein), Kronstadt [Brassó, Brasov] (Dr. Ludwig Rosenbaum), Lugos [Lugoj] (Dr. Simon Handler, vorm. in Kaschau), Magyar-Lápos (Károly Schwarz), Maros-Ujvár (OR Ezechiel Panéth), Mediasch [Medgyes] (David Bäumel), Moldau [Szepsi] (Salomon Beutum), Nádas (RV Julius Müller), Nagy-Somkút (Isak Keller), Nagy-Szalonta [Salonta] (Josef Fried), Nagy-Szent-Miklós (Nathan Vogel), Petroseny (RV Josef Leitner), Schässburg [Segesvár, Sighisoara] (Jacob Glück), Simánd (∆Dr. Julius Neumann), Szamos- Ujvár (OR Josef Kohn), Székelyhid (Albert Reichenberger), Szilágy-Cseh (Salomon Klein), Szilágy- Nagyfalu (OR Emanuel Rosenberg), Szilágy-Somlyó (Moses Rosenbaum), Szinjér-Váralya (Jecheskel Benedikt), Tasnád (Salomon Rosenberg, mit Jeschiwa), Temesvár [Timisoara] (ºDr. Moritz Löwy; 1890 ∆Dr. Berthold Kohlbach), Vajda-Hunyád (Salomon Krausz) SERBIEN [heutige Grenzen]: Ada (Jakob Prager), [Groß-]Becskerek [Zrenjanin] (Dr. David Oppen- heimer, gest. 1876; Dr. Moritz Klein), Bezdan (Adolph Blitz), Maria-Theresiopel [Szabadka, Subotica] 293

(Dr. M. L. Kutna; Dr. Josef Klein; 1900 ∆Dr. Josef Farkas; 1902 Dr. Bernhard Singer), Mohol (Josef H. Grün), Nagy-Kikinda (1889 ∆Dr. Moritz Rosenstein), Némét-Palánka (Emanuel Deutsch), Neusatz [Ujvidék, Novi Sad] (Dr. Aron Ignaz Süss), O-Kanisza (1891 ∆Dr. Eduard Rosenberg), Pancsova (Dr. Adolph Kelemen), Topolya [Backa Topola] (Dr. Heinrich Goldfahn), Török-Becse (Salomon Klein; Phil- ipp Pollak), Werschetz [Vrsac] ( ]Dr. Adolph Sidon), Zenta (Salomon Klein), Zombor [Sombor] (Dr. Mi- chael Fischer) SLOWAKEI [heutige Grenzen]: Alsó-Kubin (OR Jenö Horowitz; Bernhard Steinhard), Altbisztricz [O-Besztercze] (Marcus Reichhard), Bartfeld [Bártfa] (Moses Halberstam), Berzewice (Israel Braun), Breznóbánya (Wilhelm Kohn), Cséjte (Adolph Lippa), Csusz (Sussmann Wolf Sofer; Victor Sussmann), Duna-Szerdahely (A. S. Aszud), Felsö-Szvidnik (Moses Baum), Freistadtl [Galgocz] (Josef L. Rosen- feld), Gairing [Gájár] (RV Leopold Stern), Gálszecs (J. B. Reinitz), Garam-Szent-Kereszt (RV Adolf Ty- roler), Groß-Steffelsdorf [Rima-Szombat] (Leo S. Singer), Hanusfalu (Eduard Deutsch), Holics (Herman Pollach), Homonna [Humenné] (David Salzer), Ipolyság (OR Julius Grossmann), Jabloncza (RV Moritz Weiss), Joka (M. M. Benedikt), Kaschau [Kosice] (OR Kalman Lieberman; 1896 OR ∆Dr. Josef Klein, vorm. in Szabadka; 1894 ∆Dr. Simon Handler), Käsmark [Kezmarok] (Abraham Grünberg), Király-Hel- mecz (Josef Wald), Kis-Szeben (Efroim Sofer), Kolta (OR Mayer Reichhard), Komorn [Komárom, Komárno] (S. Steinberger), Kurima (Abraham Schönfeld), Lemes (Nathan Bein), Liptó-Rosenberg (Emanuel Elsass), Liptó-Szent-Miklós (Wilhelm Singer), Losoncz (Dr. Salomon Spira), Malaczka (Saul Hornstein; Dr. Moritz Lewin), Modern [Modor] (A. B. Singer), Nagy-Berezna (Salomon Schreiber), Nagy-Ida (Hermann Reichmann), Nagy-Megyer (Hermann Weiss), Nagy-Mihály (weil. Aron Grünberg), Nagy-Surány (Herman Weisz; RA Aron Weiss), Nagy-Tapolcsány (OR Ph. Schlesinger), Neuhäusel [Er- sek-Ujvár] (Dr. Zsigmond Richter; Sigmund Rosenbaum), Neusohl [Besztercze-Bánya, Banská Bystrica] (Emil Lenke; 1896 ∆Dr. Manó Lenke), Neutra [Nyitra, Nitra] (OR Moses Katz; Prediger Dr. Max Him- mel), O-Gyala [O-Gyallu] (Ignatz Deutsch), Pöstyén [Piest'any] (Josef Ungar), Preßburg [Pozsony, Bra- tislava] (Bernhard Schreiber, auch Leiter der Jeschiwa; RA weil. Israel Isser Steinschneider), Preßburg "Fortschrittsgemeinde" (Dr. Julius David, gest. 9. Juli 1898; Dr. Samuel Funk, vorm. in Sarajewo), Pri- vigye (ØDr. Armin Abeles), Rajecz (RV A. L. Deutsch), Rima-Szécs (Mór Grünfeld), St. Georgen (Samu Rosenbaum), St. Johann (Ignatz Böhm RV), Siebenlinden [Héthars] (Moses Margarethen), Sillein [Zsol- na] (Dr. Ad. Hönig; 1898 ∆Dr. David Friedmann, vorm. in Szegedin und in Német-Keresztur), Stamp- fen (BR M. Herzog, vorm. in Déva), Szenitz (J. L. Marmorstein), Szered (M. M. Pscherhofer), Szinna (BR Samuel Krausz), Trentschin [Trencin] (Dr. Moritz Diamant), Trentschin-Báan (Moritz Reich), Tur- dossin (Moses Salomon), Turócs-Szent-Márton [Martin] (1896 ∆Dr. Moritz Schwarz), Tyrnau [Nagy- Szombat, Trnava] (Max Stein, vorm. in Török-Szent-Miklós), Varanno [Vranov] (Samu Wechsler), Ver- bó [Vrbové] (Koppel Blau RV; Beer Duschinsky, vorm. in Námesto), Verebély [Vráble] (Franz Baum; S. B. Schwarzstein, vorm. in Devecser), Vittencz (Isak Frischman), Vörösvár (Jacob Baum), Waag-Neu- stadl [Vág-Ujhely, Nové Mesto] (Dr. Armin Mandl), Wallendorf [Szepes Olaszi] (P. Singer), Wartburg [Szempcz] (Isak Breznitz), Zboró [Zborov] (Moses Weiss; RA David Schlüssel) SLOWENIEN [heutige Grenzen]: Alsó-Lendva (1894 ∆Dr. Anton Rudolfer), Bellatincz (Adolf Gold- mann), Csakathurn [Csáktornya] (J. Schwarz), Mura-Szombat (Adolf Goldmann; 1897 ∆Dr. Josef Frank) UKRAINE [heutige Grenzen]: Bilke (OR Israel Maier), Huszt (OR Moses Grünwald), Munkács [Mukachevo] (RV Moses Spitzer), Szerednye (Salomon Adler), Tecsö (Eber Rosenberg), Ungvár [Uzhgo- rod] (OR Lazar Löw) UNGARN [heutige Grenzen]: Abony (1889 ∆Dr. Béla Vajda, vorm. in Nagy-Atad; 1901 ∆Dr. Naftáli Blumgrund), Ajka (Bernát Glück), Alba-Irsa (Sigmund Büchler), Bácz-Kula (1895 ∆Dr. Béla Krishá- ber), Balassa-Gyarmat (OR Josef Deutsch), Balatonfö-Kajar (Jacob Herzog), Balaton-Füred (Abr. 294

Pollak), Balkány (Abraham Reinitz), Baranya-Szent-Lörinz (S. L. Grossmann), Battonya (David Engel), Békés (Leopold Schäffer), Békés-Csaba (E. H. Kohn), Berczel (Gerson Goldberger), Berettyó-Ujfalu (Abraham Blum), Bodrog-Keresztur (Moses Schlesinger), Bonyhád (Tobias Rosenthal), Bököny (Moses Gross), Boldogasszony (Simon Löwy), Budapest (Dr. Moritz Kayserling; Stadtrabbiner * Dr. Samuel Kohn; 1892 ∆Dr. Julius Weißburg; 1897 ∆Dr. Max Weiß; grad. Rabbiner: Dr. Isidor Engelsman, Dr. Mór Fenyes), Budapest: Ofen ( ]Dr. Raphael Goldberg, gest. 1901; ∆Dr. Bertalan Edelstein), Budapest: Alt- ofen (OR J. Adler, RA P. E. Österreicher), Budapest: Landesrabbinerschule ( ]Dr. Wilhelm Bacher), Bu- dapest: Schomre Hadath (weil. Chaim Sofer), Buda-Szent-Mihály (Juda Grünfeld), Cegléd (∆Dr. Josef Feldmann), Csongrád (Martin Büchler), Csorna (Wolf Kohn), Csurgó (1898 ∆Dr. Gyula Velesz), Debre- cen (Wilhelm Krausz), Derecske (Josef Léb Sofer), Duna-Földvár (BR ∆Dr. Samu Pártos), Duna-Pentele (RV Ignatz Steiner), Ercsi (Simon Hallas), Fegyvernek (Hermann Klein), Fehér-Gyarmat (Abraham Jun- greis), Földes (Emmanuel Stern), Fünfkirchen [Pécs] (ºDr. Armin Perls, vorm. in Kecskemét und Kaschau), Gödöllö (Dr. Josef Klein), Gran [Esztergom] (Dr. Israel Weiss), Gyömöre (Simche Pollak), Gyöngyös (L. H. Feigel; RA Josef Schwarz), Györk [Raab?] (Imre Fischer), Györ-Szent-Márton (Marcus Fried), Hajdu-Dorog (Wolf Czitron), Hajdu-Nánás (OR Philipp Schreiber, RA Benzion Halbert), Halmaj (Elias Klein; RV Martin Rothstein), Hatvan (1896 ∆Dr. Wilhelm [Vilmos] Adler), Hernád-Vécse (Ign. Friedmann), Izsák (RV Sigmund Stern), Jankovácz (Julius Kraus), Jánosháza (OR Rudolph Kohn; OR Marcus Reichenfeld), Kalocsa (BR Josef Wolf), Kaposvár (1887 ∆Dr. Manó Herzog), Karczag (BR Sala- mon Schück), Kecskemét (1891 ∆Dr. Jószef Bárány), Kemecse (Abraham Glück), Keszthely (1897 ∆Dr. Alexander [Sándor] Büchler), Kis-Kun-Félegyháza (Elias Adler), Kis-Kun-Halas (Michael Herschko- witz), Kis-Ujszállás (Josef Weiss), Körmend (Dr. Max Ehrlich), Köszeg (Dr. Marcus Wiener, vorm. in Mindszend), Lovas-Berény (Jacob Taub), Mágocs (Josef Lebowicz), Makó (1898 ∆Dr. Armin Kecs- keméti), Marczali (∆Dr. Josef Klein; 1896 RV Salo Weiss), Máté-Szalka (Moritz Grünbaum), Mezö- Csáth (Josef Altmann; Michael Goldberger), Mezö-Túr (Michael Goldberger), Miskolcz (OR Mayer Ro- senfeld; ung. Prediger Dr. Salomon Spira, vorm. in Losoncz), Mohács (∆Dr. Armin Flesch), Mór (Pin- kas Büchler), Moson-Magyaróvár (RV Josl Löwinger), Nagy-Atád (1894 ∆Dr. Franz Löwy), Nagy-Kálló (Bernét Benedikt), Nagy-Kanizsa (∆Dr. Eduard Neumann), Nagy-Tétény (Rudolph Ungar), Nemes- Szalók (Moses Link), Nyiregyháza (Karl Friedmann; 1904 ∆Dr. Jakab Silberfeld), Nyir-Mada (S. Brach), Onod (BR M. Schück), Orosháza (1896 ∆Dr. Mathias Rubinstein), Pasca (A. Dunaiz), Paks (OR Sussmann Elieser Sofer), Pápa (M. Roth, vorm. in Eperjes), Pásztó (OR David Büchler), Pécsi-Ujfalu (Naftali Sofer), Pétervására (Samuel Reinitz), Püspök-Ladany (Josef Rosenberg), Rajka (Josef Schlesin- ger), Sájó Szent Péter (Joachim Fried), Salgó-Tarján (Miklos Deutsch), Sárbogárd (Ign. Löwy), Sárvár (M. L. Engel), Sátor-Alja-Ujhely (OR Kalman Weiss, vorm. in Karlsburg), Siklós (Dr. Aron Roth; 1899 ∆Dr. Dezsö Klein), Sopron [Ödenburg] (1894 ∆Dr. Max Pollak), Steinamanger [Szombathely] (Marcus Kornfein; 1892 ∆ ]Dr. Béla Bernstein), Stuhlweißenburg [Székesfehérvar] (Gottlieb Fischer; 1888 ∆Dr. Jakob Steinherz), Stuhlweißenburg [orthod.] (Berachje Schück), Szabad-Szállás (Sussmann Sofer), Szécsény (Salomon Müller, vorm. in Csálrendek), Szegedin (ºDr. Immanuel Löw; 2. ∆Dr. Adolf Löwin- ger), Széghalom [Neuhäusel] (Leopold Landesberg), Szekszárd (1892 ∆Dr. Simon Ungar), Szendrö (Si- mon Sofer), Szent-Endre (RV Ignaz Weinberg), Szentes (Dr. J. Klein, vorm. in Klausenburg; 1896 ∆Dr. Armin Hoffer; 1903 ∆Dr. Gyula Friedmann), Szent-Gotthárd (Alex Friedländer RV), Szerencs (P. Billic- zer), Szigetvár (1889 ∆Dr. Hermann Kohn), Szikszó (Saul Ehrenfeld), Szilas-Balhás (Albert Klein), Szoboszló (Salomon Katz), Szolnok [Jâsz-Nagy-Kun-Szolnok] (1887 * Dr. Ignaz Friedlieber; 1898 ∆Dr. Kornél Heves), Tapolcza (1894 ∆Dr. Bernát Singer), Tass (U. J. Fried RV), Tata-Tóváros (Marcus Hand- ler), Teth-Szent-Kut (M. Friedmann), Tisza-Bö (David Braunfeld), Tisza-Földvár (Hermann Rosenfeld), Tisza-Füred (Moritz Sofer), Tokaj (S. Moskowitz), Tolna (Joachim Breuer RV), Török-Szent-Miklós (Dr. Moritz Weisz), Udvary (Jacob Fried[mann?]; 1891 Jakob Berger), Ujpest (1897 ∆ ]Dr. Ludwig Ve- netianer), Vár-Palota (BR Abraham Singer), Vasvár (Leopold Berger; 1902 ∆Dr. Ignaz Hirschler), Ver- 295

pelét (Mór Tanenbaum), Vértes (Jacob Kaltman), Vesprim [Veszprém] (OR Dr. Arnold Klein, vorm. in Zsolna), Waitzen [Vacz] (RV Jacob Bender), Zala-Egerszeg (Israel Engelsmann), Zsámbék (Joachim Fleischmann) unidentifiziert: Batorkész (Israel Reich), Becsko (S. H. Stricker; RV Salomon Hochberger), Felsö- Abrany (Ascher Csech), Felsö-Hahot (Endre Deutsch), Hunfalu (Samuel Rosenberg), Kadlburg (Juda Sofer), Kapolcz (RV Moritz Weiss), Megyer (David Beumel), Mikolcz (Samuel Fischer), Nagy-Számbo- krét (Mór Neumann), Oszlány (Armin Reich), Sebes-Kelemes (Leopold Jules), Sók-Szelöcze (A. L. Trutzer), Tejfalu (Bernhard Fischer)

AGRAM [Zagrab, kroat. Zagreb] <> 1831 erstes Bethaus <> bis 1840 Aron Palota <> 1843-1851 Dr. Moses-Moritz Goldmann, vom RS Padua, führt 1846 die deutsche Predigt ein, was die Spaltung der Ge meinde provoziert. Konvertierte später zum Christentum. <> 1851-1858 Leopold Rockenstein <> um 1861 Jacob Eisner <> 1867-1925 Dr. Hosea Jacobi (geb. in Preußen, gest. 1925) <> 1928- Dr. Gavro Schwarz (geb. 1872 in Ungarn)

ARAD <> 1789-1844 Aron Chorin (geb. 1766 in Mähren, gest. 1844), erster fortschrittlicher Rabbi- ner Ungarns <> ab 1844 Jakob Steinhardt (geb. 1817 in Mako, Ungarn, gest. 2. Feb. 1885), gilt zu An- fang seiner Amtszeit als der einzige ung. Rabbiner, der das Judentum ungarisch und deutsch in der Pres- se zu vertreten vermöge (INJ 1846, S. 49) <> ab 1885 Alexander Rosenberg, zuvor in Kaposvár

BAJA <> 1854-1885 Moses Nascher (gest. 1885), aus Holleschau, Mähren

BUDAPEST Altofen [Buda]: bis 1831 und 1871-1900 Sitz des Oberrabbinats <> 1789-1831 OR Moses Münz (ca. 1750-1831) aus Brody <> 1831 OR Hirschel Heller, zuvor Rb. in Bonyhad, stirbt nach sechs Monaten. <> Das Ofener Rabbinat bleibt vierzig Jahre lang vakant. <> 1871-1900 OR Rafa- el Goldberg <> 1901-1941 zwei OR Arnold Kiss und Berthold Edelstein, seit 1927 Emmerich Beno- schofsky.

(BUDAPEST,) Pest: 1836-1867 und nach 1905 Sitz des Oberrabbinats <> 1795-96 Wolf Boskowitz (1740-1818), erster Rabbiner von Pest <> 1799-1826 Israel Wahrmann (geb. 1755, gest. 24. Juni 1826), mit den Dajanim ("Stellvertretern") Simon Oppenheim (1753-1851) und Moses Kunitzer (gest. 2. Feb. 1837), gefolgt von Esriel Brill (gest. 1853) <> 1836-1857 OR Löb Schwab (geb. 1794 in Kromau, Mähren, gest. 3. Apr. 1857), zuvor in Proßnitz, predigt sowohl in der Synagoge als im "Kultu- stempel", mit Unterrabbinern Samuel Löw Brill (1814-1897) und Juda Wahrmann (gest. 1868, Mitarbei- ter am Ben-Chananja). <> 1859-1867 OR Dr. Wolf-Alois (Benjamin-Zeev) Meisel (geb. 1815 in Roth- Janowitz, Böhmen, gest. 30. Nov. 1867), zuvor in Stettin, predigt deutsch. <> 1867-1897 Rosch-Bet-Din Samuel Löw Brill (1814-1897), mit Dr. Samuel Kohn als ungarischem und seit 1870 Dr. Moritz-Mey- er Kayserling (geb. 1829 in Hannover, gest. 21. Apr. 1905) als deutschem Prediger. <> 1901- Rosch Bet-Din Moses Feldmann, zuvor in Galantha <> 1905-1920 OR Dr. Samuel Kohn (geb. 21.9.1841 in Baja, Ungarn, gest. 10. März 1920), Dozent an der LRS. Als Kohns Hilfsrabbiner und Nachfolger amtie- ren: 1. 1895- Julius Weißburg, 1909-1930 Miksa Weisz und 1930-1945 Ferenc Hevesi. 2. 1905-1944 Sa- lom-Juda Fischer 3. 1905-1944 Simon Hevesi (geb. 23.3.1868 in Aszód, Ungarn, gest. 1943) 4. 1906- 1945 Dr. Sigmund Großmann 296

(BUDAPEST,) Pest: Kultustempel Chorschule <> 1826 Gründung <> ab 1826 Prediger Joseph Bach (1784-1886), predigt deutsch, gemäßigte Reform, 1830 anerkannt; Konflikte mit den Orthodoxen.

(BUDAPEST,) Pest: Reformgemeinde <> 1847 Gründung <> 1847-1849 Ignatz Einhorn (geb. 1825 in Waag-Neustadt, Ungarn, gest. 2. Nov. 1875 in Budapest) <> 1849-1852 Dr. David Einhorn (geb. 10. Nov. 1809 in Diespeck, Bayern, gest. 2. Nov. 1879 in New York) <> 1852 Auflösung auf Regierungsbe- fehl

(BUDAPEST,) Pest: orthodoxe Separatgemeinde "Schomre Hadath" <> 1879-1886 Joachim Schrei- ber (Chaim Sofer) <> 1890-1929 Koppel Reich

(BUDAPEST,) Pest: konservative Synagoge in der Rombachgasse <> 1872- Lazar Pollak (geb. 1822 in Neutra), zuvor in Inowrazlaw <> 1901-1927 Moses Feldmann <> 1908-1923 Elias Adler, aus Altofen <> 1929- Julius Fischer und Simon Hevesi

DJAKOVAR <> 1896-1900 Dr. Marcus Ehrenpreis (geb. 1869 in Lemberg, gest. 1951 in Stock- holm)

EPERJES [slow. Presov] <> 1845-1847 Dr. Salomon Meyer Schiller-Szinessy (geb. 1820 in Alt- ofen, gest. 1890 in Manchester), muß als Parteigänger des ungar. Aufstands fliehen <> M. Roth <> 1860-1913 Dr. Mayer Austerlitz (geb. 1833 in Eisenstadt, gest. 1913)

ESSEG [Eszek, kroat. Osijek] <> 1857-1895 Dr. Samuel Spitzer (geb. in Esseg, gest. 1895 das.), Mitarbeiter am Ben-Chananja <> 1897-1900 Dr. Armand Kaminka (geb. 1866 in Berditschew, Ruß- land, gest. 12. März 1950 in Tel Aviv)

FOGARAS [rum. Fagaras] <> 1855-1863 Löb Silbermann <> 1864-1874 Josef Cohné, liberal, wech- selt nach Budapest <> gegen 1900 Dr. Samuel Alexander Jordan

FÜNFKIRCHEN [Pecs] <> 1803 Gemeindegründung; 1841 erstes Bethaus <> S. Hirschfeld <> 1858-1863 Dr. Jakob Heinrich Hirschfeld (geb. 1819 in Sassin, Ungarn, gest. 6. Okt. 1902 in Wien) <> 1863- Eduard Ehrlich <> 1874-1882 Dr. Alexander Kohut (geb. 1842 in Félegyháza, Ungarn; gest. 25. Mai 1894 in New York) <> 1889-1914 Armin Perls Literatur.- JE IX 570.

GROSS-BECSKEREK [Nagybecskerek, serb. Zrenjanin] <> Dr. Moritz Fein aus St. Georgen. Slo- wakei <> 1857-1876 David Oppenheim (geb. 1816 in Leipnik, Mähren, gest. 21. Okt. 1876 in Wien), Mitarbeiter am Ben-Chananja <> vor 1886 – nach 1897 Dr. Moritz Klein, predigt deutsch (s. Frei- mann-Katalog)

GROSS-KANISCHA [Nagykanizsa] <> 1776-1792 H. Torai <> -1831 Meir Szanto <> 1841-1846 Leopold Löw (geb. 1811 in Czernahora, Mähren, gest. 1875 in Szegedin) <> 1852-1882 Hirsch Bär Fassel (geb. 1802 in Boskowitz, Mähren, gest. 27. Dez. 1883), Mitarbeiter am Ben-Chananja, 1865- 297

1868 mit RA Ludwig Lichtschein, der nach Gran wechselt <> 1883-1918 Dr. Eduard Neumann, LRS <> 1919-1944 E. Winkler, deportiert nach Auschwitz.

GROSSWARDEIN [Nagyvárad, rum. Oradea] Reformgemeinde <> 1869 gegründet <> 1882-1884 Dr. Alexander Kohut (geb. 1842 in Félegyháza, Ungarn; gest. 25. Mai 1894 in New York) <> 1890- Dr. Leopold Kecskeméti

GYULA <> um 1858/59 BR Ignaz Back, Mitarbeiter am Ben-Chananja

JASBERENY <> bis 1861 BR Josef Natonek (geb. 1813 in Kömlöd, Ungarn, gest. 25. Nov. 1892 in Bàtor), Mitarbeiter am Ben-Chananja

HERMANNSTADT [Nagyszeben, rum. Sibiu] <> 1857 erstes Bethaus <> 1890- A. Horowitz

IPOLYSÁG [slow. Šahy] <> 1850-1871 Salomon Deutsch (geb. 1813 in Morwa-Lißko, gest. 20. Jan. 1880 in Neutra), wechselt nach Neutra

KAPOSVAR [Kaposvár] <> 1840 Aufhebung des Ansiedlungsverbots <> 1850 Gemeindegründung <> Dr. Alexander Kohut (geb. 1842 in Félegyháza, Ungarn; gest. 25. Mai 1894 in New York) <> 1853- 1871 Salomon Kuttna (geb. um 1830 in Totis, gest. 1909 in Eisenstadt), wechselt nach Eisenstadt <> bis 1885 Alexander Rosenberg

KARLSBURG [Gyulafehérvár, rum. Alba Iulia] Landesrabbinat des (seit 1867 ungarischen) Ftms. Siebenbürgen <> 1578 Nationalversammlung in Klausenburg legt Karlsburg als einzigen jüd. Handel- sort fest <> 1778-1817 Moses b. Samuel Hallevi Margolioth <> 1818-1823 Menachem b. Josua Mendel <> 1823-1845 Ezechiel b. Joseph Panet (geb. 1783 in Bielitz, gest. 9. April 1845), dem Chasidismus nahestehend <> 1845-1879 Abraham Friedmann

KECSKEMET <> Enoch Ascher Braun <> 1847-1873 Simon Zwi Frischmann <> Armin Perls <> Josef Bárány

KLAUSENBURG [Kolozsvár, rum. Cluj] ---, Kongreßgemeinde <> 1891-1930 Dr. Mathias Eisler (geb. in Sambek, Ungarn), LRS und RS Berlin, Dozent der semitischen Sprachen an der Universität von Klausenburg

KÖRMEND [Komárom] <> bis 1844 Götz Bogdansky (gest. 22. Sept. 1844) <> 1865- Isaak Bogdansk <> Max Mordechai Ehrlich

KULA <> 1852-1860 BR Abraham Hochmuth (geb. 14. Dez. 1816 in Bán, Ungarn, gest. 10. Juni 1889 in Vesprem), Mitarbeiter am Ben-Chananja 298

NEUTRA [slow. Nitra] <> 1871-1880 Salomon Deutsch (geb. 1813 in Morwa-Lißko, gest. 20. Jan. 1880 in Neutra)

ÖDENBURG [Sopron] <> 1840 Aufhebung der Aufenthaltsbeschränkung <> 1868-1872 Lazar Alt <> 1872-1894 Max Elias <> 1894- Max Pollak

PAPA [Pápa] <> 1781-1837 Benjamin-Wolf Kahana Rapoport (geb. 1754 in Nikolsburg, Mähren, gest. 14. April 1837), aus Fürther Familie <> bis 1845 Paul Horwitz (geb. 1795, gest. 24. Feb. 1845) <> 1846-1848 Leopold Löw (geb. 1811 in Czernahora, Mähren, gest. 1875 in Szegedin) <> ... <> 1877- 1890 Dr. Salomon Breuer (geb. 1850 in Neutra, Ungarn, gest. 17. Juli 1926 in Frankfurt/M.) LIT. Isr. Gem. Pápa, Zulässigkeit und Dringlichkeit der Synagogen-Reformen begutachtet von vor- züglichen in- und ausländischen Rabbinen, Wien 1845.

PRESSBURG [Pozsony, slow. ] <> 1730-1756 Moses Lewow, gen. Charif, aus Lemberg <> 1758 Akiba Eger d. Ä. "Mischnat Rabbi Akiba" (geb. 1720 in Halberstadt, gest. 17. Sept. 1758 in Preßburg), seit 1756 RA <> 1759-1762 Isak Halevi Landau (gest. 1762), zuvor in Dukla <> 1764-1789 Meyer Barby "MaHaRaM Barby" (geb. um 1725 in Barby a. d. Elbe, gest. 28. Juli 1789 in Preßburg) <> 1793-1801 Meschullam Eger (geb. in Tysmienica, gest. Herbst 1801) <> 1806-1836 Moses Sofer "Chatam-Sofer" (geb. 24. Sept. 1762 in Frankfurt/M., gest. 3. Okt. 1839 in Preßburg) <> 1839-1871 Samuel-Wolf Sofer "Ketav Sofer", Sohn des Vorgenannten; um 1871 "Subrabbiner" Nathan Wolf Liber <> 1872- Bernhard Schreiber, Enkel des Moses Sofer Literatur.- Hugo Gold, Die Juden und die Judengemeinde Bratislava in Vergangenheit und Gegen- wart, Brünn 1932. Archiv.- Archív hlavného mesta Slovenskej republiky Bratislavy, Primaciálne námestie 2, 81471 Bra- tislava.

(PRESSBURG,) Israelitische Religionsgemeinde ("Fortschrittsgemeinde"; abgespalten aus Protest gegen die Rabbinerwahl 1872) <> 1876-1898 Dr. Julius David (gest. 9. Juli 1898) <> 1898-1912 Dr. Samuel Funk (geb. 1866 in Szölgyén, Ungarn, gest. 31. Mai 1928 in Wien), RS Berlin

STEINAMANGER [Szombathely] <> 1840 Aufhebung des Niederlassungsverbots <> bis 1861 Lud- wig Königsberger <> Leopold Rockenstein <> 1871-1890 Dr. Joseph Salomon Stier (geb. 1843 Waag-Neustadt, gest. Febr. 1919 in Berlin) <> 1892- Dr. Béla Bernstein (geb. 7. Januar 1868 in Varpa- lota, Ungarn, deportiert nach Auschwitz)

STUHLWEISSENBURG [Székesfehérvár] <> bis 1840 Aufhebung des Niederlassungsverbots <> 1842 Gemeindegründung <> bis 1843 David Pillitz <> 1843-1858 Meyer Zipser (geb. 1815 in Ba- lassa-Gyarmat, Ungarn, gest. 1869 in Rechnitz), tritt wegen Konflikten mit den Orthodoxen zurück <> 1859-1861 Dr. Josef Guggenheimer (geb. 1831 in Kriegshaber b. Augsburg, gest. 11. Febr. 1896 in Ko- lin, Böhmen), neuorthodox, tritt wegen Konflikten mit den Liberalen zurück <> 1867-1874 Dr. Alexan- der Kohut (geb. 22. 4. 1842 in Félegyháza, Ungarn; gest. 25. Mai 1894 in New York) <> Längere Va - kanz. <> 1889- Dr. Jacob Steinherz Literatur.- JE XI 573. 299

SZARVAS <> um 1858/59 Straßer, Mitarbeiter am Ben-Chananja

SZEGEDIN [Szeged] <> bis 1849 Prediger Moses Brück (gest. Juli 1849) <> 1850-1875 Leopold Löw (geb. 1811 in Czernahora, Brünner Kreis in Mähren, gest. 1875), Herausgeber des Ben-Chananja <> 1876-1877 Dr. Wilhelm Bacher (geb. 1850 in Liptó Szent Miklos, Ungarn, gest. 1913 in Budapest)

SZENITZ <> 1855-1858 Dr. Jakob Heinrich Hirschfeld (geb. 1819 in Sassin, Ungarn, gest. 6. Okt. 1902 in Wien), wechselt nach Augsburg

TAPOLYA <> um 1858/59 BR Barach, Mitarbeiter am Ben-Chananja

TEMESVAR [Temesvár, rum. Timisoara] ---, liberales Rabbinat <> 1860 Trennung des Rabbinats <> 1863- Dr. Moritz Hirschfeld (geb. 1823 in Schossberg, Slowakei, gest. 13. April 1813 in Wien), zuvor in Groß-Meseritsch, Mähren <> Dr. Mo- ritz Löwy <> Dr. Berthold Kohlbach

VESPRIM [Vesprém] <> 1860-1889 Abraham Hochmuth (geb. 1816 in Banowitz, Slowakei, gest. 10. Juni 1889), Mitarbeiter am Ben-Chananja

WAAG-NEUSTADTL [slow. Nové Mesto nad Váhom] <> Wolf Emrich (gest. 1797) <> 1802- Josef Kuttenplan (Kapp) (geb. 1763 in Holleschau, Mähren, gest. 5. Tamus 1813 in Stampfen, Slowakei) <> Moses Teitelbaum <> 1810-1831 David Deutsch (1755-1831) <> 1834-1845 Eleasar Straßer (geb. 1790 in Ragendorf bei Preßburg, gest. 18. Dez. 1848) <> 1855-1897 Josef Weisse (geb. 1812 in Plu- menau bei Proßnitz in Mähren, gest. 2. Dez. 1897)

WARASDIN [kroat. Varaždin] <> 1853-1864 Salomon Lengsfelder (geb. 1810 in Prag, gest. 14. Okt. 1894 in Reichenau, Böhmen), Mitarbeiter am Ben-Chananja, von der Gemeinde gekündigt <> um 1865-1867 Dr. Salomon Hirsch Sonnenschein (geb. 1839 in Turocszentmárton, Slowakei, gest. 1910 in den USA) <> 1867- vor 1875 Ignaz Grossmann (geb. 1825 in Trentschin, Slowakei, gest. 18. März 1897 in New York)

WERSCHATZ [Versec, serb. Vrsac], Woiwodina <> 1893- Adolf Sidon (geb. 1842 in Tyrnau, Un- garn), JTS

G A L I Z I E N U N D B U K O W I N A

Bevölkerung.- 1845 lebten in Galizien 286.794 Juden. Status. Durch Patent vom 27. Mai 1785 Aufhebung des Lemberger Oberlandesrabbinats; das Juden- patent von 1789 schafft stattdessen 19 "Kreisrabbiner"; ansonsten dürfen nur "Religionsweiser" und 300

Schulsinger angestellt werden. Die Rabbiner werden durch die Gemeinden vorgeschlagen und durch das Gubernium ernannt.- Ein Gesetzesentwurf von 1812, § 34, schlägt vor, die Rabbiner und Religionswei- ser zu Staatsbeamten zu erheben. Am 29. Dez. 1818 forderte die vereinigte Hofkanzlei dieselben Maß- nahmen bzgl. philosophischer Bildung der Rabbiner wie in Böhmen. Das Gubernium spricht sich im Bericht von 1822 für "die Errichtung einer eigenen israelitischen philosophischen Lehranstalt" aus. Am 14. Jan. 1833 gibt das Gubernium jedoch seiner Meinung Ausdruck, es "sei kein Grund vorhanden, aus welchen philosophische Studien von einem Rabbiner zu fordern wären", welche Meinung es 1836 wie- derum ändert. Die Hofkanzlei gibt daraufhin unterm 7. Juli 1841 für die Erlangung philosophischer und pädagogischer Kompetenzen eine Frist bis zum 1. September 1846. Gesamtüberblick der Rabbinate beim Stand um 1900 (Nach: Lippe, Adress-Anzeiger, 1899) BUKOWINA: Bojan (RV Isser Sternhell), Czernowitz (Stadtrabb. Benjamin Weiss und Dr. Joseph Rosenfeld, vorm. in Orosháza), Horazdowitz (Marton Friedman), Kimpolung (BR Raphael Hammer), Kozman (2. Samuel Schächter), Radautz (OR Isak Kunstadt), Sadagura (Juda Leib Landau), Suczawa (OR Dr. Abraham Löwy), Zastawna (Berl Schapira) GALIZIEN: Baligrod (Mendel Rubin), Baranow (Abraham Horowitz), Biala-Lipnik (Dr. Nathan Glaser), Bialykamien (Pinkas Bombach), Biecz (Aron Horowitz), Blazow (Meilech Spira), Bochnia (Sa- lomon Halberstam; RA Meilich Wolf), Bodbrzeze b. Krakau (Maggid Isaak Reuben Orenstein), Bohopo- ly (Israel Eisenstein), Bohorodczany (Feiwel Schreier), Bolechow (Lewi Horowitz; Awner Rainer), Bols- zowce (Majer Gutstein), Borsczow (D. M. Halpern), Brody (Isak Chajes), Brzesko (Tobias Lipschitz), Brzezány (Marcus Schwadron), Brzostek (Meilich Wolkenfeld), Bubowa (Salomon Halberstam), Buczacz (Michael Brimmer), Bukaczowce (Efroim Chamaides), Bukawsko (Majer Spira), Budzanow (Jakob S. Heller), Chozimierz (Aba Joel Weitz; Jacob Kahane), Chrzanow (Naftali Halberstam), Ciesza- now (Schulem Halberstam), Czortkow (OR Moses David Friedmann; Baruch Majer Frisch), Dobromil (Marcus Rymold), Dolina (Juda Hersch Eichenstein), Dynow (Josef Spira; Michal Leiter), Frysztak (Mendel Halberstam), Gliniany (Baruch Baseches), Gologory (Laser Mischel), Gorlice (Baruch Halber- stam), Grodek (Osias Klinger), Grzymalow (RV M. Rufin), Gurhumora (Mendl Babad), Gwozdic (Israel Mates Auerbach), Horodenka (Meilech Aschkenazy), Hussakow (Elias Langenauer), Hussiatyn (Pinkas Horowitz), Jablonow (Blasenstein), Jagielnica (Jacob Reimann), Janox (Josef Katz), Jaroslau (OR Samu- el Waldberg), Jaslo (Josef Hersch Rubin), Jaworow (David Babad), Jezierna (Selig Aptowitzer), Jezierza - ny (Jechiel Pfeiffer), Jazlowiec (Majer Arath), Kalusz (Isak Babad), Kolbuszowe (A. Teitelbaum), Kolo- mea (RA Moses Berkowitz, Osias Silber und Jacob Tumim), Komarno (Markus Glanz), Kopyczynce (Si- mon Rosenberg), Korczima (Samuel Rubin), Kozlow (David Horowitz), Kozowa (Isak Amerand), Kra- kau (vorm. Prediger Dr. Samuel Landau), Kroscienko (Nuchim Baumöhl), Kristynopol (Isak Tumim), Krywce (Simon Herz Weiger), Kulikov (Leib Stuckler), Kutty (Jacob Schorr), Lancut (Mendel Spira), Lemberg (OR Isak Schmelkes; Dajanim Alex Halpern, Uri Salat und Nathan Verkauf; Prediger Dr. Eze- chiel Caro, vorm. in Pilsen; Dr. O. Thon), Leszniow (Jacob Kuten), Lisko (Abr. Chaim Horowitz), Lopa- tin (Moses Berinstein), Lubaszow (Ksiel Schur), Lubycza (Mendel Gottesman), Lymanow (Nathan Gold- berg), Magierow (OR Leibisch Rokach), Majdan (Benzian Horowitz), Mariampol (Fischel Horowitz), Miava (BR Akiba Strasser), Mielec (Naftali Horowitz), Mikulince (Moses Babad), Milowka (Jacob Löwy), Mislenice (Josef Perlman), Monasterzyska (Isak Schorr), Mosciska (Moses Meisel), Mosty-Wiel- ky (Jechiel Mund), Nadworne (Schaje Friedman; RV Jos. Steinberg), Narol (Salomon Reimann), Nawar - ya (Naftali Rokach; Aron Schmelner), Neu-Sandez (Aron Halberstam), Niemerow (Mendel Abend), Obertyn (Mordko Gross), Olesko (Isak Meier), Oleszyce (Abr. Jac. Silberstein), Olpiny (PR M. D. Horo- witz), Oswiecim (Abraham Schnür), Peczenizyn (Gerson Hager), Podgorcze (Simon Frankl), Podhajce (Schulim Lilienfeld), Podkamien (Samuel Nathansohn), Podwoloczyzka (Herschel Babad), Prijluki (Juda Leib Zirelsohn), Probuzna (Abraham J. Horowitz), Pruchnik (OR Ascher Eichenstein), Przemysl (Avigdor Mermelstein; Gedalje Schmelkes), Przemyslany (Schmaje Steinberg), Przeworsk (Ch. Hirsch 301

Aschkenazy), Radomysl (Samuel Engel), Radymno (Abr. Leichtag), Rawaruschka (Berisch Rappaport), Rimanow (Ascher Horowitz), Rohatyn (Meier Glas), Ropczyc (Mendl Mariles), Rozdol (Pinkas Taub), Rozniatow (Abraham Blank), Rudki (Chaim Isak Josefsberg), Rudnik (Hersch Halberstam; D. Teitel- baum), Rybotycze (Osias Spira), Rzepiennik (A. J. Templer), Rzeszow (Chaim Adolf Ellenbogen; Scha- lom Gabel), Sambor (weil. Meier Hirsch Wittmayer; David Rappaport), Sanok (N. J. Dym), Sassow (weil. Mendel Menachem Hager; Moses J. L. Hager), Sedziszow (Abraham Horowitz), Skalitz (Josef Leib Ginzberg), Skola (M. Rothschild), Slatina (RV Ignatz Neumann), Sniatyn (Abraham Mendl Stein- berg), Sokolow (Juda Ungar), Sokolowka (Jacob Halpern), Stanislau (Isaak Horowitz; Anczel Aszkena- ze), Stanislawczyk (Leib Laszezower), Stojanow (Hersch Simpler), Storozynetz (Simche Ginzburg), Strusow (Abraham Babad), Stryi (Isidor Bernfeld; Leib Horowitz), Stryszow (Samuel Horowitz), Strzy- zow (Alter Horowitz), Szczerzec (Abr. Schönblum), Tarka (Nuchem Langerman), Tarnobrzeg (Oscar Horowitz), Tarnopol (Simon Babad, Prediger Dr. Simon Dankowitz), Tarnow (RV Saul Rappaport), Tar- takau (Marc. Efrussi), Tiszolcz (RV Gábor Lederer), Tlumacs (Sam. Margolioth), Tluste (Pinkas Chodo- row), Tokay (Akiba Strasser), Touste (Jacob M. Rubin), Trembowla (Moses Babad), Tuchow (Mendel Leser), Tyrawa Woloske (Isuchor Avigdor), Tysminica (Saul Horowitz), Uhnow (Simon Horschorsky), Ulanow (Chaim Jac. Horowitz), Ulazkowce (Josef Gottesman), Usciebiskupie (Baruch Menzel), Wado- wice (Hirsch Greissman), Warez (Pinkas Eisen), Wielkie-Oczy (Naftali Herz Tumim), Wojnilow (Menachem Gasenbauer), Zabie (Schmaje Steinberg), Zaleszcsyski (M. L. Zausmer), Zalosze (Uscher Kuten), Zator (Abr. Mordcha Guttwisit), Zborau (OR David Kleinhändler), Zloczow (OR Feewel Roha- tyn), Zlotnicki (Fischel Milch), Zmigrod (David Unger), Zolyma (Elia Horowitz), Zurawno (Pinkas Ho- rowitz), Zydaczow (Moses Eichenstein)

BRODY <> 1815 Gründung einer deutschen Schule mit Gottesdiensten

CZERNOWITZ [ukr. Chernivtsi] <> Anfang 20. Jh. OR Dr. Joseph Rosenfeld (geb. 1858 in Gal- gócz, Ungarn), RS Berlin

KRAKAU, Prediger der Deutsch-israelitischen Tempelgemeinde <> 1862 Bau eines eigenen Bet- hauses <> 1861-1863 Isaak Moses <> 1868-1875 Dr. Simon Dankowitz <> Dr. Samuel Landau, vom RS Berlin <> 1899- Dr. Josua Thon, Zionist Literatur.- Hanna Kozińska-Witt, Die Krakauer Jüdische Reformgemeinde 1864-1874, Frankfurt/M. 1999, 312 S.

LEMBERG [ukr. Ľviv; poln. Lwów], deutscher Prediger am "Tempel" der Reformgemeinde, seit 1890 Rabbiner <> 1846-1848 Abraham Kohn (geb. 1807 in Zaluzan/Böhmen, ermordet 1848) <> 1849 Moritz Löwenthal <> bis 1853 Chajes, wechselt nach Kalisch <> 1854 Wahl von Dr. Samuel Adler (geb. 1809 in Worms, gest. 9. Juni 1891 in New York), der eine New Yorker Stelle vorzieht <> 1856- 1863 Dr. Simeon Löb Schwabacher (geb. 1819 in Oberdorf, Württ., gest. 28. Nov. 1888 in Odessa) <> 1863-1889 Dr. Bernhard Löwenstein (geb. 1821 in Meseritz, Posen, gest. 15. März 1889) <> 1890- Dr. Ezechiel Caro (geb. 26. 11. 1844 in Pinne, Posen, gest. 24. Dez. 1915 in Wien), seit 1900 mit dem Oberrabbiner gleichgestellt Literatur.- Dembitzer, Chaim Nathan. Kelilat Jofi: Die Geschichte der Rabbinen der Stadt Lemberg vom Anfang bis auf die Gegenwart (hebr.), Krakau 2 Bde. 1888-1893. 302

(LEMBERG [ukr. Ľviv; poln. Lwów],) Zweiter Prediger am "Tempel" <> 1905- Dr. Samuel Gut- mann, seit 1920 Rabbiner

OŚWIĘCIM <> 1846-1853 Jakob Ezechiel Löwy (geb. 1814 in Hotzenplotz, Öst.-Schlesien, gest. 20. Nov. 1864 in Beuthen), mit deutscher Predigt <> 1856-1857 Dr. Ephraim Israel Blücher (geb. 1813 in Glocksdorf, Mähren, gest. 6. April 1882 in Budapest) <> um 1864 Dr. Kranz

TARNOPOL [ukrain. Ternopiľ], "Tempel für geregelten Gottesdienst" <> 1819 ggr. von dem Lehrer Joseph Perl (gest. 1839) <> Dr. Simon Dankowitz, predigt in polnischer Sprache <> um 1905 Dr. Tau- beles

R U S S L A N D

Bevölkerung.- 1845 lebten in Russisch-Polen 509.197 Juden.

LIBAU, Kurland <> 1880- OR Philipp Klein (geb. 1848 in Bareska b. Neutra, Ungarn), neuortho- dox

ODESSA, "Broder Schul" <> 1840 Gründung <> 1863-1888 Dr. Simeon Löb Schwabacher (geb. 1819 in Oberdorf, Württ., gest. 1888 in Odessa), predigt in deutscher Sprache <> bis 1890 Gurland <> Von der Regierung gegen den Willen der Gemeinde eingesetzte Amtsträger Eichenwald, Pomeranz, Dr. Kreps. LIT. Mikhail Polishchuk, "The 1903 Rabbinical Elections in Odessa", Shvut n. s. 1-2 [17-18] (1995), S. 1-16.

RIGA, liberales Rabbinat <> 1839-1841 Dr. Max Lilienthal (geb. 1815 in München, gest. 1882 in Cincinnati) <> 1843-1863 Abraham Neumann (geb. 1809 in Gerolshofen bei Würzburg, gest. 22. Aug. 1875 in St. Petersburg) <> 1869-1873 Dr. Heymann Reichmann (geb. ca. 1809 in Rimpar bei Würz- burg) <> 1873-1893 A. Pumpyanski <> 1893-1898 S. Pucher <> Dr. Michelsohn Literatur.- Anton Buchholtz, Geschichte der Juden in Riga, Riga 1899.

WARSCHAU, Reformgemeinde <> 1842-1858 Dr. Abraham Meyer Goldschmidt (geb. 1812 in Krotoschin, Posen, gest. 1889 in Leipzig) <> 1858-1862 Dr. Markus Jastrow (geb. 1829 in Rogasen, Posen, gest. 13. Okt. 1903 in Germantown, Penn.) <> Isaac Kramsztyk (geb. 1814, gest. 25. Sept. 1889) <> J. Cylkow <> Samuel Poznanski Literatur.- Rafal Zebrowski, “The Scholarly Tradition in Warsaw‘s Jewish Community in the Nineteenth Century“, in Eleonora Bergman (Hrsg.), Jewish Historical Institute – the First Fifty Years, 1947-1997. Conference Papers, Warschau 1996, S. 21-28. 303

B A L K A N L Ä N D E R

BELGRAD Serbien <> 1886-1894 Dr. Simon Bernfeld (geb. 1860 in Stanislau, Galizien, gest. Febr. 1940 in Berlin), HWJ <> Anfg. 20. Jh. Ignjat Schlang

BUKAREST, Rumänien <> Tempel <> 1867 erbaut; 1874 Auflösung der Gesamtgemeinde <> 1867- 1923 Moritz Beck (geb. 1845 in Pápa, Ungarn, gest. 1923), JTS, seit 1873 mit Eisik Taubes

SARAJEWO Bosnien-Herzegowina <> 1878 österr. Annexion, Gründung der aschenasischen Ge- meinde; 1902 Einweihung der Synagoge <> 1898-1928 Dr. Samuel Wessel (1871-1918) <> Dr. Hinko Urbach Literatur.- JE XI 58.

SOFIA Bulgarien <> 1878 Sezession vom türk. Reich, Errichtung eines bulgarischen ORts <> 1880 Gabriel Almosnino <> Moses Tadjes <> 1893- Moritz Grünwald (geb. 1853 in Ungarisch-Hradisch, Mähren, gest. 10. Juni 1895 in London), JTS <> 1900-1914 Dr. Marcus Ehrenpreis (geb. 1869 in Lemberg, gest. 1951 in Stockholm)

V E R E I N I G T E S T A A T E N V O N A M E R I K A

Entwicklung der jüd. Bevölkerung der USA: 3.000 (1830), 15.000 (1840), 50.000 (1850), 150.000 (1860).

Portugiesisch-jüdische Gemeinden an der Ostküste seit dem 17. Jahrhundert. Im 19. Jahrhundert aschkenasische Zuwanderung aus Deutschland, mehrheitlich aus Bayern (Mitte des Jhs. fünf Achtel der deutschen Juden von New York). Erster ordinierter aschkenasischer Rabbiner ist 1840 Abraham Reiß (Rice) in Baltimore. Die drei deutschen Gemeinden in New York haben seit 1845 einen Rabbiner. Die AZJ 1847, S. 304 berichtet: "Es sind nun drei Rabbinate in den vereinigten Staaten, in New York [Dr. Lilienthal], Albany [Dr. Wise] und New Orleans [Kohlmeyer]". Über das kurzlebige gesamtamerikani - sche Bet-Din siehe AZJ 1847, S. 364; Zusammensetzung aus "Chiefrabbi" Dr. Lilienthal, "Rabbi" Dr. Wise und "Morenu" Dr. Felsenheld. Erste Rabbinerversammlung in Cleveland 1855.- Mit der Zeit wird von den Gemeinden ein starker Druck zur Anglisierung des Gottesdienstes und Pressewesens ausgeübt; Wise, Reminiscences, S. 293: "No one except the women wished to read German". Historische Literatur (Einwanderung). Guido Kisch, In Search of Freedom: American Jews from Czechoslovakia, 1949.- Adolf Kober, Jewish Emigration from Wurttemberg to the United States of America, 1952.- Adolf Kober, "Aspects of the Influence of Jews from Germany on American Spiritual Life of the Nineteenth Century", in Eric Hirshler (Hrsg.), Jews from Germany in the United States, New York 1955, S. 129-146.- Rudolf Glanz, The German Jew in America. An Annotated Bibliography Including Books, Pamphlets and Articles of Special Interest, Cincinnati und New York 1969.- Rudolf 304

Glanz, "The German Jewish Mass Migration, 1820-1880" und "Source Material on the History of Jewish Immigration to the United States, 1800-1880", in: Glanz, Studies in Judaica Americana, 1970.- Jeffrey S. Gurock, American Jewish History. A Bibliographical Guide, o. O. 1983, S. 27-40 "The Era of German Migration (ca. 1840 – ca. 1880)".- Michael A. Meyer, "German-Jewish Identity in Nineteenth Century America", in Jacob Katz (Hrsg.), Toward Modernity. The European Jewish Model, New Bruns- wick und Oxford 1987, S. 247-270.- Fred Hahn, "Jews from the Bohemian Lands in the United States, 1848-1938", in: Eva Schmidt-Hartmann und Stanley B. Winters (Hrsg.), Großbritannien, die USA und die böhmischen Länder, München 1991, S. 31-45.- Cornelia Östreich, "Des rauhen Winters ungeachtet ..." Die Auswanderung Posener Juden nach Amerika im 19. Jahrhundert, Hamburg 1997. Historische Literatur (Rabbinat). Samuel Hulbeart Turner, Biographical Notes on Some of the Most Distinguished Jewish Rabbies, New York 1847.- Bear Leib Friedman, Rabbis of Ancient Times, Rochester 1896.- Jacob Louis Kadushin, Berit Yitshak, Handbuch, New York 1897-98.- Jerome E. Carlin und Saul H. Mendlovitz, "The American Rabbi: A Religious Specialist Responds to Loss of Authority", in: Marshall Sklare (Hrsg.), The Jews. Social Patterns of an American Group, Westport 1958, S. 377- 414.- Murray Polner, Rabbi: The American Experience, New York 1977.- Gilbert S. Rosenthal (Hrsg.), The American Rabbi, New York 1977.- Marc Lee Raphael, Profiles in Americal Judaism. The Reform, Conservative, Orthodox and Reconstructionist Traditions in Historical Perspective, San Francisco 1984.- Abraham J. Karp, “The American Rabbi in Historical Perspective“, in: ders. et al. (Hrsg.), Threescore and Ten: Essays in Honor of Rabbi Seymour J. Cohen, Hoboken, N. J. 1991, S. 353-370.- Karl Richter, “A Refugee Rabbinate“, in: Moses Rischin und Raphael Asher (Hrsg.), The Jewish Legacy and the German Conscience. Essays in Memory of Rabbi Joseph Asher, Berkeley 1991, S. 205-218.- , The Concise Dictionary of American Jewish Biography, 2 Bde. Brooklyn 1994.- Gary Phillip Zola, “Southern Rabbis and the Founding of the First National Association of Rabbis“, Journal of the Central Conference of Americal Rabbis: a Reform Jewish Quarterly 85,4 (1997), S. 353- 372.- Kimmy Kaplan, „In God We Trust. Salaries and Incomes of American Orthodox Rabbis“, American Jewish History 86,1 (1998), p. 77-106. Akten (G).- Siehe Fred Grubel (Hrsg.), Leo Baeck Institute New York. Catalog of the Archival Collections, Tübingen 1990.- A Guide to the Hebrew Manuscript Collection of the Library of the Jewish Theological Seminary of America, 5 Bde. New York 1991.

ALBANY, N. Y., Bet El <> 1846-1854 Isaac Mayer Weiß [Wise] (geb. 29. März 1819 in Steingrub, Böhmen, gest. 1900) <> 1856-1857 Maurice Mayer (geb. 1821 in Dürkheim, gest. 1867 in New York)

(ALBANY, N. Y.,) Anshi Emeth (Ref.) <> 1850 Gemeindegründung durch I. M. Wise <> -1860 El- kan Cohn (geb. 1820 in Kosten, Posen, gest. 1889 in San Francisco) <> Ausschreibung AZJ 1863, S. 342.

BALTIMORE, MD., Nidche Israel oder "Stadt-Schul" (dt. orth.) <> 29. Jan. 1830 Gemeindegrün- dung <> 1840-1849 Abraham Reiß [Rice] (geb. 1802 in Gochsheim, Bayern, gest. 29. Okt. 1862), er- ster ordinierter Rabbiner in den USA, legt das Amt nieder <> 1849-1859 Dr. Heinrich [Henry] Hoch- heimer (geb. 3. Okt. 1818 in Ansbach, gest. 25. Jan. 1912) <> 1859-1861 Bernhard Illoway (geb. 1814 in Kolin, Böhmen, gest. 21. Juni 1871 in Foster's Crossing, USA) <> 1868-1873 Abraham Hofmann <> 1881-1884 Maurice Fluegel <> 1886-1890 A. S. Bettelheim <> 1891- Adolf Guttmacher 305

Literatur.- JE II 479f.- Isaac M. Fein, The Making of an American Jewish Community. The History of Baltimore Jewry from 1773 to 1920, Philadelphia 1971.

(BALTIMORE, MD.,) Har Sinai (dt. ref.) <> Mai 1842 Gemeindegründung, die statutarisch fest- gelegte Vereinssprache ist deutsch (Occident, 1847, S. 564) <> um 1842 Max Sutro <> 1849-1855 Mo- ritz Braun [Brown] aus Bayern <> 1855-1861 Dr. David Einhorn <> 1862-1873 Dr. Salomon Deutsch <> 1874-1876 Jacob Mayer <> 1877-1878 E. G. Hirsch <> 1878-1883 S. Sale <> 1884- 1888 David Philipson <> 1888-1898 Tobias Shanfarber <> 1898- Charles A. Rubenstein

(BALTIMORE, MD.,) Oheb Israel, "Fell's Point Hebrew Friendship Congregation" oder "Pint", später "Eden Street Shul" (orth.) <> 1838/1847 ggr. (1902 aufgelöst) <> 1848-1856 Dr. Aaron Günz- burg aus Böhmen, wechselt 1863 nach Rochester <> 1859-1892 Dr. Henry Hochheimer (geb. 3. Okt. 1818 in Ansbach, gest. 25. Jan. 1912 in Baltimore) <> 1892-1894 W. Willner <> 1894-1896 Clifton H. Levy <> 1896- M. Rosenstein

(BALTIMORE, MD.,) Oheb Schalom <> Sept. 1853 ggr. <> um 1854 Salomon <> 1856-1857 S. M. Landsberg <> 1859 Wahl von Dr. Ludwig Lewysohn, der den Ruf ablehnt <> 1859-1892 Dr. Benjamin Szold <> 1892- William Rosenau

(BALTIMORE, MD.,) Chizuk Emounah (orth.) <> 1871 von Nidche Israel abgespalten <> 1876- Henry W. Schneeberger

(BALTIMORE, MD.,) Shearith Israel (orth.) <> 1876- S. Shaffer

CHARLESTON, S. C., Beth Elohim (port.) <> um 1800 größte Gem. der USA <> 1836-1850 Predi- ger Gustav [Gustavus] Posnanski (geb. 1805 in Storchnest, Posen), ausgebildet in Hamburg Literatur.- Barnett A. Elzas, The Jews of South Carolina, Philadelphia 1905.- Ders., The Reformed Society of Israelites of Charleston, S. C., New York 1916.- Ch. Reznikoff und U. Z. Engelman, The Jews of Charleston, Philadelphia 1950.- James William Hagy, This Happy Land. The Jews of Colonial and Antebellum Charleston, Tuscaloosa, Ala. 1993.

(CHARLESTON, S. C.,) Shearith Israel (ref.) <> 1843 Gemeindegründung <> J. Rosenfeld <> Ausschreibung AZJ 1848, S. 151f. <> 1852-1856 Hazan Moritz [Maurice] Mayer (geb. 1821 in Dürk- heim, gest. 1867 in New York) <> 1866 mit Beth Elohim vereinigt

CHICAGO, ILL., Kehillat Ansche Maarab (Ref.), "Bayerische Schul" <> 3. Nov. 1847 ggr. durch Ein wanderer aus Bayern <> 1848-1853 Ignatz Kunreuther (1811-1884), legt wegen der Reformten- denzen der Gemeinde das Amt nieder <> 1860 Dr. Salomon Friedländer (geb. 1824 in Brilon, Westf., gest. 22. Aug. 1860) <> 1861-1892 Liebmann Adler (geb. 9. Jan. 1812 in Stadtlengsfeld, Thüringen, gest. 29. Jan. 1892) Literatur.- Meites, History of the Jews of Chicago.- Irving Cutler, The Jews of Chicago, Urbana, Ill. 1996. 306

(CHICAGO, ILL.,) Sinai (Ref.) <> 1859 ggr. als "Jüdischer Reformverein in Chicago"; 1861 "Sinai Reform Congregation" <> 1859-1864 Dr. Bernhard Felsenthal (geb. 1822 in Münchweiler bei Kaisers- lautern, gest. 1908), kein ordinierter Rabbiner, sondern Absolvent eines Lehrerseminars <> Ausschrei - bung AZJ 1864, S. 817. <> 1866-1871 Dr. Isaac Chronik (geb. 1825 in Posen, gest. 1. Okt. 1886 in Berlin) <> 1871-1879 Dr. Kaufmann Kohler (geb. 10. Mai 1843 in Fürth, gest. 1926) <> 1880-1923 Dr. Emil G. Hirsch (geb. 1852 in Luxemburg, gest. 1923)

(CHICAGO, ILL.,) Zion, West Chicago (Ref.) <> 1864-1887 Dr. Bernhard Felsenthal (geb. 1822 in Münchweiler bei Kaiserslautern, gest. 1908)

(CHICAGO, ILL.,) B'nai Sholom <> 1891-1904 Aaron Messing (geb. 1843 in der Prov. Posen)

CINCINNATI, OH., Bnai Yeshurun (orth./lib.) <> 1846-1849 Jakob [James] Gutheim (geb. 1817 in Westfalen, gest. 1886 in New Orleans), vom Lehrerseminar in Münster, Autodidakt <> 1849-1856 (?) Isaac Mayer (geb. 1809 im Elsaß) <> 1854-1900 Isaac Mayer Weiß [Wise] (geb. 29. März 1819 in Steingrub, Böhmen, gest. 1900) Literatur.- Jonathan D. Sarna und Nancy H. Klein, The Jews of Cincinnati, Cincinnati 1989.

(CINCINNATI, OH.,) B'nai Israel (lib., polnischer Ritus) <> Ausschreibung AZJ 1855, S. 250. <> 1855-1882 Dr. Max Lilienthal (geb. 1815 in München, gest. 1882)

(CINCINNATI, OH.,) Ahabath Achim <> Isidor Kalisch (geb. 1816 in Krotoschin, Posen, ausgew. 1849, gest. 11. Mai 1886 in Newark, New Jersey)

COLUMBUS, GA. <> bis 1864 kurzzeitig Jakob [James] Gutheim (geb. 1817 in Westfalen, gest. 1886)

CLEVELAND, OH., Anshe Chesed ("Minhag Frankfurt") <> um 1889 Dr. Michael Machol (geb. 1844 in Chodziesen, Posen, stud. 1863-65 am JTS, prom. 1868 in Jena, gest. 26. Aug. 1912 in Denver)

(CLEVELAND, OH.,) Tiferet Israel <> 1850 Gemeindegründung <> 1850-1855 Isidor Kalisch

(Cleveland, OH.,) Bne Jeschurun, ungar. Gem. um 1877 Aaron Hahn (geb. ca. 1847, gest. 25. Nov. 1932)

DETROIT, MI., Beth El <> 1854-1861 Liebmann Adler <> 1869-1871 Dr. Kaufmann Kohler <> Isidor Kalisch (geb. 1816 in Krotoschin, Posen, ausgew. 1849, gest. 11. Mai 1886 in Newark, New Jer- sey) <> 1876-1884 Dr. Heinrich Zirndorf (geb. 1829 in Fürth, gest. 17. Dez. 1893 in Cincinnati)

HARTFORD, CONN. <> 1859-1869 Isaac Mayer (geb. 1809 im Elsaß, gest. 1898 in New York) <> um 1879 Dr. Sal. A. M. Deutsch 307

LOUISVILLE, KY., Adas Israel (lib.) <> Stellenausschreibung AZJ 1857, S. 522. <> 1866-1877 Dr. Levi Kleeberg <> Dr. Ignatz Müller (geb. 1857 in Eperjes, Slowakei, gest. 7. Sept. 1925 in Atlantic City), zuvor in Kalamazoo, Mich., und Des Moines, Io.

MEMPHIS, TENN. Reformgemeinde <> 1860-1871 Simon Tuska (geb. 1835 in Vesprim, Ungarn, gest. 1871), JTS

MOBILE, ALA., Shaare Shomayim <> Mendes da Silva <> 1848- Dr. Julius Eckmann (geb. 1805 in Rawitsch, Posen, gest. 1877)

MONTGOMERY, ALA. <> 1862- kurzzeitig Jakob [James] Gutheim (geb. 1817 in Westfalen, gest. 1886)

NEW HAVEN, CONN., Mishkan Israel (Ref.) <> 1877-1893 Dr. Levi Kleeberg

NEW ORLEANS, LOUISIANA, Nefutzot Yehuda (port.) <> um 1842 Markes, im Hauptberuf Schauspieler und Feuerwehrmann <> um 1847 Kohlmeyer <> 1853-1862 Jakob [James] Gutheim (geb. 1817 in Westfalen, gest. 1886)

(NEW ORLEANS,) Shangarai Hased (Ref.) <> 1849-1853 Jakob [James] Gutheim (geb. 1817 in Westfalen, gest. 1886)

(NEW ORLEANS,) Sinai (Ref.) <> 1864-1886 Jakob [James] Gutheim (geb. 1817 in Westfalen, gest. 1886)

NEW YORK, Bnai Yeshurun (eng. orth.) <> 1839-1847 Samuel Mayer Isaacs (geb. 1804 in Leeu- warden, Niederlande) <> 1849-1868 Morris Jacob Raphall (geb. 1798 in Stockholm, gest. 1868), be- rühmt wegen Kongreßgebet im Januar 1860 und Sklaverei-Rede im Januar 1861 Literatur.- Hyman B. Grinstein, The Rise of the Jewish Community of New York, 1654-1860, Philadelphia 1945.

(NEW YORK,) Ansche Chesed (dt. orth.) <> 1843-1845 Leo Merzbacher (geb. 1809/10 in Fürth, gest. 22. Okt. 1856) <> 1845-1855 Dr. Max Lilienthal (geb. 1815 in München, gest. 1882 in Cincinna- ti), 1847/48 Deutsch-Israelitischer literarischer Verein, 1849 "Verein der Lichtfreunde" <> Ausschrei- bungen AZJ 1855, S. 413; 1860, S. 567;1864, S. 296. <> 1865-1873 Dr. Moses Mielziner (geb. 1828 in Schubin, Posen, gest. 18. Feb. 1903 in Cincinnati) <> 1885-1894 Dr. Alexander Kohut (geb. 1842 in Félegyháza, Ungarn; gest. 25. Mai 1894)

(NEW YORK,) Scha'ar Ha-Schomajim (dt. orth.) <> Zunächst gemeinsames Rt. mit "Ansche Che- sed" <> Ausschreibung AZJ 1865, S. 329 308

(NEW YORK,) Rodeph Schalom (dt. orth.) <> Zunächst gemeinsames Rt. mit "Ansche Chesed" <> Ausschreibung AZJ 1867, S. 53.

(NEW YORK,) Emanu-El (Ref.) <> 1845 Gemeindegründung <> 1845-1856 Leo Merzbacher (geb. 1809/10 in Fürth, gest. 22. Okt. 1856) <> 1857-1874 Dr. Samuel Adler (geb. 1809 in Worms, gest. 9. Juni 1891) <> 1875-1899 Dr. Gustav Gottheil (geb. 1827 in Pinne, Posen, gest. 15. April 1903)

(NEW YORK,) Shaaray Tefila (orth.), von Bnai Jeshurun abgespalten <> 1847- Samuel Mayer Isaacs (geb. 1804 in Leeuwarden, Niederlande)

(NEW YORK,) Shearith Israel <> 1855- Prediger Dr. Adolph Fischel aus England, anscheinend ohne rabbinische Qualifikation

(NEW YORK,) Beth El (Ref.) <> 1866-1879 Dr. David Einhorn (geb. 1809 in Diespeck Mfr, gest. 2. Nov. 1879) <> 1879-1903 Dr. Kaufmann Kohler (geb. 1843 in Fürth, gest. 1926)

(NEW YORK,) Ahawath Chessed <> Ausschreibung AZJ 1866, S. 12. <> 1866-1884 Dr. Adolph Hübsch (geb. 1830 in Liptó Szent Miklós, Ungarn, gest. 10. Okt. 1884)

PHILADELPHIA, PENN., Mikveh Israel (seph.) <> 1829-1850 Vorsänger Isaac Leser [Leeser] (geb. 1806 in Neunkirchen, Westfalen, gest. 1878), predigt seit 1831 in engl. Sprache <> Ausschreibung AZJ 1855, S. 127. <> Sabbato Morais Literatur.- - Murray Friedman (Hrsg.), Jewish Life in Philadelphia 1830-1940, Philadelphia 1940.

(PHILADELPHIA, PENN.,) Rodeph Shalom (dt. ref.) <> besteht schon um 1840 <> 1847- Hazan Reverend Herman Kahn <> 1853-1854 Bernhard Illowy (geb. 1814 in Kolin, Böhmen, gest. 21. Juni 1871 in Foster's Crossing, USA), nach Streit mit der Gemeinde entlassen <> Ausschreibung AZJ 1859, S. 71. <> 1866-1892 Dr. Marcus (Morris) Jastrow (geb. 5. Juni 1829 in Rogasen, Posen, gest. 13. Okt. 1903 in Germantown, Penn.), 1869 Einführung der Orgel Literatur.- Edward Davis, The History of Rodeph Shalom, Philadelphia 1924.

(PHILADELPHIA, PENN.,) Keneseth Israel (ref.) <> 1846 ggr. durch Immigranten aus Bayern <> 1857- Dr. Salomon Deutsch, Reformer aus Deutschland; nach Streit mit Vorsänger L. Naumburg wer- den beide entlassen <> 1861-1866 Dr. David Einhorn (geb. 10. Nov. 1809 in Diespeck b. Fürth, gest. 2. Nov. 1879 in New York) <> Ausschreibung AZJ 1866, S. 449. <> 1866-1888 Dr. Samuel Hirsch (geb. 6. Aug. 1815 in Thalfang b. Trier, gest. 14. Mai 1889 in Chicago)

(PHILADELPHIA, PENN.,) Beth El Emet (orth.) <> 1855-1878 Isaac Leser [Leeser] (geb. 1806 in Neunkirchen, Westfalen, gest. 1878), 1867 Gründer von Maimonides College

PORTLAND, OR., Bet Israel <> Ausschreibung AZJ 1865, S. 186. 1863-1866 Dr. Julius Eckmann (geb. 1805 in Rawitsch, Posen, gest. 1877 in San Francisco) 309

(PORTLAND, OR.,) Ahavai Sholom (kons.) <> 1872- Dr. Julius Eckmann (geb. 1805 in Rawitsch, Posen, gest. 1877 in San Francisco)

RICHMOND, VA. <> ca. 1850 Dr. Julius Eckmann (geb. 1805 in Rawitsch, Posen, gest. 1877)

ROCHESTER, N. Y., B'rith Kodesh (ref.) <> 20. Okt. 1848 Gemeindegründung <> 1849-1856 Mordecai Tuska aus Ungarn, legt das Amt aus ungeklärten Gründen nieder <> 1856-1859 Isaac Mayer (geb. 1809 im Elsaß), wechselt nach Hartford, Conn. <> 1859-1860 Dr. Ferdinand Sarner, wird auf Druck der Orthodoxen entlassen <> 1863-1868 Aaron Guenzberg, zuvor in Baltimore, erhält nur Fünfjahreskontrakt <> 1871-1915 Dr. Max Landsberg (geb. 26. Feb. 1845 in Berlin, gest. 9. Dez. 1927) <> 1926- Philip Sidney Bernstein (geb. 1901 in Rochester) Literatur.- Wile, Jews of Rochester.- Stuart E. Rosenberg, The Jewish Community in Rochester 1843- 1925, New York 1954.

SAINT LOUIS <> 1878- Moritz Spitz (geb. 1848 in Békés-Csas, Ungarn)

SAN FRANCISCO, CA., Emanu El <> 1854-1855 Dr. Julius Eckmann (geb. 1805 in Rawitsch, Posen, gest. 1877) <> Ausschreibung AZJ 1856, S. 207. <> 1860-1889 Elkan Cohn (geb. 1820 in Kos- ten, Posen, gest. 1889), um 1882 Meyer S. Levy (geb. 1852 in London, gest. 11. Okt. 1916) Literatur.- Rudolf Glanz, The Jews of California. From the Discovery of Gold Until 1880, New York 1960.- Norton B. Steen, California Jewish History. A Descriptive Bibliography for the Period Gold Rush to Post-, Glendale, Ca. 1967.

(SAN FRANCISCO, CA.,) Ohavai Shalom (Ref.) <> 1864 ggr. <> 1875-1890 Dr. Albert Siegfried Bettelheim (geb. 4. Apr. 1830 in Galgócz, Ungarn, gest. 21. Aug. 1890 auf See)