Optimierungsbedarf an Stationen Mit Unter 50 Ein- Und Aussteigern Pro Tag
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Abb. 5.2: Optimierungsbedarf an Stationen mit unter 50 Ein- und Aussteigern pro Tag 80 VERKEHRSINFRASTRUKTUR bare Bahnsteiglängen von mindestens 60 m bis maximal 170 m gebaut. Das Land Brandenburg prüft den Einsatz von Doppelstockwendezügen mit sechs Wagen neben dem RE 1 [Magdeburg Pots- dam – Frankfurt (Oder)] auch für den RE 5 (Elsterwerda – Rostock) in den Sommermo- naten sowie den Einsatz von Doppelstock- wendezügen mit fünf Wagen für den RE 3 (Lutherstadt Wittenberg – Angermünde – Stralsund), um dem Verkehrsbedürfnis auf diesen Verbindungen Rechnung zu tragen. Die notwendigen Bahnsteiglängen sind an diesen Strecken bei neuen Anlagen zu be- rücksichtigen. Bild 5.4: Neue Bahnsteiganlage Bahnhof Prenzlau Auf den übrigen Strecken mit elektrischem Regionalexpressverkehr (RE 2, RE 4, RE 7, RE 11, RE 15 und RE 18) sind grundsätzlich Bahnsteiglängen für Doppelstockwendezü- ge mit vier Einzelwagen plus Lokomotive zu berücksichtigen. Gleiches gilt für die nicht elektrifizierte Ostbahn (RB 26). Auf dem die- selbetriebenen RE 6 (PrignitzExpress) sind die bisher realisierten Bahnsteiglängen mit 100 m Nutzlänge ausreichend. Mit dieser Bahnsteiglänge ist auch für die Regionalbah- nen RB 12, 33, 35, 36, 46, 51, 54, 65 und 66 zu planen, während für die Regionalbahnen 25, 27, 60 und 63 Bahnsteiglängen von 85 m ausreichen. Die im LNVP enthaltenen Angaben zu Bahn- steiglängen und -höhen berücksichtigen nur die aus dem SPNV erwachsenden Anforde- rungen. VERKEHRSINFRASTRUKTUR 81 Abb. 5.3: Ausbaustand der Bahnsteige 82 VERKEHRSINFRASTRUKTUR Abb. 5.4: Konzept Bahnsteighöhen und -längen VERKEHRSINFRASTRUKTUR 83 6. Zielkonzepte 6.1 Weiterentwicklung des integrierten träger des üÖPNV gemeinsam mit dem Verkehrssystems Aufgabenträger des SPNV zu erstellen. • VBB Die im LNVP 2008 – 2012 begonnenen Po- Im Auftrag der Länder Berlin und Branden- tenzialanalysen für einzelne Linien als Kor- burg bestellt der VBB den Regional- und ridoruntersuchung haben sich bewährt und den S-Bahnverkehr. Für ein abgestimm- sollen deshalb in den kommenden Jahren als tes und integriertes Nahverkehrsangebot wesentliches Element für ein abgestimmtes kooperiert der VBB mit den Verkehrsun- und integriertes Vorgehen fortgeführt werden. ternehmen im Verbundgebiet sowie den benachbarten Aufgabenträgern in den an- grenzenden Bundesländern und in Polen. 6.1.1 Akteure und Verfahren Er koordiniert die Konzepte der Aufgaben- träger SPNV und üÖPNV und stimmt die Der SPNV als Teil des ÖPNV und der ÖPNV Fahrpläne der Verkehrsunternehmen auf- als bedeutendes Verkehrsmittel im Gesamt- einander ab. Zur Stärkung des ÖPNV-Sys- verkehrssystem können nur erfolgreich sein, tems betreibt der VBB Öffentlichkeitsarbeit wenn die Verkehrsinfrastruktur und das Ver- und bietet eine einheitliche Fahrgast- kehrsangebot so aufeinander abgestimmt information an. sind, dass sie sich optimal ergänzen, Wahl- • Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU) freiheit des Verkehrsmittels besteht und vor Erhalt und Ausbau der Eisenbahninfra- allem die Verkehrsmittel sinnvoll kombiniert struktur sind Teil der Daseinsvorsorge. In werden können. P+R- und B+R-Anlagen sind den Trassengebühren für die bestellten Beispiele für Verknüpfungsangebote. SPNV-Leistungen sind die Kosten für die Instandhaltung der Infrastruktur durch die Zur Weiterentwicklung des integrierten Ver- EIU enthalten. Deshalb fordert das Land kehrssystems müssen sich alle beteiligten von den Infrastrukturunternehmen (über- Akteure engagieren und ihren Beitrag leisten. wiegend DB Netz AG), die Mittel in vollem Das betrifft vor allem folgende Akteure: Umfang zum Erhalt der Schieneninfrastruk- tur einzusetzen. Durch die Behebung von • Land Brandenburg Mängeln an der Streckeninfrastruktur kann als Aufgabenträger für den SPNV das Fahrplanangebot verbessert werden. Der SPNV bildet das Rückgrat der ÖPNV- • Betreiber der Zugangsstellen Erschließung des Landes. Das Land als Bei den Zugangsstellen sind das Erschei- Aufgabenträger des SPNV hat seine Ver- nungsAbb. und die barrierefreie Nutzbar- antwortung deshalb vor allem in der mit- keit durch die Infrastrukturbetreiber (über- tel- bis langfristigen Sicherstellung der wiegend DB S&S AG) zu verbessern. Um SPNV-Bedienung, um für alle Beteiligten bei der Barrierefreiheit eine durchgehende Planungssicherheit für weitere Investitio- Nutzbarkeit für alle Fahrgastgruppen zu nen zu schaffen. gewährleistet, ist ein streckenbezogenes • Landkreise und kreisfreie Städte Vorgehen verstreuten Einzelmaßnahmen als Aufgabenträger des üÖPNV vorzuziehen. Die Optimierung der Linienwege und Fahr- • Leistungserbringer zeiten im SPNV ist mit einer verstärkten Auch die Leistungserbringer, Eisenbahn- Abstimmung im Gesamtsystem des öf- verkehrs- wie Busunternehmen, können fentlichen Verkehrs zu koppeln. Dafür sind ihren Beitrag leisten. Bereits bei der Ange- integrierte Konzepte durch die Aufgaben- botserstellung können Unternehmen über 84 ZIELKONZEPTE die ausgeschriebenen Leistungen hinaus der ableitet. Alle Stationen bilden zudem ihre Kreativität und Flexibilität im Hinblick eine mehr oder weniger verkehrsbedeutsa- auf Kundengewinnung, Kundenbindung me Schnittstelle zwischen SPNV und den und Kundenorientierung beweisen und übrigen Verkehrsmitteln – zu Fuß gehen, diese auch während der Vertragslaufzeit Fahrradfahren, Bus und Pkw als Selbst- weiterentwickeln. oder Mitfahrer. • Städte und Gemeinden Im Zusammenhang mit der Aufstellung in- Für die Entwicklung von Bahnhöfen und ihrer tegrierter Konzepte für den ÖPNV und der Umfelder sei auf folgende Leitfäden des Lan- Attraktivierung der Stationen kann in vielen des Brandenburg verwiesen: Fällen durch die Gemeinden in kommuna- ler Verantwortung unter Einbeziehung der • Leitfaden „Bahnhof und Stadt“ Infrastrukturbetreiber und Aufgabenträger Der Leitfaden für die Gestaltung von die Schnittstellenfunktion der Stationen Bahnhofsumfeldern im Land Branden- auf der Stadtseite und im weiteren Umfeld burg wurde gemeinsam vom MIL und gestärkt werden. dem VBB erstellt. Er enthält Aussagen zur • Weitere Akteure Bahnhofsentwicklung als städtebauliche Bisher haben sich Initiativen, Verbände und verkehrliche Gemeinschaftsaufgabe, und Arbeitsgemeinschaften informell vor einen Planungsleitfaden, Praxisbeispie- allem an gefährdeten Strecken gebildet. le und einen Verfahrensablauf zur Bahn- Es ist jedoch auch zu prüfen, dieses En- hofsentwicklung im Land Brandenburg. gagement in formalere Strukturen zu über- • Leitfaden „Parken am Bahnhof“ führen. Das Verkehrsangebot kann sich so Abstellen von Fahrrad (B+R) und Pkw auf verschiedenen Bahnstrecken besser (P+R) leicht gemacht, ist das Motto dieses an den Wünschen der Kunden orientieren Leitfadens. Es werden u. a. das Verfahren und die Bahnstrecke stärker im Bewusst- zur bedarfsgerechten Stellplatzermittlung, sein der örtlichen Bevölkerung verankern. Vorgaben zur Gestaltung der Stellplätze/ Anlagen sowie deren Umfeld vorgestellt. Alle Maßnahmen dienen dem Ziel, beste- hende Hemmnisse zur Nutzung des SPNV so weit abzubauen, dass aus theoretischen Fahrgastpotenzialen reale Nutzer des SPNV werden. 6.1.2 Stationen und ihr Schnittstellenangebot Planungsgrundlagen Stationen des SPNV müssen neben ihrer verkehrlichen Funktion auch als „Tore zur Stadt“ mit hoher Standortgunst dienen. Sie sind damit Visitenkarte für Stadt und Bahn zugleich, woraus sich ein vielfältiger Ent- wicklungsanspruch an die Bahnhofsumfel- Bild 6.1: Fahrradparkhaus Bernau ZIELKONZEPTE 85 • Leitfaden „Qualitätsstandards im Ver- des laufenden Jahres an die Aufgabenträ- kehrsverbund Berlin-Brandenburg“ ger und Verkehrsunternehmen übergeben. In diesem Leitfaden werden die Ausstat- Zur Detailabstimmung führt der Verkehrs- tungen zur Fahrgastinformation an Statio- verbund Abstimmungsgespräche durch, da nen im Regel- und Störungsfall sowie das kleinere Anpassungen im SPNV dann noch entsprechende Informationsangebot vor- umsetzbar sind. Dieses Verfahren dient den gestellt. Für die Fahrgastinformation gel- Zielen: ten zudem die Vorgaben des VBB-Hand- buchs „Fahrgastinformation“. • Langfristig die Gültigkeit der Fahrpläne im SPNV sichern, • bei Änderung von SPNV-Fahrplänen Kom- 6.1.3 Abgestimmtes Verkehrsangebot munikation möglichst ein Jahr vor Fahr- planwechsel, Abgestimmte Fahrpläne • Kommunikationsrunden und frühe Einbe- ziehung der Beteiligten bei größeren Bau- Die SPNV-Produkte Regionalexpress, Regi- maßnahmen, onalbahn, S-Bahn und landesbedeutsame • Stabilisierung der Pünktlichkeit, Buslinien ergänzen sich zu einem landesweit • übergreifende Vermarktung. vertakteten System, das durch regelmäßige Abfahrtszeiten und klare Umsteigebeziehun- Um unter Beachtung des Finanzrahmens gen im Nahverkehrssystem und zum Fern- eine attraktive und wirtschaftlich vertretbare verkehr an den zentralen Knotenpunkten ein Erschließung der Fläche zu gewährleisten, kundenorientiertes Angebot schafft. Ange- ist die funktionale Aufgabenteilung zwischen strebt wird ein integrierter Taktfahrplan, der SPNV und üÖPNV weiter zu optimieren. In folgenden Zielen dient: den letzten Jahren ist dies schon in erhebli- chem Maße gelungen, doch besteht weiterer • Leichtere Abstimmung der Fahrpläne an- Handlungsbedarf, insbesondere im Bereich gesichts der zunehmenden Anzahl von der Abschaffung noch bestehender Parallel- EVU im SPNV, verkehre und einer Optimierung der Fahr- • bessere Verknüpfung mit weiteren Ver- planabstimmung an definierten Anschluss- kehrsmitteln (vor allem Bus und Straßen- stellen. bahn), • Sicherung von Anschlussbeziehungen von Die derzeit noch auf einzelnen Verbindungen und zum Fernverkehr sowie zum Regio- existierenden