FRIEDENSZEITUNG 31-19 2 Soeben Erschienen: Friedenszentrum, Treffpunkt Für Frauen Und Flüchtlinge

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FRIEDENSZEITUNG 31-19 2 Soeben Erschienen: Friedenszentrum, Treffpunkt Für Frauen Und Flüchtlinge FRIEDENSZEITUNG NR. 31 DEZEMBER 2019 3 Neu erschienen: Das Buch über den Zürcher Gartenhof 14 Der Nobelpreis 2019 für Frieden mit Eritrea 4 Wehrpflicht: Zwangsrekrutierung auf der Krim 16 Frauen, Sicherheit und Gewaltprävention 8 Nachruf Oskar Bender: Im europäischen Friedensdialog 24 Bürgerdienst: Alter Wein, neue Schläuche? 10 Vor 30 Jahren: Abschied von einer Geschlechterordnung 28 Rezensionen zu neuen Büchern Vor einem ereignisreichen friedenspolitischen neuen Jahr Weichenstellungen im 2020 Während diese Ausgabe der FRIE- kastriert werden». So sollen etwa alle greifen. Sollte die Vorlage noch Ende Jahr DENSZEITUNG in den Druck ging, trat Zivildienstpflichtigen ein Minimum von im Bundesblatt publiziert werden, läuft das am 20. Oktober neugewählte Par- 150 Diensttagen absolvieren müssen, das Referendum ab Anfang Jahr, die Ab- lament zur Wintersession zusammen. egal, ob sie zuvor bereits Dienst in der stimmung wird im Sommer oder Herbst Hoffnungen, dass nach dem Wahler- Armee geleistet haben. Damit sollen 2020 stattfinden. folg der grünen Parteien nicht nur in insbesondere die sogenannten Abschlei- ökologischen Fragen, sondern auch cher (was für eine Wortwahl) zurückge- Kriegsgeschäfte- und Korrektur- bei friedenspolitischen Anliegen Bewe- halten werden, die bereits Armeedienst Initiative ante portas gung entsteht, sind aber, mindestens geleistet haben, bevor sie in den Zivil- Eine zweite Referendumskampagne zu Beginn der Legislatur, noch recht dienst wechseln wollen. steht ebenfalls bereits fest. Denn in der gedämpft. Denn wichtige friedenspoli- Zwar hat die ständerätliche (nicht Wintersession dürfte auch die Beschaf- tische Anliegen hat noch die alte Par- aber die nationalrätliche) Sicherheits- fung neuer Kampfflugzeuge im Betrag lamentsmehrheit zu verantworten, die kommission die achte vorgesehene von sechs Milliarden Franken beschlos- solche unisono abgelehnt hat. «Massnahme», die vom Bundesrat vor- sen werden. Auch hier steht ein breites geschlagen wird, nicht aufgenommen, die Bündnis in den Startlöchern für eine Re- / Peter Weishaupt / Einsätze von Zivildienstlern im Ausland ferendumskampagne, die Abstimmung künftig verbieten will. Doch auch wenn wird dementsprechend auch nächstes So ist es ziemlich unsicher, ob die vom die Bundesversammlung diesen Punkt Jahr stattfinden. Bundesrat und den sicherheitspoliti- weglassen und es keine weiteren Ein- Nachdem der Bundesrat am 14. Juni schen Kommissionen der Räte aufge- schränkungen geben wird, wird die Zivil- 2019 die Volksinitiative «Für ein Verbot gleiste «Revision» des Zivildienstgeset- dienst-Lobbyorganisation Civiva und mit der Finanzierung von Kriegsmaterial- zes, die im Dezember vom Nationalrat ihr ein breites Bündnis das Referen dum produzenten» ohne einen Gegenvor- behandelt wird, von der Mehrheit der gegen die Zivildienstverschärfungen er- schlag durchs Band weg zur Ablehnung bestimmenden CVP-Frak- empfiehlt, werden abseh- tion zurückgewiesen wird. bar auch die eidgenössi- Weil angeblich die militä- schen Räte nachziehen, rischen Verbände gefähr- weshalb auch hier darüber det sind, weil der Wech- nächstes Jahr abgestimmt sel in den Zivildienst zu werden könnte. Die Initia- einfach und attraktiv sei, tive verlangt, dass jegliche sehen Regierung und Mili- Art von Finanzierung von tärlobby eine Vielzahl von Kriegsmaterialproduzen- Zulassungsverschärfun- ten durch die Schweizeri- gen zum Zivildienst vor. sche Nationalbank (SNB) Wir berichteten in Nr. 28 und Institutionen der vom März 2019 ausführ- staatlichen und berufli- lich über die bedenkliche chen Vorsorge verboten «Revision» unter dem Ti- tel «So soll der Zivildienst Fortsetzung Seite 2 Editorial Viola Amherd setzt kleine Zeichen Die Landesregierung hat Ende November ein SCHWEIZERISCHER FRIEDENSRAT Abkommen zwischen der Schweiz und der 75 Jahre v 1945 – 2020 UNO genehmigt, das eine vertiefte Ausbil- dungszusammenarbeit im Rahmen der in- ternationalen Friedensförderung ermöglicht. Fortsetzung von Seite 2 Rückzug der Initiative infrage kommt. Bereits bisher hat die Schweiz weitreichende Dies bedeutet: Reformanstrengungen der Vereinten Natio- wird. Der Bundesrat befürchtet da, dass – Die Kriterien für Kriegsmaterialex- nen bei ihren Friedensmissionen unterstützt. der ganze Finanzplatz Schweiz infrage porte müssen mindestens auf der Stu- Da hier noch einiges Potenzial besteht, so in gestellt wird. fe eines Bundesgesetzes geregelt wer- einer verbesserten Ausbildung von Soldaten, Noch nicht ganz klar ist, ob es nächs- den, um die demokratische Basis von die in solchen Missionen eingesetzt werden, tes Jahr auch noch zu einer Ratsdebatte Waffen exporten zu verbreitern und so- will die UNO mit gezielten Massnahmen das und Abstimmung über die sogenannte mit die Mitsprache des Parlaments zu Personal von truppenstellenden Staaten bes- Korrektur-Initiative kommt, die Waf- ermöglichen (wie es eine BDP-Motion ser auf ihre Aufgaben vorbereiten. Konkret fenlieferungen in Bürgerkriegsländer vorgesehen hatte). will sie solche Ausbildungskurse gemeinsam grundsätzlich unterbinden will. Nach- – Der Export von Kriegsmaterial an mit Staaten durchführen, die die entspre- dem Wirtschaftsminister Guy Parmelin Länder, die systematisch und schwer- chende Infrastruktur zur Verfügung stellen. den Bundesrat dazu überreden wollte, wiegend die Menschenrechte verletzen, den Vorstoss ohne Gegenvorschlag ab- ist ohne Ausnahmen zu verbieten. Mit dem Kompetenzzentrum SWISSINT in zuschmettern, stellten sich seine Kolle- – Dem Export von Kriegsmaterial an Stans verfügt die Armee über ein Trainings- gInnen mehrheitlich dagegen und ver- Bürgerkriegsländer oder an undemo- zentrum, das vollumfänglich den UNO- langen einen Gegenvorschlag von ihm. kratische Länder, die in (Bürger-)Kriege Anforderungen entspricht und deshalb als Die Allianz gegen Waffenexporte in oder interne oder internationale bewaff- Standort für die Ausbildung zur Verfügung Bürgerkriegsländer begrüsst dies. Für nete Konflikte verwickelt sind, muss de- gestellt werden kann. Im Gegenzug erhält die sie ist klar: Ein direkter Gegenentwurf finitiv ein Riegel geschoben werden. Armee direkten Zugang zum Know-how der oder ein indirekter Gegenvorschlag Ausserdem dürfte es nächstes Jahr UNO und den aktuellsten Ausbildungsinhal- müsste die drei Grundideen der Kor- definitiv zur Abstimmung über die Kon- ten. Ein erster Pilotkurs für Stabsoffiziere in rektur-Initiative aufnehmen, damit ein zernverantwortungsinitiative kommen, UNO-Friedensmissionen aus verschiedenen auch wenn das Hin und Her in den Räten Staaten wurde im vergangenen Februar im um sie noch nicht beendet ist. Ein Anlie- Stanser Trainingszentrum erfolgreich durch- FRIEDENSZEITUNG gen, das grosse Unterstützung in unseren geführt. Dabei ist deutlich geworden, dass Kreisen gefunden hat und wir uns stark weitere Kurse sowohl im Interesse der UNO Herausgegeben vom Schweizerischen engagieren werden. Leider ist dies auch als auch der Schweiz liegen, wie der Bundes- Friedensrat SFR, Gartenhofstr. 7, 8004 bei der SVP-Initiative «Für eine mass- rat das neue Abkommen begründet. Zürich, Telefon +41 (0)44 242 93 21, volle Zuwanderung» nötig, die von den [email protected], www.friedensrat.ch Räten in der vergangenen Herbstsession Gleichzeitig schlägt der Bundesrat mit einer PC-Konto 80-35870-1 SFR Zürich. mit allen Parteien gegen die SVP abge- Botschaft ans Parlament vor, den Einsatz Redaktion/Layout: Peter Weishaupt. lehnt worden ist. Deren Kernforderung der Armee zugunsten der multinationalen Mitarbeit: R. Friedrich, Diana Hryzyschy- ist eindeutig: Die Personenfreizügigkeit Kosovo Force (KFOR) zu verlängern und den na, Laura Huonder, Elisabeth Joris, Nadia wird verboten. Zum einen dürfte die Maximalbestand des Swisscoy-Kontingents Ben Said, Ruedi Tobler, Andreas Zumach. Schweiz mit anderen Ländern keine Zu- ab April 2021 von 165 auf 195 Militärange- Korrektur: Liliane Studer. wanderungsregime mehr vereinbaren, hörige zu erhöhen. Das bisherige Mandat in Bilder: Seite 4/5: Kichka; Seite 6: die den freien Personenverkehr vorsehen. Kosovo ist vom Parlament, das solche Ein- Connection; Seite 7/8: Handicap; Seite Zum anderen würde die Annahme der sätze, die länger als drei Wochen dauern und 9: zVg; Seite 10/11: SFR, Tabellen 12/13: Initiative das Ende des bestehenden Frei- TA-Grafik; Seite15: Niklas Elmehed; Sei- mehr als 100 Armeeangehörige umfassen, zügigkeitsabkommens mit den EU-Staa- genehmigen muss, letztmals bis Ende dieses ten 17-19 und 32: Street Art by Swoon; Seite 23: Bildarchiv Familie Ragaz; Seiten ten bedeuten. Die Abstimmung dürfte im Jahres bewilligt worden. Der Bundesrat be- 26/27: SFR; Seiten 28/29: Roter Hunger. Sommer oder Herbst 2020 erfolgen. gründet die Verlängerung des Kosovo-Ein- Druck: gdz AG, Zürich Ein reichlich mit wichtigen Referen- satzes und die Aufstockung des Personals den, Abstimmungen und Volksinitia- Auflage: 2000 Ex., Dezember 2019 damit, dass sich in den letzten Jahren das tiven befrachtetes Jahr 2020 steht also FRIEDENSZEITUNG Verhältnis zwischen Belgrad und Pristina Die erscheint vor uns. Wir wünschen allen Leserinnen verschlechtert statt verbessert habe, was zu vierteljährlich jeweils im März, Juni, und Lesern einen guten Rutsch. September und Dezember. Sie geht an erneuten Spannungen und beidseitig provo- Und last but not least: Der Schweize- zierten Zwischenfällen führte. die Mitglieder des SFR, der Abopreis ist im Mitgliederbeitrag inbegriffen. Einzel- rische Friedensrat wird nächstes Jahr 75 abo: Fr. 50.–. ISSN 1664-4492 Jahre alt – er wurde im Dezember 1945 VBS-Chefin Viola Amherd setzt damit positi- aus
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