Katholisches Pfarreizentrum St. Leonhard Feuerthalen
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Katholisches Pfarreizentrum St. Leonhard Feuerthalen Inhaltsverzeichnis Zum Geleit Hanspeter Stocker 3 Bericht des Architekten Pierre Ilg 4 Weshalb ein neues Kirchenzentrum? 5 Charakteristik des Projektes 5 Zeitplan 7 Grundsteinlegung 7 Baustellenbericht 9 Liturgische Einrichtungen 13 Kosten / Dank 13 Flexibilität in den Raumgrössen und Möblierungen 15 In Dankbarkeit gemeinsam zum Ziel Peter Belle 16 Die Kirche lebt Vikar Daniel Guillet 19 St. Leonhard in Feuerthalen Peter Belle 21 Orgel Claudius Winterhalter/Pierre Ilg 22 Am Bau beteiligte Personen, Firmen und Institutionen 24 2 Zum Geleit Ein Bauwerk dieser Art hat lange und tiefe Wur - Wie könnte sie aussehen, diese Zukunft, in der zeln. Die Ersten entstanden im Jahre 2003 mit das Pfarreileben aktiv gestaltet wird? Das entstan - Gedanken zur Sanierung der damals bestehen - dene Pfarreizentrum mit seinen einladenden den Kirche. Der Entschluss reifte, das 40-jährige Räumlichkeiten und der grosszügigen Umgebung Provisorium abzubrechen und ein neues Pfarrei - lädt nämlich nicht nur zu Gottesdiensten und zentrum zu erstellen. Zu Beginn des Jahres 2006 Religionsunterricht ein. Wir könnten uns gut vor - war die Projektierung so weit abgeschlossen, stellen, dass das Zentrum auch für musische dass man mit gutem Gewissen die Kirchgemein - Zwecke offen steht. Konkret denken wir dabei an de um den benötigten Kredit zur Umsetzung Konzerte, Vorlesungen, Vernissagen, aber auch unserer neuen Kirche St. Leonhard bitten konnte. Vorträge, die bereichernd wirken. Möglichst ver - Uns als Kirchenpflege bleibt, allen Mitgliedern der schiedene Gruppen von Menschen sollen das Baukommission, dem Architekten, allen involvier - Zentrum beleben. ten Unternehmen und Handwerkern unseren Die Vision einer «Heimat für viele Menschen» soll Dank für das Geleistete auszusprechen. Sie alle zur Realität werden. haben hervorragende und ganze Arbeit geleistet St. Leonhard soll als Symbol von Offenheit, Be - und somit das Vorhaben mit Bravour umgesetzt. gegnung, Annäherung und Verbindung verstan - Herzlichen Dank! den werden. Der Tag der Weihung bedeutet ei - Üblich ist, dass man in Festschriften die Vergan - nen Schritt in diese Zukunft. Wir von der genheit beleuchtet. Die Zukunft steht aber vor Kirchenpflege werden Taten in diese Richtung uns und fordert ihren Platz. In diesem Sinne ver - unterstützen, damit die Vision einer «Heimat» weisen wir auf ein Zitat einer grossen Persönlich - wachsen darf. keit: In diesem Sinne laden wir alle herzlich ein, durch die offenen Tore zu schreiten, und wünschen vie - «Mehr als die Vergangenheit interessiert mich le bereichernde Begegnungen im neuen Pfarrei - die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben.» zentrum St. Leonhard. (Albert Einstein) Hanspeter Stocker, Präsident der Kirchenpflege 3 Bericht des Architekten 4 Weshalb ein neues Kirchenzentrum? Charakteristik des Projektes Im kirchlichen Holzpavillon an der Forbühlstrasse Kirchturm, Sakristei, Sakralraum und die Kirchen - in Feuerthalen fanden seit 1966 die Gottesdiens - erweiterung für 200 bis 250 Gottesdienstbesu - te der katholischen Kirchgemeinde statt. Das Ge - cher sind räumlich in einer Hauptachse angeord - bäude war damals als Provisorium geplant. Um net. Der Besucher wird spiralförmig ins Zentrum die Bausubstanz zu erhalten, musste das Bau - geführt, mitten in die Kirche, unter das Licht - werk regelmässig unterhalten und renoviert wer - kreuz an der Kirchendecke. Der zylinderförmige den. Nach über 40 Jahren drängten sich jedoch Kirchenraum betont die kirchliche Gemeinschaft; grundsätzliche Sanierungs arbeiten auf. Die Auf - der Kreis als Symbol des Unendlichen. Die pro - wendungen dafür wären jedoch unverhältnis - fanen Räume wie Foyer, Unterrichtsräume, Pfar - mässig gross gewesen. reisekretariat, Bibliothek und Küche sind in ei - nem kubischen Baukörper disponiert; das Die Bedürfnisse der Pfarrei und damit auch die Quadrat als Symbol des Endlichen. Das nach Sü - räumlichen Anforderungen haben sich im Laufe den abfallende Gelände wurde dazu genutzt, die der Zeit stark verändert. Es fehlten geeignete im Untergeschoss liegenden Jugend räume, Räume für die Begegnung der Menschen, der Werkstatt und Zugang zu den Infrastrukturräu - Pflege der Gemeinschaft und für den Unterricht. men eben -erdig zu erschliessen und mit viel Ta - Es gab keine Räume für Elternabende, «Chinder - geslicht zu versehen. Ein ausdrucksvoll gestalte - hüeti» während des Gottesdienstes, «Chilekafi», ter, besinnlicher Sakralraum wird das Herzstück «Fiire mit de Chliine», Jugendgruppe sowie für des neuen Zentrums sein. die Chorprobe. Diesem Manko soll der Neubau des neuen Kirchenzentrums Abhilfe verschaffen. 5 Der Weg zur Mitte Proportionsstudie von Grundriss und Schnitt Projektvisualisierung 6 Zeitplan Grundsteinlegung Nov 2004 Kirchgemeindeversammlung für In einem von Kindern lebendig mitgestalteten Krediterteilung von CHF 160 000. – Festgottesdienst wurde am 11. März 2007 der für Projektwettbewerb, Detailprojekt Grundstein für das Kirchenzentrum gelegt. In der und Kostenvoranschlag. Aussenwand neben dem Haupteingang lagern Jun 2005 Wettbewerbsentscheid an Pierre Ilg, Dokumente zum neuen Kirchenbau, wie ein ge - dipl. Architekt ETH SIA, Marthalen schichtlicher Ablauf des Neubaus, Baupläne, Protokolle, Verträge, Behörden- und Unterneh - Feb 2006 Zustimmung Baukredit von merlisten, behördliche Erlasse. Auch Zeitzeugen CHF 4,66 Mio. sind enthalten, wie ein farbiges Aufrichtetüch - Mai 2006 Baubewilligung und Arbeits - lein, Münzen, Briefmarken und Artikel aus ver - vergebungen schiedenen Zeitungen. Aug 2006 Spatenstich und Baubeginn Der passende Bibelvers im Stein aus Jesaja 28, 16 lautet: «Gott der Herr spricht: Siehe, ich Dez 2006 Tragkonstruktion und Kirchendach lege in Zion einen Grundstein, einen bewährten erstellt Stein, einen kostbaren Eckstein, der fest gegrün - Feb 2007 Aufrichtefeier det ist.» Mär 2007 Grundsteinlegung Alle diese Dokumente und Gegenstände lagern sicher in einem Metallbehälter im Grundstein für Mai 2007 Rohbauvollendung spätere Generationen. Auf die geplante Wein -fla - Okt 2007 Glockenaufzug sche als Beigabe mussten wir leider verzichten, Dez 2007 Baufertigstellung weil die im Laufe der Zeit ausströmenden Dämpfe die Dokumente beschädigen können. Jun 2008 Einweihung des Kirchenzentrums Herbst 08 Einrichten der neuen Orgel 7 8 Baustellenbericht Am 9. August 2006 – einen Tag nach dem Spa - Mit viel Umsicht und Engagement hob die Bau - tenstich – fuhren die Baumaschinen im Gelände meister-Arbeitsgemeinschaft Gasser-Landolt Grä - auf. Der Aushub am Lindenbuck brachte einen ben aus, erstellte Kanalisationen, Fundamente lehmigen Baugrund zu Tage. Einzelne Kiesnester und Wände. Die Tragkonstruktion in Massivbau - ermöglichen es jedoch, das zukünftige Regen - weise wurde in gut drei Monaten mit hoher wasser von den Dachflächen hinab im Baugrund Präzision erstellt. In die 30 cm starken Beton - versickern zu lassen. Vom alten Kirchturm, beste - de cken wurden kilometerweise Rohre und Kanä - hend aus vier verleimten Holzpfeilern und einer le sowie Verteilkästen in allen Stärken, Materia - hölzernen «Glockenbrücke», wurden die drei be - lien und Farben eingelegt. stehenden Glocken abgezogen und in die Glo - ckengiesserei Rüetschi AG in Aarau zur Revision Bereits an Weihnachten 2006 konnten die Pro - überführt. portionen und Tageslichtführung aller Räume in ihrer Wirkung beurteilt werden. Das Aussenmau - Mit der Motorkettensäge trennten die Abbruch - erwerk wurde mit lachsfarbenen Sichtbackstei - leute die Sockel des Glockenturmes durch. Plan - nen ausgeführt. Im Innern veredelten die Maurer gemäss stürzte der Turm mit einem dumpfen die Kalksandsteine mit feinkörnigem Schlämm - Aufprall in die neu erstellte Baugrube. Der alte putz. Die Textur der Wandoberfläche bleibt auf Turm hatte seinen Dienst erwiesen und sich diese Weise sichtbar und strahlt Ruhe und Ge - gleichsam zum «im-Werden-begriffenen» Bau - lassenheit aus. Die unterschiedlich grossen Be - werk geneigt. gegnungsräume ausserhalb des Sakralraumes sind durch viel Tageslicht und einem schönen Bezug zur Natur und zur Umgebung gekenn - zeichnet. Mobile, akustisch differenziert konstru - ierte Trennwände erlauben eine Vielzahl von Nut zungsvarianten mit ganz unterschiedlichen Raum kombinationen und -anforderungen. 9 10 Das grosszügige Foyer, mit angrenzender Küche Am 21 . April 2007 feierte die Pfarrei Feuerthalen und Sekretariat, ermöglicht einen erholsamen den letzten Gottesdienst in der alten Kirche und schönen Ausblick zum Kohlfirst und zum St. Leonhard. Schon am Tag darauf räumten nahen Wald. fleissige Helfer die Kirche und entfernten das Mobiliar. Der Abbruch der alten Kirche ermög - Die Bauweise des Bauwerkes haben wir aus lichte erst den Bau des neuen Kirchturms. Da Gründen der Nachhaltigkeit dem Minergie- dieser mit einer «Glockenstube» ausgerüstet ist, Stand ard angenähert. Eine gut isolierte, unter - kann die Lautstärke des Geläutes auf einfache halts arme Gebäudehülle, eine Pelletsheizung Art gedämpft werden, ohne das Klangspektrum und Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung der Glocken nachteilig zu verändern. sind Bestandteil des Minergiekonzeptes. Weil jedoch die zusätzliche Bedarfslüftungsanlage aus Bis zu Weihnachten 2007 konnten die Bau- und Gründen der Behaglichkeit auf eine maximale Umgebungsarbeitenarbeiten erfolgreich und un - Belegung von 200 Personen ausgelegt werden fallfrei abgeschlossen werden. musste – und voraussichtlich nur ein paar Mal im Jahr erforderlich sein wird – wäre eine offi - zielle Zertifizierung des Minergie-Standardes nur mit