fb

SGAE BER, No, 2726 BL-192/77 MÄRZ 1977

eingelangt HB 0 8. JUU 1977

Berichte der Österreichischen Studiengesellschaft für Atomenergie Ges. m. b. H. Forschungszentrum Seibersdorf

BESTIMMUNG VON SCHWERMETALLEN IN FISCHEN AUS OBERÖSTER- REICHISCHEN GEWÄSSERN

DAVOUD K, TEHERANI GERHARD STEHLIK JOSEF HINTEREGGER SGAE Ber. No. 2726 BL-192/77 März 1977

BESTIMMUNG VON SCHWERMETALLEN IN FISCHEN AUS OBERÖSTERREICHISCHEN GEWÄSSERN

Davoud Karimian Teheran! Gerhard Stehlik , Josef Hinteregger

Zur Veröffentlichung vorgesehen in: Sei. Total Environ.

österreichische Studiengesellschaft für Atomenergie Ges.m.b.H. Lenaugasse 10 A-1082 Wien INSTITUT FÜR BIOLOGIE Forschungszentrum Seibersdorf

x) Amt der O.Ö. Landesregierung, Gewässeraufsicht Gewässerschutz, A-402O Linz SGAE Ber. No. 2726 BL- 192/77 März 1977

BESTIMMUNG VON SCHWERMETALLEN IN FISCHEN AUS OBERÖSTER- RE 1CHIS CHEN GEWÄSSERN

KURZFASSUNG

Verschiedene Arten von Fischen (insgesamt 386 Stück) aus Donau und anderen oberösterreichischen Gewässern wurden auf ihren Gehalt an Gesamtquecksilber mittels Neutronenakti- vierungsanalyse zerstörungsfrei und mittels Atomabsorption nach chemischer Aufarbeitung untersucht. Auch Methylqueck- silber wurde nach Abtrennung mittels Atomabsorption bestimmt, wobei mehrmals kleinere Fische gleicher Art vom gleichen Fangort zu einer Probe zusammengefaßt wurden. Die Fangzeit der Fische erstreckte sich von 1973 - 1975. Insgesamt wurden 31 Gewässer erfaßt.

Etwa 60 % der 247 Fischproben zeigten Hg-Konzentrationen von unter 0,2 ppm, über 80 % lagen unter 0,5 ppm und nur 4,5 % lagen über 1 ppm. Der Inn stellt dabei das mit Abstand am stärksten Hg-belastete Gewässer Oberösterreichs dar. Etwa jeder fünfte aus dem Inn analysierte Fisch wies mehr als 1 ppm Hg auf. An zweiter Stelle liegt diesbezüglich die Donau. Die restlichen Gewässer Oberösterreichs (ohne Inn und Donau) bieten ein erfreuliches Bild. Mehr als 80 % der Fischproben zeigten hier Quecksilbergehalte unter 0,2 ppm, nahezu 95 % lagen unter 0,5 ppm. Besonders der Südosten Oberösterreichs ist hinsichtlich der Hg-Belastung seiner Gewässer außerordentlich sauber.

SCHLÜSSELWÖRTER

Quecksilber, Methylquecksilber, Fische, oberösterreichische Gewässer, Neutronenaktivierungsanalyse, Atomabsorptions- spektroskopie - II -

DETERMINATION OF HEAVY METALS IN FISHES FROM UPPER AUSTRIAN WATERS

The total amount of mercury in different kinds of fish (altogether 386 animals) out of the Danube and other Upper Austrian waters was investigated by means of neutron- activation analysis (without destruction of material) and by means of atomic absorption spectroscopy after chemical preparation. After separation methylmercury it was also determined by atomic absorption spectroscopy. In the latter case small fish of the same kind and caught at the same place were gathered and taken as one sample. The period for catching these fish covered the years 1973 - 1975. Altogether 31 waters v/ere examined.

About 60 % of 247 fish samples showed a mercury concen- tration less than 0,2 ppm, 80 % less than 0,5 ppm and in only 4,5 % more than 1 ppm were found. The Inn is the water with highest mercury contamination in Upper Austria. One out of five fish analysed contained more than 1 ppm of mercury. The results for the Danube were similar. The remaining waters (without Inn and Danube) are less contaminated. The mercury content of more than 80 % of the samples was below 0,2 ppm, about 95 % below 0,5 ppm. Especially waters in the southeast of Upper Austria are extremely clean as far as mercury pollution is concerned.

KEY WORDS

Mercury, methylmercury, fishes, waters in Upper Austria, neutronactivation analysis, atomic absorptionspectroscopy. BESTIMMUNG VON SCHWERMETALLEN IN FISCHEN AUS OBERÖSTERREICHISCHEN GEWÄSSERN

1. EINLEITUNG

In unserer industrialisierten Gesellschaft wird die Umwelt in zunehmendem Maße durch Stoffe belastet, die das Leben und die Gesundheit des Menschen bedrohen und durch ihre Schadwirkungen häufig auch zur Beeinträchtigung oder Zer- störung natürlicher Lebensgemeinschaften führen. Zu diesen Stoffen gehören auch die Schwermetalle, wie etwa Blei, Cadmium, Chrom, Nickel, Quecksilber und deren Verbindungen. Die Schwermetalle sind insgesamt durch ihre mehr oder minder starke Giftwirkung gekennzeichnet. Eines der stärksten, das Quecksilber, gelangt durch die Abwässer verschiedener chemischer Industriezweige (z.B. PVC-Produktion, Chlor- Alkali-Elektrolyse) in unsere Gewässer. In der Holzver- edelungsindustrie findet organisches Quecksilber als Fungizid Verwendung. In der Landwirtschaft wurde es als Saatgutbeizmittel und zur Schädlingsbekämpfung gebraucht. Hier kann die Bodenerosion eine Quelle der Kontamination von Gewässern bilden. Auch natürliche Quecksilbervorkommen können dazu beitragen.

Obwohl die Konzentrationen dieses Giftes im Wasser selbst im allgemeinen sehr niedrig sind, kommt es durch seine Anreicherung in der Nahrungskette zu Quecksilbergehalten im Fischfleisch, die beim Verzehr von Fischen gravierende gesundheitliche Schädigungen bewirken können. Hier sind vor allem die chronischen Schädigungen hervorzuheben, da diese weniger augenfällig sind, als akute Vergiftungs- symptome. So tritt bei dauernder Aufnahme geringer Queck- silbermengen eine Schädigung der Chromosomen (Brüche und abnormale Kernteilungen) auf. Dabei wird die Wirkung des bekannten Kernteilungsgiftes Colchizin um das etwa Tausend- fache übertroffen (1). Es besteht also beim ständigen Genuß von Fischen, die Quecksilber in solchen Mengen enthalten, daß eine akute Giftwirkung beim Menschen noch nicht sichtbar wird, die Gefahr, daß Schädigungen des Erbgutes und damit der Nachkommenschaft erfolgen.

Die Weltöffentlichkeit wurde auf die Gefährlichkeit des Quecksilbers durch die Ereignisse in Minamata und Niigata (Japan) aufmerksam, wo in den 50er und 60er Jahren mehr als 100 Menschen schwere Nervenschädigungen erlitten oder starben. Die Fische, die den Geschädigten als Hauptnahrung dienten, wiesen Quecksilberkonzentrationen von 5 bis 20 ppm auf (2, 3). Die Gefährlichkeit des Quecksilbers wird noch dadurch erhöht, daß es im Fisch hauptsächlich in Form seiner Methylverbindung vorliegt (4, 5, 6, 7).

Die biologische Halbwertszeit von Methylquecksilber schwankt beträchtlich zwischen den verschiedenen Species. Sie be- trägt ungefähr 8 Tage in Mäusen (8), und 70 - 80 Tage im Menschen (9, 10). Für Flunder, Hecht und Aal wurden Werte zwischen 640 und 1200 Tagen gemessen (11). Die akute perorale Toxizität liegt hingegen in der gleichen Größen- ordnung (12). Aus diesen Gründen eignet sich Fisch besonders als Indikator für derartige Wasserverunreinigungen.

Der Quecksilbergehalt von Fischen gleicher Art aus gleichem Fanggebiet ist meist positiv mit Alter und Größe des Fisches korreliert (13, 14). Bei Forellen wird auch der Anteil des Methylquecksilbers am Gesamtquecksilbergehalt mit zunehmendem Alter größer. Der Methylquecksilbergehalt beträgt dabei zwischen 30 und 100 % des Gesamt-Hg, wobei Anteile von weniger als 80 % nur in Forellen, die jünger als 3 Jahre waren, gefunden werden konnten (4). - 3 -

Angesichts der Gefährlichkeit des Quecksilbers wurden in vielen Staaten Höchstgrenzen für den Quecksilbergehalt von Fischfleisch festgelegt. Im Jahre 1972 wurde auch vom Österreichischen Bundesministerium für Gesundheit und Umweltschutz ein Verordnungsentwurf zur Begutachtung vor- gelegt, in dem vorgesehen war, in Österreich den für den Verzehr zulässigen Quecksilbergehalt in Fischen, Krusten- und Weichtieren mit 0,7 mg Hg/kg Naßgewicht (= 0,7 ppm) zu begrenzen. Zu diesem Zeitpunkt lagen für das Öster- reichische Bundesgebiet nur vereinzelte Analysendaten über tatsächlich auftretende Quecksilberkonzentrationen in Fischen aus österreichischen Gewässern vor, die zum Teil die vorgeschlagene Toleranzgrenze beträchtlich über- schritten (10, 11). Es wurde daher für die Jahre 1973 - 1975 die Durchführung eines Untersuchungsprogrammes be- schlossen, in dessen Rahmen Fischproben aus allen größeren oberösterreichischen Gewässern untersucht werden sollten.

In Zusammenarbeit mit dem Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, UA. Gewässeraufsicht und Gewässerschutz, wurden Fische aus Flüssen und Seen des Bundeslandes Ober- österreich auf Hg und CH-,Hg untersucht, wobei sich die Güteklasse der Gewässer von I (Steyr, , etc.) bis III - IV ( Krems und Donau bei Linz) erstreckte. Besonderes Augen- merk wurde dabei auf Donau und Inn gelenkt.

2. MATERIAL UND METHODIK

2.1. Fischprojien

Zur Vorbereitung des Untersuchungsprogrammes wurden zunächst im Frühjahr 1973 aus den Flüssen Alm, Krems und 20 Fische gefangen und analysiert.

Das eigentliche Untersuchungsprogramm begann mit dem Fang von insgesamt 153 Fischen im Herbst 1973. Diese wurden zu 119 Proben verarbeitet, wobei mehrmals Fische gleicher Art vom gleichen Fangort zu einer Probe zusammengefaßt wurden. - 4 -

Insgesamt wurden i • GGv:au/>or £ r t «a/.'t. i"is-jhc -it hohem Gehalt an Gesamtquecksilhor wnrdcr zusätzlich auf den Gehai-. an Methylquecksilber untoi sucht..

Aus den Fangjahren 1974 und 1975 gelangten insgesamt 233 Fische aus 10 Fließgewässern zur Analyse. Sie wurden zu 128 Proben verarbeitet. Aus dieser Serie wurden alle Proben zusätzlich auf den M?thylquecksilbergehalt untersucht. Außerdem wurden ',"> große Fische differenziert nach Gesamt- quecksilbergehalt in der Rückenmuskulatur, im Gesamthomo- genat und im Homogenat des eviszerierten Fisches (= Fisch ohne Eingeweide) analysiert. Die restlichen Fischproben wurden wie die aus dem Jahr 1973 stammenden als Uomogenat des gesamten Fisches verwendet, da für die gleichzeitige Analyse auf persistence chlorierte Kohlenwasserstoffe '23; größere homogene Probenmengen nötig waren. r\-.r Fang der Fische erfolgte elektrisch teils "oir, Ufer •:.. . teils von ein*1'.. .OL^.O .u:j, v/jij -.„ /-:: ." :.\:, /on J ...- Jrll'i .'." vor allem bei größeren Gewässern bessere .\usbeute:i ergab. Sofort nach deir. I'cirg wurden die Fische qecöcet und in Kür.i- boxen aufbev;ahrt. Innerhalb von maximal 10 Stunden nach dem Fang wurden s;.e tiefgekühlt. Nach Bestimmung des Ronyewich- tes wurden die aufaetauten Fische als Ganzes mehrmals in der Faschiermaschine homogenisiert und erneut tiefgefroren aufbewahrt. i\i&ir,ere ~...-,.:he gleicher Art und gleichen Fctnu- orts wurden dabei wie erwähnt ~u jev/eils einer Probe ver- arbeitet. Mit großer, Fischen '•;.rde wie oben geschildert ver fahren.

2.2. Bestimmung des Gesamtquecksilbergehaltes

2.2.1. mittels Aktivierungsanalyse

.£.2.1 .1 . Probenvorbereitung;

Die einzelnen Fischprobon wurden nochmals mit Hiil- eines Mlxors honnrprv.-^i'srt, sodann zwei Tage tief- gekühlt UPCJ j.n HtriO" Gn£riertrocknungsanlagc ';o- - 5 -

trocknet •( 17)-. Die Öuecksilber-Standardlösungen wurden mit einer Hamilton-Spritze auf ein Filter- papier aufgebracht und luftgetrocknet. Danach wurden sowohl die Standards als auch die gewogenen Fisch- proben in Quarzampullen (Suprasil) eingeschmolzen. 2.2.1.2. Bestrahlung; Die Proben und Standards wurden 24 Stunden lang in einer Eckposition des Gores des Astra-Schwimmbecken- Reaktors der SGAE in Seibersdorf bei einem Neutronen- fluß von 4 - 7.10 13n/cm 2 . sec und einer Leistung von 7,5 MW bestrahlt. Dabei befanden sich alle Proben in einem zylindrischen Aluminiumbehälter, der um seine Achse rotierte. Dadurch wurde gewähr- leistet, daß der Neutronenfluß über alle Proben im Mittel gleich war. 2.2.1.3. Aktivitatsmessung; Die Proben und Standards 'wurden nach sechswöchiger Abklingzeit mit Hilfe eines LABEN 4000-Kanal-Gamma- Spektrometers und eines'40 cm Ge(Li)-Detektors mit einem Auflösungsvermögen von 2,3 KeV gemessen. Das Radionuklid Hg mit einer Halbwertszeit von 47 Tagen und einer Gamma-Energie von 0,279 MeV wurde durch Vergleich mit den mitaktivierten Stan- dards augewertet '(18, 19) Bei selenhältigen Proben wurden zwei verschiedene Peaks des Se (0,265 MeV und 0,280 MeV) zur Auswertung herangezogen. Nach VOGG (20) verhält sich der erste Peak zum zweiten wie 99 zu 39. Diese 39 % mußten bei der Auswertung von Quecksilber entsprechend berücksichtigt werden (17). Die Meßdauer betrug je nach Quecksilbergehalt 30 - 60 Minuten. Um die Genauigkeit der Neutronen- aktivierungsanalyse zu prüfen, wurden bei den meisten Proben 2-4 Wiederholungen durchgeführt. Hier betrugen die Standardabweichungen s = + 0,003 ppm bei einem Quecksilbergehalt von 0,02 ppm bzw. - 6 -

o = + 0,09 ppm bei einem Quecksilbergehalt von 1,07 ppm.

2.2.2. mittels Atomabsorption

Es wurden 0,3 - 1,5 g homogenisierte Fischproben in Kjeldal-Aufschlußkolben eingewogen, 20 ml Ver- aschungssäure (HNO., : H-SO. = 1:1) zugesetzt und diese während 6-7 Stunden unter Verwendung eines Rückflußkühlers auf 60 - 70° C erwärmt bis die nitrosen Gase entwichen waren. Danach wurde die Temperatur gesteigert. Der Aufschluß wurde beendet, sobald die Proben vollkommen farblos waren. Nach dem Erkalten wurden ca 20 ml Kaliumpermanganatlö- sung zugesetzt. Für die Messungen wurde das Atom- absorptionsgerät 503 von Perkin-Elmer mit einem Mercury Analysissystem - letzteres von HATCH und OTT (21) - verwendet. Vor der Messung wurde erneut Kaliumpermanganat zugesetzt, um sämtliches vorhan- denes Quecksilber zu Hg zu oxidieren. Überschüssi- ges Kaliurapermanganat wurde durch Zusatz von Hydroxyl- aminhydrochlorid reduziert. Durch Zusatz von Zinn-

chlorid (SnCl2) wurde das zweiwertige Quecksilber (Hg ) zu metallischem Quecksilber (Hg ) reduziert. Der so entstandene Quecksilberdampf wurde mittels einer Umlaufpumpe zur Absorptionszelle gebracht und die Absorption bei 253,7 nm gemessen.

2.3. Bestimmung des Methylquecksilbergehaltes Der Methylquecksilbergehalt der Proben aus den Jahren 1974 und 1975 wurde mittels Atomabsorption bestimmt, nachdem die Proben nach ZELENKA und KOSTA (22) vorbehandelt worden waren. 2.3.1. Probenvorbereitung; 1,0 g homogenisierter Fisch (Feuchtgewicht) wurde auf der am Schuffstopfen angebrachten Schale mit - 7 -

0,6 - 1,0 ml 5 n HC1, welche 1 % CuCl« enthielt, ver- setzt. Die Bodenfläche des Fläschchens wurde mit 4 ml Toluol + 1 ml gesättigter toluol. Dithizonlösung be- deckt. Das gut verschlossene Extraktionsgefäßt blieb 3 Tage bei 65° C in einem Brutschrank.

2.3.2. Atomabsorption;

Die Toluolphase wurde im Rotavapor zur Trockene eingedampft und auf nassem Weg mit ca 20 ml Säure- mischung (H-SO. konz. : HNO-, konz. =5:4) unter Rückflußkühlung verascht. Vor dem Erhitzen wurden die Proben zunächst 20 Minuten bei Zimmertemperatur stehen gelassen, die Veraschung erfolgte bei 120° C. Nach dem Erkalten wurde durch den Kühler Wasser zu- gesetzt und anschließend 5 %ige KMnO.-Lösung bis zur Rotfärbung zugegeben, wodurch die Oxidation zum Hg bewerkstelligt wurde. Die weitere Behandlung der Proben erfolgte wie bereits unter 2.2.2. be- schrieben.

3. ERGEBNISSE UND DISKUSSION

In Tab. 1 sind die für die Fischhomogenate gefundenen Queck- silber- und Methylquecksilberkonzentrationen getrennt nach Fischgewicht, Fischart und Fangort enthalten. Die mit Hilfe der Neutronenaktivierungsanalyse (Werte ohne Klammer) und Atomabsorptionsspektroskopie (Werte in Klammer) gefundenen Ergebnisse sind in recht guter Übereinstimmung. Der Groß- teil des in den Fischen gespeicherten Quecksilbers wurde in Form seiner Methylverbindung gefunden, mit Ausnahme von einigen Bachforellen aus der Vöckla und Steyr, die Gesamt- quecksilberwerte von 1 ppm zeigten, aber nur geringe Mengen an Methylquecksilber (10 - 32 %) aufwiesen. Dies läßt auf eine Verunreinigung mit einer anderen Organoquecksilberver- bindung schließen, die aber nicht identifiziert werden konnte. Tabelle 1

Gesamt-Hg- und Methylquecksilbergehalt von Fischhomogenaten (in ppm bezogen auf das Feuchtgew.icht) bestimmt mittels Neu- tronenaktivierungsanalyse (Analysenwerte ohne Klammer) bzw. Atomabsorptionsspektroskopie (Analysenwerte in Klammer)

Fangort und -jähr Fisch- Fischfßuch Gehalt, an Hg Queller Anteil art " gewich• T-.!t. XX ir. ppm) in Form seiner (in g) Methylverbindung

Ager, Pettighofen, 0,13 (0,13) bei einem Wehr auf 217+229 Höhe der Papier- fabrik km 3?,6 197^ Ager, im Bereich 698 0,08 (0,09) 62 des Zusammenflus- 836 0,0k (0,03) 100 ses mit dem Glatzin- 1131 0,02 (0,03)xxx 100 ger E-Werkskanal 102*1 0,OU (0,05)xxx 80 km 2,8 20 c. ,w- 0,05; 1^" 312 0,Gy (0,09) 10" 1173 0,06 (G,Ob)xxx 100 0,03 (0,07)xxx 57 970 0,0*4 (0,010xxx 75 1073 0,0*+ (0,03)xxx 100 Alm, an der Bohlen- brücke bei der Bahn- haltestelle Koth- mühle km 31 ,9 1973 17 162 0,1 1 21 388 0,08 Alm, beim Bahnhof Viechtwang km 27,65 1973 17 107+150+1 0,02 Alm, an der Brücke in Fischböckau km 12,78 1973 16 170 0,20 17 0,02 Alm, 200 m unter- halb der Brücke Almegg - Wimsbach km 3,2 1J7: 0,02 - 9 -

Fangort und -jähr Fisch- Fischfeuchtxx - Gehalt an Hg Queller Anteil art. x gewicht (in ppm) in Form seiner (in g) Methylverbindung

Antiesen, Hohen- zell 500 m unter- halb des Sport- platzes km 31,2 1973 17 370+255 0,12 Antiesen, 200 m oberhalb der An- tiesenbrücke in Tummeltsham 1973 16 300 0,18 17 351 0,12 Aschach oberhalb der Mündung des Leitenbaches km 23 1973 9 91k 0,02 20 5kk 0,21 Aschach, bei Hickering km 10,H 1973 2 5V7 0,05 20 529 0,1k Aschach, am Durch- laß zum Ofenwasser, etwa 100 m unterhalb der Brücke zum Kraft- werk Ottensheim km 0,3 1971* 2 719 0,50 (0,52) 96 6 229+158 0,16 (0,16) 93 11 22+5^+68+61 0,53 (0.5M 98 15 96 0,37 (0,39) 97 20 295+ 181*+ 162+ I6k+130 0,30 (0,30) 93 Attersee 7 7^3+563 0,12 18 155+127 0,23 Donau, Estern- berg, Wirtshaus zum Hecht km 2216-221? 197*1 1 260 0,1*7 (0,U5) 93 200 0,22 (0,21) 95 15 329 0,kli (0,1*2) 95 - 10 -

Fangort und -jähr Fisch- Fischfeucht- Gehalt an Hg Queller Anteil artx gewicht (in ppm) in Form seiner (in g) Methylverbindung

Donau, im Unterwas- 2 965 0,29 ser des Kraftwerks 11 Jochenstein 60 0,1»7 km 2203 1973 20 62 0,92; 0,67 22 92 0,60 Donau, beim Kraft- 11* 61 0,1*7; 0,32 50 werk Ottensheim, unterhalb der Aschachmündung km ca 211*6 1973 Donau, bei Ottens- 2 23lt+205+120+ 0,70 (0,73) 61 heim Altwassertüm- 129 pel im Ottensheimer 11* Donaualtarm 85+50 0,27 (0,26) 100 km ca 21145 197i* Donau, im Ottens- 2 768 1,3 (1,2) heimer Donaualt- 23l*+ 128 0,71 (0,71) 83 arm, etwa 500 m 1* landeinwärts, am 91 0,81* (0,79) 100 südlichen Ufer 6 398+250 0,52 (0,50) 62 km ca 211(5 1971* 9 531* 0,81 (0,76) 92 196 0,52 (0,1*1*) 95 11* 58 0,1*3 (0,1*8) 20 821 0,5^ (0,52) 96 22 19^+175+155+ 0,39 (0,38) 157+129

Donau, bei der 6 316 0,02 Fähre Ottensheim- Wilhering in Ufer 17 88 0,61 km 211*1* 1973 20 117 1 ,61; 1,86 Donau, bei der 20 356 0,57; 0,61 Traunmündung km 212U 1973

Donau, links- 3 31* 0,30 (0,1*0) ufrig unterhalb 8 der Traunmündung 165 0,32 (0,3U) 80 im Aitelgraben, der 10 186 0,1*3 (0,1*3) in einem Augebiet 1l* liegt 61 0,70 (0,68) 50 km ca 2123 20 77+96+88+69 0,30 (0,32) 53 61*+ 103+98+60 0,11* (0,11*) 1U 63+90+76+70 0,31 (0,30) 76 78+85+7^+71 0,30 (0,31*) 61* 83+79+83+81 0,25 (0,26) 85 l U6-1-89+ 127 0,25 »0,30) 67 Fangort und -jähr Fisch Fischfeuchyx t fiehalfc an Hg $uellur Anteil artA gewicht " (in torn) in Form seiner (in g) Methylverbindung

Donau, gegenüber 20 59 0,0? Mauthausen, ober- halb der Ennsmün- dung km 2109 1973 Donau, in Grein im Bootshafen km 2080,9 1973 + 2 1*36 0,33 (0,30)xxx 116+88+82+61+ 72 0,30 (0,30) 90 h 108 0,3^ (0,33) 30 9 176 0,19 (0,20) 95 73+138 0,25 (0,23) 87 1U 6h 0,2l* (0,210 15 123 0,38 (0,36) 52 20 ,, 89+57+76 0,1*1 12)4+119 0,31 139+227 0,22 (0,20) 90 176+91* 0,20 (0,20) 105

Snns, 300 m ober- 17 836 <:o,o2 halb der Brücke zwischen Alten- 21 2i+3 <0,02 markt und Weissen- bach km 93,1*8 1973

Enns, 50 m unter- 17 107 < 0,02 halb der flußauf- 21 wärts Reichraming 239 < 0,02 gelegenen Brücke tan 60,7 1973 Enns, 1*00 m ober- 17 208 <0,02 halb der Eisenbahn- 21 2U8 brücke Steyr- 0,17 Hieflau, Gemeinde St. Ulrich km 33,k

Enns, unterhalb 6 583 •< 0,02 der Eisenbahnbrük- ke :i Enns, im 9 121 <0,02 Unterwasser des 12 225 0,26 Wehres km 3,2 1973 Fangort und -jähr Fisch- Fischfeucht- Gehalt an Hg Queller Anteil artx gewicht** (in ppm) in Form seiner (in g) Methylverbindung

Feidaist , an der 5 1*91 0,23 Brücke in Pregar- 20 0,02 ten 567 km 8,15 1973

Feidaist , an der 20 165+28 0,23 Straßenbrücke nach Matzelsdorf km 20,6 1973

Große Mühl, 1 km 20 1065 0,25; 0,26 unterhalb Haslach 1950 0,22 km 25 1973

Gusen, 'an der 6 508+589 0,17 Brücke in St. Ge- orgen km 6,88 1973 Hallstättersee 7 296 < 0,02 18 289 0,17 21 255 0,11 Inn, oberhalb 3 21+30+39+37+ Ranshofen im Stau 2l*+30 0,60 (0,60) 32 des Kraftwerkes 62k 0,96 (1,01) 81 Simbach/Braunau 9 und aus dem 12 339+106 1,13 (1,17) 86 Bootshafen 72 0,59 (0,59) 1 km 66,8 197 * 15 11*8+107+81 0,51 (0,50) 19 U2+H6+38+51 1*3 0,51 (0,50) 96 Inn, ca 100 m unter- 2 383 1,07 (1,03) 90 halb des Kraftwer- 0,1*1* kes Braunau/Simbach 9 1*85 km 61,2 1973+ 85+13**+139 0,55 (0,58) 63 1971* 12 100 15 59+37 0,17 17 89+-7S+97+ 0,23 (0,21) 90 51 20 1UO 0,18 (0,19) 9»* Inn, im Bereich 1 290 0,91 der Brücke Obern- hf>T er— V.crcrl fi n CT 12 107 0,85 km 3U,6 1973 - 13 -

Fangort und -jähr Fisch- Fischfeucht- Gehalt an Hg Queller Anteil art gewich• I.Jt. XX (in ppm) in Form seiner (in g) Methylverbi ndung

Inn, auf Höhe 1 267 0,82 (0,81*) Reichersberg, Alt- 221 0,80 (0,6U) wasser des Inn 8l* 0,1*5 (0,1*5) 100 km 31,1 1971*+ 2 7 2+138+161*+1*1 1,33 (1,33) 92 1975 5)48+1*1*7+360 1,81* (1,61*) 79 8 3808 0,82 (0,76)xxx 92 2992 0,3l* (0,32)xxx 65 837 1,80 (1,70)xxx 97 1026 1,10 (1,10)xxx 95 1008 0,79 (0,73)xxx 96 3725 0,60 (0,58)xxx 86 13 680 0,68 (0,68) t'1 22 229 0,71 (0,65) 100 209 0,55 (0,50) 100 Inn, in Schärding 9 58 0,38 ca 200 m unterhalb 100 des Wassertores 15 0,61 km 15,75 1973

Innbach, an der 20 109+109 0,08 Straße Eferding- Wallern, auf Höhe eines Wehres bei der Keumühle km 1l*,7 1973

Ipfbach, in Asten 17 375 0,11 oberhalb der Auto- 20 133+132 bahnbrücke 0,17 km 3,8 1973

Ischl, in Trenkl- 17 193+210 0,02 bach 20 km 1,5 1973 505 0,02

Kleine Mühl, bei 16 132+122 0,02 Peilstein 11*1* km 23,2 1973 17 0,08

Krems, oberhalb des 17 112+189 0,1l* Wehres bei der Pul- vermühle in Micheldorf km ca 63 1973

Krems, unterhalb 16 205 0,02 Blumau, Gemeinde Kirchdorf 17 273 0,02 km ca 53,8 1973 Fangort und -jähr Fisch- Fischfeucht- Gehalt an Hg Queller Anteil art gewich. .t , XX (in ppm) in Forin seiner (in g) Methylverbindung

Krems , ca 200 m 16 302 0,06 unterhalb der 0,02 Brücke in Wartberg 17 325 km M, 8 1973

Krems , unterhalb 16 231+ 0,02 Kremsmünster, beim Huemer in der Au 17 182 0,35 km 30,1 1973 20 1+5U 0,02 21 230 0,02

Kr ems , zwi s chen 5 1+88 0,02 Wehr und Dambach- mündung unterhalb 6 2l+0 0,02 Heuhofen 17 2l+2 0,02 km 16,08 1973

Laudach, unterhalb 16 920 0,02 der Brauerei Eggen- berg bei 17 285 0,02 km ca 5,5 1973

Matt ig, an der Orts- 5 1*33 0,02 brücke in Palting km ca 3lt,05 1973 9 153 0,17 20 556 0,08

Mattig, bei der 17 363+150 0,11 Brücke Uttendorf- Mattighofen km 31,25 1973

Mond see, NW-Ufer 7 51»* 0,02 1973 9 121+3 0,09 13 111+3 0,02

Haain, beim Gast- 12 577 0,23 hof Schartmühle 20 km 31,6 1973 799 0,76

Maarn, bei der 17 39U 0,U1+ (0,1+0) 77 Schartmühle in Höhe 199+258 0,22 (0,21) 100 von Rechberg 305 0,78 (0,82) 92 km 31,25 197H 177+192+169 0,23 (0,21) 95 21 29U 0,18 (0,17) 88

Haar n, Altwasser 9 729 0,31+ (0,31) 96 etwa in Höhe Eizen- dor-*1 10 103^ 0,1+1 (0,l+l+)xxx km 5 - 15 -

Fangort und -jähr Fisch- Fischfeucht- Gehalt an Hg Queller An art. X gewichb ( in ppm) in Form se (in g) Methylverh

Naarn, (Alte) ober- halb des Pumpwerks km 0,2 1971t 20 1769 0,55 (0,l45)xxx 97 Pram, bei Windten, 20 126+21*9+11*5 0,02 unterhalb Tauf- kirchen km 1l*,3 1973 Rodl, an der Brücke 16 88 0,32 Zwettl von Unter- 152 0,1*7 dreiegg 17 km 26,35 1973

Salzach, beim 11 13^+89+81* 0,52 Zollamt Tittmo- 71+66 0,1*1 (0,30) 93 nirig/Ettenau 20 71+68 0,3l* (0,30) 100 km 26,9 - 27,9 1973+ 197 i* Salzach, im Kündungs- 8 1*160 0,18 (0,17)xxx wasser des Großbaches Cj,k& (0, kit) xxx 92 oberhalb der Brücke 2253 Tittmoning/Ettenau 657 0,61 (0,63) 95 km 27,05 1971» Salzach, an der Brücke 11 95+71 0,86 (0,99) 33 in Wanghäusen 17 121+170 0,35 km 12,57 1973+ 129 0,31 (0,30) U3 1971* 90 0,16 (0,1l*) 92 158 0,19 (0,20) 90 153 0,1l* (0,11t) 100 206 0,13 (0,13) 8U

Steyr, an der Brücke 27^+175 0,02 Micheldorf-Frauenstein km 36,7 1973

Steyr, beim ehemaligen 16 233 0,26 Lattnerwehr, Letten 365 0,07 (0,09) 66 Gemeinde Sierning 288 0,05 (0,OU) 75 km 9,U 1973+ 17 303 0,10 (0,09) 100 197»*+ 2kk 1,35 1975 306+290 0,1l* (0,13) 80 31+2+336 0,13 (0,13) 76 Steyr, bei Sierning- 17 21+3+232 0,06 (0,06) 100 hofen/Neuzeug im Be- 228 0,08 (0,09) 100 reich der Brücke zum 368+U16 0,15 (0,15) k6 Bahnhof Neuzeug 21 km 7 ,h 197!*+ U03 0,10 (0,09) 88 1975 - 16 -

Fangort und -jähr Fisch Fischfeucht- ."-ehalt an Hg Queller Anteil art gewicht Un ppm) in Form seiner (in g) MethylVerbindung

Teichl, an der Mün- dung in die Steyr km 0,05 1973 17 202+209 ^0,02 Trattnach, an 20 620+H15 einer Brücke bei Schlüsslberg km 8,9 1973 Traun, bei der 16 221 0,1l* Straßenbrücke Hall- 0,10 st at u-Obertraun 17 359 km 127,12 1973 Traun, am oberen 17 3l*3+30l* 0,02 Ortsrand von Bad Ischl km 105,2 1973 Traun, 800 m ober- 17 1*69+315 0,2l* halb Ebensee auf Höhe der Solvay- Werke km C6,6 1973 Traun, auf Höhe 21 335+36U 0,02 der Kläranlage Traunsee Nord km 70,5 1973 Traun, bei der 17 152 0,09 Brücke Steyrer- 20 0,11 mühl - Ohlsdorf 385 km 62,75 1973 21 1UO 0,02 Traun, auf Höhe des 16 2U7 0,21 (0,17) 76 Kraftwerkes Kemating 133 0,19 (0,16) 75 km 5**,2 - 5**,1*5 217 0,1l* (0,13) 23 1973+ 267 0,12 (0,10) 100 1971; 191 0,17 20 113 0,10 (0,10) 1*0

Traun, bei einem 2 133 0,22 (0,25) 1*0 Wehr am südlichen 322 Ende von Stadl-Paura 12 0,18 (0,20) 75 am Beginn einer 20 306+272 0,05 (0,03) 100 Flußinsel 360 0,09 (0,07) 100 km 50,1 197U 21 162+11*7 0,05 (0,05) 100 - 17 -

Fangort und -jähr Fisch- Fischfeucht- Gehalt an Hg Queller Anteil art gewich• ,t j XX (in ppm) in Form seiner (in g) Methylverbindung

Traun, unterhalb 5 375 0,02 der Oi tsbrücke zwi- 0,02 schen Stadl-Puura 20 313+293 und Stadl-Hausruck km U8,6 1973 Traun, Brücke bei 17 332 0,70 Hafeld 21 0,11 km ?2 1973 1237 Traun, beim 2 176 0,09 (0,07) 100 V/eiser V/ehr 5 550+505 0,07 (0,09) M tan 36,7 197 k 66)4+567 0,05 (0,07) 1*3 12 558 0,06 (O.OU) 75 1514+127+128+ 108+109+79 0,OU (0,0*0 100 17 155+179 0,08 (0,06) 83 20 7^9+685 0,09 (0,07) 87 579+1*08 0,05 (0,0*4) 100 21 163+151 0,08 (0,07) 85

Traun, oberhalb 17 521 0,17 der Brücke March- trenk-Weißenkirchen 20 199 0,11 km 23,2 1973 21 896 0,02 Traun, ca 150 m 11 51 0,1U unterhalb der 20 TTi Qon hahn'hviir'Vp i 31 0,17 Linz - Ebelsberg km 3,65 1973 Traunsee 1973 77 0,17 76 0,23 2U8 0,13 71+92 0,02 287 0,11 15 139 0,32 171 0,32 Vöckla, bei der 16 376 0,60 ( 12,5 Unterquerung der Eisenbahnbrücke 17 3^6+316+250 0,33 (0,3l*) TU 100 oberhalb Franken- 33»* 0,1U (0,12) markt km 31,1 1971* - 10 -

Fangort und -jähr Fisch- Fischfeucht- Gehalt an Hg Queller Anteil art gewich• -UJ.Xt X (in ppm) in Form seiner (in g) Methylvorbindung

Vöckla, in Franken- 16 363+296+338 0,09 (0,09) markt, im Bereich der Brücke auf Höhe der Getränkeerzeu- gung Starzinger km 26,7 197*+ Vöckla, an der Brücke 16 360+336 0,05 (0,05)' 100 zwischen Wies und 260+292+263 0,09 (0,07) 100 Kriechpoint 17 km 2l», U5 197^ 21 1*7^+1+62+368 0,1l* (0,18) 61 Vöckla, an der Brücke 17 281» 1,07 zwischen V/ies und 230 1,32 Mösendorf, nächst einer Mühle km 22,96 1973 Vöckla, bei der 16 613 0,02 Kelleriaühle unter- 0,02 halb der Mündung 17 267 des Zipfer Redlbachs km 17,15 1973 Wolfgangsee 1973 18 171+169 0,02 20 1087 0,07 Zellersee 1973 1 865+583 0,23

Fischart

1 Abramis brama Brachse 2 Anguilla anguilla Aal 3 Alburnus alburnus Laube k Ajpius a&pius Schied 5 Barbus barbus Barbe 6 Chondrostoma nasus Nase i Coregonus sp. Renke 8 Cyprinus carpio Karpfen - 19 -

9 Sscx lucius Hecht 10 Idus idus Aland 11 Leuciscus leuciscus Hasel 12 Lota Iota Rutte 12 Lucioperca lucioperca Zander Ui Perca fluviatilis Barsch 15 Rutilus rutilus Rotauge 16 Salmo gairdneri Rieh Regenbogenforelle 17 Salmo trutta f. fario Bachforelle 18 Salvelinus alpinus Seesaibling 19 Scardinius erythrophtalmus (L.) Rotfeder 20 Squalus cephalus Aitel 21 Thymallus thymallus Äsche 22 Tinea tinea Schleie

xx Durch + verbundene Zahler.: Einzelfeuchtgewichte der zu jeweils einer Probe verarbeiteten Fische gleicher Art und gleichen Standortes

ff "weitere Analysenergebnisse dieses Fisches siehe Tabelle 3 Tabelle 2

Prozentuelle Verteilung der Hg-Gehalte in Fischen aus oö. Gewässern r Gehalt an (Sesamtquecksilber im Fischhomogenat Gewässer Probenzahl ^0,2 ppm 0,21 - 0,5 ppm 0,51 - 1 ppm < 1 ppm Hg n = 100 %

alle Gewäs- n = 247 59,1 % 22,3 % 14,1 % 4,5 % to ser o l Gewässer n = 173 80,4 % 13,9 % 4,0 % 1,7 % außer Inn und Donau Donau n = 45 11,1 % 57,8 % 26,7 % 4,4 % Inn n = 29 6,9 % 17,2 % 55,2 % 20,7 % ! In 95 Fischproben war der Gehalt an Methyl-Hg kleiner als i), 3 ppm, in 24 lag er zwischen 0,3 und 0,5 ppm, in 18 Proben zwischen 0,5 und 1,0 ppin und in 6 Proben über 1,0 ppm.

Aus der Aufschlüsselung der Tabelle 2. geht klar hervor, daß der Inn das mit Abstand am stärksten quecksilberbe- lastete Gewässer Oberösterreichs ist. Obwohl die Zahl der aus Innfischen entnommenen Proben nur 11,7 % der Gesamt- probenzahl ausmacht, sind hierin 54,5 % aller Fische mit mehr als 1 ppm Hg enthalten. Tabelle 1 zeigt, daß etwa jeder fünfte aus dem Inn analysierte Fisch mehr als 1 ppm Hg aufweist und daß insgesamt drei Viertel der Fischproben über 0,5 ppm Hg liegen.

An zweiter Stelle in be~ug auf die Hg-Belastung liegt die Donau, wo immerhin 31,1 -, der Proben über 0,5 ppm Hg ent- hielten und 57,8 % zwischen 0,2 und 0,5 ppm. Zu bemerken ist freilich, daß gerade in dieser Gruppe sehr viele junge Fische vertreten sind, wodurch eine Verfälschung gegen niedrigere Werte vorliegen könnte. Es ist zu befürchten, daß für die Dcr.au ein besseres Gesamtbild vorgetäuscht wird, als es den tatsächlichen Gegebenheiten entspricht. Bedingt durcn die Fangtechnik war es an der Donau wesent- lich schwerer den Innfischen in Alter und Gewicht ent- sprechendes Untersuchungsmaterial zu bekommen.

Betrachtet man die restlichen oö. Gewässer ohne Inn und Donau, so bietet sich ein erfreulich gutes Bild. Mehr als 80 % der Fischproben zeigen hier Hg-Gehalte unter 0,2 ppm, nahezu 95 % liegen unter 0,5 ppm. Der Anteil von Fischen mit mehr als 0,5 ppm ist mit 5,7 % sehr gering. Von 173 Proben wiesen nur drei einen Hg-Gehalt von über 1 ppm auf. Diese drei Proben stammten aus der Untersuchungsreihe 1973 und wurden aus einem in der Steyr und zwei in der Vöckla gefangenen Fischen gewonnen. Andere in den Jahren 1973 und 1974 an oder in der Nähe der betreffenden Fangstelle ge- fangene Fische (insgesamt 25 Stück) konnten diese Ergebnisse nicht bestätigen; ihr Hg-Gehalt lag immer unter 0,2 ppm. - 22 -

Die in den Pischhomogenaten gefundenen Quecksilberkonzen- trationen sind nach Fangorten getrennt neben Industrie- zentren bzw. größeren Wohnorten auch in Abb. 1 dargestellt, wobei aber über alle Fischarten gemittelt wurde.

Betrachtet man die kartographische Darstellung der Fang- stellen, so fällt auf, daß im nördlich der Donau ge- legenen Mühlviertel der Anteil von Proben mit Hg-Gehalten zwischen 0,2 und 0,5 ppm relativ groß ist. Geologisch ist das Mühlviertel von Granit bestimmt, seine Flüsse führen sehr weiches, leicht saures Wasser. Industrie ist nur in Form von Kleinbetrieben vorhanden (Webereien, Textilfärber- eien, Molkereien, Gerbereien), in der Landwirtschaft domi- nieren aufgrund des rauhen Klimas Viehzucht und forstliche Nutzung. Quecksilberabstoßende Industrie fehlt. Eine Er- klärung für die offenbar in den Mühlviertler Gewässern gegebene höhere Hg-Belastung kann aufgrund des zu geringen Analysenumfangs noch nicht gegeben werden. Festzuhalten ist, daß von 26 untersuchten Fischen immerhin 25 Hg-Werte unter 0,5 ppm aufweisen und nur einer mit 0,76 ppm über dieser Grenze liegt.

Als hinsichtlich Quecksilber außerordentlich sauber müssen die Donauzubringer aus dem Süden (mit Ausnahme des Inn) und im besonderen aus dem Südosten Oberösterreichs angesehen v/erden. Hier weisen nahezu alle untersuchten Proben Hg- Gehalte unter 0,2 ppm auf. Dieses Ergebnis korrespondiert in keiner Weise mit der Wassergüte einiger dieser Flüsse. So werden etwa die Traun ab Steyrermühl flußabwärts von , die Ager ab Lenzing und die Krems ab Nettingsdorf durch Zellstoff- und Papierabwässer so stark verschmutzt, daß ihre Wassergüte im Sinn des Liebmann' sehen Saprobien- systems auf weite Fließstrecken zwischen III und IV pendelt. Auch in der Enns drücken sich die Abwässer eines in der Steiermark gelegenen Zellstoffwerks in einer Verschlechterung der Wassergüte aus. Alle aus diesem Fluß analysierten Fisch- proben weisen jedoch weniger als 0,2 ppm Hg auf. Die übrigen Hg-Gehaft des Fischmaterials bei der Mehrzahl der untersucnten Rsche je Fangstelle

er er H- !-• Ch C u> 3 I

Mrftetob 1 500 000 r 5 10 -s K - 24 -

südlichen Donaiizuürin v.'.r liegen gütcn'i"i •; f;nerwiegend in den Kl 35. ucn l und IF. uor none r e Quocksi ! herpcgel im Mün- dunqar/f:: <-;'ior. der A?chach könnte woh?. durcii u±.e Cnnu (Fisch- ein.' - .':;-•..:.';) boding'- acin. Ein- ; • .:. :ru.-.r: ,h jj.-.: hohe Quecksiibcrbela." t'ir.'f -..'es Inn liefcTr. u.a. „L, -'•iy'isser eines Chemiewerke;; ir t\cum Burghausen (BRD) . v/o eine Chlor-Alkali-Elo*' ^r ^ '. yse in- stalliert ist. An." dieser. Betrieb qejlanur.ori ,.,ir LnL^r- suchungszej t unn vorher ;>.;L/ächtliche Me:.';cn an guecksilber in den Tnn. Seit 1976 ist nun eine chemisch-mechanische Kläranlage in Betrieb, wobei hinsichtlich der Hg-Rück- haltung rigorose Auflagen getroffen wurdo.i. Im Raum Burg- hausen mündet auch der Alzkanal in .die Salsach, der durch ein chemisches Werk in Gersthofen ebenfalls mit Hg belastet sein dürfte. Der Quecksilberanfall aus diesem Raum ist wohl auch für die in der Donau anzufindenden erhöhten Hg- Gehalte :!er Fiscn?; "^n p.odeutung. In dicisen1 Zusammenhang erscheint es interessant, daß die Fischprooen aus der Donau unterhalb Linz kaum mehr Werte über 0,5 ppm Hg aufweisen, obwohl in Linz Hüttenindustrie und ein großes chemisches Werk ihren Sitz haben. Eine Rolle könnte hierbei freilich der schon erwähnte Umstand spielen, daß hier aus fang- technischen Gründen zu einem großen Teil relativ junges Fischmaterial untersucht wurde. Zur Erhärtung der gewonnenen Ergebnisse sind auch hier weitere Untersuchungen nötig. Eine höhere Grundlast als in den anderen südlich der Donau gelegenen oberösterreichischen Gewässern zeigt sich auch in der Salzach, v/o die Mehrzahl der Fische Werte zwischen 0,2 und 0,5 ppm Hg aufweisen. Hierfür dürften die Abwässer von im Bundesland Salzburg vorhandenen Betrieben mit Chlor- Alkali-Elektrolysen und eines dort betriebenen Kupferberg- baues verantwortlich sein. Wie unter Material und Methodik erwähnt, wurden insgesamt 17 große Fische differenziert nach Hg--Gehalt des Gesamt- homogenats, der Rückenmuskulatur und des Homoger.ats des - 25 -

eviszerierten Fische." untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 zusammcnuestulit. Vergleicht man das Verhältnis Hg-Gehalt Muskulatur gegen dan des Gesamthomogenats, so ergibt sich, daß die Muskulatur im Mittel um den Faktor 1,55 höher belastet ist. Allerdings beträgt hier die Standard- abweichung + 0,67! Einengen läßt sich der Bereich, wenn man die Proben mit einem Hg-Gehalt von 0,1 ppm im Gesamt- homogenat, die ziemlich stark streuen, nicht berücksichtigt. Der Faktor ergibt sich dann zu 1,4 mit s = + 0,26. Es wird weiteren Untersuchungen mit einer größeren Probenzahl vor- behalten bleiben, zu klären, ob eine stärkere Einengung dieses Faktors möglich ist.

Für die Hg-Gehalte "eviszerierter Fische": Gesamthomogenat wurde ein mittleres Verhältnis von 1,07 mit s = + 0,3 selbst unter Michtberücksichtigung der Fische mit weniger als 0,1 ppm Hg gefunden. Rechnerische Aussagen über zu erwartende Hg- G>?nal Lc bei Vorliegen nur eines der beiden Materialien lassen sJch also nach dca derzeitigen Ergebnissen nicht machen. Tabelle 3

Verteilung des Hg-Gehaltes (in ppm bezogen auf das Feuchtgewicht) in homogenisiertem Fisch (H), in der Rückenmuskulatur (M) und in der eviszerierten Hälfte des Fisches (C)

Fischart Feucht- H M gewicht (in g) N.A.A. A.A.S, N.A.A. A.A.S, N.A.A. *» • X» •

Aal 436 0,33 0,30 0,39 0,39 Karpfen 2.992 0,34 0,32 0,45 0,40 0,27 0,33 Seider 1 .034 •0,41 0,44 0,78 0,72 0,68 0,64 Hecht 1.008 0,79 0,73 1,10 1,00 0,90 0,85 Hecht 2.252 0,46 0,44 0,66 0,62 0,58 0,53 i Aitel 1 .172 0,06 0,06 0,17 0,15 0,04 0,02 tVJ 1 .040 0,08 0,07 0,06 0,03 0,02 0,02 Aitel 970 0,04 0,04 0,05 0,02 0,05 0,03 Barbe 1 .130 0,02 0,03 0,03 0,02 0,02 0,02 Aitel 1 .768 0,55 0,45 0,93 0,87 0,40 0,45 Aitel 1 .072 0,04 0,03 0,14 0,14 0,04 0,02 Barbe 1.024 0,04 0,05 0,06 0,02 0,06 0,02 Spiegel- karpfen 4.160 0,18 0,17 0,26 0,25 0,14 0,16 Hecht 837 1 ,80 1,70 2,63 2,34 2,40 2,30 Hecht 1 .-026 1,10 1,10 1,20 1,35 1,17 1,05 Hecht 3.724 0,60 0,58 0,57 0,53 0,59 0,60 Spiegel- karpfen 3.808 0,82 0,76 1 ,00 1,10 0,80 0,77

N.A.A. Neutronenaktivierungsanalyse A.A.S. Atomabsorptionsspektroskopie - 27 -

LITERATUR

1. SKERFVING, S., HANSSON, K., LINDSTEN, J.: Arch. Environm. Health 2\_, 133 (1970) 2. DEGENHARDT, K.H.: Schultze, H. Umwelt-Report "Unser ver- schmutzter Planet", S. 224 - 290, Frankfurt (1972) 3. NUORTEVA, P.: Naturw. Rdsch. 2A, 233 (1971) 4. BACHE, C.A., GUTENMANN, W.H., LISK, D.J.: Science 172, 951 (1971) 5. WESTÖÖ, G.: Acta Chem. Scand. 2Q_, 2131 (1966) 6. WESTÖÖ, G., RYDÄLV, M.: Var Vöda _23, 177 (1971) 7. ZITKO, V., FINLAYSON, B.J., WILDISH, D.J., ANDERSON, J.M., KOHLER, A.C.: J. Fish. Res. Board Can. 28, 1285 (1971) 8. CLARKSON, T. W.: Food cosmet. Toxicol. !9/ 229 (1971) 9. ABERG, G., EKMAN, L., FALK, R., GREITZ, U., PERSSON, G., SNIHS, J.O.: Arch. Environ. Health 19, 478 (1969) 10. MIETTINEN, J.K., RAHOLA, T., HATTULA, T., RISSANEN, K., TILLANDER, M.: Ann. Clin. Res. 3, 116 (1971) 11. JÄRVENPÄÄ, T., TILLANDER, M., MIETTINEN, J.K.: Suomen Kemistilehti B 43, 439 (1970) 12. KECKES, S., MIETTINEN, J.K.: FAC Technical Conference on Marine Pollution and its Effect on Living Resources and Fishing. Rome, Dec. 9-18, 1 (1970) 13. FIMREITE, N., HOLSWORTH, W.N., KEITH, J.A., PEARCE, P.A., GRUCHY, I.M.: Can. Field-Naturalist _85, 211 (1971) 14. JOHNELS, A.G., WESTERMARK, T., BERG, W., PERSSON, P.I., SJÖSTRAND, B.: Oikos J_8, 323 (1967) 15. WETSCHER, M.: Vet. Mod. Diss., Wien (1972) 16. PECHLANER, H.: Vet.Med. Diss., Wien (1972) 17. FILBY, R.H., DAVIS, A.I., SHAH, K.R., HALLER, W.A.: Mikrochimica Acta (Wien) £, 1130 (1970) 18. RANCITELLI, L.A., COOPER, J.A., PERKINS, R.W.: Natl. Bureau of Standards, Special Publication 312, Vol. I. Washington, D.C. 101 (1969) 19. HALLER, W.A., FILBY, R.H., RANCITELLI, L.A., COOPER, J.A.: Natl. Bureau of Standards, Special Publication 312, Vol. I., Washington, D.C. 177 (1969) 20. VOGG, H.: Halbleiter-Gammaspektren zur Neutronenakti- vierungsanalyse. Verlag Karl Thiemig, (1971) 21. HATCH, W.R., OTT, W.L.: Anal. Chem. 40, 2085, 2087 (1968) 22. KOSTA, L., ZELENKO, V.: US-Report, R-599, 1 (1971) (Institute "S. Stefan", Ljubljana and Faculty of Natural Science and Technology, University of Ljubljana and Institute of Legal Medicine, Ljubljana, Yugoslavia) 23. WIHLIDAL, H., TAUSCH, H., ZASH, E., STEHLIK, G.: SGAE-Ber. No. 2424, BL-131/75, 1 - 12 (Jänner 1975)

Wir danken dem Amt der Oberösterreichischen Landesregierung und dem Bundesministerium für Gesundheit und Umweltschutz für die finanzielle Unterstützung dieser Arbeiten. SGAE-Berichte Eigentümer, Herausgeber, Verleger und Druck: Österreichische Studiengesellschaft für Atomenergie Ges.m.b.H. Nach dein Pressegesetz verantwortlich: Prof. Dr. Hans GRÜNM, alle Lenaugasse 10, 1082 Wien, Tel. (0222) 42 75 11, Telex 7-5400. Für c! i 3 3 e n Bericht behalten u l r uns :* i l - Rechte vor.