Gewässergütebericht 2000

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Gewässergütebericht 2000 Ministerium für Landesumweltamt Umwelt und Naturschutz, Nordrhein-Westfalen Landwirtschaft und Verbraucherschutz – Sonderbericht – des Landes Nordrhein-Westfalen Gewässergütebericht 2000 30 Jahre Biologische Gewässerüberwachung in Nordrhein-Westfalen IMPRESSUM Herausgeber: Ministerium für Umwelt und Naturschutz Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen 40190 Düsseldorf Telefon: (0211) 45 66 - 0 e-mail: [email protected] Landesumweltamt Nordrhein-Westfalen Wallneyer Str. 6, 45133 Essen Telefon: (02 01) 79 95 - 0 e-mail: [email protected] Redaktion: Susanne Seuter umweltbüro essen, Gänsemarkt 29/31, 45127 Essen Erarbeitet von: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des LUA, der StUÄ und der LÖBF unter Beteiligung des Naturschutzzentrums Kleve und der Ruhr-Universität Bochum ISSN: 1437-7500 Informationsdienste: Umweltdaten aus NRW, Fachinformationen des LUA NRW: • Internet unter http://www.lua.nrw.de Bereitschaftsdienst: Nachrichtenbereitschaftszentrale des LUA NRW (24-Std.-Dienst): Telefon (0201) 71 44 88 Vertrieb: Landesumweltamt Nordrhein-Westfalen Postfach 102 363, 45023 Essen Layout, Satz: Helga Friedrich, Angela Tuczek Druck: Moeker Merkur Druck GmbH, Köln 2 Vorwort Vorwort Am 1. Januar 1969 wurde die Landesanstalt für Gewässerkunde und Gewässerschutz, eine Vorläufer- institution des heutigen Landesumweltamtes (LUA), gegründet. Damit wurde der Grundstein für die einheit- liche Gewässerüberwachung im Lande geschaffen. Seitdem sind drei Jahrzehnte vergangen, in denen im Gewässerschutz viel angepackt und erreicht wurde. Dies belegen zum Beispiel die alle fünf Jahre er- scheinenden Gewässergütekarten. In diesen Karten wird der Grad der organischen, biologisch leicht abbau- baren Belastung dargestellt. Aber nicht nur die biologisch leicht abbaubaren Stoffe wurden mit Programmen zur Abwasserreinigung bei Industrie und Gewerbe reduziert. Die langlebigen, schwer abbaubaren Stoffe, organische Spurenstoffe mit giftigen Wirkungen bereits in kleinsten Mengen, werden zwar auch vermindert, wegen ihrer Wirkungen bleiben sie aber weiter auf der Tagesordnung. Nach dem katastrophalen Fischsterben 1969, das von der Mainmündung bis weit in den Niederrhein reichte, wurde 1970 die erste Rheinmessstation Kleve-Bimmen an der Grenze zu den Niederlanden in Betrieb genom- men. 1973 wurde dort der erste, im LUA entwickelte dynamische Fischtest installiert, der rund um die Uhr Schadwirkungen auf die Gewässerorganismen anzeigt. Neben den genannten Untersuchungs- und Überwachungsarbeiten ist an den fließenden und stehenden Gewässern des Landes für eine breite Palette unterschiedlicher Problemstellungen eine Fülle von Arbeiten von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Wasserwirtschaftsverwaltung des Landes durchgeführt worden. Toxische Belastungen, routinemäßige Überwachung der Abwassereinleiter mit Fischen als Bioindikatoren zur Prüfung der Schadwirkungen gereinigten Abwassers, Eutrophierung stehender Gewässer und Talsperren, Versauerung der Bäche, Entwicklung und Nutzungsmöglichkeiten von neu entstandenen Seen im rheinischen Braunkohlerevier, Pflege- und Nutzungskonzepte für Naturschutzgewässer waren und sind die Themen, denen nachgegangen werden muss. Die Weiterentwicklung der Messverfahren zur Beurteilung von toxischen Stoffen und für die Gewässerbewertung sind weitere Arbeitsfelder. Nicht zuletzt sind biologisch-limnologische Untersuchungen ganz allgemeiner Bestandteil von Planungen und Maßnahmen der Sanierung sowie des vorsorgenden Gewässerschutzes. Neue Herausforderungen ergeben sich aus der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie mit ihrem ökosystemaren Ansatz. Hierzu sind in NRW bereits wert- volle naturwissenschaftliche Vorarbeiten geleistet worden. Der vorliegende Gewässergütebericht 2000 gibt Gelegenheit, die breite Palette der Untersuchungen mit vor- wiegend biologischen Aufgaben darzustellen. Dabei wurde nicht Vollständigkeit angestrebt, sondern der Versuch unternommen, ausgewählte, typische Beispiele aufzuzeigen. Der Gewässergütebericht 2000 ist das Werk einer großen Zahl von Autorinnen und Autoren der Staatlichen Umweltämter und des Landesumweltamtes, aber auch der Kooperation mit der Landesanstalt für Ökologie, Bodenordnung und Forsten sowie von Biologischen Stationen. Neben den bei den einzelnen Aufsätzen genannten Personen ist vielen ungenannten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr Engagement und ihre sorgfältige Mitarbeit zu danken. Vieles, worüber hier berichtet wird, haben Frauen und Männer erarbeitet, die nicht mehr in der Wasserwirtschaftsverwaltung des Landes tätig sind. Ohne ihre Vorarbeit wäre dieser Bericht nicht zustande gekommen. Wir wünschen dem Gewässergütebericht 2000 eine freundliche Aufnahme bei seinen Leserinnen und Lesern. Bärbel Höhn Dr. Harald Irmer Ministerin für Umwelt und Naturschutz, Präsident des Landesumweltamtes Landwirtschaft und Verbraucherschutz (MUNLV) Nordrhein-Westfalen des Landes Nordrhein-Westfalen 3 Inhalt 1 Einleitung . 7 2 Spezifische Gewässerbelastungen . 13 2.1 Saprobie - biologische Gewässergüte . 17 2.2 Trophie . 17 2.3 Versauerung . 20 2.4 Salzbelastung . 22 2.5 Pflanzenbehandlungs- und Schädlingsbekämpfungsmittel . 23 2.6 Strukturgüte . 23 3 Fließgewässer in Nordrhein-Westfalen . 27 3.1 Aktivitäten in Nordrhein-Westfalen . 31 3.1.1 25 Jahre Gewässergüteüberwachungsstationen in Nordrhein-Westfalen – Europas dichtestes Messstationennetz – . 31 3.1.2 Einsatz von kontinuierlichen Biotestverfahren zur Gewässergüteüberwachung . 37 3.1.3 Zebramuscheln im Dienste des Umweltschutzes – Akkumulationsmonitoring von biologisch verfügbaren Schadstoffanteilen in der Weser . 41 3.1.4 Wiedereinbürgerung des Lachses in Nordrhein-Westfalen – Stand, wissenschaftliche und praktische Aspekte . 49 3.2 Rhein und Nebenflüsse . 55 3.2.1 Rheinstrom . 55 3.2.1.1 Leben im Rhein . .56 3.2.1.2 Sanierung und Restaurierung von Altgewässern am Unteren Niederrhein – Auswirkungen auf Gewässerbeschaffenheit und Trophie . 70 3.2.1.3 Aktionsprogramm Rhein . 77 3.2.2 Sieg . 79 3.2.2.1 Erfolge der Gewässerüberwachung an der oberen Sieg . 79 3.2.2.2 Die Gewässergüteentwicklung der unteren Sieg . 84 3.2.2.3 Gewässergüte und ökologischer Zustand der Agger . 87 3.2.3 Die Wupper – Vom „Schwarzen Fluss“ zum Lachsgewässer? . 91 3.2.4 Erft . 101 3.2.4.1 Die untere Erft – Ein subtropischer Fluss . 101 3.2.4.2 Entwicklung der Gewässergüte in der Swist . 104 3.2.5 Ruhr . 107 3.2.5.1 Die untere Ruhr – Ein staureguliertes Fließgewässer auf dem Weg zur ökologischen Durchgängigkeit 107 3.2.5.2 Die Volme – Entwicklung der Gewässergüte im Zeitraum von 1969/70 bis 1999 . 117 3.2.6 Emscher . 139 3.2.6.1 Vom Abwasserkanal zum Fluss – Erfolgreiche Schritte bei der ökologischen Wiederbelebung des Emschersystems . 139 3.2.6.2 Auferstanden aus dem Schmutzwasserbett – Erfolge von Renaturierungsmaßnahmen im Emschersystem . 152 3.2.7 Die Lippe im Rückblick der Güteüberwachung . 163 5 3.3 Ems und Einzugsgebiet . 177 3.3.1 Die Güteentwicklung der Ems von 1969 bis 1999 . 177 3.3.2 Die Werse – Wechselwirkungen zwischen Abwasserreinigung und Gewässergüteentwicklung in den letzten 30 Jahren . 184 3.3.3 Ibbenbürener Aa . 193 3.4 Einzugsgebiet Weser . 197 3.4.1 Die Weser, der Mensch und das Salz: Entwicklungsmöglichkeiten eines großen Fließgewässers in Deutschlands Mitte . 197 3.4.2 Der Emmerstausee: Ein Eingriff mit Folgen . 211 3.5 Einzugsgebiet Maas . 215 3.5.1 Entwicklung der Gewässergüte in der Wurm . 215 3.5.2 Die Niers – Der Wandel von der „Landeskloake“ zum Fischgewässer . 225 3.6 Einzugsgebiet Ijsselmeerzuflüsse . 233 3.6.1 Issel – Ein landwirtschaftlich geprägter Flachlandfluss . 233 3.6.2 Die Berkel – Ein sandgeprägtes Gewässer im Münsterland . 239 4 Stehende Gewässer . 243 4.1 Entwicklung der Gewässerbeschaffenheit ausgewählter Tagebauseen der Ville . 247 4.2 Baggerseen und ihre Folgenutzungen . 257 4.3 Ökologische Entwicklung von Kleingewässern der Westfälischen Tieflandsbucht . 267 4.4 Die Sanierung des Schlossgrabens in Münster . 283 5 Gewässerversauerung . 287 5.1 Untersuchungen zur Gewässerversauerung in Nordrhein-Westfalen . 289 5.2 Die Ölbachquelle: sauber, sauer und seltsam schön . 293 6 Einfluss von hormonell aktiven Schadstoffen auf Fische in Nordrhein-Westfalen 298 7 Gewässerstrukturgüte der Fließgewässer . 309 8 Ausblick . 315 8.1 Rohstoffgewinnung in Flussauen: Über die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen und die Wiederherstellung auentypischer Lebensräume am Beispiel der Weser . 317 8.2 Zuviel Salz in der Suppe – Notwendigkeit eines einheitlichen Grubenwasserkonzeptes für Emscher und Lippe . 323 8.3 Endokrin wirksame Stoffe in Oberflächengewässern . 335 8.4 Arzneimittel . 337 8.5 Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie . 341 Fotonachweis . 345 6 1 Einleitung Einleitung 1 Einleitung Prof. Dr. Günther Friedrich (LUA) Von der Wasserqualität zur Gewässerqualität 1 Einleitung Wasser ist nicht selbstverständlich überall und zu Gewässer zum Wohl der Allgemeinheit zu bewirt- jeder Zeit in der gewünschten Menge und Qualität schaften sind. Erst mit der 5. Novelle von 1986 vorhanden. Deshalb wurde auch in recht wasser- wurde rechtlich verbindlich festgelegt, dass die reichen Regionen wie den Rheinlanden, Westfalen Gewässer als Bestandteile des Naturhaushalts zu und dem Lippeschen – heute Nordrhein-Westfalen – bewirtschaften sind. Die jüngste, 6. Novelle von schon von jeher Vorsorge getrieben. Vor allem der 1996 legt im § 1a als Grundsatz fest: Schutz vor Hochwasser und die Sicherung der Ufergrundstücke waren zentrale Bestandteile der „Die Gewässer sind als Bestandteil des.
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