Bericht Und Antrag Des Kirchenrats an Die Römisch-Katholische Synode Des Kantons Aargau Betreffend Genehmigung Der Kirchgemein

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Bericht Und Antrag Des Kirchenrats an Die Römisch-Katholische Synode Des Kantons Aargau Betreffend Genehmigung Der Kirchgemein Aarau, 5. Oktober 2020 Traktandum 11 Bericht und Antrag des Kirchenrats an die Römisch-Katholische Synode des Kantons Aargau betreffend Genehmigung der Kirchgemeindebeschlüsse von Hornussen-Zeihen und Brugg zur Umteilung der Mitglieder in den Ortsteilen Linn und Gallenkirch (Gemeinde Bözberg) von der Kirchgemeinde Hornussen-Zeihen zur Kirchgemeinde Brugg per 1. Januar 2021 Sehr geehrte Herr Präsident, sehr geehrte Synodalen Der Kirchenrat stellt den Antrag, die Kirchgemeindebeschlüsse von Hornussen-Zeihen und Brugg zur Umteilung der Mitglieder in den Ortsteilen Gallenkirch und Linn (Gemeinde Bözberg) von der Kirchge- meinde Hornussen-Zeihen zur Kirchgemeinde Brugg per 1. Januar 2021 zu genehmigen. 1. Ausgangslage Die Kirchenpflegen der Kirchgemeinden Hornussen-Zeihen und Brugg beantragen die Genehmigung der Kirchgemeindebeschlüsse zum Wechsel der Mitglieder aus den Ortsteilen Gallenkirch und Linn von Hornussen-Zeihen zu Brugg. Heute gehören die römisch-katholischen Einwohnerinnen und Ein- wohner von Gallenkirch und Linn zur Kirchgemeinde Hornussen-Zeihen, pfarreilich jedoch seit der Er- richtung des Pastoralraumes Brugg-Windisch im Herbst 2016 zu Brugg. In beiden Kirchgemeinden ha- ben die Stimmberechtigten der Umteilung an der Urne deutlich zugestimmt. Der Anstoss zum Wechsel entstand in den Ortsteilen Gallenkirch und Linn aufgrund folgender Gründe: • Der Besuch der Gottesdienste erfolgt im Pastoralraum Region Brugg-Windisch • Die Kinder nehmen am Religionsunterricht in Riniken und Brugg teil • Der Wille ist vorhanden, sich dort ehrenamtlich zu engagieren, wo auch der Bezug zur Pfarrei besteht • Die Kirchensteuern sollten dorthin entrichtet werden, wo auch Dienstleistungen in Anspruch genommen werden. In der Kirchgemeinde Hornussen-Zeihen sind von den 1’236 Mitgliedern ca. 60 aus Gallenkirch und Linn. Das Volumen an Kirchensteuern aus diesen beiden Dorfteilen beträgt jährlich rund CHF 30'000. Gemäss Art. 13 lit. m) des Organisationsstatuts der Landeskirche (OS) bedürfen Kirchgemeindebe- schlüsse über die Veränderung im Bestand (Vereinigung, Trennung, Umteilung) bisheriger und die Er- richtung neuer Kirchgemeinden der Genehmigung durch die Synode. 2. Geschichtlicher Kontext und Entstehung des Wunsches nach Umteilung Aus historischer Perspektive lässt sich die heute eigenartig anmutende Zuordnung der Katholikinnen und Katholiken von Gallenkirch und Linn im Bezirk Brugg zur Fricktaler Kirchgemeinde Hornussen- Zeihen im Bezirk Laufenburg wie folgt erklären: Ursprünglich dürfte die Besiedlung dieses Gebiets auf dem Bözberg von Fricktaler Seite her erfolgt sein. Im Mittelalter gehörte Gallenkirch zur Grundherr- schaft des Klosters Säckingen und war der stift-säckingischen Pfarrei Hornussen unterstellt, während Linn nach Elfingen-Bözen kirchgenössig war. Nach der Eroberung des Aargaus durch die Berner im 15. Jahrhundert über den Bözberg hinaus, wurden die Einwohnerinnen und Einwohner weiterhin durch die zuständigen Pfarreien pastoral betreut. Mit der Reformation im 16. Jahrhundert wurden alle Einwohnerinnen und Einwohner im sogenannten Berner Aargau (unter anderem in Gallenkirch und Linn) reformiert, das Fricktal als Teil des habsburgischen Vorderösterreichs jedoch blieb bei der alten Konfession (unter anderem Hornussen und Zeihen). Erst seit den 1920er Jahren lebten wieder Katho- likinnen und Katholiken in Linn und Gallenkirch. Aufgrund der räumlichen Nähe wurden sie der be- nachbarten Kirchgemeinde Zeihen zugeteilt. Erst nach und nach, mit der Bildung von staatskirchen- rechtlichen und pfarreilichen Strukturen in den ehemals fast ausschliesslich reformierten Gebieten des Berner Aargaus, wurde die pastorale Betreuung der katholischen Bevölkerung in Gallenkirch und Linn von der Südseite des Bözbergs her gewährleistet. Im Zusammenhang mit der anstehenden Fusion der Einwohnergemeinden Ober- und Unterbözberg, Gallenkirch und Linn zur neuen Gemeinde Bözberg tauchte bereits im August 2009 seitens Gemein- devertretern die Frage auf, ob allenfalls die Pfarreizugehörigkeit der Katholikinnen und Katholiken von Gallenkirch und Linn überprüft werden könnte. Die Mitglieder der Gemeinden Gallenkirch und Linn ge- hören zur (damals noch nicht mit Hornussen fusionierten) Kirchgemeinde Zeihen, wurden jedoch pas- toral von Brugg aus betreut. Die Schülerinnen und Schüler besuchen den Religionsunterricht in Rini- ken, das zur Kirchgemeinde Brugg gehört. Während entsprechende Abklärungen ergaben, dass die Kirchgemeinde Brugg einem Wechsel der Zugehörigkeit positiv gegenüberstand, drängte sich seitens der Kirchgemeinde Zeihen eine Umteilung ihrer Mitglieder aus Gallenkirch und Linn unter anderem aufgrund der anstehenden Errichtung von Pastoralräumen zum damaligen Zeitpunkt nicht auf. Im Februar 2017 und im April 2018 wurden Abklärungen zum rechtlichen Vorgehen getroffen, wie ein Wechsel von der (inzwischen fusionierten) Kirchgemeinde Hornussen-Zeihen zur Kirchgemeinde Brugg zu regeln ist. Am 27. August 2018 wurde der Kirchgemeinde Hornussen-Zeihen ein Antrag auf Wechsel der Kirchgemeindezuhörigkeit mit 34 beglaubigten Unterschriften eingereicht. 3. Abstimmungsergebnisse in den Kirchgemeinden Die Kirchenpflege von Hornussen-Zeihen traktandierte das Begehren um Wechsel der Kirchgemein- dezugehörigkeit für die Kirchgemeindeversammlung vom 28. November 2018. In der Diskussion wur- den nebst finanziellen Konsequenzen auch erwähnt, dass mit der Pastoralraumbildung die Angehöri- gen aus Gallenkirch und Linn dem Pastoralraum Region Brugg-Windisch zugeordnet wurden. Dem Antrag auf Prüfung des Wechsels wurde mit 35 Stimmen bei einer Gegenstimme zugestimmt. Gemäss Art. 26 lit. c) OS müssen die Stimmberechtigen über eine Veränderung im Bestand einer Kirchgemeinde (Vereinigung, Trennung, Umteilung) an der Urne abstimmen. Die Urnenabstimmung in der Kirchgemeinde Hornussen-Zeihen fand am 14. Juni 2020 mit folgenden Ergebnis statt: 129 Ja- zu 14 Nein-Stimmen. In der Kirchgemeinde Brugg wurde der Aufwand für die Urnenabstimmung ins Budget 2020 einge- stellt. Seite 2 | 3 Die Mitglieder der Kirchgemeinde wurden von der Kirchenpflege im Frühling 2020 mittels Flyer und Publikation im Pfarrblatt Horizonte sowie auf der Website der Kirchgemeinde über das Geschäft und die anstehende Abstimmung informiert. Die Urnenabstimmung, die ebenfalls am 14. Juni 2020 statt- fand, ergab folgendes Resultat: 963 Ja- und 11 Nein-Stimmen. 4. Haltung des Kirchenrates Der Wechsel der Kirchgemeindezuhörigkeit wurde von Mitgliedern aus Gallenkirch und Linn initiiert und sowohl von der Kirchgemeinde Hornussen-Zeihen als auch von der Kirchgemeinde Brugg mit deutlichem Mehr gutgeheissen. Die geltend gemachten Gründe für einen Wechsel sind nachvollzieh- bar. Aus Sicht des Kirchenrates soll diesem Begehren mit der Genehmigung der Kirchgemeindebe- schlüsse durch die Synode stattgegeben und per 1. Januar 2021 in Kraft gesetzt werden. 5. Antrag Der Kirchenrat stellt den Antrag, die Kirchgemeindebeschlüsse von Hornussen-Zeihen und Brugg zur Umteilung der Mitglieder in den Ortsteilen Gallenkirch und Linn (Gemeinde Bözberg) von der Kirchge- meinde Hornussen-Zeihen zur Kirchgemeinde Brugg per 1. Januar 2021 zu genehmigen. Kirchenrat Römisch-Katholische Kirche im Aargau Luc Humbel Marcel Notter Präsident Kirchenrat Generalsekretär Seite 3 | 3 .
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