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Johann Sebastian Bach · Svante Henryson · Black Run Für Violon- Cello Solo · Peacock Tales Für Trio · Martin Fröst · Am 02.05.2007 Sergej Rachmaninow · Charles F

Johann Sebastian Bach · Svante Henryson · Black Run Für Violon- Cello Solo · Peacock Tales Für Trio · Martin Fröst · Am 02.05.2007 Sergej Rachmaninow · Charles F

Johann Sebastian Bach · Svante Henryson · Black Run für Violon- cello solo · Peacock Tales für Trio · Martin Fröst · Am 02.05.2007 Sergej Rachmaninow · Charles F. Gounod · Invisible Duet für Klarinette + CD-Spieler · Fredrik Högberg · Sinfonia Nr. 11 g-moll BWV 797 · So klingt nur Dortmund.

2,50 E

KONZERTHAUS DORTMUND · Mittwoch, 02.05.2007 · 19.00

Dauer: ca. 1 Stunde 20 Minuten ohne Pause

Martin Fröst Klarinette

Svante Henryson Violoncello, Electronic Sound Design

Roland Pöntinen Klavier

Abo: »Junge Wilde«

Wir bitten um Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen während der Vorstellung nicht gestattet sind. Martin Fröst

4I5 Beyond All Clarinet History Svante Henryson »Black Run« für Violoncello solo Johann Sebastian Bach (1685–1750) (aus der »North American Suite«) »Metamorphosis I«: Sinfonia Nr. 11 g-moll BWV 797 (arrangiert von Roland Pöntinen, Svante Henryson und Martin Fröst) Johann Sebastian Bach »Metamorphosis IV«: Sinfonia No. 15 h-moll BWV 801 Invention Nr. 4 d-moll BWV 775 (arrangiert von Roland Pöntinen)

»Metamorphosis II«: Svante Henryson Presto aus der Sonate für Violine solo Nr. 1 g-moll BWV 1001 Allegro Moderato (arrangiert von Roland Pöntinen, Svante Henryson und Martin Fröst) Anders Hillborg Fredrik Högberg (1972–) »Peacock Tales« für Trio »Invisible Duet« für Klarinette und CD-Player (2002/03) Sergej Rachmaninow (1873–1943) Svante Henryson (1963–) Suite nach der Partita für Violine solo Nr. 3 E-Dur BWV 1006 »Off Pist« von Johann Sebastian Bach Prelude Johann Sebastian Bach Gavotte Adagio G-Dur BWV 968 Gigue (nach dem Adagio aus der Sonate für Violine solo Nr. 3 C-Dur BWV 1005) Charles François Gounod (1818 –1893) Anders Hillborg (1954–) ›Ave Maria‹ nach dem Präludium Nr. 1 C-Dur BWV 846 »Peacock Moment« aus dem »Wohltemperierten Klavier« von Johann Sebastian Bach (arrangiert von Roland Pöntinen, Svante Henryson und Martin Fröst) (arrangiert von Roland Pöntinen, Svante Henryson und Martin Fröst) Johann Sebastian Bach »Metamorphosis III«: Einführung mit Ulrich Schardt um 18.00 Uhr im Komponistenfoyer Sarabande aus der Suite für Violoncello solo Nr. 5 c-moll BWV 1011 Nach dem Konzert: »meet the artist!« im Backstage-Bereich (arrangiert von Svante Henryson) (Durchgang bei den Garderoben)

6I7 Programm Roland Pöntinen

8I9 Kurz vor dem Konzert Gedanken zu »B-A-C-H – Beyond All Clarinet History« neu komponierten, zeitgenössischen Werken, die an diesem Abend erklingen werden, wider. Diese frischen, modernen Titel bringen Bach ins Hier und Jetzt. Johann Sebastian Bach und die Moderne – muss das sein? Passt das, oder ist das nicht ein wenig Obwohl das Programm sehr stark mit Bach und der Vergangenheit verbunden ist, schafft es gewollt? Die Musik Bachs hat zu jeder Zeit lebende Komponisten inspiriert, motiviert und doch auch eine Verbindung zur Zukunft durch die Werke, die es einbezieht. Einige der modernen aufgefordert, sich mit ihr erneut, kreativ und eben zeitgemäß zu beschäftigen; Antworten auf Werke beziehen Bewegungselemente, Choreographie und Lichtelemente mit ein und verlangen musikalische Fragen dieses eigenen Kosmos‘ zu suchen, neue Wege zu finden und doch mit vom Musiker, mit einer DVD oder mit sich selbst zu interagieren. Ebenso wie Charlie Chaplin den Respekt und Liebe zu dem alten Meister kompositorisch zu interagieren. Dies an sich wäre also Vagabunden geschaffen hat, so hat Fröst einem akrobatischen Musiker zum Leben verholfen, nichts großartig Neues. Das wirklich Innovative und anregend Spannende des heutigen Konzert­ der sich mit aufgestautem Hunger auf sein Medium, die Musik und die Bewegung, stürzt. Wieder abends dürfte die Abfolge, Gegenüberstellung und instrumentelle Verfremdung der Musik sein – einmal hat Martin Fröst einige der führenden Choreographen Schwedens gebeten, die Choreo- das Konzertprogramm als »Gesamtkunstwerk«, vergleichbar mit einer themenorientierten graphie für eines seiner Projekte zu entwerfen. Dieses Mal wird sich die Choreographie in Ausstellung bildender Kunst. Kein Zufall, denn Martin Fröst liebt auch die darstellende Kunst den Feldern Street Dance, Modern Dance und Pantomime bewegen. Dieses Mal hat Fröst aber als verbindendes Element eines Konzerterlebnisses. Hier erhält der vielstrapazierte Begriff auch ein akustisch-virtuelles Duett zwischen sich selbst und einem »unterbewussten« Wesen einer »performance« seine eigentliche Bedeutung zurück. Kurz und gut: Martin Fröst ist ein bzw. Geist auf einer Filmleinwand geschaffen. Mit dem Fotografen und Filmemacher Mats Bäcker »Junger Wilder« im ureigensten Sinne seiner musikalischen und gesamtkünstlerischen Ausdrucks­ und dem Komponisten Fredrik Högberg hat er ein Werk für einen choreographierten Klarinettisten möglichkeiten und Sprachen. Das Konzert wird drei der charismatischsten und vielseitig und DVD-Player geschaffen. »Classical Fusion«, die zeitweise als Trampolin dient, um die begabtesten Musiker Schwedens vorstellen: den Klarinettisten Martin Fröst, den Pianisten Roland Zuhörer/Zuschauer in eine interaktive Begegnung zu torpedieren. Musik von Högberg, Fröst und Pöntinen und den Cellisten, Komponisten und Improvisator Svante Henryson. Mit der Musik Johann – natürlich – von Bach, mit Henrysons Reflexionen als lebender Komponist und Sound-Ingenieur Sebastian Bachs als Ausgangsbasis und Leitgedanke präsentiert der Klarinettist Martin Fröst ein auf der Bühne. Fröst, Pöntinen und Henryson verhelfen der »Classical Fusion« zu einer »Neu­ facettenreiches, sich ständig wandelndes Musikdrama. Bachs Musik spiegelt sich auch in den geburt«. Die Musik des 18. Jahrhunderts ist umgeben von Klang-Kommentaren einiger der inter- essantesten Komponisten der Gegenwart. Die Arrangements der Musik von Johann Sebastian Bach sind unorthodox und innovativ bezogen auf die Art und Weise, wie die Stimmen miteinander gemischt werden und miteinander verschmelzen.

Bach mit drei seiner Söhne

10 I11 Werke khd_werbung2.pdf 13.02.2007 13:29:38

Ulrich Schardt im Gespräch mit Martin Fröst und Svante Henryson

Frage Svante Henryson, neben Martin Fröst bringen Sie mit Roland Pöntinen einen sehr bekann- ten Pianisten mit. Was reizt Ihre musikalischen Partner an diesem Dialog und diesem Konzert- programm?

Svante Henryson Neue Arrangements der Musik von Johann Sebastian Bach und meine neuen Stücke, die speziell für dieses Projekt komponiert worden sind, zu spielen, ist sehr interessant. Es ist auch die pure Freude, mit solch‘ großartigen Musikern wie Martin Fröst und Roland Pöntinen zu musizieren!

Frage Herr Fröst, was finden Sie interessant und herausfordernd an derA rt, wie Svante Henryson und Roland Pöntinen musizieren? Warum haben Sie gerade diese beiden Musiker für das Projekt »B-A-C-H – Beyond all Clarinet History« gewählt?

Martin Fröst Svante kommt als Improvisator aus einer anderen Welt des Cello- und Bass-Spielens. Svante ist die Verbindung zu verschiedenen und neuartigen Musikstilen und ist der Sound- C Ingenieur des Programms. Roland ist ein phänomenal vielseitiger Pianist. Es ist mir eine große Freude und Ehre, mit ihnen beiden heute Abend zu musizieren. M

Y

Frage Die Frage des Abends schlechthin muss natürlich lauten: Was bringt Johann Sebastian BachCM und die Klarinette zusammen? MY

Martin Fröst Ich stelle jedes Jahr ein neues, großes Projekt auf die Beine – dieses Jahr ist es dasCY

Bach-Projekt. Die Klarinette gab es zu Bachs Zeiten noch nicht, deswegen habe ich genau dieCMY Musik dieser Zeit ausgewählt, um sie auf der Klarinette zu spielen, und kombiniere sie mit einer K Auswahl an »brandneuer« Musik, die ihre kompositorischen Wurzeln ebenfalls in der Musik von Johann Sebastian Bach hat.

Frage Ist es nicht auch so, dass Bachs Musik derart absolut ist, dass sie auf jedem Instrument ihre Berechtigung hat und dass auch jedes Instrument, vielleicht auch solche, die es heute noch gar nicht gibt, sich mit Bach beschäftigen dürfen, ja müssen?

Martin Fröst Ich spiele die Musik von Bach auf meiner Klarinette, also hoffe ich, dass sie ihre

12I13 Berechtigung hat! Das Projekt »Beyond All Clarinet History« ist mein Versuch zu zeigen, dass jedes Instrument die Erfahrung machen sollte, die Musik von Bach wiederzugeben. Ganz wichtig ist, dass das Projekt nicht beabsichtigt, die [moderne] Klarinette in ein barockes Instrument zu verwandeln. Das Bach-Projekt macht es möglich, die Musik von Bach in einer zeitgenössischen, vielseitigen und modernen Aufführung zu reflektieren.

Frage In Zusammenhang mit der so genannten historischen bzw. historisch-informierten Auf­ führungspraxis wird heute ja oft eingewendet, wenn z.B. Bach den modernen Konzertflügel zur Verfügung gehabt hätte, wäre er glücklich gewesen und hätte diesen mit Sicherheit eingesetzt. Also, einen Schritt weiter gegangen: Hätte Bach die Klarinette geschätzt und für sie komponiert? Eine Klarinetten-Arie in einer seiner Passionen – ein abwegiger Gedanke?

Martin Fröst Ich hoffe natürlich, dass Bach die Klarinette als Instrument geschätzt hätte. Obwohl es natürlich schwer ist, dies mit absoluter Sicherheit zu sagen, denke ich schon: Ja!

Frage Herr Fröst, erzählen Sie uns doch noch ein wenig zu den Komponisten des heutigen Abends abseits vom großen Johann-Sebastian Bach. Wer sind Anders Hillborg und Svante Henryson? Was zeichnet ihren Kompositionsstil aus? Was sind ihre grundlegenden musikalischen Ideen?

Martin Fröst Ein großer Teil von Hillborgs Musik hat ihre kompositorischen Wurzeln bei Johann Sebastian Bach. Ich selbst respektiere Hillborg und seine Musik sehr – sein Stil ist neu, frisch und zeitgemäß. Henrysons Musik hat einen komplett anderen Stil und bewegt sich weg von einer strengen, akademischen und traditionellen Kompositionsweise. Trotz alldem haben die Werke von Henryson, die wir heute Abend zu Gehör bekommen werden, eine Verbindung zu Bach.

Frage Verändern Sie auch Bachs Tonarten, arbeiten Sie mit Transpositionen, oder versuchen Sie weitgehend in der Original-Lage zu spielen?

Martin Fröst Wenn wir bei einem Werk die Original-Version von Bach spielen, spielen wir in der Tonart, die auch Bach für das Stück gewählt hat. Wenn ein bestimmtes Werk als Arrangement gespielt wird, wurde die Tonart transponiert.

Frage Worin besteht für Sie der besondere klangliche Reiz an der Triobesetzung mit Cello und Klavier in Bezug auf das heutige Konzertprogramm? Martin Fröst

14 I 15 Werke sbc-anz PH SF+Skri+Kir-Do.qxd 26.10.2006 15:12 Uhr Seite 1

Martin Fröst Die Triobesetzung Klarinette, Cello und Klavier ist eine recht gebräuchliche und häufig verwendete Instrumentenkombination. Die Einbeziehung von Svante Henryson jedoch – wie herausragende einspielungen die elektronischen Elemente und Effekte, die er auf seinem Cello hervorbringt – macht den Unterschied. Svante kann aus seinem Cello Klänge hervorzaubern, wie es wohl kein anderer bei sony classical kann. Versuchen Sie, den Moment herauszuhören, wenn sein Cello wie eine Flöte klingt! martin stadtfeld Frage Krönender Abschluss oder ironischer Höhepunkt? Das Bach-Gounod »Ave Maria« fehlt doch Bach Klavierkonzerte tatsächlich auch nicht in Ihrem Konzertprogramm. Wissen Sie, dass dieses Werk bei keiner deutschen Hochzeit fehlen darf? „Beeindruckend: Eine gleich- zeitig hyperwache wie auch fast

Martin Fröst Das Konzert wird die Musik von Bach völlig auf den Kopf stellen. Der Abend dreht sich traumwandlerisch anmutende um das, was »Beyond All Clarinet History« – Jenseits aller Klarinetten-Historie – ist. Johann Interpretation. Im Largo wirkt Sebastian Bach ist die Verbindung zwischen allem, was heute Abend auf der Bühne passieren Stadtfeld, als kapsele er sich ein, limited einsam von absoluter Schönheit wird. Gleichzeitig aber bedeutet das, dass seine Musik auf den Kopf gestellt wird. edition mit träumend.“ (DIE ZEIT) bonus-cd »Schardts Plattenschrank« 88697006992

Das Konzertprogramm des heutigen Abends ist natürlich ein herausragendes Beispiel und baiba skride Plädoyer für das »Live-Erlebnis«, dem kein »tönender Pfannkuchen«, wie der berühmte Dirigent Schostakowitsch/Janácˇek Sergiu Celibidache die Schallplatte nannte, das Wasser reichen kann. Aber dem Klarinettisten „Diesen Geigenton vergisst man Martin Fröst bei seinen vielfältigen musikalischen Ausflügen in die »klassische Klarinettenwelt« ECHO KLASSIK nicht. Mit unglaublicher Inten- von Mozarts Klarinettenkonzert über die gerade erst eingespielten wundersam romantischen 2006 sität und Souveränität spielt die Konzerte Webers hin zu den Brahms-Sonaten mit Roland Pöntinen folgen zu können, macht Konzert- einfach mal wieder hörende Freude. Herrlich und zum Genießen auch die Schumann-Platte mit einspielung Lettin Baiba Skride den Eingangs- Lied-Adaptionen. des Jahres satz von Schostakowitschs erstem Aber auch die für Benny Goodman komponierten Konzerte von Hindemith, Malcom Arnold Violinkonzert. Grandios auch die und Aaron Copland sprühen vor Feuer und Temperament. Selbstverständlich dokumentiert Stimmungswechsel, die sie in Martin Fröst seine ernsthafte Beschäftigung und emotionale Nähe zur zeitgenössischen Janácˇeks selten gespieltem Frag- ment perfekt meistert.“ (audio)

Klarinettenmusik auf diversen Platten mit Musik von Anders Hillborg, Musik für Klarinette und 82876731462 Schlagzeug diverser zeitgenössischer Komponisten aus Schweden, kurz und gut, er ist ein Grenzüberschreiter und in jeder kompositorischen Epoche überragend überzeugender Klarinettist. angelika Hören Sie mal rein! kirchschlager Händel Arien „Mit verführerischem Wohlklang. In diesem Gesang möchte man sich ausruhen.“ (Fono Forum) „Ein wunderbar warmer und lyrischer Mezzo-Sopran“ (Brigitte)

16 I17

88697004392 www.sonyclassical.de Svante Henryson

18 I 19 Martin Fröst

Der junge schwedische Klarinetten-Virtuose Martin Fröst ist einer der charismatischsten und multi- talentiertesten Instrumentalisten. Er tritt regelmäßig in den führenden Musikzentren und mit den führen- den Orchestern weltweit auf. Engagements führen ihn ans Amsterdamer Concertgebouw, ins Konzert- haus und den Musikverein Wien, in den Louvre nach Paris, in den Palais des Beaux Arts in Brüssel und in die Carnegie Hall und das Lincoln Centre New York. Fröst arbeitet mit Orchestern wie dem BBC Symphony, dem Chamber of Europe, dem Rotterdam Philharmonic Orchestra, dem BBC Philharmonic Orchestra, der Academy of St Martin in the Fields, dem City of Birmingham Symphony Orchestra, der Tschechischen Philharmonie Prag, dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart und der NHK Symphony Tokio. Vergangene Highlights seiner Karriere umfassen das Eröffnungskonzert des »Baltic Sea Festivals« im August 2006 mit dem Swedisch Radio Symphony Orchestra unter Manfred Honeck und die Weltpremiere des Konzerts des Komponisten Kalevi Aho, das für Martin Fröst von der »Borletti Buitoni Stiftung« in Auftrag gegeben wurde und unter Osmo Vänskä und dem BBC Symphony Orchestra im April 2006 aufgeführt wurde. Fröst wird ebenfalls die Weltpremiere eines neuen Konzertes von Sven David Sandstroem zur Aufführung bringen, das von fünf Orchestern, u.a. die Amsterdam Sinfonietta und das Norwegian Chamber Orchestra, in Auftrag gegeben wurde. Zukünftige Debüts wird Martin Fröst bei den Orchestern in Oslo, Los Angeles, Seoul geben. Erneute Konzerte wird er mit dem BBC Symphony, dem Residentie Gothenburg und dem Rotterdam Philharmonic geben. Frösts Ehrgeiz, stets neue Aspekte seiner musikalischen Kreativität zu erforschen, ist eine große Inspiration für viele Komponisten, darunter Krzysztof Penderecki, dessen Konzert für drei Klarinetten er 2004 in Madrid uraufführte, und Anders Hillborg, dessen Werk »Peacock Tales« vom Solisten einiges an Fähigkeiten wie Schauspiel und Choreographie abverlangt. Als begeisterter Kammermusiker arbeitet Fröst mit solch bekannten Instrumentalisten wie Mitsuko Uchida, Leif-Ove Andsnes, Roland Pöntinen, Heinrich Schiff, Christian Tetzlaff, Tabea Zimmermann, Janine Jansen und dem Jerusalem Quartet zusammen. Er ist häufig auf internationalen Musikfestivals u.a. in Luzern, auf der »Schubertiade Schwarzenberg«, in Bergen, Risör, Feldkirch, Verbier, Vancouver und Mondsee zu hören. Fröst ist Künstlerischer Leiter des einzigartigen schwedischen »Winter Festival«. Martin Fröst studierte bei Hans Deinzer in Hannover und Sölve Kingstedt in . Er gewann den Ersten Preis der »Geneva Competition«, den »Nippon Music Award« und den »Akzo Nobel Music Award«. Fröst war einer der allerersten Preisträger der »Borletti Buitoni Stiftung«, für deren fünfjähriges Jubiläum 2008 er gebeten wurde, an Konzerten in den USA und Europa teilzunehmen. Fröst war von 2003– 2005 »BBC New Generation Artist«. Das KONZERTHAUS DORTMUND hat ihn in seine Reihe »Junge Wilde« aufgenom- men, die ihm und weiteren sieben aufsteigenden Künstlern für drei Jahre eine Plattform bietet.

20 I 21 Biografien Svante Henryson USA, Korea, Südamerika, Australien und Neuseeland. Er hat u.a. mit Myung-Whun Chung, Rafael Frühbeck de Burgos, Neeme Järvi, Paavo Järvi, Esa-Pekka Salonen, Jukka-Pekka Saraste, Svante Henryson ist ein einzigartiger Musiker. Als Virtuose auf drei verschiedenen Instrumenten, Leif Segerstam, Evgeny Svetlanov, Franz Welser-Möst and David Zinman zusammengearbeitet. als Komponist und Improvisateur, der fließend alle musikalische Sprachen »spricht«, bewegt er Zu den Highlights seiner bisherigen Karriere zählen Konzerte mit dem Philarmonia Orchestra in sich mühelos durch das komplette musikalische Spektrum. Paris und London, mit dem Los Angeles Philharmonic in der Hollywood Bowl, mit dem Scottish Svante Henryson wuchs in Umeå in Nordschweden auf, wo er schon im Alter von 14 Jahren Chamber Orchestra in Glasgow und Edinburgh, mit dem er regelmäßig eng zusammen arbeitet, Kontrabass in den örtlichen Jazz Clubs spielte. Als Kontrabassist, noch nicht 20-jährig und noch ebenso wie Auftritte bei den »BBC Proms« in London, wo er mit dem Klavierkonzert von Grieg und mitten im Studium, wurde er schon Mitglied des Orchestra. Kurz nach seinem Ligeti zu hören war. Dank seines unersättlichen »musikalischen Appetits« und seiner verblüff­ Solo-Debüt mit Vanhals Konzert für Bass mit dem Oslo Philharmonic Orchestra wurde enden Technik hat er sich ein großes Repertoire angeeignet, das von Bach bis Ligeti reicht. er zu dessen Erstem Kontrabassisten ernannt. Svante war ebenfalls Erster Kontrabassist des Seinen Schwerpunkt legt er musikalisch auf das »goldene Zeitalter« der Klavierliteratur des Norwegian Chamber Orchestra unter Leitung von Iona Brown. 19. Jahrhunderts – im Besonderen von Beethoven, Chopin und Liszt – bis hin zur ersten Hälfte Als Bassgitarrist arbeitete Svante Henryson drei Jahre lang mit der Heavy Metal Gitarren- des 20. Jahrhunderts mit Werken von Debussy, Busoni, Szymanowski und Rachmaninow. legende zusammen und reiste mit ihm auf mehreren Tourneen um die Welt. Roland Pöntinen ist auch leidenschaftlicher Kammermusiker und hat in unzähligen Kammer- Auch mit Stevie Wonder arbeitete Henryson zusammen. Henryson spielt als Cellist Jazz, Indie musik-Konstellationen gespielt. Regelmäßig konzertiert er aber nur mit einigen wenigen Musikern Music oder Rock und bringt das Cello so zum klingen, als ob es schon immer in diese Musik wie dem Violinisten Ulf Wallin, mit dem er kürzlich die Violin-Sonaten von Reger aufgenommen gehört hätte. Sei es in einem Raga-Duett mit dem »Grammy«-Gewinner und indischem Gitarristen hat. Des Weiteren musiziert er regelmäßig mit der Sopranistin Barbara Hendricks und mit Love Vishwa Mohan Bhatt oder vor einer Jazz Big Band oder einem Sinfonieorchester: Der Klang Derwinger im Klavierduo. Pöntinen hat bei vielen Festivals gespielt, so den »Berliner Festwochen«, seines Cellos ist unverkennbar. dem »Schleswig-Holstein Festival«, dem »Maggio Musicale Fiorentino«, dem »Kuhmo Chamber Seine Arbeit als Komponist umfasst CD-Veröffentlichungen wie das Solo-Album »Enkidu«, das Music Festival«, dem »La Roque d‘Anthéron Klavier Festival« und dem »Edinburgh Festival«. von ihm komponierte Violoncello-Konzert »Songs from the Milky Way« und Filmmusik wie »Green Roland Pöntinen hat mehr als 70 CDs aufgenommen bei BIS, Philips, c p o, Arte Nova und Song«, das zusammen mit und Anne-Sophie von Otter aufgenommen wurde. EMI. Pöntinen arbeitet auch als Komponist. Im Jahre 1998 hatte sein Werk »Blue Winter« Auch als Improvisateur ist Henryson gefragt. Er gehört zu den Top-Vertretern des modernen Weltpremiere mit dem Philhadelphia Orchestra unter Wolfgang Sawallisch. Eine seiner jüngeren skandinavischen Jazz und arbeitet mit u.a. mit , Arild Andersen, Nils-Petter Molvaer, Aufnahmen umfasst eine von der Kritik sehr gelobte Trilogie des Repertoires der Neuen Wiener Alex Riel, Anders Jormin, , Eivind Aarseth und Audun Kleive zusammen. Schule beim Label BIS. Aufnahmen von Filmmusik und dem Klavierrepertoire des Komponisten Svante Henryson lebt gegenwärtig in Stockholm. Laufende Projekte schließen u.a. ein Trio Szymanowski sind derzeit in Arbeit. Seine dritte CD in der Reihe »Busoni Klavier Musik« ist mit dem Gitarristen Mats Bergström und dem Perkussionisten Magnus Persson, ein Duo mit im November 2006 bei c p o veröffentlicht worden. Kürzlich feierte er Erfolge u.a. mit den Rach- dem norwegischen Pianisten Ketil Bjørnstad ein. Außerdem ist er europäischer Tourneeleiter für maninow Paganini Variationen mit dem London Philharmonic Orchestra und Marin Alsop, mit dem Anne-Sophie von Otter. Klavierkonzert von Hillborg beim »Avanti Festival« in Finnland und der Weltpremiere des Klavier- konzerts von Puumala, einem von den großen skandinavischen Orchestern gemeinsam in Auftrag gegebenes Werk. Die ersten Aufführungen dieses Werkes waren mit den Dirigenten Hannu Linthu Roland Pöntinen und Susanna Mälki. Sein Recital beim BBC Radio 3 führte zu einem erneuten Engagement. Pöntinen ist Mitglied der Royal Swedish Academy of Music. 2001 erhielt er die Auszeichnung Der schwedische Pianist Roland Pöntinen gab im Jahr 1981 sein Debüt mit dem Royal Stockholm »Litteris et Artibus« – eine königliche Medaille in Anerkennung für seine künstlerischen Philharmonic Orchestra und konzertiert seitdem mit den führenden Orchestern in Europa, den Verdienste.

22 I 23 Biografien Mehr von den »Jungen Wilden« im Konzerthaus

Derwisch der Violine Nach ihrem Auftritt beim Jahresempfang zu Beginn der Saison 2006/07 beehrt uns die feurige Geigerin Patricia Kopatchinskaja im Rahmen der neuen Reihe »Junge Wilde«. Gespielt werden Werke von Beethoven, Kurtág, Enescu sowie eine Eigenkomposition.

Mi 09.05.07 · 19.00

Frische Violinklänge aus Holland Dass die holländische Star-Violinistin Janine Jansen weit mehr kann als Vivaldis »Vier Jahres­ zeiten« überaus erfrischend und »ECHO Klassik«-reif einzuspielen, zeigt sie mit Werken von Beethoven, Grieg, Messiaen und Lekeu im KONZERTHAUS DORTMUND.

Mi 23.05.07 · 19.00

Patricia Kopatchinskaja

24 I 25 Weiterhören Texte Ulrich Schardt

Fotonachweise Titel © Morten Per Abrahamsen S. 8I 9 © Mats Bäcker S. 14 © Morten Per Abrahamsen S. 18|19 © Joakim Strömholm S. 20 © Mats Bäcker S. 24 © Priska Ketterer

Herausgeber KONZERTHAUS DORTMUND

Geschäftsführer und Intendant Benedikt Stampa

Redaktion Claudia Beißwanger · Franziska Graalmann

Konzeption Kristina Erdmann

Anzeigen Milena Ivkovic · T 0231-22696-161

Druck Gustav Kleff GmbH & Co. KG · Dortmund

Wir danken den beteiligten Künstleragenturen und Fotografen für die freundliche Unterstützung. Es war nicht in allen Fällen möglich, die Bildquellen ausfindig zu machen. Rechteinhaber bitte melden. Druckfehler und Änderungen von Programm und Mitwirkenden vorbehalten!

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Konzerthaus dortmund philharmonie für westfalen brückstrasse 21 I 44135 Dortmund t 0231-22 696 200 I f 0231-22 696 222 [email protected] www.konzerthaus-dortmund.de