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Bebauungsplan Nr. 15 „Am Sportplatz“ mit örtlichen Bauvorschriften

Teil A: Begründung und Abwägung (Teil B: Umweltbericht) (Teil C: Eingriffsregelung)

Stand: Satzung April 2016

Gemeinde Heinbockel Schützenstraße 5 Poststraße 27, 21709 Himmelpforten 21726 Oldendorf Tel. 0 41 44 – 21 79 10, Fax 21 79 11 Telefon: 04144 - 2099 140 [email protected]

Gemeinde Heinbockel Bebauungsplan Nr. 15 „Am Sportplatz“

Inhaltsverzeichnis

1. Grundlagen der Planung 1 1.1 Rechtsgrundlagen der Planung 1 1.2 Anlass, Erfordernis und Ziele der Planaufstellung 1 1.3 Größe, Lage und Bestand des Plangebietes 2 1.4 Aufstellungsbeschluss und Geltungsbereich 3 2. Planerische Rahmenbedingungen 4 2.1 Ziele der Raumordnung und Landesplanung 4 2.2 Natur und Landschaft, Artenschutz 4 2.3 Entwicklung aus dem Flächennutzungsplan 5 2.4 Bestehendes Planrecht 6 3. Planinhalt und Abwägung 6 3.1 Aussagen zum städtebaulichen Gesamtkonzept 6 3.2 Art der baulichen Nutzung 7 3.3 Höchstzulässige Zahl der Wohnungen in Wohngebäuden 7 3.4 Maß der baulichen Nutzung und Höhe baulicher Anlagen 7 3.5 Bauweise, Mindestgrundstücksgrößen und überbaubare Grundstücksfläche 8 3.6 Örtliche Bauvorschrift gemäß § 84 NBauO 8 3.7 Grünordnerische Festsetzungen und Grünflächen 9 3.8 Verkehr 10 3.9 Ver- und Entsorgung 11 3.10 Immissionsschutz 12 3.11 Landwirtschaft 14 3.12 Denkmalschutz und Archäologie 14 3.13 Altlasten und Altablagerungen 14 3.14 Artenschutz 15 3.15 Trinkwasserschutz 15 4. Maßnahmen zur Verwirklichung 16 4.1 Bodenordnung 16 4.2 Kosten und Finanzierung 16 4.3 Erfordernis weiterer Regelungen 16 5. Flächenbilanz 17

Gemeinde Heinbockel Bebauungsplan Nr. 15 „Am Sportplatz“

1. Grundlagen der Planung

1.1 Rechtsgrundlagen der Planung Der Bebauungsplan wird auf Grund folgender rechtlicher Grundlagen aufgestellt:  Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 23.09.2004 (BGBl. I S.2414), zuletzt geändert durch Artikel 6 des Asylverfahrensbeschleunigungsgesetzes vom 20.10.2015 (BGBl. I S. 1722),  Verordnung über die bauliche Nutzung der Grundstücke (Baunutzungsverordnung - BauNVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 23.01.1990 (BGBl. I S.132), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes zur Stärkung der Innenentwicklung in den Städten und Gemeinden und weiteren Fortentwicklung des Städtebaurechts vom 11.06.2013 (BGBl. I S. 1548),  Verordnung über die Ausarbeitung der Bauleitpläne und die Darstellung des Planinhalts (Planzeichenverordnung 1990 - PlanZV) vom 18.12.1990 (BGBl. 1991 I S. 58), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes zur Förderung des Klimaschutzes bei der Ent- wicklung in den Städten und Gemeinden vom 22.07.2011 (BGBl. I S. 1509),  Niedersächsische Bauordnung (NBauO) in der Fassung vom 03.04.2012, Nds. GVBl. Nr. 5/2012, 46 mit Bekanntmachung vom 12.04.2012, zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 23.07.2014 (Nds. GVBl. S. 206),  Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung vom 17.12.2010, zuletzt geändert durch § 4 des Gesetzes vom 12.11.2015 (Nds. GVBl. S. 311).

Textergänzungen bzw. -änderungen, die sich aus den Beteiligungen gemäß §§ 3 Abs. 2 und 4 Abs. 2 BauGB ergeben haben, sind durch Kursivdruck kenntlich gemacht.

1.2 Anlass, Erfordernis und Ziele der Planaufstellung In Heinbockel besteht aktuell ein, überwiegend aus der lokalen Bevölkerung stammender Bedarf an Wohnbaugrundstücken. Dies verdeutlichen die bei der Gemeinde bereits im Vor- feld der Aufstellung des Bebauungsplans eingegangenen Anfragen mehrerer, aus Heinbo- ckel stammender Bauinteressenten. Darüber hinaus wurde im Rahmen des wohnbaulichen Entwicklungskonzepts für die ehemalige Samtgemeinde Oldendorf im Jahr 2014 vor dem Hintergrund der zu erwartenden demografischen Entwicklung in der Samtgemeinde, der städtebaulichen Situation sowie der verkehrsgünstigen Lage zu ein Bedarf von 20 Wohneinheiten bis 2025 ermittelt. Von 2003 bis 2012 sind in der Gemeinde jährlich durch- schnittlich ca. 3,5 Wohneinheiten genehmigt worden. Die Planung bewegt sich hinsichtlich des Umfangs an Wohneinheiten in diesem Rahmen. Neben der Ermittlung des Wohnungsbedarfes wurden im Rahmen des Entwicklungskon- zepts Entwicklungsmöglichkeiten in der Ortslage Heinbockel, auch für den Innenbereich, nä- her betrachtet. In Heinbockel sind zentral gelegene, an den Ortskern angebundene Flächen zwar vorhanden, stehen jedoch für eine am Eigenbedarf orientierte bauliche Entwicklung nicht zur Verfügung, da sie perspektivisch für landwirtschaftliche Betriebe ebenso als Be- triebsfläche wie als Abstandsfläche unverzichtbar sind. Hinzu kommt, dass längerfristige Leerstände in der Gemeinde nicht auszumachen sind. Somit sind gegenwärtig keine Ent- wicklungsmöglichkeiten im beplanten oder unbeplanten Innenbereich vorhanden, die zur De- ckung des lokalen Bedarfs mobilisierbar wären. Seit der 16. Änderung des Flächennutzungsplans wird auf Grundlage des Entwicklungskon- zepts daher eine maßvolle wohnbauliche Entwicklung im Bereich des ehemaligen Sportplat- zes (westlich der Straße „Am Sportplatz“) angestrebt. Zeitgleich wurden Wohnbauflächen im Außenbereich zurückgenommen. Die vorgesehene Fläche ist planungsrechtlich zwar als

1 Gemeinde Heinbockel Bebauungsplan Nr. 15 „Am Sportplatz“

Außenbereich zu bewerten, wurde in der Vergangenheit jedoch für Siedlungszwecke ge- nutzt. Die Fläche wird der Inanspruchnahme von landwirtschaftlich genutzten Flächen vorge- zogen. Mit diesem Bebauungsplan Nr. 15 soll nun für den Bereich des ehemaligen Sportplatzes ein allgemeines Wohngebiet mit dem Ziel einer maßvollen, am Eigenbedarf von ca. 20 Wohneinheiten orientierten baulichen Entwicklung planungsrechtlich vorbereitet werden. Die Fläche, die sich etwas vom zentralen Siedlungsgefüge abgesetzt befindet, eignet sich gut für eine steuerbare, wohnbauliche Entwicklung, da sie im kommunalen Eigentum ist. Heinbockel verfügt östlich der Straße „Am Sportplatz“ über eine Sportanlage mit Vereinshaus. Diese Sportanlagen sind für den Ortsteil Heinbockel auch perspektivisch ausreichend, sodass der Bereich des ehemaligen Sportplatzes nun für die Umwidmung in Wohnbaugrundstücke ge- nutzt werden kann. Die Entwicklung eines dorftypischen Wohngebietes für etwa 11 Baugrundstücke erfolgt über die Breite des Gartenbereichs des nördlich benachbarten Grundstücks. Bebauungsdichte und Grundstücksgrößen von knapp über 700 m² orientieren sich am bestehenden, dörflichen Maßstab. Die äußere Anbindung des Baugebietes ist über die Straße „Am Sportplatz“ ge- währleistet. Die neu zu schaffende Erschließung im Wohngebiet soll in verkehrsberuhigter Form mit einer Wendeanlage erfolgen. Der westliche Teil des ehemaligen Sportplatzes soll Gehölzanpflanzungen sowie die Regenrückhaltung aufnehmen. Zudem soll hier der Erhalt des vorhandenen Biotops (Feldgehölz) langfristig gesichert werden. Da das südliche Wohn- gebiet an die freie Landschaft grenzt, ist an dieser Stelle eine Randeingrünung als Ortsrand- eingrünung und Abschirmung zur benachbarten landwirtschaftlichen Nutzung vorgesehen. Hinsichtlich des Immissionsschutzes sind insbesondere die südöstlich gelegene Sportanlage sowie landwirtschaftliche Betriebe im Umfeld zu berücksichtigen. Mit der Planung soll auch die Ausnutzung der gemeindlichen Infrastrukturangebote mit den örtlichen Sporteinrichtungen, der Kindertagesstätte sowie dem Dorfgemeinschaftshaus und den Angeboten der täglichen Grundversorgung langfristig gesichert werden. Zur Auslastung dieser Einrichtungen ist es erforderlich, bedarfsgerecht und ausreichend Wohnbauland zur Verfügung zu stellen. Mit diesem Bebauungsplan Nr. 15 „Am Sportplatz“ verfolgt die Gemeinde Heinbockel zu- sammenfassend die folgenden Ziele und Zwecke:  Maßvolle Bereitstellung von Bauland zur Deckung des mittelfristigen Eigenbedarfs,  nachhaltige Weiterentwicklung des vorhandenen Siedlungsgefüges um ca. 11 Bau- grundstücke,  Sicherung einer geordneten städtebaulichen Entwicklung,  Sicherung einer südlichen Randeingrünung als Maßnahme zur besseren Einbettung in die freie Landschaft,  Erhaltung des dörflichen Erscheinungsbildes,  Regelung der Kompensationserfordernisse für den geplanten Eingriff sowie  Regelung des Wasserabflusses / Regenrückhaltung.

1.3 Größe, Lage und Bestand des Plangebietes Das Plangebiet umfasst ca. 1,48 ha am westlichen Rand der Ortslage Heinbockel im Über- gang zur freien Ackerlandschaft und wird über die Sunder Straße (K 72), den Kakener Weg und die Straße „Am Sportplatz“ erschlossen. Aus Süden ist die im Osten liegende Straße „Am Sportplatz“ von der Siedlungsstraße aus zu erreichen. Das Plangebiet selber wurde bis vor einigen Jahren als Sportplatz genutzt, mittlerweile aber zurückgebaut und stellt sich derzeit als intensiv genutzte Wiesenfläche dar. Im Westen be- 2 Gemeinde Heinbockel Bebauungsplan Nr. 15 „Am Sportplatz“

grenzt ein naturnahes Feldgehölz (HN) das Plangebiet. Auch wenn dieses Feldgehölz für einen entsprechenden Schutz geeignet wäre, ist dieses nach vorliegenden Informationen kein geschützter Landschaftsbestandteil. Eine am nördlichen Rand befindliche Baumreihe liegt außerhalb des Plangebietes. In diesem Bereich befindet sich eine ehemalige landwirt- schaftliche Hofstelle mit privater Gartennutzung im rückwärtigen Grundstücksbereich. Im Osten des Plangebietes verläuft die Straße „Am Sportplatz“, über die die Erschließung des Baugebietes erfolgen soll. Hier sind straßenbegleitend Baumreihen vorhanden. Auf der gegenüberliegenden Seite der Straße „Am Sportplatz“ befindet sich Wohnbebauung an der Straße „Neuer Kamp“ mit überwiegend Einzelhäusern. Hiervon südlich liegt die Sportanlage mit Vereinshaus. Westlich und südlich des Plangebietes schließen landwirtschaftliche Nutz- (Sandacker AS) und kleinteilig auch Lagerflächen (EL) an. In diesem Bereich war langfristig die Erweiterung der Sportanlagen vorgesehen.

Übersicht des Plangebietes (ohne Maßstab)

1.4 Aufstellungsbeschluss und Geltungsbereich Der Rat der Gemeinde Heinbockel hat die Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 15 „Am Sportplatz“ beschlossen. Der Bebauungsplan umfasst in der Gemarkung Heinbockel, die Flurstücke 59/3, 60/2, 60/4 sowie einen Teil des Flurstücks 132. Der Geltungsbereich, wird begrenzt  im Norden durch eine ehemalige landwirtschaftliche Hofstelle,  im Osten durch die Straße „Am Sportplatz“ und die vorhandene Bebauung entlang der Straße „Neuer Kamp“,  im Süden und Westen durch landwirtschaftliche Flächen. Die Größe des Plangebietes beträgt ca. 1,48 ha (beplante Fläche).

3 Gemeinde Heinbockel Bebauungsplan Nr. 15 „Am Sportplatz“

2. Planerische Rahmenbedingungen

2.1 Ziele der Raumordnung und Landesplanung Die Planung ist gemäß § 1 Abs. 4 BauGB den Zielen der Raumordnung anzupassen. Für die Planung maßgeblich sind die Festlegungen im Landes-Raumordnungsprogramm (LROP) des Landes Niedersachsen von 2012 sowie im Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP) 2013 des Landkreises Stade. Heinbockel liegt in räumlicher Nähe zu Oldendorf (5,5 km) und Himmelpforten (7 km), die im RROP 2013 als Grundzentren mit der besonderen Entwicklungsaufgabe Erholung (Olden- dorf) bzw. den Schwerpunktaufgaben Entwicklung und Sicherung von Wohnstätten, Siche- rung und Entwicklung von Arbeitsstätten und der besonderen Entwicklungsaufgabe Erholung (Himmelpforten) festgelegt sind. Das Mittelzentrum Stade liegt rund 12 km entfernt und ist über die Bundesstraße 73 gut erreichbar. Das Plangebiet selber liegt in einem Vorranggebiet für Trinkwassergewinnung und wird als bauleitplanerisch gesicherter Bereich oder Sied- lungsbereich ausgewiesen.

Abb.: Ausschnitt aus dem RROP 2013 des Landkreises Stade (ohne Maßstab) Die Planung erfolgt auf ehemals für Siedlungszwecke genutzten Flächen (ehemaliger Sport- platz) und bewegt sich im Rahmen des für die Eigenentwicklung der Gemeinde erforderli- chen Umfanges. Die Planung entspricht damit den Zielen der Raumordnung.

2.2 Natur und Landschaft, Artenschutz Natürliche Grundlagen: - Grundwasserferne, ebene bis wellige Geest, Bodenart 125: Frische, örtlich staunas- se, meist steinige, lehmige Sandböden mit Lehm im Untergrund, örtl. Im Unterboden - Klimabezirk: Niedersächsisches Flachland - Potenziell natürliche Vegetation: Stieleichen-Birkenwaldgebiet

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Der Landschaftsplan der Samtgemeinde Oldendorf von 2001 verzeichnet das westliche Ge- hölz als Siedlungsgehölz aus überwiegend nicht heimischen Baumarten. Der überwiegende Teil ist zudem als Sportplatz (PSP) kartiert. Entlang der Straße „Am Sportplatz“ sind Baum- gruppen verzeichnet. Das Plangebiet gehört zur Kakener Geest. Laut Landschaftsrahmenplan 2014 des Landkreises Stade ist das im Westen des Plangebie- tes befindliche Gehölz als Biotop mit mittlerer Bedeutung kartiert. Für das Landschaftsbild hat das Plangebiet eine geringe Bedeutung. Im Rahmen des Zielkonzeptes ist der Bereich als Siedlungsgebiet mit möglichst hohem Anteil an Siedlungsgrün herzustellen. Die aktuelle Realnutzungskartierung 2011 stellt den Bereich als eine als Sportanlage genutz- te Grünfläche (PS) dar. Das westliche Gehölz ist als ein naturnahes Feldgehölz (HN) ge- kennzeichnet. Von Norden bis Osten grenzt Siedlungsfläche an das Gebiet. Südöstlich ist der vorhandene Sportplatz (PS) kartiert. Im Süden und Westen des Plangebietes schließen Landwirtschaftliche Nutz- (Sandacker AS) und kleinteilig auch Lagerflächen (EL) an.

Abb. : Auszug aus der Realnutzungskartierung 2011 des Landkreises Stade / Ortslage Hein- bockel

2.3 Entwicklung aus dem Flächennutzungsplan Im Zuge der 16. Änderung des wirksamen Flächennutzungsplan (FNP) der Samtgemeinde Oldendorf wurde für das Plangebiet diese Bebauungsplanung durch Flächendarstellungen vorbereitet. Der östliche Bereich des Plangebietes ist als Wohnbaufläche (W) dargestellt. Am südlichen Rand ist eine Randeingrünung vorgesehen. Westlich an die Wohnbaufläche grenzt eine Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft an, in der sich auch das schützenswerte Feldge- hölz befindet.

Abb.: Änderungsfläche 16.5 der 16. Änderung des Flächennutzungsplans der früheren Samtgemeinde Oldendorf (ohne Maßstab) 5 Gemeinde Heinbockel Bebauungsplan Nr. 15 „Am Sportplatz“

Der Bebauungsplan greift die Darstellungen des Flächennutzungsplanes auf und ist damit, unter Berücksichtigung der zulässigen Konkretisierung, aus dem Flächennutzungsplan ent- wickelt. Es wird ein allgemeines Wohngebiet festgesetzt. Zudem wird im südlichen Bereich die vorgesehene Randeingrünung aufgenommen. Im westlichen Bereich werden durch die Festsetzung einer öffentlichen Grünfläche mit Pflanzfestsetzungen sowie durch die geplante naturnahe Regenrückhaltung die grundlegenden Ziele des Flächennutzungsplans aufgegrif- fen und zulässigerweise konkretisiert.

2.4 Bestehendes Planrecht Für das Plangebiet selber ist gegenwärtig kein Bebauungsplan rechtskräftig. Östlich des Plangebiets erstreckt sich zwischen den Straßen „Am Sportplatz“, „Kakener Weg“ und „Dorf- straße“ der Geltungsbereich des Bebauungsplans Nr. 1 „Neuer Kamp“ aus dem Jahr 1965 (siehe Abbildung).

Abb.: Ausschnitt des Bebauungsplanes Nr. 1 „Neuer Kamp“ (ohne Maßstab) Im Bereich der Straße „Am Sportplatz“ wird die Straßenverkehrsfläche bis zur Mitte des Flur- stückes 132 in das Plangebiet dieses Bebauungsplanes Nr. 15 übernommen. Der Bebau- ungsplan Nr. 1, der am Neuen Kamp sozialen Wohnungsbau ermöglichen sollte, setzt ein allgemeines Wohngebiet mit einer Grundflächenzahl und Geschossflächenzahl von 0,4 fest. Weiterhin sind ein Vollgeschoss sowie eine offene Bauweise zulässig. Für die Entwicklung der Fläche des ehemaligen Sportplatzes orientiert sich die Planung auf- grund des Alters und des besonderen Zwecks des Bebauungsplans Nr. 1 nicht an diesen Festsetzungen, sondern an Festsetzungen neuerer Bebauungspläne in Heinbockel.

3. Planinhalt und Abwägung

3.1 Aussagen zum städtebaulichen Gesamtkonzept Im Rahmen des wohnbaulichen Entwicklungskonzeptes für die ehemalige Samtgemeinde Oldendorf wurden die im Flächennutzungsplan zur Verfügung stehenden Wohnbauflächen eingehender hinsichtlich der wirtschaftlichen und städtebaulichen Eignung geprüft. Der Be- reich der an der Straße „„Am Sportplatz““ gelegenen Flächen hat sich dabei als geeignet und auch vergleichsweise kurzfristig zu entwickeln dargestellt und soll deshalb prioritär entwickelt werden. Daher soll nun in Anlehnung an das im wohnbaulichen Entwicklungskonzept darge- stellte städtebauliche Vorkonzept mit diesem Bebauungsplan Nr. 15 die Fläche als Wohn- bauland entwickelt werden. Hierzu wird ein allgemeines Wohngebiet mit dem Ziel einer maß- 6 Gemeinde Heinbockel Bebauungsplan Nr. 15 „Am Sportplatz“

vollen, am Eigenbedarf orientierten baulichen Entwicklung festgesetzt. Die Entwicklung eines dorftypischen Wohngebietes für etwa 11 Baugrundstücke erfolgt lediglich über die Breite der nördlichen benachbarten Grundstücksfläche. Bebauungsdichte und Grundstücksgrößen sol- len sich am bestehenden dörflichen Maßstab orientieren. Die äußere Anbindung des Bauge- bietes ist über die Straße „Am Sportplatz“ gewährleistet. Die neu zu schaffende Erschließung im Wohngebiet soll in verkehrsberuhigter Form mit einer Wendeanlage erfolgen. Der westli- che Teil des ehemaligen Sportplatzes soll Gehölzanpflanzungen sowie die Regenrückhal- tung aufnehmen. Zudem soll hier der Erhalt des vorhandenen Biotops (Feldgehölz) langfris- tig gesichert werden.

3.2 Art der baulichen Nutzung Das kleinteilige Wohngebiet mit elf Wohnbaugrundstücken soll sich städtebaulich an den zu- letzt realisierten Baugebieten im Ort orientieren, um den dörflichen Maßstab zu wahren und das Erscheinungsbild des Dorfes harmonisch fortzusetzen. In Anlehnung an die städtebauliche Struktur der östlich liegenden Siedlungsbereiche werden allgemeine Wohngebiete (WA) festgesetzt. Diese dienen in Übereinstimmung mit dem § 4 BauNVO vorwiegend dem Wohnen. Die in der Planzeichnung vorgenommene Gliederung in unterschiedliche allgemeine Wohngebiete (WA und WAe) bezieht sich nicht auf die Art der baulichen Nutzung sondern auf Aussagen zum Lärmschutz (vgl. Abschnitt Immissions- schutz). Trotz des Schwerpunktes der Planung auf die Bereitstellung von Wohnbaugrundstücken soll eine für allgemeine Wohngebiete verträgliche Nutzungsmischung ermöglicht werden, sodass die allgemein zulässigen Nutzungen gemäß § 4 Abs. 2 BauNVO allesamt zulässig bleiben. Dies bietet die Möglichkeit, dass sich gerade im Umfeld der bestehenden Sportanlagen pers- pektivisch weitere Nutzungen ansiedeln könnten. Diese werden als verträglich mit den ange- strebten Wohnnutzungen angesehen, da sie sich im Rahmen der zulässigen Nutzungen ei- nes allgemeinen Wohngebietes bewegen. In den allgemeinen Wohngebieten sollen demgegenüber die in § 4 Abs. 3 BauNVO genann- ten Nutzungen auch ausnahmsweise nicht zulässig sein, da diese Nutzungen in der geplan- ten (ruhigen) Wohnstraße von Seiten der Gemeinde als nicht verträglich angesehen werden (Gartenbaubetriebe und Tankstellen) oder an anderen Standorten im Gemeindegebiet, z. B. Ortszentrum oder Gewerbegebiet, konzentriert werden sollen (Betriebe des Beherbergungs- gewerbes, sonstige nicht störende Gewerbebetriebe oder Anlagen für Verwaltungen).

3.3 Höchstzulässige Zahl der Wohnungen in Wohngebäuden Die in der Rechtsprechung geltende Definition von Einzelhäusern macht in den allgemeinen Wohngebieten die Festlegung der Zahl der zulässigen Wohneinheiten in Wohngebäuden notwendig, um den gewünschten städtebaulichen Maßstab zu sichern. Dies wird in Kombina- tion mit der Festsetzung zur Einschränkung auf Einzelhäuser (siehe weiter unten) möglich. Um eine Bebauungsstruktur zu erreichen, die dem Charakter der benachbarten Bebauung entspricht und der Ortsrandlage angemessen ist, wird durch eine Textfestsetzung die zuläs- sige Zahl der Wohneinheiten auf zwei je Einzelhaus beschränkt. In Einzelhäusern soll durch die möglichen zwei Wohneinheiten z. B. das Wohnen mehrerer Generationen unter einem Dach ermöglicht werden, ohne dass eine der Lage nicht entsprechende städtebauliche Dich- te geschaffen wird.

3.4 Maß der baulichen Nutzung und Höhe baulicher Anlagen Bebauungsdichte und Grundstücksgrößen sollen der dörflichen Lage gerecht werden, damit sich die Bebauung der Lage angemessen in das Orts- und Landschaftsbild einfügt. Insge- samt sollen im Wohngebiet ca. 11 Wohngrundstücke für eine Einzel- und Doppelhausbebau- ung mit Grundstücksgrößen knapp über 700 m² entstehen. Dabei ist zwischen sparsamem Umgang mit Grund und Boden und übermäßiger, der typischen dörflichen Siedlungssituation unangemessener Verdichtung abzuwägen. Das nach § 17 (1) BauNVO mögliche Maß der 7 Gemeinde Heinbockel Bebauungsplan Nr. 15 „Am Sportplatz“

baulichen Nutzung wird daher nicht ganz ausgeschöpft. Festgesetzt wird im gesamten Ge- biet die Grundflächenzahl (GRZ) 0,3, was bei den angestrebten Grundstücksgrößen eine ausreichende Bebauung der Grundstücke mit Einzel- oder Doppelhäusern ermöglicht. Die Zahl der Vollgeschosse soll dem dörflichen Maßstab entsprechend mit I festgesetzt wer- den. Die Gemeinde hat sich auch aufgrund der gegenwärtigen unterschiedlichen Bautypolo- gien im Einzel- und Doppelhausbau entschlossen, eine der Ortsrandlage angemessene Hö- henentwicklung der Baukörper durch die Festsetzung von maximal zulässigen Trauf- und Firsthöhen zu sichern. Die Gebäude dürfen daher eine maximale Traufhöhe (TH) von 4,50 m und eine maximale Firsthöhe (FH) von 9,00 m nicht überschreiten. Die Traufhöhe ist dabei als Schnittkante der Außenflächen des aufgehenden Mauerwerks mit der Dachhaut bestimmt. Bezugshöhe der festgesetzten Trauf- und Firsthöhen ist jeweils die Höhe der Erschließungsstraße in Fahrbahnmitte mittig zum jeweiligen Grundstück. Dadurch wird sichergestellt, dass die Bebauung sich hinsichtlich der Ausmaße dem dörflichen Umfeld anpasst.

3.5 Bauweise, Mindestgrundstücksgrößen und überbaubare Grundstücksflä- che Im Plangebiet sind nur Einzelhäuser (E) mit zwei Wohneinheiten zulässig, um eine der Lage und Umgebung angemessene Dichte zu erreichen. Die Mindestgröße der Baugrundstücke soll 700 m² betragen. Dies wird textlich festgesetzt. Darin äußert sich vor allem das Bestre- ben, einen Kompromiss zwischen einer dem ländlichen Maßstab Heinbockels entsprechende Bebauungsdichte einerseits und dem Grundsatz eines sparsamen Umgangs mit Grund und Boden sowie dem Wunsch nach kostengünstiger Erschließung andererseits zu finden. Die Mindestgrundstücksgrößen sollen zudem gewährleisten, dass aufgrund der relativ tiefen Baufelder keine übermäßig schmalen Grundstücke entstehen. Hierdurch soll sichergestellt werden, dass zwischen benachbarten Baukörpern ein über das Mindestmaß hinausgehender Abstand vorhanden ist. Die Festsetzung der überbaubaren Grundstücksflächen durch Baugrenzen ist weiträumig, so dass Bauherren und ihren Architekten Gestaltungsspielräume bei der Anordnung der Ge- bäude auf den Grundstück haben. Die Baugrenzen werden in der Regel mit einem Abstand von 3 m zur zukünftigen Grundstücksgrenze bzw. zur Randeingrünung festgesetzt. Im östli- chen und nördlichen Randbereich wird ein Abstand von 4 m vorgesehen, um hierdurch die in diesem Bereich vorhandenen Baumreihen zu schützen. Nebenanlagen, Garagen und Carports sind zudem nur hinter der straßenseitigen Bau- grenze zulässig. Dies wird textlich festgesetzt, damit der Straßenraum der Straße „Am Sportplatz“ einen offenen Charakter beibehält. Im Bereich der relativ schmalen Sticher- schließung soll zudem gesichert werden, dass der Straßenraum durch Vorgärten geprägt ist.

3.6 Örtliche Bauvorschrift gemäß § 84 NBauO Durch die Lage des Plangebietes am Ortsrand und somit in ausreichender Entfernung zum Ortskern werden lediglich zwei örtliche Bauvorschriften getroffen. Diese wird zusammen mit dem Bebauungsplan und mit dem gleichen räumlichen Geltungsbereich als Satzung be- schlossen. Oberkante des Erdgeschossfußbodens Die Oberkante des fertigen Erdgeschossfußbodens der baulichen Anlagen darf eine Höhe von 50 cm über der Oberkante der fertigen Höhe der Erschließungsstraße (in Straßenmitte) mittig zum jeweiligen Grundstück nicht überschreiten. Hierdurch soll sichergestellt werden, dass die baulichen Anlagen in etwa das gleiche Höhenniveau wie die umliegenden Bereiche und insbesondere die Erschließungsstraßen aufweisen. Diese Bauvorschrift soll das Einfü- gen der Baukörper ermöglichen, indem einer übermäßigen Beeinträchtigung des Ortsbildes durch überhöhte Baukörper entgegengewirkt wird.

8 Gemeinde Heinbockel Bebauungsplan Nr. 15 „Am Sportplatz“

Dacheindeckung Für die Dacheindeckung ist nur Material mit nicht stark reflektierender Oberfläche in den Farben Rot, Rotbraun, Braun oder Anthrazit zulässig. Für die Dacheindeckung dürfen somit nur Materialien in den ortsüblichen, zurückhaltenden Farbtönen verwendet werden. Durch den Ausschluss stark reflektierender Materialien sollen negative Fernwirkungen vermieden werden. Ausgenommen von den Regelungen zur Dacheindeckung sind Anlagen zur Nutzung solarer Strahlungsenergie (z. B. Photovoltaik), die auf den Dachflächen möglich und aus- drücklich erwünscht sind, um eine klimaschonende Energiegewinnung zu unterstützen. Auf- grund der raumbildenden und gestalterischen Wirkung sollten sie mit der Neigung der Dach- flächen verlegt werden. Gemäß § 80 Abs. 3 NBauO handelt ordnungswidrig, wer der örtlichen Bauvorschrift zuwider- handelt. Ordnungswidrigkeiten können gem. § 80 Abs. 5 NBauO mit einer Geldbuße geahn- det werden.

3.7 Grünordnerische Festsetzungen und Grünflächen Es sind keine Naturdenkmäler im Plangebiet anzutreffen. Auch sind keine geschützten Ob- jekte oder geschützten Gebiete im Sinne des Naturschutzrechts durch die Planung betroffen. Das Potenzial als Lebensraum für Amphibien und Brutvögel wird nicht als besonders wertvoll eingeschätzt. Eine gewisse Durchgrünung des Gebietes soll als Grundgerüst zur Schaffung eines dörflich durchgrünten Wohngebietes mit möglichst hohem Anteil an Siedlungsgrün und zur Einbet- tung des Plangebietes in die umgebende Landschaft etabliert werden. Daher sollen Pflan- zungen standortgerechter, heimischer Laubbäume auf den privaten Grundstücken vorgese- hen werden. Es wird festgesetzt, dass auf jedem Grundstück ein standortgerechter, heimi- scher Laubbaum als Hochstamm von mind. 12 cm, gemessen in 1 m Höhe, zu pflanzen ist. Hierfür kommen in Frage: Feldahorn, Sandbirke, Hainbuche, Stieleiche, Eberesche, Schwe- dische Mehlbeere oder Winterlinde. Am südlichen Rand der Wohngebiete wird durch eine Randeingrünung, die auch als Sicht- und Staubschutz gegenüber der angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzung fungiert, ein harmonischer Siedlungsabschluss zur freien Ackerlandschaft geschaffen. Hierzu werden ei- ne 5 m breite Fläche zum Anpflanzen von Gehölzen sowie eine private Grünfläche festge- setzt. Dies gewährleistet, dass der Randbereich der Grundstücke zur freien Landschaft von Bebauung freigehalten wird. Die Flächen zum Anpflanzen von Gehölzen auf der privaten Grünfläche sind mit einer 3-reihigen Strauch-Baum-Hecke, bestehend aus standortgerechten heimischen Laubgehölzen im Pflanz- und Reihenabstand von 1,50 m, zu bepflanzen. Für die Pflanzungen sind folgende Gehölze zulässig, von denen mindestens fünf verschiedene Arten zu annähernd gleichen Teilen zu verwenden sind: Stieleiche (Quercus robur), Bergahorn (A- cer pseudoplatanus), Winterlinde (Tilia cordata), Vogelkirsche (Prunus avium), Hainbuche (Carpinus betulus), Feldahorn (Acer campestre), Eberesche (Sorbus aucuparia), Holzapfel (Malus sylvestris), Schwarzer-Holunder (Sambucus nigra), Hasel (Corylus avellana), Pfaf- fenhütchen (Euonymus europaeus), Schlehe (Prunus spinosa), Eingriffeliger Weißdorn (Crataegus monogyna), Hartriegel (Cornus sanguinea). Als Pflanzqualität sind zu verwen- den: Sträucher: 2 x verpflanzt, Höhe 70 bis 90 cm. Die Sträucher sind vor Wildverbiss zu schützen. Im Westen des Plangebietes wird im Umfeld des vorhandenen Feldgehölzes eine öffentliche Grünfläche, die mit einer Fläche zum Anpflanzen von Gehölzen überlagert wird, festgesetzt. Auf dieser Fläche von 10 m Breite sind 6-reihige Strauch-Baum-Hecken, bestehend aus standortgerechten heimischen Laubgehölzen im Pflanz- und Reihenabstand von 1,50 m, zu pflanzen. Für diese Pflanzungen sind folgende Gehölze zulässig, von denen mindestens fünf verschiedene Arten zu annähernd gleichen Teilen zu verwenden sind: Stieleiche (Quercus robur), Bergahorn (Acer pseudoplatanus), Winterlinde (Tilia cordata), Vogelkirsche (Prunus avium), Hainbuche (Carpinus betulus), Feldahorn (Acer campestre), Eberesche (Sorbus aucuparia), Holzapfel (Malus sylvestris), Schwarzer-Holunder (Sambucus nigra), Hasel (Co-

9 Gemeinde Heinbockel Bebauungsplan Nr. 15 „Am Sportplatz“

rylus avellana), Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus), Schlehe (Prunus spinosa), Eingriffe- liger-Weißdorn (Crataegus monogyna), Hartriegel (Cornus sanguinea). Als Pflanzqualität sind zu verwenden: Sträucher: 2 x verpflanzt, Höhe 70 bis 90 cm. Die Sträucher sind vor Wildverbiss zu schützen. Die Anpflanzungen setzten im südlichen Bereich die Randeingrü- nung bis zum bestehenden Feldgehölz fort und ergänzen es darüber hinaus. Sie dienen zu- dem als Ausgleich der durch den Bebauungsplan ermöglichten Eingriffe. Das Feldgehölz wird durch eine Fläche mit Bindungen für Bepflanzungen und für die Erhal- tung von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen gesichert. Die Festsetzung ge- währleistet den Erhalt der dort vorhandenen, heimischen standortgerechten Bäume, Gehölze und Sträucher. Die Biotopstruktur im Westen in Verbindung mit der südlichen Randeingrünung sichert ins- gesamt die dorf- und landschaftsgerechte Eingrünung des Gebietes, sodass das Land- schaftsbild nicht beeinträchtigt wird. Die vorhandenen großkronigen Bäume entlang der nördlichen Plangebietsgrenze liegen au- ßerhalb des Plangebietes. Die im Straßenraum der Straße „Am Sportplatz“ vorhandenen Bäume bleiben nach derzeitigem Stand erhalten. Unter Umständen ist für die notwendige Erschließung jedoch eine Kastanie zu fällen. Daher wird festgesetzt, dass bei Verlust des vorhandenen Baumes im geplanten Einmündungsbereich ein standortgerechter, heimischer Laubbaum als Hochstamm (3x verpflanzt) von mind. 12 cm, gemessen in 1 m Höhe, an dem in der Planzeichnung vorgesehenen Ort zu pflanzen ist. Für diese Pflanzung sind folgende Baumarten zulässig: Stieleiche (Quercus robur), Winterlinde (Tilia cordata), Hainbuche (Car- pinus betulus), Sandbirke (Betula pendula), Feldahorn (Acer campestre), Mehlbeere (Sorbus sp.), Eberesche (Sorbus aucuparia). Durch die Pflanzung würde eine weiter südlich vorhan- dene Lücke in der Baumreihe entlang der Straße „Am Sportplatz“ geschlossen werden. Für das Plangebiet wird die Anpflanzung von standortfremden Nadelgehölzen eingeschränkt. Sie sind nur als Einzelgehölze, nicht aber in Gruppen oder Reihen zulässig. Hiermit soll er- reicht werden, dass die Gartengestaltung bzw. die Grünstruktur im Plangebiet sich am natur- räumlichen Zusammenhang orientiert und somit einen höheren ökologischen Wert erhält. Bei allen Bauarbeiten sind die Bäume gemäß den Regeln der Technik, insbes. DIN 18920 zu schützen. Der Grundstückseigentümer ist durch die Festsetzungen des Bebauungsplans zur fachge- rechten Pflege und Unterhaltung der aufgeführten Pflanzungen verpflichtet. Sollten Pflanzen eingehen bzw. nicht mehr vorhanden sein, so sind diese umgehend in der gleichen Art und Qualität zu ersetzen. Die Gemeinde wird nötigenfalls zur Durchsetzung der Bepflanzung vom Pflanzgebot nach § 178 BauGB Gebrauch machen. Die grünordnerischen und naturschutzfachlichen Belange sowie die Eingriffsregelung werden im Umweltbericht (Teil B der Begründung) sowie in Teil C der Begründung (Eingriffsrege- lung) dargelegt und abgearbeitet. Hier erfolgen eine detaillierte Bewertung des Eingriffs in den Naturhaushalt und das Landschaftsbild sowie eine umfassende Beschreibung und Ver- ortung der zusätzlichen Maßnahmen zum Ausgleich. Die externe Kompensationsmaßnahme (siehe Eingriffsregelung Teil C) ist durch einen ent- sprechenden Hinweis auf der Planzeichnung vermerkt. Die Fertigstellung der Kompensati- onsmaßnahmen wird der Unteren Naturschutzbehörde angezeigt.

3.8 Verkehr Die Erschließung des künftigen Baugebietes kann sowohl über den Kakener Weg aus Nor- den sowie aus Süden über die Siedlungsstraße und dann über die Straße „Am Sportplatz“ erfolgen und ist somit als gesichert anzusehen. Die Straße „Am Sportplatz“ wird bis zur Hälf- te mit in den Geltungsbereich dieses Bebauungsplans aufgenommen. Die innere Erschließung des geplanten Wohngebietes erfolgt mit einer Sticherschließung von 6,5 m Breite. Aufgrund des Zuschnitts des Plangebietes bietet sich aus wirtschaftlichen As- pekten heraus lediglich diese Form der Erschließung an. 10 Gemeinde Heinbockel Bebauungsplan Nr. 15 „Am Sportplatz“

Die geplante Sticherschließung endet in einer Wendeanlage mit einem Radius von 11 m, so- dass ausreichend Platz für das Wenden von Müllfahrzeugen vorhanden ist. Der Ausbau der Verkehrsflächen soll innerhalb des Gebietes in verkehrsberuhigter Form als Mischverkehrs- fläche erfolgen. Das westlich der Baugebiete liegende Regenrückhaltebecken wird durch ei- ne von der Wendeanlage abgehende Sticherschließung von 5 m Breite erschlossen. Hierzu wird eine Verkehrsfläche besonderer Zweckbestimmung festgesetzt. Die Erreichbarkeit der Regenrückhaltung ist somit sichergestellt.

3.9 Ver- und Entsorgung Wasserversorgung Das geplante Neubaugebiet soll an das örtliche Versorgungsnetz für Trinkwasser ange- schlossen werden. Die Gemeinde sieht die Versorgung als gesichert an. Die Löschwasserversorgung wird durch Hydranten gesichert, deren Standorte im Zuge der konkreten Ausbauplanung mit dem örtlichen Brandmeister bestimmt werden. Die ggf. für die- sen Bebauungsplan erforderlichen zusätzlichen Feuerlöscheinrichtungen werden rechtzeitig vor Baubeginn beantragt. Oberflächenentwässerung / Regenwasserabführung Das auf den privaten Grundstücken anfallende, unverschmutzte Regenwasser soll so weit wie möglich auf den Grundstücken zur Versickerung gebracht werden. Hinsichtlich der Oberflächenentwässerung ist jedoch davon auszugehen, dass eine Anbin- dung und Einleitung in das bestehende System nur möglich ist, wenn eine ausreichend gro- ße Regenrückhaltung vorgesehen wird. Die Regenrückhaltung für das Neubaugebiet kann im Westen des Plangebietes untergebracht werden. Entsprechend wird hier eine Fläche für die Regenrückhaltung festgesetzt. Das anfallende Oberflächenwasser im Plangebiet kann über die vorgesehene Straßenverkehrsfläche besonderer Zweckbestimmung zum Regen- rückhaltebecken geführt werden. Die Fläche und das Rückhaltevolumen von 1.300 m² sind ausreichend bemessen, um das erforderliche Rückhaltevolumen für das Plangebiet aufzunehmen. Das Becken soll naturnah als Mulde mit einer flachen Böschung (1:5) angelegt werden. Die nähere Ausgestaltung er- folgt im Rahmen der Erschließungsplanungen durch den zuständigen Fachplaner. An dieser Stelle wird darauf hingewiesen, dass ein gesondertes wasserrechtliches Verfahren erforderlich ist. Für die Einleitung von Niederschlagswasser ist gemäß § 8 WHG eine Er- laubnis und für die Herstellung einer Abwasseranlage (Regenrückhaltung) ist gemäß § 60 WHG eine Genehmigung in einem gesonderten wasserrechtlichen Verfahren erforderlich. Die Regenrückhaltung sollte zeitgleich mit dem Bau der Erschließungsstraßen umgesetzt werden. Schmutzwasserentsorgung Die benachbarten Baugebiete sind an die zentrale Abwasserbeseitigung angeschlossen. Für den Anschluss des Plangebietes sind die Kapazitäten der vorhandenen Leitungen und der Kläranlage ausreichend bemessen. Ein Anschluss an den öffentlichen Schmutzwasserkanal ist nach derzeitigem Stand der Planung sichergestellt. Gasversorgung Eine entsprechende Gasversorgung ist in den benachbarten Gebieten vorhanden, sodass das Plangebiet während der Erschließungsmaßnahmen an dieses bestehende Netz ange- schlossen werden kann. Die Gewinnung von Wärme ist über die Nutzung der Sonnenenergie auf den Dachflächen oder generell über verschiedene Techniken, z.B. mit Hilfe von Wärmetauschern, möglich und ausdrücklich erwünscht.

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Fernmeldeversorgung Die Fernmeldeversorgung kann durch Anbindung an das bestehende Netz sichergestellt werden. Beginn und Ablauf der Erschließungsmaßnahmen sind dem zuständigen Netzbe- treiber frühzeitig (drei Monate vor Baubeginn) mitzuteilen, um die Koordinierung mit dem Straßenbau und den Baumaßnahmen der anderen Leitungsträger sowie einen rechtzeitigen Ausbau des Fernmeldenetzes zu gewährleisten. Abfallentsorgung/ Müllentsorgung Die Müllentsorgung erfolgt entsprechend den Regelungen des Landkreises Stade. Auf den Grundstücken ist ausreichend Platz für die Lagerung von Abfall vorhanden. Zudem muss ausreichend Platz zur Bereitstellung des Abfalls an der Grundstücksgrenze vorhanden sein, sodass Fahrzeuge und Fußgänger nicht behindert oder gefährdet werden. Dies ist bei der vorgesehenen Bebauungsdichte im Plangebiet gewährleistet. Die Mindestdurchfahrtbreite für Müllfahrzeuge von 3,55 m wird im Rahmen der Erschlie- ßungsplanung gewährleistet. Die gewählte Breite der Straßenverkehrsfläche ist hierfür aus- reichend. Am Ende der Stichstraße ist zudem eine Wendeanlage mit einem ausreichend großen Radius vorgesehen, um eine Befahrbarkeit mit Müllfahrzeugen zu gewährleisten. Die Abteilung Abfallwirtschaft sowie das beauftragte Abfuhrunternehmen werden vor Beginn der Erschließungsplanungen und während der weiteren Baumaßnahmen beteiligt.

3.10 Immissionsschutz Die Planung sieht allgemeine Wohngebiete in einem Bereich vor, der von Südosten durch Lärmimmissionen des Sportplatzes beeinträchtigt werden kann. Zudem sind aufgrund der vorhandenen landwirtschaftlichen Betriebe und Lagerflächen Geruchsimmissionen planungs- relevant. Insgesamt sind Immissionsschutzkonflikte mit den benachbarten Nutzungen (Landwirtschaft und Sportplatz) nicht auszuschließen. Um die vom Sportplatz auf das Plan- gebiet einwirkenden Lärmimmissionen beurteilen zu können, wurde ein Schallgutachten durch das hierfür beauftragte Sachverständigenbüro Dipl.-Ing. Manfred Schilling, Lüneburg, angefertigt. Zur Beurteilung möglicher Geruchsimmissionen im Plangebiet wurde ein Ge- ruchsgutachten durch das Ingenieurbüro Prof. Dr. Oldenburg, , erstellt (siehe An- lagen). Sport- / Freizeitlärm Dass o. g. Schallgutachten kommt zu dem Ergebnis, dass in Teilen des Plangebietes eine Vorbelastung durch Freizeitlärm aus der angrenzenden Sportplatznutzung besteht. Die Ori- entierungswerte der 18. BImSchV und der DIN 18005 werden im südöstlichen Bereich des allgemeinen Wohngebietes WAe überschritten. Der betroffene Bereich ist in der Planzeich- nung entsprechend dargestellt. In diesem Bereich kommt es laut Schallgutachten zu Über- schreitungen der Orientierungswerte der 18. BImSchV und somit auch der DIN 18005 für all- gemeine Wohngebiete im Erd- und Obergeschoss um ca. 3-4 dB(A). In der Planzeichnung wird ein eingeschränktes allgemeines Wohngebiet für den betroffenen Bereich, in dem ein Immissionsniveau vergleichbar mit dem Mischgebiet vorherrscht, ge- kennzeichnet. Es wird für das allgemeine Wohngebiet WAe empfohlen, dass Räume, in de- nen besonders hohe Anforderungen an den Schallschutz zu stellen sind, vorsorglich auf die dem Lärm abgewandte Seite gelegt werden oder zumindest auf einer abgewandten Seite belüftet werden können. Es wird zudem darauf verwiesen, dass bei der Errichtung von Ge- bäuden, die dem Wohnen oder dem dauerhaften Aufenthalt von Menschen dienen, die Min- destanforderungen an die Luftschalldämmung von den nach außen abschließenden Bautei- len von Aufenthaltsräumen der DIN 4109, Tabelle 8 eingehalten werden müssen. Hinweise zu Überschreitungen der Orientierungswerte sind dem Schallgutachten zu entnehmen.

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Abwägung zur Überschreitung der Orientierungswerte Zwar wird im schalltechnischen Gutachten festgestellt, dass es in Teilen des Plangebiets zu Überschreitungen der Orientierungswerte nach der DIN 18005 kommt. Diese Orientierungs- werte der DIN 18005 sind jedoch – im Unterschied zu Richtwerten - nicht als verbindlich an- zusehen, sondern können im Rahmen der gemeindlichen Abwägung auch überschritten werden. Entscheidend für die Abwägung ist das Gebot, keine städtebaulichen Missstände zu schaffen. Die Anforderungen an gesunde Wohnverhältnisse müssen gewahrt bleiben. An- haltspunkte für Grenzen der Überschreitung ergeben sich u.a. aus anderen lärmtechnischen Bestimmungen, z.B. den Orientierungswerten für Mischgebiete. Zwar wird hier kein Misch- gebiet ausgewiesen, da aber auch Mischgebiete u.a. dem Wohnen dienen, kann davon aus- gegangen werden, dass auch bei einer Beeinträchtigung in Höhe der Orientierungswerte für Mischgebiete noch keine ungesunden Wohnverhältnisse herrschen würden. Diese Orientie- rungswerte liegen um 5 dB(A) über denen für Allgemeine Wohngebiete. Laut Schallgutach- ten kommt es bei der vorliegenden Planung um eine Überschreitung von 3-4 dB(A). Weiter- hin sind lediglich Randbereiche des Plangebiets von der Überschreitung betroffen, was letzt- endlich ein Grundstück ausmacht. Bereits in den Gebäuden, die in zweiter Reihe zu den Schallquellen stehen, wird sich darüber hinaus der tatsächlich auftretende Lärm durch die abschirmende Wirkung der anderen Häuser reduzieren, so dass auch hier weiterer Spiel- raum entsteht. Auf die Festsetzung von aktiven oder passiven Lärmschutzmaßnahmen im Bebauungsplan soll verzichtet werden. Dies wird vor dem Hintergrund, dass der Sportplatz derzeit an relativ wenigen Tagen und Zeiten genutzt wird, als nicht verhältnismäßig angesehen. Perspekti- visch ist von keiner häufigeren Nutzung des Sportplatzes auszugehen. Immissionsschutz- konflikte mit der nördlich des Plangebietes angrenzenden Wohnbebauung sind darüber hin- aus aus der Vergangenheit nicht bekannt.

Geruchsimmissionen Die aus der Tierhaltung und den dazugehörenden Nebenanlagen stammenden Ge- ruchsemissionen können bei entsprechenden Windverhältnissen bis in das Plangebiet ver- frachtet werden. In diesem Zusammenhang wurden die immissionsseitigen Auswirkungen der Gerüche, ausgehend von den nachbarlichen landwirtschaftlichen Betrieben mit Tierhal- tung und deren Nebenanlagen, gutachterlich vom Ingenieurbüro Prof. Dr. Oldenburg (Gut- achten 15.090 vom 08. April 2015) untersucht. Die Bewertung der Immissionshäufigkeiten für Geruch wurde dabei im Sinne der Geruchsimmissions-Richtlinie GIRL des Landes Nieder- sachsen vom 23. Juli 2009 in der Fassung der Länder-Arbeitsgemeinschaft- Immissionsschutz vom 29. Februar 2008 und der Ergänzung vom 10. September 2008 vor- genommen. Die der Gemeinde bekannten Erweiterungsabsichten von landwirtschaftlichen Betrieben im Umfeld des Plangebiets wurden bei der Erstellung des Geruchsgutachtens be- rücksichtigt. Die Planung ist auch bei Berücksichtigung dieser Absichten möglich. Weitere Absichten liegen nicht vor und wurden auch im Beteiligungsverfahren nicht vorgebracht. Der Bebauungsplan sieht allgemeine Wohngebiete vor, womit laut Geruchsimmissions- Richtlinie GIRL des Landes Niedersachsen ein Immissionsgrenzwert von bis zu 10 % der Jahresstunden Wahrnehmungshäufigkeit als Orientierung zur Bewertung der Erheblichkeit von Geruchsimmissionen dient. Unter den gegebenen Annahmen im Gutachten wird trotz des vorhandenen Tierbestandes der ortsansässigen Betriebe im gesamten Bereich der all- gemeinen Wohngebiete der für diesen Planbereich in Ansatz zu bringende Grenzwert von 10 % der Jahresstunden Wahrnehmungshäufigkeit eingehalten. Im Bereich der öffentlichen Grünfläche im Westen werden 10 % der Jahresstunden Wahrnehmungshäufigkeit erreicht. Hier ist jedoch im Bebauungsplan keine Wohnbebauung vorgesehen. Demzufolge werden nur in Bereichen, die nicht als Wohnraum bzw. als Dauerarbeitsplatz genutzt werden kön- nen, Überschreitungen prognostiziert. Insgesamt ist somit von keiner unzumutbaren Beein- trächtigung der Wohngebiete durch Geruchsimmissionen auszugehen, sodass die geplanten Wohngebiete auf den Flächen möglich sind.

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Andere Immissionen Geringfügige Beeinträchtigungen entstehen neben den o. g. Geruchsimmissionen zudem durch die Bewirtschaftung der angrenzenden Ackerflächen. Ortsübliche landwirtschaftliche Immissionen (z. B. Staub), die im Rahmen der ordnungsgemäßen Bewirtschaftung von den angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzflächen ausgehen können, sind typisch für den länd- lichen Raum und durch die zukünftigen Bewohner des Gebietes zu tolerieren. Mit Belastungen durch gewerbliche Immissionen ist im Plangebiet nicht zu rechnen. Die be- nachbarte Bebauung ist durch eine Wohnnutzung im Sinne von allgemeinen Wohngebieten geprägt. Störende Betriebe sind nicht vorhanden. Mit unzumutbaren Immissionsbelastungen durch Verkehrslärm ist aufgrund fehlender Haupt- verkehrsstraßen in der direkten Umgebung und den geringen Verkehrsmengen auf den Wohnstraßen im Umfeld nicht zu rechnen. Der landwirtschaftliche Verkehr auf der angren- zenden Straße „Am Sportplatz“ überschreitet das für den ländlichen Raum typische Maß nicht, sodass hier keine erheblichen Beeinträchtigungen zu erwarten sind. Die Siedlungs- straße verläuft in einer ausreichenden Entfernung zum Plangebiet.

3.11 Landwirtschaft Das Plangebiet umfasst im Wesentlichen eine ehemalige Sportplatzfläche sowie ein angren- zendes Feldgehölz. Darüber hinausgehend werden keine unbebauten Flächen einbezogen. Angrenzende landwirtschaftliche Nutzflächen und Betriebe werden in ihrer Wirtschaftsfüh- rung nicht unzumutbar beeinträchtigt. Erweiterungsabsichten von Betrieben wurden berück- sichtigt. Erreichbarkeit und Nutzbarkeit landwirtschaftlicher Nutzflächen werden nicht einge- schränkt, da das Plangebiet in der Vergangenheit bereits für Siedlungszwecke genutzt wur- de. Zudem wurden die ursprünglich im Flächennutzungsplan vorgesehenen Flächen für eine Erweiterung der Sportplatznutzung südlich des Plangebiets mit der letzten Flächennutzungs- planänderung durch eine entsprechende Flächendarstellung für die Landwirtschaft gesichert. Die externe Kompensation sieht eine Ergänzung eines bereits bestehenden Gehölzes auf gemeindeeigenen Flächen vor. Mit den vorgesehenen Kompensationsmaßnahmen durch Gehölzanpflanzungen erfolgt ein Ausgleich, der im Vergleich zu Grünlandextensivierungen eine flächensparende Form der Kompensation darstellt. Die Kompensation der Eingriffe er- folgt zudem soweit wie möglich durch Gehölzanpflanzungen auf gemeindeeigenen Flächen im Plangebiet (ehemaliger Sportplatz), sodass landwirtschaftlich genutzte Flächen hierfür nicht in Anspruch genommen werden. Auch die externe Kompensationsmaßnahme befindet sich im gemeindlichen Eigentum, sodass der Flächenverlust für die Landwirtschaft so weit wie möglich minimiert worden ist.

3.12 Denkmalschutz und Archäologie Im Plangebiet und seiner näheren Umgebung gibt es keine geschützten Baudenkmale bzw. Bodendenkmale. Die Belange des Denkmalschutzes und Archäologie werden durch die Pla- nung nicht berührt. Ur- und frühgeschichtliche Bodenfunde, die im Zuge von Bau- und Erdar- beiten im Plangebiet gemacht werden, sind unverzüglich der Archäologischen Denkmalpfle- ge des Landkreises Stade mitzuteilen. Maßnahmen, die zur Beeinträchtigung oder Zerstö- rung von Fundstellen führen, sind zu unterlassen.

3.13 Altlasten und Altablagerungen Im Planbereich sind keine Altablagerungen, die im Altlastenkataster eingetragen sind, be- kannt (Quelle: LBEG-Kartenserver). Bei den überplanten Flächen handelt es sich überwie- gend um ehemalige Sportplatzflächen sowie eine bestehende Straßenverkehrsfläche. Ande- re Nutzungen hat es in den Vorjahren nicht gegeben, so dass hier keine Altlasten oder Altab- lagerungen zu erwarten sind. Im Rahmen einer Luftbildauswertung von Seiten des Landesamtes für Geoinformation und Vermessung (LGLN) wurden keine Hinweise hinsichtlich in der Vergangenheit erfolgter 14 Gemeinde Heinbockel Bebauungsplan Nr. 15 „Am Sportplatz“

Bombardierungen gefunden, sodass gegen die geplante Nutzung in Bezug auf Abwurf- kampfmittel (Bomben) keine Bedenken bestehen. Sollten bei Erdarbeiten andere Kampfmittel (Granaten, Panzerfäuste, Minen etc.) gefunden werden, ist umgehend die zuständige Polizeidienststelle, das Ordnungsamt oder der Kampfmittelbeseitigungsdienst des LGLN - Regionaldirektion Hameln-Hannover zu benach- richtigen.

3.14 Artenschutz Zur Berücksichtigung der Vorschriften des besonderen Artenschutzes (§ 44 BNatSchG) sind im Rahmen der Aufstellung dieses Bebauungsplans Aussagen zur Betroffenheit besonders und streng geschützter Arten bei Realisierung der Planung erforderlich. Die Abarbeitung der artenschutzrechtlichen Belange erfolgt im Teil C „Eingriffsregelung“, der durch den Dipl.- Biologen Torsten Bartels, Hamburg, erarbeitet wurde. Wird die Beseitigung des Straßenbaumes im Bereich der Anbindung der neuen Erschlie- ßungsstraße erforderlich, besteht grundsätzlich die Gefahr, dass dabei besetzte Nester zer- stört werden und damit Vögel verletzt oder getötet werden bzw. deren Gelege zerstört wer- den. Dies kann durch die Einhaltung des gesetzlich vorgeschriebenen Ausschlusszeitraumes für Gehölzbeseitigungen vermieden werden. Das Entfernen von Bäumen, Hecken und ande- ren Gehölzen ist gemäß § 39 (5) Nr. 2 BNatSchG in der Zeit vom 1. März bis zum 30. Sep- tember verboten. Ein entsprechender Hinweis ist auf der Planzeichnung enthalten. Bei Um- setzung der Planung mit Beachtung des Ausschlusszeitraumes für Gehölzbeseitigungen ist kein Verstoß gegen das Zugriffsverbot Nr. 1 (Tötungs- und Verletzungsverbot) zu erwarten. Es wird darauf hingewiesen, dass diese Maßnahme auch unabhängig vom Bebauungsplan zu beachten ist. Im Ergebnis der Betrachtung potenziell betroffener, europäisch besonders oder streng ge- schützter Arten kann davon ausgegangen werden, dass bei Umsetzung der Bauleitplanung mit Beachtung des Ausschlusszeitraumes für Gehölzbeseitigungen die Verbotstatbestände des § 44 Bundesnaturschutzgesetz zum Artenschutz nicht berührt werden. Vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen (§ 44 Abs. 5 BNatSchG) werden nicht erforderlich.

3.15 Trinkwasserschutz Der Geltungsbereich des Bebauungsplans liegt innerhalb des Wasserschutzgebietes Hein- bockel, Schutzzone III A. Die Verordnung über die Festsetzung eines Wasserschutzgebietes für das Wasserwerk Heinbockel des Trinkwasserverbandes Stader Land in , Land- kreis Stade (Wasserschutzgebietsverordnung Heinbockel) ist zu beachten. Beispielsweise ist die Errichtung von Wohngebäuden und gewerblich genutzten Anlagen in der Schutzzone III A des Wasserschutzgebietes Himmelpforten nur beschränkt zulässig. Für jedes Bauprojekt muss eine wasserrechtliche Erlaubnis beantragt werden. Das Grundwasser darf durch die geplanten Nutzungen hinsichtlich seiner Eignung für die Trinkwassergewin- nung nicht nachteilig verändert werden. Ein entsprechender Hinweis ist auf der Planzeichnung angebracht. Eine Gefährdung der Trinkwassergewinnung bzw. eine unzulässige Verschmutzung des Grundwassers ist durch die Planung nicht zu erwarten.

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4. Maßnahmen zur Verwirklichung

4.1 Bodenordnung Die betroffenen Flurstücke befinden sich im Besitz der Gemeinde, die eine zweckdienliche Parzellierung durch ein Umlegungsverfahren nach Rechtskraft des Bebauungsplans vor- nehmen wird.

4.2 Kosten und Finanzierung Der Gemeinde entstehen neben den Planungskosten die Kosten für die Erschließung des Baugebietes einschließlich der Kompensationsmaßnahmen und die Kosten für die spätere Pflege und Instandhaltung der Verkehrsflächen. Sie wird die Kosten aus dem Gemeinde- haushalt finanzieren. Die Gemeinde wird gemäß den §§ 127 ff BauGB und der Satzung der Gemeinde Heinbockel Beiträge zu den Erschließungskosten erheben. Die Finanzierung des Gemeindeanteils der Erschließungskosten erfolgt durch entsprechende Mittel aus dem Haushalt der Gemeinde Heinbockel.

4.3 Erfordernis weiterer Regelungen Die externe Kompensationsmaßnahme befindet sich im gemeindlichen Eigentum. Die Siche- rung der Kompensationsflächen erfolgt zusätzlich über einen Grundbucheintrag. Im Fall, dass die Durchführung der Maßnahmen durch Dritte erfolgt, ist ggf. ein Vertag abzuschlie- ßen. Erforderliche Vereinbarungen zwischen Gemeinde und der unteren Naturschutzbehör- de bleiben hiervon unberührt. Die Umsetzung der Kompensationsmaßnahmen auf den Baugrundstücken sollte über einen städtebaulichen Vertrag zwischen Gemeinde und zukünftigen Eigentümer gesichert werden.

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5. Flächenbilanz Das Plangebiet umfasst eine Gesamtfläche von ca. 1,48 ha.

Baugebiete ca. 7.245 m² Allgemeine Wohngebiete ca. 7.245 m²

Verkehrsflächen ca. 1.510 m² Straßenverkehrsfläche (hiervon Bestand 425 m²) ca. 1.360 m² Zuwegung Regenrückhaltung ca. 150 m² Grünflächen ca. 3.665 m² hiervon öffentliche Grünfläche (davon Gehölzanpflanzung ca. 1.135 m² und Gehöl- 3.065 m² zerhaltung ca. 1.930 m²) ca. hiervon private Grünfläche (überlagernd mit Gehölzanpflanzung) ca. 600 m² Flächen für den Hochwasserschutz und die Regelung des Wasserabflusses ca. 2.425 m² Regenrückhaltebecken ca. 2.425 m² Gesamtgröße ca. 14.845 m²

Die Begründung besteht aus diesem Teil A „Begründung und Abwägung“ sowie Teil B „Um- weltbericht“ und Teil C „Eingriffsregelung“. Das Schall- und Geruchsgutachten sind als Anla- gen beigefügt.

Der Plan wurde ausgearbeitet von

Büro Himmelpforten im Einvernehmen mit der Gemeinde Heinbockel.

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