Drs 21/19668
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BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/19668 21. Wahlperiode 14.01.20 Antrag der Abgeordneten Michael Kruse, Jens Meyer, Jennyfer Dutschke, Anna-Elisabeth von Treuenfels-Frowein, Daniel Oetzel (FDP) und Fraktion zu Drs. 21/19439 (zu Drs. 21/18963) Betr.: Planungen für das Projekt Kleiner Grasbrook erfolgreich umsetzen Seit September 2017 ist bekannt, dass der östliche Bereich des Kleinen Grasbrooks zu einem gemischten Stadtteil mit Wohnbebauung, Büroarbeitsplätzen und neuen Gewerbegebäuden entwickelt werden soll. Das Projektgebiet soll aus den Flächen des heutigen Überseezentrums und den Uferbereichen von Moldau- und Saalehafen bestehen. Zunächst wurde am 1. August 2017 ein „Letter of intent über hafenwirt- schaftliche Fortentwicklung der Flächen des ehemaligen Überseezentrums sowie der unmittelbar angrenzenden Flächen“ zwischen BWVI, dem Unternehmensverband Hafen Hamburg und dem Industrieverband vereinbart, wonach eine wirtschaftliche Nutzung des Kleinen Grasbrooks und der Hafenwirtschaftsflächen sichergestellt wer- den sollte. In der Drs. 21/189631 vom 12.11.2019 sind hierzu nur wenig konkrete Inhalte zu fin- den. Zielsetzungen für das Projekt werden kaum definiert und Haushaltsmittelbedarfe sind nach derzeitigem Planungsstand nicht quantifizierbar. Ebenso ist angesichts der chronisch störungsanfälligen S-Bahn die ÖPNV-Anbindung aus dem Hamburger Süden unklar. Zwar gab es im Ausschuss Andeutungen von Senatsvertretern, dass man die U4 weiter planen wolle. Jedoch hatten Vertreter der Fraktionen von SPD und GRÜNEN noch im April 2019 – also zu einem Zeitpunkt, als die Planungen für den Kleinen Grasbrook bereits fortgeschritten waren – einen Vor- schlag der FDP-Fraktion abgelehnt, die Planung der U4 nach Süden Richtung Har- burg fortzuführen. Die Ablehnung wurde unter anderem mit mangelnden Planungska- pazitäten begründet (vergleiche Drs. 21/16724). Deswegen ist zu befürchten, dass eine U-Bahn-Anbindung des Kleinen Grasbrooks von Süden nicht oder verspätet rea- lisiert wird. Auch die Realisierung der versprochenen Fahrrad- und Fußwegebrücke vom Baaken- hafen zum Kleinen Grasbrook ist derzeit gefährdet. Dabei stellt gerade sie einen Kern des Verkehrskonzepts dar und soll die Anbindung des neuen Quartiers und der Ved- del an die HafenCity ermöglichen. Insgesamt haben die Erklärungen des Senats in den Sitzungen des Ausschusses für Wirtschaft, Innovation und Medien am 21.11.2019, des Ausschusses für Stadtentwick- lung am 6.12.2019 sowie des Haushaltsausschusses vom 9.12.2019 kaum neue Erkenntnisse gebracht. Konkrete Maßnahmen beziehungsweise Vorhaben müssen jedoch auf soliden Planungen fußen. Zahlreiche offene Fragen müssen bei einem wirt- schaftlich und städtebaulich so bedeutenden Projekt geklärt werden. 1 Vergleiche Drs. 21/18963 vom 12.11.2019, https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/ dokument/68657/entwicklung_erschliessung_bebauung_und_finanzierung_des_neuen_ stadtteils_grasbrook_unter_dem_organisationsrahmen_und_im_zu_erweiternden_ zustaendigkeit.pdf. Drucksache 21/19668 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Die Bürgerschaft möge beschließen: Der Senat wird ersucht, 1. einen detaillierten Zeitplan zu erarbeiten, wann welche Einzelmaßnahme und welcher Planungsabschnitt auf der Fläche Kleiner Grasbrook umgesetzt werden soll, 2. die Finanzierung und Kostenpositionen des Gesamtprojektes Kleiner Grasbrook mit allen Planungen, insbesondere die Auswirkungen auf den Wirtschaftsplan des Sondervermögens Stadt und Hafen, genau aufzuschlüsseln und zu erklären, wel- che Mittelbedarfe und Zahlungsströme wann und wie erfolgen sollen, a. dabei unter Einbeziehung der Standortanalyse zum Stadtteil Kleiner Gras- brook die genauen Kosten für mögliche Kampfmitteluntersuchungen und Alt- lastensanierungen darzustellen und einen Zeitplan zu entwickeln, der die Entschärfungs- und/oder Räumungseinsätze in ihren Auswirkungen auf die Umgebung berücksichtigt, insbesondere die einzurichtenden Sperr- und Warnkreise, sowie b. die unterschiedlichen Erschließungskosten für das gesamte Projekt Kleiner Grasbrook zeitnah der Bürgerschaft vorzulegen, 3. die Planungsabschnitte zum Verkehrskonzept für den fließenden und den ruhen- den Verkehr darzustellen und zu klären, inwieweit zusätzliche Parkplätze geschaffen werden können sowie eine attraktive Anbindung des Kleinen Gras- brooks nicht nur von Norden, sondern auch zur Veddel und von Süden her erfol- gen kann, 4. ein Konzept vorzustellen, das klärt, welche Innovationen im „Innovationsstadtteil“ Kleiner Grasbrook gefördert werden sollen und welche Infrastruktur (zum Beispiel Glasfaser, Leistungsfähigkeit des Stromnetzes et cetera) dafür notwendig ist, 5. über den Stand der Gespräche mit der HHLA und die Planungsverfahren zeitnah die Ausschüsse für Wirtschaft, Stadtentwicklung sowie Haushalt zu informieren, insbesondere zu den Planungen für das Parkhaus, das Gefahrstofflager auf dem Gelände von UNIKAI, den Neubau des Fruchtzentrums sowie zu U-Bahn-Planun- gen und die im Westen des Kleinen Grasbrooks angedachte Rad- und Fußgän- gerquerung über die Elbe, 6. die weiteren Gespräche und Planungen unter enger Beteiligung der betroffenen Betriebe, Unternehmen der Hafenwirtschaft und Verbände durchzuführen und 7. den Genehmigungsvorbehalt der Behörde für Umwelt und Energie aus der Druck- sache zu streichen sowie 8. der Bürgerschaft bis zum 30. April 2020 zu berichten. 2 .