PLANUNGSVERBAND TGG VALLUHN/GALLIN AMT ZARRENTIN LANDKREIS -

-VORENTWURF- BEGRÜNDUNG ZUR 5. ÄNDERUNG DES BEBAUUNGSPLANES NR. 1 für das Gebiet „zwischen der (A 24, / ) und der Straße Am Heisterbusch“

Amt Zarrentin, den 12.06.2020

Auftraggeber

EDEKA HANDELSGESELLSCHAFT NORD MBH GADELANDER STRAẞE 120 24539 NEUMÜNSTER

Auftragnehmer

IPP Ingenieurgesellschaft Possel u. Partner GmbH Rendsburger Landstraße 196-198 24113 Kiel Tel.: 0431 / 64959 - 0 Fax: 0431 / 64959 - 59 E-Mail: [email protected] www.ipp-gruppe.de

Bearbeitung: M. Sc. Johann Schultz M. Sc. Regina Rollhäuser Dipl.-Ing. Peter Franck Dipl.-Ing. Heike Von Den Bulk

Begründung zur 5. Änderung des B-Plan Nr. 1 Valluhn/Gallin 2

Inhalt 1. Lage, Planungsanlass, Planungsziele ...... 4 2. Planerische Vorgaben ...... 5 2.1. Landesplanung (LEP 2016) ...... 5 2.2. Regionalplanung ...... 5 2.3. Flächennutzungsplan und Bebauungsplan ...... 5 2.4. Anbauverbotszone ...... 6 3. Erläuterung der planfestsetzungen ...... 6 4. Umweltbericht ...... 6 4.1. Rechtliche Grundlagen ...... 6 4.2. Untersuchungsrahmen der Umweltprüfung ...... 6

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1. LAGE, PLANUNGSANLASS, PLANUNGSZIELE

Lage Der Geltungsbereich des vorliegenden Änderungsverfahrens befindet sich im Businesspark A24 im Gebiet des Planungsverbandes Transportgewerbege- biet Valluhn / Gallin, auf dem Gemeindegebiet von Lüttow-Valluhn. Das Plangebiet der 5. Änderung des Bebauungsplans Nr. 1 liegt nördlich im Geltungsbereiches des Ausgangsbebauungsplans und grenzt im Norden un- mittelbar an die Bundesautobahn A 24. Begrenzt wird das Plangebiet im Norden durch die A 24, im Osten durch die Straße Am Heisterbusch, im Süden durch die Bestandsgebäude der Edeka sowie im Westen durch die Boize. Konkret handelt es sich um das Flurstück 216/26, Flur 1, Gemeinde und Ge- markung Valluhn sowie um Teilflurstücke der Flurstücke 217/14, 217/12, 216/26, 216/22, 216/24 sowie 216/16, Flur 1, Gemeinde und Gemarkung Va- lluhn.

Planungsanlass Die EDEKA Nord Service- und Logistikgesellschaft mbH beabsichtigt mit ei- nem weiteren Ausbau des Zentrallagers in Valluhn den Standort weiter zu stär- ken und plant im Rahmen des Gesamtprojektes „Logistik 2030“ den Umbau und die Erweiterung ihrer Flächen im Businesspark A 24. Dazu sollen einzelne Bereiche modernisiert und erweitert, andere wie z.B. das Tiefkühllager kom- plett neu gebaut werden.

Planungsziel Um das Gesamtvorhaben umsetzen zu können, ist eine Erweiterung der über- baubaren Grundstücksfläche Richtung Norden notwendig. Dies ist insofern möglich, da die Freihaltetrasse für die Magnetschwebebahn, die in den 1990er Jahren zwischen Berlin und Hamburg errichtet werden sollte, nicht mehr be- nötigt wird. Entsprechend kann die Fläche zwischen der Bundesautobahn und dem EDEKA-Betriebsgelände einer neuen Nutzung zugeführt werden. Ziel ist, die Baugrenze Richtung Norden zu verschieben, sodass in diesem Bereich Modernisierungs- und Neubauvorhaben des Eigentümers realisiert werden können. Durch die Erweiterung entfallen nördlich im Plangebiet ver- laufende Grünstrukturen, die gleichzeitig Entwässerungsfunktionen überneh- men. Im Rahmen der Planung wird neben einem erforderlichen Ausgleichs- konzept für Eingriffe in Natur und Landschaft auch ein Entwässerungskonzept erarbeitet.

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2. PLANERISCHE VORGABEN

2.1. Landesplanung (LEP 2016) Das Transportgewerbegebiet ist auf landesplanerischer Ebene als Standort für die Ansiedlung klassischer Industrie- und Gewerbeunternehmen ausgewie- sen. Des Weiteren stellt die Karte des Landesentwicklungsprogramms Mecklen- burg-Vorpommern das Plangebiet innerhalb eines Vorbehaltsgebiete für Tou- rismus dar.

2.2. Regionalplanung Die regionalplanerischen Vorgaben für das Transportgewerbegebiet Vall- uhn / Gallin ergeben sich aus dem Regionalen Raumentwicklungsprogramm Westmecklenburg (RRPW). Die Karte zum RRPW stellt das Plangebiet innerhalb eines Vorranggebietes für Gewerbe und Industrie dar. Der westlich des Gebietes gelegene Fluss Boize ist als Vorranggebiet Naturschutz und Landschaftspflege auf Gewäs- sern ausgewiesen. Westlich daran schließt sich ein weiterer Bereich des Bu- sinesspark A24 an, der mit den Bebauungsplänen Nr. 3 des Planungsverban- des inkl. der rechtskräftigen Änderungen überplant ist. Nördlich des Plange- bietes ist die Bundesautobahn als großräumiges Straßennetz dargestellt.

2.3. Flächennutzungsplan und Bebauungsplan Der Flächennutzungsplan der ehemaligen Gemeinde Valluhn, der aktuell für das Gemeindegebiet gilt, stellt das Plangebiet und den gesamten Umgebungs- bereich bis zur BAB 24 als gewerbliche Baufläche (G) im Sinne des § 1 (1) Nr. 3 BauNVO dar. Die Gemeinden Lüttow und Valluhn haben sich im Jahr 2004 zu der Gemeinde Lüttow-Valluhn zusammengeschlossen. Aktuell befindet sich ein Gesamtflä- chennutzungsplan der Gemeinde Lüttow-Valluhn in der Aufstellung. Gemäß dem aktuellen Planstand (Dezember 2019) wird das Plangebiet wei- terhin als gewerbliche Baufläche ausgewiesen. Eine Änderung oder Berichti- gung ist entsprechend nicht erforderlich. Dem Entwicklungsgebot nach § 8 (2) Satz 1 BauGB ist Rechnung getragen. Das Plangebiet ist durch den Bebauungsplan Nr. 1 bereits verbindlich über- plant. Teile des Plangebietes sind zudem durch die 1. Änderung überplant und der südliche Beriech durch die 2. Änderung. Die Bauflächen sind im westlichen Bereich als eingeschränktes Gewerbegebiet(GEe) (EDEKA Nord Service- und Logisitkgesellschaft) und im östlichen Bereich (Fleischwerk EDEKA Nord) als eingeschränktes Industriegebiet (GIe) festgesetzt.

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2.4. Anbauverbotszone Aufgrund der unmittelbaren Lage des Plangebietes an der Bundesautobahn A 24 befindet sich im Geltungsbereiches ein Teilbereich der Anbauverbots- zone. Diese ist nachrichtlich in die Planzeichnung übernommen. Gemäß § 9 Fernstraßengesetz (FStrG) sind in einem Abstand von 40 m zur Fahrbahn- kante der Autobahn Hochbauten jeder Art sowie Aufschüttungen und Abgra- bungen größeren Umfangs unzulässig. Zudem bedürfen Baugenehmigungen in einer Entfernung von 100 m zur Bundesautobahn der Zustimmung der obersten Landesstraßenbaubehörde.

Aktuell plant der Flächeneigentümer in diesem Bereich eine Feuerwehrum- fahrt, das Verlegen von Erdkabeln sowie die Errichtung eines Rigolensystems zur Regenwasserentsorgung.

3. ERLÄUTERUNG DER PLANFESTSETZUNGEN

Weitere Planungsinhalte und Festsetzungen werden im weiteren Verfahren ergänzt und erläutert.

4. UMWELTBERICHT

4.1. Rechtliche Grundlagen Bei einer Änderung eines Bauleitplanes ist gemäß § 2 Abs. 4 BauGB eine Umweltprüfung durchzuführen, deren Ergebnisse in einem Umweltbericht be- schrieben und bewertet werden. Der Umweltbericht wird zeitgleich zum Bau- leitplan erarbeitet und im weiteren Verlauf des Verfahrens Teil der Begrün- dung. Nach bisherigem Kenntnisstand ist die Durchführung einer Vorprüfung zur Umweltverträglichkeitsprüfung nach UVPG nicht notwendig, da die relativ kleine Fläche bereits seit den 1990er Jahren Bestandteil des Transportge- werbegebietes ist, auf Ebene des Flächennutzungsplans als gewerbliche Baufläche ausgewiesen ist und im Süden unmittelbar an das bestehende Baufeld der Edeka grenzt sowie im Norden an die Bundesautobahn 24.

4.2. Untersuchungsrahmen der Umweltprüfung Die umweltrelevanten Änderungen beziehen sich vor allem auf den Wegfall von Grünflächen, naturnaher Entwässerungsstrukturen und die Verlagerung von Grün- und Ausgleichmaßnahmen auf externe Ausgleichsflächen. Untersuchungsgebiet Das Untersuchungsgebiet umfasst den Geltungsbereich der 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 1 und das unmittelbare Umfeld. Es handelt sich dabei um eine Gebietsgröße von ca. 5,8 ha. Planerische Vorgaben

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Die Vorgaben übergeordneter Umweltplanungen werden berücksichtigt. Dies sind:  Gutachterlicher Landschaftsrahmenplan Westmecklenburg  Gutachtliches Landschaftsprogramm M-V  Grünordnungsplan TGG Valluhn/ Gallin 1996 Gemäß § 2 Abs. 4 BauGB werden Bestandsaufnahmen und Bewertungen des vorliegenden Landschaftsplanes und sonstiger Pläne in der Umweltprüfung herangezogen. Ein kommunaler Landschaftsplan wurde auf gemeindlicher Ebene (Gemeinde Lüttow-Valluhn) jedoch bisher nicht aufgestellt.

Beschreibung und Bewertung der Umweltsituation Die Beschreibung und Bewertung der Umweltsituation erfolgt durch die Aus- wertung vorhandener Unterlagen und anhand eigener Erhebungen. Soweit für die Umweltprüfung Inhalte von Fachbeiträgen über das Plangebiet herange- zogen wurden, handelt es sich zumeist um Ergebnisse die im Rahmen der Grünordnungsplanung (Biotoptypenkartierung, siehe Grünordnungsplan zum Transportgewerbegebiet Valluhn/ Gallin B-Plan Nr.1-3 von 1997) oder bei der Erarbeitung von Umweltberichten zu den verschiedenen Bebauungsplanän- derungen (B1- B4) erarbeitet wurden. Von einer Betroffenheit artenschutz- rechtlicher Belange gem. § 44 (1) i. V. mit § 44 (5) BNatSchG ist nicht auszu- gehen, da das Planungsgebiet durch das Gewerbegebiet im Süden und die Autobahn (A 24) im Norden eingegrenzt ist und von dort zahlreiche Störungs- quellen ausgehen. Die in § 1 (6) Nr. 7 BauGB geforderte Berücksichtigung der Belange des Um- weltschutzes, des Naturschutzes und der Landschaftspflege erfolgt schutzgut- bezogen, wobei die in der nachfolgenden Tabelle genannten Schutzgüter be- rücksichtigt werden:

Tabelle 1: In der Umweltprüfung zu berücksichtigende Schutzgüter

Schutzgut Kriterien

Boden Relief, Geologie, Bodenart

Fläche Größe, Fragmentierung, Nutzungsumwand- lung

Wasser Grundwasser, Oberflächengewässer, Wasser- schutz- und – schongebiete

Klima/Luft Regionalklima, Lokalklima, Emissionsquellen, Treibhausgase

Pflanzen / Geschützte Biotope, Schutzgebiete; Natura Tiere 2000-Gebiete (Auswertung vorhandener Un- terlagen); Artenschutz; biologische Vielfalt

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Schutzgut Kriterien

Land- Landschafts- und Ortsbild, ortsbildprägende schaftsbild Bäume

Mensch Naherholung, Freizeit, Immissionen, Gesund- heit

Sachgü- Kulturdenkmale, archäologische Denkmale, ter/kultu- Elemente der historischen Kulturlandschaft relles Erbe

Der Umweltbericht enthält die in Anlage 1 BauGB genannten Bestandteile. Dabei werden der Ist-Zustand sowie die Auswirkungen der geplanten Maß- nahme auf die einzelnen Schutzgüter nach folgenden Kriterien beurteilt.  Derzeitiger Zustand/Vorbelastungen  Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurch- führung der Planung  Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchfüh- rung der Planung; Bau-, anlagen- und betriebsbedingte Auswirkungen  Beschreibung von Vermeidungs-, Minderungs- und Ausgleichsmaß- nahmen  Geprüfte Alternativen  Maßnahmen zur Überwachung  Zusammenfassende Beurteilung Die Bewertung der voraussichtlichen Umweltauswirkungen erfolgt verbal-ar- gumentativ.

Ausgleichsflächen-Konzept Durch die neue Überplanung der Fläche werden Flächenversiegelungen er- möglicht und vorhandene Grünstrukturen entfernt; darin eingeschlossen sind vorhandene Grünflächen, Einzelbäume, Gehölzstrukturen und naturnahe Ent- wässerungsstrukturen (Becken und Graben). Das hat eine Beeinträchtigung insbesondere der Schutzgüter Boden, Wasser, Tiere und Pflanzen zur Folge. Wie oben erwähnt, werden die Beeinträchtigungen für die einzelnen Schutz- güter dargestellt und beschrieben. Aufgrund der Eingriffsintensität und der Be- bauungsdichte der Fläche werden die erforderlichen Ausgleichs- und Ersatz- maßnahmen sich nicht im Geltungsbereich anordnen lassen, so dass zur Kompensation des Eingriffs externe Flächen erforderlich sein werden. Für die- sen Ausgleich wird ein Ausgleichsflächenkonzept ausgearbeitet.

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