2016-02-24 Energy Cloud Bericht Entwurf.Docx

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2016-02-24 Energy Cloud Bericht Entwurf.Docx Amt Meyenburg Energy Cloud Regionales Mikromanagement Energie - Kommunen - Wirtschaft Stand: Februar 2016 Redaktionelle Vorbemerkungen: 1. Das Amt Putlitz-Berge hat im zeitlichen Verlauf der Projektar- beit seine Mitgliedschaft im Wachstumskern Autobahndreieck Wittstock-Dosse e. V. beendet. Da alle Analysen zum Projekt- start auch das Amt Putlitz-Berge einschlossen, wurde in Ab- stimmung mit dem Auftraggeber auch im weiteren Projektver- lauf daran festgehalten. 2. Die im Kapitel 6.1 wiedergegebenen Daten und Fakten zu den projektbeteiligten Daten unterliegen dem Datenschutz und sind entsprechend vertraulich zu behandeln. Das Projekt wird gefördert vom Land Brandenburg nach Maßgabe der RENplus-Richtlinie vom 7. Juli 2010 mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) Projektteam Gerald Zahn Tobias Schmeja Roman Soike Ernst Basler + Partner GmbH Tuchmacherstraße 47 14482 Potsdam Deutschland Telefon +49 331 74 75 90 [email protected] www.ebp.de Stand: Februar 2016 Vorwort Am 11. August 2005 mit 4 Kommunen und 7 Unternehmen gegründet, sind aktuell 4 Kommunen und 36 Unternehmen Mitglied im Wachstums- kern Autobahndreieck Wittstock-Dosse e. V. [WADWD]. Die wichtigste Aufgabe in Zusammenarbeit mit Wirtschaft und Politik besteht darin, die Vorteile der Region professionell aufzuarbeiten und zu kommunizieren. Viel konnte in den vergangenen Jahren schon erreicht werden. Eine Reihe grö- ßerer Industriebetriebe siedelte sich an, expandierte und beliefert heute Märkte auf der ganzen Welt. Die Region verfügt über eine hervorragende infrastrukturelle Anbindung, sehr gut erschlossene Gewerbegebiete, inno- vative Schulen und Bildungseinrichtungen, kreative Künstler und Kulturstät- ten sowie einen hohen Erholungswert. Neben der guten Straßenanbindung wurde insbesondere durch die Unternehmen ein weiterer Standortvorteil herausgearbeitet: „Wir haben die kürzeste Entfernung der Region Berlin- Brandenburg zu den großen Seehäfen an der Ostsee und der Nordsee und verfügen über eine Schieneninfrastruktur, deren Potential bisher nicht ge- nügend berücksichtigt wurde. Genauso wichtig ist nach innen, quasi im Binnenmarketing, die erfolgreiche Entwicklung der letzten Jahre darzustel- len. Unter dem Motto „Tue Gutes und rede darüber“, haben wir das Selbstbewusstsein der Region gestärkt. Die Sicherung des Fachkräftebe- darfs hat eine existenzielle Bedeutung für unsere Unternehmen. Verschie- dene Projekte geben uns die Möglichkeit, die Talente der Region zu för- dern und an unsere Unternehmen zu binden. Entscheidend für die wirt- schaftliche Entwicklung ist der Zugang zu Wissenschaft und Forschung. Mit der Errichtung der Präsenzstelle der FH Brandenburg [heute TH Branden- burg] im Juli 2005 haben wir den Zugang geschaffen. Darin sieht man eine äußerst bedeutende Voraussetzung für die Stabilisierung und strukturelle Weiterentwicklung der ländlich geprägten Region.“ Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Entscheidung, die Kräfte der Region zu bündeln, die richtige war. Der Verein WADWD sorgt mit seiner unersetzlichen Arbeit für eine gesteigerte Wahrnehmung der Region auf Landes- und Bundesebene. Durch den einmaligen Zusammenschluss von Unternehmen und Kommunen hat sich die Region rund um das Auto- bahndreieck zum wirtschaftlichen Zentrum im Nordwesten Brandenburgs entwickelt. Die Mischung aus erfolgreichen kleinen, mittleren und großen, weltweit agierenden Unternehmen verleiht der Region ihre wirtschaftliche Stärke. Als eines der zentralen Themen tritt zunehmend hervor, dass der Region die bundesweite Spitzenposition bei der Erzeugung Erneuerbarer Energien mehr als bisher zu Gute kommen muss. Aktuell ist es so, dass weit mehr Energie in der Region erzeugt als verbraucht wird. Ein großer Teil der er- zeugten Energie muss über das Höchstspannungsnetz aus der Region ab- geleitet werden. Dies wiederum erfordert Netzausbaumaßnahmen, deren Kosten regional umgelegt werden. Die Folge ist, dass in der Region weit höhere Energiepreise gezahlt werden, als in anderen Teilen Deutschlands. Dies ist nicht nur für die Bürgerinnen und Bürger ärgerlich. Insbesondere auch für die regionale Wirtschaft erweist sich dies in zunehmendem Maße als Standortnachteil. Die erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung der Regi- on in den letzten Jahren wird gefährdet. Ein gemeinsames Gegensteuern durch das Umkehren der bestehenden Belastungen zu Synergien ist daher Ziel und Gegenstand des Gemeinschaftsprojektes »Energy Cloud«, mit dem die Grundlagen eines regionalen Managementsystems Wirtschaft – Energie – Kommunen geschaffen und Lösungswege für die erforderlichen Transformationsprozesse bezüglich technologischer Lösungen und dazuge- höriger Regularien aufgezeigt werden. Die im November 2015 fertiggestellte Trendanalyse 2030 Potenzialregi- on Prignitz bescheinigt der Region, dass sie „sich die epochale Herausfor- derung der Energiewende nicht nur hat überstülpen lassen, sondern früh- zeitig als Innovationspionier in diesem Zukunftsmarkt in Erscheinung getreten ist“1. Dabei nehmen die Autoren der Studie ausdrücklich auch Bezug auf das Projekt »Energy Cloud«. 1 Trendanalyse 2030 Potenzialregion Prignitz, Institut für Trend- und Zukunftsforschung [ITZ], November 2015 [Seite 5] I Zusammenfassung Die Auswertung der Datenanalysen zu Energieverbrauch und –erzeugung in der Region des WADWD ergab, dass in der Region doppelt so viel Er- neuerbarer Strom erzeugt wie Strom insgesamt verbraucht wird. Stromverbrauch vs. erzeugte Strommenge EE Abbildung 1: Stromverbrauch versus Stromerzeugung 1.200,0 GWh 1.081,3 GWh 1.000,0 GWh 817,1 GWh 800,0 GWh 600,0 GWh 516,7 GWh Stromverbrauch [GWh] 522,6 GWh erzeugte Strommenge EE [GWh] 400,0 GWh 200,0 GWh 0,0 GWh 2010 2013 Den größten Anteil am Endenergieverbrauch wie auch an den energiebe- dingten CO2-Emissionen hat die regionale Industrie. Wärmepumpen Bandlastkunden Abbildung 2: 0% 0% Wärmespeicher Straßenbeleuchtung 1% Stromabsatz WADWD 2013 1% Landwirtschaft nach LP-Verfahren in Prozent 0% Haushalte Haushalte 12% GHD 5% Landwirtschaft GHD Industrie Straßenbeleuchtung Bandlastkunden Wärmepumpen Wärmespeicher Industrie 81% Die Ergebnisse der Datenanalysen verdeutlichten eindrucksvoll, wo die Be- mühungen um eine Reduzierung des Endenergieverbrauchs bzw. um eine II effizientere Energienutzung ansetzen müssen und bestätigten damit den Grundgedanken des Projektes »Energy Cloud«: 1. Reduzierung des Energieverbrauchs insbesondere bei den Indust- riebetrieben der Region Da diese in der Regel ihre unternehmensinternen Möglichkeiten zur Optimierung von Betriebsabläufen und Produktionsprozessen ausgeschöpft haben, bieten sich hier – bezogen auf die einzelnen Unternehmen – kaum Einsparpotenziale. 2. Reduzierung des Endenergieverbrauchs durch regionale Energie- kreisläufe Insbesondere die mittels Erdgas erzeugte Wärmeenergie wird in den Produktionsprozessen nicht restlos genutzt bzw. z. T. unge- nutzt in die Umgebung abgegeben. Hier sind Möglichkeiten zu prüfen, in welchem Umfang diese Wärme zur Bedarfsdeckung Dritter nutzbar gemacht werden kann, z. B. in anderen Industrie- und Gewerbebetrieben und bei der Wärmevesorgung von Haus- halten und kommunalen Einrichtungen. 3. Eigenerzeugung von Energie und anteilige Substitution des Ener- giebezugs durch Erneuerbare Energien In der Region wird heute weitaus mehr Energie erzeugt als ver- braucht. Durch eigene Energieerzeugungsanlagen [z. B. Photovol- taik; Windkraft] und eine – zumindest bilanzielle – Nutzung der in der Region erzeugten Erneuerbaren Energie [Substitution des Energiebezugs durch in der Region erzeugte Erneuerbare Ener- gien] können Industrieunternehmen und Gewerbetriebe wie auch Kommunen dazu beitragen, Einspeisung und Ableitung nicht be- nötigter Erneuerbarer Energie – und damit letztlich auch Netzaus- bauerfordernisse und netz- bzw. witterungsbedingte Abschaltun- gen von EE-Anlagen – zu reduzieren. Es fehlt derzeit an entsprechenden Regularien und Anreizen, die eine intensivere und erzeugernahe Nutzung Erneuerbarer Ener- gien für die Unternehmen auf Erzeuger- und Verbraucherseite wirtschaftlich attraktiv machen. 4. Speicherung Erneuerbarer Energien in der Region Speichertechnologien werden zur sektorübergreifenden Integrati- on der Erneuerbaren Energien benötigt. Verschiedene Speicher- technologien liefern unterschiedliche Dienstleistungen. Energie- speichertechnologien können die Märkte für Strom, Wärme, Gas und Mobilität verbinden. Energiespeicherung reduziert ebenfalls Netzausbauerfordernisse und netz- bzw. witterungsbedingte Ab- schaltungen von EE-Anlagen. 5. Reduzierung des Verbrauchs fossiler Kraftstoffe und nachhaltige Organisation der Mobilität III Der Verbrauch von Kraftstoffen steht an dritter Stelle im Endener- gieverbrauch, wobei dieser nahezu zur Hälfte durch gewerblich genutzte Kfz und Nutzfahrzeuge bewirkt wird. Demzufolge steht hier die Frage nach alternativen Antriebsformen unter Nutzung des Potenzials der Erneuerbaren Energien im Fokus. Vor diesem Hintergrund fokussierte sich die weitere Projektarbeit zunächst auf eine intensive Zusammenarbeit mit den großen Industriebetrieben der Region. Im Ergebnis einer Befragung mittels Fragebogen wurden insgesamt fünf unternehmensspezifische Workshops und ein zusammenfassender Workshop mit allen beteiligten Unternehmen durchgeführt. Mit den Vertretern der Unternehmen kam man überein, die weitere Fort- setzung unter die folgenden Prämissen zu stellen und dann auf dieser Basis die nachstehenden Handlungsansätze weiterzuverfolgen: Prämissen Die Anstrengungen sollen auf eine systemische und integrierte, d. h. sek- toral übergreifende
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