Programm_2008_04p 29.06.2008 21:10 Uhr Seite 1 Programm_2008_04p 29.06.2008 21:10 Uhr Seite 2 Programm_2008_04p 29.06.2008 21:11 Uhr Seite 3

Grußwort

Liebe Warener, sehr geehrte Gäste der Region, verehrtes Publikum,

Am Schluss der Probenarbeit wird es immer hektisch. Der Spaß, den wir bei den Proben hatten, war ganz ge- Da klappen manche Effekte noch nicht, muss der Büh- wiss über die Grenzen der Freilichtbühne hinaus zu nenboden ausgetauscht werden, da ist ein Mikroport spüren, viele Neugierige kamen, setzten sich in die Zu- defekt, eine Lampe kaputt, es kreischt die Säge und der schauerreihen und ließen sich von uns in die Vergan- Hammer schlägt. Auch sind die letzten Musiken per Ku- genheit der Müritz-Region entführen. rier von immer noch nicht da. Seit 3 Jahren wie- Wir freuen uns Ihnen, sehr verehrtes Publikum, die derholen sich diese Anstrengungen auf dem Mühlen- Müritz-Saga 2008 unter dem Titel „Pakt mit dem Teu- berg in Waren und so mancher denkt, dass schaffen wir fel“ zu präsentieren. Doch bevor sich der Vorhang hebt, nie. Und doch! möchte ich mich ganz herzlich bei all denen bedanken,

Mehr Probenfotos von Michael Fröhlich finden Sie unter: www.mf-fotografie.de

Viel Neues ist entstanden: ein komplett erneuertes Büh- die uns als treue Partner auch in diesem Jahr unter- nenbild, das Technikhaus hat mit Hilfe der Stadt Waren stützen. Danke, dass Sie mit uns an die Idee der Müritz- einen „Aufsatz“ erhalten und ein neues Toilettenhaus Saga und deren Bedeutung für die Region glauben. Die soll in den nächsten Wochen entstehen. Müritz-Sparkasse, die Lübzer Brauerei, Opel Schling- Die Vorbereitungen für den dritten Müritz-Saga-Som- mann, Stadtbäckerei Junge und Güstrower Schlossquell mer umfassten in diesem Jahr auch einen spektakulä- sind nur einige. Dank auch der Stadt Waren (Müritz) ren Werbe-Weitritt für die Stadt Waren (Müritz), die Re- und ihrem engagierten Bürgermeister Günter Rhein gion und unser Theaterspektakel. Der 835 Kilometer sowie dem Landkreis. lange Weg führte den „Reitenden Müritzkurier“ von Ber- lin über Magdeburg, Stendal, Wittenberg, Schwerin, Doch jetzt: Hereinspaziert und viel Vergnügen! Sternberg und Güstrow bis nach Waren. Das Interesse der Medien war riesengroß. Die vielen kleinen Geschich- Herzlichst, ten die sich dabei ereigneten, wurden in einer Chronik niedergeschrieben und dem Bürgermeister übergeben. Ihr Nils Düwell Programm_2008_04p 29.06.2008 21:11 Uhr Seite 4

Grußwort

Jürgen Seidel Minister für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus

Die „Müritz-Saga“ geht in diesem Jahr mit dem „Pakt mit dem Teufel“ in die dritte Runde. Die Art, wie die Schauspieler auftreten und sich in ihre Rolle hinein- versetzen hat dem ganzen Team in der Vergangenheit innerhalb kürzester Zeit viel Sympathie vor Ort einge- bracht. Geschichte aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges, aus der Region rund um die Müritz, wird auf der Bühne zu einem ereignisreichen Erlebnis. Hier wird Theater für die ganze Familie gemacht, das impo- niert sowohl den Urlaubern als auch den Einhei- mischen. Nicht zuletzt ist die Freilichtbühne in Waren (Müritz) durch die Vorstellungen zu neuem Leben er- weckt worden. Ich wünsche dem gesamten Team, so- wohl vor als auch hinter den Kulissen, viel Erfolg auf der Bühne für die anstehende Spielsaison und allen Zuschauern eine spannende Unterhaltung. Programm_2008_04p 29.06.2008 21:12 Uhr Seite 5

Grußwort

Sehr geehrte Warener und Warenerinnen, verehrte Gäste, liebes Publikum der Müritz-Saga,

zum dritten Mal ersteht auf dem Mühlenberg in Waren Jahr einen unvergesslichen Abend. Gespickt mit Stunts (Müritz) das 17. Jahrhundert. Lassen Sie sich zurück- und Spezialeffekten vergehen die beiden Akte der Saga versetzen in eine andere Welt. Hier werden wieder wie im Fluge. Nicht zu vergessen Rosse und Reiter. Sie nach alter Manier Kämpfe mit Schwert und Degen beeindrucken mit Kraft und Können. ausgefochten, Bösewichte verfolgt und natürlich Un- Der erdachten Geschichte derer von Warentin wird schuldige gerettet. Die Zeit nach dem Dreißigjährigen ein weiteres Phantasiestück hinzugefügt. Krieg war auch für die Warener Bürgerinnen und Bür- Wie beim Entstehen eines Bildes werden auch in ger eine schwere Zeit, denn Hungersnot, Hexenverfol- der Saga immer neue Details sichtbar. Dank der exzel- gung, Raubzüge und Seuchen beherrschten das lenten Recherche der damaligen Verhältnisse können gesamte Land. Autor Roland Oehme und Regisseur Nils Düwell mit Dem Team um Nils Düwell und Jörn Glawe ist es Fug und Recht behaupten, so könne es sich hier abge- gelungen, diese Zeitepoche in der Müritz-Saga zurück- spielt haben. kehren zu lassen. Temperamentvoll arrangiert und Ich bin begeistert von der Müritz-Saga. Und das seit mit Begeisterung gespielt, erwartet Sie ein weiterer dem ersten Jahr. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Teil der Geschichte um den Rächer von der Müritz. Sie Zuschauen, den Schauspielern und der Crew toi toi toi! werden sicher über den einen oder anderen Zeitbezug Und natürlich dem Stück viel Erfolg und ein begeister- schmunzeln können. Schauspieler, Kleindarsteller tes Publikum. und die Bühnencrew gestalten Ihnen auch in diesem Viel Vergnügen!

Günter Rhein Bürgermeister Stadt Waren (Müritz)

5 Programm_2008_04p 29.06.2008 21:12 Uhr Seite 6 Programm_2008_04p 29.06.2008 21:14 Uhr Seite 7

Pakt mit dem Teufel

Nach 30 Jahren Krieg liegt das Warener Land am Bo- den. Hungersnot, Hexenwahn und die Willkür der

w Mächtigen setzen der Bevölkerung zu. In solchen Zei- w e w .d .m ga ten sind kühne Visionen gefragt, um Land und Leute ueritz-sa wieder aufzurichten. Nach dem Tod ihres Mannes, hält die wackere Frei- Zacharias von Warentin versucht sich mit seinem älte- frau auf dem Landsitz derer von Warentin noch immer ren Bruder zu arrangieren und schließt mit ihm einen tapfer die Stellung. Zwei ihrer Söhne sind im Dreißig- „Pakt“, in der Hoffnung Schlimmeres verhindern zu jährigen Krieg verschollen. Der dritte Sohn, Zacharias von Warentin, hat, nach der Rückkehr aus Prag, die Übernahme des Landsitzes verweigert und stattdessen in der nahen Kleinstadt eine Schule errichtet, um den Kindern das Lesen und Schreiben beizubringen.

Ihrer Zeit vorauseilend will die Freifrau von Warentin können. Als dann jedoch seine heimliche Liebe in Ge- nun ihre leibeigenen Sassen mit einem Fest in die fahr gerät und sogar die ersten Opfer zu beklagen sind, Freiheit entlassen. Während der Feierlichkeiten kehrt muss der Rächer zu Maske und Degen greifen. überraschend der verschollen geglaubte älteste Sohn aus dem Krieg zurück. Sofort nimmt er den Platz seines verstorbenen Vaters als Vorstand des Hauses ein. Doch die anfängliche Freude über die Heimkehr des verlore- nen Sohnes weicht schnell der Erkenntnis, dass der lange Krieg offenbar alles Gute in seinem Charakter zerstört hat. Den Beschluss seiner Mutter, die Leibeige- nen zu entlassen, erklärt er umgehend für null und nichtig. Schnell entpuppt sich der neue Herr auf Gut Warentin als wahrer Teufel.

7 Programm_2008_04p 29.06.2008 21:15 Uhr Seite 8

Die Besetzung

Peter Princz: Zacharias von Warentin (Jüngster Sohn derer von Warentin) Ute Lubosch: Freifrau von Warentin (seine Mutter) Lene (Wirtin auf Rechlin und Geliebte des Grafen) Thilo Werner: Abel von Warentin (Ältester Sohn derer von Warentin) Hardy Halama: Graf von Rechlin (Verarmter Adliger) Profoß (Anführer der Büttel) Kristin Wolf: Sophie Luthardt (älteste Tochter des Bürgers Philipp Luthardt) Marie (Magd im Hause derer von Warentin) Sabine Weitzel: Trude (Magd und Mutter des Gesindesprechers Eckard) Mario Lohmann: Eckard (Gesindesprecher derer von Warentin) Peter Drescher: Gregor (Stummer Diener von Zacharias von Warentin) Jana Hanke: Ilsabe (Abels Hure) Peter Ritz: Stoffer (Knecht des Grafen von Rechlin) Büttel & Stuntman Stephan Siegfried: Büttel Ralph Hennings: Jochim (Knecht auf Rechlin und Stoffers Echo) Steffen Bleichrodt: Hinrich (Sohn von Ilsabe) Melvin Conseur: Hinrich (Sohn von Ilsabe)

8 Programm_2008_05p 30.06.2008 12:05 Uhr Seite 9

Das Team

Regie: Nils Düwell Management: Jörn Glawe Musik: Christian Mathis Kampf-Choreografie: Joe Alexander Regieassistenz: Jana Hanke Bühnenbild/Kostüme: Katharina Lorenz Licht & Ton: Michael Huhsch Bühnentechnik: Rainer Drewler und Klaus-Dieter Drewler Bühnenbau: Uwe Brandt und Thomas Das Technik-Team Rainer Drewler, Harald Bleichroth, Günther, ÜAZ Waren Rolf Gevelmann, Michael Huhsch und Klaus-Dieter Malsaal: André Siegler und Drewler (v.l.n.r.). Christoph Graf, ÜAZ Waren Reiterei: Gestüt Peenewiesen Impressum: Frau Kautzmann Fotos: David Sünderhauf Security: Toni Kluge Illustrationen: Udo Smialkowski Nico Menge Gestaltung: stickfish productions Martin Siemdorn Druck: Druckhaus Panzig, Greifswald

Das ÜAZ-Team um Uwe Brandt und Thomas Günther Das ÜAZ-Team um André Siegler (nicht im Bild) und Christoph Graf

9 Programm_2008_04p 29.06.2008 21:16 Uhr Seite 10

Die Macher

Nils Düwell Roland Oehme Christian Mathis Regie Autor Musik

Nils Düwell stammt aus Mecklen- Geboren 1935 im Erzgebirge, Geboren 1968 in Berlin, konnte er burg-Vorpommern. Geboren 1966 in machte er dort das Abitur, studierte sich nie so richtig entscheiden, ob er Greifswald, machte er in Rostock das bis 1964 an der Filmhochschule Ba- nun Designer oder Musiker werden Abitur und studierte später an der belsberg und arbeitete danach 27 sollte. Deshalb tat er mit seiner renommierten Hochschule für Jahre als Regisseur bei der DEFA. Firma „stickfish productions“ seit Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Neben vielen Fernsehproduktio- 1989 einfach beides: klassisches Gra- Berlin. Engagements führten ihn nen entstanden dort unvergessene fikdesign und Musik für Kino, u. a. ans Berliner Ensemble, das Kinofilme wie: „Ein Irrer Duft von Fernsehen und Industrie. Deutsche Nationaltheater Weimar frischem Heu“; „Wie füttert man ei- Von 1992 an stand Christian und das Staatstheater Schwerin. nen Esel“; „Mit mir nicht, Madam!“; „Trainer“ Mathis als Keyboarder der Von 1998 bis 2004 war er bei den „Farssmann oder Zu Fuss in die Berliner Band „biglight“ auf Europas Störtebeker Festspielen auf Rügen Sackgasse“; „Je t'aime, chérie“; „Asta, Bühnen, bis sich die Band 1997 auf- als Gegenspieler von Klaus Störtebe- mein Engelchen“; „Einfach Blumen löste. ker zu erleben. aufs Dach“. Die Zusammenarbeit mit Nils Neben verschiedenen Rollen in Darüber hinaus schreibt er seit Düwell begann 2002 mit Musik und Film und Fernsehen arbeitet Düwell langem Drehbücher und Theater- Toncollagen für sein Stück „Romeo seit 10 Jahren vor allem als Theater- stücke. und Julia auf Bautzen II“. 2003 wur- Regisseur, Autor und Dozent. Er ins- Von 1993 bis 2003 war Roland de die erfolgreiche Zusammenarbeit zenierte u. a. in Weimar, Bern und Oehme Autor und Regisseur bei den fortgesetzt mit der Inszenierung von Neustrelitz. Am Deutsch-Sorbischen Störtebeker Festpielen in Ralswiek Shakespeares „Othello“ am Mecklen- Volkstheater in Bautzen kam sein auf der Insel Rügen, wo er Nils Dü- burgischen Landestheater Neustre- Stück „Romeo und Julia auf Bautzen well kennenlernte. Beide verbindet litz und 2004 mit dem Stück „Mein II“ im berühmt-berüchtigten Stasi- seither die Leidenschaft für an- Name ist Erling“ am Deutsch-Sorbi- Gefängnis zur Uraufführung. spruchsvolles Openair-Theater. schen Volkstheater in Bautzen.

10 Programm_2008_04p 29.06.2008 21:17 Uhr Seite 11

Die Macher

Jörn Glawe Katharina Lorenz Joe Alexander Management Bühnenbild/Kostüme Kampf-Choreografie

Jörn Glawe stammt ebenfalls aus Katharina Lorenz wurde in Baut- Joe Alexander ist Direktor der Mecklenburg-Vorpommern. Gebo- zen geboren, wo sie nach ihrem „Stuntfighter Academy “ ren 1967 in Greifswald, studierte er Abitur zunächst als Ausstattungs- und entwickelte ein Trainingspro- nach dem Abitur an der Hochschule assistentin und dann als Requisi- gramm, um Schauspieler für ihre für Ökonomie in Berlin. Nach sei- teuse am Deutsch–Sorbischen Volks- Rollen fit zu machen. nem Abschluss als Diplomwirt- theater arbeitete. 1993 beendete sie Egal ob japanischer Schwert- schaftsinformatiker arbeitete er ihr Studium im Fach Bühnen- und kampf, hand-to-hand-combat, Fech- über 11 Jahre bei der Berliner Bank. Kostümbild an der HfBK ten, Slapstick oder MATRIX-Style, Joe Der Schwerpunkt seiner dortigen mit Diplomabschluss. Bis 2002 war vermittelt komplexe choreografi- Tätigkeit lag in der Anlageberatung sie als Ausstatterin am Deutsch–Sor- sche Kampfabfolgen auf ungezwun- vermögender Privatkunden. bischen Volkstheater in Bautzen fest gene und lockere Art mit größtmög- Dann wechselte er zu einer Toch- engagiert und ist dort bis heute als licher Fachkompetenz. tergesellschaft der Bankgesellschaft ständiger Gast freiberuflich tätig. 1999 war er Stunt-Koordinator Berlin und ist seit einigen Jahren Sie zeichnet für Ausstattung und der Winnetou-Festspiele in Bad Se- mit großem Erfolg für den Vertrieb Bühnenbild von über 60 Inszenie- geberg, unter der Regie von Pierre des 50 Millionen Euro-Projekts „Dü- rungen verantwortlich, u.a. an der Brice. Joe Alexander entwickelte Pi- nenresidenz Usedom“ auf der Insel Landesbühne Sachsen, am National- ratenshows im Heidepark Soltau, Usedom selbstständig tätig. theater Weimar, „aquarius“ Dresden, arbeitete u. a. mit Tony Wolf (fight- „podium“ Dresden, Theater 50 in adviser der „Herr der Ringe“-Trilo- Dresden, am Theater Görlitz, The- gie) zusammen, und traf Jacky ater Plauen/Zwickau, am Sorbis- Chan höchstpersönlich. chen National-Ensemble. Jetzt bringt er seine langjährigen Erfahrungen live nach Waren, in die „Müritz-Saga“ ein.

11 Programm_2008_04p 29.06.2008 21:17 Uhr Seite 12

Das Ensemble

Ute Lubosch Freifrau von Warentin & Wirtin Lene

In der Rolle der Freifrau von Warentin ist Ute von Anfang an als Protagonistin der Müritz-Saga zu erle- ben und kaum noch weg zu denken. Bei der Arbeit auf der Bühne aber auch dahinter steht sie den Kollegen gern mit Rat und Tat zur Seite. In diesem Jahr wird sie noch in einer ganz anderen Rolle zu erleben sein, als Lene, einer Kneipenwirtin, die zu spielen Ute Lubosch gerade wegen der Deftigkeit und Geradlinigkeit sehr viel Spaß bereitet. Im vergangenen Jahr hat sie neben verschiedenen Theaterproduktionen wieder einmal für den „Tatort“ vor der Kamera gestanden. „Krumme Hunde“ hieß die Folge, in der sie das Publikum mit der Gestaltung ihrer Rolle einmal mehr überzeugen konnte.

Thilo Werner Abel von Warentin

Der waschechte Mecklenburger stammt aus Demmin und mit Waren verbinden ihn einige Erlebnisse. So erinnert sich Thilo gut, wie er in seiner Jugendzeit als bezirksbester Radballer gegen die damalige Warener Mannschaft verloren hat und auch an die Überque- rung der Müritz mit seinem Falt-Boot, als er während eines Unwetters fast gekentert wäre. Seine Heimat steckte ihm auch während seiner Studienzeit in den Knochen, denn er hatte an der Schauspielschule „Ernst Busch“ in Berlin anfangs große Schwierigkeiten, den typischen mecklenburgischen Slang weg zu bekom- men. Heute merkt man davon nichts mehr. In Waren kann er seine Lust auf Freilichttheater aus- leben, genießt es, reiten zu dürfen, kämpfen zu können und den Bösen zu spielen.

12 Programm_2008_04p 29.06.2008 21:18 Uhr Seite 13

Das Ensemble

Peter Princz Zacharias von Warentin

Viel hatte er schon probiert, der akzentfreie Sachse. Hat Schlosser gelernt, studierte und arbeitete als So- zial-Pädagoge, war Bademeister im SEZ in Berlin, lei- tete einen Schülerladen, studierte Theaterpädagogik, und stellte fest, dass er auf die Bühne muss. Glückli- cherweise klappte seine Bewerbung und Peter begann in Leipzig das Schauspielstudium. Engagements führten ihn später nach Kassel, Wien, Berlin, Cottbus und Hamburg. Dabei liebt es der Schau- spieler, auf der Straße erkannt zu werden, Fragen zu beantworten und zu stellen, möchte nah an den Men- schen sein, die dort leben, wo er spielt. Freilichtbühnenerfahrungen sammelte er bislang jede Menge doch die Warener Freilichtbühne ist nach seinen Worten die mit Abstand schönste.

Hardy Halama Graf von Rechlin & Profoß

Geboren in Berlin wollte er nach dem Abitur Maschi- nenbau studieren, brach dann aber ab, weil er seine Liebe zum Theater entdeckt hatte. Nach dem Schau- spielstudium in Rostock wurde er in Cottbus engagiert, wo er 13 Jahre spielte. Der Vollblut-Schauspieler hat stets Interesse an neu- en Dingen und Herausforderungen. So kam er nach Waren zur Müritz-Saga. Früher war er schon einmal hier, mit seiner ersten Liebe, auf dem Zeltplatz Ecktan- nen. Er erinnert sich noch gut an die 6-stündige Fahrt mit dem S-50 und an eine Bootstour bei strömendem Regen mit vietnamesischem Reisschnaps. Heute wohnt Hardy im Spreewald und freut sich da- rauf, wenn seine Tochter (11 Jahre) ihn auf der Frei- lichtbühne als Grafen und als Profoß spielen sieht.

13 Programm_2008_04p 29.06.2008 21:19 Uhr Seite 14

Das Ensemble

Sabine Weitzel Trude

Nach dem Abitur studierte Sabine Ethnologie. Doch in dem sehr theoretischen Studium fand sie keine Erfül- lung, brach es ab und begann eine Lehre als Tischlerin. Danach ging sie nach Brasilien, wo sie in einer Ausbil- dungswerkstatt für Kinder arbeitete. Schließlich ent- deckte sie ihre Lust am Theater. Nach ihrer Rückkehr gründete sie eine freie Theatergruppe und begann in Berlin mit dem Schauspielstudium. Engagements führ- ten sie nach Ettlingen, Wittenberg, Stendal und Feucht- wangen. Ihre Begeisterung für Freilichttheater brachte sie dazu, sich bei der Müritz-Saga zu bewerben. Sie bewohnt auf dem Warener Zeltplatz Ecktannen einen kleinen DDR-Wohnwagen namens Qek – das ein- zige Modell, in das auch ihr Freund einziehen würde, der gern nostalgisch mit dem Lada unterwegs ist.

Peter Drescher Gregor

In diesem Jahr begeht Peter Drescher sein 45-jähriges Bühnenjubiläum. Der gebürtige Berliner war auf vie- len großen Bühnen zu Hause, in Zürich und Bern, am Burgtheater in Wien, dem Schauspielhaus Hamburg aber auch in Jagsthausen. Dabei ist er auf Umwegen zur Schauspielerei gekommen, war Fernmeldetechni- ker, Jazz-Musiker, hat sich der Malerei gewidmet und schließlich Lust am Theaterspielen bekommen. Für den Film entdeckt, wirkte er in verschiedenen Fernseh- aber auch in internationalen Kinoproduktionen mit, wie „Wege durch die Nacht“ und „Leben für Leben“. Zu Beginn der Proben fühlte er sich ein wenig am- putiert, weil er für seine Rolle sein liebstes Werkzeug, die Sprache, nicht benutzen durfte. Aber mittlerweile kann er so ziemlich alles mitteilen – auch ohne Worte.

14 Programm_2008_04p 29.06.2008 21:20 Uhr Seite 15

Das Ensemble

Kristin Wolf Sophie Luthardt & Magd Marie

Kristin ist schon von Anfang an dabei. Sie ist und bleibt die „Geliebte“ der Müritz-Saga. Dabei hat sie sich ent- scheiden müssen zwischen verschiedenen Theaterpro- duktionen und hat nicht lange überlegt. Gründe gibt es für sie viele: die Professionalität in der Arbeit, der Spaß, den man hat, wenn man mit angenehmen Kollegen in so einem großartigen Team zusammen arbeiten kann und das Gefühl, ein Stück- chen Heimat zu erleben. Noch ein Grund für Kristin: ihre Eltern und ihre Großmutter wohnen in Waren . Nach der Saison 2007 packte sie ihre Koffer und zog für ein halbes Jahr nach Hannover, spielte dort Thea- ter und begann Filme zu synchronisieren. In diesem Sommer möchte sie an der Müritz das Kochen lernen – und zwar bei ihrer Mutter.

Mario Lohmann Gesindesprecher Eckard

Der gebürtige Niedersachse wollte immer schon eines werden: Schauspieler! Gleich beim ersten Anlauf be- stand er die Aufnahmeprüfung an der Stage-School in Hamburg und absolvierte das Studium in der Kombi- nation Schauspiel/Musical. Schließlich entdeckte ihn das Fernsehen und er drehte u.a. im „Großstadtrevier“, bei der „SOKO München“ und der „Küstenwache“. Doch er wollte wieder Theater spielen, am liebsten im Norden. So kam Mario nach Anklam, wo er bei den Vineta-Festspielen seine ersten Freilichttheater-Erfah- rungen machte. Mecklenburg hat es ihm angetan und so kam er nach Theater-Engagements in Hamburg, Bruchsal und Bremen wieder hierher zurück. Die Landschaft erinnert ihn ein wenig an die Toskana, wo er gern Urlaub macht.

15 Programm_2008_04p 29.06.2008 21:20 Uhr Seite 16

Das Ensemble

Jana Hanke Ilsabe

Die studierte Erzieherin, die in ihrer Heimatstadt Gör- litz die Schulsozialarbeit aufgebaut hat und heute Englisch unterrichtet, steht seit ihrem 12. Lebensjahr auf der Bühne. Nebenbei! Auf ihren Reisen nach Aus- tralien, Neuseeland, Malaysia, den USA und Latein- amerika hat sie in verschiedenen handwerklichen Berufen gearbeitet, in der Gastronomie, hat Salsa tan- zen und Sprachen gelernt . Jana ist Chor-Mitglied am Theater in Görlitz und wirkt seit Jahren im dortigen Historienspektakel mit. Gastengagements führten sie zu den Oybiner Ritter- spielen und auf die Freilichtbühne Johnsdorf. Neben ihrer Rolle als Ilsabe stellen die Arbeit mit den Kleindarstellern und die Regieassistenz Herausforde- rungen dar, denen sie sich gerne stellt.

Peter Ritz Stoffer, Büttel und Stuntman

Sport ist sein Leben! Schon mit 5 Jahren begann der gebürtige Heidelberger mit dem Turnen, seit er 12 ist, reitet er und auch als Boxer hat er sich versucht. All die sportlichen Erfahrungen kommen ihm als Stuntman heute zugute. Das Weit- und Extremreiten ist eines seiner Hobbys. Bis nach Rom ist er mit seinem Pferd Lord von Görlitz aus geritten, wo beide von Papst Johannes Paul II gesegnet wurden. Als „Der Reitende Müritz-Kurier“ war er vier Wochen für die Müritz-Saga, die Stadt Waren und die Müritz- Region unterwegs. Nach 835 Kilometer auf mittelalter- lichen Straßen, vorbei an Berlin, Potsdam, Magdeburg, Stendal, Wittenberg, Schwerin, Sternberg und Güstrow, steht er jetzt als kämpfender Büttel, singender „Stoffer“ und als Stuntman in Waren auf der Bühne.

16 Programm_2008_04p 29.06.2008 21:21 Uhr Seite 17

Das Ensemble

Stephan Siegfried Büttel

Als Kleindarsteller steht Stephan schon von Anfang an auf der Müritz-Saga-Bühne. Ist voll entflammt vom Saga-Fieber. Seine erste kleine Rolle spielte er im ver- gangenen Jahr und bekam solche Lust am Theater- spielen, dass er sich schließlich um einen der begehr- ten Studienplätze an der Hochschule für Schauspiel- kunst „Ernst Busch“ in Berlin bewarb. Gerade erst bekam Stephan seine Immatrikulation und ist über- glücklich, im September mit dem Studium beginnen zu dürfen. Wir drücken ihm ganz fest die Daumen dafür. Seit dem vergangenen Sommer spielte er schon in verschiedenen Berliner Theaterproduktionen mit. Aber jetzt ist erst einmal die Freilichtbühne in Waren wieder sein Domizil. Wir freuen uns, dass auch Stephan wieder mit dabei ist.

Ralf Hennings Jochim

Der „Ackerbürgersohn“ aus Röbel ist zum zweiten Mal auf der Freilichtbühne in Waren zu erleben. Seine ein- drucksvolle Darstellung im vergangenen Jahr führte dazu, dass er noch heute in seiner Heimatstadt Röbel als „böser Folterknecht“ angesprochen wird. Das wird sich in diesem Jahr wohl ändern, denn als Jochim bedient er mehr den komischen Part um seinem Saga- Fieber zu frönen. Außerdem hat er im diesjährigen Fußballspiel des Müritz-Saga-Teams gegen die Frauen- Auswahl des Fußballklubs SV Waren 09 als fast un- überwindbare Nummer 1 einen starken Eindruck hin- terlassen, hielt seinen Kasten auf dem großen Fußball- feld fast sauber.

17 Programm_2008_04p 29.06.2008 21:22 Uhr Seite 18

Das Ensemble

Steffen Bleichroth & Melvin Consuer Hinrich

Beide sind Schüler Warener Grundschulen, Melvin ist mit seinen 8 Jahren unser jüngstes Ensemblemitglied. Der 3 Jahre ältere Steffen ist bereits von Anfang an da- bei, beinahe schon ein alter Freilichtbühnen-Hase. Was sie verbindet ist der große Spaß am Theaterspielen. In der Schule heißen ihre Lieblingsfächer Werken und Mathe. Reiten, Fußball und Volleyball zählen genauso zu ihren Hobbys wie Angeln.

Diana Azaewa, Gerlinde Bleichroth, Johanna Böhnke, Daniel Drewler, Raik Domke, Patrick Ernst, Cindy und Vivien Gahl, Jakob Handy, Anne-Kathrin Kaschel, Hei- ner Kock, Dietmar Kohse, Janine Korth, Nadja Krumm, Sophia Lemke, Erik Mahrlau, Katharina Melzer, Anni- ka und Carolin Reschke, Caroline Rettkowski, Dirk Westphal, Sandra Wasilewski, Josef Wrobel ➔

Unsere Kleindarsteller

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Programm_2008_04p 29.06.2008 21:23 Uhr Seite 20

Kleines Glossar

Bankert: ist die veraltete und heute beleidigende Landsknecht: der zu Fuß kämpfende, zumeist Bezeichnung für ein uneheliches Kind; das uneheli- deutsche Söldner des späten 15. und des 16. Jahr- che Kind führte meist den Familiennamen der Mut- hunderts, dessen primäre Waffe die Pike war; ter; doch war es nach Anerkennung der Vaterschaft Kaiser Maximilian I. begründete die Landsknecht- auch üblich, das Kind auf den Familiennamen des heere, welche aufgrund ihrer fortschrittlichen und Vaters zu taufen; je nach kulturellem und sozialem disziplinierten Kampfweise als besonders schlag- Umfeld galten und gelten uneheliche Geburten als kräftig galten, aber immer auch den Ruf von Plün- Schande für die Mutter und das Kind. derern hatten, die nach ausgebliebenen Soldzah- lungen ganze Landstriche verheeren konnten, wor- Büttel: Bannwart, eine alte Berufsbezeichnung für unter vor allem die bäuerliche Bevölkerung zu lei- Flur- und Weinbergshüter sowie Gerichtsdiener; den hatte; dieses Problem bestand bis weit in das heutzutage abwertend für Ordnungshüter und 17. Jahrhundert hinein. Polizist. Leibeigenschaft: im Mittelalter weit verbreitete Etikette: (franz. étiquette) bezeichnen im engeren persönliche Abhängigkeit von Bauern gegenüber Wortsinn angeheftete Zettel; nach den am französi- ihrem Grundherren; die leibeigenen Bauern be- schen Königshof früher verwendeten Aufschreib- wirtschafteten Höfe, die ihren Grundherren gehör- zetteln, auf denen die Rangfolge der am Hofe zuge- ten, und mussten dafür Pacht (Gült) zahlen; sie wa- lassenen Personen notiert war, bezeichnet Etikette ren zu Frondiensten verpflichtet und mussten, so- inzwischen u. a. auch die Umgangsformen. fern der Grundherr aus dem Klerus stammte, ihm einen Zehnt leisten; sie waren seiner Gerichtsbar- Hundsfott: ist ein Schimpfwort bzw. eine Beleidi- keit unterstellt; die Herrschaften konnten Leibeige- gung (besonders für feige Menschen); bezeichnet in ne kaufen, verkaufen und tauschen und bestimm- seiner Mehrzahl Hundsfötter Schurken. ten auch, ob und wen sie heiraten durften; nur nach Genehmigung war es ihnen erlaubt, die Hofstelle zu Junker: (von Mittelhochdeutsch Juncherre = jun- verlassen; Flüchtige wurden gesucht und in der Re- ger Herr, Jungherr) bezeichnete im deutschsprachi- gel mit Gewalt zurückgebracht. gen Raum ursprünglich die Söhne von Mitgliedern des Hochadels ohne Ritterschlag, später auch allge- Sassen: wurden im Mittelalter die Leibeigenen ei- mein die Söhne des Adels und junge Edelleute ohne nes Adligen genannt. sonstigen Titel.

Kanaille: (franz., canaille) wurde im 17. Jahrhun- dert ins Deutsche übernommen; ist ein Schimpf- wort und bedeutet soviel wie gemeiner Kerl, Schur- ke, Halunke, Schuft.

20 Programm_2008_04p 29.06.2008 21:23 Uhr Seite 21

Die Sage von der Kirchenglocke

on dem untergegangenen Dorfe Morin in der Mantel gehüllter Reitknecht, der ein gleichfalls schwar- Feldmark an der Müritz wurden noch im vori- zes, aber wunderschönes Roß am Zügel führte. Dem Vgen Frühjahr beim Bestellen des Ackers Fun- alten Ritter schlug das Herz im Leibe voll heißen Ver- damente freigelegt. Bis zu dem Bau des Herrenhauses langens, das Pferd zu besitzen; aber er schwieg. Doch hieß das Gut bald Morin, bald Ludorf. – Der Letzte des die blitzenden Augen des schwarzen Reitknechts lasen Namens Morin starb 1659. Einer der Letzten war der in seiner Seele, und mit hohler Stimme sprach er die berühmte Ritter Henneke von Morin, bekannt durch Worte: »Das Tier soll dein sein, gibst du mir dafür die die Sage von der Kirchenglocke. Henneke von Morin Glocke.« Henneke schlug ein, der unheimliche Fremde, hat die schreckliche Zeit des Dreißigjährigen Krieges es war der Teufel in Person, hielt ihm den Bügel, und so miterleben müssen, Kriegshorden und Pestilenz ver- schwang sich Henneke auf das Roß. Jedoch, es wollte wüsteten und verödeten auch Ludorf und machten den ungewohnten Reiter nicht leiden, hoch bäumte es Henneke krank und arm; ihm war nur noch die schon sich auf, und im gewaltigen Bogen ward Morin zur halbgeborstene Glocke im Turm der Kirche geblieben. Erde geschleudert, so daß er auf der Stelle das Genick Um seiner Not ein Ende zu bereiten, soll er es versucht brach und den Geist aufgab. Nun wollte der Teufel mit haben mit der Kunst des Goldmachens. Kirchen- seinem Raube abfahren, er ergriff die Glocke und glocken sollte ja ein besonderer Zauber innewohnen; schwang sich mit ihr in die Lüfte; da entglitt sie ihm ihr Metall würde sich, von seinen Händen geschickt und war alsbald im Moore, das den Berg umgibt, ver- geschmolzen, unter Zauberformeln ins reinste Gold sunken. Allnächtlich noch irrt das schwarze Roß um verwandeln. den Berg, auf ihm der gespenstische Ritter. Vergebens „Inmitten eines Bruches erhob sich und erhebt sich sucht man auf dem mächtigen Rumpfe den Kopf, er noch auf der Ludorffer Feldmark, die damals Morin hält ihn sorgsam im Arme. Noch heutigen Tages heißt gehießen, eine kegelförmige Anhöhe, mächtige Eichen die Anhöhe der »Teufelsberg«.“ So die Sage. beschatten sie. Unter diesen verborgen hatte Henneke Henneke verlor also seine Güter, er mußte sie sei- sich ein Häuschen gezimmert, und dorthin ward im nem Schwiegersohn überlassen. Ludorf wurde von Dunkel der Nacht die Glocke geschafft. Ihren Klang zu Knuthsches Besitztum. An einer ansteckenden Krank- hören, war man längst nicht mehr gewohnt. Es war heit ist Henneke von Morin zugrunde gegangen. In keiner da, der sie zog, kein Priester bekümmerte sich Röbel ist er gestorben und nahe am Altar in der Kirche um das zerfallene Gotteshaus. – Da pochte es mit har- St. Marien begraben. „So ruht er in geweihter Erde, tem Finger an die Eingangspforte des Hüttleins, und sicher kein Geselle des Teufels.“ vor dem staunenden Ritter stand ein in schwarzem Quelle: »Das alte Röbel – Ein Gedenkbuch zur 700 Jahrfeier«, Carl Hinsdorffs Hofbuchdruckerei – Rostock, 1926

21 Programm_2008_04p 29.06.2008 21:24 Uhr Seite 22 Programm_2008_04p 29.06.2008 21:25 Uhr Seite 23 Programm_2008_04p 29.06.2008 21:25 Uhr Seite 24