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ZUM

MITNEHMEN Ausgabe 20

Juni - Juli - August 2004

Von und für Seniorinnen und Senioren der Stadt Arnsberg

In unserer Stadt gibt es viele schöne, geheimnisvolle und origi- nelle Sehenswürdigkeiten aus alten und neuen Zeiten. Wer weiß, wo diese Sehenswürdigkeit steht und wie sie heißt?

Ich bin ein Senior, und Foto: Herbert Kramer das ist toll! Betrachtungen zum Alter Bernd Kipper

Sucht im Alter Christa Schlinkmann-Kaiser

PARA NINOS~ Eine Begegnung, die Spuren hinterlässt Marita Gerwin

Bürgerbeteiligung Planung zur Neugestal- tung der Apothekerstraße Klaus Fröhlich

Mein Hobby ist Schreiben Waltraud Ypersiel

Zu gewinnen gibt es zwei Tageskarten für das Freizeitbad Nass. Einsendeschluss ist der 15. Juli 2004. Schreiben Sie an das Redaktionsteam der Sicht Lange Wende 16a, 59755 Arnsberg. Sicht Nr. 20 Seite 2

INHALT Im Zoo 2 Im Zoo Ich bin ein Senior, und das ist toll! 3 Maria Frenz Der Teufel und seine Niederlage 4 Mutlos 4 Stanislaus und Stanislawa Sucht im Alter 5 wollten einmal sehn ein Lama; Generation Grau 6 sie machten sich recht hübsch und fein Gibt es einen Gott? 7 und gingen in den Zoo hinein, Das Glück des Sommermorgens 7 Über den Zaun geschaut PARA NINOS~ - Eine Begegnung bald sahen sie das schöne Tier. die Spuren hinterlässt 8-9 Eine Menge Menschen stand schon Lili Marleen 10 11 hier. Neues Senior-Trainer-Projekt: Die Kinder neckten es gar sehr, Betreute Reisen 11 da spuckt‘ es in das Menschenmeer Legende von der Erschaff ung einer Mutter 12 Das Glück einer Rosenblüte 12 der Stanislawa auf den Hut. Nächstes Mal - bestimmt! 13-14 Ihr war entsetzlich bang zumut. Guten Morgen, Herr Nachbar 14 Auch Stanislaus, der arme Wicht, Bürgerbeteiligung - Apothekerstr. in Neheim 15 Mein Hobby ist das Schreiben 16 Sch ... 16 Das obenstehende Gedicht wurde bereits in der SICHT Nr. Der Seniorenbeirat 17 19 auf Seite 18 veröff entlicht. Da es allerdings unvollendet ist, Die Idee war ein Treff er 17 wurden die SICHT-Leserinnen und -Leser aufgefordert, selbst Leserbrief: Senioren gegen Sozialabbau 18 kreativ tätig zu werden. Alte Menschen haben es Der Dank des Redaktionsteams der SICHT geht an alle Kreati- manchmal nicht leicht ... 18 ven, die sich durch das Gedicht haben inspirieren lassen. Das Glück der Pusteblume 18 Jägerfest 19 Hier nun die Ergebnisse dieses Aufrufes zum Nachlesen: Pinwand 20 von Beate Pollklesener Sicht ist eine Informationszeitung Oder: von und für Seniorinnen und Senioren Resümee von der Geschichte, der Stadt Arnsberg. Quintessenz von der Geschichte, der Zoobesuch - er war zunichte.der Zoobesuch - er war zunichte. Die abgedruckten Beiträge geben die Meinung eines Verfassers, einer Doch aus der „Sicht“ vom Lama ...Und endet gar als Drama Gruppe oder einer Institution wieder. Lange noch kein Drama! für Stanislaus und Stanislawa. Diese muss nicht der des Herausge- bers entsprechen. von Herbert Kramer Redaktionsteam: Anni Bauerdick-Lattrich, Moral von der Geschichte, Jutta Beisken, Marita Gerwin, trau einem Lama nicht. Otto Hesse, Bernd Kipper, Auf’s Necken sollst auch du verzichten, Herbert Kramer, Meike Oeding, Helmut Plaß, Anneliese Welling, dann spuckt’s dir auch nicht ins Gesichte. Waltraud Ypersiel von Astrid Röske Koordinationsstelle: Marita Ger win  02932 / 529054 Der Stanislaus, der sieht sie an Bürgermeisteramt -Pressestelle-: und Stanislawa ihren Mann, Elmar Kettler worauf sie genau das Richtige machen, Layout: Petra Krutmann indem sie beide herzhaft lachen. Herausgeber: Stadt Arnsberg von Franz Georg Schröer Der Bürgermeister, Seniorenbüro Rathausplatz 1, 59759 Arnsberg Und Stanislaus und Stanislava jetzt Im Internet unter: guckten ekelnd an sich, ganz entsetzt, www.arnsberg.de auf einmal lachten beid’ ganz laut, Aufl age: 6.200 Expl. das Lama schamhaft weg nun schaut. Sicht Nr. 20 Seite 3

Ich bin ein Senior, und das ist toll! Bernd Kipper Wenn ich mich mit anderen Men- hatten wir in der letzte Ausgabe es liegen keine gesundheitlichen schen jenseits des sech zigsten der SICHT auf Seite 2 einige Probleme vor. Ich denke da zum Lebensjahres unterhalte, weisen Schmunzelthesen aufgenom- Beispiel an meine Mutter, die manche die Bezeichnung „Seni- men. noch nach dem neunzigsten or“ vehement von sich: “Ich bin Lebensjahr lange geistig auf doch kein Senior, ich bin doch Wir, die jetzige Seniorengene- der Höhe war und ein selbstbe- nicht alt!“ ration, haben allen Grund, auf stimmtes Leben geführt hat. Genau das ist der Punkt: Wer unsere Leistung stolz zu sein. Natürlich fällt einem das Wohler- möchte schon alt sein? Ich fi nde, Wir können mit der Bewältigung gehen mit zunehmenden Jahren Senior ist eine sehr gute Benen- der Kriegs- und Nachkriegszeit nicht in den Schoß. Es setzt die nung. Als der „Alte“ tituliert zu und dem Wiederaufbau, mit der Bereitschaft voraus, im persönli- werden, würde mir nicht gefallen. Schaff ung des Wirtschaftswun- chen Umgehen mit dem eigenen Den jungen Leu ten geht solch ders mehr als zufrieden sein. Die Körper und dem Verstand sich Schimpfwort viel zu leicht über jüngeren Menschen sind aufge- einige Anstrengungen abzuver- die Lippen. Sie bedenken nicht, rufen, die heutigen Probleme zu langen. Neben einer gesunden dass sie auch mal alt sein wer- lösen. Die Überalterung wird sie Ernährung heißt es sich bewe- den, und vergessen den Respekt gen. Eine halbe Stunde täglich vor äl te ren Menschen. Ohne die in der frischen Luft spazieren Alt vorderen gäbe es sie nicht auf gehen oder regelmäßig fünfzehn der Welt! Minuten Gymnastik werden von den Ärzten angeraten. Neue Ich zog den Duden zurate, um Betätigungen, Freundschaften, einmal zu sehen, was er zum ehrenamtliche Aufgaben, Reisen, Sprachgebrauch sagt: genießerischen Umgang mit den Senior (lateinisch= der Ältere): Enkeln und vieles andere mehr 1) in fränkischer Zeit Bezeichnung halten fi t und damit Körper und für den Herren eines Vasallen, den Geist in Schwung. Anführer einer Gefolgschaft; 2) im Mittelalter und später für den Ich habe keinen Grund, traurig Grundherrn, Lehnsherrn, Bürgermei- zu sein, weil ich über sechzig ster sowie Stadtrat; Jahre alt bin. Im Gegenteil, die 3) in der ev. Kirche - vereinzelt - für mehr treff en als uns, zumal durch Redensart ”jetzt beginnt der dritte den Leiter eines Kirchenbezirkes Konsum auf Kosten der Zukunft und letzte Abschnitt“ beunruhigt (Superintendent); und fehlenden Nachwuchs nicht mich in keiner Weise. Durch 4) in einigen studentischen Verbindun- genügend vorgesorgt wird. meine Geburt wurde ja schon gen für den auf jeweils ein Semester angezeigt, dass einmal mein Le- gewählten Sprecher; Die Lebenserwartung ist in den ben enden wird. Denn schließlich 5) im Sport für den etwa zwischen 20 letzten Jahrzehnten rapide ge- ist das der Lebenskreislauf, dem und 30 Jahre alten Sportler, der auf- stiegen, haben wir doch die keiner entrinnen kann. Seit über grund seines Alters oder seiner Siege Chance achtzig Jahre alt und dreieinhalb Millionen Jahren gibt der Seniorenklasse angehört. älter zu werden. Neben den es Menschen auf dieser Welt. Zur Fortschritten in der Medizin Zeit bin ich einer davon. Es ist ein Mit solchen hervorragenden haben Erkenntnisse der Alters- Kommen und Gehen. Sinngebungen kann ich mich mit forschung neue Einstellungen dieser Benennung für Personen zum Altwerden gebracht. Es ist Ich sehe mich in meinem Le- des Lebensab schnit tes sechzig wissenschaftlich begründet, dass bensumfeld um und fühle mich und mehr sehr gut anfreunden die Hilfl osigkeit alter Menschen in meinen Ausführungen voll und mit Würde ein Senior sein, so allgemein nicht stimmt. Sie bestätigt, denn viele meiner Be- sagt das Wort Senior doch vieles stellt sich - wenn überhaupt - erst kannten und Freunde sind mir über das Können und die Er- in den letzten Lebensmonaten in Jahren und in der Einstellung fahrungen aus, die ich im Laufe ein. Die Denkleistung lässt er- zum Altwerden weit voraus. meines Lebens erworben habe. wiesenermaßen jenseits vom Über die Vorteile dieses „Seins“ 65., 70. oder 80. Lebensjahr nicht Ich bin ein junger Senior und wesentlich nach, vorausgesetzt freue mich auf mehr Jahre. Sicht Nr. 20 Seite 4

Der Teufel und seine Niederlage Autor bekannt Zwei Begriff e, die jeder kennen gehorchend der Alkohol ge nuss Moment, ich weiß es nicht. lernte, der sich in einer Abhän- eingestellt. Kenner der Szene Nach einem Gelage gab ich gigkeit befi ndet, oder aber, sich wissen, was es heißt, wenn der die restlichen Getränke und Zi- davon gelöst hat. Die Rede ist gewohnte Pegel plötzlich sinkt; garetten meinem Kollegen und vom Teufel Alkohol und seine nichts desto trotz: es wurde bat ihn, mich allein zu lassen. fast zwangsläufi ge Begleiter- durchgehalten. Die folgenden Tage, die ich scheinung das Rauchen. Was im Bett verbrachte, gönne ich hier zum Ausdruck kommen Dann nach ca. sechs Wochen meinem ärgsten Feinde nicht. soll, ist nicht etwa ein Patentre- war er da. Der Teufel stand in Es war die Hölle. Nicht nur die zept, vielmehr ist es ein Appell Form einer vollen Bierfl asche Entzugser scheinungen und die an die Eigeninitiative. Es soll in der Anrichte, von irgend körperliche Verfassung, nein, auch nicht der Eindruck entste- einem vergessen. Was dann das Alleinsein und die Angst hen, es würde Front gemacht kam dürfte bekannt sein. Die vor dem Ende. gegen Ärzte, Psychiater und eine kannst du ruhig trinken, da andere Sachkundige, welche passiert nichts - und schon war Nach drei Tagen hatte ich ge- sich täglich mit Abhängigkeiten es geschehen. ER hatte mich wonnen. Es war ein Sieg, auf aller Art befassen und herbe wieder in den Krallen. Nun wa- den ich noch heute - 27 Jahre Rückschläge erleiden. Hier ren aber gleich zwei Probleme danach - stolz bin und der mir geht es um nichts anderes als zu bewältigen. Zum Ersten, wie die Erkenntnis gebracht hat, um den eigenen Willen. ging die “Neue” mit den sich dass der eigene Wille nicht zu anbahnenden Veränderungen unterschätzen ist. Der Tribut, Nach jahrelangem Missbrauch um und zum Zweiten, wie stellt den ich für diesen Sieg zahlte, von Alkohol und Tabak, nach man sich selber dieser Situati- hätte mir fast das Leben geko- einer gescheiterten Ehe, die on. Nach monatelangem Hin stet, denn die Leberentzündung Scheidung wurde völlig zu- und Her kam die Ohrfeige, die und die Bauchwasser sucht, die recht von der Ehefrau ge- jeder Abhängige braucht, um als Folgeerscheinungen auf- fordert, wurde der Konsum auf den Boden der Realität zu traten, waren die Quittung für drastisch erhöht. Weil, wie landen: Die “Neue” zog aus. jahrelanges Fehlverhalten. Das war es anders zu erwarten, Gute an der Sache war, dass die Arbeitslosigkeit ein stän- Diese Tatsache war so de- die “Neue” wiederkam, meine diger Begleiter war, stellte die primierend, dass zunächst Frau wurde und maßgeblichen Finanzierung der Alkoholika ein mit beiden Händen weiter Anteil an der Bewältigung der großes Problem dar. Alle ande- getrunken wurde. Ob es eine Sucht hatte. ren Interessen und Bedürfnisse Eingebung war, ein lichter wurden zwangsläufi g beiseite geschoben. Alles Sinnen und Mutlos ? Trachten richtete sich auf den 1. Ausweglos 2. Tu was Erwerb des so dringend benö- Wenn du sagst, Du kommst tigten Stoff es. Selbst das Geld, es gibt nirgendwo an, welches dem Lebensunterhalt keinen Weg mehr für dich, wenn du diente, wurde umgesetzt in so irrst du dich. nicht los gehst. Alkohol. Es mag sein, Dir öff net sich dass da keine Tür, Dann schien sich alles zum kein Weg zu sehen ist, wenn du nicht anklopfst, Guten zu wenden, denn eine aber du kannst - wenn du auch “Neue” war ins Leben getreten. dir immer noch einen bah- tausendmal davon sprichst. Um einen zivilisierten Eindruck zu hinterlassen, wurde der Not TU WAS ! Sicht Nr. 20 Seite 5

Sucht im Alter Christa Schlinkmann-Kaiser Bis vor wenigen besondere in diesem Bereich Ansprechpartner Jahren war man ein erheblicher Missbrauch der Ansicht, dass getrieben wird. Im Alter steigt Bereich Alkohol/Medika- Sucht im Alter als nicht nur der Medikamenten- mente Rarität anzuse- konsum, sondern auch der  Christa Schlinkmann-Kai- hen sei: Suchtkranke Men- Bedarf. Es ist daher im Einzel- ser  02932 / 83157 schen hätten eine verminderte fall zu unterscheiden, ob Me- dienstags-freitags Lebenserwartung und der dikamente indikationsgerecht Volker Olschewsky Alkoholkonsum z.B. gehe im angewandt und bestimmungs-  02932 / 83157 Alter zurück. gemäß verbraucht werden montags u. mittwochs oder ob eine Abhängigkeit nachmittags Missbrauch zugrunde liegt. Rudolf Hillenkamp  02932 / 9319901 Alkohol Illegale Drogen Nach aktuellen Untersuchun- Illegale Drogen sind derzeit Bereich illegale Suchtmittel gen betreiben in der Alters- für ältere Menschen noch kein  Michael Wendel gruppe über 60 Jahren 10 bis Thema.  02932 / 83050 20 % der Männer und 5 bis  Rudolf Hillenkamp 10 % der Frauen Alkoholmiss- Die Suchthilfe Wendepunkt  02932 / 9319901 brauch. ist ein kommunales Dienst- leistungsangebot der Städ- Präventionsfachkraft Alkoholsucht (Abhängigkeits- te Arnsberg und Sundern.  Michael Voss syndrom) besteht bei 2 bis 3 % Schwei gepfl icht und Anony-  02932 / 529055 der über 60-jährigen Männer mität sind wichtige Merkma- und bei bis zu 1 % der über le der Beratungstätigkeit. Literatur Beutel M., Baumann M., Rehabilitation 60-jährigen Frauen. Bürgerinnen und Bürger der suchtkranker älterer Patienten - Auszü- genannten Städte werden ge daraus, Suchttherapie 2000,1,155- Schlaf- und Beruhigungs- unverbindlich und kostenfrei 162 mittel informiert und beraten. www.aerztekammer-w.de Es ist zu befürchten, dass ins-

Die richtige Antwort zum Bildrätsel auf dem Deckblatt der Foto: Eduard Kuntz Sicht Nr. 19 ist:

„Werner Kreuz“ in Bachum

Das Kreuz steht in Bachum an der Wegekreuzung Neheimer Straße - Am Hasbach. Es wurde 1894 neu errichtet. Der Ei- gentümer ist Wern, heute Nünning. Auf dem Kreuz steht: „Oh heiliges Kreuz, meine einzige Hoff nung, sei gegrüßt.“

Wir gratulieren der Gewinnerin: Elisabeth Klöckener, Schobbostraße 48, 59755 Arnsberg Sicht Nr. 20 Seite 6

Generation Grau Eine Reportage über das Arnsberger-Senioren-Netzwerk in der Zeitschrift GEO

Auszüge aus dem Vorwort des GEO-Chef-Redakteurs Peter-Matthias Gaede

Liebe Leserin, lieber Leser, demographischer Wandel? 2003 hatte die Mehrheit der Bevölkerung der Bundesbürger diesen Begriff noch nie gehört. Es ist der sich abzeichnende Bevölkerungsrückgang und die dramatische Veränderung in der Altersstruktur. - Wie wird es aussehen, das Deutschland des Jahres 2020? In mehreren Re- portagen sind in dem GEO-Magazin, Aus gabe Mai 2004, Antworten gegeben worden. Auch wenn es dabei nur um An- näherungen gehen kann, um Samm- lungen von Indizien, um Projektionen. Wie die Bürgerge- sellschaft der Zu- kunft aussehen könnte, eine Ge- sellschaft, welche die Potentiale der älteren Generati- on produktiv nutzt, schildert eine Re- portage aus Arns- berg.

Anmerkung der Re- daktion SICHT: Die Redakteurin Hanne Tügel hat während ihrer Re- cherche in unserer Stadt viele Senio- renprojekte besucht. Viele Menschen wa- ren beteiligt, so dass ein facettenreiches Bild über unser Netzwerk in Arns- berg entstanden ist.

Der Geo-Beitrag kann ab Juni 2004 in der Homepage www.arnsberg.de unter „Senioren“ nachgelesen werden. Sicht Nr. 20 Seite 7

Gibt es einen Gott? Eldbjörg Kiessner-Roschach Wenn ich im Alter zurück- mehr geschwänzt werden. Die mir den richtigen Weg. Er denke, wie mein Verhältnis anderen Mitschüler bekamen nahm mir die Angst vor dem zu Gott gewesen ist, muss eine Strafarbeit, weil sie so Tod und vor dem, was danach ich feststellen, dass ich fast laut gelacht hatten. kommt. immer ein Zweifl er war. Die Jahre vergingen. Der Sein Motto ist: “Alles liegt in Sah ich als Kind einen Vogel Zweifel kam immer wieder, Gottes Hand.” auf einem Zaun sitzen, mein- besonders in den Kriegsjah- te ich, falls ich noch zehn ren. Ich wurde ausgebombt, Nun bin ich kein Zweifler Schritte weitergehen könne, verschüttet, von Tieffl iegern mehr, sondern ganz fest da- ohne dass er wegfl iegt, dann beschossen. Überall Krieg, von überzeugt, dass unser gibt es tatsächlich einen Gott. Tod und Elend. Herrgott immer seine Hände Der Vogel fl og aber jedesmal Kann das ein Gott zulassen? schützend über mich gehalten vorher fort. hat. Vor lauter Angst, in die Hölle Ich bemühte mich, meine Ich kann jetzt sagen: Glaube zu kommen, entschloss ich sechs Kinder im Glauben zu macht stark! mich doch, “sicherheitshalber” erziehen. Die durften nie mer- an Gott zu glauben. ken, wie unsicher ich eigent- Den vorstehenden Beitrag lich war. Mein erster Mann (hier in leicht veränderter Den Religionsunterricht spä- ist immer ein halber Atheist Form) sandte uns Frau Eld- ter fand ich schrecklich lang- gewesen, so hatte ich leider björg Kiessner-Roschach, 84 weilig und der Pfarrer war sehr hier keine Quelle, woraus ich Jahre alt. streng. hätte schöpfen können. Wie- Ein solches Erleben wird si- Einmal hatte ich keine Lust derum vergingen Jahre. cher kein Einzelfall sein. Wir und ging dafür einfach in die veröff entlichen ihn daher gern, Berge. Dort oben saß ich Und dann im Alter geschah weil er in einprägsamer Weise dann, beeindruckt von der das Wunder: Ich begegnete zeigt, mit welchen Fragen äl- herrlichen Natur, die Aussicht einem Menschen, fest und tere Menschen sich beschäfti- über das weite Meer und die stark im Glauben. Er zeigte gen und wie sie Antwort fi nden wohltuende Stille: Sollte es können. doch einen Gott geben, der dies alles geschaff en hat? Das Glück eines Sommermorgens In dem Augenblick glaubte ich es ganz fest. Du wachst auf und du lebst noch. Die Vögel singen dir ein jubelndes Morgen- Als der Pfarrer das nächste lied. Mal fragte, was ich in den Die Sonne lacht dir ins Gesicht. Bergen zu suchen hätte (die Du atmest die Frische anderen hatten natürlich ge- der Welt in dich ein. petzt), antwortete ich voll Nichts ist müde, Überzeugung: “Ich fand es nichts verbraucht besser, auf dem Berg zu sit- von den Verheißungen zen und an Gott zu denken dieses Tages. als in der Kirche und andau- ernd nur an den Berg.” Ich Neu anfangen dürfen: hatte mit einem Donnerwet- ter gerechnet, aber nein, er schaute mich nur lange an Gefunden in „Das kleine Buch vom Glücklichsein“, erschienen im Pattloch-Verlag und sagte, es dürfe aber nie Sicht Nr. 20 Seite 8

Über den Zaun geschaut

PARA NIÑOS Eine Begegnung, die Spuren hinterlässt Marita Gerwin

Urlaub in Österreich. Geheimnis: “Ich bin ein Wande- gerettet, kann nach 2 1/2 Wo- Ein Abend am warmen Ka- rer zwischen den Welten. Aber chen das Spital verlassen. Ich chelofen in der Küche unserer es lohnt sich in beiden Welten besuche es regelmäßig. Freunde. Vier Erwachsene, zu leben. Bin ich hier, ist mein Da höre ich plötzlich aus der vier Jugendliche und ein un- Herz gleichzeitig bei “meinen Abteilung für “Plastische Chir- bekannter Gast: Klaus, Mitte Kindern” in Bolivien, im zweit- urgie und Verbrennungen” 50, ein durchtrainierter Athlet ärmsten Land Lateinamerikas. entsetzliches Geschrei von mit fröhlich blitzenden Augen. Dort werde ich gebraucht”. Kindern. Ich gehe der Sache Es gibt Kartoff elsuppe - im gro- nach: Die Schreie kommen aus ßen Kochtopf. Es duftet lecker. Er zieht einige Bilder aus seiner dem Verbandsraum. Es wer- Sollte ich mich täuschen? Nein Tasche. Im ersten Moment sind den die Verbände gewechselt, - es ist gar keine Kartoff elsup- wir geschockt. German - ein sagt man mir, und das tut weh, pe, sondern eine Getreide- neunjähriger Indiojunge. Ein entsetzlich weh. Warum keine suppe aus dem bolivianischen Gasunfall in der Küche sei- Hochland Lateinamerikas: ner Familie hat ihm schwer- Quinua - ein Getreide, geerntet ste Verbrennungen am in 4.500 Meter Höhe. gesamten Körper zugefügt. „Bei uns daheim ist Quinua “Wie bist du nach Bolivien die Hauptnahrungsquelle der gekommen und wo hast du Indios“, erklärt Klaus. German kennen gelernt?”, Sollte der unbekannte Gast fragt einer unserer Jugend- am Tisch gar nicht hier in lichen. Österreich zu Hause sein? ”Anfang 2000. Während Gerade hat er noch von seiner meines 2 ½ jährigen Aus- gewonnenen österreichischen landsaufenthaltes in El Alto, Judo-Meisterschaft und seiner einem Vorort des bolivia- Radtour durch die Bergwelt nischen Regierungssitzes geschwärmt. La Paz fi nde ich am Stra- ßenrand liegend Tatjana, Jetzt erinnere ich mich! Ja, ein kleines Mädchen. Blut rinnt Schmerz- oder Betäubungs- ich habe diesen Mann schon aus Mund und Nase. Die ver- mittel angewendet werden, einmal in einer anderen Rolle zweifelte Mutter auf die Frage: möchte ich wissen. Die kosten erlebt: Ostersamstag hat er “Was fehlt ihr?” -“Sie stirbt.” Geld, und Geld haben hier die als Priester den Gottesdienst Schwere off ene TB hat man in wenigsten. Wenn niemand da zelebriert, Pater Klaus Laireiter der Sozialstation diagnostiziert ist, der die Mittel kauft - wie soll - ein Mitglied der Styler Missio- und hinzugefügt: “Wir können man sie anwenden? nare. Heute ganz privat, nur hier nichts tun. Da gibt es nur Schmerzen und Schreie, die mit einem kleinen Holzkreuz die Hilfe im Kinderspital in mir den Schlaf rauben. an einem Lederband um den Las Paz”. Ich bringe das Kind Ich ändere meine Pläne für Hals. Er lächelt und lüftet das dorthin. Das Mädchen wird Fortsetzung auf Seite 9 Sicht Nr. 20 Seite 9

Fortsetzung von Seite 8 “Und nun schaut her, das ist Die finanzielle Abwicklung den Aufenthalt in Bolivien und German heute.“ Klaus zeigt jeglicher Spenden und die beschließe, regelmäßig an den uns andere Fotos. zweckentsprechende Verwen- Tagen des Verband wechselns Ein Lausbube von 13 Jah ren. dung werden von Pater Klaus bei den Kindern zu sein. Er lächelt verschmitzt. Mit persönlich überwacht. Der Ich besorge die Schmerz- und seinen strah lenden, dunklen Mis sions kreis der kath. Pfarrei Betäubungsmittel persönlich. Augen und seinen zerzausten Eben im Pongau unterstützt Das Vertrauen zu den Kindern Haaren spielt er wieder mit sei- ihn dabei. habe ich längst erworben; nen Freunden im Hochland von bald merken auch Personal Bolivien Fußball. Er steht auf Die Schwerpunkte des Projek- und Ärzte, dass ich nicht nur seinen eigenen Beinen - mitten tes PARA NINOS: jemand bin, der sich einmal 1. Verbrennungsopfer im Kin- einmischt, sondern dass mich derspital La Paz die Sorge um diese Kinder 2. Zahnbehandlungen nicht mehr loslässt. Ich be- 3. Operationen der genetisch gleite und trage die Kinder in erworbenen Lippen- und den Verbandsraum, kann bei Gaumenspalten, Ge sichts- der Behandlung mithelfen. Ich muskeltraining und Sprach- schaff e immer wieder einen übung, Weiterbildung von Vorrat von Medikamenten Ärzten heran, der für ein bis zwei 4. In außerordentlichen Not- Wochen reicht. Bald hört man fällen: Schuhwerk und keine Schreie mehr aus der Kleidung zum Schutz vor Abteilung. extremen Witterungsbedin- gungen Hier treff e ich zum ersten Mal auch German - den 9jährigen Wir sind fasziniert von dem Indiojungen. Projekt und von dem Men- 18 Monate liegt er schon in schen, der den Mut hat, solch diesem Spital - sein Schicksal ein Hilfsprojekt zu starten, um scheint besiegelt zu sein. Kindern schnell und unbüro- kratisch in Notsituationen zu Mit der Unterstützung vieler helfen. Freunde und Spenden aus meiner Heimat gelingt es Es ist spät geworden. Unsere mir, die dringend benötigten im Leben, in seiner Kultur, in Gläser sind leer. Es gibt Begeg- Arzneimittel immer wieder seiner Familie, geht wieder zur nungen im Leben, die Spuren aufzubringen. Schule und lebt in einem Haus hinterlassen. Dieser Abend aus Lehm mit einem Dach aus gehört für uns dazu! Gott sei Dank hat seinerzeit Gras. ein begeisterter junger Spanier German - er lebt! Informationen zum Bolivien- meine Aufgabe im Spital über- Kinderhilfsprojekt PARA NI- nommen. Doch der Gedanke PARA NINOS ist zum Lebens- NOS von Pater Klaus Laireiter an die Kinder ließ mich nicht werk und Lebensinhalt von unter: zur Ruhe kommen. Alle Hebel Pater Klaus Laireiter gewor- www.pater-klaus.at habe ich in Bewegung gesetzt. den. Inzwischen wird dieses oder über die Adresse: In Salzburg gelang es mir, ei- Netzwerk in Bolivien von ein- P. Klaus Laireiter nen Arzt zu fi nden, der German heimischen Sozialarbeitern, Kath. Pfarramt Eben durch eine Hauttransplantation Ärzten, Erziehern in enger A-5531 Eben 98 das Leben rettete. Kooperation mit Pater Klaus  +  0043 / 6458 / 8127 Laireiter getragen und geleitet. Sicht Nr. 20 Seite 10

Lili Marleen The Story / Die Geschichte Dutch - Estonia - French - Italien - Danish - Latin - Chilean - Hungarian - Polish - Russian - Finnish Melodie - Melodie - Melodie - Melodie - Melodie.KAR - , 1938

1. Vor der Kaserne Vor dem großen Tor Stand eine Laterne Und steht sie noch davor So woll’n wir uns da wieder seh’n Bei der Laterne wollen wir steh’n l: Wie einst Lili Marleen. :l

2. Unsere beiden Schatten Sah’n wie einer aus Dass wir so lieb uns hatten Das sah man gleich daraus Und alle Leute soll’n es seh’n Wenn wir bei der Laterne steh’n l: Wie einst Lili Marleen. :l

3. Schon rief der Posten 4. Deine Schritte kennt sie 5. Aus dem stillen Raume Sie blasen Zapfenstreich Deinen zieren Gang Aus der Erde Grund Das kann drei Tage kosten Alle Abend brennt sie Hebt mich wie im Traume Kam’rad, ich komm sogleich Doch mich vergaß sie lang Dein verliebter Mund Da sagten wir auf Wiederse- Und sollte mir ein Leid Wenn sich die späten Nebel hen gescheh’n drehn Wie gerne wollt ich mit dir Wer wird bei der Laterne Werd’ ich bei der Laterne geh’n stehen steh’n l: Mit dir Lili Marleen. :l l: Mit dir Lili Marleen! :l l: Wie einst Lili Marleen. :l Sicht Nr. 20 Seite 11

Lale Andersen Im 20-bändigen Brockhaus rett. Die Liebe zu den Mädchen eine Melodie, nach dieser ist heißt es: Lale Andersen (Lise- währte nur kurz: Die beiden es nur ein einziges Mal gesun- Lotte Helene Berta Bunnen- Männer mussten schon bald gen worden. berg), Schauspielerin und in den Ersten Weltkrieg ziehen. In einem Mietshaus in der Sängerin, geb. am 23.03.1905 Chausseestraße feierten Leip, in -Lehe, wurde Deterts sowie Lili und Mar- im Zweiten Weltkrieg mit dem leen Abschied. „Da gab ich Lied „Lili Marlene“ (Text Hans es zum Besten, als sei es ein Leip) bekannt. alter Gassenhauer, und dann erscholl es gemeinsam und , Schriftsteller, geb. übertönte die Straßenbahnen, am 22.09.1893 in . deren Geräusch herauf knat- Als Gardefüsilier schrieb er terte“, erinnerte sich Leip. 1915 das Lied „Lili Marleen“. Es wurde im Zweiten Weltkrieg Zum Gassenhauer aber wurde von den Soldatensendern ver- das Lied erst im Zweiten Welt- breitet, weltbekannt (1938 Ver- krieg; veröff entlicht hatte Leip tonung von Norbert Schultze). den Text 1937.

Im Internet können wir un- Nach der Kriegszeit kehrte ter Http://werften.fischtown. Hans Leip schrieb: „Die Verse Deterts nach Köhlen zurück. de/laleandersen4.html u.a. entstanden im April 1915 in Der Hamburger Leip ließ den nachlesen: Leip und Deterts der frostigen, von einer Stra- Kontakt nicht abreißen. Mehr- (beide Junglehrer in Köhlen, ßenlaterne durchschimmerten mals kehrte er ins stille Leh- Ostfriesland) hatten sich mit Nacht.“ In einer Mischung aus rerhaus nach Köhlen zurück. zwei gleichaltrigen Mädchen Verliebtheit und Abschieds- Dort schrieb er seinen von angefreundet: Lili und Marleen. schmerz dichtete er: „Und Thomas Mann hochgelobten sollte mir ein Leid gescheh’n, Roman „Godekes Knecht“, Lili war Verkäuferin in einem wer wird bei der Laterne steh’n der von einem Gefährten des Gemüseladen; Marleen diente mit dir, Lili Marleen?“ Seeräubers Klaus Störtebeker als Arzthelferin in einem Laza- Leip gab seinem Gedicht auch handelt.

Neues SeniorTrainer-Projekt: Betreute Reisen

Zwei SeniorTrainer der Stadt vom 20. bis 27.03.05 eine Besonderheiten dieser Reisen, Arnsberg, Josefine Schae- Wander- und Wellness-Woche die auch für Rollstuhlfahrer ge- fer und Günter B. Post, vom eignet sind, liegen im umfang- SeniorTrainer-Kompe tenz team reichen Betreuungsangebot W.I.R. bieten ein interessantes während der Reise, vor Ort und Projekt an. im Abholservice von zu Hause. Fragen zu diesen Reisen be- Unter dem Motto „Freude am antworten: Urlaub für Senioren“ werden Josefi ne Schaefer im Herbst vom 15. bis 29.10.04  02931 / 7251 und eine Reise nach Kreta/Grie- Günter B. Post chenland und im Frühjahr 2005 auf Mallorca angeboten. Die  02932 / 35881 Sicht Nr. 20 Seite 12

Legende von der Erschaffung einer Mutter Verfasser unbekannt Als Gott die Mutter schuf, lei- “Sechs Paar Hände? Das ist nahe daran, etwas zu schaff en, stete er bereits den sechsten nicht zu schaff en!” das mir ähnelt. Die Mutter kann Tag Überstunden. Da erschien “Das mit den Händen bekom- sich schon selber heilen, wenn ein Engel und sagte: “Herr, Ihr me ich schon hin”, sagte Gott, sie krank ist. Sie stellt viele bastelt aber lange an dieser “aber die drei Paar Augen, die Kinder mit einem winzigen Figur!” eine Mutter haben muss - das Geburtstagskuchen zufrieden. ist schwierig zu lösen!” “Gehö- Sie überzeugt eine Dreijährige, Gott antwortete: “Hast Du die ren die denn zum Standard- dass Knete nicht gut schmeckt, vielen besonderen Wünsche modell?”, fragte der Engel. und einen Sechsjährigen, sich auf der Bestellung gelesen? Gott nickte: “Ein Paar, das vor dem Essen die Hände zu Die Mutter soll pflegeleicht, durch geschlossene Türen waschen, und es gelingt ihr aber nicht aus Plastik sein. schaut, während die Mutter schon, Kindern beizubringen, Sie soll aus 160 beweglichen fragt: was macht ihr denn da dass Beine überwiegend zum Teilen bestehen. Sie soll Ner- drüben? - obwohl sie Bescheid Laufen und nicht zum Treten ven wie Drahtseile haben weiß. Ein zweites Paar am gedacht sind...” und einen Schoß, auf dem Hinterkopf, damit die Mutter viele Kinder gleichzeitig sitzen sieht, was sie nicht sehen soll, Der Engel ging langsam um können. Trotzdem soll sie auf aber wissen muss. Und natür- das Modell der Mutter herum. einem Kinderstühlchen Platz lich noch zwei Augen vorn, mit “Zu weich”, seufzte er. “Aber haben. Und ihr Rücken soll denen sie ein Kind anschauen zäh”, beharrte Gott. ”Du ahnst breit genug sein, damit sich kann, das sich ganz unmöglich gar nicht, was diese Mut- alles darauf abladen lässt. benimmt, und mit denen sie zu ter alles leistet und aushält.” Andererseits soll sie fähig verstehen gibt: ich habe dich “Kann sie denken?”, forschte sein, überwiegend gebückt zu trotzdem lieb - ohne dass sie der Engel. “Nicht nur denken, leben. Ihr Zuspruch soll alles ein Wort sagt.” sondern auch urteilen und heilen, von der Beule bis zum Kompromisse schließen!”, Seelenschmerz. Und sie soll “Oh Herr”, rief der Engel, “geht sagte Gott. “Und selbst das sechs Paar Hände rühren. schlafen und macht morgen kann sie: vergessen!“ weiter!” “Nein, das geht nicht”, Der Engel schüttelte, den Kopf: antwortete Gott, “denn ich bin Schließlich beugte sich der Engel vor und fuhr mit einem Finger über die Wange des Das Glück einer Rosenblüte Modells: “Hier ist ein Leck. Ich Gib acht auf die Rose, habe euch ja gesagt: Ihr packt die dir in die Hände gelegt wurde. zu viel in das Modell hinein!” Zerpfl ücke das Schöne nicht. “Das ist kein Leck”, antwortete Blütenblätter aus reinem Samt Gott, “das ist eine Träne!” bewachen die Liebe. “Wofür soll die gut sein?” Mache dich ihr vertraut. “Sie fl ießt bei Freude, Trauer, Enttäuschung, Schmerz und Warte, dass sich die Rose dir öff net Verlassensein!” “Ihr seid ein und staune über das Glück, Genie!”, rief der Engel aus. wenn sie ihr duftendes Herz scheu und sanft Gott aber schaute versonnen für dich verströmt. Gefunden in „Das kleine Buch vom Glücklichsein“, erschienen und sagte: “Die Träne - die ist im Pattloch-Verlag das Überlaufventil!” Sicht Nr. 20 Seite 13

Nächstes Mal - bestimmt! Marita Gerwin Urlaub - endlich! Lang ersehnt Doch noch ist diese letzte Wo- ist auch voll: „Bitte um Rückruf! und wohlverdient! che zu überstehen: Wäsche Bitte melde dich noch einmal, Bald! Nur noch eine Woche, waschen, Koff er packen, Filme bevor du für längere Zeit ver- dann ist es so weit. Ich kann es besorgen, Nachbarn informie- schwindest. Wir müssen noch kaum noch erwarten. ren … dies und das - und dann ist da Ist alles vorbereitet? Zuhause Die Kaninchen - oh, Schreck, noch folgendes … Kannst du - im Büro ? die habe ich ganz vergessen. noch mal eben …?“ Mir wird Mein Gott, das schaff e ich alles Wer versorgt sie? Noch habe ganz mulmig. Ein Gedanke gar nicht mehr. Panik macht ich keine Idee. All meine Freun- schießt mir durch den Kopf: sich breit, wo eigentlich Vor- de sind ebenfalls verreist. Drei „Ich komme doch in drei Wo- freude herrschen sollte. Wochen - Fütterautomat? Oh, chen schon wieder, ich gehe Ich möchte ein neues „Ur- nein besser nicht, das ist ja doch nicht in Pension!“ laubs paradies“ kennen lernen. Tierquälerei. Irgendwen muss Bald - nur noch eine Woche! ich noch finden. Wird schon Plötzlich triff t es mich, wie ein Blitz: „Ist der Reis- Reiseführer, Stra- Zeit wie Sand am Meer pass überhaupt ßenkarten, Pro- noch gültig? Ist er spekte, Ausflug- nicht schon längst stipps - alles liegt abgelaufen? Muss schon lange bereit. er jetzt auf den Dieses Mal wer- letzten Drücker de ich mich gut noch verlängert vorbereiten: Pläne werden?“ Panik schmieden, über- kriecht hoch. Wir legen, welche kul- haben nur noch turellen Schätze und Kleinode, werden. Ist ja noch eine ganze zwei Tage Zeit. Würden die net- fernab der Touristenströme ich Woche Zeit. Kümmere mich ten Kolleginnen und Kollegen mir anschauen möchte. morgen drum! im Stadtbüro das noch hinbe- Eintauchen in eine fremde Welt kommen? Mir schwant Böses. - so richtig abschalten! Reisepass? Zwischen Bügeln Nicht jetzt auch noch das! Abtauchen - loslassen - dem und Waschen hole ich ihn aus Alltag mit all seinen Fremdbe- dem Schrank und leg ihn zu Hab ich sonst noch etwas ver- stimmungen und Verpfl ichtun- dem Flugticket. gessen? gen entfliehen. Nur das tun, Geld? Na, ja - sicherheitshalber Nur noch ein Tag! wozu ich Lust verspüre. Mich hole ich einige US-Dollar ab. Sonnenschutz eingekauft? inspirieren lassen vom Leben Morgen! Ist ja noch Zeit genug, Ersatzbrille für alle Fälle ein- und der Menschen in anderen heute hat die Bank sowieso gesteckt? Urlaubslektüre - ein Kulturkreisen. Ich freue mich schon geschlossen. Zettel! schönes Buch? In den letzten drauf. Aufschreiben - was ich alles Monaten hatte ich keine Zeit zu noch vorher erledigen muss. lesen. Aber in diesem Urlaub - Vielleicht auch mal Zeit für mein bestimmt. Da habe ich doch so Hobby. Dieses Mal nehme ich Ab ins Büro! Terminplan an- viel Zeit - drei lange Wochen. es mir fest vor. Ich habe doch schauen - was ist alles noch Ich stecke meine ganzen Hoff - Urlaub! Drei Wochen zur freien zu erledigen, zu organisieren? nungen hinein. Verfügung - wie schön! In mei- Was ist nicht so eilig? Puh, der „Schöne Ferien! Gute Erho- ner Fantasie male ich mir schon Schreibtisch liegt noch so voll. lung! Komm heil zurück! Mach’s die faszinierendsten Bilder aus. Der Anrufbeantworter blinkt gut!“, so die letzen Worte mei- unaufhaltsam und die Mail-Box ner Kolleginnen und Kollegen. Sicht Nr. 20 Seite 14

„Wo geht’s denn hin? Ach ja, Guten Morgen, Herr Nachbar sagtest du ja schon, habe ich Waltraud Ypersiel ganz vergessen!“ Ich schaue verdutzt, wir haben gestern Oh, schon so spät? Gleich halb zehn! doch noch darüber gespro- Ich stehe auf und schaue aus dem Fenster auf das andere Haus. chen. Na ja, was soll’s. Morgen Die Rollläden sind noch geschlossen. früh um sieben startet der Fe- Ungewöhnlich zu dieser Zeit. rienfl ieger. Ich kann es kaum noch erwarten. Wie ich weiß, sind die Nachbarn Frühaufsteher. Es ist spät geworden im Büro. Es wird doch nichts passiert sein? Zu Hause gibt es noch so Ich setze Kaff ee auf und gehe ins Bad. viel zu organisieren! Sind die Als ich fertig bin, schaue ich wieder zum Nachbarn hinüber. Blumen alle versorgt? Fenster Noch immer ist alles dicht. geschlossen? Die Kaninchen, oh nein, die habe ich nun total Ob ich mal anrufe? Langsam mache ich mir Sorgen. vergessen! Was jetzt? Mitneh- Aber, ich möchte auch nicht gerne stören. men kann ich sie ja schlecht! Es schellt, die Post, nichts Wichtiges dabei. Das Rezept für die Medikamen- te habe ich auch noch nicht Jetzt will ich es wissen, gehe hinüber und schelle an. abgeholt. Keiner da? Doch da höre ich Schritte. Da - es schellt an der Haustür. Der nette alte Herr öff net die Türe. Nein, bitte nicht! Jetzt kein Etwas erstaunt schaut er mich an. Besuch! Es ist ein alter Schul- Doch als ich ihm erkläre, warum ich mir Gedanken gemacht freund. Er ist zufällig heute mal habe, war er sehr gerührt. vorbei gekommen. Ich erzähle Danke, dass sie ein bisschen auf uns aufpassen. ihm hastig, dass ich in ein paar Wir hatten gestern unseren 50. Hochzeitstag, Stunden in den Urlaub fahre. und da ist es etwas spät geworden. Er antwortet ganz unvermittelt. Darum haben wir heute verschlafen. Nochmals vielen Dank! „Und was machst du mit den Kaninchen?“ Zufrieden gehe ich zurück ins Haus. Das ist die Chance! Er über- Nein, ganz zufrieden war ich doch nicht. nimmt sie! Super - ich bin Ich habe vergessen zu gratulieren. gerettet! Bis spät am Abend organisiere ich Wichtiges und völlig Un- wichtiges. Laufe hin und her Dazwischen liegen 50 Jahre - da hin und dort hin? Glaube ich eigentlich, die Welt bleibt stehen? Ja, loslassen ist gar nicht so einfach!

Nächstes Mal - bestimmt - das nehme ich mir ganz fest vor, werde rechtzeitig und ganz entspannt einfach in aller Ruhe meine Koff er packen, den Schlüssel herumdrehen und abfahren!

Bestimmt. Sicht Nr. 20 Seite 15 Bürgerbeteiligung am Beispiel der Planung zur Neugestaltung der Apothekerstraße in Neheim

Klaus Fröhlich, Stadt Arnsberg -Bürgermeisteramt, Zukunftsagentur und Stadtentwicklung-

Mit der Neugestaltung der Schulkinder, Fußgänger, Rad- Autofahrer deutlich erkennbar. für die Neheimer Innenstadt und Autofahrer, Lieferanten wichtigen Einkaufsstraße etc. ausgewogene Lösung zu Mit dem Umbau der Apothe- wurde ein weiterer Schritt fi nden, lud die Stadt Arnsberg kerstraße wurde Mitte Fe- für Bürgerbeteiligung in zusammen mit einem privaten bruar begonnen. Pünktlich Arnsberg getan. Dabei kam Planungsbüro zu einem mehr- vor Beginn des Weihnachts- der kooperativen Planung stufi gen off enen Werkstattver- geschäfts wird der Umbau in „Werkstatt-Gesprächen“ fahren ein. An vier Abenden abgeschlossen sein. eine besondere Bedeutung diskutierten jeweils 60-80 Betroffene Die Werkstatt-Gespräche zur mit den Ex- Neugestaltung der Apotheker- perten aus straße haben gezeigt, dass Stadtver- eine Planung im Dialog mit waltung und allen Beteiligten keine Alibiver- Planungs- anstaltung seitens der Stadt- büro über verwaltung darstellt, sondern grundsätzli- vielmehr Planung transparent che Aspek- werden lässt und so zu einer te zur Funk- breiten Akzeptanz bei allen tion und Beteiligten führt. Dies spart Gestaltung letztendlich Zeit und Kosten der „neuen“ und kommt somit allen Bür- Apotheker- gerinnen und Bürgern unserer straße. Stadt zugute. zu, um gemeinsam mit allen Unterstützt wurde dieses Vor- Beteiligten einen tragfähigen gehen von der Kommunalpo- Kom promiss zum Umbau der litik, der Händlergemeinschaft Straße zu entwickeln. „Aktives Neheim“ und von Allen Haus+Grund Neheim-Hüsten. Die Apothekerstraße ist mit Schützenschwestern ihren attraktiven Geschäften Herausgekommen ist eine sowie Dienst leistungs- und tragfähige Planung, die mit und Gastronomiebetrieben ein we- ihren Details richtungswei- Schützenbrüdern sentlicher Einkaufsbereich zur send für zukünftige Umbau- parallel verlaufenden Fußgän- ten von Straßen und Plätzen ein herzliches gerzone. Die Neugestaltung in Arnsberg ist. Die Straße soll insbesondere die Qualität wird als überschaubare, gut „Horrido“ der Straße und die Wegever- beleuchtete städtische Allee knüpfung über die sogenannte ausreichend Raum zum Fla- Das Redaktionsteam „Fischgasse“ zur Hauptstraße nieren und Verweilen bieten verbessern. Um eine für alle und die Straßenübergänge Nutzer, Anwohner, Geschäfts- für Fußgänger sind mit ihrer Sicht leute, Kunden, Eigentümer, besonderen Gestaltung für Sicht Nr. 20 Seite 16 Mein Hobby ist das Schreiben Waltraud Ypersiel

Wenn mich etwas sehr be- ich noch am gleichen Tag einreiche, weiß ich nicht, ob wegte, beschäftigte oder är- den Anruf eines Journalisten es gelesen wird oder gleich gerte, habe ich festgestellt, eben dieser Zeitung. Meine im Papierkorb landet, da ich dass es mir besser ging, wenn Gedichte hatten ihn neugierig nichts zurückbekomme. ich es aufgeschrieben habe. gemacht. Er wollte wissen, “Haben Sie vor, eins von Auch wenn mich abends im ob ich auch Geschichten den Gedichten zu veröff ent- Bett die Gedanken nicht zur lichen?”, fragte ich ihn. “Das Ruhe kommen ließen, habe kommt darauf an”, war seine ich sie aufgeschrieben und Antwort. “Man könnte eine Ge- konnte danach ruhiger ein- schichte daraus machen, Ihre schlafen. Am nächsten Mor- Geschichte, aber dafür müs- gen habe ich mir alles durch- sten Sie mir etwas mehr von gelesen. Was mir wichtig er- Ihnen erzählen.” - “Ich freue schien, habe ich verwahrt. Der mich, wenn es Menschen gibt, Rest wanderte in den Müll. So denen meine Gedichte und kam ich zum Schreiben. Geschichten gefallen. Aus schreibe und schon etwas meinem Leben möchte ich Als ich wieder einmal zwei veröff entlicht habe. “Ja, aber nichts erzählen. Meine Ge- von meinen Gedichten bei das liegt nicht bei mir”, habe dichte verraten schon genug.“ der Zeitung abgegeben hat- ich geantwortet. te ohne viel Hoff nung, dass Ich schreibe weiter - und sie gedruckt werden, erhielt Wenn ich der Zeitung etwas manchmal wird es auch ver- öff entlicht. Sch.... Waltraud Ypersiel

Wo man auch hinschaut, Die Hose hat ein großes Loch, rechts und links ist nicht mehr zu gebrauchen. auf dem Bürgersteig - Die Hand verstaucht? da stinkt‘s. Zum Arzt, er röntgt, Da liegt die Sch... nicht gebrochen. Schaut man einmal Gott sei Dank. nicht richtig hin, Der Arzt, er fragt: rutscht man aus - “Was ist geschehen?” und liegt darin in der Sch... Mir passierte es Als er hörte die Geschicht‘, in diesem Jahr. wurde länger sein Gesicht Es regnete, und er sagte, hoff entlich und dunkel war’s. war es mein Hund nicht. Den Regenschirm gespannt - ich wurde nicht nass. Denn er weiß: Auf einmal trete ich Für den Hundebesitzer in etwas Weiches, kann das teuer werden. rutsche aus und falle hin. Sicht Nr. 20 Seite 17

Der Seniorenbeirat der Stadt Arnsberg Interessenvertretung der älteren Bürgerinnen und Bürger

Mach Mut - Mach Mit - Mach Nach!

Marita Gerwin Parallel zur Kommunalwahl berger Einwohnerin bzw.  Repräsentation aller Stadt- 2004 wird der Seniorenbeirat Einwohner, die/der das 55. teile der Stadt Arnsberg neu ge- Lebensjahr bis zum Wahltag  Vertretung eines breiten bildet. vollendet hat. Spektrums seniorenre- Die Beiratsmitglieder werden le vanter Einrichtungen, Der Rat der Stadt Arnsberg für die Dauer der Wahlperiode Institutionen, Vereine, Ver- wird in seiner konstituierenden des Rates der Stadt Arnsberg bände und Projekte Sitzung nach der Kommu- gewählt. Die Amtszeit beginnt nalwahl den Seniorenbeirat mit der konstituierenden Sit- bestellen. zung. Aufgaben des Seniorenbei- Der Seniorenbeirat ist ein par- Der Bürger- und Sozial aus- rates: teiunabhängiges Gremium, schuss der Stadt Arnsberg hat Aktive Mitwirkung an den das die Interessen der älteren beschlossen, die Neubildung Herausforderungen der Zu- Bürgerinnen und Bürger in der nach folgenden Kriterien si- kunft zur Gestaltung des Stadt Arnsberg vertritt. cher zu stellen: demographischen Wandels  Möglichst ausgewogenes in der Stadt Arnsberg. Er besteht aus 19 Mitgliedern Verhältnis zwischen Män- und 19 Stellvertretern. Die nern und Frauen „Sprachrohr der älteren sechs gebildeten Regional- Generation“ gruppen in den einzelnen  Eine gemischte Alters- Stadtteilen sollen auch für die struktur entsprechend dem kommende Legislaturperiode Bevölkerungsanteil der erhalten bleiben, da sich diese Bürgerinnen und Bürger Verantwortung sagt, dass Basisarbeit sehr bewährt hat. über 55 Jahre uns etwas anvertraut ist. Hans Jonas Wählbar ist jede/r Arns-

Die Idee war ein Treffer Herbert Kramer

Bei der Umsetzung wurde der rundum zufrieden. nehmen. Bis auf weiteres wird Seniorenbeirat Bezirk Ne heim- an jedem dritten Donnerstag Hüsten von den “Arns berger Die ältesten Teilnehmer, 85 eines Monats eine Tanzver- Stadtmusikanten” unterstützt und 82 Jahre, wurden beide anstaltung in der Villa Bremer und hatte mit dem Tanz-nach- mit einem Präsent bedacht. stattfinden. Diese Regelung mittag in der Villa Bremer einen Die Anwesenden vertraten die gilt nicht an Feiertagen. ersten Erfolg. Die Gäste, es Meinung, solche Veranstal- Weitere Hinweise zu diesem waren ca. 35 Personen, zogen tungen als festen Bestandteil Thema entnehmen Sie bitte eine positive Bilanz und waren der Seniorenarbeit zu über- der Tagespresse. Sicht Nr. 20 Seite 18 Senioren gegen Leserbrief Alte Men- Sozialabbau schen haben Heinz Kubach es manchmal Sie ist nicht mehr wegzudenken nicht gerade verwöhnt werden. aus unserem Alltag. Die Rede Seit tausenden von Jahren nicht leicht...! ist von der “Sicht”, die sich aus gilt: “Der Stärkere schützt den Aus dem Internet einem unscheinbaren Blätt- Schwächeren.” Soll jetzt gelten: chen zu einer angesehenen “Dem Schwächeren wird mehr Eine kleine alte Dame ging Seniorenzeitung gemausert aufgehalst als dem Stärkeren?“ zum Lebensmittelgeschäft hat. Ich fi nde sie interessant, Empört sich Norbert Blüm: “Das und wollte Katzenfutter kau- informativ und unterhaltsam. ist nicht nur ein Skandal, son- fen. An der Kasse meinte der Bei aller Sympathie vermisse dern eine Kulturrevolution.“ Es Kassierer: “Tut mir leid, aber ich jedoch die Auseinanderset- ist beschämend, dass selbst viele ältere Menschen kaufen zung mit dringenden, sozialen die urchristlichen Werte, wie Katzenfutter für sich selbst. Problemen der Gegenwart. Be- Solidarität und Gerechtigkeit Ich möchte bitte sehen, ob Sie sonders die Gesundheitsreform ignoriert und missachtet wer- wirklich eine Katze haben.“ und die Rentenreform sorgen den. Sogar die Kluft zwischen täglich für Zündstoff . Wie es Arm und Reich wird immer grö- Die alte Dame ging also nach aussieht bleibt es unter ande- ßer. Die Lebensrisiken sollen Hause, ihre Katze holen, und rem bei der Rentenkürzung, privatisiert werden. Wer nicht bekam das Futter. Am näch- der Praxispauschale, der vollen vorsorgen kann, darf nicht alt sten Tag wollte die Dame im Höhe der Pfl egeversicherung und krank werden. selben Geschäft Hundefutter und den diversen Zuzahlun- kaufen. Erneut meinte der gen, mit gewissen Abstrichen In dieser prekären Situation Kassierer: “Sie wissen ja, viele bei den Medikamenten. Be- fordern wir die jetzige Regie- Ältere kaufen Hundefutter, sonders sind Arme, chronisch rung auf, Augenmaß zu wah- um es selbst zu essen. Ich Erkrankte, Behinderte und ren, denn ohne die Politik des möchte daher gerne Ihren einkommensschwache Bürger sozialen Ausgleichs und ohne Hund sehen.“ Wieder ging die von den harten Maßnahmen gemeinschaftliche Solidarität alte Dame heim und brachte betroff en. Immerhin ein schwe- und Sinn für gerechtes Verhal- diesmal ihren Hund mit. res Handicap für diese Perso- ten wird der Umbau des Sozi- nengruppen, die vom Schicksal alstaates schwieriger werden. Am nächsten Tag brachte sie einen Kasten mit einem Loch im Deckel herein. Die kleine Das Glück einer Pusteblume alte Dame bat den Kassie- Die Pusteblume, rer darum, seine Finger in durch die der Wind geht, das Loch zu stecken. Dieser wird ihrer Schönheit beraubt. wollte erst nicht: “Es könnte Aber was ihr genommen wird, etwas drin sein, was beißt.“ geht nicht verloren. Dies verneinte die alte Dame. Der Same der Pusteblume Der Kassierer steckt also sei- fl iegt in die Welt hinaus nen Finger in das Loch und und wird an hundert Orten zieht ihn danach wieder raus neue Blumen hervorbringen. und riecht daran. “Hm, riecht irgend wie komisch, wie ... Was für ein Glück, Scheisse?“ die Freude zu vermehren Die alte Dame daraufhin: “So, Gefunden in „Das kleine Buch junger Mann, und jetzt hätte im Verschenken vom Glücklichsein“, erschienen im seiner selbst. Pattloch-Verlag ich gerne vier Rollen Toilet- tenpapier...“ Sicht Nr. 20 Seite 19

Eröffnung des Jägerfestes 2004 “Bayerischer Abend” unter Mitwirkung des Seniorenbeirates Neheim und Hüsten

Freitag, 27. August 2004 im Festzelt auf der Marktplatte Einlass: 19.00 Uhr - Beginn 19.30 Uhr

Begrüßung durch den Jägeroberst Hubert Cloer Eröff nung des Jägerfestes 2004 und Fassanstich durch Mircea Hava, Bürgermeister der Partner- stadt Alba-Julia Mitwirkende Musikkapellen: Happy Bavarians und Jugendblasorchester Wissingen

Der Eintritt ist frei! Da ausreichend Plätze im Festzelt vorhanden sind, ist eine vorherige Anmeldungen nicht erfor- derlich.

Die Mitglieder des Seniorenbeirates für die Stadtteile Neheim und Hüsten laden alle interessierten Seniorinnen und Senioren ganz herzlich zu diesem bayrischen Abend ein.

Tipp der SICHT

Montag, 30. August 2004 vormittags musikalische Begegnung in den Festzelten auf der Marktplatte Neheim. Für Senior/innen freier Eintritt!

Das Jägerfest Herbert Kramer Suchst du einen Grund zum Feiern, Da siehst du viele Majestäten komm nach Neheim, in die Stadt. in Uniform und Ordenszier. Hier wird ein Volksfest dir geboten, Musik und Hofstaat, nette Mädchen, wie’s seinesgleichen nirgends hat. auch hoch zu Ross in gut Manier.

Die “Jäger” laden ein zum Feste Montags sprechen dann die Flinten: in die City, rund um den Dom, Wer macht denn heut den Königsschuss? das Beste nur für ihre Gäste, Horrido und Orden winken, so kennt man es seit Jahren schon. nicht jeder kommt in den Genuss.

Vorgesorgt für durst’ge Kehlen, Ein Highlight hätt ich fast vergessen, gibt es Stände dort mit Bier. sorgt stets für große Resonanz, Buden, Bratwurst, nichts wird fehlen, geprobt wird fast schon wie besessen, Musik spielt auf - und viel Pläsier. bis die Quadrille wird getanzt.

Am Sonntag dann die groß’ Parade, Wir werden es recht froh genießen, ein Schauspiel, das man sehen muss. das Fest mit dem besondren Flair. Wer es verpasst, es wär zu schade, Mit Frohsinn, Tanz und Sterneschießen denn dies verspricht dir Hochgenuss. kurzum ein “Volksfest”. Will man mehr? Sicht Nr. 20 Seite 20

Sicht - Service INFORMATIONEN + TERMINE

Wohnberatung Neue Sicht Die nächste Sicht kostenlos durch SeniorTrainer erscheint Anfang September ‘04. Jeden Dienstag 9.30 - 11.00 Uhr Freuen Sie sich mit uns im Wendepunkt, Neheim auf die Ausgabe. Lange Wende 16a

Ansprechpartner:  02932/892132 Helmut Beisken,  02932/7869 SeniorTrainer- Christel Hesener, Sprechstunden

Für: Interessierte Bürger, Vereine u. Institutionen Ausrichter: SeniorTrainer-Team W.I.R. d. Stadt Arns Termine: jeden 1. Freitag i. Monatberg Zeit: 9.30 -12.00 Uhr Wegweiser des Caritas-Verband für Treff punkt: Gemeinschaftsraum im hilfsbedürftige Menschen und deren entli- Service-Haus, Hüsten, Angehörige kostenlos in allen öff Am Hüttengraben 28 chen Instituten erhältlich. Vorabinfos: Wendepunkt,

 02932 / 529054 Marita Gerwin Freizeiten für Senioren Die Diakonie Meschede/Soest führt wieder eine Vielzahl von Seniorenfreizeiten im In- und Ausland durch. Alle Freizeiten werden Arnsberger Tafel e.V. durch Freizeitleiter betreut. Auskunft erteilt die Diakonie Meschede Möhnestraße 35, Arnsberg- unter  0291 / 2900-0 Neheim Ausgabe ist dienstags, mittwochs u. donnerstags von 15-17 Uhr und freitags von 10-12 Uhr Wandern für Senioren Kontaktaufnahme bei: bietet der Seniorenbeirat der Stadt G. Cloer,  Arnsberg H. Brüggemann, 02932/700875 Treff en jeden 1. Donnerstag im Monat, M. Linnenbrink,  02937/6563 14.30 Uhr auf der Neheimer Marktplatte  02932/82239 Anmeldungen bitte bei: Paul Seim,  02932 / 22144.