Aus Laelia Wird Chironella Orchideenwandern Am Balkan
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©Österreichische Orchideengesellschaft, download www.orchideen.at/ oder www.biologiezentrum.at Jän./Feb. 1/07 Vereinsblatt der Österreichischen Orchideengesellschaft Aus Laelia wird Chironella Orchideenwandern am Balkan Außerdem: Pflanzenporträts Eria summerhayesiana, Pleione macu- lata, Orchis pallens, Kulturtipps, Buchbesprechung und mehr Titel: Chironella purpurata carnea (Foto: Walter Bauer) ©Österreichische Orchideengesellschaft, download www.orchideen.at/ oder www.biologiezentrum.at KONTAKTADRESSEN ZU DIESER AUSGABE ÖSTERR. ORCHIDEEN- Mit voller Energie starten wir das neue Jahr mit einer neuen GESELLSCHAFT Ausgabe des OK. Da freut es uns natürlich, dass wir diese ganz besonders voll packen konnten. Dadurch mussten zwar leider eini- PRÄSIDENT ge Kolumnen einmalig ausfallen, aber wir glauben, es war das Kurt Opitz, 2604 Theresienfeld, Opfer wert. Wir wünschen uns für das neue Jahr, dass Sie uns Birkeng. 2, [email protected], auch weiterhin so fleißig bei unserer Arbeit unterstützen. Ihnen Tel./Fax: 02622/713 69 wünschen wir natürlich ein besonders blütenreiches 2007! MITGLIEDERSERVICE Die Redaktion Für den Zweigverein Wien: Liebe OK-Redakteure, Monika Ahl, Maschlgasse 28, als kleiner Beitrag zum Bericht 1220 Wien,Tel.: 01/282 55 68, über die Niagarafälle von Norbert Fax: 01/282 55 68 15, Baumbach möchte ich auf eine E-Mail: [email protected] weitere interessante Gegend auf- Für die restlichen Zweigvereine: merksam machen. Erika Tabojer, Birkeng. 3, 2601 Ein riesiges Staatsgebiet ist vom „Kanadischen Schild“ geprägt. Sollenau, Tel. & Fax: 02628/472 09, Als eine der ältesten geologi- E-Mail: [email protected] schen Formationen ist der Schild REDAKTION OK von Eiszeitgletschern zur heuti- Dipl.-Ing. Werner Blahsl, Obere gen Gestalt mit flachen Bergen und Seen geschliffen worden. Amtshausg. 10–12/26, 1050 200-300 km nördlich von Toronto Wien, Tel./Fax: 01/952 07 74 befinden sich unzählige [email protected] Felseninseln in flachen, für unse- Weitere Kontaktadressen finden re Verhältnisse teils riesigen Sie auf Seite 22 und auf unserer Seen. Sie sind dicht bewaldet Homepage. und mit sehr wenig Humus aus- www.orchideen.at gestattet. Die Inseln umfassen wenige m2 bis mehrere ha. Obwohl sich die High Society Redaktionsschluss für Heft von Toronto dort ihre Cottages 2/07: Montag, 6.2.07 bauen lässt, sind sie trotzdem absolut naturbelassen. Hier gibt es teils sehr große Bestände von Cypripedium acaule. Lg Josef Klang KLEINANZEIGEN Sehr geehrter Herr Blahsl! Bei einem Spaziergang in der „DIE ORCHIDEE“ Orchideenzeit- Lobau (Mai 2006) ist mir auf der schrift der Deutschen OG, Jahrgänge Heißlände das Helm- 13 (1962) bis einschließlich Jahrgang Knabenkraut untergekommen. 48 (1997) komplett mit allen Vielleicht ist die Pflanze ja für Sonderheften und Karteien. den OK von Interesse. Das Erhaltungszustand wie bei Lieferung. Helm-Knabenkraut (Orchis mili- Gegen Höchstgebot zu verkaufen. taris) wurde im Jahr 1753 von Tel.: 01/688 41 73 (von 10 bis 22 Uhr) Carl von Linné in seinem Werk Mail: [email protected] „Species Plantarum“ erstbe- Orchideenjungpflanzen aus eigener schrieben und ist die Typusart Anzucht, z. B.: Aerangis ellisii, Bulbo- der Gattung und der gesamten phyllum echinolabium, Caularthron Familie der Orchideengewächse. bicornutum, Dendrobium spectabile, Mfg Monika Steiner Rhyncholaelia glauca, Laelia jonghe- Vielen Dank für Ihre Zuschriften. ana, Laelia pumila, Oncidium cebole- Wir freuen uns auch weiterhin ta, Schomburgkia wendlandii; über jede Rückmeldung! www.orchideenvermehrung.at 2 ©Österreichische Orchideengesellschaft, download www.orchideen.at/ oder www.biologiezentrum.at Orchis pinetorum; Griechenland, Ossthang des Vardousia-Gebirges Balkan per pedes – der Orchideen wegen NORBERT GRIEBL berichtet über eine ganz besondere Orchideenreise, die ihn und seine Gattin mehrere Monate zu Fuß durch den Balkan führte. Von Athen bis zu den 2000 Kilometer entfernten Südkarpathen konnten sie 56 Orchideensippen und zumindest 3 Hybriden bewundern. Am 4. Mai 1999 ging der Flieger von Wien nach nium, Anacamptis pyramidalis, Orchis fragrans und Athen. Zuvor mussten aber unsere beiden Arbeits- am Parnassos auf ca. 1900 m Seehöhe blühte gera- plätze gekündigt werden, denn kein Arbeitgeber de Orchis pallens in Menge. Bei jeder Menge läßt einen 4 Monate auf Urlaub gehen. Schnee und ohne Wanderweg überquerten wir mit Jeder mit etwa 25 kg Gepäck beladen (Zelt, Hilfe des Kompasses den Parnassos und erreichten Schlafsack, 60 Diafilme, Fotoausrüstung, am 23, Mai das Giona-Gebirge. Oben blühten hier Orchideenliteratur, Trinken, Essen und vieles mehr) Orchis mascula, Orchis pallens und Cephalanthera begann unsere Reise in Athen. damasonium. Am Monte Parnitha, 1413 m, nördlich von Weiter unten am Nordhang erfreuten uns Athen begrüßten uns schon die ersten Orchideen: Dactylorhiza saccifera, Cephalanthera rubra, Aceras anthropophorum, Barlia robertiana (sogar Limodorum abortivum, Neottinea maculata, teilweise noch blühend, 5. Mai!), Neottinea macu- Neottia nidus-avis, Ophrys delphinensis, O. sicula, lata, Ophrys sicula, Orchis italica, Orchis provinci- O. sphegodes, Orchis purpurea, O. quadripunctata, alis und Orchis quadripunctata (auch fo. albiflora). O. tridentata und Platanthera chlorantha. Nach 13 Tagen Marsch übers Elikonas-Gebirge Nun ging’s wieder runter vom Giona und auf der erreichten wir Delphi und den Parnassos. Unten anderen Seite hinauf ins Vardousia-Gebirge. Ober- blühten Ophrys spruneri und Ophrys apifera, wei- halb von Athanasios Diakos, weit weg von jeglicher ter oben Orchis tridentata, Cephalanthera damaso- menschlicher Behausung und markiertem Wander- 3 ©Österreichische Orchideengesellschaft, download www.orchideen.at/ oder www.biologiezentrum.at Cephalantera rubra; Griechenland, Hasia-Bergland Orchis provincialis x spitzelii; Griechenland, Pindus-Gebirge auf 1050 m weg entdeckten wir ein kleines Feuchtbiotop mit wieder Griechischen Salat und Schafkäse genießen. nur einer Orchideenart, einer Dactylorhiza. Mein Nun kamen wir in Gebiete, wo wahrscheinlich erster Freudenruf war: Dactylorhiza baumanniana. mancherorts noch kein Orchideenfreund seinen Fuß Diese Bestimmung musste ich aber dann zu Hause hingesetzt hat. Im Agrafa-Gebirge, einem Teil des revidieren und mit Dactylorhiza spec. ersetzen, Pindus, sind die Hänge teilweise äußerst steil, die denn sie passt eigentlich zu keiner der beschriebe- Wege (wenn es überhaupt welche gibt) enden im nen Sippen so ganz (was ja bei Dactylorhiza eher Nichts und man muss sich tagelang seinen Weg sel- die Regel als die Ausnahme ist). ber suchen. Dafür, als Entschädigung, findet man Das Schöne am Vardousia-Gebirge ist, dass man allerorts Orchideen. Meist sind es dieselben Arten tagelang in Richtung Nordwesten unterwegs sein wie in der mitteleuropäischen Heimat, aber es kann, ohne jegliche menschliche Behausung anzu- gesellten sich zwischen Dafni und Mavromata auch treffen. Um nicht ins Tal absteigen zu müssen, stan- Schönheiten dazu wie Ophrys hebes, O. aesculapi, den Guter-Heinrich-Spinat (Chenopodium bonus- O. cornuta, Himantoglossum caprinum, Orchis henricus), Brennnessel-Eintopf (Urtica dioica) und pinetorum, O. spitzelii und die Hybride O. provin- Melden-Spinat (Atriplex patula) am Speiseplan. In cialis x spitzelii. Es dauerte eine weitere Woche, bis Karpenisi am Timfristos-Gebirge konnten wir dann wir das Agrafa-Gebirge überquert hatten und in der 4 ©Österreichische Orchideengesellschaft, download www.orchideen.at/ oder www.biologiezentrum.at Ophrys aesculapi, Griechenland, Ophrys hebes; Griechenland, Dactylorhiza spec.?; Griechen- Ostagrata-Gebirge Ostagrafa-Gebirge auf 900 m Höhe land, Vardousia-Gebirge Orchis palustris ssp. elegans; Dactylorhiza spec.?; Griechenland, Orchis coriophora x palustris ssp. Bulgarien, Fuß des Rila-Gebirges Vardousia-Gebirge elegans; Bulgarien, Rila-Gebirge Ferne schon die Meteora-Klöster bei Kalambaka zu ein Hauptziel aufmachte – der Olymp. sehen bekamen – ein weiteres Ziel unserer Reise. Schon seit Kindestagen war es ein Lebensziel von Wir bewunderten die Klöster auf den Felsen nur von mir, den Götterberg einmal zu Fuß zu bezwingen unten, denn für einen Besuch in einem Gotteshaus und seine schönen Blumen zu bestaunen. Und nun waren wir bestimmt nicht mehr gut genug gekleidet, stand er da – der Olymp, ein ergreifendes Erlebnis. und machten uns weiter auf den Weg nach Osten. Aber wie es sich für einen stolzen Berg gehört, In der Wanderkarte war östlich von Kalambaka machte er uns die Bezwingung nicht leicht. Ein ein Gebirge, mittelhoch, zu sehen, welches sich Gewitter in der ersten Nacht bracht Hagel, so dass Hasia nannte und auf dem Papier den Eindruck eines die Umgebung für wenige Stunden weiß war. Die angenehm wanderbaren Gebietes machte. Doch als zweite Nacht war schlimmer. Es tobte ein Gewitter wir den Hügel östlich von Kalambaka bei 34 Grad der schlimmsten Sorte. Die halbe Nacht hielten Elfi in der Mittagshitze erklommen, fehlte jedes Wort. und ich das Zelt am Boden. Elfi vorn, ich hinten, so Meine Frau und ich schauten uns nur wortlos an, lange, bis sich der Berg am nächsten Tag bei schön- und zu sehen war eine ausgedörrte Hochebene, stem Sonnenschein zeigte – so, als wäre nichts durch die wir mussten. Trikala heißt das Gebiet und gewesen. auch dieses wurde durchschritten, bis sich vor uns Cephalanthera rubra, C. damasonium, C. longo- 5 ©Österreichische Orchideengesellschaft, download www.orchideen.at/ oder www.biologiezentrum.at Dactylorhiza kalopissii x saccifera; Bulgarien, Pseudorchis frivaldii; Rumänien, Südkarpaten, Hochebene zwischen