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jU . geol. Landesamt ^ ^ 11 Abb. Freiburg im Dreisgau ' Jladen-Württemberg i Tafeln 1-9 1. D ezem ber 1969

Die ST E IN M A N N () des Bathoniums (Brauner Jura f) im südwestdeutschen Jura

Von

W o l f g a n g H a h n , Freiburg i. Br.* Mit 11 Abbildungen und Tafeln 1—9

Kurzfassung: Aus dem südwestdeutschen Bathonium werden 5 Gattungen der Perisphinctidae mit 22 Arten beschrieben und ihr stratigraphisches Verhalten auf- »ezeigt. Drei neue Arten der Gattungen Procerites und Siemiradzkia mußten auf- »estellt werden. Durch das Studium der ontogenetischen Skulpturentwicklung an einigen Gattungen konnten phylogenetische Schlüsse gezogen werden.

Inhalt Seite V o r w o r t ...... 29 I. Einleitung ...... 30 II. Taxionomie ...... 31 1. Gattung Zigzagiceras S . B u c k m a n , 1920 ...... 34 2. Gattung Siemiradzkia H y a t t , 1900 ...... 39 3. Gattung Procerites S i e m ir a d z k i, 1898 ...... 47 4. Gattung Wagnericeras S . B u c k m a n , 1 9 2 1 ...... 66 5. Gattung C hoffatia S ie m ir a d z k i, 1898 ...... 69 [II. Bemerkungen zur Phylogenie der Perisphinctidae...... 79 Schrifttum ...... 84

Vorwort

Mit der Beschreibung der Perisphinctidae wird die Veröffentlichung der Ammoniten-Fauna des südwestdeutschen Bathoniums fortgesetzt. Eine zu­ sammenfassende Darstellung der Stratigraphie dieser Stufe und der untersuch­ ten Aufschlüsse wurde zusammen mit der Systematik der Oppeliidae und Haploceratidae im vorhergehenden Band dieser Jahreshefte veröffentlicht [H a h n 1968).

* Anschrift des Verfassers: Diplom-Geologe Dr. W o l f g a n g H a h n , Geologisches Landesamt Baden-Württemberg, 78 Freiburg i. Br., Albertstraße 5.

29 W o l f g a n g H a h n

Unter den im schwäbischen Bathonium vorkommenden Ammoniten-Fami- lien waren die Perisphinctidae bis jetzt am wenigsten erforscht. Von den 22 hier beschriebenen Arten waren vorher nur 4 in Südwestdeutschland bekannt. Die erste Beschreibung einer Art dieser Familie aus dem schwäbischen Ba­ thonium ist F. A. S c h m i d t (1846) zu verdanken, der in seinem „Petrefakten- Buch“ die neue Art Ammonites euryodos aufstellte. Die letzte Bearbeitung von Perisphincten des südwestdeutschen Doggers erfolgte 1887 durch F. A. Q u e n s t e d t , der in seinem Werk: „Die Ammoniten des Schwäbischen Jura“ vier Perisphincten-Arten aus dem Bathonium abbildete.

Außer meinen eigenen Aufsammlungen, die alle in der Sammlung des Geologischen Landesamtes in Freiburg i. Br. aufbewahrt werden, standen mir bereitwillig zur Ver­ fügung gestellte Originale und nicht veröffentlichtes Material aus dem Staatlichen Museum für Naturkunde in Stuttgart, dem Naturhistorischen Museum in Basel und den Geologisch-Paläontologischen Instituten der Universitäten Erlangen, Freiburg i. Br., Göttingen, Kiel und Tübingen zur Verfügung. Weiterhin konnte ich zahlreiche Typen und andere Originale in den Sammlungen des Niedersädisischen Landesamtes für Bodenforschung in Hannover, des Britischen Museums (Natural History) und des Geological Survey Museums in London, des Sedgwick Museums in Cambridge und des Departement des Sciences de la terre der Universität Lyon einsehen. Die photographischen Vorlagen für die Tafeln wurden durch Frau G. O w s ia n o w s k i im Photolabor des Geologischen Landesamtes angefertigt. Zahlreiche Museumsbesuche und ein Teil der Geländearbeit wurden durch die finanzielle Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft ermöglicht. Allen beteiligten Stellen gebührt mein aufrichtiger Dank.

I. Einleitung

Im oberen Dogger gehörte Süddeutschland einer großen Faunenprovinz an, die nahezu ganz Europa umfaßte und in manchen Zonen teilweise noch weit darüber hinaus auf den afrikanischen und asiatischen Kontinent Übergriff. Diese Faunenprovinz läßt sich im Bathonium nach dem Vorkommen der Phyl- loceraten in einen nordeuropäischen und einen mediterranen Bereich untertei­ len. Süddeutschland, wo diese Ammoniten erst im Callovium wieder Vorkom­ men, gehörte im Bathonium noch zur nordeuropäischen Unterprovinz. Für das Fehlen mancher Ammoniten-Arten in Süddeutschland oder anderen Teilen dieser großen Faunenprovinz müssen in erster Linie stratigraphische Lücken und weniger faunistische oder ökologische Gründe verantwortlich ge­ macht werden. Das südwestdeutsche Bathonium ist jedoch relativ vollständig ausgebildet und von den aus England bekannten Perisphinctidae fehlen hier nur wenige Arten, welche für den tiefsten Teil des Unter-Bathoniums, die Subzone der Parkinsonia convergens, typisch sind. Diese Subzone fehlt in den bis jetzt untersuchten schwäbischen Profilen.

30 Die Perisphinctidae S t e i n m a n n (Ammonoidea) des Bathoniums (Brauner Jura s)

Tab. 1 gibt einen Überblick über das zeitliche Auftreten der beschriebenen Perisphinctidae in Südwestdeutschland. Da in diese Übersicht nur die sicher horizontierten und eindeutig bestimmbaren Funde eingetragen wurden, gibt diese Darstellung keinen genauen Aufschluß über die wirkliche Lebensdauer der einzelnen Arten. Der unterschiedliche Fossilreichtum in den einzelnen Zonen des Braunen Jura e muß zuerst durch die verschiedenen Bedingungen erklärt werden, denen eine Ammonitcn-Schale bei der Sedimentation und später während der Diage­ nese unterworfen war. Sehr günstige Erhaltungsbedingungen, welche für die fossile Überlieferung der großwüchsigen Perisphinctidae Voraussetzung sind, waren im Bathonium vor allem in der fuscus-Bank (yeovilensis-Subzone) der mittleren Schwäbischen Alb und der lagenalis-Bank („retrocostatum“-Zone) des Wutachgebietes gegeben. In den oolithischen Kalken und Mergeln der aspidoides-Zone und des kondensierten Unter-Bathoniums im Klettgau und östlichen Württemberg kommen viel häufiger Bruchstücke und Innenwindun­ gen vor, da diese Sedimente durch grabende Organismen und eine vermutlich stärkere Wasserturbulenz mehrfach durchwühlt und umgelagert worden sind. Große Ammoniten-Gehäuse hielten diesen Beanspruchungen weniger stand als die kleinwüchsigen, die sich in diesen Gesteinen häufig beidseitig mit Epöken bewachsen finden. Im kondensierten Unter-Bathonium bei Dangstetten kom­ men auch Ammoniten-Bruchstücke vor, deren Bruchflächen von Serpeln über­ wachsen wurden (H a h n 1 9 6 6 , S. 7 2 7 ) . In den nicht kondensierten Tonsteinfolgen des unteren und mittleren Ba­ thoniums wurden die Schalen kleiner Ammoniten-Arten der Gattungen Zig- zagiceras, Siemiradzkia, Oecotraustes, Morphoceras und Parkinsonia häufig vorzüglich als Pyritkerne überliefert, nicht jedoch großwüchsige Arten, die entweder nur als kleine unbestimmbare Innenwindungen oder als verdrückte Tonsteinkerne gefunden werden, deren Bergung in dem schon angewitterten Gestein schwierig ist. Diese meist nur gattungsmäßig bestimmbaren Funde, welche früher kaum Eingang in die Sammlungen fanden, zeigen jedoch, daß z. B. die Gattung Procerites auch in Süddeutschland im ganzen Unter- und Mittel-Bathonium lückenlos vorkommt und die unterschiedliche Häufigkeit der Perisphinctidae im südwestdeutschen Bathonium nur indirekt von der Fazies abhängt.

II. Taxionomie

Unterordnung H y a T t , 18 8 9 Superfamilie S t e i n m a n n , 18 9 0 Familie Perisphinctidae S t e i n m a n n , 18 9 0

Die Systematik der Perisphincten des Mittleren Jura befindet sich in einem ähnlich verwirrten Zustand wie im Oberjura. Im Gegensatz zum Callovium

31 W o l f g a n g H a h n

ist jedoch die Anzahl der Gattungen und Untergattungen im Bathonium noch verhältnismäßig gering. Es ist vor allem das Verdienst A r k e l l ’s (1958—59), der in seiner Arbeit über die englischen Bathonium-Ammoniten eine ganze Anzahl von Gattungen eingezogen hat. Die Perisphinctidae des Mittleren Jura wurden von A r k e l l (1956) in die Subfamilien Leptosphinctinae, Zigzagiceratinae, Pseudoperisphinctinae und Proplanulitinae gegliedert, wobei im Bathonium nur die Zigzagiceratinae und Pseudoperisphinctinae Vorkommen.

W e s t e r m a n n (1958, S. 75) hält die Gattung Pseudoperisphinctes S c h i n d e ­ w o l f für ein jüngeres Synonym zu Siemiradzkia und teilt die Perisphincten des nordwestdeutschen Bathoniums unter die Zigzagiceratinae und eine neue Subfamilie Siemiradzkinae auf. In seiner umfassenden Arbeit über die Stammesgeschichte der Ammoniten stellt S c h i n d e w o l f (1966, S. 337) fest, daß die Unterfamilie Pseudoperis­ phinctinae, die 1923 von ihm selbst als Familie aufgestellt worden war, auf­ grund der Lobenentwicklung keine Berechtigung hat und die Entwicklung der Lobenlinie keine Handhabe zur Untergliederung der Perisphinctidae bietet. Die Gattung Pseudoperisphinctes S c h i n d e w o l f , die nur aufgrund der falsch interpretierten Lobenentwicklung aufgestellt wurde, ist morphologisch nicht von der Gattung Choffatia abtrennbar und kann aufgrund ihrer Skulp­ tur wohl ohne weiteres mit ihr bzw. der mikroconchen Untergattung H o- moeoplanulites vereinigt werden, während sich die G attung Siemiradzkia durch eine andere Skulpturentwicklung unterscheiden läßt. Anhand einer sehr reichen, gut horizontierten Fauna aus dem Unter-Bathonium von Digne bei Barreme konnte S t u r a n i (1967, Taf. 2) zeigen, daß die Gattung Siemiradzkia, welche von fast allen Bearbeitern bathonischer Perisphincten zu den Pseudo­ perisphinctinae bzw. Siemiradzkinae gestellt wurde, sehr nahe mit der Nomi- natsgattung der anderen bathonischen Subfamilie Zigzagiceratinae verwandt ist. Beide Gattungen tragen auf den inneren Windungen die gleiche typische Skulptur mit weitstehenden Primärrippen, von denen jede in einem Parabel­ knoten endet. Auch das mir vorliegende schwäbische Material aus dem Batho­ nium zeigt, daß die Gattungen Siemiradzkia, Zigzagiceras, Procerites, Wag- nericeras und Choffatia nahe miteinander verwandt sind und teilweise auch durch Ubergangsformen verbunden sind. Nach dem heutigen Kenntnisstand kann vorerst keine einigermaßen befrie­ digende Gliederung der Perisphinctidae des Mittleren Jura durchgeführt wer­ den. Wahrscheinlich könnten alle Perisphincten des Doggers in einer Subfami­ lie zusammengefaßt werden, die dann Zigzagiceratinae heißen müßte, aber auch wiederum nur mit Gewalt von den Perisphinctinae des Oxfordiums ab­ getrennt werden könnte. Im Rahmen dieser stratigraphisch und regional beschränkten Arbeit er­ scheint es mir aufgrund der skizzierten Schwierigkeiten angebracht, auf eine Untergliederung in Subfamilien zu verzichten.

32 BATHONIUM Unter- Mittel- Ober- Fauna Zonen: Zigzagiceras zigzag Procerites Tulites Morrisiceras „P. retro- Oxycerites progracilis subcontractus morrisi costatum“ aspidoides Subzonen M. ° . A. macrescens yeovilensis tenuiplicatus Zigzagiceras euryodos ------Zigzagiceras plenum — i i Zigzagiceras? (Procerozigzag?) nov. sp. | • : Siemiradzkia procera ? ____ Siemiradzkia aurigera ? . i Siemiradzkia cf. lenthayensis • ? i ______Siemiradzkia lochenensis ? Procerites laeviplex • 1 Procerites stephanovi ? Procerites quercinus • Procerites imitator • — Procerites mirabilis Procerites aff. progracilis • • Procerites hodsoni Procerites eichbergensis • Wagnericeras suspensum ? Wagnericeras fortecostatum ? C. (Homoeoplanulites) homoeomorpha • • C. (Homoeoplanulites) acuticosta • C. (C hoffatia) subbakeriae C. (C hoffatia) cerealis — — C. (C hoffatia) sp. • Tab. 1: Stratigraphische Reichweite der Perisphinctidae im süddeutsdien Bathonium. W o l f g a n g H a h n

Im Text benützte Abkürzungen DM = Gehäusedurchmesser in mm WH = Windungshöhe in °/o, bezogen auf DM = 100 °/o WD = Windungsdicke in °/o, bezogen auf DM = 100 °/o NW = Nabelweite in %>, bezogen auf DM = 100 °/o UR = Anzahl der umbilikalen Rippen (Rippenstiele) auf einem halben Umgang SR = Spaltrippen = Sekundärrippen WK = Wohnkammer Basel = Naturhistorisches Museum Basel Cambridge = Sedgwick Museum Cambridge Erlangen = Geol.-Paläont. Institut der Universität Erlangen-Nürnberg Freiburg I = Geologisches Landesamt Baden-Württemberg, Freiburg i. Br Freiburg II = Geol.-Paläont. Institut der Universität Freiburg i. Br. Göttingen = Geol.-Paläont. Institut der Universität Göttingen Hannover = Niedersädisisches Landesamt für Bodenforschung, Hannover London I = Geological Survey Museum, London London II = British Museum (Natural History), London Stuttgart = Staatliches Museum für Naturkunde, Stuttgart Tübingen = Geol.-Paläont. Institut und Museum der Universität Tübingen

1 . Gattung Zigzagiceras S. B u c k m a n , 1 9 2 0

Generotypus: Ammonites zigzag cI’O r b ig n y (1846, S. 390, Taf. 129, Fig. 9-11). Die Gattung zerfällt in das mikroconche Nominatssubgenus mit Ohren - mündung und die großwüchsige Untergattung Procerozigzag A r k e l l .

a) Untergattung Zigzagiceras S. B u c k m a n

Diagnose: Kleine evolute Formen mit Ohrenmündung. Innere und mitt­ lere Windungen mit rechteckigem Querschnitt und sehr kräftigen, weitstehen­ den Umbilikalrippen, von welchen jede nahe der Marginalkante in einem gro­ ßen Parabelknoten endet. Aus diesen Knoten gehen 3—4 Spaltrippen hervor, welche die Externseite in einem nach hinten offenen Bogen ohne Unterbre­ chung überqueren. Mit dem letzten Umgang wird der Querschnitt rundlicher, die Parabeln verschwinden und die Skulptur besteht nur noch aus dicht stehen­ den Primärrippen, welche sich zweifach teilen oder ungespalten bleiben. Vergleich: Die Gattung Siemiradzkia unterscheidet sich durch ein viel früheres Einsetzen der dichten, perisphinctoiden Berippung bei einem DM von wenigen mm. Vorkommen: Das Subgenus ist auf die macrescens-Subzone des Unter- Bathoniums beschränkt und ist in Europa weit verbreitet.

34 Die Perisphinctidae S t e i n m a n n (Ammonoidea) des Bathoniums (Brauner Jura e)

Zigzagiceras (Zigzagiceras) euryodos (F. A. S c h m id t ) Taf. 2, Fig. 4—5, Taf. 9, Fig. 3

1846 Ammonites euryodos nob. — F. A. S c h m id t , Taf. 43, Fig. 6a—b 1852 Ammonites euryodos. — Q u e n s t e d t , S. 371, Taf. 28, Fig. 25a—b 1858 Ammonites euryodos. — Q u e n s t e d t , S. 475, Taf. 63, Fig. 20—21 v 1887 Ammonites euryodos. — Q u e n s t e d t , S. 622, Taf. 74, Fig. 4—11 1920 Procerites euryodos. S. B u c k m a n , Taf. 153 1925 Procerites (Zigzagiceras) zigzag d ’ORBiGNY. — T h a l m a n n , S. 202, Abb. 1 bis 3 v 1958 Zigzagiceras (Zigzagiceras) cf. zigzag (d’ORBiGNY). — W e s t e r m a n n , S. 89, Taf. 34, Fig. 3 v 1958 Zigzagiceras euryodos (S c h m id t ). — A r k e l l , S. 178, A b b . 60, Taf. 21, Fig. 1, 3, 6 1966 Zigzagiceras euryodos (S c h m id t ). — S c h in d e w o l f , S. 334, A b b . 303 1967 Zigzagiceras euryodos (S c h m id t ). — S t u r a n i, S. 47, Taf. 19, Fig. 3a—b

H olotypus: Original zu F. A. S c h m id t 1846, Taf. 43, Fig. 6a—b (ver­ schollen). Locus typicus: Neuffen (Württemberg). Stratum typicum: Unter-Bathonium. Diagnose: Kleine, wenig aufgerollte Art mit verhältnismäßig dichter Flankenberippung und schmalem Querschnitt. Beschreibung: Unter zahlreichen Innenwindungen dieser Art aus Ba­ den-Württemberg befindet sich nur ein mäßig erhaltenes WK-Exemplar aus dem kondensierten U.-Bathonium von Dangstetten (Taf. 2, Fig. 5). Die kleine Scheibe hat einen DM von nur 46 mm, wobei der ganze letzte Umgang schon Wohnkammer ist. Mit dem Ende des Phragmokons wird die Berippung plötz­ lich dichter und auf dem letzten halben Umgang verschwinden die Parabel­ knoten und die Skulptur besteht nur noch aus prosocostaten, bipartiten oder ungespaltenen Rippen.

Tab. 2: Zigzagiceras euryodos; Messungen und Zählungen.

Fundort Fundschicht Sammlung DM WH WD NW UR

Dangstetten Unter- Freiburg I, 45 33 35 44 16 b. Waldshut Bathonium Nr. Ba 100 36 31 36 47 13 28 — — — 7 Beuren macrescens- Stuttgart, 30 30 37 51 9 b. Hechingen Subzone Nr. 21023 24 30 35 52 8

V erg leich : Zigzagiceras zigzag (d’ORBiGNY) unterscheidet sich nur durch eine etwas weniger dichte Berippung und ist wahrscheinlich nur eine m orpho­

3 * 35 W o l f g a n g H a h n

logische Varietät, die zusammen mit Z. euryodos auftritt. Beide Arten wurden im gleichen Jahr aufgestellt. Nach Q u e n s t e d t (1858, S. 475) ist jedoch A m ­ monites euryodos der etwas ältere Artname. Zigzagiceras plenum A r k e l l wird etwas größer und besitzt einen breiteren Windungsquerschnitt. Vorkom m en: Zigzagiceras euryodos wird in Südwestdeutschland stets im tieferen Teil der macrescens-Subzone, nur 1— 2 m über dem parkinsoni- Oolith angetroffen. Fundpunkte sind Glems und Eningen b. Reutlingen, Neuf­ fen b. Nürtingen, Beuren b. Hechingen, Bohrung Nr. 30 der Bodenseewasser- versorgung bei Talheim, Ldkr. Tübingen und das kondensierte Unter-Batho- nium von Dangstetten b. Waldshut. Aus NW-Deutschland ist erst ein Exem­ plar bekannt (W estermann, 1958, S. 89). Funde aus der Schweiz wurden von T h a lm a n n (1925) und aus dem zigzag-bed Südenglands von A rkell (1958, S. 178) beschrieben. Aus Frankreich wurde die Art durch Sturani (1967) aus der Umgebung von Barreme und von M a n g o l d , E lm i & G a b il l y (1967) aus der Vendee und dem französischen Faltenjura beschrieben.

Zigzagiceras plenum A r k e l l Taf. 2, Fig. 3

* v 1958 Zigzagiceras plenum sp. nov. — A r k e l l , S. 179, Taf. 20, Fig. 5, Taf. 21, Fig. 2, 4, 5, Taf. 22, Fig. 7 v 1966 Zigzagiceras euryodos (S c h m id t ). — B u c k , H a h n & S c h ä d e l , Taf. 9 1967 Zigzagiceras plenum A r k e l l . — S t u r a n i, S. 47, Abb. 4, Taf. 2, Fig. 3, Taf. 19 , Fig. 2a— b , 6a—b

Holotypus : Original zu A r k e l l 1958, Taf. 21, Fig. 5a—b (Cambridge N r. J 24 540). Locus typicus: Burton Bradstock (Dorset). Stratum typicum: zigzag-bed (Kondensiertes Unter-Bathonium). Diagnose: Evolute Art mit sehr breitem Windungsquerschnitt und gro­ ber Berippung. Beschreibung: Es liegen mir nur Innenwindungen vor, welche sich alle durch einen sehr breiten und niedermündigen Querschnitt auszeichnen. Ein Exemplar vom Eichberg b. Blumberg zeigt bei 40 mm DM gerade noch den Beginn der WK und das Einsetzen der normalen perisphinctoiden Berippung. Auch beim Beginn der Wohnkammer ist der Querschnitt noch wesentlich brei­ ter als hoch. Vergleich: Zigzagiceras euryodos unterscheidet sich durch eine etwas geringere Größe und einen höheren, lange nicht so breiten Querschnitt. Vorkommen: Die Art kommt zusammen mit Zigzagiceras euryodos an der Basis der macrescens-Subzont vor. Am Eichberg b. Blumberg wurde ein mäßig erhaltenes Exemplar in einer Mergelkalk-Bank nur 110 cm über dem parkinsoni-OoYith gefunden. Ein zweites horizontiertes Stück stammt aus dem

36 Die Perisphinctidae S t e i n m a n n (Ammonoidea) des Bathoniums (Brauner Jura e)

Tab. 3: Zigzagiceras plenum ; Messungen und Zählungen.

Fundort Fundschicht Sammlung DM WH WD NW UR

Eidiberg macrescens- Freiburg I, 40 38 52 45 — b. Blumberg Subzone Nr. Ba 101 29 38 48 43 7 Dangstetten zigzag- Freiburg I, 35 37 52 48 8 b. Waldshut Zone Nr. Ba 102 Zillhausen zigzag- Stuttgart, 37 35 49 47 9 b. Balingen Zone Nr. 20 733 29 31 43 49 9 Eningen zigzag- Stuttgart, 26 35 45 48 8 b. Reutlingen Zone Nr. 21 024

kondensierten U.-Bathonium von Dangstetten bei Waldshut (H a h n 1966, Abb. 2). Weitere Fundpunkte nicht genau horizontierter Sammlungsexemplare aus Schwaben sind Zillhausen bei Balingen und Eningen bei Reutlingen. Der Ho- lotypus und weitere Paratypoide stammen aus dem zigzag-bed der Dorset- küste in Südengland. S t u r a n i (1967) konnte Zigzagiceras plenum bei Bar- reme in Südostfrankreich nachweisen.

b) Untergattung Procerozigzag A r k e l l , 195 3

Subgenerotypus: Stepbanöceras crassizigzag S. B u c k m a n (1 8 9 2 , Taf. 12, Fig. 2 - 3 . Die makroconche Untergattung Procerozigzag konnte bis jetzt in Süd­ deutschland noch nicht mit Sicherheit nachgewiesen werden. Dieses Fehlen ist sicherlich nicht durch ökologische oder faunistische Ursachen erklärbar, son­ dern beruht einfach auf den schlechten Erhaltungsbedingungen für großwüch­ sige Ammoniten in den Tonsteinen der schwäbischen macrescens-Subzone. Dieses Gestein ist in den Tagesaufschlüssen bis in einige Meter Tiefe aufgewit­ tert und große Ammoniten, welche nur als verdrückte Tonsteinkerne erhalten sind, können kaum geborgen werden. Nur in der kalkigen fuscus-Bank der Umgebung von Hechingen fanden sich einige Pyritkerne und ein wenig gut erhaltenes Bruchstück eines Wohn- kammerexemplares einer vermutlich neuen Art, die in die Nähe von Procero­ zigzag gestellt werden muß. Auf die Benennung dieser neuen Art wird vor­ läufig verzichtet bis vollständigeres Material vorliegt.

Zigzagiceras? (Procerozigzag) nov. sp. Taf. 3, Fig. 1, Taf. 4, Fig. 3 und 5 Beschreibung: Die Innenwindungen sind bis zu einem DM von 30 mm noch evolut, bei einem sehr niedrigen und breiten Windungsquerschnitt. Bei 60 mm DM ist an dem auf Taf. 3, Fig. 1 abgebildeten Bruchstück der Kam­

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merteil bereits zu Ende und die NW beträgt nur noch 30 °/o des Durchmessers. Der DM des vollständigen Gehäuses dürfte etwa 100 mm betragen haben. Der Windungsquerschnitt ist zuerst fast rechteckig mit schwach gewölbter Extern­ seite, um ab etwa 45 mm DM rundlicher zu werden. In der Nähe der ein­ fachen Mündung ist dann der Querschnitt fast kreisrund. Der Nabel ist sehr tief mit senkrechten Nabelwänden, erst auf der WK rundet sich die Nabel­ kante ab. Bis etwa 5 mm DM zeigen die Anfangswindungen noch die für die G attung Zigzagiceras typische Skulptur. Auf einen halben Umgang entfallen 6 —7 leicht nach vorne geneigte kräftige Rippenstiele, welche alle im Bereich der Externkante in Parabelknoten enden. Nach einer flachen Einschnürung ändert sich die Art der Berippung plötzlich. Die Skulptur besteht jetzt aus doppelt so vielen, aber feineren, prosocostaten Primärrippen als vorher, die in zwei oder drei Sekundärrippen aufspalten, welche die Externseite in einem leichten, nach hinten geöffneten Bogen ohne Abschwächung überqueren. Die Rippenspaltpunkte liegen im Bereich der Externkante und sind leicht knoten­ artig verdickt. Bis etwa 25—30 mm DM treten auf einem Umgang etwa 10 Parabelrippenpaare auf, durch welche die ganze Skulptur ähnlich wie bei Siemiradzkia aurigera einen unregelmäßigen Eindruck macht. Im Gegensatz zu den Anfangswindungen sind die Parabeln jetzt vom Bereich der Marginal­ kante zur Siphonalseite hin gewandert und gehen nun von den Spaltrippen aus. Bei 25 mm DM liegen die Parabelknoten auf der Externseite bereits im Bereich zwischen Extern- und Laterallobus. Mit der Abrundung des Querschnittes kurz vor dem Beginn der WK ver­ schwinden auch die knotenartigen Verdickungen der Rippenspaltpunkte und die Skulptur besteht nur noch aus normalen, bipartiten und tripartiten Rip­ pen.

Tab. 4: Z. ? (Procerozigzagi) nov. sp.; Messungen und Zählungen.

Fundort Fundschicht Sammlung DM WH WD NW UR

Albstollen fuscus- Freiburg I, 5 — — — 7 der B .W .V . Bank Nr. Ba 103 10 40 50 50 16 Beuren fuscus- Freiburg I, 25 36 60 40 17 b. Hechingen Bank Nr. Ba 104 Beuren fuscus- Freiburg I, 23 41 60 37 16 b. Hechingen Bank Nr. Ba 105 Beuren fuscus- Freiburg I, 60 43 57 32 15 b. Hechingen Bank Nr. Ba 106 47 43 59 34 17

Vergleich : Aufgrund ihrer ontogenetischen Skulpturentwicklung ist die neue Art ohne Zweifel nahe mit den Zigzagiceraten verwandt und aufgrund der einfachen Mündung in die Nähe von Procerozigzag zu stellen. Sie hat sich

38 Die Perisphinctidae S t e i n m a n n (Ammonoidea) des Bathoniums (Brauner Jura s)

aber schon ebenso weit von Zigzagiceras (Procerozigzag) crassizigzag fo rt­ entwickelt, wie Siemiradzkia aurigera von Zigzagiceras euryodos. Als Verbindungsglied zu den Angehörigen der Untergattung Procerozigzag aus dem tiefen Teil der macrescens-Subzone bietet sich Z. (Procerozigzag) postpollubrum garnieri S t u r a n i an, welcher in der mittleren macrescens-Sub­ zone vorkommt. Diese Unterart besitzt eine ähnlich dichte und feine Berip­ pung auf den mittleren Windungen, aber ein wesentlich längeres Stadium mit der typischen zigzag-Skulptur. Vorkommen: Die neue Art wurde bis jetzt erst in der fuscus-Bank bei Beuren (Ldkr. Hechingen) und im Albstollen der Bodenseewasserversorgung bei Talheim (Ldkr. Tübingen) gefunden. Aus der fuscus-Bank von Beuren liegt eine typische Fauna der yeovilensis-Subzone vor.

2. Gattung Siemiradzkia H y a t t , 1900

Generotypus : Ammonites aurigerus O p p e l (1857, S. 476). Diagnose : Siemiradzkia ist eine mikroconche Gattung mit Ohrenmün­ dung. Die Anfangswindungen zeigen weitstehende, kräftige Primärrippen, von denen jede in einem Parabelknoten endet. Die mittleren und äußeren Windungen besitzen feine bipartite Rippen, welche die Externseite ohne Un­ terbrechung überqueren. Häufig sind auch Einzelrippen; Primär- und Spalt­ rippen sind etwa gleich kräftig ausgebildet. Im Laufe der Ontogenese verrin­ gert sich die Anzahl der Parabeln. Nur wenige Arten tragen noch auf der Wohnkammer Parabelknoten. Einschnürungen sind selten und treten bei kei­ ner Art regelmäßig auf. Vergleich: Die Untergattung Homoeoplanulites aus dem Ober-Batho­ nium unterscheidet sich durch das völlige Fehlen von Parabelknoten in allen ontogenetischen Stadien. Außerdem treten bei dieser Untergattung neben bi­ partiten auch tripartite Rippen auf und Einzelrippen sind seltener oder fehlen ganz. Weiterhin sind bei Homoeoplanulites die Rippenstiele wenigstens auf der Wohnkammer wesentlich kräftiger als die Spaltrippen ausgebildet. Phaulozizag S. B u c k m a n läßt sich nicht von Siemiradzkia abtrennen und ist ein jüngeres Synonym. Die allgemein als nahe verwandt angesehene Gattung Grossouvria S i e m i - r a d z k i aus dem Callovium kann sehr leicht durch die häufigen, regelmäßig auftretenden Einschnürungen, sowie die fast glatten Anfangswindungen un­ terschieden werden. Auch treten beim Generotypus Grossouvria sulcifera (O p p e l ) keine Parabelknoten auf. Vorkommen: Die Gattung Siemiradzkia ist in ganz Europa weit ver­ breitet und setzt nach unseren bisherigen Kenntnissen in der macrescens-Snb- zone der zigzag-Zone ein und reicht wahrscheinlich bis indie „retrocostatum“- Zone des Ober-Bathoniums. Aus dem höheren Ober-Bathonium sind mir keine sicheren Angehörigen dieser Gattung bekannt. Die von W e s t e r m a n n

39 W o l f g a n g H a h n

(1958) zu Siemiradzkia gestellten Arten aus dem Ober-Bathonium von Lech­ stedt gehören wohl zum größten Teil zu Homoeoplanulites, was jedoch noch durch eine Untersuchung der Skulpturen auf den Anfangswindungen geklärt werden müßte.

Siemiradzkia aurigera (O p p e l ) Abb. 1, Taf. 1, Fig. 4—6, Taf. 4, Fig. 6

1847 Ammonites bakeriae, S o w e r b y . — d ’ORBiGNY, S. 424, n u r Taf. 149, Fig. 1 * 1857 Ammonites aurigerus, n . sp. — O p p e l , S. 476 n o n 1871 Perisphinctes aurigerus O p p e l sp. — N e u m a y r , S. 34, Taf. 12, Fig. 4—5 1905 Perisphinctes aurigerus O p p . — S im io n e s c u , S. 256, n u r Taf. 3, Fig. 11 n o n 1905 Perisphinctes aurigerus O p p e l . — P o p o v ic i-H a t z e g , S. 24, Taf. 6, Fig. 4 1919 Grossouvreia Aurigera O p p e l . — de G r o s s o u v r e , S. 385, Taf. 15, n u r Fig. 6— 8 1930 Perisphinctes (Grossouvreia) aurigerus O p p e l . — R o m a n , S. 13, Taf. 7, Fig. 9 1951 Siemiradzkia aurigera (O p p e l ). — A r k e l l , S. 12, Taf. 3, Fig. 7 1957 Siemiradzkia aurigera (O p p e l ). — A r k e l l , S. L 317, A b b . 405 v 1958 Siemiradzkia (Siemiradzkia) aurigera (O p p e l ). — W e s t e r m a n n , S. 78, Taf. 36, n u r Fig. 4a— b 1959 Siemiradzkia aurigera (O p p e l ). — A r k e l l , S. 227, A b b . 83, Taf. 33, Fig. 8, 10 1967 Siemiradzkia aurigera (O p p e l ). — S t u r a n i, S. 53, Taf. 2, Fig. 6, Taf. 18, Fig. 3, Taf. 24, Fig. 1, 4a—b, 5a—b

Lectotypus : Original zu d’ORBiGNY 1847, Taf. 149, Fig. 1, det. A r k e l l 1958, S. 212 (verschollen).

Neotypus: Original zu de G r o s s o u v r e 1919, Taf. 15, Fig. 6, det. A r ­ k e l l 1959, S. 212. Locus typicus: Saint-Benin d’Azy (Nievre). Stratum typicum: Unter-Bathonium. Diagnose: Kleinwüchsige Art mit bipartiten und ungespaltenen, leicht prosocostaten Rippen. Auf einem Umgang treten bis zu 10 Parabelrippen- paare auf. Der Mundsaum trägt große Ohren, die bis auf die vorhergehende Windung herunterhängen. Beschreibung: Die Anfangswindungen besitzen bis zu einem DM von 5 mm die typische z/gzag-Skulptur. Danach setzen plötzlich die normalen bi­ partiten Rippen ein. Etwa jede dritte Rippe bleibt ungespalten. Im Ab­ stand von 3—10 Rippen folgt jeweils eine Parabelrippe. Auf den inneren Windungen sind die Stiele dieser Rippen noch ziemlich verdickt. Denkt man sich die normalen Spalt- und Einzelrippen weg, erhält man die Berippung, wie sie bei Zigzagiceras euryodos auftritt. Vom Rippenspaltpunkt aus sind die Sekundärrippen der Innenwindungen leicht nach vorne abgeknickt und beschreiben auf der Externseite einen flachen,

40 Die Perisphinctidae S t e i n m a n n (Ammonoidea) des Bathoniums (Brauner Jura e) nach vorne offenen Bogen. Auf der Wohnkammer werden die Rippen etwas gröber und mehr radial ausgerichtet und die Anzahl der Parabeln nimmt ab. Der Querschnitt der Innenwindungen ist zunächst fast quadratisch und wird dann mit der Wohnkammer hochoval (Abb. 1).

Tab. 5: Siemiradzkia aurigera; Messungen und Zählungen.

Fundort Fundschicht Sammlung DM WH WD NW UR

St. Benin d’Azy zigzag-Zone Neotypus 63 32 — 43 24 (Nievre) nach Abb. 53 32 — 43 25 Oberdorf zigzag-Zone Stuttgart, 76 34 26 41 24 b. Bopfingen Nr. 21 025 61 35 29 42 24 Oberdorf zigzag-Zone Stuttgart, 59 36 — 40 26 b. Bopfingen Nr. 21 026 Eidiberg macrescens- Freiburg I, 24 29 34 46 21 b. Blumberg Subzone Nr. Ba 107 Oberdorf zigzag-Zone Stuttgart, 36 32 31 47 21 b. Bopfingen Nr. 21027 29 28 33 48 20

Vergleich: Siemiradzkia procera unterscheidet sich durch das Fehlen von Parabeln auf den mittleren Windungen; lediglich zu Beginn der Wohn­ kammer kann gelegentlich ein Parabelrippenpaar auftreten. Außerdem hat diese Art eine feinere Berippung und der Mundsaum trägt kleinere Ohren. Siemiradzkia lochenensis hat einen viel rundlicheren und dickeren Querschnitt und trägt auf den mittleren und äußeren Windungen überhaupt keine Para­ beln. Das von W e s t e r m a n n (1958, Taf. 36, Fig. 1) abgebildete Stück unterschei­ det sich durch die geringe Anzahl von Parabeln. Das Original der Fig. 4 stimmt gut mit den süddeutschen Innenwindungen von Siemiradzkia aurigera überein. Vorkommen: Siemiradzkia aurigera ist im Schwäbischen Jura recht sel­ ten und wurde bis jetzt nur in dem kondensierten Unter-Bathonium von Oberdorf bei Bopfingen und im höheren Teil der macrescens-Subzone (25 cm unter Bank 3532a, vgl. Buck, H ahn & Schädel 1966, Taf. 9) am Eidiberg bei Blumberg gefunden. Aus dem kondensierten Bathonium der Frankenalb hat A rkell (1951) ein Exemplar abgebildet und beschrieben. In Nordwest- deutschland wurden bis jetzt nur etwas unsichere und nicht genau horizon- tierte Funde bei Eimen/Hils gemacht (W estermann 1958). Funde aus dem französischen Unter-Bathonium wurden von d ’ORBiGNY (1847), de G r o s s o u v r e (1919) und S t u r a n i (1967) abgebildet.

41 W o l f g a n g H a h n

A r k e l l (1959) beschreibt die Art aus der unteren Füllers Earth von Süd­ england und R o m a n (1930) aus dem Unter-Bathonium Marokkos. Die gut horizontierten Stücke von Bas Auran (Basses Alpes) sammelte S t u ­ r a n i (1967) in der yeovilensis-Subzone, während das einzige, gut horizon- tierte süddeutsche Exemplar aus dem höchsten Teil der marcrescens-Suhzone stammt.

Siemiradzkia procera (v . S e e b a c h ) Abb. 1, Taf. 4, Fig. 4, Taf. 8, Fig 3—4, Taf. 9, Fig. 2, 4

v 1864 Ammonites procerus sp. nov. — v. S e e b a c h , S. 155, Taf. 10, Fig. lb, d, 2a, c n o n 1865 Ammonites procerus S e e b a c h . — S c h l o e n b a c h , S. 184, Taf. 30, Fig. la bis b, Taf. 31, Fig. 5 non 1871 Perisphinctes procerus S e e b a c h . — N e u m a y r , S. 39, Taf. 10, Fig. 1, Taf. 11, Fig. 1 n o n 1905 Perisphinctes procerus S e e b a c h . — P o p o v ic i-H a t z e g , S. 24, Taf. 14, Fig. 1 n o n 1905 Perisphinctes procerus S e e b a c h . — S im io n e s c u , S. 259, Taf. 10, Fig. 3 1919 Grossouvreia aurigera O p p e l . — de G r o u s s o u v r e , S. 385, Taf. 15, n u r Fig. 4— 5 v 1926 Phaulozigzag phaulomorphus nov. — S. B u c k m a n , Taf. 643 v 1958 Procerites (Phaulozigzag) procerus (v. S e e b a c h ). — W e s t e r m a n n , S. 77, Taf. 34, Fig. la—c, 2a—b v 1958 Siemiradzkia (Siemiradzkia) aurigera (O p p e l ). — W e s t e r m a n n , S. 78, Taf. 36, nur Fig. 2 v 1958 Siemiradzkia procera (v. S e e b a c h ). — A r k e l l , S. 171, A b b . 62 ? 1966 Procerites (Phaulomorphus) phaulozigzag (B u c k m a n ). — C ir y 8c T i n - t a n t , S. 88, Taf. 1, Fig. 2a— b

Holotypus: Original zu v o n S e e b a c h 1864, Taf. 10, Fig. 2 (Göttingen Nr. 460—2), neu abgebildet durch W e s t e r m a n n 1958, Taf. 34, Fig. 1 und A r k e l l 1958, A b b . 62. Locus typicus: Mainzholzen/Hils (Niedersachsen). Stratum typicum: „Ostrea fenom-Schichten“ (Unter-Bathonium). Diagnose: Verhältnismäßig kleinwüchsige Art mit schmalem Win­ dungsquerschnitt. Auf den mittleren und äußeren Windungen treten kaum Parabeln auf. Beschreibung: Die Anfangswindungen besitzen bis zu einem DM von 4—7 mm die zigzag-Skulptur. Auf dem folgenden Umgang schieben sich zwischen zwei Parabelrippen 5—8 bipartite oder ungespaltene Rippen ohne Parabeln. Auf den mittleren Windungen fehlen Parabelknoten vollständig. Erst beim Beginn der WK kann gelegentlich wieder ein Parabelrippenpaar auftreten. Der Nabel ist flach und weit. Der Querschnitt (Abb. 1) variiert et­ was und ist rundlich bis hochoval. Die Rippen sind leicht prosocostat. Jede

42 Die Perisphinctidae S t e i n m a n n (Ammonoidea) des Bathoniums (Brauner Jura e) zweite bis dritte Rippe bleibt ungespalten. Die Wohnkammer nimmt an dem Exemplar von Bopfingen (Taf. 8 Fig. 3), welches vielleicht noch nicht ausge­ wachsen ist, nur einen 3U Umgang ein. Die gleiche Länge der Wohnkammer besitzt auch das von W e s t e r m a n n (1958, Taf. 34, Fig. 2) abgebildete Stüde, welches anscheinend ausgewachsen ist, wie aus den gedrängten beiden letzten Suturen geschlossen werden kann. Der Mundsaum trägt verhältnismäßig kleine Ohrenfortsätze (Taf. 8, Fig. 3).

e Abb. 1: Windungsquerschnittein natürlicher Größe: a) Siemiradzkia cf. lenthayensis = Taf. 1, Fig. 1; b) Siemiradzkia cf. lenthayensis = Taf. 1, Fig. 3; c) Siemiradzkia lochenensis, Holotypus = Taf. 6, Fig. 1; d) Siemiradzkia aurigera = Taf. 1, Fig. 5; e) Siemiradzkia lochenensis aus dem Unter-Bathonium von Blumberg, Stutt­ gart, Nr. 21 028; f) Siemiradzkia procera, Holotypus aus dem Unter-Bathonium von Mainz­ holzen (Niedersachsen), Göttingen, Nr. 460—2.

Vergleich: Siemiradzkia procera unterscheidet sich von allen anderen Arten durch ihre geringe Größe. Siemiradzkia aurigera besitzt außerdem mehr Parabeln und ihre Mündung trägt viel größere Ohren. Siemiradzkia loche­ nensis hat auf den äußeren Windungen überhaupt keine Parabeln mehr und hat einen viel dickeren und rundlicheren Windungsquerschnitt. Phaulozigzag phaulomorphus aus dem englischen Unter-Bathonium unterscheidet sich nur durch eine etwas größere Involution und fällt sicherlich noch in die Variations­ breite von Siemiradzkia procera. Siemiradzkia lenthayensis wird mehr als doppelt so groß und trägt nur auf den Anfangswindungen Parabelknoten. Vorkommen: Siemiradzkia procera gehört in .Süddeutschland zu den häufigsten Ammoniten im oberen Teil der macrescens-Subzone. Am Eichberg

43 W o l f g a n g H a h n

Tab. 6: Siemiradzkia procera; Messungen und Zählungen.

Fundort Fundschicht Sammlung DM WH WD NW UR

Mainzholzen Unter- Göttingen, 36 36 30 42 27 (Niedersachsen) Bathonium Nr. 460—2 (Holotypus) 27 37 35 43 27

Eidiberg Bank 3532 a Freiburg I, 51 37 — 45 — b. Blumberg macrescens-S. Nr. Ba 108 34 32 38 50 21 Eidiberg macrescenz- Freiburg I, 28 32 39 46 21 b. Blumberg Subzone Nr. Ba 109 Eidiberg macrescenz- Freiburg I, 20 36 36 42 24 b. Blumberg Subzone Nr. Ba 110

Eidiberg macrescenz- Freiburg I, 49 33 — 43 24 b. Blumberg Subzone Nr. Ba 111 40 35 — 42 26 Ipf Bank 7 Freiburg I, 54 33 33 44 24 b. Bopfingen U.-Bathonium Nr. Ba 112

bei Blumberg tritt die Art am häufigsten im Bereich der Bank 3532 a auf (vgl. B u c k , H a h n 8c S c h ä d e l 1966, Taf. 9). Weitere Fundpunkte sind der Buch­ berg bei Blumberg, Glems bei Reutlingen und Bopfingen. In Nordwestdeutschland tritt die Art bei Eimen/Hils, Mainzholzen/Hils, Bethel bei Bielefeld (W e s t e r m a n n 1958) und in Frankreich bei St. Benin d’Azy (Nievre) auf (de G r o s s o u v r e 1919).

Siemiradzkia cf. lenthayensis (A r k e l l ) Abb. 1, Taf. 1, Fig. 1 und 3, Taf. 9, Fig. 5

v 1887 Ammonites Parkinsoni planulata. — Q u e n s t e d t , S. 598, Taf. 71, Fig. 16 * v 1958 Procerites? (Phaulozigzag?) lenthayensis sp. nov. — A r k e l l , S. 204, Taf. 23, Fig. 6a— b ? 1967 Zigzagiceras lenthayense (A r k e l l ) . — S t u r a n i , S . 48, Taf. 20, Fig. 4a—b ? 1967 Zigzagiceras aff. lenthayense (A r k e l l ). — S t u r a n i , S . 49, Taf. 12, Fig. 2a bis c

Holotypus: Original zu A r k e l l 1958, S. 204, Taf. 23, Fig. 6a—b (Lon­ don II, Nr. C 36697). Locus typicus: Lenthay Road, Sherborne (Somerset). Stratum typicum: Lenthay Beds (yeovilensis-Subzone). Diagnose: Eine groß wüchsige, hochmündige und dicht berippte Art, welche nur auf den Anfangswindungen Parabelknoten besitzt. Beschreibung: Auf den ersten zwei bis drei Windungen besteht die Skulptur noch aus weitstehenden Parabelrippen. Auf dem darauf folgenden

44 Die Perisphinctidae S t e i n m a n n (Ammonoidea) des Bathoniums (Brauner Jura e)

Umgang treten noch einige verdickte Rippenstiele zwischen den feinen proso- costaten Primärrippen auf (vgl. Taf. 9, Fig. 5). Allen weiteren Umgängen fehlen Parabelrippen vollständig, die Skulptur wird von prosocostaten Rip­ penstielen gebildet, die sich in der oberen Hälfte der Flanken regelmäßig zweifach teilen. Gelegentlich treten auch Schaltrippen auf. Der Windungs­ querschnitt ist auf den mittleren Windungen noch rundlich und wird dann auf dem letzten Umgang hochoval. Auf der Wohnkammer sind die Rippen extern häufig etwas schwächer ausgebildet.

Tab. 7: Siemiradzkia cf. lenthayensis; Messungen und Zählungen.

Fundort Fundsdiicht Sammlung DM WH WD NW UR

Sherborne yeovilensis- London II, 101 32 24 42 24 (Somerset) Subzone Nr. C 36 697 85 38 38 24 (Holotypus) Lodienbach /«sc«s-Bank Freiburg I, 56 37 32 40 24 b. Balingen Nr. Ba 113 44 37 37 40 23 Göllersreut Bathonium Erlangen, 100 33 — 42 21 (Franken) Nr. 1430 82 37 30 40 21 Göllersreut Bathonium Erlangen, 92 35 32 39 21 (Franken) Nr. 1479 75 37 — 37 21 öschingen Unter- Tübingen, 91 — — — 20 b. Tübingen Bathonium Ce 71/16 70 — — — 20

Vergleich: Eine ganz sichere Zuordnung der süddeutschen Stücke zu Siemiradzkia lenthayensis ist nicht möglich, da beim englischen Holotypus die inneren Windungen nicht erhalten sind und keine Topotypen vorliegen. Die Skulptur der Anfangswindungen der süddeutschen Stücke zeigt, daß diese nur bei der Gattung Siemiradzkia eingeordnet werden können. Das von S t u r a n i (1967, Taf. 20, Fig. 4a—b) abgebildete Exemplar unter­ scheidet sich vom Holotypus und den süddeutschen Stücken durch einen etwas weiteren Nabel, geringere Windungshöhe und eine gröbere, weniger dichte Berippung. S t u r a n i ’s „Zigzagiceras lenthayense“ zeigt bis zu einem DM von 15 mm die typische zigzag-Berippung, während diese bei unseren Exempla­ ren schon bei 5—7 mm zu Ende ist. Da die beiden französischen Stücke S t u ­ r a n i ’s auch aus einem etwas tieferen Horizont stammen, dürfte es sich um Vorläufer handeln. Vorkommen: Der Holotypus wurde in den Lenthay-Beds bei Sherborne (Somerset) gefunden, die nach T o r r e n s (1967, S. 12) in die yeovilensis-Sub­ zone gehören. Ein vollständiges Phragmokon (Taf. 1, Fig. 3) wurde in der fuscus-Eank des Lochenbaches bei Balingen gefunden. In dieser Bank (vgl.

45 W o l f g a n g H a h n

H a h n & S c h ä d e l 1967, S. 63) kommen Ammoniten der yeovilensis- und tenuiplicatus-Subzonen vor. Das Original Q u e n s t e d t ’s von öschingen ist nicht genau horizontiert und stammt entweder aus der macrescens- oder yeo- vilensis-Subzone. Zwei von P. D o r n bei Göllersreut in Franken gesammelte Vertreter dieser Art wurden in dem dort stark kondensierten Bathonium ge­ funden. Vom gleichen Aufschluß liegen auch zahlreiche Vertreter der Gattung Asphinctites vor, so daß die Wahrscheinlichkeit groß ist, daß diese beiden Ammoniten ebenfalls aus dem höheren Unter-Bathonium stammen. Die von S t u r a n i (1967, Taf. 20, Fig. 4 und Taf. 12, Fig. 2) abgebildeten, hier als nicht artgleich angesehenen Stücke wurden in der macrescens-Subzone bei Bas Auran (Basses Alpes) in Südostfrankreich gefunden.

Siemiradzkia lochenensis nov. sp. Abb. 1, Taf. 6, Fig. 1, Taf. 7, Fig. 1, Taf. 8, Fig. 5

? 1919 Perisphinctes (Grossouvreia) aurigerus O p p e l , sp . — d e G rossouvre, S. 385, Taf. 15, nur Fig. 3 v 1967 Siemiradzkia procera (Seebach). — H ahn & Schädel, S. 62

Holotypus : Original zu Taf. 6, Fig. 1 (Freiburg I, Nr. Ba 114). Locus typicus: Lochenbach bei Balingen (Württemberg). Stratum typicum: /«jc«s-Bank (yeovilensis-tenuiplicatus-Subzone). Derivatio nominis: Nach dem am Berg Lochen gelegenen Locus typi­ cus. Diagnose: Kleinwüchsige Art mit fast kreisrundem Windungsquerschnitt und dichter, leicht prosocostater Berippung. Das frühontogenetische Stadium mit der zigzag-Skulptur ist sehr kurz. Beschreibung: Siemiradzkia lochenensis erreicht in ausgewachsenem Zustand einen DM von höchstens 75 mm. Die Innenwindungen sind verhält­ nismäßig evolut mit rundlichem Querschnitt. Das ontogenetische Stadium mit der typischen zigzag-Skulptur ist sehr kurz und wird schon bei einem DM von 3 bis 5 mm durch die normale bipartite Berippung ersetzt. Parabelknoten tre­ ten auf den äußeren und mittleren Windungen nicht mehr auf. Der Windungs­ querschnitt bleibt auch auf derWK rundlich und wird kaum höher. Die Wohn­ kammer umfaßt etwa einen Umgang. Der Mundsaum trägt kurze, aber breite Ohren. Die Flanken sind schön gerundet mit steilem Nabelabfall ohne Kante. Der Holotypus ist ein Steinkern mit teilweise erhaltener Schale. Auf der lin­ ken Seite ist der dorsale und auf der rechten Seite der ventrale Teil des Mund­ saumes erhalten. Ein Paratypoid (Taf. 7, Fig. 1) vom gleichen Fundpunkt zeigt zu Beginn der WK auf der rechten Seite plötzlich polyploke Rippenspaltung, die dann auf dem letzten halben Umgang wieder in die normale bipartite Skulptur übergeht. Daß es sich hierbei um ein pathologisches Phänomen handelt, zeigt die linke Seite, die ganz normal berippt ist.

46 Die Perisphinctidae S t e i n m a n n (Ammonoidea) des Bathoniums (Brauner Jura e)

Tab. 8: Siemiradzkia lochenensis; Messungen und Zählungen.

Fundort Fundsdiicht Sammlung DM WH WD NW UR

Lodienbach fuscus- Freiburg I, 67 36 36 41 24 b. Balingen Bank Nr. Ba 114 57 36 40 39 24 (Holotypus) 40 36 40 43 26 Lochenbadi fuscus- Freiburg I, 68 35 38 40 21 Bank Nr. Ba 115 54 36 40 39 22 Lodienbach fuscus- Freiburg I, 50 37 35 40 26 Bank Nr. Ba 116 44 34 34 43 23 Lochenbadi fuscus- Freiburg I, 32 34 41 47 22 Bank Nr. Ba 117 Ipf Bank 7 Freiburg I, 48 36 37 44 22 bei Bopfingen (U.-Bathonium) Nr. Ba 118

Vergleich: Innerhalb der Gattung Siemiradzkia ist sonst keine Art be­ kannt, welche einen so breiten Windungsquerschnitt besitzt. Siemiradzkia procera ist viel schlanker und hochmündiger und hat außerdem ein viel länge­ res Anfangsstadium mit Parabelknoten. Siemiradzkia lenthayensis ist eben­ falls viel hochmündiger und erreicht einen wesentlich höheren Enddurchmesser. Vorkommen: Die neue Art ist in der fuscus-Bank (yeovilensis-tenuipli- catus-Subzone) am Lochen nicht selten. Ein Einzelstück stammt aus dem kon­ densierten Unter- und Mittel-Bathonium vom Ipf bei Bopfingen und ein nicht genau horizontiertes Stück aus dem „knorri-Ton“ von Blumberg.

3. Gattung Procerites S ie m ir a d z k i, 189 8

Generotypus : Ammonites schloenbachi de G r o s s o u v r e , 1907 ( = A m ­ monites procerus S c h l o e n b a c h 1865, S. 38, Taf. 30, Fig. 1). Diagnose: Sehr groß wüchsige Gattung der Perisphinctidae mit einfacher Mündung. Anfangswindungen wie bei Zigzagiceras und Siemiradzkia mit Parabelknoten, dann zunächst bipartite und später tripartite Rippen. Die Rippenstiele und Spaltrippen sind etwa gleich kräftig ausgebildet. Die Spalt­ punkte der Rippen sind auf den äußeren Windungen meist undeutlich. Schon auf dem Phragmokon können die Primärrippen vollständig erlöschen, wäh­ rend die Rippen auf der Externseite noch länger sichtbar bleiben. Die WK umfaßt einen Umgang und ist bei vielen Arten vollkommen glatt. Vergleich: Kleine Innenwindungen sind nicht von denen der Gattung Siemiradzkia unterscheidbar. Choffatia besitzt viel kräftigere Umbilikalrip- pen. Die von S. B u c k m a n (1922) und W . W e t z e l (1950) aufgestellten Gat­ tungen Zigzagites, Parkinsonites und Euprocerites wurden bereits durch A r- e l l (1958, S. 173) eingezogen. Gracilisphinctes S. B u c k m a n w urde von A r-

47 W o l f g a n g H a h n

k e l l (1958, S. 175) als Untergattung zu Procerites gestellt, obwohl er selber bemerkte, daß Gracilisphinctes in der Praxis selten zuverlässig von Procerites unterschieden werden kann. Tatsächlich hat Gracilisphinctes auch als Unter­ gattung keine Berechtigung, da eine Abtrennung von Procerites höchstens nach stratigraphischen Gesichtspunkten möglich wäre. Bemerkungen: Die großwüchsigen Gehäuse dieser Gattung sind in vie­ len Merkmalen äußerst variabel. Selbst in der gleichen Bank einer Lokalität findet man selten zwei Exemplare, die völlig miteinander übereinstimmen. Es besteht die Möglichkeit, daß einige der zahlreichen bestehenden Arten nur Morphotypen darstellen und die Artenzahl beträchtlich reduziert werden könnte. Da es jedoch mit Schwierigkeiten verbunden ist, in den kleinen Auf­ schlüssen, auf die man im schwäbischen Jura angewiesen ist, größere Mengen dieser riesigen Ammoniten zu sammeln, bleibt vorläufig nidits anderes übrig, als die süddeutschen Proceriten an Hand der bestehenden Arten zu bestim­ men, bis reichlichere Faunen vorliegen, an denen die Variationsbreite der ein­ zelnen Arten bestimmt werden kann. Vorkommen: Die Gattung Procerites ist in ganz Europa weit verbreitet und kommt außerdem noch in Persien (A r k e l l 1956) und in Madagaskar (C o l l ig n o n 1958) vor. Die älteste bekannte Art ist Procerites costulatosus (S. B u c k m a n ), welche in England, Frankreich und Süddeutschland schon in der parkinsoni-Zone des Ober-Bajociums auftritt. Häufig wird die Gattung jedoch erst in der zigzag-Zone. Auch in der „retrocostatum“ - Zone des Ober- Bathoniums ist sie noch weit verbreitet, um dann in der aspidoides-Zone voll­ kommen zu erlöschen. In der süddeutschen macrescens-Subzone wurden bis jetzt nur unbestimm­ bare Bruchstücke von Procerites gefunden. Die ersten bestimmbaren Exem­ plare des Bathoniums stammen alle aus der yeovilensis-Subzone.

Procerites laeviplex (Q u e n s t e d t ) Abb. 2, Taf. 7, Fig. 2, Taf. 8, Fig. 1

* v 1887 Ammonites laeviplex. — Q u e n s t e d t , S. 684, Taf. 80, nur Fig. 10 ? 1904 Perisphinctes Moorei O p p e l . — C l e r c , S. 12, Taf. 1, Fig. 2— 3 v 1922 Parkinsonites fullonicus nov. — S. B u c k m a n , Taf. 302 ? 1937 Procerites (Parkinsonites) fullonicus B u c k m a n . — W e t z e l , S. 110, Taf. 12, Fig. 2 v 1958 Procerites fullonicus (S. B u c k m a n ). — A r k e l l , S. 189, A b b . 69, Taf. 24, Fig. 1—4 1961 Procerites fullonicus (S. B u c k m a n ). — J. S t e p h a n o v , S. 348, Taf. 7, Fig. 1 ? 1967 Procerites fullonicus (S . B u c k m a n ). — S t u r a n i , S . 43, Taf. 12, Fig. 3, Taf. 17, Fig. 5

Lectotypus (hier bestimmt): Original zu Q u e n s t e d t 1887, Taf. 80, Fig. 10; hier neu abgebildet Taf. 7, Fig. 2 (Tübingen Ce 80/10. Locus typicus: Eningen, Ldkr. Reutlingen (Württemberg).

48 Die Perisphinctidae S t e i n m a n n (Ammonoidea) des Bathoniums (Brauner Jura e)

Stratum typicum: fuscus-B&nk (yeovilensis-Subzone).

Bemerkungen: Q u e n s t e d t (1887, S . 664) gibt als Fundsdiidit seines Ammonites laeviplex die „Macrocephalusschlcht“ an. Das dem Lectotypus an­ haftende Gestein ist jedoch ein vollkommen ooidfreier, feinkörniger, grauer Kalkstein, der vollkommen mit der fuscus-Bank dieses Gebietes überein­ stimmt, welche dort von macrocephalus-Oolith überlagert wird. Dieser Oolith besteht in Eningen ebenso wie bei Glems (B u c k , H a h n 8c S c h ä d e l 1966) aus oolithischen Tonmergeln, in welchen die Ammoniten flach gedrückt sind und eine oolithische Matrix besitzen.

Abb. 2: Windungsquerschnitt von Procerites laeviplex, Lectotypus = Taf. 7, Fig. 2, in natürlicher Größe bei 240 mm DM.

Diagnose: Großwüchsige (DM bis 400mm), evolute Gehäuse mit fla­ chem Nabel und hochmündigem Windungsquerschnitt. Die Innenwindungen sind kräftig berippt, während die WK fast skulpturlos ist. Beschreibung: Der Lectotypus ist ein vollständiger, beschälter Stein­ kern, welcher auf der Oberseite sehr dicht mit Serpeln bewachsen ist. Die Schale erreicht eine Dicke von 4 mm und ist pyritisiert. Die inneren Windun­ gen sind nur ab einem DM von 40 mm erhalten. Bis 180 DM sind kräftige, prosocostate Rippenstiele sichtbar, die dann nach außen immer schwächer wer­

4 49 W o l f g a n g H a h n

den. Auf den letzten anderthalb Windungen zeigt die Schale auf der inneren Flankenhälfte nur noch undeutliche, aber dicht stehende Undulationen. Der Windungsquerschnitt ist hochmündig (Abb. 2). Charakteristisch für diese Art sind die zuerst verhältnismäßig involuten Gehäuse, die dann im Alter sehr evolut werden. Außer dem Typus liegen mir noch zwei ganz gekammerte Steinkerne von Blumberg und Dangstetten vor, welche sowohl die Loben- linie wie die inneren Windungen zeigen. Bis 25 mm DM sind die Rippenstiele noch sehr fein. Zwischen 160 und 180 mm werden sie undeutlicher und gehen in flache, ziemlich breite Erhebungen über, die dann gegen Ende des Phragmo- kons nur noch als schwache Undulationen sichtbar sind. Die Spaltrippen sind noch bis zu einem DM von etwa 200 mm im oberen Flankendrittel und auf der Externseite erkennbar.

Tab. 9: Procerites laeviplex; Messungen und Zählungen.

Fundort Fundschicht Sammlung DM WH WD NW UR

Eningen fuscus-Bank Tübingen, 391 32 24 45 — Ce 80/10 308 31 25 45 — (Lecto- 254 32 25 41 — typus) 165 — — — 19 120 — — — 18 55 — — — 14 Blumberg „knorri-Ton“ Freiburg I, 243 34 25 41 — Nr. Ba 119 200 35 28 37 — 158 36 30 33 14 Dangstetten Unter- Freiburg I, 227 34 29 38 — b. Waldshut Bathonium Nr. Ba 120 160 39 34 38 17

Combe Hay yeovilensis- London I, 183 37 28 34 — bei Bath Subzone Nr. 26 985 160 — — — 16

Holotypus von P. fullonicus (S. B u c k m a n )

Vergleich: Procerites fullonicus (S. B u c k m a n ) stimmt in allen Gehäuse­ dimensionen gut mit Procerites laeviplex überein, ebenso die anderen von A r k e l l (1958, Taf. 24, Fig. 1—4) abgebildeten Hypotypoide, und ist daher ein jüngeres Synonym von Ammonites laeviplex Q u e n s t e d t . Procerites fow- leri A r k e l l , ebenfalls aus der yeovilensis-Subzone, ist sehr ähnlich (vgl. auch S t u r a n i 1967, Taf. 13, Fig. 5), unterscheidet sich aber durch einen weiteren Nabel, schwächere Primärrippen und einen wesentlich kleineren Enddurch­ messer. Vorkommen: Procerites laeviplex tritt in Süddeutschland im höheren Unter-Bathonium (yeovilensis-Subzone) auf. Fundpunkte sind die fuscus- Bank bei Eningen (Ldkr. Reutlingen), die „knorri-Tone“ bei Blumberg und das kondensierte Unter-Bathonium von Dangstetten (Ldkr. Waldshut).

50 Die Perisphinctidae S t e i n m a n n (Ammonoidea) des Bathoniums (Brauner Jura s)

In England kommt die A r t an der Basis des Füllers Earth Clay (yeovilen- sz's-Subzone) bei Combe Hay und Doulting in Südengland (A r k e l l 1958, S. 190) vor. Aus dem französischen Unter-Bathonium sind Fundpunkte in der Norman­ die (W e t z e l 1 9 3 7 , Taf. 1 2, Fig. 2 ), der Vend^e und dem Faltenjura (M a n ­ g o l d , E l m i 8c G a b il l y 1 9 6 7 ) bekannt.

J. S t e p h a n o v (1961, Taf. 7) fand die Art zusammen mit einer Fauna der yeovilensis-Subzone in NW-Bulgarien.

Procerites stephanovi nov. sp. Abb. 3, Taf. 5, Fig. 1, Taf. 8, Fig 7

v 1967 Procerites fullonicus (B u c k m a n ). — H a h n & S c h ä d e l , S . 62

Holotypus : Original zu Taf. 5, Fig. 1 (Freiburg I, Nr. Ba 121). Locus typicus: Lochenbadi bei Balingen (Württemberg). Stratum typicum: /«sc«s-Bank (yeovilensis-tenuiplicatus-Subzone). Derivatio nominis: Zu Ehren des bulgarischen Paläontologen Dr. J u ­ l iu s S t e p h a n o v (1932—1966). Diagnose: Großwüchsige (DM bis zu 400 mm), mittelweit genabelte Art mit gedrungenem Windungsquerschnitt und tiefem, treppenförmigem Nabel. Die Innenwindungen sind kräftig berippt und die Wohnkammer ist ohne Skulptur. Beschreibung: Der Holotypus ist ein Steinkern, der noch Reste der didken, pyritisierten Schale trägt. Die WK, von der nur ein Drittel Umgang erhalten ist, beginnt bei 214 mm DM, so daß der DM des vollständigen Ge­ häuses etwa 390—400 mm betragen haben mag. Mit Beginn des letzten Um­ ganges wird das Gehäuse evoluter, wobei sich der vorher steile Nabelabfall abflacht. Den Windungsquerschnitt zeigt Abb. 3. Die Innenwindungen sind sehr fein berippt und nicht von denen der Siemiradzkia lochenensis zu unter­ scheiden. Die Anfangswindungen konnten an dem auf Taf. 8, Fig. 7 abgebilde­ ten Paratypoid beobachtet werden. Bis etwa 8 mm DM treten weitstehende, verdickte, fast radial gerichtete Rippenstiele auf, die wahrscheinlich Parabel­ knoten tragen. Danach werden diese Rippen plötzlich viel feiner, zahlreicher und stärker prosocostat. Etwa bis 20 mm DM sind die Sekundärrippen vom Spaltpunkt aus leicht nach vorne abgeknickt und beschreiben auf der Extern­ seite einen flachen, nach vorne gerichteten Bogen. Zwischen 40 und 50 mm geht die feine Berippung, wie sie auch für Siemiradzkia typisch ist, in die grobe Procerifes-Skulptur über. Die kräftigen, nach vorne geneigten Rippenstiele spalten in der oberen Flankenhälfte in 2—4 Sekundärrippen auf, wobei die Spaltpunkte nach außen immer undeutlicher werden. Schon ab 150 mm DM wird die Skulptur schwächer, indem zuerst die Rippenstiele breiter, aber fla­ cher werden. Am längsten erhalten bleiben die Rippen auf der Externseite.

4 * 51 W o l f g a n g H a h n

Abb. 3: Windungsquerschnitte in natürlicher Größe: a) Procerites stephanovi = Taf. 8, Fig. 7 bei 165 mm DM; b) bei 123 mm DM; c) Procerites imitator = Abb. 4; d) Procerites imitator aus der fuscus-Bank vom Lochenbadi bei Balingen, Freiburg I, Nr. Ba 131.

52 Die Perisphinctidae S t e i n m a n n (Ammonoidea) des Bathoniums (Brauner Jura e)

Tab. 10: Procerites stephanovi; Messungen und Zählungen.

Fundort Fundschicht Sammlung DM WH WD NW UR

Lochenbadi /«SCKS-Bank Freiburg I, 26 2 34 28 37 — b. Balingen Nr. Ba 121 261 37 32 3 6 — (Holotypus) 162 39 36 34 13 115 — — — 12 Lochenbadi /«5CKJ-Bank Freiburg I, 165 40 35 32 13 Nr. Ba 122 126 39 35 31 — 9 2 — — 13 Lochenbadi /«sc«s-Bank Stuttgart, 59 39 39 37 15 Nr. 21 02 9 45 33 35 39 17

Lochenbadi /«scxs-Bank Freiburg I, 67 38 37 36 14 Nr. Ba 123 58 38 38 36 15

Oberdorf Bathonium Stuttgart, 104 40 36 33 14 b. Bopfingen Nr. 21 03 0 86 40 38 34 14

Vergleich: Procerites laeviplex unterscheidet sich durch einen schlan­ keren Windungsquerschnitt und eine in allen Wachstumsstadien größere Na­ belweite. Procerites imitator hat noch breitere Windungen, einen tiefer einge­ senkten Nabel und kräftigere Rippenstiele. Vorkommen: Procerites stephanovi ist in der /»scwj-Bank am Lochen nicht selten. Eine nicht sehr gut erhaltene Innenwindung stammt aus dem kon­ densierten Unter- und Mittel-Bathonium von Oberdorf bei Bopfingen.

Procerites quercinus (T e r q u e m Sc J o u r d y ) Abb. 6, Taf. 3, Fig. 4, Taf. 8, Fig. 2

* 1869 Ammonites quercinus. T e r q . e t J o u r d . — T e r q u e m & J o u r d y , S. 4 4 , T a f. 1, F ig . 10— 13 ? 1947 Perisphinctes quercinus T e r q . & J o u r d . — G a r d e t , S. 45, Taf. 1, Fig. 1— 2 1958 Procerites quercinus (T e r q u e m & J o u r d y ). A r k e l l , S. 193, Abb. 68—71, Taf. 25, Fig. 4— 5, Taf. 26, Fig. 1

Lectotypus: (det. A r k e l l 1958, S. 193): O riginal zu T e r q u e m & J o u r d y 1869, Taf. 1, Fig. 10 (verschollen). Locus typicus: Departement Moselle (Frankreich). Stratum typicum: „Schichten mit Terebratula lagenalis“. Diagnose: Großwüchsige Art (DM 400 mm) mit weitem, flachem Nabel, schlankem Querschnitt und dichter, feiner Berippung auf den inneren Win­ dungen. Die Skulptur erlischt sehr früh zwischen 150 und 200 mm DM voll­ kommen.

53 W o l f g a n g H a h n

Beschreibung: Im Berdienwald bei Dangstetten wurde neben sechs ganz gekammerten Steinkernen ein Exemplar mit Suturdrängung und dem Beginn der WK bei 266 mm DM gefunden (Freiburg I, Nr. Ba 124). Das ganze Gehäuse dürfte einen DM von etwa 400 mm erreicht haben. Bis 35 mm DM sind die auf der unteren Flankenhälfte sichtbaren Rippen sehr fein und dicht angeordnet. Danach werden die Primärrippen etwas gröber und weniger zahl­ reich. Bei 150 mm DM spätestens verschwinden die Rippenstiele vollständig. Die Spaltrippen können im Gegenlicht auf der Externseite noch bis 200 mm DM beobachtet werden. Der Steinkern wird also bereits einen Umgang vor Beginn der WK vollkommen glatt. Abb. 6 zeigt den Windungsquerschnitt. Mit zunehmendem DM werden die Gehäuse immer evoluter. Der Nabelabfall ist stets gerundet und flach.

Tab. 11: Procerites quercinus; Messungen und Zählungen.

Fundort Fundschicht Sammlung DM WH WD NW UR

Dep. Moselle Bathonium Lectotypus 194 34 — 37 — (Frankreich) nadi Abb. 140 — — — 17 100 — — — 20 Dangstetten Unter- Freiburg I, 154 35 — 37 — b. Waldshut Bathonium Nr. Ba 125 113 37 30 38 17 80 — — — 17 35 — — — 22 Dangstetten „retrocostatum“- Freiburg I, 225 33 25 41 — Zone Nr. Ba 126 184 35 29 40 — 100 — — — 17 30 — — — 27 Dangstetten Bathonium Freiburg I, 281 30 21 4 6 — lose gefunden Nr. Ba 124 2 64 30 23 45 — Dangstetten „retrocostatum“ - Freiburg I, 193 34 29 39 — Zone Nr. Ba 127 7 0 — — 21 Eningen /«jcKj-Bank Freiburg I, 182 34 28 41 — b. Reutlingen Nr. Ba 128 140 35 28 41 —

Vergleich: Procerites laeviplex unterscheidet sich sehr gut durch die grö­ beren Primärrippen und ein viel kürzeres Stadium mit feinen Rippen auf den inneren Windungen. Außerdem erlischt die Skulptur bei Procerites quercinus fast einen Umgang früher. Procerites fowleri A r k e l l aus dem englischen Unter-Bathonium ist sehr ähnlich und unterscheidet sich nur durch einen niedrigeren Enddurchmesser und etwas größere Nabelweite.

54 Die Perisphinctidae S t e i n m a n n (Ammonoidea) des Bathoniums (Brauner Jura e)

Procerites tmetolobus S. B u c k m a n ebenfalls aus dem englischen Unter-Ba­ thonium ist auf den mittleren Windungen etwas dichter berippt, sonst aber sehr ähnlich. Es ist sehr gut möglich, daß Procerites quercinus eine Art mit großer Variationsbreite ist und die beiden genannten englischen Arten mit ihr vereinigt werden könnten. Für statistische Untersuchungen sind aber bis jetzt noch nicht genügend Exemplare bekannt. Außerdem fehlen gut erhaltene Topotypen von Procerites quercinus, aus denen ein Neotypus gewählt wer­ den könnte. Bei dem von A r k e l l (1958, Abb. 70) aus Sexey aux Tayes ab­ gebildeten Steinkern sind leider die Innenwindungen zerstört. Vorkommen: Der genaue Horizont, aus dem der Lectotypus stammt, ist unbekannt. In Südwestdeutschland kommt die Art sowohl im höheren Un­ ter-Bathonium wie an der Basis des Ober-Bathoniums („retrocostatum“-Zone) vor. Fundpunkte sind der Berchenwald bei Dangstetten (Ldkr. Waldshut) und die fuscus-Bank bei Eningen (Ldkr. Reutlingen). In England wurde die Art im Füllers Earth Rock und dem oberen Füllers Earth Clay der Grafschaften Dorset und Somerset sowie im Great Oolite in Northants gefunden (A r k e l l 1958, S. 196). Verschiedene Fundpunkte aus dem östlichen Frankreich werden ebenfalls von A r k e l l (1958, S. 196) erwähnt.

Procerites imitator (S. B u c k m a n ) Abb. 3— 4

* v 1922 Zigzagites imitator nov. — S . B u c k m a n , Taf. 301 non v 1958 Zigzagiceras (Procerozigzag) imitator (S . B u c k m a n ) . — W e s t e r m a n n , S . 90, Taf. 35 v 1958 Procerites imitator (S . B u c k m a n ) . — A r k e l l , S . 192, A b b . 69, Taf. 26, Fig. 2—4 1967 Procerites imitator (S . B u c k m a n ). — S t u r a n i , S . 43, Taf. 15, Fig. 5

Holotypus: O riginal zu S. B u c k m a n , Taf. 301, neu abgebildet durch A r k e l l (1958, Taf. 26, Fig. 2) (London I, Nr. 30 328). Locus typicus: Bahneinschnitt bei Bicester (Oxfordshire). Stratum typicum: Hampen Marly Beds (progracilis-Zone). Diagnose: Großwüchsige Art mit sehr kräftigen Rippenstielen und rundlichem Windungsquerschnitt. Beschreibung: Etwa bis 120 mm DM sind die Windungen noch breiter als hoch. Erst mit der WK wird der vorher rundliche Querschnitt etwas hoch­ mündiger. Der Nabel ist mäßig evolut und tief eingesenkt mit steilem Nabel­ abfall. Die Rippenstiele sind bis etwa 150 mm DM sehr kräftig und erinnern schon an die Gattung Wagnericeras, um bei ungefähr 200 mm DM zu erlö­ schen. Die Spaltrippen sind noch bis zum Beginn der WK bei 250 mm DM auf der Externseite erkennbar. Die skulpturlose WK umfaßt einen Umgang.

55 W o l f g a n g H a h n

Abb. 4: Procerites imitator ; Steinkern aus der Bank 1617a (progracilis'-Zone) vom Eichberg bei Blumberg, Freiburg I, Nr. Ba 129, etwa 0,7 der natürlichen Größe (Zeichnung E. D o l d ) .

Vergleich : Procerites imitator unterscheidet sich von allen anderen A r­ ten dieser Gattung durch den rundlichen Querschnitt, den tiefen Nabel und die kräftigen Primärrippen.

5 6 Die Perisphinctidae S t e i n m a n n (Ammonoidea) des Bathoniums (Brauner Jura c)

Tab. 12: Procerites imitator-, Messungen und Zählungen.

Fundort Fundschicht Sammlung DM WH WD NW

Bicester progracilis- London I, 172 39 _ 34 (Oxfordshire) Zone Nr. 30328 (Holotypus) Eichberg progracilis- Freiburg I, 166 36 32 38 b. Blumberg Zone Nr. Ba 129 141 36 34 37 Eichberg progracilis- Freiburg I, 287 34 — 41 Zone Nr. Ba 130 Lochenbadi fuscus-Bank Freiburg I, 170 40 37 34 b. Balingen Nr. Ba 131 121 39 40 37 90 38 44 39

D er von W e s t e r m a n n (1958, Taf. 35) abgebildete Ammonit unterscheidet sich durch die Berippung der inneren Windungen und gehört zur Untergat­ tung Procerozigzag. Vorkommen: Aus Deutschland sind bis jetzt erst drei Vertreter dieser Art bekannt. Zwei stammen aus der Kalkbank 1617a vom Eichberg bei Blum­ berg, mit der dort die progracilis-Zone beginnt, das dritte Stück lag auf der Oberseite der fuscus-Bank im Lochenbach bei Balingen. In England kommt Procerites imitator sowohl in der progracilis- wie in der aspidoides-Zone vor (A r k e l l 1958, S. 193).

Französische Funde wurden durch S t u r a n i (1967) aus der yeovilensis-Sub­ zone der Umgebung von Barreme und durch M a n g o l d , E l m i & G a b il l y (1967) aus dem Unter- und Ober-Bathonium der Vend^e und des Faltenjura bekannt.

Procerites mirabilis A r k e l l A b b . 5, Taf. 6 , Fig. 2

v 1958 P rocerites (Gracilisphinctes) m irabilis sp. nov. — A r k e l l , S'. 201, A b b . 72, 75, Taf. 27, Fig. 3, Taf. 28, Fig. 6—9 ? v 1958 P rocerites (Gracilisphinctes) v in e ta sp. nov. — A rkell, S. 203, A b b . 72, Taf. 27, Fig. 4

Holotypus: Original zu A r k e l l 1958, Abb. 75 (Cambridge, Nr. J 23 016). Locus typicus: Eyford (Glos.). Stratum typicum: Cotswold Slates (progracilis-Zone). Diagnose: Sehr großwüchsige, hochmündige Art mit sehr breiten, un­ regelmäßigen Primärrippen und flachen Einschnürungen auf den Innenwin­ dungen.

57 W o l f g a n g H a h n

Beschreibung: Aus dem Wutachgebiet liegen vier Steinkerne vor. Das größte Stück (Taf. 6, Fig. 2) erreicht 405 mm DM, wobei nur dreiviertel der WK erhalten sind. Das Ende des Kammerteiles ist bei 310 mm erreicht. Bis 100 mm DM treten dichtstehende, feine, leicht prosocostate Primärrippen auf. Auf einen Umgang entfallen 1—3 flache Einschnürungen. Danach neigen sich die Rippen plötzlich stärker nach vorne und werden flacher, dafür aber brei­ ter. Durch die Einschnürungen wirkt die Skulptur etwas unregelmäßig. Zwi­ schen 130 und 200 mm DM erlöschen die Rippenstiele vollständig und die Spaltrippen im oberen Flankendrittel nur wenig später. Der Querschnitt ist komprimiert und hochmündig und wird auf der WK fast rechteckig (vgl. Abb. 5).

Abb. 5: Windungsquerschnitt von Procerites mirabilis aus der lagenalis-Hank („retro- costatum “-Zone) vom Eichberg bei Blumberg, Freiburg I, Nr. Ba 134.

Vergleich: Procerites mirabilis unterscheidet sich von allen anderen hier beschriebenen Arten dieser Gattung deutlich durdi die flachen und breiten Primärrippen, die häufigen Einschnürungen und den schmalen Windungs­ durchschnitt. Procerites vineta A r k e l l (1958, Taf. 27, Fig. 4), der auf einem einzigen

58 Die Perisphinctidae S t e i n m a n n (Ammonoidea) des Bathoniums (Brauner Jura e)

Tab. 13: Procerites mirabilis; Messungen und Zählungen.

Fundort Fundschicht Sammlung DU WH WD NW UR

Eichberg „retrocostatum“ - Freiburg I, 342 32 21 43 .— b. Blumberg Zone Nr. Ba 132 280 33 — 39 — 225 — — — 20 90 — — — 23 Eichberg „retrocostatum“ - Freiburg I, 396 31 21 43 — Zone Nr. Ba 133 322 34 22 37 — 120 — — — 18 Eichberg „retrocostatum“ - Freiburg I, 250 35 23 37 — Zone Nr. Ba 134 140 — — — 21 75 — — 21

Eichberg „retrocostatum“ - Freiburg I, 306 31 21 41 — Zone Nr. Ba 135 273 35 23 37 — 125 — — — 16

Bruchstück beruht, zeigt die gleiche Art der Berippung wie Procerites mirabilis. D er von A r k e l l (1958, Abb. 72) gezeichnete, fast dreieckige Querschnitt kann sehr leicht durch eine Verdrückung entstanden sein, und es dürfte sich dann um die gleiche Art handeln. Vorkommen: Der Holotypus und mehrere Paratypoide wurden in den englischen Cotswold und Stonesfield Slates gefunden, welche in die prograci- lis-Zone gehören. Weiter erwähnt A r k e l l 1958, S. 201 Fundpunkte aus dem oberen Füllers Earth Clay und dem Twinhoe Ironshot (Ober-Bathonium). Aus Deutschland sind bis jetzt erst die vier hier beschriebenen Steinkerne be­ kannt, welche alle in der lagenalis-Bank („retrocostatum“-Zone) am West­ abhang des Eichberges gefunden wurden.

Ebenfalls von der Basis des Ober-Bathoniums wird die Art von M a n g o l d , E l m i 8c G a b il l y (1967) aus dem französischen Faltenjura erwähnt.

Procerites aff. progracilis C ox 8c A r k e l l A b b . 6 , Taf. 5, Fig. 2

1844 Ammonites gracilis J. B u c k m a n . — M u r c h i n s o n , S. 71, Taf. 3, Fig. 6 1920 Gracilisphinctes gracilis J. B u c k m a n . — S. B u c k m a n , Taf. 193 * 1950 Procerites progracilis nov. sp. — C ox Sc A r k e l l , S. 94 1956 Procerites (Gracilisphinctes) progracilis C ox & A r k e l l . — A r k e l l , Taf. 36, Fig. 4 1957 Gracilisphinctes procracilis (Cox & A r k e l l ). — A r k e l l , S. L316, Abb. 397 v 1958 Procerites (Gracilisphinctes) progracilis C ox 8c A r k e l l , S. 197, Abb. 63, 72—74, Taf. 27, Fig. 5, Taf. 28, Fig. 1—4 1958 Gracilisphinctes aff. progracilis C ox & A r k e l l . — C o l l i g n o n , Taf. 7, Fig. 34

59 W o l f g a n g H a h n

Holotypus: Original zu M u r c h is o n 1844, Taf. 3, Fig. 6, neu abgebil­ det durch A r k e l l 1956 und 1958 (Manchester Museum). Locus typicus: Sevenhampton (Glos.). Stratum typicum: Cotswold Slates (progracilis-Zone). Beschreibung: In der „lagenalis-Bank.“ des Wutachgebietes fanden sich zwei Steinkerne, die schon früher (Buck, H a h n & Schädel 1966) zu Proce­ rites progracilis gestellt worden waren. Beide unterscheiden sich jedoch vom Holotypus ebenso wie von den anderen von A rkell (1958, Abb. 73, Taf. 28, Fig. 1—2) abgebildeten Stücken durch einen um einige Prozent weiteren N a­ bel, während mit einem anderen von A rkell (1958, Abb. 74) wiedergegebe­ nen Wohnkammerexemplar Übereinstimmung besteht. Ein Gehäuse vom Eich­ berg (Taf. 5, Fig. 2) ist bis 230 mm DM gekammert und besitzt noch die Hälfte der WK. Ein zweites Stück vom Buchberg zeigt bei 260 mm DM ge­ rade noch den Beginn der WK. Der Nabel ist verhältnismäßig flach mit ge­ rundetem Nabelabfall. Abb. 6 zeigt den Querschnitt. Die inneren Windungen besitzen kräftige recticostate Rippenstiele, die erst mit dem vorletzen Um­ gang leicht prosocostat werden. Ab 170 mm DM werden die Rippen schwä­ cher, bleiben jedoch bis zum Beginn der WK erkennbar. Die Spaltrippen sind bis kurz vor das Ende des Kammerteiles auf der Externseite noch kräftig aus­ gebildet. Schlagartig mit Beginn der WK erlischt die Skulptur völlig, ebenso wie bei dem von A rkell (1958, Abb. 74) abgebildeten Stück.

Tab. 14: Procerites aff. progracilis; Messungen und Zählungen.

Fundort Fundschicht Sammlung DM WH WD NW UR

Eichberg „retrocostatum"- Freiburg I, 262 35 — 38 — b. Blumberg Zone Nr. Ba 136 223 35 26 36 15 85 — — — 15 Buchberg „retrocostatum '- Freiburg I, 268 34 26 38 — b. Blumberg Zone Nr. B a i 37 218 35 30 37 — 165 — — — 18 75 — — — 20

Vergleich: Die Bestimmung der beiden Stücke machte große Schwierig­ keiten, da der Holotypus und fast alle anderen englischen Exemplare-nur als Innenwindungen erhalten sind, die dazu noch verdrückt sind. Trotzdem kann festgestellt werden, daß die beiden deutschen Stücke in allen ontogenetischen Stadien etwas evoluter sind als der Holotypus, sonst aber einigermaßen über­ einstimmen. Ähnlichkeit besteht auch mit Procerites subcongenor (L is s a jo u s ). Der Lectotypus (L is s a jo u s 1923, Taf. 14, Fig. 1) ist jedoch ebenfalls nur eine kleine Innenwindung, die auch verdrückt ist. Procerites quercinus ist in allen

60 Die Perisphinctidae S te in m a n n (Ammonoidea) des Bathoniums (Brauner Jura e)

Abb. 6: Windungsquerschnitte in natürlicher Größe: a) Procerites hodsoni — Abb. 7; b) Procerites quercinus = Taf. 8, Fig. 2; c) Procerites eichbergensis, Holotypus = Taf. 2, Fig. 1; d) Procerites aff. progracilis aus der /<2ge««/is-Bank („retrocostatum“-Zone) vom Buchberg bei Blumberg, Freiburg I, Nr. Ba 137. W o l f g a n g H a h n

Wachstumsstadien viel evoluter und verliert seine Skulptur schon einen Um­ gang früher. Procerites mirabilis unterscheidet sich durch die breiten unregel­ mäßigen Rippenstiele. Vorkommen : Procerites progracilis ist das Indexfossil der progracilis- Zone des Mittel-Bathoniums und wurde in England bis jetzt auch nur in den Stonesfield und Cotswold Slates gefunden. R io u l t (1961, S. 53) konnte die Art in der Normandie nadiweisen und dadurch den „Calcaire de Caen“ in das Mittel-Bathonium einstufen. C o l l ig n o n (1958, Taf. 7, Fig. 34) bildet das Bruchstück einer Innenwindung aus Madagaskar ab. Die beiden nicht ganz si­ cheren süddeutschen Exemplare wurden in der wesentlich jüngeren „retroco- statum “-Zone am Buchberg und Eichberg gefunden. Da die meisten Arten der G attung Procerites im Bathonium eine Lebensdauer haben, die sich über meh­ rere Zonen erstreckt, rechtfertigt das höhere stratigraphische Vorkommen der beiden hier beschriebenen Stücke allein keine artliche Trennung von den eng­ lischen Exemplaren.

Procerites hodsoni A r k e l l A b b . 6 , 7 , Taf. 2, Fig. 2

* v 1958 Procerites hodsoni sp. nov. — A r k e l l , S. 190, Abb. 6 8 , 69, Taf. 25 , Fig. 1

Holotypus: Original zu A r k e l l 1958, Taf. 25, Fig. 1 (Universität Rea- ding, Nr. 6913). Locus typicus: Straßeneinschnitt bei Whatley (Somerset). Stratum typicum: ObererFullersEarthRock(„retrocostat«ttz“-Zone). Diagnose: Großwüchsige und hochmündige Art mit sehr dichter und kräftiger Berippung, welche erst auf der WK schwächer wird. Beschreibung: Neben zwei Innenwindungen wurden im Wutachtal auch drei Steinkerne gefunden, welche noch den Beginn der WK bei etwa 300 mm DM zeigen. Der Windungsquerschnitt (Abb. 6) ist auf den mittleren Windungen noch rundlich, um auf den letzten beiden Umgängen besonders schmal und hoch zu werden. Die Berippung ist sehr dicht und besteht aus langen, kräftigen, leicht proso- costaten Rippenstielen, welche erst im oberen Flankendrittel in zwei bis drei gleich kräftige Sekundärrippen aufspalten. Die Rippen werden erst auf der WK allmählich schwächer. Der Nabel ist mittelweit und verhältnismäßig tief mit steilem Nabelabfall auf den inneren Windungen. Vergleich: Der Holotypus ist ein ganz gekammertes Bruchstück, das nicht vermessen werden kann. Die 5 süddeutschen Stücke stimmen jedoch in allen vergleichbaren Merkmalen gut mit dem englischen Holotypus überein. Keine der bis jetzt bekannten Arten der Gattung Procerites hat auf den äuße­ ren Windungen eine so dichte und spät erlöschende Berippung. Nur Procerites magnificus Arkell ist auch noch auf den äußeren Windungen berippt, unter-

62 Die Perisphinctidae S te i n m a n n (Ammonoidea) des Bathoniums (Brauner Jura f)

Abb. 7: Procerites hodsoni; vollständiges Phragmokon aus der lagenalis-Bank („retrocostatum“-Zone) vom Eidhberg bei Blumberg, Freiburg I, Nr. Ba 138, etwa 0,5 der natürlichen Größe (Zeichnung E. D o l d ) .

63 W o l f g a n g H a h n

Tab. 15: Procerites hodsoni; Messungen und Zählungen.

Fundort Fundschicht Sammlung DM WH WD NW UR

Eichberg „retrocostatum“ - Freiburg I, 290 38 25 34 26 b. Blumberg Zone N r. Ba 138 223 40 27 30 24 70 — — — 24

Blumberg „retrocostatum“ - Freiburg I, 265 — — — 23 Zone N r. Ba 139 219 38 27 34 20 200 38 27 33 20 125 — — — 22 Eichberg „retrocostatum“ - Freiburg I, 332 36 22 35 31 b. Blumberg Zone Nr. Ba 140 280 38 25 32 20 210 — — — 26 150 — — — 20

scheidet sich aber deutlich durch einen sehr weiten Nabel und einen rundlichen Windungsquerschnitt. Vorkommen: Procerites hodsoni ist in der lagenalis-Bank („retrocosta­ tum “ -Zone) des Wutachgebietes nicht selten, wurde aber sonst in Deutschland noch nicht gefunden. Aus England ist bis jetzt erst der Holotypus bekannt, der ebenfalls aus der „retrocostatum“ - Zone stammt. Auch in Frankreich kommt Procerites hodsoni vor. Eine unhorizontierte Innenwindung von Villey-le-Sec wurde von A r ­ k e l l (1958, Abb. 68) abgebildet und G a b il l y (1964, S. 71) erwähnt Funde aus dem Mittel-Bathonium der Vendee.

Procerites eichbergensis nov. sp. Abb. 6, Taf. 2, Fig. 1

1958 Procerites scbloenbachi de Grossouvre. — A rkell, S. 182, nur Abb. 66

Holotypus : Original zu Taf. 2, Fig. 1 (Freiburg I, N r. Ba 141). Locus typicus: Westabhang des Eichberges bei Blumberg.

Stratum typicum: Mergelkalklage Nr. 3800 (B u c k , H a h n Sc S c h ä ­ d e l , 1966, Taf. 9), zwischen lagenalis-Bank und aspidoides-OoWxh („retroco- statum “-Zone). Derivatio nominis: Nach dem am Eichberg gelegenen Locus typicus. Diagnose: Großwüchsige, sehr involute und hochmündige Art mit tie­ fem Nabel und wenig dichter Berippung, die schon vor Beginn der WK völlig erlöscht. Beschreibung: Der Holotypus ist ein Steinkern von 312 mm DM. Mit Beginn der WK bei 278 mm DM ist eine leichte Egression des vorher stark in­

6 4 Die Perisphinctidae S te i n m a n n (Ammonoidea) des Bathoniums (Brauner Jura e ) voluten Gehäuses zu bemerken. Der Nabel ist ziemlich tief mit steilem, fast senkrechtem Nabelabfall auf den inneren und mittleren Umgängen. Etwa mit Beginn der vorletzten Windung wird der Nabelabfall flacher. Abb. 6 zeigt den hochmündigen Querschnitt. Bis zu einem DM von etwa 150 mm besteht die Skulptur aus kräftigen, leicht nach vorne geneigten Primärrippen. Auf einen halben Umfang entfallen 12—16 Rippenstiele. Die Dichte der Berip­ pung bleibt auf allen sichtbaren Umgängen etwa gleich. Ab etwa 180 mm DM wird der Steinkern glatt. N ur auf der Externseite sind noch bis 220 mm DM im Gegenlicht schwache Spaltrippen erkennbar. Ein zweites, nicht genau ho- rizontiertes Exemplar aus den „varians-S&iditen“ von Epfenhofen am Ran­ den (Freiburg II, N r. 121) ist bis 170 mm DM noch ganz gekammert und zeigt schon bei 125 mm DM eine Abschwächung der Primärrippen.

Tab. 16: Procerites eichbergensis; Messungen und Zählungen.

Fundort Fundschicht Sammlung DM WH WD NW UR

Eichberg „retro co sta tu m “- Freiburg I, 307 38 25 32 — b. Blumberg Zone N r. Ba 141 241 41 29 30 (Holotypus) 175 — - — 1-1 45 — — — 15

Epfenhofen „va ria n s- Freiburg II, 169 42 30 29 — am Randen Schichten“ N r. 121 131 43 36 27 13 40 — — — 16

Vergleich : Procerites schloenbacbi de G rossouvre (Sch loenbach 1865, T af. 30, Fig. 1) aus dem Unter-Bathonium NW-Deutsdilands ist ähnlich invo- lut, aber viel feiner und dichter berippt. Außerdem dürfte diese Art höchstens den halben Gehäusedurchmesser von Procerites eichbergensis erreichen. Beim Holotypus dieser Art, der leider verlorengegangen ist, öffnet sich die Spirale schon bei etwa 120 m m DM, so daß vermutet werden kann, daß dieses ver­ hältnismäßig kleine Exemplar noch einen Teil der WK besessen hat. Procerites clausiprocerus (S. Buckm an) ist kaum von Procerites schloenbacbi unterscheid­ bar und wahrscheinlich ein jüngeres Synonym. Der von A rkell (195 8, A bb. 182) aus Ostfrankreich als Procerites schloenbacbi abgebildete Ammonit stimmt in allen Merkmalen gut mit Procerites eichbergensis überein. Leider ist von die­ sem Stück jedoch weder der Fundort noch der stratigraphische Horizont be­ kannt. Vorkommen: Das einzige gut horizontierte Exemplar der neuen Art ist der Holotypus, der am Eichberg b. Blumberg in der Bank 3800 gefunden wurde, die in die „retrocostatum“-Zone gehört und dort den aspidoid.es- Oolith von der lagenalis-Bank trennt. Ein zweites Stück stammt vermutlich aus den gleichen Schichten von Epfenhofen a. R.

5 65 W o l f g a n g H a h n

4. Gattung Wagnericeras S. B u c k m a n , 1921

Generotypus : Ammonites wagneri O p p e l (1857, S. 477). Diagnose: Großwüchsige Formen mit skulpturlosen Alterswindungen wie bei Procerites. Mittlere Windungen mit sehr kurzen, aber kräftigen Rip­ penstielen und langen, leicht S-förmig geschwungenen Spaltrippen, welche die Externseite ohne Unterbrechung überqueren. Vergleich : Die Gattung Procerites unterscheidet sich deutlich durch die weniger kräftigen, längeren Rippenstiele und die nicht S-förmig geschwunge­ nen Spaltrippen. Die Gattung Suspensites S. B u c k m a n , die von A r k e l l (1958) noch als Untergattung für die involuten Arten arbustigerum und suspensum benutzt wurde, kann eingezogen werden, da sie sich nur durch eine größere Involution unterscheidet. Die von W . W e t z e l (1966, Taf. 12— 13) abgebilde­ ten, sehr schlecht erhalten als Wagnericeras arbustigerum d ’O R B iG N Y be­ stimmten Bruchstücke und Innenwindungen aus der Normandie gehören min­ destens teilweise zur Gattung Procerites. Vorkommen: Die Gattung Wagnericeras erscheint im Mittel-Bathonium, kommt bis in die aspidoides-Zone hinauf vor und ist in Europa weit verbrei­ tet. Die von W . W e t z e l (1966, S. 95) angenommene Verbreitung, die sich auf die Normandie beschränken soll, kann nicht bestätigt werden.

Wagnericeras suspensum (S. B u c k m a n ) Abb. 8, Taf. 1, Fig. 2

1851 Ammonites arbustigerus d ’ORBiGNY. — M o r r is & L y c e t t , S. 12, Taf. 2, Fig. 4 v 1887 A m m onites cf. arbustigerus. — Q u e n s t e d t , S. 683, Taf. 80, nur Fig. 8 bis 9 v 1922 Suspensites suspensus nov. — S. B u c k m a n , Taf. 346 v 1958—59 Wagnericeras (Suspensites) suspensum (S. B u c k m a n ). — A r k e l l , S. 209, Taf. 29, Fig. 6—8

Holotypus: Original zu S. B u c k m a n 1922, Taf. 346, neu abgebildet durch A r k e l l 1958, Taf. 29, Fig. 8a—b (London I, Nr. 25 609). Locus typicus: Minchinhampton (England). Stratum typicum: Great Oolite (Mittel-Bathonium). Diagnose: Involute Formen mit tief eingesenktem Nabel und breitem, fast dreieckigem Windungsquerschnitt.

Beschreibung : Das von Q u e n s t e d t (1887, Taf. 80, Fig. 8) abgebildete Stück vom Ipf ist bis 160 mm DM noch ganz gekammert. Der letzte Umgang zeigt jedoch schon eine leichte Egression, sowie eine deutliche Verflachung der Nabelwand, so daß angenommen werden kann, daß es sich um ein vollstän­ diges Phragmokon handelt. Die untere Flankenhälfte der letzten Windung ist

6 6 Die Perisphinctidae St e in m a n n (Ammonoidea) des Bathoniums (Brauner Jura e) bereits glatt. N ur in der oberen Flankenhälfte sind noch die nach hinten ge­ schwungenen Teile der Spaltrippen erkennbar, welche in Q u e n s t e d t ’s Ab­ bildung zu starr und gerade gezeichnet sind. Das zweite Original Q u e n s t e d t ’s aus Wasseralfingen stimmt in allen Merkmalen überein, ist aber schlechter er­ halten. Aus Oberdorf b. Bopfingen liegt ein drittes Exemplar mit erhaltener Schale vor, das sehr schön die Skulptur der inneren und mittleren Windungen zeigt (Taf. 1, Fig. 2) und gut mit dem Holotypus übereinstimmt. Den charak­ teristischen Windungsquerschnitt zeigt Abb. 8. Von der Skulptur der inneren Windungen ist infolge der großen Involution jeweils nur der über der Nabel­ kante liegende Beginn der dicken Rippenstiele erkennbar, wodurch Knoten

Abb. 8: Windungsquerschnitte in natürlicher Größe: a) Wagnericeras suspensum = Taf. 1, Fig. 2; b) Wagnericeras jortecostatum — Taf. 1, Fig. 7. W o l f g a n g H a h n

vorgetäuscht werden. Die verdickten Primärrippen sind sehr kurz, fast recti- costat und spalten nodi im unteren Flankendrittel in drei bis vier Sekundär­ rippen auf, welche zunächst stark prosocostat sind, dann aber im oberen Flankendrittel einen leichten Bogen nach hinten beschreiben. Der Verlauf der ganzen Rippen gleicht so einem flachen S. Ab etwa 100 mm DM wird die un­ tere Flankenhälfte langsam glatt, während die Spaltrippen auf der Extern­ seite noch bis 130 mm DM erkennbar sind.

Tab. 17: Wagnericeras suspensum ; Messungen und Zählungen.

Fundort Fundsdiicht Sammlung DM WH WD NW

Ipf Bathonium Tübingen, 162 44 36 24 bei Bopfingen Ce 80/8 130 47 40 23 Wasseralfingen Bathonium Tübingen, 155 45 35 25 b. Aalen Ce 80/9 123 45 39 25 65 — Oberdorf Bathonium Stuttgart, 116 46 45 25 b. Bopfingen N r. 21030 97 45 44 24

Vergleich: Die Bestimmung der beiden Stücke von Bopfingen und Wasseralfingen durch Q u e n s t e d t als Am m onites cf. arbustigerus kam den tatsächlichen Verhältnissen schon sehr nahe, denn der Lectotypus von Wagne­ riceras arbustigerum (d’ORBiGNY) (A r k e l l 1958, Abb. 77) unterscheidet sich nur durch einen schmaleren Windungsquerschnitt, und S i e m ir a d z k i (1899, S. 325) und W. W e t z e l (1937, S. 107; 1966, S. 87), die eine krasse Fehldeu­ tung Q u e n s t e d t ’s vermuteten, waren im Unrecht. Nicht zu Wagnericeras ge­ hört allerdings das von Q u e n s t e d t (1887, Taf. 80, Fig. 7) unter dem gleichen Namen aus dem macrocephalus-Oolnh von Laufen abgebildete Stück. Zig­ zagiceras postpollubrum W e t z e l 1 ist in der Gehäuseform sehr ähnlich, unter­ scheidet sich aber deutlich durch eine völlig andere Skulptur, wie S t u r a n i (1967) an gut erhaltenen Stücken zeigen konnte. Vorkommen: Der Holotypus stammt aus dem Great Oolite (subcon- tractus-Zone) von Minchinhampton in England. Weitere Funde beschreibt A r k e l l (1959, S. 209) aus den Füllers Earth Rock der Grafschaft Somerset.

1 Der Holotypus von „Zigzagiceras“ postpollubrum W e t z e l (1937, Taf. 11, Fig. 3), den idi erst nach Abschluß dieser Arbeit durch die Freundlichkeit von Herrn Dozent Dr. H. B ö g e r aus Kiel bekam, besitzt dieselbe Gehäuseform und den gleichen Schwung der Spaltrippen wie Wagnericeras suspensum. Die Gehäusedimensionen sind jedoch etwas verschieden. Folgende Werte wurden bestimmt: bei 200 mm DM, W H = 45, WD = 35, N W = 21 und bei 160 mm DM, W H = 49, WD = 42, NW = 18. Ob auf den inneren Windungen wie bei den von S t u r a n i abgebildeten Stücken weitstehende Parabelrippen auftreten, konnte nicht festgestellt werden.

6 8 Die Perisphinctidae S t e i n m a n n (Ammonoidea) des Bathoniums (Brauner Jura c)

Aus Südwestdeutschland sind bis jetzt erst drei Stücke bekannt, die alle aus dem kondensierten Bathonium Ostwürttembergs stammen. Nach der Ge­ steinsbeschaffenheit stammen die beiden Exemplare von Bopfingen sicherlich aus der Bank 7 (vgl. H a h n 1968, Abb. 3), die eine kondensierte Fauna des Unter- und Mittel-Bathoniums führt.

Wagnericeras fortecostatum ( d e G r o s s o u v r e ) Abb. 8, Taf. 1, Fig. 7

* 1930 Perisphinctes fortecostatus n. sp. — de G r o s s o u v r e , S. 368, Taf. 40, Fig. 11 1951 Wagnericeras cf. fortecostatum (de G r o s s o u v r e ). — A r k e l l , S. 14, Taf. 3, Fig. 6a—b 1958 Wagnericeras fortecostatum (de G r o s s o u v r e ). — A r k e l l , S. 204, A b b . 7 b , Taf. 24, Fig. 2—3 1967 Wagnericeras fortecostatum (de G r o s s o u v r e ). — S t u r a n i, S. 46, Taf. 24, Fig. 8 - 9

Holotypus: Original zu de G r o s s o u v r e 1 9 3 0 , Taf. 4 0 , Fig. 1 1, kopiert bei A rkell 1958, Abb. 76. Locus typicus: Nievre (Frankreich). Stratum typicum: Mittel-Bathonium. Beschreibung: Es liegt mir nur ein nicht genau horizontierter Steinkern aus den „varians-Sdnditen“ vom Buchberg bei Blumberg vor (Stuttgart, Nr. 21031). Erhalten ist nur der letzte Umgang des Phragmokons, woran sich noch ein kurzes Stück der verdrückten WK anschließt. Wie bei fast allen Am­ moniten, die in der subcontractus-Zone innerhalb der „iwwns-Schichten“ bei Blumberg gefunden werden, sind auch bei diesem Stück die inneren Windun­ gen nidit überliefert. Die WK beginnt bei 96 mm DM. Bei dieser Größe wur­ den folgende Gehäusewerte bestimmt: W H = 41, WD = 39, NW = 31. Auf einen halben Umgang entfallen 11 kräftige Primärripen, welche etwa in hal­ ber Windungshöhe triparit aufspalten und den für die Gattung Wagnericeras typischen Sdiwung zeigen. Der Nabel ist ziemlich eng mit steilem Nabel­ abfall. Abb. 8 zeigt den Windungsquerschnitt. Vorkommen: Die genaue stratigraphische Reichweite dieser Art, wel­ che bis jetzt in Frankreich, England und Süddeutschland nachgewiesen wurde, ist noch nicht bekannt. Wahrscheinlich kommt Wagnericeras fortecostatum im ganzen Mittel-Bathonium vor und reicht vielleicht noch bis in die „retroco­ statum “ -Zone des Ober-Bathoniums hinauf.

5. Gattung Choffatia S ie m ir a d z k i , 1898

Generolectotypus : Perisphinctes cobraW a a g e n (1875,S. 174, Taf.45, Fig. 1). Diagnose: Mikro- und makroconche Formen mit kräftigen Primärrip­ pen, welche mindestens auf der WK wesentlich kräftiger sind als die Spalt-

69 W o l f g a n g H a h n

rippen, die die Externseite ohne Unterbrechung überqueren. Die Rippenstiele bleiben auch auf der WK als kräftige Wülste erhalten, während die Spalt­ rippen im oberen Flankendrittel und auf der Externseite schon auf dem Phragmokon erlöschen können. Vorkommen: Die Gattung ist weltweit verbreitet. In Süddeutschland erscheint sie im Ober-Bathonium und reicht bis ins Mittel-Callovium. In Schwaben ist Choffatia am häufigsten im Unter-Callovium und ist neben Bullatimorphites die einzige Ammoniten-Gattung, welche die Grenze Batho- nium-Callovium überschreitet. Bemerkungen: Für die hier zu beschreibenden Ammoniten werden eine ganze Anzahl von Untergattungen benützt, welche zum größten Teil nicht voneinander abgetrennt werden können. Die bis jetzt aus dem Bathonium bekannten Arten lassen sich alle bei der Gattung Choffatia einordnen, wobei die kleinen Formen mit Ohrenmündung in der Untergattung Homoeoplanu- lites zusammengefaßt werden können.

a) Untergattung Homoeoplanulites S. B u c k m a n , 1922

Subgenerotypus: Homoeoplanulites homoeomorphus S. B u c k m a n (1922, Taf. 328). Diagnose : Kleine bis mittelgroße Gehäuse mit Ohrenmündung. Die für die ganze Gattung typische Verdickung der Rippenstiele tritt bei manchen Ar­ ten erst auf dem letzten Umgang auf. Die ersten 3-4 Windungen sind voll­ kommen glatt. Auf den äußeren Umgängen können neben tripartiten auch quadripartite Rippen auftreten. Vergleich: Die Angehörigen der Gattung Siemiradzkia besitzen auf den Innenwindungen Parabelknoten und haben auf der Wohnkammer keine ver­ dickten Primärripen. Bipartite Rippen treten bei Homoeoplanulites im G e­ gensatz zu Siemiradzkia nur auf den inneren Windungen auf und Einzelrip- pen sind seltener. Pseudoperisphinctes Sch indew olf läßt sich nicht von H o- moeoplanulites abtrennen. Der Lectotypus der Nominatart „Perisphinctes“ rotundatus J. R oemer ist das einzige bis jetzt bekannte Exemplar mit weni- stens teilweise erhaltener WK, die die für die Gattung Choffatia typische Skulptur trägt. Leider ist der Mundsaum nicht erhalten. Nach den Größen­ verhältnissen kann es sich jedoch nur um einen Vertreter der mikroconchen Untergattung Homoeoplanulites handeln, die ein Jahr vor der Veröffent­ lichung der Gattung Pseudoperisphinctes durch Sch indew o lf (1923) auf­ gestellt worden ist. W esterm ann (1958, S. 82) stellte Pseudoperisphinctes als Untergattung zu Siemiradzkia. Von dieser Gattung unterscheidet sich jedoch die Nominatart deutlich durch die verdickten, tripartiten Rippenstiele auf der WK und durch das Fehlen von Parabelrippen auf den Anfangswindungen.

70 Die Pcrisphinctidae St e in m a n n (Ammonoidea) des Bathoniums (Brauner Jura t)

Choffatia (Homoeoplanulites) homoeomorpha (S. B u c k m a n ) Abb. 9, Taf. 4, Fig. 1, Taf. 9, Fig. 6

* v 1922 Homoeoplanulites homoeomorphus nov. — S. B u c k m a n , Taf. 328 1924 Homoeoplanulites stabilis nov. — S. B u c k m a n , Taf. 515 v 1958 Siemiradzkia (Siemiradzkia) furcula (N e u m a y r ). — W e s t e r m a n n , S. 81, nur Taf. 38, Fig. 4a—c v 1959 Choffatia (Homoeoplanulites) homoeomorpha (S. B u c k m a n ). — A r k e l l , S. 225, Taf. 30, Fig. 1, 3—5, Taf. 31, Fig. 1—2 ? 1961 Choffatia (Homoeoplanulites) homoeomorpha (B u c k m a n ). — D o l l f u s , S. 102, Taf. 2, Fig. 2

Holotypus: Original zu S. B u c k m a n 1922, Taf. 328, neu abgebildet durch A r k e l l 1959, Taf. 30, Fig. 4a-b (London I, N r. 8654). Locus typicus: Steinbruch bei Stalbridge Weston (Dorset). Stratum typicum: Unterer Cornbrash (Ober-Bathonium). Diagnose: Verhältnismäßig evolute, flachscheibenförmige Gehäuse mit dichter und feiner Berippung auf den Innenwindungen. Beschreibung: Der aspidoides-O olith von Lautlingen lieferte zwei noch teilweise beschälte Steinkerne. Das vollständige auf Taf. 4, Fig. 1 abge­ bildete Stück zeigt die Ausbildung des Mundsaumes mit einem kleinen Ohr und der für die Gattung typischen Berippung der WK mit kräftigen, leicht prosocostaten Rippenstielen, die sich in etwas mehr als halber Windungshöhe in zwei bis drei deutlich schwächere Sekundärrippen aufspalten. Auf der Ex­ ternseite sind die Spaltrippen etwas schwächer ausgebildet. Die WK umfaßt genau einen Umgang. Auf dem Phragmokon sind die Rippenstiele etwas fei­ ner und mehr prosocostat. Das zweite Stück vom gleichen Fundpunkt ist bis 70 mm DM gekammert und besitzt noch Teile der WK. An diesem Exemplar konnten die Innenwindungen sehr gut präpariert werden (Taf. 9, Fig. 6). Die ersten vier Windungen sind vollkommen glatt. Auf der sichtbaren inneren Flankenhälfte des fünften Um­ ganges treten dann etwa 18 radial verlaufende, sehr breite Wulstrippen auf, die noch stark an die Gattung Zigzagiceras bzw. Siemiradzkia erinnern. Da­ nach setzt plötzlich die normale dichte, zunächst noch stark prosocostate Be­ rippung ein, wobei auf einen Umgang etwa 36 Rippenstiele entfallen. Mit zunehmendem DM nimmt dann die Neigung der Rippen nach vorne stetig ab. Vergleich: Choffatia homoeomorpha unterscheidet sich von allen ande­ ren Arten der Untergattung Homoeoplanulites durch die besonders flachen, scheibenförmigen Gehäuse und die dichte, feine Berippung. Die beiden Laut- linger Stücke unterscheiden sich nur geringfügig vom Holotypus durch einen etwas engeren Nabel. Kleine Innenwindungen von Choffatia suhbakeriae sind nicht unterscheidbar. Diese beiden Arten können als ein Dimorphenpaar angesehen werden. Choffatia furcula (N e u m a y r ) kann aufgrund der gröberen Skulptur abgetrennt werden.

71 W o l f g a n g H a h n

Tab. 18: C hoffatia (Homoeoplanulites) homoeomorpha; Messungen und Zählungen.

Fundort Fundschicht Sammlung DM WH WD NW UR

Stalbridge Unterer London I, Weston (Dorset) Cornbrash N r. 8654 100 31 25 46 18 (Holotypus) 83 30 — 45 19 Lautlingen aspidoides- Freiburg I, 137 31 25 41 21 (Württ.) Oolith N r. Ba 141 110 35 29 42 19 Lautlingen aspidoides- Freiburg I, 100 — — — 22 (Württ.) Oolith Nr. Ba 142 55 38 33 38 22

Vorkommen: In England ist Choffatia homoeomorpha im unteren Cornbrash der Grafschaften Dorset und Somerset nicht selten und kommt nach A r k e l l (1959, S. 227) außerdem noch im oberen Füllers Earth Rock {„retrocostatum.“-Zone) und der Füllers Earth vor. Der einzige Fundpunkt in Süddeutschland ist bis jetzt der aspidoides-Oolith von Lautlingen (H a h n & S c h ä d e l 1967). Es ist jedoch möglich, daß die Art in das noch nicht ge­ nauer untersuchte Unter-Callovium der Schwäbischen Alb hineinreicht. In Nordwestdeutschland wurde Choffatia homoeomorpha in der Ziegelei Lechstedt bei Hildesheim gefunden (W e s t e r m a n n 1 9 5 8 , Taf. 3 8 , Fig. 4 ). Französische Funde werden von M a n g o l d , E l m i 8 t G a b il l y (1967) aus der Vendee und dem Faltenjura angegeben. Etwas unsichere Exemplare wur­ den von D o l l f u s (1961, 1965) im Blegi-Oolith der Schweizer Alpen gefun­ den.

Choffatia (Homoeoplanulites) acuticosta ( J . R o e m e r ) Abb. 9, Taf. 7, Fig. 3, Taf. 8, Fig. 6

* v 1911 Perisphinctes acuticosta n. sp. — J. R o e m e r , S. 47, Taf. 5, Fig. 2, 3, 17, 18, Taf. 8, Fig. 3, 4, Taf. 9, Fig. 11, 12, Taf. 12, Fig. 6 v ? 1923 Perisphinctes (Grossouvria) uriniacensis M. L is s a jo u s . — L is s a jo u s , S. 69, Taf. 7, Fig. 3 v 1958 C hoffatia (Homoeoplanulites) acuticosta (J. R o e m e r ). — W e s t e r ­ m a n n , S. 85, Taf. 42, Fig. 2—3, Taf. 44, Fig. 1—2

Holotypus: Original zu J. R o e m e r 1911, Taf. 8, Fig. 4, neu abgebildet durch W e s t e r m a n n 1958, Taf. 42, Fig. 3 (Göttingen, Nr. 461-89). Locus typicus: Ziegelei Lechstedt bei Hildesheim. Stratum typicum: Ober-Bathonium. Diagnose: Evolute Art mit rundlichem Windungsquerschnitt und sehr kräftigen Primärrippen. Beschreibung: Von der seither aus Süddeutschland noch nicht bekann­ ten Art liegen mir nur ein ungenau horizontierter Steinkern eines vollständi-

72 Die Perisphinctidae S t e i n m a n n (Ammonoidea) des Bathomums (Brauner Jura e )

Abb. 9: Windungsquerschnitte in natürlicher Größe: a) Choffatia (Homoeoplanulites) homoeomorpha = Taf. 4, Fig. 1; b) Choffatia (Homoeoplanulites) acuticosta = Taf. 7, Fig. 3.

gen Phragmokons aus den „varians-Sdnichten“ von Riedböhringen bei Donau­ eschingen, sowie die Wohnkammerausfüllung eines vermutlich jugendlichen Exemplars aus den gleichnamigen Schichten von Vögisheim im Oberrheintal vor. Das Stück aus Riedböhringen (Taf. 7, Fig. 3) zeigt bei 86 mm DM eine deutliche Drängung der beiden letzten Suturen und gerade noch den Beginn der WK. Der ausführlichen Artbeschreibung durch J. R o e m e r (1911) und W e s t e r ­ m a n n (1958) kann durch die spärlichen süddeutschen Vertreter nichts hinzu­ gefügt werden, so sollen hier nur die Gehäusewerte der beiden Exemplare an­ gegeben werden.

Tab. 19: Choffatia (Homoeoplanulites) acuticosta; Messungen und Zählungen.

Fundort Fundschicht Sammlung DM WH WD NW UR

Lechstedt Ober- Göttingen, 69 34 _ 44 14 b. Hildesheim Bathonium Nr. 461—89 50 ' ' -- -- 15 (Holotypus) Riedböhringen b. „retrocostatum“- Stuttgart, 83 31 34 49 15 Donaueschingen Zone? Nr. 21 032 73 32 35 48 16 Vögisheim „varians- Freiburg II, 62 33 33 46 14 b. Müllheim Schichten“ Nr. 3489

73 W oL rG A N G H a h n

Vergleich : Choffatia aequalis (J. R o e m e r ) unterscheidet sich durch eine viel dichtere und weniger kräftige Berippung. Perisphinctes uriniacensis L is s a ­ j o u s unterscheidet sich nur durch einen geringeren Gehäusedurchmesser und ist wahrscheinlich ein jüngeres Synonym. Große Ähnlichkeit besteht auch mit Choffatia recuperoi (G e m m e l l a r o ). Diese Art, welche nach W e n d t (1963, S. 73) aus kondensiertem Ober-Bathonium bis Mittel-Callovium stammt, un­ terscheidet sich deutlich durch eine doppelt so dichte Berippung der mittleren und inneren Windungen.

Vorkommen: In Nordwestdeutschland wurde diese Art nach W e s t e r ­ mann (1958, S. 86) in den Ziegeleien Lechstedt und Temme bei Hildesheim im ganzen Ober-Bathonium gefunden. Das Exemplar von Riedböhringen stammt, wie nur aus der Gesteinsbeschaffenheit geschlossen werden kann, wahrschein­ lich aus der „retrocostatum“-Zone. In der Mergelgrube bei Vögisheim, von wo das zweite, kleinere Stück stammt, waren früher die morrisi- und die „retrocostatum“-Zonen aufgeschlossen. Aus Frankreich wird Choffatia acuti- costa von M angold, Elmi 8c Gabilly (1967) aus der Couche Ocreuse vom Mont Crussol und dem Ober-Bathonium der Umgebung von Mäcon erwähnt.

b) Untergattung Choffatia S ie m ir a d z k i Diagnose: Makroconche, evolute Formen mit kräftigen Primärrippen, welche tri- und quadripartit aufspalten. Die Spaltrippen erlöschen auf der WK vor den Rippenstielen. Vergleich: Die Gattung Procerites unterscheidet sich durch die nicht verdickten Rippenstiele, die auf den äußeren Windungen verschwinden, wäh­ rend bei Choffatia die dicken Rippenstiele bis zur Mündung erhalten bleiben. Alle makroconchen Formen der Gattung Choffatia können in dieser Unter­ gattung zusammengefaßt werden. Die Untergattungen Anaplanulites S. B u c k ­ m a n , Loboplanulites S. B u c k m a n und wahrscheinlich auch Subgrossouvria S p a t h sind jüngere Synonyme. Vorkommen: Die Untergattung setzt wie Homoeoplanulites in der „retrocostatum“-Zone ein, reicht bis in das untere Callovium und ist welt­ weit verbreitet.

Choffatia (Choffatia) subbakeriae (d ’ORBiGNY) Abb. 10, Taf. 3, Fig. 2, Taf. 8, Fig. 8 1846 Ammonites Bakeriae, Sow. — d ’ORBiGNY, S. 424, nur Taf. 148 1850 Ammonites subbakeriae d’ORB. — d’ORBiGNY, S. 296 1857 Ammonites Moorei, n. sp. — O p p e l , S. 476 non 1905 Perisphinctes subbakeriae d ’ORB. — B l a k e , S. 49, Taf. 5, Fig. 2 non 1930 Perisphinctes subbakeriae d ’ORB. — R o m a n , S. 138, Taf. 16, Fig. 6 non 1932 Perisphinctes subbakeriae d ’ORBiGNY. — C o r r o y , S. 135, Taf. 19, Fig. 3 bis 6, Taf. 20, Fig. 7—8, Taf. 21, Fig. 7 1959 Choffatia subbakeriae (d’ORBiGNY). — A r k e l l , S. 215, A b b . 78—79, Taf. 30, Fig. 2, Taf. 32, Fig. 1, 8, 9

74 Die Perisphinctidae St h in m a n n (Ammonoidea) des Bathoniums (Brauner Jura e)

Holotypus: Original zu d ’O R B iG N Y 1846, Taf. 148, neu abgebildet (Gipsabguß) durch A r k e l l 1959, Abb. 78. Locus typicus: N iort (Deux Sevres). Stratum typicum: Ober-Bathonium. Diagnose: Großwüchsige, flach scheibenförmige, evolute Art mit ver­ hältnismäßig dichter Berippung. Beschreibung: Aus der aspidoides-Zone vom Hegiberg bei Trimbach (Schweizer Jura) liegt mir ein fast vollständiger Steinkern mit WK vor (Taf. 8, Fig. 8). Die inneren Windungen stimmen vollkommen mit denen der C hoffa­ tia homoeomorpha überein. Ab etwa 125 mm DM werden die nur leicht pro- socostaten Rippenstiele immer kräftiger, während die Spaltrippen schwächer werden. Die Sekundärrippen erlöschen zuerst auf der Externseite. Die WK zeigt nur noch wulstartige Rippenstiele ohne Spaltrippen. Der Nabel ist flach mit niedrigem, aber steilem Nabelabfall. Ein gut erhaltenes, ganz gekammertes Bruchstück (Taf. 3, Fig. 2) wurde im aspidoides-Oolith in Lautlingen gefunden. Dieses Stück unterscheidet sich ge­ ringfügig durch eine etwas dichtere Berippung. Bei 75 mm DM spalten die Umbilikalrippen in etwa halber Windungshöhe in zwei bis drei Sekundär­ rippen auf, die die Externseite noch ungeschwächt überqueren. Zwischen 150 und 200 mm DM treten nur noch tripartite und gelegentlich auch quadripar- tite Rippen auf und auf dem Steinkern beginnt die Siphonalseite glatt zu werden.

Tab. 20: Choffatia subhakeriae; Messungen und Zählungen.

Fundort Fundschicht Sammlung DM WH WD NW UR

Niort Ober- Holotypus 150 31 26 46 18 (Deux Sevres) Bathonium nach A r k e l l (1959, Abb. 78)

Trimbach aspidoides- Basel, 250 — — — 18 (Schweizer Jura) Zone Nr. J 19212 212 30 25 45 — 125 — — — 18

Lautlingen aspidoides- Freiburg I, 200 — — — 19 (Württ.) Oolith Nr. Ba 143 155 34 25 42 — 120 — — — 22

Vergleich: Innenwindungen lassen sich nur aufgrund der Größenver­ hältnisse von Choffatia (Homoeoplanulites) homoeomorpha unterscheiden. Auf die Unterschiede zu zahlreichen verwandten Arten aus dem Callovium ist A r k e l l (1959, S. 217) ausführlich eingegangen.

75 W o l f g a n g H a h n

Vorkommen: Das Lautlinger Stück wurde zusammen mit Oxycerites aspidoides (O p p e l ) in einem Kanalisationsgraben, der den aspidoides-Oolith aufschloß, gefunden. Das zweite, hier abgebildete Stück wurde von A. E r n i am Hegiberg bei Trimbach (Solothurner Jura) nach dem Sammlungsetikett ebenfalls zusammen mit Oxycerites aspidoides gefunden. Einzelne kleinere Bruchstücke, die wahrscheinlich auch zu dieser Art gehören, wurden im aspi- doides-Oolith am Eichberg bei Blumberg und am Südfuß des Ipf bei Bopfin­ gen gefunden. In Südengland kommt Choffatia subbakeriae nach A r k e l l (1959, S. 218) im unteren Cornbrash (Ober-Bathonium) und dem oberen Füllers Earth Rock {„retrocostatum“-Zone) vor. Der Holotypus wurde nach A r k e l l (1959, S. 218) im höchsten Ober- Bathonium von Niort (Deux Sevres) gefunden. Weitere Fundpunkte aus der­ selben Unterstufe erwähnen M a n g o l d , E l m i & G a b il l y (1967) aus dem fran­ zösischen Faltenjura und der Ardeche. Nach unseren bisherigen Kenntnissen ist die Art im ganzen Ober-Batho­ nium Europas verbreitet und reicht vielleicht noch in das untere Callovium.

Choffatia {Choffatia) cerealis A r k e l l A b b . 10, Taf. 3, Fig. 3

v 1958 Choffatia (Choffatia) sp. a. — W e s t e r m a n n , S. 84, Taf. 41, 43, Fig. 3 * 1959 Choffatia (Loboplanulites) cerealis sp. nov. — A r k e l l , S. 219, Abb. 79 bis 80, Taf. 31, Fig. 3—6

Holotypus: Original zu A r k e l l , Taf. 31, Fig. 4a-b (Cambridge, J 34926). Locus typicus: ?Umgebung von Yeovil (Somerset). Stratum typicum : Cornbrash. Diagnose: Sehr groß wüchsige evolute Gehäuse, mit besonders kräftigen Umbilikalrippen. Beschreibung: Choffatia cerealis ist wohl die größte Art dieser G at­ tung im Bathonium. Ein Steinkern aus dem Tafeljura von Oberbüren bei Gansingen (Aargau) zeigt bei 360 mm DM gerade den Beginn der WK, so daß der Enddurchmesser des ganzen Ammoniten etwa 500 mm betragen haben mag. Das Gehäuse ist ziemlich evolut mit tiefem, treppenartig eingesenktem Nabel. Der Windungsquerschnitt (Abb. 10) ist zunächst rundlich, um gegen Ende des Kammerteiles ziemlich hochmündig zu werden. Die inneren Win­ dungen sind dicht berippt. Bei 20 mm DM kommen auf einen halben Umgang etwa 20 prosocostate, schon deutlich verdickte Primärrippen. Es kommen hier noch einzelne, ungespaltene, aber auch schon tripartiteRippen vor.Bis 170mm DM werden die Rippenstiele stetig kräftiger, von welchen jetzt nur noch 10—12 auf einem halben Umgang gezählt werden. Danach verflachen die Umbilikalrippen langsam, um zwischen 250 und 300 mm vollkommen zu er-

76 Die Perisphinctidae S t e i n m a n n (Ammonoidea) des Bathoniums (Brauner Jura f )

Abb. 10: Windungsquerschnitte in natürlicher Größe: a) C hoffatia (C hoffatia) subbakeriae = Taf. 8, Fig. 8; b) C hoffatia (Choffatia) cerealis = Taf. 3, Fig. 3. löschen. Die Spaltrippen verschwinden schon früher, so daß die obere Flan­ kenhälfte und die Externseite schon ab 230 mm DM vollkommen glatt sind. Ein zweites Exemplar von Dangstetten (Taf. 3, Fig. 3) zeigt wie der eng­ lische Holotypus einige schmale, aber tiefe Einschnürungen. Vergleich : Das Dangstetter Stück stimmt vollkommen mit dem Holo­ typus überein, während sich das riesige Exemplar von Oberbüren durch einen etwas engeren Nabel geringfügig unterscheidet. Durch die grobe, schon früh­ zeitig einsetzende, weitstehende Berippung läßt sich die Art sehr gut von allen anderen Arten der Gattung Choffatia aus dem Bathonium unterschei­ den.

77 W o l f g a n g H a h n

Tab. 21: Choffatia cerealis; Messungen und Zählungen.

Fundort Fundschicht Sammlung DM WH WD NW UR

Dangstetten aspidoides- Freiburg I, 260 32 28 43 16 b. Waldshut O olith Nr. Ba 144 198 35 33 42 — 60 — — — 13

Oberbüren „retrocostatum“- Freiburg I, 367 32 24 41 — (Aargau) Zone Nr. Ba 145 295 37 26 38 — 200 — — — 13 45 — — — 12 25 — — — 20

Vorkommen: Im Berdienwald bei Dangstetten wurde Choffatia cerealis unmittelbar an der Basis des aspidoides-Oolithes gefunden (H a h n 1966, Abb. 2). Das zweite Stüde wurde vor kurzem im Einschnitt eines neu gebau­ ten Weges südlich Oberbüren bei Gansingen (Aargau), etwa 40 cm unter der Basis des aspidoides-OoYithes in der „retrocostatum“-Zone gefunden. Ein nicht genau horizontierter, flach gedrückter Steinkern wurde beim Auffahren des Eichberg-Stollens bei Blumberg vermutlidi ebenfalls in der „retrocosta­ tum “ -Zone gefunden (Freiburg I, Nr. Ba 146). W e s t e r m a n n (1958, Taf. 41 und 43, Fig. 3) bildet die A rt aus dem Ober-Bathonium der Ziegelei Lech­ stedt bei Hildesheim ab. Der Holotypus und einige weitere Stücke wurden in England im unteren Cornbrash, Great Oolite und im oberen Füllers Earth Rode gefunden (A r k e l l 1959, S. 222).

Choffatia (Choffatia) sp. Taf. 4, Fig. 2 Beschreibung: Am Westabhang des Eichberges bei Blumberg fand sich im höchsten Teil des aspidoides-OoYithes (etwa 10—20 cm unter der Basis der macrocephalus-Zone) der ganz gekammerte Steinkern einer verhältnismäßig involuten, sehr fein berippten Choffatia, die mit Sicherheit zu keiner bekann­ ten Art gestellt werden kann. Das Stüde erreicht einen DM von 122 mm und zeigt gerade noch den Be­ ginn der WK. Der Nabel ist verhältnismäßig eng (NW = 35, W H = 40) mit fast senkrechtem Nabelabfall. Bis 90 mm DM sind die prosocostaten Rippen­ stiele noch ziemlich fein und spalten sich in der oberen Flankenhälfte zwei- bis dreifach und sind auf der Externseite schon etwas abgeschwächt. Danach verdicken sich die Rippenstiele bis zum Kammerteilende und spalten jetzt in drei bis vier Sekundärrippen auf. Auf einen halben Umgang entfallen bei 122 mm DM 19 UR und bei 65 mm DM 26 UR. Vergleich: In allen Gehäusemerkmalen besteht große Ähnlichkeit mit dem Lectotypus von Choffatia (Homoeoplanulites) rotundata ( J . R o e m e r )

78 Die Perisphinctidae S t e in m a n n (Ammonoidea) des Bathoniums (Brauner Jura s)

aus dem Ober-Bathonium von Lechstedt. Diese Art ist jedoch viel kleinwüch­ siger. Das Ende des Kammerteiles ist beim Lectotypus bereits bei 62 mm DM erreicht, während bei unserem Exemplar die WK erst bei 122 mm DM be­ ginnt. Es ist sehr gut möglich, daß unser Ammonit einer noch nicht bekannten Art angehört, welche in Choffatia (Homoeoplanulites) rotundata ihren mi- kroconchen Partner hat. Der von L is s a j o u s (1923, Taf. 12, Fig. 2) als Pe­ risphinctes (Procerites) cf. rotundatus abgebildete, schlecht erhaltene Stein­ kern unterscheidet sich durch eine wesentlich gröbere Berippung und ist nicht artgleich.

III. Bemerkungen zur Phylogenie der Perisphinctidae

Im Rahmen einer regional und stratigraphisch beschränkten Bearbeitung einer Ammoniten-Familie kann es als vermessen gelten, wollte man die Stam­ mesgeschichte dieser Familie aufklären. In diesem Kapitel sollen daher auch nur einige Beobachtungen weitergegeben werden, die an den süddeutschen Perisphinctidae des Bathoniums gemacht werden konnten. Die Systematik der Perisphincten beruht auf der Ausbildung der Skulptur. Das wichtigste Gat­ tungsmerkmal ist die Berippung, wobei die Art der Aufspaltung in Sekun­ därrippen, das Auftreten von Knoten, sowie das Vorhandensein von Furchen oder Rippenunterbrechungen auf der Externseite von Bedeutung ist. Die Lo- benlinie besitzt bei diesen Ammoniten nach S c h i n d e w o l f (1966, S. 412) einen einheitlichen Baustil und kann nicht der Aufklärung stammesgeschichtlicher Zusammenhänge im Gattungs- oder gar Artbereich dienen. Verläßliche Hin­ weise auf die verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen den einzelnen Gat­ tungen und Untergattungen sind daher nur zu erwarten, wenn die Onto­ genese der Skulpturelemente an genau horizontierten Stücken untersucht wer­ den kann. Auf diesem Weg konnte S t u r a n i (1967) bei den Zigzagiceraten zwei Entwicklungsreihen aufdecken, auf die jedoch weiter unten noch einmal eingegangen werden muß. Sehr wichtig für die Aufklärung der Stammesgeschichte bei Ammoniten ist, wenn man sich mit den unteren taxionomischen Einheiten befaßt, die Hypo­ these des Sexualdimorphismus, die zwar noch immer umstritten ist, aber in den letzten Jahren viele Anhänger gewonnen hat. Wenn man den Geschlechts­ dimorphismus bei Ammoniten ablehnt, wie es Z i e g l e r (1962, S. 153) für die Gattung Aulacostephanus getan hat, müßte die Kleinwüchsigkeit mancher Arten, die mit der Ausbildung eines Mundsaumes mit Ohren einhergeht, trotzdem als sehr wichtiges Merkmal betrachtet werden, das systematisch höher zu bewerten ist, als beispielsweise die Anzahl der Spaltrippen, der Breite oder Tiefe von Rückenfurchen, der Nabelweite oder der Form von Knoten. Die Ohrenfortsätze der mikroconchen Ammoniten stellen so kom­ pliziert gebaute Gehäuseteile dar, die, wenn sie keine Beziehungen zum Ge­

79 W o l f g a n g H a h n nitalsystem gehabt haben sollten, auf jeden Fall eine andere, sehr wichtige Bedeutung für das Ammonitentier gehabt haben müssen. Die direkte Abstam­ mung mikrocondier Arten von Makroconchen oder umgekehrt, wie sie Z i e g ­ l e r (1962, S. 154) bei den Aulacostephanen zu erkennen glaubte, erscheint mir sehr unwahrscheinlich und nur erklärbar, wenn man die Hypothese des Sexualdimorphismus zu Hilfe nimmt. Die Ausbildung des Mundsaumes mit oder ohne Ohren wird hier nach dem Vorschlag von C a l l o m o n (1963, S. 50) vorläufig als Gattungs- oder Untergattungsmerkmal angesehen. Durch die getrennte Betrachtung der mikroconchen und makroconchen Am­ moniten erhält man bei phylogenetischen Untersuchungen zwei Stammbäume. Wenn diese die gleichen Verzweigungen aufweisen und zur Deckung gebracht werden können, so spricht dies für die Hypothese des Sexualdimorphismus, ohne daß man sich der Kritik auszusetzen braucht, einem Zirkelschluß zum Opfer gefallen zu sein. Da das uns überlieferte Ammonitenmaterial einer Stufe stets unvollständig bleiben muß, so wird man nur in seltenen Fällen zwei vollkommen deckungsgleiche Stammbäume erhalten. So stimmen auch die beiden Stammbäume der bathonischen Perisphinctidae, die auf Abb. 11 dargestellt sind, zwar im großen und ganzen, nicht jedoch in allen Einzel­ heiten überein. Die Abstammung der Perisphincten des Bathoniums von den im Mittel­ und Ober-Bajocium auftretenden Gattungen Leptosphinctes Buckman, Bigo- tites N icolesco, Cleistosphinctes Arkell und Vermisphinctes Buckman ist schwierig zu beurteilen, da diese Gattungen noch nicht eingehend genug be­ arbeitet sind und die genaue stratigraphische Reichweite der einzelnen Arten nicht bekannt ist. Im süddeutschen Bajocium gehören Perisphincten zu den größten Seltenheiten. Der älteste Vertreter dieser Familie, der mir aus dem schwäbischen Jura bekannt ist, ist ein Leptosphinctes sp. (Freiburg I, Nr. Baj. 1), welcher am Eichberg bei Blumberg in der hlagdeni-Subzone gefunden wurde. Die einzige, hier beschriebene Gattung, die schon im Bajocium einsetzt, ist Procerites. Aus der parkinsoni-Zone von Zillhausen bei Balingen liegt mir ein Procerites costulatosus vor. Diese Art, die von S. Buckman (1923) aus der parkinsoni-Zone Süd-Englands und von Sturani (1967, S. 41, Taf. 12, Fig. 5) aus derselben Zone von Südost-Frankreich beschrieben wurde, kann als Vor­ fahre der zahlreichen Arten dieser Gattung gelten, welche im Bathonium Vor­ kommen. Die an unserem Sück gut sichtbaren Anfangswindungen zeigen bis zu einem DM von etwa 6 mm weitstehende, sehr kräftige Umbilikalrippen, die wahrscheinlich in Parabelknoten enden, wie bei den anderen Arten dieser Gattung aus dem Unter-Bathonium. An den im Mittel- und Ober-Bathonium auftretenden Arten konnten an keinem Stück die Anfangswindungen unter­ sucht werden. Sturani (1967, S. 18) stellte in der macrescens-Subzone *bei Barreme eine Lücke im Vorkommen der Gattung Procerites fest und ver­ mutete, daß diese Gattung nicht einheitlich sei. Dies erscheint mir unbegrün­ det, da in Schwaben auch in der macrescens-Suhzont Procerites mit Sicherheit

80 Die Perisphinctidae Perisphinctidae Die ei n n a m in te S Amnie) e Btoim (rue Jura (Brauner Bathoniums des (Ammonoidea) e )

Abb. 11: Phylogenie der Perisphinctidae im Bathonium. W o l f g a n g H a h n

vorkommt, wenn auch die Stücke wegen ihrer schlechten Erhaltung nicht art- lich bestimmbar sind. Außerdem stimmen die Arten des Mittel- und Ober- Bathoniums in der Art der Berippung vollkommen mit denen der zigzag- Zone überein. Procerites quercinus kommt sogar sowohl im Unter- als auch im Ober-Bathonium vor. Allgemein kann gesagt werden, daß bei der Gattung Procerites ein Trend herrscht, der zu immer hochmündigeren Formen führt. In Süddeutschland ist diese Gattung in der „retrocostatum“-Zone noch mit 5 Arten vertreten und konnte bis jetzt in der aspidoides-Zone nicht mehr ge­ funden werden, wo sie in England jedoch noch vereinzelt vorkommt. Im höheren Ober-Bathonium und Callovium wird Procerites durch die Gattung Choffatia ersetzt, die ebenfalls Riesenformen entwickelte. Choffatia erscheint in Europa zum ersten Mal, wenn auch noch selten, in der „retrocostatum“ - Zone. Über die Herkunft dieser Gattung ist man vorerst noch auf Vermutun­ gen angewiesen, wird aber kaum fehl gehen, wenn man annimmt, daß sich Choffatia im Laufe des Mittel-Bathoniums von Procerites abgespalten hat. Als mögliche Vorfahren kommen da Formen mit groben Primärrippen, wie Procerites Imitator, in Frage. Die ebenfalls makroconche Untergattung Pro­ cerozigzag, die bis jetzt in Süddeutschland noch nicht gefunden wurde, ist sehr nahe mit Procerites verwandt, denn die für Procerozigzag typische Skulptur mit weitstehenden Rippenstielen und Parabelknoten ist bei Proceri­ tes auf den Anfangswindungen ebenfalls vorhanden. Es kann vermutet wer­ den, daß sich Procerites und Procerozigzag getrennt aus einem gemeinsamen Vorfahren entwickelt haben, welcher bei makroconchen Formen der Gattung Bigotites zu suchen ist. Eine sehr schöne Entwicklungsreihe der Untergattung Procerozigzag während der macrescens-Subzone konnte Sturani (1967, Taf. 23) aufzeigen, wobei er feststellen konnte, daß das Stadium mit der typi­ schen zigzag-Skulptur bei dieser Untergattung immer kürzer wird. Die Ab­ stammung der Gattung Wagnericeras, von der bis jetzt aus Deutschland nur spärliches Material vorliegt, ist recht schwierig zu beurteilen. A rkell (1959, S. 235) vermutete, daß diese Gattung polyphyletisch sei. Tatsächlich könnten manche zu Wagnericeras gestellte Arten, wie Wagnericeras banaticum (Ku- dernatsch) und Wagnericeras bathonicum A rkell auch zu Choffatia ge­ stellt und als Verbindungsglieder zwischen den Gattungen Procerites und Choffatia angesehen werden. Wagnericeras arbustigerum ( d ’O R B iG N Y ) und Wagnericeras suspensum (S. Buckman) jedoch, lassen sich nach ihrer Gehäuse­ form und der Art der Berippung eng an Zigzagiceras (Procerozigzag) post- pollubrum Wetzel anschließen und setzen die von Sturani (1967) entdeckte Entwicklungsreihe nach oben fort. Etwas klarer liegen die Verhältnisse im Bathonium bei den mikroconchen Arten der Perisphinctidae, da hier eher eine Möglichkeit besteht, die onto- genetische Skulpturentwicklung zu beobachten. Wie S t u r a n i (1967, Taf. 2) zeigen konnte, hat sich die Gattung Zigzagiceras zu Beginn des Unter-Batho- niums aus dem Genus Bigotites entwickelt. Weiter glaubte S t u r a n i nachwei- sen zu können, daß sich Siemiradzkia aurigera direkt aus Zigzagiceras s. str.

82 Die Perisphinctidae S t e i n m a n n (Ammonoidea) des Bathoniums (Brauner Jura e) entwickelt habe, da die Innenwindungen von Siemiradzkia aurigera ebenfalls die zigzag-Skulptur zeigen. Diese Untersuchungen, denen nur Material aus wenigen, benachbarten Aufschlüssen zugrunde liegt, können nun durch süd­ deutsche Funde geringfügig ergänzt werden. Am Eichberg bei Blumberg, eben­ so in Glems, treten schon an der Basis der macrescens-Subzone, zusammen mit Zigzagiceras euryodos kleine Innenwindungen von Siemiradzkia auf, welche entweder zu Siemiradzkia procera oder aurigera gehören. Im mittleren Teil dieser Subzone wurden dann einwandfrei bestimmbare Exemplare von Sie­ miradzkia procera und im oberen Teil auch Siemiradzkia aurigera gefunden. Die Anfangswindungen von Siemiradzkia procera (vgl. Taf. 9, Fig. 2 und 4) stimmen weitgehend mit denen von Siemiradzkia aurigera überein, wobei die perisphinctoide Berippung bei der letzten Art schon einen halben Umgang früher einsetzt. Hieraus kann geschlossen werden, daß Siemiradzkia zwar mit Zigzagiceras sehr nahe verwandt ist, aber nicht von dieser Gattung ab­ stammen kann. Es liegen hier zwei getrennte Entwicklungsreihen vor (vgl. Abb. 11), die wohl im Ober-Bajocium innerhalb der Gattung Bigotites ihre gemeinsame Wurzel besitzen. Die Gattung Zigzagiceras erlischt schon in der macrescens-Subzone, während das Genus Siemiradzkia bis in das Ober-Batho- nium reicht, wobei die perisphinctitoide Berippung immer früher einsetzt. Es liegt derselbe Trend vor wie bei Procerozigzag und wohl auch bei Procerites. Bei Siemiradzkia cf. lenthayensis (Taf. 9, Fig. 5) aus der yeovilensis-Subzone ist das zigzag-Stadium schon etwas kürzer als bei Siemiradzkia procera und wird dann bei Siemiradzkia lochenensis noch kürzer. Die mikroconche Unter­ gattung Homoeoplanulites der Gattung Choffatia tritt erstmals in der „retro­ costatum" -Zone auf und ersetzt Siemiradzkia im Ober-Bathonium undUnter- Callovium Die Anfangswindungen konnten bei C. (Homoeoplanulites) ho­ moeomorpha (Taf. 9, Fig. 6) und beim Holotypus von C. (Homoeoplanulites) aequalis (J. R o e m e r ) (Taf. 9, Fig. 1) untersucht werden. Bei beiden Arten sind die Anfangswindungen bis 5 mm DM fast völlig glatt und zeigen nur kurz vor dem Einsetzen der normalen Berippung einige prosocostate Rippenwülste, die noch an die zigzag-Skulptur erinnern. Parabelknoten treten nicht mehr auf. Die meisten Arten der Untergattung Homoeoplanulites besitzen aber auf den Innenwindungen noch die feinen, bipartiten Rippen, wie sie für Siemi­ radzkia typisch sind. Bei den Arten Choffatia homoeomorpha, rotundata und aequalis finden sich die für die Gattung typischen, drei- und vierfach aufspal­ tenden, kräftigen Rippenstiele erst auf der Wohnkammer. Es kann wohl kei­ nen Zweifel darüber geben, daß sich Homoeoplanulites gegen Ende des Mit- tel-Bathoniums aus der Gattung Siemiradzkia entwickelt hat. Es fehlen jedoch bis jetzt noch Verbindungsglieder, die bei einer genauen Untersuchung der in Süddeutschland fehlenden mikroconchen Perisphinctidae des Mittel-Batho- niums zu erwarten sind. In der Gattung Siemiradzkia sind wahrscheinlich die mikroconchen Part­ ner der Proceriten zusammengefaßt. Infolge der krassen Größenunterschiede und des Skulpturverlustes auf den Außenwindungen bei vielen Arten der

83 W o l f g a n g H a h n

Gattung Procerites ist es jedoch sehr schwierig, hier einzelne Dimorphen- paare ausfindig zu machen. Mikroconche Ammoniten, die der zweifellos ma­ kroconchen Gattung Wagnericeras entsprechen, sind bis jetzt noch nicht be­ kannt.

Schrifttum

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(Am 21. November 1968 bei der Schriftleitung eingegangen.)

86 Tafel 1

Fig. 1: Siemiradzkia cf. lenthayensis (A r k e l l ). Vollständiges Schalenexemplar aus dem kondensierten Bathonium von Göllersreut (Frankenalb). Erlangen, N r. 1430.

Fig. 2: Wagnericeras suspensum (S. B u c k m a n ). Ganz gekammertes Schalenexemplar aus dem kondensierten Unter- und Mittel-Bathonium von Oberdorf bei Bop­ fingen (Württ.). Stuttgart, Nr. 21 030.

Fig. 3: Siemiradzkia c f. lenthayensis (A r k e l l ). Vollständiges Phragmokon aus der juscus-Bank (yeovilensis-tenuiplicatus-Subzone) vom Lochenbadi bei Balin­ gen. Freiburg I, Nr. Ba 113.

Fig. 4a—b: Siemiradzkia aurigera (O p p e l ). Innenwindungen aus dem kondensierten Unter- und Mittel-Bathonium von Oberdorf bei Bopfingen (Württ.). Stutt­ gart, Nr. 21 027.

Fig. 5: Siemiradzkia aurigera (O p p e l ). Vollständiges Sdialenexemplar aus dem kon­ densierten Unter- und Mittel-Bathonium von Oberdorf bei Bopfingen (Württ.). Stuttgart, N r. 21 025.

Fig. 6: Siemiradzkia aurigera (O p p e l ). Steinkern aus dem kondensierten Unter- und Mittel-Bathonium von Oberdorf bei Bopfingen (Württ.). Stuttgart, Nr. 21 026.

Fig. 7 : Wagnericeras fortecostatum (de G r o s s o u v r e ). Vollständiges Phragmokon aus dem Mittel-Bathonium vom Buchberg bei Blumberg. Stuttgart, Nr. 21 031.

Alle Figuren in natürlicher Größe. W o lfg a n g H a h n , Die Perisphinctidae St e in m a n n (Ammonoidea) des Bathoniums (Brauner Jura «) im südwestdeutschen Jura. Tafel 1 Tafel 2

Fig. 1: Procerites eichbergensis nov. sp. Holotypus aus der Mergelkalklage Nr. 3800 („retrocostatum“-Zone) vom Eidiberg bei Blumberg. Freiburg I, Nr. Ba 141, X 0,5.

Fig. 2: Procerites hodsoni A r k e l l . Steinkern mit teilweise erhaltener WK aus der lagenalis-Bank („retrocostatum“-Zone) vom Eichberg bei Blumberg. Frei­ burg I, Nr. Ba 146, X0,5.

Fig. 3a—b: Zigzagiceras (Zigzagiceras) plenum A r k e l l . Phragmokon aus der zig­ zag-Zone von Zillhausen bei Balingen. Stuttgart, Nr. 20 733, natürliche Größe.

Fig. 4a—b: Zigzagiceras (Zigzagiceras) euryodos (S c h m id t ). Phragmokon aus der zigzag-Zone von Beuren bei Hediingen. Stuttgart, Nr. 21023, natürliche Größe.

Fig. 5: Zigzagiceras (Zigzagiceras) euryodos (S c h m id t ). Steinkern mit fast voll­ ständiger WK aus dem kondensierten Unter-Bathonium vom Berchenwald bei Dangstetten (Ldkr. Waldshut). Freiburg I, Nr. Ba 100, natürliche Größe.

Fig. 1—2 auf die Hälfte verkleinert, Fig. 3—5 in natürlicher Größe. J^o l f g a n g H a h n , Die Perisphinctidae S t e i n m a n n (Ammonoidea) des Bathoniums (Brauner Jura s) im südwestdeutschen Jura. Tafel 2 Tafel 3

Fig. la —b: Zigzagiceras? (Procerozigzag?) nov. sp. Steinkern mit erhaltenem Mund­ saum aus der /«sc«s-Bank (yeovilensis-Subzone) von Beuren bei Hechingen. Freiburg I, Nr. Ba 106, natürliche Größe.

Fig. 2 : Choffatia (Choffatia) subbakeriae (d’ORBiGNY). Ganz gekammerter Steinkern aus dem aspidoides-OoYith von Lautlingen bei Balingen. Freiburg I, Nr. Ba 143, X 0,5.

Fig. 3: Choffatia (Choffatia) cerealis A r k e l l . Ganz gekammerter Steinkern von der Basis des aspidoides-OoYtthes vom Berchenwald bei Dangstetten (Ldkr. Waldshut). Freiburg I, Nr. Ba 144, X 0,5.

Fig. 4: Procerites quercinus (T e r q u e m & J o u r d y ). Steinkern mit teilweise erhalte­ ner WK vermutlich aus der „retrocostatum“-Zone vom Berchenwald bei Dangstetten (Ldkr. Waldshut). Freiburg I, Nr. Ba 124, X 0,5.

Fig. 1 in natürlicher Größe, Fig. 2—4 auf die Hälfte verkleinert.

Tafel 4

Fig. 1: Choffatia (Homoeoplanulites) homoeomorpha (S. B u c k m a n ). Vollständiges Exemplar aus dem aspidoides-OoYith von Lautlingen bei Balingen. Freiburg I, N r. Ba 141, natürlidie Größe.

Fig. 2: Choffatia (C hoffatia) sp. Vollständiges Phragmokon aus dem aspidoides- Oolith vom Eichberg bei Blumberg. Freiburg I, Nr. Ba 147, natürliche Größe.

Fig. 3a—b: Zigzagiceras? (Procerozigzag?) nov. sp. Innenwindungen aus der fuscus- Bank (yeovilensis-Subzone) von Beuren bei Hechingen. Freiburg I, Nr. Ba 104, X 2.

Fig. 4: Siemiradzkia procera (S e e b a c h ). Innenwindungen aus der Bank Nr. 1616 (m

Fig. 5a—b: Zigzagiceras? (Procerozigzag?) nov. sp. Innenwindungen aus der fuscus- Bank (yeovilensis-Subzone) von Beuren bei Hediingen. Freiburg I, Nr. Ba 105, X 2.

Fig. 6 a —b: Siemiradzkia aurigera (O p p e l ). Innenwindungen vom Eichberg bei Blum­ berg (25 cm unter Bank Nr. 3532a). Freiburg I, Nr. Ba 107, X 2.

Fig. 1—2 in natürlicher Größe, Fig. 3—6 vergrößert. W o l f g a n g H a h n , Die Perisphinctidae S t e i n m a n n (Ammonoidea) des Bathoniums (Brauner Jura e) im süd-westdeutschen Jura. Tafel 4

c_J * ” *• Tafel 5

Fig. 1: Procerites stephanovi nov. sp. Holotypus aus der /«sc«s-Bank (yeovilensis- tenuiplicatus-Subzone) vom Lochenbach bei Balingen. Freiburg I, Nr. Ba 121, 2/3 der natürlichen Größe.

Fig. 2: Procerites aff. progracilis Cox & A r k e l l . Steinkern mit teilweise erhaltener WK aus der lagenalis-Bank {„retrocostatum“-Zone) vom Eichberg bei Blum- bcrg. Freiburg I, Nr. Ba 136, X 0,5.

Fig. 1 2/3 und Fig. 2 '/a der natürlichen Größe. W o l f g a n g H a h n , Die Perisphinctidae S t e i n m a n n (Ammonoidea) des Bathoniums (Brauner Jura e) im südwestdeutschen Jura. Tafel 5 |

X Tafel 6

Fig. la —b: Siemiradzkia lochenensis nov. sp. Holotypus aus der fuscus-Bank (yeovi- lensis-tenuiplicatus-Subzone) vom Lochenbach bei Balingen. Freiburg I, Nr. Ba 114, natürliche Größe.

Fig. 2: Procerites mirabilis A r k e l i.. Steinkern mit fast vollständiger WK aus der /tfg£7za/(5-Bank („retrocostatum“-Zone) vom Eichberg bei Blumberg. Frei­ burg I, Nr. Ba 133, X 0,5.

Fig. 1 in natürlicher Größe, Fig. 2 auf die Hälfte verkleinert. W o l f g a n g H a h n , Die Perisphinctidae S t e i n m a n n (Ammonoidea) des Bathoniums (Brauner Jura f) im südwcstdeutsdien Jura. Tafel 6 Tafel 7

Fig. 1: Siemiradzkia lochenensis nov. sp. Paratypoid aus der /«sc«5-Bank (yeovilensis- tenuiplicatus-Subzone) vom Lochenbach bei Balingen. Freiburg I, Nr. Ba 115, natürliche Größe.

Fig. 2: Procerites laeviplex (Q u e n s t e d t ). Lectotypus aus der fuscus-Bank (yeovilen- sis-Subzone) von Eningen bei Reutlingen. Tübingen Ce 80/10, X 0,5.

Fig. 3: Choffatia (Homoeoplanulites) acuticosta (J. R o e m e r ). Vollständiges Phrag­ mokon aus den „varians-Sd\idt\ten“. (? „retrocostatum“-Zone) von Riedböh­ ringen bei Donaueschingen. Stuttgart, Nr. 21 032, natürliche Größe.

Fig. 1 und 3 in natürlicher Größe, Fig. 2 auf die Hälfte verkleinert.

Tafel 8

Fig. 1 : Procerites laeviplex (Q u e n s t e d t ). Ganz gekammerter Steinkern aus dem „knorri-Ton“ (yeovilensis-tenuiplicatus-Subzone) von Blumberg, Freiburg I, Nr. Ba 119, X 0,5.

Fig. 2: Procerites qercinus (T e r q u e m & J o u r d y ). Phragmokon aus der „retroco­ statum “ -Zone vom Berchenwald bei Dangstetten (Ldkr. Waldshut). Freiburg I, Nr. Ba 126, X 0,3.

Fig. 3: Siemiradzkia procera (S e e b a c h ). Steinkern mit erhaltenem Mundsaum aus dem kondensierten Unter- und Mittel-Bathonium vom Ipf bei Bopfingen. Freiburg I, Nr. Ba 112, natürliche Größe.

Fig. 4: Siemiradzkia procera (S e e b a c h ). Steinkern mit flachgedrückter WK aus der macrescens-Subzone vom Eichberg bei Blumberg. Freiburg I, Nr. Ba 148, natürliche Größe.

Fig. 5: Siemiradzkia lochenensis nov. sp. Steinkern mit teilweise erhaltener WK aus dem Unter-Bathonium von Blumberg. Stuttgart, Nr. 21 028, natürliche Größe.

Fig. 6: Choffatia (Homoeoplanulites) acuticosta (J. R o e m e r ). Wohnkammerausfül- lung aus den „vanarts-Schichten“ von Vögisheim bei Müllheim (Südbaden). Freiburg II, Nr. 3489, natürliche Größe.

Fig. 7: Procerites stephanovi nov. sp. Paratypoid aus der /«jcws-Bank (yeovilensis- tenuiplicatus-Subzone) vom Lochenbadi bei Balingen. Freiburg I, Nr. Ba 122, X 0,5.

Fig. 8: Choffatia (Choffatia) subbakeriae (d ’ORBiGNY). Steinkern mit fast vollständi­ ger WK aus der aspidoides-2.one vom Hegiberg bei Trimbach (Schweizer Jura). Basel, Nr. J 19 212, X 0,5.

Fig. 3—6 in natürlicher Größe, Fig. 2 auf V3 und Fig. 1, 7 und 8 auf lh der natür­ lichen Größe verkleinert. W o l f g a n g H a h n , Die Perisphinctidae S t e i n m a n n (Ammonoidea) des Bathoniums (Brauner Jura e) im südwestdeutschen Jura. Tafel 8 Tafel 9

Fig. 1: Choffatia (Homoeoplanulites) aequalis (J. R o e m e r ). Innenwindungen des Holotypus aus dem Ober-Bathonium von Lechstedt bei Hildesheim. Göttin­ gen, Nr. 461—90, vergrößert.

Fig. 2: Siemiradzkia procera (S e e b a c h ). Anfangswindungen aus der macrescens- Subzone (20 cm unter Bank 3532a) vom Eichberg bei Blumberg. Freiburg I, Nr. Ba 149, vergrößert.

Fig. 3: Zigzagiceras (Zigzagiceras) euryodos (S c h m id t ). Innenwindungen aus der macrescens-Subzone von Beuren bei Hechingen. Stuttgart Nr. 21 033, ver­ größert.

Fig, 4: Siemiradzkia procera (S e e b a c h ). Innen Windungen des Holotypus aus dem Unter-Bathonium von Mainzholzen/Hils (Niedersachsen). Göttingen, Nr. 460—2, vergrößert.

Fig. 5: Siemiradzkia cf. lenthayensis (A r k e l l ). Innenwindungen des auf Taf. 1, Fig. 1 abgebildetcn Exemplars von Göllersreut (Franken-Alb). Erlangen, Nr. 1430, vergrößert.

Fig. 6: Choffatia (Homoeoplanulites) homoeomorpha (S. B u c k m a n ). Innenwindun­ gen aus dem aspidoides-Oo\nh von Lautlingen bei Balingen. Freiburg I, Nr. B a 142, vergrößert.

Alle Figuren sind stark vergrößert. W olfgang Hahn, Die Perisphinctidae S t e in m a n n (Ammonoidea) des Bathoniums (Brauner Jura e) im südwestdeutschen Jura. Tafel 9 1 2