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Arbeitsgemeinschaft Wirtschaftsraum Winsener ILEK „Achtern--Diek“ , Stelle, (Luhe), Elbmarsch, Barum

Integrierte ländliche Entwicklung in der Winsener Elbmarsch

Das ILEK der Region „Achtern-Elbe-Diek“

www.achtern-elbe-diek.de

Erstellt durch die Niedersächsische Landgesellschaft (NLG, Geschäftsstelle Lüneburg) in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK, Außenstelle Buchholz) Bearbeitet von: Michael Wedler, Ulrich Peper, Anne Zetl, Martina Wojahn

April 2007

Impressum Arbeitsgemeinschaft Wirtschaftsraum Winsener Elbmarsch Seevetal, Stelle, Winsen (Luhe). Elbmarsch, Barum Geschäftsstelle in der Samtgemeinde Elbmarsch, Elbuferstraße 98 21436 Tel. 04176/909931

Erstellt durch:

Niedersächsische Landgesellschaft (NLG) Geschäftstelle Lüneburg Wedekindstr. 18 21337 Lüneburg Tel.: 04131-950327 www.nlg.de

Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) Außenstelle Buchholz Parkstraße 29 21244 Buchholz Tel.: 04181-930413 www.lwk-niedersachsen.de

Gefördert durch das Land Niedersachsen, Behörde für Geoinformation, Landentwicklung und Liegenschaften Lüneburg

April 2007

2 Inhaltsverzeichnis

1. Integrierte Ländliche Entwicklung „Achtern-Elbe-Diek“ ...... 5 2. Kurzbeschreibung der Region ...... 7 3. Der Prozess der gemeinsamen Erstellung des ILEKs ...... 13 4. Regionales Leitbild, Querschnittsziele und regionale Strategie...... 16 5. Regionsanalyse und Ziele in den Handlungsfeldern ...... 21 5.1 Handlungsfeld Verkehr und Mobilität ...... 23 5.1.1 Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken ...... 23 5.1.2 Ziele und Maßnahmenfenster im Handlungsfeld Verkehr und Mobilität...... 25 5.2 Handlungsfeld Tourismus, Naherholung und Kultur ...... 29 5.2.1 Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken ...... 29 5.2.2 Ziele und Maßnahmenfenster im Handlungsfeld Tourismus, Naherholung und Kultur...... 32 5.3 Handlungsfeld Zukunft Dorf! ...... 37 5.3.1 Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken ...... 37 5.3.2 Ziele und Maßnahmenfenster im Handlungsfeld Zukunft Dorf! ...... 41 5.4 Handlungsfeld Landwirtschaft...... 48 5.4.1 Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken ...... 48 5.4.2 Ziele und Maßnahmenfenster im Handlungsfeld Landwirtschaft..... 54 6. Auswahl von Leitprojekten ...... 61 7. Die Leitprojekte im ILEK „Achtern-Elbe-Diek“ ...... 63 7.1 Leitprojekte im Handlungsfeld 1: Verkehr und Mobilität...... 64 7.2 Leitprojekte im Handlungsfeld 2: Tourismus, Naherholung und Kultur ....66 7.3 Leitprojekte im Handlungsfeld 3: Zukunft Dorf!...... 71 7.4 Leitprojekte im Handlungsfeld 4: Landwirtschaft...... 75 8. Erste Aussagen zu Investitionen im Rahmen des ILEKs...... 80

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Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Die Projektregion...... 7 Abbildung 2: Phasen des ILEK-Prozesses...... 14 Abbildung 3: Leitbild, Strategien und Ziele der Region „Achtern-Elbe-Diek“...... 20 Abbildung 4: Zielausrichtung auf drei Ebenen...... 21 Abbildung 5: Stärken-Schwächen-Analyse Verkehr und Mobilität ...... 23 Abbildung 6: Zielhierarchie Verkehr und Mobilität ...... 26 Abbildung 7: Stärken-Schwächen-Analyse Tourismus, Naherholung und Kultur..... 29 Abbildung 8: Zielhierarchie Tourismus, Naherholung und Kultur...... 34 Abbildung 9: Stärken-Schwächen-Analyse Zukunft Dorf! ...... 37 Abbildung 10: Zielhierarchie Zukunft Dorf! ...... 42 Abbildung 11: Stärken-Schwächen-Analyse Landwirtschaft...... 48 Abbildung 12: Zielhierarchie Landwirtschaft...... 55

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Strukturdaten der Region...... 8 Tabelle 2: Ausschöpfung endogener e...... 18 Tabelle 3: Ausrichtung auf e der urbanen Zentren ...... 19 Tabelle 4: Bestandsaufnahme Kinderbetreuung (Stand Ende 2006)...... 39 Tabelle 5: Projektsteckbrief...... 62 Tabelle 6: Investitionsabschätzung zu den Projekten...... 80

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1. Integrierte Ländliche Entwicklung „Achtern-Elbe-Diek“

Die Stadt Winsen (Luhe), die Samtgemeinde Elbmarsch und die Gemeinden Stelle, Seevetal und Barum haben sich im Dezember 2005 unter der Federführung der Samtgemeinde Elbmarsch zur Arbeitsgemeinschaft Wirtschaftsraum Winsener Elbmarsch zusammengeschlossen und die Erstellung des Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzeptes (ILEK) „Achtern-Elbe-Diek“ für den Wirtschaftsraum Winsener Elbmarsch in Auftrag gegeben. Der Zusammenschluss zu dieser Region „Achtern-Elbe-Diek“ beruht auf der Elbe als Verbindungselement mit ihren prägenden Einflüssen auf Leben und Wirtschaften in der Region. Die beteiligten Kommunen wollen mit der Gründung der Arbeitsgemeinschaft Wirtschaftsraum Winsener Elbmarsch auf die teilweise bereits bestehende Zusammenarbeit aufbauen und eine zielgerichtete und strategische Entwicklung der Region gemeinsam vorantreiben.

Die Erarbeitung eines solchen ILEKs wird durch das Land Niedersachen nach der Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur integrierten ländlichen Entwicklung (ZILE-Richtlinie vom Mai 2005) gefördert. Ein ILEK soll einen Handlungsleitfaden für die mittelfristige (ländliche) Entwicklung einer Region liefern, der durch die Kooperation der beteiligten Gemeinden und unter Beteiligung ihrer Bürger, Unternehmen und Vereine sowie bestehender Institutionen und Organisationen erstellt wird. Es beinhaltet eine Analyse der Stärken und Schwächen der Region, die Formulierung von Entwicklungszielen und daraus resultierende Umsetzungsstrategien für 4-5 Schwerpunktthemen. Zudem werden Empfehlungen für Leitprojekte ausgesprochen, durch die die gesteckten Ziele erreicht werden sollen.

Die beteiligten Gemeinden wollen mit der Erstellung des ILEKs erreichen, dass durch die Zusammenarbeit in gemeindeübergreifenden Arbeitskreisen das Gemeinschaftsgefühl der Region belebt wird und Netzwerke entstehen, die die vor Ort bestehende Lösungskompetenz effizient einbinden. Die Aussicht, gemeinsame Probleme zukünftig im Verbund erfolgreich zu lösen, soll für die Beteiligten greifbar werden. Mit der Verständigung auf gemeinsame Ziele, Strategien und Auswahl 5 vorrangiger Maßnahmen sollen gemeinsame „Spielregeln“ für eine weitere Zusammenarbeit geschaffen werden. Zudem entsteht mit dem ILEK ein konzeptioneller Rahmen, der für die zukünftige Förderung („Profil“1) eingefordert wird. Nicht zuletzt können die im ILEK erarbeiteten Leitprojekte zügig in die konkrete Umsetzung übergeleitet werden.

Die in die Kooperation einbezogenen Gemeinden/Ortsteile sind: aus dem Landkreis alle Ortsteile der Stadt Winsen (Luhe) (Bahlburg, Borstel, Gehrden, Hoopte, Laßrönne, Luhdorf, Pattensen, Rottorf, Roydorf, Sangenstedt, Scharmbeck, Stöckte und Tönnhausen), die drei Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Elbmarsch (Gemeinde Drage, Gemeinde Marschacht und Gemeinde ), alle Ortsteile von Stelle (Stelle (mit Achterdeich), Ashausen und Fliegenberg), die Ortsteile Bullenhausen, Over und Hörsten der Gemeinde Seevetal und aus dem Landkreis Lüneburg die Gemeinde Barum.

Im Rahmen des ILEKs „Achtern-Elbe-Diek“ werden bis Anfang 2007 Umsetzungsstrategien und Leitprojekte in vier Handlungsfeldern entwickelt und durchgeführt. Die folgenden vier Handlungsfelder werden auf Vorschlag der Arbeitsgemeinschaft Winsener Elbmarsch bearbeitet:

1. Verkehr und Mobilität

2. Tourismus, Naherholung und Kultur

3. Zukunft Dorf! (Sicherung und Weiterentwicklung dörflicher Strukturen)

4. Landwirtschaft

Der Prozess der ILEK-Erstellung wird betreut und koordiniert von der Niedersächsischen Landgesellschaft (NLG, Geschäftsstelle Lüneburg). Im Handlungsfeld Landwirtschaft wird hierbei die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (Außenstelle Buchholz) hinzugezogen.

1 http://www.ml.niedersachsen.de/master/C20359226_N20358583_L20_D0_I655.html 6 2. Kurzbeschreibung der Region

Die Projektregion „Achtern-Elbe-Diek“ liegt im Nord-Osten des Landes Niedersachsen direkt an der Elbe. Sie hat ca. 60.000 Einwohner und umfasst eine Fläche von ca. 264 km2. Als Teil der Metropolregion grenzt sie südöstlich an die Hansestadt an und liegt zwischen 20 km und 45 km weit entfernt vom Kern Gemeinde- übergreifende der Metropole. Vier Kommunen des Landkreises Harburg (Kreisstadt Winsen (Luhe), Kooperation im Nordosten Gemeinde Stelle, Samtgemeinde Elbmarsch, der nordöstliche Teil der Gemeinde Niedersachsens Seevetal) und eine Kommune des Landkreises Lüneburg (Gemeinde Barum) haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam ein integriertes ländliches Entwicklungs-konzept zu erstellen.

Abbildung 1: Die Projektregion

Eine Übersicht über die beteiligten Gemeinden, deren Einwohnerzahlen und die Größe der Projektregion befindet sich in Tabelle 1.

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Beteiligte Kommunen der Einwohner Fläche km2 EW/km2 Region „Achtern-Elbe-Diek“ Stadt Winsen (Luhe) 33768 109,52 308,33 (mit 13 Ortsteilen)

Samtgemeinde Elbmarsch 11649 81,37 143,16 (Gemeinden Drage, Marschacht, Tespe)

Gemeinde Stelle 11017 38,50 286,16 (mit den Ortschaften Stelle, Fliegenberg, Ashausen, Rosenweide)

Gemeinde Seevetal 3272 Ca. 25,00 Ca. 130,88 (mit den Ortsteilen Hörsten, Bullenhausen, Over, Großmoor, Kleinmoor) Gemeinde Barum 1802 9,8 183,88 (Gliedgemeinde der Samtgemeinde Bardowick; mit den Ortsteilen Horburg, Barum, St. Dionys) Gesamtregion 61.508 Ca. 264,19 Ca. 210,48

Tabelle 1: Strukturdaten der Region Quellen: Einwohnermeldeämter der zuständigen Gemeinden, Ortschaften und Ortsteile (Stand der Erfassung: 12. März 2007; die Zahlen beziehen sich nur auf die Einwohnerzahlen, die als Hauptwohnsitz gemeldet sind.)

Durch Elbauen Die Region ist durch unterschiedliche Landschaften und eine vielfältige und Marschböden Siedlungsstruktur gekennzeichnet. Im Norden wird sie von der Stromlandschaft der geprägte Kultur- Elbe abgegrenzt, die zum einen als Schifffahrtsstraße genutzt wird und zum anderen landschaft wertvolle Ökosysteme (Auen, Uferstreifen) beherbergt. Die Kulturlandschaft hinter dem Elbdeich zeigt deutliche Spuren einer Jahrhunderte lang bestehenden Landbewirtschaftung. Die fruchtbaren Böden der Region bringen saftiges Weideland und ertragreiche Äcker hervor, die das Landschaftsbild charakterisieren. Hier dominiert die kulturhistorisch bedeutende Marschhufen- landschaft mit ihren teilweise gut erhaltenen alten Bausubstanz der Dörfer („Storchendörfer“ mit historischen Gebäuden) das Landschaftsbild. Zahlreiche Seen und einige kleinere Flüsse (Ilmenau, Neetze, Seeve) durchziehen zudem die Region und geben ihr vielerorts eine besondere Die Schachblume wächst zahlreich im NSG Untere Ästhetik. Das Naturschutzgebiet „Untere Seeveniederung“ Seeveniederung liegt im Westen der Region in den Gemeinden Seevetal und Stelle zwischen dem Elbdeich und dem Rangierbahnhof Maschen.

8 In diesem Areal bieten einige Seen und die Niedermoorlandschaft einer vielfältigen Flora (insbesondere Feuchtwiesenpflanzen) und Fauna wertvollen Lebensraum. Die Schachblume (Fritillaria meleagris) ist in der Unteren Seeveniederung mit Deutschlands größtem Bestand vertreten.

Als Risiko für den Naturhaushalt der Region und die attraktive teilweise noch großräumig zusammenhängende Landschaft ist der stetig hohe Siedlungsdruck zu sehen. Die Ausweitung von Wohn- und Gewerbegebieten und der Verkehrsinfrastruktur kann das Landschaftsbild und die natürlichen Ressourcen gefährden.

Die Stadt Winsen (Luhe) ist als Mittelzentrum Teil der Projektregion und erfüllt für die Bewohner der Region viele wichtige Versorgungsfunktionen. Als weiteres Mittelzentrum bietet auch Seevetal Arbeitsplätze, Wohnraum und Stadt und Land in direkter Versorgungseinrichtungen für die umliegenden Nachbarschaft Ortschaften. Ebenso besitzt Stelle als Grundzentrum einen Bedeutungsüberschuss in Bezug auf Versorgung mit Gütern des kurz- und mittelfristigen Bedarfs. Angrenzend an die Projektregion und somit in erreichbarer Nähe sind die bedeutenden Zentren , Lüneburg (Oberzentrum) und Hamburg als weiteres Oberzentrum, das den Bewohnern der Schlossplatz in Winsen (Luhe) Winsener Elbmarsch als Arbeits- und Einkaufs-Ort dient.

Neben dem durch dichtere Besiedlung (hohe Zuwachsraten) und Gewerbegebiete eher städtisch charakterisierten westlichen Bereich der Region „Achtern-Elbe-Diek“ stellen weiter östlich die Gliedgemeinden der Samtgemeinde Elbmarsch (Drage, Vielerorts Marschacht, Tespe) und die Gemeinde Barum den ländlich geprägten Teil dar. In intakte Dorfgemein- den Dörfern wird ein reges Vereinsleben gepflegt (Feuerwehren, Schützenvereine, schaften Agenda 21-Verein, Förderverein Elbmarschkultur, etc.), wodurch die Identifikation mit dem Wohnort und der soziale Zusammenhalt vielerorts gut erhalten sind.

Als ein Entwicklungstrend in diesem Teil der Region sind die Folgen des landwirtschaftlichen Strukturwandels dort sichtbar, wo landwirtschaftliche Betriebe aufgegeben wurden und nun teilweise touristisch, oder als attraktive Wohnstätten umgenutzt werden. Auffällig ist der deutliche Anstieg der Bevölkerungszahlen in fast

9 allen Gemeinden der Region. So hat sich die Einwohnerzahl der Samtgemeinde Elbmarsch seit der Verwaltungs- und Gebietsreform 1972 nahezu verdoppelt. Laut Regionalreport 2005 des Niedersächsischen Instituts für Wirtschaftsforschung (NIW) besteht in der Region ein Wanderungssaldo (Zuzüge abzüglich Fortzüge) von 6,0 bis 9,0 v. T. im Jahresdurchschnitt. Dieser starke Siedlungsdruck äußert sich in vielen Teilen der Winsener Elbmarsch in zunehmender Wohnbebauung und einem Ausbau der zentralen Versorgungseinrichtungen (Schulen, Gewerbe, etc.). Die natürliche Zuzugsregion Bevölkerungsentwicklung (Geburtenzahlen abzüglich Sterbefälle) ist zwar rückläufig, mit starken Pendler- wird aber von der starken Zuwanderung überkompensiert. bewegungen Die Region Winsener Elbmarsch ist verkehrlich (ÖPNV, Individualverkehr) gut an die umliegenden Städte angebunden, da sie über mehrere Zugänge zum Fernstraßennetz (zur A1, A7, A25, A250, B404, K86, Elbuferstraße) und ein relativ gut ausgeprägtes ÖPNV-Netz verfügt. Seit der Ausweitung des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) in die Landkreise Harburg und Lüneburg im Dezember 2004 wurde die Anbindung der Region an die Stadt Hamburg durch Bus und Bahn Gute verbessert (Taktung, Linienführung). Ein gut ausgebautes Netz an Buslinien ergänzt verkehrliche Anbindung an das Angebot des Schienenverkehrs in den dünner besiedelten Teilen der Winsener die nahen Elbmarsch. Die Elbuferstraße, die sich entlang des Stroms durch die gesamte Zentren Region zieht, dient als bedeutende Verbindungsstraße zu den Zentren Winsen (Luhe) und Hamburg sowie auch Geesthacht jenseits der Elbe. Sie wird insbesondere von Pendlern stark frequentiert.

Der Arbeitsmarkt der Region ist stark beeinflusst durch das hohe Arbeitsplatzpotenzial der Städte Hamburg (insbesondere durch den Hafen Logistikberufe) und Lüneburg, welches von vielen Bewohnern der Winsener Elbmarsch genutzt wird. Ebenso sind in den letzten Jahren in den regionseigenen Gewerbegebieten zahlreiche Arbeitsplätze erhalten worden bzw. entstanden. Die Landwirtschaft, die Teile der Region prägt, bietet hingegen aufgrund der steigenden Mechanisierung und Rationalisierung keine weitgehenden Impulse für den regionalen Arbeitsmarkt.

Geringe Das Niedersächsische Institut für Wirtschaftsförderung (NIW) verzeichnet für die Arbeitslosigkeit Region Winsener Elbmarsch in den Jahren 2003 bis 2004 einen durch Pendler- arbeitsplätze in Beschäftigungsrückgang von -2,9 % (Stadt Winsen (Luhe)) bis -4,7 % den Städten (Samtgemeinde Elbmarsch). In den Folgejahren wird jedoch beobachtet, dass der Beschäftigungsrückgang abgeschwächt ist. Im Januar 2007 meldete die Agentur für

10 Arbeit in Winsen (Luhe) eine Arbeitslosenquote von 7,5 % für die Region, was im niedersächsischen Maßstab vergleichsweise wenig ist. Die Region besitzt im Verdichtungsraum der Metropolregion ein überdurchschnittlich hohes Pro-Kopf- Einkommen.

In Bezug auf die Qualifikation der Beschäftigten in der Winsener Elbmarsch stellt das

NIW im Regionalreport 2005 fest, dass ca. 6 bis 8 % der Beschäftigten einen Gut Fachhochschul- oder Hochschulabschluss besitzen, womit die Region leicht über dem qualifizierte Arbeitkräfte in niedersächsischen Durchschnitt liegt. Mit den Universitäten und Fachhochschulen in der Region Hamburg und Lüneburg besteht angrenzend an die Region ein gutes Angebot höherer Bildungseinrichtungen. Die Kreisvolkshochschule des Landkreises Harburg bietet ihr Weiterbildungsangebot an vielen Standorten der Region an.

Die Wirtschaftsstruktur teilt sich aufgrund des heterogenen Charakters der Region in Landwirtschaft zwei Tendenzen. Einerseits basiert die Wirtschaft im ländlichen Gebiet in weiten im Struktur- wandel. Starke Teilen auf einer modernen Landwirtschaft in den Betriebe in Milchwirtschaft, Bereichen Obst- und Gemüseanbau sowie intensiver Obst- und Milchwirtschaft (Siehe Kap. 5.4). Hier stellt sich als Gemüsebau eine Stärke heraus, dass viele Landwirte in der Lage waren bzw. sind, sich den Gegebenheiten des landwirtschaftlichen Strukturwandels anzupassen

Gemüseberegnung und moderne Betriebe zu entwickeln. Die Flurneuordnung hat in den vergangenen Jahren in vielen Teilen des Projektgebietes eine zukunftsorientierte Infrastruktur und wirtschaftlich zugeschnittene Nutzflächen geschaffen. Damit hat sie auch zur Sicherung der Landwirtschaft beigetragen. Dennoch fiel ein Teil der Betriebe den Umwälzungen in Produktion und Vermarktung und dem steigenden Wettbewerbsdruck zum Opfer.

Andererseits besteht im Westen der Region eine stärkere Ausrichtung auf Gewerbe (Produktion und Dienstleistungen), Einzelhandel und Verwaltung. Ca. 40% der Beschäftigten in Seevetal und Stelle sind im Handel oder Gastgewerbe tätig, während Gewerbe- 30 % der Beschäftigten ihren Arbeitsplatz im Bereich des produzierenden Gewerbes gebiete haben. In Winsen (Luhe) sind die Behörden des öffentlichen Dienstes mit über 1.500 nutzen Beschäftigten größter Arbeitgeber. Hierin zeigt sich die Bedeutung der Kreisstadt als Verwaltungsstandort für die gesamte Region.

Die Entwicklung des regionalen Gewerbes konzentriert sich überwiegend auf die 11 stetig wachsenden Gewerbegebiete (5 in Winsen (Luhe), 3 in Stelle, 11 in Seevetal, 1 Lagegunst vor den Toren in der Samtgemeinde Elbmarsch davon 9 innerhalb der Projektregion). Die günstige Hamburgs verkehrliche Anbindung an das Fernstraßennetz, den Hamburger Hafen, den Hamburger Großmarkt, die Wasserstraßen (Elbe, Ilmenaukanal, Elbe-Seiten-Kanal), den Flughafen sowie den schienengebundenen Verkehr (Bahnstrecke Hamburg- Hannover) und ein relativ niedriger Gewerbesteuersatz machen die teilweise noch jungen Gewerbegebiete zu attraktiven Standorten für neue Unternehmen.

Durch die hohe Wirtschaftskraft der Stadt Hamburg konzentriert sich ein Großteil der Auspendler- überschuss Arbeitsplätze in diesem Ballungsraum. Die Region „Achtern-Elbe-Diek“ hat daher einen hohen Auspendlerüberschuss zu verzeichnen. In Winsen (Luhe) beispielsweise pendeln von insgesamt 13.000 erwerbsfähigen Personen im Stadtgebiet 2.650 Personen (fast 20%) zur Arbeit; überwiegend nach Hamburg oder Lüneburg.

Der Tourismus spielt als Wirtschaftsfaktor im Hotel- und Gastronomiegewerbe bisher eine untergeordnete Rolle, da viele Hoteliers als Hauptzielgruppe auf Geschäftsreisende setzen (Siehe auch Kap. 5.2 zum Tourismus).

Entmischung Die Region hat sich darauf eingestellt, dass ein Großteil der Bevölkerung, täglich der Funktionen einen weiten Weg zur Arbeit auf sich nimmt. Die Folgen für die Verkehrs-, Wohn- und Wohnen (auf Versorgungssituation bieten je nach Umgang mit der Herausforderung sowohl dem Land) und Arbeiten Chancen als auch Risiken. So kann eine weitere aktive Ausrichtung der (im Städtischen) Verkehrsanbindung auf Pendlerbedürfnisse deren Arbeitsalltag erleichtern und natürliche Ressourcen z.B. durch ein gutes ÖPNV-Angebot schonen. Stellenweise herrscht eine Überlastung der vorhandenen Straßeninfrastruktur durch Pendlerströme.

Fortschreitende Die voranschreitende Gewerbegebietsentwicklung in der Region bietet die Chance, Gewerbegebiets- die Versorgungssituation zu verbessern, Erwerbsarbeit in der Region zu schaffen und entwicklung somit die Abhängigkeit von den umliegenden Zentren zu mindern. Das durch die zunehmenden Pendlerströme steigende Verkehrsaufkommen kann so gemindert bzw. dessen weiterer Anstieg verhindert werden.

Ein Risiko stellt die Orientierung an logistisch hochattraktiven autobahnnahen Standorten bei der Ansiedlung von Gewerbegebieten dar. Entfernte Teilräume können dadurch von der gewerblichen Entwicklung abgehängt werden.

Insgesamt ergeben sich aus der Gewerbegebietsausweitung für den Naturhaushalt Gefahren, die als weiteres Risiko der wirtschaftlichen Entwicklung in diesem Raum zu

12 sehen sind. Dazu zählen bspw. die zunehmende Bodenversiegelung und die Belastungen durch vermehrten Energieverbrauch, erhöhtes Müllaufkommen sowie steigende Emissionswerte.

3. Der Prozess der gemeinsamen Erstellung des ILEKs

Das ILEK wird über einen breit angelegten Beteiligungsprozess erstellt, der von der Niedersächsischen Landgesellschaft (NLG, Geschäftsstelle Lüneburg) und der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK, Außenstelle Buchholz) betreut und koordiniert wird.

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Abbildung 2: Phasen des ILEK-Prozesses

Die Lenkungs- Die Lenkungsgruppe ist laut ihrer Geschäftsordnung aus ca. 14 Vertretern der gruppe als Gemeinden, des Landkreises Harburg und Vertretern der vier Handlungsfelder steuerndes und zusammengesetzt. Sie ist das wichtigste Steuerungs- und Entscheidungsgremium entscheiden- des Gremium des ILEK-Prozesses. Hier werden Rahmenbedingungen bezüglich der Auswahl der Handlungsfelder, der strategischen Vorgehensweise, der Entwicklungsziele und der Leitprojekte gesetzt. Die direkte Beteiligung von Vertretern aus den Handlungsfeldern stärkt die Einflussmöglichkeiten der Bürger auf wichtige Aushandlungsprozesse.

14 In jedem der vier zu Beginn festgelegten Handlungsfelder arbeitet ein betreuter Thematische Arbeitskreis (AK), der mit entsprechenden Akteuren der Region besetzt ist. Die AKe Arbeitskreise entwickeln stimmen in regelmäßigen Sitzungen (ca. 3-4) die Schwerpunktthemen ab und Leitprojekte entwickeln Ideen für Leitprojekte. Auf dieser Arbeitsebene wird deutlich, welche Projektideen umsetzbar sind, da es für ein funktionierendes Projekt sowohl ausdauernder Projektträger und Unterstützer als auch eines realistischen Finanzierungs-konzeptes bedarf. Die konkrete Ausarbeitung und Qualifizierung von Projekten findet in kleinen Gruppen statt, an denen die Projektträger und relevante Akteure beteiligt sind.

Diese Projekttreffen werden ebenso wie die Aktive Mitarbeit Im Arbeitskreis Verkehr AK-Treffen und die Lenkungsgruppen- sitzungen von NLG und LWK vorbereitet und begleitet. Zur Einbindung der kommunalen Politik wurden zu Beginn und im Verlauf des ILEK-Prozesses Präsentationen in den Räten über den Stand des ILEKs gehalten.

Die Beteiligung eines breiten Interessentenkreises wird durch rechtzeitige öffentliche Einladung zu den Sitzungen ermöglicht. Zudem bewirkt die Begleitung des Prozesses durch die regionale Presse, dass die Bürger der Projektregion über den Ablauf des ILEKs informiert sind. Als öffentlichkeits- und medienwirksame Veranstaltung wird gegen Ende der ILEK-Erstellung eine Projektmesse veranstaltet. Dort präsentieren Die Region sowohl die regionalen Akteure, die Träger eines Leitprojektes sind, als auch die wird über Presse und Vertreter der Kommunen anhand einer Projekt-Ausstellung die derzeitigen Ergebnisse Projektmesse des Prozesses. Die Regionalmesse dient zum einen der Präsentation von einbezogen Ergebnissen nach außen (gegenüber der interessierten Bevölkerung der Region) und innen (zwischen den verschiedenen Akteuren des Prozesses). Zum anderen wird über die Ausstellung ein gebündeltes gemeinsames Bild der ILEK-Projekte hergestellt, das zu einer stärkeren Identifikation der Beteiligten mit dem Gesamtprojekt beitragen kann. Diese Identifikation ist der weiteren Umsetzung zukünftiger Projekte im Rahmen des ILEKs zuträglich. Nicht zuletzt bietet die Messe eine Plattform für den inhaltlichen Austausch zu den Leitprojekten und dem Gesamtprozess sowie der Begegnung bisheriger oder zukünftiger Kooperationspartner.

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4. Regionales Leitbild, Querschnittsziele und regionale Strategie

Aus den Diskussionen in den Arbeitskreisen und in der Lenkungsgruppe entstand in der ersten Phase des ILEKs „Achtern-Elbe-Diek“ ein Leitbild für die Winsener Elbmarsch. „Wir verbinden Stadt und Land“ wurde darin als übergreifendes Querschnittsziel formuliert. Die auf die Region bezogene Bedeutung dieses Wahlspruchs wird im Folgenden erläutert:

Wir: Das ILEK „Achtern-Elbe-Diek“ wurde als eine Gemeinschaftsaktion der einzelnen Kommunen der Region (Politik und Verwaltung) initiiert und erstellt. Während des gesamten Prozesses arbeiten diese erfolgreich zusammen, um die gemeinsam entwickelten Ziele zu erreichen. Gleichzeitig trägt die Kooperation dazu bei, dass sich die Beteiligten als eine Region verstehen und sich mit ihrer Entwicklung identifizieren können. Somit handeln die Menschen der Region, die sich im ILEK-Prozess

Gemeinsam engagieren aus einem „Wir-Gefühl“ heraus, das als Voraussetzung für eine Entwicklungen erfolgreiche Zusammenarbeit gelten muss. zwischen Stadt und Umland initiieren Verbinden: Durch einen integrativen Ansatz werden Brücken zwischen Institutionen, potentiellen Handelspartnern, regionalen Projekten und bisher räumlich und inhaltlich getrennten Entwicklungsbemühungen geschlagen. Die Interessen der Bürger der Region und ebenso von Politik und Verwaltung werden durch den kooperativen Ansatz des ILEKs zusammengebracht. Über das Verbinden von Initiativen und Engagement gelangen Menschen zum Erfolg und Güter zum Ort ihrer Bestimmung.

Stadt: Die günstige Lage in der Metropolregion Hamburg wird als Stärke verstanden und genutzt. Die Stadt Hamburg dient vielen Bewohnern der Region als Arbeitsort, die nicht alltäglichen Einkäufe werden dort getätigt und das vielfältige Kulturprogramm

16 der Metropole wird genutzt. Gleichzeitig gibt die Stadt Hamburg ebenso wie das Oberzentrum Lüneburg wichtige wirtschaftliche Impulse in die Region. Die Verflechtungen und Abhängigkeiten zwischen urbanen und ländlichen Strukturen werden pragmatisch und zukunftsorientiert in Denken und Handeln einbezogen.

Land: Die spezifischen Stärken des ländlichen Raums (Landschafts- und Lebensqualität) werden zielgerichtet in die Entwicklung einbezogen. Zahlreiche Bürger nutzen den Vorteil, in ruhiger Lage und ländlicher Atmosphäre nahe der Großstadt zu wohnen und ihren Lebensmittelpunkt in der Winsener Elbmarsch zu entfalten. Zum Ausbau der besonderen Qualitäten und der Funktionen des ländlich geprägten Raumes wird auf Zielgruppen fokussiert, die diese Stärken zu schätzen wissen.

Aus dem Leitspruch „Wir verbinden Stadt und Land“ resultiert für die Umsetzung des ILEKs eine Doppelstrategie die einerseits auf die Nutzung endogener Potenziale der Region abzielt und andererseits auf die günstige Lage in der Metropolregion ausgerichtet ist (siehe Abb. 2):

1. Ausschöpfung der endogenen Potenziale: (Inwertsetzung)

Die endogenen Potenziale werden funktional genutzt und erbringen über Wertschöpfungseffekte einen wirtschaftlichen Nutzen für die Region.

Endogene Funktion Wirtschaftlicher Nutzen in der Regionale Potenziale Potenziale Region erkennen und Landschaftsqualität Naturnahes vermehrte Ansiedlung, nutzen Wohnen/Freizeitgestaltung touristische Nutzung Fruchtbare Böden Anbaufläche für Hohe Hektarerträge anspruchsvolle Kulturen (Obst, Gemüse) Gute Infrastruktur und Hohe Mobilität und Pendlereinkommen, regional gute Ausstattung an Versorgungssicherheit gebundene Kaufkraft Dienstleistung und Handel

17 Endogene Funktion Wirtschaftlicher Nutzen in der Potenziale Region Intakte Gesellschaftliche Höhere Verfügbarkeit von gesellschaftliche Vernetzung (z.B. Arbeitskräften und Strukturen Nachbarschaftshilfe, Wettbewerbsfähigkeit durch Ehrenamt,) und Kooperationen Zusammenhalt Lagegunst in der Logistische Attraktivität Ansiedlung (überregionaler) Metropolregion Unternehmen und Pendler Unternehmensbesatz Stabile Wirtschaft Regionale Arbeitsplätze (in der Region verwurzelte Klein- und mittelständische Unternehmen) Tabelle 2: Ausschöpfung endogener Potenziale

2. Ausrichtung auf die Lage(gunst) in der Metropolregion Hamburg

Die Lage in Hamburg und die städtischen Zentren Lüneburg und Winsen (Luhe) strahlen auf den der Metropol- region setzt ländlichen Raum aus. Sie haben die Funktion von Wirtschaftsmotoren, da den Rahmen Unternehmen sich in der wachsenden Metropolregion ansiedeln, und sie dienen als für die integrierte Arbeitsorte insbesondere für qualifizierte Beschäftigung. Entwicklung Zudem stellen sie durch Einrichtungen der medizinischen Versorgung, Bildungseinrichtungen und den Einzelhandel für Produkte des mittel- und längerfristigen Bedarfs überregionale Versorgungsstätten dar. Die Kultureinrichtungen mit ihrem vielseitigen Freizeitangebot ergänzen das kulturelle Programm der umliegenden Regionen.

Nicht zuletzt stellen die Zentren das „Quellgebiet“ für Neubürger und Erholungssuchende dar, da viele Bewohner der Städte ins Umland ziehen oder ihre Freizeit in dessen naturnahen Landschaften verbringen.

18 Potenziale aus dem Funktion Wirtschaftlicher Nutzen in urbanen Umfeld der Region

Zentren als Arbeitsorte für qualifizierte Überregionale Arbeits- und Wirtschaftmotoren Beschäftigte Ausbildungsplätze

Gehobene Infrastruktur zu Versorgungsfunktion Einspareffekte in Medizin, Bildung, Konsum, Infrastrukturen vor Ort Kultur

Quellgebiet für Neubürger, Touristen Konsum, Steueraufkommen Erholungssuchende und kommen in die Region Neubürger

Tabelle 3: Ausrichtung auf Potenziale der urbanen Zentren

Diese Doppelstrategie mündet auf Ebene der Handlungsfelder in thematische Ziele, die wiederum in Maßnahmenfenstern und (Leit-)Projekten konkretisiert werden. Die Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) hat somit durch das regionale Leitbild eine Integrationsfunktion, da verschiedene Interessen unter diesem Motto zusammengeführt werden können. Gleichzeitig geben die Handlungsfelder und Zielformulierungen der Entwicklung eine zielgerichtete Strategie. Die Umsetzungsfunktion des ILEKs ist durch die (Leit-)Projekte sichergestellt. In Abbildung 3 sind die aus dem Leitbildung und der Doppelstrategie abgeleiteten Ziele in den vier Handlungsfeldern dargestellt.

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Abbildung 3: Leitbild, Strategien und Ziele der Region „Achtern-Elbe-Diek“

20 5. Regionsanalyse und Ziele in den Handlungsfeldern

In diesem Kapitel wird gegliedert nach den vier Handlungsfeldern jeweils die Situation der Winsener Elbmarsch zu Beginn des ILEK-Prozesses beschrieben. Es werden zunächst sowohl die Stärken und Schwächen als auch die Chancen und Risiken dargestellt. Die Bestandsaufnahmen in Form der Tabellen zu den Handlungsfeldern dienten im Prozess als Grundlage für die Entwicklung des Leitbildes, der übergreifenden Strategie und der Leitprojekte. Anschließend an die Stärken-Schwächen-Analysen werden jeweils die Zielformulierungen erläutert. Aus den spezifischen Zielen wurden in Zusammenarbeit mit den Arbeitskreisen Maßnahmenfenster abgeleitet, denen wiederum einzelne Leitprojekte zugeordnet wurden. Der Begriff Maßnahmenfenster beschreibt einen thematischen und konzeptionellen Rahmen, in dem auch noch in Zukunft bestimmte Projekte angestoßen und umgesetzt werden sollen. So wird sichergestellt, dass derzeit

Abbildung 4: Zielausrichtung auf vier Ebenen

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beginnende und noch folgende Leitprojekte der im ILEK-Prozess mit Politik, Verwaltung und Bürgern abgestimmten Zielsetzung entsprechen und den Strategien der regionalen Entwicklung gerecht werden.

Die Leitprojekte werden in Kapitel 7 im Detail erläutert und können in der Übersicht in Anhang 2 eingesehen werden. Die farbigen Übersichten zu den vier Handlungsfeldern (Abb. 6, 8, 10 und 12) verdeutlichen die hierarchische Abfolge der Ziele vom Leitbild über Strategien zu handlungsfeldspezifischen Unterzielen und Maßnahmenfenstern.

Zu Beginn des ILEK-Prozesses wurde in der Lenkungsgruppe beschlossen, das Themenfeld Landschaftsqualität und Naturschutz als Querschnittsthema zu begreifen und in allen Handlungsfeldern mit zu berücksichtigen. Die Vereinbarkeit der angestoßenen ILEK-Projekte mit Landschaftsqualität und Naturschutz soll insbesondere im Spannungsfeld zwischen Tourismus, Landwirtschaft und Naturschutz aber auch zwischen Gewerbe, Siedlung und Lebensqualität stets beachtet werden.

Naturschutz als kommunale und gebietsübergreifende Aufgabe, muss in der Region angesichts der intensiven Landwirtschaft, dem hohen Siedlungsdruck, den wachsenden Gewerbegebieten und dem weiterhin steigenden Verkehrsaufkommen eine wichtige Rolle spielen. Wertvolle Biotope in der Elbtalaue, der Marschhufenlandschaft und im Naturschutzgebiet „Untere Seeveniederung“ (Seevetal/Stelle) bedürfen weiterhin besonderer Aufmerksamkeit in Bezug auf deren Nutzung und Schutz. Gleichzeitig sollte die historisch gewachsene zum Teil ländlich geprägte Kulturlandschaft als attraktiver Lebensort im Umland der Metropole

Hamburg mit hoher Lebensqualität für Bewohner Die Seeve – Teil der und Neubürger erhalten werden. schutzwürdigen Naturlandschaft

Da kein eigenes Handlungsfeld für diesen Themenkomplex innerhalb des ILEKs eingerichtet wurde, müssen die Belange des Landschafts- und Naturschutzes in die Aktivitäten der anderen Handlungsfelder einfließen.

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5.1 Handlungsfeld Verkehr und Mobilität

5.1.1 Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken Die Übersicht stellt kurz die anschließend erläuterten Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken im Bereich Verkehr und Mobilität dar.

Stärken Schwächen •starke Nutzung von ÖPNV (Richtung •ÖPNV-Vernetzung entlang der Elbe fehlt Hamburg) (nur sternförmige Anschlüsse) •teilweise gute Verbindungsqualität vom •mangelhafte Ausstattung von Bahnhöfen Grundzentrum zum Oberzentrum und Haltepunkten (Bsp. Ashausen) •teilweise gute touristische Infrastruktur •fehlende Radwege entlang einiger (Elbe-Radweg) Kreisstraßen Überlastung der Elbuferstraße durch Individualverkehr

Chancen Risiken •bessere Abstimmung zwischen Bus und •hohe Motorisierungsrate im Landkreis Bahn gefährdet die Akzeptanz von •Verbesserung der Busanbindung in den (unkomfortablen) ÖPNV-Angeboten Schulferien und abends •Vermehrte Nutzung von Gemeinschaftsfahrten und ÖPNV durch steigende Benzinpreise

Abbildung 5: Stärken-Schwächen-Analyse Verkehr und Mobilität

Stärken-Schwächen

Die Region ist verkehrlich gut bis sehr gut erschlossen und durch ausreichende Infrastruktur an das Fernstraßennetz und die überregional strahlenden Städte angebunden. Die Autobahn A 250 von Hamburg nach Lüneburg durchzieht die Projektregion von West nach Ost, während die Bundesstraße B 404 im Osten der Region von Norden nach Süden verläuft und somit eine Verbindung zwischen der A Verkehrs- 25 nördlich der Elbe und der A 250 herstellt. Querverbindungen, wie die Elbuferstraße anbindung und ÖPNV auf und die K86 (ehem. B 4) ermöglichen der Bevölkerung eine relativ zügige Anfahrt in hohem Niveau die anliegenden Zentren. Das Autobahnkreuz Maschen bindet die Region an die A1 und die A7 an. Des Weiteren besteht eine Bahnlinie über Winsen (Luhe) mit häufig verkehrender Anbindung an Lüneburg und Hamburg.

Wie bereits beschrieben, herrscht in der Region ein starker Pendelverkehr vor, der sich in Richtung Hamburg in einer starken Nutzung des ÖPNV äußert. Die Schaffung

23 einer zuverlässigen Bahnverbindung mit guter Taktung durch den Metronom und die Erweiterung des HVV-Tarif-Gebietes bis Lüneburg trägt zur Verbesserung des ÖPNV- Angebots bei. Der stündlich zwischen Hamburg und Uelzen in beide Richtungen verkehrender Metronom mit Halt in Harburg, Winsen (Luhe) und Lüneburg hat als zuverlässiges Verkehrsmittel insbesondere für Pendler eine große Bedeutung. Ebenso ermöglicht die Regionalbahn von Hamburg nach Lüneburg eine regelmäßige Anbindung für Pendler und andere Nutzer (Haltestellen in Harburg, Meckelfeld, Maschen, Stelle, Ashausen, Winsen (Luhe), Radbruch, Bardowick, Lüneburg) an die entsprechenden Zentren. Zudem werden zahlreiche Orte der Winsener Elbmarsch durch den Bustransport des HVV angepasst an die Bedürfnisse der Pendler versorgt. Hier ist vor allem Winsen (Luhe) (ZOB, Bahnhof) ein zentraler Umsteigehalteplatz, der die weitere Anbindung an den Schienenahverkehr gewährleistet.

Die Verbindungsqualität des ÖPNV vom Grundzentrum in die Mittel- und Oberzentren ist überwiegend befriedigend bis gut. Mängel bestehen teilweise trotz des Angebotes eines Sammeltaxi-Services in einigen Teilbereichen in der Anbindung der Dörfer an die Grundzentren durch öffentliche Verkehrsmittel, was sich

Die Buslinien ergänzen das aufgrund geringer Nachfrage schwer lösen lässt. Angebot des Schienennahverkehrs Entlang der Elbe fehlt eine durchgehende Verbindung über ÖPNV. Hier verlaufen die Buslinien nur sternförmig von den Zentren aus, was die Mobilität in Ost-West-Richtung für Nutzer des öffentlichen Verkehrs erschwert. Der Individualverkehr auf der Elbuferstraße hingegen überlastet diese Querverbindung in ihrer Aufnahmekapazität. Die Nutzung des ÖPNV verliert durch die mangelhafte Ausstattung (Parkplätze, Fahrradfreundlichkeit, etc.) einiger Bahnhöfe und Haltestellen an Attraktivität.

Eine weitere Schwäche im Verkehrsnetz der Region äußert sich in fehlenden Radwegen entlang einiger Kreisstraßen. Diese sind jedoch für Bewohner der Region, die nicht mit dem Auto fahren (z.B. Schüler, Senioren) von großer Bedeutung, um zentrale Versorgungseinrichtungen (Schulen, Supermärkte, Ärzte, etc.) mit dem Rad erreichen zu können.

24 Chancen-Risiken

Durch eine bessere Abstimmung des Angebots von Bus und Bahn kann die Nutzung des ÖPNV weiter vorangetrieben werden. Auch für den Tourismus hätte dies Vorteile, Synergien Bus- um den Besuchern die problemlose An- und Abreise sowie die Fortbewegung Bahn-Fahrrad innerhalb der Region zu erleichtern. Die Busanbindung einiger kleinerer und nutzen! abgelegener Orte beschränkt sich auf den Schulbus und wird aus Kostengründen nicht über diesen hinaus ausgebaut werden können.

Als aus ökologischer Sicht problematischer Trend, der solchen Bemühungen entgegenstehen könnte, ist eine hohe Motorisierungsrate im gesamten Landkreis zu verzeichnen. Die teilweise großen Entfernungen vom Wohnort zum Arbeitsort und zu Versorgungseinrichtungen zwingen die Bewohner der Region dazu, einen oder mehrere PKW pro Haushalt zu nutzen. Der PKW-Verkehr kann zudem weiterhin ansteigen, wenn die Zielgruppe Fahrradfahrer nicht durch radlerfreundliche Bahnhöfe (Fahrradboxen, bequemes Umsteigen) und befriedigende Möglichkeiten zur Fahrradmitnahme in den Zügen stärker berücksichtigt wird. Ein Ausbau fahrradfreundlicher Angebote im ÖPNV könnte die Zahl derer, die auf das Rad umsteigen, erhöhen.

5.1.2 Ziele und Maßnahmenfenster im Handlungsfeld Verkehr und Mobilität Wie auch in der Stärken-Schwächen-Analyse deutlich wird kommt diesem Handlungsfeld im Verdichtungsraum am Rande der Metropole Hamburg eine Mobilität als Schlüssel- besondere Bedeutung zu. Das Schienen- und Straßennetz im Umland der Großstadt thema am Rande eines ist bereits relativ gut entwickelt, da die Ansprüche der zahlreichen Pendler eine Verdichtungs- entsprechend ausgebaute Verkehrsinfrastruktur erfordern. Die Ausweitung des raums Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) ins südliche Umland im Dezember 2004 soll mehr Pendlern durch veränderte Tarife das Umsteigen vom motorisierten Individualverkehr auf den öffentlichen Schienen-Nahverkehr ermöglichen. Es gilt jedoch weiterhin, eine breite Nutzung des zeitsparenden und umweltverträglichen ÖPNV zu fördern und den auf PKW eingestellten Pendlerverkehr zu optimieren.

Die folgende Übersicht veranschaulicht, wie aus der übergeordneten Doppelstrategie Ziele im Handlungsfeld Verkehr abgeleitet und anschließend Maßnahmenfenster als Rahmen für bereits beginnende und zukünftige Projekte gesetzt wurden.

25

HF 1: Verkehr und Mobilität Leitbild Wir verbinden Stadt und Land

Strategien Ausrichtung auf die Lage(gunst) Ausschöpfung der endogenen In der Metropolregion Hamburg e: (Inwertsetzung)

Ziel 1.1: Ziel 1.2: Die Pendlerströme zwischen den Zentren Jeder Bürger der Region kann die Versorgungseinrichtungen, Unterziele und dem Umland bewegen sich auf einer Bildungsstätten und Freizeitangebote erreichen (durch gut ausgebauten Verkehrsinfrastruktur. Nutzung des ÖPNV und Individualverkehr).

Maßnahmen- 1 a) 1 b) Bedarfsgerechte 1 c) Schnittstelle 1 d) Schnittstelle 1 e) Individual- fenster Elbuferstraße ÖPNV-Linien: Individualverkehr  Individualverkehr  verkehr Fahrrad: entlasten Bedarfsgerechte ÖPNV: ÖPNV: Fahrrad- Wegeführung

(baulich) Linienführung und Bedarfsgerechter freundliche und getrennt vom

Taktung Parkplatzausbau barrierefreie Gestaltung Motorverkehr

Abbildung 6: Zielhierarchie Verkehr und Mobilität

26 Ziel 1: Die Pendlerströme zwischen den Zentren und dem Umland bewegen sich auf einer gut ausgebauten Verkehrsinfrastruktur.

Für die Stadt-Land-Beziehung hat die Mobilität eine Schlüsselfunktion inne. Die vorhandenen Pendlerströme in die und zwischen den Ballungszentren Hamburg, Lüneburg und Winsen (Luhe) müssen auf eine ausreichende Verkehrinfrastruktur geführt werden. Im Mittelpunkt der Betrachtung steht hierbei die Anpassung des ÖPNV an die Bedürfnisse der Pendler, da ein gutes Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln den Rückgang des Individualverkehrs bewirkt. Dass diese Strategie zum Erfolg führt, veranschaulichen positive Beispiele aus der Vergangenheit, in denen durch die Optimierung der Bahnanbindung nach Hamburg deren Nachfrage gestiegen ist.

Ziel 2: Jeder Bürger der Region kann die Versorgungseinrichtungen, Bildungsstätten und Freizeitangebote erreichen (durch Nutzung des ÖPNV und Individualverkehr).

Die verkehrliche Erschließung der ländlichen Gebiete (durch ÖPNV) ermöglicht einen angemessenen Anschluss an Bildungsinfrastruktur und Versorgung aber auch Versorgungs- sicherheit an kulturelle und gesellschaftliche Angebote auch außerhalb der Region. Mobilität ist durch eine mobile also einerseits für die Bewohner der Region (speziell für die jüngere und ältere Bevölkerung Bevölkerung) eine Voraussetzung für Lebensqualität. Nur durch eine intelligente Steuerung der Mobilität kann im zunehmenden Strukturwandel des ländlichen Raumes (Bündelung und Konzentration von Infrastrukturen) die Lebensqualität erhalten werden. Für die Kommunen hat die Gewährleistung einer ausreichenden Mobilität im Hinblick auf demografische Veränderungen und Kostendruck eine hohe Bedeutung, da sie eine Bedingung für die weitere Konzentration der Infrastruktur im ländlichen Raum ist und nur bei einer angemessenen Qualität der Verkehrswege und des ÖPNV die Bürger in diesen Gebieten gehalten werden können.

Aus dieser Zielsetzung haben sich im Handlungsfeld Verkehr und Mobilität sechs Maßnahmenfenster ergeben (siehe S. 26), die den Leitprojekten und zukünftigen Vorhaben einen konzeptionellen Rahmen geben.

27 1 a) Elbuferstraße entlasten (baulich).

Um dem hohen Aufkommen des Individualverkehrs (zu Hauptverkehrszeiten vor allem Pendler), der sich auf der bedeutenden Kreisstraße entlang der Elbe bewegt, zu begegnen, sollte die Elbuferstraße durch bauliche Maßnahmen entlastet werden. Eine Möglichkeit könnte die rückwärtige parallele Verbindung der anliegenden Baugebiete durch Straßen sein, wodurch ein Teil des Verkehrs von der Elbuferstraße abgelenkt werden würde.

Neben dem motorisierten Individualverkehr wird vor allem der ÖPNV und die Schnittstelle zwischen beiden fokussiert:

1 b) Bedarfsgerechte ÖPNV-Linien: Bedarfsgerechte Linienführung und Taktung.

Stärkung des Die bestehenden Buslinien in der Region (v. a. in der Samtgemeinde Elbmarsch und ÖPNV, damit mehr der Gemeinde Barum) sollen besser an die Ansprüche der (potentiellen) Nutzer Bewohner ihn angepasst werden, um möglichst vielen Bewohnern der ländlichen Teile der Region regelmäßig nutzen können einen adäquaten Anschluss an die nahen Zentren zu ermöglichen. So wird beispielsweise die Verlängerung der Buslinie 149 von Harburg über Over nach Winsen (Luhe) von vielen Bürgern gewünscht. Hierbei sollte zusammen mit den Nahverkehrsunternehmen (HVV, VNN) an der Optimierung der Linienführung und der Taktung angesetzt werden.

1 c) Schnittstelle Individualverkehr  ÖPNV: bedarfsgerechter Parkplatzausbau.

Eine weitere Steigerung der Nutzung des ÖPNV ist nur dann möglich, wenn möglichst vielen Autofahrern die Möglichkeit geboten wird, an zentralen bequem erreichbaren Stellen auf den

Schienenverkehr umzu- Pendlerparkplatz am Bahnhof Maschen steigen. Hierzu müssen die Kapazitäten der Bahnhofsparkplätze an den Bedarf angepasst und damit teilweise deutlich erhöht werden.

28 1 d) Schnittstelle Individualverkehr  ÖPNV : Fahrradfreundliche und barrierefreie Gestaltung.

Mit Blick auf die Zielgruppen radfahrende Pendler und Fahrradtouristen muss die Gestaltung der Bahnhöfe an die Bedürfnisse von Radfahrern angepasst werden. Dazu muss das Um- und Aussteigen durch technische Lösungen (Rampen, große Fahrstühle) komfortabel gestaltet werden. Hierdurch wird zudem die Barrierefreiheit der Bahnhöfe sichergestellt. Zudem sollte das Angebot an Fahrradstellplätzen und Fahrradboxen ausreichend sein.

1 e) Individualverkehr Fahrrad: Wegeführung getrennt vom Motorverkehr.

Für Schüler und Senioren aus den Dörfern der Region, die sich häufig mit dem

Fahrrad fortbewegen (zur Schule, zum Einkaufen, etc.), muss Verkehrssicherheit Sicherheit für durch gut ausgebaute, von den Straßen getrennte Radwege hergestellt werden. Fahrradfahrer Insbesondere an einigen Kreisstraßen besteht hierfür stellenweise akuter Bedarf (Zuständigkeit des Landkreises).

5.2 Handlungsfeld Tourismus, Naherholung und Kultur

5.2.1 Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken Die folgende Grafik bietet einen knappen Überblick über die Situation der Winsener Elbmarsch in diesem Handlungsfeld.

Stärken Schwächen •Elbe als Highlight der Region •fehlende Verknüpfung von Wasser- und •attraktive Kulturlandschaft Radtourismus •teilweise gute Angebote im Wasser- und •geringer Bekanntheitsgrad der Region Radtourismus •kein attraktiver „Besucher-Magnet“ •touristische Angebote durch vielfältige •keine einheitliche Vermarktungs-strategie Vereinsaktivitäten der Winsener Elbmarsch •überregional bekannte, wiederkehrende Events (z. B. Stover Rennen, Faslam, Scharmbecker Erntedank)

Chancen Risiken •Kooperation für regionale •Konkurrenz durch Lüneburger Heide, Tourismusstrategie Mecklenburger Seenplatte, Ostsee,… •Besonderheiten der Region hervorheben •Nähe zu Hamburg nutzen Abbildung 7: Stärken-Schwächen-Analyse Tourismus, Naherholung und Kultur

29 Stärken-Schwächen

Grundsätzlich bietet die Lage vor den Toren Hamburgs bezüglich der Erreichbarkeit der Region und einer großen Zielgruppe in der Metropole günstige Voraussetzungen für die Entwicklung des Tourismus in der Winsener Elbmarsch. Die touristische Die Elbe bei Herrendeich Erschließung der Region bezieht sich derzeit überwiegend auf den Wasser- und Fahrrad-Tourismus. Hierbei stellt die Elbe Hinterland touristisch das entscheidende Landschaftsmerkmal dar, das als Anziehungspunkt für Besucher noch zu dient. Entlang des großen Stromes zieht sich eine attraktive Kulturlandschaft, die z.B. wenig erschlossen durch das Bild der Marschhufen geprägt ist. Rund um den bekannten und beliebten Elbe-Radweg bestehen teilweise gute Angebote (Unterkünfte, Fahrradverleihe) für Fahrradtouristen (insbesondere in der Samtgemeinde Elbmarsch), die jedoch weiter ausbaufähig sind. So bieten Campingplätze entlang des Elbstromes oder Hotels und Gästehäuser in den Dörfern der Winsener Elbmarsch den Radfahrern vielfältige Unterkünfte teilweise auch als Pauschalangebote (Bsp. Radwochenende mit Unterkunft im Marschachter Hof und im Fährhaus Tespe).

Daneben existieren einige Fahrradverleihe, die insbesondere Tagesausflüglern mit ihrem Angebot die Möglichkeit für eine spontane Fahrradtour geben. Die meisten touristischen Angebote sind entlang der Elbe lokalisiert und hiervon wiederum die meisten in der Samtgemeinde Elbmarsch, welche von der Länge des in ihrem Gebiet liegenden Elbufers profitiert.

Die Region bietet in ihren ländlichen Gegenden um das Mittelzentrum Winsen (Luhe) oder weiter östlich viele Möglichkeiten, die Landschaft per Fahrrad (Fahrradrouten des Landkreises Harburg und von den Kommunen ausgezeichnete Fahrradstrecken), Inliner (zwei Inlinerstrecken rund um Winsen (Luhe)) oder zu Fuß zu erkunden.

Die Bootsanleger in Stöckte (Winsen (Luhe)), Fliegenberg (Gmd. Stelle), Elbstorf,

Ausbau des Stove und Tespe SG Elbmarsch) entlang der Elbe und eine grundsätzlich gute Wasser- Infrastruktur an den Häfen stellen ein Potenzial zum Ausbau des Wassertourismus tourismus´ möglich dar. Dieser beschränkt sich derzeit auf überwiegend private Sportboot- bzw. Segelbootfahrer und die bisher wenig ausgebaute und kaum kontinuierliche Ausflugsschifffahrt. Zudem besteht ein relativ gutes Angebot für Kanu- oder 30 Kajaktouren vor allem in den Nebenflüssen, da die Elbe selbst als recht breiter Fluss mit Schiffsverkehr und teilweise starker Strömung für Paddler nicht sehr geeignet ist. Bademöglichkeiten und Wasserski-Anlagen ergänzen das touristische Angebot an der Elbe.

Die vielfältigen Vereinsaktivitäten in den Dörfern schaffen Angebote für den Fremdenverkehr, in denen der Charakter der Winsener Elbmarsch zur Geltung kommt. Herausragende, über die Grenzen der Winsener Elbmarsch bekannte Ereignisse, sind das alljährlich Ende Juli stattfindende Stover Pferderennen, zu dem über 10.000 Besucher kommen, und die im Sommer 2006 in Winsen (Luhe) angesiedelte Landesgartenschau. Sie lockte unzählige Gäste in die Kreisstadt und wird als erfolgreiches Angebot für Touristen und Einwohner der Region gesehen.

Als Mangel im Handlungsfeld Tourismus ist die fehlende Verknüpfung zwischen Wasser- und Radtourismus zu nennen. Um diese herzustellen ist z.B. ein Angebot von kombinierten Touren denkbar, das den Ausbau bzw. die stärkere Nutzung beider touristischen Bereiche ermöglicht. Dazu müssten einige infrastrukturelle Mängel (an Häfen, Lückenschlüsse im Radwegenetz, etc.) behoben und vor allem schlüssige Routen zusammen mit den ansässigen Verpflegungs- und Übernachtungsbetrieben konzipiert werden.

Die Winsener Elbmarsch leidet unter einem geringen Bekanntheitsgrad. Die IHK ermittelte für Winsen (Luhe) im Jahr 2005 Gästezahlen in Höhe von gut 10.000 Geringer Personen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Besucher betrug dabei ca. 1,7 Bekanntheits- grad und Tage. Diese Zahlen bestätigen, dass zumindest die Stadt Winsen (Luhe) und niedrige vermutlich auch die anderen Gemeinden, die ebenfalls im Randgebiet der Metropole Betten- auslastung Hamburg liegen, als Naherholungsraum für Kurzreisen von 1-3 Tagen dienen. Die Auslastung der Betten in Winsen (Luhe) (2005) ist mit nur 23% dabei verhältnismäßig gering. (Vgl. IHK 2005, S. 23). In den anderen Gemeinden existieren wenige überwiegend kleinstrukturierte Beherbungsbetriebe mit Bettenzahlen unter 8 Betten, welche in die IHK-Erhebung nicht einbezogen werden. Eine Vielzahl der Hotels und Pensionen vor allem im Bereich Seevetal und Winsen (Luhe) ist auf Geschäftsreisende ausgerichtet und bisher noch zu wenig an die Bedürfnisse der Touristen angepasst. Eine eigene Bisher findet eine Vermarktung über die Lüneburger Heideland-Touristik-GmbH statt, Vermarktungs- organisation für die sich in ihren Aktivitäten vorwiegend auf die Heideregion konzentriert, da dort ein die Winsener größeres Aufkommen an Touristen vorherrscht. Bei ortsfremden Interessierten, die Elbmarsch? 31 die Winsener Elbmarsch besuchen möchten, kann die Vermarktung der beiden landschaftlich sehr unterschiedlichen Gebiete unter dem Dach der Lüneburger Heide für Verwirrung sorgen. Die Schaffung einer regionalen touristischen Marke für die Winsener Elbmarsch als nach außen erkennbare touristische Destination ist so erschwert. Zudem fehlen örtliche Fremdenverkehrsvereine, die eine kundengerechte Aufbereitung des touristischen Angebots in den einzelnen Kommunen leisten könnten. Eine Chance bietet die Einbindung der Region in eine touristische Destination Elbe, wie sie im Touristischen Zukunftskonzept Lüneburger Heide/Elbtalaue 2015 vom März 2007 („Masterplan Tourismus“) vorgeschlagen wird und als Kooperation Urstromtal Elbe mit angrenzenden Regionen bereits entwickelt wurde.

Chancen-Risiken

Als Chance ist die Kooperation für eine regionale Tourismusstrategie zu nennen. Aus einer solchen Zusammenarbeit könnte eine einheitliche Vermarktung entspringen, die es schafft, die Besonderheiten der Region hervorzuheben. Hierbei sollte die Nähe zu Hamburg und damit zur Zielgruppe der Tagesausflügler und Naherholer genutzt werden.

Die Konkurrenz zu anderen touristischen Gebieten wie die Lüneburger Heide, die Mecklenburger Seenplatte oder die Ostsee sollte durch die Schaffung von herausragenden Angeboten, die die Qualitäten der Region verbinden, überwunden werden. So ist z. B. ein Ausbau von besonderen Events als attraktive Besucher- Magnete denkbar. Der geringe Bekanntheitsgrad der Region könnte durch einen attraktiven „Besucher-Magneten“ und vor allem durch eine einheitliche Vermarktungsstrategie erreicht werden.

Eigenständige Vor dem Hintergrund des neu erstellten touristischen Masterplans wäre die Gründung Destination einer Elbeagentur zusammen mit den im Osten angrenzenden Kommunen und Elbe im Aufwind touristischen Arbeitsgemeinschaften bzw. Organisationen zielführend. Eine solche Agentur könnte das touristische Angebot bündeln und würde eine einheitliche Vermarktung der Region entlang der Elbe ermöglichen.

5.2.2 Ziele und Maßnahmenfenster im Handlungsfeld Tourismus, Fokussierung auf Rad- und Naherholung und Kultur Wasser- Die Fokussierung der touristischen Angebote auf den zunehmenden Rad- und tourismus Wassertourismus ermöglicht es der Region, sich touristisch zu profilieren. Durch eine

32 verstärkte Vernetzung dieser beiden Schwerpunkte kann sich die Winsener Elbmarsch zudem von anderen radtouristisch geprägten Regionen abheben. Durch seinen Ausbau profitieren darüber hinaus auch Inline-Skater und Wanderer.

Um dies zu erreichen, müssen die bereits bestehenden touristischen sowie kulturellen Angebote zum einen transparenter dargestellt und zum anderen speziell auf den Rad- und Wassertourismus ausgerichtet werden. Hier bietet sich eine intelligente Vernetzung der bereits vorhandenen und neu zu konzipierenden Rad- und Wasserrouten mit der vorhandenen touristischen und kulturellen Infrastruktur (Künstlerateliers, Gastronomie, Sehenswürdigkeiten, Häfen…) im Sinne einer Freizeitwegekonzeption an.

Eine einheitliche Vermarktungsstruktur mit einer zentralen touristischen Informationsstelle sowie Bequem vom Fahrrad aufs Boot touristische Einstiegstore in die Region (z.B. Winsen (Luhe), Bahnhof Maschen) geben den Besuchern eine Orientierung und sollten daher ausgebaut werden. Für die überregionale touristische Vermarktung sollten Synergien mit Partnern der Destination Elbe, ggf. mit der Lüneburger Heide und mit Hamburg genutzt werden.

Die folgende Abbildung zeigt die Ziele und Maßnahmenfenster im Handlungsfeld Tourismus, die anschließend im Text erläutert werden.

33

HF 2: Tourismus, Naherholung und Leitbild Wir verbinden Stadt und Land Kultur

Ausrichtung auf die Lage(gunst) Ausschöpfung der endogenen In der Metropolregion Hamburg Potenziale: (Inwertsetzung) Strategien

Ziel 2.1: Ziel 2.2: Ziel 2.3: Die Region ist touristisch Die Winsener Elbmarsch ist Die touristische Infrastruktur ist ausgerichtet Unterziele erschlossen für Rad-und überregional bekannt. auf Wertschöpfungseffekte und die Sicherung Wassertourismus. der Lebensqualität vor Ort.

Maßnahmen- Die Winsener Elbmarsch erleben! Über Fahrradroutenkonzept mit Schlagkräftige/s Vermarktungs- fenster Wasser, Kultur und Events Einbindung von Gastronomie strukturen und -konzept und Erlebnissen schaffen

Abbildung 8: Zielhierarchie Tourismus, Naherholung und Kultur

34 Ziel 1: Die Region ist touristisch erschlossen für Rad- und Wassertourismus.

Prioritäre Zielgruppen der Winsener Elbmarsch sind die Tagesausflügler und Naherholungssuchenden aus der Metropolregion Hamburg. Die große Zielgruppe der Zielgruppe: Tagesgäste Kurzurlauber aus der Stadt Hamburg soll in den Entwicklungsbestrebungen in diesem und Naherholer Handlungsfeld fokussiert werden. Ein attraktives Netz an Rad- und Wasserwanderwegen soll diesen Anreiz geben, künftig ihre Freizeit in der Region zu verbringen und die Angebote der regionalen Leistungsträger zu nutzen. Ziel der Vernetzung und Qualifizierung ist die Erhöhung des Tagesausflugverkehrs und die Steigerung der Wertschöpfung in der Region. Zusätzlich ist eine „Qualitätsoffensive“ also eine kontinuierliche Verbesserung der Angebotsstandards einzuleiten.

Ziel 2: Die Winsener Elbmarsch ist überregional bekannt.

Attraktive wiederkehrende Events (z.B. Stover Rennen, Faslam,…) und Veranstaltungen, die den Gästen als Erlebnisse in Erinnerung bleiben, sind zielgerichteter zu vermarkten. Daneben könnten neue Events (z.B. Musik- und Theaterfestivals, Mondscheinfahrten auf der Elbe, etc.) entwickelt werden, um den Bekanntheitsgrad der Region zu erhöhen. Dabei sollten die Potenziale der Region, wie beispielsweise das bereits bestehende Radwegenetz und die Attraktivität der durch das Wasser geprägten Landschaft ausgenutzt werden.

Ziel 3: Die touristische Infrastruktur ist ausgerichtet auf Wertschöpfungseffekte und die Sicherung der Lebensqualität vor Ort.

Die regionale Wirtschaft muss in die Planung und Konzeption touristischer Angebote und Infrastrukturen stärker eingebunden werden, um Wertschöpfungseffekte zu Einbindung erreichen. So werden die Gastronomen und Betreiber von Campingplätzen, der regionalen Pensionen oder Hotels davon profitieren, wenn sie sich mit ihrer unternehmerischen Wirtschaft in touristische Tätigkeit stärker auf die Nutzergruppen der Rad- und Wanderwege oder die Planungen Zielgruppe der Wassersportler einstellen. Auch die Bewohner der Region können aus neuen und verbesserten Angeboten für Besucher und touristischer Infrastruktur einen Nutzen für ihre Freizeitgestaltung ziehen. Die Maßnahmenfenster (siehe auch S. 34) zur Umsetzung der beschriebenen Ziele werden im Folgenden kurz erläutert:

35 2 a) Die Winsener Elbmarsch erleben! Über Wasser, Kultur und Events.

Als bedeutendes Landschaftselement ist das Wasser eine besondere Attraktion der Wasser – das zentrale Region. Entlang der Elbe und den kleineren Zuläufen (Ilmenau, Luhe, Neetze, Seeve) Landschafts- element der oder an den stehenden Gewässern wie dem Barumer See und den teilweise im Winsener Naturschutzgebiet liegenden Seen rund um den Maschener Bahnhof sind vielfältige Elbmarsch Freizeit-Aktivitäten zur Erholung möglich. So kann das Wasser für Besucher über verschiedenste Maßnahmen greifbar und erlebbar gemacht werden:

• Ausbau von Sportboothäfen entlang der Wasserstraßen,

• die Schaffung neuer Zugänge zur Elbe und dem Elbe-Radweg,

• die Einrichtung eines Kompetenz- und Ausstellungszentrums zum Thema Wasser, Naturgewalten und Klimawandel in der Region

• oder eine verbesserte Erreichbarkeit der Seen für Fahrradfahrer.

Auch die regionalen kulturhistorischen Attraktionen, traditionsreiche Feste wie der Faslam oder das kulturelle Angebot in den Zentren (z.B. Musikveranstaltungen in Winsen (Luhe)) sind geeignet, bestimmte Besuchergruppen anzuziehen. Nicht zuletzt kann über den gezielten Ausbau bestehender und die Schaffung neuer überregional bekannter Events die Region für Gäste erlebbar gemacht werden.

2 b) Fahrradroutenkonzept mit Einbindung von Gastronomie und Erlebnissen.

Die Region bietet eine Vielzahl landschaftlich sehr gut für den Fahrradtourismus geeigneter Gebiete. So ist entlang der Elbe der Fernradweg von der Elbmündung bis Der beliebte Elberadweg zur tschechischen Grenze eine beliebte und bereits gut frequentierte Strecke. Ebenso zieht Gäste in die Region bestehen andere Radrouten durch die Region, die gerne von Naherholungssuchenden genutzt werden. Dennoch besteht ein deutliches Ausbaupotenzial des Fahrradtourismus um einerseits weitere Radler in die Region zu locken und andererseits die ansässige Gastronomie stärker von diesem Gästestrom profitieren zu lassen. Hierzu soll eine umfassende Konzeption über Routenführung, Beschilderungssysteme und flankierende Fahrradevents (Bsp. Velofest) erstellt werden.

36 2 c) Schlagkräftige/s Vermarktungsstrukturen und -konzept schaffen.

Für eine systematische und gezielte „Vermarktung“ der Winsener Elbmarsch als touristische Region bedarf es einer Bündelung und thematischen Fokussierung der bisherigen Aktivitäten im Tourismus. Die Schaffung einer Serviceeinrichtung (z.B. eine eigene zentrale Tourist-Information) für die Region, die Bündelung oder Neuorganisation der Vermarktungsstrukturen (z.B. entlang der Elbe) und ein Konzept für eine gemeinsame Positionierung der Winsener Elbmarsch sind hierfür notwendige Schritte, die in diesem Maßnahmenfenster verankert sind.

5.3 Handlungsfeld Zukunft Dorf!

5.3.1 Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken Die folgende Tabelle zeigt die für die Arbeit im Arbeitskreis Zukunft Dorf! erstellte Übersicht über die Stärken und Schwächen im Bereich der Dorfentwicklung.

Stärken Schwächen •gute Vereinsstrukturen und „aktives •Folgen des landwirtschaftlichen Dorfleben“ in fast allen Dörfern Strukturwandels sichtbar (leere Hofstätten) •ruhige Wohnlagen am Rande der •wenig qualifizierte Arbeitsplätze vor Ort Metropole vorhanden •teilweise gute verkehrliche •fehlende Grundversorgung (Ärzte, Anbindung an Hamburg Dienstleistungen, Einzelhandel) in einigen Ortslagen

Chancen Risiken •Verbesserung der Lebenssituation junger •weitere Entwicklung hin zu reinen Familien „Schlafdörfern“ •Jugendarbeit und Kinderbetreuung ausbauen (unter Einbindung bürgerschaftlichen Engagements) •Schaffung von Teilzeitarbeitsplätzen

Abbildung 9: Stärken-Schwächen-Analyse Zukunft Dorf!

Stärken -Schwächen

Die Versorgungssituation der Region Winsener Elbmarsch ist überwiegend positiv, da Überwiegend sowohl eine gute Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs (Lebensmittel) als gute Versorgungs- auch mittel- oder langfristig nachgefragte Güter (ärztliche Versorgung, Kleidung, situation durch die Nähe zu Hausrat, etc.) bis auf wenige Ausnahmen ausreichend angeboten werden. den Zentren

37 Eine Erhebung der Stadt Winsen (Luhe) im Herbst 2006 ergab, dass in kaum einem der Ortsteile noch Dorfläden oder Wochenmärkte vorhanden sind. Das örtliche Angebot beschränkt sich oftmals auf einen Bäcker und Verkaufswagen (Bäcker, Tiefkühl). Strecken zum nächsten Supermarkt von ca. 10 km müssen häufig in Kauf genommen werden, was für die weniger mobile, ältere Bevölkerung je nach Qualität des ÖPNV Probleme verursachen kann.

Es sind genügend Bildungseinrichtungen für die schulische Grundbildung vorhanden wenngleich es in fast allen Dörfern/Ortsteilen an einer zufrieden stellenden Betreuungssituation für Kinder von 3 bis 6 Jahre mangelt. Die folgende Tabelle gibt eine Bestandsanalyse zur Situation der Kinderbetreuung wieder, die in einem der Arbeitskreistreffen zusammen mit den beteiligten Bürgern und Gemeindevertretern erstellt wurde. Es sind nicht alle Orte der Winsener Elbmarsch abgebildet, da nicht aus allen Bereichen Vertreter anwesend waren. Die Tabelle gibt dennoch als eine Momentaufnahme (Ende 2006) einen Überblick über die Mängel und zeigt somit den dringendsten Handlungsbedarf auf.

Ort Betreuungsangebot Betreuungsangebot Betreuungsangebot für Kinder unter drei für Kinder von 3 bis 6 für Kinder von 6 bis Jahren Jahren 10 Jahren Gemeinde Stelle Zufriedenstellend Zufriedenstellend Zufriedenstellend Gemeinde Barum Akuter Bedarf, keine Akuter Bedarf Akuter Bedarf, nicht Betreuungsangebot ausreichende neben den Betreuungszeiten nach Die hohe vorhandenen dem Mittag Anzahl an Tagesmüttern Neubürgern Winsen (Luhe), Akuter Bedarf an Akuter Bedarf an mehr Akuter Bedarf an mehr erfordert ein Stadt mehr Plätzen in Plätzen in Plätzen in angepasstes bestehenden bestehenden bestehenden Kinder- Einrichtungen Einrichtungen (lange Einrichtungen betreuungs- Wartelisten) angebot Luhdorf (Winsen Akuter Bedarf an Akuter Bedarf an mehr Akuter Bedarf an mehr (Luhe)) mehr Plätzen in Plätzen in Plätzen in bestehenden bestehenden bestehenden Einrichtungen Einrichtungen (insb. Einrichtungen (insb. Nachmittagsbetreuung) Nachmittagsbetreuung) Stöckte (Winsen Zusätzlicher Bedarf Zufriedenstellend Zufriedenstellend (Luhe)) Borstel (Winsen Akuter Bedarf an Akuter Bedarf an mehr Akuter Bedarf an mehr (Luhe)) mehr Plätzen in Plätzen in Plätzen in bestehenden bestehenden bestehenden Einrichtungen Einrichtungen Einrichtungen (insbesondere ab 14 Uhr)

38 Rottorf (Winsen Vereineinzelter Vereineinzelter Bedarf, Vereineinzelter Bedarf (Luhe)) Bedarf, teilweise freie teilweise freie Plätze Plätze Samtgemeinde Bedarf an mehr Bedarf an mehr Bedarf an mehr Elbmarsch Plätzen in Plätzen in Plätzen in bestehenden bestehenden bestehenden Einrichtungen, auch Einrichtungen, auch Einrichtungen, auch nachmittags, nachmittags nachmittags Tagesmütterangebot zu wenig bekannt Drennhausen (SG Fehlt Betreuungszeiten nicht Fehlt Elbmarsch) ausreichen (nach 12:45 Uhr kein Angebot) Drage, Hunden (SG Fehlt Betreuungszeiten nicht Betreuungszeiten nicht Elbmarsch) ausreichen (nach ausreichen (nach 12:45 Uhr kein 12:45 Uhr kein Angebot) Angebot) Stove (SG Vereineinzelter Bedarf Vereineinzelter Bedarf Vereineinzelter Bedarf Elbmarsch) Tespe (SG Akuter Bedarf bei der Zufriedenstellend Zufriedenstellend Elbmarsch) Schaffung neuer Angebote Marschacht, Akuter Bedarf bei der Zufriedenstellend Zufriedenstellend Oldershausen (SG Schaffung neuer Elbmarsch) Angebote Tabelle 4: Bestandsaufnahme Kinderbetreuung (Stand Ende 2006)

Die Bestandsaufnahme zeigte, dass die Kommunen bereits bemüht sind, dem in der Zuwanderer-Region steigenden Bedarf an Betreuungsplätzen zu begegnen. Zudem wurde deutlich, dass eine Erfassung des tatsächlichen Bedarfs schwierig ist, da viele Eltern, die grundsätzlich ein erweitertes Betreuungsangebot begrüßen würden, sich anders „arrangieren“ und somit keinen Kindergartenplatz nachfragen.

Dem Betreuungsengpass mit ehrenamtlichen Kräften (bspw. „rüstige“ Senioren) zu begegnen wird nicht als sinnvolle Lösung angesehen. Die weitere Aus- bzw. Fortbildung von Tagesmüttern (über Landfrauenverband) und eine gut organisierte und transparente Vermittlung der Tagesmütter kann stellenweise die Betreuungssituation verbessern.

Neben der Betreuungssituation ist auch die verkehrlichen Anbindung über ÖPNV ein wichtiges Thema dörflicher Entwicklung. Die verkehrliche Infrastruktur (ÖPNV und Individualverkehr) ermöglicht eine weitgehende Erreichbarkeit der notwendigen Grundversorgung.

Intakte Dorf- 39 gemeinschaften Die Region besitzt ein ausgeprägtes Vereinsleben, das einen Großteil der Bevölkerung in die sozialen Netzwerke der Gemeinden einbindet. Die Bürger der Region finden ein vielfältiges Freizeitangebot in den Sport- und Musikvereinen, den Heimat- und Museumsvereinen, in Landfrauenvereinen und bei der Landjugend. Insbesondere die Tradition des Faslams, die in zahlreichen Faslam-Vereinen organisiert wird, stellt im

Spektrum der Freizeitaktivitäten und des Bürgerengagements eine Besonderheit der Region dar. Eine Vielzahl von Initiativen und Einrichtungen charakterisieren ihr kulturelles Leben. Heimatmuseen, Kunstmuseen, wechselnde Ausstellungen und kulturelle

Veranstaltungen aber auch beliebte Umzug bei Dorffest wiederkehrende Events – wie zum Beispiel „Der See brennt“ in Barum – stoßen auf Interesse in der Region. Attraktive Naturland- Die reizvolle Kultur- und Naturlandschaft der Winsener Elbmarsch stellt eine weitere schaft Stärke dar, die den Bewohner die Identifikation mit ihrer Region erleichtert und Gäste fördert Identifikation aus dem Umland anzieht. Weite Marschlandschaften ergänzt durch idyllische Dörfer . machen das Bild weiter Teile der Region aus und laden zum Radfahren oder Wandern ein. Die Elbe oder kleinere Flüsse, wie die Ilmenau, die Luhe und die Seeve, durchziehen die Region als blaue Bänder und bilden einen wichtigen Teil der für Tiere und Pflanzen wertvollen Ökosysteme. Der starke Anstieg der Bevölkerungszahlen bestätigt, dass sich die Lebensqualität in der Region auf einem hohen Niveau bewegt. Die ruhigen Wohnlagen in attraktiver Kulturlandschaft und weitgehend intakten dörflichen Strukturen Nahe der Metropole Hamburg werden von Alt- und Neubürgern geschätzt. Es gilt, diese Vorzüge für Bewohner und Gäste gleichermaßen nutzbar zu machen.

Chancen-Risiken

Eine Chance der Region zum Erhalt der hohen Lebensqualität ist es, die günstige Gesund und Lage in der Metropolregion Hamburg weiterhin zu nutzen. Der Zuwachs der natur- verträglich Bevölkerung ermöglicht den Erhalt und Ausbau notwendiger Infrastruktur und von wachsen Versorgungseinrichtungen. In der Vergangenheit wurde seitens der Gemeinden aktiv auf die wachsenden Einwohnerzahlen reagiert und Bauland für neue Eigenheime

40 wurde ausgewiesen, das Angebot der Schulen und Kindergärten wurde soweit möglich angepasst und neue Gewerbegebiete konnten ausgeschrieben werden.

Diese Impulse einer wachsenden Region bergen aber auch Risiken, denen ebenso begegnet werden muss. So sollte beim Ausbau von Wohnraum und Infrastruktur der Erhalt der wertvollen Natur- und Kulturlandschaft nicht vernachlässigt werden. Sie stellt das natürliche Kapital der Region dar, das für das Wohlbefinden der Bewohner und Gäste von großer Bedeutung ist.

Das relativ große Arbeitsplatzangebot der nahen Metropole Hamburg und der Zentren Wohnst Du Winsen (Luhe) und Lüneburg bewirkt, dass die Bewohner der Winsener Elbmarsch in noch oder lebst Du ihrer Region wohnen bleiben können und weitere Neubürger hinzukommen. schon? Insbesondere der Zuzug junger Familien stellt im Bereich der Kinderbetreuung und Integration von Neubürgern Jugendarbeit neue Anforderungen an die Gemeinden und könnte einen Zuwachs an weiterhin eine Heraus- Betreuungsarbeitsplätzen bewirken. Für die Betreuung bzw. Versorgung der älteren forderung Generation gilt dies vor allem im ländlichen Gebiet der Region.

Zudem ist – wie sie vielerorts bereits geschieht – eine aktive Integration der Neubürger in das Dorfleben der Schlüssel für intakte dörfliche Strukturen. Dem Risiko, dass sich innerhalb der Gemeinden getrennte „Lager“ von Alt- und Neubürgern bilden, sollte vorgebeugt werden.

5.3.2 Ziele und Maßnahmenfenster im Handlungsfeld Zukunft Dorf! Die Eigenschaften der Dörfer in der Winsener Elbmarsch wandeln sich. Die traditionelle landwirtschaftliche Prägung gerät immer mehr in den Hintergrund. Neubürger, Pendler und Erholungssuchende stellen zunehmend andere Anforderungen an die Funktionen der Dörfer. Teilweise findet eine Entwicklung vom Wohnort zum reinen „Schlafdorf“ statt, aus der sich ein neues Zusammenleben im Dorf mit anderer Identifikation der Bewohner mit ihrem Wohn- bzw. Lebensort ergeben.

Der allgemeine Trend des demografischen Wandels macht sich vor allem dort bemerkbar, wo junge Menschen aus den Dörfern abwandern und die ältere Bevölkerung zurück bleibt. Daraus ergeben sich Herausforderungen für Freizeitangebote, örtliche Nahversorgung und pflegerische wie medizinische Versorgung, die unter anderem in diesem Handlungsfeld angegangen werden.

41

HF 3: Zukunft Dorf

Leitbild Wir verbinden Stadt und Land

Ausrichtung auf die Lage(gunst) Strategien Ausschöpfung der endogenen In der Metropolregion Hamburg Potenziale: (Inwertsetzung)

Ziel 3.1: Ziel 3.2: Ziel 3.3: Unterziele Neubürger fühlen sich in den Dörfern Die Versorgung der älteren Bevölkerung In der Region sind Arbeitsplätze im und Kleinstädten der Winsener ist gesichert, so dass Senioren in ihren Bereich des tertiären Sektors Elbmarsch heimisch. Dörfern wohnen bleiben können. (Dienstleistungen) entstanden.

Maß- Modellhafte medizinische Aktive Senioren in die Ortsnahe Kinderbetreuung für Dienstleistungs nahmen- Dorferneu- und pflegerische Gesellschaft Versorgungsdienst- alle Altersstufen -sektor fenster rungen Versorgung einbinden leistungen schaffen aufbauen ausbauen initiieren umfassender organisieren

Abbildung 10: Zielhierarchie Zukunft Dorf!

42 Ziel 1: Neubürger fühlen sich in den Dörfern und Kleinstädten der Winsener Elbmarsch heimisch.

Viele junge Familien, die die Winsener Elbmarsch als Wohnstandort wählen, haben ihren Arbeitsplatz außerhalb und pendeln somit in die nächsten Zentren (wie Auf den starken Lüneburg, Winsen (Luhe) und Hamburg). Diese Neubürger sollten als Chance für die Zuzug von Dörfer gesehen werden, da sie Impulse für die gesellschaftliche und ökonomische Neubürgern muss Entwicklung der Region liefern können. Ihre Lebenssituation aufzugreifen und aktiv zu reagiert werden gestalten, muss Anliegen der Kommunen sein, damit Neubürger eine schnelle Eingliederung in das jeweilige Dorf erfahren. Die Dorf-Funktionen als Schlaf- und Wohnort soll durch eine verbesserte verkehrliche und datentechnische Anbindung gestärkt werden. Zudem gilt es, das Betreuungsangebot für Kinder unter 3 Jahren zu verbessern und teilzeitige Arbeitsplätze für qualifizierte Arbeitskräfte (z.B. Mütter) zu schaffen. Als Ziel sollte angestrebt werden, alle Dörfer von Schlaforten zu Wohnorten und letztendlich zu „Lebensorten“, in denen sich der Lebensmittelpunkt der Bewohner befindet, weiter zu entwickeln.

Ziel 2: Die Versorgung der älteren Bevölkerung ist gesichert, so dass Senioren in ihren Dörfern wohnen bleiben können.

Die Versorgungsfunktion (Einzelhandel, ÖPNV) stellt sich für die ältere Bevölkerung anders dar als für die Pendler, die im Ballungsraum arbeiten und sich dort oder auf dem Weg versorgen können. Eine Kombination der Versorgungsfunktion durch einen Kreative Lösungen „Versorgungsverbund“, also eine verbesserte Koordinierung von Einzelhandel und zur Sicherung medizinischer Versorgung soll angestrebt werden. Insbesondere mit Blick auf die der Grund- weniger mobile ältere Bevölkerung muss die Erreichbarkeit von versorgung Versorgungseinrichtungen verbessert werden. Dabei ist natürlich zu bedenken, dass unterschiedliche Zentren Funktionen für kleinere Dörfer übernehmen, so dass nicht jeder Ort alle Versorgungseinrichtungen benötigt.

Ziel 3: In der Region sind Arbeitsplätze im Bereich des tertiären Sektors (Dienstleistungen) entstanden.

Zum einen sollten bestehende Angebote im Dienstleistungssektor weiterentwickelt werden. Hier ist eine stärkere Serviceorientierung des bestehenden Handwerks oder auch ein Ausbau des touristischen Services (z. B. Gästeführungen etc.) denkbar.

43 Zum anderen können durch den forcierten Ausbau des Dienstleistungssektors attraktive (Teilzeit-) Arbeitsplätze für qualifizierte Neubürger (wie z.B. Frauen) Service- orientierung geschaffen werden. Eine wesentliche Voraussetzung für die Ansiedlung moderner im Dienst- leistungs- Dienstleistungsbetriebe ist die Anbindung an neue Medien (Schaffung der sektor notwendigen Strukturen für Telearbeitsplätze). Die bereits vorhandene gute verkehrliche Infrastruktur stellt dabei einen Gunstfaktor dar.

Im Handlungsfeld Zukunft Dorf! wurden sechs Maßnahmenfenster festgelegt, die die weitere Entwicklung in den Dörfern der Region inhaltlich umreißen. Bisher konnten während des ILEK-Prozesses nicht in allen Maßnahmenfenstern die Ideen in Leitprojekte verwandelt werden, da sich noch keine Träger für manche Maßnahmen gefunden haben, oder der Handlungsbedarf an anderen Stellen als akuter empfunden wurde. Dennoch erfüllen die im Folgenden genannten Maßnahmenfenster (siehe auch S. 42) ihre Funktion, indem sie die Handlungsbedarfe in der zukünftigen Dorfentwicklung benennen und mögliche Vorhaben als Lösungsansätze skizzieren.

3 a) Modellhafte Dorferneuerungen initiieren.

Das traditionelle Dorferneuerungsprogramm als Instrument der ländlichen Entwicklung soll im ILEK „Achtern-Elbe-Diek“ zur gezielten Förderung bestimmte Dörfer der Region eingesetzt werden. Im Laufe des ILEK-Prozesses kristallisierten sich vier Dörfer heraus, die für das Programm empfohlen werden:

1. Oldershausen (Samtgemeinde Elbmarsch) und

2. Barum (mit den Ortsteilen Barum, Horburg und St. Dionys, Samtgemeinde Bardowick)

3. Luhdorf (Stadt Winsen (Luhe))

4. Pattensen (Stadt Winsen (Luhe))

Modellhafte Auch eine gemeinsame Dorferneuerung der nahe beieinander gelegenen Orte Barum Dorf- erneuerung und Oldershausen ist in Erwägung zu ziehen. als Umsetzungs Vor dem Hintergrund der spezifischen Funktionen, die die Dörfer innerhalb der -hebel für Region erfüllen sollen ihre Stärken ausgebaut und Schwächen gemindert werden. So ILEK könnten Themen wie die Integration von Neubürgern, die Betreuung von

44 Jugendlichen oder die Stärkung der Dorfgemeinschaft in diesen ausgewählten Dörfern fokussiert werden.

Bei der potentiellen Durchführung des Dorferneuerungsprogrammes ist zum einen wünschenswert, dass die Dorferneuerungen im Sinne des Leitbildes und der Entwicklungsstrategien des ILEKs durchgeführt werden. Zum anderen sollten modellhaft Lösungsansätze für allgemeine Problemlagen der Dörfer des ländlichen Raumes (bspw. demografischer Wandel) entwickelt werden, die auf andere Gemeinden übertragbar sein könnten und konzeptionell über bloße „Verschönerungsmaßnahmen“ hinausgehen.

3 b) Medizinische und pflegerische Versorgung umfassender organisieren.

Dieses Maßnahmenfenster zielt auf die Bedürfnisse der Senioren, deren Anzahl im Zuge des auch hier greifenden demografischen Wandels in den kommenden Jahren drastisch ansteigen wird. Vor allem im ländlichen Gebiet der Winsener Elbmarsch, Pflege- Engpässen welches in einiger Entfernung zu den Städten liegt, ist die ältere und häufig weniger vorgreifen! mobile Bevölkerung, die mehr medizinische und pflegerische Dienste in Anspruch nehmen muss, von unzureichender Versorgungsinfrastruktur betroffen. Der Ausbau von Serviceangeboten wie ein Apotheken-Lieferservice oder ein umfassender Pflegeverbund in dem die Pflege von Senioren durch professionalisiertes Ehrenamt in Kooperation mit bestehenden ambulanten Pflegeeinrichtungen organisiert wird, könnte den Versorgungsengpass beheben.

3 c) Aktive Senioren in die Gesellschaft einbinden.

Eine Vielzahl von Senioren ist nach Beendigung der beruflichen Tätigkeit keineswegs hilfs- oder ruhebedürftig. Rüstige Senioren gestalten aktiv das Programm verschiedenster Vereine und sind bereits heute als hilfsbereite Omas oder Opas im Senioren bringen sich Haushalt und bei der Kinderbetreuung eingebunden. Dieses Potenzial könnte ins gesell- schaftliche beispielsweise durch organisierte Nachbarschaftshilfe auch für das gemeinschaftliche Leben ein Zusammenleben genutzt werden, indem interessierte Senioren sich für entgeltliche oder unentgeltliche Hilfsdienste in Haus und Garten zur Verfügung stellen.

Die Begegnung zwischen Jung und Alt bis hin zum Mehrgenerationen-Wohnen könnte ebenso im Rahmen dieses Maßnahmenfensters fokussiert werden. Hierbei

45 wird dem Problem begegnet, dass ältere Menschen vereinsamen bzw. den Bezug zu jüngeren Generationen verlieren. Auch hier gebietet der demografische Wandel, bereits heute auf die Gefahren einer in Jung und Alt gespaltenen Gesellschaft zu reagieren.

3 d) Ortsnahe Versorgungsdienstleistungen schaffen.

Trotz der relativ guten Anbindung an Mittel- oder Oberzentren besteht nicht überall eine ausreichende Versorgungssituation in den Dörfern der Region. Vor allem die weniger mobile Bevölkerung ist auf eine ortsnahe Versorgung mit

Gütern des täglichen Bedarfs angewiesen.

Ob durch einen Wochenmarkt, einen Laden auf Wochenmärkte bieten eine Rädern oder einen individuellen mobilen regelmäßige Versorgung mit Frischeprodukten Versorgungsservice – es gilt durch Maßnahmen, die an die örtlichen Bedürfnisse angepasst sind, die Versorgung in den Dörfern zu sichern.

3 e) Kinderbetreuung für alle Altersstufen aufbauen.

Betreuung Um Familien zu entlasten und Eltern die Wiederaufnahme oder die Fortführung ihrer durch Erwerbsarbeit zu ermöglichen, muss ein umfassendes Betreuungsangebot aus- bzw. öffentlich- private aufgebaut werden. Hier sind die Kommunen gefragt, für alle Alterstufen, d.h. sowohl Koopera- tionen für Kleinkinder, als auch für ältere Kinder sowie für Grundschüler, Betreuungsangebote bereitzustellen. Hierdurch können die notwendigen Rahmenbedingungen für berufstätige Eltern geschaffen werden, was insgesamt zu einer Steigerung der Lebensqualität von Familien und einer Erhöhung des regionalen Arbeitskräftepotenzials führen kann.

3 f) Dienstleistungssektor ausbauen.

Die Vernetzung bestehender Dienstleistungen im Bereich des Informationsmanagements des regionalen Handwerks kann dessen Nachfrage steigern und somit zur Sicherung von Arbeitsplätzen beitragen. Eine 46 Informationsplattform (Internet, Gemeindebroschüre) kann zur Bündelung des handwerklichen Angebotes dienen und so kundengerecht verbreitet werden.

Neben der Stärkung bestehender Dienstleistungen ist die Schaffung neuer Serviceleistungen denkbar. Insbesondere in der Versorgung der älteren Bevölkerung liegt hier ein Potenzial. So könnten ein Bring- und Abholservice oder ein Hausmeisterservice den Bedürfnissen der weniger mobilen Bevölkerung (deren Anteil tendenziell steigt) entgegenkommen.

47 5.4 Handlungsfeld Landwirtschaft

5.4.1 Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken Die folgende Tabelle fast die Situation der Landwirtschaft in der Region in Kürze zusammen.

Stärken Schwächen •allgemein gutes landwirtschaftliches •angespannter Boden- und Pachtmarkt (Faktorausstattung) onur bedingt maisfähige oertragreiche Grünlandstandorte Ackerböden ogute Leistungsdaten in der •ungünstige Bewirtschaftungs-bedingungen Produktion oAuflagen ohohe Standards in oAbgabenlast Erzeugung/Qualität oVernässungsgefahr (saisonal) olangjährige Erfahrung •Möglichkeit der Konflikte zu anderen •günstige Lage zu den Märkten Handlungsfeldern ogute Verkehrsanbindung (BAB mit ozunehmende Besiedlung der Kreuz) Region •günstige Bedingungen für freizeitorientierte •keine entwickelte Vermarktungs-struktur Betriebszweige auf Produktions- oder Vermarktungsebene, •Gute Voraussetzungen für weitere wenig Abstimmung der Aktivitäten Einkommensquellen ogeringe Bündelung oUnterstützung durch ogeringe Netzwerkbildung/ Gebietskörperschaften Kooperation oattraktive Standorte

Chancen Risiken •Marktnähe konsequent nutzen •Konkurrenz innerhalb und zwischen den oAufbau von Veredlungsstufen Handlungsfeldern owettbewerbsfähige Strukturen oBiomasseerzeugung und oZukunftsmärkte annehmen und Milchviehhaltung aufbauen oLandwirtschaft und Tourismus oneue Produkte und (beidseitig) Dienstleistungen •Konflikte Landwirtschaft Naturschutz oEtablierung Bauernmarkt oUmweltbeeinträchtigungen •Bündelung der Kräfte oVerwahrlosung von Flächen oKooperation Milchviehhaltung •Akzeptanz der Bevölkerung zur oErzeugerzusammenschlüsse Fortentwicklung der Handlungsfelder •Gebiet als Region greifbar machen oGrößenentwicklung oVerbraucherbindung Milchviehhaltung okoordiniert bewerben, oerneuerbare Energien Produktbindung oÖffentlichkeitsarbeit •Handlungsfeldübergreifende Aktivitäten oThematische Routen oFreizeit- und Übernachtungs- möglichkeiten

Abbildung 11: Stärken-Schwächen-Analyse Landwirtschaft

48 Stärken-Schwächen

Im sechzehnten Jahrhundert lebten ca. einhundert Millionen Menschen in Kontinentaleuropa. Um Neunzehnhundert waren es bereits vierhundertfünfzig Millionen. Diese Zahl hat sich bis heute auf etwa siebenhundertachtzig Millionen Menschen erhöht. Über die Jahrhunderte hinweg war es Aufgabe der Landwirtschaft die wachsende Bevölkerung mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Angesichts der Verhältnisse ist dies eine enorme Leistung, die auch ein Stück weit das Selbstverständnis der Landwirtschaft geprägt hat.

Die Verbundenheit mit der eigenen Scholle, das Vertrauen auf die eigene physische Traditionelle Kraft und die Leistungsfähigkeit der eigenen Familie sowie die allgemeine Werte prägen das Selbst- Verbundenheit mit den ländlichen Werten und Normen seien hier nur stellvertretend verständnis und für die Faktoren genannt, die in der Landwirtschaft von nicht zu unterschätzender die Wirtschafts- weise der Bedeutung sind. Bauern Alle Bereiche der Urproduktion und so auch die Landwirtschaft und der Gartenbau sind einer stetigen Veränderung unterworfen. Den Mittelpunkt dieser Entwicklung bildet ein unaufhaltsamer Strukturwandel, der in Niedersachsen im Durchschnitt der Jahre etwa dreieinhalb Prozent beträgt. Seit 1970 hat sich die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe von einhundertsechzigtausend Betrieben auf dreiundfünfzigtausend Betriebe reduziert.

Als wesentliche Ursache des Strukturwandels gilt die Veränderung der Landwirt- Wirtschaftsweise. Diese wird vor allem ausgelöst durch den anhaltend hohen schaft im Zeichen von technischen Fortschritt, die zunehmende Spezialisierung und die mit diesen Punkten Struktur- eng verknüpfte Möglichkeit des Größenwachstums der landwirtschaftlichen Betriebe. wandel und technischem Erst der technische Fortschritt hat den Familienbetrieb auch aus Fortschritt arbeitswirtschaftlicher Sicht zu einem solchen gemacht und die Fremdarbeitskräfte von den Höfen verdrängt.

Spätestens mit Gründung der heutigen Europäischen Union (EU) im Jahre 1952 ist ein weiteres für die Landwirtschaft sehr bedeutendes Element der Veränderung hinzugekommen. Die gemeinsame europäische Agrarpolitik (GAP) ist für jeden landwirtschaftlichen Betrieb deutlich spürbar und beeinflusste auch die Entwicklung und das Erscheinungsbild der Betriebe im ILEK-Raum entsprechend.

Die Veränderung der Agrarpolitik von einer Marktpreisstützung durch Intervention, über die produktgekoppelte Stützung durch Preisausgleichszahlungen und die seit 2005 eingeführte entkoppelte Förderung durch produktionsunabhängige 49 Betriebsprämien hat zu einer deutlichen Belebung der Märkte beigetragen. Demgegenüber hat sich in den letzten Jahrzehnten eine deutliche Konzentration und Fruchtbare Landwirtschaft Globalisierung der Lebensmittelmärkte ergeben. zwischen Agrar(struktur)- Insgesamt muss von einer allgemeinen Steigerung der Preis- und wandel, Siedlungsdruck, Mengenschwankungen auf den Agrarmärkten ausgegangen werden. Hiervon Globalisierung und EU-Politik betroffen ist auch die Landwirtschaft und der Gartenbau in der Winsener Elbmarsch. Parallel zu den dargestellten Veränderungen in der Agrarpolitik und auf den Agrarmärkten haben auch die EU-weit geltenden Auflagen der Cross-Compliance- Regelung (CC) entsprechend Einfluss auf die Entwicklung jedes einzelnen Betriebes. Beispielhaft seien hier nur die Regelungen zur Novellierung der Düngeverordnung sowie die schrittweise Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie genannt.

Diese Grundinformationen sind gedanklicher Rahmen für die Aktivitäten im Handlungsfeld Landwirtschaft.

Der nur aus Vereinfachungsgründen gewählte Oberbegriff Landwirtschaft steht im ILEK – Raum für insgesamt ca. 250 Betriebe und ihren Familien, die im Haupt-, Zu- und Nebenerwerb auf ca. 17.000 Hektar (davon 6.500 Hektar Grünland) eine Urproduktion in den Bereichen Landwirtschaft, sowie Garten- Gemüse und Obstbau betreiben. Die Betrachtungen schließen auch den nachgelagerten Verarbeitungs- und Vermarktungsbereich mit ein, obgleich dieser teilweise „industriellen“ Charakter hat.

In allen Mit 100 Betrieben findet sich fast die Hälfte in den zu Winsen (Luhe) gehörenden Kommunen der Ortschaften. In der Gemeinde Stelle können weitere 40 Betriebe gezählt werden. Mit Region sind landwirtschaft- jeweils rund 25 Betrieben sind die Gemeinden Drage, Marschacht, Seevetal (nur liche Betriebe ansässig Elberaum) und Tespe beteiligt. Barum kommt auf etwa 10 Betriebe. Landwirtschaftliche und gartenbauliche Schwerpunkte finden sich zum einen traditionell an den Hauptverkehrsverbindungen (z.B. Bundesstraße 4 und Elbuferstraße), zum anderen aber auch in der Winsener Geest und der Binnenmarsch.

Die durchschnittliche Betriebsgröße der landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetriebe umfasst heute ca. 70 Hektar und liegt damit etwas über dem niedersächsischen Mittel. Klimatisch ist die Lage zur Nordsee von entscheidender Bedeutung. Wobei auch der Einfluss des östlich anschließenden Kontinentalbereiches nicht zu

50 unterschätzen ist. Die Niederschlagsmengen liegen durchschnittlich bei ca. 680 mm im Jahr.

Gerade die Milchviehhaltung hat im ILEK-Raum aus landwirtschaftlicher Sicht eine sehr große Bedeutung. Etwa 40 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe in dieser Region halten nicht nur Rinder, sondern insgesamt auch

Kühe auf Marschweide über 4.000 Milchkühe. Besonders bedeutsam sind daher Maßnahmen, welche geeignet sind die Wettbewerbsfähigkeit der Milchviehbetriebe zu stärken. Dabei geht es nicht nur darum, etwas für die Zukunftsbetriebe zu tun, sondern auch den weichenden Betrieben Perspek-tiven aufzuzeigen (alternative Nutzung der Hofstellen und Wirtschaftsgebäude, andere Beschäftigungsmöglichkeiten).

Die Unternehmen im Bereich Gartenbau, Gemüse und Sonderkulturen haben in der zurückliegenden Zeit überwiegend individuelle Vermarktungsstrukturen aufgebaut. Starke individuelle Diese werden bis heute erfolgreich betrieben. Demgegenüber bleiben Vermarktungs gemeinschaftliche Aktivitäten sowohl auf der Produktions- als auch auf der wege. Wenig Interesse an Vermarktungsebene selten. Dies drückt sich auch in der vergleichsweise geringen Dachmarkt Abstimmung und Bündelung der unterschiedlichen einzelbetrieblichen Aktivitäten aus. Bis auf wenige Ausnahmen gibt es weder etablierte Netzwerke noch Kooperationen für eine verbesserte Vermarktung der landwirtschaftlichen Produkte in der Region.

Die Landwirtschaft und der Gartenbau profitieren von der günstigen Lage zu den Märkten (Hamburg, Lüneburg, Winsen (Luhe)) und die gute Verkehrsanbindung (u. Nähe zum Zentrum a. Autobahnkreuz in Maschen). Unterliegen aber auch einer damit verbundenen Hamburg wird zunehmenden Besiedlung des ländlichen Raumes. als Chance genutzt Als eine Schwäche wirkt sich der angespannte Boden- und Pachtmarkt negativ auf die Sicherung landwirtschaftliche Betriebe aus. Zudem stellen ungünstige Bewirtschaftungsbedingungen (gesetzliche Auflagen, hohe Abgabenlast, die Gefahr der Vernässung (saisonal)) eine Herausforderung für die Landwirte dar.

51 Chancen-Risiken

Eine konsequente Nutzung der Marktnähe bringt viele Chancen für die regionale Landwirtschaft. So können im konkurrenzstarken Gemüsebau Veredlungsstufen aufgebaut (bspw. Frostung von Gemüse) und zusätzliche Wertschöpfung aus den Produkten gezogen werden. Zukunftsorientierte Märkte sollten angenommen und aufgebaut werden. Hierbei ist die Entwicklung neuer Dienstleitungen und Produkte aus der Landwirtschaft denkbar. Auch die klassischen regionalen Bauernmärkte sind bei professioneller Organisation und kontinuierlicher Andienung in der Lage, einen guten Beitrag zur Ausnutzung dieser Potenziale zu leisten.

Durch Kooperationen zwischen milchviehhaltenden Betrieben oder anderen Zusammenschlüssen von Erzeugern können vorhandene Kräfte gebündelt und zielgerichtet eingesetzt werden.

Als weitere Möglichkeit, die landwirtschaftlichen Betriebe zu erhalten und fortzuentwickeln gilt die Diversifizierung im Bereich des Tourismus und der Direktvermarktung. Die attraktive Kulturlandschaft bietet gute Vorraussetzungen für den Ausbau freizeitorientierter Betriebszweige wie z.B. Angebote im Bereich des

Attraktive Landtourismus (Ferien auf dem Bauernhof, Reitangebote, etc.). Dafür ist es aber Landschaft erforderlich, das Gebiet als Region besser greifbar zu machen. Es bedarf hierfür einer als gute Voraus- koordinierten Öffentlichkeitsarbeit, welche für die Verbraucher ein Bild der Region setzung für Land- entstehen lässt, dass sie mit einer guten Produktqualität und attraktiven tourismus Vermarktungsstandorten verbinden. Im Bereich des Landtourismus geht es darum, thematische Routen und erweiterte Freizeit- und Übernachtungsmöglichkeiten zu entwickeln und auszubauen. Bei der Schaffung alternativer Einkommensquellen (Tourismus, Energiewirtschaft) für landwirtschaftliche Betriebe ist mit einer Unterstützung durch die örtlichen Gebietskörperschaften zu rechnen. So können sich die Gemeinden beispielsweise aktiv an der Suche möglicher Standorte für Aktivitäten im ländlichen Raum beteiligen und in den erforderlichen Genehmigungsverfahren (Flächennutzungsplanung, Dorfentwicklung Baugenehmigungsverfahren) im Rahmen ihrer Möglichkeiten zur Seite stehen.

Bioenergie als Die Zahl der Biogasanlagen in Deutschland ist in den vergangenen Jahren so zukunfts- deutlich gestiegen, dass sich aus einer Nische inzwischen ein Betriebszweig trächtige Diversifi- entwickelt hat. Bezogen auf den ILEK-Raum müssen Biogasanlagen im besonderen zierungs- chance Maße als Alternative und Ergänzung für die Tierhaltung gesehen werden. Moderne Biomassetechnik bietet ferner Lösungsansätze zur Minderung regional vorhandener 52 Umwelt- und Strukturprobleme. Ein Aspekt, der insbesondere auch für die Kommunen vor Ort von erheblicher Bedeutung ist. Insgesamt bestehen damit gute Rahmenbedingungen für die Planung und den Betrieb entsprechender Anlagen. Die Biomassetechnik sollte als Zukunftsmarkt mit Wachstumsmöglichkeiten gesehen werden.

Trotz teilweise guter Vereinbarkeit besteht das Risiko der Konkurrenz zwischen verschiedenen Handlungsfeldern. So könnten Nutzungskonflikte bei der Biomasseerzeugung mit der Milchviehhaltung aufkommen. Ebenso ist ein Konflikt zwischen touristischer und agrarischer Nutzung (z.B. Wegenutzung) der Region denkbar.

Altbekannte und trotzdem immer noch aktuelle Konflikte ergeben sich im Spannungsfeld zwischen Landwirtschaft und Naturschutz. Einerseits sind die Umweltauswirkungen intensiver Landwirtschaft auf natürliche Ressourcen wie Wasser, Boden und Luft zu beachten, andererseits gilt die „Verwahrlosung“ nicht bewirtschafteter Flächen als zunehmendes Problem.

Die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe hat im Verlauf der letzten Jahrzehnte auch im ILEK-Raum um durchschnittlich 3 Prozent pro Jahr abgenommen. So fanden sich hier im Jahre 1970 noch etwa 570 Betriebe wo es heute nur noch 250 gibt. Die „Leiser“ Rückgang überwiegende Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe ist dabei stets „leise“, das heißt landwirtschaft- licher Betriebe im Rahmen des Generationswechsels „gestorben“. Die Ursachen hierfür sind unterschiedlich. Fest steht aber, dass nur stetig und nachhaltig fortentwickelte Betriebe Hofnachfolger finden.

Dieser Strukturwandel wird sich auch in den kommenden Jahren mindestens in gleicher Geschwindigkeit fortsetzen. Die Betriebe müssen sich weiterhin auf Modernisierungs- und Rationalisierungsmaßnahmen einstellen, wenn sie die Wettbewerbsfähigkeit erhalten wollen. Dabei ist jedoch anzustreben, dass die Veränderungen sozial und ökologisch vertretbar durchgeführt werden. Neben der effizienten Produktion landwirtschaftlicher Güter übernehmen die von Familien betriebenen Bauernhöfe auch eine soziale Funktion und leisten einen Beitrag zum Erhalt der dörflichen Struktur. Sie bieten einerseits immer noch Arbeitsplätze für die Wettbewerbs- ansässige Bevölkerung, dienen darüber hinaus aber auch als Treffpunkte und Orte, fähigkeit im Strukturwandel an denen dörfliche Traditionen gepflegt werden. Zudem ist die ökologische Funktion erhalten und landwirtschaftlicher Betriebe, nämlich die Pflege und der Erhalt der Kulturlandschaft, ausbauen durch einen zu stark auf Rationalisierung ausgerichteten Strukturwandel gefährdet. 53 Zur Sicherung der Produktionskraft der Betriebe muss auch die landwirtschaftliche Infrastruktur (Wirtschaftswege) in Stand gehalten werden (Vgl. Kap. 4.4). Hier sind Synergieeffekte mit dem Tourismus möglich, wenn Radtouristen die gut ausgebauten Strecken in der Feldmark nutzen können. Durch gezielte Besucherlenkung ermöglicht eine solche Doppelnutzung der Wege gewollte Kontakte zwischen Gästen der Region und Landwirten, was zum wechselseitigen Austausch und Verständnis beiträgt.

Für die Fortentwicklung der Landwirtschaft in Anpassung an den Strukturwandel (Größenentwicklung in der Milchviehhaltung, Ausbau erneuerbarer Energien) muss die Bevölkerung informiert und sensibilisiert werden. Nur durch ihre Akzeptanz gegenüber den Veränderungen ist eine langfristig sichere Entwicklung der regionalen Landwirtschaft im Einklang mit der Bevölkerung möglich.

5.4.2 Ziele und Maßnahmenfenster im Handlungsfeld Landwirtschaft Wie auch in den anderen Handlungsfeldern werden im Folgenden zunächst in einer Übersicht die Ziele und Maßnamenfenster dargestellt und anschließend im Text erläutert.

54

HF 4:

Landwirtschaft

Leitbild Wir verbinden Stadt und Land

Ausrichtung auf die Lage(gunst) Ausschöpfung der endogenen Strategien In der Metropolregion Hamburg Potentiale: (Inwertsetzung)

Ziel 4.1: Ziel 4.2:

Die Nähe zu den Absatzmärkten Hamburg, Die Landwirtschaft hat sich an den Unterziele Winsen und Lüneburg wird von den Landwirten fortbestehenden Strukturwandel im ländlichen der Region genutzt. Raum angepasst. .

Maßnahmen- 4 a) Wettbewerbsfähigkeit in 4 b) Defizite in Produktion & 4 c) Diversifizierung: Bauernhöfe fenster der Milchviehhaltung stärken Vermarktung im Obst- und als Lern- und Erlebnisorte und als Gemüseanbau beheben Energieproduzenten etablieren

Abbildung 12: Zielhierarchie Landwirtschaft

55 Ziel 1: Die Nähe zu den Absatzmärkten Hamburg, Winsen und Lüneburg wird von den Landwirten der Region genutzt.

Die Region ist aufgrund der guten klimatischen Voraussetzungen, der Nähe zu den Märkten und der guten Verkehrsanbindung für den Anbau von Obst und Gemüse sowie Sonderkulturen hervorragend geeignet. Die Betriebe verfügen über hohe Standards in der Erzeugung und der Produktqualität. Die bäuerlichen Strukturen und die hohe Identifikation mit den Produkten und Dienstleistungen zeichnen die Betriebe der Region zusätzlich aus. Ein hoher Anteil der vermarkteten Produkte wird selbst erzeugt und ein hohes Maß an Dienstleistung selbst erbracht.

Die Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte aus der Winsener Elbmarsch in die nahe gelegenen Mittel- oder Oberzentren sollte daher gezielt genutzt werden. Vorraussetzungen hierfür sind eine stärkere Kooperation der Produzenten (z.B. Erzeugergemeinschaft), eine verstärkte Marktorientierung, sowie der Einstieg in eine höhere Veredelungsstufe.

Premiun- Daneben sollten die Aktivitäten der Direktvermarktung vor Ort vernetzt werden, um produkte einerseits eine größere an den Kunden orientierte Produktpalette anbieten zu können benötigen „Premium- und andererseits die enorme Arbeitsbelastung in der bestehenden Direktvermarktung vermarktung“ abbauen zu können.

Auch erscheint es wichtig, die Nähe zu den anderen Handlungsfeldern zu suchen. Hier können Synergien gefunden werden, die zu einer positiven Entwicklung aller Bereiche beitragen.

Ziel 2: Die Landwirtschaft hat sich an den fortbestehenden Strukturwandel im ländlichen Raum angepasst.

Insbesondere die Milchviehbetriebe sind überwiegend in ihren arbeitswirtschaftlichen Möglichkeiten limitiert. Die Arbeitsgrenze wird hier normalerweise durch den Familienbetrieb definiert. Im Gegensatz dazu steht das Erfordernis zum stetigen Wachstum. Im Durchschnitt erhöhen die landwirtschaftlichen Betriebe ihren Produktionsumfang alle 10 Jahre um das Doppelte. Die arbeitswirtschaftliche Mehrbelastung kann nur durch technischen Fortschritt kompensiert werden. Aus der Arbeitsfalle wird so schnell eine Zinsfalle. Der familiäre Generationswechsel stellt eine

56 zusätzliche Gefahr für den Fortbestand eines landwirtschaftlichen Betriebes dar.

Die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit gilt vor diesem Hintergrund weiterhin als wichtiger Lösungsansatz. Mögliche Schwerpunkte können in der Bildung von

Kooperationen und beispielhaft auch in der Entwicklung von Themenstraßen Wettbewerbs- gesehen werden. Insbesondere das Thema Bauernstraße hat in diesem fähigkeit durch Qualifizierung Zusammenhang durchaus Interesse bei den landwirtschaftlichen Betrieben gefunden und Diversifi- zierung und kann in Verbindung mit weiteren touristischen Aktivitäten konkretisiert werden. sichern Die Kriterien für Kooperationen sind so gefasst, dass jeweils auch Zusatzeffekte erwartet werden können. So soll es hier auch darum gehen, die Möglichkeiten zur Verbesserung der Flächenstruktur zu ermitteln, frei werdende Wirtschaftsgebäude zu nutzen und in Kooperationen Arbeitsschwerpunkten nach Interessenlagen zu bilden.

Auch bei der Entwicklung von Themenstraßen geht es neben der Schaffung von neuen Wertschöpfungsmöglichkeiten um weitergehende Ansätze. So kann hier beispielhaft durch eine entsprechende Beschilderung ein Beitrag zur konfliktmindernden Besucherlenkung geleistet werden und gleichzeitig gewollte „Kontaktsituationen“ mit der Landwirtschaft geschaffen werden, an denen Verbraucheraufklärung und Kundenbindung betrieben werden kann.

Die Landwirte sollten insgesamt die Chancen, welche sich aus dem Strukturwandel und dem vorhandenen landwirtschaftlichen Potenzial ergeben, nutzen:

1 Erschließung neuer Einkommensquellen (Bioenergie, neue Produkte und Dienstleistungen)

2 Nachhaltiges (ökologisch und ökonomisch) Wassermanagement in der Landwirtschaft und besonders beim Anbau von Sonderkulturen

3 Betriebsgrößenentwicklung und Einstieg in die zusätzliche Produktveredlung bei der Milcherzeugung.

Im Folgenden werden die Maßnahmenfenster (siehe Abbildung 12, S. 55) beschrieben:

Die Agrarminister der Europäischen Union haben im Jahre 2003 eine grundlegende Erhöhter Reform der gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) beschlossen. Auch für die Kostendruck Milchviehhaltung ergeben sich hieraus erhebliche Folgen. Die Absenkung der in der Milch- wirtschaft Interventionspreise bei Butter und Magermilch wird nachhaltig zu deutlich verringerten

57 Erzeugerpreisen für Rohmilch führen. Gleichzeitig nimmt der Flächenbedarf in der Landwirtschaft weiter zu. Dies erhöht den Wettbewerbsdruck, den Zwang zur Kostensenkung und Wachstum sowie das Erfordernis zur Optimierung der Produktionsabläufe. Es geht in diesem Bereich zum einen darum, den wachsenden Einzelbetrieben und auch Gruppen von gleichartigen Betrieben Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen, aber auch darum, Alternativen für weichende Unternehmen zu finden. Im strukturellen Bereich gilt es zudem, die Rahmenbedingungen für die Produktion zu verbessern.

Professionelles Arbeiten in den Bereichen Landwirtschaft, Garten- und Obstbau Qualifizierungs maßnahmen erfordert eine solide Grundausbildung aber auch die Bereitschaft sich ein Leben lang als Voraus- auf Neuerungen einzustellen und sich auf weiterführende Methoden einzulassen. Wer setzung für Profes- Lebensmittel erzeugt, hat zudem große Verantwortung, der man nur mit dem Wissen sionalität um die Zusammenhänge gerecht werden kann. Berufsgleitende Maßnahmen in der Ausbildung und Qualifizierung verbunden mit Ansätzen von regionaler Bedeutung sind hier besonders wertvoll (Stichwort: Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie WRRL).

4 b) Defizite in Produktion und Vermarktung im Obst- und Gemüsebau beheben

Der Gartenbau insgesamt ist stark beeinflusst von der tatsächlichen Nähe und der Marktnähe zur Großstadt Hamburg. Die relative Stabilität in Produktion und Absatz haben zu einer Verfestigung der Strukturen in diesem Bereich geführt. Die individuellen Ansätze erwiesen sich häufig als praktikabel und für den Einzelbetrieb ausreichend zielführend.

Premium- Dennoch sollten weitere Vermarktungswege erschlossen werden, um für die produkte vorhandenen Premium- brauchen Premium- produkte auch „Premium- preise preise“ durchzusetzen. Direkt- vermarktung (Wochenmarkt, Hofläden) stellt dabei eine Option dar, die jedoch nur einen geringen Anteil der Produktion aufnehmen kann.

Gemüseberegnung 58 Die Weiterverarbeitung (Frostung, Convenience) bietet eine weitere Möglichkeit, welche nur unter gemeinsamer Kraftanstrengung seitens der Erzeuger und Verarbeiter realisiert werden kann.

Durchaus wichtige Unterschiede sind im Bereich der Produktionsbedingungen festzustellen. So gibt es auch in der Marsch Betriebe, die auf leichteren oder höheren Standorten wirtschaften und damit bessere Bedingungen vorfinden als andere, die ihren Anbau nur auf Flächen in schlechterer Lage betreiben. Auch bei den Erwartungen im Zusammenhang mit der Nutzung der Ressource Wasser ergibt sich kein einheitliches Bild. Nutzungskonflikte im Wassermanagement zwischen Obst- und Ackerbauern sollen abgebaut werden. Möglichkeiten hierfür liegen im intelligenten Management des Grabensystems incl. Pufferteiche für die Obstbauern (Frostberegnung) oder in der Nutzung des Grundwassers durch neue Brunnen.

Die hohen Energiekosten beim Betrieb von Gewächshäusern erfordern neue Überlegungen zur Energieeinsparung, fördern aber auch die Entwicklungen hin zu alternativen Energiequellen. Die sich hieraus ergebenden Möglichkeiten können nicht Alternative nur wirtschaftlich sein, sondern auch zu einer Verbesserung der Energie- quellen Produktionsbedingungen beitragen. Gewächshausbetriebe und andere können energieintensive Betriebe (bspw. Substrattrocknung, Biomassetrocknung) sollen in Wirtschaftlich- keit steigern der Realisierung konkurrenzfähiger alternativer Energieversorgungen unterstützt werden. Besonders die Nutzung der Kopplungswärme aus dem Betrieb von Blockheizkraftwerken (Pflanzenöl, Holz, Biogas) verspricht zahlreiche Synergien.

4 c) Diversifizierung: Bauernhöfe als Lern- und Erlebnisorte und als Energieproduzenten etablieren.

Landwirtschaft und Tourismus müssen bei genauer Betrachtung nicht zwingend unterschiedliche Ziele verfolgen. Häufig gibt es Synergien, die von beiden Handlungsfeldern genutzt werden können. Natur- und Kulturlandschaft können sich ebenso wie Radtourismus und Direktvermarktung hervorragend ergänzen. Hier die möglichen Gemeinsamkeiten herausstellen, zu bündeln und gemeinsam vermarkten ist ein wichtiges Anliegen der Beteiligten vor Ort.

Dabei gibt es für landwirtschaftliche Betriebe eine Vielzahl von Möglichkeiten sich im Umfeld von touristischen Angeboten zu bewegen und aktiv zu werden. Das Angebot „Urlaub auf dem Bauernhof“ ist in dieser Region noch sehr wenig verbreitet.

59 Insbesondere für Radtouristen kann auch das Heu-Hotel eine interessante Alternative der ländlichen Beherbergung sein.

Landtourismus Insbesondere bei günstiger Lage zu den wichtigen Verkehrswegen behalten Hofläden und Direkt- und Hofcafés ihre Bedeutung in der Region. Die verschiedenen Formen der vermarktung als neue Direktvermarktung, aber zunehmend auch der Bereich des Caterings ergänzen Standbeine dieses Bild.

Bereits auf der Landesgartenschau haben sich die Landfrauen als ausgebildete Gästeführerinnen verdient gemacht. Dieses Angebot kann auch auf ausgewählte Bereiche von Hof, Natur und Landschaft übertragen und ergänzt werden. Auch der Reittourismus und die Pensionspferdehaltung bleiben für die Region interessant, wenngleich hier noch neue und zusätzliche Impulse gebraucht werden.

Schule auf Die Betriebe der Landwirtschaft und des Gartenbaus haben oft mehr zu bieten, als dem nur einen Produktionsstandort. Der Bauernhof als Ort des Lernens ist eine von vielen Bauernhof macht Möglichkeiten, die bisher noch sehr wenig betrachtet worden ist. Unter Beteiligung der Landwirtschaft /-leben Landfrauen aber auch anderen Bildungsträgern wie der LEB macht es Sinn, sich hier greifbar im Bildungsbereich einzusetzen, um zumindest Teilen der Bevölkerung die Zusammenhänge von Nahrung, Familie und Landleben wieder näher zu bringen und damit auch einen Beitrag zum sozialen Erhalt der dörflichen Strukturen zu leisten.

Die Diskussion über den Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen ist Jahrzehnte alt. Die aktuellen politischen Rahmenbedingungen durch das Erneuerbare-Energien- Gesetz (EEG), kreative Wissenschaft und moderne technische Lösungen haben aber diesen Bereich zu einem möglichen Zukunftsmarkt werden lassen.

Bioenergie und insbesondere Biogasanlagen stellen für Landwirte eine interessante Einkommensalternative dar (vom Milchwirt zum Energiewirt). gerade die produktive Nutzung der Kopplungswärme erfordert koordinierte planerische Unterstützung, um entsprechende kommunale oder gewerbliche Wärmekunden heranzuziehen.

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6. Auswahl von Leitprojekten

Leitprojekte sind die zentralen Vorhaben (ca. 20-40), mit denen die Strategie des ILEKs in den einzelnen Handlungsfeldern umgesetzt wird. Sie können aus einzelnen Maßnahmen bestehen oder ein komplexes Problem mit einem Bündel verschiedener auch interdisziplinärer Maßnahmen lösen.

Leitprojekte haben als Leuchttürme unterschiedliche repräsentative Funktionen:

a) Durch ihren Modellcharakter lösen sie stellvertretend als Modellprojekt an einer konkreten Stelle ein vielerorts bestehendes Problem (Vorbildcharakter z. Leitprojekte haben einen B. Hofcafé). Modell- charakter, b) Sie bauen an einer Schlüsselstelle ein Defizit ab, wovon viele profitieren (z. B. einen Verbund- Vermarktungsverbund, Lückenschluss Radweg) und besitzen damit einen charakter oder stoßen Verbundcharakter. Innovationen

c) Oder Leitprojekte treiben eine technische oder organisatorische Entwicklung voran (Vorreiterfunktion z. B. innovative Biomasseanlage Innovations- charakter). Neben diesen besonderen Eigenschaften, erfüllen Leitprojekte bestimmte formale Voraussetzungen, die neben der funktionalen bedeutung die Projekte hinsichtlich ihrer zeitnahen Umsetzbarkeit einstufen.

Sowohl die Frage nach dem Träger als auch nach der Finanzierung muss bei einem Leitprojekt geklärt sein. Das entsprechende Projekt muss kurz- bzw. mittelfristig umsetzbar sein und es bezieht sich in seiner Zielsetzung auf das Gesamtkonzept der Region. Die Leitprojekte befinden sich zum Zeitpunkt der Fertigstellung dieses ILEKs in unterschiedlichen Entwicklungsstadien. Um diesem Zustand Rechnung zu tragen und die derzeitige Qualität der verschiedenen Leitprojekte abbilden zu können, Die Bewertungs- wurden sie in drei Kategorien (A, B und C) eingeteilt. Die Bewertungskategorien kategorien A, B, oder C dienten im Prozess der Entwicklung von Leitprojekten in der Arbeit in den beschreiben den „Reifegrad“ der Arbeitskreisen der Überprüfung von geplanten Vorhaben auf ihre Realisierbarkeit. Projekte Anhand der für die geplanten Vorhaben erstellten Projektsteckbriefe (siehe Tabelle 5) konnte festgestellt werden, welchen „Reifestand“ das jeweilige Projekt hat.

61 Kategorie A: Umsetzungsfähige Leitprojekte mit vorhandener Trägerschaft und Finanzierungskonzept, die dem Gesamtkonzept entsprechen. Kurzfristig realisierbar.

Kategorie B: Aussichtsreiche Leitprojekte, bei denen die Vorraussetzungen für eine Umsetzung (Trägerschaft, Finanzierungskonzept, etc.) kurzfristig geklärt werden können.

Kategorie C: Leitprojekte mit unsicherer Umsetzungschance, wegen ungeklärter Vorraussetzungen für die Umsetzung (Trägerschaft, Realisierung, Finanzierungs- konzept, etc.).

Handlungsfeld:

Titel des Projektes:

Problemdruck:

Entwicklungsziele:

Projektbeschreibung:

Projektträger:

Projektpartner:

Zeitrahmen:

Vernetzung mit anderen ILEK -Themen:

Finanzierungskonzept:

Tabelle 5: Projektsteckbrief

Bei der Entwicklung und anschließenden Auswahl der Leitprojekte des ILEKs wurde der hier beschriebene Kriterienkatalog herangezogen, um alle Anforderungen, die an ein Projekt mit der Qualität eines Leitprojektes gestellt werden, zu erfüllen.

In den Zielhierarchien werden auf der vierten Hierarchieebene die Maßnahmenfenster abgebildet. Diese sind so gestaltet, dass in den kommenden Monaten und Jahren auch weiterhin jene Projekte auf der Grundlage des ILEKs umgesetzt und gefördert werden können, die im Kontext der Gesamtstrategie des Raumes sinnvoll sind.

62 7. Die Leitprojekte im ILEK „Achtern-Elbe-Diek“

Um die im ILEK beschriebenen Ziele zu erreichen und die Entwicklungsstrategien der vier Handlungsfelder (Siehe Kap. 5) umzusetzen, wurden zahlreiche Leitprojekte auf den Weg gebracht. Es zeigt sich, dass in der Kürze der ILEK-Erstellung (8 Monate) noch nicht für alle Maßnahmenfenster neue Leitprojekte entwickelt werden konnten. Das ILEK ist ein Handlungsprogramm mit einer Halbwertzeit von ca. 7 Jahren. Es kann davon ausgegangen werden, dass die grundsätzlichen Strategieaussagen für die anstehende Förderperiode (2007-2013) Gültigkeit besitzen. Für die integrierte ländliche Entwicklung (ILE) als dynamische Planung ist Erste es normal, wenn im Laufe der künftigen Umsetzung das ILEK fortgeschrieben wird Leitprojekte markieren und Schwerpunkte verschoben werden. Auf der Ebene der Umsetzung spielen den Beginn Leitprojekte eine zentrale Rolle. An der Übergangsstelle zwischen Konzeption und der integrierten Umsetzung stellt das ILEK eine Sammlung derzeitiger Projektvorschläge zusammen ländlichen Entwicklung (Stand Frühjahr 2007). Darunter befinden sich Leitprojekte deren Bedeutung für die Zielerreichung in den jeweiligen Handlungsfeldern hervorzuheben ist. Diese Funktion besitzen nicht nur Projekte, die erst im Laufe der Arbeitskreise entstanden sind, sondern auch weitere parallel in Einzelgesprächen oder bereits im Vorwege entstandene Vorhaben. Wenn hier von Projekten gesprochen wird, sind damit auch Maßnahmen eingeschlossen, die unabhängig von ihrer Förderfähigkeit (ELER, EFRE, ESF) die regionale Entwicklung im Sinne des ILEK voranbringen. Die hier angeführte Liste versteht sich als erster Gehversuch, mit Leitprojekten die Umsetzung der Entwicklungsstrategie sichtbar zu machen und zu ersten Erfolgen zu verhelfen. Im Folgenden werden beispielhaft einige Leitprojekte vorgestellt, die zur Zielerreichung und Umsetzung der Entwicklungsstrategien in den vier Handlungsfeldern besonders gut geeignet sind. In Anhang II kann eine Übersicht über alle Projekte und deren Ziele eingesehen werden. Anhang III beinhaltet die zu fast allen Projekten erstellten Projektsteckbriefe und die entsprechenden Plakate, die auf der Projektmesse am 5. Mai ausgestellt wurden.

Bedeutend für den integrierten Entwicklungsprozess der Region sind dabei die Leitprojekte, die zur Zielerreichung aus mehreren Handlungsfeldern beitragen (z. B. Leitprojekt zu einem integrierten Radwegekonzept (Siehe Kap. 7.2)) Die Leitprojekte bilden den Anfang der durch das ILEK Winsener Elbmarsch angestoßenen regionalen

63 Entwicklung unter dem Leitbild „Wir verbinden Stadt und Land“. Weitere Projekte, die diesem Motto und den dahinter stehenden Entwicklungsstrategien und -zielen entsprechen, sollen in der kommenden Zeit folgen.

4.1 Leitprojekte im Handlungsfeld 1: Verkehr und Mobilität

Ausbau von Pendlerbahnhöfen

Ein Ziel aus dem Handlungsfeld Verkehr und Mobilität ist es, den wachsenden Pendlerströmen zwischen den Zentren mit einer angemessenen Verkehrsinfrastruktur zu begegnen (Siehe Abbildung 6, S. 26). Das zweite Ziel betrifft eine gute Erreichbarkeit zentraler Versorgungseinrichtungen, Bildungsstätten und Freizeitangeboten durch die Nutzung des ÖPNV und des Individualverkehrs.

Beide Ziele sollen unter anderem dadurch erreicht werden, dass die Schnittstelle zwischen dem Individualverkehr und dem ÖPNV durch einen bedarfsgerechten Parkplatzausbau aufgewertet und dadurch belastbarer wird (Maßnahmenfenster 1c). Gleichzeitig bedeutet eine solche Zielerreichung die Entlastung der Straßen und die Förderung der öffentlichen Verkehrsmittel, was im Sinne einer ressourcenschonenden und naturverträglichen regionalen Entwicklung wünschenswert ist.

Wichtige regionale Pendlerbahnhöfe, die den Berufspendlern die Nutzung des öffentlichen Verkehrs vor allem nach Hamburg und Lüneburg ermöglichen, sind unter anderen der Bahnhof in Winsen (Luhe), die Steller Bahnhöfe (in Stelle selbst und in Ashausen), sowie der zentrale Umsteigehaltepunkt verschiedener Buslinien in Rönne Parkplätze für (SG Elbmarsch). Die teilweise bereits bestehenden Planungen der Kommunen zum Berufspendler ausbauen Ausbau dieser wichtigen Schnittstellen wurden im Rahmen des ILEKs als Leitprojekte aufgegriffen. An den genannten Standorten werden Parkplätze für PKW und Fahrradstellplätze erweitert, um mehr Menschen die Möglichkeit zu geben, nah am Wohnort vom Individualverkehr auf den ÖPNV umzusteigen.

Als positiver Nebeneffekt, der den integrierten Ansatz des ILEKs deutlich macht, wird erwartet, dass der Ausbau der Parkplätze an den Haltestellen bzw. Bahnhöfen auch einen touristischen Nutzen erzielen wird. Auch Gäste der Winsener Elbmarsch können bei Kurzausflügen in die nahen Zentren von der erweiterten Parkmöglichkeit an den Bahnhöfen profitieren. Tagestouristen aus der Metropolregion wird durch die Aufwertung der Bushaltestelle in Rönne ein attraktiver Zugang zur Elbe ermöglicht, was der Zielsetzung 2.1 aus dem Handlungsfeld Tourismus, Naherholung und Kultur

64 (touristische Erschließung für Rad- und Wassertourismus) entspricht.

Fahrradfreundlicher und barrierefreier Bahnhof

Für eine fahrradfreundliche und barrierefreie Gestaltung von Bahnhöfen in der Region wird das Maßnahmenfenster 1d (siehe Abbildung 86, S. 26) im Handlungsfeld Bahnhof Verkehr und Mobilität verankert. Ein Maschen wird neuer Zugang Leitprojekt, das sich zum Zeitpunkt der zur Winsener Erstellung dieses ILEKs noch in der Elbmarsch für Radfahrer Projektkategorie B befindet, befasst sich deshalb mit der radlerfreundlichen Gestaltung des Bahnhofs Maschen. Die spezifischen

Hinter dem Rangierbahnhof Gegebenheiten (lange Treppen) des Maschen verbirgt sich ein Radler- und Naturparadies Bahnhofes erfordern innovative Lösungen, um einheimischen Radfahrern (teilweise Pendlern) aber auch Touristen das Umsteigen an diesem regional bedeutenden Bahnhof zu erleichtern. Insbesondere für Radtouristen kann der Bahnhof Maschen durch seine Lage nah an der Metropole Hamburg und direkt angrenzend an eine attraktive zum Radfahren geeignete Landschaft (Naturschutzgebiet mit Seen) als touristisches Zugangstor zur Winsener Elbmarsch gelten. Dieses Potenzial soll durch das Leitprojekt genutzt und ausgebaut werden.

Weitere Projektansätze

Um eine bedarfsgerechte Linienführung und Taktung der Buslinien, die in der Region verkehren, zu schaffen (Maßnahmenfenster 1 b) und den ÖPNV für mehr Menschen zugänglich zu machen, werden verschiedene Leitprojekte im Rahmen des ILEKs durchgeführt. Diese sollen zu einer Entlastung des Individualverkehrs führen und die Nutzung des ÖPNV attraktiver machen. So wird der Umbau des zentralen Umsteigehaltpunktes in Rönne ermöglichen, dass mehrere Busse gleichzeitig halten können, während gleichzeitig der Komfort für wartende Fahrgäste an der Haltestelle deutlich verbessert wird. Auch die Ausweitung des ÖPNVs von Barum in Richtung Elbmarsch wird angestoßen durch den Arbeitskreis Verkehr und Mobilität erörtert.

Weitere Leitprojekte in diesem Handlungsfeld können der Tabelle im Anhang 2 entnommen werden.

65 4.2 Leitprojekte im Handlungsfeld 2: Tourismus, Naherholung und Kultur

Radwegekonzeption

„Die Region ist für Rad-und Wassertourismus touristisch erschlossen“. So lautet eines der drei Ziele im Handlungsfeld Tourismus, Naherholung und Kultur. Aus dieser Zielsetzung ergibt sich ein Maßnahmenfenster, das Vorhaben konzeptionell umrahmen soll, die zur Erstellung eines Fahrradroutenkonzeptes führen. So ist eines der Leitprojekte in diesem Handlungsfeld eine Fahrradroutenkonzeption (Kartenentwurf siehe Anhang V), die zum einen vorhandene Gastronomie in die Routenführung einbezieht, um regionale Wertschöpfungseffekte aus dem Radtourismus zu ziehen. Zum anderen wird für das Gebiet der Samtgemeinde Elbmarsch eine von der Agenda 21 Gruppe vorbereitete kulturhistorische Rad- und Wandererlebnisroute in das bestehende Radwegenetz eingebunden werden. Interessierte Gästen und Einheimische werden sich durch dieses neue Angebot mit der regionalen Kulturgeschichte auseinandersetzen und gleichzeitig die landschaftlichen Vorzüge der Marschhufen genießen können. In diesem Leitprojekt werden auch die häufig dem Radtourismus entgegen stehenden Interessen der lokalen Landwirtschaft in die Konzeption eingebunden, indem die Besucherströme auf Wirtschaftswege gelenkt werden, die mit der Landwirtschaft abgestimmt sind und durch geförderten Wirtschaftswegebau entsprechend ausgebaut werden. Vertreter der Samtgemeinde Elbmarsch haben in der Vorbereitung auf das Projekt zusammen mit Landwirten und Interessierten aus der Agenda 21 Gruppe einen Vorschlag für Rad- und Wanderrouten entwickelt, der verschiedenen Gesichtspunkten gerecht wird.

Zunächst werden die vorhandenen Radrouten als Ausgangsstrecke in die neue Radwege- konzeptio Konzeption eingebunden, um zu vermeiden, dass zusammenn mit Landwirt- eine unüberschaubare Vielzahl von Strecken die schaft und touristische Vermarktung erschwert. Des Tourismus erarbeiten Weiteren nannten die Landwirte Strecken, die für eine „Bauernroute´“ (Projekt 4.6) geeignet sind. Entlang dieser Route sollen Radler die Möglichkeit haben, in Kontakt mit der heimischen

Radler in der Elbmarsch Landwirtschaft zu kommen, indem sie z. B. Höfe

66 besichtigen, bei einem Hofcafé rasten oder direkt an weidenden Kühen in der Marschufenlandschaft vorbei fahren. Eine solche „Bauernroute“ kann als informelles Bildungsangebot verstanden werden, da Verständigung zwischen Gästen der Region und der lokalen Landwirtschaft sowie eine lebensnahe inhaltliche Auseinandersetzung mit landwirtschaftlicher Primärproduktion stattfinden kann. Gleichzeitig sollen durch die „Bauernroute“ die Besucherströme, die vor allem im Sommer ansteigen, so gelenkt werden, dass die Landwirte in ihrer Arbeit nicht beeinträchtigt werden. Die kulturhistorischen Interessen der Agenda 21 Gruppe fließen in das Konzept ein, da durch ein weiteres Leitprojekt die Errichtung von Hinweisschildern an kulturhistorischen Stätten gefördert wird.

So werden durch die „Bauernroute“ und die Route „Kultur in der Natur“ landwirtschaftliche und kulturhistorische Attraktionen für Fahrrad- und Wandertouristen geschaffen. Diese bieten unter anderen der großen Zahl der Nutzer des Elbe-Radweges die Möglichkeit abseits der Fernradweges die Vorzüge der Region kennen zu lernen, was regionale Wertschöpfungseffekte erzielen wird. Das Durch Leitprojekt trägt damit den im Handlungsfeld Tourismus, Naherholung und Kultur Einbindung ansässiger formulierten Zielen 2.1 und 2.3 Rechnung (Abbildung 8, S. 34). Es zielt insbesondere Gastronomie auf die Zielgruppe der Naherholer aus dem städtischen Umland (Tagesausflügler, werden Wert- schöpfungs- Wieder-holungsbesucher) die bereit ist, sich abseits des Elberadweges in die effekte erzielt Attraktionen des Hinterlandes „verführen“ zu lassen.

Für die Landwirtschaft ergibt sich ein wertvoller und bedeutender Nutzen aus der geplanten Radwegekonzeption, die in der weiteren Projektbearbeitung auf die anderen Teile der Winsener Elbmarsch ausgeweitet wird. Die Ausweisung von Radrouten setzt eine gute Qualität der Straßen voraus. Wird diese über ein weiteres Projekt zum Wegebau (siehe Kap. 7.4 und Projekt 4.1 im Anhang 2) hergestellt, profitieren sowohl Touristen als auch Landwirte von gut befahrbaren (Wirtschafts-) Wegen. Der Nahverkehrsnutzen für einheimische Radfahrer stellt eine weitere Qualität des Radwegekonzeptes dar. Dieses Leitprojekt zeigt daher beispielhaft, in welcher Form verschiedene Interessen in integrierter Weise zum Nutzen unterschiedlicher regionaler Akteure zusammengebracht werden können.

67 Zentrale Tourismusinformation

Den überregionalen Bekanntheitsgrad der Winsener Elbmarsch als touristische Destination zu steigern, ist erklärtes Ziel im Handlungsfeld Tourismus, Naherholung und Kultur (Siehe Abbildung 8, S. 34). Eines der drei Maßnahmenfenster konkretisiert diese Zielvorgabe mit dem Auftrag, schlagkräftige Vermarktungsstrukturen und ein darauf abzielendes Vermarktungskonzept zu schaffen.

Einen Beitrag zur Erreichung dieses Ziels soll eine zentrale Tourist-Info für die Region leisten, die als ein Leitprojekt des ILEKs gefördert werden soll. Nachdem in der Stadt Winsen (Luhe) im zentral gelegenen Marstall während der Landesgartenschau

Nachnutzung (Sommer 2006) eine Tourist-Info betrieben wurde, bietet sich nun deren Ausbau als der allgemeine touristische Informationsstelle für die gesamte Winsener Elbmarsch an. Landesgarten -schau in Das Nachnutzungskonzept der Landesgartenschau sieht neben dem Erhalt Winsen als Tourismus- verschiedener Parks und Gärten auch vor, auf dem Gelände Veranstaltungen mit information überregionaler Reichweite durchzuführen. Aber auch im Rahmen des ILEKs sollen neue touristische Angebote geschaffen werden. Diese neuen Angebote zu entwickeln und zu vermarkten, wird Aufgabe der Tourist-Info Winsen (Luhe) sein. Ebenso sind die Verbreitung von Infomaterial, die Vermittlung von Stadtführungen, der Verkauf von Karten für touristische Attraktionen und ein Fahrradverleih Aufgaben, die von der Tourist-Info in Winsen (Luhe) abgedeckt werden sollen. Die Angebotsentwicklung oder das Veranstaltungs-management könnte im Sinne der Profilierung und touristischen Stärkung der Region im Aufgabenspektrum der Beschäftigten enthalten sein. Für die ILEK Region wird somit eine Stelle geschaffen, die sich auf die Förderung des Tourismus an der Elbe, in der Marschhufenlandschaft und in und um die Kleinstädte konzentriert. Der Standort in Winsen (Luhe) ist sehr günstig, da das Mittelzentrum ein Einstiegstor in die Region darstellt und sowohl für Tagesgäste aus Hamburg und der näheren Umgebung als auch für Touristen aus entfernten Regionen gut erreichbar ist.

Für die Region ist eine eigene Anlaufstelle zur Entwicklung, Erfassung und Bündelung touristischer Angebote unabdingbare Voraussetzung, um einer künftigen Vermarktungsinitiative für die Destination Elbe professionell zuzuarbeiten.

68

Veranstaltungshighlights

Eine Möglichkeit die Winsener Elbmarsch als Zielort für Tagestouristen und Kurzurlauber attraktiv zu gestalten, ist eine Fokussierung auf Veranstaltungshighlights, die über die regionalen Grenzen hinweg bekannt sind. Einige bereits vorhandene Events wie z.B. das traditionell im Juli stattfindende Stover Rennen, das Oldtimer-Treffen in Winsen (Luhe) oder der Stöckter Faslam zeigen, dass solche wiederkehrenden Angebote auf Interesse stoßen und einen Beitrag zur touristischen Profilierung der Region leisten.

Neben der Schaffung einer zentralen Tourist-Info ist in Bezug auf Veranstaltungen das Leitprojekt „Konzept für überregional bekannte Veranstaltungshighlights als Besuchermagnete“ Bestandteil eines regionalen schlagkräftigen

Vermarktungskonzeptes (Maßnahmenfenster 3 c)). Ziel dieses Leitprojektes ist die Wieder- Stärkung und gezielte Vermarktung von bestehenden großen Veranstaltungen sowie kehrende Events als die Schaffung einiger neuer Events, die das Angebot in der Region vervollständigen Besucher- magnete und überregionale Strahlkraft haben. In dem Projekt soll eine Analyse der etablieren bestehenden Veranstaltungen vorgenommen werden, um auf Grundlage der Ergebnisse weitere terminlich aufeinander abgestimmte neue Großveranstaltungen zu konzipieren.

Ein Beispiel für eine solche Veranstaltung könnte ein Velofest sein, bei dem an einem autofreien Sonntag auf einer bestimmten Strecke durch die Region zahlreiche Radfahrer und Inliner die landschaftlichen und gastronomischen Vorzüge des Gebietes erfahren können. Ähnliche in anderen Regionen durchgeführte Aktionen haben Besucherzuläufe zwischen 10.000 und 40.000 Personen. Ein Velofest entspräche zum einen der touristischen Zielsetzung 2.2, die Region überregional bekannt zu machen. Zum anderen wird ein Event dieser Art sowohl der inhaltliche Fokussierung auf den Fahrradtourismus als auch dem Anspruch aus dem Maßnahmenfenster 2 a), die Winsener Elbmarsch über Events erlebbar zu machen, gerecht.

Ausbau von Sportboothäfen

Das wassertouristische Potenzial des Wassersports wird in der Region noch nicht Wassersport mit 3- ausreichend genutzt. Qualitativ hochwertige Angebote für Motorbootbesitzer sind Sterne- entlang der Elbe ausbaufähig. So stellt das Projekt der 3-Sterne-Qualifizierung des Siegel

69 privaten Hafens am Stover Strand (SG Elbmarsch) nach der „Gelben Welle“ des Deutschen Tourismus- verbandes, einen Leuchtturm im Bereich des Wassertourismus dar. Ziel des Projektes ist eine hochwertige Ausstattung des Sportboothafens mit ansprechender Außendarstellung und Beschilder- ung, ansässiger Gastronomie, Spotboothafen Stover Strand sanitären Anlagen, Reparatur- und Serviceleistungen, und Abfallentsorgungsmöglichkeiten.

Eine Vernetzung des Projektes mit anderen touristischen Angeboten (Radwege, Fahrgastschifffahrt, Unterkünfte, etc.) ist ebenso wie die Kooperation mit anderen im Wirtschaftsraum vorhandenen Sportboothäfen vorgesehen. Dieses Projekt zeigt anschaulich, dass auch private Träger durch Eigeninitiative, eine Stärkung der touristischen Infrastruktur und des Angebotes der Region erbringen können, die sicherlich auch Wertschöpfungseffekte für die gesamte Region bewirken.

Weitere Projektansätze

Diese Leuchtturmprojekte werden flankiert durch weitere touristische ILEK-Projekte, welche zur Erreichung der Ziele dieses Handlungsfeldes beitragen. Der Bau einer Fußgänger- und Radwegebrücke über den Schöpfwerkskanal in Barum oder der Umbau eines alten Gebäudes am Barumer See zum Jugendgästehaus zielen auf die Ausnutzung des touristischen Potenzials des Ortes. Der Aufbau eines Kompetenz- und Informationszentrum Naturgewalten in einem denkmalgeschützten landwirtschaftlichen Gebäude direkt hinter dem Deich in Niedermarschacht stellt das Thema Wasser und Sturmfluten, das seit jeher eine Bedeutung für die Region hat, ins Rampenlicht. Weitere Projekte des touristischen Bereiches können der Tabelle in Anhang 2 entnommen werden.

70

4.3 Leitprojekte im Handlungsfeld 3: Zukunft Dorf!

Dorferneuerungen

Vor dem Hintergrund des landwirtschaftlichen Strukturwandels, des demografischen Das Dorf- Wandels, der hohen Zuwachsraten an Neubürgern in den Dörfern der Winsener erneuerungs- programm Elbmarsch und den damit verbundenen Herausforderungen (Nachnutzung ergänzt das landwirtschaftlicher Gebäude, Seniorenbetreuung, Kinderbetreuung, etc.) wird ILEK deutlich, dass sich die Strukturen und die Funktionen der Dörfer im ländlichen Raum wandeln hier ganz besonders geprägt durch die Stadt-Umland Beziehung zu den Städten Hamburg, Lüneburg und Winsen (Luhe). Bei der künftigen Dorfentwicklung steht die Chancengleichheit bei Arbeit und Bildung zu den Ballungszentren ebenso im Mittelpunkt der Betrachtung, wie die Erarbeitung gemeinsamer Lösungen in den Dörfern untereinander. Modellhafte Dorferneuerungen, die sich spezifischen Problemen der Stadt-Umland- Situation widmen, können gute Beispiele für andere Dörfer der Region oder auch darüber hinaus liefern. Daher befasst sich ein Maßnahmenfenster des Handlungsfeldes Zukunft Dorf! mit der Initiierung modellhafter Dorferneuerungen.

Reizvolle Architektur in den Dörfern Die drei Ziele des – wie hier in St. Dionys Handlungsfeldes Zukunft Dorf! können in Bezug auf Neubürger, Senioren und Arbeitsplätze im tertiären Sektor (siehe Abbildung 10, S. 42) je nach Problemlage in den vorgeschlagenen Dörfern über das Dorferneuerungsprogramm durch integrierte Maßnahmen teilweise oder Barum und komplett fokussiert werden. Im Verlauf des ILEK-Prozesses kristallisierten sich die Oldershausen Dörfer Barum, Oldershausen (SG Elbmarsch), Luhdorf und Pattensen (Stadtgebiet als Beispiele für Winsen (Luhe)) als mögliche Orte heraus, die für das Dorferneuerungsprogramm modellhafte vorgeschlagen werden könnten. gemeinsame Dorf- erneuerung Für die Dörfer Barum und Oldershausen konkretisiert sich der Vorschlag mit

71 Fertigstellung des ILEKs. Beide Gemeindeteile sind mit vergleichbaren Problemlagen konfrontiert (Pendlergemeinden, wenige Arbeitsplätze vor Ort, unzureichende Grundversorgung, Bedarf an ausgeweiteter Kinderbetreuung, Bedarf an Ausbau der Senioren-Pflege), verfügen aber auch über eigene Stärken. So kann das touristische Potenzial, das Barum durch den attraktiven Barumer See besitzt, im Rahmen der Dorferneuerung ausgebaut werden. In Oldershausen kann die intakte, durch viele ehrenamtliche Tätigkeiten geprägte, Dorfgemeinschaft als wertvolle Stärke des Ortes eingesetzt werden. Hierbei ist eine beispielhafte Integration von Neubürgern als eine positive Vorraussetzung für weitere Aktivitäten im Bereich der Vernetzung der Bürger zur Steigerung der Lebensqualität anzusehen. Ziel einer gemeinsamen Dorferneuerung muss es sein, vergleichbare Probleme gemeinsam zu lösen und die eigenen Stärken als Angebot für andere auszubauen.

Dorfladen

Der oben beschriebene Wandel in den Dörfern ist unter anderem auch durch einen Abbau der örtlichen Nahversorgung gekennzeichnet. Viele kleine Einzelhandelsgeschäfte schließen aufgrund der wachsenden Konkurrenz in den nahen Zentren. Damit verliert insbesondere die weniger mobile ältere Bevölkerung die Möglichkeit sich mit Gütern des täglichen Bedarfs direkt vor Ort zu versorgen. Die Abhängigkeit von Familienangehörigen bzw. Nachbarn, die Einkäufe übernehmen, wächst. Gleichzeitig fällt ein Treffpunkt und zentraler Kommunikationsort für den Zusammenhalt in der Dorfgemeinschaft weg, den kleinere Läden in den Dörfern häufig darstellen.

Gebündelte Um dem Ziel der Versorgungssicherheit für die ältere Bevölkerung (Ziel 3.2) und der Versorgungs- Sicherung von Arbeitsplätzen im tertiären Bereich (Ziel 3.3) näher zu kommen, dienstleistungen an zentraler wurden im Handlungsfeld Zukunft Dorf! die Maßnahmenfenster „Ortsnahe Stelle im Dorf Versorgungsdienstleistungen schaffen“ und „Dienstleistungssektor ausbauen“ aufgenommen.

Das Leitprojekt „Schaffung eines Multifunktions- bzw. Dorfladens“ kann einen bedeutenden Beitrag zur Zielerreichung leisten. Ein Multifunktionsladen funktioniert durch die Bündelung verschiedener Versorgungs- und Dienstleistungs-Angebote an einem zentralen Ort. So werden zum einen Frischeprodukte und Güter des täglichen Bedarfs abgestimmt auf die Ansprüche der entsprechenden Bevölkerung in einem

72 Mini-Laden angeboten. Gleichzeitig können öffentliche und private Dienstleistungen (vom Ausstellen des Führerscheins über Bank- und Postgeschäfte bis hin zum Buchen einer Reise) über entsprechend geschultes Personal abgewickelt werden. Drittens bietet ein zentraler Ort, wie ein Dorfladen die Möglichkeit eine Sozial- Service-Station einzubinden, von der aus Altenpflege, Kinderbetreuung, Fahrdienste, Sozialberatung etc. organisiert werden können. Der Dorfladen wird so zu einem Dorfzentrum, der den Zusammenhalt der Bevölkerung und die Identifikation mit dem Wohnort dadurch stärkt, dass sich die Menschen wieder an einem Ort regelmäßig treffen.

Grundprinzip des Konzeptes ist die Anpassung des Angebotes an die Bedürfnisse der verschiedenen Zielgruppen (Senioren, Neubürger, junge Familien, Pendler, etc.) unter Einsatz moderner Medien und Technologien: Ein „Tante-Emma-Laden mit High-Tech-Charakter“. Das Modell wurde in anderen Regionen bereits erfolgreich erprobt (siehe z. B. unter www.dorv.de) und kann auch in ähnlicher Form entsprechend der hiesigen Verhältnisse in der Winsener Elbmarsch aufgebaut werden und damit als imposantes Beispiel für innovative integrierte Maßnahmen zur Strukturverbesserung im ländlichen Raum dienen.

Eine Standortanalyse zur möglichen Umsetzung eines Dorfladens oder abgewandelter Maßnahmen zur Verbesserung der Nahversorgung wird in Pattensen (Winsen (Luhe)) vorbereitet. Aus räumlichen Gründen kann in Barum kein Dorfladen eingerichtet werden. Hier wird dem Versorgungsdefizit mit der Etablierung eines Wochenmarktes begegnet.

Informationsmanagement/ Gemeindebroschüre

Der Prozess hat auf der Ebene des Arbeitskreises Zukunft Dorf! gezeigt, dass häufig genannte Mängel der derzeitigen Situation in den Dörfern auch durch ein besseres Informationsmanagement behoben werden können. Nicht immer mangelt es an Angeboten. Häufig verursacht nur ein Informationsdefizit bzw. eine nicht an den Lebenslagen verschiedener Zielgruppen orientierte Information Probleme. Das bestehende Informationsmaterial der Gemeinden (Internetseite, Info-Broschüren, Faltblätter) zu Angeboten in den Bereichen Kinderbetreuung, medizinische Versorgung, regionales Handwerk, Freizeit, Bildung und Kultur erreicht häufig nicht die entsprechenden Adressaten, was teilweise auch auf das wenig ausgeprägte

73 Interesse der (Neu-) Bürger zurückzuführen ist.

Ein Projekt zum lebenslagenbezogenen Informationsmanagement kann dieser Schwierigkeit begegnen. Vorhandene Informationsmedien (am Beispiel des Familienführers der Samtgemeinde Elbmarsch und der Stadt Winsen (Luhe)) sollen zunächst in Bezug auf ihre zielgruppengerechte Aufbereitung und Verbreitungswege geprüft werden. Anzusprechende Zielgruppen mit spezifischen Informationsbedarfen Informationen sind beispielsweise Senioren (medizinische Versorgung, spezifische gelangen zur richtigen Zeit an Freizeitangebote), Neubürger (Ansprechpartner in der Gemeinde, Makler, die richtigen Personen Handwerker, Vereine) und Familien (Betreuungsangebote, Freizeitangebote für Kinder). Vorhandene regionale Informationen können im Internet und / oder in umfassenden Gemeindebroschüren so geclustert werden, dass die Nutzer ihrer Lebenslage entsprechend schnell alle notwendigen Hinweise finden können. Durch gezielte Informationen zum heimischen Handwerk und Gewerbe können lokale Umsätze gesichert werden und damit entsprechende Arbeitsplätze. Das Informationsmanagement sollte aber nicht nur von Anbietern zum Nachfrager unterstützen, sondern auch Hinweise auf nicht abgedeckte Nachfrage an potentielle Anbieter zurückgeben. So kann das angesiedelte Gewerbe seine Leistungen kundengerechter ausformen (Gegenstromprinzip).

Weitere Projektansätze In der Arbeit des Arbeitskreises Zukunft Dorf! ergaben sich zahlreich Projektideen zur Verbesserung der Kinderbetreuung, der verbesserten pflegerischen Versorgung von Senioren und organisierter Nachbarschaftshilfe zur Aktivierung des Ehrenamtes. Sowohl für Kinder als auch für Senioren existieren bereits gute Angebote und die Gemeinden sind größtenteils bemüht diese auszubauen. Die Verbesserung der Kinderbetreuung Diskussionen in den Arbeitskreisen zeigte die Notwendigkeit der Erweiterung von Betreuungsangeboten (insbesondere für Kinder unter drei Jahren) und den Ausbau von Aktivitäten für Senioren sowie die

74 Aktualität dieser Problematiken anschaulich auf. Auch die Begegnung oder gar das Zusammenleben von Jung und Alt wurde als Möglichkeit angesehen, dem gesellschaftlichen Wandel, der sich in den Dörfern niederschlägt, zu begegnen. Bisher konnten jedoch keine konkreten Projektträger für diese Ideen gefunden werden. Die Ansätze sollten daher von Politik, Verwaltungen und der zivilen Bevölkerung lebendig gehalten werden, so dass sie zu gegebener Zeit zur Umsetzung kommen können.

4.4 Leitprojekte im Handlungsfeld 4: Landwirtschaft

Verbesserung der Infrastruktur (Wirtschaftswege)

Die Wirtschaftswege im ILEK-Raum sind an verschiedenen Stellen in einem schlechten, abschnittsweise auch sehr schlechten Zustand. Insbesondere fehlte es in den vergangenen Jahren an den wirtschaftlichen Mitteln, um den Ausbaustandard an die gestiegenen Anforderungen (breitere Fahrzeuge, höhere Achslasten) anzupassen.

Um die Wettbewerbsfähigkeit der landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Betriebe zu erhalten, kommt es wesentlich auf das Vorhandensein einer funktionstüchtigen Ausbau der Infrastruktur an. Ziel muss es sein, eineVerstärkung der besonders schlechten aber Wirtschafts- wege zur für die Landwirtschaft wichtigen Streckenabschnitte zu erreichen. Aufgrund der sehr Anpassung an moderne hohen Kosten wurde im Arbeitskreis Landwirtschaft eine Prioritätenliste für Land- besonders sanierungsbedürftige Wirtschaftswege erstellt. Diese Prioritätenliste ist im maschinen Anhang V durch die in der Radwegekonzeption eingezeichneten stark und weniger stark sanierungsbedürftigen Wege grafisch dargestellt. Im Rahmen der Umsetzung muss dieser Bedarf noch mit genauen Umfängen und Zahlen hinterlegt werden.

Bildungsmaßnahme Wasserrahmenrichtlinie

Mit der europaweiten Einführung der Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) wurden neue Umweltziele für das Wasser festgelegt. So müssen alle oberirdischen Gewässer genau wie das Grundwasser bis 2015 einen so genannten „guten ökologischen Zustand“ erreichen. Bildung- und Qualifizierung ermöglicht das Die Landwirtschaft und der Gartenbau haben ein elementares Interesse, die Einhalten der Umsetzung fachlich zu begleiten, auch um überzogene Forderungen richtig zu Wasserrahmen -richtlinie stellen. Als Kooperationspartner kommen die fachlich ohnehin eingebundene 75 Landwirtschaftskammer aber auch die Ländliche Erwachsenenbildungsstätte (LEB) in betracht. Es bleibt zu ermitteln, welchen Beitrag die Landwirtschaft leisten kann, um einerseits den Zielen der Richtlinie gerecht zu werden, andererseits aber auch die eigene Wettbewerbsfähigkeit nicht zu gefährden.

Erfolgreiche Ansätze zur Zielerreichung der WRRL bedürfen einer frühzeitigen und intensiven Einbindung der landwirtschaftlichen Betriebe und des Gartenbaus. Hier steht das Erfordernis zur Weiterleitung entsprechender

Die Gewässer der Winsener Informationen an erster Stelle. Ziel muss es Elbmarsch schützen sein, den erhöhten Wissensstand so einzusetzen, dass negative wirtschaftliche Folgen der WRRL möglichst vollständig vermieden werden können.

Die Bildungsmaßnahme kann helfen, das hohe Wissensdefizit im Bereich des Wasserschutzes auszugleichen und in einem integrierten Ansatz auch die weiterhin bestehenden Auflagen der Cross-Compliance-Regelung (CC) und der neuen Düngeverordnung (DüV) mit einzubinden.

Weiterhin kann die Maßnahme einen Beitrag dazu leisten, über neue Möglichkeiten und Techniken zu informieren (z.B. zur bodennahen und damit umweltschonenden Ausbringung von Düngemitteln an Oberflächengewässern) und damit auch auf zusätzliche Förderungsmöglichkeiten hinzuweisen.

Be- und Entwässerung

Besonders für die Spezialkulturen des Garten- und Obstbaus werden im Vegetationsverlauf sehr unterschiedliche Bedingungen benötigt. Dabei kann es zu Interessenkonflikten kommen, welche am Beispiel der Be- und Entwässerung der elbnahen Marschgebiete verdeutlicht werden sollen.

Die Obstbauern im ILEK-Raum benötigen besonders im zeitigen Frühjahr große Wasservorräte aus stehenden Gewässern, um die fest installierten

76 Frostschutzberegnungen erfolgreich betreiben zu können. Das hierfür benötigte Wasser wird aus den Vorflutern entnommen.

Hohe Wasserstände in den Vorflutern führen aber auch zur anhaltenden Vernässung Intelligentes des übrigen Landes. Damit verbunden sind Behinderungen bei der Wasser- Frühjahrsbestellung von landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Produkten. management mindert Insbesondere der Gartenbau ist auf die zeitige Bestellung der Ackerflächen im Nutzungs- konflikte Frühjahr angewiesen. Alternativen für den Anbau von Gemüse gibt es hier nicht.

Um nachhaltige Defizite in der Produktion und Vermarktung insbesondere von Obst und Gemüse zu verhindern, wird ein verbessertes Wassermanagement vorgeschlagen. Die hierfür erforderlichen Grundlagen können durch eine wissenschaftliche Ausarbeitung erbracht werden. Erste Gespräche mit der Leuphana Universität in Lüneburg haben gezeigt, dass es beispielhaft Sinn machen kann, speziell für diese Problematik eine Diplomarbeit mit dem Ziel zu vergeben, Lösungsansätze für die Region der Winsener Elbmarsch aufzuzeigen.

Bündelung und Verbreitung von Informationen über landwirtschaftliches Angebot an zentraler Stelle

Insbesondere entlang der viel befahrenen Bundesstraße 4 und der Elbuferstraße bildete sich eine Betriebstruktur mit weit reichender Diversifizierung aus. Dies hatte Bündelung von einzelbetriebliche Gründe, ist aber natürlich auch auf die hier besonders große Nähe betrieblichen Angeboten zur zu den möglichen Kunden aus den Zentren Hamburg und Lüneburg zurückzuführen. Verbesserung von Kunden- Die Aktivitäten der Landwirtschaft und des Gartenbaus im Bereich der bindung und Diversifizierung sind aber wenig aufeinander abgestimmt. Hier eine bessere dem Bekanntheits- Sortierung und Bündelung zu erreichen, kann als wichtiges Ziel dieser grad der Landwirtschaft Betriebsgruppe genannt werden.

Dabei geht es nicht nur darum, mögliche einzelbetriebliche Angebote zu verbreiten, sondern auch darum, den Bekanntheitsgrad der regionalen Anbieter zu erhöhen und die Kundenbindung zu verbessern. Die Etablierung eines Veranstaltungskalenders, in dem unter anderem auch landwirtschaftliche Aktivitäten aufgeführt werden, kann hier als ein erster Schritt angesehen werden.

77 Diversifizierungsmaßnahmen

Die Entwicklung einer Bauernroute, welche die Handlungsfelder Landwirtschaft und Landtourismus oder Tourismus verknüpft sowie der Ausbau und die Stärkung der Aktivitäten zum Lernort Bioenergie sind Möglichkeiten Bauernhof haben denselben der Hintergrund. Landwirtschaftliche Betrie- Diversifizierung be suchen nach neuen Betätigungsfeldern (Diversifizierung), um ihr Einkommen zu sichern. Es geht aber auch darum, die Position der Landwirtschaft als gesellschaftlichen Faktor zu stärken. Biogasanlage Vor diesem Hintergrund sind auch die Konzepte für Biogasanlagen zu betrachten. In Stelle und Tespe sollen Biogasanlagen als Diversifizierungsmaßnahme für landwirtschaftliche Betriebe errichtet werden. In Stelle wird zudem an einer Konzeption zur Abwärmenutzung gearbeitet. Landwirte als Energiewirte wurden vor wenigen Jahren nur mit dem Anbau von Raps als nachwachsenden Rohstoff auf Stilllegungsflächen in Verbindung gebracht. Heute steht die Stromerzeugung aus Biomasse und weiterer Wertschöpfung durch Wärmekonzepte und die Verfahren zur Direkteinspeisung im Fokus. Von den etwa 2.700 Biogasanlagen in Deutschland stehen 550 in Niedersachsen und produzieren mehr als ein Drittel des bundesdeutschen Biostroms. Das Gesamtpotenzial in Niedersachsen wird auf etwa 1.000 Anlagen mit einer Leistung von 800 MW geschätzt. Damit könnten mindestens 11 Prozent des heutigen niedersächsischen Stromver-brauchs erzeugt werden. Entgegen der allgemeinen Erwartung haben sich Betriebe mit Pferdehaltung, von denen es auch im ILEK-Raum eine ganze Reihe gibt, bisher nur sehr wenig an diesem Entwicklungsprozess beteiligt. In dieser durch hohe Konkurrenz gekennzeichneten Gruppe wurden offenbar die Risiken einer gemeinsamen Fortentwicklung höher als die Chancen eingestuft.

Weitere Projektansätze

Die Bildung von Kooperationen zwischen landwirtschaftlichen Betrieben und anderen Formen der Zusammenschlüsse wird weiterhin als wichtiges Instrument

78 zum Erhalt und zur Fortentwicklung einer wettbewerbsfähigen Landwirtschaft angesehen. Dabei sind aber nicht nur die fachlichen Gegebenheiten, sondern auch persönlichen Voraussetzungen entscheidend für den Erfolg. Hier muss auf die nur kurze Zeit zur Erstellung des ILEKs hingewiesen werden. Vertrauen aufzubauen dauert häufig sehr viel länger.

Die Verbesserung der regionalen Vermarktungsstrukturen und der Aufbau weiterführender Verarbeitungsschritte (Frostung) wurde im Arbeitskreis Landwirtschaft immer wieder als wichtige Maßnahme genannt. Die Möglichkeiten sind in diesem Bereich sehr groß und das Potenzial noch lange nicht erschlossen. Auch die Erzeugung von Premium-Produkten geht in die gleiche Richtung.

Im Falle weiter steigender Energiepreise ist der Einsatz von Biokraftstoffen bei der Erzeugung von Lebensmitteln – insbesondere für den energieintensiven Gemüseanbau in Gewächshäusern – langfristig interessant. Weitergehende Verbreitung scheiterte bisher an der noch nicht gänzlich ausgereiften Technik und den hohen Erstellungskosten. Aber auch hier geht die Entwicklung weiter.

79

8. Erste Aussagen zu Investitionen im Rahmen des ILEKs

In diesem kurzen Kapitel werden die durch das ILEK angestoßenen Investitionen beschrieben. Auch solche Projekte, die bereits vorher angedacht, oder geplant waren, lassen sich in den Zusammenhang des ILEKs als darin aufgegriffene Projekte stellen. Sie fügen sich in die regionale Strategie ein und tragen zur Erreichung der Entwicklungsziele auf übergeordneter Ebene oder in den Handlungsfeldern bei. Daher sollen solche Projekte hier nicht außer Acht gelassen werden.

Die folgende Tabelle gibt wieder, welche Investitionen in den Projekten der vier Handlungsfelder zum Zeitpunkt der ILEK-Fertigstellung zu erwarten sind.

Anzahl der Projekt- Investitionsabschätzung initiativen über alle Projekte (in Euro) HF 1: Verkehr und 8 1.000.000 Mobilität HF 2: Tourismus, 13 3.700.000 Naherholung und Kultur HF 3: Zukunft Dorf! 14 1.200.000

HF 4: Landwirtschaft 12 4.800.000

Tabelle 6: Investitionsabschätzung zu den Projekten 10.700.000

Die rechte Spalte stellt eine Abschätzung der Gesamtinvestitionen pro Handlungsfeld dar. Die Zahlen basieren auf Erfahrungswerten der NLG und geben lediglich eine Größenordnung an. Die geschätzten Gesamtinvestitionen von über 10 Mio. Euro zeigen, dass durch den ILEK-Prozess regionalwirtschaftliche Aktivitäten angestoßen werden können welche durch die Förderung aus entsprechenden Fördertöpfen (ELER/PROFIL, EFRE, ESF, etc.) unterstützt werden. Die regionalwirtschaftlichen Effekte sind längerfristige Auswirkungen, die sich in regionaler Wertschöpfung niederschlagen. Diese werden erst im späteren Verlauf der regionalen Kooperation abzusehen sein.

80

Quellen Europäisches Tourismusinstitut GmbH (2007): Touristisches Zukunftskonzept Lüneburger Heide/Elbtalaue 2015. Endbericht. Trier.

Links www.achtern-elbe-diek.de www.dorv.de www.lwk-niedersachsen.de www.ml.niedersachsen.de/master/C20359226_N20358583_L20_D0_I655.html www.nlg.de

81 Arbeitsgemeinschaft Wirtschaftsraum Winsener Elbmarsch ILEK „Achtern-Elbe-Diek“ 2006 für die Gemeinden Barum, Seevetal, Stelle, die Stadt Winsen (Luhe), die Samtgemeinde Elbmarsch

Anhang

Zum Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzept (ILEK) „Achtern-Elbe-Diek“

Erstellt durch die Niedersächsische Landgesellschaft (NLG, Geschäftsstelle Lüneburg) in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK, Außenstelle Buchholz)

Bearbeitet von: Michael Wedler, Ulrich Peper, Anne Zetl, Martina Wojahn März 2007

Gefördert durch das Land Niedersachsen, Behörde für

1 Inhalt I. Zielübersicht und Zielhierarchien II. (Leit)Projekte in der Übersicht III. Projektsteckbriefe und Messeposter IV. Indikatoren für Zielerreichung V. Radwegekarte VI. Presseartikel

2 Anhang I Zielübersicht und Zielhierarchien Wir verbinden Stadt und Land

Ausrichtung auf die Lage(gunst) Ausschöpfung der endogenen In der Metropolregion Hamburg Potentiale: (Inwertsetzung)

HF 1: Verkehr HF 2: Tourismus, HF 3: Zukunft HF 4: und Mobilität Naherholung und Dorf Landwirtschaft Kultur

Ziel 1.1: Ziel 2.1: Ziel 3.1: Ziel 4.1: Die Pendlerströme Die Region ist Neubürger fühlen sich Die Nähe zu den zwischen den Zentren touristisch erschlossen in den Dörfern und Absatzmärkten und dem Umland für Rad-und Kleinstädten der Hamburg, Winsen und bewegen sich auf Wassertourismus. Winsener Elbmarsch Lüneburg wird von den einer gut ausgebauten heimisch. Landwirten der Region Verkehrsinfrastruktur. genutzt.

Ziel 2.2: Die Winsener Elbmarsch ist Ziel 3.2: überregional bekannt. Die Versorgung der Ziel 1.2: älteren Bevölkerung ist Ziel 4.2: Jeder Bürger der gesichert, so dass Die Landwirtschaft hat Region kann die Ver- Ziel 2.3: Senioren in ihren sich an den sorgungseinrichtungen fortbestehenden Die touristische Dörfern wohnen , Bildungsstätten und Strukturwandel im Infrastruktur ist bleiben können. Freizeitangebote ausgerichtet auf ländlichen Raum erreichen (durch angepasst. Wertschöpfungseffekte Nutzung des ÖPNV und die Sicherung der und des Lebensqualität vor Ort. Ziel 3.3: Individualverkehrs). In der Region sind Arbeitsplätze im Bereich des tertiären Sektors (Dienstleistungen) entstanden.

Abbildung 1: Leitbild und Ziele

3 Leitbild HF 1: Verkehr und Wir verbinden Stadt und Land Mobilität

Ausrichtung auf die Lage(gunst) Ausschöpfung der endogenen Strategien In der Metropolregion Hamburg Potenziale: (Inwertsetzung)

Ziel 1.1: Ziel 1.2:

Die Pendlerströme zwischen den Zentren Jeder Bürger der Region kann die Versorgungseinrichtungen, Unterziele und dem Umland bewegen sich auf einer gut Bildungsstätten und Freizeitangebote erreichen (durch ausgebauten Verkehrsinfrastruktur. Nutzung des ÖPNV und Individualverkehr).

Maßnahmen- 1 a) Elbuferstraße 1 b) Bedarfsgerechte 1 c) Schnittstelle 1 d) Schnittstelle 1 e) Individual- fenster entlasten (baulich) ÖPNV-Linien: Individualverkehr „‰ Individualverkehr „‰ verkehr Fahrrad: Bedarfsgerechte ÖPNV: Bedarfsgerechter ÖPNV: Fahrrad- Wegeführung Linienführung und Taktung Parkplatzausbau freundliche und barriere- getrennt vom freie Gestaltung Motorverkehr

Vorhaben B-Projekte: A-Projekte: A-Projekte: B-Projekte: B-Projekte: Vernetzung der Optimierung der Pendlerparkplätze Winsen Bahnhof Maschen Radwege entlang Baugebiete der Taktung vorhandener (Erweiterung P-platz Nord radlerfreundlich der Kreisstraßen SG Elbm. Linien in Planung, mehr gestalten ausbauen Fahrradboxen geplant) (Aufgabe des B-Projekte: B/C-Projekte: Landkreises) Umbau der Rönne (Planung: 20 neue Weitere P-plätze, Fahrradanlagen, Verbesserung des Anforderung: Bushaltestelle in Ausbau des P+R- Angebots und der Rönne/Elbbrücke Parkplatzes) Ausnutzung von Wirtschaftswege Fahrradstellplätzen Komfort an zentralen Abbildung 2: (Doppelfunktion) Ashausen (Ausbau des P- und -boxen Umsteige- Platzes für PKW und Zielhierarchie Wartehäuschen Fahrräder notwendig) Verkehr und verbessern Mobilität (mit Stelle (in Planung: Ausbau Projekten) ÖPNV-Anschluss von des P-Platzes für PKW Barum und Fahrräder, abhängig vom 3. Gleis) 4 HF 2: Tourismus, Naherholung und Leitbild Wir verbinden Stadt und Land Kultur

Ausrichtung auf die Lage(gunst) Ausschöpfung der endogenen Strategien In der Metropolregion Hamburg Pozentiale: (Inwertsetzung)

Ziel 2.1: Ziel 2.2: Ziel 2.3: Unterziele Die Region ist touristisch Die Winsener Elbmarsch ist Die touristische Infrastruktur ist ausgerichtet auf erschlossen für Rad-und überregional bekannt. Wertschöpfungseffekte und die Sicherung der Wassertourismus. Lebensqualität vor Ort.

Maßnahmen- fenster 2 a) Die Winsener Elbmarsch erleben! Über 2 b) Fahrradroutenkonzept mit 2 c) Schlagkräftige/s Wasser, Kultur und Events Einbindung von Gastronomie Vermarktungsstrukturen und - und Erlebnissen konzept schaffen

Vorhaben A-Projekte: A-Projekte: A-Projekte: • Aufwertung von Sportboothäfen (Gelbe • Fahrradroutenkonzeption • Ausbau der Winsener Welle) (Bsp. Stover Strand) und -vermarktung Tourismus-Information • Förderung eines Kulturtreffs (Tespe) • Bau einer Fußgänger- und • Beschilderungssystem für B-Projekte: Radwegebrücke in Barum Fahrradrouten • Konzept für • Rastplatz Hafen Elbstorf, Grillplatz Veranstaltungshighlights als • Wasserwanderer-Rastplatz Hafen Elbstorf Besuchermagnete Errichtung Parkplatz am Elbdeich in Tespe C-Projekte: Abbildung 3: • Sanierung d. Str. „Zur Horburg“ (Barum) • Velofest Keine Leitprojekte sondern Zielhierarchie • Umbau eines Gebäudes am Barumer See Strategien: Tourismus, zum Jugendgästehaus Förderung der Heidelandtouristik Naherholung B-Projekte: GmbH zur stärkeren Vermarktung und Kultur (mit • Kompetenz- und Ausstellungszentrum der Winsener Elbmarsch Projekten) Klimawandel und Wasser C-Projekte: Linkselbische Erschließung5 • Umnutzung d. BGS-Geländes (Erlebnisort) (Hintergrundstrategie)

Leitbild Wir verbinden Stadt und Land HF 3: Zukunft Dorf

Ausschöpfung der endogenen Ausrichtung auf die Lage(gunst) Strategien Potenziale: (Inwertsetzung) In der Metropolregion Hamburg

Ziel 3.1: Ziel 3.2: Ziel 3.3: Unterziele Neubürger fühlen sich in den Dörfern Die Versorgung der älteren Bevölkerung In der Region sind Arbeitsplätze im und Kleinstädten der Winsener ist gesichert, so dass Senioren in ihren Bereich des tertiären Sektors Elbmarsch heimisch. Dörfern wohnen bleiben können. (Dienstleistungen) entstanden.

3 a) 3 b) 3 c) Aktive Senioren in 3 d) Ortsnahe 3 e) Kinderbetreuung 3 f) Dienst- Maß- Modellhafte medizinische die Gesellschaft Versorgungsdienst- für alle Altersstufen leistungssektor nahmen- Dorferneu- und pflegerische einbinden leistungen schaffen aufbauen ausbauen fenster rungen Versorgung initiieren umfassender organisieren A Projekt: A-Projekt Ausbau der B-Projekt: A-Projekt: Kulturtreff in Tespe. Wochenmarkt in Kindergartenplätze in Vernetzung d. Vor- Barum Luhdorf und Winsen Handwerker Vorschlag C-Projekt: haben einer B-Projekt: (Stadt) (Infobroschüre Pflegeverbund Betreuung und C-Projekte: und Dorferneuer (Organisation ung Begegnung von Multi-Funktions- Ausweitung der Internetdaten- der Pflege von Jung und Alt Laden Betreuungszeiten bank) Senioren durch (Mehrgenerationen- (SGE: Drage, professionalisiert haus) Laden auf Rädern Marschacht, Hunden, Olders- es Ehrenamt in hausen mit Produkten des u.a.) C-Projekte: Kooperation mit C-Projekte: täglichen Bedarfs Hausmeister- bestehenden Barum Senioren-Telefon Qualifizierung, service ambulanten (organisierte Mobiler Vermittlung und Pflegeein- Luhdorf Nachbarschaftshilfe Versorgungs- Vernetzung von richtungen) von Senioren für service Tagesmüttern Weitere Abbildung 4: Pattensen Senioren) (regelmäßiger (Ferienprogramme, Anforderungen: Zielhierarchie individueller Feste, Ausflüge) Flächendeckend

Zukunft Dorf Seniorentreff und Lieferservice) er DSL- (mit Projekten) Veranstaltungskalen Anschluss der für Senioren 6 HF 4: Leitbild Wir verbinden Stadt und Land Landwirtschaft

Ausrichtung auf die Lage(gunst) Ausschöpfung der endogenen Strategien In der Metropolregion Hamburg Potenziale: (Inwertsetzung)

Ziel 4.1: Ziel 4.2: Die Nähe zu den Absatzmärkten Hamburg, Die Landwirtschaft hat sich an den Unterziele Winsen und Lüneburg wird von den Landwirten fortbestehenden Strukturwandel im ländlichen der Region genutzt. Raum angepasst. .

Maßnahmen- 4 a) Wettbewerbsfähigkeit in 4 b) Defizite in Produktion & 4 c) Diversifizierung: Bauernhöfe fenster der Milchviehhaltung stärken Vermarktung im Obst- und als Lern- und Erlebnisorte und als Gemüseanbau beheben Energieproduzenten etablieren

Vorhaben A-Projekte: A-Projekt: A-Projekte: Verbesserung der Be- und Entwässerungs- Bündelung und Verbreitung von Infrastruktur management Informationen über (Wirtschaftswege) landwirtschaftliches Angebot an B-Projekt: zentraler Stelle Bildungsmaßnahme Einsatz von Biokraftstoffen bei der Wasserrahmenrichtlinie Erzeugung von Lebensmitteln Entwicklung von Themenstraßen (Seminarangebot) (Bauernroute) C-Projekt: Bodennahe Ausbringung von Regionale Vermarktung und Konzeption für Biogasanlagen Düngemitteln an Aufbau weiterführender (Stelle, Tespe) Abbildung 5: Oberflächengewässern Verarbeitungsschritte (Frostung) Zielhierarchie (Wasserschutz) B-Projekt: Landwirtschaft Erzeugung von Ausbau und Stärkung der (mit Projekten) C-Projekt: Premiumprodukten Aktivitäten zum Lernort Bauernhof Bildung von Kooperationen (Stichwort mobile Küche / 7

Kindergarten) Anhang II (Leit)Projekte in der Übersicht (Leit-)Projekte aus dem ILEK Winsener Elbmarsch (Stand März 2007)

Die Tabelle gibt alle 45 Projekte, deren Zielsetzung und die Kategoriezuordnung wieder. Die Kategorien sind dabei wie folgt zu verstehen:

Kategorie A: Umsetzungsfähige Leitprojekte mit vorhandener Trägerschaft und Finanzierungskonzept, die dem Gesamtkonzept entsprechen. Kurzfristig realisierbar.

Kategorie B: Aussichtsreiche Leitprojekte, bei denen die Vorraussetzungen für eine Umsetzung (Trägerschaft, Finanzierungskonzept, etc.) kurzfristig geklärt werden könnten.

Kategorie C: Leitprojekte mit unsicherer Umsetzungschance, wegen ungeklärter Vorraussetzungen für die Umsetzung (Trägerschaft, Realisierung, Finanzierungskonzept, etc.). Die Projekte dieser Kategorie sind als wertvolle Ideen anzusehen, die in der zukünftigen regionalen Entwicklung aufgegriffen und weiterentwickelt werden sollten.

Handlungsfeld 1: Verkehr und Mobilität

Projekt Kat. Zielsetzung des Projektes 1.1 Umbau der Bushaltestelle A Verbesserung des Busangebots für Pendler nach in Rönne/Elbbrücke Hamburg, Entlastung des Individualverkehrs In Umsetzung 1.2 Optimierung der Taktung A Durchgehende ÖPNV-Anbindung von HH nach vorhandener Buslinien Winsen Luhe Hier: KVG-Linie 149: Over HH- Harburg und SBG-Linie 4403: Meckelfeld-Winsen (Luhe) 1.3 Pendlerparkplatz Bahnhof A Entlastung des Individualverkehrs in Richtung Winsen Hamburg In Planung: Erweiterung des Parkplatzes Nord, mehr Fahrradboxen 1.4 Pendlerparkplatz A Lenkung des IV auf SPNV, Optimierung der Ashausen Verbindung OZ/GZ, Steigerung der Attraktivität

8 Ausbau des P-Platzes für PKW Wohnstandort Stelle für Jung und Alt, Einbindung und Fahrräder notwendig SPNV-Station in touristisches Netz 1.5 Pendlerparkplatz Stelle A Lenkung des IV auf SPNV, Optimierung der In Planung: Verbindung OZ/GZ, Steigerung der Attraktivität Ausbau des P-Platzes für PKW Wohnstandort Stelle für Jung und Alt, Einbindung und Fahrräder, abhängig vom SPNV-Station in touristisches Netz 3. Gleis 1.6 Bahnhof Maschen B Maschener Bahnhof als ein Einstiegstor in die radlerfreundlich gestalten Region ausbauen, touristische Nutzung (Anbindung an Elberadweg) ermöglichen 1.6 Komfort an Haltestellen B Ansprechend gestaltete Haltestellen zur verbessern Attraktivitätssteigerung des ÖPNV/ Reduzierung - von zentralen Umsteigeorten des Individualverkehrs (Beispiel Umsteigehaltestelle in Rönne)

1.8 Anschluss von Barum an B ÖPNV-Linien von Barum Richtung Elbmarsch ÖPNV Richtung SG sollen auf-/ausgebaut werden Elbmarsch

Handlungsfeld 2: Tourismus, Naherholung und Kultur

Projekt Kat. Zielsetzung des Projektes 2.1 Drei Sterne für den Stover A 3-Sterne-Klassifizierung des Sportboothafens Strand nach der gelben Welle "Stover Strand" (nach der "Gelben Welle" des dt. Aufwertung der Sportboothäfen Tourismusverbandes), Kooperation mit anderen und Ausbau der touristischen Sportboothäfen der Region, Vernetzung der Infrastruktur an den Häfen Freizeitangebote (Elberadweg, (Gastronomie, Beschilderung, Fahrgastschiffsanleger, Camping, Gastronomie Duschen, Einkaufs- etc.) möglichkeiten) 2.2 Grillplatz am Rastplatz A Schaffung von Rastplätzen für Wander- und Hafen Elbstorf Fahrradtouristen. Schonung der Deichkrone im Bereich der vorhandenen Bänke 2.3 Wasserwander-Rastplatz A Schaffung eines Rastplatzes am Hafen für am Hafen Elbstorf Wasserwanderer durch Einrichtung weiterer Liegeplätze und Wiederherstellung/Erhaltung der erforderlichen Wassertiefe. Ausbau des Rastplatznetzes zwischen Dömitz und Hamburg 2.4 Fahrradroutenkonzeption A Steigerung der Wertschöpfung in der Region

9 Routenkonzeption und durch Einbindung von Gastronomie in das Vermarktung der Radwege Wegenetz. Lenkung der Besucherströme um Konflikte mit der Landwirtschaft zu vermeiden. 2.5 Beschilderungssystem für A Fahrradtouristen entlang der vorhandenen und Fahrradrouten neuen Radrouten lenken

2.6 Errichtung der Tourist- A Information über und Vermarktung von Info Winsener Elbmarsch touristischen Angeboten der Winsener Elbmarsch im Zuge der Nachnutzung der Landesgartenschau 2.7 Errichtung eines A Erleichterung des Zugangs zur Elbe für Parkplatzes am Elbdeich in Spaziergänger und Radfahrer. Entlastung des Tespe Parkplatzes am Fährhaus Rick nahe des Fährhauses Rick und dem neuen Fähranleger Tespe 2.8 Sanierung der Straße „Zur A Herstellung einer ordnungsgemäßen Fahrbahn für Horburg“ mit Verkehrsinseln die Landwirtschaft, für Anlieger und für Fahrradtouristen. 2.9 Bau einer Fußgänger- und A Verbesserung der verkehrlichen Infrastruktur für Radwegebrücke über den Erholungssuchende und Kurzurlauber Schöpfwerkskanal in Barum 2.10 Umbau eines A Den See und die Umgebung für junge Menschen ungenutzten Gebäudes am aus anderen Regionen erlebbar machen. Barumer See zum Schaffung von Arbeitsplätzen Jugendgästehaus 2.11 Kompetenz- und A Schaffung von zentrumsnahen Räumen für die Ausstellungszentrum Errichtung eines Kompetenz- und Naturgewalten "Sturmfluten Ausstellungszentrums Naturgewalten "Sturmfluten an der Elbe" an der Elbe" in der Samtgemeinde Elbmarsch 2.12 Konzept für überregional B Analyse der bestehenden Veranstaltungen und bekannte Konzeption weiterer terminlich aufeinander Veranstaltungshighlights abgestimmte neue Großveranstaltungen mit überregionaler Bedeutung (z. B. Velofest) 2.13 Umnutzung des BGS- C Schaffung eines attraktiven Zugangs zu Elbe mit Geländes an der Elbe zum Badestrand sowie weiteren Sport und Freizeit- Erlebnis-Strand Angeboten

10 Handlungsfeld 3: Zukunft Dorf!

Projekt Kat. Zielsetzung des Projektes 3.1 Dorfentwicklung A Eine geringe Zahl von Dörfern für das Vorschläge: Dorfentwicklungsprogramm vorschlagen Barum, Oldershausen, Luhdorf, Pattensen 3.2 Kulturtreff Tespe A Schaffung eines in der Eigenverantwortung des Der Förderverein Vereins stehenden und den Bürgern offen Elbmarschkultur erprobt derzeit stehenden kulturellen Zentrums einen neuen Raum in Tespe als Kulturtreff. Die Ausrichtung auf Freizeitaktivitäten von Senioren ist hier denkbar. 3.3 Wochenmarkt in Barum A Ortsnahe Versorgung mit Produkten des täglichen Bedarfs sichern 3.4 Mehrgenerationshaus B Verbesserung des Betreuungsangebotes und Einbindung der älteren Generation in die Dorfgemeinschaft (z.B. Kinderbetreuung durch ältere Menschen) 3.5 Lebenslagenbezogenes B Vorhanden regionale Informationen neu Informationsmanagement aufbereiten. Bündelung und zielgruppengerechte Verbreitung der geschaffenen/überarbeiteten Informationsmedien (Internet, Broschüre etc.). 3.6 Ausweitung der Kinder- B Bedarf an längeren Betreuungszeiten für Kinder Betreuungszeiten in von 0-6 Jahre konkret analysieren und begegnen Einzelgemeinden der Winsener Elbmarsch (Drage, Marschacht, Hunden, Drennhausen, Barum u.a.) 3.7 Qualifizierung, B Das Angebot der vorhandenen Tagesmütter soll Vernetzung und Vermittlung breiter kommuniziert werden. von Tagesmüttern Qualifizierungsmaßnahmen sollen zur Ausweitung (Tagesmütterstammtisch) des Angebotes führen

3.8 Einbindung des B Bündelung von Informationen zum Angebot der Handwerks in ein Handwerker an zentraler Stelle (Internet, Informationsnetz Gemeindebroschüre (Ansprechpartner für

11 Netzwerk)) 3.9 Multi-Funktions-Laden C Schaffung eines Dorf-Zentrums mit Multifunktionsladen (nach Beispielen aus Schleswig Holstein, oder einem Dorf-Laden in NRW www.dorv.de) mit Service-Dienstleistungen (Bank, Post,…) Einkaufsmöglichkeiten 3.10 Laden auf Rädern C Mobile Versorgung der Bevölkerung im ländlichen Gebiet mit Produkten des täglichen Bedarfs 3.11 Pflegeverbund C Organisation der Pflege von Senioren durch professionalisiertes Ehrenamt in Kooperation mit bestehenden ambulanten Pflegeeinrichtungen, so dass Senioren nicht gezwungen sind in Altenheime umzuziehen. 3.12 Mobiler C Schaffung eines Services, der regelmäßig Versorgungsservice gebündelt Einkäufe/“Botengänge“ für mehrere Senioren erledigt. (Z.B. zu Apotheke, Ämtern, Schuster, etc. fährt) 3.13 Senioren-Telefon C „Jung gebliebene“ Senioren können anderen in Haus und Garten oder beim Einkauf gegen Entgelt oder ehrenamtlich unterstützen. Eine Liste derer, die diese Hilfe leisten möchten könnte über ein Seniorentelefon verwaltet werden. 3.14 Veranstaltungskalender C Bündelung der Aktivitäten aller Anbieter (Kirchen, für Senioren Wohlfahrtsverbände, Vereine,…)

Handlungsfeld 4: Landwirtschaft

Projekt Kat. Zielsetzung des Projektes 4.1 Verbesserung der A Ausbesserung von besonders schlechten aber für Infrastruktur die Landwirtschaft und den Radtourismus (Wirtschaftswege) und wichtigen Wegabschnitten, Aufstellung einer Ausbau der Wege für den Prioritätenliste Fahrradtourismus 4.2 Bodennahe Ausbringung A Umsetzung Wasserrahmenrichtlinie, hier: von Düngemitteln an Förderung der bodennahen Ausbringung von Oberflächengewässer Wirtschaftsdüngemitteln nach Gebietskulisse (Wasserschutz, Projekt

12 WAgriCo) 4.3 Bildungsmaßnahme A Erhöhung des Wissensstandes, Verbesserung der Wasserrahmenrichtlinie in Wirtschaftlichkeit, Ressourcenschutz Seminarform (40 h) 4.4 Be- und A Defizite in Produktion und Vermarktung beheben. Entwässerungsmanagement Wissenschaftliche Behandlung mit dem Ziel einen Interessenausgleich zu erwirken 4.5 Entwicklung von A Bessere Kanalisation des Fahrradver-kehrs. Themenstrassen, Touristenaufkommen auch für landwirtschaftliche Bauernroute Betriebe erschließen 4.6 Konzeption für A Planung und Betrieb einer BGA zur Strom- und Biogasanlage in Tespe mit Wärmeproduktion Nahwärmelieferung 4.7 Konzeption Biogasanlage A Planung und Betrieb einer BGA zur Strom- und in Stelle Wärmenutzung 4.8 Einsatz von B Nutzung der Abwärme bei der Verbrennung von Biokraftstoffen bei der Biokraftstoffen Erzeugung von Lebensmitteln in Gewächshäusern 4.9 Ausbau und Stärkung der B Bauerhöfe als Lern- und Erlebnisort etablieren: Aktivitäten zum Lernort 1. Bildungsmaßnahme Hauswirtschaft mit Bauernhof Ernährung und Haushaltsführung (Grundlagenvermittlung) 2. Kindergarten auf Bauernhof 4.10 Bündelung und A Abstimmung und Bündelung des Verbreitung von Gesamtangebotes und Verbreitung von Informationen über (land-) Informationen touristisches Angebot an zentraler Stelle 4.11 Regionale Vermarktung C Defizite in Produktion und Vermarktung in Obst- und Aufbau weiterführender und Gemüseanbau beheben. Verarbeitungsschritte (Frostung) 4.12 Bildung von C Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit in der Kooperationen Milchviehhaltung

13 14 Anhang III Projektsteckbriefe und Messeposter Zu den Projekten, die während der Erstellung des ILEKs entwickelt wurden gibt es größtenteils Projektsteckbriefe, die knapp die wichtigsten Informationen zu einem Projekt auflisten. Im Zuge der Regionalmesse am 5. Mai 2007 wurden zudem zur Vorstellung vieler ILEK-Projekte Poster erstellt, die im Großformat Teil der Ausstellung waren. Diese sind, sofern vorhanden, den Steckbriefen beigefügt.

Projektsteckbriefe und Messe-Poster im Handlungsfeld 1: Verkehr und Mobilität In diesem Handlungsfeld liegen zu 8 Projekten Projektsteckbriefe vor, die von den Projektträgern erstellt wurden.

Projekt 1.1 Titel des Projektes: Umbau der Bushaltestelle in Rönne/Elbbrücke Kategorie A Problemdruck: Auf Wunsch des Landkreises Harburg und der Samtgemeinde Elbmarsch hat der HVV das Verkehrsangebot der Buslinien E32, 431, 4404 und 4405 übersichtlicher geordnet und deutlich besser mit dem HVV-Netz verknüpft. Dabei wird die Bushaltesstelle in Rönne/Elbbrücke ab dem Winterfahrplan 2006 ein zentraler Umsteigehaltepunkt für die genannten Linien sein. Wegen der unzureichenden baulichen Situation, haben die Verkehrsunternehmen Probleme, dass hier 2 Busse hintereinander halten können. Aufgrund des hohen Pendlerverkehrs in Richtung Hamburg ist es für Fahrgäste schwierig, die L 217 zu queren. Weiterhin fehlen geeignete Pendlerparkplätze. Entwicklungsziele: Das Busangebot für Pendler in Richtung Hamburg soll insgesamt verbessert werden und damit den Individualverkehr entlasten. Projektbeschreibung: Um den Fahrgästen das Umsteigen noch angenehmer und sicherer zu machen, soll die Haltestelle „Rönne/Elbbrücke“ im Frühjahr kommenden Jahres aufwendig umgestaltet werden. Neben größeren und längeren Haltebuchten beidseitig der Elbuferstraße werden neue Fahrgastunterstände und überdachte Fahrradstellplätze sowie ein Park+Ride-Platz mit etwa 20 Stellplätzen gebaut. Die Querung der Elbuferstraße wird durch einen Fahrbahnteiler erleichtert. Projektträger: Samtgemeinde Elbmarsch Projektpartner: Keine Zeitrahmen: Ausführung in 2007 Vernetzung mit anderen Der Park+Ride-Platz steht am Wochenende auch den ILEK Themen: Tagesgästen/Ausflügler zur Verfügung. In ca. 200 Meter Entfernung gelangt man zum Elberadweg. Zum Thema „Schaffung von Zugängen zur Elbe/Elberadweg“ wird eine touristische Verknüpfung hergestellt. Finanzierungskonzept Gesamtkosten der Maßnahme: rd. 480.000,00 EUR Förderanteil über GVFG-Mittel rd. 330.000,00 EUR Eigenanteil der Samtgemeinde rd. 150.000,00 EUR

15 Umbau der Bushaltestelle in Rönne/Elbbrücke

Hintergrund und Ziel des Projekts

Auf Wunsch des Landkreises Harburg und der Samtgemeinde Elbmarsch hat der HVV das Verkehrsangebot der Buslinien E32, 431, 4404 und 4405 übersichtlicher geordnet und deutlich besser mit dem HVV-Netz verknüpft. Dabei wird die Bushaltesstelle in Rönne/Elbbrücke ab dem Winterfahrplan

2006 ein zentraler Umsteigehaltepunkt für die genannten Linien sein. Wegen der Verknüpfungen mit anderen Themen unzureichenden baulichen Situation, haben die Verkehrsunternehmen Probleme, dass Der Park+Ride-Platz steht am Wochenende hier zwei Busse hintereinander halten können. auch den Tagesgästen/Ausflügler zur Aufgrund des hohen Pendlerverkehrs in Verfügung. In ca. 200 Meter Entfernung gelangt Richtung Hamburg ist es für Fahrgäste man zum Elberadweg. Zum Thema „Schaffung schwierig, die L 217 zu queren. Weiterhin von Zugängen zur Elbe/Elberadweg“ wird eine fehlen geeignete Pendlerparkplätze. touristische Verknüpfung hergestellt.

Maßnahmen zur Zielereichung

Um den Fahrgästen das Umsteigen noch angenehmer und sicherer zu machen, soll die Haltestelle „Rönne/Elbbrücke“ im Frühjahr kommenden Jahres aufwendig umgestaltet werden. Neben größeren und längeren Haltebuchten beidseitig der Elbuferstraße werden neue Fahrgastunterstände und überdachte Fahrradstellplätze sowie ein Park+Ride-Platz mit etwa 20 Stellplätzen gebaut. Die Querung der Elbuferstraße wird durch einen Fahrbahnteiler erleichtert.

Bushaltestelle in Rönne/ Elbbrücke

Projektträger Samtgemeinde Elbmarsch Ansprechpartner

16 Projekt 1.2 Titel des Projektes: Optimierung der Taktung vorhandener Buslinien

Hier: KVG-Linie 149 (Over – HH-Harburg) und SBG-Linie 4403 (Meckelfeld – Winsen (Luhe)) Kategorie: A Problemdruck: Das Leistungsangebot der o. g. Linien muss den Wünschen und Bedürfnissen der Fahrgäste vermehrt Rechnung tragen. Entwicklungsziele: Durchgehende ÖPNV-Verbindung (Bus) von HH-Harburg nach Winsen (Luhe). Projektbeschreibung: Verbesserte Anbindung der Orte Over, Bullenhausen, Wuhlenburg, Rosenweide, Fliegenberg und Hoopte nach HH-Harburg und Winsen (Luhe durch Zusammenlegung der o. g. Linien. Projektträger: Landkreis Harburg Projektpartner: Gemeinde Stelle, Stadt Winsen (Luhe), Gemeinde Seevetal, Verkehrsunternehmen KVG und SBG. Zeitrahmen: Umsetzung zum Fahrplanwechsel im Dezember 2007. Vernetzung mit keine anderen ILEK Themen: Finanzierungskonzept Möglichst kostenneutrale Lösung. Wenn nicht, Mitfinanzierung der beteiligten Gemeinden. Eine Förderung könnte für die Erstellung eines Umsetzungskonzeptes in Frage kommen. Laufende Betriebskostendefizite sind wohl nicht förderfähig.

Projekt 1.3 Titel des Projektes: Pendlerparkplatz Bahnhof Winsen; Ausbau für PKW und Fahrräder Kategorie: A Problemdruck: Kein ausreichendes Angebot von Parkplätzen für die wachsende Zahl der Pendler. Anstieg der Pendlerzahlen nach Ausweitung des HVV-Tarifgebietes. Entwicklungsziele: Die Region erkennt die bestehenden und voraussichtlich steigenden Pendlerzahlen als Wachstumspotential an. Um mehr Menschen die Nutzung des ÖPNV als Verkehrsmittel für den Weg zur Arbeit zu ermöglichen, sollen die infrastrukturellen Voraussetzungen am Bahnhof Winsen verbessert werden. Damit wird die Stadt Winsen ihrer ökologischen Verantwortung gegenüber der Region gerecht. Projektbeschreibung: 1. Ebenerdige Erweiterung der Stellplatzanlage 2. Bau eines Parkdecks zwecks Erhöhung der Stellplatzkapazität Projektträger: Stadt Winsen Projektpartner: Land Niedersachsen (GVfG-Förderung) Zeitrahmen: Zu 1. Sobald wie möglich (2007) Zu 2. Nach Genehmigung bzw. Förderzusage Vernetzung mit anderen ILEK Themen: Finanzierungskonzept Zu 1. Kostentragung Stadt Winsen. Im Haushalt der Stadt veranschlagt: 40.000 Euro

Zu 2. Kostentragung Land Nds. + Stadt Winsen

17 Projekt 1.4 Titel des Projektes: Pendlerparkplatz Ashausen Kategorie: A Problemdruck: Die als P+R- Anlage genutzte Fläche unmittelbar südl. Hp Ashausen – nur tw. befestigt, im klass. Sinne nicht ausgebaut – ist nach Einbindung von Stelle u. Ash. In den HVV- Großbereich HH überlastet; Nutzer weichen auf die westl. angrenzende Ladestraße aus, deren Kapazität fast erschöpft ist. Freie (tw. unbefestigte) Aufstellungsfläche nördl. Hp wird kaum genutzt (Gründe: u.a. Entfernung zu den Bahnsteigen, Lage „vor dem Ort“). Druck wird zunehmen, da weitere SPNV- Nutzer (auch Neuverkehr) zu erwarten. Weitere Probleme: Pendler nutzen verstärkt (bedingt vorhandene) Abstellflächen in der Bahnhofstraße, Fahrradabstellflächen ausgelastet / überlastet.

..zum Status quo siehe auch: DER NAHVERKEHR 9/2006 S.60 - 65 Entwicklungsziele: Mit Blick auf Optimierung SPNV- Verbindung OZ / GZ muss die Schnittstelle IV / SPNV optimiert, die Anlage in Ashausen ausgebaut / erweitert werden. Projektbeschreibung: Ziel des Projekts -Lenkung IV auf SPNV -Optimierung der Verbindung OZ / GZ -Steigerung Attraktivität WohnStO Ashausen für Jung + Alt (hier Wohnen, in benachbarten OZ’ en Arbeit, Ausbildung, Einkauf, Versorgung etc.). -Einbindung SPNV- Station in „tourist. Netz“ Projektträger: Gemeinde Stelle Projektpartner: DB AG wäre wünschenswert Zeitrahmen: Planung bis Frühjahr 07; Umsetzung 08; Problematisch die Abhängigkeit v. geplanten Bau 3. Gleis Stelle - LG Vernetzung mit Tourismus / Naherholung / Kultur anderen ILEK Themen: Finanzierungskonzept Eigenanteil Gemeinde Stelle + Fördermittel LNVG Kostenschätzung noch nicht möglich Projekt 1.4 Poster : Pendlerparkplatz Ashausen

18 Projekt 1.5 Titel des Projektes: Pendlerparkplatz Stelle Kategorie: A Problemdruck: Die P+R- Anlage nördl. Bhf. Stelle ist nach Einbindung von Stelle u. Ashausen in den HVV- Großbereich HH nahezu ausgelastet; der Druck wird zunehmen, da weitere SPNV- Nutzer (auch Neuverkehr) zu erwarten. Weitere Probleme: Pendler nutzen auch Abstellflächen in der Straße Uhlenhorst, was tw. zu prekären Verkehrssituationen führt. Die Fahrradabstellmöglichkeiten sind ausgelastet / überlastet. ..zum Status quo siehe auch: DER NAHVERKEHR 9/2006 S.60 - 65

Entwicklungsziele: Mit Blick auf Optimierung SPNV- Verbindung OZ / GZ muss die Schnittstelle IV / SPNV optimiert, die Anlage in Stelle ausgebaut / erweitert werden. Projektbeschreibung: Ziel des Projekts: -Lenkung IV auf SPNV -Optimierung der Verbindung OZ / GZ -Steigerung Attraktivität WohnStO Stelle für Jung + Alt (hier Wohnen, in benachbarten OZ’ en Arbeit, Ausbildung, Einkauf, Versorgung etc.). -Einbindung SPNV- Station in „tourist. Netz“ Projektträger: Gemeinde Stelle Projektpartner: DB AG wäre wünschenswert Zeitrahmen: Planung bis Frühjahr 07; Umsetzung 08; Problematisch die Lage zum angrenzenden Naturschutzgebiet. Vernetzung mit Tourismus / Naherholung / Kultur anderen ILEK Themen: Finanzierungskonzept: Eigenanteil Gemeinde Stelle + Fördermittel LNVG

Kostenabschätzung: ° Erdarbeiten und die Oberflächenherstellung: ca. 145.000,00 € / brutto ° Oberflächenentwässerung: ca. 12.000,00 € / brutto ° Beleuchtung: ca. 9.000,00 € / brutto ° Optional Videoüberwachungsanlage: ca. 5.000,00 € / brutto

19 Ausbau von Pendlerparkplätzen am Bahnhof Winsen, in Stelle

und in Ashausen

Hintergrund und Ziel des Projekts

Die Region Winsener Elbmarsch erkennt die bestehenden und voraussichtlich steigenden Pendlerzahlen als Wachstumspotential an. Um mehr Menschen die Nutzung des ÖPNV als Verkehrsmittel für den Weg zur Arbeit zu ermöglichen, sollen u. a. die infra- strukturellen Voraussetzungen am Bahnhof Maßnahmen zur Zielerreichung Winsen verbessert werden. Zur Zeit ist das • Angebot von Parkplätzen für die wachsende Lenkung Individualverkehr auf SPNV • Zahl der Pendler nicht ausreichend. Optimierung der Verbindung zu Ober- und Seit der Einbindung von Stelle und grundzentren • Ashausen in den HVV- Großbereich Steigerung der Attraktivität von Winsen, Hamburg sind die Park+Ride-Anlagen an Stelle und Aushausen als Wohnstandort diesen Bahnhöfen nahezu ausgelastet. für Jung und Alt Pendler nutzen z.T. verstärkt Abstellflächen • Einbindung der SPNV-Station in das im direkten Umkreis. Außerdem sind „touristische Netz“

Fahrradabstellflächen auf den Bahnhöfen Verknüpfungen mit anderen Themen nicht ausreichend vorhanden. Auch Touristen können von einem besser ausgebauten Angebot an Parkplätzen profitieren.

Park-Ride- Anlage am Maschener Bahnhof

Projektträger Stadt Winsen Gemeinde Stelle Ansprechpartner

20 Projekt 1.6 Titel des Projektes: Bahnhof Maschen fahrradfreundlich gestalten; fahrradfreundliche Bahnhöfe im Regionalverkehr am Beispiel des Bahnhofs Maschen Kategorie: B Problemdruck: Derzeit bietet der Bahnhof in Maschen keine ausreichende Infrastruktur, um Fahrräder problemlos vom Gleis zur Straße zu befördern. Entwicklungsziele: Der Maschener Bahnhof soll eines der Zugangstore zur Winsener Elbmarsch für Tagesgäste und Kurzurlauber sein. Insbesondere Fahrradtouristen sollen von diesem günstig gelegenen Bahnhof die Möglichkeit haben, die Region per Rad zu erkunden. Dazu bedarf es einer gut ausgebauten Infrastruktur am Bahnhof, damit FahrradnutzerInnen möglichst komfortabel ein-, aus und umsteigen sowie sich orientieren können. Projektbeschreibung: ‚Barrierefreier Zugang' zu öffentlichen Verkehrsmitteln ist ein wichtiges Ziel sowohl in der Verkehrsplanung als auch aus sozialen Gesichtspunkten. Dabei soll das Angebot alle Menschen mit eingeschränkter Mobilität berücksichtigen, inklusive jene mit schweren Taschen, Kinderwägen oder Fahrrädern. Der Zugang für RadfahrerInnen zum SPNV ist zusätzlich wichtig, um die Kombinationsmöglichkeiten der Verkehrsträger im Umweltverbund möglichst umfassend zu gestalten und – wie in diesem Fall – das touristische Potential der Region zu verbessern. Das Thema sollte allgemein beleuchtet werden (Kriterien, mögliche Lösungen) um die gewonnenen Erkenntnisse dann auf das spezifische Fallbeispiel, den Bahnhof Maschen (Landkreis Harburg) anzuwenden. Bei einer ersten Ortsbegehung wurden zwei mögliche Aufzugvarianten diskutiert. Als Minimallösung sollen die Schienen (für Fahrräder und Kinderwagen) an den Treppenaufgängen baulich verbessert werden. Projektträger: Gemeinden der Arbeitsgemeinschaft Winsener Elbmarsch. Finanzierung der Maßnahme nach noch zu klärendem Schlüssel. Projektpartner: TU Harburg Zeitrahmen: mittelfristig Vernetzung mit anderen Förderung des Fahrradtourismus. Der Ausbau der Infrastruktur an ILEK Themen: den Bahnhöfen ist für eine weitere Etablierung des Fahrradtourismus eine wichtige Vorraussetzung. Finanzierungskonzept: Eine Kalkulation der Kosten für die beiden Umbauvarianten (Aufzüge) ist beim Bauamt Seevetal und bei der Gemeinde Stelle in Arbeit.

21 Fahrradfreundliche Bahnhöfe im Regionalverkehr am Beispiel des Bahnhofs Maschen Hintergrund und Ziel des Projekts

Eines der Zugangstore zur Winsener Elbmarsch für Tagesgäste und Kurzurlauber soll der Maschener Bahnhof werden. Insbesondere Fahrradtouristen sollen von diesem günstig gelegenen Bahnhof die

Möglichkeit haben, die Region per Rad zu Fahrrad- erkunden. Dazu bedarf es einer gut Touristen ausgebauten Infrastruktur am Bahnhof, um Fahrräder problemlos vom Gleis zur Straße zu befördern. Maßnahmen zur Zielerreichung

Sowohl in der Verkehrsplanung als auch aus sozialen Gesichtspunkten ist der ‚barrierefreie Zugang' zu öffentlichen Verkehrsmitteln ein wichtiger Fokus im ILEK Elbmarsch. Dabei soll das Angebot alle Menschen mit eingeschränkter Mobilität berücksichtigen, inklusive jene mit schweren Taschen, Kinderwägen oder Fahrrädern. Der Zugang für RadfahrerInnen zum SPNV ist

zusätzlich wichtig, um u. a. das touristische Potential der Region besser nutzen zu können.

Verknüpfungen mit anderen Themen

Der Ausbau der Infrastruktur an den Bahnhöfen ist für eine weitere Etablierung des Fahrradtourismus eine wichtige Vorraussetzung.

Projektträger Gemeinden der Arbeitsgemeinschaft Winsener Elbmarsch Ansprechpartner Andreas Schmidt (Gemeinde Seevetal), Tel.: 04105 / 55-266, E-Mail: [email protected]

22 Projekt 1.7 Titel des Projektes: Komfort an Haltestellen verbessern; an zentralen Umsteigeorten Kategorie: B Problemdruck: Standort und Ausstattung von ÖPNV- Haltestellen haben für die Fahrgäste eine große Bedeutung, da über die Haltestellen der Zugang zum ÖPNV erfolgt. So beschreibt es u. a. der Nahverkehrsplan (NVPl) für den Landkreis Harburg 2003 – 2007. Mangels einheitlicher Vorgaben zur Gestaltung von Haltestellen besteht hier ein überaus unterschiedliches Bild. Trotz diverser Anregungen (so auch NVPl + Haltestellenkonzeption der VNO) haben die hier zuständigen Gemeinden die Haltestellen sehr verschieden gestaltet und angesichts leidvoller „Vandalismus- Erfahrungen“ zum Teil spartanisch ausgestattet. So mangelt es u. a. oft an ausreichenden Sitzmöglichkeiten, Beleuchtung, an über den Fahrplan hinausgehenden Fahrgastinformationen.

Entwicklungsziele: Ansprechend gestaltete Haltestellen zur Attraktivitätssteigerung des ÖPNV / Reduzierung MIV Projektbeschreibung: Ziel des Projekts: Die Ausstattung der ÖPNV- Haltestellen soll i. S. der heutigen und zukünftigen Fahrgäste optimiert werden. Die Finanzierung dieses Ansatzes wäre durch die Bereitstellung von Werbeflächen gegen Entgelt denkbar, wobei gleichermaßen Überlegungen zur Vermeidung von Vandalismusschäden anzustellen wären. Angesichts dieser Umstände erscheinen umfassende Lösungen nicht möglich, müssen im Einzelfall sinnvolle Lösungen zwischen der jeweiligen Gemeinde und dem zuständigen Verkehrsunternehmen / -verbund abgestimmt werden. Ein gutes Beispiel einer ansprechend gestalteten Haltestelle gibt die neu geplante Haltestelle in Rönne. (Siehe Projekt 1.1) Projektträger: Gemeinde / Verkehrsunternehmen / Verkehrsverbund

Projektpartner: siehe Projektträger Zeitrahmen: kurz- / mittelfristig Vernetzung mit Tourismus / Naherholung / Kultur anderen ILEK Zukunft Dorf Themen: Finanzierungskonzept Finanzmittel der Gemeinden, Einnahmen durch entgeltl. Angebot an Werbeflächen

Projekt 1.8 Anschluss von Barum an ÖPNV Richtung SG Elbmarsch Für das Projekt: „Anschluss von Barum an ÖPNV Richtung SG Elbmarsch“ (Kategorie B) existiert bisher kein Projektsteckbrief, da die Verhandlungen zwischen der Verkehrsgesellschaft und den Entscheidungsträgern in Barum noch laufen.

23 Projektsteckbriefe und Messe-Poster im Handlungsfeld 2: Tourismus, Naherholung und Kultur Von den 13 Projekten in diesem Handlungsfeld haben einige noch keinen Träger (2.13 und 2.14). Als im ILEK-Prozess entstandene wertvolle Ideen sind sie hier jedoch trotzdem aufgeführt. In der kommenden Zeit können diese Projektansätze aufgegriffen und weiterentwickelt werden.

Projekt 2.1 Titel des Projektes: Drei Sterne für den Stover Strand nach der gelben Welle Kategorie A Problemdruck: ° An der Elbe gibt es eine Vielzahl von Bootshäfen, die nicht mehr der vom Kunden geforderten Qualität entsprechen. Dieses führt im Wirtschaftsraum der Winsener Elbmarsch zu vielen ungenutzten Kapazitäten. ° Besonders problematisch sind die Auswirkungen des veränderten Tidehubs der Oberelbe durch die Ausbaggerung der Fahrrinne nach Hamburg. ° Seit 2004 gibt es vom Deutschen Tourismusverband e. V. die „Gelbe Welle“ und eine Klassifizierung für Sportboothäfen. Im gesamten Wirtschaftsraum Winsener Elbmarsch und im gesamten Elberaum gibt es keinen mit 3 Sternen klassifizierten Hafen. Entwicklungsziele: In der Region soll ein „Leuchtturm“ geschaffen werden, der auf die anderen Häfen ausstrahlt und die Elbe südlich von Hamburg als ein Sportbootgebiet national bekannt macht. Projektbeschreibung: ° 3 Sterne Klassifizierung des Sportboothafens „Stover Strand“ ° Schaffung und Erhaltung der nach den Klassifizierungsvorschriften erforderlichen Voraussetzungen ° Kooperation mit den anderen im Wirtschaftsraum vorhandenen Sportboothäfen, insbesondere mit dem direkt benachbarten Sportboothafen Elbstorf ° Vernetzung der Freizeitangebote (Elberadweg, Fahrgastschiffsanleger, Badepark, Camping, Unterkünfte, Gastwirtschaften, Radwegekonzept Winsener Elbmarsch, etc.) Projektträger: Campingplatz Stover Strand International Kloodt oHG Projektpartner: Mögliche: SG Elbmarsch, Bootsclub Oberelbe, DLRG Elbmarsch Zeitrahmen: 2007 Vernetzung mit anderen Radwege: Der Hafen befindet sich direkt am Elberadweg und and ILEK Themen: den geplanten Routen der Radwegekonzeption. Am Hafen befindet sich ein Fahrradunterstand. Fahrgastschifffahrt: Im Hafen befindet sich ein Anleger für die Fahrgastschiffahrt. Kultur Tespe und Sturmflutmuseum: Über das Büro des Campingplatzes Stover Strand können das geplante Museum in Marschacht und der Kulturtreff in tespe beworben werden. Über einen Fahrradverleih können die Einrichtungen schnell erreicht werden. Unterkünfte und Gastwirtschaften: Die 5 vorhandenen Campingplätze, mehrere Ferienhäuser, das Hotel zur Rennbahn, die 4 Gastwirtschaften (Treffpunkt Stover Strand, Hotel zur

24 Rennbahn, Gasthaus Harms, Elbaussicht) bieten dem Gast jeden Unterkunftswunsch oder abwechslungsreiche Speisen. Feste: Am Stover Strand finden die Hauptveranstaltungen der Elbmarsch statt (Stover Rennen, Elbeschifffahrtstag, Elbebadetag, Schützenfest im Stover Holz). Vom Stover Hafen starten die Schiffe zudem jedes Jahr zum „Die Elbe brennt“ in Drage. Wassersport: Angeln, Baden, Wasserski, findet bereits heute am Stover Strand statt. Das Wassersportgebiet der Elbe, auf dem die Berufsschifffahrt nicht fährt, befindet sich genau hier zwischen Stove und Schwinde. Finanzierungskonzept Das Finanzierungskonzept steht, sofern eine Förderung möglich ist. Den Privatanteil zahlt der Eigentümer bzw. Betreiber des oder der Häfen. Gesamtkosten der geplanten Maßnahme: GA-Förderung ist nicht möglich. Förderung ggf. über Deminimis o. Regionales Teilbudget des LK.

25 Stover Strand Hintergründe und Ziele der Projekte

3 Sterne nach der „Gelben Welle“

Hintergrund und Ziel des Projekts

Seit 2004 gibt es vom Deutschen Tourismusverband e. V. die „Gelbe Welle“ und eine Klassifizierung für Sportboothäfen. An der Elbe gibt es eine Vielzahl von Der heutige Sport- Bootshäfen. Viele entsprechen nicht mehr boothafen der von den Kunden gewünschten Qualität. Im gesamten Wirtschaftsraum Winsener Maßnahmen zur Zielerreichung Elbmarsch und im gesamten Elberaum gibt es keinen Sportsboothafen mit drei Sternen. Im Rahmen dieses Projekts soll der Ziel dieses Projekts ist es daher, in der Sportboothafen „Stover Strand“ den Region einen „Leuchtturm“ zu schaffen, der Anforderungen einer 3-Sterne-Klassi- auf die anderen Häfen ausstrahlt und die fizierung angepasst werden. Elbe südlich von Hamburg national als ein Sportbootgebiet bekannt macht.

Der Hafen Stover Strand bietet bereits viele Attraktionen. Er befindet sich direkt am Elberadweg und and den geplanten Routen der Radwegekonzeption. Die bereits vorhandenen Campingplätze, Ferienhäuser, das Hotel und die Gastwirtschaften bieten Baden an der den Gästen jeden Unterkunftswunsch und Elbe abwechslungsreiche Speisen. Außerdem findet sich hier ein Anleger für die Fahrten Verknüpfungen mit anderen Themen mit den Fahrgastschiffen auf der Elbe. Eine Kooperation mit den anderen im Wirtschaftsraum vorhandenen Sportboot- häfen und eine Vernetzung der Freizeitangebote kann positive Auswirkungen auf die Ausstrahlung des Wirtschaftsraums haben.

Projektträger Campingplatz Stover Strand International Kloodt oHG Ansprechpartner Norbert Kloodt, Tel.: 04177-430, E-Mail: [email protected] 26 Projekt 2.2 Titel des Projektes: Grillplatz am Rastplatz Hafen Elbstorf Kategorie A Problemdruck: Der Elbuferweg wird bereits jetzt von Radfahrern und Wanderern stark frequentiert. Die Bänke auf dem Deich vor dem Hafen des Bootsclubs Drage (BCD) werden sehr stark als Rastplatz angenommen. Tische und Grillanlage fehlen bisher. Entwicklungsziele: Im Rahmen des für die Elbmarsch zu entwickelnden Rad- und Wanderwegenetzes sind geeignete Rastplätze attraktiv. Projektbeschreibung: Schaffung eines Rast- und Grillplatzes im Hafenvorfeld des BCD, gleichzeitig Schonung der Deichkrone im Bereich der vorhandenen Bänke. Der Rastplatz bietet spektakuläre Ausblicke auf den Strom und auf attraktives Hafenambiente. Ein unmittelbar angrenzendes Flora-Fauna-Habitatgebiet ermöglicht interessante Naturerlebnisse. Projektträger: Bootsclub Drage e. V. Projektpartner: Zeitrahmen: Beginn 04/2007 Abschluss 10/2008 Vernetzung mit anderen Verknüpfung Mit Wander- Und Radwegenetz In Der Region ILEK Themen: Anbindung An Den Rastplatz Hafen Elbstorf Mit Toilettenanlage Finanzierungskonzept Eigenmittel des BCD: 1000 Euro Förderung ggf. aus dem EFRE-Fonds

Projekt 2.3 Titel des Projektes: Wasserwander-Rastplatz am Hafen Elbstorf Kategorie A Problemdruck: Wasserwanderer (Bootstouristen) aus den Quellgebieten Lübeck, Dömitz mit den Urgebieten Müritz und Berlin, Havelberg mit dem Urgebiet Berlin, Elbe-Seiten-Kanal und Hamburg benötigen im Anschnitt Elbstorf einen geeigneten Wasserwanderrastplatz in attraktiver Umgebung. Das Rastplatznetz ist in Mecklenburg gut ausgebaut und endet in Dömitz. Das Netz sollte bis Hamburg erweitert werden. Entwicklungsziele: Schaffung eines durchgängigen Wasserwandernetzes von Berlin und Lübeck nach Hamburg. Projektbeschreibung: Ertüchtigung des Hafens zum Wasserwanderrastplatz. Dazu: Schaffung weiterer Liegeplätze, Wiederherstellung und Erhaltung der erforderlichen Wassertiefe. Projektträger: Bootsclub Drage e. V. Projektpartner: Zeitrahmen: Wassertiefe: Ausschreibung 12/06 Ausführung nach Ergebnis der Ausschreibung und Fördermöglichkeit möglichst Frühjahr 07

Liegeplätze: Planungsbeginn 01/07 Vernetzung mit anderen Schaffung eines Wasserwanderrastplatznetzes zwischen Lübeck ILEK Themen: (Elbe-Lübeck-Kanal), Berlin (Obere Havel-Müritz-Elbe-Oberelbe) Berlin (Havelwasserstr.-Elbe-Seitenkanal) und Hamburg Finanzierungskonzept Eigenmittel des BCD: 2000 Euro Förderung ggf aus dem EFRE-Fonds

27 Wasserwanderer- Rastplatz mit

Grillstätte am Hafen Elbstorf

Hintergründe und Ziele der Projekte

Ein Ziel im ILEK ist es, den Wassertourismus für noch mehr Gäste attraktiv zu machen. Der Hafen des Bootsclubs Drage (BCD) in Elbstorf wird bereits gerne von Einheimischen und Gästen als Anlegeplatz genutzt. Es fehlten an dieser Stelle jedoch bisher Tische und eine attraktive Umgebung. Dieser Mangel konnte nun behoben werden. Das Rastplatznetz in Mecklenburg ist schon gut ausgebaut, endet aber in Dömitz. Im Zuge dieses Projekts soll das Rastplatznetz bis Hamburg erweitert werden. Das langfristige Oberziel ist die Schaffung eines Luftbild des Hafens Elbstorf durchgängigen Wasserwanderernetzes von Berlin und Lübeck nach Hamburg. Maßnahmen zur Zielerreichung

Es wurde ein Rast- und Grillplatz im Hafenvorfeld des BCD geschaffen. Der Rastplatz ist so positioniert, dass der spektakuläre Ausblick auf den Strom und auf das aktive Hafenambiente voll ausgekostet werden kann.

Neuer Rastplatz

Verknüpfungen mit anderen Themen

• Schaffung des Elbmarsch (Rad-) Wanderwegnetzes. Rastplatz Hafen Elbstorf – Toilettenanlage • Schaffung eines Wasserwanderrastplatznetzes zwischen Lübeck (Elbe-Lübeck-Kanal), Berlin (Obere Havel-Müritz-Elbe-Oberelbe); Berlin (Havelwasserstraße – Elbe-Seitenkanal) und Hamburg

Projektträger Bootsclub Drage e.V. Ansprechpartner Joachim Eggers (Vorsitzender des BCD) Tel.: 04177-719919, E-Mail: [email protected]

28 Projekt 2.4 Titel des Projektes: Fahrradroutenkonzeption; Routenkonzeption und Vermarktung der Radwege Kategorie: A Problemdruck: Neben dem erfolgreichen Elbe-Radweg existieren zahlreiche kleinere mehr oder weniger bekannte Radrouten. Das unübersichtliche Angebot an Fahrradtouren kann Tagestouristen und die einheimische Bevölkerung bei der Planung von Radtouren in der Winsener Elbmarsch verwirren. Die fahrradtouristische Erschließung der Region linksseitig der Elbe abseits des Elberadweges erscheint notwendig. Insbesondere fehlt eine Verknüpfung der Radrouten mit der vorhandenen Gastronomie, den Hofläden und Direktvermarktern, etc. Von Seiten der Landwirtschaft besteht der Bedarf, landtouristische Attraktionen (Hofcafés, Käserei, einige Bauernhöfe, etc.) in einer Art Bauernroute für Radfahrer zu bündeln und so den Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad der regionalen Landwirtschaft bei Einheimischen und Besuchern zu steigern. Das bestehende Konfliktpotential zwischen Radtouristen und der Landwirtschaft muss dabei aufgefangen werden. Entwicklungsziele: Eines der Unterziele im Handlungsfeld Tourismus ist die touristische Erschließung der Region für Rad- und Wassertouristen. Eine einheitliche Konzeption für den Fahrradtourismus in der Winsener Elbmarsch wird diesem Ziel gerecht. Dabei wird darauf geachtet, dass durch die Benutzung der Fahrradrouten Wertschöpfungseffekte erzielt werden können, indem die Strecken bewusst Gastronomie und andere Dienstleister einbindet. Ein weiteres Ziel ist es die Radfahrer auf bestimmte Wege zu lenken, um Konflikte mit der landwirtschaftlichen Nutzung von Wegen zu mindern. Projektbeschreibung: 1.) Routenkonzeption , die die beschriebenen Probleme verknüpfend aufgreift. Die Entschärfung der Konfliktsituation Tourismus / Landwirtschaft sowie die Entwicklung themenbezogener touristischer Premiumprodukte (Radrouten) sollen in der Routenkonzeption fokussiert werden. Vorarbeiten in einem Teilbereich der Winsener Elbmarsch hierzu bestehen bereits (siehe Karte in der Anlage): In der Samtgemeinde Elbmarsch soll eine Route entstehen, die die bestehenden Fahrradrouten einbezieht und ein sinnvolles Radwegenetz abbildet. Darin enthalten ist für das Gebiet der SG Elbmarsch die kulturhistorische Route des Agenda 21 Vereins und die landwirtschaftlichen Punkte, die von interessierten Radfahrern angefahren werden können. Diese Karte wurde bereits mit den beteiligten Gruppen abgestimmt.

2.) Vermarktung der Radwege : a) Karte bzw. Broschüre. Hier ist eine Neuauflage einer Karte bzw. Broschüre oder die Integration der neuen Radwegekonzeption in bestehende Informationsmedien denkbar. b) Beschilderung Für die Beschilderung soll ein gesondertes ILEK-Projekt durchgeführt werden. Projektträger: Samtgemeinde und Gemeinden Projektpartner: Agenda 21 Verein der Samtgemeinde Elbmarsch, LWK Zeitrahmen: kurzfristig Vernetzung mit Einige der geplanten oder bestehenden Routen verlaufen auf anderen ILEK Streckenabschnitten, die sanierungsbedürftige Wirtschaftswege Themen: sind. Hier kann durch eine Sanierung sowohl der Landwirtschaft als 29 auch den touristischen Interessen entsprochen werden. Finanzierungskonzept Datenrecherche, Analyse und Bewertung, Erarbeitung des Wege- routenkonzeptes, technisches Optimierungskonzept, graphische Gestaltung des Info- und Kartenmaterials: ca. 35.000 Euro. Die Gemeinden finanzieren das Projekt gemeinsam. Förderung ggf. aus dem ELER-Fonds, Maßnahme „Förderung des Fremdenverkehrs“.

30

Projekt 2.5 Titel des Projektes: Beschilderungssystem für Fahrradrouten Kategorie: A Problemdruck: Die vorhandenen und neu entwickelten Routenangebote und Attraktionen (Gastronomie, landtouristische Angebote, kulturhistorische Stätten) können nur von Touristen aufgesucht werden, wenn eine gute Beschilderung vorhanden ist. Diese fehlt bisher oder muss den neuen Routen angepasst werden. Entwicklungsziele: Durch ein einheitliches Beschilderungssystem sollen die Fahrradtouristen in der Winsener Elbmarsch so durch die Region geleitet werden, dass sie je nach Interessenlage die entsprechenden Angebote und Attraktionen problemlos auffinden können. Projektbeschreibung: Aufbauend auf das Projekt Fahrradroutenkonzeption soll ein einheitliches Beschilderungssystem die Fahrradtouristen durch die Winsener Elbmarsch leiten. Die landtouristischen Attraktionen (Hofcafés, Käserei, einige Bauernhöfe, etc.) sollen durch Beschilderung an den Radrouten kenntlich gemacht werden. Die Agenda 21 Gruppe in der Samtgemeinde Elbmarsch hat eine kulturhistorische Radroute entwickelt („Kultur in der Natur“), für die an 17 kulturhistorischen Stätten Info-Tafeln aufgestellt werden sollen. Des Weiteren soll das Beschilderungssystem auf zusätzliche touristische Angebote (Gastronomie, andere Attraktionen) aufmerksam machen. Projektträger: Kommunen, die von der Beschilderung betroffen sind. Projektpartner: Agenda 21 Verein der Samtgemeinde Elbmarsch, LWK Zeitrahmen: Kurzfristig Vernetzung mit Die Beschilderung erleichtert u. a. den direkten Kontakt zur anderen ILEK regionalen Landwirtschaft. Dies führt zu Interesse und erhöhter Themen: Akzeptanz, was der Landwirtschaft langfristig zu Gute kommt. Finanzierungskonzept Förderung ggf. aus dem EFRE-Fonds, Schwerpunkt 3, 3.6.4.1 Verbesserung der touristischen Infrastruktur.

31 Fahrradrouten

-konzeption

Beschilderungs- Entwicklung von system für Themenstrassen Fahrradrouten Beispiel: Bauernroute

Hintergründe und Ziele der Projekte

Ein Ziel im Handlungsfeld Tourismus ist die Erschließung der Region für Rad- und Wassertouristen. Ein einheitliches Konzept für den Fahrradtourismus in der Winsener Elbmarsch schafft eine Verbindung zwischen dem erfolgreichen Elbe- Radweg und den zahlreich existierenden kleineren Elberadweg- Beschilderung mehr oder weniger bekannten Routen. Ziel ist es, ein übersichtliches Angebot an Fahrradtouren für Tagestouristen und die einheimische Bevölkerung zu Maßnahmen zur Zielerreichung entwickeln. Durch die Integration von Feldwegen in • Erarbeitung eines einheitlichen das Gesamtkonzept können Fahrradtouristen auf Routenkonzeptes einer sogenannten „Bauernroute“ landtouristische • Vermarktung der Radwege über eine Attraktionen wie Hofcafés, Käsereien und Bauernhöfe neu aufgelegte Karte bzw. Broschüre entdecken. • Schaffung eines einheitlichen Beschilderungssystems für die Fahrradrouten und die landtouristischen Attraktionen durch die Winsener Elbmarsch

Verknüpfungen mit anderen Themen

Die von der Agenda 21 Gruppe der Samtgemeinde Elbmarsch entwickelte kulturhistorische Radroute „Kultur in der Natur“ kann durch Infotafeln eingebunden werden. Auch zusätzliche touristische Angebote, wie Gastronomie und andere Attraktionen, sollen mit aufgenommen werden.

Projektträger Samtgemeinde Elbmarsch und Gemeinden; Gebietskörperschaften; landwirtschaftliche Betriebe Ansprechpartner Uwe Schmoldt, Tel.: 04177-652 32 Projekt 2.6 Titel des Projektes2.6 Fortführung der Winsener Tourist-Info¸ im Zuge der Nachnutzung der Landesgartenschau Kategorie A: Problemdruck: Die Winsener Elbmarsch verfügt über eine einmalige Landschaft mit vielen touristischen Attraktionen. Damit sich auswärtige Besucher über die vielen vorhandenen Sehenswürdigkeiten und Freizeitmöglichkeiten informieren können, ist die Einrichtung einer Tourist- Information an zentraler Stelle unbedingt notwendig. Entwicklungsziele: Die Stadt Winsen (Luhe) hat zusammen mit der Lüneburger Heideland GmbH während der Landesgartenschau im Marstall eine Tourist-Info betrieben. Viele auswärtige Besucher der Landesgartenschau haben den Service gerne genutzt und sich über die Stadt Winsen (Luhe) und über die Region informiert. Nach Aussage der TI-Mitarbeiter wurde von den Touristen oft auch nach gastronomischen Angeboten und Freizeitmöglichkeiten an der Elbe gefragt. So waren Informationsmaterialien über Fahrradwege in der Winsener Elbmarsch schnell vergriffen. Das Nachnutzungskonzept der Landesgartenschau sieht neben dem Erhalt verschiedener Parks und Gärten auch vor, auf dem Gelände Veranstaltungen mit überregionaler Reichweite durchzuführen. Aber auch im Rahmen des ILEK sollen neue touristische Angebote geschaffen werden. Projektbeschreibung: Die TI im Marstall soll als zentrale Anlaufstelle für Touristen in der Winsener Elbmarsch fortgeführt werden. Öffnungszeiten: Von Mai bis Oktober täglich von 10:00 bis 17:00 Uhr

Aufgaben - Information und Beratung der Touristen vor Ort - Versenden von Informationsmaterial - Kartenverkauf (Stadtplan, Radwanderkarten) - Vermittlung von Stadtführungen - Souvenirverkauf - Vorverkaufstelle für Schifffahrten, Wildpark Schwarze Berge usw. - Fahrradverleih

Diese Aufgaben sollen von 5 MitarbeiterInnen, die auf 400 Euro-Basis eingestellt sind wahrgenommen werden. Alternativ könnte eine ganze Stelle geschaffen werden, um die Konzeption neuer Angebote zu ermöglichen, was verteilt auf 5 Kräfte als schwierig erscheint. Diese Alternative würde die Kosten für die Tourist-Info erhöhen. Projektträger: Gemeinden der AG Winsener Elbmarsch Projektpartner: Lüneburger Heideland GmbH Zeitrahmen: Ab April 2007 Vernetzung mit Die zentrale Vermarktung von touristischen Angeboten der Region und die anderen ILEK Themen: Entwicklung neuer touristischer Angebote bzw. die Bündelung der bestehenden Angebote dienen Tourismusanbietern der gesamten Winsener Elbmarsch. Finanzierungskonzept Kosten - Personalkosten 15.500,00 € - Büromaterial 500,00 € - Porto 1.000,00 € - Telefon 1.000,00 € - Sonstiges 2.000,00 € 20.000,00 €

Die geschätzten Kosten in Höhe von 20.000,00 Euro sollten anhand eines Verteilungsschlüssels auf die teilnehmenden Kommunen verteilt werden.

33 Tourist-Info

Winsener Elbmarsch

Hintergrund und Ziel des Projekts

Die Winsener Elbmarsch verfügt über eine einmalige Landschaft mit vielen touristischen Attraktionen. Damit sich auswärtige Besucher über die vielen vorhandenen Sehens- würdigkeiten und Freizeitmöglichkeiten informieren können, ist es sinnvoll, an

zentraler Stelle eine eine Tourist-Information (TI) einzurichten. Radler in der Elbmarsch Die Stadt Winsen (Luhe) hat zusammen mit

der Lüneburger Heideland GmbH während Maßnahmen zur Zielerreichung der Landesgartenschau im Marstall eine Tourist-Information betrieben, die sehr gut von Aufgaben der künftigen TI sind: den Gästen angenommen und beansprucht • Information und Beratung der Touristen wurde. vor Ort Die bestehenden Strukturen im Marstall • das Versenden von Informationsmaterial werden zu einer gemeinsamen TI Winsener • der Kartenverkauf (Stadtplan, Rad- Elbmarsch ausgeweitet, die ab Mai 2007 ihren wanderkarten, etc.) Betrieb aufnimmt. • die Vermittlung von Stadtführungen, der Souvenirverkauf • als Vorverkaufstelle

Verknüpfungen mit anderen Themen

Die zentrale Vermarktung von touristischen Angeboten der Region und die Entwicklung neuer touristischer Angebote bzw. die Bündelung der bestehenden Angebote dienen selbstverständlich den Tourismusanbietern der gesamten Winsener Elbmarsch.

Projektträger Gemeinden der AG Winsener Elbmarsch Ansprechpartner Matthias Wiegleb (Stadt Winsen), Tel.: 04171-657213, E-Mail: [email protected] Imke Grotelüschen (Lüneburger Heideland Touristik GmbH) Tel.: 0 41 84 - 850 50, E-Mail: [email protected] 34 Projekt 2.7 Titel des Projektes: Errichtung eines Parkplatzes am Elbdeich in Tespe; nahe des Fährhauses Rick und dem neuen Fähranleger Tespe Kategorie: A Problemdruck: Der Parkplatz am Fährhaus Rick am Fähranleger in Tespe ist vor allem an Wochenende überlastet. Entwicklungsziele: Teil der Gesamtstrategie des ILEKs ist es, die Winsener Elbmarsch über das Wassererlebbar zu machen und in diesem Zusammenhang mehr Zugänge an die Elbe zu schaffen. Der Parkplatz soll es ermöglichen, dass Naherholer direkt am Elbdeich parken. Auch Radfahrer könnten mit den per Auto mitgebrachten Rädern von dort eine Fahrradtour starten. Projektbeschreibung: Ziel des Projekts ist es, den Zugang für Besucher des Elbdeiches und Nutzer der Ausflugschiffe, die vom Fähranleger starten, zu erleichtern und den Parkplatz am Fährhaus Rick zu entlasten. Projektträger: Samtgemeinde Elbmarsch Projektpartner: Zeitrahmen: 2008 Vernetzung mit anderen Elberadweg, Schiffsanleger ILEK Themen: Finanzierungskonzept Je nach Ausstattung zwischen 150.000 und 220.000 EUR.

35 Errichtung eines Parkplatzes am Elbdeich in Tespe

Hintergrund und Ziel des Projekts

Der Parkplatz am Fähranleger in Tespe ist vor allem an Wochenenden überlastet. Teil der Gesamtstrategie des ILEKs ist es, die Winsener Elbmarsch über das Wasser erlebbar zu machen und in diesem Zusammenhang mehr Zugänge zur Elbe zu schaffen. Der neue Parkplatz soll es ermöglichen, dass Naherholer direkt am Elbdeich parken. Auch Radfahrer könnten mit den per Auto mitgebrachten Rädern von dort eine Fahrradtour starten. Fährhaus Tespe

Verknüpfungen mit anderen Themen

Der Zugang zum Elberadweg und zum Fähranleger Tespe, von dem Schiffs- ausflüge angeboten werden, fördert ganz allgemein den Tourismus in der Samtgemeinde Elbmarsch.

Familienausflug am Elbedeich

Maßnahmen zur Zielerreichnung

Die Rasenfläche hinter dem Fährhaus Tespe, die direkt am Elbdeich liegt, kann mit relativ geringem Aufwand in einen Parkplatz umgewandelt werden. Dieser ist dann von der von Einheimischen und Touristen stark genutzten Elbuferstraße zugänglich. Direkt am Deich entsteht der neue Parkplatz

Projektträger Samtgemeinde Elbmarsch Ansprechpartner Uwe Luhmann (SG Elbmarsch), Tel.: 04176-909931, E-Mail: [email protected]

36 Projekt 2.8 Titel des Projektes: Sanierung der Straße „Zur Horburg“ mit Verkehrsinseln Kategorie: A Problemdruck: Die Straße „Zur Horburg“ befindet sich in einem desolaten Zustand und muss von Grund auf erneuert werden Entwicklungsziele: Herstellung einer ordnungsgemäßen Fahrbahn für die Landwirtschaft, für Anlieger und für Fahrradtouristen. Projektbeschreibung: Die durch den Ort Horburg führende Dorfstraße „Zur Horburg“ ist in einer Länge von ca. 1,4 km neu auszubauen. Vorgesehen ist eine Totalerneuerung mit Fahrbahnteilern. Die Straße wurde in den 60er Jahren hergestellt. Der Unterbau besteht zum Teil aus Schotter und Pflastersteinen und entspricht in keiner Weise dem heutigen Ausbaustandard. Dies insbesondere aufgrund der zugenommenen Fahrzeuggewichte in der Landwirtschaft und im öffentlichen Personennahverkehr. Projektträger: Gemeinde Barum Projektpartner: Zeitrahmen: 2008/09 Vernetzung mit Die Straße „Zur Horburg „ ist Teil des überörtlichen Radwegenetzes anderen ILEK in der Elbmarsch und führt Fahrradtouristen u. a. zum Strandbad Themen: Barumer See und zum dort geplanten Jugendgästehaus Finanzierungskonzept Gesamtsumme 880.000,00 € Förderanteil 40 % 352.000,00 € Eigenanteil des Trägers 528.00,00 €

Projekt 2.9 Titel des Projektes: Bau einer Fußgänger- u. Radwegebrücke über den Schöpfwerkskanal in Barum Kategorie: A Problemdruck: Die Gemeinde Barum wird von vielen Besuchern aus dem nahen und weiteren Umland wegen des Barumer Sees besucht. Dazu gehört eine Rundwanderung um den Barumer See und um die Neetze in Horburg. Während auf der nördlichen Fluss- u. Seeseite ein separater Wanderweg verläuft, ist auf der Südseite nur die verkehrsreiche Kreisstraße 1 vorhanden. Mit der vorgesehenen Brücke können Wanderwege abseits der K1 in ruhiger Wohnlage benutzt werden. Außerdem wird damit eine Wegesicherung für die Schule und den Kindergarten erreicht. Entwicklungsziele: Verbesserung der verkehrlichen Infrastruktur für Erholungssuchende und Kurzurlauber. Projektbeschreibung: Über den Schöpfwerkskanal in Barum soll eine Fußgänger- und Radwegebrücke in Höhe der Sporthalle zur Verbesserung der verkehrlichen Infrastruktur errichtet werden. Projektträger: Gemeinde Barum Projektpartner: Zeitrahmen: 2007/2008 Vernetzung mit Der Wassertourismus im ILEK-Gebiet „„„Achtern-Elbe-Diek“““ erhält anderen ILEK eine weitere attraktive Anlaufstelle, die über die Wasserläufe Themen: Ilmenau/Neetze mit den übrigen Gemeinden angebunden würde. Finanzierungskonzept Gesamtsumme: 160.000,00 € Fördersumme 40 % 64.000,00 € Eigenanteil des Trägers 96.000,00 €

37 Steigerung der Attraktivität der Rad- und Wanderwege in

Barum

Sanierung der Straße Bau einer Fußgänger- und „Zur Horburg“ mit Radwegebrücke über dem Schöpfwerkskanal in Verkehrsinseln Barum Hintergründe und Ziele der Projekte

Die Gemeinde Barum wird von vielen Besuchern aus dem nahen und weiteren Umland wegen des Barumer Sees besucht. Dazu gehört fast obligatorisch eine Rundwanderung um den Barumer See und um die Neetze in Horburg. Während auf der nördlichen Fluss- und Seeseite ein separater Wanderweg verläuft, ist auf der Südseite nur die verkehrreiche Kreisstraße 1 vorhanden. Durch den Bau einer Brücke über den Straße „Zur Horburg“ Schöpfwerkskanal in Barum Schöpfwerkskanal können Wanderwege abseits der K1 in ruhiger Wohnlage Maßnahmen zur Zielerreichung benutzt werden. • Ausbau der Dorfstraße „Zur Horburg“ Die Ziele dieses Vorhabens sind die (Totalerneuerung mit Fahrbahnteilern) Herstellung einer ordnungsgemäßen • die Errichtung einer Fußgänger- und Fahrbahn für alle Benutzer und die Radwegebrücke über den Schöpfwerkskanal Verbesserung der verkehrlichen in Barum führt zur Verbesserung Infrastruktur für Erholungssuchende und der verkehrlichen Infrastruktur Kurzurlauber.

Verknüpfungen mit anderen Themen

Die Straße „Zur Horburg „ ist Teil des überörtlichen Radwegenetzes in der Elbmarsch und führt Fahrradtouristen u. a. zum Strandbad Barumer See und zum dort geplanten Jugendgästehaus. Der Wassertourismus im ILEK-Gebiet „Achtern Elbe Diek“ erhält eine weitere attraktive Anlaufstelle, die über die Wasserläufe Ilmenau/Neetze mit den übrigen Gemeinden angebunden würde.

Projektträger Samtgemeinde Elbmarsch und Gemeinden; Gebietskörperschaften; landwirtschaftliche Betriebe Ansprechpartner Bürgermeister Werner Meyn (Gmd. Barum), Tel.: 04133-510363, Fax: 04133-510362, E-Mail: [email protected] 38 Projekt 2.10 Titel des Projektes: Umbau eines ungenutzten Gebäudes am Barumer See zum Jugendgästehaus Kategorie: A Problemdruck: Das alte Gebäude der einstigen Wachstation am Barumer See wird nicht mehr genutzt und verfällt zunehmend. Entwicklungsziele: Ein Ziel des ILEKs im Bereich Tourismus und Naherholung ist es, die Winsener Elbmarsch über das Wasser erlebbar zu machen. Der Barumer See wird gerne von Touristen und Einheimischen als attraktiver Erholungsort genutzt. Die Umnutzung des bestehenden alten Gebäudes zu einem Jugendgästehaus soll den See und die Umgebung insbesondere für junge Menschen aus anderen Regionen erlebbar machen. Wertschöpfungseffekte werden durch die Schaffung von 1-2. Arbeitsplätzen und die Erhöhung des Gästeaufkommens in der Region erzielt. Projektbeschreibung: Ziel des Projekts ist die Schaffung eines Jugendgästehauses mit Unterbringungsmöglichkeiten für ca. 30 Jugendliche. Die Gäste werden mehrere Tage vor Ort wohnen und das touristische und kulturelle Angebot der Umgebung wahrnehmen. Projektträger: Samtgemeinde Bardowick und Abwassergesellschaft Bardowick (AGB) Projektpartner: Gemeinde Barum Zeitrahmen: Mittelfristige Umsetzung Vernetzung mit Eine Belebung des Dorflebens in Barum ist denkbar wenn anderen ILEK beispielsweise das Angebot für Jugendliche aufgrund der zu Themen: erwartenden gesteigerten Nachfrage ausgebaut wird. Finanzierungskonzept Gesamtsumme 360.000,00 € Förderungsbetrag 40 % 144.000,00 € Eigenanteil des Trägers 216.000,00 € Förderung ggf. aus dem EFRE-Fonds

39 Umbau eines ungenutzten Gebäudes am

Barumer See zum Jugendgästehaus

Hintergrund und Ziel des Projekts Alte Eins der übergeordneten Ziele des ILEKs im Wach- Bereich Tourismus und Naherholung ist es, die station am Winsener Elbmarsch über das Wasser erlebbar Barumer zu machen. Der Barumer See wird gerne von See Touristen und Einheimischen als attraktiver Erholungsort genutzt. Das alte Gebäude der einstigen Wachstation am Barumer See wird nicht mehr genutzt und verfällt zunehmend. Maßnahmen zur Zielerreichung Die Umnutzung des bestehenden alten Gebäudes zu einem Jugendgästehaus soll den Im Rahmen des Projekts wird aus der See und die Umgebung insbesondere für junge verfallenem alten Wachstation ein Menschen aus anderen Regionen erlebbar Jugendgästehauses mit Unterbringungs- machen. möglichkeiten für bis zu 30 Jugendliche. Die jugendlichen Gäste werden Zeichnungen mehrere Tage vom Entwurf vor Ort wohnen des Architekten und das touris- Christian tische und kultu- Tönjes, Bardowick relle Angebot der Umgebung wahr- nehmen können.

Verknüpfungen mit anderen Themen

Eine Belebung des Dorflebens in Barum ist in diesem Zusammenhang denkbar, wenn beispielsweise das Angebot für Jugendliche aufgrund der zu erwartenden gesteigerten Nachfrage ausgebaut wird.

Projektträger Samtgemeinde Bardowick und Abwassergesellschaft Bardowick (AGB) Ansprechpartner Petra Gebert (SG Bardowick), Tel.: 04131-120127, E-mail: [email protected] Helmut Meyer (SG Bardowick), Tel.: 04131-120124, E-mail: [email protected] Bürgermeister Werner Meyn (Gmd. Barum), Tel.: 04133-510363, Fax: 04133-510362, E-Mail: gemeinde- [email protected] 40 Projekt 2.11 Titel des Projektes: Kompetenz- und Ausstellungszentrum Naturgewalten „Sturmfluten an der Elbe“

Kategorie: B Problemdruck: Es fehlt in der Winsener Elbmarsch an touristischen Angeboten mit einer gewissen Strahlkraft (Alleinstellung und Magnetwirkung) in die Region, insbesondere für die Tagesgäste aus dem Hamburger Raum. Entwicklungsziele: Grundsätzlich sollte die optimale Nutzung vorhandener Einrichtungen, soweit sie vorhanden sind, Vorrang vor der Entwicklung neuer Angebote haben. Gleichwohl erscheint die Schaffung zusätzlicher maritimer Attraktionen in der Region hilfreich, um die gesteckten touristischen Ziele zu erreichen. Für eine Vermarktung als "Wassertourismusregion" ist ein maritimes Flair essentiell. Maritimes Flair wird geprägt von Schiffen auf dem Wasser, lebendigen Häfen und den Möglichkeiten für die Gäste, Wasser und Schifffahrt zu erleben. Wichtiger Bestandteil maritimen Flairs können darüber hinaus Feste (Hafenfeste, Regatten mit besonderen Booten, Reepschlagen, ...) und landseitige Ausstellungen bzw. Museen bilden, die die maritime Tradition und Gegenwart der Region illustrieren. Zu diesem Thema gehören auch der Hochwasserschutz sowie die Sturmflutgefahren an der Elbe. Entsprechende Attraktionen sind in der Region bisher selten. Deshalb wäre die Schaffung eines zentralen Standortes mit einer Dauerausstellung zum Thema Naturgewalten „Sturmfluten an der Elbe“ für die Entwicklung des Wassertourismus in der Region von großer Bedeutung. Projektbeschreibung: Ziel des Projekts ist es, zentrumsnahe Räume für die Einrichtung eines Kompetenz- und Ausstellungszentrum Naturgewalten „Sturmfluten an der Elbe“ zu schaffen. Das Kompetenz- und Ausstellungszentrum Naturgewalten „Sturmfluten an der Elbe“ als neuer touristischer Anziehungspunkt der Winsener Elbmarsch zeigt das Leben der Menschen an der Elbe mit Naturgewalten seit der Besiedlung. Projektträger: Samtgemeinde Elbmarsch Projektpartner: Steht noch nicht fest. Zeitrahmen: 2007 – 2009 Vernetzung mit anderen ILEK Themen: Finanzierungskonzept Wird zurzeit geprüft.

41

Kompetenz- und Ausstellungszentrum

für Klimawandel und Wasser Hintergrund und Ziel des Projekts

Das Thema Klimawandel ist ein hoch aktuelles und wird von der Wissenschaft, der Politik und den Medien verstärkt aufgegriffen. Die an der Elbe anliegenden Gemeinden der Region kennen die Gefahren, welche von Hochwassern ausgehen, nur zu gut. Das Wissen über die Zusammenhänge von

Klimawandel und Hochwasser zu vernetzen und an die breite Öffentlichkeit zu vermitteln ist Elbe Sturmflut 1980 in Marschacht ein Ziel dieses Projektes. Nicht zuletzt kann damit ein touristisches Maßnahmen zur Zielerreichung Highlight mitten in der Winsener Elbmarsch Die Samtgemeinde Elbmarsch plant, ein geschaffen werden. „Edutainment/Science Center für Klimawandel und Wasser“ am Standort Marschacht ins Leben zu rufen. Dies enthält folgende Komponenten: • Ausstellungs- und Kompetenzzentrum für Klimawandel und Wasser • Informationszentrum für Landnutzung und Entwicklung in Flussauen • Koordinationsstelle für Hochwasser- Historische Bilder vom Bau des Wehrs und der Elbstufe prävention und Katastrophenschutz Das Kompetenz- und Ausstellungszentrum dient der Veranschaulichung der Auswirkungen des Klimawandels auf Küstenräume und Flusslandschaften und der Kommunikation der neuesten Forschungsergebnisse auf multimediale, interaktive Weise. Durch ein “Leuchtturm-Projekt“, das die kulturelle Charakteristik der Elblandschaft, moderne Wissenschaften (Küstenforschung, Meteorologie, regenerative Energien) und die wichtige Umweltressource Wasser verbindet, wird das wirtschaftliche und touristische Profil der Region geschärft und gestärkt.

Projektträger Samtgemeinde Elbmarsch Ansprechpartner Uwe Luhmann (SG Elbmarsch), Tel.: 04176-909931, E-Mail: [email protected] Anke Küsel (TuTech GmbH Hamburg), Tel.: 040-766296785, E-Mai.: kü[email protected] 42

Projekt 2.12 Titel des Projektes: Konzept für überregional bekannte Veranstaltungshighlights Kategorie: B Problemdruck: Es bestehen bereits einige überregional bekannte große Veranstaltungen, die regelmäßig durchgeführt werden (Stover Rennen, Die Elbe brennt, Oldtimer-Treff in Winsen, Scharmbecker Erntefest, etc.) Die Attraktivität und Bekanntheit der Region über solche Events ist jedoch noch ausbaufähig.

Entwicklungsziele: Ein Ziel dieses Handlungsfeldes ist es, die Winsener Elbmarsch überregional bekannt zu machen. Dies könnte über schlagkräftige Vermarktungsstrukturen und ein Vermarktungskonzept speziell für diese Region erreicht werden. Zudem sollen regionale Erlebnisse geschaffen werden, die auch potentielle Gäste von außerhalb der Region wahrnehmen sollen. Projektbeschreibung: In dem Projekt soll eine Analyse der bestehenden Veranstaltungen vorgenommen werden, um aufSturmflut Grundlage Marschacht der Ergebnisse 1980 weitere terminlich aufeinander abgestimmte neue Großveranstaltungen mit überregionaler Bedeutung zu konzipieren. Ein Beispiel für eine solche Veranstaltung könnte ein Velofest sein, bei dem an einem autofreien Sonntag auf einer bestimmten Strecke durch die Region zahlreiche Radfahrer und Inliner die landschaftlichen und gastronomischen Vorzüge des Gebietes erfahren können. Ähnliche in anderen Regionen durchgeführte Aktionen haben zwischen 10.000 und 40.000 Besucher. Projektträger: Beteiligte Gemeinden Projektpartner: Lüneburger Heideland Touristik GmbH Zeitrahmen: 2007/2008 Vernetzung mit anderen ILEK Themen: Finanzierungskonzept Fehlt noch

Projekt 2.13 Da die „Umnutzung des BGS-Geländes an der Elbe zum Erlebnisstrand“ derzeit noch nicht planbar ist (Besitzverhältnisse noch ungünstig für Umgestaltung), existiert noch kein Projektsteckbrief.

43 44 Projektsteckbriefe und Messeposter im Handlungsfeld 3: Zukunft Dorf!

Projekt 3.1 Titel des Projektes: Dorfentwicklungen Kategorie: A Problemdruck: In einigen Dörfern der Winsener Elbmarsch besteht der Bedarf, den Entwicklungen hin zu Schlafdörfern und Pendlerorten zu begegnen. Der gemeinschaftliche Zusammenhalt, der das Leben auf den Dörfern traditionell geprägt hat scheint in Gefahr zu sein. Um den ursprünglichen Charakter der Dörfer zu erhalten muss die Identifikation mit dem Wohnort gerade bei den Bürgern gestärkt werden, die den Ort hauptsächlich als Schlafstätte nutzten.

Entwicklungsziele: Vor dem Hintergrund der Ziele, die im Handlungsfeld Zukunft Dorf! verfolgt werden („Neubürger fühlen sich heimisch“, „Die Versorgung der älteren Bevölkerung ist gesichert“, „Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor wurden geschaffen“) bietet das Dorfentwicklungsprogramm Möglichkeiten, den spezifischen Problemdrücken der Dörfer durch integrierte Maßnahmen zu begegnen.

Projektbeschreibung: Ziel ist es eine geringe Zahl von Dörfern für das Dorfentwicklungsprogramm vorzuschlagen. Derzeit sind die Dörfer Luhdorf, Pattensen, Barum und Oldershausen als Kandidaten im Gespräch. Projektträger: Projektpartner: GLL Zeitrahmen: kurzfristig Vernetzung mit anderen ILEK Themen: Finanzierungskonzept

45 P 3.1 Poster Dorfentwicklungen Beispielhafte

Dorfentwicklung

Hintergrund und Ziel des Projekts

Die Funktionen der Dörfer in der Winsener Elbmarsch wandeln sich. Den Entwicklungen hin zu reinen Schlafdörfern und Pendlerorten wollen wir aktiv begegnen Fachwerk- und bewusst den gemeinschaftlichen haus in St. Dionys Zusammenhalt, der das Leben auf den Dörfern traditionell prägt, erhalten. Ziel dieses Projektes ist es, zunächst die Maßnahmen zur Zielerreichung beiden Dörfer Oldershausen (Gemeinde Marschacht) und Barum (mit den Ortsteilen Gemeinsame Probleme wie unzureichende St. Dionys, Barum und Horburg), die nur ca. Kinderbetreuungsangebote und die geringe 4 km voneinander entfernt liegen und durch Anzahl an lokalen Arbeitsplätzen sollen durch die Neetze verbunden werden, für das dorfübergreifende Maßnahmen gelöst Dorfentwicklungsprogramm vorzuschlagen. werden. Handlungsansätze, die sich aus der Hier soll eine modellhafte Gruppen- Situationsanalyse beider Dörfer ergeben Dorfentwicklung durchgeführt werden, die haben, sind beispielsweise: • aufzeigt, wie gemeinsam mit den aktuellen – Verbundlösungen zur Kinderbetreuung, häufig vergleichbaren Problemen – der bei der das Angebot beider Dörfer Dörfer umgegangen werden kann. aufeinander abgestimmt wird und gemeinsame Lösungen entwickelt werden. • Touristische Inwertsetzung des heraus- ragenden landschaftlichen Potentials. Der Barumer See, die Neetze, vorhandene Radwege in beiden Dörfer sollten stärker touristisch genutzt Der Barumer See: attraktiv für den Tourismus werden.

Verknüpfung mit anderen Themen

Das Dorferneuerungsprogramm verknüpft durch seinen integrativen Ansatz die Themen Dorfstrukturen, Tourismus und Landwirtschaft miteinander.

Projektträger Gemeinde Barum, Gemeinde Marschacht Ansprechpartner Bürgermeister Werner Meyn (Gmd. Barum), Tel.: 04133-510363, E-Mail: [email protected] Bürgermeister Claus Eckermann (Gmd. Marschacht), Tel.: 04176-1687, E-Mail: [email protected] Joachim Roemer (Amt f. Landentw.), Tel.: 04131-8545211, E-Mail: [email protected] Projekt 3.2 Titel des Projektes: Kulturtreff Tespe Kategorie: B Problemdruck: Der seit 20 Jahren bestehende Kulturverein, Förderverein Elbmarschkultur e. V., mit ca. 300 Mitgliedern hat keine adäquaten eigenen Räumlichkeiten, um seine Aktivitäten umzusetzen. Der verein ist immer auf ungeeignete Räume (Gaststätten) und auf das Wohlwollen von Schule und Kirche bei der Raumvergabe angewiesen. Entwicklungsziele: Schaffung eines in der Eigenverantwortung des Vereins stehenden und den Bürgern offen stehendes kulturellen Zentrums, das an 7 Tagen in der Woche zu vereinbarten Zeiten für jung und alt nutzbar ist. Projektbeschreibung: Nutzung eines ehemaligen ebenerdigen Ladengeschäfts von ca. 200 qm für die Aktivitäten und Kontaktpflege der vereinsinternen Arbeitgruppen, sowie Kulturangebot für Kinder und Senioren der Elbmarsch Projektträger: Förderverein Elbmarschkultur e. V. Der Verein übernimmt die Räumlichkeiten als Untermieter für vorerst 5 Jahre wobei die ersten 3 Monate kostenlos zur Verfügung stehen Projektpartner: Der bisherige Ladenmieter, Apotheker Dr. K. Herbst, hat seine Apotheke verlegt, ist aber als Hauptmieter noch bis 2012 gebunden. In Ermangelung eines gewerblichen Nachmieters hat er die Räumlichkeiten im Wege des Sponsoring an den verein untervermietet. Zeitrahmen: Nach Ablauf der Probezeit von drei Monaten zur Errichtung des Kulturtreff erfolgt der Übergang in den Untermietvertrag. Vernetzung mit Die Aktivitäten des Vereins sind seit 20 Jahren Bestandteil von anderen ILEK Tourismus und Naherholung. Themen: Finanzierungskonzept Laufende Kosten durch Sponsoring und Verzahnung mit der in Gründung befindlichen Kulturstiftung Elbmarsch. Für die sachgerechte Ausstattung und Herrichtung der Räumlichkeiten sind zur Zeit noch ein offener Finanzbetrag von ca. 20.000,- Euro erforderlich. Bisher sind jedoch keine Fördermöglichkeiten ersichtlich.

Projekt 3.4 Titel des Projektes: Mehrgenerationshaus Samtgemeinde Elbmarsch Kategorie: B Problemdruck: Der demografische Wandel hat bzw. führt zu einer Überalterung der Bevölkerung. Es fehlt an adäquaten Angeboten für aktive Senioren, Seniorenbetreuung usw. Dies führt zunehmend zu einer Isolation der einzelnen Altersgruppen. Darüber hinaus fehlt ein Betreuungsangebot für Familien mit Kleinkindern bis zu 3 Jahren. Entwicklungsziele: Verbesserung des Betreuungsangebote und Einbindung der älteren Generation in die Dorfgemeinschaft. Projektbeschreibung: Ziel des Projekts: Zentrumsnahe Räume für die Einrichtung eines Mehrgenerationshauses zu schaffen. Diese Einrichtung soll als offener Tagestreffpunkt für Jung und Alt sein, mit Begegnungsräumen, in denen vielfältige Aktivitäten und Serviceangebote für Angehörige aller Altersgruppen, Nationalitäten und Glaubensgemeinschaften möglich sind. Mehrgenerationenhäuser sind geprägt von freiwilligem Engagement und Hilfe zur Selbsthilfe, basierend auf der Grundannahme, dass alle Menschen Ressourcen und Möglichkeiten haben, anderen bei 47 Problemen, Sorgen und Fragen weiterzuhelfen. Daneben sollen sie ein Netzwerk an Information, auch in professioneller Form, bieten. Bereits vorhandene Angebote für Jung und Alt können und sollten bedarfsgerecht miteinander verbunden und ergänzt werden. Projektträger: Samtgemeinde Elbmarsch Projektpartner: Steht noch nicht fest. Zeitrahmen: 2007 - 2009 Vernetzung mit anderen ILEK Themen: Finanzierungskonzept Wird zurzeit überprüft.

Projekt 3.5 Titel des Projektes: Lebenslagenbezogenes Informationsmanagement Kategorie: B Problemdruck: In der Winsener Elbmarsch existieren verschiedene Informationsbroschüren sowie Internetseiten und Faltblätter der Gemeinden zu Angeboten in den Bereichen Kinderbetreuung, Medizinische Versorgung, Kultur und Freizeit, Bildungsstätten, Kirchen und Vereinen. Es zeigt sich dennoch ein Defizit an umfassender Bereitstellung von Informationen bzw. an der Verbreitung der bereits aufbereiteten Informationsmedien. Nicht alle für Freizeit und Alltag notwendigen Informationen gelangen zur richtigen Zeit an die richtigen Zielgruppen. Entwicklungsziele: Die Einbindung aktiver Senioren in die Gesellschaft, die Verbesserung der Kinderbetreuung und der allgemeinen Versorgungssituation sowie der Ausbau des Dienstleistungssektors sind Ziele aus dem Handlungsfeld Zukunft Dorf. Im Handlungsfeld Landwirtschaft wurde der Bedarf an einer Bündelung und Verbreitung der Informationen über bestehende landtouristische Angebote deutlich. Durch das Projekt sollen die bestehenden Informations-Defizite durch eine Bündelung und Verbreitung von zielgruppengerecht aufbereiteten Informationen behoben werden. Projektbeschreibung: Vorhandene Informationsmedien sollen zunächst in Bezug auf ihre zielgruppengerechte Aufbereitung und Verbreitungswege geprüft werden. Anzusprechende Zielgruppen mit spezifischen Informationsbedarfen sind beispielsweise Senioren (medizinische Versorgung, spezifische Freizeitangebote), Neubürger (Ansprechpartner in der Gemeinde, Makler, Handwerker, Vereine) und Familien (Betreuungsangebote, Freizeitangebote für Kinder). Vorhandene regionale Informationen können im Internet und /oder in umfassenden Gemeindebroschüren so geclustert werden, dass die Nutzer ihrer Lebenslage entsprechend schnell alle notwendigen Hinweise finden können. Um einer Informationsflut in den entsprechenden Medien vorzubeugen, können für bestimmte Angebotsgruppen (Handwerker, Tagesmütter, etc.) einzelne Ansprechpartner aufgeführt werden. Projektträger: Gemeinden in Kooperation Projektpartner: Zeitrahmen: zeitnah Vernetzung mit Das Projekt greift das Anliegen aus dem HF Landwirtschaft zur anderen ILEK Bündelung und Verbreitung des landtouristischen Angebotes auf Themen: Finanzierungskonzept

48

In diesem Handlungsfeld existieren zahlreiche weitere Projektansätze, die bisher keinen Träger gefunden haben bzw. als Anregung für künftige Maßnahmen Bedeutung haben. Für diese Projekte gibt es bisher keine Projektsteckbriefe. Sie können der Projekttabelle in Anhang 2 entnommen werden.

Projekt 3.7 Titel des Projektes: Tagesmütterstammtisch Problemdruck: Die Situation der Kinderbetreuung in der Winsener Elbmarsch ist angespannt. In vielen Orten sind die Betreuungszeiten durch öffentliche Kindergärten, -krippen oder horte nicht ausreichend. Vor allem für die Gruppe der Kinder unter drei Jahren, die Nachmittagsbetreuung von Schulkindern und die Zeit nach dem Mittag ist das Angebot unzureichend.

Entwicklungsziele: Die Kinderbetreuung in der Winsener Elbmarsch soll besser koordiniert und ausgeweitet werden, so dass es mehr Eltern (insbesondere Müttern) möglich ist, einer Erwerbsarbeit nachzugehen. Der Tagesmütterstammtisch dient hierbei der internen Vernetzung und besseren Kommunikation (Zielgruppe Eltern) des Angebots an Kinderbetreuung durch Tagesmütter. Projektbeschreibung: Der Tagesmütterstammtisch soll zunächst für die gesamte SG Elbmarsch eingerichtet werden, aber auch für Tagesmütter, die darüber hinaus tätig sind, offen stehen. Die Treffen der Tagesmütter ermöglichen, dass • Eine vollständige Liste aller Tagesmütter der Region erstellt wird, die an zentralen Stellen (gemeinden, Kindergärten, etc.) zur Verfügung stehen. • Das Angebot der Tagesmütter aufeinander abgestimmt wird (Urlaubsvertretung, gegenseitige Vermittlung von „Tageskindern“, etc.) • Gesonderte Betreuungs-Angebote (z. B. Ferienprogramm) gemeinsam entwickelt und angeboten werden • Qualifizierungsmaßnahmen (Tagesmütter-Ausbildung, Erste- Hilfe-Kurse, etc.) in der Gruppe organisiert und wahrgenommen werden können.

Projektträger: Tagesmütter der Region Projektpartner: Samtgemeinde Elbmarsch, Gleichstellungsbeauftragte Zeitrahmen: Das Projekt wird im Frühjahr 2007 angestoßen und soll ab dann zeitlich unbegrenzt laufen Vernetzung mit anderen ILEK Themen: Finanzierungskonzept Die Kosten sind gering und werden von den Tagesmüttern selbst getragen. Wenn nötig, Unterstützung durch die Samtgemeinde Elbmarsch.

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Tagesmütter-

Stammtisch

Hintergrund und Ziel des Projekts Maßnahmen zur Zielerreichung Die Situation der Kinderbetreuung in der Winsener Elbmarsch ist angespannt. In vielen Orten sind die Betreuungszeiten durch öffentliche Kindergärten, -krippen oder horte nicht ausreichend. Vor allem für die Gruppe der Kinder unter drei Jahren, die Nachmittagsbetreuung von Schulkindern und die Zeit nach dem Mittag ist das Angebot unzureichend. Die Kinderbetreuung in der Winsener Der Tagesmütterstammtisch soll zunächst für Elbmarsch soll besser koordiniert und die SG Elbmarsch eingerichtet werden, aber ausgeweitet werden, so dass es mehr Eltern auch für Tagesmütter, die darüber hinaus tätig (insbesondere Müttern) möglich ist, einer sind, offen stehen. Erwerbsarbeit nachzugehen. Der Die Treffen der Tagesmütter ermöglichen u.a., Tagesmütterstammtisch dient hierbei der dass internen Vernetzung und besseren • eine vollständige Liste aller Tagesmütter Kommunikation (Zielgruppe Eltern) des der Region erstellt wird, die an zentralen Angebots an Kinderbetreuung durch Stellen (Gemeinden, Kindergärten, etc.) Tagesmütter. zur Verfügung steht, • das Angebot der Tagesmütter aufeinander abgestimmt wird (Urlaubsvertretung, gegenseitige Vermittlung von „Tageskindern“, etc.) • Qualifizierungsmaßnahmen (Tagesmütter- Ausbildung, Erste-Hilfe-Kurse, etc.) in der Gruppe organisiert und wahrgenommen werden können. • Gesonderte Betreuungs-Angebote (z. B. Ferienprogramm) gemeinsam entwickelt und angeboten werden

Projektträger Tagesmütter der Region Ansprechpartner Christa Stüven (Gleichstellungsbeauftragte SG Elbm.), Tel. 04176-90990, E-Mail: [email protected] Projektsteckbriefe und Messe-Poster im Handlungsfeld 4: Landwirtschaft

Die 12 Projekte in diesem Handlungsfeld sind nach den Kategorien A, B, C geordnet aufgeführt. Die Projektsteckbriefe wurden von der LWK Niedersachsen Außenstelle Buchholz in Zusammenarbeit mit den Projektträgern bzw. Partnern erstellt.

Projekt 4.1 Titel des Projektes: Verbesserung der Infrastruktur (Wirtschaftswegebau) Kategorie: A Problemdruck: Wirtschaftswege sind in einem allg. schlechten Zustand. (Erneuerungs- und Ausbesserungsstau). Wege zu schmal, Maschinen zunehmend groß. Entwicklungsziele: Wettbewerbsfähigkeit der ldw. Betriebe erhalten Projektbeschreibung: Ziel des Projekts: Ausbesserung von besonders schlechten aber für die Landwirtschaft wichtigen Teilabschnitten, Aufstellung einer Prioritätenliste Projektträger: Gebietskörperschaften im ILEK

Projektpartner: Zeitrahmen: 2007-2013 Vernetzung mit Tourismus, Fahrradroutenkonzeption anderen ILEK Themen: Finanzierungskonzept Gesamtkostenermittlung erst nach Feststellung möglich. Grundlage: ELER-Förderung: Stichwort Wegebau (5.1.6 ff)

51 Wirtschaftswege Ausbau und

Mehrfachnutzung

Hintergrund und Ziel des Projekts

Wirtschaftswege dienen einerseits der Erschließung land- und forstwirtschaftlicher Flächen, andererseits steigt ihre Bedeutung für regionale und touristische Entwicklungen wegen der multi-funktionalen Nutzungs- möglichkeiten. Nicht immer sind die Straßen und Wege in der Feldmark so ausgebaut, dass sowohl landwirtschaftliche Maschinen, als auch Radfahrer oder gar Inline-Fahrer sie bequem Landwirtschaftliche Nutzung von Wirtschaftswegen nutzen können.

Maßnahmen zur Zielerreichung

Der Zustand vorhandener Wege wird in diesem Projekt nicht nur für die landwirtschaftliche Nutzung verbessert, sondern auch auf die Funktionsbereiche Wandern, Radfahren, Inline-Fahren und ggf. Reiten abgestimmt. Zunächst soll der Ausbau- Bedarf weiter konkretisiert werden, um dann die Finanzierungsmöglichkeiten abzu- stimmen. Bequemes Radfahren braucht gute Wege

Die Verbesserung der Wirtschaftswege ist Verknüpfung mit anderen Themen auch vor dem Hintergrund des Erhaltes der Dieses Projekt ist eng verknüpft mit der Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft Ziel Fahrradroutenkonzeption, die im touristischen dieses Projektes. Handlungsfeld durchgeführt werden soll.

Projektträger Gebietskörperschaften vor Ort Ansprechpartner Jochen Schröder (LV-Kreisverband), Tel.: 04181/9086-0, E-Mail: [email protected] Ulrich Peper (LWK-Niedersachsen), Tel.: 04181/9304-0, E-Mail: ulrich.peper@lwk- niedersachsen.de 52 Projekt 4.2 Titel des Projektes: WAgriCo: Water Resources Management in Co-Operation with Agriculture Kategorie: A Problemdruck: Die Vorgaben der Wasserrahmenrichtline hat negative Auswirkungen auf die landwirtschaftlichen Betriebe und erfordern eine Anpassung der betrieblichen Praxis an die neuen Vorgaben. Entwicklungsziele: Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit. Hier im ILEK-Raum durch betriebliche Maßnahme: bodennahe Ausbringung von Düngemitteln Projektbeschreibung: Ziel des Projekts: Die Vorgaben der Wasserrahmenrichtlinie verträglich mit der ldw. Flächennutzung, vor allem auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten umzusetzen. (Bildung, Beratung, agrarstrukturelle Synergieeffekte, betriebliche Maßnahmen) Projektträger: EU-Projekt (LIFE-Förderprogramm) Co-Finanzierung durch Bund und Land vertreten durch NLWKN (Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- u. Naturschutz) Projektpartner: Landwirtschaftskammer Niedersachsen Zeitrahmen: 2004 bis September 2008 Vernetzung mit allg. Themenschwerpunkt Wasser anderen ILEK Themen: Finanzierungskonzept Gesamtkosten im ILEK-Raum: 10.000 Euro EU-Projekt (LIFE-Förderprogramm) Co-Finanzierung durch Bund und Land

53 Bodennahe Ausbringung von

(WAgriCo) Düngemitteln

Hintergrund und Ziel des Projekts

Die Europäische Union hat mit der Verabschiedung der Wasserrahmen- richtlinie (WRRL) neue Anforderungen an eine umweltverträgliche Landwirtschaft formuliert. Landwirte müssen geschult werden, um sich diesen Anforderungen anpassen zu können.

Ziel dieses Projektes ist es, den Wasserschutz zu einem festen Bestandteil der Aus- und Fortbildung zu machen. Das Maßnahmen zur Zielerreichung im Rahmen dieses Projektes erarbeitete Für diese Zielgruppe werden Informations- Konzept soll nach Projektabschluss und Arbeitsmaterialien entwickelt, die im niedersachsenweit eingesetzt werden. Unterricht und in der Beratung eingesetzt werden können. Auch geht es aus lokaler

Flüsse wie die Sicht darum die bodennahe und damit Jeetzel, die Seeve umweltschonende Ausbringung von und die Ilmenau gilt es vor Beein- Wirtschaftsdüngern zu fördern. trächtigungen zu schützen.

Die Flusseinzugsgebiete Ilmenau und Jeetzel sind Teileinzugsgebiete des Flusseinzugsgebietes Elbe. Die Landwirtschaft nimmt den größten Anteil an der Flächennutzung im Projektgebiet ein. Somit ist das Thema Wasserschutz in der Winsener Elbmarsch von besonderer Bedeutung.

Projektträger Bestehendes EU-Programm unter Beteiligung der LWK-Niedersachsen Ansprechpartner Dieter Lodahl (LWK-Niedersachsen), Tel: 0581/8073-122 E-Mail: [email protected] Ulrich Peper (LWK-Niedersachsen), Tel: 04181/9304-0, E-Mail: [email protected] 54 Projekt 4.3 Titel des Projektes: Qualifizierungsmaßnahme Wasserrahmenrichtlinie in Seminarform: 40 h Kategorie: A Problemdruck: Hohes Wissensdefizit der landw. Betriebe in den Bereichen Cross Compliance, neue Düngeverordnung, Stoffstrommanagement, Energiepflanzenbau Entwicklungsziele: Bodenschutz, Versuchswesen, Grundwasser- und Oberflächenwasserschutz, Vertragsnaturschutz Projektbeschreibung: Ziel des Projekts: Erhöhung des Wissenstandes, Verbesserung der Wirtschaftlichkeit, Resourcenschutz Projektträger: landw. Betriebe Projektpartner: LWK, Bildungsträger (LEB) Zeitrahmen: 2007-2013 Vernetzung mit anderen allgemeiner Themenschwerpunkt Wasser ILEK Themen: Finanzierungskonzept Gesamtkosten: 20.000 Euro Fördermöglichkeiten: ELER-Förderung zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit -Stichwort: Qualifzierungsmaßnahmen 60% bei Landwirten, bis 80% bei Auszubildenen

55 Qualifizierungs- maßnahme zur Wasserrahmen- richtlinie

Hintergrund und Ziel des Projekts

Über die Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) der EU wird der Schutz der Gewässer ganzheitlich betrachtet, so dass eine enge Zusammenarbeit zwischen Kommunen, Naturschutz, Landwirtschaft und Wasserwirtschaft erforderlich ist. Ziel dieses Projektes ist es, den Wissenstand zur WRRL zu erhöhen, um zum einen durch optimierten Wirtschaftsdüngereinsatz die Wirtschaft- lichkeit der Betriebe zu verbessern und Maßnahmen zur Zielerreichung zum anderen einen effektiven Um die Landwirtschaft umfassend über die Ressourcenschutz im Sinne der Richtlinie gesetzlichen Anforderungen zu informieren zu ermöglichen. und besser in die Lage zu versetzen, ihre Fachbelange wahrzunehmen, sollen spezielle Qualifizierungsmaßnahmen angeboten werden. Gleichzeitig soll die Einbindung der WRRL in den integrierten Ansatz der Cross-Compliance-Vorschriften aufgezeigt werden.

Projektträger Landwirtschaftlichen Betriebe, Kommunen, Verbände Ansprechpartner Ulrich Peper, LWK-Niedersachsen (Außenstelle Buchholz), Tel.: 04181/9304-0 E-Mail: [email protected] 56 Projekt 4.4 Titel des Projektes: Be- und Entwässerung Kategorie: A Problemdruck: Hohe Wasserstände in den Vorflutern. Besonders im Frühjahr führen zur Vernässung der Acker- Flächen, und aber auch erforderlich um eine Frostschutz- Beregnung im Obstbau zu ermöglichen Entwicklungsziele: Defizite in Produktion u. Vermarktung (Obst- u. Gemüsebau) Projektbeschreibung: Ziel des Projekts: wissenschaftliche Behandlung mit dem Ziel einen Interessenausgleich zu erwirken. Projektträger: Wasser- und Bodenverbände Landwirte und Gartenbauer Projektpartner: Uni Lüneburg / Abteilung Wasserwirtschaft (Suderburg) LWK Zeitrahmen: 2007-2008 Vernetzung mit nein anderen ILEK Themen: Finanzierungskonzept Gesamtkosten: 5.000 Euro Förderung noch offen

57 Be- und Entwässerungs-

management

Hintergrund und Ziel des Projekts

Für die Bewirtschaftung von Obst- und Gemüsekulturen werden im Frühjahr zur Vermeidung von Blütenfrösten bzw. für Beregnungszwecke hohe Wassermengen benötigt, die über die Erhöhung der

Vorfluter-/Grabenwasserstände bereit- Gemüse-Beregnung gestellt werden. Die hohen Wasserstände in den Vorflutern Maßnahmen zur Zielerreichung führen jedoch zur Vernässung der Acker- flächen. Insbesondere der Gemüsebau ist Negative Folgewirkungen wie die Vernässung hiervon negativ betroffen. angrenzender Ackerflächen sollen durch die Ziel des Projektes ist es, Lösungen für Verbesserung des Wasserregimes ggf. mit diesen Konflikt zwischen Obst- und gutachtlicher Unterstützung minimiert werden. Gemüseanbau zu finden. Eine wissenschaftliche Bearbeitung dieses Nutzungskonfliktes soll innovative technische oder auch organisatorische Lösungen herbeiführen.

Projektträger Wasser- und Bodenverbände, Landwirte und Gartenbauer Ansprechpartner Ulrich Peper (LWK Nds., Außenstelle Bucholz), Tel. 04181-930413 58 E-Mail: [email protected] Projekt 4.5 Titel des Projektes: Entwicklung von Themenstrassen hier: Bauernroute entwickeln u. umsetzen Kategorie: A Problemdruck: Landwirtschaftliche Betriebe monieren den wenig geregelten Fahrradverkehr auf Feldstrassen. Direktver- marktungsbetriebe suchen nach Möglichkeiten, neues Kundenpotential zu finden. Entwicklungsziele: Diversifizierung: Bauernhöfe als Lern- und Erlebnisorte etablieren Projektbeschreibung: Ziel des Projektes ist zum einen die bessere Lenkung des Fahrradverkehrs. Zum anderen sollen Besucher landwirtschaftliche Betriebe per Fahrrad entlang ausgezeichneter Routen erreichen können. Projektträger: Gebietskörperschaften ldw. Betriebe Projektpartner: Heidelandtouristik als Vermarktungspartner Zeitrahmen: 2007-2013 Vernetzung mit anderen Tourismus ILEK Themen: Finanzierungskonzept Finanzierung der Konzeption durch die beteiligten Gemeinden. Mögliche Förderung durch den EFRE-Fond Projekt 4.6 Titel des Projektes: Konzeption Biogasanlage in Tespe mit Nahwärmelieferung Kategorie: A Problemdruck: Entwicklung alternativer Nutzungsmöglichkeiten von Acker und Grünland. Entwicklungsziele: Diversifizierung: Bauernhöfe als Energieproduzenten etablieren. Projektbeschreibung: Ziel des Projekts: Planung u. Betrieb einer Biogasanlage zur Strom- und Wärmeproduktion. Projektträger: Elbe-Agrar-Energie GmbH und Co. KG Projektpartner: Gebietskörperschaft vor Ort Zeitrahmen: Bis Ende 2007 Vernetzung mit nein anderen ILEK Themen: Finanzierungskonzept Kosten: 50.000 Euro Fördermöglichkeiten: Erneuerbare-Energien-Gesetz für Biomasseanlage ELER: 5.1.5.1: Verarbeitung und Vermarktung (Stichwort Siloanlage) ELER: 5.1.6.2 Wegebau ELER: 5.3.3 Dienstleistungseinrichtungen zur Grundversorgung für die ländliche Wirtschaft und Bevölkerung Projekt 4.7 Titel des Projektes: Konzeption Biogasanlage in Stelle Kategorie: A Problemdruck: Entwicklung alternativer Nutzungsmöglichkeiten von Acker und Grünland. Entwicklungsziele: Diversifizierung: Bauernhöfe als Energieproduzenten etablieren. Projektbeschreibung: Ziel des Projekts: Planung u. Betrieb einer Biogasanlage zur Strom- und Wärmeproduktion. Projektträger: Biogasstelle GmbH und Co. KG Projektpartner: Gebietskörperschaft vor Ort Zeitrahmen: Bis Ende 2007 Vernetzung mit nein anderen ILEK Themen: Finanzierungskonzept Kosten: 50.000 Euro Fördermöglichkeiten: Erneuerbare-Energien-Gesetz für Biomasseanlage ELER: 5.1.5.1: Verarbeitung und Vermarktung (Stichwort Siloanlage) ELER: 5.1.6.2 Wegebau ELER: 5.3.3 Dienstleistungseinrichtungen zur Grundversorgung für die ländliche Wirtschaft und Bevölkerung

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Biogasanlagen

Stelle und Tespe

Hintergrund und Ziel des Projekts

Das Thema Bioenergie hat bereits seit einigen Jahren Hochkonjunktur. Der Slogan „Vom Landwirt zum Energiewirt“ – ist im ländlichen Raum mittlerweile bundesweit bekannt. Auch in der Winsener Elbmarsch überlegen sich Landwirte, alternative Nutzungsmöglichkeiten von Acker und Grünland zu entwickeln und sich so ein zweites Standbein zu ihrem Hauptgeschäft Landwirtschaft aufzubauen.

Neben dieser Möglichkeit sich neue Einkommensquellen zu erschließen, trägt die CO2-neutrale Erzeugung und Nutzung von Bioenergie zur Einsparung von nicht- Maßnahmen zur Erreichung des Ziels erneuerbaren Ressourcen und zum In Stelle und Tespe werden die Konzeption und Schutz des Klimas bei der Aufbau von Biogasanlagen zur regionalen Erzeugung von Energie gefördert. In Tespe soll zusätzlich zur Erzeugung von Strom aus Biogas ein Konzept erarbeitet werden, wie die Abwärme in ein Nahwärmenetz einfließen kann.

Projektträger Anlage in Stelle: Biogasstelle GmbH und Co. KG Anlage in Tespe: Elbe-Agrar-Energie GmbH und Co. KG Ansprechpartner Jens Peter Zeyn, Tel. 04176-1091, E-Mail: [email protected]

60 Projekt 4.8 Titel des Projektes: Einsatz von Biokraftstoffen bei der Erzeugung von Lebensmitteln Kategorie: B Problemdruck: Hohe Energiekosten beim Betrieb von Gewächshäusern. Entwicklungsziele: Defizite in Produktion u. Vermarktung beheben. Projektbeschreibung: Ziel des Projekts: Nutzung der Abwärme bei Verbrennung von Biokraftstoffen. Projektträger: landw. Betriebe Projektpartner: Zeitrahmen: 2007-2013 Vernetzung mit anderen ILEK Themen: Finanzierungskonzept Fördermöglichkeiten: Förderung nach EEG Bonus für Abwärmekonzept

Projekt 4.9 Titel des Projektes: Ausbau und Stärkung der Aktivitäten zum Lernort Bauernhof Kategorie: B Problemdruck: Allg. geringe Kenntnisse u. Wertschätzung der Bevölkerung in Fragen der Ernährung und Haushaltsführung. Entwicklungsziele: Diversifizierung: Bauernhof als Lern u. Erlebnisort. Projektbeschreibung: Ziel des Projekts: 1. Bildungsmaßnahme Hauswirtschaft mit Ernährung u. Haushaltsführung (Grundlagenvermittlung) 2. Kindergarten auf Bauernhof Projektträger: Landkreise Projektpartner: LEB Zeitrahmen: 2008 - 2013 Vernetzung mit anderen ILEK Themen: Finanzierungskonzept Fördermöglichkeiten: Förderung durch Sozialfond (ESF) zu prüfen.

61 Lernort Bauernhof

Hintergrund und Ziel des Projekts

Der persönliche Bezug zur landwirtschaftlichen Produktion und deren Erzeugnisse und damit das Verständnis für die Landwirtschaft geht aufgrund fehlender Kinder Kontaktmöglichkeiten und Erfahrungs- wühlen austausch zwischen Verbrauchern und gerne in Landwirten immer mehr verloren. Die der Erde Wertschätzung regionaler landwirtschaftlicher Produkte nimmt mit sinkender Kenntnis über deren Herkunft und Entstehung ab. Maßnahmen zur Zielerreichung

Schulklassen oder Kinder-/Jugendgruppen verschiedener Altersstufen besuchen einmalig, mehrmals oder sogar regelmäßig speziell dafür ausgestattete Bauernhöfe. Die Bearbeitung von Themenschwerpunkten (alles zum Thema Milch, Kartoffel, Getreide, etc.) über mehrere Besuche ist dabei sinnvoll. Bezüge zur eigenen Lebenswelt (Ernährung, Konsum) sollen dabei

hergestellt werden. Die Etablierung von Bauernhöfen als Lernorte Vor Ort werden Besichtigungen durchgeführt, soll Kindern und Jugendlichen einen die Schüler dürfen (sofern möglich) spielerischen und gleichzeitig lehrreichen Produktionsabläufe selbst ausprobieren, es Zugang zum komplexen Themenfeld werden theoretisch (bspw. über Arbeitsblätter, Landwirtschaft ermöglichen. Zusätzlich Fragebögen, etc.) Informationen zu Produktion können durch das Lern-Angebot auf und Verarbeitung landwirtschaftlicher Bauernhöfen neue Einkommensquellen für Erzeugnisse vermittelt. Landwirte geschaffen werden.

Verknüpfung mit anderen Themen

Eine Verbindung mit dem Tourismus ist denkbar. Wenn auf den Betrieben die notwendigen Strukturen geschaffen werden, können auch touristische Angebote mit Bildungs- oder Informationscharakter etabliert werden.

Projektträger Gebietskörperschaften vor Ort, LWK Niedersachsen, Schulen vor Ort, NLV Ansprechpartner Karin Plate (Kreisvorsitzende Landfrauen), Tel.: 04182/1243, E-Mail: [email protected] 62 Projekt 4.10 Titel des Projektes: Bündelung und Verbreitung von Informationen über ldw. Angebot an zentraler Stelle Kategorie: B Problemdruck: Aktivitäten im Bereich der Diversifizierung sind wenig miteinander abgestimmt. Entwicklungsziele: Diversifizierung: Bauernhöfe als Lern- und Erlebnisorte etablieren. Projektbeschreibung: Ziel des Projekts: Abstimmung und Bündelung des Gesamtangebotes und Verbreitung der Informationen (Stichwort: vorhandene Veranstaltungskalender) Projektträger: ldw. Betriebe Projektpartner: Gebietskörperschaften, Heidelandtouristik Zeitrahmen: ab 2007/2008 Vernetzung mit Tourismus anderen ILEK Themen: Finanzierungskonzept Frage ob erhebliche Kosten entstehen, da vorhandene Strukturen mitgenutzt werden können.

Projekt 4.11 Titel des Projektes: Regionale Vermarktung und Aufbau weiterführender Verarbeitungsschritte (Frostung) Kategorie: C Problemdruck: Für die Gartenbaubetriebe vor Ort bestehen funktionierende Vermarktungsstrukturen (Direkt- Vermarktung, Großmarkt). Es gilt aber auch hier zukunftsträchtige neue Märkte zu erschließen. Entwicklungsziele: Defizite in Produktion u. Vermarktung in Obst- und Gemüseanbau beheben. Projektbeschreibung: Ziel des Projekts: Sondierungsgespräche mit Fachleuten, bezüglich der Möglichkeiten zur Fortsetzung spezieller Sortimente führen. Mit dem Ziel Wertschöpfungskette aufzubauen. Projektträger: Landwirtschaft und verarbeitendes Gewerbe Projektpartner: Zeitrahmen: 2007-2013 Vernetzung mit anderen ILEK Themen: Finanzierungskonzept Fördermöglichkeiten: ELER-Förderung - Stichwort: Verarbeitung u. Vermarktung - Förderung: 25%

Projekt 4.12 Zum Projekt: „Bildung von Kooperationen“ (Kategorie C) liegt kein Projektsteckbrief vor, da sich bisher keine konkreten Kooperationspartner gefunden haben. Das Ziel der Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit von landwirtschaftlichen Betrieben wird ungeachtet dessen auch weiterhin für sehr wichtig gehalten. Dies soll durch den Projektansatz „Kooperation“ als Platzhalter dokumentiert werden.

63 Anhang IV Indikatoren für Zielerreichung Die folgenden Tabellen geben eine Sammlung möglicher Indikatoren wieder, die zur Überprüfung der Zielerreichung verwendet werden können. 1.1 Indikatorenset des Handlungsfeldes 1: Verkehr und Mobilität Teilziele Teilziel 1.1: Die Pendlerströme zwischen den Zentren und dem Umland bewegen sich auf einer gut ausgebauten Verkehrsinfrastruktur Teilziel 1.2: Jeder Bürger der Region kann die Versorgungseinrichtungen, Bildungsstätten und Freizeitangebote erreichen (durch Nutzung des ÖPNV und Individualverkehr). Maßnahmenfenster Indikatoren Ziele 1 a) Elbuferstraße entlasten Gesamtlänge der kleiner 5% der (baulich) Straßenabschnitte auf wenigen bestehenden Straßen wichtigen Verbindungsstraßen (z. B. Elbuferstraße) die dringenden Sanierungsbedarf haben Anzahl und Qualität wichtiger Straßenqualität Verbindungsstraßen (z. B. entspricht Elbuferstraße) im Verhältnis zum Verkehrsaufkommen Verkehrsaufkommen (Verkehrszählung des Landkreises) 1 b) Bedarfsgerechte ÖPNV- Anzahl der Nutzer des ÖPNV steigend Linien: Bedarfsgerechte zwischen den Zentren Linienführung und Taktung Taktung und Anzahl der steigend Busverbindungen aus dem ländlichen Raum in die Zentren 1 c) Schnittstelle Individual- Überlastung der Pendlerparkplätze behoben verkehr „‰ ÖPNV: („wildes Parken“) Bedarfsgerechter Parkplatzausbau 1 d) Schnittstelle Angebot an Fahrradboxen der Nachfrage Individualverkehr „‰ angemessen ÖPNV: Fahrrad- und barrierefreundliche Gestaltung 1 e) Individualverkehr Anzahl an wichtigen sinkend Fahrrad: Wegeführung Verbindungsstraßen, an denen ein getrennt vom Motorverkehr Fahrradweg fehlt

64 1.2 Indikatorenset des Handlungsfeldes 2: Tourismus, Naherholung und Kultur Teilziele Teilziel 2.1: Die Region ist touristisch erschlossen für Rad- und Wassertourismus. Teilziel 2.2: Die Winsener Elbmarsch ist überregional bekannt. Teilziel 2.3: Die touristische Infrastruktur ist ausgerichtet auf Wertschöpfungseffekte und die Sicherung der Lebensqualität vor Ort. Maßnahmenfenster Indikatoren Ziele 2 a) Die Winsener Elbmarsch Anzahl der Sportboote pro Jahr, die in 10 % Steigerung erleben! Über Natur, Wasser, der Region für mehrere Tage anlegen (Referenzjahr Kultur und Events 2006) Anzahl der Sportboothäfen mit 1-3 Qualitätssiegel (z. B. Gelbe Welle).

Anzahl von Veranstaltungen mit 3 überregionalem Publikum pro Jahr (über 1000 Besucher)

2 b) Fahrradroutenkonzeption Vorliegen einer Radwegekonzeption Ja mit Einbindung von Gastronomie mit Ausschilderung und und Erlebnissen Informationsmedium

2 c) Schlagkräftige/s Beauftragung einer zentralen Ja Vermarktungsstrukturen und – touristischen konzept schaffen Vermarktungsorganisation Vorliegen eines Ja „Geschäftsverteilungsplanes“ mit den kommunalen Tourismus- Verantwortlichen Bestehen gemeindeübergreifender Ja Informationsmedien (Internet, Veranstaltungskalender)

65 1.3 Indikatorenset des Handlungsfeldes 3: Zukunft Dorf! Teilziele Teilziel 3.1: Neubürger fühlen sich in den Dörfern und Kleinstädten der Winsener Elbmarsch heimisch. Teilziel 3.2: Die Versorgung der älteren Bevölkerung ist gesichert, so dass Senioren in ihren Dörfern wohnen bleiben können. Maßnahmenfenster Indikatoren Ziele 3 a) Modellhafte Umsetzung von Dorfentwicklungen 1-3 Dorfentwicklungen initiieren 3 b) Medizinische und Angebot an ambulanter Pflege Steigerung pflegerische Versorgung proportional zum umfassender organisieren Seniorenanteil

3 c) Aktive Senioren in die Anzahl der Angebote für steigend/gleich Gesellschaft einbinden ehrenamtliche Einbindung bleibend (schwarzes Brett in der Kirche) 3 d) Ortsnahe Etablierung von neuen Angeboten 2-5 Versorgungsdienstleistungen zur Nahversorgung (z. B. schaffen Multifunktions-Laden, neuer Wochenmarkt, mobiler Service (Essen, Bücher, etc.)) 3 e) Kinderbetreuung für alle Anzahl der Betreuungsplätze für Warteliste kleiner als Altersstufen aufbauen Kinder von 1-10 Jahren (Länge der 10% der jeweiligen Wartelisten) Betreuungskapazität Tagesmüttervermittlungsstelle Ja vorhanden 3 f) Dienstleistungssektor Verankerung von Informationen Ja ausbauen über das regionale Handwerk (Angebot) in umfassend genutzten Informationsmedien (Internetseite, Gemeindebroschüre, etc.)

66 1.4 Indikatorenset des Handlungsfeldes 4: Landwirtschaft Teilziele Teilziel 4.1: Die Nähe zu den Absatzmärkten Hamburg, Winsen, Lüneburg wird von den Landwirten der Region genutzt. Teilziel 4.2: Die Landwirtschaft hat sich an den fortbestehenden Strukturwandel im ländlichen Raum angepasst. Maßnahmenfenster Indikatoren Ziele 4 a) Wettbewerbsfähigkeit Anzahl der Kooperationen und steigend in der Milchviehaltung Zusammenschlüsse stärken Qualität der Wirtschaftswege hohe Anzahl der erneuerten Wege erster Priorität Umsetzung Bildungsmaßnahme 50 Teilnehmer

Förderung umweltschonender Technik Betriebe (Düngemittelausbringung)

4 b) Defizite in Produktion Aufbau einer Informations- und Ja & Vermarktung im Obst- Vermarktungsstruktur (Schaffung eines und Gemüseanbau gemeinsamen beheben Erscheinungsbildes/Herkunftszeichen) Schaffung neuer Lieferbeziehungen Ja Ausweitung Wertschöpfungsprodukte (neue steigend Verarbeitungskapazitäten, gebündelte Vertriebsaktivitäten, etc.) Wassermanagementplan, den Qualifizierungsmaßnahmen WRRL Bedürfnissen entsprechend

Einsatz alternativer Energiequellen 1 - 2 4 c) Diversifizierung: Vorliegen eines Routenkonzeptes mit Ja Bauernhöfe als Lern- und landwirtschaftlichen Betrieben Erlebnisorte und als Bündelung und Verbreitung von Ja Energieproduzenten Informationen landwirtschaftlichen etablieren Ursprungs vor Ort Anzahl der Aktivitäten zum Lernort 1-2 Bauernhof Vorliegen von Konzeption für Biogasanlagen Ja mit Wärmekonzept

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