Ausgabe 1997

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Ausgabe 1997 M 3828 F HOHENZOLLERISCHE Herausgegeben vom Hohenzollerischen Geschichtsverein HEIMAT 47. Jahrgang Nr. 1/März 1997 SI Kreidezeichnung von Hermann Anton Bande, Rom 1906. Stadt Gammertingen, Nachlaß H. A. Bande. Foto Dr. Burkarth. Jubiläums-Ausstellung in der Straßberger Schmeienhalle anläßlich des 125. Geburtstages von Freskomaler Hermann Anton Bantle vom 2. bis 4. Mai 1997 GERD BANTLE Jubiläums-Ausstellung in der Straßberger Schmeienhalle Vor 125 Jahren geboren: der Freskomaler Hermann Anton Bantle Vor 125 Jahren, am 22. April 1872, wurde in Straßberg der Freskomaler Hermann Anton Bantle geboren. Vom 2. bis zum 4. Mai wird in der Schmeienhalle seiner Heimatgemein- de eine Ausstellung zu sehen sein, die seit vielen Monaten vom Straßberger Arbeitskreis »Jan von Werth« und der Ge- meindeverwaltung vorbereitet wird. Heimatkundler wie Kunstliebhaber dürfen sich freuen: Die Initiatoren haben aus dem Nachlaß Bantles in Gammertin- gen, aus Kirchen- und Privatbesitz wertvolle Bilder und Dokumente gesammelt, die tiefen Einblick in das Leben und Wirken des Künstlers geben. Wenn auch die Freskomalerei als Hauptarbeitsgebiet Bantles bezeichnet werden kann: Das, was er außerhalb des Kirchenraums schuf und nicht für die- sen bestimmt, kann sich ebenfalls sehen lassen. Es war von vornherein die Absicht der Ausstellungsmacher, diese Seite Bantle'schen Schaffens, die bislang in der Öffentlichkeit kaum bekannt ist, auch einmal publik zu machen. Der Großvater Joseph Schilling, Bildhauer und Maler, be- geisterte Hermann Anton Bantle früh für die Kunst. Dessen Talent erwies sich, als er beim Besuch der städtischen Zei- chenschule in Ebingen unter Professor Ziegler im dritten Jahr in den Genuß eines kleinen Stipendiums kam und außerdem eine Preismedaille errang. Sein weiterer Weg führte ihn nach St. Gallen zum Studium im dortigen Museum und zum an- schließenden kunstgewerblichen Entwerfen und Zeichnen. Weiteren Schliff eignete er sich in der Beuroner Kunstschu- le unter Pater Desiderius Lenz an. Er erhielt zudem die Mög- lichkeit, in »St. Gabriel« in Prag zu arbeiten, und dank Beu- roner Vermittlung erhielt er zur Finanzierung seiner Kosten unter anderem Aufträge in Kessenich im Rheinland sowie in Wehlen bei Trier. H. A. Bantle, Stadt Gammertingen, Nachlaß H. A. Bantle, Foto Zumindest, was die Monumentalität und die klare For- Dr. Burkarth. mensprache betrifft, blieb das Schaffen des tiefreligiösen Straßbergers vom Beuroner Kunststil geprägt. Er selber be- kannte in der Zeitschrift »Heiliges Feuer« zehn Jahre vor sei- nem Tod: »Eine männliche, stark überzeugende, eindringli- che Kunst brauchen wir, eine Kunst, die nichts mehr und Straßberg, bei deren Eröffnung am Abend des 2. Mai Kunst- nichts weniger ist als der Ausdruck unseres innerlichen Glau- kenner Dr. Smitmans aus Albstadt einführende Worte spre- bens«. chen wird, dürfte geeignet sein, die Bedeutung eines Mannes, Nach künstlerischer Weiterbildung in München wandte er der sich einen Platz unter den bedeutendsten süddeutschen sich während mehrerer Italienaufenthalte keineswegs nur Malern im 19. und 20. Jahrhundert erworben hat, in seiner religiösen Motiven und der Kirchenmalerei zu. Zwar stu- Heimat wieder bewußter zu machen. Dazu dürfte auch eine dierte er die für sein weiteres Schaffen richtungsgebende Kunstmappe mit acht Bantle-Werken beitragen, die während Freskomalerei genauestens und lernte sie schätzen, doch es der Ausstellung (am 3. und 4. Mai von 10 bis 18 Uhr geöff- entstanden auch eine Fülle fein empfundener Studien, Cha- net) angeboten wird, und außerdem ein abendlicher Vortrag rakterdarstellungen und farbenfroher Landschaftsbilder. von Josef Sutter aus Oflingen. Letzterer wird am Jubiläums- Nach dem Ersten Weltkrieg (Bantle leistete seinen Heeres- tag, dem 22. April, in der Kaiseringer Kirche Einblick in die dienst an der Schweizer Grenze ab) erlebte der Künstler die Kunst Bantles geben. Inflationszeit in bitterer Armut. Von 1925 an ließ zudem sein Gesundheitszustand mehr und mehr zu wünschen übrig. Der »Prediger im Malerkittel«, wie er einmal treffend charakteri- siert wurde, starb am 27. Juni 1930 in München an einer Brust- 7.ur Bibliothek der ehemaligen Reichsabtei Ochsenhausen fell-Entzündung. Zum 28. September 1827 erschien im Wochenblatt für das Auch wenn infolge der Kriegswirren und Zeitläufte viele der Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen nachstehende An- Kunstwerke Bantles zerstört und verschwunden sind, noch zeige: gibt es sehenswerte Spuren seines Schaffens, auch in unserer Heimat: nicht nur in Straßberg, Kaiseringen und Albstadt- Bibliothekverkauf Ebingen, sondern beispielsweise auch in Sigmaringen, Laiz, Die Fürstlich Metternich'sche Bibliothek zu Ochsenhausen, Vilsingen, Dunningen und Öflingen. Und die Ausstellung in welche in ungefähr 14000 Bänden aus allen Fächern besteht, 2 Für Teilnehmer aus dem Raum Sigmaringen besteht die SobenjoUetifdje (onbe Möglichkeit mit der Deutschen Bahn A.G. zu fahren: Sigmaringen ab 7.41 Uhr Dfatteüungen aug bcm ©cfcE)icf)töt>ercin Hechingen an 8.48 Uhr (Bahnhof Hech. unweit von St. Luzen) Rückfahrt: Hechingen ab 17.58 Uhr, Sigmaringen an Veranstaltungen im 2. Quartal 1997 18.59 Uhr Symposium »Regionalismus und Südweststaatidee« Vortrag Der Hohenzollerische Geschichtsverein veranstaltet an- Ute Weidemeyer-Schellinger M. A., Burladingen läßlich der Bildung des ehemaligen Landes Württemberg- »Es war wie überall, eben kleiner«. - Französische Besat- Hohenzollern vor 50 Jahren am 10. Mai ab 9.00 Uhr bis zung in Burladingen (1945-1948) ca. 17.00 Uhr im Bildungshaus St. Luzen in Hechingen Mittwoch, 23. April, um 20 Uhr in der Aula der Grund- ein ganztägiges Symposium mit dem Thema »Regionalis- schule Burladingen mus und Südweststaatidee«. Dabei werden folgende Vor- träge gehalten: Montag, 2. Juni, um 20 Uhr im Spiegelsaal des Prinzen- baus (Staatsarchiv) in Sigmaringen Dr. Otto H. Becker, Sigmaringen: Exkursion Zwischen Württemberg und Baden: Hohenzollern Am Samstag, 26. April, setzt der Hohenzollerische Ge- (1945-1952) schichtsverein seine beliebten Städtefahrten mit einer Ganztagesexkursion nach Rottweil fort. Unter der kun- Dr. Heinz Pfefferle, Laichingen: digen Führung von Herrn Kreisarchivar Dr. Edwin Ernst Politische Identitätsbildung im Land Württemberg- Weber, Sigmaringen, werden u. a. das Römerbad, der Hohenzollern und die Rolle Oberschwabens bei der Süd- Hofgerichtsstuhl, das Heilig-Kreuz-Münster und das weststaatsbildung Dominikanermuseum besucht und erläutert. Abfahrt: Sigmaringen um 8.00 Uhr (Bushaltestelle ge- genüber der ehemaligen EZS) Oswald Burger, Überlingen: Hechingen um 9.00 Uhr (Bushaltestelle Ober- »Ein freier geistiger Tauschplatz«. Der Beitrag der Ge- torplatz) sellschaft Oberschwaben zur gesellschaftlichen Erneue- rung Rückkehr: Hechingen ca. 18.00 Uhr Sigmaringen ca. 19.00 Uhr Anmeldungen sind zu richten für Teilnehmer aus dem Be- Dr. Frank Raberg M. A., Neresheim: reich Hechingen an Herrn Dr. Vees, aus dem Bereich Sig- Gebhard Müller - Staatsmann zwischen Rumpfland und maringen an Frau Liebhaber oder an Herrn Dr. Becker Länderneugliederung (Tel. wie oben). Der Arbeitskreis Jan von Werth und die Gemeinde Straß- Bernhard Rüth, Rottweil: berg veranstalten vom 2. bis 4. Mai in der Schmeiehalle, Akademie-Provisorium im provisorischen Staat: Die Brückenstraße, beim Sportgelände in Straßberg eine Ge- Kunstschule in Bernstein (1946-1955) dächtnisausstellung über den Maler Hermann Anton Bande (1872-1930). Den Mitgliedern des Geschichtsver- Da aus Raumgründen die Zahl der Teilnehmer auf 100 eins wird am 3. Mai um 15.00 Uhr die Gelegenheit zu einer Personen begrenzt werden muß und im Bildungshaus Führung durch die Ausstellung geboten. Die Hin- und St. Luzen auch das Mittagessen eingenommen werden Rückfahrt erfolgt mit Privatfahrzeugen. kann, wird um Anmeldung bis spätestens 30. April 1997 Interessenten, die eine Mitfahrgelegenheit suchen, sollen gebeten. Anmeldungen sind zu richten an: sich wenden an: Teilnehmer aus dem Bereich Hechingen an Herrn Teilnehmer aus dem Bereich Hechingen an Herrn Dr.Vees, Tel. 07471/9381-0 Dr.Vees, Teilnehmer aus dem Bereich Sigmaringen an Teilnehmer aus dem Bereich Sigmaringen an Frau Lieb- Frau Liebhaber bzw. Herrn Dr. Becker (Tel. wie oben). haber, Tel. 07571/101-558 außer montags oder Tel. gez.: Dr. Becker 07571/101-580 Herrn Dr. Becker Vorsitzender worunter sich viele klassische Werke befinden, deren Ausga- Pfarrer Neuer in Ochsenhausen oder an den Unterzeichne- ben im Buchhandel vergriffen sind, ist in der Art zum Ver- ten abgeben. kauf ausgesetzt, daß dieselbe demjenigen, welcher bis zum Heiligkreuzthal den 28. September 1827. 11. November d. J. das größte Angebot gibt, vorbehaltlich der Hochfürstliche Ratifikation und gegen bare Bezahlung Fürstlich Metternich'scher Kommisair, des Kaufschillings zugeschlagen wird. F. Kamerai-Amts-Buchhalter Rauter. Kaufliebhaber können die Bibliothek täglich einsehen und ihre Kauf-Offerte entweder an den Herrn Dekanatsverweser (weiter Seite 4) 3 1803 waren Stift und Herrschaft Ochsenhausen an den habe man stehen lassen. Fürst Metternich ließ die Bücher auf Reichsgrafen und späteren Fürsten Franz Georg von Met- sein Schloß Königswart bei Marienbad transportieren. ternich-Winneburg gefallen. Nach dessen Tod 1818 kam der Besitz an den Sohn Clemens Wenzel Nepomuk Lothar Fürst Der Maler Johann Baptist Pflug von Biberach, der Bibliothek von Metternich, österreichischer Außenminister und späte- und Sternwarte noch gesehen hat, berichtet in seinen Lebens- rer Staatskanzler. Dieser entschloß sich 1825, den Besitz an erinnerungen, daß später eine Menge Bücher
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