Verwaltungsgemeinschaft der Gemeinden Innerschwand am , und

LRH-150000-6/8-2016-MÜ

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Impressum

Herausgeber: Oberösterreichischer Landesrechnungshof A-4020 Linz, Promenade 31

Redaktion: Oberösterreichischer Landesrechnungshof Herausgegeben: Linz, im Februar 2016 Verwaltungsgemeinschaft der Gemeinden , Sankt Lorenz und Tiefgraben Februar 2016

INHALTSVERZEICHNIS

Kurzfassung ...... 1 Struktur der drei Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft ...... 13 Eckdaten und Lageplan ...... 13 Raumordnung und strukturelle Entwicklung ...... 14 Örtliche Entwicklungskonzepte ...... 14 Bodenpolitik und Baulandverfügbarkeit ...... 15 Vorschreibung von Aufschließungs- und Erhaltungsbeiträgen ...... 17 Organisation der Verwaltungsgemeinschaft ...... 18 Allgemeines ...... 18 Personal ...... 19 Personalstand der drei Gemeinden ...... 19 Personalstand und Dienstposten der Verwaltung - Vergleich mit Oö. Dienstpostenplanverordnung ...... 20 Verwaltungspersonal im Vergleich mit anderen Gemeinden ...... 22 Grundlagen der Aufbau- und Ablauforganisation ...... 23 Geschäftsverteilung ...... 23 Stellenbeschreibungen und Organigramm ...... 24 Zeiterfassung ...... 26 Organisations- und Qualitätsanalyse ...... 26 Maßstäbe und Methodik ...... 26 Stärken der Verwaltungsgemeinschaft bzw. der drei Gemeinden ...... 27 Schwächen mit abgeleiteten Handlungsempfehlungen ...... 28 Beengte Raumsituation lösen und Kooperation mit Mondsee ausbauen ...... 28 Entwicklungsziele der Gemeinden bekannter machen ...... 29 Führungssituation verbessern ...... 29 Information und Mitsprache forcieren...... 30 Personalentwicklung angehen ...... 30 Haushaltsmanagement verbessern und Kostenrechnung aufbauen ...... 31 ROG-Beiträge vorschreiben und Abwicklung kommunaler Bauvorhaben verbessern ...... 32 Ergebnisorientierung ausbauen ...... 33 Öffentlichkeitsarbeit und Internetauftritt vereinheitlichen ...... 33 Verwaltungskooperation mit Marktgemeinde Mondsee ...... 34 Angedachte Vierer-Verwaltungsgemeinschaft ...... 34 Ausbau der Zusammenarbeit mit Mondsee ...... 35

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Zukunftsperspektive – Fusion der drei Landgemeinden ...... 36 Haushalts- und Finanzsituation der drei Gemeinden ...... 40 Haushaltsergebnisse ...... 40 Haushaltsanalyse auf Basis der Querschnittsrechnung ...... 41 Laufende Gebarung ...... 43 Quote öffentliches Sparen ...... 43 Personalquote ...... 44 Rücklagen ...... 45 Verschuldung ...... 46 Feststellungen zur Verrechnung einzelner Gebarungsfälle ...... 47 Kostenverrechnung der VWG ...... 47 Anschlussgebühren und Verkehrsflächenbeiträge ...... 49 Stundungszinsen Gebühren ...... 50 Verwaltungstangente ...... 50 Bauhöfe und deren Verrechnung ...... 50 Tarife für die Nutzung von Gemeinderäumlichkeiten ...... 51 Förderungen und freiwillige Leistungen ...... 52 Beteiligungen ...... 52 SCHLOSS MONDSEE Kultur- u. Veranstaltungszentrum GesmbH ...... 52 Allgemeines ...... 52 Ankauf Prunkräume ...... 54 Erweiterung Musikschule ...... 57 VFI KG Sankt Lorenz ...... 58 Bauvorhaben ...... 59 Kindergartenneubau Sankt Lorenz ...... 59 Flächenwidmung ...... 59 Projektumsetzung...... 60 Auftragsvergaben im Straßenbau ...... 62

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Tabellen- und Abbildungsverzeichnis

Tabelle 1: Eckdaten und Lageplan der Gemeinden...... 13 Tabelle 2: Vorzuschreibende Aufschließungsbeiträge...... 18 Tabelle 3: Personalstand und Vollzeitäquivalente nach Bereichen ...... 20 Tabelle 4: Vergleich Personalstand mit Dienstpostenplan und Dienstpostenplanverordnung . 21 Tabelle 5: Ergebnisse o. H. und ao. H. 2014 ...... 40 Tabelle 6: Zuführungen zu Rücklagen und ao. H...... 41 Tabelle 7: Komprimierter Rechnungsquerschnitt der drei Gemeinden ...... 42 Tabelle 8: Rücklagenentwicklung 2014 ...... 45 Tabelle 9: Verschuldung im weiteren Sinn ...... 46 Tabelle 10: Offene Wasser- und Kanalanschlussgebühren sowie Verkehrsflächenbeiträge ... 49 Tabelle 11: Gesellschafterstruktur KVZ ...... 53 Tabelle 12: Ankauf von Gebäudeteilen im Schloss Mondsee ...... 54 Tabelle 13: Ausgaben für Straßenneubau und -instandhaltungen ...... 63

Abbildung 1: Vorschlag für ein Organigramm der Verwaltungsgemeinschaft ...... 25 Abbildung 2: Quote öffentliches Sparen ...... 43 Abbildung 3: Kumulierte Personalquote der drei Gemeinden ...... 44

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ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS/GLOSSAR

A Funktionelle Gliederung der Einnahmen und Ausgaben in der ersten bis fünften Dekade, finanzwirtschaftliche Ansatz Gliederung in der sechsten Dekade eines sechsstelligen Ansatzes ao. H. außerordentlicher Haushalt B BAO Bundesabgabenordnung BH Bezirkshauptmannschaft Bundesgesetz über die Vergabe von Aufträgen BVergG 2006 (Bundesvergabegesetz 2006), BGBl. I Nr. 17/2006 idgF D DPP Dienstpostenplan DPP-V Oö. Dienstpostenplanverordnung 2002 E EW Einwohner F Die Finanzkraft einer Gemeinde wird ermittelt aus der Summe der eigenen Steuern ohne die Interessentenbeiträge von Grundstückseigentümern und Finanzkraft Anrainern und der den Gemeinden zugekommenen Ertragsanteile an den gemeinschaftlichen Bundes- abgaben. Im Wesentlichen Geldverbindlichkeiten, die zur Verschaffung von Deckungsmitteln für den eigenen Finanzschulden Haushalt aufgenommen werden oder außergewöhnliche Finanzierungserleichterungen, bei denen die Zahlung um mehr als zehn Jahre hinausgeschoben wird.

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G Funktionslaufbahn Gemeindedienst nach dem GD Oö. Gemeinde-Dienstrechts- und Gehaltsgesetz 2002 GemO Oö. Gemeindeordnung 1990 GesmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung GÜ Generalübernehmer H HQ 30 30-jährliches Hochwasser HWS Hauptwohnsitz I IKD Direktion für Inneres und Kommunales K Zahlungen für Investitionszwecke von/an Gebiets- Kapitaltransfer körperschaften oder an andere(n) Dritte(n) KG Kommanditgesellschaft Schloss Mondsee Kultur- und Veranstaltungszentrum KVZ GesmbH KZ Kennziffer L LGBl. Landesgesetzblatt LRH Oö. Landesrechnungshof Oö. Landesrechnungshofgesetz, Nr. 38/1999 idF LGBl. LRHG Nr. 62/2013 M MA Mitarbeiter Zielgröße für die Verpflichtungen gemäß Europäischem Stabilitäts- und Wachstumspakt. Diese volks- Maastricht-Ergebnis wirtschaftliche Größe wird auf gesamtstaatlicher Ebene errechnet; die einzelnen Gebietskörperschaften leisten dazu einen Stabilitätsbeitrag. MFP Mittelfristige Finanzplanung

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O o. H. ordentlicher Haushalt ÖEK Örtliches Entwicklungskonzept Überschuss bzw. Ergebnis aus der Gegenüberstellung der laufenden Einnahmen und Ausgaben des Öffentliches Sparen bzw. Rechnungsquerschnittes. Die Quote öffentliches Sparen ÖSQ (= öffentliche Sparquote) drückt dieses laufende Ergebnis im Verhältnis zu den laufenden Ausgaben des Rechnungsquerschnittes aus. Verordnung der Oö. Landesregierung, mit der eine Haushalts-, Kassen- und Rechnungsordnung für die oö. Gemeinden mit Ausnahme der Städte mit eigenem Oö. GemHKRO Statut erlassen wurde (Oö. Gemeindehaushalts-, Kassen- und Rechnungsordnung), LGBl. Nr. 69/2002 idgF R RA Rechnungsabschluss RHV Reinhaltungsverband ROG Oö. Raumordnungsgesetz 1994 Rechnungsquerschnitt – ökonomische Gliederung aller RQ Einnahmen und Ausgaben in zwei Bereiche (laufende Gebarung und Vermögensgebarung) T TILO Tiefgraben - Sankt Lorenz U UBAT Abteilung Umwelt-, Bau- und Anlagentechnik V VFI Verein zur Förderung der Infrastruktur VWG Verwaltungsgemeinschaft VZÄ Vollzeitäquivalente W WLV Wildbach- und Lawinenverbauung

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Geprüfte Stelle(n): Gemeinde Innerschwand am Mondsee Gemeinde Sankt Lorenz Gemeinde Tiefgraben

Prüfungszeitraum: 7. September bis 15. Oktober 2015

Rechtliche Grundlage: Initiativprüfung im Sinne des § 4 Abs. 1 Z 1 in Verbindung mit § 2 Abs. 1 Z 1, 8 und 10 des Oö. LRHG 2013, LGBl. Nr. 62/2013

Prüfungsgegenstand und -ziel:  Aufbau- und Ablauforganisation der Verwaltungsgemeinschaft der drei Gemeinden, deren Stärken und Schwächen und mögliche Entwicklungsperspektiven nach der geplanten und inzwischen gescheiterten Erweiterung der Verwaltungsgemeinschaft  Strukturelle Entwicklung der drei Gemeinden, deren Ziele und Strategien sowie deren Kooperationen mit anderen Gemeinden und Institutionen  Zusammenarbeit der drei Gemeinden in Raumordnungsfragen und mit dem Land OÖ  Überblick über die finanzielle Situation der drei Gemeinden und ausgewählte Gebarungsbereiche

Prüfungsteam: Martin Mühlbachler, MBA (Prüfungsleiter), Dr. Werner Heftberger, Daniela Ratzenböck, MA

Prüfungsergebnis: Das vorläufige Ergebnis der Prüfung wurde den Bürgermeistern der drei Gemeinden sowie den Vertreterinnen und Vertretern der SCHLOSS MONDSEE Kultur- und Veranstaltungs- zentrum GesmbH in der Schlussbesprechung am 17. Dezember 2015 zur Kenntnis gebracht. Jene Ergebnisse, die das Land OÖ betreffen, wurden den zuständigen Stellen des Amtes der Oö. Landesregierung (Direktion Inneres und Kommunales sowie Direktion Kultur) mit der Möglichkeit einer Stellungnahme zur Kenntnis gebracht.

Legende: Nachstehend werden in der Regel punkteweise die Sachverhaltsdarstellung (Kennzeichnung mit 1 an der zweiten Stelle der Absatzbezeichnung), deren Beurteilung durch den LRH (Kennzeichnung mit 2), die Stellungnahme der überprüften Stelle (Kennzeichnung mit 3 und im Kursivdruck) sowie die allfällige Gegenäußerung des LRH (Kennzeichnung mit 4) aneinandergereiht. In Tabellen und Anlagen des Berichtes können bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben durch die EDV-gestützte Verarbeitung der Daten rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

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KURZFASSUNG

(1) Drei Gemeinden mit ähnlich gelagerten Problemen in der Raumordnung Die Gemeinden Innerschwand am Mondsee, Sankt Lorenz und Tiefgraben sind ländlich strukturiert; sie liegen in unmittelbarer Nähe des Zentralortes Mondsee. In Raumordnungsfragen verfügen sie über ähnlich gelagerte Entwicklungspotentiale und Problemfelder. Daher wäre es ideal, einen einzigen Planungsraum für den Gesamtraum „Mondseeland“ (Innerschwand am Mondsee, Sankt Lorenz, Tiefgraben und Mondsee) zu schaffen. (Berichtspunkt 1) Aufgrund der großen Nachfrage an Baugrundstücken wenden die Gemeinden Baulandsicherungsmodelle an, um Einheimischen leistbaren Baugrund zugänglich zu machen. Gleichzeitig verfügen sie über hohe Baulandreserven, für die teilweise noch keine Aufschließungsbeiträge nach dem Oö. Raumordnungsgesetz (Oö. ROG 1994) vorgeschrieben wurden. Bei der Vorschreibung dieser Beiträge ist die Bauverwaltung seit längerem in Verzug. Die offenen Abgabenansprüche von 272.500 Euro (Stand Oktober 2015) sind unverzüglich in fünf Jahresraten vorzuschreiben. (Berichtspunkt 4)

(2) Beengte Raumsituation in Verbindung mit strategischer Grundsatzentscheidung über weitere Zusammenarbeit mit Mondsee lösen Die drei Gemeinden arbeiten in der Verwaltung bereits langjährig in einer Verwaltungsgemeinschaft (VWG) zusammen und nutzen dadurch erhebliche Synergien. Auch mit der Marktgemeinde Mondsee, die die zentralörtlichen Funktionen in der Region erfüllt, arbeiten sie in einzelnen Bereichen gut zusammen. In der bestehenden VWG ist die Raumsituation sehr beengt und das Gebäude ist sanierungsbedürftig. Im gegenwärtigen Zustand lässt es ohne bauliche Adaptierungsmaßnahmen keinen zeitgemäßen Geschäftsbetrieb mit zentraler Bürgerservicestelle und ausreichenden Besprechungs- räumlichkeiten zu. Der Bedarf zum Ausbau und zur Sanierung ist gegeben. Allerdings ist dafür eine strategische Grundsatzentscheidung über die mittel- bis langfristige Ausgestaltung der künftigen Zusammenarbeit der drei Gemeinden in der VWG und mit der Marktgemeinde Mondsee notwendig, da sich diese auf den Raumbedarf auswirken kann. (Berichtspunkte 5 und 14)

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(3) Sehr sparsamer Personaleinsatz im Spannungsfeld zur ordnungsgemäßen Aufgabenerfüllung Die drei Gemeinden der VWG beschäftigen insgesamt 51 Mitarbeiter (MA) bzw. 39,3 Vollzeitäquivalente (VZÄ). Auf die gemeinsame Verwaltung entfallen 15 MA bzw. 13,5 VZÄ. Der LRH beurteilt den Personaleinsatz in der VWG als sehr sparsam. Die Anzahl und Bewertung der Dienstposten liegen deutlich unter dem höchstzulässigen Rahmen der Oö. Dienstpostenplanverordnung 2002 und den Dienstpostenplänen vergleichbarer Gemeinden. (Berichtspunkte 6 und 7) Wie sich im Zuge der Prüfung herausstellte, bestehen in der derzeitigen Aufgabenerfüllung der VWG Defizite und Mängel. Diese liegen insbesondere in der Amtsleitung sowie in der Bau- und Finanzverwaltung; sie lassen auf personelle Engpässe schließen. Die ausgeprägte Sparsamkeit in der Verwaltung steht im permanenten Spannungsfeld zu einer ordnungs- gemäßen und professionellen Verwaltungsführung. Um die VWG zukunfts- orientiert auszurichten, empfiehlt der LRH, die Entwicklungspotentiale des vorhandenen Personals noch besser zu nutzen. Zumindest mittelfristig sollte die VWG personell um ein bis zwei MA aufstocken. Diese personelle Aufstockung könnte nur dann vermieden werden, wenn die Aufgaben reduziert und die Prozesse optimiert werden. Derartige Entlastungseffekte wären aus gegenwärtiger Sicht nur denkbar, wenn sich die drei Gemeinden zu einer Gemeinde zusammenschließen und gleichzeitig die Zusammenarbeit mit Mondsee weiter ausbauen. (Berichtspunkt 8)

(4) Organisations- und Qualitätsanalyse zeigt etliche Stärken, aber auch erhebliche Schwächen Positiv wertet der LRH, dass der Kooperationsgedanke in der Politik, in der Verwaltung und in der Bevölkerung verankert ist. Dies zeigt sich insbesondere in der guten Kommunikation zwischen den Bürgermeistern, deren Koordination durch die Amtsleitung sowie im vorherrschenden Betriebsklima. Die VWG zeichnet sich weiters durch engagierte MA und eine sparsame Verwaltung aus. An Schwächen sieht der LRH die derzeit unbefriedigende Führungssituation auf Verwaltungsebene. Die Aufbauorganisation entspricht nicht den Anforderungen an eine Verwaltung für rd. 8.800 Haupt- und Nebenwohn- sitze – es fehlt eine zweite Führungsebene. Auch fehlen organisatorische Grundlagen bzw. sind diese nicht auf dem aktuellen Stand. Eine planmäßige Personalentwicklung ist nicht vorhanden. Erhebliche Defizite zeigen sich im Haushaltsmanagement der drei Gemeinden. Der LRH sieht einen dringenden Handlungsbedarf und gibt eine Reihe von Verbesserungs- vorschlägen zur notwendigen Professionalisierung der bestehenden VWG. (Berichtspunkte 13 bis 27)

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(5) Zukunftsperspektiven der VWG bzw. der Gemeinden Eine bereits 2008 angedachte Erweiterung der VWG um die Marktgemeinde Mondsee ist im Jahr 2014 gescheitert. Seither entfalteten die vier Gemeinden keine Aktivitäten zum weiteren Ausbau der Zusammenarbeit. Eine Fusion der vier Gemeinden oder Gründung einer Vierer-VWG ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt politisch nicht umsetzbar. Im Interesse der Effektivität und Effizienz des Verwaltungshandelns wäre aber die Zusammenarbeit innerhalb der bestehenden VWG als auch jene mit Mondsee weiter zu entwickeln und auszubauen. Ein Großteil der Synergien ist bereits durch die bestehende VWG und einzelne Kooperationen mit Mondsee gehoben - große Einsparungen beim Personal und bei den Raumkosten sind aufgrund der beengten Raumsituation und des äußerst knappen Personalstandes nicht mehr möglich. Sollten die drei Landgemeinden Innerschwand, Sankt Lorenz und Tiefgraben ihre langjährige Vorreiterrolle in der Kooperation des Verwaltungshandelns bewahren und weiter entwickeln wollen, wäre der Zusammenschluss zumindest der drei relativ homogenen Landgemeinden die logische Konsequenz. Bei einer solchen Fusion anstelle der bestehenden VWG wären erhebliche Arbeitserleichterungen durch einfachere Geschäftsprozesse und ein Mehr an Qualität in der Leistungserbringung zu erreichen. Durch eine Verschmelzung der drei Landgemeinden würden (Verwaltungs-)Aufgaben wegfallen, viele Verwaltungsabläufe einfacher, übersichtlicher und besser; auch könnten sie mit weitgehend gleichbleibendem Personalstand erledigt werden. Im Falle einer Fusion könnte die Zusammenarbeit mit Mondsee Schritt für Schritt ausgebaut werden. Das könnte z. B. durch das Schaffen von Kompetenzzentren, die Bildung einer Zweier-VWG bis hin zu einem späteren Zusammenschluss erfolgen. Ein freiwilliger Zusammenschluss zumindest dieser drei Gemeinden würde nach Auffassung des LRH die Entscheidungsspielräume einer (fusionierten) Gemeinde stärken. Es ist Aufgabe der Kommunalpolitik, die Bevölkerung für einen solchen Entwicklungsschritt zu gewinnen. Zur Stärkung der Region sollte mittel- bis langfristig ein Zusammenschluss aller vier Mondseegemeinden angestrebt werden. Solange Kooperationen und Gemeindezusammenlegungen auf freiwilliger Basis erfolgen können, hat die Kommunalpolitik die Möglichkeit, Konzentrationsprozesse selbst zu gestalten. Sie sollte Ziele fixieren und innerhalb einer noch festzulegenden Frist unter laufender Information und Einbindung der Bürgerinnen und Bürger umsetzen. (Berichtspunkte 28 bis 30)

(6) Solide Haushalts- und Finanzsituation der Landgemeinden – aber erhebliche Mängel im Rechnungswesen Die drei Gemeinden sind gering verschuldet und verfügen über Rücklagen. Auch erwirtschaften sie jährlich Überschüsse im ordentlichen und im außerordentlichen Haushalt (o. H. und ao. H.). Die Haushalts- und Finanzsituation ist in den drei Gemeinden ähnlich; der LRH wertet sie als

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solide. Allerdings wird die Verschuldung von Sankt Lorenz durch das Projekt eines Kindergartenneubaus, verbunden mit altersgerechtem Wohnen, steigen. (Berichtspunkte 31 bis 36) Kritisch sieht der LRH vor allem Mängel im Rechnungswesen der drei Gemeinden. Durch nicht eingehobene Einnahmen, Fehlkontierungen und unrichtige Verrechnungsdarstellungen sind die Rechnungsabschlüsse von eingeschränkter Aussagekraft. Auch einzelne Belege, vor allem im Zusammenhang mit der Kostenabrechnung der VWG, waren im Zuge der Prüfung inhaltlich nicht mehr nachvollziehbar. Besonders kritisch sieht er folgende Mängel in der Verrechnung:  Vorgeschriebene, aber noch nicht bezahlte Anschlussgebühren und Verkehrsflächenbeiträge von 133.028 Euro scheinen in den Rechnungsabschlüssen 2014 der drei Gemeinden nicht auf. (Berichts- punkt 40)  Aus der Kostenverrechnung der VWG blieben in Tiefgraben langjährig hohe Vorschüsse offen. Im Zuge der Prüfung wurde ein offener Vorschuss von 179.787 Euro ausgebucht. Weiters zahlte Tiefgraben an Sankt Lorenz 50.246 Euro, um bestehende Verbindlichkeiten abzu- decken. (Berichtspunkt 39)  Sankt Lorenz verbuchte 2014 eine Darlehensaufnahme von 1,076 Mio. Euro als maastricht-freundlichen Zuschuss (Kapitaltransfer) und nicht als maastricht-neutrale Finanztransaktion. (Berichtspunkt 32)  Tiefgraben verrechnete 2013 unrichtigerweise 450.000 Euro für den Erwerb eines Gebäudeanteils als laufenden Transfer. (Berichtspunkt 32)  Sankt Lorenz entnahm 2014 aus der zweckgebundenen Tilgungsrücklage des Kanals 180.000 Euro zur Stärkung des o. H. (Berichtspunkt 35)  Etliche Belege sind inhaltlich nicht nachvollziehbar. (Berichtspunkt 24) Künftig muss auf eine sorgfältige Beleg- und Haushaltsführung geachtet werden.

(7) Ankauf von Räumlichkeiten im Schloss – Prüfung der Preis- angemessenheit unterblieb Die im Eigentum der Gemeinden stehende SCHLOSS MONDSEE Kultur- und Veranstaltungszentrum GesmbH (KVZ) kaufte Anfang 2015 um 3,5 Mio. Euro Räumlichkeiten im Schloss Mondsee an. Neben der KVZ haben noch zwei weitere Personen Liegenschaftsanteile erworben. Letztere kauften vor allem Anteile, die im Zusammenhang mit dem Betrieb eines Hotels stehen. Ein Vergleich zeigt, dass der Kaufpreis, den die KVZ im Verhältnis zu ihrem Anteil an der Gesamtliegenschaft zahlte, rund viermal so hoch war wie jener der beiden anderen Käufer. Für den LRH ist es unverständlich, dass kein Schätzgutachten über die Angemessenheit des Kaufpreises eingeholt und keine umfassende Analyse der Vor- und Nachteile durchgeführt wurde. (Berichtspunkt 47)

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(8) Geplanter Ausbau der Musikschule würde zusätzliche Veranstaltungsräumlichkeiten schaffen Das Land strebt seit Jahren den Aus- und Umbau der Musikschule im ehemaligen „Kuhstalltrakt“ des Schlosses an. Teil der Ausbaupläne ist der Zubau eines Vorführungssaales mit Galerie (rd. 310m2) sowie eines Eingangsbereiches (rd. 115m2 zusätzlich). Im unmittelbaren räumlichen Umfeld der Musikschule gibt es bereits mehrere Veranstaltungssäle von unterschiedlicher Größe (z.B. Kultur- und Veranstaltungszentrum, Säulen- hallen, Schlossgalerie); sie alle stehen im Eigentum der KVZ. Wie der LRH bereits mehrfach festgestellt hat, sieht er eine hohe Dichte an Veranstaltungseinrichtungen sehr kritisch. Vielmehr sollte das Angebot besser aufeinander abgestimmt und damit ein Überangebot vermieden werden. Daher sollte geprüft werden, ob anstelle der Neuerrichtung eines Vorführungssaales in der Musikschule die Raumkapazitäten des Schlosses für Musikschulzwecke genutzt oder Räumlichkeiten der Schlossgalerie in wirtschaftlich vertretbarer Weise adaptiert werden können. Ist dies nicht möglich, empfiehlt der LRH die Veräußerung der ohnehin wenig genutzten Schlossgalerie. (Berichtspunkt 48)

(9) Neubau Kindergarten/Altersgerechtes Wohnen Aufgrund der steigenden Nachfrage entschieden die Gemeinden Sankt Lorenz und Tiefgraben, dass sich die Gemeinde Sankt Lorenz aus dem bisher gemeinsamen Kindergarten „TILO“ zurückzieht und einen eigenen Kindergarten errichtet. Die Kostenschätzung bildet die Grundlage für viele weitere Projektfestlegungen (z.B. Auswahl des Generalübernehmers, Finanzierungsentscheidungen, Gewährung von Förderungen). Dafür ist sie aber nach Meinung des LRH nicht klar genug und überdies unvollständig. Zum Prüfungszeitpunkt waren die Bauarbeiten für das Vorhaben noch voll im Gange. Es zeichnet sich jedoch aufgrund der laufenden Kostenverfolgung ab, dass - im Vergleich zur ursprünglichen Kosten- schätzung von 3,690 Mio. Euro - mit Mehrkosten von rd. 300.000 Euro zu rechnen ist. (Berichtspunkte 50 bis 53)

(10) Folgende Empfehlungen richtet der LRH an alle drei Gemeinden:

a) Die Überarbeitung der örtlichen Entwicklungskonzepte (ÖEKe) sollte nochmals zum Anlass genommen werden, eine Initiative zur Schaffung gemeinsamer Betriebsbaugebiete zu starten. Auch eine Zusammenarbeit der drei Gemeinden ohne Einbindung weiterer Gemeinden ist überlegenswert. (Berichtspunkt 1)

b) Die Kosten der Aufschließung sollten (unter Berücksichtigung der gesetzlichen Anschlussgebühren) zur Gänze weiter verrechnet werden. (Berichtspunkt 2)

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c) Solange keine gesicherte Rechtsprechung vorliegt, sollte von Vereinbarungen, wonach sich die Gemeinde im Gegenzug für die Widmung in Bauland Grundstücke schenken lässt, Abstand genommen werden. (Berichtspunkt 2)

d) Die offenen Aufschließungsbeiträge von 272.500 Euro sind unverzüglich in fünf Jahresraten vorzuschreiben. (Berichtspunkt 4)

e) Um die VWG zukunftsorientiert auszurichten, sollten die Entwicklungs- potentiale des vorhandenen Personals noch besser genutzt werden; weiters sollte eine personelle Aufstockung um ein bis zwei MA erfolgen, sofern nicht entsprechende Entlastungseffekte (z.B. Aufgabenreduktion durch Fusion der Gemeinden) gesetzt werden. (Berichtspunkt 8)

f) Die VWG sollte den Geschäftsverteilungsplan evaluieren und wie folgt überarbeiten:  In der Finanzverwaltung ist sicherzustellen, dass nach § 54 Abs. 2 Oö. GemHKRO die Buchführung und die Führung der Kassengeschäfte stets von unterschiedlichen Personen wahrgenommen werden. Überlegenswert ist daher, für die gesamte Finanzverwaltung (Kassa und Buchhaltung) eine Leitung zu bestellen und die Kassenführung neu zu regeln.  Die Amtsleitung sollte von der Protokollführung im Gemeinderat der drei Gemeinden entbunden werden und sich verstärkt mit Führungsaufgaben beschäftigen.  Überlegenswert ist, in genau abzugrenzenden Fällen das Anweisungs- recht an Gemeindebedienstete zu übertragen.  Das dem Sekretariat der Amtsleitung als Aufgabe zugeordnete „New Public Management“ sollte Aufgabe der Amtsleitung werden. Die bislang unter diesem Titel vom Sekretariat erledigten Angelegenheiten (z.B. Gemeindezeitung) sollten als Teil der Öffentlichkeitsarbeit festgelegt werden. (Berichtspunkt 9)

g) Die Arbeitsplatzbeschreibungen und -bewertungen sind ehestens zu aktualisieren, wobei die Aufgaben und Tätigkeiten nach Jahresdurch- schnittswerten darzustellen sind. (Berichtspunkt 10)

h) Die gesamte Aufbauorganisation der VWG sollte in einem Organigramm abgebildet werden. Es sollten abteilungsähnliche Strukturen mit klar definierten Aufgaben und Verantwortlichkeiten geschaffen werden. Die VWG sollte in zwei, maximal drei Abteilungen gegliedert werden. (Berichtspunkte 10 und 18)

i) Für jede Abteilung sollte jeweils eine Leitung bestellt werden, die auch mit Führungsaufgaben zu betrauen ist. Eine Abteilung soll der Amtsleiter führen; dieser hat in Abstimmung mit den drei Bürgermeistern den gesamten inneren Dienst zu leiten und zu koordinieren. Neben dem Schaffen von

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Abteilungen sollte auch das Arbeiten in „abteilungsübergreifenden“ Projekten, z.B. für die Umsetzung gemeindeeigener Bauvorhaben oder die Ausgestaltung der zukünftigen Verwaltungskooperation, forciert werden. Diesbezüglich sollten die Mitarbeiter in Projektmanagement ausgebildet und in späterer Folge mit einzelnen Projekten betraut werden. (Berichtspunkt 10)

j) Die Kooperation mit der Marktgemeinde Mondsee sollte zumindest auf den gesamten Bereich des Bürgerservice (gemeinsame Bürgerservicestelle) und der Öffentlichkeitsarbeit (z.B. gemeinsame Gemeindezeitung und einheitlicher Internetauftritt) ausgedehnt werden. (Berichtspunkt 10)

k) Bei Beziehern von Verwendungszulagen sollte die monatliche Soll- Arbeitszeit im Zeiterfassungssystem um den jeweils abgegoltenen Überstundenanteil erhöht und am Monatsende nur noch darüber hinausgehende Mehrleistungen fortgeschrieben werden. (Berichtspunkt 11)

l) Im Zusammenhang mit dem Ausbau und der Sanierung des bestehenden Gebäudes sollte eine strategische Grundsatzentscheidung über die mittel- bis langfristige Ausgestaltung der künftigen Zusammenarbeit der Gemeinden in der VWG und mit der Marktgemeinde Mondsee getroffen werden. Ein gemeinsames Bürgerservice und eine koordinierte Öffentlichkeitsarbeit haben in der Zusammenarbeit oberste Priorität. (Berichtspunkt 14)

m) Nach der Überarbeitung der Entwicklungskonzepte sollte ein gemeinsames Leitbild für die drei Gemeinden erarbeitet werden. In der Folge wäre dieses in der Verwaltung und in der Bevölkerung verstärkt zu kommunizieren. (Berichtspunkt 15)

n) Strategisches Arbeiten sollte in der VWG forciert werden. Strategische Planungen für verschiedene Bereiche (z.B. Organisationsentwicklung, Personalmanagement) mit Zielfestlegungen und Strategien zur Zielerreichung wären vorrangig von Führungskräften der VWG zu erarbeiten, mit den Bürgermeistern abzustimmen und von diesen auch einzufordern. (Berichtspunkt 16)

o) Als Führungsinstrument sollten jährliche Mitarbeitergespräche mit verbindlichen Zielvereinbarungen eingeführt werden. (Berichtspunkt 16)

p) Die Protokollführung der Amtsleitung über Sitzungen der Gemeinderäte sollte delegiert, die frei werdenden Ressourcen vorrangig für Führungsaufgaben eingesetzt werden. (Berichtspunkt 17)

q) Führungsstil und Führungskultur sollten aktiv bearbeitet werden. Vorrangig sollte durch geeignete Maßnahmen die Kommunikation zwischen Amtsleitung und (einzelnen) Mitarbeitern verbessert werden. Auch ist es wichtig, in den Führungskräftenachwuchs durch gezielte Personal- entwicklung und Schulungen zu investieren. (Berichtspunkt 19)

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r) Es sollten mit allen MA regelmäßig, mindestens vierteljährlich, Dienst- besprechungen mit Tagesordnung und entsprechender Dokumentation abgehalten werden. Darüber hinaus sollten außerhalb des Parteienverkehrs wöchentlich kurze informelle Austauschrunden zwischen Amtsleitung und allen Mitarbeitern eingeführt werden. (Berichtspunkt 20)

s) Um in Zukunft das Personal gezielt weiter zu bilden, sollte ein Personalentwicklungskonzept erstellt werden. Bildungsschwerpunkte sollten in den Bereichen Führung, Verwaltungs- und Projektmanagement gesetzt werden. Das Konzept sollte darauf abzielen, Nachwuchsführungskräfte heranzubilden und alle Bediensteten in Projektmanagement zu schulen, damit fachübergreifendendes Zusammenarbeiten in der VWG sinnvoll ausgebaut werden kann. (Berichtspunkt 21)

t) Als Steuerungsgrundlage für mehr Effizienz und Kostengerechtigkeit in der VWG sollte eine Kostenrechnung eingeführt werden. Diese sollte Produkte und Prozesse für die zu erstellenden Leistungen definieren und erbrachte Leistungen laufend erfassen. (Berichtspunkt 22)

u) In Hinkunft sollte das Verwaltungspersonal entsprechend den Dienstposten- plänen und Dienstverträgen in den betreffenden Gemeinden veranschlagt und verrechnet werden. Je nach vertraglicher Neuregelung können am Jahresende etwaige Differenzbeträge zur bisherigen Kostenteilung nach Einwohnern ausgeglichen werden. Mittelfristig wären die Kosten am besten auf Basis der Daten einer zu installierenden Kostenrechnung umzulegen. (Berichtspunkt 23)

v) Das Haushalts- und Finanzmanagement der VWG sollte deutlich verbessert werden. Die haushaltsrechtlichen Bestimmungen sind einzuhalten und die gesamte Verrechnung darf nur auf Basis von inhaltlich klar nachvollziehbaren Belegen erfolgen. Die internen Kontrollschritte zur korrekten Verbuchung sind zu verbessern, ebenso die Prüfungsintensität der örtlichen Prüfungsausschüsse. (Berichtspunkt 24)

w) Die Rückstände bei der Vorschreibung der Aufschließungsbeiträge nach dem Raumordnungsgesetz 1994 (ROG) sind ehestens aufzuarbeiten. Die verwaltungsmäßige Abwicklung von kommunalen Vorhaben sollte weniger vom Bürgermeister, sondern von einem Mitarbeiter im Bauamt bzw. Projekt- leiter auf Ebene der Verwaltung erfolgen. (Berichtspunkt 25)

x) Bürgerbefragungen und Bedarfserhebungen sollten möglichst regelmäßig erfolgen. Es wäre sinnvoll, wenn sie innerhalb der VWG abgestimmt und möglichst zeitgleich in allen drei Gemeinden durchgeführt werden. (Berichtspunkt 26)

y) Aus Transparenzgründen sollten alle drei Gemeinden ihre Verhandlungs- schriften über öffentliche Sitzungen des Gemeinderates im Internet veröffentlichen.

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Die Überlegung einer gemeinsamen Zeitung für die drei Gemeinden in der VWG - möglichst in Kooperation mit der Marktgemeinde Mondsee - sollte umgesetzt werden. Auch sollten alle Marketingaktivitäten der Mondseegemeinden aufeinander abgestimmt werden. (Berichtspunkt 27)

z) Im Interesse der Effektivität und Effizienz des Verwaltungshandelns ist die Zusammenarbeit innerhalb der bestehenden VWG als auch jene mit Mondsee weiter zu entwickeln und auszubauen. Nach Ansicht des LRH wären durch eine Fusion der drei Gemeinden anstelle der bestehenden VWG erhebliche Arbeitserleichterungen durch einfachere Geschäftsprozesse und ein Mehr an Qualität in der Leistungserbringung zu erreichen. Bei einer Fusion der drei Gemeinden müsste die Zusammenarbeit mit Mondsee, z.B. durch das Schaffen von Kompetenzzentren, die Bildung einer Zweier-VWG bis hin zu einem späteren Zusammenschluss, Schritt für Schritt ausgebaut werden. So könnte mit etwa gleichbleibendem Personalstand auch in Zukunft das Auslangen gefunden werden. (Berichtspunkt 28)

aa) Folgende Kooperationen mit Mondsee wären aus ökonomischen Gründen Schritt für Schritt umzusetzen:  Gemeinsames Bürgerservice  Gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit  Kompetenzbündelung im Bauservice (Baurecht und bautechnische Betreuung gemeindeeigener Vorhaben)  Gemeinsame Buchhaltung und gemeinsames Betriebsbaugebiet prüfen Zur Stärkung der Region wäre mittel- bis langfristig ein Zusammenschluss aller vier Mondseegemeinden anzustreben. (Berichtspunkt 29)

bb) Nach Möglichkeit sollten Rücklagen mit ähnlichen Widmungen zusammengefasst und die Anzahl der Sparbücher verringert werden. (Berichtspunkt 35)

cc) Als Alternative zu einer Sparbuchveranlagung könnte überlegt werden, Darlehen an andere Gemeinden der VWG zu vergeben, sofern diese Fremdmittel benötigen. (Berichtspunkt 35)

dd) Gegebene Darlehen sind im Nachweis der noch nicht fälligen Verwaltungsforderungen zu inkludieren. (Berichtspunkt 35)

ee) Entgegen der bisherigen Praxis sollten in Hinkunft die Kosten der VWG ohne Zuhilfenahme von Vorschusskonten zeitnah im Haushalt der betreffenden Gemeinde dargestellt werden. Die jährlichen Abrechnungen und Akontozahlungen sollten nicht nur periodisch von der Finanzverwaltung, sondern auch vom Prüfungsausschuss der betreffenden Gemeinde überprüft werden.

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In die Personalkostenabrechnung 2015 sind die fehlenden Pensionsbeiträge des Jahres 2014 einzurechnen. Ebenfalls in die Abrechnung 2015 einzubeziehen sind eventuelle Änderungen aufgrund des nicht aktualisierten Einwohnerschlüssels in der Abrechnung aus 2014. (Berichtspunkt 39)

ff) Um die Vollständigkeit und Richtigkeit der Rechenwerke zu erhöhen, sind in Hinkunft alle im betreffenden Finanzjahr fälligen Einnahmen und Ausgaben durch eine rechtzeitige Soll-Buchung in die Haushaltsrechnung der jeweiligen Gemeinde aufzunehmen. (Berichtspunkt 40)

gg) Für Abgabenschuldigkeiten, die den Betrag von insgesamt 200 Euro übersteigen, sind nach § 212b Z 1 Bundesabgabenordnung (BAO) Stundungszinsen einzufordern, sofern diese den Betrag von zehn Euro überschreiten. (Berichtspunkt 41)

hh) In Hinkunft sollten die mit der Gebührenvorschreibung und -einhebung verbundenen Verwaltungskosten (Personal- und Sachaufwand) als Verwaltungstangente bei den nach dem Kostendeckungsprinzip zu führenden Gebührenhaushalten dargestellt und in die Gebührenkalkulation aufgenommen werden. (Berichtspunkt 42)

ii) Die Ausgaben der Ansätze Bauhof und Winterdienst sollten in die Berechnung der Vergütungssätze einbezogen werden. Mittelfristig sollte eine Kosten- und Leistungsrechnung zur Ermittlung der Vergütungssätze eingeführt werden. Die Vergütungssätze sind in der Folge jährlich zu berechnen. Dazu wird es auch notwendig sein, Fahrtenbücher zu führen. Sowohl die Vergütungssätze als auch die Stundensätze für externe Bauhofleistungen wären im Zuge des Voranschlages vom Gemeinderat zu beschließen. Die Einnahmenvergütungen im Bereich Winterdienst sind nicht im Ansatz 814000, sondern im Ansatz 617000 zu verbuchen. Die Gebarung des Winterdienstes sollte getrennt von jener der Straßenreinigung, beispielsweise unter 8141, verbucht werden. (Berichtspunkt 43)

jj) Die Gemeinden sollten die Förderungen und freiwilligen Leistungen auf den vom Land vorgegebenen Höchstbetrag je Einwohner reduzieren und auch entsprechende Verwendungsnachweise einfordern. Als Voraussetzung für Subventionen könnten die Gemeinden Richtlinien bzw. Vorgaben erlassen und dabei beispielsweise eine verstärkte Kooperation der Vereine fordern. (Berichtspunkt 45)

kk) Bei Auftragsvergaben mit einem geschätzten Auftragswert unter 100.000 Euro sollten regelmäßig die angebotenen mit den abgerechneten Leistungen dahingehend analysiert werden, ob sich aufgrund von Massenänderungen die Reihenfolge der Bieter verändert hätte (Bietersturz). (Berichtspunkt 54)

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ll) Aus Gründen der Gleichbehandlung der Bieter und zur Einhaltung der Grundsätze des Vergaberechtes sollte vermieden werden, Bauunter- nehmen, welche später bei der Ausschreibung teilnehmen, in Vorarbeiten zum Auftrag einzubeziehen. Daher sollte entsprechende Fachkompetenz in der Gemeindeverwaltung aufgebaut werden. Um eine entsprechende Auslastung sicherzustellen, sollte dabei eine Kooperation mit der Marktgemeinde Mondsee (und eventuell weiteren Gemeinden) überlegt werden. (Berichtspunkt 54)

mm) Die Nachfragen der drei Gemeinden sollten stärker gebündelt werden, um damit im Beschaffungsbereich Kostenvorteile zu erreichen. (Berichts- punkt 54)

(11) Folgende Empfehlungen richtet der LRH an einzelne Gemeinden:

a) Die Gemeinde Tiefgraben sollte den bestehenden Dienstpostenplan überarbeiten: Der Dienstposten für die Leitung der VWG wäre anstelle von GD 13/B-VII mit GD 8/B-VII festzusetzen. Falls die beiden Lehrlinge, die kurz vor ihrem Abschluss stehen, weiterbeschäftigt werden sollten, wären rechtzeitig die erforderlichen Planstellen in den DPP aufzunehmen. (Berichtspunkt 7)

b) Die Leasingverpflichtungen sind von Sankt Lorenz und Tiefgraben entsprechend den Vertragsverhältnissen mit dem Hälfteanteil im jeweiligen Leasingnachweis zum Rechnungsabschluss auszuweisen. Da im Leasingvertrag beide Gemeinden, Tiefgraben und Sankt Lorenz, als Leasingnehmer aufscheinen, sollten von den Gemeinden separate Rechnungen des Leasinggebers gefordert werden. (Berichtspunkt 38)

c) Die Gemeinde Innerschwand sollte für die Nutzung des Turnsaals der Volksschule und der Räumlichkeiten im Gemeindezentrum eine Tarifordnung erlassen. In Sankt Lorenz sollten die Betriebskostenersätze und Mieten angepasst werden, da sich der Abgang des Vereinsheims in den Jahren 2012 bis 2014 kontinuierlich erhöhte. Die Kostenersätze für die Nutzung des Turnsaals der Volksschule TILO sollten angepasst werden. In Sankt Lorenz und Tiefgraben muss eine Tarifordnung vom Gemeinderat beschlossen werden, um die Entgelte für die Nutzung der Räumlichkeiten weiterhin einheben zu können. (Berichtspunkt 44)

d) Künftig ist die Vorlage des Voranschlages der VFI KG Sankt Lorenz in der Gemeindeverwaltung zu dokumentieren und dessen Beschlussfassung im Gemeinderat in der Verhandlungsschrift zu protokollieren. (Berichtspunkt 49)

e) Die Rechnungsabschlüsse sind für die Jahre 2013 und 2014 nachträglich von der Gesellschafterversammlung zu beschließen. Künftig sind die Rechnungsabschlüsse innerhalb der Frist von der Gesellschafter- versammlung zur Bewilligung vorzulegen. (Berichtspunkt 49)

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f) Für den Bauteil „Altersgerechtes Wohnen“ sollte unverzüglich die aufsichts- behördliche Genehmigung gemäß § 86 Abs. 2 Oö. GemO 1990 eingeholt werden. (Berichtspunkt 51)

g) Um Unklarheiten über den Umfang des Generalübernehmervertrages bei zukünftigen Vorhaben zu vermeiden, sollte der Umfang des Bauvorhabens bereits vor Abschluss des GÜ-Vertrages endgültig definiert sein. Unabdingbare Voraussetzung dafür ist das Vorliegen einer validen und realistischen Kostenschätzung. (Berichtspunkt 52)

h) Grundsätzlich sollten die bei der Abwicklung von Investitionsvorhaben der Gemeinde zukommenden Aufgaben von der Gemeindeverwaltung koordiniert werden. Daher sollte im konkreten Fall eine Mitarbeiterin bzw. ein Mitarbeiter der VWG im Lenkungsausschuss mitwirken. (Berichtspunkt 53)

(12) Folgende Empfehlungen richtete der LRH an die SCHLOSS MONDSEE Kultur- und Veranstaltungszentrum GesmbH

a) Vor der endgültigen Entscheidung über den Ankauf von Liegenschafts- anteilen sollte ein Schätzgutachten über die Angemessenheit des Kauf- preises eingeholt und eine umfassende Analyse der Vor- und Nachteile, aber auch der erwarteten Folgekosten durchgeführt werden. (Berichts- punkt 47)

b) Im Sinn einer sparsamen und wirtschaftlichen Unternehmensführung sollte geprüft werden, ob anstelle der Neuerrichtung eines Vorführungssaales in der Musikschule die Räumlichkeiten der Schlossgalerie in wirtschaftlich vertretbarer Weise adaptiert werden können. Ist dies nicht möglich, so empfiehlt der LRH die Veräußerung der Schlossgalerie. (Berichtspunkt 48)

(13) Folgende Empfehlungen richtet der LRH an das Land:

a) Da die Vorgaben des Landes in der Oö. Dienstpostenplanverordnung 2002 (DPP-V) zu großzügig bemessen sind, sollte die DPP-V evaluiert und im Interesse einer qualitätsbewussten und sparsamen Verwaltungsführung angepasst werden. (Berichtspunkt 7)

b) Entscheidungen über die Gewährung von Förderungen und Bedarfs- zuweisungen für den Ankauf von Liegenschaften bzw. Liegenschaftsanteilen sollten erst nach Vorliegen qualifizierter Kostenschätzungen bzw. Wertermittlungsgutachten getroffen werden (Berichtspunkt 47).

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STRUKTUR DER DREI GEMEINDEN DER VERWALTUNGSGEMEINSCHAFT

Eckdaten und Lageplan

Tabelle 1: Eckdaten und Lageplan der Gemeinden Innerschwand Sankt Lorenz Tiefgraben Gesamt am Mondsee Einwohner 1.107 2.438 3.857 7.402 (HWS 31.12.2014) Gemeindegröße im km² 18,8 23,3 38,2 80,3 Straßenkilometer (Gemeindestraßen und 36,5 53,6 71,7 161,8 Güterwege) Finanzkraft in Euro 1.176 1.105 1.092 1.124 je EW 2014 Bürgermeister Alois Daxinger Johannes Gaderer Matthias Reindl (ÖVP) (ÖVP) (ÖVP)

(ab 12.11.2015) Johann Dittlbacher (ÖVP) Gemeinderat (Mandate) 19 25 25 69 Infrastruktur Kindergärten 1 1 1 3 Volksschule 1 1 2 Gemeindebadeplätze 1 2 0 3

Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Unterlagen der Gemeinden und des Landes OÖ

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Wesentliche Kooperationen:  Gemeinsame(s) Meldeamt/Fundamt/Wählerevidenz mit Mondsee  Gemeinsamer Standesamtsverband und Staatsbürgerschaftsverband mit Mondsee und zwei weiteren Gemeinden  Kultur- und Veranstaltungszentrum Schloss Mondsee GesmbH mit Mondsee  Bergrettung in Sankt Lorenz mit Mondsee  Touristische Einrichtungen (z.B. Kletterhalle in Mondsee, Klettersteig Drachenwand in Sankt Lorenz)  RHV Mondsee/Irrsee  Sozialmarkt mit Mondsee und weiteren Gemeinden  Essen auf Rädern (Bezug vom Seniorenheim Mondsee)  Kindergarten TILO (Tiefgraben und Sankt Lorenz – Kooperation läuft mit Eröffnung des neu errichteten Kindergartens in Sankt Lorenz aus)  Volksschule TILO ( Kooperation Tiefgraben und Sankt Lorenz)

Raumordnung und strukturelle Entwicklung

Örtliche Entwicklungskonzepte

1.1. Die derzeit geltenden örtlichen Entwicklungskonzepte (ÖEKe) der drei Gemeinden stammen aus 2001. Zum Prüfungszeitpunkt waren die ÖEKe der Gemeinden Sankt Lorenz und Innerschwand gerade in Überarbeitung; Tiefgraben wartet – wegen Ressourcenengpässen in der Verwaltungs- gemeinschaft (VWG) – noch zu. Die Leitbilder der drei Gemeinden definieren als Oberziele  die Erhaltung und Sicherung der Wohnqualität (Siedlungsentwicklung in Siedlungsschwerpunkten, sparsame Grundinanspruchnahme, Bauland- schaffung für Einheimische, landschaftsverträgliche Siedlungs- entwicklung),  die regionale Zusammenarbeit vor allem in den Belangen Betriebs- ansiedelungen, Tourismus und Verkehr,  die Erhaltung und Sicherung einer funktions- und leistungsfähigen Land- und Forstwirtschaft sowie der vielfältigen Kulturlandschaft,  die Weiterentwicklung eines ökologischen und landschaftsverträglichen Tourismus,  die Verbesserung der Verkehrssituation für Radfahrer, Fußgänger und öffentliche Verkehrsmittel.

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In weiterer Konkretisierung der Oberziele wurden Problemfelder identifiziert, Ziele definiert und Maßnahmen beschrieben. Eine Gegen- überstellung der drei ÖEKe zeigt, dass diese in weiten Teilen inhaltlich ident und wortgleich formuliert sind. Unterschiede gibt es vor allem im Bereich Wirtschaft, da die drei Gemeinden hier unterschiedliche räumliche und strukturelle Voraussetzungen mitbringen. Die drei Gemeinden hatten in den ÖEKen 2001 als Maßnahme die Erarbeitung eines gemeinsamen Betriebsansiedelungskonzeptes aller Mondseegemeinden vorgesehen. Dazu gab es vor einigen Jahren Gespräche mit Nachbargemeinden. Konkrete Ergebnisse – wie etwa ein gemeinsames Betriebsbaugebiet – kamen aber nicht zustande. 1.2. Die Entwicklungspotentiale und Problemfelder der drei Gemeinden sind ähnlich gelagert. Für den LRH ist es daher naheliegend, dass die drei Gemeinden in Raumordnungsfragen enger zusammenarbeiten. Aus dem Blickwinkel der Raumordnung wäre es ideal, wenn es nicht drei bzw. vier Planungsräume, sondern nur noch einen einzigen Planungsraum gäbe. Dadurch könnten die verschiedenen Anforderungen an den Raum und die jeweiligen Nutzungen besser aufeinander abgestimmt werden; es müssten nicht alle Anforderungen in einem Teilraum (einer Gemeinde) berücksichtigt werden. Aus raumordnerischer Sicht wäre daher einer Planung in einem Gesamtraum Mondseeland (Innerschwand am Mondsee, Sankt Lorenz, Tiefgraben und Mondsee) der Vorzug zu geben. Aus dem Fokus der Raumordnung ist ein Zusammenschluss der drei (bzw. vier) Gemeinden zu empfehlen. Dass die freiwillige Zusammenarbeit mehrerer Gemeinden in Raumordnungsfragen nicht immer zu befriedigenden Lösungen führt, zeigt das Scheitern im Bereich der gemeinsamen Entwicklung von Betriebsbauflächen. Die Überarbeitung der ÖEKe sollte nach Ansicht des LRH nochmals zum Anlass genommen werden, eine Initiative zur Schaffung gemeinsamer Betriebsbaugebiete zu starten. Auch eine diesbezügliche Zusammenarbeit der drei Gemeinden ohne Einbindung weiterer Gemeinden ist überlegenswert.

Bodenpolitik und Baulandverfügbarkeit

2.1. Aufgrund der topographischen Verhältnisse und der Nähe zum Ballungsraum Salzburg bestehen im Mondseeland ein eingeschränktes Angebot an und eine große Nachfrage nach Baugrundstücken. Folge daraus ist, dass die Grundstückspreise überdurchschnittlich hoch sind. Die drei Gemeinden verfolgen das Ziel, leistbaren Baugrund für Einheimische zur Verfügung zu stellen. Im Prüfungszeitraum 2012 bis 2014 wurden in den Gemeinden Tiefgraben und Innerschwand Baulandsicherungsmodelle angewandt. In der Gemeinde Innerschwand gibt es dazu vom Gemeinderat beschlossene1 „Richtlinien zur Finanzierung der Infrastruktur und zur

1 Aktuelle Fassung der Richtlinien gemäß Gemeinderatsbeschluss vom 17.6.2014

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Anerkennung der Zuweisungswürdigkeit“. In Sankt Lorenz gab es 2012 ein Umwidmungsverfahren, in dem sich der Umwidmungswerber verpflichtete, 50 Prozent der umzuwidmenden Fläche für das Baulandsicherungsmodell zur Verfügung zu stellen. Mit dem Abverkauf der Baugrundstücke soll laut Auskunft der Gemeinde 2015 oder 2016 begonnen werden. Die Umwidmungswerber verpflichten sich, die dem Baulandsicherungs- modell unterliegenden Flächen zu einem bestimmten Quadratmeterpreis entweder nur an Ortsansässige (Innerschwand) oder an die Gemeinde (Tiefgraben) zu verkaufen. Die Gemeinde Tiefgraben verkauft dann die Baugrundstücke weiter, wobei sie beim Weiterverkauf die Aufschließungs- kosten aufschlägt. Um ihre Ziele, für Einheimische leistbaren Baugrund zur Verfügung zu stellen, abzusichern, werden in die Kaufverträge mit den Grundstücks- käufern folgende Vertragspunkte aufgenommen:  Der Gemeinde wird ein bücherlich sichergestelltes Vorkaufsrecht für 20 Jahre mit fixiertem Quadratmeterpreis eingeräumt. Wahlweise kann die Gemeinde bei Nichtausübung des Vorkaufsrechtes eine Zahlung von 50 Euro/m2 (mit Indexklausel) verlangen.  Binnen fünf Jahren ab Vertragsunterfertigung hat der Erwerber die Bebauung zu beginnen; binnen sieben Jahren ab Vertragsunterfertigung hat er den Hauptwohnsitz zu begründen. 2.2. Die in den ÖEKen vorgesehenen Baulandsicherungsmodelle zur Baulandschaffung für Einheimische zu vertretbaren Preisen2 werden laufend umgesetzt. Uneinheitlich wurde in den letzten Jahren aber der Umgang mit den Aufschließungskosten gehandhabt. Der LRH empfiehlt, die Kosten der Aufschließung (unter Berücksichtigung der gesetzlichen Anschlussgebühren) zur Gänze weiter zu verrechnen. Aus Sicht des LRH ist es den Nutznießern der Baulandsicherungsmodelle jedenfalls zumutbar, diese Kosten zu tragen und sie nicht auf die Allgemeinheit zu überwälzen. Wie sich in der Gemeinde Sankt Lorenz gezeigt hat, können Maßnahmen der sogenannten „Vertragsraumordnung“ erhebliche rechtliche Risiken für die Gemeinde beinhalten. So schenkte ein Liegenschaftseigentümer in Zusammenhang mit einer Umwidmung einer Liegenschaft von Grünland in Bauland-Wohngebiet der Gemeinde Flächen zur Errichtung eines Kindergartens. Als die Gemeinde begann, das ihr geschenkte Grundstück für die Bebauung vorzubereiten, focht der Geschenkgeber die Schenkung an. Die Gemeinde musste unter erheblichem Zeitdruck und verbunden mit erheblichen Zusatzkosten ein Ersatzgrundstück für den Kindergarten suchen (siehe dazu auch Berichtspunkte 50 bis 53). Der Rechtsstreit ist zwischenzeitig mittels eines Vergleichs beendet. Solange keine gesicherte Rechtsprechung vorliegt, sollte von dieser Form der Vertragsraumordnung Abstand genommen werden.

2 Siehe Punkt 2.7. der jeweiligen ÖEKe

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2.3. Seitens der geprüften Gemeinden wird nachfolgend Stellung genommen: Im Sinne der aufgezeigten Problematik möge der LRH den Landes- gesetzgeber veranlassen, eine rechtlich gesicherte Vertragsraumordnung sicherzustellen. 3.1. Durch die große Nachfrage nach Baugrundstücken wird in den Gemeinden die mangelnde Baulandmobilität bei gleichzeitig hohen Baulandreserven (gewidmete und noch unbebaute Flächen) als Problem gesehen.3 So waren 2014 in Sankt Lorenz von insgesamt rd. 111 ha als Bauland gewidmete Flächen etwa 28 ha, also etwa 25 Prozent unbebaut.4 In Innerschwand waren es von 47 ha insgesamt rd. 9 ha, also knapp 20 Prozent.5 Im Zuge der Prüfung erfolgte eine Erhebung in der Gemeinde Sankt Lorenz, welche Flächen der Baulandreserven im Abflussbereich eines 30-jährlichen Hochwassers (HQ 30) liegen. Dabei zeigte sich, dass dies Baugrundstücke im Gesamtausmaß von rd. 5,34 ha sind.6 3.2. Im Lichte der hohen Baulandreserven ist es für den LRH unverständlich, dass die Gemeinden die Vorschreibung von Aufschließungs- und Erhaltungsbeiträgen nur sehr inkonsequent verfolgen (siehe Berichtspunkt 4). In den letzten Jahren haben sich Hochwasserereignisse gehäuft. Die Beseitigung von Hochwasserschäden erfordert immer wieder einen hohen Einsatz öffentlicher Mittel. Eine weitere Bebauung in hochwasser- gefährdeten Gebieten verschärft tendenziell die Situation im Falle eines neuerlichen Hochwasserereignisses. Aus diesen Gründen sieht der LRH Neuwidmungen und Neubauten in hochwassergefährdeten Gebieten – sofern sie überhaupt rechtlich noch zulässig sind – kritisch. Diese Entwicklungen zeigen aber, dass der Flächenbedarf immer schwieriger zu decken ist. Raumplanerische Maßnahmen sind in größeren Planungsräumen leichter zu bewerkstelligen.

Vorschreibung von Aufschließungs- und Erhaltungsbeiträgen

4.1. In den Rechnungsabschlüssen 2012 bis 2014 der drei Gemeinden scheinen Aufschließungsbeiträge nach dem Oö. ROG 1994 von in Summe 10.381 Euro und Erhaltungsbeiträge von 111.390 Euro auf. Bei der Vorschreibung der Aufschließungs- und Erhaltungsbeiträge ist die Bauverwaltung der VWG seit längerem in Verzug. Über Anregung des LRH

3 Siehe Punkte 2.1. und 2.2. der jeweiligen ÖEKe 4 Siehe Gemeinde Sankt Lorenz: Örtliches Entwicklungskonzept, Bestandsaufnahme - Raumforschung (Stand 10.7.2014), Seite 106 5 Siehe Gemeinde Innerschwand: Örtliches Entwicklungskonzept, Bestandsaufnahme - Raumforschung (Stand 17.12.2014), Seite 85 6 Seit der Oö. Raumordnungsnovelle 2005 dürfen gemäß § 21 Abs. 1 a Oö. ROG 1994 Flächen im 30-jährlichen Hochwasserabflussbereich nicht (mehr) als Bauland gewidmet werden.

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wurden die noch nicht vorgeschriebenen Aufschließungsbeiträge im Zuge der Prüfung erhoben. Per Oktober 2015 stellten sich diese wie folgt dar:

Tabelle 2: Vorzuschreibende Aufschließungsbeiträge

Tiefgraben St. Lorenz Innerschwand Gesamt Aufschließungsbeitrag Euro Verkehr 95.074 42.280 24.702 162.056 Kanal 56.191 30.211 10.968 97.370 Wasser 13.027 - - 13.027 Summe 164.292 72.490 35.670 272.453

in 5 Jahresraten vor- 32.858 14.498 7.134 54.491 zuschreibender Betrag Quelle: LRH-eigene Darstellung

Lt. Angabe der Verwaltung ist die Verjährung der Ansprüche bei den ROG- Aufschließungsbeiträgen noch nicht eingetreten. Die Säumigkeit bei der Vorschreibung wurde mit einem Personalwechsel und der generell knappen Personalsituation in der Bauverwaltung begründet. 4.2. Nach den gesetzlichen Bestimmungen sind die Abgabenansprüche von 272.500 Euro unverzüglich in fünf Jahresraten vorzuschreiben und in die Bücher der jeweiligen Gemeinde aufzunehmen. Auch kritisiert der LRH, dass sich die verspätete Vorschreibung dieser Beträge nicht nur negativ auf das bisherige Aufkommen an Aufschließungsbeiträgen auswirkte, sondern den Gemeinden dadurch auch Erhaltungsbeiträge entgehen können.

ORGANISATION DER VERWALTUNGSGEMEINSCHAFT

Allgemeines

5.1. Die Gemeinden Innerschwand am Mondsee, Sankt Lorenz und Tiefgraben arbeiten in der Verwaltung bereits langjährig zusammen. Angaben der Gemeinden zufolge gibt es diese Kooperation schon mehr als 100 Jahre. Gesichert ist eine Verordnung der Oö. Landesregierung vom 9.11.1936 betreffend die Errichtung der „Verwaltungsgemeinschaft Landgemeinden: Mondsee“ mit dem „Sitze“ in Mondsee. Auf Basis der geltenden Rechtslage – § 13 der Oö. GemO 1990 – schlossen die drei Gemeinden zuletzt im Jahr 1992 einen Vertrag zur Bildung bzw. zum Fortbestand der VWG ohne eigene Rechtspersönlichkeit. Dieser Vertrag wurde vom Gemeinderat Tiefgraben in der Sitzung am 17.11.1992, vom Gemeinderat Sankt Lorenz am 14.1.1993 und vom Gemeinderat Innerschwand am 15.12.1992 beschlossen.

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Durch die VWG werden der selbständige Bestand der Gemeinden, ihre Rechte und Pflichten sowie die Zuständigkeit ihrer Organe nicht berührt. Die VWG dient der gemeinschaftlichen Geschäftsführung für sämtliche Aufgaben der Hoheits- und Privatwirtschaftsverwaltung. Die gemein- schaftliche Geschäftsführung erfolgt im gemeinsamen Verwaltungs- gebäude „Wredeplatz 2“, das sich im Gemeindegebiet der Marktgemeinde Mondsee befindet. Die Geschäfte werden von den jeweiligen Bediensteten aller drei Gemeinden wahrgenommen. In dienst-, besoldungs- und pensionsrechtlichen Angelegenheiten entscheidet jede Gemeinde im Rahmen des Dienstpostenplanes. Die gemeinsamen Aufwendungen und Erträge der VWG werden nach dem Verhältnis der Einwohnerzahl auf die drei Gemeinden aufgeteilt. 5.2. Mit der bestehenden VWG werden in der Verwaltung der drei ländlich strukturierten Gemeinden schon langjährig Synergien genutzt. Auch mit der Marktgemeinde Mondsee, die die zentralörtlichen Funktionen in der Region erfüllt, arbeiten die drei Gemeinden in einzelnen Bereichen zusammen. Positiv wertet der LRH auch den Standort des Amtsgebäudes der VWG in unmittelbarer Nähe zum Marktgemeindeamt Mondsee; diese zentrale Lage ist einer durchaus ausbaufähigen Zusammenarbeit mit Mondsee förderlich und belebt deren Ortskern. Allerdings ist die Raumsituation im denkmalgeschützten Verwaltungsgebäude derzeit sehr beengt und das Gebäude ist sanierungsbedürftig. Im gegenwärtigen Zustand lässt es ohne bauliche Adaptierungsmaßnahmen keinen zeitgemäßen Geschäftsbetrieb mit zentraler Bürgerservicestelle und ausreichenden Besprechungs- räumlichkeiten zu. Das Gebäude ist dringend zu sanieren und zu adaptieren. Der diesbezügliche Handlungsbedarf war zwar nicht Gegenstand der Prüfung, muss aber bei der Weiterentwicklung der Verwaltungsorganisation von den Gemeinden mitberücksichtigt werden. (Siehe Punkt 14) Der LRH konzentrierte sich in seiner Prüfung auf die organisatorischen Grundlagen und auf die Stärken und Schwächen der bestehenden VWG. Dabei stand das Verwaltungsmanagement der drei Gemeinden in der VWG mit immerhin 7.444 Haupt- und 1.348 Nebenwohnsitzen (Stichtag 7.7.2015) im Vordergrund. In einem weiteren Schritt setzte er sich mit möglichen Entwicklungs- und Zukunftsperspektiven auseinander, nachdem die in den letzten Jahren angestrebte Einbindung der Marktgemeinde Mondsee bzw. Erweiterung der VWG nicht zustande kam.

Personal

Personalstand der drei Gemeinden

6.1. Die drei Gemeinden der VWG beschäftigten per 31.12.2014 insgesamt 51 Mitarbeiter (MA) bzw. 39,3 Vollzeitäquivalente (VZÄ). Dieser MA-Stand (ohne Bedienstete in Karenz) verteilte sich auf folgende Bereiche:

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Tabelle 3: Personalstand und Vollzeitäquivalente nach Bereichen Innerschwand St. Lorenz Tiefgraben gesamt

MA VZÄ MA VZÄ MA VZÄ MA VZÄ Verwaltung 3 3,0 4 3,9 7 6,5 14 13,4 Kindergarten u. Hort 5 3,6 6 4,5 12 9,0 23 17,0 Bauhof 2 1,7 2 1,6 2 2,0 6 5,3 Reinigung, Schulwart, 2 1,1 4 1,3 2 1,1 8 3,6 Sonstige 12 9,4 16 11,3 23 18,6 51 39,3 Quelle: LRH-eigene Darstellung

Durch die Rückkehr einer Mitarbeiterin aus der Elternkarenz erhöhte sich im Jahr 2015 der Personalstand in der Verwaltung um 0,125 VZÄ. Mit der Inbetriebnahme des Kindergartens und der Krabbelstube in Sankt Lorenz werden ab Jänner/Februar 2016 zusätzlich zwei Pädagoginnen und eine Helferin erforderlich. 6.2. Die Gemeinden achten auf eine sparsame Personalbewirtschaftung. Der Personalstand der drei Gemeinden ist insgesamt niedrig, insbesondere in der Verwaltung und im Bauhof. Der geringe Personalstand ist nur möglich, weil die drei Landgemeinden in der Verwaltung, aber auch in anderen Bereichen (z.B. Schulen, Abwasserbeseitigung, Veranstaltungsbereich Schloss Mondsee usw.) seit Jahren - auch mit dem Zentralort - kooperieren. Sie betreiben mit Ausnahme von Kindergärten selbst kaum personalkostenintensive Einrichtungen.

Personalstand und Dienstposten der Verwaltung - Vergleich mit Oö. Dienst- postenplanverordnung

7.1. Die maximale Anzahl der Verwaltungsdienstposten einer Gemeinde sowie die damit verbundenen Funktionslaufbahnen (GD) sind in der Oö. Dienst- postenplanverordnung 2002 (DPP-V) geregelt. In nachstehender Tabelle sind die für die drei Gemeinden maßgeblichen Werte aus der DPP-V und aus dem zum Zeitpunkt der Prüfung geltenden Dienstposten- plan (DPP-Gde) dargestellt. Diese Werte wurden dem tatsächlichen Stand an Mitarbeitern bzw. VZÄ gegenübergestellt und in den rechten Spalten der Tabelle aufsummiert.

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Tabelle 4: Vergleich Personalstand mit Dienstpostenplan und Dienstpostenplanverordnung Innerschwand Sankt Lorenz Tiefgraben Summe (1.429 EW) (2.635 EW) (3.616 EW) (7.680 EW7) DPP- DPP- DPP- DPP- DPP- DPP- DPP- DPP- MA VZÄ MA VZÄ MA VZÄ MA VZÄ V Gde V Gde V Gde V Gde GD 10 1 1 2 GD 11 1 1 GD 13 1 1 1 1 1 1 GD 14 2 2 GD 15 2 2 2 2 2 2 2 2 GD 16 1 1 1 1 2 2 2 2 3 3 3 3 GD 17 2 1 1 1 1 3 1 1 1 GD 18 1 3 3 2,1 1 2 2 1,9 4 1 1 0,5 6 6 6 4,5 GD 19 1 1 2 GD 20 1 1 3 5 GD 21 1 1 2 Lehrlinge 2 2 2 2 Summe 4 4 4 3,1 9 4 4 3,9 15 5 7 6,5 28 13 158 13,5 Quelle: LRH-eigene Darstellung

Die Werte aus der DPP-V beziehen sich jeweils auf Einzelgemeinden mit 1.001 bis 1.500 EW (Innerschwand), 2.501 bis 3.500 EW (Sankt Lorenz) und 3.501 bis 4.500 EW (Tiefgraben). Für eine Einzelgemeinde in der Größenordnung von 7.001 bis 10.000 EW sind in der DPP-V nur mehr die Anzahl und Bewertung der Spitzendienstposten festgelegt, und zwar mit einem GD 8 Dienstposten für Amtsleiter/in und maximal drei GD 12 Dienstposten für Abteilungsleiter/in. 7.2. Mit insgesamt 13 DP, 15 MA (davon zwei Lehrlinge ohne Anrechnung auf den DPP) und 13,5 VZÄ liegt die VWG weit unter dem höchstzulässigen Rahmen von 28 DP lt. DPP-V für drei Einzelgemeinden vergleichbarer Größe. Nach Meinung des LRH sind allerdings die Vorgaben des Landes in der DPP-V zu großzügig bemessen. Die Regelungen in der DPP-V wären zu evaluieren und im Interesse einer qualitätsbewussten und sparsamen Verwaltungsführung anzupassen. Angaben der Direktion für Inneres und Kommunales zufolge erarbeitete sie bereits vor geraumer Zeit einen Entwurf für eine neue Verordnung, der dem zuständigen Referenten der Oö. Landesregierung vorliegt. Der Gemeinde Tiefgraben empfiehlt der LRH, den bestehenden Dienstpostenplan zu überarbeiten: Der DP für die Leitung der VWG wäre anstelle von GD 13/B-VII mit GD 8/B-VII festzusetzen; falls die beiden Lehrlinge, die kurz vor ihrem Abschluss stehen, weiterbeschäftigt werden, müssen rechtzeitig die erforderlichen Planstellen in den DPP aufgenommen werden.

7 Diese Einwohnerzahl ergab sich entsprechend der DPP-V zum maßgeblichen Stichtag der letzten Wahl des Gemeinderates am 27.9.2009. 8 Die MA-Anzahl umfasst auch zwei Lehrlinge, für welche im DPP keine eigenen Dienstposten auszuweisen sind.

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Verwaltungspersonal im Vergleich mit anderen Gemeinden

8.1. Der LRH verglich den Stand an Verwaltungsbediensteten der drei Gemeinden der VWG mit vier oö. Gemeinden in drei vergleichbaren Größenordnungen. Dabei stellte sich heraus, dass die drei Vergleichsgemeinden mit dem jeweils geringsten Personalstand um 1,6 VZÄ mehr Personal in der Verwaltung einsetzten – die drei Vergleichsgemeinden mit den jeweils höchsten Personalständen sogar um 8,7 VZÄ mehr als die drei Gemeinden der VWG. Weiters fasste der LRH die drei Gemeinden der VWG zu einer fiktiven Einheitsgemeinde mit 7.680 Wohnsitzen9 zusammen und verglich deren Personalstand (13,5 VZÄ) mit oberösterreichischen Gemeinden in einer Größenordnung von 6.300 bis 7.600 Hauptwohnsitzen.10 Auch diese größeren Vergleichsgemeinden setzten jeweils um 2,5 bis 7,6 VZÄ mehr Personal in der Verwaltung ein als die VWG. Dabei sind in einer VWG gewisse Grundaufgaben (z.B. Betreuung der Organe, Flächen- widmungsplan, Voranschlag, Mittelfristiger Finanz- und Investitionsplan, Rechnungsabschluss, Dienstpostenplan, etc.) für jede einzelne Gemeinde zu erledigen, wodurch ein Mehraufwand gegenüber einer Einzelgemeinde jedenfalls gegeben ist. 8.2. Der LRH beurteilt den Personaleinsatz in der Verwaltung als sehr sparsam. Wie sich im Zuge der Prüfung herausstellte, bestehen in der derzeitigen Aufgabenerfüllung der VWG aber Defizite und Mängel. Diese liegen insbesondere in der Amtsleitung sowie in der Bau- und Finanzverwaltung; sie lassen auf personelle Engpässe schließen. Die ausgeprägte Sparsamkeit in der Verwaltung steht im permanenten Spannungsfeld zu einer ordnungsgemäßen und professionellen Verwaltungsführung. Um die VWG zukunftsorientiert auszurichten, empfiehlt der LRH, die Entwicklungspotentiale des vorhandenen Personals noch besser zu nutzen. Zumindest mittelfristig sollte die VWG personell um ein bis zwei MA aufstocken. Diese personelle Aufstockung könnte nur dann vermieden werden, wenn die Aufgaben reduziert und die Prozesse optimiert werden. Derartige Entlastungseffekte sind für den LRH aus gegenwärtiger Sicht aber nur denkbar, wenn sich die drei Gemeinden zu einer Gemeinde zusammenschließen und gleichzeitig die Zusammenarbeit mit Mondsee weiter ausbauen. 8.3. Seitens der geprüften Gemeinden wird ausgeführt, dass die Behauptung durch Zahlen nicht nachgewiesen ist. Je größer eine Verwaltung, desto teurer wird sie (Stichworte Notwendigkeit von Zulagen, unentgeltliche Leistungen der politischen Vertreter fallen weg, etc.). 8.4. Für den LRH steht fest, dass die drei Gemeinden der VWG in die Professionalität und Ordnungsmäßigkeit der Verwaltungsführung

9 Diese Einwohnerzahl ergab sich entsprechend der DPP-V zum maßgeblichen Stichtag der letzten Wahl des Gemeinderates am 27.9.2009. 10 Die Anzahl der Nebenwohnsitze dieser Vergleichsgemeinden ist dem LRH nicht bekannt.

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investieren müssen, was neben einer gezielten Mitarbeiterqualifizierung auch zusätzliches Personal erfordert. Zusätzliche Personalaufnahmen können beim gegenwärtigen Aufgabenspektrum nur durch Optimierung der Strukturen und Prozesse sowie einen weiteren Ausbau der Zusammen- arbeit vermieden werden. Daher sind für eine zukunftsorientierte Aus- richtung insbesondere strategische Grundsatzentscheidungen über die künftige Ausgestaltung der Zusammenarbeit der Mondseegemeinden unerlässlich. Nur durch entsprechende Nutzung von Synergien und Optimierung von Prozessen wird es nach Ansicht des LRH möglich, Verwaltungsleistungen kosteneffizient in entsprechender Qualität zu erbringen. Der LRH verweist in diesem Zusammenhang auf die Punkte 28 bis 30 des Berichtes. Eine finanzielle Bewertung von etwaigen Personalaufnahmen, die durch weitere Synergienutzung weitgehend vermeidbar sind, ist von der Bewertung der Dienstposten abhängig; diese kann die VWG selbst vornehmen. Eine zahlenmäßige Berechnung möglicher Einsparungseffekte aus Prozessoptimierungen erfordert, dass in der VWG Leistungs- aufzeichnungen zu den Geschäftsprozessen sowie eine Kostenrechnung geführt werden. Auch aus diesem Grund hält der LRH die unter Punkt 23 empfohlene Einführung einer Kostenrechnung für geboten.

Grundlagen der Aufbau- und Ablauforganisation

Geschäftsverteilung

9.1. Mit Jänner 2015 wurde von den drei Bürgermeistern der VWG ein Geschäftsverteilungsplan erlassen. Auf Basis der Bestimmungen des § 37 Oö. GemO 1990 und der geltenden Dienstbetriebsordnung (Muster- Dienstbetriebsordnung des OÖ. Gemeindebundes Nr. 42/2008) weist dieser den Bediensteten bestimmte Aufgaben zu und regelt deren Vertretungen. Laut Angabe der Amtsleitung wurde der Geschäftsver- teilungsplan gemeinsam mit den Bediensteten erarbeitet und ist auf dem aktuellen Stand. Er ersetzt den Geschäftsverteilungsplan aus dem Jahr 2003. 9.2. Der derzeitige Geschäftsverteilungsplan ist eine reine Auflistung personenbezogener Aufgaben. Nach Ansicht des LRH sollte die VWG den Geschäftsverteilungsplan evaluieren und überarbeiten. Der LRH regt beispielsweise Folgendes an:  In der Finanzverwaltung ist sicherzustellen, dass nach § 54 Abs. 2 Oö. GemHKRO die Buchführung und die Führung der Kassengeschäfte stets von unterschiedlichen Personen wahrgenommen werden. Überlegenswert ist daher, für die gesamte Finanzverwaltung (Kassa und Buchhaltung) eine Leitung zu bestellen und die Kassenführung neu zu regeln.

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 Die Amtsleitung sollte von der Protokollführung im Gemeinderat der drei Gemeinden entbunden werden und sich verstärkt mit Führungsaufgaben beschäftigen.  Überlegenswert ist, in genau abzugrenzenden Fällen das Anweisungsrecht an Gemeindebedienstete (z.B. Amtsleiter oder Leitung der Finanzabteilung – sofern eine solche geschaffen wird) zu übertragen.  Dem Sekretariat der Amtsleitung ist derzeit „New Public Management“ als Aufgabe zugeordnet. Abgesehen davon, dass es am Grundverständnis dieses Managementkonzeptes in der gesamten VWG fehlt, wäre die Implementierung und Umsetzung eines solchen Konzeptes grundsätzlich Aufgabe der Amtsleitung. Die konkrete Aufgabe des Sekretariats wäre als Teil der Öffentlichkeitsarbeit festzulegen.

Stellenbeschreibungen und Organigramm

10.1. Die Arbeitsplatzbeschreibungen und -bewertungen (Stellenbe- schreibungen) stammen vielfach aus dem Jahr 2002 und wurden nur in wenigen Fällen aktualisiert. Es gibt insgesamt nur zwei Arbeitsplatz- beschreibungen, bei denen nicht der frühere Amtsleiter, sondern der ehemalige Bauamtsleiter (jetziger Amtsleiter) als Fachvorgesetzter aufscheint. Die Aufbauorganisation der VWG ist in keinem Organigramm festgehalten. Im Internet (z.B. Gemeinde Sankt Lorenz) ist die Verwaltung in „Abteilungen“ gegliedert, und zwar in Amtsleitung, Bauamt, Buchhaltung, Kassa, Meldeamt, Sozial- und Umweltamt. Dabei handelt es sich aber um keine Abteilungen im Sinne der Oö. Dienstpostenplanverordnung.11 10.2. Dem LRH fehlen für eine ordnungsgemäße VWG wichtige organisatorische Grundlagen. Die Arbeitsplatzbeschreibungen und -bewertungen sind ehestens zu aktualisieren. In diesen Stellenbeschreibungen sind die Aufgaben und Tätigkeiten nach Jahresdurchschnittswerten im sachlichen Zusammenhang und Umfang darzustellen. Auch sollte die gesamte Aufbauorganisation der VWG in einem Organigramm abgebildet werden. Die derzeitige Aufbauorganisation ist historisch bedingt und an die personellen Gegebenheiten angepasst. In Anbetracht des starken Bevölkerungswachstums, der Herausforderungen in der Raumordnung und der steigenden Anforderungen an eine qualitätsvolle Verwaltung ist die Aufbauorganisation nicht mehr zeitgemäß. Sie ist für eine effektive und effiziente Aufgabenerfüllung einer VWG, die inzwischen 8.792 Wohnsitze zu verwalten hat, nicht geeignet. So gibt es auf Verwaltungsebene nur den Amtsleiter als Führungskraft. Der LRH hält

11 Die Oö. Dienstpostenplanverordnung 2002 (§ 1 Abs. 4) bezeichnet Abteilungen als eine organisatorisch und sachgebietsmäßig zusammengehörende Organisationseinheit in Gemeinden mit über 7.000 Einwohner, bei der dem/der betreffenden Abteilungsleiter/in mindestens drei vollbeschäftigte Verwaltungsbedienstete der Funktionslaufbahn GD 18 oder einer numerisch niedrigeren Funktionslaufbahn zugeteilt sind.

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es für zweckmäßig, abteilungsähnliche Strukturen mit klar definierten Aufgaben und Verantwortlichkeiten zu schaffen. Die VWG sollte in zwei, maximal drei Abteilungen gegliedert werden. Falls die Bauangelegenheiten nicht in die Allgemeine Verwaltung integriert werden sollten12, könnte die VWG wie folgt gegliedert werden:

Abbildung 1: Vorschlag für ein Organigramm der Verwaltungsgemeinschaft

Quelle: LRH-eigene Darstellung

Für jede Abteilung wäre jeweils eine Leitung zu bestellen, die auch mit Führungsaufgaben zu betrauen ist. Eine Abteilung soll der Amtsleiter führen; dieser hat in Abstimmung mit den drei Bürgermeistern den gesamten inneren Dienst zu leiten und zu koordinieren. Neben der Bildung von Abteilungen sollten auch „abteilungsübergreifende“ Projekte z.B. für die Umsetzung gemeindeeigener Bauvorhaben oder die Ausgestaltung der zukünftigen Verwaltungskooperation forciert werden. Diesbezüglich sollten die Mitarbeiter in Projektmanagement ausgebildet und in späterer Folge mit einzelnen Projekten betraut werden.

12 Für eine eigene Bauabteilung gibt es in Anbetracht der regen Bautätigkeit in den Landgemeinden und der zunehmenden Komplexität der baubehördlichen Verfahren für den LRH nachvollziehbare Gründe.

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Sehr positiv sieht der LRH die derzeit bestehende Kooperation im Wahl- und Meldeamt mit der Marktgemeinde Mondsee. Aufgrund einer vertraglichen Regelung werden zahlreiche Agenden dieses Verwaltungs- bereiches von der VWG erledigt und die Kosten mit Mondsee geteilt. In einem nächsten Schritt sollte diese Form der Kooperation zumindest auf den gesamten Bereich des Bürgerservice (gemeinsame Bürgerservice- stelle) und die Öffentlichkeitsarbeit (z.B. gemeinsame Gemeindezeitung und einheitlicher Internetauftritt) ausgedehnt werden.

Zeiterfassung

11.1. Die Arbeitszeiten des Verwaltungspersonals werden mittels elektronischer Zeiterfassung dokumentiert. Dabei ist die Soll-Arbeitszeit für alle MA entsprechend ihrem Beschäftigungsausmaß einheitlich festgelegt, unabhängig davon, ob den MA mit dem Monatsbezug auch Überstunden finanziell abgegolten werden. Dies führte bei einem Verwendungs- zulagenbezieher, dem mit der Zulage sämtliche Mehrleistungen abgegolten sind, zu einer ständigen Fortschreibung der erbrachten Überstunden. Bei Beziehern von Verwendungszulagen nach dem Oö. Landesgehalts- gesetz sind mit der Zulage alle Mehrleistungen in qualitativer und quantitativer Hinsicht abgegolten. Nach der Landesregelung entfallen 60 Prozent der Zulage auf quantitative Mehrleistungen (Überstunden) und 40 Prozent auf qualitative Mehrleistungen, die jeweils mit bestimmten Funktionen verbunden sind. Im konkreten Fall sind dies derzeit 13 Überstunden pro Monat. Die hohen kumulierten Zeitguthaben lassen darauf schließen, dass diese mit der Zulage abgegoltenen Überstunden auch erbracht wurden. 11.2. Der LRH empfiehlt, bei Beziehern von Verwendungszulagen die monatliche Soll-Arbeitszeit im Zeiterfassungssystem um den jeweils abgegoltenen Überstundenanteil zu erhöhen und am Monatsende nur mehr darüber hinausgehende Mehrleistungen fortzuschreiben.

Organisations- und Qualitätsanalyse

Maßstäbe und Methodik

12.1. In Anlehnung an ein europäisches Qualitätsbewertungssystem und die Grundsätze einer ziel- und wirkungsorientierten Verwaltungsführung (= New Public Management) analysierte der LRH die Organisation der VWG. Dazu führte er Interviews mit den drei Bürgermeistern, dem Amtsleiter und weiteren acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der VWG. Weiters erhob er bei den Bediensteten der VWG die Mitarbeiter- zufriedenheit bzw. das Betriebsklima durch eine anonyme, standardisierte Befragung mittels Fragebogen; die Fragebögen wurden an insgesamt 13 MA ausgegeben. Alle wurden ausgefüllt retourniert. Die zusammen- gefassten Ergebnisse aller Fragen wurden den Bürgermeistern in der Schlussbesprechung am 17.12.2015 übergeben. Die wesentlichen

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Ergebnisse, die auf einen Gesamteindruck schließen lassen, sind in der Anlage 1 des Berichtes dargestellt. Ziel der Interviews und der anonymen Befragung war, die Ist-Situation in der VWG zu erheben, Änderungsbedarfe zu erkennen und Verbesserungs- vorschläge in organisatorischer Hinsicht zu erarbeiten. Die wichtigsten Ergebnisse und Empfehlungen aus den Interviews und aus der Mitarbeiterbefragung fasste der LRH im gegenständlichen Bericht als Stärken und Schwächen der VWG zusammen. Diese beinhalten auch die Feststellungen aus den eingesehenen Unterlagen.

Stärken der Verwaltungsgemeinschaft bzw. der drei Gemeinden

13.1. Der LRH hat in den drei Gemeinden sowie der VWG folgende Stärken festgestellt:  Die drei Gemeinden arbeiten bereits langjährig in der VWG problemlos zusammen. Sie betreiben ein gemeinsames Verwaltungsgebäude in der Marktgemeinde Mondsee, die in vielen Bereichen die zentralörtlichen Funktionen der Region abdeckt.  Die drei Gemeinden sind ländlich strukturiert und in ihrer Zielsetzung und Entwicklung ziemlich homogen. Auch in finanzieller Hinsicht sind sie mit einer niedrigen Verschuldung und einer durchschnittlichen Finanzkraft ziemlich ähnlich.  Die Zusammenarbeit der drei Gemeinden wird langjährig auf verschiedenen Ebenen des Verwaltungshandelns gelebt. Der Kooperationsgedanke ist in der Politik, in der Verwaltung und in der Bevölkerung durchaus verankert.  Die drei Gemeinden betreiben und finanzieren kostenintensive Infrastrukturen wie Schulen (HS, Musikschule), Schloss Mondsee mit Veranstaltungsräumlichkeiten, Abwasserreinigungsanlagen, Schülerhort/ Nachmittagsbetreuung, Bücherei gemeinsam mit dem Zentralort Mondsee.  Im Verwaltungsbereich besorgt die VWG das Meldewesen von Mondsee gegen Kostenersatz (2014 rd. 32.800 Euro) – im Sozialbereich wird das Verwaltungspersonal durch die Beratungsstelle des Sozialhilfeverbandes entlastet. Die Kosten der Beratungsstelle tragen der Sozialhilfeverband und die Marktgemeinde.  Die Kommunikation zwischen den Bürgermeistern der drei Gemeinden in der VWG und mit dem Bürgermeister der Marktgemeinde Mondsee ist offen und weitgehend konfliktfrei. Die nach Bedarf stattfindenden „Dreier- und Vierer-Bürgermeisterrunden“ sind dokumentiert. Es wurden laufend Überlegungen betreffend weitere Kooperationen z.B. in der Öffentlich- keitsarbeit angestellt.  Das Grundprinzip der Sparsamkeit hat im Verwaltungshandeln einen hohen Stellenwert. Dies zeigt sich im langjährig niedrigen Personalstand

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in der VWG, aber auch im baulichen Zustand des sanierungsbedürftigen Verwaltungsgebäudes.  Die Interessen der drei Gemeinden werden durch den jeweiligen Bürgermeister vertreten, zwischen den Bürgermeistern weitgehend abgestimmt und durch die Amtsleitung gut koordiniert.  Das Verwaltungspersonal ist großteils motiviert und engagiert, handelt eigeninitiativ und eigenverantwortlich – in der Verwaltung herrscht durch- wegs ein gutes Betriebsklima vor.  Die Spezialisierung des benötigten Fachwissens ist in der VWG stärker ausgeprägt als dies in drei Einzelgemeinden dieser Größenordnung mit in Summe gleichem Personalstand möglich wäre. 13.2. Diese Stärken sind weiter zu pflegen, möglichst zu erhalten und auszubauen.

Schwächen mit abgeleiteten Handlungsempfehlungen

Die in den nachstehenden Punkten 14 bis 27 angeführten Schwächen sollten sukzessive beseitigt und die daraus abgeleiteten Handlungs- empfehlungen umgesetzt werden.

Beengte Raumsituation lösen und Kooperation mit Mondsee ausbauen

14.1. Im Amtsgebäude verfügen die drei Bürgermeister über Büros ohne Besprechungstische. Als Besprechungsräume gibt es im Verwaltungs- gebäude einen Sitzungssaal und einen kleinen Raum im Obergeschoss, der als Durchgangszimmer zu den Toilettenanlagen (keine Geschlechter- trennung) dient. Mehrere Mitarbeiter teilen sich meist ein Büro. Es ist derzeit nicht möglich, eine zeitgemäße Bürgerservicestelle als zentrale Anlaufstelle einzurichten. Die beengte Raumsituation im sanierungs- bedürftigen Gebäude lässt keine zeitgemäße Aufgabenerfüllung zu. Ein im Zusammenhang mit der Vierer-VWG angedachtes Verwaltungsgebäude gemeinsam mit Mondsee kam nicht zustande. Seitens des Landes ist eine Förderung für die Sanierung und Adaptierung des Gebäudes der bestehenden VWG für das Jahr 2018 in Aussicht gestellt. 14.2. Der Bedarf zum Ausbau und zur Sanierung des bestehenden Gebäudes ist gegeben. Allerdings hält der LRH in diesem Zusammenhang eine strategische Grundsatzentscheidung über die mittel- bis langfristige Ausgestaltung der künftigen Zusammenarbeit der Gemeinden in der VWG und mit der Marktgemeinde Mondsee für notwendig und verweist diesbezüglich auf die Punkte 29 und 30 des Berichtes. Für ihn steht fest, dass die Zusammenarbeit mit Mondsee weiter auszubauen ist. Diesbezüglich sollten klare Grundsatzentscheidungen getroffen werden. In diesem Zusammenhang sollte ein gemeinsames Bürgerservice mit koordinierter Öffentlichkeitsarbeit in der Zusammenarbeit mit Mondsee oberste Priorität haben. Da die zwei Verwaltungsgebäude schon derzeit

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sehr nahe beieinander liegen, wäre die Verteilung der Verwaltung auf zwei Gebäude selbst im Falle einer Fusion als engste Form der Zusammenarbeit aller vier Gemeinden möglich und kein großer Nachteil im Vergleich zu einem gemeinsamen Verwaltungsgebäude. Gleich welche strategische Ausrichtung gefunden wird, sollte die Weiterentwicklung der Verwaltungsgebäude jedenfalls zwischen den vier Mondseegemeinden abgestimmt werden.

Entwicklungsziele der Gemeinden bekannter machen

15.1. Die Entwicklungsziele der drei Gemeinden sind den Bediensteten der Verwaltung kaum bekannt; ebenso etwaige Strategien zur Erreichung der Ziele. Seit Jahren sind die Entwicklungsziele für jede Gemeinde einzeln im ÖEK (Leitbild) verankert. In zwei Gemeinden werden diese Konzepte gerade überarbeitet. 15.2. Nach der Überarbeitung der ÖEKe sollte ein gemeinsames Leitbild für die drei Gemeinden erarbeitet werden. In der Folge wäre dieses in der Verwaltung und in der Bevölkerung verstärkt zu kommunizieren.

Führungssituation verbessern

16.1. In der Führung der drei Gemeinden sind strategisches Arbeiten und das Festlegen von Zielen für die Organisation der VWG nicht ausgeprägt. Auf Verwaltungsebene ist die Mitarbeiterführung auf die Amtsleitung und die drei Bürgermeister beschränkt. Nur in fachlicher Hinsicht werden die MA auch durch einzelne Sachbearbeiter unterstützt und in der Erfüllung ihrer Aufgaben angeleitet. Jährliche MA-Zielvereinbarungsgespräche wurden bislang nicht geführt. 16.2. Strategisches Arbeiten sollte in der VWG forciert werden. Strategische Planungen für verschiedene Bereiche (z.B. Organisationsentwicklung, Personalmanagement) mit Zielfestlegungen und Strategien zur Ziel- erreichung wären vorrangig von Führungskräften der VWG zu erarbeiten, mit den Bürgermeistern abzustimmen und von diesen auch einzufordern. Als Führungsinstrument sollten jährliche MA-Gespräche mit verbindlichen Zielvereinbarungen eingeführt werden. Die MA-Gespräche sollten von den drei Bürgermeistern mit dem Amtsleiter und vom Amtsleiter mit den Mitarbeitern geführt werden. Erst wenn auf Verwaltungsebene zusätzliche Führungskräfte (z.B. Abteilungsleiter) eingesetzt werden, können manche MA-Zielvereinbarungsgespräche delegiert werden. 17.1. Der Amtsleiter ist stark ins operative Geschäft eingebunden. Allein die Protokollführung für den Gemeinderat der drei Gemeinden bindet seine Ressourcen mit rd. 12 bis 24 Tagen pro Jahr, das entspricht einer kumulierten Arbeitszeit von bis zu einem Monat. 17.2. Diese Protokollführung soll delegiert werden, die frei werdenden Ressourcen wären vorrangig für Führungsaufgaben einzusetzen.

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18.1. Wie unter den Punkten 9 und 10 ausgeführt, fehlen für eine ordnungs- gemäße Verwaltungsführung wichtige organisationsbezogene Grundlagen oder sind nicht auf dem aktuellen Stand. 18.2. Die einzelnen Sachbereiche der VWG sollten in zwei bis drei Abteilungen gegliedert und die Aufbauorganisation in einem Organigramm abgebildet werden. Der Geschäftsverteilungsplan, die Stellenbeschreibungen und der Dienstpostenplan von Tiefgraben wären zu aktualisieren. 19.1. Der Führungsstil und die Führungskultur werden von den Mitarbeitern der VWG unterschiedlich wahrgenommen. In einer anonymen Befragung beurteilen mehr als die Hälfte der MA (61,6 Prozent) das Vorgesetzten- verhalten mit weniger gut bzw. nicht gut. 19.2. Führungsstil und Führungskultur sollten aktiv bearbeitet werden. Vorrangig sollte durch geeignete Maßnahmen die Kommunikation zwischen Amtsleitung und (einzelnen) Mitarbeitern verbessert werden. Auch ist es wichtig, in den Führungskräftenachwuchs durch gezielte Personal- entwicklung und Schulungen zu investieren.

Information und Mitsprache forcieren

20.1. In der anonymen Befragung schätzten knapp 54 Prozent der Teilnehmer die Informationsweitergabe und Mitsprachemöglichkeiten in der VWG als weniger gut bzw. nicht gut ein. Dienstbesprechungen werden nur vereinzelt abgehalten. Informelle Austauschrunden zwischen Amtsleitung und Mitarbeitern finden derzeit wenig statt. 20.2. Um diesen Problembereich zu bearbeiten, sollten mit allen MA regelmäßig, mindestens vierteljährlich, Dienstbesprechungen mit Tagesordnung und entsprechender Dokumentation abgehalten werden. Darüber hinaus sollten außerhalb des Parteienverkehrs wöchentlich kurze informelle Austausch- runden zwischen Amtsleitung und allen Mitarbeitern eingeführt werden.

Personalentwicklung angehen

21.1. Die Weiterbildung des Personals erfolgt derzeit vielfach auf eigene Initiative der Bediensteten, meist anlassbezogen aufgrund des laufend einlangenden Seminarangebotes. Weiterbildungswünschen der MA wird im Regelfall entsprochen. Eine planmäßige Ausbildung des Personals mit klaren Zielen wurde bislang nicht angestrebt. Es fehlt ein Konzept zur Personalentwicklung. 21.2. Um in Zukunft das Personal gezielt weiter zu bilden, sollte ein Personalentwicklungskonzept erstellt werden. Bildungsschwerpunkte sollten in den Bereichen Führung, Verwaltungs- und Projektmanagement gesetzt werden. Das Konzept sollte darauf abzielen, Nachwuchs- führungskräfte aufzubauen und alle Bediensteten in Projektmanagement zu schulen, damit fachübergreifendes Zusammenarbeiten in der VWG sinnvoll ausgebaut werden kann.

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Haushaltsmanagement verbessern und Kostenrechnung aufbauen

22.1. Der Ressourceneinsatz in der Leistungserbringung wird derzeit nicht erfasst. Dazu fehlen entsprechende Leistungsaufzeichnungen und eine Kostenrechnung. Selbst die Aufteilung der gemeinsamen Personal- und Sachkosten auf die drei Gemeinden erfolgt ohne klare Kostenbasis pauschal nach Einwohnern und war in der Vergangenheit immer wieder mit Mängeln behaftet. 22.2. Als Steuerungsgrundlage für mehr Effizienz und Kostengerechtigkeit in der VWG sollte eine Kostenrechnung eingeführt werden. Dazu wären die maßgeblichen Produkte und Prozesse für die zu erstellenden Leistungen zu definieren und die erbrachten Leistungen laufend zu erfassen. 23.1. Sämtliche Personalausgaben der VWG werden derzeit in der Gemeinde Sankt Lorenz veranschlagt und verrechnet. Sie werden von Sankt Lorenz vorfinanziert und anteilig von den beiden anderen Gemeinden als Sachaufwand refundiert. 23.2. Die bisherige Verrechnungspraxis vermittelt kein echtes Kostenbild und führt in den Rechenwerken zu einer unrichtigen Darstellung von Personal- und Sachaufwand. Die Aussagekraft der Rechenwerke ist daher erheblich beeinträchtigt. Diese Problematik wurde durch unrichtige Gegen- verrechnungen und Darstellungen über Vorschusskonten13 noch verschärft. In Hinkunft sollte das Verwaltungspersonal entsprechend den Dienst- postenplänen und Dienstverträgen in den betreffenden Gemeinden veranschlagt und verrechnet werden. Je nach vertraglicher Neuregelung können am Jahresende etwaige Differenzbeträge zur bisherigen Kostenteilung nach Einwohnern ausgeglichen werden. Mittelfristig wären die Kosten am besten auf Basis der Daten einer zu installierenden Kostenrechnung umzulegen. 24.1. Im Budgetvollzug und in der Haushaltsführung zeigten sich im Zuge der Prüfung insbesondere folgende Mängel:  Entgegen § 79 Oö. GemO 1990 werden in den drei Gemeinden den Gemeinderäten etwaige Überschreitungen von Voranschlagsbeträgen nicht rechtzeitig zur Kenntnis gebracht. Auszahlungen ohne vor- anschlagsmäßige Deckung werden gegen nachträgliche Genehmigung im Rechnungsabschluss getätigt. Nachtragsvoranschläge werden im Regelfall nicht erstellt, obwohl dies beispielsweise 2014 in zwei Gemeinden (Sankt Lorenz und Tiefgraben) erforderlich gewesen wäre.  Das Buchungsgeschehen ist geprägt von etlichen Fehlkontierungen14 sowie von Doppel- und Mehrfachverrechnungen vor allem im

13 Siehe Pkt. 39 14 Z.B. RA 2014 Sankt Lorenz: 1,076 Mio. Euro nicht als Darlehensaufnahme (Finanztransaktion), sondern als Kapitaltransferzahlung verbucht. RA 2013 Tiefgraben: 450.000 Euro für Ankauf des Kindergartengebäudes als laufender Aufwand verbucht. In allen drei Gemeinden wird der Winterdienst nach wie vor unter 814 „Straßenreinigung“ dargestellt, obwohl dies bereits von der BH Vöcklabruck im Zuge der Prüfung RA 2013 beanstandet wurde.

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Zusammenhang mit der Kostenaufteilung und -verrechnung der Personal- und Sachausgaben der VWG inklusive Leasingraten (VS TILO). Auch wurden in der Vergangenheit immer wieder haushalts- wirksame Einnahmen und Ausgaben über Vorschusskonten verrechnet, die langjährig offen blieben. Dadurch wurde die Aussagekraft der Haushaltsrechnung und des Rechnungsquerschnittes eingeschränkt.  Etliche Belege sind derart mangelhaft, dass sie für Außenstehende inhaltlich schwer nachvollziehbar sind. Selbst für die Verantwortlichen in der Buchhaltung sind nach einer gewissen Zeit die zugrundeliegenden Sachverhalte nicht mehr schlüssig klärbar.15  Manche offenen Forderungen im Zusammenhang mit vorgeschriebenen Anschlussgebühren oder zugebilligten Ratenzahlungen scheinen im Haushalt nicht auf.  Das Vier-Augen-Prinzip im Zahlungsvollzug wird eingehalten. Ansonsten sind das interne Kontrollsystem in der Finanzverwaltung und die Prüfungsintensität der Prüfungsausschüsse wenig ausgeprägt.  In der Gemeinde Sankt Lorenz wurde innerhalb des zulässigen Rahmens ein Kassenkreditvertrag abgeschlossen, wofür der beschlussmäßige Auftrag des Gemeinderates fehlt. Für die konkrete Aufnahme ist jedenfalls der Beschluss des Gemeinderates erforderlich.16 Die Finanzverwaltung der drei Gemeinden war in personeller Hinsicht von einer Pensionierung und der Neubestellung der Kassenleiterin geprägt. 24.2. Der LRH empfiehlt, das Haushalts- und Finanzmanagement in der VWG deutlich zu verbessern. Die haushaltsrechtlichen Bestimmungen sind einzuhalten und die gesamte Verrechnung darf nur auf Basis inhaltlich klar nachvollziehbarer Belege erfolgen. Zu verbessern wären die internen Kontrollschritte zur korrekten Verbuchung, aber auch die Prüfungsintensität der örtlichen Prüfungsausschüsse. Eine Finanzverwaltung für drei Gemeinden ist herausfordernd und verlangt eine besondere Sorgfalt. Aus gegenwärtiger Sicht lassen die getroffenen personellen Maßnahmen bei einer entsprechenden Förderung und Weiterbildung des Personals eine deutliche Besserung in der Haushaltsführung erwarten.

ROG-Beiträge vorschreiben und Abwicklung kommunaler Bauvorhaben verbessern

25.1. Wie unter Punkt 4 des Berichtes ausgeführt, ist das Bauamt der VWG bei der Vorschreibung von Aufschließungs- und Erhaltungsbeiträgen nach dem Oö. ROG 1994 in Verzug. Die Berichtsausführungen zum Kindergarten- neubau (Punkt 53) legen nahe, dass die Verwaltungsebene stärker in die

15 Mit Beleg 1.761/2012 wurden in der voranschlagsunwirksamen Gebarung der Gemeinde Tiefgraben Ausgaben von 14.000 Euro als Minus-Einnahme verbucht. Diese Buchung führte zu einem offenen Vorschuss, welcher von der Finanzverwaltung nicht erklärt werden konnte und deshalb 2015 haushaltwirksam ausgebucht wurde (Beleg Nr.4.961 und 4.962). 16 Vgl. Erläuterungen zu § 76 Abs.4 Oö. GemO 1990

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administrative Abwicklung der Vorhaben eingebunden werden sollte. Die Tatsache, dass kommunale Bauvorhaben verwaltungsmäßig in einem hohen Maße durch die Bürgermeister oder den Amtsleiter abgewickelt werden, deutet auf die Personalknappheit im Baubereich hin. 25.2. Die Rückstände bei der Vorschreibung der ROG-Beiträge sind ehestens aufzuarbeiten. Die verwaltungsmäßige Abwicklung von kommunalen Vor- haben sollte weniger vom Bürgermeister, sondern von einem Mitarbeiter im Bauamt bzw. einem Projektleiter auf Ebene der Verwaltung erfolgen. Derartige „Projektleitungen“ sollten in Anbetracht der Aufgabenvielfalt grundsätzlich auch nicht Kernaufgabe des Amtsleiters sein.

Ergebnisorientierung ausbauen

26.1. In einer ziel- und wirkungsorientiert ausgerichteten öffentlichen Verwaltung haben Bürgerorientierung und Ergebnismessung in verschiedensten Bereichen einen hohen Stellenwert. Dazu gehören auch Bürger- befragungen über die erbrachten Leistungen. Eine solche Befragung wurde zuletzt im Jahr 2009 durchgeführt und auf die Gemeinde Tiefgraben beschränkt. 26.2. Bürgerbefragungen sind eine gute Basis für die Weiterentwicklung der Gemeinden, aber auch der VWG. Derartige Befragungen und Bedarfserhebungen sollten möglichst regelmäßig erfolgen. Es wäre sinnvoll, wenn sie innerhalb der VWG abgestimmt und möglichst zeitgleich in allen drei Gemeinden durchgeführt würden.

Öffentlichkeitsarbeit und Internetauftritt vereinheitlichen

27.1. Die Öffentlichkeitsarbeit wird derzeit von jeder einzelnen Gemeinde der VWG unterschiedlich wahrgenommen. Jede einzelne Gemeinde informiert über eine eigene Gemeindezeitung. Zwei Gemeinden machen ihre Verhandlungsschriften über die Sitzungen des Gemeinderates auch im Internet öffentlich, die Dritte nicht. 27.2. Aus Transparenzgründen sollten alle drei Gemeinden ihre Verhandlungs- schriften über öffentliche Sitzungen des Gemeinderates im Internet veröffentlichen. Die Überlegung einer gemeinsamen Zeitung für die drei Gemeinden in der VWG – möglichst in Kooperation mit der Marktgemeinde Mondsee – sollte umgesetzt werden. Auch sollten alle Marketingaktivitäten der Mondsee- gemeinden aufeinander abgestimmt werden.

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VERWALTUNGSKOOPERATION MIT MARKTGEMEINDE MONDSEE

Angedachte Vierer-Verwaltungsgemeinschaft

28.1. Bereits im Jahr 2008 wurden erste Überlegungen angestellt, die bestehende Verwaltungsgemeinschaft auf Mondsee auszudehnen. Dazu fand eine gemeinsame Besprechung der vier Bürgermeister mit dem damals für Gemeindeangelegenheiten zuständigen Mitglied der Oö. Landesregierung statt. Alle vier Gemeinden standen diesem Ansinnen grundsätzlich positiv gegenüber. Mondsee brachte dies durch einstimmigen Beschluss des Gemeinderates bereits am 15.12.2008 zum Ausdruck. Die anderen drei Gemeinden fassten im Juni 2011 jeweils den Grundsatz- beschluss, in die VWG der drei Gemeinden auch die Marktgemeinde Mondsee mit einzubeziehen. Das Land unterstützte die Schaffung einer Vierer-Verwaltungs- gemeinschaft. Es stellte hohe Förderungsmittel für den Bau eines gemeinsamen Verwaltungsgebäudes in Aussicht und finanzierte eine externe Projektbegleitung zwecks Auslotung der Möglichkeiten zur Umsetzung einer Vierer-VWG „Mondseeland“. Diese Möglichkeiten wurden im Abschlussbericht vom 9.9.2010 auch dargestellt. Im Zeitraum diverser Gespräche zur Schaffung der Vierer-VWG bildete sich außerhalb der Kommunalpolitik ein privatrechtlicher Verein zur Förderung der Zusammenlegung der vier Gemeinden. Die Zielsetzung einer Fusion wurde nur von der Marktgemeinde Mondsee unterstützt, nicht aber von den anderen drei Gemeinden, die auf ihre Eigenständigkeit beharrten. Klar zum Ausdruck kam dies in einer Volksbefragung vom 23.3.2014 in Innerschwand und in einem Brief der Marktgemeinde Mondsee an die Bürgermeister der drei Landgemeinden:  Der Gemeinderat von Innerschwand beschloss am 27.3.2014 einstimmig, eine selbständige Gemeinde zu bleiben. Grundlage dieses Beschlusses bildete die erwähnte Volksbefragung mit dem Wortlaut: Soll die Gemeinde Innerschwand am Mondsee eine selbständige Gemeinde bleiben: Ja/Nein? – Ergebnis: 536 Ja-Stimmen (84,94 Prozent), 95 Nein- Stimmen (15,06 Prozent).  Am 5.5.2014 – nach der Abstimmung in Innerschwand – teilte der Bürgermeister der Marktgemeinde Mondsee den drei Bürgermeistern der Landgemeinden Folgendes mit: „Eine Gemeindezusammenlegung war weder im Gemeindevorstand noch im Gemeinderat der Marktgemeinde Mondsee ein Diskussionspunkt und es gibt diesbezüglich auch keinerlei Beschlüsse jeglicher Art. Es wird versucht durch Personen, die zwar der Gemeinde Mondsee in ihrem Wirkungsfeld nahe sind, einen Verein „Pro Mondseeland“ zu gründen, mit dem Thema Gemeindezusammenlegung. Mondsee würde hier eher der starke Partner sein, deshalb ist unsere Haltung, der Fairness halber nicht ablehnend und wollten wir eher die

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Vorteile aller aufzeigen. Eine VWG hingegen bringt keinerlei Vorteile in finanzieller Hinsicht, deshalb wurde auch dieses Thema seitens des Landeshauptmannes nach hinten verschoben und Mondsee denkt über ein eigenständiges Weiterarbeiten nach.“ Am 22.5.2014 informierten alle drei Bürgermeister der Landgemeinden den Landeshauptmann über diese (oben angeführten) Entwicklungen. Seitens des Landes wurde signalisiert, dass es eine „Beruhigungsphase“ brauche und vor den Gemeinderatswahlen 2015 eine Weiterverfolgung des Ziels unrealistisch sei. In der Zwischenzeit beschloss der Gemeinderat von Mondsee am 30.6.2014 einstimmig, die Grundsatzbeschlüsse zur Begründung einer Vierer-VWG aufzuheben. Seither entfalteten weder die drei Landgemeinden noch die Marktgemeinde Mondsee Aktivitäten zum weiteren Ausbau der Zusammenarbeit. 28.2. Für den LRH ist eine Fusion oder Gründung einer Vierer-VWG zum gegenwärtigen Zeitpunkt politisch nicht umsetzbar. Beides war auch kein Ziel der Prüfung. Auch die Frage, wer bzw. welche Gründe letztlich für das Scheitern der Vierer-VWG maßgeblich waren, ist für den LRH nicht Gegenstand seiner Beurteilung. Für den LRH steht Folgendes fest:  Im Interesse der Effektivität und Effizienz des Verwaltungshandelns ist sowohl die Zusammenarbeit innerhalb der bestehenden VWG als auch jene mit Mondsee weiter zu entwickeln und auszubauen. Ein Großteil der Synergien ist bereits durch die bestehende VWG und einzelne Kooperationen mit Mondsee gehoben - große Einsparungen beim Personal und bei den Raumkosten sind aufgrund der beengten Raumsituation und des äußerst knappen Personalstandes nicht mehr möglich.  Während der Prüfung äußerten einzelne Bedienstete Bedenken gegen eine Vierer-VWG unter den gegebenen Rahmenbedingungen, da diese doch verwaltungsaufwändig und das Personal knapp wäre. Gegen eine Fusion mit Mondsee gibt es gegenwärtig jedenfalls Vorbehalte in der Bevölkerung. Diese auszuräumen und Entwicklungs- perspektiven aufzuzeigen benötigt Zeit und ist vorrangig Aufgabe der Kommunalpolitik.

Ausbau der Zusammenarbeit mit Mondsee

29.1. Mit der zentralörtlichen Marktgemeinde Mondsee könnte auch in unterschiedlicher Ausprägung und Intensität, sei es als VWG oder als fusionierte Landgemeinde (siehe Berichtspunkt 30), kooperiert werden, beispielsweise auf vertraglicher Basis, als Zweier-Verwaltungs- gemeinschaft, über spezielle Organisationsformen (Gemeindeverband,

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Gesellschaften) oder in direktem Zusammenschluss (Fusion) der Gemeinden. 29.2. Aus Sicht des LRH sollten aus ökonomischen Gründen folgende Kooperationen mit Mondsee zumindest Schritt für Schritt umgesetzt werden:  Gemeinsames Bürgerservice  Gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit  Kompetenzbündelung im Bauservice (Baurecht und bautechnische Betreuung gemeindeeigener Vorhaben)  Gemeinsame Buchhaltung und gemeinsames Betriebsbaugebiet prüfen Zur Stärkung der Region sollte mittel- bis langfristig ein Zusammenschluss aller vier Mondseegemeinden angestrebt werden. Solange Kooperationen und Gemeindezusammenlegungen auf freiwilliger Basis erfolgen können, hat die Kommunalpolitik die Möglichkeit, Konzentrationsprozesse selbst zu gestalten. Sie sollte Ziele fixieren und innerhalb einer noch festzulegenden Frist unter laufender Information und Einbindung der Bürgerinnen und Bürger umsetzen. 29.3. Diesbezüglich stellen die geprüften Gemeinden fest: Die ins Treffen geführten ökonomischen Vorteile einer Fusionierung der vier Mondseelandgemeinden ist durch den LRH zahlenmäßig nicht nachgewiesen und bleibt als Behauptung im Raum stehen. 29.4. Wie im Bericht wiederholt ausgeführt, ist im Falle eines Zusammen- schlusses der Gemeinden eine Vielzahl an Aufgaben kosteneffizienter (z.B. gewisse Aufgaben sind nur mehr einmal statt mehrfach nötig) zu bewerkstelligen als durch mehrere Einzelgemeinden und zwar selbst dann, wenn diese in einer VWG zusammenarbeiten. Die Tatsache, dass Kooperationen und insbesondere Fusionen bei professioneller Umsetzung Kostenvorteile bringen, ist allgemein anerkannt. Außerdem verweist der LRH auf seine diesbezüglichen Berechnungen aus der Prüfung der Auswirkungen einer möglichen Zusammenlegung der Gemeinden Oberndorf bei , , Pühret und .17

ZUKUNFTSPERSPEKTIVE – FUSION DER DREI LANDGEMEINDEN

30.1. Wie bereits im Bericht ausgeführt, werden die drei Gemeinden in der VWG sehr sparsam verwaltet. Für eine zukunftsorientierte Ausrichtung sind eine Professionalisierung des Verwaltungshandelns und eine Generalsanierung des Verwaltungsgebäudes unerlässlich.

17 Siehe LRH-150000-3/7-2015-HE http://www.lrh-ooe.at/_files/downloads/berichte/2015/IP_PPRO_Bericht.pdf

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30.2. Fest steht, dass das Verwaltungshandeln wesentlich effektiver und effizienter gestaltet werden könnte, wenn die drei sehr ähnlich strukturierten Landgemeinden sich zusammenschließen und mit der zentralörtlichen Marktgemeinde ihre Kooperationen ausbauen würden. Durch eine Verschmelzung der drei Landgemeinden würden (Verwaltungs-) Aufgaben wegfallen, viele Verwaltungsabläufe einfacher, übersichtlicher und besser; auch könnten sie mit weitgehend gleichbleibendem Personalstand erledigt werden. In diesem Zusammenhang gibt der LRH Folgendes zu bedenken: Aktivitäten der Gemeindevertretung und der Kollegialorgane  In einer fusionierten Landgemeinde würde sich die Anzahl der Mitglieder des Gemeinderates verringern, und zwar von bisher 63 bzw. 69 Mitglieder (ab Oktober 2015) in drei Gemeinderäten auf 31 bzw. 37 Mitglieder in einem Gemeinderat.  Mit den Aktivitäten der Kollegialorgane (insgesamt drei Gemeinderäte, drei Gemeindevorstände und 17 Ausschüsse in drei Gemeinden) ist ein nicht unerheblicher Aufwand, beispielsweise für die Festlegung der Tagesordnung, die Vorbereitung von Amtsvorträgen an den Gemeinderat und insbesondere für die Abfassung der Verhandlungsschriften bzw. Ergebnisprotokolle verbunden. Von den Kollegialorganen der drei Gemeinden wurden allein in den Jahren 2013 und 2014 insgesamt 138 Sitzungen abgehalten; diese mussten entsprechend dokumentiert werden.  Nach § 58 Abs. 4 Oö. GemO 1990 haben die Bürgermeister von Gemeinden mit mindestens 25 Gemeinderatsmitgliedern die in ihren eigenen Zuständigkeitsbereich fallenden Angelegenheiten in Geschäfts- gruppen zusammenzufassen und auf jede im Gemeindevorstand vertretene Fraktion zu verteilen. Den Mitgliedern des Gemeinde- vorstandes, denen eine solche Geschäftsgruppe zufällt, kommen das Akteneinsichtsrecht und das Recht auf Antragstellung an den Bürgermeister zu. Diese Bestimmungen wurden in Sankt Lorenz und Tiefgraben bislang nicht vollzogen, obwohl es sich dabei um eine Muss- Bestimmung der Oö. GemO 1990 handelt. Auf Basis der letzten Gemeinderatswahl 2015 haben die Bürgermeister der beiden Gemeinden jeweils drei Geschäftsgruppen im Sinne des politischen Stärkeverhältnisses der im Gemeindevorstand vertretenen drei Fraktionen einzurichten. Bei einer fusionierten Gemeinde wären nicht zweimal drei Geschäftsgruppen, sondern nur einmal drei Geschäftsgruppen nötig.  Anstelle von drei Gemeindevorständen wäre in einer fusionierten Gemeinde nur ein Gemeindevorstand zu besetzen. Auch die Anzahl an Ausschüssen (pro Gemeinde jeweils 5 bis 6 Ausschüsse) würde sich erheblich vermindern.  Durch nur einen Bürgermeister und die nötige Anzahl an Vizebürgermeistern – statt drei Bürgermeistern und mindestens einem Vizebürgermeister in jeder der drei Gemeinden – könnte der Steuerungs-

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und Koordinierungsaufwand der Amtsleitung bzw. der Verwaltung erheblich vermindert werden.  Die Dreier-Bürgermeister-Austauschrunden würden sich erübrigen. Information der Öffentlichkeit  Eine Homepage und eine Gemeindezeitung statt jeweils drei. Finanzverwaltung und Buchhaltung  Eine Finanzplanung, ein Voranschlag, ein Rechnungsabschluss statt jeweils drei.  Ein Kassenabschluss statt drei, die laufend mit den Geldbeständen abzustimmen und zu überprüfen sind.  Die Vielzahl an (spesenpflichtigen) Bankkonten für den Zahlungsverkehr (derzeit 11) und Sparbuchkonten für Rücklagen (derzeit 30) könnten allein im Zahlungsverkehr auf maximal fünf Bankkonten (davon zwei Subkonten) reduziert werden.  Die immer wieder vorkommenden unrichtigen Zuordnungen der Gebarungsfälle zu den Gemeinden würden sich bei einer fusionierten Gemeinde erübrigen.  Diversen Kostenaufteilungen und -verrechnungen für die VWG (Personal- und Sachaufwand), Betriebskosten der VS TILO, Leasingrate VS TILO würden entfallen und diesbezügliche Fehler vermieden werden.  Einheitliche Gebührenregelungen und -verrechnungen wären eine Verwaltungsvereinfachung.  Beim Umzug von Gemeindebürgerinnen und -bürgern in eine andere Mitgliedsgemeinde der VWG würden sich die immer wieder vorkommenden fehlerhaften Zuordnungen von Abgabenpflichtigen vermeiden lassen.  Vereinfachungen wären in der Lohnverrechnung gegeben.  Die Bauhofverrechnung könnte vereinheitlicht werden. Raumordnung und Baurecht  Der Gesamtraum aller drei Gemeinden könnte in einer fusionierten Gemeinde unter verstärkter Berücksichtigung sensibler Flächen mit gezielter Schwerpunktsetzung in Widmungsfragen und Vermeidung einer weiteren Zersiedelung funktional besser gegliedert werden.  Ein Flächenwidmungsplan und ein ÖEK statt drei.  Homogene Entwicklungsziele einer Gemeinde statt drei Zielfestlegungen mit derzeit eher geringem Stellenwert und geringem Bekanntheitsgrad.  Die (raumordnerische) Planung wäre einfacher und wohl auch kostengünstiger. Der Ausbau der kommunalen Infrastruktur (z.B. Standortentscheidungen Kindergarten, Neuerschließung von Siedlungs- schwerpunkten) wäre leichter möglich.

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 Auch in baubehördlichen Verfahren wäre bei einer Baubehörde weniger Abstimmungsaufwand notwendig als mit derzeit drei Bürgermeistern. Sonstiges  Eine unter den drei Gemeinden abgestimmte Beschaffung findet derzeit nicht statt. Bei einer fusionierten Gemeinde wäre die Marktmacht als Nachfrager (z.B. bessere Einheitspreise bei Vergabe von Straßenbau- arbeiten durch größere Investitionsvolumina) jedenfalls besser nutzbar als bei drei relativ kleinen Gemeinden.  Eine weitere Professionalisierung und Spezialisierung des Verwaltungs- personals z.B. durch Einsatz eines Bautechnikers (Bauaufsicht, Erstellung von Leistungsverzeichnissen und anderen Ausschreibungs- unterlagen bei der Umsetzung gemeindeeigener Vorhaben) wären in einer fusionierten Gemeinde leichter umsetzbar als in der ohnehin verwaltungsaufwändigen VWG. Diese beispielhafte Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie zeigt aber deutlich, dass die Kommunalpolitik den Verwaltungsaufwand und die Bürokratie deutlich reduzieren kann, wenn sie selbst im politischen Handeln strukturelle Reformen in ihrem Gestaltungsbereich umsetzt. Wenn die Landgemeinden ihre langjährige Vorreiterrolle in der Kooperation des Verwaltungshandelns bewahren und weiter entwickeln wollen, wäre der Zusammenschluss zumindest dieser drei relativ homogenen Gemeinden die logische Konsequenz. Ein freiwilliger Zusammenschluss zumindest dieser drei Gemeinden würde die Entscheidungsspielräume einer (fusionierten) Gemeinde jedenfalls stärken. Nach Auffassung des LRH wäre es Aufgabe der Kommunalpolitik, die Bevölkerung für diesen Entwicklungsschritt zu gewinnen. Nach Ansicht des LRH wären durch eine Fusion der drei Gemeinden anstelle der bestehenden VWG erhebliche Arbeitserleichterungen durch einfachere Geschäftsprozesse und ein Mehr an Qualität in der Leistungserbringung zu erreichen. Bei einer Fusion der drei Gemeinden müsste die Zusammenarbeit mit Mondsee z.B. durch das Schaffen von Kompetenzzentren, die Bildung einer Zweier-VWG bis hin zu einem späteren Zusammenschluss Schritt für Schritt ausgebaut werden. So könnte mit etwa gleichbleibendem Personalstand auch in Zukunft das Auslangen gefunden werden. Der LRH empfiehlt, diesen Vorschlag für ein weiteres Zusammenwachsen der drei Gemeinden vertieft zu prüfen, zumal diese Variante bislang nicht angedacht wurde. Aus gegenwärtiger Sicht erscheint es sinnvoll, diese Überlegungen im Rahmen eines Projektes mit externer Begleitung relativ kurzfristig anzugehen und innerhalb eines noch zu definierenden Zeitrahmens (z.B. neue Wahlperiode) mittel- bis langfristig auch umzusetzen. In diesem Zusammenhang weist der LRH darauf hin, dass nach der Bundesverfassung und der Oö. GemO 1990 nur der Bestand einer

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Gemeinde als Institution verfassungsgesetzlich sichergestellt ist – nicht jedoch der Bestand jeder einzelnen Gemeinde. 30.3. Diesbezüglich geben die geprüften Gemeinden folgende Stellungnahme ab: In der Gemeinde (Ergänzung LRH: Gemeinde Innerschwand) vertritt ein Gemeinderatsmitglied 58 Bürger, in der Gemeinde St. Lorenz 97 und in Tiefgraben 154. Würde man für Innerschwand und St. Lorenz denselben Vertretungsmaßstab wie für Tiefgraben anlegen, hätte Innerschwand 7 GR, St. Lorenz 15, womit sich die Anzahl der GR deutlich verringern würde. Noch dazu hat ein GR einer kleineren Gemeinde leichter Zugang zum Bürger als jener einer größeren. Der Gesetzgeber möge daher die Anzahl der GR für kleinere Gemeinden entsprechend anpassen. Die Sitzungen werden sich kaum verringern, weil die Anzahl der Anträge jeglicher Art gleich bleiben wird und entschieden werden müssen. Es wird anstatt von drei Organen ein Organ öfter tagen müssen. 30.4. Der LRH geht aufgrund seiner Prüfungserfahrungen in größeren Gemeinden davon aus, dass sich in einer fusionierten Gemeinde die Anzahl an Sitzungen bei einem straffen Sitzungsmanagement sehr wohl deutlich verringert.

HAUSHALTS- UND FINANZSITUATION DER DREI GEMEINDEN

Haushaltsergebnisse

31.1. Die Haushaltsergebnisse der drei Gemeinden stellten sich Ende 2014 wie folgt dar:

Tabelle 5: Ergebnisse o. H. und ao. H. 2014 Innerschwand St. Lorenz Tiefgraben 2014 Euro Ergebnis o. H. 4.794 5.238 7.550 Ergebnis ao. H. 75 446.522 659.841 Gesamt 4.869 451.760 667.391 Quelle: LRH-eigene Darstellung auf Basis der Rechnungsabschlüsse 2014

Die Gemeinden konnten auch in den Vorjahren sowohl den o. H., als auch den ao. H. ausgleichen und Überschüsse erwirtschaften. Im positiven Ergebnis des ao. H. von Sankt Lorenz ist ein Darlehen für den Grundankauf des in Bau befindlichen Kindergartens in Höhe von 1.076.400 Euro enthalten.

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Aus Mitteln des o. H. wurden auch Rücklagen gebildet und Zuführungen an den ao. H. getätigt. Im Finanzjahr 2014 wurden ohne zweckgebundene Beiträge folgende Mittel eingesetzt:

Tabelle 6: Zuführungen zu Rücklagen und ao. H. Innerschwand St. Lorenz Tiefgraben 2014 Euro Zuführungen zu allgemeine Rücklagen 227.064 25.955 14.522 Zuführungen an den ao. H. 156.797 297.50018 368.61719 Quelle: LRH-eigene Darstellung auf Basis der Rechnungsabschlüsse 2014

31.2. Der LRH stellt fest, dass die Gemeinden Sankt Lorenz und Tiefgraben im Rechnungsabschluss 2014 im ao. H. relativ hohe Überschüsse darstellten. In Sankt Lorenz war dies jedoch nur durch eine Darlehensaufnahme möglich. Innerschwand wies geringe Überschüsse, aber relativ hohe Zuführungen zu Rücklagen aus. Werden die Haushaltsergebnisse und die Zuführungen der drei Gemeinden vergleichend betrachtet, wird deutlich, dass in Sankt Lorenz aufgrund der Investitionen kaum mehr Mittel in Rücklagen reservieren kann. Tiefgraben weist den höchsten Überschuss im ao. H. auf, der zu einem großen Teil durch Zuführungen aus dem o. H. erzielt wurde.

Haushaltsanalyse auf Basis der Querschnittsrechnung

32.1. Der Rechnungsquerschnitt ist dem Begriffssystem des Europäischen Systems volkswirtschaftlicher Gesamtrechnung nachgebildet und stellt die wirtschaftlichen Sachverhalte der ordentlichen und außerordentlichen Gebarung gemeinsam dar. Der LRH führte die Rechnungsquerschnitte der drei Gemeinden der VWG zu einem gemeinsamen Rechnungsquerschnitt zusammen. Nachstehende Tabelle zeigt die Summen und Salden der zusammengeführten Rechnungsquerschnitte der Jahre 2012 bis 2014. Einzelne Aspekte der gemeinsamen Querschnittsrechnung werden in den Punkten 32 bis 34 näher erläutert. Die Rechnungsquerschnitte der jeweiligen Gemeinde sowie die zusammengeführte Querschnittsrechnung aller drei Gemeinden sind in den Anlagen 2 bis 5 angefügt.

18 477.500 Euro Zuführungen an den ao. H. exkl. zweckgebundene Beiträge, abzüglich 180.000 Euro Entnahme aus der Tilgungsrücklage des Kanals im o. H. (2/811000/298000) 19 441.532 Euro Zuführungen an den ao. H. exkl. zweckgebundene Beiträge, abzüglich 72.915 Euro Rückführung vom ao. H. in den o. H. (2/980000/910000)

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Tabelle 7: Komprimierter Rechnungsquerschnitt der drei Gemeinden 2012 2013 2014 Veränderung Summe o. H. und ao. H. 2013/14 KZ Bezeichnung in in Tausend Euro Prozent Laufende Gebarung 19 Einnahmen 11.745 13.047 12.678 - 369 3 29 Ausgaben 10.055 11.496 10.822 - 674 6 91 Saldo 1: Ergebnis der laufenden Gebarung 1.690 1.550 1.856 + 306 20 Vermögensgebarung 39 Einnahmen 671 2.789 1.674 - 1.115 40 49 Ausgaben 2.401 2.201 3.208 + 1.007 46 Saldo 2: Ergebnis der Vermögensgebarung 92 - 1.731 589 - 1.534 - 2.123 361 ohne Finanztransaktionen Saldo 1 + Saldo 2 - 41 2.139 322 - 1.817 84 Finanztransaktionen 59 Einnahmen 300 657 257 - 400 61 69 Ausgaben 200 2.068 488 - 1.580 76 93 Saldo 3: Ergebnis der Finanztransaktionen 100 - 1.411 -232 + 1.179 84 Saldo 4: Jahresergebnis ohne 94 59 728 90 - 638 88 Verrechnungen zwischen o. H. und ao. H. 82+86 Abwicklung Ergebnis Vorjahre 247 306 1.034 + 728 238 99 Administratives Jahresergebnis 306 1.034 1.124 + 90 9 Quelle: LRH-eigene Darstellung auf Basis der Rechenwerke der Gemeinden

32.2. Das Haushaltsgeschehen der drei Gemeinden ist geprägt von jährlich relativ hohen Überschüssen in der laufenden Gebarung, steigenden Ausgaben für Investitionen in der Vermögensgebarung, entsprechenden Finanztransaktionen für Darlehensabschreibungen (insbesondere 2013) und Rücklagenzuführungen. Der LRH weist aber darauf hin, dass die Rechnungsquerschnitte der Gemeinden und somit auch die zusammen- gefassten Rechnungsquerschnitte aufgrund von Fehlkontierungen von eingeschränkter Aussagekraft sind:  Die erwähnte Darlehensaufnahme von 1,076 Mio. Euro wurde im RA 2014 der Gemeinde Sankt Lorenz als maastricht-freundliche Ein- nahme (KZ 34 - „Zuschuss bzw. Kapitaltransfer von Finanz- unternehmungen“) dargestellt, anstatt diese als Aufnahme von Finanz- schulden (KZ 55) maastricht-neutral unter den Finanztransaktionen zu verbuchen. Die unrichtige Verbuchung verbesserte das Maastricht- Ergebnis um den genannten Betrag.  Der Kaufpreis von 450.000 Euro für den Erwerb des Kindergarten- hälfteanteils wurde im RA 2013 der Gemeinde Tiefgraben unrichtiger- weise als laufende Transferzahlung verbucht, wodurch sich das laufende Ergebnis im RQ um diesen Betrag verschlechterte. Dieser Betrag wäre als Ausgabe in der Vermögensgebarung zu verrechnen gewesen.

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In Anbetracht der relativ guten Haushaltssituation nahm der LRH von einer Korrektur der Rechnungsquerschnitte und einer vertieften Analyse der Summen und Salden der Querschnittsrechnung Abstand. Er beschränkte sich auf die Ermittlung wesentlicher Kennzahlen der laufenden Gebarung und Bestandsgrößen bei den Rücklagen und Schulden.

Laufende Gebarung

Quote öffentliches Sparen

33.1. Ein Indikator für die Haushaltssituation in Gemeinden ist die Quote des öffentlichen Sparens. Diese errechnet sich aus dem Ergebnis der laufenden Gebarung.20

Abbildung 2: Quote öffentliches Sparen

Quelle: LRH-eigene Darstellung auf Basis der Rechenwerke der Gemeinden

33.2. Der LRH stellt fest, dass die durchschnittliche Quote des öffentlichen Sparens in den drei Gemeinden in den Jahren 2012 und 2014 als gut bewertet werden kann. In Innerschwand erhöhte sich die Sparquote 2014 aufgrund einer Nachzahlung einer Wertschöpfungsabgabe aus dem Jahr 2013 auf 24 Prozent. In Tiefgraben resultiert die niedrigere Sparquote 2013 aus der Zahlung des Hälfteanteils für den Kindergarten an Sankt Lorenz in der Höhe von 450.000 Euro, welche im Verwaltungs- und Betriebsaufwand (KZ 24) und den laufenden Ausgaben (KZ 26) enthalten ist.

20 Die öffentliche Sparquote wird wie folgt berechnet: Ergebnis der laufenden Gebarung (KZ 91) / laufende Ausgaben (KZ 29 abzüglich KZ 28) * 100. Je höher die öffentliche Sparquote ist, desto mehr Mittel stehen für die Finanzierung von Ausgaben der Vermögensgebarung und für die Rückzahlung von Schulden zur Verfügung.

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Personalquote

34.1. Die Personalausgaben der drei Gemeinden beliefen sich 2012 auf 1,466 Mio. Euro, stiegen 2013 um 94.939 Euro und 2014 um 45.086 Euro auf 1,606 Mio. Euro an. Durch die Verbuchung der Personalkostenersätze von Innerschwand und Tiefgraben an Sankt Lorenz (siehe Punkt 39) als sonstige Ausgaben in der Postgruppe 729 scheinen die Personalkosten nicht mehr als solche auf, sondern werden in den Verwaltungs- und Betriebsaufwand eingerechnet. Dies bedingt eine kumulierte Betrachtung der Personalausgaben. In Relation zu den laufenden Ausgaben des RQ bzw. zu jenen des o. H. errechnet sich eine Personalquote aller drei Gemeinden, welche sich wie folgt darstellt:

Abbildung 3: Kumulierte Personalquote der drei Gemeinden

Quelle: LRH-eigene Darstellung auf Basis der Rechenwerke der Gemeinden

Die Personalquote der Verwaltungsgemeinschaft lag in den Jahren 2010 bis 2014, mit Ausnahme des Jahres 201321, kontinuierlich bei rd. 14,5 Prozent der laufenden Ausgaben des Rechnungsquerschnittes bzw. rd. 12 Prozent der ordentlichen Ausgaben. 34.2. Nach Ansicht des LRH stellen die Personalquoten unterdurchschnittliche Werte dar. Positiv beeinflusst werden die Personalquoten unter anderem durch die Wahrnehmung vieler zentralörtlicher Aufgaben durch die Marktgemeinde Mondsee. Der durchschnittliche Anteil der Personal- ausgaben an den Gesamtausgaben des o. H. beträgt in den Oö. Gemeinden22 zwischen 18 und 20 Prozent. Würden die Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft 18 Prozent der Gesamtausgaben des o. H. für

21 Die Personalquote 2013 hat eine eingeschränkte Aussagekraft, da die laufenden Ausgaben durch eine Korrekturbuchung über 450.000 Euro erhöht wurden. 22 ohne Statutarstädte

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das Personal benötigen, wären dies mit 2,390 Mio. Euro rd. 784.000 Euro mehr, als derzeit aufgewendet wird.

Rücklagen

35.1. Die Rücklagen in den Gemeinden veränderten sich 2014 wie folgt:

Tabelle 8: Rücklagenentwicklung 2014 Innerschwand St. Lorenz Tiefgraben 2014 Euro Stand Beginn 2014 493.659 1.061.242 3.201.926 Zuführungen Rücklagen 263.603 27.685 37.528 Entnahmen Rücklagen 6.321 221.295 28.607 Stand Ende 2014 750.940 867.632 3.210.847 Quelle: LRH-eigene Darstellung auf Basis der Rechenwerke der Gemeinden

Großteils wurden die Interessenten- und Aufschließungsbeiträge direkt in den ao. H. zugeführt, wodurch niedrige Rücklagenzuführungen gegeben sind. Der Großteil der Rücklagen der Gemeinden befand sich Ende 2014 auf insgesamt 30 Sparbüchern. Davon verzeichneten acht Sparbücher ein Guthaben von unter 5.000 Euro. Aus der Tilgungsrücklage des Kanals wurden 2014 in Sankt Lorenz 180.000 Euro entnommen und im o. H. als Einnahme bei der Abwasserbeseitigung dargestellt. Weiters wurden in Sankt Lorenz 35.000 Euro aus der allgemeinen Rücklage für das Vorhaben „Bergrettung“, welches in der VFI abgewickelt wird, entnommen. In der Gebarung der Gemeinde wurde die Ausgabe als Darlehen zur Investitionsförderung an Unternehmen verbucht; sie scheint jedoch unter den noch nicht fälligen Verwaltungsforderungen im Jahr 2014 nicht auf. 35.2. Positiv wertet der LRH, dass alle drei Gemeinden über entsprechende Rücklagen verfügen. Tiefgraben und vor allem Innerschwand konnten mehr Mittel den Rücklagen zuführen als sie aus Entnahmen benötigten. In Sankt Lorenz wurden hingegen mehr Rücklagen entnommen als zugeführt. Nach Möglichkeit sollten Rücklagen mit ähnlichen Widmungen zusammengefasst und die Anzahl der Sparbücher verringert werden.23 Als Alternative zu einer Sparbuchveranlagung könnte überlegt werden, Darlehen an andere Gemeinden der VWG zu vergeben, sofern diese Fremdmittel benötigen. Dafür wäre ein entsprechender Darlehensvertrag vom Gemeinderat der betreffenden Gemeinden zu beschließen.

23 Bei der Veranlagung des Guthabens ist das Oö. Finanzgebarungs- und Spekulationsverbotsgesetz zu beachten.

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Kritisch sieht der LRH die Entnahme von 180.000 Euro aus der Tilgungsrücklage des Kanals im o. H., da diese nicht zur Abdeckung der Ausgaben im Ansatz der Abwasserbeseitigung benötigt wurden. Vielmehr diente sie zur Stärkung des o. H. Gegebene Darlehen sind im Nachweis der noch nicht fälligen Verwaltungsforderungen zu inkludieren.

Verschuldung

36.1. Der Stand an Finanzschulden lt. Schuldennachweis 2014, sowie kredit- und darlehensähnlichen Verbindlichkeiten sind in nachfolgender Tabelle ersichtlich:

Tabelle 9: Verschuldung im weiteren Sinn Innerschwand St. Lorenz Tiefgraben 2014 Euro Allgemeine Darlehen 0 1.076.400 0 Darlehen Wasser und Kanal 61.882 23.801 279.053 Finanzschulden lt. 61.882 1.100.201 279.053 Schuldennachweis Leasingraten Volksschule 460.000 460.000 Haftungen Schloss 323.000 646.000 931.000 Mondsee GmbH Haftungen RHV 2.432.720 3.404.752 3.108.673 Verschuldung im weiteren 2.817.602 5.610.953 4.778.726 Sinn Quelle: LRH-eigene Darstellung auf Basis der Rechenwerke der Gemeinden

In den Gemeinden Innerschwand und Tiefgraben wurden 2014 keine Finanzschulden aufgenommen; es konnten Schulden abgebaut werden. Die Gemeinde Sankt Lorenz verzeichnet 2014 einen Schuldenzugang in der Höhe von 1.076.400 Euro durch eine Darlehensaufnahme für das Kindergartengrundstück. Die Gemeinden benötigen im Regelfall keine Kassenkredite. Die anteiligen Haftungen für die SCHLOSS MONDSEE Kultur- und Veranstaltungszentrum GesmbH (KVZ) wurden 2014 von den Gemeinde- räten der drei Gemeinden beschlossen. Benötigt wurden die Haftungen für eine Darlehensaufnahme zum Ankauf von Räumlichkeiten im Schloss (siehe Punkt 47). Die anteiligen Haftungen für das notwendige Darlehen der KVZ werden im Ausmaß von 49 Prozent von Tiefgraben, 34 Prozent von Sankt Lorenz und 17 Prozent von Innerschwand getragen. Die Rückzahlungsverpflichtungen aus den anteiligen Haftungen gegenüber dem Reinhaltungsverband wurden in den letzten Jahren stets aus dem Gebührenaufkommen bestritten.

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36.2. Die Gemeinden Innerschwand und Tiefgraben weisen niedrige Schulden- stände auf. Der Schuldenstand der Gemeinde Sankt Lorenz stieg mit der Aufnahme des Darlehens für den Grundstücksankauf des Kindergartens. Da sich beim Vorhaben Kindergarten/Krabbelstube/Altersgerechtes Wohnen eine Kostenüberschreitung abzeichnet, kann nicht ausge- schlossen werden, dass die Verschuldung weiter steigt. 37.1. Im Zuge des Voranschlags 2015 wurde vom Gemeinderat Sankt Lorenz ein Kassenkreditrahmen von 100.000 Euro festgelegt. Im Mai 2015 erfolgte der Abschluss eines Kassenkreditvertrages in Höhe von 1,2 Mio. Euro entsprechend dem gesetzlich zulässigen Höchstkreditrahmen. Der Kassenkredit wurde im August 2015 für wenige Tage beansprucht. Die Vergabe des Kassenkredites erfolgte ohne Beschluss des Gemeinderates. 37.2. Wenngleich der Kontokorrentkredit nur sehr kurzfristig beansprucht wurde, weist der LRH darauf hin, dass der Gemeinderat nicht nur den Rahmen für den aufzunehmenden Kassenkredit, sondern auch den konkreten Abschluss des Kassenkreditvertrages zu beschließen hat. 38.1. Die noch zu leistenden Leasingraten von jeweils rd. 460.000 Euro sind durch einen Immobilienleasingvertrag der Gemeinden Sankt Lorenz und Tiefgraben für die neu errichtete Volksschule TILO in Tiefgraben begründet. Die 15-jährige Laufzeit endet 2019 und die Gemeinden tragen jeweils zur Hälfte die Leasingverpflichtung. Die Leasingraten wurden bis dato von Tiefgraben zur Gänze an den Leasinggeber gezahlt. Sankt Lorenz leistete in der Folge den Hälfteanteil der Leasingrate an Tiefgraben. Im Leasingnachweis von Tiefgraben schien die jährlich geleistete Leasingzahlung auf. In Sankt Lorenz wurde kein Leasingnachweis geführt und die Verpflichtung wurde auch in keinem anderen Nachweis ausgewiesen. 38.2. Die Leasingverpflichtungen sind von beiden Gemeinden entsprechend den Vertragsverhältnissen mit dem Hälfteanteil im jeweiligen Leasingnachweis zum Rechnungsabschluss auszuweisen. Da im Leasingvertrag beide Gemeinden (Tiefgraben und Sankt Lorenz) als Leasingnehmer auf- scheinen, sollten von den Gemeinden separate Rechnungen des Leasinggebers gefordert werden. Somit würde für die Finanzverwaltung die Verrechnung zwischen den Gemeinden entfallen, welche in der Vergangenheit teilweise mangelhaft abgewickelt wurde.

Feststellungen zur Verrechnung einzelner Gebarungsfälle

Kostenverrechnung der VWG

39.1. Im Vertrag über die “Verwaltungsgemeinschaft Tiefgraben, Sankt Lorenz und Innerschwand“ ist festgehalten, dass die Personal- und Sachausgaben der VWG vorerst zur Gänze von der Gemeinde Sankt Lorenz getragen werden. Dementsprechend werden im Voranschlag von Sankt Lorenz die Personal- und Sachausgaben in voller Höhe veranschlagt. Die Gemeinden Innerschwand und Tiefgraben leisten auf Basis eines jährlich festgelegten

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Einwohnerschlüssels vierteljährliche Kostenbeiträge entsprechend dem Voranschlag. Nach Ablauf des Finanzjahres werden die gemeinsamen Personal- und Sachaufwendungen abgerechnet. Die quartalsmäßig verbuchten Zahlungsverpflichtungen für die Personal- und Sachausgaben wurden von Tiefgraben meist nicht bezahlt, sondern mit anderen Leistungen (z.B. den von Sankt Lorenz zu refundierenden Leasingraten betreffend die Volksschule TILO, den Betriebskosten der Volksschule TILO und den Betriebskosten des Kindergartens TILO) gegen- verrechnet. Diese Gegenverrechnung und buchmäßige Darstellung im Verrechnungswege erfolgte jahrelang auch außerhalb des Haushaltes unter Zuhilfenahme von Vorschusskonten. Die Vorschusskonten wurden in der Folge bei den jährlichen Abrechnungen der tatsächlichen Personal- und Sachkosten nicht ausgeglichen. Sie blieben langjährig offen. Dies hatte zur Folge, dass die anteiligen Ausgaben im Gemeindehaushalt von Tiefgraben zu gering dargestellt waren. Die diesbezüglich offenen Vorschüsse in Höhe von 179.787,92 Euro wurden in Tiefgraben im Zuge der LRH-Prüfung haushaltswirksam ausgebucht. Im Zuge der Prüfung bereinigte die Finanzverwaltung nicht nur die offenen Vorschüsse, sondern prüfte auch die Abrechnungen, soweit ihr dies noch möglich war. Die Erhebungen für die Jahre 2012 bis 2014 ergaben, dass von der Gemeinde Sankt Lorenz um 34.883 Euro zu geringe Leasing- zahlungen an die Gemeinde Tiefgraben geleistet wurden. In Tiefgraben wurden offene Verbindlichkeiten gegenüber Sankt Lorenz von 85.078,67 Euro festgestellt. Diese Verbindlichkeiten stammen großteils aus dem Jahr 2012. Daraus ergibt sich ein Saldo von 50.245,67 Euro. Die Verbindlichkeiten wurden 2015 beglichen. Im Zuge der Prüfung stellte der LRH fest, dass in der Jahresabrechnung 2014 der VWG Pensionsbeiträge von 25.865,10 Euro fehlen, die Sankt Lorenz vorfinanzierte. Auch wurde in dieser Jahresabrechnung der Einwohnerschlüssel aus 2013 herangezogen. 39.2. Für den LRH war die bisherige Verrechnungsdarstellung nicht nachvollziehbar und nicht plausibel. Da die jährlichen Abrechnungen der Personal- und Sachausgaben lediglich ab dem Jahr 2012 vorhanden sind, war die Abstimmung der Abrechnungen mit den Zahlungen und Verrechnungen aus früheren Jahren nicht mehr möglich. Die Belege betreffend die Personal- und Sachausgaben enthalten kaum die notwendigen Angaben und Unterlagen, welche die Annahme- bzw. Auszahlungsanordnung begründen. Zur Nachvollziehbarkeit von Buchungen fehlen beispielsweise die Abrechnungen bei den Belegen. Diese Abrechnungen der Personal- und Sachausgaben müssen aber entsprechend der Aufbewahrungsvorschrift von Belegen zumindest sieben Jahre, beginnend mit 1. Jänner des der Beschlussfassung über den Rechnungsabschluss folgenden Haushalts- jahres, vorhanden sein. Entgegen der bisherigen Praxis sollten in Hinkunft die Kosten ohne Zuhilfenahme von Vorschusskonten zeitnah im Haushalt der betreffenden

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Gemeinde dargestellt werden. Die jährlichen Abrechnungen und Akonto- zahlungen sollten nicht nur periodisch von der Finanzverwaltung, sondern auch vom Prüfungsausschuss der betreffenden Gemeinde überprüft werden. In die Personalkostenabrechnung 2015 sind die fehlenden Pensions- beiträge des Jahres 2014 einzurechnen. Ebenfalls in die Abrechnung 2015 einzubeziehen sind eventuelle Änderungen aufgrund des nicht aktualisierten Einwohnerschlüssels in der Abrechnung aus 2014. Der LRH bemängelte, dass durch die langjährig undurchsichtige Verrechnungspraxis letztlich die Gemeinde Sankt Lorenz per Saldo zumindest 50.246 Euro an Verbindlichkeiten der Gemeinde Tiefgraben vorfinanzierte und die exakten wechselseitigen Ansprüche nicht mehr feststellbar sind.

Anschlussgebühren und Verkehrsflächenbeiträge

40.1. Entsprechend den haushaltsrechtlichen Vorschriften sind Einnahmen nach dem Fälligkeitsprinzip und nicht erst zum Zeitpunkt des Zahlungseinganges zu verrechnen. In allen drei Gemeinden wurden bislang fällige Einnahmen bis zum Zeitpunkt der Zahlung außerhalb der Buchhaltung evident gehalten: Dabei handelt es sich primär um offene Anschlussgebühren, Verkehrsflächenbeiträge, Kommunalsteuer und diverse Verwaltungs- abgaben. Während es sich bei etwaigen Nachforderungen aus der Jahresabrechnung der Kommunalsteuer und bei den diversen Abgaben meist um kleinere Beträge handelt, sind offene Forderungen aus Wasser- und Kanalanschlussgebühren aufgrund ihrer Größenordnung von wirtschaftlicher Relevanz und können die Haushaltssituation eines Finanzjahres maßgeblich beeinflussen. Selbst offene Ratenzahlungen solcher Anschlussgebühren wurden nicht im Soll der jeweiligen Haushaltsrechnung ausgewiesen. Durch die bisherige Buchungspraxis fehlen daher im RA 2014 jeweils folgende erfolgswirksame Einnahmen:

Tabelle 10: Offene Wasser- und Kanalanschlussgebühren sowie Verkehrsflächenbeiträge Tiefgraben St. Lorenz Innerschwand Gesamt

Euro Kanalanschlussgebühr 47.522 12.202 11.841 Wasseranschlussgebühren 21.952 - - Verkehrsflächenbeiträge 11.425 18.541 9.545 Summe 80.899 30.743 21.386 133.028 Quelle: LRH-eigene Darstellung

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40.2. Um die Vollständigkeit und Richtigkeit der Rechenwerke zu erhöhen, wären in Hinkunft alle im betreffenden Finanzjahr fälligen Einnahmen und Ausgaben durch eine rechtzeitige Soll-Buchung in die Haushaltsrechnung der jeweiligen Gemeinde aufzunehmen.

Stundungszinsen Gebühren

41.1. In den Gemeinden werden vor allem für die Kanal- und Wasser- anschlussgebühren vom Gemeindevorstand Ratenzahlungen gewährt, jedoch keine Stundungszinsen vorgeschrieben. 41.2. Für Abgabenschulden, die den Betrag von insgesamt 200 Euro über- steigen, sind nach § 212b Z 1 BAO Stundungszinsen einzufordern, sofern diese den Betrag von zehn Euro überschreiten.

Verwaltungstangente

42.1. Den Gebührenhaushalten (Wasser, Kanal u. Abfall) werden keine Verwaltungskosten angelastet. 42.2. In Hinkunft sollten die mit der Gebührenvorschreibung und -einhebung verbundenen Verwaltungskosten (Personal- und Sachaufwand) als Verwaltungstangente bei den nach dem Kostendeckungsprinzip zu führenden Gebührenhaushalten dargestellt und in die Gebührenkalkulation aufgenommen werden.

Bauhöfe und deren Verrechnung

43.1. Die drei Bauhöfe der Gemeinden sind jeweils mit zwei Personen (insgesamt 5,3 VZÄ) besetzt. Kooperationen bei den Bauhöfen bestehen im Bedarfsfall beispielsweise bei größeren Veranstaltungen, Vorbereitungs- arbeiten zum Winterdienst oder bei kleineren Gerätschaften. Fahrtenbücher werden in keiner Gemeinde geführt. Zur jährlichen Kalkulation der Vergütung des Personalstundensatzes wurden jeweils nur die Bruttobezüge und die Arbeitgeberbeiträge herangezogen. Die Stundensatzberechnungen für die Maschinen wurden teilweise seit zehn Jahren nicht mehr aktualisiert. Erhöhungen der Stundensätze fanden sporadisch statt und basierten nicht auf Kalkulationen. Stundensätze für Leistungen an Externe sind nur vereinzelt festgelegt. Die Gebarung des Bauhofes konnte in den letzten Jahren von keiner der Gemeinden ausgeglichen werden. Die Tätigkeiten im Bereich des Winterdienstes werden im Ansatz Straßenreinigung dargestellt. In diesem Ansatz werden sowohl die Einnahmenvergütungen, als auch die Ausgabenvergütungen dargestellt. 43.2. Der LRH stellt fest, dass die Bauhöfe personell sparsam besetzt und die Vergütungssätze zu gering sind, um die Gebarung bei den Bauhöfen auszugleichen. Laut Erlass der IKD24 sind sämtliche Bauhofleistungen zu

24 Erlass Direktion für Inneres und Kommunales (Gem-70.030/43-1978)

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vergüten. Die Ausgaben der Ansätze Bauhof und Winterdienst sind somit in die Berechnung der Stundensätze einzubeziehen. Mittelfristig sollte eine Kosten- und Leistungsrechnung zur Ermittlung der Vergütungssätze einge- führt werden. Die Vergütungssätze sind in der Folge jährlich zu berechnen. Dazu wird es auch notwendig sein, Fahrtenbücher zu führen. Sowohl die Vergütungssätze als auch die Stundensätze für externe Bauhofleistungen wären im Zuge des Voranschlages vom Gemeinderat zu beschließen. Die Einnahmenvergütungen im Bereich Winterdienst sind nicht im Ansatz 814000, sondern im Ansatz 617000 zu verbuchen. Die Gebarung des Winterdienstes sollte getrennt von jener der Straßenreinigung, beispiels- weise unter 8141, verbucht werden. Auf diesen Umstand verwies die Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck bereits in der Prüfung des Rechnungsabschlusses 2013.

Tarife für die Nutzung von Gemeinderäumlichkeiten

44.1. Der Gemeinde- und der Vereinsraum im Gemeindezentrum von Innerschwand können ohne Entgelt von Vereinen und Privatpersonen genutzt werden. Es sind keine Tarife für die Nutzung festgelegt. Die Zuteilung der Räumlichkeiten erledigt die VWG. Der Turnsaal der Volksschule Innerschwand kann ebenfalls unentgeltlich genutzt werden. Nach der Nutzung ist die Reinigung der Räumlichkeiten vom Veranstalter zu übernehmen. In Sankt Lorenz können im Veranstaltungsraum und im Proberaum des Vereinsheims Veranstaltungen abgehalten werden. Für beide Räumlich- keiten müssen Mietentgelte bezahlt werden. Weiters sind zwei Räumlichkeiten fix an zwei Vereine vergeben. Die Betriebskostenersätze der beiden Vereine wurden in den Jahren 2013 und 2014 großteils mit Vereinsförderungen gegengerechnet. Die derzeit gültigen Tarife (bis vier Stunden 100 Euro, vier bis acht Stunden 150 Euro, darüber 180 Euro) wurden vom Gemeindevorstand im Jahr 2010 beschlossen. Bezüglich Reinigung und Vergabe der Räumlichkeiten gelten dieselben Regelungen wie in Innerschwand. Für den Turnsaal der Volksschule TILO in Tiefgraben werden ebenfalls Entgelte eingehoben (2 Euro je Stunde, 3 Euro je Person und Dusche). Tarifordnungen für die genannten Tarife wurden weder in Sankt Lorenz noch in Tiefgraben vom Gemeinderat beschlossen. 44.2. Die Gemeinde Innerschwand sollte für die Nutzung des Turnsaals der Volksschule und der Räumlichkeiten im Gemeindezentrum eine Tarif- ordnung erlassen. Damit soll sichergestellt werden, dass die Betriebs- kosten für nichtschulische bzw. gemeindefremde Nutzung abgegolten werden. In Sankt Lorenz sollten die Betriebskostenersätze und Mieten angepasst werden, da sich der Abgang des Vereinsheims in den Jahren 2012 bis 2014 kontinuierlich erhöhte. Die Kostenersätze für die Nutzung des Turnsaals der Volksschule TILO sollten ebenfalls angepasst werden. In

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Sankt Lorenz und Tiefgraben muss ebenfalls eine Tarifordnung vom Gemeinderat beschlossen werden, um die Entgelte für die Nutzung der Räumlichkeiten weiterhin einheben zu können.

Förderungen und freiwillige Leistungen

45.1. Die freiwilligen Ausgaben ohne Sachzwang lagen im RA 2013 lt. Prüfung der Aufsichtsbehörde in allen drei Gemeinden wesentlich (Ausgaben von 26 bis 37 Euro je Einwohner) über 15 Euro je Einwohner und werden auch im RA 2014 den vom Land festgelegten Höchstbetrag überschreiten. Von den Gemeinden werden nur vereinzelt Verwendungsnachweise für die geleisteten Subventionen eingefordert. 45.2. Die Gemeinden sollten die Förderungen und freiwillige Leistungen auf den vom Land festgelegten Höchstbetrag je Einwohner reduzieren und auch entsprechende Verwendungsnachweise einfordern. Als Voraussetzung für Subventionen könnten die Gemeinden Richtlinien bzw. Vorgaben erlassen und dabei beispielsweise eine verstärkte Kooperation der Vereine fordern. 45.3. Seitens der geprüften Gemeinden wird festgehalten, dass der von der Aufsichtsbehörde festgelegte Betrag freiwilliger Ausgaben ohne Sachzwang nicht mehr 15 Euro sondern ab 1.1.2015 18 Euro ist. 45.4. In den vom LRH genannten Rechnungsjahren 2013 und 2014 lag der vom Land festgelegte Höchstbetrag bei 15 Euro. Selbst wenn man den ab 2015 auf 18 Euro angepassten Richtwert berücksichtigt, bleibt ein erheblicher Handlungsbedarf.

BETEILIGUNGEN

SCHLOSS MONDSEE Kultur- u. Veranstaltungszentrum GesmbH

Allgemeines

46.1. Die SCHLOSS MONDSEE Kultur- und Veranstaltungszentrum GesmbH (im Folgenden „KVZ“ genannt) wurde 1993 gegründet und verfügt über ein voll einbezahltes Stammkapital von 218.018,50 Euro (ATS 3.000.000). Gesellschafter sind die vier Mondseegemeinden:

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Tabelle 11: Gesellschafterstruktur KVZ Übernommene Anteil Gesellschafter Stammeinlage in in Euro Prozent Mondsee 109.009,25 50,0 Tiefgraben 53.414,53 24,5 St. Lorenz 37.063,15 17,0 Innerschwand 18.531,57 8,5 Gesamt 218.018,50 100,0 Quelle: LRH-eigene Darstellung auf Basis des Firmenbuches

Die Gesellschaft ist Eigentümerin diverser Liegenschaften bzw. Liegen- schaftsanteile aus dem Gebäudekomplex des Schlosses und seiner Nebengebäude.25 Dazu zählen  das Kultur- und Veranstaltungszentrum Schloss Mondsee,  Räumlichkeiten im Nahbereich der Kirche und Museumsräume,  die Prunkräume im Schloss einschließlich Raum Drachenwand,  Restaurant, Küche, Mönchsküche und barocker Keller,  „Kuhstalltrakt“ (heute Musikschule) und „Entenstall“ sowie  die Schlossgalerie. Im Eigentum der KVZ stehen überdies 40 Tiefgaragenplätze. An insgesamt 25 Parkplätzen im Innenhof des ehemaligen Schlosses ist die Dienstbarkeit des PKW-Abstellplatzes bzw. der Parkplatzbenützung zugunsten der KVZ begründet. Der weitaus überwiegende Teil der Räumlichkeiten ist vermietet bzw. verpachtet. Größte Bestandnehmer sind ein Gastronom, der das Veranstaltungszentrum, die Säulenhallen und die Prunkräume sowie den Küchen- und Restaurantbereich gepachtet hat, sowie die Marktgemeinde Mondsee als Mieterin der Musikschule im „Kuhstalltrakt“. Die KVZ kaufte 2002 die Schlossgalerie mit dem Ziel der Fortführung des damaligen Galeriebetriebs durch einen örtlichen Kulturverein an. Die tatsächliche Nutzung erfolgt nunmehr in der Form, dass die Räumlichkeiten für Veranstaltungen angemietet werden können. Die Verwaltung und Vermarktung erfolgt – anders als beim verpachteten Kultur- und Veranstaltungszentrum – durch die KVZ selbst. 46.2. Grundsätzlich ist zu begrüßen, dass die Veranstaltungsräumlichkeiten und die im Schloss Mondsee etablierte Gastronomie zu einer Belebung des Ortszentrums von Mondsee beitragen. In erster Linie kommt dies aber der Marktgemeinde und nicht den Umlandgemeinden zugute, die am Kommunalsteueraufkommen nicht partizipieren.

25 Die verschiedenen Grundstücke sind Bestandteil mehrerer Einlagezahlen des Grundbuchs.

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Mangels Vorliegen einer nachvollziehbaren Kalkulation ist für den LRH nicht überprüfbar, ob die vereinbarten Pachtzinse angemessen (orts- bzw. branchenüblich) sind. Bezogen auf die verpachtete Fläche und das mitverpachtete Zubehör schätzt der LRH den Pachtzins aber als günstig ein. Damit besteht aber das Risiko, dass die Pachtzinsgestaltung als „indirekte“ Wirtschaftsförderung zu qualifizieren ist und dann auf ihre Vereinbarkeit mit dem europäischen Beihilfenrecht zu überprüfen wäre.

Ankauf Prunkräume

47.1. Ende 2013 bot sich den vier Mondseegemeinden die Möglichkeit, Räumlichkeiten im Schloss Mondsee anzukaufen und diese – so die Argumentation der Gemeinden – vor einem „Ausverkauf“ zu retten und damit für die Region zu sichern. Konkret waren dies folgende Gebäudeteile:

Tabelle 12: Ankauf von Gebäudeteilen im Schloss Mondsee Nutzfläche Gebäude Gebäudeteil in m2 Schloss Mondsee Prunkräume 389,96 Raum Drachenwand 200,73 Barocker Keller 454,08 Restaurant, Küche 672,38 Mönchsküche 185,92

Tiefgarage 25 Stellplätze Quelle: LRH-eigene Darstellung

Im Jänner 2014 fassten die drei Gemeinderäte jeweils den Beschluss, den Ankauf durch die KVZ zu finanzieren und für das dafür von der KVZ aufzunehmende Darlehen die Haftung iSd § 85 Oö. GemO 1990 zu über- nehmen. Dabei wurde von Gesamtausgaben von rd. 4,1 Mio. Euro (darin enthalten sind 3,514 Mio. Euro als Kaufpreis und 0,4 Mio. Euro für erwart- bare Umbaukosten) ausgegangen. In der Darstellung der Finanzierung waren Landesfördermittel in Höhe von 1,8 Mio. Euro enthalten. Mit Schreiben vom 14.2.2014 sagte der Landeskulturreferent – nach Absprache mit dem Gemeindereferenten – zu den Gesamtkosten von 4 Mio. Euro im Zusammenhang mit der Rettung des Schlosses Mondsee durch die KVZ Mittel in Höhe von  1,5 Mio. Euro zum Ankauf der Liegenschaft (2015 – 2019) sowie  0,4 Mio. Euro für die Ausstattung und notwendige Investitionen (2017 – 2018)

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zu. Davon trägt das Gemeindereferat 950.000 Euro zum Ankauf der Liegenschaft, die restlichen Förderungen werden aus Mitteln des Kulturbudgets sowie aus dem Bereich Finanzen aufgebracht. Im Juni bzw. Juli 2014 beschlossen die Gemeinderäte der drei Gemeinden die anteilige Haftungsübernahme mittels Bürgschaftsvertrag für den von der KVZ aufgenommenen Kredit über 3,8 Mio. Euro. Nach Zustimmung der Generalversammlung der KVZ am 20.11.2014 unterfertigten deren zwei Geschäftsführer am 8.1.2015 den Kaufvertrag mit einem Kaufpreis von insgesamt 3.531.130 netto.26 Ein Schätzgutachten bzw. eine andere für den LRH nachvollziehbare Wertermittlung bezüglich der Angemessenheit des Kaufpreises liegt nicht vor. Auch die beiden fördergebenden Stellen des Landes haben keine diesbezüglichen Informationen eingeholt. Mit Ausnahme des barocken Kellers und der 25 Tiefgaragenplätze wurden sämtliche Räumlichkeiten an den Betreiber des Kultur- und Veranstaltungszentrums verpachtet. 47.2. Der LRH sieht das Zustandekommen des Kaufvertrags sehr kritisch: Neben dem KVZ erwarben noch zwei weitere Personen Liegenschafts- anteile, wobei sie vor allem Anteile kauften, die in Zusammenhang mit dem Betrieb eines Hotels stehen. Aufgrund des zeitlichen und sachlichen Zusammenhangs (Unterfertigung der Kaufverträge am selben Tag mit demselben Veräußerer) hat der LRH einen Vergleich der Kaufverträge vorgenommen. Dabei war festzustellen, dass der Kaufpreis, den die KVZ im Verhältnis zu ihrem Anteil an der Gesamtliegenschaft zahlte, rund viermal so hoch war wie jener der beiden anderen Käufer.27 Die Beschlussfassung über den Ankauf der Liegenschaftsanteile durch die KVZ sowie der Finanzierung durch die Gemeinden in den Gemeinderats- sitzungen vom 17.1.2014 wurde von einzelnen Mitgliedern der Gemeinde- räte kritisiert: die Beschlussfassung sei sehr kurzfristig und ohne eingehende Analyse der Chancen und Risiken erfolgt.28 Für den LRH sind diese Kritikpunkte nachvollziehbar. Einer Transaktion in derartiger finanzieller Dimension hat eine eingehende Analyse vorauszugehen. Schlussendlich wurde der Kaufvertrag dann auch erst ein Jahr später (Jänner 2015) unterfertigt. Der LRH begrüßt, dass die vier Mondseegemeinden auch im Infrastruktur- bereich intensiv zusammenarbeiten. Es blieb für ihn jedoch offen, welche Vorteile sie sich aus dem Kauf erwarten.

26 Für das Zubehör (insb. Einrichtungsgegenstände) beträgt die gesetzliche USt 25.970 Euro, hinsichtlich der unbeweglichen Sachen macht der Verkäufer von seinem Recht, den Umsatz gemäß § 6 Abs. 2 UStG als steuerpflichtig zu behandeln, keinen Gebrauch. 27 Ausgehend von den Kaufpreisen (ohne Tiefgaragenplätze) und den übernommenen Miteigentums- anteilen an der EZ 931, KG 50106 Mondsee, stellte der LRH den Vergleich an, wie viel den jeweiligen Käufern 1/24.546-tel Anteil im Schnitt kostete. 28 Siehe etwa Gemeinderatsprotokoll der Gemeinde Tiefgraben vom 17.1.2014

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Insgesamt empfiehlt der LRH für zukünftige Projekte,  ein Schätzgutachten über die Angemessenheit des Kaufpreises einzuholen und  vor der endgültigen Entscheidung über den Ankauf eine umfassende Analyse der Vor- und Nachteile, aber auch der erwarteten Folgekosten durchzuführen. Auch die Vorgangsweise des Landes als Fördergeber sieht der LRH kritisch. Anders als bei Bauvorhaben, die einem Kostendämpfungs- verfahren unterliegen, wurden im konkreten Fall die Förderungen – mit einem Volumen von nahezu zwei Mio. Euro – ohne nähere Überprüfung durch die Fachabteilung in Aussicht gestellt. Der LRH empfiehlt dem Land daher, Entscheidungen über die Gewährung von Förderungen und Bedarfszuweisungen für den Ankauf von Liegenschaften bzw. Liegen- schaftsanteilen erst nach Vorliegen qualifizierter Kostenschätzungen bzw. Wertermittlungsgutachten zu treffen. 47.3. Seitens der Schloss Mondsee Kultur- und Veranstaltungszentrum GmbH wird festgehalten, dass beim Ankauf Prunkräume und Zustandekommen des Kaufpreises die Geschäftsführer keinerlei Auftrag zur Verhandlungs- führung hatten und es wurden diese durch die Bürgermeister als Gesellschaftervertreter persönlich wahrgenommen. Die Direktion Kultur nimmt zum Bericht des LRH („Verwaltungs- gemeinschaft der Gemeinden Innerschwand....) wie folgt Stellung: Der Ankauf und die Erhaltung des kulturellen Erbes ist aus Sicht der Direktion Kultur von zentraler Bedeutung, weil mit ihr eine kulturelle, touristische und wirtschaftliche Belebung von Regionen sowie eine Stärkung der kulturellen Identität einhergeht. Im Berichtspapier der Kommission der Europäischen Union an das Europäische Parlament, den Europäischen Rat, sowie den Wirtschafts- und Sozialausschuss und an den Ausschuss der Regionen [Brüssel 22.7.2014; COM(2014) 477final; Seite 5] heißt es dazu folgendermaßen: „Dadurch, dass historische Stätten wieder in den öffentlichen Raum eingebunden werden und Sozial- und Umweltkapital schaffen, werden die Städte und Regionen, in denen sie sich befinden, zu Motoren für wirtschaftliche Aktivitäten, zu Wissenszentren, kreativen und kulturellen Brennpunkten, Orten der gemeinschaftlichen Interaktion und sozialen Integration. Kurz gesagt: Sie schaffen Innovation und tragen zum intelligenten, nachhaltigen und inklusiven Wachstum bei, das eines der Ziele der Strategie Europa 2020 ist.“ („As heritage sites become public spaces that produce both social and environmental capital, the cities and regions that host them turn into drivers of economic activity, centres of knowledge, focal points of creativity and culture, places of community interaction and social integration; in short they generate innovation and contribute to smart, sustainable and inclusive growth, in line with the objectives of the EU 2020 strategy.”)

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Im konkreten Fall des Ankaufs von mehreren Teilen des Schlosses Mondsee an die vier Gemeinden des Mondseelandes ergab sich aus der Sicht der Direktion Kultur eine ausgesprochen kurze Zeitschiene vom Kaufanbot an die betroffenen Gemeinden bis zur Kaufentscheidung in Form einer grundsätzlichen Beschlussfassung durch die Gemeinderäte der vier Gemeinden des Mondseelandes, so dass auf Seiten der Direktion Kultur eine sonst übliche vertiefte Prüfung der Preisangemessenheit nicht erfolgen konnte. 47.4. Der LRH hält fest, dass grundsätzlich, unabhängig davon, ob bei einem Liegenschaftsan- oder -verkauf ein Zeitdruck vorhanden ist oder nicht, sicherzustellen ist, dass der Kaufpreis angemessen und mit dem europäischen Beihilfenrecht vereinbar ist. Mangels einer objektivierbaren Kaufpreisermittlung (z.B. Schätzgutachten) kann dies der LRH im konkreten Fall nicht nachvollziehen.

Erweiterung Musikschule

48.1. Das Land strebt seit Jahren den Aus- und Umbau der Musikschule im ehemaligen „Kuhstalltrakt“ des Schlosses an. Auf Basis eines Raum- und Funktionsprogramms aus 2011 führte die KVZ mit Unterstützung der Direktion Kultur des Amtes der Oö. Landesregierung einen Architekten- wettbewerb durch. Teil der Ausbaupläne ist der Zubau eines Vorführungssaales mit Galerie (rd. 310m2) sowie eines Eingangsbereiches (rd. 115m2 zusätzlich). Im unmittelbaren räumlichen Umfeld der Musikschule gibt es mehrere Veranstaltungssäle von unterschiedlicher Größe (z.B. Kultur- und Veranstaltungszentrum, Säulenhallen, Schlossgalerie); sie alle stehen im Eigentum der KVZ. 48.2. Wie der LRH bereits mehrfach festgestellt hat29, sieht er eine hohe Dichte an Veranstaltungseinrichtungen sehr kritisch. Vielmehr sollte das Angebot besser aufeinander abgestimmt und damit ein Überangebot vermieden werden. Im Sinn einer sparsamen und wirtschaftlichen Unternehmensführung sollte daher geprüft werden, ob anstelle der Neuerrichtung eines Vorführungs- saales in der Musikschule die Raumkapazitäten des Schlosses für Musikschulzwecke genutzt bzw. die Räumlichkeiten der Schlossgalerie in wirtschaftlich vertretbarer Weise adaptiert werden können. Ist dies nicht möglich, so empfiehlt der LRH die Veräußerung der Schlossgalerie.

29 Etwa in der Initiativprüfung „Vergleich ausgewählter kommunaler Dienstleistungen im Raum Grieskirchen“ vom 29.10.2014, Seite 34 ff sowie im Gutachten des LRH „Veranstaltungszentren/Veran- staltungssäle in OÖ“ vom 10.3.2015 (nicht veröffentlicht).

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VFI KG Sankt Lorenz

49.1. Die KG „Verein zur Förderung der Infrastruktur der Gemeinde Sankt Lorenz & Co KG“ (VFI & Co KG) wurde 2005 gegründet und ist aufsichtsbehördlich genehmigt. Die Gemeinden Innerschwand und Tiefgraben gründeten keine derartigen Gesellschaften. In der Gesellschaft werden folgende Projekte umgesetzt: Gebäude FF Keuschen und Bergrettung Mondseeland sowie Bauhofremise. Der Verein hat das Budget der VFI & Co KG spätestens zwei Monate vor Beginn des neuen Geschäftsjahres für das kommende Geschäftsjahr dem Kommanditisten, das heißt der Gemeinde Sankt Lorenz, zur Genehmigung vorzulegen. Dies wird lt. Angabe der Finanzverwaltung der VWG im Rahmen der Genehmigung des Voranschlages im Gemeinderat von Sankt Lorenz miterledigt, ist jedoch in den Verhandlungsschriften der betreffenden Sitzungen nicht protokolliert. Die Sitzungen zur Genehmigung des Gemeindevoranschlages fanden in den Jahren 2012 bis 2014 im Dezember vor Beginn des Finanzjahres statt. Der Rechnungsabschluss ist laut Gesellschaftsvertrag binnen fünf Monaten nach Beendigung des Geschäftsjahres der Gesellschafterversammlung zur Bewilligung vorzulegen. In den Jahren 2012 und 2013 wurden Gesellschafterversammlungen zur Bewilligung des Rechnungsabschlusses innerhalb dieser Frist abgehalten. Die Genehmigungen der Gesellschafter- versammlung für die Rechnungsabschlüsse 2013 und 2014 wurden nicht eingeholt. Im Februar 2015 erfolgte aufgrund einer Finanzamtsprüfung eine Vorsteuernachzahlung in der Höhe von 25.098,71 Euro, welche von der Gemeinde bestritten wird. Die Nachzahlung wurde teils durch Steuer- guthaben, teils durch eine Zahlung der KG ausgeglichen. 49.2. Der LRH verweist darauf, dass laut Gesellschaftsvertrag der Voranschlag zwei Monate vor Beginn des neuen Geschäftsjahres vorgelegt werden muss. Dies wäre in der Gemeindeverwaltung zu dokumentieren. Zum Nachweis der Vorlage im Gemeinderat ist die Genehmigung zu protokollieren. Die Rechnungsabschlüsse sind für die Jahre 2013 und 2014 nachträglich von der Gesellschafterversammlung zu beschließen. Künftig sind die Rechnungsabschlüsse innerhalb der Frist der Gesellschafterversammlung zur Bewilligung vorzulegen.

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BAUVORHABEN

Kindergartenneubau Sankt Lorenz

Flächenwidmung

50.1. Aufgrund der steigenden Nachfrage entschieden die Gemeinden Sankt Lorenz und Tiefgraben, dass sich die Gemeinde Sankt Lorenz aus dem bisher gemeinsam betriebenen Kindergarten „TILO“ zurückzieht und einen eigenen Kindergarten errichtet. Aufgrund eines Rechtsstreites stand das Grundstück, auf dem das neue Kindergartengebäude errichtet werden sollte, nicht mehr zur Verfügung (siehe Berichtspunkt 2). Daher benötigte die Gemeinde Ende 2013 kurz- fristig ein Ersatzgrundstück. Im Zuge einer Vorprüfung30 und der im Gemeinderat31 geführten Diskussionen kristallisierten sich mehrere mögliche Standorte heraus, von denen nach Vorberatung und Beschluss- fassung im Kindergarten-, Schule-, Jugend- und Familienausschuss sowie im Bau- und Planungsausschuss32 vom Gemeinderat33 der Standort „Höribachfeld“ ausgewählt wurde. Da ein gewerblicher Bauträger auf diesem Grundstück die Errichtung von Reihenhäusern und Mehrfamilienwohnhäusern plante, hatte dieser 2012 als außerbücherlicher Eigentümer die Umwidmung der Liegenschaft von landwirtschaftlichem Grünland in Bauland Wohngebiet beantragt. Der Gemeinderat beschloss in seiner Sitzung vom 14.6.2012 die Einleitung des Verfahrens zur Änderung des Flächenwidmungsplanes und des ÖEKs. Nach eingehender Analyse der Hochwasser- und Oberflächen- abflusssituation durch die Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV)34 und Ausräumung diverser fachlicher Bedenken sowie eingewandter Versagungsgründe beschloss er am 20.3.2014 die Umwidmung. Sie wurde aufsichtsbehördlich genehmigt. Mit der Standortentscheidung vom Juli 2014 leitete der Gemeinderat bezüglich dieser Flächen die Änderung des Flächenwidmungsplanes von Bauland Wohngebiet in Sondergebiet des Baulandes Kindergarten/ Krabbelstube/Altersgerechtes Wohnen ein. In der Sitzung vom 28.10.2014 wurden die Änderungen im Gemeinderat beschlossen. Aufgrund der Standortentscheidung erwarb die Gemeinde 2014 das Grund- stück mit rd. 5.250m2 um 1,092 Mio. Euro (inkl. Nebenkosten).

30 Siehe Sitzungsprotokoll des Bau- und Planungsausschusses vom 28.11.2013. 31 Punkt 2 des Gemeinderatsprotokolls vom 5.12.2013 32 Siehe Protokoll über die gemeinsame Sitzung des Kindergarten-, Schul-, Jugend- und Familienausschusses sowie des Bau- und Planungsausschusses vom 12.6.2014. 33 Punkt 9 des Gemeinderatsprotokolls vom 10.7.2014 34 Im Juni 2013, also während des laufenden Verfahrens, fand ein Hochwasserereignis statt.

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50.2. Auf Basis der geprüften Unterlagen und der mit der Gemeinde geführten Gespräche waren für den LRH die Abläufe und Entscheidungen nachvollziehbar. Der Standortentscheidung ging eine transparente Analysephase voraus, in der auch die zu erwartenden Mehrkosten des Standortes Höribach (Kosten Grundankauf, Mehrkosten aufgrund des labilen Untergrundes, Brückenverstärkung) im Vergleich zu anderen geprüften Standorten mitberücksichtigt wurden. Dass – wie von dritter Seite im zweiten Umwidmungsverfahren (von Bauland Wohngebiet in Sonder- gebiet des Baulandes) angedeutet wurde – irgendwelche sachfremden Motive (z.B. materielle Vorteile für einzelne Personen) die Standortwahl beeinflusst bzw. entschieden hätte, war für den LRH nicht feststellbar. Wesentlichen Einfluss auf die Standortwahl sowie die erheblichen Mehrkosten hatte nach Meinung des LRH der Zeitdruck, der durch den kurzfristigen Wegfall des ursprünglich vorgesehenen Grundstücks entstanden war.

Projektumsetzung

51.1. Im Juli 2013 gab das Land OÖ (UBAT) im Rahmen des Kosten- dämpfungsverfahrens eine hochbautechnische Stellungnahme zur Planung des Neubaus eines Kinderbetreuungsgebäudes (für viergruppigen Kinder- garten und Krabbelstube) ab. Die Errichtungskosten wurden dabei mit 1,865 Mio. Euro netto ermittelt. Die Direktion Bildung und Gesellschaft (BGD) stellte dafür eine Landesförderung von 621.600 Euro in Aussicht. Im Oktober 2013 sagte die IKD auf Basis der festgestellten Errichtungskosten Bedarfszuweisungsmittel von 621.600 Euro zu und erteilte als Aufsichts- behörde der Gemeinde Sankt Lorenz die Genehmigung gemäß § 86 Oö. GemO 1990.35 Obwohl das Projekt in der Folge an einem anderen Standort und unter Einbindung eines Bauteils „Altersgerechtes Wohnen“ mit geschätzten Errichtungskosten von zusätzlich 1,825 Mio. Euro netto erweitert wurde, holte die Gemeinde bis zum Prüfungszeitpunkt keine weitere Genehmigung gemäß § 86 Oö. GemO 1990 ein. 51.2. Da gemäß § 86 Abs. 2 Oö. GemO 1990 die Gemeinde vor Erteilung der aufsichtsbehördlichen Genehmigung keine auf das Bauvorhaben bezogene vertragliche Pflichten eingehen darf, tatsächlich aber die Bauarbeiten voll im Gang sind, bemängelt der LRH, dass für die Abänderung und Aufstockung des Finanzierungsplanes die erforderliche Genehmigung der Aufsichtsbehörde noch nicht beantragt wurde. Diese ist unverzüglich einzuholen. 52.1. Zur Umsetzung des Projektes beabsichtigte die Gemeinde, einen Generalübernehmer zu beauftragen. Zu diesem Zweck führte sie mit externer fachlicher Unterstützung ein Verhandlungsverfahren mit vorheriger

35 Gemäß § 86 Abs. 1 Oö. GemO 1990 bedarf bei einem Bauvorhaben der Gemeinde der Beschluss über die Aufbringung des Geldbedarfs (Finanzierungsplan) der aufsichtsbehördlichen Genehmigung, wenn der Geldbedarf ein Drittel der Einnahmen des ordentlichen Gemeindevoranschlags des laufenden Haushaltsjahres übersteigt.

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Bekanntmachung durch. Von den insgesamt sieben Unternehmen, die einen Teilnahmeantrag gestellt haben, erfüllten drei Bewerber die Mindest- anforderungen nicht und wurden ausgeschieden. Von den drei zur Angebotsabgabe eingeladenen Bewerbern gaben zwei ein Angebot ab, wobei eines davon verspätet einlangte und daher für das weitere Verfahren nicht zugelassen wurde. Dem im Vergabeverfahren verbliebenen Bieter wurde nach einem Bietergespräch der Zuschlag erteilt. Von einer Wieder- holung des Verfahrens wurde Abstand genommen. Der beigezogene Vergaberechtsexperte bewertete den angebotenen Generalübernehmer- aufschlag von 5,63 Prozent als angemessen und günstig. Am 24.11.2014 wurde der schriftliche Generalübernehmervertrag abgeschlossen. Die Kostenschätzung des von der Gemeinde beauftragten Architekten bildete die Grundlage für die im Generalübernehmervertrag angeführten Gesamtkosten. Die ermittelten Netto-Errichtungskosten liegen für den Kindergarten bei 1,865 Mio. Euro, für das Altersgerechte Wohnen bei 1,825 Mio. Euro. Die dem LRH vorliegende Kostenschätzung ist mit 11.8.2014 datiert. Eine Kostenschätzung vom 1.8.2014 ging für den Kinder- garten noch von 1,917 Mio. Euro netto aus. Der Unterschied liegt darin, dass die Reserven bzw. Erschwernisse (Position 9 der Kostengliederung gemäß ÖNORM B 1801-1) noch um 52.000 Euro gekürzt wurden. 52.2. Die Kostenschätzung bildet die Grundlage für viele weitere Projekt- festlegungen (z.B. Auswahl des Generalübernehmers, Finanzierungs- entscheidungen, Gewährung von Förderungen). Dafür war sie aber nach Meinung des LRH nicht klar genug und überdies unvollständig:  Sie beinhaltete nicht die Kosten der Anschlussgebühren (z.B. für Wasser, Abwasser)36.  Die Kostenschätzung des Kindergartens bezog sich ursprünglich auf ein anderes Projekt an einem anderen Standort. Die ermittelten Kosten blieben aber der Höhe nach gleich.  Im Bereich des Altersgerechten Wohnens wurden die Vorgaben der Wohnbauförderung nicht eingehalten.  Unklar bleibt, ob die Kostenschätzung den GÜ-Aufschlag berücksichtigt hat.  Die Kostenschätzung beinhaltete zwar Kosten für die „Verkehrs- erschließung außerhalb des Grundstückes sowie Verkehrsprovisorien für eine Brückenverbreiterung“, es bleibt aber offen, worauf sich diese Position bezieht.

36 Position 8B.02 der Kostengliederung gemäß ÖNORM B 1801-1

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Aus Sicht der Gemeinde waren auch die Errichtung einer Straße und die Brückenverbreiterung vom GÜ-Vertrag umfasst. Im Zuge einer Auftrags- klärung zu Beginn der Projektrealisierung kamen die Gemeinde und der Generalübernehmer zum Ergebnis, dass diese Leistungen nicht beauftragt sind. Um derartige Unklarheiten bei zukünftigen Vorhaben zu vermeiden, empfiehlt der LRH, den Umfang des Bauvorhabens bereits vor Abschluss des Generalübernehmervertrages endgültig zu definieren. Unabdingbare Voraussetzung dafür ist das Vorliegen einer validen und realistischen Kostenschätzung. Zum Prüfungszeitpunkt waren die Bauarbeiten für das Vorhaben noch voll im Gange. Es zeichnet sich jedoch aufgrund der laufenden Kosten- verfolgung ab, dass – im Vergleich zur ursprünglichen Kostenschätzung – für das Gesamtprojekt mit Mehrkosten von rd. 300.000 Euro (darin enthalten auch die Anschlussgebühren) zu rechnen ist. Während der laufenden Prüfung gab es daher auch schon Vorsprachen der Gemeinde beim Land als Fördergeber. 52.3. Die geprüften Gemeinden teilen mit, dass lt. schriftlicher Auskunft des Generalübernehmers GSG vom 28.1.2016 (Blg.) die Anschlussgebühren (Wasser und Kanal) in den Mehrkosten (Wasser und Kanal) enthalten sind. 53.1. Zur Wahrnehmung und Artikulierung der Interessen der Gemeinde richtete sie gemeinsam mit dem Generalübernehmer einen „Lenkungsausschuss“ ein. Als Gemeindevertreter wurden vom Gemeinderat der Bürgermeister, der Obmann des Bau- und Planungsausschusses sowie die Obfrau des Kindergartenausschusses benannt.37 53.2. Grundsätzlich ist der LRH der Ansicht, dass die bei der Abwicklung von Investitionsvorhaben der Gemeinde zukommenden Aufgaben von der Gemeindeverwaltung koordiniert werden sollen. Daher sollte im konkreten Fall eine Mitarbeiterin bzw. ein Mitarbeiter der VWG im Lenkungs- ausschuss mitwirken. Dies stellt sicher, dass die Verwaltung auf effiziente Weise und strukturiert in den Informationsfluss eingebunden ist und die vorhandenen Kenntnisse und Erfahrungen in der Abwicklung von Bauvorhaben eingebracht werden. Überdies könnten die Mandatare zeitlich entlastet werden.

Auftragsvergaben im Straßenbau

54.1. Das finanzielle Volumen der drei Gemeinden im Straßenbau stellt sich wie folgt dar:

37 Protokoll des Gemeinderates vom 14.10.2014

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Tabelle 13: Ausgaben für Straßenneubau und -instandhaltungen Gemeindestraßen und Güterwege - Ausgaben in 2012 2013 2014 Euro Innerschwand 12.122 10.771 9.025 Instandhaltung St. Lorenz 34.529 32.983 43.430 Tiefgraben 26.914 73.565 69.159

Innerschwand 33.173 103.141 45 Straßenbau im St. Lorenz 290 62.693 10.394 o. H. Tiefgraben 565.740 98.087 27.164

Innerschwand 0 0 88.536 Straßenbau im St. Lorenz 61.873 87.747 55.371 ao. H. Tiefgraben 0 260.295 163.288 Quelle: LRH-eigene Darstellung

Bei den stichprobenweise überprüften Straßenbau- und Instandhaltungs- maßnahmen stellte der LRH Folgendes fest:  Bei kleineren Straßenbauaufträgen (unter einer geschätzten Auftrags- summe von 100.000 Euro) wird ein bestimmtes Bauunternehmen mit der Erstellung eines Leistungsverzeichnisses beauftragt. Auf Basis dieses Leistungsverzeichnisses werden dann mehrere (zwischen drei und sechs) Unternehmen zur Angebotslegung eingeladen. Der Auftrag wird dann an den Billigstbieter vergeben, wobei dies in der Regel jenes Bauunternehmen ist, das auch das Leistungsverzeichnis ausgearbeitet hat.  Bei Bauaufträgen mit geschätzten Auftragssummen über 100.000 Euro netto wird von den Gemeinden ein technisches Büro beauftragt, das die Ausschreibung vorbereitet, begleitet und die Angebote bewertet. Dabei kommen das nicht offene Verfahren und das Verhandlungsverfahren zur Anwendung. Als jeweilige Billigstbieter kommen unterschiedliche Bauunternehmen zum Zug.  Insbesondere im Bereich der Instandhaltungsarbeiten werden viele Leistungen (z.B. Materiallieferungen, Geräteeinsatz) direkt und ohne Einholung von Vergleichsangeboten an unterschiedliche lokale Anbieter vergeben. 54.2. Auffallend ist, dass bei Vergabeverfahren mit einem geschätzten Auftrags- wert unter 100.000 Euro regelmäßig dasselbe Unternehmen zum Zug kommt. Der LRH empfiehlt daher, regelmäßig die angebotenen mit den abgerechneten Leistungen dahingehend zu analysieren, ob sich aufgrund von Massenänderungen die Reihenfolge der Bieter verändert hätte (Bietersturz).

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Aus Gründen der Gleichbehandlung der Bieter und zur Einhaltung der Grundsätze des Vergaberechtes sollte vermieden werden, Bauunter- nehmen, welche später bei der Ausschreibung teilnehmen, in Vorarbeiten zum Auftrag einzubeziehen; dies gilt auch dann, wenn gemäß BVergG 2006 eine Direktvergabe zulässig ist. Daher sollte entsprechende Fachkompetenz in der Gemeindeverwaltung aufgebaut werden. Um eine entsprechende Auslastung sicherzustellen, sollte dabei eine Kooperation mit der Marktgemeinde Mondsee (und eventuell weiteren Gemeinden) überlegt werden. Damit könnte auch sichergestellt werden, dass die Bauvorhaben stärker von der Verwaltung gesteuert und die Bürgermeister entlastet werden. Der LRH regt weiters an, die Nachfrage der drei Gemeinden stärker zu bündeln, um damit im Beschaffungsbereich Kostenvorteile zu erreichen. Beispielsweise könnten bei Kleinaufträgen (Materiallieferungen und Geräte) auf Basis von geschätzten Abnahmemengen regelmäßig verbindliche Preisauskünfte mehrerer Anbieter eingeholt oder Rahmenverträge abgeschlossen werden.

5 Anlagen 5 Beilagen

Linz, am 25. Februar 2016

Friedrich Pammer Direktor des Oö. Landesrechnungshofes

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Anlage 1 Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung Verwaltungsgemeinschaft der Gemeinden Innerschwand am Mondsee, Sankt Lorenz und Tiefgraben

Im Zuge der Prüfung der Verwaltungsgemeinschaft der Gemeinden Innerschwand am Mondsee, Sankt Lorenz und Tiefgraben wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über das Betriebsklima in der Verwaltung befragt. Insgesamt wurden 13 Fragebögen ausgegeben, wovon 13 an den LRH retourniert wurden. Der Betriebsklimafragebogen umfasste insgesamt 61 Fragen, die sich auf sieben verschiedene inhaltliche Bereiche aufteilten:

- Kollegenbeziehungen - Vorgesetztenverhalten - Organisation - Information - Mitsprache - Interessenvertretung - betriebliche Leistungen

Die sieben inhaltlich unterschiedlichen Bereiche ergeben ein Bild über die Mitarbeiterzufrie- denheit zum Zeitpunkt der Befragung.

In der Folge werden die ausgewerteten Ergebnisse der inhaltlich unterschiedlichen Bereiche grafisch dargestellt, die jeweils auf einen Gesamteindruck der Mitarbeiterinnen und Mitarbei- ter schließen lassen. Die wesentlichen Schlussfolgerungen daraus sind dem Bericht zu ent- nehmen.

Kollegenbeziehungen1

Die Beziehungen, die zwischen den Kollegen in einem Betrieb bestehen, sind ein ganz we- sentlicher Bestandteil des Betriebsklimas. Sie zu gestalten, menschlich erfreulich zu ma- chen, ist zu einem großen Teil Aufgabe der Mitarbeiter selbst. Der Erfolg hängt dabei vor allem von der Gesprächsfähigkeit und -bereitschaft sowie der menschlichen Reife der Mitar- beiterinnen und Mitarbeiter ab.

1 Legende: N...... Anzahl der Antworten Anlage 1

Vorgesetztenverhalten

Das Betriebsklima wird maßgebend durch die Vorgesetzten gestaltet. Diese sind entschei- dende Erfolgsfaktoren, wenn die erforderliche Kultur für eine moderne Verwaltung entwickelt werden soll.

Organisation

Eine effiziente Aufbau- und Ablauforganisation ist die Basis, auf der sich ein gesundes Be- triebsklima erst entwickeln kann.

Anlage 1 Information

Mitsprache

Öffentliche Verwaltungen sollten verstärkt ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter informieren und die Mitsprache in der Organisation ermöglichen. Eine transparente Informationspolitik sowie eine vertrauensvolle Kommunikation sind tragfähige Pfeiler einer gesunden Verwal- tungskultur.

Anlage 1 Interessenvertretung

Es ist unumstritten, dass die reibungslose Zusammenarbeit zwischen Bediensteten, Perso- nalvertretung und Führung dem Betriebsklima nützlich ist. Sie garantiert, dass die Interessen der Organisation und des Personals abgestimmt und zu einem tragfähigen Kompromiss ge- bracht werden.

Betriebliche Leistungen

Die innerbetrieblichen Leistungen fördern die positive Arbeitsatmosphäre und Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Qualität der Leistungen der Bediensteten hängt auch davon ab, in wie weit ihre Leistungen honoriert werden. Zusammengefasster RQ der Gemeinden Innerschwand am Mondsee, St. Lorenz und Tiefgraben Anlage 2

Rechnungsquerschnitt RA 2012 bis 2014

Teil 1 Laufende Gebarung

2012 2013 2014 Veränderung KZ Bezeichnung Summe o. H. und ao. H. 2013/14 in Tausend Euro in Prozent

Einnahmen der laufenden Gebarung 10 Eigene Steuern 2.562 2.729 2.777 +48 2 11 Ertragsanteile 5.353 5.639 5.817 +178 3 Gebühren für die Benützung von Gemeindeeinrichtungen 12 1.542 1.619 1.646 +27 2 und -anlagen 13 Einnahmen aus Leistungen 379 559 408 -151 27 14 Einnahmen aus Besitz und wirtschaftlicher Tätigkeit 84 56 54 -2 3 15 Laufende Transferzahlungen von Trägern d. öffentl. Rechts 733 785 708 -77 10 16 Sonstige laufende Transfereinnahmen 97 67 217 +150 224 Gewinnentnahmen der Gemeinde von Unternehmen und 17 0 8 3 -6 65 marktbestimmten Betrieben 18 Einnahmen aus Veräußerung und sonstige Einnahmen 994 1.586 1.049 -537 34 19 Summe 1 (laufende Einnahmen) 11.745 13.047 12.678 -369 3

Ausgaben der laufenden Gebarung 20 Leistungen für Personal 1.466 1.560 1.606 +45 3 21 Pensionen und sonstige Ruhebezüge 0000 0 22 Bezüge der gewählten Organe 201 215 219 +4 2 23 Gebrauchs- und Verbrauchsgüter, Handelswaren 223 234 206 -28 12 24 Verwaltungs- und Betriebsaufwand 3.021 3.683 3.207 -476 13 25 Zinsen für Finanzschulden 4 3 6 +4 142 26 Laufende Transferzahlungen an Träger d. öffentl. Rechts 4.718 5.239 5.009 -230 4 27 Sonstige laufende Transferzahlungen 424 554 567 +13 2 Gewinnentnahmen der Gemeinde von Unternehmen und 28 0 8 3 -6 65 marktbestimmten Betrieben 29 Summe 2 (laufende Ausgaben) 10.055 11.496 10.822 -674 6

91 Saldo 1: Ergebnis der laufenden Gebarung 1.690 1.550 1.856 +306 20

Teil 2 Vermögensgebarung

2012 2013 2014 Veränderung KZ Bezeichnung Summe o. H. und ao. H. 2013/14 in Tausend Euro in Prozent Einnahmen der Vermögensgebarung ohne Finanztransaktionen 30,31,32 Veräußerung von Vermögen 389 820 49 -771 94 33 Kapitaltransferzahlungen von Trägern d. öffentl. Rechts 269 1.964 532 -1.432 73 34 Sonstige Kapitaltransfereinnahmen 13 6 1.093 +1.088 19.079 Summe 3: Einnahmen der Vermögensgebarung ohne 39 671 2.789 1.674 -1.115 40 Finanztransaktionen

Ausgaben der Vermögensgebarung ohne Finanztransaktionen 40 Erwerb von unbeweglichem Vermögen 2.207 1.921 2.776 +855 45 41 Erwerb von beweglichem Vermögen 87 150 305 +155 103 42 Erwerb von aktivierungsfähigen Rechten 12 14 16 +2 0 43 Kapitaltransferzahlungen an Träger d. öffentl. Rechts 81 101 88 -13 0 44 Sonstige Kapitaltransferzahlungen 14 15 24 +9 60 Summe 4: Ausgaben der Vermögensgebarung ohne 49 2.401 2.201 3.208 +1.008 46 Finanztransaktionen

Saldo 2: Ergebnis der Vermögensgebarung ohne 92 -1.731 589 -1.534 -2.123 361 Finanztransaktionen

Saldo 1 + Saldo 2 -41 2.139 322 -1.817 85 Zusammengefasster RQ der Gemeinden Innerschwand am Mondsee, St. Lorenz und Tiefgraben Anlage 2

2012 2013 2014 Veränderung KZ Bezeichnung Summe o. H. und ao. H. 2013/14 in Tausend Euro in Prozent Einnahmen aus Finanztransaktionen 50 Veräußerung v. Beteiligungen und Wertpapieren 00000 51 Entnahmen aus Rücklagen 300 651 255 -396 61 52 Einnahmen aus Rückzahlungen von Darlehen 00000 53 Entnahmen aus Rückzahlung von Bezugsvorschüssen 062-473 54 Aufnahmen Finanzschulden von Trägern d. öffentl. Rechts 0000 0 55 Aufnahme Finanzschulden von anderen Trägern 00000 Investitions- und Tilgungszuschüsse zwischen Unternehmungen und 56 0000 0 marktbestimmten Betrieben 59 Summe 5: Einnahmen aus Finanztransaktionen 300 657 257 -401 61

Ausgaben aus Finanztransaktionen 60 Erwerb v. Beteiligungen und Wertpapieren 00000 61 Zuführung an Rücklagen 125 784 328 -456 58 62 Gewährung von Darlehen an Träger d. öffentl. Rechts 00000 63 Gewährung von Darlehen an andere und Bezugsvorschüssen 3 11 40 +30 281 64 Rückzahlung von Finanzschulden bei Trägern d. öffentl. Rechts 0 1.192 77 -1.115 94 65 Rückzahlung von Finanzschulden bei anderen Trägern 72 73 43 -30 41 Investitions- und Tilgungszuschüsse zwischen Unternehmungen und 66 0 8 0 -8 100 marktbestimmten Betrieben 69 Summe 6: Ausgaben aus Finanztransaktionen 200 2.068 488 -1.580 76

93 Saldo 3: Ergebnis der Finanztransaktionen 100 -1.411 -232 +1.179 84

Saldo 4: Jahresergebnis ohne Verrechnungen zwischen 94 59 728 90 -638 88 o. H. und ao. H.

Übersicht Gesamthaushalt 2012 2013 2014

Einnahmen der laufenden Gebarung und der Vermögensgebarung 80 12.716 16.493 14.609 Summe 1, 3 und 5 Zuführungen aus dem o. Haushalt und Rückführungen aus dem ao. 81 540 1.730 1.483 Haushalt 82 Abwicklung Soll-Überschüsse Vorjahre 246 325 1.144 83 Abwicklung Soll-Abgang laufendes Jahr 000 79 Summe 7 (Gesamteinnahmen) 13.502 18.548 17.236

Ausgaben der laufenden Gebarung und der Vermögensgebarung 84 12.657 15.765 14.519 Summe 2, 4 und 6 Zuführungen an den ao. Haushalt und Rückführungen an den 85 539 1.730 1.483 o. Haushalt 86 Abwicklung Soll-Abgänge Vorjahre 0 19 110 87 Abwicklung Soll-Überschuss laufendes Jahr 000 89 Summe 8 (Gesamtausgaben) 13.196 17.515 16.112 Administratives Jahresergebnis 99 Summe 7 minus Summe 8 306 1.034 1.124 Gemeinde Innerschwand am Mondsee Anlage 3 Rechnungsquerschnitt RA 2012 bis 2014

Teil 1 Laufende Gebarung

2012 2013 2014 Veränderung KZ Bezeichnung Summe o. H. und ao. H. 2013/14 in Tausend Euro in Prozent

Einnahmen der laufenden Gebarung 10 Eigene Steuern 378 404 396 -8 2 11 Ertragsanteile 912 937 971 +34 4 Gebühren für die Benützung von Gemeindeeinrichtungen 12 310 329 318 -11 3 und -anlagen 13 Einnahmen aus Leistungen 33 23 25 +2 8 14 Einnahmen aus Besitz und wirtschaftlicher Tätigkeit 22 22 20 -2 10 15 Laufende Transferzahlungen von Trägern d. öffentl. Rechts 123 195 142 -53 27 16 Sonstige laufende Transfereinnahmen 47 9 167 +158 1735 Gewinnentnahmen der Gemeinde von Unternehmen und 17 0330 7 marktbestimmten Betrieben 18 Einnahmen aus Veräußerung und sonstige Einnahmen 112 99 105 +6 6 19 Summe 1 (laufende Einnahmen) 1.937 2.020 2.145 +125 6

Ausgaben der laufenden Gebarung 20 Leistungen für Personal 221 231 243 +12 5 21 Pensionen und sonstige Ruhebezüge 0000 0 22 Bezüge der gewählten Organe 48 48 47 -1 2 23 Gebrauchs- und Verbrauchsgüter, Handelswaren 45 54 39 -15 27 24 Verwaltungs- und Betriebsaufwand 472 525 509 -16 3 25 Zinsen für Finanzschulden 211020 26 Laufende Transferzahlungen an Träger d. öffentl. Rechts 794 815 813 -2 0 27 Sonstige laufende Transferzahlungen 72 90 76 -15 16 Gewinnentnahmen der Gemeinde von Unternehmen und 28 0330 7 marktbestimmten Betrieben 29 Summe 2 (laufende Ausgaben) 1.653 1.767 1.731 -36 2

91 Saldo 1: Ergebnis der laufenden Gebarung 285 253 415 +162 64

Teil 2 Vermögensgebarung

2012 2013 2014 Veränderung KZ Bezeichnung Summe o. H. und ao. H. 2013/14 in Tausend Euro in Prozent Einnahmen der Vermögensgebarung ohne Finanztransaktionen 30,31,32 Veräußerung von Vermögen 126 4 39 +35 885 33 Kapitaltransferzahlungen von Trägern d. öffentl. Rechts 57 697 172 -525 75 34 Sonstige Kapitaltransfereinnahmen 0000 0 Summe 3: Einnahmen der Vermögensgebarung ohne 39 184 701 212 -490 70 Finanztransaktionen

Ausgaben der Vermögensgebarung ohne Finanztransaktionen 40 Erwerb von unbeweglichem Vermögen 258 277 179 -98 35 41 Erwerb von beweglichem Vermögen 44 13 174 +161 1.217 42 Erwerb von aktivierungsfähigen Rechten 1 0 0 00 43 Kapitaltransferzahlungen an Träger d. öffentl. Rechts 17 15 15 00 44 Sonstige Kapitaltransferzahlungen 331-254 Summe 4: Ausgaben der Vermögensgebarung ohne 49 322 308 370 +62 20 Finanztransaktionen

Saldo 2: Ergebnis der Vermögensgebarung ohne 92 -138 393 -158 -552 140 Finanztransaktionen

Saldo 1 + Saldo 2 147 646 256 -390 60 Gemeinde Innerschwand am Mondsee Anlage 3 Rechnungsquerschnitt RA 2012 bis 2014

2012 2013 2014 Veränderung KZ Bezeichnung Summe o. H. und ao. H. 2013/14 in Tausend Euro in Prozent Einnahmen aus Finanztransaktionen 50 Veräußerung v. Beteiligungen und Wertpapieren 00000 51 Entnahmen aus Rücklagen 066+1 9 52 Einnahmen aus Rückzahlungen von Darlehen 00000 53 Entnahmen aus Rückzahlung von Bezugsvorschüssen 00000 54 Aufnahmen Finanzschulden von Trägern d. öffentl. Rechts 0000 0 55 Aufnahme Finanzschulden von anderen Trägern 00000 Investitions- und Tilgungszuschüsse zwischen Unternehmungen 56 0000 0 und marktbestimmten Betrieben 59 Summe 5: Einnahmen aus Finanztransaktionen 067+114

Ausgaben aus Finanztransaktionen 60 Erwerb v. Beteiligungen und Wertpapieren 00000 61 Zuführung an Rücklagen 72 60 263 +203 342 62 Gewährung von Darlehen an Träger d. öffentl. Rechts 00000 63 Gewährung von Darlehen an andere und Bezugsvorschüssen 005+5 0 64 Rückzahlung von Finanzschulden bei Trägern d. öffentl. Rechts 0 655 0 -655 100 65 Rückzahlung von Finanzschulden bei anderen Trägern 17 17 17 01 Investitions- und Tilgungszuschüsse zwischen Unternehmungen 66 0000 0 und marktbestimmten Betrieben 69 Summe 6: Ausgaben aus Finanztransaktionen 88 732 285 -447 61

93 Saldo 3: Ergebnis der Finanztransaktionen -88 -726 -278 +447 62

Saldo 4: Jahresergebnis ohne Verrechnungen zwischen 94 59 -79 -22 +57 72 o. H. und ao. H.

Übersicht Gesamthaushalt 2012 2013 2014 Einnahmen der laufenden Gebarung und der Vermögensgebarung 80 2.121 2.727 2.363 Summe 1, 3 und 5 Zuführungen aus dem o. Haushalt und Rückführungen aus dem ao. 81 72 206 185 Haushalt 82 Abwicklung Soll-Überschüsse Vorjahre 48 106 27 83 Abwicklung Soll-Abgang laufendes Jahr 000 79 Summe 7 (Gesamteinnahmen) 2.241 3.039 2.575

Ausgaben der laufenden Gebarung und der Vermögensgebarung 84 2.062 2.806 2.385 Summe 2, 4 und 6 Zuführungen an den ao. Haushalt und Rückführungen an den 85 72 206 185 o. Haushalt 86 Abwicklung Soll-Abgänge Vorjahre 000 87 Abwicklung Soll-Überschuss laufendes Jahr 000 89 Summe 8 (Gesamtausgaben) 2.134 3.013 2.570 Administratives Jahresergebnis 99 Summe 7 minus Summe 8 106 27 5 Gemeinde St. Lorenz Anlage 4 Rechnungsquerschnitt RA 2012 bis 2014

Teil 1 Laufende Gebarung

2012 2013 2014 Veränderung KZ Bezeichnung Summe o. H. und ao. H. 2013/14 in Tausend Euro in Prozent

Einnahmen der laufenden Gebarung 10 Eigene Steuern 911 940 890 -50 5 11 Ertragsanteile 1.716 1.827 1.902 +75 4 Gebühren für die Benützung von Gemeindeeinrichtungen 12 565 596 609 +13 2 und -anlagen 13 Einnahmen aus Leistungen 38 66 50 -16 25 14 Einnahmen aus Besitz und wirtschaftlicher Tätigkeit 21 17 16 -1 6 15 Laufende Transferzahlungen von Trägern d. öffentl. Rechts 44 56 84 +28 50 16 Sonstige laufende Transfereinnahmen 27 34 27 -8 22 Gewinnentnahmen der Gemeinde von Unternehmen und 17 0000 0 marktbestimmten Betrieben 18 Einnahmen aus Veräußerung und sonstige Einnahmen 634 674 708 +33 5 19 Summe 1 (laufende Einnahmen) 3.956 4.210 4.285 +75 2

Ausgaben der laufenden Gebarung 20 Leistungen für Personal 593 640 634 -6 1 21 Pensionen und sonstige Ruhebezüge 0000 0 22 Bezüge der gewählten Organe 68 81 81 0 0 23 Gebrauchs- und Verbrauchsgüter, Handelswaren 57 58 54 -4 7 24 Verwaltungs- und Betriebsaufwand 934 942 1.000 +59 6 25 Zinsen für Finanzschulden 1 0 4 +4 1000 26 Laufende Transferzahlungen an Träger d. öffentl. Rechts 1.733 1.745 1.855 +111 6 27 Sonstige laufende Transferzahlungen 113 194 189 -5 2 Gewinnentnahmen der Gemeinde von Unternehmen und 28 0000 0 marktbestimmten Betrieben 29 Summe 2 (laufende Ausgaben) 3.498 3.660 3.819 +159 4

91 Saldo 1: Ergebnis der laufenden Gebarung 459 551 466 -84 15

Teil 2 Vermögensgebarung

2012 2013 2014 Veränderung KZ Bezeichnung Summe o. H. und ao. H. 2013/14 in Tausend Euro in Prozent Einnahmen der Vermögensgebarung ohne Finanztransaktionen 30,31,32 Veräußerung von Vermögen 4000 0 33 Kapitaltransferzahlungen von Trägern d. öffentl. Rechts 165 1.031 60 -971 94 34 Sonstige Kapitaltransfereinnahmen 5 0 1.093 +1.093 0 Summe 3: Einnahmen der Vermögensgebarung ohne 39 174 1.031 1.153 +122 12 Finanztransaktionen

Ausgaben der Vermögensgebarung ohne Finanztransaktionen 40 Erwerb von unbeweglichem Vermögen 416 398 1.706 +1.308 328 41 Erwerb von beweglichem Vermögen 16 110 111 +1 1 42 Erwerb von aktivierungsfähigen Rechten 11 12 15 +2 0 43 Kapitaltransferzahlungen an Träger d. öffentl. Rechts 27 24 43 +19 1 44 Sonstige Kapitaltransferzahlungen 3 4 20 +16 369 Summe 4: Ausgaben der Vermögensgebarung ohne 49 474 548 1.894 +1.346 245 Finanztransaktionen

Saldo 2: Ergebnis der Vermögensgebarung ohne 92 -300 483 -741 -1.224 253 Finanztransaktionen

Saldo 1 + Saldo 2 159 1.033 -274 -1.308 127 Gemeinde St. Lorenz Anlage 4 Rechnungsquerschnitt RA 2012 bis 2014

2012 2013 2014 Veränderung KZ Bezeichnung Summe o. H. und ao. H. 2013/14 in Tausend Euro in Prozent Einnahmen aus Finanztransaktionen 50 Veräußerung v. Beteiligungen und Wertpapieren 00000 51 Entnahmen aus Rücklagen 0 6 221 +215 3.413 52 Einnahmen aus Rückzahlungen von Darlehen 000+0 0 53 Entnahmen aus Rückzahlung von Bezugsvorschüssen 060-6100 54 Aufnahmen Finanzschulden von Trägern d. öffentl. Rechts 0000 0 55 Aufnahme Finanzschulden von anderen Trägern 00000 Investitions- und Tilgungszuschüsse zwischen Unternehmungen 56 0000 0 und marktbestimmten Betrieben 59 Summe 5: Einnahmen aus Finanztransaktionen 0 12 221 +210 1.775

Ausgaben aus Finanztransaktionen 60 Erwerb v. Beteiligungen und Wertpapieren 00000 61 Zuführung an Rücklagen 16 153 28 -125 82 62 Gewährung von Darlehen an Träger d. öffentl. Rechts 00000 63 Gewährung von Darlehen an andere und Bezugsvorschüssen 3 6 35 +30 536 64 Rückzahlung von Finanzschulden bei Trägern d. öffentl. Rechts 0 446 0 -446 100 65 Rückzahlung von Finanzschulden bei anderen Trägern 31 31 7 -25 79 Investitions- und Tilgungszuschüsse zwischen Unternehmungen 66 0 8 0 -8 100 und marktbestimmten Betrieben 69 Summe 6: Ausgaben aus Finanztransaktionen 50 643 69 -574 89

93 Saldo 3: Ergebnis der Finanztransaktionen -50 -632 152 +784 124

Saldo 4: Jahresergebnis ohne Verrechnungen zwischen 94 109 402 -122 -524 130 o. H. und ao. H.

Übersicht Gesamthaushalt 2012 2013 2014 Einnahmen der laufenden Gebarung und der Vermögensgebarung 80 4.130 5.253 5.660 Summe 1, 3 und 5 Zuführungen aus dem o. Haushalt und Rückführungen aus dem ao. 81 259 226 576 Haushalt 82 Abwicklung Soll-Überschüsse Vorjahre 64 172 574 83 Abwicklung Soll-Abgang laufendes Jahr 000 79 Summe 7 (Gesamteinnahmen) 4.452 5.651 6.810

Ausgaben der laufenden Gebarung und der Vermögensgebarung 84 4.022 4.851 5.782 Summe 2, 4 und 6 Zuführungen an den ao. Haushalt und Rückführungen an den 85 259 226 576 o. Haushalt 86 Abwicklung Soll-Abgänge Vorjahre 000 87 Abwicklung Soll-Überschuss laufendes Jahr 000 89 Summe 8 (Gesamtausgaben) 4.280 5.077 6.358 Administratives Jahresergebnis 99 Summe 7 minus Summe 8 172 574 452 Gemeinde Tiefgraben Anlage 5 Rechnungsquerschnitt RA 2012 bis 2014

Teil 1 Laufende Gebarung

2012 2013 2014 Veränderung KZ Bezeichnung Summe o. H. und ao. H. 2013/14 in Tausend Euro in Prozent

Einnahmen der laufenden Gebarung 10 Eigene Steuern 1.273 1.385 1.492 +106 8 11 Ertragsanteile 2.725 2.875 2.944 +69 2 Gebühren für die Benützung von Gemeindeeinrichtungen 12 667 694 719 +25 4 und -anlagen 13 Einnahmen aus Leistungen 309 471 333 -137 29 14 Einnahmen aus Besitz und wirtschaftlicher Tätigkeit 42 17 18 +1 8 15 Laufende Transferzahlungen von Trägern d. öffentl. Rechts 566 533 482 -51 10 16 Sonstige laufende Transfereinnahmen 23 23 23 -1 3 Gewinnentnahmen der Gemeinde von Unternehmen und 17 0 6 0 -6 100 marktbestimmten Betrieben 18 Einnahmen aus Veräußerung und sonstige Einnahmen 248 812 237 -575 71 19 Summe 1 (laufende Einnahmen) 5.852 6.817 6.248 -569 8

Ausgaben der laufenden Gebarung 20 Leistungen für Personal 652 690 729 +39 6 21 Pensionen und sonstige Ruhebezüge 0000 0 22 Bezüge der gewählten Organe 85 86 91 +4 5 23 Gebrauchs- und Verbrauchsgüter, Handelswaren 121 121 112 -9 8 24 Verwaltungs- und Betriebsaufwand 1.615 2.217 1.698 -519 23 25 Zinsen für Finanzschulden 2110 8 26 Laufende Transferzahlungen an Träger d. öffentl. Rechts 2.191 2.679 2.341 -338 13 27 Sonstige laufende Transferzahlungen 239 270 302 +32 12 Gewinnentnahmen der Gemeinde von Unternehmen und 28 0 6 0 -6 100 marktbestimmten Betrieben 29 Summe 2 (laufende Ausgaben) 4.905 6.070 5.273 -797 13

91 Saldo 1: Ergebnis der laufenden Gebarung 946 747 975 +229 31

Teil 2 Vermögensgebarung

2012 2013 2014 Veränderung KZ Bezeichnung Summe o. H. und ao. H. 2013/14 in Tausend Euro in Prozent Einnahmen der Vermögensgebarung ohne Finanztransaktionen 30,31,32 Veräußerung von Vermögen 259 816 10 -806 99 33 Kapitaltransferzahlungen von Trägern d. öffentl. Rechts 47 236 300 +64 27 34 Sonstige Kapitaltransfereinnahmen 8 6 0 -6 100 Summe 3: Einnahmen der Vermögensgebarung ohne 39 313 1.057 310 -748 71 Finanztransaktionen

Ausgaben der Vermögensgebarung ohne Finanztransaktionen 40 Erwerb von unbeweglichem Vermögen 1.533 1.246 892 -354 28 41 Erwerb von beweglichem Vermögen 27 27 20 -7 26 42 Erwerb von aktivierungsfähigen Rechten 0 2 1 -1 0 43 Kapitaltransferzahlungen an Träger d. öffentl. Rechts 37 62 29 -33 1 44 Sonstige Kapitaltransferzahlungen 883-563 Summe 4: Ausgaben der Vermögensgebarung ohne 49 1.606 1.344 944 -400 30 Finanztransaktionen

Saldo 2: Ergebnis der Vermögensgebarung ohne 92 -1.293 -287 -635 -348 121 Finanztransaktionen

Saldo 1 + Saldo 2 -346 460 340 -119 26 Gemeinde Tiefgraben Anlage 5 Rechnungsquerschnitt RA 2012 bis 2014

2012 2013 2014 Veränderung KZ Bezeichnung Summe o. H. und ao. H. 2013/14 in Tausend Euro in Prozent Einnahmen aus Finanztransaktionen 50 Veräußerung v. Beteiligungen und Wertpapieren 00000 51 Entnahmen aus Rücklagen 300 639 27 -612 96 52 Einnahmen aus Rückzahlungen von Darlehen 000+0 0 53 Entnahmen aus Rückzahlung von Bezugsvorschüssen 011+1160 54 Aufnahmen Finanzschulden von Trägern d. öffentl. Rechts 0000 0 55 Aufnahme Finanzschulden von anderen Trägern 00000 Investitions- und Tilgungszuschüsse zwischen Unternehmungen 56 0000 0 und marktbestimmten Betrieben 59 Summe 5: Einnahmen aus Finanztransaktionen 300 640 29 -611 96

Ausgaben aus Finanztransaktionen 60 Erwerb v. Beteiligungen und Wertpapieren 00000 61 Zuführung an Rücklagen 38 572 38 -535 93 62 Gewährung von Darlehen an Träger d. öffentl. Rechts 00000 63 Gewährung von Darlehen an andere und Bezugsvorschüssen 050-5100 64 Rückzahlung von Finanzschulden bei Trägern d. öffentl. Rechts 0 92 77 -15 16 65 Rückzahlung von Finanzschulden bei anderen Trägern 24 24 19 -5 21 Investitions- und Tilgungszuschüsse zwischen Unternehmungen 66 0000 0 und marktbestimmten Betrieben 69 Summe 6: Ausgaben aus Finanztransaktionen 62 694 134 -559 81

93 Saldo 3: Ergebnis der Finanztransaktionen 238 -54 -106 -52 96

Saldo 4: Jahresergebnis ohne Verrechnungen zwischen 94 -108 406 235 -171 42 o. H. und ao. H.

Übersicht Gesamthaushalt 2012 2013 2014 Einnahmen der laufenden Gebarung und der Vermögensgebarung 80 6.465 8.513 6.586 Summe 1, 3 und 5 Zuführungen aus dem o. Haushalt und Rückführungen aus dem ao. 81 210 1.298 722 Haushalt 82 Abwicklung Soll-Überschüsse Vorjahre 134 46 543 83 Abwicklung Soll-Abgang laufendes Jahr 000 79 Summe 7 (Gesamteinnahmen) 6.809 9.858 7.851

Ausgaben der laufenden Gebarung und der Vermögensgebarung 84 6.573 8.108 6.351 Summe 2, 4 und 6 Zuführungen an den ao. Haushalt und Rückführungen an den 85 209 1.298 722 o. Haushalt 86 Abwicklung Soll-Abgänge Vorjahre 0 19 110 87 Abwicklung Soll-Überschuss laufendes Jahr 000 89 Summe 8 (Gesamtausgaben) 6.782 9.425 7.184 Administratives Jahresergebnis 99 Summe 7 minus Summe 8 27 433 667

Haberfellner, Karin

Von: Dr. Elisabeth Niederbrucker Gesendet: Dienstag, 22. Dezember 2015 10:51 An: Post, Lrh Cc: [email protected] Betreff: Stellungnahme zu IP_VWGMondsee

Sehr geehrte Damen und Herren!

Wie in der Schlussbesprechung am 17. Dezember 2015 zur IP „Verwaltungsgemeinschaft der Gemeinden Tiefgraben, St. Lorenz und Innerschwand am Mondsee“ vereineinbart, darf betreffend der Schloss Mondsee Kultur‐ und Veranstaltungszentrum GmbH durch die Geschäftsführer nachfolgende Stellungnahme übermittelt werden:

Zu Punkt 47 Ankauf Prunkräume und Zustandekommen des Kaufpreises hatten die Geschäftsführer keinerlei Auftrag zur Verhandlungsführung und wurden diese durch die Bürgermeister als Gesellschaftervertreter persönlich wahrgenommen.

Abschließend darf darauf hingewiesen werden, dass der Betrieb der KVZ GmbH überwiegend positiv erfolgt, sodass keine Zuschüsse seitens der Gemeinden notwendig waren und sind. Eine diesebezügliche positive Äußerung im Prüfbericht des LRH wäre wünschenswert.

Mit freundlichen Grüssen

Schloss Mondsee Kultur‐ und Veranstaltungszentrum GmbH Die Geschäftsführer Stefan Eibensteiner eh. Dr. Elisabeth Niederbrucker eh.

1

Die Direktion Kultur nimmt zum Bericht des LRH („Verwaltungsgemeinschaft der Gemeinden Innerschwand....) wie folgt Stellung: Der Ankauf und die Erhaltung des kulturellen Erbes ist aus Sicht der Direktion Kultur von zentraler Bedeutung, weil mit ihr eine kulturelle, touristische und wirtschaftliche Belebung von Regionen sowie eine Stärkung der kulturellen Identität einhergeht. Im Berichtspapier der Kommission der Europäischen Union an das Europäische Parlament, den Europäischen Rat, sowie den Wirtschafts- und Sozialausschuss und an den Ausschuss der Regionen [Brüssel 22.7.2014; COM(2014) 477final; Seite 5] heißt es dazu folgendermaßen: „Dadurch, dass historische Stätten wieder in den öffentlichen Raum eingebunden werden und Sozial- und Umweltkapital schaffen, werden die Städte und Regionen, in denen sie sich befinden, zu Motoren für wirtschaftliche Aktivitäten, zu Wissenszentren, kreativen und kulturellen Brennpunkten, Orten der gemeinschaftlichen Interaktion und sozialen Integration. Kurz gesagt: Sie schaffen Innovation und tragen zum intelligenten, nachhaltigen und inklusiven Wachstum bei, das eines der Ziele der Strategie Europa 2020 ist.“

(„As heritage sites become public spaces that produce both social and environmental capital, the cities and regions that host them turn into drivers of economic activity, centres of knowledge, focal points of creativity and culture, places of community interaction and social integration; in short they generate innovation and contribute to smart, sustainable and inclusive growth, in line with the objectives of the EU 2020 strategy.”)

Im konkreten Fall des Ankaufs von mehreren Teilen des Schlosses Mondsee an die vier Gemeinden des Mondseelandes ergab sich aus der Sicht der Direktion Kultur eine ausgesprochen kurze Zeitschiene vom Kaufanbot an die betroffenen Gemeinden bis zur Kaufentscheidung in Form einer grundsätzlichen Beschlussfassung durch die Gemeinderäte der vier Gemeinden des Mondseelandes, so dass auf Seiten der Direktion Kultur eine sonst übliche vertiefte Prüfung der Preisangemessenheit nicht erfolgen konnte. Initiativprüfung des LRH der Verwaltungsgemeinschaft der Gemeinden Tiefgraben, St. Lorenz und Innerschwand am Mondsee; do. Zl. LRH-150000-6/4-2015.Mü Äußerung der Gemeinde zur geänderten Besprechungsunterlage

Sehr geehrtes Prüfungsteam des LRH!

Von Seiten der geprüften Gemeinden werden zu nachfolgenden Punkten der Langfassung Äußerungen wie folgt abgegeben:

Zu 2.2. letzter Absatz: Im Sinne der aufgezeigten Problematik möge der LRH den Landesgesetzgeber veranlassen, eine rechtlich gesicherte Vertragsraumordnung sicherzustellen.

Zu 8.2 letzter Absatz: Die Behauptung ist durch Zahlen nicht nachgewiesen. Je größer eine Verwaltung, desto teurer wird sie (Stichworte Notwendigkeit von Zulagen, unentgeltliche Leistungen der politischen Vertreter fallen weg, etc.).

Zu 29.2 letzter Absatz – Zusammenschluss aller 4 Gemeinden: Die ins Treffen geführten ökonomischen Vorteile einer Fusionierung der 4 MSL Gemeinden ist durch den LRH zahlenmäßig nicht nachgewiesen und bleibt als Behauptung im Raum stehen.

Zu 30.1 – Verminderung der Gemeinderäte infolge einer Fusionierung der Landgemeinden In der Gemeinde vertritt ein Gemeinderatsmitglied 58 Bürger, in der Gemeinde St. Lorenz 97 und in Tiefgraben 154. Würde man für Innerschwand und St. Lorenz denselben Vertretungsmaßstab wie für Tiefgraben anlegen, hätte Innerschwand 7 GR, St. Lorenz 15, womit sich die Anzahl der GR deutlich verringern würde. Noch dazu hat ein GR einer kleineren Gemeinde leichter Zugang zum Bürger als jener einer größeren. Der Gesetzgeber möge daher die Anzahl der GR für kleinere Gemeinden entsprechend anpassen.

Die Sitzungen werden sich kaum verringern, weil die Anzahl der Anträge jeglicher Art gleich bleiben wird und entschieden werden müssen. Es wird anstatt von drei Organen ein Organ öfter tagen müssen.

Zu 45.1: Der von der Aufsichtsbehörde festgelegte Betrag freiwilliger Ausgaben ohne Sachzwang ist nicht mehr 15.--€ sondern ab 1.1.2015 18.--€.

Kindergartenneubau St. Lorenz: Zu 52.2 letzter Absatz: Lt. schriftlicher Auskunft des Generalübernehmers GSG vom 28.1.2016 (Blg.) sind die Anschlussgebühren (Wasser und Kanal) in den Mehrkosten (Wasser und Kanal) enthalten. Von: "Gugler, Michael" Datum: 8. Februar 2016 um 07:56:12 MEZ An: "Heftberger, Werner" Kopie: "Pramberger, Peter" Betreff: AW: Auszüge Besprechungsunterlage IP VWG Mondsee

Sehr geehrter Herr Dr. Heftberger!

Zur Besprechungsunterlage Mondsee teile ich Ihnen mit, dass die IKD im Hinblick darauf das die federführende Direktion Kultur bereits eine Stellungnahme abgegeben hat auf eine Stellungnahme verzichtet.

Mit besten Grüßen Michael Gugler

Dr. Michael Gugler Direktor Amt der Oö. Landesregierung Direktion Inneres und Kommunales 4021 Linz, Bahnhofplatz 1

Tel.: (+43 732) 77 20-11450 Fax: (+43 732) 77 20-24815 Mobil: (+43 664) 600 72-11450

E-Mail: [email protected] Büro: [email protected] Internet: www.land‐oberoesterreich.gv.at DVR: 0069264

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