Stadt Schmallenberg Vorlage Nr
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Stadt Schmallenberg Vorlage Nr. IX/975 Datum: 26.01.2018 Vorlage der Verwaltung für: Abstimmergebnis Ja Nein Enth. Haupt- und Finanzausschuss X öffentliche Sitzung nichtöffentliche Sitzung Dezernat: Amt: Sachbearb.: I Ordnungsamt/Allgemeine Sicherheit und Ordnung, Herr Strathausen Bestattungswesen Beteiligte Ämter: Sichtvermerk: gesehen: I II III Ordnungsamt/Allgemeine Sicherheit und Ordnung, Bestattungswesen TOP: Friedhofsstrukturen und Bestattungsmöglichkeiten in der Stadt Schmallenberg Produktgruppe: 55.03 Friedhöfe 1. Beschlussvorschlag: Dem Haupt- und Finanzausschuss zur Kenntnis und Beratung vorgelegt. 2. Sachverhalt und Begründung: 2.1 Friedhöfe und Bestattungsformen in der Stadt Schmallenberg In der Stadt Schmallenberg gibt es insgesamt 24 konfessionelle Friedhöfe (davon 2 evangeli- sche in Gleidorf und Dorlar) und 1 städtischen Friedhof in der Kernstadt. Die konfessione llen Friedhöfe teilen sich auf folgende Ortschaften auf: Fleckenberg, Grafschaft, Latrop, Gleidorf, Westfeld, Nordenau, Oberkirchen, Niedersorpe, Obersorpe, Holthausen, Schmallenberg, Wormbach, Lenne, Arpe, Berghausen, Bracht, Böd e- feld, Brabecke, Altenilpe, Dorlar, Kirchilpe, Bad Fredeburg, Kirchrarbach und Oberhenneborn Die Unterhaltung der konfessionellen Friedhöfe erfolgt ausschließlich durch ein starkes ehren- amtliches Engagement der Mitglieder der jeweiligen Kirchengemeinden. Auf den einzelnen Friedhöfen werden verschiedene Bestattungsformen angeboten. Die Palette reicht von der Sargbestattung (Einzel-oder Doppelgrabstätte) über die Urnenbeisetzung bis hin zu pflegefreien Beerdigungen, wobei in den letzten Jahren immer mehr der Wunsch nach Bestattungsformen mit möglichst wenig Pflegeaufwand zu erkennen ist. 2.2 Städtischer Friedhof Auf dem städt. Friedhof gibt es folgende Bestattungsformen: Sargbestattungen Urnenbeisetzungen - Einzelgrab - Urneneinzelgrab - Wahlgrab - Urnendoppelgrab - anonym/pflegefrei - pflegefreies Urnengrab Bis August 2017 gab es die Beisetzungsmöglichkeit von Einzel-und Doppelurnen in einer Stelenwand. In Abstimmung mit dem Arbeitskreis „Friedhof“ wurden nach vollständiger Belegung 2 aller Kammern keine neuen Stelenwände mehr angeschafft. Einzelne Urnendoppe lkammern sind bisher nur mit 1 Urne belegt. Der 2. Urnenplatz kann hier von den Angehörigen noch ge- nutzt werden. Die Unterhaltung des städtischen Friedhofs mit einer Gesamtfläche von 2,6 ha erfolgt durch zwei Gärtner des städtischen Bauhofs, wobei die Grabbereitung an ein privates Unternehmen vergeben worden ist. Trotz des aufgrund der vergleichsweise flächenmäßig sehr großen Fried- hofsanlage und dem damit verbundenen hohen Pflegeaufwand konnten die Gebührensätze seit 2004 stabil gehalten werden. Gebührenätze in anderen Kommunen (nur Gebühren für Nutzungsrecht) Die aktuellen Gebührensätze der Stadt Schmallenberg für die einzelnen Bestattungsformen sind der Vorlage als Anlage beigefügt. 90 81 80 71 70 67 69 65 63 60 60 59 50 Anzahl Bestattungen 40 30 20 10 0 2017 2016 2015 2014 2013 2012 2011 2010 Entw icklung Anzahl Bestattungen Viele Menschen wünschen sich aus unterschiedlichen Gründen alternative Bestattungsformen. Um diesem Wunsch nachzukommen, hat die Stadt Schmallenberg in den letzten Jahren zusät zli- che Bestattungsformen eingerichtet. Gesellschaftliche Entwicklungen wie der demografische 3 Wandel, die Zunahme von Ein-und Zweikinder-Familien sowie kinderlose Lebensgemeinschaf- ten sind Gründe für das wachsende Interesse an den verschiedenen Bestattungsformen. Insg e- samt ist ein deutlicher Trend in Richtung Urnenbestattung zu erkennen. 20 18 18 16 14 14 12 11 10 8 8 6 6 5 Anzahl 2017 4 3 2 0 Anzahl Bestattungen nach Bestattungsformen in 2017 (insgesamt 65) Insgesamt verstarben 2017 im Stadtgebiet Schmallenberg 290 Personen. Seit einigen Jahren gibt es in Schmallenberg den „Arbeitskreis Friedhof“. Dieser besteht aus Mitgliedern des Bezirksausschusses, Mitarbeitern der Verwaltung und des Bauhofes. Hier wer- den die erforderlichen Arbeiten auf dem Friedhof besprochen und die Ergebnisse dem Bezirk s- ausschuss mitgeteilt und anschließend von Mitarbeitern des Bauhofes oder ortsansässigen Firmen erledigt. 2.3 Friedwald als weitere Bestattungsform in der Stadt Schmallenberg In Deutschland gibt es verschiedene private (FriedWald, RuheForst, Friedwald GmbH u.a.) und kommunale Anbieter (Städte Winterberg, Hallenberg u.a.). Eine Besichtigung der Ruhewälder in Winterberg und Hallenberg ist zwischenzeitlich durch Herrn Brüggemann, die städt. Förster Hunker und Bröker sowie einem Vertreter des Fachamtes erfolgt. Als Ergebnis ist folgendes festzuhalten: Die Flächen in Hallenberg und Winterberg sind jeweils ca. 4,5 ha groß. Je Ruhewald wurden ca. 200 Bäume als Ruhebäume ausgewählt. Pro Baum können 10 Urnen beigesetzt werden. Die Kosten pro Urne liegen bei 500,00 € in Hallenberg und 650,00 € in Winterberg. Die Laufzeit des Ruhewaldes beträgt 99 bzw. 100 Jahre. Im RuheWald Winterberg finden pro Jahr ca. 45 Bestattungen statt, in Hallenberg ca. 40. Die Nutzer kommen lediglich zu ca. 40% aus der eigenen Stadt. Durch die städt. Förster wurden für einen möglichen Ruhewald in Schmallenberg die Flächen im Huckelberg überprüft. Die infrage kommende Fläche ist ca. 2,1 ha groß. Eine ca. 1 ha große Fläche ist mit 146jähriger Traubeneiche, die Restfläche mit Buche, Bergahorn, Lärche und Fichte bestockt. Ausschlaggebend für diese Fläche (Abteilung 40 B1, tlw. und 40 C1, tlw. süd- lich des neuen Wirtschaftsweges) war die Einzellage als Streuparzelle und die Nähe zu Schmal- lenberg. 4 Im Vergleich zu den Ruhewäldern in Hallenberg und Winterberg ist die Fläche am Hucke lberg nur halb so groß und ungünstig in der Topographie zu beurteilen. Die Hangneigung beträgt in Teilbereichen bis zu 60%. Der Untergrund ist tlw. felsig. Die Kosten für die Ruhewälder in Hallenberg und Winterberg wurden mit ca. 28.000,00 € bezi f- fert. Nach Aussage der Förster müssten am Huckelberg als vorbereitende Maßnahmen starke Auflichtungen und die Anlage eines entsprechenden Wegenetzes erfolgen, so dass die Kosten für die vergleichbar kleinere Fläche in etwa auch in der Höhe von 30.000,00 € zu veranschlagen wäre. Insgesamt ließen sich ca. 100 Ruhebäume auswählen. 2.4 Fazit In der Stadt Schmallenberg mit ihren konfessionellen Friedhöfen und dem städt. Friedhof wer- den viele alternative Bestattungsformen angeboten. Geeignete städtische Flächen für die Anl e- gung eines Ruhewaldes sind ohne vorbereitende Maßnahmen mit erheblichen finanziellen Mit- teln nicht vorhanden. Zudem bestehen sowohl auf dem „Alten“ als auch „Neuen“ Friedhof genügend Flächen, um dem Bestattungsbedarf auf Jahre gesehen gerecht zu werden. Ein Bedarf zur Erschließung weiterer Flächen ist derzeit in Schmallenberg nicht vorhanden. Gleichwohl muss man sich mit der Frage nach neuen Bestattungsformen, hier insbesondere dem Wunsch nach einem Friedwald, beschäftigen. Die Verwaltung spricht sich für die Anlegung eines Urnenhaines auf dem städt. Friedhof, „Am Stenn“ aus. Hier müssten verschiedene Bäume gepflanzt werden (Eiche, Buche, Kastanie o.ä.), an deren Wurzeln die Asche der Verstorbenen in abbaubaren Urnen beigesetzt werden können. So könnte auch der Entstehung immer mehr freier Grabfelder auf dem städtischen Friedhof entgegengewirkt werden. .