Die Glattalbahn Bewegung im urbanen Lebensraum 2 Die Lage zwischen der Finanzmetropole Zürich und dem internationalen Flughafen wie auch seine hervor- ragende Erreichbarkeit machen das Glattal zum bevorzugten Standort für viele national und international operierende Unternehmungen.

Neues Rückgrat in einer dynamisch wachsenden Region

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Zunehmende Mobilitätsbedürfnisse Unterstützung durch den Kanton Das Agglomerationsgebiet des Mittleren Glatt- Beim Regierungsrat des Kantons Zürich fand tals erlebt seit Jahren ein dynamisches Wachs- die Idee der Glattalbahn tatkräftige Unter- tum. Die ursprünglich voneinander getrennten stützung. Denn sie deckte sich weitgehend mit Dorf- und Stadtquartiere wuchsen dabei mehr seinen übergeordneten siedlungs- und ver- und mehr zu einer funktional zusammen- kehrspolitischen Zielen. Ein ausgewogenes hängenden Netzstadt zusammen. Infrastrukturangebot beim öffentlichen und beim Diese Entwicklung hatte auch ihre Kehrsei- privaten Verkehr soll dafür sorgen, dass die ten. An der Peripherie der «alten» Glattaldörfer Lebensqualität in den dichtgenutzten Agglome- entstanden dichtgenutzte Wohn-, Arbeitsplatz- rationsgebieten erhalten bleibt und gefördert und Dienstleistungszentren ohne klare Struk- wird. 1995 wurde die Glattalbahn in den kanto- turen und gegenseitige Bezüge. Die Mobilitäts- nalen Richtplan aufgenommen. 1998 beauf- bedürfnisse nahmen stetig zu. Die Verkehrs- tragte der Regierungsrat die VBG Verkehrsbe- infrastrukturen, insbesondere das Strassennetz, triebe Glattal AG mit der Projektierung der Bahn. erreichten ihre Kapazitätsgrenzen. Zunehmende Anfang 2003 genehmigten die Stimmbürgerin- Drei von elf kantonalen Staus mit Behinderungen des Individual- nen und Stimmbürger des Kantons Zürich im Zentrumsgebieten liegen verkehrs wie auch des strassengebundenen Rahmen einer Referendumsabstimmung die Fi- im Glattal öffentlichen Verkehrs waren die Folge. nanzierung der Glattalbahn. Im Richtplan 1995 des Kan- tons Zürich sind elf so ge- nannte «Zentrumsgebiete» Initiative der Städte und Gemeinden definiert. Sie umfassen im Glattal be stehende oder zukünftige Siedlungsschwerpunkte von 1990 erkannten die Präsidenten der Glattal- kantonaler Bedeutung. Ihre gemeinden den Handlungsbedarf und entwi- Standortstädte und -gemeinden Entwicklung soll gezielt nach- ckelten die Grundidee der Glattalbahn. Ziel war, der Glattalbahn haltig erfolgen, unter beson- die Siedlungsschwerpunkte im Mittleren Glattal derer Berücksichtigung der Landschaft, der Umwelt und mit einem so genannten «Mittelverteiler», einem der Lebensqualität. Im Glattal leistungsfähigen öffentlichen Transportmittel liegen drei solche Zentrums- gebiete. Die Glattalbahn bildet zwischen S-Bahn und Ortsbus, zu vernetzen. Rümlang die zentrale Voraussetzung für ihre leistungsfähige innere / Glattbrugg Dietli- Erschliessung. Die Bahn ver- kon Zürich 11 knüpft die einzelnen Wangen- Zentren und Quartiere der Brüttisellen Region zur funktional zusam- Zürich 12 menhängenden «Netzstadt Glattal». Gleichzeitig bindet sie Dübendorf das Gebiet optimal in das Zentrumsgebiete übergeordnete Verkehrsnetz Glattalbahn ein (S-Bahn, Bahnfernver- Ringbahn Hardwald kehr, Luftverkehr). Dynamisch geformte Dachkonstruktion «toit volant» an der Haltestelle Zürich Flughafen

Schlüsselprojekt für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung

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Die Meilensteine Förderung und Erhaltung der Fussgänger- und Velowege. Ein Teil dieser der Lebensqualität Projekte wird parallel zum Bau der Glattalbahn 1990 Diskussion erster Ideen in Glattalgemeinden Die Glattalgemeinden und der Kanton Zürich realisiert. 1992 Trasseestudien wollen das wirtschaftliche Potenzial der Agglo- 1995 Trasseefestsetzung im meration Mittleres Glattal optimal nutzen: mit Bedarfs- und nachfrageorientierte kantonalen Richtplan einer Raumplanung, die auf die Erhaltung und Etappierung 1996 Systementscheid die Förderung der Lebensqualität ausgerichtet Das 12,7 km lange Gesamtnetz der Glattalbahn 1998 Übernahme der ist, und mit einem ausgewogenen Infrastruktur- entsteht in drei Etappen, wobei die einzelnen Gesamtprojektleitung angebot im öffentlichen und privaten Verkehr. Teilstücke im Zweijahresrhythmus in Betrieb ge- durch die VBG nommen werden. Die Reihenfolge ergab sich 1999 Abschluss des Vorprojekts Gesamtverkehrskonzept aus den aktuellen Bedürfnissen nach zusätzli- Einreichung des Die Glattalbahn ist das Schlüsselprojekt im chen öffentlichen Transportkapazitäten sowie Konzessionsgesuchs Gesamtverkehrskonzept der Region. Zu diesem aufgrund des Planungsstandes bei den An- 2001 Konzessionserteilung Konzept gehören auch Optimierungen und schlussprojekten der Glattalbahn. durch den Bundesrat Ergänzungen bei den Strassen sowie im Netz Abschluss des Bauprojekts Auszug Gesamtverkehrskonzept und Etappierung der Glattalbahn 2002 Einreichung des Plan- genehmigungsgesuchs Fracht 2003 Annahme der Kreditvor- lage durch die Stimm- berechtigten des Kan- tons Zürich 2004 Erteilung der Plange- nehmigung durch das Bundesamt für Verkehr Spatenstich zum Bau der ersten Etappe 2006 Spatenstich zum Bau der zweiten Etappe Glattpark Dez. Inbetriebnahme der Auzelg 2006 ersten Etappe 2008 Spatenstich zum Bau Reproduziert mit Bewilligung von swisstopo (BA091546) Reproduziert der dritten Etappe Glattalbahn Messe/Hallenstadion Dez. Inbetriebnahme der Anpassungen am 2008 zweiten Etappe Strassennetz Dez. Inbetriebnahme der Bauetappe 1 Bahnhof Stettbach 2010 dritten Etappe Bauetappe 2 VBZ-Tramnetzergänzung Fries-/Binzmühlestrasse Bauetappe 3 Option Ringbahn Hardwald (gemäss Richtplan 2007) 5

Kooperativer Planungsprozess Die einheitlichen Module der Bahninfrastruk- Bei der Projektierung der Glattalbahn galt es, tur tragen wesentlich zu Gesamtbild und komplexe technische, rechtlich-verfahrensmäs- Aufwertung des Aussenraums bei. Die Ge- sige und politische Prozesse aufeinander ab- staltungselemente der Glattalbahn heben die zustimmen und zu optimieren. Die Projektierung Zusammenhänge zwischen Räumen und ih- wurde deshalb bewusst kooperativ unter Ein- ren Funktionen deutlich hervor. Verbindun- bezug aller Beteiligten und Betroffenen ge- gen, Zugänge und Wege werden für die staltet. Die Umsetzung der Qualitätsziele erfolgt Verkehrsteilnehmer klarer ersichtlich. In spe- anhand von vier Leitlinien: ziellem Masse gilt das für die Haltestellen und ihre Umgebung. ■ Gesamtverkehrsprojekt Das System der Glattalbahn berücksichtigt ■ Masterpläne als Instrument gesamtverkehrliche Zielsetzungen. Entspre- für tragfähige Gesamtlösungen chende Ergänzungsprojekte (z. B. die neue Die Glattalbahn ist nicht nur ein zusätzliches Glattparkstrasse, die neue Birchstrasse und Verkehrsmittel, sondern verleiht der erschlos- die neue Tramverbindung Leutschenbach– senen Agglomeration auch städtebauliche Bahnhof Ost) sind Teil des Gesamt- und raumgestaltende Impulse. Für Räume projekts. Die Glattalbahn übernimmt einen mit hohen Entwicklungspotenzialen werden Grossteil des anfallenden Mehrverkehrs. Die mit Masterplänen Gesamtlösungen entwi- Gleichgewicht der Leistungsfähigkeit des Strassennetzes bleibt ckelt, welche die Bedürfnisse aller Betroffe- Qualitätsziele erhalten. Ebenfalls berücksichtigt sind die nen und Beteiligten mit einbeziehen. Die Glattalbahn ist das Re- Anliegen des Fuss- und des Veloverkehrs so- sultat eines systematischen, methodisch unterstützten Werthaltungen wie die Bedürfnisse von Behinderten. Evaluationsprozesses. Die Vor gaben bilden sechs gleich- Gebrauchs- Sozialver- wertige Qualitätsziele. Sie ■ Planung von Fassade zu Fassade tauglichkeit träglichkeit basieren auf dem Nachhaltig- Die Glattalbahn versteht sich als integraler keitsdreieck mit den klassi- Bestandteil des von ihr erschlossenen Stadt- schen Zielen der sozialen, und Landschaftsraumes. Die Planungsperi- ökonomischen und ökologi- Wirtschaft- schen Verträglichkeit. Im meter erstrecken sich über die betriebsnot- lichkeit Sicherheit Glattalbahn-Projekt wurde das wendige Infrastruktur hinaus von Fassade zu Dreieck zu einem Sechseck Fassade. Die Bahn entwickelt damit ein raum- mit den zusätzlichen Aspekten gestaltendes Engagement. Sicherheit, Dauerhaftigkeit und Gebrauchstauglichkeit er- Dauer- Umweltver- haftigkeit träglichkeit weitert. Sind die Ausprägun- ■ Durchgehendes Design gen aller Qualitätsziele im Das Trassee und die Haltestellen präsentie- Ebenmass und mit einem Kreis umschliessbar, ist auch ren sich in einer unverkennbaren, modernen die Gestaltung der Glattal- Architektur und sind durchgehend gestaltet. bahn ausgewogen. Das Herzstück des VBG-Busnetzes: der Bushof am Flughafen Zürich Kloten

Realisierung durch die VBG als marktverantwortliches ÖV-Unternehmen

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Beispielhaftes Vorhaben Verantwortungsvolles Kosten und Finanzierung der aktuellen Agglomera- Gesamtprojektleitungsmandat Die Investitionen für die Glattalbahn, samt den tionspolitik Die Glattalbahn ist ein Projekt, Besteller der Glattalbahn sind der Bund, vertre- ergänzenden Massnahmen im Gesamtverkehrs- das zur Förderung der Lebens - ten durch das UVEK, Ansprechpartner Bundes- netz, belaufen sich auf rund 650 Millionen Fran- qualität in einem intensiv amt für Verkehr BAV, sowie der Kanton Zürich, ken (Preisstand 1. April 2001). Den Hauptteil genutzten, dynamischen Sied- lungsraum beiträgt. Die Bahn vertreten durch die Volkswirtschaftsdirektion, dieser Kosten trägt der Kanton Zürich. Der Bund entspricht damit den Leitlinien Ansprechpartner Zürcher Verkehrsverbund (ZVV). unterstützt die zweite und dritte Etappe mit Mit- der Agglomerationspolitik Dieser vertritt den Kanton und nimmt dessen teln aus dem Infrastrukturfonds. Die Standort- des Bundes und wird von die- Aufgaben als Auftraggeber wahr. Die VBG – als gemeinden sowie Dritte leisten ebenfalls nam- sem finanziell unterstützt. marktverantwortliches Unternehmen für den öf- hafte Beiträge an die Investition. fentlichen Nahverkehr in der Region – hat die Die Fahrzeuge, der Unterhalt der Bahnan- Funktion des Erstellers und leitet das Projekt als lagen sowie die Betriebsaufwendungen werden Ganzes. über die Betriebsrechnung der VBG finanziert. Die Standortgemeinden, die Eigentümer und Betreiber bestehender Verkehrsanlagen sowie der anstossenden Liegenschaften sind eng in die kooperativ gestaltete Ausführungsplanung eingebunden. Projektierungs-, Bauleitungs- und Bauaufträge werden im freien Wettbewerb ver- geben.

Überblick über die Investitionskosten

Teilprojekte Rahmenkredite Objektkredit Objektkredit Objektkredit Gesamtverkehrsprojekt (Mio. Franken) erste Etappe zweite Etappe dritte Etappe Stammnetz 537 100 200 237 Glattalbahn Tramverbindung 18 18 Leutschenbach– Bhf. Oerlikon Ost (VBZ )

Rahmenkredit 555 100 218 237 für öffentlichen Verkehr

Rahmenkredit 97 für Strassenanpassungen

Total Rahmenkredite 652 7

Organisationsmodell Viertgrösste «Stadt» der Schweiz Systembesteller Das Mittlere Glattal entwickelt Bund und Kanton Zürich sich zu einem der grössten zusammenhängenden Sied- Leistungsauftrag Controlling lungsgebiete der Schweiz. In diesem Zusammenhang wird die Agglomeration oft Systemersteller VBG als «Glattalstadt» oder «Netz- stadt Glattal» bezeichnet. Objektbesteller Mit rund 150 000 Einwohnern VBG und 125 000 Arbeitsplätzen wäre diese Stadt heute die Leistungsauftrag Controlling viertgrösste der Schweiz.

Objektersteller Private und öffentliche Unternehmungen

Organigramm Realisierung (dritte Etappe)

- Bund Volkswirtschaftsdirektion Kanton Zürich vertreten durch BAV vertreten durch ZVV System besteller

PR VBG Gestaltung Gesamtprojektleitung Projektmanagement Umwelt

Systemersteller Land und Rechte Koord. Strasseneigentümer

Experten Koord. SBB Objektbesteller Projektleitung Tiefbauten Projektleitung Bahntechnik

Bahntechnikgewerke Projektleitung Gleisoberbau ProjektleitungProjektierung und ProjektleitungProjektierungBauleitung und Energieversorgung TiefbauobjekteProjektleitungProjektierungBauleitung und ProjektleitungProjektierungBauleitung undUnternehmer Fahrleitung ProjektierungBauleitung undUnternehmer Bauleitung Unternehmer Kommunikationsanlagen Unternehmer Unternehmer Haltestelleninfrastruktur Objektersteller Kreuzungen Schiene–StrasseKreuzungen 2 Fracht 5 3 6 4 7 1 Zürich Flughafen Kloten

Bahnhof Balsberg

Rümlang

Unterriet

8 Opfikon Bäuler 9

Zürich Seebach 10 8 Bahnhof Glattbrugg

13 Lindberghplatz 11

12 14

16 15 Glattpark

Fernsehstudio 17 Auzelg Oerlikerhus 19 Herti

18

Leutschenbach Belair Bahnhof Wallisellen 21 20 26 Zürich Leutschenbach 25 23 Messe/Hallenstadion 28 22 27

24 Zürich Oerlikon

Zürich Schwamendingen

Bahnhof Stettbach Glattalbahn Ausgewählte wichtige Stadt- und Projektentwicklungen VBZ-Tramnetzergänzung im Umraum der Glattalbahn Fries-/Binzmühlestrasse 1 Verkehrsdrehscheibe Flughafen 19 Leutschenpark und Bestehende Bauten 2 Dock A Leutschenbachstrasse Bauvorhaben, Planungsgebiete 3 Airside Center 20 Steiner-Areal Grünraumvernetzungen 4 Dock B 21 Sunrise Towers / CS Towers Park- und Gartenanlagen, 5 Radisson Blu Hotel, 22 Messezentrum, Hallenstadion, Campus Theater 11 6 Geschäftshaus 3tops Neue oder ergänzte Baumreihen 23 Quartierverbindung 7 The Circle at Zurich Airport Neue bzw. aufgewertete Aussen- Bahnhof Oerlikon 8 UBS Investment Bank räume, Plätze, Mischflächen 24 Autobahn-Einhausung Neu gestaltete Verkehrsknoten- 9 Überdeckung Flughafenautobahn Schwamendingen punkte: Identitäts- und 10 Hotelplan 25 Integra-Areal Orientierungsfelder 11 Lightcube / Kraft Foods 26 MITTIM 12 Baxter Healthcare SA 27 Swing Historische Ortskerne 13 Gebietsplanung Böschen-, 28 Richti-Areal Wohnquartiere im Umraum der Fallwiesen 29 Glattzentrum Glattalbahn 14 Wohnungsbau im Glattpark 30 Zwicky-Areal 15 Neuer Stadtteil Glattpark 31 Giessen-Stammareal 16 Opfikerpark 32 AMAG 17 Geschäftshaus Leonardo 33 Quartierplan Hochbord 18 Studios Schweizer Fernsehen 34 Helsana H a r d w a l d 35 ÖV-Plattform Stettbach «Fil rouge» durch die Netzstadt

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Perlenkette aufstrebender Siedlungsschwerpunkte Die Glattalbahn verknüpft die aufstrebenden Siedlungsschwerpunkte in der Agglomeration wie auf einer Perlenkette. Für die Bahn entstehen so optimale betriebswirtschaftliche Bedin- gungen, und sie leistet einen nachhaltigen Beitrag zu einer umweltgerechten Mobilität.

Neue Qualitäten an der einstigen Peripherie Das Trassee der Glattalbahn führt nicht durch die ursprünglichen Siedlungsstrukturen der Wallisellen Glattalstädte und -gemeinden. Über weite Strecken liegt es in ehemaligen Grenzräumen, die von Verkehrsverbindungen wie Autobahnen und Eisenbahnlinien geprägt sind. Mit der Glattalbahn wandelt sich der Charakter dieser Randzonen. Als durchgehender und einheitlich gestalteter «fil rouge» bringt die Glattalbahn dem öffentlichen Raum neue Qualitäten. Sie setzt die entscheidenden Impulse, damit sich aus der einstigen Peripherie urbane Lebensräume mit einer Vielzahl neuer, hochwertiger Nutzungen entwickeln.

Stadtebene als bevorzugtes Bahntrassee Wenn immer möglich verläuft die Glattalbahn auf der Stadtebene, d. h. flach auf dem Boden. Lediglich dort, wo es für ihr Trassee keinen Platz oder kein anderes Durchkommen gibt, weicht sie auf einen Tunnel oder auf Viadukte aus. Die Haltestellen liegen dort, wo sie für die Fahr- gäste sicher und komfortabel erreichbar sind. Spezielle Bau- und Gestaltungsmass- nahmen sowie der stufenlose Einstieg in die Cobra- berücksichtigen die Bedürfnisse mobilitätsbehinderter Benutzerinnen und Benutzer. Zentrum Glatt

29 Private und öffentliche Investitionen Entlang der Glattalbahn sind in den letzten Jahren zahlreiche neue Bauten entstanden. Viele weitere sind geplant oder bereits im Bau. Aktuelle Studien zur Glattalbahn schätzen die total zu Neugut erwartenden privaten Investitionen im Zeitraum 2001–2015 auf rund neun Milliarden Franken. 30 Der Bau des Kernprojekts der Glattalbahn kostet 550 Millionen Franken, was ein Verhältnis von mehr als 16:1 ergibt. Giessen 32 31 Leistungsfähiges Gesamtverkehrssystem Die Bahn verläuft in ihrem gesamten Netz auf einem eigenen Trassee. Mischverkehr besteht 33 lediglich im Bereich von Kreuzungen. Dabei besteht die wichtige Vorgabe, dass die Glattal- bahn die Leistungsfähigkeit des Strassenverkehrs nicht beeinträchtigen darf. Entsprechende Ringstrasse bauliche Anpassungen am Strassennetz sowie EDV-gestützte Verkehrssteuerungsanlagen 34 35 stellen dies sicher. Düben- dorf

Gleisbauarbeiten im Areal der Trasseearbeiten beim Bahnhof Wallisellen Gleisbauarbeiten in Dübendorf Bau des Bachdurchlasses für die Familiengärten ÖV-Drehscheibe Stettbach

Professionelles Projektmanagement und bautechnische Herausforderung

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Vielfältige Ansprüche von Beteiligten währleistet sind, der öffentliche Busverkehr den Leistung/Kosten/Termine und Betroffenen Fahrplan einhalten kann und Wohnquartiere vor Die Vielzahl beteiligter und betroffener Akteure ist charak- Die Glattalbahn ist ein zentrales Element für die allfälligem Ausweichverkehr geschützt werden. teristisch für ein Grossprojekt weitere Entwicklung der urbanen Lebensräume in Für die dritte Etappe sind Ziele und Vorgehen in wie die Glattalbahn. Die Ein- der Agglomeration Glattal. Bereits heute werden der Dokumentation «Übergeordnetes Verkehrs- flüsse aller Fachrichtungen zu steuern und dabei Leistung diese Räume intensiv genutzt. Nicht nur bei der konzept» zusammengefasst. (Qualität und Quantität), Kos- Projektierung galt es deshalb, vielfältige Ansprü- Zudem sind im Bereich von SBB-Gleisen ten und Termine im Griff zu che zu berücksichtigen. Auch der konkrete Bau betriebliche Vorgaben zu berücksichtigen; Ar- haben, sind entscheidende der Glattalbahn stellt hohe Anforderungen an die beiten sind nur nachts, während der Bahnbe- Aufgaben des Projektmanage- ments. Die Gesamtprojekt- involvierten Fachleute und Unternehmungen. triebspausen, möglich. Und selbst auf Abschnit- leitung legt bewusst ein starkes Bei der Glattalbahn gilt es primär, die Tief- ten, wo das Glattalbahntrassee auf grüner Wiese Gewicht auf die professionelle bauten (allgemeiner Tiefbau, Trassee, Kunst- entsteht, sind umfangreiche Spezialmassnah- Vorbereitung der Bauphasen. Dank der Etappierung können bauten) sowie die bahn- und verkehrstech- men, z. B. zur Baugrundstabilisierung oder zur gemachte Erfahrungen lau- nischen Anlagen aufeinander abzustimmen. Altlastensanierung, notwendig. fend ausgewertet und zur Opti- Hinzu kommt die Koordination mit den Bau- mierung der nächsten Schritte verwertet werden. vorhaben im Umfeld des Trassees. Mit zu den Spezialbauwerke auf fast 2,5 Kilometern anspruchsvollsten Aufgaben zählen dabei die Auf fast zweieinhalb Kilometern Länge verläuft Entflechtung der Werkleitungen und die Anpas- die Glattalbahn auf Spezialbauwerken. Dazu sungen der übrigen Verkehrsanlagen (Strassen, zählen zwei Viadukte beim Balsberg und beim Strassenkreuzungen, Unterquerungen von Au- Einkaufszentrum Glatt sowie der rund 400 Me- tobahnen und SBB-Linien, Fussgänger- und ter lange Margarethentunnel. Velowege). Zu den baulichen Besonderheiten der Glatt- talbahn gehören auch eigens gestaltete Halte- Bauen unter Verkehr stellenanlagen und Fahrleitungsmaste. Um Er- Das ehrgeizige Terminprogramm sowie die en- schütterungen und Schallemissionen zu ver- gen Platzverhältnisse entlang der Neubaustre- mindern, verwenden die Bahntechniker zudem cken stellen die beteiligten Planer, Ingenieure einen speziellen Trasseeaufbau. Als Bestand- und Bauunternehmungen vor hohe Anforderun- teil des durchgehenden Gestaltungskonzepts gen. Oft liegen die Baustellen mitten auf stark ist das Trassee der Glattalbahn über weite benutzten Strassen und Plätzen. Immer wieder Strecken begrünt. sind dichtgenutzte Wohn-, Arbeits- und Dienst- leistungsgebiete zu durchqueren. Neuralgische Stellen werden von einem Team von Verkehrs- spezialisten laufend überprüft. Flankierende Massnahmen stellen sicher, dass Zufahrten ge-

Bild links: Viadukt Glattzentrum im Mai 2009 Attraktive Direktverbindungen

Glattalbahn-Haltestelle Fernsehstudio 12 Visualisierungen der Glattalbahn-Haltestellen Bahnhof Wallisellen, Ringstrasse und Bahnhof Stettbach

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Komfortable Direktverbindungen im schliesst. Auf der Strecke verkehrt die neue Nahtlose Einbindung in das Gesamtsystem Wirtschaftsraum Zürich Nord/Mittleres Glattalbahn-Linie 10. Diese führt ab Glattpark Die Glattalbahn ordnet sich Glattal weiter nach Leutschenbach, ab dort über eine nahtlos in das übergeordnete Die Glattalbahn bringt eine markante Auf- neue Tramverbindung zum Bahnhof Oerlikon öffentliche Verkehrsangebot ein. Sie bietet direkte An- wertung des öffentlichen Verkehrsangebots im Ost und schliesslich bis zum Hauptbahnhof schlüsse an den Flughafen so- Mittleren Glattal. Zürich. wie an die Bahnfernverkehrs- In drei Ausbauetappen entstehen neue at- knoten am Flughafen und traktive Direktverbindungen zwischen den Glatt- Dritte Etappe in Zürich Oerlikon. Haltestellen an sechs S-Bahn-Stationen talgemeinden, dem Flughafen und dem Stadt- Die auf Ende 2010 geplante Fertigstellung der verknüpfen sie praktisch mit zentrum von Zürich. Die Verknüpfung der dritten Bauetappe der Glattalbahn bringt die dem gesamten Einzugsge- Glattalbahn mit dem Tramnetz der Stadt Zürich heute fehlende Tangentialverbindung im Norden biet der Zürcher S-Bahn. Die optimale Feinverteilung inner- lässt die City und die aufstrebenden Zentren in der Stadt Zürich. Die Neubaustrecke führt von halb der Region ist weiterhin der Agglomeration – der ehemaligen Peripherie Auzelg via Wallisellen und Dübendorf zum Bahn- durch das Busnetz der VBG – näher zusammenrücken. Ursprünglich ge- hof Zürich Stettbach. Die neue Glattalbahn- und der benachbarten ÖV- Unternehmen gewährleistet. trennte Funktionen wie Wohnen, Arbeiten oder Linie 12 bringt den Wohn- und Arbeitsplatz- Dienstleistungsangebote fügen sich zu einem gebieten in Wallisellen und im westlichen Teil zusammenhängenden urbanen Lebensraum von Dübendorf eine direkte Verbindung zum zusammen. Flughafen. Das Mittlere Glattal erhält direkte An- schlüsse an die grossen Einkaufszentren. Die Erste Etappe grossen Event- und Freizeitanlagen wie Messe, Seit Ende 2006 ist die erste Etappe der Glattal- Hallenstadion und Theater 11 sind nun aus allen bahn in Betrieb. Auf dem neuen Strecken- Richtungen bequem erreichbar. abschnitt zwischen Messe/Hallenstadion und Auzelg verkehrt die verlängerte Tramlinie 11 der VBZ. Die Linie bringt eine umsteigefreie Verbin- dung zwischen dem Stadtzentrum von Zürich, Zürich Oerlikon, den Wohn- und Arbeitsplatzge- bieten Leutschenbach und Auzelg sowie dem neuen Opfiker Stadtteil Glattpark.

Zweite Etappe Ende 2008 wurde die zweite Etappe der Glattal- bahn eröffnet. Die Strecke verläuft von der Endhaltestelle Flughafen Fracht zu den Ver- kehrsdrehscheiben Zürich Flughafen, Bahnhof Balsberg, Bahnhof Glattbrugg nach Glattpark, wo sie an die erste Etappe der Glattalbahn an- 14

Liniennetz Technische Details als Ausdruck der Gestaltung: Haltestelle, Fahrleitungsmast, Brückengeländer

Facts and Figures

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Fahrplantakt Kapazität Rollmaterial

Das Netz der Glattalbahn be- Die Glattalbahn erhöht die Auf den Glattalbahn-Linien 10 steht vorerst aus zwei Linien, Beförderungsleistungen im und 12 kommen zu 100 Pro- die sich teilweise überlagern: Glattal markant. Die Fahr- zent moderne Fahrzeuge des den beiden Glattalbahn-Linien zeuge bieten Platz für 240 Typs Cobra zum Einsatz. Das 10 und 12. Die Infrastruktur Passagiere. Zu den Haupt- Rollmaterial präsentiert sich der ersten Etappe wird auch verkehrszeiten entspricht im Design der VBG. Mit dem durch die verlängerte VBZ- das folgenden Kapazitäten Betrieb sind die VBZ beauf- Linie 11 benutzt. pro Stunde und Richtung: tragt. Auf der Linie 11 verkeh- ren Fahrzeuge der VBZ. Das Angebot im Linie 10: 1920 Personen/h Linie 11: 1920 Personen/h Überblick Impressum Linie 12: 960 Personen/h Konzept/Gestaltung/Grafik Glattalbahn-Linie 10 Wo sich die Linien 10 und 11 TBS Identity, Zürich 7,5 Min. zur Hauptverkehrszeit überlagern, ergeben sich Be- Text-/Bildredaktion 15 Min. zur übrigen Zeit förderungskapazitäten von Agenturgemeinschaft 3840 Personen pro Stunde rennhardcom, Laupen ZH/ und Richtung. Dies entspricht KoKo, Zürich Glattalbahn-Linie 12 der momentanen Beförde- Herausgeberin 15 Min. durchgehend rungsleistung auf einer zwei- VBG Verkehrsbetriebe spurigen Autobahn während Glattal AG, Glattbrugg der Hauptverkehrszeiten. 3. überarbeitete Auflage Glattbrugg, Oktober 2009

Bildnachweis

Daniel Boschung, Wallisellen Burri AG, Glattbrugg Tres Camenzind, Zürich Cavegn Media Design, Volketswil Feddersen & Klostermann, Zürich Kai Flender, Architekt, Ühlingen (D) Luftbild Schweiz, Dübendorf Mathys Partner Visualisierung, Zürich Swisstopo, Wabern VBG, Glattbrugg Simon Vogt, Oberengstringen VBG Verkehrsbetriebe Glattal AG Sägereistrasse 24 Postfach 8152 Glattbrugg

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