Strategie Infrastruktur Kloten-Bassersdorf
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Amt für Verkehr Kanton Zürich Strategie Infrastruktur Kloten-Bassersdorf Stand, 27.04.2020 Strategie Infrastruktur Kloten-Bassersdorf / Stand, 27.04.2020 Projektteam Stephan Erne (ewp) Stefan Riedi (ewp) Karin Bächli (EBP) Samuel Graf (EBP) EBP Schweiz AG Mühlebachstrasse 11 8032 Zürich Schweiz Telefon +41 44 395 16 16 [email protected] www.ebp.ch Druck: 27. April 2020 2020-04-27-Strategie Infrastruktur Kloten-Bassersdorf_def.docx Projektnummer: 219399 Seite 2 Strategie Infrastruktur Kloten-Bassersdorf / Stand, 27.04.2020 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 4 1.1 Ausgangslage 4 1.2 Auftrag und Ziel 5 2. Wirkungsanalyse 7 3. Synthese der Wirkungen 37 3.1 Wichtigste Wechselwirkungen 37 3.2 Südumfahrung kurz – Verbindungs- oder Erschliessungsfunktion? 40 4. Fazit 42 Seite 3 Strategie Infrastruktur Kloten-Bassersdorf / Stand, 27.04.2020 1. Einleitung 1.1 Ausgangslage Der Raum Kloten-Bassersdorf ist Teil des dynamischen Entwicklungsraums Dynamischer Entwicklungsraum Flughafen-Glattal. Die Gemeinden Kloten und Bassersdorf setzen sich aktiv Flughafen-Glattal mit dieser Entwicklung auseinander und machen sich Gedanken zur Abstimmung von Siedlung und Verkehr. Im Zuge der Realisierung des Brüttenertunnels wird die Baltenswilerstrasse unterbrochen. Dies führt zu Anpassungen am Strassennetz im Raum Basserdorf/Baltenswil. Die Kantonsstrasse zwischen Baltenswil und Basserdorf muss verlegt werden und Zugänge und Unterführungen im Bereich des Bahnhofs müssen neu organisiert werden. Im Rahmen der ZMB «Korridorstudie: Verlegung Baltenswilerstrasse Geprüfte Varianten für Verlegung Bassersdorf» wurden im Mai 2019 verschiedene Varianten geprüft und Baltenswilerstrasse evaluiert. Dabei kristallisierten sich die beiden Varianten «Lückenschluss Süd» und «Südumfahrung kurz» als mögliche Ersatzverbindungen heraus: Der Lückenschluss Süd ist eine Verbindungsstrasse zwischen der Bassersdorferstrasse und der Zürichstrasse südlich der Bahngleise. Er beinhaltet den Neubau einer 2-spurigen Hauptverkehrsachse (HVS) zwischen Baltenswil Nord und dem Knoten Zürich-/Pöschenstrasse mit einer erlaubten Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h sowie Flankierende Massnahmen (FlaMa) auf der Winterthurerstrasse, der Baltenswiler- /Bassersdorferstrasse und in Dietlikon. Weiter sind Anpassungen der Buslinienführung 765 sowie Anpassungen und Ergänzungen der Veloinfrastrukturen insbesondere zur Aufrechterhaltung des Schulwegs vorgesehen (vgl. Abb. 1). Seite 4 Strategie Infrastruktur Kloten-Bassersdorf / Stand, 27.04.2020 Abb. 1: Variante Lückenschluss Süd (Linienführung und FlaMa) Die Variante Südumfahrung kurz beinhaltet den Lückenschluss Süd als integralen Bestandteil sowie den Neubau einer 2-spurigen Umfahrungsstrasse (HVS) mit beidseitigem Radstreifen und einer erlaubten Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h und ohne Zwischenknoten zwischen LSA-Knoten Zürich-/Dietlikerstrasse und LSA-Knoten Klotenerstrasse. Im Zentrum von Basserdorf als auch in Dietlikon werden zusätzliche FlaMa umgesetzt. Zudem werden die Veloinfrastruktur und die Führung der Buslinie angepasst (vgl. Abb. 2). Ein allfälliges Entwicklungsgebiet Bassersdorf Süd wird über den Knoten Zürichstrasse/Lückenschluss Süd angeschlossen. Abb. 2: Variante Südumfahrung kurz (Linienführung und FlaMa) 1.2 Auftrag und Ziel Im laufenden Jahr 2020 will der Kanton Zürich einen Eintrag in den Kantonaler kantonalen Richtplan für die Verlegung der Bassersdorferstrasse Richtplaneintrag vornehmen. Für den anstehenden Entscheid über den Umfang des Eintrags sind die Chancen und Risiken dieser beiden Varianten in einem grossräumigen Perimeter bezüglich Siedlung, Verkehr und Landschaft vertieft zu untersuchen und gegenüber zu stellen. Weiter sind dabei auch die Wechselwirkungen mit parallelen Planungen aufzuzeigen. Der Betrachtungsperimeter ist wie folgt festgelegt: Er umfasst die Betrachtungs- Gemeinden und Ortsdurchfahrten Bassersdorf, Kloten, Dietlikon und perimeter Wallisellen, ihre relevanten Verkehrsinfrastrukturen sowie die Verbindungsstrassen zwischen ihnen (Basserdorf-Kloten, Bassersdorf- Dietlikon und Bassersdorf-Wallisellen). Weiter beinhaltet der Betrachtungsperimeter zentrale (potenzielle) Entwicklungsgebiete, die direkt von der Verlegung der Baltenswilerstrasse respektive einer Südumfahrung Seite 5 Strategie Infrastruktur Kloten-Bassersdorf / Stand, 27.04.2020 betroffen sind (Steinacker Kloten, Bahnhof Bassersdorf Süd, Grindel Bassersdorf). Zusätzlich wird auch das nördliche Einzugsgebiet sowie das regionale Hochleistungsstrassennetz (HLS-Netz) mitberücksichtigt. Abb. 3: Betrachtungsperimeter Die Beurteilung der rechtlichen Machbarkeit einer neuen Strasse – Prüfung rechtlicher und technischer spezifisch in Bezug auf die Umweltthemen – war nicht Bestand dieser Machbarkeit Analyse. Die technische Machbarkeit mit Hinweis auf die konkrete Situierung und Dimensionierung wurde ebenfalls nicht geprüft. Seite 6 Strategie Infrastruktur Kloten-Bassersdorf / Stand, 27.04.2020 2. Wirkungsanalyse In diesem Kapitel werden die Auswirkungen der beiden Varianten Themenblöcke der «Lückenschluss kurz» und «Südumfahrung kurz» anhand der folgenden Wirkungsanalyse Themenblöcke aufgezeigt und bewertet: — Übergeordnete Zielvorstellungen Verkehr (Gesamtverkehrskonzept Kanton Zürich & Kantonale Verkehrsstrategien) — Verkehrliche Auswirkungen in Bassersdorf — Verkehrliche Auswirkungen in Kloten — Verkehrliche Auswirkungen in Wallisellen — Auswirkungen auf Dietlikon (Siedlung und Verkehr) — Ortskernentwicklung Bassersdorf — Entwicklung des Gebiets «Bahnhof Bassersdorf Süd», Bassersdorf — Entwicklung des Gebiets Grindel, Bassersdorf — Auswirkungen auf Entwicklungsgebiet Steinacker, Kloten — Verlängerung Glattalbahn — Regionale Verkehrssteuerung inkl. Schnittstellen zum HLS-Netz — ÖV-Feinerschliessung Glattal — Ortsbild Bassersdorf — Landschaftsbild — Lebensräume/Schutzgebiete — Grund-/Oberflächengewässer — Lärm In einem ersten Schritt wird jeweils der aktuelle Zustand und/oder die Beurteilung und Bewertung der geplante und antizipierte Entwicklung für das jeweilige Thema erläutert. einzelnen Themen Anschliessend werden die Auswirkungen der beiden Varianten auf den jeweiligen Themenblock je Variante aufgezeigt und analysiert. Mittels eines Ampelsystems werden die Auswirkungen generell bewertet und gekennzeichnet. Bei gewissen Aspekten und Themenblöcken kann zudem ein Handlungsbedarf zur Sicherstellung der gewünschten Wirkung bzw. zu Vermeidung von unerwünschten Wirkungen in unterschiedlichem Ausmass entstehen, welcher zusätzlich zu den positiven oder negativen Auswirkungen in gelber Farbe ausgewiesen ist (vgl. Tab. 1). Negative Positive Handlungsbedarf Auswirkungen Auswirkungen kein/e gering mittel erheblich Tab. 1: Bewertungssystem Wirkungsanalyse Seite 7 Strategie Infrastruktur Kloten-Bassersdorf / Stand, 27.04.2020 Übergeordnete Zielvorstellungen Verkehr (Gesamtverkehrskonzept Kanton Zürich und kantonale Verkehrsstrategien) Das kantonale Gesamtverkehrskonzept (GVK) des Kantons Zürich (2018), basierend auf dem kantonalen Richtplan sowie abgestimmt auf die kantonale Raumentwicklungsstrategie sieht als grundsätzliche Stossrichtung eine nachhaltige und leistungsfähige Mobilität vor. Um dies zu erreichen, soll das Verkehrsangebot des öffentlichen Verkehrs (ÖV) sowie für den Fuss- und Veloverkehr (FVV) in den urbanen Räumen verbessert und jenes des motorisierten Individualverkehrs (MIV) aufrechterhalten werden (Ziel 1.1). Der Anteil des ÖV am Modal Split soll bis ins Jahr 2030 auf 40% (kantonaler Durchschnitt) steigen (Ziel 2.2). Diese Ziele werden zudem regional differenziert: So soll der ÖV-Anteil für den Verkehr innerhalb des Glattals von 21% (2013) bis 2030 auf 30% gesteigert werden. Im Ziel- und Quellverkehr Flughafen soll der Anteil des ÖV bis 2030 gar 46% betragen. Ausbauten und Netzergänzungen sollen nur dort erfolgen, wo die Kapazitätsgrenzen des bisherigen Netzes bereits erreicht sind und die gesamtverkehrliche und räumliche Situation nicht mehr durch betriebliche Massnahmen verbessert werden kann (Strategie 3.5). Der Verkehr soll flüssig abgewickelt werden und schnellstmöglich auf Strassen der höchsten Netzhierachie gelangen (Strategie 3.1). Zudem soll genügend Kapazität für den Durchgangsverkehr vorhanden sein und dieser aufrecht erhalten werden (Kantonsverfassung Art. 104 Abs. 2bis). Ortsumfahrungen sind nur dann zu prüfen, wenn grössere Siedlungsgebiete vom Durchgangsverkehr entlastet werden können und die gewünschte Raumentwicklung unterstützt wird. Die Siedlungsqualität innerorts entlang der Staatsstrassen ist durch betriebliche und gestalterische Massnahmen zu erhöhen. Lückenschluss Süd Der Lückenschluss Süd widerspricht den übergeordneten Zielen und dem kantonalen Gesamtverkehrskonzept nicht. Es handelt sich hierbei nicht um einen Kapazitätsausbau, sondern um einen Ersatz für eine bestehende Strasse. Aufgrund der Linienführung kann er jedoch gewissermassen als Ortsumfahrung betrachtet werden, welche einen kurzen Abschnitt der Baltenswilerstrasse, bzw. allgemein das Bächli-Quartier verkehrsberuhigt und vom Durchgangsverkehr entlastet. Südumfahrung kurz Die Südumfahrung entlastet den Ortskern Bassersdorf von einem Teil des Durchgangsverkehrs durch das Zentrum, allerdings kann die Beziehung aus Richtung Nürensdorf nicht verlagert werden. Flankierende Massnahmen (FlaMa) sichern zwar die Verlagerung, allerdings wird die Kapazität und die Erreichbarkeit für den MIV insgesamt erhöht, was im Widerspruch zum GVK steht. Die Verkürzung und insbesondere die Beschleunigung der Strecke erhöht die Attraktivität für den MIV insbesondere auf der Beziehung Effretikon-Glattal.