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SINFONIEORCHESTER AM ERNST-BARLACH-GYMNASIUM KIEL

Sonntag, 15. November 2015, 19.00 Uhr Konzertsaal im Kieler Schloss

1. SINFONIEKONZERT

Dirigent: Neil Fellows Liebe Konzertbesucher, ich begrüße Sie herzlich zu unse- rem heutigen Konzert, in dem die Programm Musik meiner Heimat England einen Schwerpunkt bilden wird. Thomas Augustine Arne In meinem Abschlussjahr als Student der Musikwissenschaft an Kantate „ The Morning “ (Auszüge) der Universität in Edinburgh habe – The glittring sun begins to rise (Andante) ich mich mit den Klavierbearbei- – The village up, the shepherd tries his pipe (Rezitativ) tungen Ferrucio Busonis auseinan- – My Delia, lovely maid, were seen (Adagio) dergesetzt, was meine Tutoren – The lark his warbling mattin sings (Allegro) überraschte, da es keine Verbindung zu meinem Hauptinstru- Solisten: ment, dem , gab. Mein Interesse galt damals aber der Theodore Squire (Piccolo) Musik des Barock und den Bearbeitungen dieser Musik in neu- Brigitte Taubitz (Sopran) erer Zeit. So entstand eine Arbeit über "Mr Bach-Busoni". Henry Purcell In diesem Konzert ergibt sich nun die Möglichkeit gleich bei- den Interessengebieten nachzugehen, indem wir Barockmusik Ode on St. Cecilia's Day 1692 aus England und eine Bach-Bearbeitung zur Aufführung brin- Solisten: gen. Brigitte Taubitz (Sopran) Als englischer Student in Schottland erfuhr ich, was für eine Anne-Beke Sontag (Alt) große Rolle das Gefühl von kultureller Identität im Norden der Michael Müller (Tenor) britischen Inseln spielte. Dort war Schottland bitte nicht gleich Christoph Woo (Bass) England! Pause Heute Abend ist der englische Teil im Vordergrund: Arnes Sicht auf die aufgehende Sonne, Purcells Sicht auf die Musik als hei- Saverio Mercadante lige Gabe und Elgars hochromantische Sicht auf Bachs Fantasia und Fuge in c-Moll. Konzert für Flöte und Orchester e-Moll Solist: In bin sehr dankbar für die Mitwirkung der vielen Solisten am Theodore Squire (Flöte) heutigen Abend, aber ein besonderes Augenmerk gilt unserem Flötensolisten Theodore Squire, der auch englischen Wurzeln Johann Sebastian Bach/ entstammt und uns seine Sicht auf Mercadantes virtuoses Flötenkonzert näher bringen kann. Fantasie und Fuge c-Moll BWV537

Ich bedanke mich für die Unterstützung und wünsche uns allen Leitung: Neil Fellows ein schönes Konzert. Großer Chor des Ernst-Barlach-Gymnasiums Einstudierung: Sebastian Klingenberg, Michael Kasch Einstudierung Kammerchor und Stimmbildung: Brigitte Taubitz Herzlichst,

www.barlachorchester.de Solisten

Theodore Squire, Flöte der Solokategorie. Aber auch bei internationalen Wettbewerben nimmt er erfolgreich teil: Beim „VII. Internationalen Wettbewerb für die Ju- Theodore Squire begann schon im Alter von gend“ (2013) in Oldenburg (Oldb) gewann er den Spezial-Preis für die fünf Jahren das Musizieren an der Querflöte. Interpretation eines zeitgenössischen Werkes, genauso wie beim Unterricht bekam er zu Beginn an der Kieler „21st Jeunesses International Music Competition“ (2014) in Bukarest, Musikschule bei Joachim Pogoda und Gesa Rumänien. Wecker. Dieses Jahr gewann er den ersten Preis in der Bachelor-Kategorie des Seit Oktober 2012 ist Theodore Jungstudent „Dutch International Flute Competition“ in Ittervoort, Niederlande. am Institut für Schulbegleitende Musikausbil- dung (ISMA) an der Musikhochschule Lü- Theodore Squire gibt regelmäßig Konzerte in privatem sowie öffentli- beck, mit Unterricht bei Prof. Angela Firkins. chem Rahmen, nicht zuletzt bei „Classic Open Air“ auf der Kieler Wo- che 2013, wo er solistisch mit dem Philharmonischen Orchester Kiel Er nimmt regelmäßig an Meisterkursen mit konzertierte oder 2014 auf der Oldenburger Promenade. namenhaften Flötisten wie , Davide Formisano, Jürgen Franz, Michael Zudem ist Theodore aktives Mitglied im Bundesjugendorchester, mit Martin Kofler, Felix Renggli und anderen teil. welchem er schon auf nationalen sowie internationalen Konzert-Tourne- en, wie Italien, Tunesien, Rumänien oder China war. Theodore ist regelmäßiger Teilnehmer und Preisträger bei „Jugend Mu- siziert“, nicht zuletzt 2015 mit Höchstpunktzahl auf Bundesebene in

Brigitte Taubitz, Sopran Ihr Repertoire umfasst u. a. Werke von Bach, Telemann, Händel, Haydn, Pergolesi, Mozart, Mendelssohn, Rossini, Graun und C. Saint- Brigitte Taubitz studierte Musikwissenschaft Saëns. in Kiel und erhielt ihre Gesangsausbildung bei Anni Röhling-Assion. Brigitte Taubitz ist Gesangspädagogin und Stimmbildnerin bei dem Kantaten-Chor zu St. Marien Rendsburg, den Chören des Ernst-Barlach- Sie war Stipendiatin der Richard-Wagner- Stipendienstiftung in Bayreuth und ist seit Gymnasiums Kiel und der Schule Club of Rome Kiel. vielen Jahren solistisch in zahlreichen Kon- zerten im norddeutschen Raum tätig.

Anne Beke Sontag, Alt Oratorien von Johann Sebastian Bach und Bartholdy bis hin zur Moderne erarbeitet. Zudem widmet sich Die aus Schleswig-Holstein stammende Altis- Anne-Beke Sontag intensiv dem Liedgesang. tin Anne-Beke Sontag studierte als Stipendia- tin der Studienstiftung des deutschen Volkes Anne-Beke Sontag sang ferner im Rahmen verschiedener Festivals, un- Schulmusik und Germanistik. ter anderem bei dem Internationalen Bachfest in Leipzig unter Ludger Rémy sowie bei Konzerten im Rahmen des TON:sphären-Festivals im Nach Abschluss des Referendariats für das Schwarzwald. CD-Produktionen und Rundfunkaufnahmen runden ihr höhere Lehramt folgte ein Aufbaustudium für künstlerisches Schaffen ab. Gesang an der Musikhochschule in Lübeck bei Prof. Franz-Josef Einhaus. Während des Über ihre Konzerttätigkeit als Altistin hinaus hat sich Anne-Beke Sontag Studiums nahm sie an zahlreichen Meister- auch als Dirigentin einen Namen gemacht. Die Aufführung der Markus- kursen für Solo- und Ensemblegesang teil, passion von Johann Sebastian Bach in der Komplettierung von Jörn die sie unter anderem zu dem Hilliard Ensemble und den King’s Boysen (Den Haag) war eines von zahlreichen Konzertprojekten. Singers nach England führten. Eine enge Zusammenarbeit verbindet sie In besonderer Weise verbinden sich für Anne-Beke Sontag in ihrer Ar- mit Ulla Groenewold, von der sie künstlerische Impulse erhält. beit als Dirigentin ihr stimmbildnerisches Wissen, ihre eigenen Konzert- In ihrer regen Konzerttätigkeit als Solistin hat sich Anne-Beke Sontag erfahrungen sowie ihre Freude an außergewöhnlichen Konzertprojek- ein umfangreiches Repertoire mit Werken des Frühbarock über die ten. Solisten

Michael Müller, Tenor Zu seinen wichtigsten Rollen gehören Jim Mahoney (Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny), Tamino (Die Zauberflöte), Don Ottavio (Don Nach vorangegangener Ausbildung zum Giovanni), Fenton (Die lustigen Weiber von Windsor), Narraboth Hornisten, schloss Michael Müller 2006 (Salome) und Camille de Rosillon (Die lustige Witwe). ein Schulmusik- und Germanistikstudium mit dem Staatsexamen ab. Parallel dazu Als Interpret Neuer Musik sang der Künstler in den Opernuraufführun- studierte er Operngesang an der Hoch- gen von Cristóbal Halffter (Schachnovelle), Volker David Kirchner schule für Musik Saar und schloss den Auf- (Savonarola) und Márton Illés (Die weiße Fürstin). baustudiengang Konzertgesang an, bevor Er arbeitete mit Regisseuren wie Christopher Alden, John Dew, Philip er an die Eastman School of Music, New Himmelmann, Daniel Karasek und Christoph Pöppelreiter sowie York wechselte. Dort studierte er vor allem Sandra Leupold und Andrea Moses. Besonders gefördert wurde er von Orchesterdirigieren und besuchte darüber den Dirigenten Georg Fritzsch und Constantin Trinks. hinaus Meisterkurse bei Gustavo Dudamel, Michael Gielen und Håkan Hagegård. Neben seinem Opernschaffen ist er ebenfalls als Konzert- und Liedsän- ger im In- und Ausland tätig. Noch im Studium wurde er an das Saarländische Staatstheater enga- giert, ging als visiting artist an das MIT Boston und gastierte am Walker Für den Schott Verlag Mainz und den Saarländischen Rundfunk nahm Art Center. er u.a. wiederentdeckte jüdische Kantorengesänge und Benjamin Brittens „Seven Sonetts of Michelangelo“ auf. Weitere Engagements in den großen Rollen seines Faches führten ihn in die Beijing Concert Hall, die Shenzhen Concert Hall, zu der Mün- Er war 2007 Stipendiat des Richard-Wagner-Verbandes und der Alois- chener Biennale, den Schlossfestspielen Zwingenberg, dem Staatsthea- Lauer-Stiftung und ist Ambassadorial Scholar of Goodwill von Rotary ter Oldenburg, dem Theater Koblenz, dem Theater Bremerhaven, der International. Die Gesellschaft der Freunde des Theaters in Kiel e.V. Oper im Zelt Merzig, sowie an das Opernhaus Kiel, dem er ab der zeichnete Michael Müller in der Spielzeit 2011/12 mit dem Förder- Spielzeit 2009/10 als festes Ensemblemitglied angehört. preis für Nachwuchskünstler aus.

Christoph Woo, Bass Achillas in Händels „Julius Cäsar“ und als Don Alfonso in „Così fan tutte“ zu erleben. Der 1981 in Korea geborene Bass-Bariton Christoph [Kyung-Sik] Woo erhielt bereits Zuletzt war er als Argante in Händels „Rinaldo“, als Arthur in „Der 1999 bei Gesangswettbewerben in seiner Leuchtturm“, als Schaunard in „La Bohème“ und als Luther / Crespel in Heimat mehrere erste Preise. „Hoffmanns Erzählungen“ zu erleben und präsentierte sich 2011/12 u.a. als Pirro / Acciano in Verdis „Lombarden“, als Basilio in „Rossinis Von 2000 bis 2004 besuchte er die Hany- Barbier von Sevilla“ und als De Brétigny in Massenets „Manon“. Des ang-Universität in Seoul und absolvierte von Weiteren sang Christoph Woo u.a. den Marchese d`Obigny in „La 2007 bis 2009 an der Hochschule für Musik Traviata“ und den Kaiser Claudius in „Agrippina“ von Händel. und Theater in Hamburg einen Master in Operngesang. Seine Opernerfahrungen rei- Besondere Aufmerksamkeit brachte ihm auch sein Auftritt als Ferrando chen sowohl von Mozarts Sarastro als auch in Verdis „Troubadour“ auf dem Kieler Rathausplatz im August 2013. Papageno in Die Zauberflöte, über Don Alfonso in „Così fan tutte“, 2013/14 sang er u.a. den Altgesell in „Jenufa“ und Herrn Reich in Colline in „La Bohème“, Zuniga in „Carmen“, Claudius in Händels „Die lustigen Weiber von Windsor“. „Agrippina“ bis hin zur Operette mit der Rolle des Pélégrin in Franz In der letzten Spielzeit reichte sein Rollenrepertoire u.a. von Idas in Lehárs „Der Graf von Luxemburg“ . Lullys „Atys“, der Titelrolle in „Die Hochzeit des Figaro“ bis zum Fischer Im Konzertbereich war er bereits als Raffael in Joseph Haydns Die in Toshio Hosokawas 2011 uraufgeführter „Matsukaze“. Nun kehrt er Schöpfung zu hören. Er gastierte als Haly in Rossinis „Italienerin in Al- u.a. als Oberpriester in „Nabucco“, als „Figaro“ und als Escamillo in gier“ an der Oper Kiel und gehört seit der Spielzeit 2008/09 zum „Carmen“ auf die Kieler Bühne zurück. Ensemble. In der Spielzeit 2009/ 2010 war Christoph Woo u.a. als Thomas Augustine Arne (1710-1778) Begründerin der Orgel beschrieben wird, knüpft Brady das Der aus einer einfachen Handwerksfamilie stammende Band weiter und verarbeitet in seinem Werk die englische Komponist, ist vor allem durch seine Vielzahl von verschiedensten Musikinstrumente. Diese Thematik erfordert Opernkompositionen und durch die inoffizielle englische jedoch ebenfalls die Arbeit von einer Vielzahl von Nationalhymne „Rule, Britannia!“ bekannt geworden. Gesangssolisten und obligaten Instrumenten. Während der irische Dichter inhaltlich die Geburt und Persönlichkeit der Seine Kantate „The Morning“ von 1755 ist ein Bestandteil Musikinstrumente und Stimmen preist, behandelt Purcell die der Reihe „Sechs Kantaten für Gesang und Instrumente“. einzelnen Bereiche musikalisch, als wären sie dramatische Herausgegeben wurden sie von John Walsh in London, und Charaktere. sie gelten als einziger Druck der orchestral begleiteten Vokalmusik von einem englischen Komponisten im 18. Das Werk beginnt mit einer Ouvertüre, bevor vom Bassisten Jahrhundert. Bekanntlich wurden die Stücke meist für und vom Chor zum ersten Mal das Thema „Hail! Bright erfahrene Sängerinnen und Sänger der Vauxhall-Gärten in Cecilia“ gesungen wird. Das ganze Stück ist mit London komponiert. verschiedenen Tänzen durchzogen, die besonders von den Streichern hervorgehoben werden. Das sich an das Rezitativ Das Rezitativ „The glitt’ring Sun“ mit dem das Stück beginnt, anschließende Duett „Hark! hark! each tree“ ist beispielweise ist ein bedeutendes Zeichen für die beachtliche Fähigkeit in Form einer Sarabande komponiert. Es wechselt vokal Arnes, Vokalmusik zu komponieren. Es besticht durch das zwischen Sopran und Bass, und instrumental, zwischen hervorragende Zusammenspiel zwischen gesungenem Text Blockflöte und Violinen. Purcell verbindet dabei seine und Orchester. Die Thematik der ganzen Kantate wird vom Instrumentation mit dem Inhalt des Gesangstextes, indem er Orchester aufgenommen und schließlich verarbeitet. Der Violinen und Flöten zum Text „The Box and Fir to talk begin!“ Lerchengesang wird beispielsweise durch die Flöte erklingen lässt (Die Hölzer aus denen die Instrumente verdeutlicht und wenn der Hirte seinen Flötengesang geschaffen werden). anstimmt, spielt dieselbe ebenfalls ein Solo. Im Allgemeinen handelt das Stück von der ersehnten Liebe zu einem Tänzerisch folgen ein Menuett und eine Passacaglia, Mädchen namens Delia. Durch ihre Abwesenheit werden während musikalisch die Orgel und dessen Pfeifen Vergleiche in der Natur gesucht, die jedoch immer nur halb beschrieben werden. Der Komponist erinnert dabei, so schön sind, wie die Geliebte selbst. wiederum anlehnend an den Text, dass die englischen Orgeln zur damaligen Zeit Holzpfeifen besaßen. Obwohl die Naturmetaphern nicht verklungen sind, setzt Henry Purcell (1659-1695) Purcell schließlich Trompeten und Pauken, anstatt Flöten und Auf einen Text des Iren Nicholas Brady komponierte Purcell Holztrommeln ein, die zum ersten Mal keine im Jahre 1692 zu Ehren des am 22. November Naturverbundenen Materialien beinhalten und erzielt damit stattfindenden Festtags der Heiligen Cäcilia, der einen stärkeren Charakter von kriegerischer Musik. Am Schutzpatronin der Musiker, das Werk „Ode on St. Cecilia’s Ende singt der Chor gemeinsam noch einmal das „Hail! Day“. Seit dem Jahr 1683 wurde durch die Musical Society Bright Cecilia, Hail to thee! Great Patroness of Us and of London jährlich ein feierlicher Festakt organisiert, für den Harmony!“ der Komponist einige Oden beigesteuert hatte. Die bekannteste unter ihnen ist aber die eben erwähnte von 1692. Mit ihr feierte Purcell bereits bei der Uraufführung Saverio Mercadante (1795-1870) einen großen Erfolg. Neben Größen wie und In Anlehnung an das Gedicht „A Song for St. Cecilia’s Day“ war Mercadante im 19. Jahrhundert einer der bedeutendsten von John Dryden aus dem Jahr 1687, in dem Cecilia als Opernkomponisten Italiens. Nach seinem Tod 1870 verblasste seine Popularität jedoch schnell, sodass er zu sammeln und zusätzlich Risse zwischen den beinahe aus den Köpfen der Menschen verschwand. Das Heimatländern, die im 1. Weltkrieg entstanden waren, dieser Zustand nicht eintrat, ist dem um 1819 entstandenen wieder zu schließen. Strauss und Elgar einigten sich auf die Flötenkonzert e-Moll, op.57 zu verdanken. Es „rettete“ den Bearbeitung des genannten Werks. Der englische Komponist Komponisten quasi vor dem Verlust der Präsenz im stimmte zu sich der Orchestrierung der Fuge zu widmen, Musikleben. Die beiden Ecksätze des Werks schöpften die während Strauss sich der Fantasie annahm. damaligen technischen Möglichkeiten des Flötenspiels Seinen Teil der Vereinbarung absolvierte Elgar am 25. April nahezu vollkommen aus. Diesem künstlerischem Spiel 1921 und schrieb an einen Freund: „Ich habe eine Fuge entgegengesetzt, strahlt der Mittelsatz eine fast von Bach in der modernsten Art und Weise orchestriert, wiegenliedhafte Ruhe aus. In allen drei Sätzen ist zusätzlich ziemlich großes Orchester.[…] ich wollte zeigen, wie die emotionale Expressivität der italienischen Oper zu wunderschön, großartig und brillant er [Bach] es selbst spüren. gemacht hätte, wenn er unsere Mittel gehabt hätte.“ Sein deutscher Freund jedoch, hielt die Vereinbarung nicht ein und so entschloss sich Elgar, sich auch der Fantasie Johann Sebastian Bach/Edward Elgar anzunehmen. Er beendete die Partitur beider Teile im Juni Vermutlich mag es mehr Orchestertranskriptionen der 1922, gerade noch rechtzeitig für das Three Choirs Festival Orgelwerke von Johann Sebastian Bach (1685-1750) in Gloucester, wo das Werk am 7. September 1922 unter geben, als von anderen Werken in der gesamten klassischen Leitung von Herbert Brewer uraufgeführt wurde. Musik. Viele Komponisten wollten durch die Musikalisch blieb Elgar wie bereits erwähnt dem Stile Bachs Ausorchestrierung der Bachschen Werke ihr musikalisches treu. So hat er zwar die Fantasie, die in Bachs Original im Können unter Beweis stellen. Ihnen gemeinsam ist, dass der 6/4 -Takt notiert ist, als Spiel-Erleichterung in den 3/4-Takt Charakter, den Bach allen Kompositionen eingeflößt hat, umgesetzt, aber strukturell keine Änderungen vorgenommen. auch durch die Verarbeitungen nie verlorenen gegangen Bei der Orchestrierung jedoch betrachtet der Komponist das ist. Die bleiben immer die Werke Bachs. Werk eines Meisters aus dem 18. Jahrhundert durch die Auch Edward Elgar (1857-1934) versuchte sich an der Brille des 20. Jahrhunderts. Orchestrierung einer von Bachs zur damaligen Zeit weniger Elgar erzeugt diesen Charakter von Beginn an, indem er bekannten Orgelwerke „Fantasie und Fuge in c-Moll einen schaukelnden Rhythmus der Bratschen und Celli BWV537“ und landete damit einen der größten Erfolge in einführt, um die Spannung zu verdichten und die diesem Bereich der Bearbeitung. geheimnisvolle Atmosphäre zu erhöhen. Im weiteren Verlauf Doch tat es Elgar nicht, um sein Können unter Beweis zu des Stücks zieht der Komponist eine Reihe von Tricks aus stellen. Die Idee kam bei einem Besuch des deutschen dem Ärmel – die Veränderung von Noten-Längen, um Komponisten in London zustande, mit dem Rhythmen hervorzuheben, oder die Einführung virtuoser der Engländer seit Jahren eine freundschaftliche Beziehung Passagen in den Trompeten, um die Spannung bei pflegte. Für den Gastgeber war es die erste Komposition Höhepunkten zu erhöhen. Wie so oft ist auch seine nach dem Tod seiner Frau Alice im Jahr 1920, der ihn in Behandlung des Schlagzeugs auffallend. Dazu zählen nicht eine tiefe Schaffenskriese stürzte. nur Tamburin und Glockenspiel, sondern auch die So schrieb er dem jungen Komponisten und Dirigenten Basstrommel im Pianissimo und die leisen Einsätze für kleine Eugène Goossens folgende Zeilen: „Jetzt, wo meine arme Trommel, Tambourin und Becken. All dies macht aus der Frau tot ist, kann ich nicht mehr originell sein, und so bin ich Übung mehr als eine bloße Bearbeitung. abhängig von Leuten wie Johann Sebastian als Inspirationsquelle.“ Schließlich gelang es ihm neue Kräfte Meike Voskuhl

Nächstes Konzert: Festkonzert der Orchester des Ernst-Barlach-Gymnasiums D a s B l ä s e r s t u d i o zum 50-jährigen Schuljubiläum Sonntag, 21. Februar 2016, 19.00 Uhr Holz- und Blechblasinstrumente Konzertsaal Kieler Schloss Werke von Mozart, Holst, Bizet u.v.m. Beratung - Verkauf – Service – Werkstatt

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Besetzung des Sinfonieorchesters

1. Violinen Violoncelli Kontrafagott Swaantje Kaiser Lennart Bartsch Gandalph Haß (Konzertmeisterin) Raphael Brede Jürgen Elis IMarit Behnke Hörner Gesa Kaiser Anton Beckmann Tirza Bluhm Julia Lange Franziska Janßen Isabelle Eggers Alexander Leuschner Wanja Pasdzierny Melchior Käppel Carl von Brandis Kontrabässe Lea Ann Kruse Michael Bohn Trompeten Max Mitschke Luca Manon Causemann Friedrich Beckmann Sophia Remy Markus Günst Matthias Hippe Julius Schilling Sophie Taubitz Christos Meitanis Elin Schmidt Laura Pareigis Flöten Isabella von Schlieffen Malin Rotthaus Posaunen Antila Thomsen Christina Sinjen Jakob Günst Theodore Squire Doris Gutbier 2. Violinen Oskar Klempt Piccolo Charlotte Lange Wiebke Bartsch Linnea Hamer Pauline Engfer Tuba Oboen Benjamin Günst Michel Blümel Hannah Detje Anna Sophie Herrmann Deborah Eilers Pauken Leonard Köcher Hauke Lehna Laslo Vierk Hannah Ortlepp Englisch Horn Alba San Quirico Corral Schlagwerk Deborah Eilers Friederike Trost Jan Ole Grewe Anton Larsson Klarinetten Bratschen Caroline Beckmann Harfe Kara Haß Mischa Dobruschkin Elena Lavrentev Miyeon Eggers Bassklarinette Orgel Continuo Merete Elak Kira Carstensen Anna Stellmacher Merle Hansen Fagotte Sarina Mitschke Paul Detje Laute Continuo Alf Michael Sontag Santhoshi Raabe Gero Parmentier Ode an die heilige Caecilie Doch all die schönen Lieder dienen viel edleren Zwecken, und jede dankbare Note zahlt dem Himmel 1. die von ihm geliehene Melodie zurück. 2. Solo und Chor 9. Duett Alt und Tenor Heil Dir, herrliche Caecilie, heil! Im vergeblichen Einklang versuchen die verliebte Flöte Füll jedes Herz mit Liebe für Dich und Deine himmlische Kunst; und die sanfte Gitarre schamlose Wollust und lock’re dass die geheiligte Liebe für Dich und die Musik Lüsternheit zu regen; den britischen Wald so berühmt werden lasse wenn sich Deine keuschen Melodien zärtlich wie Dodonas Gesangshain: zu verzückten Flammen und himmlischer Liebe bewegen. 3. Duett - Alt und Bass 10. Alt und Frauenchor Lausch, lausch! Jeder Baum bricht sein Schweigen, Vergeblich versuchen die Querpfeife und alle Klänge des Buchsbaum und Tanne beginnen zu sprechen! Krieges, Dies ist die muntere Geige, die deutlich in der Flöte spricht! die gleichen Leidenschaften auszulösen, Sympathie war’s, was ihre lauschenden Brüder anzog, die Deine erhabnen Töne zauberhaft beschwören. wenn zur griechischen Lyra sie mit gründen Flügeln flogen. 11. Chor 4. Chor Heil, herrliche Caecilie, heil Dir! Seele der Welt! Heil unserer großen Meisterin der Harmonie! Du stimmst die ungleichen Körner der Materie aufeinander ab, Wenn im Chor dort oben Du Deine Kunst verschönerst, Du verbandest die zerstreuten Atome nimmst Du mit Entzücken wahr, nach dem Gesetz der wahren Proportionen, wie Deine Lieblingskunst zu unendlicher Glückseligkeit die verschiedenen Teile in perfekter Harmonie verbindend. beiträgt. 5. Sopran und Chor Heil, herrliche Cäcilie, heil Dir! Heil unserer großen Meisterin der Harmonie! Du brachtest in Einklang die Welt unten, den Himmel oben, zur eigenen Musik bewegen sie sich nun in der himmlischen Runde. 6. Trio: Sopran, Alt und Bass Welche Töne wagen den Vergleich mit diesem sublimen, himmlischen ? Von aller irdischen Musik wagte es allein die noble Orgel. 7. Bass Solo Wunderbares Werk! Vor Dir muss sich die zirpende Laute, obwohl an Siege gewöhnt, geschlagen geben. 8. Alt Solo Selbst die erhab’ne Geige kann sich mit Dir nicht messen, und die stolze Viola verlässt das Feld; Vergeblich lassen sie ihre Saiten ertönen, um die grausame Holde zu umwerben oder die Siege der Könige zu preisen.