MWV Saverio Mercadante
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MWV Saverio Mercadante - Systematisches Verzeichis seiner Werke vorgelegt von Michael Wittmann Berlin MW-Musikverlag Berlin 2020 „...dem Andenken meiner Mutter“ November 2020 © MW- Musikverlag © Michael Wittmann Alle Rechte vorbehalten, insbesondere die des Nachdruckes und der Übersetzung. !hne schriftliche Genehmigung des $erlages ist es auch nicht gestattet, dieses urheberrechtlich geschützte Werk oder &eile daraus in einem fototechnischen oder sonstige Reproduktionverfahren zu verviel"(ltigen oder zu verbreiten. Musikverlag Michael Wittmann #rainauerstraße 16 ,-10 777 Berlin /hone +049-30-21*-222 Mail4 m5 musikverlag@gmail com Vorwort In diesem 8ahr gedenkt die Musikwelt des hundertfünzigsten &odestages 9averio Merca- dantes ,er Autor dieser :eilen nimmt dies zum Anlaß, ein Systematisches Verzeichnis der Wer- ke Saverio Mercdantes vorzulegen, nachdem er vor einigen 8ahren schon ein summarisches Werkverzeichnis veröffentlicht hat <Artikel Saverio Mercadante in: The New Groves ictionary of Musik 2000 und erweitert in: Neue MGG 2008). ?s verbindet sich damit die @offnung, die 5eitere musikwissenschaftliche ?rforschung dieses Aomponisten zu befördern und auf eine solide philologische Grundlage zu stellen. $orliegendes $erzeichnis beruht auf einer Aus5ertung aller derzeit zugänglichen biblio- graphischen Bindmittel ?in Anspruch auf $ollst(ndigkeit 5(re vermessen bei einem Aom- ponisten 5ie 9averio Mercadante, der zu den scha"fensfreudigsten Meistern des *2 8ahrhunderts gehört hat Auch in :ukunft ist damit zu rechnen, da) 5eiter Abschriften oder bislang unbekannte Werke im Antiquariatshandel auftauchen oder im :uge der fortschreitenden Aata- logisierung kleinerer Bibliotheken aufgefunden 5erden. #leichwohl dürfte (mit Ausnahme des nicht vollst(ndig überlieferten Brüh5erks> mit dem Detzigen Borschungsstand der größte &eil seiner Werk greifbar sein. ,ie Begründung dieser Annahme ergibt sich aus den spezi"ischen #egebenheiten der Mercadante-Überlieferung4 abgesehen von der frühen Aonservatoriumszeit ist Mercdante sehr sorgfältig mit seinen Manuskripten umgegangen. 9elbst 5enn er, 5ie damals üblich, die Auto- graphe an den Auftraggeber <$erlag, 7mpressario etc > abgeben mußte, hat er zumindest Abschriften für sich behalten, die er in seine privaten Archiv verwahrte ,ieses gelangte nach seinem Ableben zunächst in Besitz seines 9ohnes !svino. Mit Blick auf den hundertsten #eburtstag Mercadantes *=2E 5urden diese Best(nde in mehreren &rachen vom Conservatorio di Musica San #ietro a Maje%%a in Neapel erworben, das heute über den größten Bestand an Mercadante-Manskri'ten verfügt Allerdings 5ar dieser Ankauf des Mercadante-Nachlasses Dahrzehntelang in $ergessen- heit geraten, so da) die (ltere Borschung sich nur auf die Inventarliste stützen konnte, die Bran- cesco Blorimo seinem Mercadante-Kapitel in seiner 9chrift Scuola Napoletana beigegeben hat ,iese Fiste enth(lt also lediglich die Altbest(nde vor *=2E Gnd diese 5iederum setzen sich zusammen aus den dem Aonservatorium als /flichtexemplar übergebenen /artituren der in den &heatern Neapels aufgeführten !pern Mercadante, so5ie Werkabschriften, die Mercadante selbst dem Aonservatorium 5(hrend seiner ,irektoratszeit (1840-1870) geschenkt hat ,ie neueren Best(nde stammen, 5ie gesagt, zum größten &eil aus dem Ankauf des Mercadante-Nachlasses' 5oraus sich übrigens die auf"(llige :ahl von mehrfach überlieferten !pernpartituren erkl(rt, so- 5ie einer kleinen :ahl von 9chenkungen durch /rivatbesitzer aus s'(terer :eit <: . das Alaviertrio nach der Oper Virginia, das noch den Besitzervermerk uca di Balzo trägt> ,a) der ?rwerb des Mercadante-Nachlasses in $ergessenheit geriet, erscheint merk- 5ürdig, erkl(rt sich aber 5ohl aus dem Gmstand, da) der damalige Bibiothekar die schlechte Idee hatte, diesen zu sIstematisieren. Mercdante selbst scheint, was ja Sinn macht, Partituren und Aufführungsmateriale gemeinsam archiviert aufbe5ahrt zu haben, 5orauf noch heute 9ignaturen mit Namen e*pacco *** hindeuten. ,iese !rdnung 5urde seinerzeit aufgelöst ,.h. der Bib- liothekar sortierte /artituren zu /artituren, Instrumentalstimmen zu Instrumentalstimmen, Chor- stimmen zu Chorstimmen, $okalsoli zu $okalsoli #leichzeitig begann er mit der $erzettelung dieser Best(nde, ohne da) diese Arbeit Demals abgeschlossen 5orden 5(re ,as ?rgebnis 5ar eine heillose Aonfussion in den 9ignaturen und Best(nden, die die Nachfolger 5ohl davon abhielt, das /rojekt zu vollenden, so da) auch der Ankauf selbst allm(hlich in $ergessenheit geriet. Wieder aufgegri"fen wurde dieses $orhaben erst, nachdem der Autor auf der Rückseite der seinerzeit angelegten Aarteikarten, die der K"fentlichkeit lange :eit nicht zugänglich 5aren, vereinzelte @in5eise nach der Art acquistato dal Sig. ,. Mercadante per i% prezzo die -ire *** entdeckte ?ine Überprüfung der Acquistionsbücher förderte dann die ?rkenntnis zu &age, da) es sich um einen ?rwerb in mehreren &ranchen und zu (für damalige $erhältnisse> erheblichen 9ummen handelte 7m $erlauf der mehrj(hrig angelegten, sIstematischer Aatalogisierungsarbeiten am Con- servatorio in Neapel 5urden diese Best(nde inz5ischen bibliothekarisch erfa)t, auch 5enn nicht auszuschließen ist, da) in den &iefen der Magazine des Aonservatoriums immer noch mögliche ?ntdeckungen schlummern. Breilich stellt sich mit dieser ?rsterfassung (insbesonere im Bereich der Musica sacra ein besonderes /roblem4 ,urch die Aufteilung der ?inzelstimmen in verschiedene Aonvolute 5urde der #esamtzusammenhang der Materiale zerstört, so da) es nicht in allen F(llen m;glich scheint, Partituren oder Einzelstimmen einem zusammenhängenden Werk zuzuordnen. <:u 5elcher Messe gehört ein separat überlieferter 9atz Gratias agimus oder ein .ui tol%is>L - Eine solche (hier vorgelegte> Zuordnung wurde erst möglich durch das Heranziehen der Mercadante-Best(nde in Domarchiv von Novara 9averio Mercadante versah von *=33 bis 1840 das Amt eines ,omkapellmeisters in Novara Erst damals rückte für ihn die bis dato kaum gepflegte Airchenmusik in den Blick seines Interesses In Novara verfügte er über eine Aapelle von el" 9(ngern und einem !rganisten. Bür dieses ?nsemble schrieb er eine große :ahl von Werken kirchlicher #ebrauchsmusik. #em() ,ienstvertrag war das Domkapitell von Novara Eigent%mer dieser Werke, so da) Mercadante die Autographe in ,oarchiv deponierte, 5o sie bis heute (unter unzureichenden Bedingungen) ver- 5ahrt 5erden. M,a es sich bei diesen Manuskripten 5eitgehend um Gnikate handelt, 5(re eine ,igitalisierung von höchster ,ringlichkeitNO ,iese Abmachung erstrecke sich Dedoch nicht auf Aompositionen, die Meradante außerhalb seiner ,ienstpflichten schuf. ,azu gehörten die Messen für 9oli, Chor und !rchester, die Mercadante regelm(ssig für den *E August eines 8ahres, <Novaras ,om ist ein Marien-,om), komponierte, oder die für festliche Anl(ße instrumentierten Werke aus dem Bundus der sonnt(glichen #ebrauchsmusik. ,iese verwahrte Mercadante in seinem privaten Archiv, das er 1840 mit nach Neapel nahm und dessen Best(nde sich heute im dortigen Aonservatorium befinden. <&eil5eise führt das zu der kuriosen 9ituation, da) sich die /artituren mit !rgelbegleitung in Novara befindet, die !rchesterpartitur [ohne #esangstimmen] in Neapel> ,iese doppelte Überlieferung gestattet es nun, die Best(nde in Neapel mit @ilfe der /artituren in Novara 5ieder zusammenzufügen. <Als Beispiel sei auf die Messe e-mol% <Novara Nr 3) verwiesen, die sich in Neapel in ihrer Orchesterversion erhalten hat Alerdings unter acht verschiedene 9ignaturen). - Übrigens hat Mercadante auch in Neapel 5eiterhin in großem Gm"ang Airchenmusik geschrieben. ?iner der #ründe hierfür 5ar, da) die Werke aus Novara im Aönigreich beider 9izilien nur bedingt aufführbar 5aren. ,enn 5(hrend man in /iedmont keine /robleme hatte, in der Airche einen gemischten Chor auftreten zu lassen, galt in Neapel bis zum ?nde der Boubonen *=+* der #rundsatz mulier taceat ecc%esiam. In seinen neaplitanischen Airchnkompositionen ver5endet Mercadante darum immer eine M(nner- chor M&,T,B]. :udem sind die neapoltanischen Airchenkompostionen stets mit !rchesterbe- gleitung gesetzt :ur Au"führung stand ihm Da Dederzeit das !rchester des Aonservatorium zur $erfügung, das standardm(ssig mit 2 &rom'eten, 3 /osaunen und !phikleide besetzt 5ar ,ie !rchestrationen mit kleinerer Besetzung lassen sich daher der Novareser :eit zuordnen, selbst 5enn die Manskri'te nicht datiert sind. ?ine 5eitere Besonderheit besteht im Bormat des Notenpa'ieres4 Bis zu seiner ?rblindung auf dem einen Auge ?nde *=32 benutzte Mercadante relativ kleinformatiges Notenpapier Alle s'(teren Werke sind auf großformatigem Notenpa'ier (nahe DIN-A-4) notiert. ,ie Best(nde in Neapel und Novara bilden also, 5ie ausgeführt, die zentrale Puelle für die 5eitere Mercadante-Forschung und dies insbesondere für die Vokal- und Instrumentalmusik. ,ie Überlie"erung der !pern ist indessen breiter gestreut Auch hier sind 5ieder die Best(nde in Neapel an erster 9telle zu nennen, in denen, 5ie ausgeführt, z5ei Überleifungsstränge zusam- menkommen4 die /flichteHemlare der in Neapel aufgeführten Mercadanteopern, sowie die Best(nde aus dem /rivatnachlaß, darunter die Abschriften der in 9panien und /ortugal auf- geführten !pern, (deren $orhandensein in Neapel anders kaum erkl(rbar 5(re> ?s folgt das $erlagsarchi von /icordi in Mailand. Mercdante hat so5ohl mit Ricordi als auch mit Fucca als $erleger zusammengearbeit Überdies lassen briefliche Andeutungen vermuten, da) Mercadante zumnidest zeit5eise <5(hrend seines Aufenthaltes in 9panien und /ortugal private Manuskripte