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Topografischer Katalog der vor- und frühgeschichtlichen Fundstellen in

Tiberius Bader

Im vorliegenden Beitragwerden die 2. Appenwiesen Fundstellen in alphabetischer Reihen- Westlichdes Ortes Hemmingen in folgekurz vorgestellt. Die Katalognum- RichtungEberdingen,nördlich undsüd- mern entsprechen den Nummern auf lich von derKreisstraße 1654, westlich der Karte sowie in den Kartender Beit- von der Kreisstraße1653, Richtung rägezuSteinzeit, Metallzeiten und Hochdorf, südlich vomSpitalwald, liegt Römerzeit. die früher sehr feuchte und wasserreiche Flur mit demNamen„Appenwiesen“. 1. An der Seiten oder Seite Westlich des heutigenHochhäuser- Grabhügel viertels „Schauchert“, nördlich der In derälteren Literatur (Paulus 1877, 41) Flur „Langwiesen“ und des Gaichel- ist von einem Grabhügel in den „Appen- grabens,imHangbereichdes verlänger- wiesen“ die Rede. Peter Goessler (1930, ten Schaucherts, in derFlur„An der 158f.) vermutete: „Vielleicht liegt, da Seiten“, Parzellen 3785–3799, stellte keineAusgrabungstattgefunden hat, Werner Schmidt im Juni 2000 im Korn- eine Verwechslung vormit einem in den feld Geländemerkmalefest unddoku- Wiesen gelegenen, zum römischen ge- mentierte diese fotografisch.Auchauf hörigen Trümmerhaufen“. In Luftbil- einem 1992 aufgenommenen Luftbild dern ist der Grabhügeljedoch südlich zeigen sich dunkle Verfärbungen, Hin- des römischen Gutshofes,amWestrand weise auf eine vorgeschichtliche Sied- der Gemarkung,wieder erkennbar.Er lung unbestimmter Zeitstellung.Obes istdurchdie landwirtschaftliche Nut- sich um eine Viereckschanze handelt, zung völlig verflacht. DieBeschreibung wie Schmidt vermutete, istfraglich. des OberamtsLeonberg lokalisiert hier fälschlich auch die villa rustica im Spital- Quelle: Archiv LAD,Az. HEMM039,Listennr.29; wäldle. Luftbild L7120/126–01; Bearbeitung E. de Gennaro2003 (An der Seiten) Literatur: Beschreibung OberamtLeonberg1852, und S. Möllenberg2013 (Seite). 82f.(villa rustica); 84 („Altgermanische Literatur: W. Schmidt(E. de Gennaro), Fundber. Grabhügel“); Paulus,1877,41; Staehle Baden-Württemberg28/2,2005,360; 1923,82Nr. 3; Goessler 1930,158f.; Biel Zimmermann 2016,158 Abb.6a. 1988,211 (Grabhügel, Hemmingen Nr.4); Knaut 1991,30; Vor- und Frühgeschichte im Landkreis (1993) 172. ArchInf79_HEMM_Umbruch_1_104__2_Arch_Inf_ 20.08.18 09:24 Seite 80

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Fundstellen auf der der Gemarkung Hemmingen.Die Nummerierung entsprichtden Katalognummern. ArchInf79_HEMM_Umbruch_1_104__2_Arch_Inf_ 20.08.18 09:24 Seite 81

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Römische Siedlung nach Heimerdingen, westlich des Bür- 1980 lieferte Jürgen Zusa römische Ke- kleshofs, liegen zwei Großgrabhügel. ramik an das LAD, dieernacheigenen AusführlicheBesprechungsiehe Metall- Angabensüdlichdes Gutshofesim zeit S. 34ff. „Spitalwäldle“ in der Flur „Appenwie- sen“ gefundenhatte. Der Fundkomplex Quelle: ArchivLAD HEMM019,Listennr.8,Bear- bestandaus ca.30Bruchstückenvon beitung S. Möllenberg2013. Literatur: Goessler 1930,158; Paret1961,235; Terra sigillata, einem Lampenfragment Biel 1988,211; Knaut 1991,30. und Glasbruchstücken aus der Römi- schenKaiserzeit. Der Fundmeldung 5. Bürkle –heute Birkle und teilweise wurde vonW.Schrayvon Flachtder Ver- Ober-Bürkle merk „Die Fundzusammensetzunglässt Die mutmaßlicherömische Siedlung Zweifel an derRichtigkeit der Angaben liegtin„Birkle“, Parzellen 4414–4415, vonZusazu“ hinzugefügt. 4641, 4636, und in „Ober-Bürkle“, wo Aufbewahrung:LMW/LAD. noch im 19. Jahrhundert römische Zie- gelund Keramikfragmente gefunden Quelle: Archiv LAD,Az. HEMM037,Listennr.25; wurden. Bearbeitung S. Möllenberg2013.

Quelle: ArchivLAD,Az. HEMM020,KarteFund- 3. Bauernwald stelle 10,Bearbeitung S. Möllenberg 2013. Jungsteinzeitlicher Lesefund Literatur: Beschreibung OberamtLeonberg1852, 83 Nr.5;Paulus 1877,40; Staehle 1923, Hochdorf a.d. , Gde. . 118 Nr.2;Paret 1932,317 Nr.2; Angrenzend an die Gemarkung Hemmin- Knaut 1991,37. gen im „Bauernwald“, ca. 1,5 km westlich vonder Hemminger Fundstelle„Rittweg“, 6. Eselspfad fand man 1906 ein Steinbeil.Auskunft Die Fundstelle befindet sich am äußers- vonLehrer Speidel aus Hemmingen. ten östlichen Punkt der Gemarkung Hemmingen zwischen den Fluren

Literatur: Fundber.Schwaben 20,1912,5. „Wannengraben“imNorden und „Unte- res Feld“ im Süden, am Westhang der Grabhügelgruppen , Parzellen Nr.1998–2005. Im Zwischen den Hügelgruppen„Spital- Bereichzweier großer,dunkler Flächen wäldle“ und„Zeilwald“ liegen weitere (2 m×2m)inParzelle 2000 wurde eine zwei Grabhügelgruppen,heute Gemar- kleine vorgeschichtlicheScherbegefun- kung Hochdorf. den, was aufeine vorgeschichtliche Sied- lungsstelle hindeuten könnte. AufPar-

Literatur: Paret1961,234f.; Feldbegehung zelle1962 wurden aus einerrotbraun Mai2016. verfärbtenStelle Hüttenlehmbrocken aufgelesen.Zeitstellung unklar. Feld- 4. Birkle/Bürkle begehung W. Schmidt, . – Östlich desWaldes „Birkle“, nördlich Luftbildaufnahme Otto Braasch1980. derLandesstraße1140 von Hemmingen Verbleib: LMW. ArchInf79_HEMM_Umbruch_1_104__2_Arch_Inf_ 20.08.18 09:24 Seite 83

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Quelle: Archiv LAD,Az. HEMM034,Listennr.21, 8. Fuchsloch (Hart oder Zeil) Bearbeitung S. Möllenberg2013. Die Flur „Fuchsloch“ liegtnördlich Literatur: W. Schmidt(A.Busse), Fundber.Baden- Württemberg17/2,1992,202; Zimmer- desOrtes Hemmingen, östlich des Zeil- mann 2016,71f.; Abb.25a–b. waldes und westlich des Grasfeldwegs, an der Markungsgrenze zumSchwieber- 7. Fleckenäcker dinger Hardthof. Nordwestlich vonHemmingen, südlich Eine ausgedehntejungsteinzeitliche des „Zeilwaldes“liegtdie Flur „Flecken- Siedlung liegt auf demöstlichenAus- äcker“.ImFlurstück Nr.O-3818,nord- läufer eineswestöstlich ziehenden westlichvon Hemmingen, befindet sich Rückens unddessen leicht nach Süden ein Grabhügel. Aufmehreren Luftbil- fallendemHang auf denParzellen dern (1982, 1988 von Rolf Gensheimer, Nr.3114 (Hemmingen) und8146/6 1990,1999, 2000 von Otto Braasch) sieht (,FlurPfaffenweg). manklareinerundlichedunkle Verfär- Die Fundstelle wurde vonWerner bung, die als Kreisgraben eines (Groß-) Schmidt, Ditzingen, am 29.3.1988 Grabhügels gedeutetwird. entdeckt.Erfand 128 bandkeramische Keramikscherben, drei Silices,zwei Quelle: Archiv LAD,Az. HEMM035,Listennr.22, Mahlsteinfragmente, zwei Hüttenlehm- Bearbeitung S. Möllenberg2013. brocken unddas Fragment eines Stein- Literatur: Zimmermann 2016,80Abb.10; 47; 62 c. werkzeuges.

Quelle: Archiv LAD,Az. HEMM026,Listennr.3, Fleckenäcker.Luftbild Bearbeitung Ch. Engels und S. Möllenberg vonOttoBraasch aus 2013. dem Jahr 2000. Literatur: Zimmermann 2016,83Abb.29.

9. Gäßlesgraben/Betteläcker Einfrühmittelalterliches Gräberfeld liegt im südwestlichenTeil des Ortes, heute Seestraße 3/1,beim „Boschebu- ckel“. Im Bericht über die Entdeckung der Gräberist zu lesen:„Im Januar 1927 wurde beimNeubau des Schuhmacher- meisters Bosch an derGäßlesgraben- straße amWestrand des Ortes auf Flur Gäßlesgraben, Parzelle 3525, im Volks- mund Betteläcker,ein Reihengräber- friedhofangeschnitten. Soweit feststell- barwurden 3Gräber achtlos zerstört. Auseinem Männergrab stammt eine Goldschnalle in Zellentechnik mit Al- mandinen besetzt, die vonden Arbeitern vollständigzerstört wurde, und eine ArchInf79_HEMM_Umbruch_1_104__2_Arch_Inf_ 20.08.18 09:24 Seite 84

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SpathainBruchstücken. Die beiden an- Literatur: Fundber.Schwaben N.F.3,1924–1926, deren Gräber waren beigabenlos. Tiefe 13; Zimmermann 2016,89f.Abb.33. 0,4–1,5 m. Funde im Privatbesitz.“ Römerzeit Siedlung.Gustav Schollfand römische Quelle: Archiv LAD,Az. HEMM022,Listennr.13, Bearbeitung S. Möllenberg2013. Keramikfragmente und auch Terra sigil- Literatur: Fundber.Schwaben N.F.4,1926–1928, lata etwa 1kmsüdöstlich desOrtes. 113; Goessler 1930,214; Veeck,1931, 49; 223 Nr.II(Gäßlesgraben); Müller 1976,11; Knaut 1991,44f.Abb.1;Zim- Quelle: ArchivLAD,Az. HEMM018,Listennr.9, mermann 2016,50f.; 87f.; Abb.7;16a. Bearbeitung S. Möllenberg2013,B.Gralfs 2016. Literatur: Beschreibung Oberamt Leonberg1852, 10. Glemsloch 194; Fundber.Schwaben N.F.3,1924– Südöstlichdes Ortes Hemmingen, 1926,100; Paret1932,317 Nr.3;Knaut aufeiner TerrasseamlinkenUfer der 1991,37; Archiv Gemeinde Hemmingen (ohne Jahr). Glems,liegt die Flur „Glemsloch“.In den Flurstücken Nr.1475–76, 1479–80, 12. Gröninger Weg 1484–85, 1496, 1500–01, 1506–08, 1510, Der „Gröninger Weg“ liegt nördlich des 1518, 1520, 1524, 1530 wurden vorge- Ortskernes unddes heutigen Friedhofes schichtliche Keramikfragmente vonei- undteilt das Gewann „Gröninger ner Siedlungunbestimmter Zeitstellung Pfädle“inzwei Teile. In den Flurstücken gefunden. Nr.2758 und 3060 fand1991 Manfred Gutbrodbei einer Feldbegehung mehre- Quelle: Archiv LAD,Az. HEMM033,Listennr.20, re unverzierte neolithische Keramik- Bearbeitung S. Möllenberg2013. Literatur: Fundber.Schwaben N.F.3,1924–1926, fragmente und Hüttenlehm. Vermutlich 13; Goessler 1930,135; Zimmermann der benachbarten Rössener Siedlung am 2016,90f. „Lerchenberg“zuzurechnen. Verbleib: Privatbesitz. 11. Glems/Inder Glems Südöstlichdes Ortskernes,südlichdes Quelle: ArchivLAD,Az. HEMM003,Listennr.1, Gewerbegebietes „Ost“,liegtdie Flur Bearbeitung E. de Gennaro2003. „Inder Glems“, oder kurz„Glems“. Literatur: M. Gutbrod (A.Selent), Fundber.Baden- Württemberg19/2,1994,14; Zimmer- mann 2016,92Abb.34a–b. Steinzeit Zwischen den beiden Weltkriegen wur- 13. Grübenäcker/Grubenäcker den Keramikfragmente der bandkera- Westlichdes Ortskernes,südlichder mischen Kulturgefunden, die in die Kreisstraße1654 RichtungEberdin- Sammlung Müller gelangtsind (Ver- gen,nördlich des Gewanns „Rohrer bleib: LMW,V67, 24). Im Jahr 2016 fand Weg“,östlich desGewanns „Rohrhof“, Frau StefanieReska aus Hemmingen liegenvorgeschichtlicheGrabhügel, zwei retuschierte Steinstücke. derenZeitstellung sich nicht näher eingrenzen lässt. „Im Orthofoto sind Quelle: Archiv LAD,Az. HEMM018,Listennr.9, auf Parzelle 4246 dichtandicht dunkle Bearbeitung S. Möllenberg2013,B.Gralfs 2016; Fundzeichnung LMW. Flecken zu erkennen, die eventuell ver- ArchInf79_HEMM_Umbruch_1_104__2_Arch_Inf_ 20.08.18 09:24 Seite 85

flachte Grabhügel […] darstellen“(nach Möllenberg).

Quelle: Archiv LAD Az.HEMM032,Listennr.19, Bearbeitung S. Möllenberg2013. Literatur: Zimmermann 2016,93f.Abb.6a; 34 c.

14. Hafenstein NeolithischeSiedlung im Gewann „Hafenstein“, westlich des Ortes Hem- mingen, südlich der Seehöfe,heute teilweiseimLochpfädle.Hierwurden Keramikfragmentegefunden, darunter eines verziert in GroßgartacherArt.

Literatur: Fundber.Schwaben N.F.3,1924–1926, 13; Zimmermann 2016,96–97 Abb.48.57b.

15. Hälde/Halde Das Gewann „Hälde“ oder„Halde“ liegt nordöstlich des Ortes.Größere schwa- che Verfärbungen in den Parzellen Nr.2706–1718 auf einerLuftbildaufnah- me vonOtto Braasch(15.1.1994, Nr. L7120/077–06) weisenauf Grubenkom- plexe einer Siedlung unbestimmter Zeit- stellung hin. Setzt sich im Gewann „Herzengrund“ fort. Quelle: Archiv LAD,Az. HEMM013,Listennr.4, Hälde/Halde (unten) Bearbeitung B. Gralfs 2013. bzw. Herzengrund Literatur: Fundber.Schwaben, N.F.3,1924– (oben). Luftbild vonOtto Quelle: Archiv LAD,Az. L7120/077–06, Bearbei- 1926,13. Braasch aus dem Jahr tung Ch. Engels 2013. 1994. Literatur: Zimmermann 2016,98f.Abb.36a. Manfred Gutbrodfand bei einer Feld- 16. Hegnach begehungimFebruar1991 auf Parzelle Das Gewann „Hegnach“ liegt südwest- 612 eine unverzierte neolithische und lich desOrtes Hemmingen, bei der drei mittelalterliche Scherben (persön- Landstraße 1136 Richtung Schöckingen. liche Mitteilung 9.2.2017). Verbleib: Privatbesitz. Neolithische Siedlung Auszahlreichen Flurstücken sindseit Quelle: Archiv LAD,Az. HEMM001,Bearbeitung den 1920er-Jahren neolithische Sied- E. de Gennaro. Literatur: M. Gutbrod (A.Selent), Fundber.Baden- lungsspuren durch Scherbenund Stein- Württemberg19/2,1994,13; Knaut beilfunde belegt. 1991,28; Zimmermann 2016,102. ArchInf79_HEMM_Umbruch_1_104__2_Arch_Inf_ 20.08.18 09:24 Seite 86

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17. Heimerdinger Wald 19. HinterEulenberg

Grabhügelgruppe Grabhügelgruppe Etwa 2,5 km südwestlichdes Ortes Hem- Südwestlich des Ortes, südlich der mingen, südlich der Landstraße1140 Landstraße 1140 vonHemmingen nach von Hemmingen nach Schwieberdingen, Heimerdingen, liegt das Gewann „Hinter westlich der Bahnlinie, liegen drei Grab- Eulenberg“. Durch Luftbildaufnahmen hügel ziemlich verstecktimGewann sind hier mindestens zwei große Grab- „Heimerdinger Wald“, Parzelle 5420/3. hügel erkannt worden. Im Jahr 1990 wur- Da sieinebenemGelände liegen,wirkt den voneinem Landwirt Steine herausge- ihre erhaltene Höhe von1,5 bis 3msehr pflügt. Siedürften zu einer Steinpackung beeindruckend.Interessantist dieüber- gehören, mit der ein Grab überdeckt wor- durchschnittlicheGröße aller drei Hü- den war.Auf dem Hügel wurde eine hall- gel: IhrDurchmesserreicht von30bis stattzeitliche Scherbe gefunden. 40 m. Überdie altenAusgrabungenwis- Quelle:Archiv LAD, Az.HEMM030, senwir nicht viel. Fuchs- bzw.Dachs- Listennr.5,BearbeitungS.Möllenberg bauten habenstarke Schäden bei den 2013. Hügeln angerichtet. Die Grabhügelgrup- pe istindas Denkmalbuch eingetragen Literatur: Knaut 1991,30. undgenießt damit besonderen Schutz. 20. HinterWeihinger Berg

Quelle: Archiv LAD HEMM024,Listennr.26, Bear- Siehe „Appenwiesen“ (Katalog Nr.2). beitung S. Möllenberg2013. In derälteren Literatur wird der Grab- Literatur: Beschreibung OberamtLeonberg1852, hügelunter der Flur „Appenwiesen“ 84; Paulus 1877,41; Staehle 1923,82 Nr.1;Goessler 1930,158; Paret1961, erwähnt. Siehe ausführlichimKapitel 235; Biel 1988,211; Knaut 1991,30; Metallzeit S. 40f. Zimmermann 2016,104 Abb.9a; 10.

Quelle: Archiv LAD,Az. HEMM008,Listennr.6, 18. Herzengrund Bearbeitung S. Möllenberg2015. Das Gewann „Herzengrund“ oder Literatur: Siehe „Appenwiesen“ Katalog Nr.2; Zimmermann 2016,176f. „Hetzengrund“ liegt nordöstlich des Ortes Hemmingen, zwischen den 21. Hirschsprung Fluren„GröningerWeg“und „All- Das Gewann „Hirschsprung“ liegt etwa mendpfad“, Flurstücke2705–2719, 2,5 km westlich des Ortes am Rand der 2723–2725, 2800. In einer Luftbild- Hemminger Gemarkung, nördlich der aufnahme von Otto Braasch1994zeich- Landstraße1654 nachEberdingen,west- netsich eine dunkleVerfärbung ab, die lich des Fischteichs. Bereits nach dem auf Siedlungsresteoder einen Grab- Ersten Weltkrieg wurden hier Keramik, hügelhindeutet. ein Reibstein und Feuersteinfragmente aufgelesen, die auf eine Siedlung der Quelle: Archiv LAD,Az. HEMM038,Listennr.28, Bearbeitung Ch. Engels,S.Möllenbergund Rössener Kultur schließen lassen B. Gralfs 2015. (Verbleib: unbekannt). Literatur: Zimmermann 2016,106f.Abb.9a; 38. ArchInf79_HEMM_Umbruch_1_104__2_Arch_Inf_ 20.08.18 09:24 Seite 87

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1996 wurden im Bereich der Parzellen Hochstetter Wegs. Nach der Beschrei- 4639–4646 drei unverzierte bandkerami- bung von Peter Goessler:„Spuren des scheScherbenaufgelesen(Verbleib: abgegangenenOrtes,der aus der Flur ALM Rastatt). ‚Rohremer Weg‘ und Wald ‚Rohrsberg‘ Luftbildaufnahmen von Rolf Genshei- zu erschließen ist,wurden nicht gefun- mer (1984) und Otto Braasch(1992, den; dagegen mittelalterliche Scherben 1996) zeigendunkle Verfärbungen. zwischen Flur Weidenfeld und Herzen- grund nahe dem Wasser westlichdes Quelle: Archiv LAD,Az. HEMM005,Bearbeitung Punkts 306,0; westlich davon liegt die E. de Gennaro2003; Archiv Gemeinde Flur Hochstetten.“ Hemmingen (ohne Jahr). Literatur: Fundber.Schwaben N.F.3,1924–1926, 13; Knaut 1991,28; W. Schmidt (E.de Literatur: Goessler 1930,230 Nr.9;Zimmermann Gennaro), Fundber.Baden-Württemberg 2016,108 Abb.6d. 28/2,2005,50; Zimmermann 2016,107 Abb.9a; 13; 49; 57b. 23. Huthütte Das Gewann „Huthütte“ liegtöstlichdes 22. Hochstetten/Hochstetter Pfad Ortes Hemmingen, östlich der Schloss- Das Gewann „Hochstetten“ (heute Hirschsprung.Luftbild halde,der Schwieberdinger Straße und „Hochstetter Pfad“) liegtwestlich des vonOttoBraasch aus des Gewerbegebietes Nord, südlich dem Jahr 1996. Ortsteils „Schauchert“, nördlich des ArchInf79_HEMM_Umbruch_1_104__2_Arch_Inf_ 20.08.18 09:24 Seite 88

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derBahnlinie und des Gaichelgrabens. glanz (ebd. Taf. 12 B1). Die Funde sind ImSüden liegtdie Grenze zwischen überwiegend der GroßgartacherGruppe Mühlpfädle und Mühlweg. Flurstücke zuzuweisen undsprechen füreine aus- 1866–1868, 1875–1877. Im Luftbild gedehnteSiedlung. (Otto Braasch1998) sinddunkleVerfär- Verbleib:LMW/Privatbesitz Gutbrod, bungenzuerkennen, die auf eine vor- Hemmingen. geschichtliche Siedlunghinweisen. Die Funde (Scherben, Mahlsteine, ge- schliffene Steingeräte, Silexabschläge, Quelle: Archiv LAD,Az. HEMM041,Listennr.31, Hüttenlehm) sindinder Sonderausstel- Bearbeitung S. Möllenberg2013. lung „Steinzeit in Hemmingen undin Literatur: Zimmermann 2016,109 Abb.9a; 42; 44. der Umgebung“ im Ortsgeschichtlichen Museum ausgestellt (persönlicheMittei- 24. Lattichäcker lung Gutbrod,Kustos der Ausstellung). Das Gewann „Lattichäcker“ liegt etwa In denJahren 1994, 1999, 2000, 2006– 2kmwestlich des Ortes Hemmingen 2009 lasSchmidt zahlreiche weitere und 100mwestlich der Bahnlinie. Funde auf, die wiederumüberwiegend Im Herbst1920 wurden jungsteinzeit- insAlt- und Mittelneolithikumdatieren. liche Siedlungsspuren beobachtet. Luftbilder, die 1992 und1999 von Otto Die Fundstellewurdeseit 1984 durch Braasch aufgenommenwurden,zeigen den ehrenamtlich Beauftragten Werner zahlreicheangepflügte Grubenverfär- Schmidt systematisch begangen und bungen. kartiert.Im Zeitraum von1985 bis1987

wurden vomAreal derRössener Sied- Quelle: ArchivLAD,Az. HEMM006. lung folgende Funde aufgelesen: reich- Literatur: Fundber.Schwaben N.F.1,1917–1922, lich unverziertes und verziertes kera- 15; Paret1961,171; R. Gensheimer/ W. Schmidt/M.Gutbrod/W.Marquardt mischesMaterial, wie z.B. die mit (I. Stork), Fundber.Baden-Württemberg typischem, tiefem Furchenstich flächen- 15,1990,520; Knaut deckend verzierten Rand- und Wand- 1991,27, Abb.8;W.Schmidt (A.Busse), Fundber.Baden-Württemberg17/2,1992, scherben, Reste von Mahlsteinenund 16f.; W. Schmidt (J. Bofinger/I.Vogt), Steinbeilen, Hämatit sowieviele Silices, Fundber. darunter auch eine kleine dreieckige, Baden-Württemberg26, 2002,96; rötlichePfeilspitze mit gekerbter Basis W. Schmidt (E.deGennaro), Fundber. Baden-Württemberg28/2,2005,50; (Verbleib: LMW). Zimmermann 2016,118 Abb.41a. 1987 sammelte Werner Marquartjung- steinzeitliches Material auf, im Frühjahr 25. Lerchenberg 1988 legte Manfred Gutbrod weitere Das Gewann „Lerchenberg“liegtetwa mittelneolithischeOberflächenfundevor. 1kmnördlich desOrtes Hemmingen, Darunterbefinden sich zahlreicheritz- südwestlich vonder bekannten „Katha- undstichverzierte Scherben(Fundber. rinenlinde“ (Schwieberdingen) in den Baden-Württemberg 17/2,1992, 16f. Parzellen 2985–2997. DurchLuftbilder Taf. 12 B), außerdem einZwischenfutter- undFeldbegehungenwurden 1981 und fragment aus Geweih (ebd. Taf. 13 A); 1983 Reste einer RössenerSiedlung ent- eine Klinge aus Jurahornstein mit Sichel- deckt. 1987 konnteWerner Schmidt ArchInf79_HEMM_Umbruch_1_104__2_Arch_Inf_ 20.08.18 09:24 Seite 89

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Keramikscherben, Steingeräte und Hüt- ben und Feuersteingeräte sowieein tenlehmfragmente auflesen. Manfred schmales Schuhleistenkeilchen aus Gutbrod fand 1991 bei einer Begehung Hornblendeschiefer (Verbleib: Privat- im Bereich der Parzelle 3036 einen Silex- besitz). abschlag.InLuftbildern (OttoBraasch 1966 wurden Aussiedlerhöfe(heute be- 1980, 1997, 1999) zeichnen sich dunkle kannt als „Seehöfe“) erbaut. Im Bereich Bodenverfärbungen ab. der Höfe Häusslerund Huberwurden Verbleib: LMW. bei Erdarbeiten mindestens30Gruben einer bandkeramischen Siedlung ange- Quelle: Archiv LAD,Az. HEMM002,Listennr.1. schnitten. Ausihnen stammenzahl- Bearbeitung Ch. Engels und S. Möllenberg reiche bandkeramische Scherben (u.a. 2013. zwei Kümpfe, ein graues rohes Gefäß Literatur: W. Schmidt(A.Busse), Fundber.Baden- Württemberg17/2,1992,17; 202; mit drei horizontalen Henkelösen, eine M. Gutbrod (A.Selent), Fundber.Baden- dicke Randscherbe mit plastischer Ton- Württemberg19/2,1994,14; Zimmer- leiste) sowie Feuersteingeräte (Klingen, mann 2016,120 Abb.9a; 10; 38. z.T. mit Lackpatina, Schaber,Pfeilspitzen und drei Geräteaus Kreidefeuerstein), 26. Loch eine am Nacken beschädigte Flachhacke Das Gewann „Loch“ liegt nordwestlich aus Hornblendeschiefer,ein Flachbeil des Ortes Hemmingen, am nordwest- aus Hornblendeschiefer und weitere lichen Rand des Zeilwaldes und nördlich Fragmentevon Steinbeilen sowie Reib- der Seehöfe. Parzellen Nr.5124–5127, und Mahlsteinbruchstücke (Verbleib: 5132–5133. ImLuftbild(O. Brasch 1999) Privatbesitz/LMW Inv. 69,50–54). sinddunkle Verfärbungen zu erkennen, In denJahren 1970 bis 1971 wurden die Siedlungsgrubeneiner vorgeschicht- wiederumzahlreicheFunde geborgen. lichen Siedlung widerspiegeln können. Insbesondere sindKeramikfragmente zu erwähnen, wie mit Linien- undStich- Quelle: Archiv LAD,Az. HEMM036,Listennr.23. Bearbeitung S. Möllenberg2013. dekorverzierte Kümpfe, mehrere Wand- Literatur: Zimmermann 2016,121 Abb.9;10; 47. scherbenvon unverzierten dickwandi- genGefäßen,teilweise mit Knubben, 27. Lochpfädle Henkelösen, Wulst- oder Fingertupfen- Das Gewann „Lochpfädle“ liegt 1,5km verzierung,das Fragment eines Sieb- westnordwestlich des Ortes Hemmin- gefäßes,sowiezwei kleine verzierte Rös- gen, östlich und südlich der Seehöfe. senerScherben. Außerdem wurden das Bruchstück eines Flachbeiles aus Horn- Jungsteinzeitliche Siedlung blendeschiefer undein geschliffenes (bandkeramische und Rössener Kultur) Roteisenstück gefunden. An Silexgerä- DieSiedlung erstreckt sich mindestens ten liegen Klingenkratzer,Rundkratzer, 300×350 mweit undist durchneo- Bohrer,ausgesplitterte Stücke(Meißel), lithische Streufunde belegt. Die ersten Klingen mit Sichelglanz, Pfeilspitzen Funde wurdenvon Peter Goessler 1930 mit gerader Basissowiefünf endretu- gemeldet.1950 fandder LehrerKurt schierteKlingen vor(Verbleib: Privat- Maile ausHeimerdingen verzierte Scher- besitz). ArchInf79_HEMM_Umbruch_1_104__2_Arch_Inf_ 20.08.18 09:24 Seite 90

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Etwa vor zwanzig Jahren hat Peter Hu- Fundber.Schwaben N.F.18/II, 1967,25 ber in derFlur„Lochpfädle“ein großes Taf. 46 B; K.-H. Eckardt/H.Stöckle (H. Zürn), Fundber.Baden-Württemberg2,1975, gebohrtes Steinbeil gefunden (freund- 22f.Abb.9Taf. 50 C; 53; 54,15; 55 A.B; liche Mitteilung Huber 15.2.2017; Ver- 56,1.27.30; K.-H. Eckardt (D.Planck), bleib: Privatbesitz). Ausdem Nachlass Fundber.Baden-Württemberg5,1980,27 Taf. 37 C; 40 B; 41,1–15; 37 C1–7;Knaut vonKarl-Heinz Eckardt hat Jürgen Ber- 1991,28Abb.6–7;Zimmermann 2016, ner aus Benningen Silexabschläge und 121. Abb.10; 47. Hornsteinresteam6.3.2017 insOrt- geschichtlichenMuseum Hemmingen Römerzeit abgegeben. Im Jahr 1972 wurde in Parzelle 3996 Leiderkonntenandieser Stelle keine eine durch den Pflugandie Oberfläche Spuren vonWohngebäuden entdeckt gebrachte Steinschüttung festgestellt, werden, wiesie von anderen Fund- beider sich römische Scherben fanden stellen gutbekanntsind. Die Pfostender (Rand-und Wandscherben, darunter das großen Wohnbauten, dienicht so tief Bruchstück eines nicht näher bestimm- wie die Gruben eingegrabenwaren, sind barenTellers,das Randbruchstück einer offenbarbereits weitgehend der starken Reibschüssel Drag.43und dasBruch- Erosion in denLössgebieten des mittle- stückeiner Tierfigur[?] ausrötlich wei- ren Neckarlandes zumOpfer gefallen. ßemTon). Luftbildaufnahmen Otto Braasch 1997. Verbleib:Privatbesitz/LMW Inv. R79,6.

Quelle: Archiv LAD,Az. HEMM009. Literatur: K.-H. Eckhardt (D.Planck), Fundber. Literatur: Goessler 1930,135; Fundber.Schwaben Baden-Württemberg5,1980,164 N.F.11, 1938–1950 1. Teil (1951) 33; Abb.111;Knaut1991, 36 Abb.11; 18.

Ob dem See.Luftbild vonOttoBraasch aus dem Jahr 1999. ArchInf79_HEMM_Umbruch_1_104__2_Arch_Inf_ 20.08.18 09:24 Seite 91

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28. Ob dem Kirchhof mit vollständiger Waffenausstattungaus diesemZeitraumgehören zu den eher AlamannischesGräberfeld seltenen Funden.Bei den Bestattungen Nördlichdes OrtesHemmingen, nörd- dürfte es sich um die Angehörigen der lich undnordwestlich des heutigen Hemminger Führungsschicht handeln. Friedhofes und nordöstlich der Hoch- Bei dem Areal„Ob dem Kirchhof“ haben dorfer Straße, liegtdas Gewann „Ob wir es wohl mit dem Ortsfriedhofdes 6. dem Kirchhof“. Zumersten Malwurden und 7. Jahrhunderts zu tun, der zu einer bereitsinder Beschreibung des Ober- Ansiedlung gehörte, aus der das heutige amts 1852 hier entdeckte Hemmingen hervorgegangen ist. Gräber erwähnt.Peter Goessler schreibt

1930: „Nach dem Bericht vonPfarrer Quelle: Archiv LAD,Az. HEMM021,Listennr.12, (später Prälat)Demmler waren die Fun- Bearbeitung S. Möllenberg2013; Archiv de zumTeil wertvoll, soeine in seinem Gemeinde Hemmingen (ohne Jahr). Literatur: Beschreibung OberamtLeonberg1852, Besitzt befindliche Fibelmit Emaillie- 85; Paulus 1877,41; Staehle 1923,137 rung,die nach einer Randnotiz von („Hinter den Begräbnisplatz“); Goessler Prof. Haack, derdas alamannische Mate- 1930,214; Veeck,1931,222 Nr.I(„Hinter dem Friedhof“); W. Gaßner (H. Zürn), rial gutkannte, singulärwar.Demmler Fundber.Baden-Württemberg2,1975, berichtet auch, dass Eisenwaffen indie 242 Taf. 297 E; Müller 1976,13; Knaut Schmiede gewandert sind.“ 1876gelang- 1991,45Abb.29–30; Zimmermann 2016, ten zwei Lanzenspitzen und ein Saxin 114f.Abb.10. die Altertümersammlung (Inv. Nr.6321). Schulrektor Werner Gaßner berichtet 29. Ob dem See 1975,dass im nordöstlichen Teil des Gemeindefriedhofes bei der Anlage Jungsteinzeitliche Siedlung eines Grabes in 1,7mTiefe ein Skelett Das Gewann „Obdem See“ liegtwest- mit einer Eisenlanze angetroffenwurde. lich des Ortes Hemmingen, nördlich Zwei weitere Gräber wurden im Mai der Bahnlinie, östlich anschließend an 1988 im Erweiterungsbereich des Fried- die Fundstelle „Lattichäcker“. 1996 und hofes ausgegraben: Ein Frauengrab des 2001 wurden bei Feldbegehungen von 7. Jahrhunderts mit ungewöhnlich gro- Werner Schmidt im Bereich der Parzel- ßer Grabgrube und eisernenSargbe- len 5049–5057 und5089–5096, an ei- schlägen war altberaubt. Ein Männer- nem sanftgeneigten Südosthang, meh- grabmit ebenfalls großer Grabgrube rere mittelneolithischeScherben sowie undhölzernen Sargrestenscheint un- Hüttenlehmbrocken, Hornsteinartefakte gestört geblieben zu sein. Die reichver- und Mahlsteinfragmente geborgen. zierte Saxscheide war in ursprünglicher LuftbildaufnahmenOtto Braasch 1999. Lage auf dem Becken des Toten gefun- Verbleib:ALM Rastatt. den worden, nicht aberdas Schwert selbst. Schild und Lanze vervollständi- Quelle: Archiv LAD,Az. HEMM028,Bearbeitung gendie Waffenausstattung dieses Krie- V. Militzer 2012. Literatur: W. Schmidt (J. Bofinger), Fundber.Baden- gers,der in das ausgehende 7. bzw.frü- Württemberg26, 2002,96; Zimmermann he 8. Jahrhundert zu datieren ist.Krieger 2016,158. ArchInf79_HEMM_Umbruch_1_104__2_Arch_Inf_ 20.08.18 09:24 Seite 92

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30. Oberbürkle/Oberbirkle K1654 nach Eberdingenund K1653 2,1 km westlich des Ortes Hemmingen, nachHochdorf,liegen die Fluren„Pfüt- beiderseits der Bahnlinie, südlich der zenäcker“ und„HochdorferHöhe“. Im Landstraße1654 nachEberdingen,liegt nördlichen Teil der „Pfützenäcker“ und das Gewann „Oberbürkle“ oder„Ober- im südlichen Teil der „Hochdorfer birkle“. Höhe“ zeichnen sichimLuftbild (Otto Braasch, 14.1.1992) Siedlungsspuren ab, Jungsteinzeitliche Siedlung deren Zeitstellung unbestimmt bleibt. Aufder Parzelle 4619 wurden Reste Quelle: Archiv LAD,Az. HEMM.L7118/ einerSiedlung aus derJungsteinzeit 069–5,BearbeitungH.Kirschmer 2007. gefunden. Lit.: Zimmermann 2016,108; 128 Abb.10; 13; 46.

Quelle: Archiv LAD; Archiv Gemeinde Hemmingen 33. Riexinger Höhe (ohne Jahr). Die Flur „Riexinger Höhe“ liegt nörd- lich des Ortes Hemmingen, östlich vom Grabhügel Zeilwald. Im Luftbild(Otto Braasch) Im Luftbild sind große dunkle Ver- sinddunkle runde Verfärbungen zu färbungen und eine kreisgrabenartige erkennen, möglicherweiseGrabhügel. Strukturzuerkennen, die auf völlig ein- Zeitstellung unbestimmt. geebnete Grabhügel hinweisen könnten. Weiter östlich befinden sichzweinoch Quelle: ArchivLAD,Az. HEMM031,Listennr.18, sichtbare GroßgrabhügelimGewann Bearbeitung S. Möllenberg2013. „Bürkle“ bzw.„Birkle“ (HEMM019) Literatur: Zimmermann 2016,129 Abb.9a; 10; 37; Katalog Nr.4). 62a.

Quelle: Archiv LAD,Az. HEMM014,Listennr.16, 34. Rittweg/Obdem Rittweg Bearbeitung S. Möllenberg2013. Nach Zimmermann beginnt „Die Flur Rittweg/Obdem Rittweg […]nördlichdes 31. Ohrloch Hirschsprung undging östlich biszur Straße nach Hochdorf“.Westlich des Siedlung unbestimmterZeitstellung Rittwegsfand man im Jahr 1907 bei Das Gewann „Ohrloch“ liegtsüdöstlich einer Wiesendrainierung ein durchbohr- desOrtes Hemmingen beim Glemsloch. tesSteinbeil vonca. 6cmLänge (Mit- Siedlungsspuren wurden vonGustav teilungHerr Lehrer Speidel).NachAuf- Schollund Wilhelm Müller festgestellt. zeichnungenvon Werner Gaßner fand Kurt Maile ausHeimerdingen mehrere Literatur: Fundber.Schwaben N.F.3,1924–1926, Scherben undFeuersteingerätesowie 13; Goessler 1930,135; Zimmermann Speerspitzen der Rössener und Schus- 2016,126. senrieder Kulturen.

32. Pfützenäcker,Hochdorfer Höhe Literatur: Fundber.Schwaben, 20,1912,5;Staehle Am westlichenRand derHemminger 1923,68; Zimmermann 2016,129 Gemarkung, zwischen den Landstraßen Abb.9a; 10; 13; 47; 49. ArchInf79_HEMM_Umbruch_1_104__2_Arch_Inf_ 20.08.18 09:24 Seite 93

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35. Rohr Knickwandtopfes, mehrere verzierte Das Gewann „Rohr“ liegt westlich von Wandscherben, eine Pfeilspitze, ein Klin- Hemmingen, südlich der„Spitzenhöfe“. genkratzer;Verbleib: Privatbesitz Feucht, In der Beschreibung des Oberamts Achim Lehmkuhl, ?). Leonberg lesen wir:„Abgegangene Orte, wovon sich nach betreffenden Ortsbe- Quelle: Archiv LAD,Az. HEMM011,Bearbeitung schreibungeneinzelne Spuren finden: Ch. Engels 2012. Literatur: K.-H. Eckardt/H.Stöckle (H. Zürn), Fundber. Hemmingen, Rohr.“ Dann:„Etwa Baden-Württemberg2,1975,22f.Abb.9 ½Stunde westlich vonHemmingen soll Taf. 50 C2.5; 53–55A.B 1.2; K.-H. Eckardt/ ein Ort ‚Rohr‘gestanden sein, noch H. Stöckle (D.Planck), Fundber.Baden- Württemberg8,1983,117 Abb.10,1–3 heißt einindieser Richtungführender Taf. 28,11; 32 B1–5;Knaut 1991,28; 36; Wegder ‚Rohremer Weg‘. Beider Wald- Zimmermann 2016,134–136 Abb.48. ausrodungauf demRohrsperg in den Jahren 1822 bis1824 fandman in gro- Römerzeit ßer AnzahlalteWaffen, Hufeisen u.s.w.“. Nach Knaut 1991 wurde „zusammen mit dem Rössener Siedlungsmaterial Literatur: Beschreibung OberamtLeonberg1852, der Jungsteinzeit […]eine römische 86; 162; Zimmermann 2016,130 Abb.9a; Randscherbe gefunden“. 10; 47–48.

Literatur: K.-H. Eckardt/H.Stöckle (H. Zürn), Fund- 36. Rohrhof/Rohrhöfe ber.Baden-Württemberg2,1975,23 Das Gewann „Rohrhof“ bzw.„Rohr- Nr.2;K.-H. Eckardt/H.Stöckle (D.Planck), höfe“liegtetwa 1,8kmwestlich des Or- Fundber.Baden-Württemberg8,1983, 117; Knaut 1991,36. tes, südlich von der Bahnlinie, nördlich der Kreisstraße1654 nachEberdingen. 37. Rohremer Weg/RohrheimerWeg Das Gewann liegt am westlichen Rand Jungsteinzeitliche Siedlung des Ortes Hemmingen, nördlich der 1967/1968 wurde im Gelände des Aus- Kreisstraße 1654.Nach Goessler Funde siedlerhofes Feuchtein Bewässerungs- mittelalterlicher Scherben. grabenausgeschachtet. Dabei wurden eine Rössener Siedlung angeschnitten Literatur: Goessler 1930,230 Nr.9;Zimmermann undFundevon Keramik, Steinbeilen 2016,138. und Silices gemacht (Verbleib: Privatbe- sitzFeucht, Achim Lehmkuhl, Kornwest- 38. Rohrsberg heim/LMW Inv.69,49). Der Wald „Rohrsberg“ liegt 2bis 3km Inden Jahren 1975 und 1976 wurden westlich vonHemmingen, südlich der wieder zahlreiche Oberflächenfunde Kreisstraße1654 nachEberdingenund gemacht,die vonLandwirtFeucht dem östlichder K1653 RichtungHeimerdin- Landesdenkmalamt vorgelegtwurden gen(GröningerWeg). Der Rohrsberg ist (Bruchstückeiner durchbohrten Axt, ein mit 386,7mdie höchste Erhebung auf vollständiger Schuhleistenkeil, Abschlä- der Hemminger Gemarkung.ImWald ge,Klingen, Kratzer,Bohrer,Abschlag wurdenbis heute keine archäologischen mit Knollenrinde, verzierter Rand eines Spurengefunden, es erscheint aber ArchInf79_HEMM_Umbruch_1_104__2_Arch_Inf_ 20.08.18 09:24 Seite 94

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lohnend, den Platzauch in Zukunft wei- ter zu kontrollieren. Rohrsperg.Luftbild von R. Gensheimer aus dem Literatur: Goessler 1930,230 Nr.9;Zimmermann Jahr 1982. 2016,140–141 Abb.9a.10.22.43.

39. Rohrsperg Südwestlich des Ortes Hemmingen, nördlich vonder Kreisstraße 1140 nach Heimerdingen, befindet sich ein durch Luftbildarchäologieentdeckter Grab- hügelmit Kreisgraben. Quelle: Archiv LAD,Az. HEMM029, Listennr.17, BearbeitungS.Möllenberg 2013.

Literatur: Zimmermann 2016,140f.Abb.9a; 10; 22; 43.

40. Sägmühle Das Gewann liegtsüdöstlich desOrtes Hemmingen aufeiner Terrasse am lin- kenUfer der Glems.Ineiner Baugrube bei der Sägmühlewurden 1898 Mammut- reste gefunden. Verbleib:Naturhistorische Sammlung .

Literatur: Goessler 1930,130; Zimmermann 2016, Abb.9a; 10.

41. Schloss

Römische Funde Am Rand desHemminger Ortskerns liegt das berühmte Schloss derFamilie Varnbüler.Nach derBeschreibung Ober- amt Leonberg 1852 wurden im Graben des SchlosseszweirömischeAltäre ge- funden, die im Garten des Freiherrn vonVarnbülerausgestellt wurden. Nach Peter Goessler dürften beide ausdem ArchInf79_HEMM_Umbruch_1_104__2_Arch_Inf_ 20.08.18 09:24 Seite 95

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römischenGutshof stammen, derals Werner Schmidt machte am 17.1.1999 praktischer „Steinbruch“ für den Bau mehrere Lesefunde unterschiedlicher der Ortskirchegenutzt wurde.Heute Zeitstellung:Einige Stücke neolithischer wird im „Fruchtkasten“ ein stark abge- Keramik, darunter eine verzierte Scher- nutzter Viergötterstein von66cmHöhe be derjüngerenoder jüngsten Band- und40cmBreite undTiefeaufbewahrt, keramik, einigeStücke handgemachter der früher im Garten des Schlosses Grobwarefrühalamannischer Zeit- stand. DerrechteckigeStubensandstein- stellung, ein Stück spätmittelalterlicher quader war Teil einer Jupitergiganten- Keramik sowie Tierknochen, ein mögli- säule. Trotz desschlechten Erhaltungs- cher Klopfstein, ein Mahlsteinfragment zustandes sind folgenderömische und mehrere Silices.ManfredGutbrod Gottheiten zu erkennen:1.Juno, Gattin fandAnfang der 1990er-Jahre in Parzelle des Jupiter und oberste Göttin, mitPfau 4015 drei kleine Scherben undein über der rechten Schulter;2.Merkur,der Bruchstück eines Spinnwirtels (persön- Götterbote, nackt mit Geldbeutel in der liche Mitteilung 9.2.2017). Rechten und Schlangenstabinder Lin- Zu der großflächigen neolithischen und ken, dazuHahn und Bock;3.Herkules, völkerwanderungszeitlichen Siedlung ge- nackt, mit Keule in der Rechten und hören auch die Fundstellen HEMM005, Hesperidenäpfeln in derLinken, der 006, 009, 010, 011, 012 und028. zum Wohle der Menschen gegen das Verbleib: ALM Rastatt. Bösekämpft;4.schließlichMinerva,

Schutzgöttin des römischen Staates,von Quelle: Archiv LAD,Az. HEMM004,Listennr.2, Haus, Ehe, Handel undGewerbe, hier Bearbeitung E. de Gennaround S. Möllen- reich bekleidet mit Helm, Lanzeinder berg2013. Literatur: W. Schmidt (E.deGennaro), Fundber. Rechten, Schild in der Linken, darüber Baden-Württemberg28/2,2005,287; eine Eule. Zimmermann 2016,154–157 Abb.9a; 10; 39b–c;57a–b.

Quelle: Archiv LAD,Az. HEMM042,Bearbeitung Makowezki 2013. 43. Seehäusle Literatur: Beschreibung OberamtLeonberg1852, 83; Goessler 1930,193; Knaut 1991,34f. Abb.17. Jungsteinzeitliche Siedlung Westlich desOrtes Hemmingen, nörd- 42. See lich der Bahnlinie und des Gaichelgra- Unter dem Begriff„See“ wird in den bens,südlich vom Hochstetter Weg, Akten des Landesamtsfür Denkmal- liegt das Gewann „Seehäusle“. Nach pflege ein größerer Raum verstanden, dem Ersten Weltkrieg wurden hier u.a. der westlich des Ortes Hemmingen so- Rössener Scherben gefunden.Anfang wie nördlich der Kreisstraße1654 und der 1990er-Jahre fand Werner Schmidt der Bahnlinie liegt. Die besprochene in denParzellen 3863 und 3864 „eine Fundstelle reduziert sichauf eine kleine- Reihe unverzierter bandkeramischer re Flächenördlich der Bahnlinie, west- Scherben und Knubben, viele Geräte lich vom„Seehäusle“ und östlich vom und Abschläge aus Feuerstein, einige „Hafenstein“. ArchInf79_HEMM_Umbruch_1_104__2_Arch_Inf_ 20.08.18 09:24 Seite 96

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Spitalwäldle.Lage des Gutshofs. Luftbild von Otto Braasch aus dem Jahr 2000. ArchInf79_HEMM_Umbruch_1_104__2_Arch_Inf_ 20.08.18 09:24 Seite 97

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kleine Mahlsteinbruchstücke, eindurch- 44.–45. Spitalwäldle/Spitalwald UnterEulenberg.Luft- lochtesSteinbeil, eine kleine Flachhacke Etwa 4kmwestlich des Ortes Hemmin- bild vonOttoBraasch aus dem Jahr 1997. sowie einStück Roteisenstein“. Große, gen, nördlich der Kreisstraße 1654 nach grubenartige dunkle Verfärbungen sind Eberdingen, westlich der Kreisstraße im Luftbild und auch im Gelände guter- 1653 Richtung Hochdorf, liegtdas kennbar.ManfredGutbrod fandAnfang „Spitalwäldle“. der 1990er-Jahre in der Parzelle 3864 eine verzierte neolithische Scherbeund 44. Römischer Gutshof(villa rustica) eine kleine Silexklinge(persönliche Mit- Seit der Mitte des 19.Jahrhundertssind teilung 9.2.2017). Mauerreste einesrömischen Gutshofes bekannt. Er ist noch heute obertägig

Quelle: Archiv LAD,Az. HEMM012,Bearbeitung zu erkennen.Aufgrundseiner außer- Ch. Engels 2012; Archiv Gemeinde Hem- gewöhnlich guten Erhaltung wurde die mingen (ohne Jahr), Nr.3. Anlage in das Denkmalbucheingetra- Literatur: Fundber.Schwaben N.F.3,1924–1926,13; W. Schmidt(A.Busse), Fundber.Baden- gen. Ausführliche Darstellungsiehe Württemberg17/2,1992,17; Knaut S. 51ff.(Verbleib:Jupitersäule „Frucht- 1991,28; Zimmermann 2016,158. kasten“Wohnhaus von Varnbüler;Hem- mingen, Bruchstück einer weiblichen Statuette Lapidarium Stuttgart). ArchInf79_HEMM_Umbruch_1_104__2_Arch_Inf_ 20.08.18 09:24 Seite 98

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Quelle: Archiv LAD,Az. HEMM007,Listennr.24. 45. Grabhügel Literatur: Beschreibung OberamtLeonberg1852, Im „Spitalwäldle“ liegenaußerdem zwei 82f.; Paulus 1877,40; Haug/Sixt 1914, 440 Nr.309–310; Fundber.Schwaben 20, vermutlich hallstattzeitlicheGrabhügel. 1912,40; Staehle 1923,117f.Nr. 1.3; Fundber.Schwaben N.F.3,1924–1926, Quelle: ArchivLAD HEMM023,Listennr.14; 100 Nr.2;Goessler 1930,191–194; Paret Bearbeitung S. Möllenberg2013. 1932,65Nr. 7; 66 Abb.33; 105; 109; 111; Literatur: Fundber.Schwaben 20,1912,40; Staehle 117; 247 Abb.119; 317 Nr.1.4.; Filtzin- 1923,82Nr. 2; Goessler 1930,158; Paret ger/Planck/Cämmerer 1986,334; I. Stork 1961,235; Biel 1988,211; Knaut 1991, in: Archäologische Denkmäler in Baden- 30. Württemberg(Stuttgart 1990) 80f.; Knaut 1991,32; 34; W. Schmidt (E.deGennaro), Fundber.Baden-Württemberg28/2,2005, 46. UnterEulenberg 222. Das Gewann „Unter Eulenberg“liegt südlich des Ortes Hemmingen, zwi- Schauchert.Lage und schen „Hegnach“ und „ObererEulen- Plan des Gräberfelds. berg“, Flurstücke372, 374–375, 380, 392, 397. Im Luftbildsind Bodenverfärbun- genzuerkennen, die wohl als Siedlungs- spuren zu deuten sind; Zeitstellung un- bestimmt.

Quelle: ArchivLAD,HEMM040,Listennr.3, Bearbeitung S. Möllenberg2013.

47. Unterder Schauchert/Schauchert Die ehemalige Flur „Unter der Schau- chert“ liegt im heutigenNordwestteilder GemeindeHemmingen, am nördlichen Hang des Gaichelgrabens, der leicht nach Süden geneigt ist.

AlamannischesGräberfeld Das Gräberfeld lag auf einem Gebiet zwi- schen der heutigen Immanuel-Kant-Stra- ße, Schauchertstraße, Hegelstraßeund Humboldtstraße. Bei Erschließungsar- beiten fürein Neubaugebiet hatder In- genieur Karl-Heinz EckardtimJahr1965 zwei Gräbergeborgen. Bei weiteren Un- tersuchungen fand er in einer Baugrube auf Parzelle 3706/1 zwei weitere Gräber. Unter der Leitung vonGrabungstechni- kerFritz Maurervom damaligenStaat- lichen Amt für Denkmalpflege in Stutt- ArchInf79_HEMM_Umbruch_1_104__2_Arch_Inf_ 20.08.18 09:24 Seite 99

Topografischer Katalog der vor- und frühgeschichtlichen Fundstellen in Hemmingen

gartwurden in der Zeit vom11.10. bis grabens.Auf Luftbildaufnahmen (Otto zum 28.10.1965 und vom 14.4. biszum Braasch 1992, 1994, 1997, 2008) zeigt 23.5.1966 weitere 54 Gräber ausgegra- sich eine große rechteckigeVerfärbung. ben. Hermann F. Müller,der bereits als Möglicherweise Spuren einer Siedlung. Student an den Grabungen teilgenom- men hatte, bearbeitete die Funde im Quelle: Archiv LAD,Az. L7120/072–02. Rahmen seiner Dissertation (1972, ver- Literatur: Zimmermann 2016,76Abb.9a; 10; 25a. öffentlicht1976). DieGräber enthielten typisches Inventar der Zeit des 5. und 49. Weidenfeld und Herzengrund beginnenden 6. Jahrhunderts.S.Kap. Das Gewann „Weidenfeld“ liegt 1,8 km Alamannen. nordöstlich desOrtes Hemmingen, an der Grenze zur Gemarkung Schwieber-

Quelle: Archiv LAD,Az. HEMM016,Listennr.11, dingen in den Parzellen 2386–2392/2. Bearbeitung S. Möllenberg2013. Nach Peter Goessler wurden mittelalter- Literatur: Fundber.Schwaben N.F.18/II; 1967,140; liche Scherben in der Nähe eines Was- Müller 1976; Knaut 1991,38–44 Abb.21–27. sersauf einer Höhevon 306 mü.NN gefunden.Am28. November1935 fand man beim Setzen eines Marksteins auf Römerzeitliche Funde Parzelle 2388 eine Bestattung.Das zier- 1965 wurde im Bereich des alamanni- licheSkelett laginost-westlicherRich- schenFriedhofes eine römische Münze tung, Kopf im Osten, in etwa 0,5 mTiefe. vonAntoninusPius (138–161 n.Chr.) Die Zähne waren starkabgenützt. Offen- gefunden. Bei Kanalisations- und Erd- bar bestand eine Steineinfassung. Bruch- arbeiten im Rahmen vonNeubautenauf stücke mehrerer Tongefäßedatieren in zwei Parzelleninder Hegelstraßeund diemittlere Latènezeit. der Schauchertstraße wurden Steinfun- Nur0,9 km nordwestlichder Fundstelle damente und römische Scherben sowie wurde aufSchwieberdinger Gemarkung ein verziertes Bronzegefäßfragment ein reiches frühlatènezeitliches Grab gefunden. In dieser Fundstelle lässt gefunden. sich beimderzeitigen Kenntnisstandam ehesten ein Gutshofähnlich dem „Spital- Verbleib: LMW. wäldle“ vermuten. Quelle: Archiv LAD,Az. HEMM015,Listennr.7, Bearbeitung S. Möllenberg2013. Quelle: Archiv LAD,Az. HEMM016,Listennr.11, Literatur: Goessler 1930,230; Fundber.Schwaben Bearbeitung S. Möllenberg2013. N.F.9,1935–1938,74; Knaut 1991,31; Literatur: K.-H. Eckardt,Fundber.Schwaben N.F. Zimmermann 2016,176 Abb.9a; 10; 38. 18/II; 1967,93; E. Nau, Fundber.Schwa- ben N.F.18/II; 1967,180; Müller 1976,11 Anm. 7; Knaut 1991,37Abb.19–20. 50. Zeil

48. UnteresFeld Römische Siedlung Das Gewann „Unteres Feld“ liegt öst- Die Flur „Zeil“ liegt nördlich des Ortes lich von Hemmingen, nördlich der Hemmingen, angrenzend an die Ge- Bahnlinie und südlich desWannen- markung Hochdorf. Bei Begehungen ArchInf79_HEMM_Umbruch_1_104__2_Arch_Inf_ 20.08.18 09:24 Seite 100

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derÄcker wurden im Herbst1981 und Durchmesser. Aufgrund ihrer guten Frühjahr1982 von Herrn Rudnick aus Erhaltung ist die Grabhügelgruppeins römische Scherben entdeckt, die Denkmalbucheingetragen und genießt aufeine römische Siedlungsstelle hin- damit besonderen Schutz. weisen. Quelle: ArchivLAD,Az. HEMM025,Listennr.27, Quelle: Archiv LAD,Az. HEMM027,Listennr.15, Bearbeitung J. Biel. Bearbeitung S. Möllenberg2015. Literatur: Staehle 1923,82Nr. 4; Goessler 1930, Literatur: D. Planck,Fundber.Baden-Württemberg 158; Paret1961,234; Biel 1988,211; 9, 1984,677; Knaut 1991,36f.; Zimmer- Knaut 1991,30; Zimmermann 2016,183 mann 2016,182f.Abb.9a; 10. Ab. 9a; 10; 57b; 62a–b.

51. Zeilwald Steinbeil Der „Zeilwald“ liegtnördlich desOrtes 2,2 km nordwestlichdes Ortes wurde Hemmingen, angrenzend an dieGemar- um 1952inder Gegend der Grabhügel kung Hochdorf. in derNordwestecke desWaldes ein jungneolithischer durchbohrter Keil aus Grabhügel Hornblendeschiefer gefunden, Länge Etwa 2,5 km vomOrtskern,nahe der 11,7 cm,Bohrloch2,3 auf2,4 cm (Ver- Grenze zurGemarkung Hochdorf, be- bleib: SchuleHemmingen, heute ver- finden sichdrei Grabhügel. Zwei davon schollen). sinddicht benachbart; einerist 0,5 m hocherhalten undhat einen Durchmes- Quelle: ArchivLAD,Az. HEMM025,Listennr.27, Bearbeitung S. Möllenberg2013. ser von16m,der andere ist flacher und Literatur: W. Gaßner,Fundber.Schwaben N.F.16, breiter.Der dritte Hügel liegt 150msüd- 1962,215 Taf. 12,4; Knaut 1991,27. lich und misst0,5 mHöhe und10mim

Mitarbeiter der Entdeckungen und Forschungen

Karl-HeinzEckardt, Ingenieur, Müller vonZuffenhausen1928, Benningen/Hemmingen Entdeckerder Großgrabhügelvon Werner Gaßner,Hemmingen Birkle. –Goessler 1930 Manfred Gutbrod, Hemmingen Rudnick, Tamm Kurt Maile, Lehrer, Gustav Scholl(1895–1980), Neckars- ulm. –Nachruf J. Biel, Fundber.Baden- Werner Marquardt,Hemmingen Württemberg 7, 1982, 561 Wilhelm Müller (1878–1959), Ober- Heinrich Stöckle, Hemmingen lehrer,Forchtenberg (Kr. Öhringen), Rektor,Schwieberdingen. –Nachruf Werner Schmidt, Ditzingen von H. Zürn in Fundber.Schwaben 16, Achim Lehmkuhl, Kornwestheim 1962, 190–191 ArchInf79_HEMM_Umbruch_1_104__2_Arch_Inf_ 20.08.18 09:24 Seite 101

Topografischer Katalog der vor- und frühgeschichtlichen Fundstellen in Hemmingen

Dank Abkürzungen Der Text des vorliegenden Beitrages LAD Landesamtfür Denkmalpflege sowie „Forschung undForscher“ und Baden-Württemberg „Metallzeit“ wurden vonDr. Michael LMW Landesmuseum Württemberg, Geyer lektoriert. Dr.Walter Zimmer- Stuttgart mann hatdie Flurnamen kontrolliert. Beiden gilt hierfürmein herzlicher Dank.

Literatur Beschreibung desOberamts Leonberg, hrsg. v.d. Müller 1976: H. F. Müller,Das alamannische Gräber- Königlichen statistisch-topographischen Bureau feld vonHemmingen (Kreis Ludwigsburg). (Stuttgart 1852; Neuausgabe 1972). Forsch. u. Ber.Vor-u.Frühgesch. Baden-Würt- Biel 1988: J. Biel, Die Hallstattkultur in Württemberg. temberg7(Stuttgart 1976). In: D. Planck (Hrsg.), Archäologie in Württem- Paret1932: O. Paret, Die Römer in Württemberg. berg. Ergebnisse und Perspektiven archäologi- DritterTeil: Die Siedlungen (Stuttgart 1932). scher Forschung vonder Altsteinzeit bis zur Neu- Paret1961: O. Paret, Württemberginvor-und zeit (Stuttgart 1988) 199–214. frühgeschichtlicher Zeit (Stuttgart 1961). Filtzinger u.a. 1986: Ph. Filtzinger/D.Planck/B.Cäm- Paret1964: O. Paret, Aufden Spuren der vor- und merer,Die Römer in Baden-Württemberg(Stutt- frühgeschichtlichen Bewohner.In: K. Theiss/ gart 1986). H. Baumhauer (Hrsg.), Der Kreis Leonberg. Hei- Föhr/Mayer1892: J. v. Föhr/L.Mayer, Hügelgräber matund Arbeit (Aalen, Stuttgart 1964) 86–96. auf der Schwäbischen Alb (Stuttgart 1892). Paulus 1877: E. Paulus,Altertümer in Württemberg Goessler 1930: P. Goessler,Altertümer.In: Beschrei- (Stuttgart 1877). bung desOberamts Leonberg1930. Hrsg. Württ. Quast1992: D. Quast, Zwei Grabhügel der späten StatistischesLandesamt (Stuttgart 1930) 119– Urnenfelderzeit aus Illingen, Enzkreis. Fundber. 239. Baden-Württemberg17/1,1992,307–326. Haug/Sixt 1900: F. Haug/G.Sixt,Die römischen Staehle 1923: K. F. Staehle,Urgeschichte desEnz- Inschriftenund BildwerkeWürttembergs (Stutt- gebietes. Ein Beitrag zur Kulturgeschichte der gart ²1900). schwäbischen Heimat(Augsburg 1923). Knaut 1991: M. Knaut,Archäologische Denkmäler Veeck 1931: W. Veeck,Die Alamannen in Württem- zur Vor- und Frühgeschichte. In: Heimatbuch berg(Berlin, Leipzig 1931). Hemmingen, hrsg. v.d. Gemeinde Hemmingen Zimmermann 2016: W. Zimmermann, Flurnamen aus Anlassdes 1000jährigen Jubiläums im Jahre in Hemmingen, Kreis Ludwigsburg(Horb am Ne- 1991 (Horb am 1991) 23–48. ckar 2016).