Kantonales Tiefbauamt

ESCHLIKON, UMBAU HAUPTSTRASSE INNERORTS BETRIEBS- UND GESTALTUNGSKONZEPT HAUPTSTRASSE / H354

INGENIEURLEISTUNGEN - Betriebs- und Gestaltungskonzept (Phase 21) - Auswahlverfahren Projekt (Phase 22) - Vorprojekt (Phase 31) - Politische Entscheidungsfindung (Option)

TEIL B PROJEKT- / LEISTUNGSBESCHRIEB

Inhaltsverzeichnis 1 PROJEKTBESCHRIEB 2 1.1 Historische Entwicklung 2 1.2 Ausgangslage 3 1.3 Strategie / Zielsetzung 10 1.4 Projektperimeter 11 1.5 Projektorganisation 11 1.6 Abgrenzung Leistungserbringung 12 1.7 Aufgabenstellung TP „BGK Ortsdurchfahrt “ 13 1.8 Zusätzliche Erwartungen Gemeinde Eschlikon 14 1.9 Allgemeine Anmerkungen zum Projektumfang 14 1.10 Randbedingungen 14 2 LEISTUNGSBESCHRIEB 15 2.1 Art der Leistung 15 2.2 Sitzungswesen und Projektablauf 15 2.3 Machbarkeitsstudie (BGK), Phase 21 16 2.4 Auswahlverfahren Projekt , Phase 22 16 2.5 Vorprojekt, Phase 31 16 2.6 Politische Entscheidungsfindung (Option), Phase 31.1 16 3 ABLAUF BESCHAFFUNG IM EINLADUNGSVERFAHREN 17 4 WEITERE GRUNDLAGEN FÜR DIE PROJEKTBEARBEITUNG 17

Projekt: Eschlikon, Umbau Hauptstrasse H354, innerorts (BGK) 1/17 Version 0.90 / 25.02.2020 Kantonales Tiefbauamt

1 PROJEKTBESCHRIEB

1.1 HISTORISCHE ENTWICKLUNG Der ursprüngliche Siedlungskern von Eschlikon liegt im Bereich vom „Oberdorf“. Die bauliche Entwicklung erfolgte entlang der Strassenzüge, insbesondere mit der Bebauung entlang der Bahnhofstrasse in Richtung Bahnhof „Eschlikon“. Der Ortsteil Wallenwil entwickelte sich ausgehend vom ursprünglichen Dorfkern in nördlicher Richtung.

Abb. 1: Siegfriedkarte um 1885 mit dem „Oberdorf“ sowie dem „Unterdorf“ im Bereich des Bahnhofs [Quelle: swisstopo]

Abb. 2: Landeskarte 2018 mit der Industrie- und Gewerbezone entlang der Bahnlinie [Quelle: swisstopo]

Eschlikon, Wallenwil und Hurnen waren bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts Bauerndörfer, fast ohne Gewerbe- und Industriebetriebe. Die ältere Bausubstanz im Oberdorf bildete einen Raum um die „Eschlikonerstrasse“ (Kantonsstrasse H354) hindurch zu führen. Die gestreckte Linienführung der ehemaligen Ausserorts-Verbindungsstrasse Richtung Bahnhof wurde im Lauf der Zeit mit Bauten umsäumt. Eschlikon und Wallenwil sind heute im Bereich des Bahnhofes und entlang der Bahnlinie zusammengewachsen.

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1.2 AUSGANGSLAGE Seit 1997 bilden die Dörfer Eschlikon, Wallenwil und Hurnen eine einzige Politische Gemeinde. Das Thurgauer Bevölkerungswachstum im Zeitraum 2010-2016 fand vor allem entlang der Achse Weinfelden – Amriswil – Romanshorn – Arbon, im Dreieck – Münchwilen – sowie in den Agglomerationen Frauenfeld und Kreuzlingen statt.

Abb. 3: Gemäss dem kantonale Richtplan, Stand Juni 2017 wird für Eschlikon ein Dichtetyp „Kompakter Siedlungsraum (regionale Zentren)“ mit der Mindestdichte von 60 Raumnutzern pro Hektare für den Zonenplanhorizont 2030 und den Richtplanhorizont 2040 angestrebt.

Abb. 4: Zonenplan mit Wohn- und Arbeitszone 3 (orange / blau schraffiert) und im Bereich des „Oberdorfs“ mit einer Dorfzone (grau), die mit einer Ortsbild- und Umgebungsschutzzone überlagert ist. Im Zentrum wurde eine Gestaltungsplanpflicht ausgeschieden (Schraffur) [ThurGIS, Nutzungsplanung]. Für Eschlikon als Raumtyp „kompakter Siedlungsraum“ wird mit 25% Zuwachs der Raumnutzer 2013 - 2040 gerechnet , d.h. von 4‘296 Einwohner auf rund 5‘400 Einwohner im Jahr 2040 (Quelle: GVK, 22.05.19, Seite 33).

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Die Kantonsstrasse H354 hat eine Verbindungsfunktion mit den Siedlungsschwerpunkten Balterswil/Aadorf – Sirnach – Münchwilen und ist somit auch eine Transportroute (LKW-Anteil ca. 10%) bis zum Nationalstrassenanschluss A1 in Wil. Zusätzlich ist die Kantonsstrasse auch als kantonale Ausnahmetransportroute klassiert und der Verkehrslastklasse T4 (schwer) zugeordnet.

Abb. 5: Kantonsstrasse H354 als Versorgungsroute IIIB gemäss RRV 725.16 mit geforderten besonderen Massen „Lichte Höhe 4,80 m, Tragfähigkeit 240 t“. Gemäss dem Strassen-Lärm-Emissions-Kataster für Staatsstrassen vom TBA TG wird für die Sirnacherstrasse in Eschlikon mit einem durchschnittlichen täglichen Verkehr (DTV) von 12‘000 Fahrzeugen ausgegangen.

Im Dezember 2019 wurde durch die Firma SNZ Ingenieure und Planer AG Verkehrsdatenerhebungen durchgeführt. Die Erhebung des Ziel-, Quell-, und Durchgangsverkehrs erfolgt mittels Nummernschilderfassung. An fünf Standorten werden während der ASP (17-18 Uhr) die Nummernschilder der Fahrzeuge erhoben. Die Daten werden dem Projektverfasser abgegeben

Abb. 6: Standorte Nummernschilderhebung Firma SNZ, Dezember 2019 Gemäss dem Gesamtverkehrsmodell vom Kanton (GVM) wird im Raum Eschlikon mit einer Steigerung der Verkehrsnachfrage von 2017 bis 2040 mit + 25 % gerechnet (pro Jahr ca. 1 %). Falls die Verkehrsentwicklung sich wie bisher fortsetzt, ist 2040 auf der Sirnacherstrasse mit einem DTV von rund 15‘000 Fahrzeugen zu rechnen.

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Die massgebenden Bestimmungen der Umweltgesetzgebung (USG und LSV) legen die Emissionsbegrenzungen für bestehende ortsfeste Anlagen fest. Für die ortsfeste Anlage „Sirnacherstrasse“ werden die Alarmwerte (70/65) für die angrenzenden Gebiete mit Empfindlichkeitsstufe III bereits übertroffen. Mit der Überschreitung der Immissionsgrenzwerte wurde die Lärmsanierungspflicht auf der Ortsdurchfahrt ausgelöst. Die Lärmsanierungen wurden 2014/2015 vorgenommen. Das Projekt wurde durch P. Zollinger, TBA TG und die Firma BHAteam ausgeführt. Die Lärmemissionen werden im Wesentlichen durch die gefahrene Geschwindigkeit, die Verkehrsmenge sowie die Art der Deckschicht beeinflusst.

Abb. 7: Strassenlärm-Emissionskataster, im Dorfkern liegt der Emissionspegel während dem Tag bei 78 dBA [ThurGIS]

Abb. 8: Die signalisierte Geschwindigkeit der Ortsdurchfahrt beträgt 50 km/h [ThurGIS]

Auf dem untergeordneten Verkehrsnetz wurde bereits teilweise quartiersweise Tempo 30 eingeführt und weitere Gebiete sind in Planung.

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Der Bahnhof Eschlikon wird von der S35 und neu von der S12 mit einem Halbstundentakt erschlossen. Der Zürcher Hauptbahnhof ist ohne Umsteigen in 47‘ erreichbar. Zusätzlich wird Eschlikon durch zwei Buslinien Nr. 735 „Dussnang - Eschlikon - Sirnach - Wil SG“ sowie Nr. 736 „St. Margarethen TG - Balterswil - Wallenwil“ der Betreiberfirma „BUS Ostschweiz AG“ erschlossen.

Abb. 9: ÖV-Haltestellen Eschlikon [swisstopo]

Abb. 10: Bestehende Längsparkierungen Abb. 11: Bushaltestelle „Bahnhof Süd“ für die Linien 735 und 736, neben der Fahrbahn

Die Linienführung der Regio-Buse hat sich bewährt und soll voraussichtlich nicht angepasst werden. Für ein allfälliges Ortsbussystem sollen jedoch mögliche Linienführungen und neue Haltstellen angedacht werden.

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Zwei Langsamverkehrsrouten durchqueren Eschlikon. Eine davon ist die Pilger Route Nr. 41 „Kreuzlingen - Fischingen – Meilen“.

Abb. 12: Langsamverkehrsrouten [ThurGIS]

Zusätzlich ist der kompakte Siedlungsraum „Eschlikon“ für den Langsamverkehr sowohl Quell- als auch Zielpunkt. Schulwege sowie Anforderungsprofile für flächiges Queren sind vorhanden. Alltagsrouten sollen gemäss dem Langsamverkehrskonzept Thurgau gestärkt werden z.B. mit [Langsamverkehrskonzept Thurgau, April 2017]. Das TBA TG hat bereits erste Vorschläge angedacht. − Flächige Priorisierung Fussverkehr im Dorfkern (lokales Querungsbedürfnis) − Attraktive Fuss- und Radverkehrshauptachsen auf oder abseits der Hauptstrasse − Attraktive Radachse zum nächstgelegenen Zentrum − Durchlässigkeit über Hauptachse für den LV (wichtige Querungsstelle) − Aufwertung und Vernetzung Quartiere zu einem attraktiven und durchgehenden Fuss- und Rad- verkehrsnetz − gedeckte Radabstellplätze beim Bahnhof, ÖV-Haltestellen und wichtigen Verkehrserzeugern − wichtige Verkehrserzeuger gut mit LV anbinden Die Unfallstatistik im Bereich der Ortsdurchfahrt zeigt 30 gemeldete Unfallereignisse mit Personenschäden für die Periode 2011 – 2018. Davon sind sechs Unfälle mit Schwerverletzten zu verzeichnen (Rechtecke).

Abb. 13: Unfallübersicht mit Personenschäden 2011 – 2018 [swisstopo]

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Abb. 14: Bei der Dorfausfahrt Richtung Sirnach zweigt die Abb. 15: Bei der Dorfausfahrt Richtung Aadorf macht die H354 Richtung Münchwilen ab. Dafür gibt es eine Aufspurung H354 eine markante Rechtskurve. Der kombiniert mit einem „Pförtner“ um den Ortseingang zu Fussgängerübergang zum SBB-Bahnhof ist gesichert mit markieren. einer Mittelinsel. Die Verkehrsfläche beträgt durchgehend rund 11 m, die Fahrbahn hat eine Breite von rund 7.0 m. Parallel dazu sind beidseitig Gehwege mit einer Breite von rund 2 m und einem Randabschluss realisiert. Radstreifen sind keine markiert.

Abb. 16: Westseite „Unterdorf“ mit grosszügem Strassenraum mit Fussgängerinsel und Belagswechsel beim bisher geplanten „Sanierungsabschnitt 2021“ [ThurGIS].

Abb. 17: Ostseite, im Bereich „Oberdorf“ sind die Gehwege nicht bis an den Siedlungsrand geführt [ThurGIS].

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Abb. 18: Ortsdurchfahrt im Bereich „Oberdorf“ mit Abb. 19: Ortsdurchfahrt im Bereich „Unterdorf“ mit Einlenker Fussgängerstreifen ohne Mittelinsel. „Bahnhof“ und Abschluss des separaten Radweges.

Abb. 20: Im Strassenunterhaltsprogramm des TBA TG sind für 2021 und 2024 zwei Massnahmen vorgesehen [TBA TG]

Abb. 21: An der ehemaligen Siedlungslücke „Oberdorf / Abb. 22: Kreisel Bahnhofstrasse / Hörnlistrasse mit der sich Unterdorf“ wurde 2014 ein neuer Kreisel erstellt. Die in Bau befindenden Überbauung „Lindenacker“ (Luftbild Hörnlistrasse als Zubringer zum Gewerbegebiet „Riet/Hilag“ 2015). wurde umgebaut und eine Busbucht für die Haltstelle „Mittedorf“ erstellt.

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1.3 STRATEGIE / ZIELSETZUNG Gemäss Kantonalem Richtplan (KRP), Kapitel „Siedlungsgebiete“ ist dem Ortsbild und der Gestaltung des Siedlungs- und Strassenraums im Bereich von Ortsdurchfahrten Aufmerksamkeit zu schenken. Das heisst, dass die ortsgerechte Gestaltung und die verkehrstechnischen Aspekte unter Beachtung der verschiedenen Bedürfnisse in Einklang zu bringen sind. Die Lenkungsausschuss vom Gesamtprojekt „Entlastungsmassnahmen Raum Eschlikon“ hat am 06.08.2019 den drei folgenden Mobilitäts-Grundsätzen zugestimmt: 1. Koexistenz aller Verkehrsträger 2. Sachdiskussion mit allen Akteuren 3. Mobilität Vermeiden - Verlagern - Verträglich machen (3V-Strategie 1) Mit der gesamtheitlichen 3V-Mobilitätsstrategie werden die folgenden Ziele verfolgt:

Abb. 23: Die 3V-Strategie als verkehrspolitische Grundsätze der Gemeinde Eschlikon 1 Für die Umsetzung der 3-V Mobilitäts-Strategie wurde ein „Werkzeugkasten“ entwickelt. Am 21.10.19 wurde entschieden, die beiden folgenden Teilprojekte (TP) parallel zu bearbeiten: − Erstellen eines Betriebs- und Gestaltungskonzeptes (BGK) für die Ortsdurchfahrt Eschlikon − Grobbeurteilung einer „Entlastungsstrasse Eschlikon“ Die vorliegenden Ausschreibungsunterlagen beziehen sich auf das Teilprojekt „ BGK Ortsdurchfahrt Eschlikon“. Mit einem Betriebs- und Gestaltungskonzept (BGK) sollen die Möglichkeiten für die Koexistenz der Verkehrsträger auf der Hauptstrasse analysiert, Lösungen aufgezeigt und entsprechende Massnahmen erarbeitet werden. Bei einem BGK geht es im Kern um die Frage, um wieviel soll der Durchfahrtswiderstand erhöht werden. Eine Entscheidung, die auch von der Bevölkerung/Gewerbe wohl kontrovers diskutiert werden wird und in einer kommunalen Volksabstimmung bestehen muss. Projektziele BGK:

1. Das Betriebs- und Gestaltungskonzept ist in geeigneter Weise auf die laufende Revision der Ortsplanung abzustimmen (Die Revision sollte bis im Sommer 2020 abgeschlossen sein). 2. Adäquate, situationsgerechte Geschwindigkeit. 3. Erhöhung der Verkehrssicherheit sowie der Aufenthaltsqualität im Strassenraum. Verbesserung der Qualität des Verkehrssystems, insbesondere bessere Verträglichkeit zwischen LV und MIV. Verbesserungen für den Fuss- und Radverkehr. 4. Verbesserung der Koexistenz aller Verkehrsteilnehmer (LV, ÖV, MIV). 5. Entwicklung eines Konzeptes für die Einleitung einer verstärkten Weiterentwicklung des Strassenraumes als Teil des Siedlungsgebietes (siedlungsorientierter Strassenraum).

1 Quelle: Das Berner Modell „Zukunftsfähige Lösungen für den Strassenverkehr“ Tiefbauamt Kanton Bern

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1.4 PROJEKTPERIMETER Der Betrachtungsperimeter umfasst den gesamten Siedlungsraum vom Dorf Eschlikon mit einem Fokus auf die Ortsdurchfahrt H354. Zusätzlich sind auch die konzeptionellen Möglichkeiten für einen grossen Kreisverkehr aufzuarbeiten und eine neue Entlastungsstrasse einzubeziehen. Der Sanierungsperimeter beinhaltet den Strassenraum H354 ab dem westlichen Siedlungsrand (Unterdorf) ab dem Knoten Sportlerweg bis zum Knoten Lindenweg auf der Ostseite (Oberdorf). Das maximale Sanierungsprojekt H354 hat eine Länge von ca. 1.7 km und eine Fläche von ca. 18‘700 m2. Die Ausführung der Massnahmen muss auf den jeweiligen Unterhaltsbedarf der Strasse abgestimmt werden. Der grösste Handlungsdruck besteht im Bereich ab dem Kreisel bis zur Ortsausfahrt Richtung Sirnach (Oberdorf).

Abb. 24: Der Sanierungsperimeter H354 umfasst eine Strassenlänge von 1.7 km und eine Fläche von ca. 18‘700 m 2.

1.5 PROJEKTORGANISATION

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1.6 ABGRENZUNG LEISTUNGSERBRINGUNG Die Auswertung der Verkehrsdatenerhebung und Durchführung eines Variantenstudiums für die Aufteilung der Verkehrsströme innerorts in einem „Kreisverkehr“ und/oder einer Kombination mit einer neuen ausserorts Entlastungsstrasse wird im Rahmen des Teilprojekt (TP) „Entlastungsstrasse Eschlikon“ durch das Mandat Verkehrsplanung durch die Firma SNZ Ingenieure und Planer AG durchgeführt. - Darstellung der möglichen Varianten für Verkehrsverlagerungen, Qualitative und Quantitative Beschreibung - Zusätzlich zu einer Entlastungsstrasse gibt es die Idee für einen „Kreisverkehr“ sowie die Idee nur die Lastwagen über diesen „Kreisverkehr“ zu lenken. Obwohl diese Verkehrsführungen keine Entlassungen im Bereich des Oberdorfes ergeben, sollen diese Varianten „Kreisverkehr“ zusätzlich beurteilt werden.

Abb. 25: Grundidee mit einem grossen Kreisverkehr, Abb. 26: Grundidee mit einem kleinen Kreisverkehr z.B nur für Lastwagen - Darstellung der Konsequenzen für einen siedlungsorientierten Strassenraum mit einer Verkehrsumlagerung (Strassenquerschnitt), Qualitative und Quantitative Beschreibung, Kriterienkatalog, Bewertung der Varianten bezogen auf die Wirksamkeit der Verkehrsverlagerung für die Ortsdurchfahrt. - Empfehlung Projektverfasser und Vorschlag für das weitere Vorgehen, Zeitraum März / April 2020.

Beurteilung Lärmsituation und Aufzeigen der technischen Möglichkeiten um die Lärmemissionen weiter zu reduzieren (z.B. gefahrene Geschwindigkeiten, lärmarme Beläge) (‰ separates Mandat Akustik). - Kann mit einer Verkehrsverlagerung der „Problemdruck Ortsdurchfahrt“ wesentlich reduziert werden (Stichwort Legitimation)? - Organisation eines ersten Workshops/Orientierung mit dem Lenkungsausschuss mit dem Ziel, einen Grundsatzentscheid bezüglich „Verkehr Verlagerung“ zu erreichen (Termin 30.04.2020).

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1.7 AUFGABENSTELLUNG TP „BGK ORTSDURCHFAHRT ESCHLIKON“ 1. Auswertung der materialtechnischen Zustand suntersuchungen bezüglich Weiterverwendung der Fundationsschicht und Tragschichten. Erstellen erste Budgetzahl Umbaukosten z.H. Bauherr/Gemeinde 2. Auswertung der Vorschläge TBA TG zu neuen möglichen „Altagsrouten“ für den Langsamverkehr Richtung Sirnach und/oder Münchwilen. 3. Auswertung der vorhandenen Studien und Grundlagen auf ihre Aktualität und Anwendbarkeit. 4. Förderung und Verbesserung der Aufenthaltsqualität sowie der Bedingungen für den Langsamverkehr insbesondere für die Querungen. Dabei sind die folgenden Aspekte zu prüfen: o Kontrolle des untergeordneten Strassennetzes bezüglich funktionaler Hierarchie o Aufzeigen der Möglichkeiten für die Ausbildung von „Alltagsrouten“ für Fahrräder 5. Erarbeitung des Betriebs- und Gestaltungsprojektes (BGK) im partizipativen Verfahren unter Einbezug der politischen Gemeinde (Gemeinderat), der Bevölkerung und der zuständigen Fachstellen. 6. Untersuchung der optischen Breite des Strassenraumes (Stichworte: Gehwege, Markierungen, Bepflanzungen, Baulinien, Parkierung, Radstreifen etc.) o Die verschiedenen, möglichen Typen von Querprofilen von Hausfassade zu Hausfassade sind aufzuzeigen. o Die Abfolge von privaten / halbprivaten / öffentlichen Aussenräumen mit den möglichen Gestaltungselementen (Längs- und Quermarkierungen, Materialien und Oberflächen, Fahrbahnelemente etc.) sind ebenfalls in Varianten aufzuzeigen. 7. Das Potential für die Weiterentwicklung der verschiedenen angrenzenden Siedlungsareale (öffentliche Bauten, Wohn- Gewerbe- und Industriebauten) sowie die Möglichkeiten für eine optische Längsgliederung der Ortsdurchfahrt sind aufzuzeigen (Stichworte: Oberdorf/Unterdorf, Kammerung, Verzahnung, Stärkung der Einlenker). o Die Ortseinfahrten (vor allem Westseite) sollen den Wechsel von ausserorts zu innerorts deutlicher sichtbar machen (z.B. Bäume und Grüninseln) o Aufzeigen der Möglichkeiten für die Optimierung der Verkehrsdrehscheibe rund um den Entwicklungsraum beim Bahnhof Eschlikon (Zufahrt, Parkierung, Platzgestaltung etc.) o Aufzeigen der Möglichkeiten für die Optimierung der bestehenden Strasseneinlenker des untergeordneten Verkehrsnetzes. o Die Linienführung der Regio-Buse hat sich bewährt und soll voraussichtlich nicht angepasst werden. Für ein allfälliges Ortsbussystem sollen jedoch mögliche Linienführungen und neue Haltstellen angedacht werden (Zeithorizont: mittel- und langfristig). o Aufzeigen von Möglichkeiten für eine neue Anordnung von Parkierungsanlagen /Parkierungsvarianten entlang der Hauptstrasse, um z.B. den Geschäften Platz für Gehflächen, Bepflanzungen, Lärmschutz anzubieten. o Aufzeigen von Möglichkeiten bestehende private Grünräume entlang des Strassenraums zu aktivieren/schützen (z.B. Bahnhofstrasse 83, Eschlikon)

Abb. 27: Grundidee „Verkehr verträglich abwickeln“ [TBA BE] Abb. 28: Schema „Kammerung“ [Quelle TBA ZH]

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1.8 ZUSÄTZLICHE ERWARTUNGEN GEMEINDE ESCHLIKON Die folgenden zusätzlichen Erwartungen der Gemeinde Eschlikon sind im Rahmen des Projektes vom Projektverfasser zu verifizieren. Begründet und in Abstimmung mit dem TBA und der Gemeinde sind diese in das Projekt zu integrieren. - Nahtstellen zu kommunalen Strassenprojekten / Hochbauprojekte z.B. für die Fein- erschliessung des ehemaligen „Spring-Areal“. - Werkleitungen wie z.B. Neubau 300m neue Längsleitung Wasser und allfällige Querungen vom Meteorleitungen - Konsequenzen aus dem TP „Entlastungsstrasse Eschlikon“ - Nahtstellen zu den kommunalen Schul-, Fussgänger- und Radfahrerführungen

1.9 ALLGEMEINE ANMERKUNGEN ZUM PROJEKTUMFANG Die Neugestaltung kann auch in Etappen erfolgen und soll unter bestmöglicher Schonung der Ressourcen eine gutes Kosten / Nutzenverhältnis aufweisen und nur Massnahmen enthalten, die entweder aus sicherheitstechnischer Sicht unabdingbar sind (Stichwort: Fahrbahnbild) oder deren Mehrwert explizit ausgewiesen werden kann (Stichwort: Raumbild). 1. Die eigentliche Ausbaulänge wird auf den Unterhaltsbedarf der Strasse abgestimmt 2. Das Ausbauprojekt kann auch auf die angrenzenden Siedlungsentwicklungen angepasst werden. 3. Die Ergebnisse aus dem Teilprojekt „Entlastungsstrasse Eschlikon“ sowie Drittprojekte der Gemeinde Eschlikon sind in geeigneter Weise in das Teilprojekt „„BGK Ortsdurchfahrt Eschlikon“ zu integrieren.

1.10 RANDBEDINGUNGEN Baukosten: - Der Umfang der Bauarbeiten bzw. das Budget für das Umbau-Projekt wird mit allen Beteiligten abgesprochen (Stichwort Kostenteiler). Werkleitungsarbeiten: - Allfällige Ingenieurarbeiten für die Sanierung der Werkleitungen sind nicht Teil des Pflichtenheftes. Verkehrssicherheitsüberprüfung (Road Safety Audit): - Es wird nach Abschluss des BGK ein Road Safety Audit des Vorprojekts im Sinne eines Projektaudits durchgeführt (TBA-intern, evtl. externe Unterstützung).

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2 LEISTUNGSBESCHRIEB

2.1 ART DER LEISTUNG Der Anbieter erbringt die Grundleistungen gemäss SIA 103/2014 „Ingenieur als Gesamtleiter“ für die Phase 21, 22, 31. Dabei sind die verschiedenen Spezialisten für die Teilprojekte zu koordinieren (z.B. Siedlungs- und Freiraumplaner). Ausserdem sind die folgenden Vorgaben zu beachten: - SN 640 210 „Entwurf des Strassenraumes; Vorgehen für die Entwicklung von Gestaltungs- und Betriebskonzepten“. - Checkliste „Anforderungen an die Strassenprojektierung“ (R02-CL 400/01 vom 11.09.2012) und weitere gültige Weisungen des Tiefbauamtes (www.tiefbauamt.tg.ch). - Im speziellen gelten: „Allgemeine Bestimmungen für Aufträge mit Planern“ (www.tiefbauamt.tg.ch).

2.2 SITZUNGSWESEN UND PROJEKTABLAUF Der Auftraggeber geht davon aus, dass der Projektleiter an den vorgegebenen Besprechungen teilnimmt. Nach eigenem Ermessen können der Landschaftsarchitekt/Siedlungsplaner und/oder der Jungingenieur ebenfalls teilnehmen. Die Terminumfragen, Einladungen, Sitzungsunterlagen sowie die Protokolle sind durch den Auftragnehmer zu erstellen.

Sitzung Termine Projektphase Projektstart Dauer [h] Juni 2020 Machbarkeitsstudie - Startsitzung TBA 1.5 - Startsitzung Gemeinde 1.5 Workshop I Dezember 2020 Machbarkeitsstudie - Vorbereitung 2 - Durchführung 3 - Nachbearbeitung 2 Workshop II Januar 2021 Auswahlverfahren - Vorbereitung 2 - Durchführung 3 - Nachbearbeitung 2 Workshop III Februar 2021 Auswahlverfahren - Vorbereitung 2 - Durchführung 3 - Nachbearbeitung 2 Abschlussitzung BGK Juli 2021 Vorprojekt - Vorbereitung 2 - Durchführung 3 - Nachbearbeitung 2 Ausserordentliche Besprechungen - z.B. Variantenfächer 4 35 Koordination Politik (Option) ab Herbst 2021 pol. Entscheidungsfindung - Vorbereitung (5) - Durchführung (3) - Nachbearbeitung (5)

- Optional: 100

Abb. 29: Vorgegeben Sitzungen mit Stundenannahme für alle Projektphasen

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2.3 MACHBARKEITSSTUDIE (BGK), PHASE 21 1. Variantenfächer „ Verkehr verträglich abwickeln“: Auf der Basis des Grundsatzentscheides Vertiefung des Variantenfächers für den Umbau der Ortsdurchfahrt. o Erstellen eines Pflichtenheftes sowie einer Grobkostenschätzung für das Budgetcontrolling vom Tiefbauamt Thurgau sowie der Gemeinde Eschlikon. o Festlegung des Strassenquerschnittes aufgrund der Projektierungsgrundlagen o Erstellung der Grobkostenschätzungen für den Umbau der Ortsdurchfahrt in der vom Kanton vorgegebenen Struktur o Darstellung der möglichen Varianten für einen siedlungsorientierten Strassenraum, Qualitative und Quantitative Beschreibung, Kriterienkatalog, Bewertung der Varianten bezogen auf die Wirksamkeit die Mobilität verträglich abzuwickeln (Stichwort: USG/LSV). 2. Organisation Workshop I mit Interessengruppen mit dem Ziel, eine Priorisierung der Varianten zu erreichen

2.4 AUSWAHLVERFAHREN PROJEKT , PHASE 22 3. Erstellen eines Übersichtsplanes mit der Darstellung der zu vertiefenden Varianten für siedlungsorientierten Strassenraum 4. Durchführung der Bewertung der Varianten und Dokumentation Bearbeitungsprozess und Variantenwahl, Abschlussberichte 5. Vorschlag an den Projektleiter des kantonalen Tiefbauamtes mit Antrag auf Entscheid 6. Organisation Workshop II / Workshop III mit Interessengruppen mit dem Ziel, eine Empfehlung für ein Vorprojekt zu erreichen.

2.5 VORPROJEKT, PHASE 31 7. Vertiefung der ausgewählten Variante zu einem reduzierten Vorprojekt gemäss den Anforderungen des TBA 8. Empfehlung Projektverfasser und Vorschlag für das weitere Vorgehen 9. Aktualisierung des Übersichtplanes z.B. 1:500 der Darstellung der Bestvariante mit allen im Rahmen der Erneuerung umzusetzenden Massnahmen 10. Dokumentation Bearbeitungsprozess und Variantenwahl, Planunterlagen und Technischer Bericht (inkl. Kostenschätzung +/- 20%) gemäss den Anforderungen des TBA. Die Kostenschätzung ist für zwei Varianten zu erstellen: o Sanierungskosten ohne BGK-Massnahmen o Umbaukosten inkl. BGK-Massnahmen. 11. Vorschlag an den Projektleiter des kantonalen Tiefbauamtes mit Antrag auf Entscheid und Freigabe der weiteren Phasen durch den Lenkungsausschuss (z.B. Abgabe Vorprojekt für eine Stellungnahme des Gemeinderates)

2.6 POLITISCHE ENTSCHEIDUNGSFINDUNG (OPTION), PHASE 31.1 12. Auswertung der Stellungnahme des Gemeindrates zum Vorprojekt und allfällige Überarbeitung des Vorprojektes für die kommunale politische Entscheidungsfindung (Volksabstimmung und/oder Budgetprozess).

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3 ABLAUF BESCHAFFUNG IM EINLADUNGSVERFAHREN

- Versand Ausschreibungsunterlagen Fr. 28.02.2020 - Fragestellung schriftlich Fr. 13.03.2020, 09.00 Uhr - Fragebeantwortung schriftlich Fr. 20.03.2020 - Eingabe Angebot Do. 09.04.2020 - Auftragsvergabe Mai 2020 - Projektstart Juni 2020

4 WEITERE GRUNDLAGEN FÜR DIE PROJEKTBEARBEITUNG

Die folgenden Unterlagen werden dem Auftragnehmer zur Verfügung gestellt. Falls die Unterlagen noch nicht vorhanden sind, werden diese in Abstimmung mit dem Auftragnehmer durch Dritte erstellt. - TBA: Materialtechnische Zustandsuntersuchungen - TBA: Verkehrsdatenerhebung Dezember 2019 und Auswertung der Firma SNZi - TBA: Lärmsanierungsprojekt (LSP), 2014/2015 - TBA: Ideenskizze Alttagroute Langsamsverkehr - Gemeinde: Werkleitungskataster Verkehrsgrundlagen: - TBA: Verkehrszahlen /-analyse - TBA: Unfallstatistik 01.01.2011 - 31.12.2018 - TBA: Fussgängerkataster Richtplan - Kantonaler Richtplan, Kapitel Verkehr, Gesamtverkehrs- und Langsamverkehrskonzept (www.) - Gemeinde: Richtplan Karte und Text Gemeinde Eschlikon, Stand 2003 und Entwurf Stand 2020

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Fragenbeantwortung

Eingegangene Fragen bis Mittwoch 02.03.2016 Antworten PL TBA per ???

Projekt: Märstetten, Sanierung Ortsdurchfahrt (BGK), Bahnhofstrasse 1/1