BLAUE DATEI 2020 KU Facheinkaufsführer Für Gesundheitsunternehmen
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
BLAUE DATEI 2020 KU Facheinkaufsführer für Gesundheitsunternehmen Inhalt Redaktioneller Teil „Die Standards sind da, sie müssen nur genutzt werden!“ ...... 3 Industriepartnerschaften im Klinikumfeld ................ 8 Zwei Krisen unserer Zeit ........................... 12 Lieferantenverzeichnis – Sachgruppen 1. Allgemeiner Wirtschaftsbedarf .................... 15 2. Bürotechnik und Verwaltungsorganisation ............ 21 3. Informations- und Kommunikationstechnologie ........ 27 4. Medizintechnik, Medizinmechanik .................. 43 5. Laboreinrichtungen, Laborbedarf .................. 67 6. Desinfektion, Sterilisation ....................... 73 7. Pflegeeinrichtungen u. -bedarf, med. Bedarf ........... 77 8. Rehabilitationsmittel, Hilfsmittel .................. 91 9. Dienstleistungen von Firmen ..................... 97 10. Planung, Beratung ........................... 115 11. Raumeinrichtungen .......................... 147 12. Kücheneinrichtungen und -bedarf ................. 155 13. Nahrungsmittel, Getränke ...................... 161 14. Haustechnik, Hausbau, Werkstattbedarf ............. 167 15. Wäschereieinrichtungen und -bedarf ............... 177 16. Textilien, Berufskleidung, Schuhe ................. 179 17. Fortbildung, Fachliteratur, Lehrmittel .............. 183 Sachwortverzeichnis ............................ 197 Ländervorwahlen: Deutschland 0049 Schweiz 0041 Österreich 0043 Blaue Datei 2020 | 1 42. Auflage 2020 © 2020 Mediengruppe Oberfranken – Fachverlage GmbH & Co. KG, Kulmbach Druck: Appel & Klinger – Druck und Medien GmbH, Schneckenlohe Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung, Übersetzung, Mikroverfilmung und Einspeicherung und Verarbeitung in elektronische Systeme ist unzulässig und strafbar. www.ku-gesundheitsmanagement.de ISBN: 978-3-96474-191-2 „Die Standards sind da, sie müssen nur genutzt werden!“ EINKAUF UND LOGISTIK Foto: : iconimage – Fotolia „Die Standards sind da, sie müssen nur genutzt werden!“ Anspruch und Wirklichkeit der Digitalisierung im Klinik-Einkauf Von Dirk Kindiger uf den diversen Veranstal- terialnummer, da die verwendeten tungen und Kongressen zum Softwarelösungen vermeintlich ei- In vielen Bereichen der Digitalisierung deutscher AThema Einkauf ist es seit gut nen eigenen Zahlenschlüssel zur Krankenhäuser existiert eine deutliche Diskrepanz zehn Jahren ein nahezu traditio- Erkennung des Artikels benötigen. zwischen vertrieblich und gesundheitspolitisch ge- neller Programmpunkt: In mindes- Über die Materialwirtschaft der fälligen Werbebotschaften (Krankenhaus 4.0, eHe- tens einem der vielen Vorträge ver- Klinik beginnt der Prozess so häu- kündet der Referent „Die E-Com- fig schon mit möglicherweise drei alth, sektorenübergreifende Versorgung, etc.) und merce-Standards für den Klinik- abweichenden Artikelnummern, der Realität im Klinikalltag. Kaum ein Bereich sta- Einkauf sind da, sie müssen nur ge- die in den Folgeschritten immer gniert aber derart nachhaltig wie die elektronische nutzt werden!“.Tut aber keiner. Je- wieder abgeglichen werden müs- Beschaffung, insbesondere bei Medikal- und Phar- der nutzt seine eigenen Standards: sen. maartikeln. Weitgehend unabhängig vom Einsatz Industrie, Einkaufsgemeinschaft, Logistiker, Apotheke und Klini- Und auch den Anfordernden, z.B. komplexer Software für die Materialwirtschaft oder keinkauf verwenden in entschei- aus dem Bereich der Pflege, kann der Integration diverser E-Procurement-Plattfor- denden Arbeitsschritten unter- man kaum verdenken, dass hier men bleibt der Einkauf konstant analog, aufwän- schiedliche Daten zum gleichen weniger die vom Hersteller vorge- dig und leider auch oftmals steuerungsresistent. Artikel (̈Abb. 1). Und spätestens gebene Mindestbestellmenge als Wie in allen herausfordernden Bereichen der Digi- bei der Anforderung von (nicht be- der vom Schrank vorgegebene talisierung lassen sich aber auch im Klinik-Einkauf stellbaren) Anbruchmengen, von Platz die Bestellung beeinflusst. z.B. Infusionsbestecken auf Stati- Bestellt wird häufig ohnehin per Prozessprobleme nicht ausschließlich technisch lö- on, ist das Chaos dann perfekt. Fax – übrigens auch bei vielen E- sen. Erfolgreiche Digitalisierungsprojekte setzen Procurement-Plattformen – E-Mail immer in der Organisationsoptimierung an und re- Dabei sind die Beweggründe der oder Telefon, so dass der ständige duzieren dabei „einfach“ die Anzahl der Prozess- einzelnen Prozessbeteiligten – je- Datenabgleich spätestens mit der beteiligten – vor allem indem sie die Klinik von der weils für sich betrachtet – durchaus Wareneingangsprüfung und Rech- nachvollziehbar: Die externen In- nungsverbuchung gleich wieder operativen Beschaffung befreien. stanzen (z.B. Einkaufsgemein- von vorne beginnt. Trotz des enor- schaft, Logistiker oder Lieferapo- men Ressourceneinsatzes bis hier- Keywords: Digitalisierung, Einkauf, Strategie theke) ergänzen die Herstellerarti- hin, ist aber noch nicht einmal eine keldaten zumindest um „ihre“ Ma- zeitnahe oder zumindest aussage- Blaue Datei 2020 | 3 KU Gesundheitsmanagement 10/2019 I 89 kräftige Auswertung der Daten am Kostentreiber: Datenflut und Bezeichnungen („Venenverweilka- Prozessende möglich. Die meisten weitgehend ungesteuerte nüle“,„Vasofix“,etc.), vor allem aber Einrichtungen nutzen eine „eige- Prozesse aufgrund der hohen Artikeldaten- ne“ Warengruppenstruktur, ir- Alleine im Bereich der Medikalgü- fluktuation (bis zu 50 Prozent Pro- gendwo zwischen den sehr groben ter pflegen viele Kliniken mehr als duktänderungen im Jahr bei ca. Vorgaben der Krankenhausbuch- 10.000 Artikeldatensätze. Darunter 700.000 Artikeln) entstehen. Kurz- haltungsverordnung und dem im- befinden sich diverse „Karteilei- um: Die Datenbasis ist denkbar mer noch von wenigen genutzten chen“ und Doppelerfassungen, die schlecht. Manche Großklinik kann „Industriestandard“ eCl@ss. beispielsweise durch inkonsistente gerade einmal 20 Prozent ihrer Ar- EINKAUF UND LOGISTIK Abb. 1: „Vereinfachte“ Darstellung der abzugleichenden Daten im Beschaffungsprozess Lieferscheine Freigaben Rechnungsdaten Rechnungsdaten autom. Verbuchung Bestellbezug Sortimente Konditionen Stammdaten Konzeption: • Zentrale Nutzung standardisierter (Hersteller-) Artikeldaten • Integration Belegdigitalisierung • Integration Belegdigitalisierung • Alle Bestellungen über Systeme des Logistikpartner • Kein Ausgleich von Rechnungen ohne Bestellbezug • Abkündigung der Materialwirtschaft Abb. 2: Zentrale Nutzung der Hersteller-Artikeldaten über die Systeme der Einkaufs- und Logistikpartner 4 | Blaue Datei 2020 90 I KU Gesundheitsmanagement 10/2019 kräftige Auswertung der Daten am Kostentreiber: Datenflut und Bezeichnungen („Venenverweilka- tikel überhaupt identifizieren. Ein Sachkostenseite weitestgehend. Prozessende möglich. Die meisten weitgehend ungesteuerte nüle“,„Vasofix“,etc.), vor allem aber weiteres Problem ist häufig bereits Dabei sind die vermeintlich so ho- Einrichtungen nutzen eine „eige- Prozesse aufgrund der hohen Artikeldaten- auf organisatorischer Ebene zu ver- hen Personalkosten – vor allem in ne“ Warengruppenstruktur, ir- Alleine im Bereich der Medikalgü- fluktuation (bis zu 50 Prozent Pro- orten: Werden Artikel nach Gusto der Pflege – eine Investition in die gendwo zwischen den sehr groben ter pflegen viele Kliniken mehr als duktänderungen im Jahr bei ca. auf den Stationen bestellt, ist dem Versorgungssicherheit und -quali- DIE RICHTIGE Vorgaben der Krankenhausbuch- 10.000 Artikeldatensätze. Darunter 700.000 Artikeln) entstehen. Kurz- Einkauf eigentlich schon jede Steu- tät. Und dies an einer Stelle, die der haltungsverordnung und dem im- befinden sich diverse „Karteilei- um: Die Datenbasis ist denkbar erungskraft genommen. Dann Patient noch am ehesten subjektiv mer noch von wenigen genutzten chen“ und Doppelerfassungen, die schlecht. Manche Großklinik kann kann nur noch operativ beschafft bewerten kann und es auf den ent- STELLE FINDEN „Industriestandard“ eCl@ss. beispielsweise durch inkonsistente gerade einmal 20 Prozent ihrer Ar- MIT DEM KU STELLENMARKT „Die Kernkompetenz des Klinik-Einkauf s ist nicht das Artikelstammdatenmanagement, die Konzeption einer möglichst passgenauen Warengruppenstruktur oder die Schnittstellendefinition einer Materialwirtschaft.“ werden. Die Einführung einer sprechenden Internetportalen strukturierten Modul- und auch aktiv tut. Einkauf und Logistik Schrankversorgung wiederum gilt es daher strategisch, prozessual scheuen viele Einrichtungen auf- und technisch neu auszurichten. grund der hohen Investitionskos- So kann durch die künftige Ver- ten. Wie hoch die tatsächlichen gleichbarkeit der eingesetzten Me- Prozesskosten durch eine nicht dikalprodukte die Qualität sogar strukturierte Beschaffungsorgani- gesteigert werden. sation sind, steht dabei insgesamt weniger im Fokus, zumal diese nur Lösungsansatz: sehr selten wirklich gemessen wer- „Jeder tue, was er kann.“ den. Ebenso wie die insgesamt ho- Die Kernkompetenz des Klinik- hen Artikel- und Lieferkosten Einkaufs ist nicht das Artikels- durch die ausbleibende Sorti- tammdatenmanagement, die Kon- mentsstandardisierung und Liefer- zeption einer möglichst passge- antenbündelung. nauen Warengruppenstruktur Abb. 1: „Vereinfachte“ Darstellung der abzugleichenden Daten im Beschaffungsprozess oder die Schnittstellendefinition Die häufige Einschätzung der kauf- einer Materialwirtschaft. In enger männischen Leitung („da sind wir Zusammenarbeit mit dem ärztli- gut aufgestellt“) basiert daher in chen Dienst und der Pflege muss der Regel auf Auswertungen von vielmehr eine