BLAUE DATEI 2019 KU Facheinkaufsführer Für Gesundheitsunternehmen
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BLAUE DATEI 2019 KU Facheinkaufsführer für Gesundheitsunternehmen Inhalt Redaktioneller Teil Beschaffung neu gedacht ......................... 3 Leistung selbst einbringen oder auslagern? ............. 6 Zentralisierte Beschaffung ......................... 10 Lieferantenverzeichnis – Sachgruppen 1. Allgemeiner Wirtschaftsbedarf ................... 13 2. Bürotechnik und Verwaltungsorganisation ........... 17 3. Informations- und Kommunikationstechnologie ....... 23 4. Medizintechnik, Medizinmechanik ................. 41 5. Laboreinrichtungen, Laborbedarf ................. 65 6. Desinfektion, Sterilisation ...................... 71 7. Pflegeeinrichtungen und -bedarf, medizinischer Bedarf .. 77 8. Rehabilitationsmittel, Hilfsmittel ................. 91 9. Dienstleistungen von Firmen .................... 97 10. Planung, Beratung ........................... 115 11. Raumeinrichtungen .......................... 147 12. Kücheneinrichtungen und -bedarf ................. 155 13. Nahrungsmittel, Getränke ...................... 161 14. Haustechnik, Hausbau, Werkstattbedarf ............. 167 15. Wäschereieinrichtungen und -bedarf ............... 177 16. Textilien, Berufskleidung, Schuhe ................. 179 17. Fortbildung, Fachliteratur, Lehrmittel .............. 183 Sachwortverzeichnis ............................ 198 Ländervorwahlen: Deutschland 0049 Schweiz 0041 Österreich 0043 Blaue Datei 2019 | 1 41. Auflage 2019 © 2019 Mediengruppe Oberfranken – Fachverlage GmbH & Co. KG, Kulmbach Druck: Appel & Klinger – Druck und Medien GmbH, Schneckenlohe Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung, Übersetzung, Mikroverfilmung und Einspeicherung und Verarbeitung in elektronische Systeme ist unzulässig und strafbar. www.ku-gesundheitsmanagement.de ISBN: 978-3-96474-191-2 Beschaffung neu gedacht Foto: lovelyday12 – Fotolia EINKAUF UND LOGISTIK Beschaffung neu gedacht Innovative Modelle gegen Silos Von Christian Schmereim er digitalisierte Umgang mit dann oft auch negative Auswirkun- Materialbeschaffung und gen auf die Realisierung techni- In Sachen ganzheitlicher Beschaffungs- und Ver- DLieferanten bzw. Dienstleis- scher Schnittstellen. Ein „Wettbe- sorgungsstrategie besteht vielfach noch erheb- tungspartnern in der Versorgung werb der Perspektiven“ verschleiert liches Optimierungspotenzial. Gesamtunterneh- ist wesentlicher Erfolgsfaktor im den Blick auf das Wesentliche. merische Kennzahlen, Neudefinition von Ein- Gesundheitswesen. Hierbei werden Auch das haben Gesundheitsein- kaufserfolg Früheinbindung des Bedarfsträger, bis heute über nahezu alle Einrich- richtungen mit der Industrie ge- Ersatzbeschaffung, Bündelung, Anbindung von tungsformen hinweg enorme Po- mein. tenziale verschenkt. Für Kliniken Lieferanten, Automatisierung, Digitalisierung: und Industrieunternehmen gilt Wettbewerb der Perspektiven Der zukünftige Einkauf hat eine breite Aufgabe- gleichermaßen: Gefragt sind inte- „Der Einfluss der medizinischen palette zu bewältigen – er muss sich zum kom- grierte Lösungen für schlanke Pro- Leistungsträger auf die Beschaf- petenten Schnittstellenmanager intern und ex- zesse, effiziente Materialbeschaf- fungsentscheidung ist zum Teil von tern entwickeln, dies im Spannungsfeld von fung und reibungslose Belegflüsse. entscheidender Bedeutung – ab- Im Ergebnis sind dann die einge- hängig von der Struktur und Philo- steigenden Kosten und speziellen Anforderun- bundenen Mitarbeiter nicht mehr sophie des Krankenhauses. Dieser gen. Der Weg vom „Wunscherfüller“ zum inter- in zeitaufwändigen administrati- Einfluss war in der Vergangenheit nen und externen strategischen Partner ist weit, ven Prozessen gefangen. Sie agie- teilweise endgültig und ohne aus- aber er lohnt. Prozesse, Produkte und Preismo- ren im automatisierten Umfeld, be- reichende Berücksichtigung der delle werden zunehmend verifiziert. Wie Indust- dienen Bedarfsträger zeitnah („in Auswirkungen auf die Kosten.“ Die- rieunternehmen verfügen auch Krankenhäuser Echtzeit“ ist ein durchaus realisti- se Aussagen des Bundesverbandes scher Ansatz für prinzipiell alle Ge- Materialwirtschaft, Einkauf und oft nicht über umfassende Beschaffungsexperti- und Verbrauchsmaterialien bzw. Logistik e.V. (BME) im Leitfaden se in allen Warengruppen. Dann helfen spezielle Katalogprodukte) und sparen so si- „Strategischer Einkauf im Kranken- Dienstleister. Sie greifen auf bewährte digital in- gnifikant Zeit ein. Dieser Zeitge- haus“ macht deutlich, aus wel- tegrierbare Standardlösungen zurück, reduzie- winn kommt wertschöpfenden Ak- chem Blickwinkel Beschaffung ge- ren Komplexität und sorgen für umgehende Ent- tivitäten zugute, beispielsweise sehen wird. Im Wettbewerb der Per- dem Management von Investitions- spektiven sind oftmals alle Beteilig- lastung der internen Organisation. gütern. Zudem wird das Personal ten, vom Fachbereich über den Ein- entlastet. kauf, die IT, die Technik bis hin zur Keywords: Digitalisierung, Logistik, Prozess- Finanzbuchhaltung, gegenseitige management, Innovation Soweit die Theorie. In der Praxis Antagonisten einer ganzheitlich ef- scheitern durchaus realistische Er- fizienten Bedarfsdeckung. Der folge nicht selten an menschlichen (selbst-)definierte Verantwor- Befindlichkeiten. Disharmonie hat tungsbereich endet z.B. regelmä- | KU GesundheitsBlauemanag eDateiment 120190/2018 I 391 ßig an der Berücksichtigung der tatsächlich für die Betreuung der gleichzeitig für die Reduzierung Bedürfnisse der Finanzbuchhal- Patienten einzusetzen (Stichwort: des Maverick Buyings – falls das in tungen. Diese beklagt sich – in der „Pflege 4.0“) und so dem Fachkräf- letzter Konsequenz von der Ge- Regel zurecht – über zu viele Rech- temangel entgegenzuwirken. Das schäftsleitung gewollt und aktiv ge- nungen ohne Bestellbezug, immer bedeutet konkret: Wer Ärzte, Pfle- stützt wird. Digitalisierung ist eine schneller steigende Anzahlen von gende und andere Mitarbeiter spür- prozessuale Aufgabe, kein techni- Amazon-Bestellungen und erschre- bar und nachhaltig befähigen will, sche. Daher gilt für die Geschäfts- ckend viele Lieferanten, die sich muss analoge, zeitaufwändige Tä- leitungen auf der Suche und Umset- beharrlich dem digitalen Aus- tigkeiten analysieren und nach zung wirklich innovativer Ansätze, tausch von Dokumenten aller Art Möglichkeit zugunsten digitaler einen Bogen über alle Abteilungen zu verschließen scheinen. Hinzu Prozesse minimieren. Im Fokus ste- hinweg zu schlagen. Im Fokus steht kommt der „human factor“: Laut hen Zeit- und Nutzenzuwachs, vor die Optimierung des Working Capi- BME sehen „zahlreiche Protagonis- allem angesichts der Tatsache, tal – und das nach Möglichkeit, oh- ten in den Häusern zumindest die dass rasche Investitionen in zusätz- ne ein Invest projektieren zu müs- Entscheidungskompetenz im Be- liches Personal die Ausnahme blei- sen. schaffungsprozess nach wie vor in ben werden. Es ist unklug von CEOs ihren Händen. Jene Personen ver- und Finanzmanagern, gebetsmüh- Beispiel für Innovation: Miete statt Kauf EINKAUF UND LOGISTIK wenden daher auch einige Anstren- lenartig über fehlende Ressourcen gungen darauf, den Einkauf in sei- und mangelndes Know-how (etwa Wer seine herkömmlichen, war- ner operativen Rolle als Abwickler im Einkauf!) zu klagen, wenn tungsintensiven Leuchten in Klini- („Bestellauslöser“) zu belassen – gleichzeitig der eigene strategische ken gegen moderne LED-Leucht- und idealerweise räumlich und Ansatz für eine nachhaltig zu opti- körper austauschen möchte, schei- strukturell im Keller.“ Erfolg geht mierende Organisation fehlt. tert in aller Regel an internen Hür- anders. Die akuten wirtschaftli- den, darunter die Auslastung der chen und personellen Herausforde- Fokus: Optimierung des Technikabteilung und Vorgaben für rungen machen dringend innovati- Working Capital Investitionen. Ein solches Projekt ve Bestell- und Abrufsysteme, effi- Innovative ganzheitliche Ansätze verknappt in der Tat die liquiden zientes und effektives Bestandsma- gehen indes über die Perspektive Mittel durch den Kauf von Material nagement, die Bereitstellung pro- eines innovativen Einkaufs hinaus. (Einkauf!) und hemmt die Abläufe, zessoptimierender Produkte sowie Denn: Auch fortschrittliche Ein- weil viel administrative Betreuung kostenoptimierte Logistik notwen- kaufsabteilungen, die sich profes- beansprucht wird (auch hierbei ist dig. Das erfordert freilich Zielsyn- sionell um Materialgruppenma- Einkauf teilweise eingebunden). chronität, Ergebnisorientierung nagement und Lieferantenentwick- Das Geld wird für andere Zwecke und strukturierte Zusammenarbeit. lung, um Vertragsrecht und Dienst- dringender gebraucht. Aber: Be- Dies wird nur dann in idealer Weise leistungen kümmern, sind im Kern trächtliche Einsparpotenziale in unterstützt, wenn die Geschäftslei- „nur“ Preis-incentiviert. Das führt Sachen Energie, CO2 und Schwefel tungen bereit sind, bisherige Rol- dann schon mal zu ineffizienten verpuffen so im wahrsten Sinne des lenverteilungen und Priorisierun- und ineffektiven Prozessen in Ge- Wortes ebenso wie die Chance für gen zu Gunsten einer ganzheitli- sundheitseinrichtungen, etwa eine Imageverbesserung bei Mitar- chen Ergebnisbetrachtung in Frage wenn einmal ausverhandelte hohe beitern und Kunden bzw. Patien- zu stellen. Reparaturbudgets für Spülstraßen ten. Hierauf muss freilich keine Ge- über Jahre hinweg regelmäßig aus- schäftsleitung verzichten. Miete Ziele: Zeit- und Nutzenzuwachs geschöpft werden, obwohl sich die statt Kauf heißt die Losung. Kon- in allen Abteilungen Neuanschaffung von energie- kret: Ein befähigter externer