2. Zahlenbereiche: , , , , ,
Zusammenfassung Dieses Kapitel beinhaltet zum grössten Teil eine Repetition von Inhalten, die schon auf der Sekundarstufe I in Mathematik unterrichtet wurden. In symstematischer Weise soll dieser Inhalt zusammengefasst werden.
Neu wird (vermutlich) der Stoff über die komplexen Zahlen sein.
Wir starten mit den natürlichen Zahlen und lernen die einfachsten Rechenoperationen (Addition, Multiplikation, Potenz) sowie die Rechengesetze (Kommutativgesetz, Assoziativgesetz, Distributivgesetz) kennen.
Wir lernen, dass bei den Berechnungen (ohne Klammernsetzung) das Ergebnis von der Präzedenz der Operatoren bzw. der Richtung der Abarbeitung der Operationen abhängt.
Wir lernen auch, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, eine natürliche Zahl darzustellen (Binär, Dezimal, Hexadezimal etc.).
Wir stellen sodann an einer einfachen Gleichung mit Addition (7 x 3) fest, dass wir innerhalb der natürlichen Zahlen keine Lösung angeben können. Wir müssen den Bereich der Zahlen auf die ganzen Zahlen erweitern.
Wir stellen jedoch schnell fest, dass wir auch innerhalb der ganzen Zahlen einfachste Gleichungen (z.B. 12 x 3) nicht lösen können und sind gezwungen den Zahlenbereich auf die rationalen Zahlen zu erweitern.
Dabei stellen wir fest, dass wir ganze Klassen von rationalen Zahlen zusammenfassen können, was uns auf die wichtigen Begriffe des Kürzens, des KGV, des GGT sowie der Primzahlen führt.
Aber auch im Bereich der rationalen Zahlen gibt es noch (einfache) Gleichungen, die sich nicht lösen lassen (z.B. x2 2). Dies führt uns auf die reellen Zahlen.
Reelle Zahlen werden mit -langen Dezimalbrüchen dargestellt, in der Praxis also nur ungenau, da z.B. im Taschenrechner und in Mikroprozessoren (Computern) für die (ganzen und reellen) Zahlen nur ein fixer, endlicher Speicherplatz reserviert ist. Diese Zahlen haben deshalb einerseits obere Grenzen und beschränkte Präzision. Wir werden dies in Abhängigkeit des Speicherplatzes für einige (Computer-)Zahlentypen kennenlernen.
Zum Abschluss der Reise durch das Gebiet der Zahlen lernen wir noch die komplexen Zahlen kennen, die die Lösung von vielen weiteren Gleichungen (z.B. x2 2), die mit den reellen Zahlen allein nicht lösbar wären, ermöglichen.
Lerninhalte Im Folgenden werden stichwortartig die Lerninhalte dieses Kapitels zusammengefasst.
Zahlen: Natürliche Zahlen, Ganze Zahlen, Rationale Zahlen, Reelle Zahlen, Komplexe Zahlen. Primzahlen, positive und negative Zahlen, Bruchzahlen (Stammbruch, echter und unechter Bruch), gemischte Zahl, Dezimalzahlen (endliche, periodische, reinperiodische, gemischtperiodische, Dezimalbruch), Binärzahlen, Hexadezimalzahlen, Römische Zahlen, Quadratzahlen, Kubikzahlen.
Rechenoperationen: Addition (Summe, Summand), Subtraktion (Differenz, Minuend, Subtrahend), Multiplikation (Produkt, Faktor), Division (Quotient, Dividend, Divisor), Potenz (Basis oder Grundzahl, Exponent oder Hochzahl).
Rechengesetze: Kommutativgesetz, Assoziativgesetz, Distributivgesetz. BMS 2006 Mathematik Skript.nb 2
Begriffe: Kardinalzahlen, Ordinalzahlen, abgeschlossen (bezüglich der Addition etc.), Kettenbruch, Zahlenstrahl, Zahlengerade, Neutrales Element (der Addition etc.), Inverses Element (der Addition etc.), Term, Termumformungen, Teiler, Vielfaches, GGT, KGV, gleichnamig machen, Hauptnenner, Rundungsregel,
Natürliche Zahlen
Einleitung
Der Zahlbegriff entwickelte sich aus zwei verschiedenen elementaren Bedrüfnissen der Menschen heraus.
Zum einen hatten die Menschen sehr frühzeitig das Bestreben, gleichartige Gegenstände oder Dinge, später auch Begriffe abzählen zu können (z.B. fünf Kinder, zwanzig Goldstücke etc.). Sieht man von der Natur der so gezählten Lebewesen und Gegenstände ab, so handelt es sich um die Zahlen aus der Folge ...
null, eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, ...
... die wir natürliche Zahlen nennen.
Der zweite Gesichtspunkt, der zu demselben Zahlbegriff führt, ist der, dass man schon sehr früh das Bedürfnis hatte, innerhalb einer bestimmten Gruppe (Menge) eine "Rangordnung" für die einzelnen Elemente dieser Gruppe einzuführen. So besass z.B. das erste Kind einer Familie weit grössere Rechte als das zweite Kind.
Die natürlichen Zahlen treten demzufolge in zwei Erscheinungsformen auf.
Wenn die natürlichen Zahlen dazu benutzt werden, um die Anzahl der Elemente anzugeben, so nennt man sie Kardinalzahlen. Benutzt man sie hingegen dazu, um die Rangordnung eines bestimmten Elements einer gewissen Menge anzugeben, so nennt man sie Ordinalzahlen.
Im Folgenden sind einige Eigenschaften der natürlichen Zahlen aufgelistet (ohne sie jedoch axiomatisch zu begründen bzw. herzuleiten):