Rufsteinweg 4, Postfach 307 Forstamt beider CH-4410 Liestal Telefon 061 925 51 11 Telefax 061 925 69 88 #  Liestal

Waldentwicklungsplan (WEP) Leimental , Biel-Benken, Binningen, , , Oberwil, Reinach, Schönenbuch, RRB Nr. 1780 vom 18. November 2003

Dokument: 3083_WEP_Leimental_Version_RRB1780.doc

WEP Leimental Seite 2

Impressum Planungsleitung C. Gilgen, Forstamt beider Basel, Kreisforstingenieur, Rufsteinweg 4, Postfach, 4410 Liestal Autoren C. Gilgen, Forstamt beider Basel, Rufsteinweg 4, Postfach, 4410 Liestal N. Knechtle, Basler & Hofmann, Ingenieure und Planer AG, 8029 Zürich F. M. Kessler, Basler & Hofmann, Ingenieure und Planer AG, 8029 Zürich Begleitung Frau S. Nussbaum, techn. wiss. Mitarbeiterin Herr M. Fischer, techn. wiss. Mitarbeiter Forstamt beider Basel, Rufsteinweg 4, Postfach, 4410 Liestal Mitglieder der Präsident AG: Ernst Alabor, Waldchef, Im Katzenwadel 38, 4102 Binningen Arbeitsgruppe Einwohner-Gde: (AG) Allschwil Christian Ott, Baslerstr. 111, 4123 Allschwil Biel-Benken Ueli Heyer, GR, p.A. Gemeindeverwaltung, 4105-Biel-Benken Binningen Pirkko Zimmermann, Abt. Raumplanung und Umwelt, 4102 Binningen Bottmingen Daniel Niederhauser, Schulstrasse 1, 4103 Bottmingen Ettingen Walter Rahm, GR, Bottmingerstr. 25, 4107 Ettingen Oberwil Rudolf Mohler, Gemeindepräs., Blauenstr. 18, 4104 Oberwil Schönenbuch Gemeindeverwaltung, 4124 Schönenbuch Reinach Christoph Toth, Hauptstrasse 13, 4153 Reinach Therwil Niggi Hufschmid, GR, Gemeindeverwaltung, 4106 Therwil

Bürgergemeinden: Allschwil René Vogt, Waldchef, Oberwilerstr. 59 4123 Allschwil 1 Binningen Ernst Alabor, Waldchef, Im Katzenwadel 38, 4102 Binningen Ettingen Emilio Stöcklin, Waldchef, Im Nebengraben 21, 4107 Ettingen Oberwil Alois Seiler, Waldchef, Vorderbergstrasse 29, 4104 Oberwil Reinach Peter Meier, Waldchef, Hauptstr. 65, 4153 Reinach Therwil Stephan Gschwind, Waldchef, Birkenstr. 2, 4106 Therwil (bis Nov. 02) Theophil Gschwind, Präsident, Ettingerstr. 4, 4106 Therwil (ab Nov. 02)

Interessierte Organisationen und Personen: Privatwaldeigentümer/Landwirte Gregor Gschwind, Hinterlindenhof 7, 4106 Therwil Natur- und Landschaftsschutz Thomas Tschopp, Juraweg 2, 4107 Ettingen Hallo Biber! Urs Leugger, Pro Natura BL, Postfach, 4410 Liestal Orientierungsläufer Simon Scherrer, Schalbergstr. 97, 4153 Reinach Freizeit/ Sport allgemein Georg Sigrist, Postfach 252, 4107 Ettingen Hundesport Anton Zumstein, Schulstr. 361, 4315 Zuzgen Jagd Ueli Nauer, Neumattstr. 34, 4103 Bottmingen Reitsport Georg Grass, Spittelhofstr. 42, 4105 Biel-Benken Mountain Bike Remo Brodmann, Kirchgasse 6, 4107 Ettingen Amt für Raumplaung Doris Capaul, Kantonsplanung Mitglieder der Christian Gilgen, Forstamt beider Basel, Rufsteinweg 4, Postfach, 4410 Liestal Begleitgruppe Markus Lack, Revierförster Allschwil, Grabenmattweg 51b, 4123 Allschwil (BG) Christoph Sütterlin, Revierförster Ettingen, Im Steinfeld 7, 4124 Schönenbuch Sylvia Nussbaum, Forstamt beider Basel, Rufsteinweg 4, Postfach, 4410 Liestal Norbert Knechtle, Basler & Hofmann, Forchstr. 395, 8029 Zürich Frank Kessler, Basler & Hofmann, Forchstr. 395, 8029 Zürich Christian Becker, Revierförster, Andlauring, 4147 Aesch

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© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 3

Inhalt

1 ALLGEMEINE ANGABEN 5 1.1 Einleitung...... 5 1.2 Planungsperimeter Leimental ...... 6 1.3 Adressaten ...... 8 1.4 Rechtswirkung...... 8

2 BEWIRTSCHAFTUNGSGRUNDSÄTZE FÜR DEN GANZEN WALD 10 2.1 Leitbild...... 10 2.2 Bewirtschaftungsgrundsätze...... 11 2.2.1 Nachhaltigkeit ...... 11 2.2.2 Naturnaher Waldbau...... 11 2.2.3 Holznutzung...... 12 2.2.4 Bodenschonung...... 16 2.2.5 Schutz vor Naturgefahren...... 16 2.2.6 Naturschutz...... 16 2.2.7 Erholung...... 17

3 WALDFUNKTIONEN 19 3.1 Beschreibung und Gewichtung der Waldfunktionen...... 19 3.2 Vorrangfunktionen...... 19 3.2.1 Nutzfunktion ...... 19 3.2.2 Schutzfunktion ...... 20 3.2.3 Wohlfahrtsfunktion ...... 20 3.3 Entwicklungsziele und mögliche Nutzungen...... 21 3.3.1 Holzproduktion (P) ...... 21 3.3.2 Natur und Landschaftsschutz (N) ...... 28 3.3.3 Wohlfahrt und Erholung (E) ...... 40 3.3.4 Schutz vor Naturgefahren (S)...... 44 3.3.5 Grundwasser (G) ...... 46 3.3.6 Wild und Jagd (W) ...... 48 3.3.7 Infrastruktur (I) ...... 53 3.3.8 Öffentlichkeitsarbeit (Ö) ...... 54

4 ERSCHLIESSUNG UND WEGEBENUTZUNG 57 4.1 Zulässige Erschliessungsanlagen ...... 57

5 KOORDINATIONSAUFGABEN 59

6 UMSETZUNG UND KONTROLLE 61 6.1 Umsetzungsinstrumente ...... 61 6.2 Kontrolle der nachhaltigen Waldentwicklung und –leistungen ...... 64

7 ERLASS 67 Anhang ...... 68

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Inhalt des Anhangs

Literatur ...... 68 Glossar ...... 69 A1: Verhaltenskodex für Mountainbiker ...... 76 A2: OL-Kompass für den Wald ...... 77 A3: Basler Kletter Kodex ...... 79 A4: 12 Gebote für das Reiten im Gelände ...... 80 A5: Formular Umsetzungskontrolle...... 81 A6: Tabellen Flächen, Vorräte, Nutzungen, Zuwachs, Baumarten...... 83 A7: Naturschutzzonen...... 87 A8: Kontrollstichprobendaten (KSP) ...... 90 A9: Planungsablauf WEP Leimental ...... 91

Festsetzungspläne - Waldfunktionenplan (1:35'000) - Objektplan (1:35'000)

Bericht zur Planung - Planungsorganisation - Ergebnisse der Interessenerfassung

Analyseteil (Einsicht auf dem Forstamt beider Basel) - Tabellen Holznutzung, Vorräte, Naturschutzzonen - Waldflächen - Angaben aus den Wirtschaftsplänen - Kontrollstichproben: Daten, Auswertung, Interpretation - Protokolle der Arbeitsgruppensitzung

Planungsgrundlagen (Einsicht auf dem Forstamt beider Basel) - WEP-Perimeter mit Wald (1:25'000 , 1:35'000, 1:45'000) - Wald nach Eigentumskategorien (1:35'000) - Wald nach Standortsgüte (1:35'000) - Erschliessungswege und Rückegassen (1:35'000) - Reitwegkarte Leimental – Blauen – Laufental (1:25'000) - Radwege – Reitwege – Wanderwege (1:25'000) - Offizielle Feuerstellen – Parkplätze – Waldhütten – Vitaparcours – Finnenbahnen (1:25'000) - Naturschutzzonen im Wald (1:25'000) inkl. Tabelle - Waldinventar (1:35'000) - Ornithologisches Inventar (1:35'000) - Reptilieninventar (1:35'000) - Gewässerschutz – Wälder mit potentieller Schutzfunktionen (1:35'000) - Potentielle Waldreservatsflächen (1:45'000; Waldreservatskonzept beider Basel)

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 5

1 Allgemeine Angaben

1.1 Einleitung Rechtsgrundlage Das Bundesgesetz über den Wald (WaG vom 4.10.1991) verlangt, dass der Wald so zu be- wirtschaften ist, dass er seine Funktionen dauernd und uneingeschränkt erfüllen kann (Nach- haltigkeit). Gemäss dazugehöriger Verordnung haben die Kantone bei Planungen von überbe- trieblicher Bedeutung dafür zu sorgen, dass die Bevölkerung über deren Ziele und Ablauf unterrichtet wird, dabei in geeigneter Weise mitwirken und diese Planungen einsehen kann. In Ausführung der Bundesgesetzgebung bestimmt das kantonale Waldgesetz (kWaG vom 11.6.1998), dass

- die forstliche Planung den Rahmen für eine geordnete Waldbewirtschaftung und deren Abstimmung mit den nicht-forstlichen Ansprüchen an den Wald bildet (§151 kWaG)

- die überbetriebliche forstliche Planung in Form der Waldentwicklungsplanung zu erfolgen hat (§152 kWaG),

- die Waldentwicklungsplanung für das gesamte Waldgebiet sicherstellt, dass der Wald seine Funktionen nachhaltig erfüllen kann und dass Waldentwicklungsplanung und Raum- planung miteinander zu koordinieren sind (§161 kWaG),

- der kantonale Forstdienst die Waldentwicklungsplanung unter Mitwirkung der Waldei- gentümerinnen und Waldeigentümer, der Einwohnergemeinden sowie der interessierten Kreise erarbeitet (§162 kWaG), 3 - der Waldentwicklungsplan als Planungsergebnis vom Regierungsrat erlassen wird (§16 kWaG),

- der Entwurf des Waldentwicklungsplanes in geeigneter Weise zu veröffentlichen ist, jede Person zum Entwurf Stellung nehmen kann und die Stellungnahmen beim Erlass des WEP angemessen zu würdigen sind (§171 kWaG). Die kantonale Waldverordnung (kWaV vom 22.12.1998) regelt im Weiteren in § 24 bis § 29 Umfang und Inhalt der Planung, die Mitwirkung der Bevölkerung sowie Erlass, Benützung und Einsichtnahme.

Was ist ein Waldentwicklungsplan (WEP)? Der WEP ist das forstliche Planungsinstrument auf regionaler Stufe, welches

- alle regional gültigen, relevanten Planungsgrundlagen sammelt und zusammenfasst,

- die übergeordneten Ziele und Entwicklungsabsichten der Walderhaltung und die Metho- den und Rahmenbedingungen der Waldbewirtschaftung definiert,

- Konflikte erkennt, darstellt und soweit möglich löst oder Lösungswege aufzeigt,

- die Verbindung zur Raumplanung herstellt,

- raumwirksame Vorhaben im Wald und in angrenzenden Gebieten koordiniert,

- Prioritäten für das öffentliche Beitragswesen (Finanzhilfen/Abgeltungen) setzt,

- Kontrollgrössen der nachhaltigen Waldentwicklung festsetzt,

- die Vorgaben für die betrieblichen Planungen liefert und

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 6 damit als eigentliches Führungsinstrument des Forstdienstes die öffentlichen Interessen am Wald sicherzustellen sucht.

Zeitliches Planziel Das zeitliche Planziel für die Umsetzung der geplanten Massnahmen beträgt ca. 15 Jahre.

Erarbeitung des Waldentwicklungsplanes An der Planung haben die Waldeigentümer, der Forstdienst, die Gemeindebehörden und Ver- treter der verschiedenen Interessen am Wald mitgewirkt. Es wurde ein Workshop, drei AG- Sitzungen und zwei Spezial-Sitzungen, sowie eine schriftliche Umfrage durchgeführt. Vor und während der Planungsphase wurden Betroffene, Bevölkerung und Interessengruppen in den jeweiligen Gemeindepublikationsorganen über den Stand und den Verlauf der Planung informiert (siehe Bericht zur Planung im Anhang).

Darstellung der Planungsergebnisse Im Rahmen der Waldentwicklungsplanung wurden die in Tabelle 1 dargestellten Unterlagen erarbeitet.

Planteil Beschreibung Einsicht auf Einsicht bei der dem Einwohnerge- Forstamt meinde Waldentwicklungsplan Planungsteil mit Text und Karten (der ei- z z (WEP) gentliche "Waldentwicklungsplan", welcher dem Genehmigungsverfahren untersteht) Bericht zur Waldent- Ablauf und Organisation der Planung, Be- z z wicklungsplanung teiligte, Mitwirkungsverfahren, Ergebnisse der Interessenerfassung Analyseteil Zusammenfassung und Interpretation der z Planungsgrundlagen, Protokolle der Ar- beitsgruppensitzungen Planungsgrundlagen Dokumentation und Verzeichnisse der z Grundlagen gemäss § 25 WaV Tabelle 1: Teile des Waldentwicklungsplanes Leimental

1.2 Planungsperimeter Leimental Der Planungsperimeter (Abbildung 1) umfasst sämtliche Waldungen des Leimental mit den Einwohnergemeinden Allschwil, Biel-Benken, Binningen, Bottmingen, Ettingen, Oberwil, Reinach, Schönenbuch, Therwil. Die neun Einwohnergemeinden mit einer Bevölkerung von 83'538 Personen nehmen zusammen eine Fläche von 5008 ha ein, wovon 1'112 ha Wald sind. Damit stehen jedem Bewohner etwas mehr als 1 Are Wald zur Verfügung – eine Fläche von 12 mal 12 Meter. (Tabelle 10)

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 7

Abbildung 1: Perimeter des WEP Leimental, reproduziert mit Bewilligung des Bundesamtes für Lan- destopographie (DV 175.PK.3)

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 8

900

800

700

600

500 äche [ha]

fl 400 d

Wal 300

200

100

0 Bgde Egde Privat Staat übr. BP-Wald

Abbildung 2: Waldfläche pro Eigentümerart (Waldkarte: FBB, 2001).

Kommentar zu Abbildung 2:

- 69 % der Wälder (total 1'112 ha) befinden sich im Eigentum der Bürgergemeinden, 25 % der Fläche ist Privatwald. (Abbildung 2, Tabelle 11).

- Der Waldanteil des Staates und der Einwohnergemeinden ist mit je 3 % unbedeutend.

- Im Kanton BL liegt der Anteil öffentlicher Wald (Bürgergemeinde / Einwohnergemeinde / Staat) bei 80 %, in der Schweiz bei 68 %

Die Bewirtschaftung der Wälder wird ab 1.1.2003 von drei Forstrevieren bewältigt:

- Revier 1: Allschwil/Biel-Benken/Binningen/Bottmingen/Oberwil /Schönenbuch

- Revier 2: Reinach/Therwil + Aesch//Grellingen/Duggingen (Fk 4 Laufental)

- Revier 3: Ettingen + Solothurner Gemeinden

1.3 Adressaten Der WEP richtet sich in erster Linie an die kantonalen und kommunalen Behörden. Die Wald- eigentümer wie Bürgergemeinden, Einwohnergemeinde, Private und Staat sind wichtige Part- ner bei der Umsetzung. Aus diesem Grund wurde versucht, diese Parteien bei der WEP- Ausarbeitung möglichst stark einzubinden.

1.4 Rechtswirkung Der Waldentwicklungsplan ist für die Behörden verbindlich. Die Behörden von Gemeinden und Kantonen sind verpflichtet, bei ihren einzelnen Entscheiden alle formulierten Zielsetzun-

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 9 gen und Massnahmen zu beachten und im Rahmen ihrer Zuständigkeit bei der Ermessensbetä- tigung sachgerecht zu berücksichtigen. Auch die Grundeigentümer sind vom WEP und dessen Inhalt betroffen. In aller Regel aber sind konkrete Auswirkungen für die Grundeigentümer erst bei den an den WEP anschliessen- den Verfahren und Ausführungsplanungen zu erwarten (Betriebspläne, Verträge, Verfügun- gen, z.B. über Beitragsleistungen). Die Rechtswirkung erstreckt sich in gleicher Weise auf die Festsetzungspläne und Text.

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 10

2 Bewirtschaftungsgrundsätze für den ganzen Wald

2.1 Leitbild

Im Jahre 1999 wurden die Ziele der Forstpolitik der Kantone beider Basel von der Volkswirt- schafts- und Sanitätsdirektion des Kantons Basel-Landschaft und vom Wirtschafts- und Sozi- aldepartement des Kantons Basel-Stadt in einem Leitbild zum Ausdruck gebracht. Die Kern- aussagen lauten wie folgt:

- Unser Wald ist naturnah aufgebaut. - Der Wald verjüngt sich natürlich aus den Samen seiner Mutterbäume. Pflanzungen erfol- gen nur dort, wo die Artenvielfalt erhöht, die Wertholzproduktion verbessert werden soll oder die natürliche Ansamung ausbleibt. - Gastbaumarten werden nach den Regeln der naturnahen Waldpflege ausgewählt und ge- pflanzt. Naturferne Waldbestände aus der Zeit, in welcher die Holzproduktion zentrales Waldbauziel war, werden durch Pflege in naturnahe Wälder überführt. - Die Waldpflege erfolgt schonend für Waldboden und Waldbestände. Das Befahren mit forstlichen Motorfahrzeugen beschränkt sind auf die Wald- und Maschinenwege. - Im Wald wächst der Rohstoff Holz. - Im Wald der Region Basel wird so viel Holz geerntet wie jährlich nachwächst, sofern nicht besondere Gründe die Nutzung einschränken. - Das Produktionspotential des Waldes wird somit ausgeschöpft und das Holz mit ökologi- schem Nutzen für die Umwelt verwertet. - Die Eigenschaften des Standorts sind massgebend für eine Wert- und Massenholzproduk- tion. - Der Wald ist kein Niemandsland. - Der Wald gehört vielen privaten und öffentlichen Eigentümern, die zugunsten der Allge- meinheit auf gewisse Rechte verzichten müssen. Für die Gesetzgebung gilt der Grundsatz "öffentliches Recht vor privatem". - Wald verpflichtet, fordert Eigenverantwortung und Verständnis seitens der Eigentümer. - Der freie Zutritt zum Walde steht allen offen. - Jedermann kann den Wald in der Regel ohne Erlaubnis betreten. - Reiter und Radfahrer benützen die Waldstrassen. Spezielle Reit- und Radwege sind ge- kennzeichnet. - Veranstaltungen im Wald sind möglich. Je nach Art und Grösse sind diese zum Schutz von Pflanzen und Tieren oder im Interesse des Waldeigentümers einer Bewilligungs- pflicht unterstellt. - Natürlicher Artenreichtum zeichnet den Wald aus. - Der naturnah aufgebaute Wald beherbergt eine grosse Zahl von Tier- und Pflanzenarten

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 11 - Das Schaffen unterschiedlich zusammengesetzter Waldbestände fördert die Vielfalt von Lebensräumen. Unter bestimmten Voraussetzungen kann auf jegliche Nutzung verzichtet werden. - Die Umgestaltung von steilen Waldrändern zu stufigen mit einer Baum-, Strauch- und Krautschicht erhöht die Artenvielfalt und vernetzt verschiedene Lebensräume. - Der Wald prägt eine Landschaft. - Bei der Waldbewirtschaftung wird an exponierten Orten auf das Landschaftsbild Rück- sicht genommen. Die Holznutzung erfolgt zurückhaltend, und die Baumarten sollen dem Standort angepasst sein. - Der Wald schützt uns vor Naturgefahren. - Der Wald schützt die Menschen, ihre Siedlungen und Verkehrswege vor Naturgefahren wie Steinschlag, Erdrutsch und Erosion. Er gleicht den Wasserhaushalt aus. Dadurch wer- den Hochwassergefahren gemildert. - Immissionen gefährden die Lebenskraft unseres Waldes. - Der vitale Wald trotzt bestmöglich Naturgefahren und besitzt die grösstmögliche Wider- standskraft gegen die schädlichen Immissionen unserer Zivilisation - Der Wald beeinflusst die Umgebung positiv. - Die Waldpflege fördert die verschiedenen Umweltwirkungen des Waldes. - Unser Wald erfüllt seine Funktionen nachhaltig. - Der Wald soll mit seiner Vielfalt an Tieren, Pflanzen und seinen unterschiedlichen For- men, schützend und wohltuend für den Menschen, den zukünftigen Generationen überge- ben werden.

2.2 Bewirtschaftungsgrundsätze

2.2.1 Nachhaltigkeit Die Bewirtschaftung soll die nachhaltige Erfüllung aller Waldleistungen (Holznutzung, Na- turschutz, Schutz vor Naturgefahren, Erholung etc.) sicherstellen. Die Nachhaltigkeit schliesst eine ökologisch sinnvolle, sozialverträgliche und ökonomisch effiziente Waldbewirtschaf- tung ein. Die Schutzfunktion hat bei Nutzungskonflikten Priorität. Die nachfolgenden Waldleistungen (Kap. 2.2.2ff) sollen auf der ganzen Waldfläche erbracht werden. Spezielle Zielsetzungen und Massnahmen für Teilflächen werden im Kapitel 3 darge- stellt. Damit eine in diesem Sinne nachhaltige Waldbewirtschaftung in ökonomisch schwierigen Zeiten möglich ist, ist im Rahmen des Bundesrechts und des kantonalen Rechts die Abgeltung gemeinwirtschaftlicher Leistungen anzustreben (andernfalls können sie kaum mehr erbracht werden).

2.2.2 Naturnaher Waldbau Die Behandlung des Waldes soll auf der ganzen Fläche nach den Grundsätzen des naturnahen Waldbaus geschehen. Diese sind im folgenden zusammengefasst:

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 12 - Bestände mit standortgerechter Baumartenzusammensetzung fördern: Veränderungen bezüglich Aufbau und Baumartenmischung erfolgen in Abstimmung mit der pflanzenso- ziologischen Kartierung und den natürlichen Gegebenheiten. - Naturverjüngung so weit als möglich, eine Abweichung vom Grundsatz der Naturverjün- gung ist in folgenden Fällen möglich: - Verdämmende Konkurrenzvegetation (übermässig viele Brombeeren etc.), - Naturferne Baumartenzusammensetzung des Altbestandes und bei fehlender stand- ortgerechter Naturverjüngung, - Förderung seltener Baumarten (Speierling und andere Sorbus-Arten etc.), - Förderung der Eichenwälder, - Ersatzaufforstungen, - Übermässiger Wildverbiss (falls Reduktion Wildbestände nicht möglich). - Kleinflächige Verjüngungen, grösserflächige Verjüngungen nur zur Förderung von Licht- baumarten. - Stufige Strukturen und stabile Mischbestände fördern. - Förderung der Lebensräume für Tiere und Pflanzen durch Vielfalt der Verjüngungsverfah- ren Wildbestände an den Lebensraum Wald anpassen.

2.2.3 Holznutzung Das Gebiet des WEP Leimental ist geprägt durch einen hohen Laubholzanteil, v.a. durch ei- nen hohen Eichenanteil. Die Holzqualität ist bei den Laubhölzern – Buche, Eiche, Kirsche – sehr gut, bedingt durch die guten klimatischen und Bodenbedingungen (Burnand et al., 1999). Die Vorräte im WEP-Gebiet Leimental bewegten sich in den Inventurjahren 1980/95 leicht unter dem Schweizer Durchschnitt von 366 m3/ha gemäss LFI2 (1999). In einigen Gemeinden (Biel-Benken und Therwil) sind die Vorräte aber doch deutlich über dem Durchschnitt des Leimentals.

Bemerkung:

- Die im folgenden verwendeten Daten über Vorräte, Baumarten, Mittelstamm, Zuwachs, Nutzung oder Hiebsatz sind Wirtschaftsplänen der Bürgergemeinden aus den Jahren 1980 bis 1995 bzw. der im Jahre 2002 erhobenen Kontrollstichproben-Inventur (KSP) entnom- men.

- Die verwendeten Flächenangaben stammen aus dem Jahre 2001.

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 13

600

500

400

Vorrat gemäss WP 300 Vorrat KSP Vorrat [sv/ha] 200

100

0

il il l l en en en ta w ken g g rw wi h n ng n e nach er sc i i To ll mi tti e Th A Ben inn tt E Ob R B Biel- Bo

Abbildung 3: Vorräte in Silven pro Hektare je Bürgergemeinde (Kontrollstichproben KSP: FBB, 2003; Wirtschaftspläne WP auf FBB einsehbar: vgl. Tabelle 14, Tabelle 20).

Kommentar zur Abbildung 3: 3 - Der Holzvorrat ist seit den letzten Inventuren um 46 m /ha angestiegen und liegt im Jahre 2002 mit 376 m3/ha über dem Durchschnitt des Kantons (342 m3/ha) und der Schweiz (340 m3/ha). Der Vorrat ist mit einer Ausnahme (Bottmingen) in allen Gemeinden ange- stiegen.

- Im Vergleich zum europäischen Ausland sind die Vorräte extrem hoch: Deutschland 271 m3/ha – Frankreich 140 m3/ha – Italien169 m3/ha – Finnland/Norwegen 84 m3/ha.

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 14

90.0%

80.0%

70.0%

60.0%

50.0% Vorrat gemäss WP Vorrat gemäss KSP 40.0% Vorrat [%]

30.0%

20.0%

10.0%

0.0% Buche Eiche üLbh Lbh Tanne Fichte Fö/Lä ü Ndh Ndh total total

Abbildung 4: Vorräte in Silven pro Hektare je Baumart Kontrollstichproben KSP: FBB, 2003; Wirt- schaftspläne WP auf FBB einsehbar: vgl. Tabelle 19).

Kommentar zu Abbildung 4:

- Beim stehenden Holzvolumen ist der Laubholz-Anteil von 78 % auf 83 % des gesamten Holzvorrates gestiegen . Im Kanton liegt der Laubholz-Anteil bei 70 %, in der Schweiz nur bei 29 %.

- Bei den Baumarten dominieren die Eiche – mit etwa 26 % (BL 6 %, CH 2 %) – und die Buche mit etwa 29 % (BL 52 %, CH 16 %) des gesamten Holzvorrates. Das übrige Laub- holz besteht zur Hälfte aus Eschen.

- Tendenzmässig nimmt das Laubholz zu Lasten des Nadelholzes zu. Innerhalb des Laub- holzes verliert die Eiche zu Lasten von Buche und übrigem Laubholz Anteile.

- Beim Nadelholz liegen Fichte mit 6 % (BL 12 %, CH 49 %), Tanne mit 6 % (BL 12 %, CH 15 %) und das übrige Nadelholz etwa gleich auf . (Tabelle 14).

In der vorletzten Inventurperiode (ca. 1970 bis 1985) entsprach die Holznutzung im WEP Perimeter mit 6.6 m3/ha/Jahr etwa dem Hiebsatz (6.3 m3/ha/Jahr) und lag bewusst leicht über dem berechneten Zuwachs (5.8 m3/ha/Jahr), damit eine verstärkte Verjüngung erreicht wer- den konnte (Abbildung 5). Allerdings gilt es zu berücksichtigen, dass die Flächennachhaltig- keit (Entwicklungsstufen nicht gegeben ist (Kap. 3.3.1).

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 15

7.0

6.0 ] 5.0 Jahr ha/ 4.0 Nutzung n [sv/

e Zuwachs

m 3.0 u Hiebsatz vol z 2.0 Hol

1.0

0.0 Total

Abbildung 5: Zuwachs, Nutzung und Hiebsatz gemäss Angaben in den Wirtschaftsplänen und Nut- zungsstatistiken (aus den Jahren 1970 bis 1985), zusammengefasst für das ganze WEP-Gebiet Kon- trollstichproben KSP: FBB, 2003; Wirtschaftspläne WP auf FBB einsehbar: vgl. Tabelle 12).

3.50

3.00

2.50 es [sv] m 2.00

tam gemäss WP s

ttel gemäss KSP 1.50 n des Mi

e 1.00 m u Vol 0.50

0.00 Buche Eiche üLbh Tanne Fichte Fö/Lä Total

Abbildung 6: Volumen des Mittelstamms der verschiedenen Baumarten Kontrollstichproben KSP: FBB, 2003; Wirtschaftspläne WP auf FBB einsehbar: vgl. Tabelle 15, Tabelle 20).

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 16 Kommentar zu Abbildung 6: 3 3 3 - Der Mittelstamm aller Baumarten ist mit 1.36 m hoch (BL: 0.75 m , CH: 0.72 m ). Das durchschnittliche Volumen jedes Baumes (über einem Durchmesser von 16 cm) liegt bei 1.36 m3, dies entspricht einem Stammdurchmesser von ca. 36 cm.

- Hohe Werte beim Mittelstamm deuten auf eine Überalterung des Waldes hin, mit zuneh- mender Tendenz. Der Wert ist von 1.28 auf 1.36 m3 angestiegen. Der Wald im WEP- Gebiet ist nicht nachhaltig aufgebaut. 3 - Am extremsten ist der Anstieg des Mittelstammes bei Eiche von 2.22 auf 2.90 m . Dies deutet auf eine starke Überalterung und eine fehlende Nachhaltigkeit dieser Baumart hin. Wohl gibt es junge Eichenbestände, was fehlt sind mittelalte Bestände mit einem Alter von 50 bis 100 Jahren.

Das im Wald nachwachsende Holz ist der wichtigste Rohstoff der Schweiz. Das Nutzungspo- tential des Waldes ist nach Möglichkeit auszuschöpfen. Die Zielerreichung soll durch die günstige Gestaltung der Rahmenbedingungen unterstützt werden (Objektblatt P 1). Waldeigentümer sollen bei der Vergabe von Holzerei- und Pflegearbeiten an Unternehmer auf die Einhaltung der einschlägigen Arbeitssicherheitsbestimmungen beharren. Ein entsprechen- der Passus kann im Vertrag festgehalten werden.

2.2.4 Bodenschonung Um die Bodenfruchtbarkeit und die natürliche Verjüngung zu gewährleisten, dürfen die Holz- ernte sowie die Freizeit- und Erholungsnutzung die Böden möglichst wenig beeinträchtigen. Es müssen bestandes- und bodenschonende Holzernteverfahren eingesetzt werden. Der bo- dengebundene Holztransport in Beständen soll grundsätzlich auf Rückegassen erfolgen. Die Rückegassen werden deshalb vor der Schlaganzeichnung markiert.

2.2.5 Schutz vor Naturgefahren Zur Förderung der Schutzfunktion sind in den steileren Partien im Siedlungsgebiet und an Kantonsstrassen, stärkere Eingriffe zugunsten der Naturverjüngung sowie der Übergang zur Dauerwaldbewirtschaftung notwendig. Spezifischere Zielsetzungen werden sich aus dem Pro- jekt Waldbau B/C des Kantons (FBB, 2002b) ergeben (Objektblatt S 1).

2.2.6 Naturschutz Erhaltung und Förderung seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten und ihrer Le- bensräume: Seltene einheimische Baumarten - einzeln oder bestandesweise vorkommend – werden wie bisher bei den Pflege- und Durchforstungseingriffen geschont und gezielt geför- dert: Holzapfel, Mehlbeerbaum, Linde, Ulme, Nussbaum, Tanne, Birke, Feldahorn, Eiche, Speierling, Elsbeerbaum etc. Gleiches gilt für Straucharten, Kräuter und Grasartige und auch für Tierarten (Lebensraumschutz steht im Vordergrund). Speziell gepflegte Waldränder, die einen zusammen mit der Landwirtschaft ausgeschiedenen Krautsaum aufweisen, sind wegen ihrer ökologischen Bedeutung (z.B. Vernetzung) beson- ders wertvoll (Objektblatt N 2).

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 17 Stehendes und liegendes Totholz: Abgestorbene Einzelbäume werden stehen gelassen, wenn davon keine Gefahr für den umliegenden Bestand, Verkehrswege oder Waldbenutzer auf We- gen ausgeht. Astmaterial und im Bestand verbleibende Stammstücke sollen nicht verbrannt werden, ausser es ist aus phytosanitären Gründen notwendig. Nutzungsverzichtsflächen kön- nen ein Mittel sein, um an geeigneten Standorten das Vorkommen von stehendem oder lie- gendem Totholz zu fördern. Im Bereich von Gewässern und Gerinnen ist darauf zu achten, dass durch stehendes oder liegendes Totholz keine Gefahr von Verklausungen und Beschädi- gungen entsteht. Waldreservate: Neben der Ausscheidung von Naturschutzzonen sind Waldreservate (Total- / Sonderwald-Reservate) ebenfalls geeignet die Artenvielfalt zu fördern. Im Rahmen der Zerti- fizierung und bei der Umsetzung des Waldreservatskonzeptes (s. Kap. 3.3.2) kommt dies zum Tragen. Vernetzung: Der Auftrag der Vernetzung im Sinne des Lebensraumschutzes ergibt sich aus Art. 18 NHG und Art. 15 NHV, sowie § NLG BL. Die Vernetzung ist dreistufig: a) Sicherung der bestehenden Vorkommen, b) Förderung der Vorkommen, c) Vernetzung der Vorkommen. Im vorliegenden WEP wurde die Vernetzungsidee durch verschiedene Massnahmen umge- setzt: Objektblatt N 2, N 7. Die Waldränder bilden die Schnittstelle zum offenen Land und nehmen eine Vernetzungsfunktion zur Landwirtschaft wahr.

2.2.7 Erholung Das Gebiet Leimental weist ein grosses Einzugsgebiet von Waldbesuchern auf, einerseits aus den umliegenden Gemeinden, aber auch aus der angrenzenden Stadt Basel. Es besteht die Gefahr, dass die verschiedenen Benutzer (z.B. Fussgänger, Biker, Hundehalter, Reiter, Klette- rer Jogger, Jäger etc.) miteinander in Konflikt geraten. Der WEP kann solche Konflikte in einem beschränkten Mass – Ausscheidung von Mountain Bike Parcours (Objektblatt E2), eines Reitwegnetzes (Objektblatt E 3) – mildern. Mehrheitlich ist gegenseitige Rücksicht- nahme und Toleranz nötig. Im Bereich der Wildruhezonen im Wald ist spezielle Rücksicht- nahme erforderlich (Objektblatt W 1). Eine aktive Besucherlenkung ist vielerorts notwendig (Objektblatt E 1) Zahlreiche Untersuchungen zum Thema Erholung im Wald (Baur 1999a und 1999b) zeigen auf, dass die Beeinträchtigung des Waldes durch Besucher teilweise intensiv sein können (Abbildung 7).

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 18

Abbildung 7: Zusammenhang zwischen Anzahl Besucher (Durchschnitt pro Stunde) auf das Ausmass der Trittschäden in der Bodenvegetation (in %). 1 = Dorenbach; 2 = Hinteri Allmi; 3 = Oberlangenholz; 4 = Wasserturm; 5 = Chuestelli; 6 = Geiser. (Baur et al., 1999b: 116).

Kommentar zu Abbildung 7:

- Der Dorenbach (1) ist ein extrem häufig begangenes Waldgebiet, im Gegensatz zum Gei- ser (6). Die Gebiete Hinteri Allmi (2) bis Chuestelli (5) liegen dazwischen.

- Je mehr Besucher ein Wald aufnehmen muss, desto grösser ist die Anzahl Trittschäden und desto geringer die Artenvielfalt.

- Die durch Bodenverdichtung verursachte Instabilität der Bäume und Bestände nimmt zu.

- Die natürliche Verjüngung von Kräutern, Sträuchern und Bäumen ist erschwert.

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 19

3 Waldfunktionen

3.1 Beschreibung und Gewichtung der Waldfunktionen Die vorgehend beschriebenen Grundsätze und Waldleistungen werden durch die sogenannte "Waldfunktionenplanung" konkretisiert und lokalisiert. Die Lokalisierung der Waldleistungen und Vorrangfunktionen ist im Plan 1:35'000 enthalten.

3.2 Vorrangfunktionen Grundsätzlich erfüllen alle Wälder stets mehrere Funktionen gleichzeitig (Multifunktionali- tät). Um Interessenkonflikte oder Überbeanspruchungen des Waldes zu vermeiden, führt die Planung einen Entscheid über die örtlich zu erbringende prioritäre Waldleistung herbei (soge- nannte "Vorrangfunktionen"). Massgebend dabei sind die Eignung des Waldes für eine be- stimmte Nutzung, die Ansprüche oder Vorgaben der Öffentlichkeit, sowie die Ziele und Inte- ressen des Waldeigentümers. Einem Waldteil ist dann eine Vorrangfunktion zuzuordnen, wenn

- der Wald ein regionales oder lokales Naturschutzgebiet ist Æ Wohlfahrtsfunktion – Naturschutz

- der Wald aufgrund seiner Lage (Siedlungsnähe / Parkplatz / Topografie) oder seiner Struktur (Alter/Naturnähe/etc) einen hohen Erholungswert und damit eine hohe Attraktivi- tät aufweist. Æ Wohlfahrtsfunktion - Erholung

- der Wald eine ausgewiesene Schutzfunktion gegenüber Siedlungen oder Verkehrsträgern erfüllt Æ Schutzfunktion

- Nicht alle prioritären Waldleistungen schliessen einander gegenseitig aus, zum Beispiel: Naturschutz – Wasserschutz oder Wildruhezonen – Nutzfunktion konkurrenzieren sich nicht.

In der Waldentwicklungsplanung Leimental wurden die in den folgenden Kapiteln beschrie- benen Vorrangfunktionen ausgeschieden.

3.2.1 Nutzfunktion Die Vorrangfunktion Holzproduktion ist überall dort gegeben, wo keine andere Vorrangfunk- tion (Schutz oder Wohlfahrt) besteht. Im Rahmen der Waldgesetzgebung, des Leitbildes Wald (Kap. 2.1) und der Bewirtschaftungsgrundsätze (Kap. 2.2) ist die naturnahe Bewirtschaftung auf der gesamten Waldfläche gewährleistet.

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 20 3.2.2 Schutzfunktion Schutz vor Naturgefahren: Bestände an Steilhängen über Strassen und Siedlungen, die Schutzwirkung gegen Steinschlag oder Rutschungen ausüben (Ettingen). Wasserschutz: Bestehende Grundwasserschutzzonen und mit Schutzverordnungen und Ge- wässerschutzbereich (Reinach): Quell- und Grundwasserkataster (vgl. Objektblatt G 1 und den Funktionenplan).

3.2.3 Wohlfahrtsfunktion Naturschutzgebiete: Geschützte oder schützenswerte Gebiete mit besonderen naturkundli- chen Werten, die regionale Bedeutung haben. Im Plan sind zur Orientierung auch die Natur- schutzgebiete und -objekte von lokaler Bedeutung dargestellt. Für deren Schutz und Unter- halt sind die Gemeinden zuständig. Erholung: Gebiete, die intensiv für die Erholung genutzt werden; meist mit Erholungs- einrichtungen (wie Rastplätze, Vita-Parcours, Finnenbahnen, offizielle Feuerstellen, etc.). Wildruhezonen: Gebiete, die sich aus Gründen der Topografie, Bestockung, Bestandesalter, etc. von Wild und Bodenbrütern bevorzugt als Rückzugs- und Einstandsorte aufgesucht wer- den und sich deshalb nicht als Wälder mit Vorrangfunktion Erholung eignen.

Vorrangfunktion Fläche [ha] Anteil [%] Holzproduktion 677 61 Naturschutz: - regional 201 18 - lokal 8 Erholung 134 12 Schutz 6 1 Total 1112 100 Tabelle 2: Flächenanteile der Vorrangfunktionen.

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 21 3.3 Entwicklungsziele und mögliche Nutzungen

3.3.1 Holzproduktion (P) Holz ist der einzige natürliche Rohstoff der Schweiz und damit prädestiniert für die Verwen- dung in der Region. Aus gesamtökologischer Sichtweise ist deshalb die Verwendung von Holz als Bau- und Werkstoff sowie als Energieträger anzustreben. In den Schweizer Wäldern wächst ca. 1 m3 Holz pro Person und Jahr nach und ebensoviel Holz wird jährlich pro Person verbraucht. Genutzt wird aus den Schweizer Wäldern aber nur etwa 0.5 m3 Holz pro Person und Jahr, der Rest wird importiert. Um so genannte ökologische Fussabdrücke der Schweiz im Ausland zu vermeiden – d.h. keine negativen Umwelteinwirkungen ins Ausland zu "ex- portieren" – ist die Nutzung des einheimischen Rohstoffes Holz unter folgenden Vorausset- zungen anzustreben:

- Die nachhaltig mögliche Holzproduktion bei naturnaher Waldbewirtschaftung soll ausge- schöpft werden.

- Die Verwendung von Holzprodukten aus der Region sowie die Absatzmöglichkeiten im Bereich Energieholz sollen gefördert werden.

- Produktionsrisiko und Pflegeaufwand werden optimiert durch naturnahe Baumarten- und Methodenwahl.

- Flächennachhaltigkeit anstreben (Abbildung 9).

Nachhaltigkeit im Bestandesaufbau Wie nachhaltig ein Wald aufgebaut ist, kann aufgrund der Flächenanteile der verschiedenen Altersklassen/Entwicklungsstufen des Waldes festgestellt werden. Es werden folgende Ent- wicklungsstufen unterschieden:

Code Bezeichnung Brusthöhendurchmesser (BHD) [cm] E100/200 Jungwuchs / Dickungen BHD < 10 cm E 300 schwaches Stangenholz 10 cm < BHD < 20 cm E 400 starkes Stangenholz 20 cm < BHD < 30 cm E 500 schwaches Baumholz 30 cm < BHD < 40 cm E 600 mittleres Baumholz 40 cm < BHD < 50 cm E 700 starkes Baumholz BHD > 50 cm E 800 stufiger Bestand - E 900 dauernd unbestockt - Tabelle 3: Entwicklungsstufen und Bezeichnungen im Kanton Basel Landschaft.

Nicht alle Entwicklungsstufen des Waldes dauern gleich lange, die Jungwaldphase wird schneller durchwachsen als die Altersphase. Aus diesem Grund muss bei der Beurteilung der Nachhaltigkeit auf Modelle ausgewichen werden (Abbildung 9).

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50.0%

45.0% äche

fl 40.0% d

35.0% en Wal t 30.0% öffentlicher Wald 25.0%

[%] Privatw ald, übriger Wald 20.0% Total an der gesam l

tei 15.0% n

er A 10.0%

5.0%

0.0% prozentual

0

E 300 E 400 E 500 E 600 E 700 E 800 E 900 E 100/20 Entwicklungsstufe

Abbildung 8: Prozentualer Anteil an der gesamten Waldfläche, unterteilt nach Entwicklungsstufen und nach Eigentümerkategorie Stand 2002 (FBB, 2002c; Tabelle 13).

50.0%

45.0% ]

40.0% äche [% fl d 35.0%

ten Wal 30.0%

Total 25.0% Modell an der gesam

l 20.0% tei n 15.0% er A

10.0% entual proz 5.0%

0.0% E 100/200 E 300 E 400 E 500 E 600 E 700 E 800 E 900 Entwicklungsstufe

Abbildung 9: Prozentualer Anteil an der gesamten Waldfläche im Gebiet des WEP Leimental (unter- teilt nach Entwicklungsstufen) verglichen mit dem Normalwaldmodell – Buche Bonität 20, Umtriebszeit 135 Jahre (FBB, 2002c; Tabelle 13).

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 23 Kommentar Abbildung 8 und Abbildung 9:

- Der Vergleich mit dem Normalwaldmodell (Bonität Buche 20, Umtriebszeit 135 Jahre) unterstreicht, dass die Nachhaltigkeit bezogen auf die Verteilung Entwicklungsstufen nicht gegeben ist. Die Altersklasse E 700, d.h. Bäume mit einem BHD > 50 cm weisen einen starken Überhang auf, während die Altersklassen E 300 und E 100/200 untervertre- ten sind

- Diese Übervertretung des starken Baumholzes bedeutet, dass der Wald im WEP – Gebiet überaltert ist, sowohl im öffentlichen Wald, als auch verstärkt im Privatwald.

- Mit dem Ziel, dass auch die zukünftigen Generationen im Leimental alte Wälder antref- fen können, ist es heute notwendig den Anteil der Jungwaldflächen zu vergrössern.

Wälder nach Standortsgüte Die Wälder des WEP-Gebietes sind vegetationskundlich kartiert (Burnand et al. 1999). Die daraus gewonnenen Informationen sind eine wichtige Grundlage für die naturnahe Waldbe- wirtschaftung. Das Spektrum ist mit mehr als 40 verschiedene Waldgesellschaften sehr gross. Es umfasst sehr verschiedene Standorte:

- sehr trocken z.B. EK 1t, typischer Waldhainsimsen-Buchenwald, - sehr feucht z.B. EK 30, Traubenkirschen-Eschenwald, - sehr basenreich z.B. EK 26f, Ahorn-Eschenwald mit Lungenkraut, - sehr sauer z.B. EK 6, Waldmeister-Buchenwald mit Hainsimse.

Insgesamt ist der grösste Teil der Wälder vegetationskundlich den Buchenwäldern und Bu- chen-Mischwäldern zuzuordnen. Natürliche Eichenwälder sind ausschliesslich im Bereich der Birs-Terrassen (Reinacher Heide) anzutreffen.

Der grosse Eichen-Anteil in Allschwil, Oberwil und Umgebung hat menschliche Ursprünge. Die Eiche war über Jahrhunderte der Brotbaum für die Landwirtschaft. Im lichten Eichenwald konnten Kühe grasen, Sauen Eicheln suchen und auch das Holz bot viele Verwendungsmög- lichkeiten. Mit der Aufgabe der Dreifelderwirtschaft in der Landwirtschaft und mit der Ein- führung der Kartoffel sank das Interesse an der Eiche. Zwischen 1870 und 1950 wurden im WEP-Gebiet kaum Eichen gepflanzt oder gefördert. Diese Jahrgänge fehlen heute in der Bi- lanz der Nachhaltigkeit (Gilgen, 1995).

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350

300

250 Schlechte Standorte 200 Mässige Standorte Mittlere Standorte 150 Gute Standorte Fläche [ha] Sehr gute Standorte 100

50

-

n n n n il h il e w c ke ge ge g rw chwil in n in er ina e en n t e Th Alls -B ttmi Et Ob R l Bin Bie Bo

Abbildung 10: Standortsgüte im WEP-Gebiet nach Gemeinde (Burnand et al. 1999; FBB, 2002c; Tabelle 16).

500

450

400

350

300

250 äche [ha] Fl 200

150

100

50

- Sehr gute Standorte Gute Standorte Mittlere Standorte Mässige Standorte Schlechte Standorte

Abbildung 11: Standortsgüte im WEP-Gebiet (Burnand et al. 1999; FBB, 2002c; Tabelle 16).

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 25 Kommentar zu Abbildung 10 und Abbildung 11: - das WEP-Gebiet zeichnet sich aufgrund der Standortskartierung durch eine überdurchnitt- liche Standortsgüte aus 45 % aller Waldflächen sind sehr gute und 45 % gute Standorte.

- In Allschwil ist der Anteil sehr guter Standorte besonders hoch (84 %). In Ettingen und Reinach ist der Anteil mittlerer Standorte mit 20 % bzw. 17 % etwas höher.

- mässige und schlechte Standorte sind nur 2 %, es sind dies vor allem die trockenen, natur- schützerisch wertvollen Wälder der Reinacher Heide und von "Felsflühen" in Ettingen. Im Gesamten kann aber von ausgezeichneten Voraussetzungen für die Holzproduktion ge- sprochen werden, v.a. wenn man die klimatischen Vorzüge noch berücksichtigt.

Holproduktionspotential Bisherige Nutzung In der vergangenen Inventurperiode in den Wäldern der Bürgergemeinden lag der Hiebsatz bei ca. 6 m3/ha/Jahr. Genutzt wurde ca. 6.5 m3/ha/Jahr, d.h. 0.5 m3/ha/Jahr mehr. Dies lässt sich vor allem aus Mehrnutzungen aufgrund des Sturmereignisses Lothar vom Dezember 1999 erklären. Trotz der Mehrnutzung ist der Vorrat um 46 m3 pro ha angestiegen, d.h. die Nutzung in den letzten Jahrzehnten war höher als der Zuwachs. Verteilt man diese 46 m3 auf den durchschnittlichen Inventurzeitraum, so ergibt dies eine Vorratszunahme von ca. 1.5 bis 2.5 m3/ha/Jahr. Daraus lässt ich ein theoretischer Zuwachs von ca. 8 bis 9 m3/ha/Jahr errech- nen (Tabelle 17).

Nachhaltige Nutzung Das Leimental weist in den Bürgergemeinde-Waldungen hohe Holzvorräte auf (376 m3/ha), dies wiederspiegelt die bereits dargestellte nicht nachhaltige Altersklassenzusammensetzung. Der Privatwald weist mit 430 m3/ha noch höhere Werte aus. Trotz Lothar und Mehrnutzungen sind die Vorräte in den letzten 20 Jahren weiter angestiegen. Wollen wir die Nachhaltigkeit verbessern ist eine Erhöhung der Holznutzung notwendig.

Variante A: Nutzung des Zuwachses Nutzen wir den gesamten Zuwachs, so steigt die nutzende Holzmenge von 4'800m3 auf 6'000 bis 6'500 m3. Die Mehrnutzung von 1'200 bis 1'700 m3 ergeben 50 % Stammholz von zum Teil hoher Qualität und 50 % Holz von Qualitäten und Dimensionen, welche sich für indus- trielle oder energetische Zwecke eignen.

Variante B: Vorratsabbau Ein Vorratsabbau von 376 auf 300 m3/ha in 30 Jahren würde bedeuten, dass pro Jahr 2.5 m3/ha mehr genutzt werden müsste als zuwächst (Variante A). D.h. die Nutzung müsste zwischen 10.5 und 11.5 m3 liegen. Dies ergibt eine jährliche Mehrnutzung gegenüber heute von ca. 3'000 – 4'000 m3. Die Hälfte davon ist wiederum Stammholz.

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 26 Variante: Totalreservate Würden Teile des Leimentaler Waldes der Holznutzung entzogen, so würde sich die oben berechneten Zahlen entsprechend verringern.

Energieholzpotential (Objektblatt P 1) Im Leimental kann von günstigen Bedingungen für die Lieferung von Energieholz ausgegan- gen werden. Folgende Gründe sprechen dafür:

- Der hohe Laubholzanteil führt dazu, dass ca. 50 % aller Nutzungen Dimensionen und Qualitäten hervorbringen, welche sich nicht für Stammholz eignen. In Holzschnitzel um- gewandelt ist diese Hälfte jedoch ein nachhaltiger, klimaneutraler und gut handelbarer Energieträger.

- Bei der Nutzung des Zuwachses (Variante A) kann mit zusätzlichen 1'500 bis 2'200 Schnitzel-m3/Jahr errechnet werden, bei einem Vorratsabbau (Variante B) liegt das Energieholzpotential in den nächsten 30 Jahren bei ca. 4'000 bis 5'000 Schnitzel-m3/Jahr. Mit den zusätzlichen Schnitzelmengen könnten im Leimental in jeder Gemeinde ein Wärmeverbund mit Energieholz versorgt werden.

- Nicht eingerechnet sind bei diesen Überlegungen der Privatwald, sowie Pflegemassnah- men in Naturschutzgebieten und an Waldrändern. Diese Arbeiten lassen sich mit an- schliessender Produktion von Holzschnitzeln günstig gestalten.

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 27

Waldentwicklungsplan Leimental – Besondere Objekte und Vorhaben Titel Förderung der Holzenergie P 1 Lokalname Leimental Gemeinden Allschwil, Biel-Benken, Binningen, Bottmingen, Ettingen, Oberwil, Reinach, Schö- nenbuch, Therwil Ausgangslage Holz ist der wichtigste erneuerbare Rohstoff und Energieträger der Schweiz. Das Gebiet Leimental weist hohe Zuwächse und einen hohen Laubholzanteil auf. In Laubwälder fällt mehr und qualitativ besseres Energieholz an als in Nadelwäldern. Sowohl aus Sicht der Eigentümer als auch aus Sicht des Naturschutzes ist der Absatz von Holz schlechter Qualität (Brennholz) wünschenswert. Dieses fällt bei Waldrandpflegemassnahmen oder anderen Eingriffen zugunsten des Naturschut- zes an. Die Nutzung des ausreichend vorhandenen Holzes im regionalen Kreislauf – als Energieholz – ist ökologisch sinnvoll. Gemäss §16 des kantonalen Energiegesetzes vom 4.2.1991 und der Verordnung vom 28.3.1995 über die Förderbeiträge nach dem Energiegesetz unterstützen Bund und Kanton Anlagen, welche Energie sparen bzw. nicht erneuerbare Energien durch erneuerbare ersetzen.. Zielsetzung Steigerung der Energieholzverwendung im Gebiet (v.a. Holzschnitzelfeuerungen). Einbindung der Einwohnergemeinden und Bürgergemeinden als Waldeigentümer, Liegenschaftsbesitzer, Bauherren und Betreiber von Holzenergieanlagen. Ökonomischer Einsatz von Naturschutz-Mitteln durch kostengünstige Aufarbeitung (schnitzeln) und kostendeckende Verwertung des anfallenden Holzes minderer Qualität.

Massnahmen - Nachweis des vorhandenen Energieholzpotentials.

- Lieferung von Grundlagen zur Versorgungssituation mit Holzschnitzeln.

- Informationen bei Amt für Umweltschutz und Energie AUE einholen

Umsetzung / - Mitwirkung bei der kommunalen Energieplanung. Vorgehen - Förderung der Energieholzverwendung bei Feuerungen in öffentlichen Bauvor- (WEP Periode) haben wie Schulhäuser, Gemeindebauten, Altersheimen, Wärmeverbünden

- Bildung regionaler Interessenvertretungen. Querbezug Objektblätter N 2, N 3, N 6. im WEP Konflikt - Federführung Hauptkostenträger Termine

Einwohnergemeinden (kommunal) Bauherr, Kanton, Bund 2003-2008 Forstamt beider Basel (kantonal) Beteiligte Grundlagen

Einwohnergemeinden - Kontrollstichprobenauswertung Bürgergemeinden - Statistik über die Nutzungen im Gebiet Leimental Amt für Umweltschutz und Ener- gie (AUE) - Kap. 2.2.6 Forstamt beider Basel (Potenti- - Beitragsverfügungen des Regierungsrates alerhebung)

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 28 3.3.2 Natur und Landschaftsschutz (N) Im WEP-Gebiet Leimental befinden sich heute über zwanzig verschiedene Naturschutzgebie- te von etwa 200 ha Fläche (Tabelle 4, Tabelle 18), mit regionaler oder sogar nationaler Be- deutung. Die Unterschutzstellung erfolgte einerseits über den Zonenplan Landschaft, anderer- seits durch Regierungsratsbeschlüsse. Ausser der Gemeinde Schönenbuch, welche keinen Wald in ihrem Bann hat, befinden sich in allen Gemeinden Naturschutzzonen von regionaler Bedeutung. Die flächenmässigen Schwerpunkte liegen im Allschwiler Wald, in der Reinacher Heide und in Ettingen. Hinweis: Für das Naturschutz-Objekt Allschwiler Wald ist eine Schutzverordnung er- lassen und eine kantonale Abgeltungen ausgerichtet worden. In den Zonenplänen Landschaft sind im weiteren über 40Naturschutzzonen oder Objekte mit beinahe 100 ha Wald von lokaler Bedeutung ausgeschieden worden. Obwohl es nicht Aufgabe des WEP ist kommunale Anliegen zu koordinieren, macht es Sinn, diese Flächen zur Information in den Plänen aufzuführen. Andere Gebiete mit durch Naturinventare belegten, hohen naturkundlichen Werten sind heute noch nicht geschützt bzw. werden nicht zielgerichtet gepflegt und abgegolten. Die Ergebnisse der kantonalen Naturinventare (insbesondere Amphibien-, Reptilien-, Ornithologisches, Waldnaturschutz-Inventar u.a.) sind im kantonalen Waldreservatskonzeptes eingeflossen.

Gemeinde Waldfläche Länge Naturschutzfläche Naturschutzfläche [ha] Waldrand [ha] in % der gesamten [m] Waldfläche lokal regional total

Allschwil 224.33 21400 20.70 90.0 110.70 49.35% Biel-Benken 64.48 5100 24.20 18.9 43.10 66.84% Binningen 33.12 3800 - 13.12 13.12 39.61% Bottmingen 53.01 10500 4.27 12.9 17.17 32.39% Ettingen 317.30 7900 9.80 33.10 42.90 13.52% Oberwil 135.46 16000 7.30 1.00 8.30 6.13% Reinach 106.98 17100 29.10 23.30 52.40 48.98% Schönenbuch 0.00 0 - - 0.00 - Therwil 177.36 14200 3.30 4.40 7.70 4.34% Total 1112.04 96000 98.67 196,72 295.37 26.56% Tabelle 4: Waldrandlänge und Naturschutzflächen in den Gemeinden des WEP Perimeters (Quelle: FBB 2002c)

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 29

Biologische Vielfalt Die Förderung und Erhaltung der Biodiversität (Artenschutz, Schutz von Lebensräumen) als ein wichtiger Eckpfeiler des Naturschutzes Die Biodiversität (Artenschutz, Schutz von Le- bensräumen) soll auch ausserhalb der Naturschutzgebiete durch die naturnahe, ökologisch orientierte Bewirtschaftung auf der gesamten Waldfläche erhalten und gefördert werden. Ver- schiedene Strategien können verfolgt werden.

Strategien: - Unterschutzstellung: Unterschutzstellung und Erarbeitung von spezifischen Nutz- und Schutzkonzepten für Gebiete mit besonderen naturkundlichen Werten.

- Förderung des Totholz-Anteiles (Objektblatt N 4): In den letzten Jahren wurde die grosse ökologische Bedeutung des Totholzes für die Lebensgemeinschaft Wald immer mehr er- kannt. Als Zielgrösse im Wirtschaftswald werden etwa 5 bis 10 m3 angestrebt (Ammer 1991, Utschick 1991).

- Ausscheidung von Nutzungsverzichtsflächen (Objektblatt N 4): Darunter werden Bestän- de verstanden, die zur Erhaltung und Förderung bestimmter Tier- und Pflanzenarten bis zum vollständigen Zerfall der Bäume stehen gelassen werden. Es soll jede Gemeinde mit mindestens einer Nutzungsverzichtsfläche beteiligt sein.

- Aufbau und Pflege von stufigen Waldrändern (Objektblatt N 2): Die Waldränder – ver- gleiche oben – erfüllen als Schnittstellen zwischen Offenland und Wald eine bedeutende ökologische Funktion. Reichstrukturierte Waldsäume (stufig und buchtig) bieten vielen Tier- und Pflanzenarten wertvolle Lebensräume und können wesentlich zur Vernetzung beitragen. Um die Struktur zu erhalten oder aufzubauen sind periodische Pflegeeingriffe nötig. Die Waldrandlänge im Gebiet beträgt ca. 100 km. Der Anteil lokal und regional be- deutenden Wald-Naturschutzflächen im Gebiet ist mit 26.56 % relativ hoch (Tabelle 4).

- Randgebiete von Naturschutzobjekten: Im Bereich benachbarter Naturschutz- und Feucht- gebiete werden die waldbaulichen Eingriffe im "normalen" Wald spezifisch auf die Ziele des Naturschutzgebietes ausgerichtet. (Objektblätter N 7 und N 8).

- Eichenwälder: Die Waldnutzungen und gewählten Baumarten führten in vielen Fällen zu Waldbildern und Waldstrukturen, die artenreich und naturkundlich wertvoll sind. Insbe- sondere der nachhaltigen Erhaltung von Eichenwäldern ist grosse Beachtung zu schenken. - Seltene Baumarten: Neben der naturnahen Baumartenzusammensetzung soll auch die Artenvielfalt bei den Baumarten gefördert werden. Holzapfel, Mehlberbaum, Ulme, Birke, Feldahorn, Speierling, Elsbeerbaum, Eibe, etc. sind generell selten, vorhandene Einzelex- emplare sind zu erhalten, zu fördern und mittels Pflanzungen einzubringen.

- Pioniervegetation: Neben der natürlichen Alters-/Zerfallsphase der Wälder sind auch of- fene Lebensräume mit licht- und wärmeliebender Pioniervegetation und initialen Sukzes- sionsstadien in unseren bewirtschafteten, vorratsreichen Wäldern eher selten. Pionierge- hölze wie Weiden, Aspen tragen als Äser- und Fegestöcke zur Verbesserung des Wildbio- tops bei. Neben Trockenstandorten, ehemaligen Gruben u.ä. tragen auch einzelne grössere Schlagflächen (Eichen-Verjüngungen) an geeigneten Orten zur Vielfalt bei. Pioniergehöl- ze sollen bei der Jungwaldpflege als beiläufige Massnahme gefördert werden (ohne Mehr- aufwand).

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 30 Waldzertifizierung Die "Nationalen Standards für die Waldzertifizierung in der Schweiz" (1999) verlangen die innerhalb 20 Jahren umzusetzende Ausscheidung von Waldreservaten (Naturvorrangflächen) im Umfang von 10 % der Waldfläche, davon mindestens 5 % Naturwaldreservate mit Nut- zungsverzicht. Diese Anforderungen sind im Planungsperimeter zum Teil bereits erfüllt und können im Bereich Nutzungsverzicht mit den bestehenden und vorgesehenen Schutzgebieten (Waldreservatskonzept) erfüllt werden.

Das Waldreservatskonzept beider Basel Das Waldreservatskonzept beider Basel /WRK) zeigt diejenigen Waldbestände, die aufgrund überdurchschnittlicher Naturwerte eine Sonderstellung einnehmen. Wertgebiete von ge- schützten und schützenswerten Tieren und Pflanzen, seltene und typisch ausgebildete Wald- gesellschaften, spezielle Bewirtschaftungsformen oder besonders reichhaltige Waldstruktu- ren. Oft ist der hohe Naturwert dieser Waldbestände Resultat der bisherigen forstlichen Nut- zung. Deshalb unterscheidet das WRK zwischen ‚Sonderwaldreservaten‘ mit zielorientierter Bewirtschaftung und "Totalreservaten", wo ein Nutzungsverzicht zur Diskussion steht. Das WRK ist – als Konzept – eine fachlich begründete Absichtserklärung. Es versetzt die kantonalen Fachstellen Naturschutz und Wald in die Lage, ihren Auftrag, die besonderen Na- turwerte im Wald zu erhalten und langfristig zu fördern, nach klaren, nachvollziehbaren und verlässlichen Prioritäten anzugehen. Das WRK hat keine direkte Rechtswirkung. Alle im WRK vorgesehenen Naturschutzvorkeh- rungen werden – nach bewährter Praxis – auf freiwilliger Basis und einvernehmlich zwischen Eigentümer und Kanton ausgehandelt.

Umsetzung Auf der ganzen Fläche soll naturnah, ökologisch orientiert bewirtschaftet werden. Dazu steht die vegetationskundliche Kartierung und die entsprechenden Hinweise zur Bewirtschaftung flächendeckend zur Verfügung (Burnand et al., 1999).

- Förderung seltener Baumarten Konkretisierung im Betriebsplan - Totholz Konkretisierung im Betriebsplan, Objektblatt N 4. - Altholzinseln Konkretisierung im Betriebsplan, Objektblatt N 4. - Pionierstandorte Konkretisierung im Betriebsplan, Objektblätter N 5, N 8. - Eichenförderung Konkretisierung im Betriebsplan, Objektblatt N 4. - Waldränder Konkretisierung im Betriebsplan, Objektblatt N 2.

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 31

Waldentwicklungsplan Leimental – Besondere Objekte und Vorhaben Titel Fürstenstein (Spezialgebiet Ettingen) N 1 Lokalname Fürstenstein Gemeinden Ettingen Ausgangslage Der Fürstenstein, am Abhang des Blauen, ist ein wichtiger Nistplatz für Felsbrüter und weiterer Felsbewohner wie Flora und Schnecken. Zonenplan Landschaft: Naturschutzzone Nr. 2, Bedeutung regional. Auf der südexponierten Seite ist der Fürstenstein ein beliebter Kletterfels (Fluhbibel, 2002).

Zielsetzung - Erhaltung des Fürstensteins als Standort lichtbedürftiger Flora. - Störungen durch Klettern v.a. in der empfindlichen Brutzeit minimieren. - Räumliche Trennung der Kletteraktivitäten von den Zentren der Brutaktivitäten. Vermeidung weiterer Ausräumungen und Felsreinigungen. - Ein Beklettern in bisherigem Rahmen bleibt gewährleistet. Der Klettersektor (Routen 1 – 5, Fluebible 2002) darf aber nicht erweitert werden.

Massnahmen - Aktive Bewirtschaftung des Felskopfes, damit lichtbedürftige Flora erhalten bleibt bzw. gefördert wird.

- Räumliche Konzentration der Routen. - zeitliches Nutzungskonzept in Absprache mit ARP und lokalem Naturschutz- verein erarbeiten. - Bekanntmachung der vereinbarten Regeln über geeignete Kanäle (Medien, Informationstafel). - Öffentlichkeitsarbeit: gegenseitige Information Kletterer und Ornithologen. Umsetzung / - Regelung mit Kletterclubs, Kletterern: zeitliches und räumliches Nutzungs- Vorgehen konzept definieren. (WEP Periode) - Anbringen einer Informationstafel.

- Die Bewilligung für die Einrichtung von neuen Kletterrouten hat dem Ver- fahren für ‚nichtforstliche Kleinbauten und Anlagen‘ gemäss kantonaler Waldverordnung §§ 15/16 zu entsprechen (Bewilligung durch Gemeindrat, Einverständnis des Waldeigentümers und Forstamtes beider Basel). Querbezug Objektblatt N 7 im WEP Konflikt Naturschutz – Wild – Erholung – Sport Federführung Hauptkostenträger Termine Amt für Raumplanung Abt. N+L ARP 2004-2018 Beteiligte Grundlagen

IG-Klettern - Objektplan 1:35'000 Naturschutzverein Ettingen - Abbildung 12 Bürgergemeinde - ARP-Aktennotiz der Begehung von Klettergebieten vom 30.10.2001 Jagdgesellschaft - Anhang A3, Basler Kletter-Kodex Revierförster

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Abbildung 12: Skizze Kletterrouten Fürstenfels (Fluebible, 1997)

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Waldentwicklungsplan Leimental – Besondere Objekte und Vorhaben Titel Waldrandpflege N 2 Lokalname ganzer Perimeter Gemeinden Allschwil, Biel-Benken, Binningen, Bottmingen, Ettingen, Oberwil, Reinach, Therwil Ausgangslage Der Übergang von Wald zum offenen Land und zur Siedlung ist oft abrupt und natur- fern. Bei der Vernetzung des Waldes mit dem offenen Land nimmt der Waldrand eine wichtige Funktion ein. Gepflegte, stufige Waldränder besitzen meist hohes öko- logisches Aufwertungspotential und ein geringeres Konfliktpotential zur angrenzen- den Siedlung. Einzelne Gemeinden verfügen bereits über ein Waldrandpflegekonzept oder sind dabei ein solches zu erarbeiten. Die geschätzte Waldrandlänge im WEP-Gebiet beträgt beinahe 100 km. Zielsetzung - Beurteilung der Waldränder hinsichtlich ihres Naturwertes: Prioritätensetzung. - Erhöhung des Erholungs- und Naturschutz-Wertes von Waldrändern: Aufwer- tung ausgewählter Waldrandabschnitte zur Erhaltung der Artenvielfalt. - Schaffung von naturnahen Übergangszonen an Waldwiesen und dadurch Pflege von wertvollen Biotopen für seltene Tiere und Pflanzen. Verbesserung der Ver- netzung von Lebensräumen. - Initiierung, Finanzierung und Vollzug eines Waldrandkonzeptes. Massnahmen Erarbeitung von Waldrandkonzepten für jede Gemeinde. Beurteilung der Waldränder betreffend ihrer Eignung zur Aufwertung: a) ökologisch wertvolle, vielfältige Waldränder (Pflege zur Erhaltung des wertvollen Zustandes). b) Potentiell wertvolle Waldränder (Pflege zur ökologischen Aufwertung). c) Waldränder an überbauten Bauzonen oder wichtigen Strassen (Pflege aus Ge- fahrengründen, Objektblatt N 3). d) Vollzugsprogramm Waldrandpflege Bestimmung des Kostenträgers, treffen von Vereinbarungen mit Waldeigentümern/Bgde.

Umsetzung / - Waldrandkonzept. Vorgehen - Betriebsplan. (WEP Periode) - Private Waldeigentümer: Vereinbarungen und Projekte. Querbezug Objektblätter N 3, N 4, W 1, P 1. im WEP Konflikt Holzernte und Landwirtschaft Federführung Hauptkostenträger Termine Einwohnergemeinde Einwohnergemeinde 2003-2008 ARP Abt. N+L :bei regionaler ARP Abt. N+L bei regionaler Bedeutung Bedeutung TBA bei Kantonsstrassen Beteiligte Grundlagen

Waldeigentümer / Bgde - Zusammenstellung der Naturschutzzonen regionaler und lokaler Bedeutung (Objektplan, Tabelle 18). Revierförster Forstamt beider Basel

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Waldentwicklungsplan Leimental – Besondere Objekte und Vorhaben Titel Urbane Wälder N 3 Lokalname ganzer Perimeter Gemeinden Allschwil, Biel-Benken, Binningen, Bottmingen, Ettingen, Oberwil, Reinach,, Therwil Ausgangslage Im WEP-Perimeter gibt es viele Wälder in unmittelbarer Nähe oder sogar innerhalb von Siedlungen. Viele Bauten befinden sich in unmittelbarer Nähe zum Wald. Wald- abstände von 10 zum Teil sogar nur von 5 Metern sind eher die Regel als die Aus- nahme. Ein grosser Teil dieser Wälder befindet sich in Privatbesitz, eine Pflege und Nutzung fand nach dem Weltkrieg nicht mehr statt. Gepaart mit der Hanglage welche diese Wälder auszeichnet, gehen oft Gefahren infolge Instabilität dieser Wälder oder ein- zelner Bäumen aus. Neben der geringen Stabilität dieser Wälder besteht am Waldrand und im Bestan- desinnern ein hohes Aufwertungspotential in Bezug auf die Erholung.

Zielsetzung - Erhöhung der Stabilität, der siedlungsnahen Wälder, Entschärfung nachbar- rechtlicher Probleme im Siedlungsgebiet.

- waldbauliche Massnahmen im Hinblick auf die Stabilität.

- Verbesserung des Erholungs-Wertes der Wälder in Siedlungsnähe

- Ausnützung des ökologischen Aufwertungspotentiales der Waldränder (Objekt- blatt N 2).

Massnahmen - Erarbeitung von Pflegekonzepten für jede WEP-Gemeinde im Hinblick auf die Waldstabilität im Siedlungsbereich.

- Setzen einer Prioritätsliste im Hinblick auf Siedlungsnähe / Steilheit / Alter und Zustand der Bestockung /etc..

- Bestimmung des Kostenträgers im Einzelfall (falls der Wunsch nach einer spe- ziellen Bewirtschaftung von Anwohnern kommt, so sollten sich diese als Nutz- niesser an den Kosten beteiligen).

- Vollzugsprogramm Waldrandpflege mit Regelung der Abgeltung.

Umsetzung / - Pflegekonzept für Wälder in Siedlungsnähe Vorgehen - Betriebsplan. (WEP Periode) - Private Waldeigentümer: Vereinbarungen und Projekte. Querbezug Objektblätter N 2, N 4, P 1. im WEP Konflikt Anwohner (technisch – ethisch) Federführung Hauptkostenträger Termine Einwohnergemeinde Nutzniesser 2009-2013 Beteiligte Grundlagen

Waldeigentümer / Bgde - Waldgrenzenkarten

Nutzniesser - RRB Nr. 651 vom 29.4.2003. Beschwerde betreffend Waldrand Lange Rütti / ABWEISUNG Revierförster

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Waldentwicklungsplan Leimental – Besondere Objekte und Vorhaben Titel Ornithologische Wertgebiete – Aufwertungen N 4 Lokalname - Gemeinden Allschwil, Therwil, Binningen, Bottmingen, Biel-Benken, Reinach, Ettingen, Oberwil Ausgangslage Die im Gebiet vorhandenen Eichenwälder sind Kulturgut mit hohem Naturwert. Der ornithologische Wert ist gemäss Inventar ebenfalls bedeutend. Während der Jahre 1870 bis ca. 1950 wurden praktisch keine Eichenwälder ver- jüngt. Der bestehende noch hohe Eichenbestand ist überaltert, der durchschnittli- che Eichenmittelstamm hat beinahe 3 m3 (Abbildung 6). Aufgrund der fehlenden Nachhaltigkeit besteht die Gefahr, dass die alten Eichen nicht rechtzeitig durch jüngere ersetzt werden können und damit in Zukunft wertvol- le Lebensräume verloren gehen. Eine einzelstammweise Verjüngung zur Erhaltung der Eichenwälder ist aus biolo- gischen Gründen nicht möglich. Die Verjüngung der Lichtbaumart Eiche hat durch grösserflächige Schläge zu erfolgen. Im WEP-Gebiet bestehen viele Althölzer und alte Einzelbäume aller Baumarten vom hohem Naturwert. Zielsetzung - langfristige Erhaltung der Eichenwälder aller Altersstufen - Förderung der Eichenverjüngung. - Gezielte Erhaltung von Altholzinseln und alter Einzelbäume als Rückzugs- gebiete für Höhlenbrüter. - Öffentlichkeitsarbeit: Förderung der Akzeptanz für grossflächige Schläge. - Rückwanderung von Waldschnepfe, Haselhuhn, etc. (Ettingen: Blauen) Massnahmen - Bewirtschaftungs- und Pflegekonzept, welches die Ziele der langfristigen Ei- chenförderung, die Förderung von Totholz und der Erhaltung und Verbesse- rung der ornithologischen Wertgebiete berücksichtigt. - Umsetzung kantonales Waldreservatskonzept , bestandesweise Planung auf Ebene Betrieb. - Schaffung von Steilrändern und Schlagflora (Ettingen: Blauen) - Prüfen von Waldbeständen im Leimentaler Wälder auf ihre Eignung als Nut- zungsverzichtsflächen. Umsetzung / - koordinierte Umsetzung von Eichenförderung, Altholzförderung und Erhaltung Vorgehen bzw. Verbesserung der ornithologischen Wertgebiete. (WEP Periode) - Kleinflächige Kahlschlagwirtschaft (Ettingen: Blauen). - Festlegen von Prioritäten innerhalb der im kantonalen Waldreservatskonzept ausgeschiedenen Flächen. Querbezug Objektblätter N 2, N 6 Allschwiler Wald., W 1, Ö 2, im WEP Konflikt Kostenfrage / Kostenteiler Federführung Hauptkostenträger Termine ARP Abt. N+L Kanton BL / Bund 2003-2013 Wald-Naturschutz-Kommission des Kantons BL Beteiligte Grundlagen Bürgergemeinden / Waldeigen- - Objektplan 1:35'000 tümer - Kantonales Waldreservatskonzept beider Basel (s. Kap. 3.3.2 ) Revierförster - Ornithologisches Inventar Forstamt beider Basel - Nutz- und Schutzkonzept Allschwiler Wald Ornithologen Lokale Naturschützer

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Waldentwicklungsplan Leimental – Besondere Objekte und Vorhaben Titel Birsrevitalisierung (Spezialgebiet Reinach) N 5 Lokalname Birs (zwischen Dornachbrugg und ARA) Gemeinden Reinach Ausgangslage Entlang der Birs sind noch Reste der ehemaligen Auenwälder vorhanden. Durch die Begradigung der Birs sind die Wälder vom früheren Überflutungsregime ausge- schlossen und entwickeln sich folglich von einem Auenwald weg. Durch eine par- tielle Ausweitung liesse sich die periodische Überflutung wiederherstellen. Erste Etappen sind im Bereich der Heiligholzbrücke und der Cementischwelle bereits ausgeführt.

Zielsetzung - Reste ehemaliger Auenwälder erhalten und fördern.

- Schutz vor Hochwässer gewährleisten.

- natürliche Wiederansiedelung des Bibers ermöglichen.

Massnahmen - harte und gerade Uferlinien auflösen / Blockwurf entfernen.

- bestehendes Waldareal in die Renaturierung einbeziehen.

- Massnahmen zum Schutz vor Hochwässer evaluieren.

- Information der Öffentlichkeit.

- Controlling.

Umsetzung / - Projekt Birsrevitalisierung - 5 Etappen – Abschluss 2010. Vorgehen - Rodungsverfahren in Vorbereitung. (WEP Periode) Querbezug - im WEP Konflikt Erholungswald, Leitungen, Grundwasserschutzzone G1 Federführung Hauptkostenträger Termine BUD, Tiefbauamt, Abt. Wasser- BUD, Tiefbauamt, Wasserbau 2003-2010 bau Hallo Biber! Beteiligte Grundlagen

Forstamt beider Basel (Ro- - Objektplan 1:35'000 dungsverfahren) - kant. Unterschutzstellung Hallo Biber! ARP Abt. N+L Fischereiverein TBA Abt. Wasserbau

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Waldentwicklungsplan Leimental – Besondere Objekte und Vorhaben Titel Allschwiler Wald (Spezialgebiet) N 6 Lokalname Allschwiler Wald Gemeinden Allschwil Ausgangslage Der Allschwiler Wald ist eine kulturhistorisch wertvolles Waldgebiet mit hohen Na- turpotential. Gleichzeitig befindet er sich in einem stark genutzten Naherholungsge- biet. Der Allschwiler Wald befindet sich im kantonalen Inventar der schützenswer- ten Landschaften im Wald. Im Zentrum steht dabei die Eiche. Der Allschwiler Wald hat als Standort aller sechs in der Schweiz heimischen Spechtarten eine nationale Verantwortung.

Zielsetzung - nachhaltige Erhaltung der Eichenbestände.

- langfristige Sicherstellung von Beständen mit alten Eichen.

- Kanalisierung der Erholungsnutzung, weg von naturschützerisch sensiblen Objekten.

- Förderung bestehender Nassstandorte.

- Festlegung von Altholzinseln.

Massnahmen - Massnahmen zugunsten der Erhaltung der Eichenbestände durch vermehrte Verjüngung, stehen lassen von Eichenüberhältern, Erhöhung der Umtriebszei-

ten, Ausscheidung von Altholzinseln Waldrandpflege.

- Die bestehenden Spazier- und Fusswege sowie die weiteren Erholungseinrich- tungen werden unterhalten, auf das Anlegen neuer Wege oder Einrichtungen zur Freizeitnutzung wird ausserhalb der bezeichneten ‚Schwerpunktgebiete Er- holung‘ (s. Waldfunktionenplan) verzichtet.

- Die Freizeitnutzungen erfolgen im Rahmen der bestehenden Regelungen der Gemeinde.

- Einrichtung von Wildruhezonen gemäss Objektblatt W1

Umsetzung - Gemäss Nutz- und Schutzkonzept Allschwiler Wald Querbezug Objektblatt N 2, N 4., N 7.W1 im WEP Konflikt Sport-, Erholungsnutzung. Federführung Hauptkostenträger Termine Forstamt beider Basel Kanton Basel-Landschaft 2003-2008 Amt für Raumplanung Beteiligte Grundlagen

Bürgergemeinde Allschwil - Objektplan 1:35'000

Einwohnergemeinde Allschwil - Verordnung Nr. 417, vom 25.3.2003 über das Naturschutzge- biet "Allschwiler Wald" Allschwil.

- RRB Nr. 416 vom 25.3.2003: Aufnahme des Gebietes "Allsch- wiler Wald", Gemeinde Allschwil, in das Inventar der geschütz- ten Naturobjekte des Kantons Basel-Landschaft.

- Nutz- und Schutzkonzept Allschwiler Wald.

- vgl. Merkblatt Vorgehen für die Unterschutzstellung von Natur- schutzgebieten von kantonaler Bedeutung.

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Waldentwicklungsplan Leimental – Besondere Objekte und Vorhaben Titel Naturschutzzonen Umgebung – Übergangszonen N 7 Lokalname Naturschutzzonen (lokal / regional ) Gemeinden Allschwil, Biel-Benken, Binningen, Bottmingen, Ettingen, Oberwil, Reinach, Schönenbuch, Therwil Ausgangslage Zahlreiche lokale oder regionale Naturschutzzonen und Objekte befinden sich am Waldrand oder in Waldnähe. Die Schutzziele dieser Flächen sind meist schon in den kommunalen Landschaftsplänen definiert. Die benachbarten Waldeigentümer haben bei der Bewirtschaftung diese Schutzziele zur berücksichtigen. Nur in einzelnen Fällen wurden die Zonen unterteilt in Kern- und Umgebungszonen (Herzogenmatte in Binningen / Känelgraben in Bottmingen / Buechloch in Therwil). In der Regel sind die Übergangszonen nicht definiert. Zielsetzung Die Pflege der an die Naturschutzobjekte angrenzenden Waldrandbereiche (Über- gangszonen) wird auf die Zielsetzung der Naturschutzobjekte ausgerichtet. Dazu ist eine enge Zusammenarbeit mit den lokalen Naturschutzfachleuten und regionalen Naturschutzvertretern wichtig.

Massnahmen - Anzeichnung auf Naturschutzzielsetzung ausrichten.

- Kontaktaufnahme mit zuständigen Naturschutzstellen bei Massnahmen im Randbereich.

Umsetzung / - Umsetzung über Betriebsplanung / Anzeichnung. Vorgehen - Vereinbarung mit Eigentümer. (WEP Periode) Querbezug Objektblätter N 6, N 8, P 1. im WEP Konflikt Holzproduktion – Naturschutz Federführung Hauptkostenträger Termine Forstamt beider Basel ARP Abt. N+L (regionaler. Be- 2003-2008 deutung) Egde (lokale Bedeutung) Eigentümer Beteiligte Grundlagen

Waldeigentümer - Zusammenstellung der regionalen und lokalen Naturschutzflä- chen.

- Objektplan / Waldfunktionenplan 1:35'000

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Waldentwicklungsplan Leimental – Besondere Objekte und Vorhaben Titel Feuchtgebiete im Wald N 8 Lokalname Biel-Benken: Schaubenlache / Spittellache Binningen: Herzogenmatte Bottmingen: Fuchshag / Chäppeligraben Ettingen: Holle / Gemsbrünneli / Lochmattenweg / Munimatte / Grundmatt Oberwil: Chuegraben Reinach: Predigerholz Therwil: Buechloch Gemeinden Allschwil, Biel-Benken, Binningen, Bottmingen, Ettingen, Oberwil, Reinach, Therwil Ausgangslage Feuchtgebiete bieten Lebensräume für seltene wasserliebenden Tierarten (Lurche, Kröten, Frösche).

Zielsetzung - Erhaltung und Pflege vorhandener Feuchtgebiete im Wald.

- Förderung von Feuchtgebieten und regelmässiger Unterhalt an geeigneten Standorten.

Massnahmen - Anzeichnung im Bereich der Feuchtgebiete auf Naturschutzzielsetzung ausrich- ten.

Umsetzung / - Umsetzung über Betriebsplanung / Anzeichnung. Vorgehen - Vereinbarung mit Eigentümer. (WEP Periode) Querbezug Objektblätter N 6, N 7. im WEP Konflikt Holznutzung – Erholung. Federführung Hauptkostenträger Termine Einwohnergemeinde Einwohnergemeinde 2009-2013 ARP Abt. N+L bei regionaler ARP N+L: bei regionaler Bedeu- Bedeutung tung Beteiligte Grundlagen

Waldeigentümer - Objektplan 1:35'000 Naturschutzzonen

- Zusammenstellung Naturschutzzonen (Anhang)

- Amphibien-Zugstellen-Inventar Baselland, Pro Natura BL, Juni 2002

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 40 3.3.3 Wohlfahrt und Erholung (E) Für Menschen in Agglomerationen sind Erholungs- und Erlebnismöglichkeiten in der freien Natur ein grossen Bedürfnis. Die Siedlungsräume und auch der landwirtschaftlich genutzte Raum ist im WEP-Gebiet offensichtlich nicht in der Lage diese Bedürfnisse abzudecken. Mehr Freizeit und höhere Mobilität führen dazu, dass immer mehr auch siedlungsfernere Wälder, wie der Blauen begangen, befahren und beritten werden. Die Nutzung der Wälder als Freizeit-, Erlebnis- und Erholungsraum wird grundsätzlich anerkannt und soll nachhaltig ermöglicht werden. Wie die Ergebnisse des Mitwirkungsverfahrens zeigen, führen die immer vielfältigeren Frei- zeitbeschäftigungen zu recht unterschiedlichen bis gegenläufigen Ansprüchen. So gibt es ei- nerseits die eher ruhige, beschauliche Erholung, die möglichst ungestörte Wälder sucht und kaum Infrastruktur braucht. Andere Erholungssuchende nutzen Zufahrten, Parkplätze, öffent- liche Verkehrsmittel und halten sich in Gebieten mit Feuerstellen, Hütten etc. auf. Verschie- dene Sportarten benutzen Infrastrukturen wie Waldwege, Fitnessparcours, Finnenbahnen, etc. Konflikte können einerseits zwischen den verschiedenen Erholungssuchenden und anderer- seits mit den Anliegen der übrigen Waldbenutzer, der Waldeigentümer sowie der nachhalti- gen Ressourcenerhaltung bestehen. Über 80'000 Einwohnern im WEP-Gebiet stehen 1'100 ha Wald zur Verfügung., d.h. 1.4 Aren pro Einwohner. Waldgebiete wie der Dorenbach (Allschwil/Binningen) in denen sich pro Stunde bis zu 120 Personen und pro Jahr mehrere hunderttausend Personen aufhalten sind in ihrer Existenz nicht nur qualitativ (Artenschwund, Baumbeschädigungen etc.), sondern auch quantitativ gefährdet. Die Existenz des Waldes an sich ist ohne Schutzmassnahmen nicht ge- währleistet (Baur, 1999a und 1999b).

Ziele Absichten Generell können die Ziele folgendermassen zusammengefasst werden: - Erholungs- und Erlebnismöglichkeiten in der Natur nachhaltig ermöglichen, - Konzentration der Erholungsmöglichkeiten wo möglich, - Entflechtung und Lenkung der Erholungsnutzung wo nötig, - Umsetzung der Vorgaben des kWaG, - Erhaltung bzw. Verbesserung der Erholungswälder in ihrer qualitativen und quantita- tiven Zusammensetzung.

Umsetzung Wandern Wegnetz gemäss Regionalplan Fuss- und Wanderwege erhalten. Motorfahrzeugverkehr Durchsetzung der Gesetze und Vorschriften (Objektblatt S 2). Erholungseinrichtungen Bewirtschaftung des Erholungswaldes (Objektblatt E 1). Radfahren / Biken Ausscheiden von Bike-Pisten (Objektblatt E 2). Reiten Ergänzung des Reitwegkonzeptes (Objektblatt E 3). Veranstaltungen Einrichtung von Wildruhezonen (Objektblatt W 1).

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Waldentwicklungsplan Leimental – Besondere Objekte und Vorhaben Titel Erholungswald – Bewirtschaftung E 1 Lokalname Insbesondere Wälder mit Vorrangfunktion Erholung, sowie Wälder im Bereich von punktuellen Erholungseinrichtungen (z.B. Feuerstellen) Gemeinden Allschwil, Biel-Benken, Binningen, Bottmingen, Ettingen, Oberwil, Reinach, Schönenbuch, Therwil Ausgangslage Viele Wälder sind hohen Belastungen durch das Freizeitverhalten ausgesetzt. Manche Wälder sind gemäss MGU Studie der Universität Basel mittelfristig in ihrer Existenz bedroht. Es wurden verschiedene Störungen gemeldet, z.B.: - Beunruhigung von Wild und Bodenbrütern während der Brut- und Setzzeit. - Anlage immer neuer Pfade führen zum Verlust von Wildruhezonen. - lokal/regional zu viele Veranstaltungen im Wald pro Jahr. - Schwierigkeit bei der Waldverjüngung in Erholungswäldern. - Ertragsausfälle infolge Vandalismus an den Bäumen. - illegaler Motorfahrzeugverkehr zu Feuerstellen. - illegale Deponien von Garten- aber auch Hausabfällen / Abfalltourismus. Zielsetzung allg. - Erhaltung von naturnahen, artenreichen Wäldern für nächste Generationen. Bewahrung von Naturräumen für Erholungssuchende in einer urbanen Umge- bung. Zielsetzung - Vermeidung / Verminderung von Konflikten verschiedener Nutzer-Gruppen. spez. - Förderung wenig gestörter Waldteile auch in stark begangenen Wald-Gebieten. - Besucherlenkung in wenig sensible Wald-Gebiete. Massnahmel - Bewirtschaftung und Unterhalt der Erholungseinrichtungen. allg. - Aktive Regelung des Motorfahrzeugverkehrs, Signalisation der Waldstrassen und Waldwege (FBB 2001b). - Strikter Gesetzesvollzug, Gewährleistung sauberer Plätze und Anlagen. Massnahmen - Aufhebung von Trampelwegen und Konzentration / Kanalisierung der Erho- spez. lungsnutzung und Einrichtungen durch: - Förderung von Unterwuchs durch Eingriff in den Kronenraum und Liegenlassen von Ästen an Stellen, wo die Wegen nicht verlassen werden sollen. - Ausrichtung der Waldbewirtschaftung aufgrund von Sicherheits- und ästheti- schen Bedürfnissen der Bevölkerung. - Ausbau und Unterhalt von bewusst geplanten Verbindungswegen (z.B. "Merge- lung" von Erdwegen), Festlegung der gewünschten bzw. der unerwünschten Erholungseinrichtungen wie Fusswege oder Feuerstellen. Umsetzung / Erholungskonzept im Wald unter Einbezug der Beteiligten. Vorgehen Öffentlichkeitsarbeit, Informationstafeln. (WEP Periode) Querbezug Objektblätter W 1, S 2, Ö 2. im WEP Funktionenplanung Konflikt - Federführung Hauptkostenträger Termine Einwohnergemeinden Einwohnergemeinde 2003-2008 Beteiligte Grundlagen Revierförster - Waldfunktionenplan 1:35'000 Forstamt beider Basel - Studie der Stiftung MGU (Baur, 1999a) Waldeigentümer / Bgde - Verhaltensregeln OL / Biker /Schulen Jagdgesellschaften örtliche Naturschutzvereine

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Waldentwicklungsplan Leimental – Besondere Objekte und Vorhaben Titel Mountainbike Management E 2 Lokalname Blauen Gemeinden Ettingen und Nachbargemeinden ausserhalb WEP Leimental. Das Objektblatt E2 kann grundsätzlich auf jede andere Gemeinde übertragen wer- den. Ausgangslage Der Wald und Naturraum wird individuell durch Biker und andere Waldbenutzer stark beansprucht. Jährlich findet das Blauen-Race ohne grössere Probleme statt. Grundsätzlich sind Radfahren und Reiten auf befestigte Waldwegen erlaubt und im übrigen Waldareal verboten (kWaG § 10, Abs.1). Ausnahmen können vom Ge- meinderat nach Rücksprache mit dem Forstdienst verfügt werden (kWaG § 10 Abs 2/3 / kWaV 15). Es bestehen mangelnde Kenntnisse über die geltende Rechtslage und über die "Verhaltensregeln für Mountainbiker" der IG MTB (vgl. Anhang A1). Es existiert eine auf privater Basis herausgegebene Mountainbike-Karte (Swiss Singletrail-Map). Diese scheidet im Ettinger Bann Biker-Routen aus, deren Befah- rung nach kWaG klar illegal sind. Zielsetzung - Ermöglichen eines geordneten Nebeneinanders der Biker mit den verschiede- nen Nutzergruppen. - Informierte Biker und andere Nutzergruppen tragen dazu bei, gegenseitiges Verständnis aufzubauen und Konflikte zu vermeiden. - Angebot von speziellen Bikerstrecken und Verbindungswegen im Wald (kWaG Art. 10 Abs. 2/3) festlegen, Legalisierung der Strecken. - Trägerschaft bestimmen: zuständig für Wegunterhalt, Signalisation und Haf- tungsfragen. Massnahmen - Ausscheiden von Bikerpisten im Wald (Ausnahme von der gesetzlichen Rege- lung § 10 Abs. 2 kWaG) unter Anhörung betroffener Nutzergruppen und Nach- bargemeinden. - Signalisation der Bikerpisten im Gelände. Bekanntmachung der Biker-Regeln und -wege durch Hinweistafeln im Gelände. - Veröffentlichung des Bikewegnetzes (Merkblatt, Gemeinde- oder anderes ge- eignetes Organ, Aktionen beim Blauen-Bike-Race). Umsetzung / - Projektierung und Realisierung durch Trägerschaft. Vorgehen - Bewilligung der Bikerrouten (Ausnahmen gemäss kWaG § 10 Abs. 2/3 / kWaV (WEP Periode) 15) durch die Gemeinde Ettingen unter Anhörung des Forstamtes und vorbe- haltlich des Einverständnisses der Waldeigentümer. Querbezug Objektblätter W 1, Ö 2. im WEP Konflikt Es kommt zu Konflikten mit Spaziergängern, Wanderern, Naturschutz- und Jagdin- teressen. Federführung Hauptkostenträger Termine Einwohnergemeinden (Vollzug) Einwohnergemeinden 2003-2008 Beteiligte Grundlagen

Biker-Organisationen - Objektplan 1:35'000 Forstamt beider Basel - Merkblatt Signalisation von Waldstrassen und Maschinen- Forstrevier wegen sowie Reit- und Radwegen (FBB 2001b). Waldeigentümer / Bgde - Verhaltenskodex für Mountainbiker (Anhang). Jagdgesellschaften örtliche Naturschutzvereine

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Waldentwicklungsplan Leimental – Besondere Objekte und Vorhaben Titel Reitwegkonzept Ergänzungen E 3 Lokalname Biel-Benken: Bänggespitz Gemeinden Allschwil, Biel-Benken, Binningen, Bottmingen, Ettingen, Oberwil, Reinach, Schö- nenbuch, Therwil Ausgangslage Grundsätzlich sind Radfahren und Reiten auf befestigte Waldwegen erlaubt und im übrigen Waldareal verboten (kWaG § 10). Ausnahmen müssen vom Gemeinderat nach Rücksprache mit dem Forstdienst verfügt werden. Im Gebiet Leimental ist bereits ein Reitwegkonzept vorhanden, das unter Leitung des Raumplanungsamtes entstanden ist, aber nur empfehlenden Charakter hat. Im Gebiet sind sehr viele Reiter und Reitstallungen angesiedelt, bei Biel-Benken z.T. ausserhalb des WEP- Perimeters. Zielsetzung - Strikter Gesetzesvollzug: Beschränken des Reitens auf befestigte Wege. - Schaffung und Unterhalt von Galoppstrecken und Verbindungswegen an aus- gewählten Stellen. - keine Zerstörung von Krautsäumen im Waldrandbereich. - Schliessen des Reitwegnetzes im Sinne § 10 Abs. 2 des kantonalen Waldge- setzes im Bereich: Ischlag – Ufem Berg – Hasenbaum – Neuwiller – Bänggenspitz – Leymen. Massnahmen - Information der Reiter über Zielsetzungen aus Sicht des Waldes, Naturschutzes und Wildes (Aktion des Forstdienstes). - Markierung geeigneter Verbindungswege und erlaubter Galoppstrecken. - Ausbau eines Verbindungsweges im Wald von Grenzstein 113 (Neuwilller / Biel-Benken) zu Grenzstein122 (Leymen/Biel-Benken). Umsetzung / - Antrag zuhanden des Reitwegkonzeptes (Amt für Raumplanung). Vorgehen - Information der Reiter verbessern über verschiedene Kanäle (Reitwegkonzept, (WEP Periode) Medien, Broschüre). - Einverständnis der Waldeigentümer Biel-Benken einholen - Kontaktaufnahme mit den Gemeinden Neuwiller / Leymen. - Einverständnis des Grenzwachtkommandos 1, Zollkreisdirektion, Elisabethen- str. 31, 4010 Basel einholen. - Bewilligungs-Verfahren der nicht-forstlichen Kleinbauten gemäss §§ 14 - 16 des kantonalen Waldgesetzes anwenden. Querbezug Objektblätter W 1, Ö 2. im WEP Konflikt Wildruhezonen (Jäger), Krautsäume (Naturschutz), andere Erholungssuchende. Federführung Hauptkostenträger Termine Einwohnergemeinden Einwohnergemeinde 2003-2008 Beteiligte Grundlagen

Forstamt beider Basel - Objektplan 1:35'000 Amt für Raumplanung ( Kan- - Merkblatt Signalisation von Waldstrassen und Maschinenwe- tonsplanung / Abt. N+L) gen sowie Reit- und Radwegen. Waldeigentümer / Bgde Revierförster - Reitwegkonzept: Leimental – Birstal – Laufental. Zolldirektion Basel - Vorschlag GR U. Heyer, Plan 1:10'000 (16.7.2002)

- Codex für das Reiten und Fahren im Gelände (SVP), Anhang A4

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 44 3.3.4 Schutz vor Naturgefahren (S) "Allgemeine Schutzfunktionen" übt der Wald an allen Steilhängen aus, indem er Schutz ge- gen Erosionen, Steinschlag, Rutschungen, etc. bietet. Wichtig sind diese vor allem im Bereich von Strassen und Siedlungen, wo auch erhöhte Ansprüche an die Stabilität der Bestockung (Objektblatt N 2: Waldränder, urbane Wälder) und der Waldränder gestellt werden.

Waldentwicklungsplan Leimental – Besondere Objekte und Vorhaben Titel Schutzwald (Spezialgebiet Ettingen) S 1 Lokalname Ettinger Wald, Hofstettenstrasse (5.1 ha) Gemeinden Ettingen, (3 Objekte 1.1) Ausgangslage Oberhalb- und unterhalb der Hofstettenstrasse befinden sich Waldflächen , welche Objekte der BUWAL-Projektkategorie A (Siedlung / Kantonsstrasse) vor Stein- schlag schützen. Ausscheidung als Vorrangfunktion Schutz ist erfolgt: Das Objekt ist in die erste kantonale Prioritätsstufe eingeordnet. Quelle: Vorstudie Waldbau B/C für die Kantone BL / BS (Version Kreisförster – Kreis 1 vom 20.6.2002).

Zielsetzung - Dauernde Aufrechterhaltung der Schutzwirkung des Waldes / dauernde, stabile Bestockung.

- Vermeidung von Gefahren aus dem Wald auf Strasse und Siedlung. Massnahmen spezielle waldbauliche Zielsetzung ausgerichtet auf eine stabile Bestockung, Ver- hinderung von Steinschlag und Aufrechterhaltung des Retentionsvermögens des

Waldbodens, ev. verbunden mit technischen Massnahmen.

Umsetzung / - Abwarten Genehmigung des Bundes Vorgehen - Festlegung der kantonalen Prioritäten (WEP Periode) - Ausarbeitung Projekt Waldbau B/C. Querbezug Waldfunktionenplanung im WEP Konflikt Naturschutzzone Büttenenloch / Kantonsstrasse. Federführung Hauptkostenträger Termine Forstamt beider Basel Bund, Kanton und Nutzniesser Projektbeginn ab 2003 Beteiligte Grundlagen

Gemeinde Ettingen - Waldfunktionenplan 1:35'000.

Waldeigentümer /Bgde - Vorstudie Waldbau B/C für die Kantone BL/BS, Genehmigung durch das BUWAL ausstehend. Revierförster - BUWAL,1996a: Minimale Pflegemassnahmen.

- BUWAL,1996b: Kreisschreiben Nr. 8.

- FBB, 2003: Waldbau B / C Projekte.

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Waldentwicklungsplan Leimental – Besondere Objekte und Vorhaben Titel Durchsetzung geltender Vorschriften S 2 Lokalname Gemeinden Allschwil, Biel-Benken, Binningen, Bottmingen, Ettingen, Oberwil, Reinach, Schönenbuch, Therwil Ausgangslage - Es bestehen vielfältige Beanspruchungen/Belastungen des Waldes (E 1). - Informationsdefizite bei Bevölkerung und Gemeindebehörden betreffend der entsprechenden Gesetzgebung (insb. neues kantonales Waldgesetz, mit neuen Aufgaben für die Gemeinden). - Die Wahrnehmung der Vollzugsaufgaben auf Gemeindeebene ist noch nicht überall etabliert. - die zu wählende Strategie wird kontrovers diskutiert: Vollzug mittels Sanktionen (Regelungen, Kontrollen, Verzeigungen etc.) oder präventiv (Information, Über- zeugungsarbeit, auf Eigenverantwortung setzen)? Zielsetzung - Durchsetzung der geltenden Vorschriften (Motorfahrzeugverbot, Bewilligungs- verfahren für Veranstaltungen, - Reiten / Biken nicht abseits der Wege, Leinenzwang für Hunde , keine Materi- alablagerungen, etc.), um Störungen/Belastungen im Wald und die Konflikte zwischen den verschiedenen Nutzungen und Waldnutzern zu minimieren. - Keine illegalen Feuerstellen im Waldareal. - möglichst geringer "Polizeiapparat" und keine komplizierte Verfahren. Massnahmen - Klare Aufgabenregelung innerhalb der Einwohnergemeinden in Bezug auf die gebietshoheitlichen Aufgaben im Wald: Verstärkte Zusammenarbeit / gemein- same ‚Politik‘ der Gemeinden anstelle von unkoordiniertem, gemeindeweisem Vorgehen, durch gemeindeübergreifende Öffentlichkeitsarbeit (z.B. Faltbro- schüre, grosse Info-Schilder auf den Hauptachsen, Information in den Schulen, analoge/gleichzeitige Information über die bestehenden gemeindeweisen In- formationskanäle). - Planung von Erholungsnutzungen/-Einrichtungen: / Feuerstellen /etc. - Klare Informationspolitik mittels Gemeindeanzeiger: Holzerei im Wald, Veran- staltungen im Wald. - Verbote / Gebote z.B. Leinenzwang in der Brut und Setzzeit. Umsetzung / - Klare Zuteilung der gebietshoheitlichen Zuständigkeit für den Wald im Gemein- Vorgehen derat und der Gemeindeverwaltung. (WEP Periode) - Erlassen / Anpassen von Gemeindereglementen. - Einsatz von Flurpolizisten mit genauem Pflichtenheft in Absprache mit dem örtlichen Forstdienst. Querbezug Objektblätter W 1, Ö 2, S 1 im WEP Konflikt Uneinsichtigkeit von Leuten Federführung Hauptkostenträger Termine Einwohnergemeinden (Gebiets- Einwohnergemeinden 2003-2018 hoheit) Forstdienst (Forsthoheit) Beteiligte Grundlagen Einwohnergemeinden (Flurpolizei) - kant. Waldgesetz und Waldverordnung

Revierförster, Forstamt - Informationstafeln / Merkblätter Forstamt fallweise Vertreter von An- spruchsgruppen (Vereinen) - Gemeindereglemente Kantonspolizei

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 46 3.3.5 Grundwasser (G) Der Gewässerschutz bezieht sich zum grössten Teil auf die im Perimeter befindlichen Grund- wasserschutzzonen I/II in der Reinacher Heide, entlang der Birs und die Quellgebiete in Et- tingen (vgl. Funktionenkarte). Für die Grundwasserschutzzonen sind die entsprechenden Schutzzonenreglemente zu beachten. Der WEP tangiert die auf andern gesetzlichen Grundlagen stehenden Regelungen, Konzessio- nen oder Bewilligungen nicht. Die bestehenden wohlerworbenen Rechte, wasserrechtlichen Konzessionen und Bewilligungen für Wasserbenützungsanlagen (z.B. Stauanlagen, Weiher, Biotope, etc.) können im bisherigen Umfang weitergenutzt werden. Unterhalt und Pflegemassnahmen im Waldbereich sind im Interesse der Bauwerkserhaltung, aber auch im Hinblick auf die Birsrenaturierung (Objektblatt N 5) jederzeit möglich. Die An- zeichnung wird in Zusammenarbeit mit dem Forstdienst vorgenommen. Die illegale Entsorgung von Abfall im Waldareal und namentlich in Gewässerschutzzonen / - bereichen stellt eine zunehmende Gefährdung für die Gewässer dar.

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Waldentwicklungsplan Leimental – Besondere Objekte und Vorhaben Titel Gewässerschutz im Wald G 1 Lokalname Reinach Heide, Ettingen – Waldareal (s. Waldfunktionenplan 1:35'000). Gemeinde Reinach, Ettingen. Ausgangslage Um Lagerschäden am geschlagenem Holz zu vermeiden, werden fallweise chemi- sche Holzschutzmittel eingesetzt. GSchV Anhang 12, StoV Anhang 4.3, 4.4, 4.5. Illegale Abfallentsorgung in Gewässerschutzzonen im Wald. Schutzzonenreglemente für Grundwasserschutzzone vorhanden. Zielsetzung Gewässerverschmutzungen verhindern. Vermeidung von Abfalltourismus. Massnahmen In Gewässerschutzzonen und Quellbereichen:

- Keine Anlage von Holzlagerplätzen

- Kein Einsatz von Holzschutzmitteln Æ Instruktion Forstpersonal

- Keine Forstmaschinen abstellen und keine Ölwechsel und Benzintankvorgänge durchführen.

- Anweisungen durch Förster bei Schlagplanung oder Auftragsvergabe an Unter- nehmer.

- Anweisungen an private Waldeigentümer durch Revierförster.

- Regelmässige Polizeikontrollen wegen Abfalltouristen.

Umsetzung / - Schlagplanung, Schlagorganisation durch Revierleiter. Vorgehen - Hinweistafeln auf Grundwasserschutzzonen (WEP Periode) Querbezug Objektblatt S 2. im WEP Konflikt Holzlagerung und chemischer Holzschutz und Gewässerschutz. Holztransportdistanzen werden grösser. Federführung Hauptkostenträger Termine Revierförster allfällige Mehraufwendungen 2003-2008 sind den Waldeigentümern von den Nutzniessern (i.d.R. Ein- wohnergemeinden) abzugelten (§ 29 kWaG). Beteiligte Grundlagen

Amt für Umwelt und Energie, - Quell- und Grundwasserkataster und Schutzgebiete 1:10'000, Fachstelle Wasserwirtschaft und Kanton Basellandschaft (siehe Funktionenplan) Grundwasser - Gewässerschutzgesetz (GSchG, SR 814.20) Revierförster Private Waldeigentümer

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 48 3.3.6 Wild und Jagd (W) Im WEP Gebiet leben neben den 80'000 Menschen, geschätzte 200 Rehe und 50 Hasen. Im weiteren sind Füchse, Dachse und Wildsauen in unbekannter Anzahl anzutreffen. Der jährli- chen Feldhasenzählung der Schweizerischen Vogelwarte Sempach, durchgeführt durch die örtlichen Jagdgesellschaften im Schlattfeld und Umgebung kann entnommen werden, dass nachts zudem beinahe gleich viele Hauskatzen wie Füchse beobachtet werden können. Im Gegensatz zum Fuchs handelt es sich dabei um eine Art, die kaum gewissen Regulationsme- chanismen unterworfen ist (z.B. Krankheiten, Verhungern, Prädation) und deshalb hohe Dich- ten erreichen kann. Im WEP-Gebiet sind ca. 3'500 Hunde registriert. Die Jagd wird im WEP-Gebiet von sechs Jagdgesellschaften ausgeübt. Mit der Jagdpacht ha- ben die Pächter, neben dem Recht Wild gemäss Jagdgesetz zu erlegen, viele Pflichten. Dazu gehört unter anderem auch die Wildhut. Die Jäger verstehen sich als Anwalt des Wildes und setzen sich dafür ein, dass dem Wild genügend Ruhe- und Äsungsflächen zur Verfügung ste- hen. Eine traurige Aufgabe der Jäger besteht auch darin, das Fallwild zusammenzusammeln und in der Jagdstatistik nachzuführen. Die Gemeinde Binningen hat keine Jagdgesellschaft, die Wildhut wird durch die Einwohnergemeinde sichergestellt.

Rehwild: Die Rehwilddichte mit ca. 20 Rehen pro km2 Wald sind mit den kantonalen Werten vergleichbar. Rehe sind wohl scheu, aber trotzdem Kulturfolger. Stimmt das Äsungs- und Deckungs-Verhältnis und ist die Beunruhigung nicht zu gross, so können Rehe direkt am Rande von Siedlungsgebieten beobachtet werden. Fallwild: Der Fallwildanteil im WEP-Gebiet liegt im Jahr 2001/02 bei über 40 %, d.h. beina- he jedes zweite Reh kam durch das Auto (20 Rehe), durch wildernde Hunde (12 Rehe) oder andere Ursachen (4 Rehe) zu Tode. Die Fallwildrate ist in Allschwil, Oberwil und Therwil besonders hoch. Trotz des hohen Fallwildanteiles wurde der von der Jagdverwaltung bewil- ligte Rehwild-Abgang (Abschuss und Fallwild) von 104 Rehen nicht erreicht (85). Grund dafür kann die im Siedlungsgebiet erschwerte Jagd sein. (Abbildung 13) Verbissbelastung: Die Verbissbelastung durch das Rehwild ist gemäss Aussagen der Revier- förster vor allem bei seltenen Baumarten (Kirsche, Sorbus-Arten etc.) und der Eiche hoch. Der selektive Verbiss führt ohne forstliche Massnahmen zu höheren Buchen-Anteilen zu Las- ten der Eiche, sowie seltener Baumarten. Im Rahmen des Jagdgesetzes sollten diese Tenden- zen mittels Weiserzäunen überprüft werden und allenfalls mittels Abschussplanung Mass- nahmen ergriffen werden.

Feldhase: Seit den fünfziger Jahren haben die Feldhasenpopulationen in der Schweiz stark abgenommen. Die Hauptursache liegt in der Veränderung des Lebensraumes im Felde. Durch die Ausrichtung der heutigen Agrarpolitik in Richtung ökologischer Landwirtschaft erhofft man sich, die Lebensbedingungen für den Feldhasen mittelfristig verbessern zu können. Erste positive Trends in den letzten 6 Jahren sind gemäss der Feldhasenzählung im Schlattfeld be- reits zu sehen.

In Siedlungsnähe sind neben der Landwirtschaft noch andere Faktoren mitentscheidend:

- dauernde Beunruhigungen durch Erholungssuchende, Veranstaltungen,

- hohe Dichte frei laufender Haustiere (Hunde, Katzen),

- Fragmentierung der Lebensräume durch Wege und Trampelpfade.

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30

25

20 Fallwild

15 hl Rehwild a

Anz 10

Abschuss 5

0

8 2 66 -70 94 98 02 5-5 9-6 3- 7 1-74 5-78 9-82 3-86 7-90 1- 5- 9- 7 97 97 195 195 196 196 19 1 1 198 198 199 199 199 Jahr

Abbildung 13: Allschwil: Rehwild-Abschuss- und Fallwildstatistik 1955 - 2002 (Baur, 1999b)

Allgemeine Ziele / Absichten Als generelles Ziel ist sicherzustellen, dass der Anblick aller heute vorhandenen Wildarten auch für künftige Generationen im Leimental eine Selbstverständlichkeit bleibt bzw. wieder zur Selbstverständlichkeit wird. Im Detail können die Ziele wie folgt zusammengefasst wer- den:

- Erhaltung gesunder, vielfältiger Wildbestände,

- Reduktion der Fallwildraten (Rehwild , Hase, Fuchs etc.),

- Erhöhung der Hasenbestände.

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 50 Umsetzung Nicht nur das Rehwild hat den Wald als Rückzugsort entdeckt, sondern auch der Feldhase. Während sich das Rehwild seine Einstände im Wald in Jungwäldern sucht, trifft man den Feldhasen vor allem an und in Waldrändern. Damit ist auch die Wald-Seite gefordert einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensräume zu leisten. Zum Beispiel

- Einrichtung von Wildruhezonen (Objektblatt W 1),

- Einrichten und Pflege von stufigen Waldrändern (Objektblatt N 2),

- Durchsetzung geltender Vorschriften (Objektblatt S 2),

- Koordination und Lenkung von Veranstaltungen,

- Wildbiotophege (Betriebsplan).

Abbildung 14: Markierungstafel Wildruhezone in der Gemeinde Oberwil.

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Waldentwicklungsplan Leimental – Besondere Objekte und Vorhaben Titel Wildruhezonen W 1 Lokalname Gemäss Plan 1:25‘000 Gemeinden Allschwil / Oberwil / Biel-Benken / Reinach / Therwil / Ettingen total ca. 150 ha Ausgangslage Das WEP Gebiet ist das ganze Jahr durch starken Erholungsdruck (Agglomeration Basel) geprägt, dieser kann zu einer übermässigen Störung des Wildes und der Bodenbrüter führen. Durch die topografische Situation des Leimentales (Ebene) sind beinahe alle Wald- bestände für Jedermann sehr einfach zugänglich. Eine grosse Zahl von Trampelpfaden und schmalen Wegen teilt bestehende Wald- bestände kleinräumig auf. Die Fraktionierung von Feld und Wald bildet für viele Tierarten, so zum Beispiel auch für den Hasen ein grosses Problem Die Überbelastung des gesamten Gebietes kann zu Konflikten zwischen Veranstal- tern und Jagdorganen (Beunruhigung des Wildes), sowie zwischen Jägern und Waldbesitzern (Verbissbelastung) führen. Die Störungen werden in erster Linie durch die alltägliche Nutzung des Waldes als Erholungsraum verursacht. Dazu gehören vorab die Individualisten (Spaziergänger / Sportler / Hundehalter / Biker / etc), die Kleingruppen (Schulklassen / Pfadi / etc) und gelegentlich Grossveranstaltungen wie Sporttage ganzer Schulhäuser. Die heute durchgeführten, bewilligungspflichtigen Veranstaltungen – z.B. OL mit > 300 Personen / Bike > 200 Personen sind einem Bewilligungsverfahren unter- worfen und werden in der Regel zur Zufriedenheit aller Parteien durchgeführt. Die- se bewilligungspflichtigen, wie auch die meldepflichtigen Veranstaltungen werden vor dem Anhörungs- und Bewilligungsverfahren anlässlich einer Sitzung koordiniert. Zielsetzung Ermöglichen eines Nebeneinanders von individuellen Erholungssuchenden und Veranstaltungen, sowie Wild und Bodenbrütern Verminderung des Stresses für das Rehwild und damit Verminderung der Verbiss- belastung von Edellaubhölzern (Eichen / Kirschen / etc.) in Naturverjüngungen. Vermeidung von Fallwild im Strassenverkehr infolge von Beunruhigungen von Mensch und Hund in Rehwildeinständen. Schaffung von ungestörten Räumen – Ruhezonen, welche Bodenbrütern und Wild - als Einstandsgebiete (Deckungen), - als Zufluchtsgebiete bei Beunruhigungen, - zur Brut und Aufzucht dienen. Erreichen der Individualsportler: Nicht-organisierte Personen können nur mit direkter Information im Wald sinnvoll informiert werden. Veranstalter von meldepflichtigen Anlässen können zudem mit- tels Plänen und Merkblättern auf die Wildruhezonen aufmerksam gemacht werden. Erhöhung der Transparenz bei Entscheidungen für Veranstaltungen. Vereinfachung des Bewilligungsverfahrens. Massnahmen Anbringen von Hinweistafeln an markanten Punkten mit Erklärungen zu den Ruhe- zonen und der Aufforderung, in und entlang von Ruhezonen: - Hunde an der Leine zu führen - sich zu Fuss und mit Sportgeräten an die Strassen und Wege zu halten Pro Jahr können im WEP-Gebiet pro OL-Karte für einen an der Koordinationssit- zung angemeldeten Anlass des ROLV Nordwestschweiz Ruhezonen in Absprache mit Förster und Jägerschaft freigegeben werden. Generelle Information über das Wild und die Zusammenhänge im Ökosystem (Ziel: Förderung des Verständnisses zur Einhaltung der Gebote). Lenkung der Waldbesucher mittels: - Erhöhung der Attraktivität bestehender Wege ("mergeln" von Erdwegen) - Erschwerung des Zutrittes mit natürlichen Mitteln (liegen lassen von Ästen) - Markierung der Grenzen der Ruhezonen im Gelände

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Einbezug von flankierenden waldbaulichen Massnahmen im Sinne der Wildbio- tophege mit Schwerpunkt in den Ruhezonen: - Förderung von Verbissgehölzen und Weichhölzern, - Pflege/Aufbau von Wegerand-Bestockungen als Deckung für das Wild, - Liegenlassen von Astmaterial, - stufige Waldränder. Bildung einer Interessensplattform Wald – Wild – Erholung: - Periodischer Erfahrungsaustausch als Erfolgskontrolle mit Gemeinde-, Bevölke- rungs-, Forst-, Jagd- und OL-Vertretern, - Bildung eines Hegeringes. Neubeurteilung und Anpassung der Ruhezonen durch die Plattform mindestens alle 5 Jahre. Umsetzung / - Beschilderung der festgelegten Ruhezone. Vorgehen - Gestaltung und Anbringen von Informationstafeln über Wald-Wild. (WEP Periode) - Berücksichtigung bei Veranstaltungsbewilligungen (Stufe Gde / Kanton). - Information der Öffentlichkeit, sowie von OL-Vereinen, Schulen, Pfadi, etc.. Querbezug Objektblätter W 1, Ö 2. im WEP Konflikt Jagd – Erholung – Sport – Hunde Federführung Hauptkostenträger Termine Neubeurteilung 2007 Einwohnergemeinden Einwohnergemeinden Beteiligte Grundlagen

OL-Vertreter - Objektplan 1:35'000

Forstamt beider Basel - bestehende OL-Karte im WEP-Gebiet Sportamt Forstbetrieb Jagdgesellschaften örtliche Naturschutzvereine

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 53 3.3.7 Infrastruktur (I)

Waldentwicklungsplan Leimental – Besondere Objekte und Vorhaben Titel Friedwald (Spezialgebiet Therwil) I 1 Lokalname Vorschläge: Kaiser Gemeinden Therwil Ausgangslage Das Anlegen eines Friedwaldes entspricht einem steigenden Bedürfnis in der Be- völkerung. Naturbestattungen im Wald sind zulässig, wenn diese für Drittpersonen nicht ersichtlich ist. Die Ausgestaltung ist rechtlich gesehen gemäss Art. 16 WaG eine nachteilige Nutzung.

Zielsetzung - Bestimmung eines Standortes für die Errichtung eines Friedwaldes.

- Vermeidung von Konflikten mit anderen Nutzungen (Gewässerschutz / Ruhe- zonen / Naturschutzzonen /potentielle Waldreservatsflächen /etc.

- Verhinderung / Regelung von sekundären Auswirkungen (wie Störung in Quar- tieren durch Besucherverkehr).

- Für Drittpersonen nicht offensichtlich als Naturbestattung erkennbar. Massnahmen Bestimmung Trägerstiftung Friedwald. Anhörungen auf kommunaler (Naturschutz / Jäger / Anwohner /etc.) und kantonaler Stufe (ARP / AUE). Bewilligungsentscheid durch Forstamt beider Basel nach Anhörung betroffener kantonaler Amtsstellen.

Umsetzung / - Bewilligungsverfahren gemäss Richtlinien des Forstamtes beider Basel Vorgehen - Vertrag mit Entschädigungsregelung mit Waldeigentümer (WEP Periode) Querbezug Waldfunktionenplanung im WEP Objektblätter W 1, N 6. Konflikt Ruhezonen im Wald / Wasserschutzzonen / Naturschutzzonen Federführung Hauptkostenträger Termine Forstamt beider Basel Nutzniesser ab 2003 Beteiligte Grundlagen

Einwohnergemeinde - Objektplan 1:35'000

Bürgergemeinden - Merkblatt "Friedwald- Naturbestattungen Trägerstiftung Amt für Raumplanung Revierförster

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 54 3.3.8 Öffentlichkeitsarbeit (Ö) Einleitung In der heutigen Zeit ist eine enge Beziehung der Menschen zur Natur keine Selbstverständ- lichkeit mehr. Eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe ist deshalb, Naturerleben zu ermögli- chen. Der Wald als relativ unbeeinflusster Lebens- und Landschaftsraum kann faszinieren und durch positive Empfindungen Naturverständnis und -verbundenheit wecken. Mit der Ökolo- gie wird das Verständnis für grundlegende Zusammenhänge auch in anderen Bereichen ge- fördert. Wissen und Kenntnisse über die Natur führen zu ihrer Wertschätzung und Erhaltung. Die Bedeutung der Umwelterziehung wird in den letzten Jahren zunehmend erkannt. Mittel der Umsetzung sind beispielsweise Waldschulen, Führungen und Waldtage mit Schulklassen und ähnliche Aktivitäten. Des weiteren bestehen heute auch im Bereich Wald/Waldbewirtschaftung mehr Regelungen, Gesetze und sonstige Grundlagen als jemals zuvor. Diese müssen in geeigneter Weise be- kannt gemacht werden. Das Mitwirkungsverfahren hat gezeigt, dass in allen Bereichen ein Informationsbedarf be- steht. Information, Kommunikation und Bildung sind eine wichtige, gemeinsame Aufgabe der Beteiligten.

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Waldentwicklungsplan Leimental – Besondere Objekte und Vorhaben Titel Waldlehrpfad Ö 1 Lokalname noch offen Gemeinden zu bestimmen Ausgangslage Die Bedeutung des Waldes als Erholungs- Natur- und Erlebnisraum nimmt ständig zu. Das Informationsdefizit der Bevölkerung und namentlich auch der Schüler be- züglich Holz als Rohstoff, Naturschutz und Verhalten im Wald ist gross. Das Inte- resse mit dem Ökosystem Wald, sowie die Auseinandersetzung mit dem Wald, schafft einen wichtigen Bezug zum Naturraum in der städtischen Agglomeration. Zielsetzung Einrichten eines Waldlehrpfades. Einrichten eines Walderlebnispfades Ermöglichen von Walderlebnissen. Sicherstellung des Unterhaltes des Waldlehrpfades.

Massnahmen - Definition Standortgemeinde Waldlehrpfad.

- Kontaktaufnahme mit benachbarten Gemeinden und anderen Waldbenutzern.

- Kontaktaufnahme mit Schulen bezüglich der Anforderungen.

- Bestimmung Unterhaltsverantwortlicher / Kostenträgerschaft.

- Sammeln von Ideen, Anforderungsprofil, Konzept.

Umsetzung / - Sicherstellung der Mittel für Bau und Unterhalt. Vorgehen - Einholung aller Bewilligungen. (WEP Periode) - Information der Öffentlichkeit.

- Umsetzung der Ideen, bzw. Übernahme guter Ideen anderer Waldlehrpfade. Querbezug Objektblatt Ö 2. im WEP Konflikt Vandalismus Federführung Hauptkostenträger Termine Einwohnergemeinde Sponsoring ab 2004 Beteiligte Grundlagen

Interessengruppen - Waldschulzimmer (laufendes Projekt). Forstamt beider Basel Bürgergemeinde Waldschulzimmer CH-Waldwochen etc.

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Waldentwicklungsplan Leimental – Besondere Objekte und Vorhaben Titel Öffentlichkeitsarbeit – Umsetzung WEP Ö 2 Gemeinden Allschwil, Biel-Benken, Binningen, Bottmingen, Ettingen, Oberwil, Reinach, Schö- nenbuch, Therwil Ausgangslage Die Bedeutung des Waldes als Erholungs- Natur- und Erlebnisraum nimmt ständig zu. Das Informationsdefizit in der Bevölkerung bezüglich Holz als Rohstoff, Natur- schutz und Verhalten im Wald ist gross. Das Verständnis für Zusammenhänge im Wald wird zum Teil bereits gefördert (Führung von Schulen / Exkursionen / Info- Tafeln, kann jedoch noch verbessert werden ..

Zielsetzung - Informierte, interessierte und sensibilisierte Waldbesucher mit hohem Bewusst- sein für Zusammenhänge in der Natur und Gefährdung der Natur.

- Regelmässiges Angebot von Informationen über Wald, Waldbewirtschaftung und verwandte Themen:

- Förderung des Verständnisses für Schutz und Erhaltung des Lebens- raumes Wald und des Wildes. Vermitteln von Zusammenhängen und Förderung der Akzeptanz der Waldbewirtschaftung auch im siedlungs- nahen Wald

- Fördern eines vernünftigen Verhaltens im Wald. Massnahmen Bildung einer Umsetzungsgruppe im Sinne der AG-WEP: - Sicherstellung regelmässiger Kontakten der Waldbesitzer, des Forstdienstes und der Gemeinden mit den verschiedensten waldinteressierten Organisatio- nen. Zweck: Information, Erfahrungsaustausch, Besprechung von Handlungs- bedarf; Bildung von Plattformen für spezifische Probleme bei der Waldbenut- zung (Beispiel: Anpassung der Wildruhezonen.

- Gemeinsamer Auftritt aller Interessenten am Wald in der Öffentlichkeit.

- Bildung von Trägerschaften für spezifische Aufgaben und Infrastrukturen im Wald.

Umsetzung / - Etablierung eines regelmässigen Kontaktes mit allen am Walde interessierten Vorgehen Kreisen (Arbeitsgruppe WEP)“. alle 2 – 3 Jahre. (WEP Periode) Querbezug Alle Objektblätter, Schwerpunktbildung je nach Anlass. im WEP Konflikt - Federführung Hauptkostenträger Termine Forstamt beider Basel politische Gemeinden, Forst- Einladung durch Forstamt Ende dienst 2004 Beteiligte Grundlagen

Mitglieder der Arbeitsgruppe - (oder Nachfolger)

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4 Erschliessung und Wegebenutzung

4.1 Zulässige Erschliessungsanlagen Stand der Erschliessung Die Wälder des WEP-Gebietes sind praktisch durchgehend gut bis sehr gut erschlossen. Das Wegnetz inkl. Klassierung (Lastwagenfahrbare Waldwege bzw. Maschinenwege) wurde an- lässlich der Inventuren überprüft und auf den Waldkarten der Gemeinden aktualisiert (siehe Waldkarten 1:5'000, Einsicht auf Forstamt beider Basel).

Erschliessung / Holzproduktion Die Erschliessung mit lastwagenfahrbaren Wegen ist abgeschlossen. An einigen wenigen Stellen sind allenfalls noch Ergänzungen der Feinerschliessung mit Maschinenwegen mög- lich. Für sämtliche Wegebauten, inkl. Maschinenwege, besteht eine Bewilligungspflicht.

Erschliessung / Erholung Die vorhandene Erschliessung mit Waldstrassen steht grundsätzlich auch den Erholungssu- chenden und Sportlern zur Verfügung

- Reitwegkonzept / Objektblatt E 3,

- Bikewegkonzept / Objektblatt E 2,

- Regionalplan Wanderwege. Wenn immer möglich ist auf den Einbau von Hartbelägen zu verzichten.

Wegunterhalt Der Wegunterhalt soll den Investitionswert der Erschliessungsanlagen erhalten. Der Unter- haltsstandard kann den Bedürfnissen der verschiedenen Nutzer angepasst werden. Für den Holzproduktionsbetrieb genügt in der Regel ein tieferer Unterhaltsstandard als für die Erho- lungssuchenden. Gemäss § 11 kWaG kommt die Einwohnergemeinde für denjenigen Unterhalt des Wegnetzes auf, der von nicht-forstlichen Motorfahrzeugen, von Fahrrädern oder Pferden verursacht wird. Im Rahmen des Betriebsplanes sollte ein einfaches Wegunterhaltskonzept ausgearbeitet wer- den, in dem Prioritäten betreffend Ausbaustandard, Unterhaltsintensität und Finanzierung für die einzelnen Wege, basierend auf den betrieblichen Anforderungen und der Benutzung durch die Öffentlichkeit, festgelegt werden.

Motorfahrzeugverbot / Signalisation

- Mit dem kantonalen Waldgesetz kWaG vom 11.6.1998 und der kantonalen Waldverord- nung kWaV vom 22.12.1998 wurde die Benutzung von Waldstrassen und Maschinenwe- gen mit Motorfahrzeugen, Fahrrädern und Pferden geregelt.

- Dem. Merkblatt Nr. 124-4-01: Signalisation von Waldstrasse und Maschinenwegen kann entnommen werden, wo und wie signalisiert werden muss.

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- Die Einwohnergemeinden signalisieren die Waldstrassen und wo notwendig die Maschi- nenwege und das übrige Walareal: Sie trägt die Kosten. Die Arbeiten sind bis 2003 zu realisieren .

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5 Koordinationsaufgaben Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die einzelnen Gemeinden betreffenden Objekt- blätter, über besondere Massnahmen, Nutzungskonflikt oder Lösungsansätze:

Objektblatt

Nr. Seite Titel Allschwil Binningen Biel-Benken Bottmingen Ettingen Oberwil Reinach Schönenbuch Therwil P 1 S. 27 Förderung der Holzenergie N 1 S. 31 Fürstenstein (Spezialgebiet) N 2 S. 33 Waldrandpflege N 3 S. 34 Urbane Wälder N 4 S. 35 Ornithologische Wertgebiete - Aufwertungen N 5 S. 36 Birsrevitalisierung (Spezialgebiet) N 6 S. 37 Allschwiler Wald (Spezialgebiet) N 7 S. 38 Naturschutzzonen Umgebung N 8 S. 39 Feuchtgebiete im Wald S 2 S. 45 Durchsetzung geltender Vorschriften S 1 S. 44 Projekte Waldbau B / C G 1 S. 47 Grundwasserschutzzonen im Wald E 1 S. 41 Erholungswald – Bewirtschaftung E 2 S. 42 Mountainbike Management E 3 S. 43 Reitwegkonzept Ergänzungen (Spezialgebiet) W 1 S. 51 Ruhezonen im Wald I 1 S. 53 Friedwald (Spezialgebiet) Ö 1 S. 55 Waldlehrpfad Ö 2 S. 56 Öffentlichkeitsarbeit Tabelle 5: Übersicht besondere Objekte

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 60 Im Laufe des Mitwirkungsverfahrens wurde wertvolle Hinweise gegeben, die aber für den WEP in einer allzu hohen Detaillierungsstufe sind. Die Anliegen sollen bei der betrieblichen Planung im betreffenden Gebiet berücksichtigt werden (Tabelle 6).

Spezialgebiete: Verschiedene Objektblätter beziehen sich nicht auf das gesamte WEP Gebiet: Allschwil: All- schwiler Wald / Biel-Benken: Reiten / Ettingen: Bike - Klettern - Waldbau B+C / Reinach: Birsrevitalisierung / Therwil: Friedwald. Sollten solche Ansprüche in anderen Gemeinden auftauchen, so ist die Koordination sinngemäss dem Inhalt der Objektblätter vorzunehmen.

Ortsbezeichnung Gemeinde Problemstellung Objektblatt / Kapitel Mühleholz Ettingen Trittschäden bei Feuerstelle durch Erholungsnutzung E 1 Stapfelreben Ettingen trockene, sonnige Standorte (Sonderwaldstandorte); tw. Mit- N 7 tel- und Niederwaldreste Æ spezielles Pflegekonzept Neupfadrain Ettingen trockener Waldstandort, vorwiegend Buchenbestände Æ N 4 geeignet für Altholzinseln Fürstenstein, Ettingen steiler Laubmisch-Wald vorwiegend Linden- Bergahorn- Bu- N 4 Wallental che Æ geeignet für Altholzinsel Wallental Ettingen steiler Laubmisch-Wald, vorwiegend Linden- Bergahorn- Bu- N 4 chen Æ Schaffung von mehreren kleinen Kahlschlägen (0.5 ha) Stapfelreben Ettingen Sonderwaldstandort: Lichter Seggen-Buchenwald, teilweise N 2, N 7, mit Niederwaldcharakter und einzigem südexponiertem Wald- rand von Ettingen. Ein Teil ist beeinträchtigt durch eine ca. 25- jährige Aufforstung von Lärchen und Schwarzföhren (!) Als kommunales Naturschutzgebiet ausgeschieden. Æ Förderung der wärmeliebenden Vegetation und der in kleinen Beständen vorhandenen Populationen der Zaun- und Mauereidechse. Lochmattenweg Ettingen Salamanderbächlein am Lochmattenweg: Kleines Bächlein N 8, E 2, S 2 mit sicherem Vorkommen von Feuersalamanderlarven. Nicht unter Naturschutz. Beeinträchtigungen: Motorisierter Verkehr im Frühling (überfahrene adulte Feuersalamander) und Moun- tainbikerabkürzung Æ Reduktion der Beeinträchtigungen Munimatte Ettingen Feuchtstandort Wiese Mettli, Kohldistelflur und Quellflur: Süd- N 4, N 8 ostecke Verschwinden des Feuchtwiesencharakters durch jüngere Wasserfassung (Kohldistelflur); Westrand: verbu- schende Vernässungszone. Æ Erhaltung des Standortes Blüttenloch, Stapflen Ettingen Büttenloch: Extensive Bewirtschaftung. Beibehaltung in altem N 2, N 7, N 8 Zustand. Stapflen: Zurückführen in alten Zustand Grundmatt (Stein- Ettingen Steinbruch: Kiesabbau Æ Kiesabbau beibehalten und ver- N 8 bruch) grössern. Unter Holl Ettingen ganzer Wald Ettingen Ausdehnung Strassennetz Kap. 4.1 Tabelle 6: Lokale Objekte in Ettingen als Hinweise zur Koordination bei der betrieblichen Planung.

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 61

6 Umsetzung und Kontrolle

6.1 Umsetzungsinstrumente Öffentlichkeitsarbeit In der heutigen Zeit ist eine enge Beziehung der Menschen zur Natur keine Selbstverständ- lichkeit mehr. Der Wald als relativ wenig beeinflusster Lebens- und Landschaftsraum kann durch positive Empfindungen Naturverständnis und -verbundenheit wecken. Eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe ist deshalb, Naturerleben zu ermöglichen. Mittel der Umsetzung sind beispielsweise Waldschulen, Waldlehrpfade (Objektblatt Ö1), Führungen, Waldtage mit Schulklassen und ähnliche Aktivitäten. Der Revierförster steht als Ansprechperson zur Verfü- gung. Es bestehen heute vielfältige Beanspruchungen und Belastungen des Waldes durch Erho- lungsnutzungen, illegale Deponien, etc. Die Einwohnergemeinden haben mit dem neuen Waldgesetz und dem WEP Vollzugsaufgaben zugeordnet erhalten, deren Wahrnehmung sich erst noch etablieren muss. Objektblatt S2 (Durchsetzung geltender Vorschriften) fasst zu- sammen, wo für die Einwohnergemeinden Handlungsbedarf besteht. Das Mitwirkungsverfahren hat gezeigt, dass ein grosser Informationsbedarf besteht und die Bedeutung der Umwelterziehung zunimmt. Die im Mitwirkungsprozess aufgedeckten Män- gel, Konflikte und vorgeschlagenen Lösungen sind mit der Inkraftsetzung des WEP's nicht abgeschlossen. Eine institutionalisierte Umsetzungsgruppe wird als Instrument im Objektblatt Ö2 (Öffentlichkeit – Umsetzung WEP)vorgeschlagen. Der Waldentwicklungsplan wird nach 15 Jahren überprüft und wenn nötig überarbeitet. Die Umsetzungskontrolle wird alle 3 Jahre im Sinne einer Vollzugskontrolle durch das Forstamt beider Basel durchgeführt (vgl. Formularvorschlag im Anhang). Es ist vorgesehen, die heute bestehende Arbeitsgruppe zur Umsetzungskontrolle wieder einzuladen.

Betriebspläne Der Betriebsplan ist das Führungsinstrument für die strategische und operative Forstbetriebs- leitung mit mittelfristiger Optik. Hier werden z.B. - die zu erzeugenden Produkte und Leistungen definiert, - die Produktionsprozesse und -grundsätze festgehalten, - der Einsatz von Betriebsmitteln, Infrastruktur und der Finanzbedarf geplant, - Kontrollgrössen für das betriebliche "Controlling" festgelegt.

Waldeigentümer, die mehr als 25 ha Wald besitzen (bzw. im Revierverband beteiligt sind), müssen gemäss kWaG § 18 einen Betriebsplan erstellen, der vom Kanton genehmigt wird. Im Leimental sind die Bürgergemeinden betriebsplanpflichtig.

Der Betriebsplan muss gemäss § 30 kWaV Minimalinhalte enthalten: a) Zielerreichungskontrolle über die vergangene Periode. b) Angaben über Holzvorrat und -zuwachs, Bestandesaufbau, Naturnähe. c) Angaben über die betriebliche Umsetzung des Waldentwicklungsplanes. d) waldbauliche Ziele, waldbauliche Planung, Nutzungsfläche, Nutzungsmenge, Jung- waldpflegekonzept.

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 62

Es ist möglich, einen gemeinsamen Betriebsplan für ein ganzes Forstrevier zu erarbeiten, oder auch andere Planungseinheiten zu wählen. jedes Operat muss jedoch die Nachweise und Mi- nimalinhalte gemäss Waldgesetzgebung erfüllen.

Projekte, Verträge, Bewilligungen Ein Vertag (Entwurf) zwischen Waldeigentümer (Allschwil) und Amt für Raumplanung für Waldnaturschutzgebiete ist im Objektblatt N6 (Allschwiler Wald) dargelegt. Die entspre- chenden sogenannten "Schutz- und Nutzkonzepte" gelten als in den Betriebsplänen umzuset- zende Planungsvorhaben. Der vorliegende WEP setzt, wo Bedarf besteht, über die gesetzlichen Vorschriften hinaus in einzelnen Bereichen gezielte Leitlinien für die Bewilligungspraxis der Forstbehörden und der Einwohnergemeinden in der Planungsregion.

Zertifizierung, Qualitätsmanagement Im WEP-Gebiet Leimental ist Ettingen nach FSC und Q-Label zertifiziert. Für die übrigen Gemeinden erfolgt die Zertifizierung in der dritten Tranche (ab 2003). Die Zertifizierung wird als Instrument zur Erreichung folgender Ziele eingesetzt: - Verbesserung der Marktchancen (Zutritt zu bestimmten Marktsegmenten, Preise) - Öffentlichkeitsarbeit, PR: Imageverbesserung der Holzproduktion, Werbung für Wald und Holz, etc. - Erkennen von Schwachstellen und innerbetrieblichem Potenzial zu Qualitätsverbesserun- gen (Organisation, betriebliche Prozesse, Qualität der Leistungen etc.)

Finanzierung Bund und Kanton Finanzhilfen und Abgeltungen sind Förderungsinstrumente von Bund und Kanton zur Errei- chung von Zielen, die im öffentlichen Interesse stehen (§ 26 kWaG). Sie basieren jeweils auf genehmigten Projekten. Der Kanton vergütet zudem den Revierverbänden die an die Revier- förster übertragenen kantonalen Aufgaben (§ 28 kWaG).

Einwohnergemeinden Gemäss kantonalem Waldgesetz sind zudem die Einwohnergemeinden zu Kostenbeiträgen an einzelne Grundleistungen der Waldeigentümer gebunden:

- Wegunterhalt der von nicht-forstlichen Motorfahrzeugen, von Fahrrädern oder durch das Reiten verursacht wird (§ 11 Abs 2 kWaG),

- Signalisation (§ 11 Abs 1 kWaG),

- Beiträge für besondere Leistungen, welche die Waldeigentümer gestützt auf den Wald- entwicklungsplan für die Allgemeinheit erbringen (§ 29 kWaG),

- Vergütung der kommunalen Aufgaben, die dem Revierförster übertragen sind (§ 30 kWaG).

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 63 Nutzniesser Werden vom Waldeigentümer Leistungen gefordert, welche über die im Waldentwicklungs- plan definierte Grundversorgung hinausgehen, sind diese durch die Nutzniesser zu entschädi- gen.

Waldfunktion Trägerschaft / Finanzierung Allgemeine Wohlfahrtsleistungen im ganzen - Waldeigentümer Wald, wie Luftreinhaltung, Duldung des freien Betretens Holzproduktion - Waldeigentümer (Holzverkauf) - Beiträge Bund/Kanton (Waldbau A, Waldschäden, Struk- turverbesserungen, Investitionskredite, etc. gem. § 26 kWaG). Naturschutz: - Waldeigentümer Holznutzungsverzicht - für Gebiete / Objekte von regionaler Bedeutung: Kanton Pflegeeingriffe gemäss vereinbarten Schutzzie- (NHG-Kredite) len - für Gebiete / Objekte von lokaler Bedeutung: Einwohner- gemeinden gem. § 29 kWaG Schutz vor Naturgefahren - Waldeigentümer - ev. Beiträge direkter Nutzniesser (Einwohnergemeinde / Kanton / Private) Wasserschutzfunktion (Wasserschutzzonen - Waldeigentümer gemäss RRB) - Abgeltung von Mehraufwendungen durch Einwohnerge- meinden gem. § 29 kWaG Erholungsfunktion - Waldeigentümer - Einwohnergemeinden: Mehrkosten für Wegunterhalt durch Erholungsnutzungen und Signalisation (§ 11 kWaG), so- wie Mehraufwand durch Erholungsnutzung gem. § 29 kWaG (z.B. Unterhalt von Erholungseinrichtungen, etc.) - ev. direkte Nutzniesser: Private, Vereine, etc. Leistungen der Revierförster für die Allgemein- Kanton und Einwohnergemeinden an die Revierverbände: heit: - Kanton: Pauschalvergütung gem. § 28 kWaG Ausübung der Forstaufsicht, Erteilung der Holz- - Einwohnergemeinden: Vergütung der Aufwendungen gem. schlagbewilligungen und Beratung im nichtbe- § 30 kWaG triebsplanpflichtigen Wald, Öffentlichkeitsarbeit, etc. Tabelle 7: Übersicht Finanzierungskonzept.

Förderungswürdige Massnahmen gäbe es in der Regel mehr als mit den verfügbaren Finanz- mitteln unterstützt werden können. Dies erfordert eine Prioritätensetzung beim Einsatz der beschränkten Bundes- und Kantonsgelder. Bund und Kanton leisten in erster Priorität Abgeltungen für angeordnete resp. vereinbarte Leistungen von grossen öffentlichen Interesse (z.B. Schutz vor Naturgefahren, Naturschutz). Die Finanzhilfen werden in zweiter Priorität als Förderungsinstrument zur Erreichung öffent- licher Zielsetzungen eingesetzt (z.B. Jungwaldpflege, Strukturverbesserungen). Als Grundla- ge für die Prioritätensetzung dienen dabei die forstliche Planung und die genehmigten Projek- te. Während die Abgeltungen kostendeckend sind, müssen die Waldeigentümer bei den Fi- nanzhilfen Restkosten tragen. Die Beiträge der Einwohnergemeinden erfolgen gestützt auf den Waldentwicklungsplan. Der Umfang und die Art der Beiträge müssen zwischen Waldeigentümer und Einwohnergemeinde vereinbart werden.

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 64 6.2 Kontrolle der nachhaltigen Waldentwicklung und –leistungen

Indikator Standard Instrument Perime- Rhyth ter mus Überwachung der Waldentwicklung (Monitoring) Quantitative Walderhal- Rodungen / Zweckent- keine Waldflächenver- Rodungsbewilligun- Kanton jährlich tung fremdung Waldboden ringerung gen / Rodungsstatis- (kreis- Ausnahme: Erhöhung tik (bestehende Ro- weise) der Biodiversität dungsdatenbank) Erhaltung und Förde- Naturnähe der Baumar- Baumartenzusam- WEP + BP (Bestan- WEP- 15 rung der Lebenskraft tenzusammensetzung mensetzung nach deskarte, Bestan- Perimeter Jahre des Waldes Pflanzensoziologie desbeschreibung, pflanzensoz. Karte) Zuwachs Modellzuwachs pro WEP + BP (KSP- WEP- 15 Standortsgüte Analyse) Perimeter Jahre Naturverjüngung NV NV der standortshei- WEP + BP (KSP- WEP- 15 mischen Baumarten Wiederholung) Perimeter Jahre ist auf 75 % der Flä- che ohne Schutz- massnahmen gesi- chert Anteil Zwangsnutzun- ohne ausserordentli- Erfahrungswert aus Revier jährlich gen che Ereignisse nicht Stehendkontrolle der über 20 % letzten Periode Schadenereignisse PBMD, Jahresberich- WEP- jährlich te Perimeter Vitalität / Nährstoffver- Stickstoffeinträge / ph- Dauerbeobachtungs- Kanton 4 Jahre hältnisse Wert in Probeflächen flächen IAP Schö- nenbuch Bodenzustand Benutzung Feiner- WEP, BP (gutachtli- WEP 15 schliessung che Beurteilung) Jahre Erhaltung und Förde- Vorgesehene Schutz- Unterschutzstellung Waldreservatskon- WEP / 15 rung der biologischen gebiete durchführen zept FBB BP Jahre Artenvielfalt Kanton jährlich (Biodiversität) (kreis- weise) Vorgesehenes, neu N6 Allschwil WEP (einfache Kon- WEP / 15 ausgeschiedenes trolle für Schutzge- BP Jahre Waldreservat von kan- biete zusammen mit Kanton jährlich tonaler Bedeutung N+L entwickeln) Schutzgebiete mit Vertrag Eichenförderung 1.5 ha Eichenverjün- WEP (Pflegepro- WEP 15 gung / Jahr N6 All- gramm / Bestandes- Jahre schiler Wald karte) Seltene Baumarten Erhöhung der Anteile, ETH-Projekt "seltene Kanton, 15 Erhaltung bekannter Baumarten", WEP, Jahre Bestände, Verjüngung Pflanzungsstatistik, BP Detailplanung BP

Neu auszuscheidende 5% der Gesamtfläche WEP (Detailplanung WEP 15 Flächen mit Nutzungs- N4 Ornithologische BP) Jahre verzicht (Schutzgebiete Wertgebiete / Altholzinseln) Vorkommen von To- 5-10 m3 / ha WEP (KSP-Analyse) WEP 15 tholz N4 Ornithologische Jahre Wertgebiete Pflege und Förderung alle in 15 Jahren WEP WEP 15 der Feuchtgebiete N8 Feuchtgebiette Jahre

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Stufige, artenreiche 2 km behandelte Jahresbericht Revier 15 Waldränder Waldrandlänge/ Jahr Jahre N2 Waldrandpflege Waldreservatskonzept in allen Gemeinden Steuerung der Waldbeanspruchung (Controlling) Holzproduktion Nutzungsmengen pro maximal aktuelles Detailplanung Hieb- BP jährlich Standortsgüte Nutzungspotential satz im BP; Steh- ohne Vorratsabbauf endkontrolle 8 bis 9 m3 / ha Nutzungsmenge Hiebsatz pro Gemein- BAR, Stehendkon- BP jährlich de, resp. Revier trolle, Liegendkon- trolle Vorrat, Nutzungspoten- Zielvorrat pro Stand- WEP + BP (KSP- WEP 15 tial ortsgüte Analyse) Jahre nachhaltiger Entwick- Annäherung an das WEP + BP (KSP- WEP 15 lungsstufenaufbau1 Flächenmodell Analyse, Analyse Jahre Bestandeskarten- auswertung) Dauerwald geeignete, d.h. nicht BP / Bestandeskarte BP jährlich zur Ei-Verjüngung vorgesehene Flächen im BP ausscheiden Besondere Schutzfunk- Dichte der Bestockung, keine Steine auf der gutachtlich, periodi- Kanton jährlich tion Stammzahl, Vitalität Kantonsstrasse sche Kontrolle durch und Baumarten S2 Schutzwald Tiefbauamt Strauchsaum Freizeit und Erholung Folgen des Erholungs- keine Störungen gutachtlich, periodi- Kanton 15 druckes : sche Kontrolle WEP Jahre Stellen mit Bodenver- dichtung Störungen bekannter Brut- Laich- oder Repti- lienstandorte Reiten im Walde kein Reiten neben Reitwegkonzept Kanton 15 den bewilligten We- (freiwillig), gutachtli- WEP Jahre gen che Kontrollen Ergänzung in Biel- Benken E 3 Radfahren im Walde kein Radfahren neben Mountain-Bike Man- Kanton Jährlich den bewilligten We- agement E2 (Ettin- WEP gen gen) , gutachtliche Kon- trollen Signalisation der Wege gemäss Merkblatt: Vollzugsmeldung Kanton Ende Signalisation von Revierförster WEP 2003 Waldstrassen und Merkblatt Maschinenwegen Erholungseinrichtungen Keine Erholungsein- Bewilligungen NFKB Kanton jährlich im Wald richtungen in sensib- (Datenbank noch len Gebieten (z.B. aufzubauen!) Wildruhezonen)

Konzentration in Wäl-

dern mit Vorrangfunk- tion Erholung

1 gültig auch für Sektoren Biodiversität und ökonomische Bedeutung

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Hunde im Wald hoher Anteil angelein- gemeinsame Rege- WEK jährlich ter Hunde lung der WEP- Gemeinden Voll- zugskontrolle durch Flurpolizisten Veranstaltungen keine übermässigen Liste sämtlicher beim Kanton jährlich Immissionen auf Fau- Kanton eingereichter na und Flora Veranstaltungsgesu- che Gesellschaftliche und volkswirtschaftliche Ziele Ökonomische Anzahl Beschäftigte im gleichbleibend oder Jahresbericht des Kanton jährlich Bedeutung Wald steigend Forstbetriebes Lehrabschlüsse gleichbleibend oder Jahresbericht des Kanton jährlich steigend Forstbetriebes soziale / kulturelle Führungen, Exkursio- Anzahl Anlässe (ev. einfache Statistik Kanton jährlich Bedeutung nen Anzahl Teilnehmer) Förster (Jahresbe- richt) (noch aufzu- bauen) Umweltbildung (Kurse, Anzahl Anlässe (ev. Statistik Forstamt Kanton jährlich Ausbildung, Referate) Anzahl Teilnehmer, (noch aufzubauen) Zielpublikum) Tabelle 8: Indikatoren Nachhaltigkeitskontrolle

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7 Erlass Folgende Elemente des Waldentwicklungsplanes Leimental werden vom Regierungsrat mit Beschluss vom 18. November 2003 (RRB Nr. 1780) für eine Dauer von 15 Jahren festgesetzt:

- WEP Text

- Plan "Objektplan"

- Plan "Funktionenplan"

Liestal, im November 2003 Forstamt beider Basel

Der Planungsleiter Ch. Gilgen

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Anhang

Literatur AMMER U. (1991): Konsequenzen aus den Ergebnissen der Totholzforschung für die forstli- che Praxis, Forstw. Cbl. 1991, 110: 2, S149-157 BAUR, B., 1999a: Der Einfluss des Freizeitverhaltens der Bevölkerung auf die biologische Vielfalt naturnaher Lebensräume in der Stadt Basel und ihrer näheren Umgebung. Uni Basel. BAUR, B., 1999b: Der Allschwiler Wald. Verlag Allschwiler Schriften, Allschwil. BKB, 2002: Baselland in Zahlen 2002, Basler Kantonalbank. BURNAND, J.; HASSPACHER, B.; STOCKER, R. (1999): Waldgesellschaften und Waldstandorte im Kanton Basel-Landschaft, Verlag des Kantons Basel-Landschaft, Liestal, 237 Sei- ten BUWAL, (HRSG) 1996B: Wegleitung Minimale Pflegemassnahmen für Wälder mit Schutz- funktion, Vollzug Umwelt, EDMZ Bern. BUWAL, (HRSG) 1999: Nationale Standards für die Waldzertifizierung in der Schweiz (Stand Juni 1999), Bern. BUWAL, 1995: Kreisschreiben Nr. 19: Waldreservate (Komponente Nr. 412). BUWAL, 1996a: Kreisschreiben Nr. 8: Waldbau B und C (Komponenten Nr. 411.2 und 411.3) vom 29.07.1996 inkl. Beilagen 1-4. FBB 2001b: Signalisation von Waldstrassen und Maschinenwegen, Merkblatt Wald + Holz, Nr. 124-4-01 FBB, 2001a: Waldkarte, Darstellung und Auswertung der Waldflächen und des Eigentums, Forstamt beider Basel (FBB), Liestal (internes Dokument). FBB, 2002b: Waldbau B/C Projekte in den Kantonen Basel Land und Basel Stadt. Forstamt beider Basel (FBB), Liestal und Gruner AG. FBB, 2002c: Waldreservatskonzept beider Basel (Entwurf), Forstamt beider Basel, Liestal. FBB, 2003: Auswertungen der Kontrollstichproben für den WEP Leimental, Forstamt beider Basel (FBB), Liestal. FLUEBIBLE, 2002: Kletterführer Basler Jura, Dynamo Production, Binningen, 1997. GILGEN, C. 1995 Der Wald gestern und heute. Eine forstgeschichtliche Wanderung durch das Baselbiet am Beispiel des Allschwiler Waldes, Forstamt beider Basel, Liestal 56 Sei- ten HEYNEN D.; HOLZGANG O., 2001: Feldhasenbestand Frühling 2001, Kanton Basel-Land- schaft, Schweizerisches Feldhasenprojekt, Schweizerische Vogelwarte Sempach. LFI2, 1999: Schweizerisches Landesforstinventar: Ergebnisse der Zweitaufnahme 1993-1995. WSL/BUWAL, Verlag Paul Haupt, Bern. UTSCHIK H. (1991): Beziehungen zwischen Totholzreichtum und Vogelwelt in Wirtschaft- wäldern, Forstw. Cbl. 1991, 110:2, S. 135 - 148 WIDAUER, CHRISTIAN, 2001: Standortkonzept Forstwerkhof beider Basel, Forstamt beider Basel, Liestal.

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 69 Glossar a) Abkürzungen Begriff Beschreibung Abgeltung Milderung oder Ausgleich finanzieller Lasten, die sich aus der Erfüllung von gesetzlich oder öffentlich-rechtlich vorgeschriebenen bzw. übertra- genen Aufgaben ergeben. Finanzhilfe (=>) allochthon von fremdem Boden/Land stammend. Gegenteil zu autochthon (=>) Altholzinsel Gruppe von Alt- oder Totholz (=>), welche aus Naturschutzgründen (v.a. Höhlenbäume als Tierlebensräume) über die übliche Umtriebszeit hinaus, evt. bis zum natürlichen Zerfall stehen bleibt, um danach in einer Art Rotation durch andere geeignetere Baumgruppen ersetzt zu werden Grös- se 1 – 5 ha. Nutzungsverzichtsfläche (=>).. Totalreservat (=>). autochthon standortheimisch, von Natur aus auf einem Standort vorkommend (=>) Gegenteil von allochthon (=>) Bestand Baumkollektiv, das sich von der Umgebung durch Baumartenzusammen- setzung, Alter, Aufbau oder andere Merkmale wesentlich unterscheidet. Bestandeskarte kartografische Wiedergabe der Bestände in einem bestimmten Gebiet. Betretungsrecht Art. 699 ZGB garantiert die freie Zugänglichkeit zu öffentlichem und privatem Waldeigentum im ortsüblichen Umfange. Betriebsart Bewirtschaftungsart des Waldes, die sich in der Verjüngungsmethode unterscheidet: Hochwald (=>), Mittelwald (=>), Niederwald (=>) Betriebsform Weitere Unterteilung der Betriebsart (=>) Hochwald (=>). Es wird zwi- schen schlagweisem Hochwald (=>), Plenterwald (=>) und Dauerwald (=>) unterschieden. Sie werden unterteilt in Verjüngungsverfahren (=>). Betriebsplan Umschreibung und Festlegung der betrieblichen Ziele eines Waldeigen- forstlicher tümers bezogen auf die Bewirtschaftung, Pflege und Nutzung seines Waldes. Der Planungshorizont ist ca. 15 Jahre. Die übergeordneten Ziele aus dem WEP (=>) sind zu berücksichtigen. Bonität Mass für die Wuchsleistung auf einem Standort, meist als Höhe der do- minierenden Bäume im Alter von 50 Jahren angegeben. BUWAL Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft Dauerwald Im Dauerwald sind die verschiedenen Entwicklungsstadien nicht schlag- weise voneinander getrennt, sondern kleinflächig neben- und /oder über- einander angeordnet. Der Dauerwald ist also ein ungleichaltriger, ge- mischter, mit möglichst hochwertigen Vorräten bestockter, vertikal struk- turierter ökologisch wertvoller Wald. Deckungsgrad Verhältnis der durch die Kronenprojektion überschirmten Fläche zur Ge- samtfläche (in %). Derbholz oberirdische Baumteile, die mindestens 7 cm dick sind. einheimisch In der Schweiz (ev. Europa) von Natur aus vorkommend. Endnutzung Nutzung eines hiebsreifen Bestandes (=>) oder hiebsreifer Einzelbäume Entwicklungsstufe die verschiedenen Altersstufen eines Baumbestandes. Unterschieden wird anhand des Stammdurchmessers auf Brusthöhe: Jung- wuchs/Dickung < 10 cm, Stangenholz 10 – 30 cm und Baumholz > 30 cm.

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Erschliessung Die Gesamtheit der für die Pflege und Nutzung des Waldes vorhandenen Anlagen. Dazu gehören Waldstrassen (=>), Maschinenwege (=>) und Rückegassen (=>) als ständige und vor allem im Gebirge Seilanlagen als mobile Einrichtungen. Ertragsausfall der durch den freiwilligen oder erzwungenen Verzicht auf die Holznut- zung entstehende finanzielle Nachteil eines Waldeigentümers. Femelschlag Verfahren der Waldverjüngung, bei dem Bestandespflege und – verjüngung fliessend ineinander übergehen. Meist kleinflächiges Vorge- hen mit variablen Verjüngungszeiträumen und freier Hiebsführung den lokalen Verhältnissen angepasst. Finanzhilfe finanzielle Leistungen, die gewährt werden, um die Erfüllung einer vom Empfänger selbst gewählten Aufgabe zu unterstützen. Finanzhilfen wer- den nur im Rahmen budgetierter Mittel gewährt. Abgeltung (=>) Forstbetrieb organisatorische Einheit eines meist öffentlichen Waldeigentümers, die mit der Aufgabe der Waldpflege- und Bewirtschaftung betraut ist. Forstkreis Verwaltungseinheit auf kantonaler Ebene, in der mehrere Forstreviere zusammengefasst sind; der Forstkreis wird von einem/r Kreisforstingeni- eurIn mit Wählbarkeit betreut. Forstliche Planung Bestandteile der forstlichen Planung sind der Waldentwicklungsplan (=>) und der Betriebsplan, sowie die daraus abgeleiteten jährlichen Hauungs- und Pflegeprogramme (=>) Forstrevier der organisatorische Zusammenschluss der Wälder bzw. der Waldeigen- tümer auf dem Gebiet mehrerer Einwohnergemeinden zur gemeinsamen Betreuung. gemeinwirtschaftli- die vielfältigen Funktionen, die der Wald und indirekt der Waldeigentü- che Leistungen mer der Allgemeinheit zur Verfügung stellt. Gastbaumart Standortfremde, aber standorttaugliche Baumart; Gastbaumarten fehlen an einem Standort aus Gründen der ungenügenden Konkurrenzkraft oder aus andern Gründen (z.B. Verdrängung nach der Eiszeit) in der natürli- chen Baumartengarnitur. Gefährdung Waldgesellschaften und –strukturen, Pflanzen und Tiere mit starkem Rückgang ihrer Verbreitung oder ihres Bestandes gelten als gefährdet. Der Gefährdungsgrad wird durch ‚Rote Listen‘ dokumentiert. Hiebsatz In der forstlichen Planung festgelegte Holzmenge, welche der Waldei- gentümer innerhalb seines Wald in einem bestimmten Zeitraum nutzen darf. Hochwald Heute übliche Betriebsart (=>) mit einer aus Kernwüchsen (=>) hervor- gegangenen Oberschicht, bei welcher die Bäume in vollerwachsenem Zustand in relativ langen Umtriebszeiten (=>) genutzt werden. Hoheitsfunktion Gutachtliche Entscheidung vor Ort von Amtes wegen. Sie umfasst die Aufsichts-, Kontroll- und forstpolizeilichen Aufgaben. Sie wird im Kan- ton durch den Revierförster und den Kreisoberförster wahrgenommen. Holzertrag für den Verkauf und den Eigenbedarf geerntetes Holz. Holzschlag örtlich und zeitlich begrenzte Nutzung von Holz Kahlschlag das grossflächige Entfernen einer Bestockung bei fehlender Bodenbede- ckung durch junge Waldbäume, die freilandähnliche Bedingungen schafft. Die anschliessende Wiederbestockung ist in der Regel nur durch

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 71 eine künstliche Verjüngung (Pflanzung von Bäumen) möglich. Im Ge- gensatz zu Rodung (=>) Kahlschläge sind in der Schweiz verboten, für besondere waldbauliche Massnahmen können die Kantone Ausnahmen bewilligen. Hotspots Fläche mit besonderer Bedeutung für die Artenvielfalt und Lebensraum gleichzeitig meherer seltener und oft gefährdeter Pflanzen- und Tierarten Kernwuchs Aus Samen entstandener Baum im Gegensatz zum Stockausschlag (=>) Maschinenweg maschinell hergerichtete Fahrpiste ohne Befestigung der Fahrbahn für spezielle Maschinen des Holztransportes. Erschliessung => Mittelwald Weiterentwicklung aus dem Niederwald (=>) mit einem zweischichtigen Aufbau. Die Unterschicht aus Stockausschlägen wird in kurzen Zeitab- ständen genutzt. Die Oberschicht aus Kernwüchsen (=>) dient der Er- zeugung von Bau- und Werkholz. Typische Betriebsart (=>) vom frühen Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert. Nachhaltige Wald- Bewirtschaftung der Ressource Wald, welche die langfristige Gewähr- bewirtschaftung leistung der verschiedenen Waldfunktionen (=>) sicherstellt. Sie dient der Steuerung der Waldbeanspruchung durch den Menschen und basiert auf der Überwachung von Waldveränderungen. Nachhaltigkeit Kontinuität sämtlicher materieller Leistungen und sämtlicher Wirkungen (Allgemein) des Waldes Nachteilige Nutz- Nutzung von Wald und seinen Gütern die direkt oder indirekt, unmittel- tung bar oder langfristig zu dessen Schädigung führen. Nationale Verant- Besonders wertvolle Waldkomplexe (=>) oder Waldgesellschaften (=>) wortung mit schwerpunktmässiger Verbreitung, für welche die beiden Basel im nationalen oder gar internationalen Rahmen eine besondere Verantwor- tung tragen. naturfern Waldbestand mit mittlerem, im allgemeinen tragbarem Anteil an stand- ortfremden (=>) Baumarten und erkennbaren natürlichen Merkmalen naturfremd Waldbestand mit hohem Anteil an standortfremden (=>) Baumarten. Naturgefahren Prozesse in der Natur, welche für Menschen oder Sachwerte schädlich sein können. Für das Leimental relevante Naturgefahren sind Hochwas- ser, Rutschungen und Steinschlag. naturnah Waldbestand mit kleinem Anteil an standortfremden (=>) Baumarten. Er besteht zum grössten Teil aus standortheimischen (=>) Baumarten mit einem weitgehend naturnahen Beziehungsgefüge. naturnaher Wald- Form der Behandlung von Beständen (=>), die sich an den natürlichen bau Gegebenheiten und Abläufen orientiert bzw. diese einbezieht. Naturwald Wald, der von Natur aus, ohne menschliche Beeinflussung entsteht oder entstanden ist, dessen Aufbau und Artenzusammensetzung also der po- tentiell natürlichen Vegetation entspricht. Nebennutzungen alle Produkte eines Waldes bzw. eines Forstbetriebes ausser Derbholz (=>) z.B. Weihnachtsbäume, Deckäste, Reisig, etc. nicht einheimisch In der Schweiz (ev. Europa) von Natur aus nicht vorkommende, fremde Baumart. Niederwald Älteste Form der geregelten Waldnutzung, vorwiegend zur Brennholz- gewinnung. Diese Betriebsart (=>) begünstigte Baumarten mit der Fä-

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 72 higkeit zum Stockausschlag (=>). Niederwald wird in kurzen Umtriebs- zeiten (=>) kahlgeschlagen. Nutzfunktion die der Holzgewinnung dienende Leistung des Waldes Nutzungspro- das vom Waldeigentümer zu erstellende und dem Kanton jährlich zur gramm Genehmigung vorzulegende Programm für die Holznutzung. Nutzungsverzichts- Waldfläche in der auf jegliche Nutzung von Holz und allenfalls anderen fläche Produkten verzichtet wird. Man unterscheidet zwischen Altholzinsel (=>) und Totalreservat (=>) Oekosystem Gefüge von Wechselbeziehungen zwischen belebter und unbelebter Na- tur, das sich bis zu einem gewissen Grade selbst reguliert. Pflanzengesell- alle Pflanzenarten (Bäume, Sträucher, Kräuter, Moose, etc), die an einem schaft bestimmten standörtlich einheitlichen Ort eine Gesellschaft mit wechsel- seitigemWirkungsgefüge bilden. Pflege lenkende Eingriffe in Waldbestände, bei denen nicht die Holzgewinnung im Vordergrund steht, sondern das Bestreben, langfristig naturnahe, sta- bile und qualitativ gute Waldbestände zu formen. Pflegeprogramm das vom Waldeigentümer zu erstellende und dem Kanton jährlich zur Genehmigung vorzulegende Programm für die Jungwaldpflege. Pioniervegetation Anfangsstadien der Sukzession (=>) auf offenem Boden oder nach Räu- mungsschlägen mit spezifischen Pflanzen- und Tierarten. Plenterwald Bewirtschaftungsform, als deren Folge sich im Idealfall Bäume aller Entwicklungsstufen (Alter) auf kleiner Fläche nebeneinander befinden. Referenzflächen Repräsentative Waldbestände mit typisch ausgebildetem Pflanzenkleid oder Waldstrukturen. Revierverband Form des Zusammenschlusses der waldbesitzenden Körperschaften zu einem Forstrevier. Rodung dauernde oder vorübergehende Zweckentfremdung von Waldboden für nichtforstliche Zwecke. Im Gegesatz zu Kahlschlag (=>) Rückegasse unbefestigte, nicht maschinell hergerichtete Fahrpiste für Spezialfahr- zeuge oder den Pferdeeinsatz Rücken Transport des gefällten Baumes vom Fällungsort bis zur nächsten Last- wagenbefahrbaren Strasse. Saumschlag Verjüngung eines Bestandes durch etappenweise Räumung von Rand her. Schlaganzeichnung Bestimung der Bäume durch den Forstdienst, die im Rahmen eines Holz- schlages genutzt werden. Schutzfunktion sie umfasst die Leistung, die der Wald dort erfüllt, wo er den Widrigkei- ten der Natur trotzt und so Menschenleben und erheblichen Sachwerte schützt Seltenheit Die Seltenheit bestimmter Waldgesellschaften (=>) oder Waldstrukturen ist ein wichtiges Kriterium zur Ausscheidung von Waldreservaten im Sinne des ungeschmälerten Erhalts der gesamten Vielfalt an natürlichen Waldtypen Sonderwaldreservat Waldreservat (=>) mit gezielten Pflegeeingriffen zugunsten der Erhal- tung und Förderung besonderer naturschützerischer Werte. z.B. Sukzessionsbesellschaften, Bestände mit hoher Artenvielfalt, Repti-

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 73 lienförderung, historische Betriebsarten wie Mittelwald (=>), Niederwald (=>), Wytwald. Holzproduktion nur als Nebenprodukt der Pflegeeingriffe. standortfremd Baumart, die von Natur aus nicht auf einem Standort vorkommt und nicht autochthon (=>) ist. Allochthon (=>). standortheimisch Baumart, die von Natur aus auf einem Standort vorkommt; autochthon (=>) standorttauglich = Standortheimische oder standortfremde Baumarten, die von ihrem ge- standortgerecht = samtökologischen Verhalten her bis zu einem bestimmten Anteil zum standortgemäss Standort passen und auf diesem gedeihen, ohne ihn zu schädigen, aber nicht von Natur aus vorkommen. standortuntauglich Standortfremde Baumarten, die auf einem Standort zwar wachsen kön- = standortwidrig nen, von ihrem gesamtökologischen Verhalten her aber nicht zu diesem Standort passen und diesen beeinträchtigen können. Stockausschlag Aus vegetativem Ausschlag entstandener Baum, im Gegensatz zum Kernwuchs (=>) Sukzession natürliche Abfolge von Entwicklungsphasen der Vegetation im Walde, z.B. Kahlfläche – Pionierwald – Schlusswald – Zerfallsphase Totalreservat Waldreservat (=>) mit vollständigem Nutzungsverzicht (=>) und ohne Pflegeeingriffe (=>) zugunsten des Naturschutzes. Als Langfristziel sol- len urwaldähnliche Waldstrukturen entstehen. Nutzungsverzichtsfläche (=>).Grösse: > 5 ha Totalreservate. Altholzinsel (=>). Totholz Stehendes oder liegendes Holz das für die natürlichen Abbauprozesse im Waldbestand verbleibt. Neuere zoologische Untersuchungen zeigen die grosse Bedeutung na- mentlich von stehendem Totholz mit grösserem Durchmesser für die Tierwelt, insbesondere spezialisierte Insekten und von Ihnen abhängig Vögel Umtriebszeit Planmässig festgelegter Zeitraum zwischen Begründung und Endnutzung (=>) eines Bestandes (=>). Aus der Umtriebszeit lässt sich die nachhalti- ge (=>) jährliche Verjüngungsfläche ableiten. Vegetationskarte kartografische Abbildung der natürlichen Pflanzengesellschaften (=>) Verjüngungsver- Verfahren, das Hiebsart (Schirm-, Femel-, Plenter-, Saumschlag), fahren Schlagform (Gross-, Klein-, Kleinstfläche) und Verjüngungsart (Kunst-, Natur- Verjüngung) umschreibt. Verjüngungszeit- Zeitraum vom Beginn bis zum Abschluss der Verjüngung eines Bestan- raum des. Vorratserhebung Messung des stehenden Holzvolumens Waldentwick- Instrument für die raumplanerische Behandlung des Waldgebietes. lungsplan WEP Grundlage des Betriebsplanes (=>). Planerischer Inhalt sind die grobe Waldfunktionenzuweisung und daraus abgeleitet die übergeordneten Waldziele. Eine weitere Komponente ist die auf aktuellen Aufnahmen beruhenden Zustandsbeschreibungen der Waldungen. Das Bundeswald- gesetz schreibt die Mitwirkung der Öffentlichkeit bei der Erstellung des WEP vor. Walderhaltung zielt darauf ab, den Wald in allen seinen Funktioen zu erhalten und zu

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 74 qualitativ fördern und so eine umfassende Nachhaltigkeit (=>) zu erreichen. Walderhaltung zielt darauf ab, den Wald in seiner Fläche ungeschmälert zu erhalten. quantitativ Rodung (=>) Waldfeststellung Forstamtliches Verfahren zur Feststellung, ob eine bestockte Fläche die Kriterien des Waldbegriffes erfüllt Waldfunktionen Umschreibung der unterschiedlich ausgeprägten Leistungen, die der Wald für die unterschiedlichen Ansprüchen zu erbringen hat. Es wird unterschieden zwischen Nutzfunktion (=>), Schutzfunktion (=>) und Wohlfahrtsfunktion (=>) . Waldstrassen Dauernd mit Lastwagen befahrbare Waldwege, die einen entsprechenden baulichen Untergrund sowie eine Deckschicht als Fahrbahn besitzen. Sie werden nach den Gesichtspunkten der örtlich zweckmässigen Waldpfle- ge, des Holztransportes und der minimalen Erstellungs- und Unterhalts- kosten gebaut. Auf Waldstrassen ist in der Regel das Reiten und Fahrrad- fahren erlaubt. Erschliessung => Waldgesellschaft Eine natürliche Gemeinschaft bestimmter Bäume, Sträucher, Kräuter, Moose und Pilze, welche unter gleichen Standortbedingungen in ähnli- cher Form wiederkehrt. In Basel-Landschaft unterscheidet man 30 ver- schiedene Waldgesellschaften. Vegationskarte => Waldkomplexe Unter bestimmten Standortbedingungen immer wiederkehrende Kombi- nation bestimmter Waldgesellschaften (=>) Waldreservat Waldreservate haben eine langfristige Zielsetzung aufzuweisen. Sie wer- (BUWAL, 1995) den in Totalreservate (=>) und Sonderwaldreservate (=>) untergliedert. Waldreservatskon- Studie zu Handen des BUWAL (=>) die den Naturwert der Wälder im zept kant. ganzen Kanton bewertet. Kriterien sind: nationale Verantwortung (=>) / Repäsentanz / Seltenheit (=>)/Gefährdung (=>)/Referenzflächen (=>)/ botanische und ornitologische Hotspots /etc. Das Konzept sagt nichts über die Realisierung von einzelnen Reservaten aus. Diese werden ver- traglich mit den betroffenen Waldeigentümern ausgehandelt. Wildschaden der von Wildtieren, namentlich dem Rehwild, an Waldbäumen verur- sachte ökonomische oder ökologische Schaden. Wohlfahrtsfunktion Der Wald erfüllt eine Wohlfahrtsfunktion, wenn er durch seine Lage, seinen Aufbau, seine Bestockung, sowie seine Gestaltung und Form dem Menschen als Erholungsraum dient, die Landschaft prägt und wildleben- den einheimischen Pflanzen und Tieren einen unersetzlichen Lebensraum schafft. Die Wohlfahrtsfunktion wird weiter unterteilt in Erholungsfunk- tion und Naturschutzfunktion. Zuwachsermittlung Messen und Berechnen des im Wald heranwachsenden Holzvolumens. Dieser mehrt sich durch das jährliche Höhen- und Dickenwachstum der Bäume.

a) Abkürzungen ARP Amt für Raumplanung, Kanton Basel Landschaft AUE Amt für Umweltschutz und Energie, Kanton Basel Landschaft

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 75 Bgde Bürgergemeinde BP Betriebsplan BSF Wälder mit besonderer Schutzfunktion DBVW Dekret vom 11. Juni 1998 über die Bewilligung für Veranstal- tungen im Wald Egde Einwohnergemeinde FbB Forstamt beider Basel FNS Fachstelle Natur und Landschaftr IG Interessengemeinschaft KSP Kontrollstichproben kWaG Kantonales Waldgesetz vom 11. Juni 1998 kWaV Kantonale Waldverordnung vom 22. Dezember 1998 LFI Landesforstinventar NHG Bundesgesetz vom 1. Juli 1966 über den Natur- und Heimat- schutz, SR 451 NHV Verordnung vom 16. Januar 1991 übewr den Natur- und Hei- matschutz NLG BL Gesetz vom 20. November 1991 über den Natur- und Land- schaftsschutz im Kanton Basel-Landschaft OL Orientierungslaufen RRB Regierungsratsbeschluss SF Wälder mit Schutzfunktion Sm3 Holzschnitzelkubikmeter (Schüttmass, Faktor 2.5 gegenüber m3 liegend) Sv Silven, Raummass für das stehende Holz WaG Bundesgesetz vom 4. Oktober 1991 über den Wald (Waldge- setz) SR 921.0 WaV Verordnung vom 30. November 1992 über den Wald (Wald- verordnung), SR 921.01 WE siehe A9 Planungsablauf WEP Waldentwicklungsplan WP Wirtschaftsplan = alter Ausdruck für den heute verwendeten Begriff Betriebsplan (siehe BP)

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A1: Verhaltenskodex für Mountainbiker

1. Befahre nur befestigte Wege: Respektiere die Umwelt und bleibe auf befestigten Wegen. Fahrverbote und Wegsperrungen gelten auch für Mountainbiker!

2. Hinterlasse keine Spuren: Respektiere ungünstige Terrain-Bedingungen und meide die Trails nach Regenfällen. Du hinterlässt dabei Spuren, die dem Weg schaden. Blockierte Bremsen zeugen nicht von Fahrkönnen!

3. Kontrolliere Dein Bike: Fahre nie über Deinen Verhältnissen, passe die Geschwindigkeit dem Trail und der Sichtweite an. Pflege Dein Bike, technische Mängel können gefährliche Situationen hervorrufen.

4. Gewähre Vortritt: Reduziere die Geschwindigkeit und grüsse beim Überholen oder Kreuzen anderer Trail-Benutzer. Der Wald ist kein abgesperrter Racetrack und die Mitbenutzer keine Gegner sondern Freunde. Besondere Rücksichtnahme ist gegenüber Reitern und älteren Personen sowie bei Bauernhöfen zu gewähren.

5. Erschrecke niemals Tiere: Wildtiere erschrecken rasch und können daran sterben. Siehst Du ein Tier, halte sofort an und warte, bis es sich in Sicherheit bringen konnte. Versperre ihm niemals den Fluchtweg! Das selbe gilt auch für Hunde, Pferde, Kühe, ...

6. Plane Deinen Ride: Kenne Deine Ausrüstung, Deine Fähigkeiten und die Gegend.Benütze Karten und Tipps der lokalen Bikehändler. Fahre in abgelegenen Gebieten niemals alleine. Trage immer einen Helm und Hand- schuhe und nimm immer genügend Flüssigkeit und Nahrung und wenn möglich ein Notfallset und ein Mobiltelefon mit.

8 Tipps, die nichts kosten und viel bewirken - Montiere eine Klingel am Bike und mach auf dich aufmerksam. Klingle aber frühzeitig und nicht zu nahe bei Wanderern und Reitern. - Fahre in kleinen Gruppen, am besten nicht mehr als zu viert. Das macht mehr Spass und redu- ziert Konflikte auf den Trails. - Siehst Du Wanderer oder Reiter, grüsse freundlich und lass Dich auf ein Gespräch ein. - Siehst Du Förster oder Jäger, lass Dich auf ein Gespräch ein und zeig Ihnen Deinen Respekt. - Lese Abfall auf dem Trail auf, auch wenn er nicht von Dir stammt. Speziell weggeworfene Verpa- ckungen von Power-Riegeln und kaputte Schläuche werfen ein schlechtes Licht auf uns Biker. - Mach Deine Lieblingsrunde mal zu Fuss. Das wirft ein ganz neues Licht auf die Trails und zeigt Dir die Perspektive der Wanderer. - Gibt es Podiumsgespräche in Deiner Gegend zum Thema Mountainbike: Geh hin und vertrete Deine Meinung. - Berichten Medien wieder Mal von den "wilden Mountainbikern", schreib einen Leserbrief und wi- derlege diese Argumente.

Quelle: http://www.ig-mtb.ch/atrailrules.htm

© Forstamt beider Basel, 2003 WEP Leimental Seite 77 A2: OL-Kompass für den Wald

Das Merkblatt für Orientierungslaufen in den Baselbieter Schulen Seit dem 1.1.1999 gilt das neue kantonale Waldgesetz. Darin ist grundsätzlich festgehalten, dass jedermann den Wald begehen und sich daran freuen darf. Eine faszinierende Möglichkeit, den Wald zu erleben, bietet der Orientierungslauf. Um Ihnen die Organisation zu erleichtern, möchte Ihnen dieses Merkblatt alles Wissenswerte für eine reibungslose OL-Veranstaltung im Wald in Erinnerung rufen. Im Sinne einer Checkliste finden Sie viele nützliche Tipps, die Ihnen helfen mögen, Ihren Anlass erfolgreich zu gestalten. Wir wünschen Ihnen viele tolle Erlebnisse im Wald! Falls Sie Unterstützung brauchen, wenden Sie sich an den ROLV Nordwestschweiz*). Planen Sie mit Ihrer Klasse einen OL? Im neuen Waldgesetz werden gewisse Veranstaltungen im Wald einer Melde- oder sogar Bewilli- gungspflicht unterworfen. Veranstaltungen mit bis zu 50 Teilnehmenden sind in der Regel weder melde- noch bewilligungspflichtig (Ausnahme: Veranstaltungen mit übermässig starken Immissio- nen auf Tiere und Pflanzen). Bei der Planung und der Durchführung soll (im wesentlichen) der gesun- de Menschenverstand eine Gefährdung der Teilnehmenden und eine Schädigung von Fauna und Flora ausschliessen. Beherzigen Sie bitte auch die rückseitig aufgeführten Fairplay-Regeln! Planen Sie mit der ganzen Schule einen OL? Mit einer Teilnehmerzahl von über 50 bis zu 300 Personen wird Ihr Schul-OL meldepflichtig. Informie- ren Sie möglichst früh die Einwohnergemeinde(n) der betroffenen Gemeinde(n) mittels Brief an den Gemeinderat. Mit über 300 Teilnehmenden wird Ihr Anlass im Wald bewilligungspflichtig. In diesem Fall schreibt das Waldgesetz ein Gesuch mindestens 2 Monate vor dem Anlass vor:

- im Falle einer einzigen betroffenen Gemeinde an die Einwohnergemeinde,

- im Falle mehrerer betroffener Gemeinden an das Forstamt beider Basel*).

In beiden Fällen ist auch die Koordinationsstelle des ROLV Nordwestschweiz*) zu informieren.

Wo soll der OL stattfinden und wo bekommen Sie aktuelle Karten? Von vielen Wäldern der Region gibt es OL-Karten*). Diese werden periodisch überarbeitet und ge- währen mit ihrem Reichtum an Details Grundlage für faire sportliche Veranstaltungen, auch für Ein- steiger und Anfänger! Zudem sind auf einem mitgelieferten Merkblatt die Schutzgebiete und weitere Empfehlungen zum Naturschutz festgehalten. Für eine erste Ausbildung eignet sich möglicherweise auch eine Schulhaus-OL-Karte*). Bitte bestellen Sie das notwendige Kartenmaterial frühzeitig!

*) Forstamt beider Basel: Rufsteinweg 4, Postfach 307, 4410 Liestal ROLV Nordwestschweiz: Präsident & Koordination: Hanspeter Preiswerk, Vord. Birsstrasse 18, 4127 OL-Karten-Verkaufsstelle: Roland Eggli, Fürstensteinhof 6, 4107 Ettingen Schulhaus-OL-Karten: Esther Wenger, Lagritzenstrasse 4056 Basel

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Fairplay – Regeln Idee, Planung Je nach Grösse der geplanten Veranstaltung ist eine vorgängige Meldung an die Gemeinde(n) vorgeschrieben. Unter Umständen ist sogar eine Be- willigung einzuholen, welche mindestens 2 Monate vor der Veranstaltung beantragt werden muss (Details finden Sie auf der Rückseite). Zeitpunkt Vögel und Wild sind während der Brut- und Setzzeit (Mitte April – Mitte Juni) besonders anfällig auf Störungen. Sie tragen zu deren Schutz bei, wenn Sie Ihren OL im Wald ausserhalb dieser Zeit abhalten. Beachten Sie auch, dass Sie Forstarbeiten nicht behindern und sich selbst nicht einer unnötigen Ge- fahr aussetzen! Kontaktieren Sie deshalb frühzeitig den zuständigen Revier- förster. Start und Ziel Start- und Zielgelände - dort halten sich erfahrungsgemäss die meisten Personen auf - sind in unempfindlichen Gebieten möglichst ausserhalb des Waldes zu platzieren. Laufanlage Bedenken Sie, dass der Wald Lebensraum vieler wildlebender Tier- und Pflanzenarten ist. Sorgen Sie für eine einheitliche Laufrichtung innerhalb der Laufanlage, damit Tiere nicht hin und her getrieben werden. Erkundigen Sie sich beim Jagdaufseher nach Schutzgebieten/Wildruhezonen und meiden Sie diese. Wald- und Dickichtränder, Hecken und Wasserläufe ohne Weg nicht als Leitlinien anbieten. Routen nicht durch Dickichte und Baumpflan- zungen legen. Postenstandorte Keine Posten in Wildruhezonen, in Dickichten und Jungwüchsen, an Fuchs- und Dachsbauten, in Sümpfen oder in Biotopen, an Hecken oder alleinste- henden Gebüschen im Frühjahr. An anderen empfindlichen Postenstandor- ten (z.B. Rinnenende, Bachgabelung) setzt man die Postenflagge am Rand des Objekts. Auf jeden Fall ... keine Schäden an Bäumen, Sträuchern und Pflanzen verursachen (keine Einzäunungen übersteigen) Abfall an Sammelstellen deponieren Lärm vermeiden (keine elektrischen Unterhaltungsgeräte) Nach dem Lauf unbedingt alle Posten einziehen Dieses Merkblatt wurde gemeinsam durch Pro Natura Baselland, den Basellandschaftlichen Jagdschutzverein (BJV), den Ba- sellandschaftlichen Natur- und Vogelschutzverband (BNV), den Regionalen Orientierungslaufverband Nordwestschweiz (ROLV NWS), das Sportamt Baselland, die Fachstelle für Natur- und Landschaft des Amtes für Raumplanung und das Forstamt beider Basel im Frühjahr 2000 erarbeitet.

Literaturhinweise: 1 Freizeit im Wald, Faktenblatt 4: Orientierungsläufer und Jäger finden sich, BUWAL 1998 2 Freizeit im Wald – zehn beispielhafte Konfliktlösungen, Arbeitsgemeinschaft für den Wald, AfW 3 Schriftenreihe des Schweiz. OL-Verbandes (SOLV), OL-Materialstelle, 8494 Bauma Einfluss des Orientierungslaufes auf Fauna und Flora, SOLV 1991

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A3: Basler Kletter Kodex Ich benütze, wenn immer möglich, öffentliche Verkehrsmittel oder das Velo und halte mich an Fahrverbote. Dies schützt unsere Umwelt.

Klar, ich benütze die bestehenden Zu- und Abstiegswege. Dies verhindert Bodenerosion und ermöglicht eine reichhaltige Flora.

Ich halte mich konsequent an Kletterverbote und saisonale Felssperrungen. Brütende Vögel zum Beispiel sind extrem störanfällig.

Ich schone bewusst Pflanzen und Tiere. Viele Felsen sind letzte Wildniszonen für Flora und Fauna.

Ich benütze die Umlenkstellen und steige nicht über die Fluhköpfe aus. Die Felskopf-Flora ist besonders empfindlich und selten.

Routen saniere ich zurückhaltend und im Charakter der Erstbegehung. Wenn möglich in Ab- sprache mit Erstbegehern und der regionalen Sanierungsstelle.

Ich mache keinen unnötigen Lärm. Radiomusik und lautes Rufen stört Tiere und Kletterkol- leglnnen.

Ich beklaue nicht meine Kolleglnnen und andere KletterInnen. Auch belassene Karabiner und Seile lasse ich hängen.

Bei meinen Neuerschliessungen hat auch die Natur eine Stimme. Ich überlege mir zweimal, ob es sich lohnt, wenn ich "putzen" muss.

Ich mache Feuer nur bei eingerichteten Feuersteilen und zelte schonend. Jede neue Feuerstelle zerstört den Boden für Jahre.

Ich lasse keinen Abfall zurück und nehme keine Souvenirs mit. Die Natur ist kein Mülleimer.

Quelle: http://www.sac-basel.ch/aktivitaeten/kodex/kletterer

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A4: 12 Gebote für das Reiten im Gelände 1. Verschaffe Deinem Pferd täglich ausreichend Bewegung und gewöne es vor dem ersten Ausritt an den Strassenverkehr. 2. Sorge für hinreichenden Versicherungsschutz für Reiter und Pferd; verzichte nie auf den Reithelm. 3. Kontrolliere täglich den verkehrssicheren Zustand von Sattel und Zaumzeug. 4. Vereinbare die ersten Ausritte mit Freunden – in der Gruppe macht es mehr Spass, und es ist sicherer. 5. Reite nur Wegen und Strassen, niemals querfeldein, wenn Du dafür keine besondere Be- willigung des Landeigentümers hast. Meide in jedem Fall Grabenböschungen und Feuchtbiotope und insbesondere verschneite Felder sowie von anfangs Oktober bis Ende März den Einstieg in Gewässer. In dieser Zeit laichen die Fische. 6. Meide nach Möglichkeit ausgewiesene Fuss- und Wanderwege; benutze in Gebieten di- chert Besiedelung die gekennzeichneten Reitwege. 7. Du bist Gast der Natur. Dein Pferd bereichert die Landschaft, wenn Du Dich rücksichts- voll und korrekt im Sinne des Reiterkodex des SVPS verhältst. 8. Verzichte auf einen Ausritt oder nimm einen Umweg in Kauf, wenn Wege druch anhal- tende Regenfälle weich geworden sind und durch deren Bereiten Schäden entstehen kön- nen. 9. Begegne Fussgängern, Radfahrern, andern Reitern und Motorfahrzeugen immer nur im Schritt; passe Dein Tempo dem Gelände und den jeweiligen Verkehrslagen an. 10. Melde unaufgefordert Schäden, die einmal entstehen können und regle entsprechenden Schadenersatz. 11. Hilf mit, dass auch andere diese Regel befolgen und mithelfen, das Ansehen von Pferd und Reiter in der Öffentlichkeit zu fördern. 12. Sei freundlich und hilfreich zu allen, die Dir draussen begegnen, und sei Deinem Pferd ein guter Kamerad.

Quelle: Schweizerischer Verband für Pferdesport, Kontakt: http://www.svps-fsse.ch

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A5: Formular Umsetzungskontrolle

Umsetzungskontrolle WEP Leimental für das Jahr ...... ausgefüllt durch: ...... Erklärung: Das Formular Umsetzungskontrolle WEP dient dazu, sich jährlich über den Stand der Rea- lisierung Rechenschaft abzulegen. Die Umsetzungskontrolle ist ein Instrument des Kreisförsters. Es gibt dem Kreisförster auch einen Anlass, die Arbeitsgruppe oder die vorgesehenen federführenden Personen auf Ihre Aufgabe aufmerksam zu machen. Das Kontrollblatt ist zweigeteilt: beim ersten Tei- len geht es um eine Beurteilung in freiem Text zum Stand der Umsetzung, bei den Objektblättern zu- sätzlich der Stand der Bearbeitung gefragt. Entwicklungsziele und Bewirtschaftungsgrundsätze Kap Seite Titel Kommentar zum Zustand 2.2.1 S. 11 Nachhaltigkeit

2.2.2 S. 11 Naturnaher Waldbau

2.2.3 S. 12 Holznutzung

2.2.4 S. 16 Bodenschonung

2.2.5 S. 16 Schutz vor Naturgefahren

2.2.6 S. 16 Naturschutz

2.2.7 S. 17 Erholung

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Waldfunktionen: Entwicklungsziele und mögliche Nutzungen Stand Seite Nr Titel / Federführung Umsetzung Ausführung Bemerkungen

erledigt tw. erledigt abgeschlossen

P 1 S. 27 Förderung der Holzenergie / Einwohnergemeinden / FBB

N 1 S. 31 Fürstenstein (Spezialgebiet) / ARP

N 2 S. 33 Waldrandpflege / Egde, ARP

N 3 S. 34 Urbane Wälder / Egde

N 4 S. 35 Ornithologische Wertgebiete - Aufwer- tungen / Waldnaturschutz- Kommissi- on N 5 S. 36 Birsrevitalisierung (Spezialgebiet) / Pro Natura

N 6 S. 37 Allschwiler Wald (Spezialgebiet) / FBB

N 7 S. 38 Naturschutzzonen Umgebung / FBB N 8 S. 39 Feuchtgebiete im Wald / FBB

S 2 S. 45 Durchsetzung geltender Vorschriften / Egde, FBB

S 1 S. 44 Projekte Waldbau B / C / FBB

G 1 S. 47 Grundwasserschutzzonen im Wald / Revierförster

E 1 S. 41 Erholungswald – Bewirtschaftung / Egde E 2 S. 42 Mountainbike Management / Egde

E 3 S. 43 Reitwegkonzept Ergänzungen / Egde

W 1 S. 51 Ruhezonen im Wald / Egde

I 1 S. 53 Friedwald / FBB Ö 1 S. 55 Waldlehrpfad / Egde

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Ö 2 S. 56 Öffentlichkeitsarbeit / FBB

A6: Tabellen Flächen, Vorräte, Nutzungen, Zuwachs, Baumarten

Die Angaben in den folgenden Tabellen stammen aus den Wirtschaftsplänen. In Tabelle 9 ist deren Gültigkeitsdauer ersichtlich.

Eigen- Name Waldfläche Etat [sv/Jahr] Dauer der WP Periode tümerart [ha] Bgde Allschwil 204 1'200 1981/1982 - 2004/2005 Bgde Biel-Benken 2 20 1979/1980 - 2003/2004 Bgde Binningen 18 140 1882/1983 - 2003/2004 Bgde Bottmingen 11 80 1981/1982 - 2003/2004 Bgde Ettingen 269 1'500 1994/1995 - 2009/2010 Bgde Oberwil 65 450 1984/1985 - 2003/2004 Bgde Reinach 55 350 1984/1985 - 2003/2004 Bgde Therwil 113 930 1983/1984 - 2003/2004 Total 737 4'670 6.25 sv/ha/Jahr Tabelle 9: Übersicht über die Holznutzung (Etat / Hiebsatz) und die Waldflächen im Gebiet des WEP (FBB, 2002c).

Fläche total Wald / Gemeinde Waldfläche [ha] Bewaldungs % Einwohner [ha] Einwohner [a] Allschwil 892 224.33 25.1 18'125 1.24 Biel-Benken 412 78,13 15.7 2'845 2.75 Binningen 443 33.12 7.5 13'887 0.24 Bottmingen 239 53.01 22.2 5'542 0.96 Ettingen 635 317.30 50.0 4'884 6.50 Oberwil 788 135.46 17.2 9'425 1.44 Reinach 700 106.98 15.3 18'768 0.57 Schönenbuch 136 0.00 0.0 1'303 0.00 Therwil 763 177.36 23.2 8'759 2.02 Summe 5008 1123,30 ∅ 22.2 83'538 ∅ 1.33 Tabelle 10: Übersicht Flächen und Bevölkerung (Quelle: BKB, 2002: Baselland in Zahlen).

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Gemeinde Büger- Einwohner- Privatwald Staatswald Übriger betriebs- Total gemeinde gemeinde [ha] [ha] planpflichtiger Wald2 [ha] [ha] [ha] [ha] Allschwil 203.89 7.36 12.46 0.62 0.00 224.33 Biel-Benken 2.88 2.25 73.00 0.00 0.00 78.13 Binningen 18.54 2.46 9.87 0.31 0.00 33.12 Bottmingen 18.26 1.83 24.30 6.49 1.81 53.01 Ettingen 277.48 0.76 39.06 0.00 0.00 317.30 Oberwil 73.69 4.31 54.73 2.73 0.00 135.46 Reinach 57.37 16.66 23.58 9.26 0.00 106.98 Schönenbuch 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 Therwil 114.00 0.54 55.47 6.68 0.67 177.36 Total 764.93 35.96 292,48 26.18 2.50 1123.29 prozentual 68.8 % 3.2 % 25.4 % 2.4 % 0.2 % 100 % Tabelle 11: Eigentumsverhältnisse (Quelle: FBB, 2002b)

Hieb- Wald- Mittel- Nutzung Zuwachs Nutzung Zuwachs Hiebsatz satz Gemeinde fläche stamm 3 total total [m /ha/J] [sv/ha/J] [sv/ha/J] total [ha] [sv] [m3/J] [sv/J] [sv/J] Allschwil 204 1.26 4.9 994.7 6.1 1238.3 5.9 1200 Biel-Benken 2 0.82 0.2 0.4 8.7 17.4 10.0 20 Binningen 18 1.09 4.8 86.4 10.0 180.0 7.8 140 Bottmingen 11 1.18 5.8 63.8 8.6 94.6 7.3 80 Ettingen 269 1.20 7.2 1886.4 4.9 1283.8 5.7 1500 Oberwil 65 1.30 6.8 442.0 6.8 442.0 6.9 450 Reinach 55 1.30 7.4 392.2 6.3 333.9 6.6 350 Therwil 11 1.66 8.0 904.0 5.9 666.7 8.2 930 Total 737 6.5 4770 5.8 4257 6.4 4670 Tabelle 12: Übersicht über Nutzung, Zuwachs und Hiebsatz (FBB, 2002c).

Fläche [a] / % E 100/200 E 300 E 400 E 500 E 600 E 700 E 800 E 900 Summe öffentlicher 6'801 7'101 6'068 5'663 15'206 38'494 2'596 780 82'709 Wald [a] Privatwald, 335 1'137 1'225 2'725 8'421 11'392 3'261 0 28'496 übriger Wald [a] Total [a] 7156 8272 6668 9062 23663 50949 5780 779 112330 öffentlicher 8.2% 8.6% 7.3% 6.8% 18.4% 46.5% 3.1% 0.9% 100 % Wald [%] Privatwald, übriger Wald 1.2% 4.0% 4.3% 9.6% 29.6% 40.0% 11.4% - 100 % [%] Total [%] 6.4% 7.4% 6.6% 7.5% 21.2% 44.9% 5.3% 0.7% 100 % Modell [%] 11% 12% 20% 22% 24% 11% - - 100 %

Tabelle 13: Flächenanteile nach Entwicklungsstufen im Vergleich zum Normalwaldmodell (FBB, 2002c).

2 Bürgergemeinde Reinach

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Gemeinde Vorrat Vorrat alt Total Buche Eiche üLbh Lbh total Tanne Fichte Fö/Lä Ndh total

Einheit sv/ha sv sv % sv % sv % sv % sv % sv % sv % sv %

Allschwil 303 61612 6813 11 28916 47 24071 39 59800 97 436 1 846 1 530 1 1812 3 Biel-Benken 468 969 43 5 245 25 590 61 878 91 91 9 91 9 Binningen 347 6386 1403 22 599 9 3387 53 5389 84 29 1 896 14 72 1 997 16 Bottmingen 358 4073 793 19 392 10 2826 69 4011 98 16 29 1 17 1 62 2 Ettingen 322 84379 46886 56 3349 3 7195 9 57430 68 10099 12 7431 9 9419 11 26949 32 Oberwil 364 23531 3087 13 11775 50 6266 27 21128 90 380 2 929 4 1094 6 2403 10 Reinach B 318 16966 1530 9 7884 47 4129 24 13543 80 678 4 1486 9 1259 7 3423 20

Therwil 402 45502 6387 14 17855 39 4116 9 28358 62 4436 10 7570 17 5138 11 17144 38

Total 335 243418 66942 28 71015 29 52580 22 190537 78 16074 7 19187 8 17620 7 52881 22 Tabelle 14: Waldfläche und Vorrat nach Baumarten (Quelle: FBB, 2002c).

Mittelstamm Mittelstamm Mittelstamm Mittelstamm Mittelstamm Mittelstamm Gemeinde Buche [sv] Eiche [sv] üLbh [sv] Tanne [sv] Fichte [sv] Fö/Lä [sv]

Allschwil 1.09 2.52 0.83 0.84 0.94 0.73 Biel-Benken 0.41 1.84 0.66 1.75 Binningen 1.10 1.97 1.04 1.12 0.95 1.04 Bottmingen 1.17 3.24 1.09 1.07 0.83 1.70 Ettingen 1.30 1.50 0.66 1.10 0.90 1.54 Oberwil 1.00 2.21 0.79 1.09 1.24 1.74 Reinach Bgde 1.08 1.79 0.78 2.09 2.18 1.30 Therwil 1.12 2.25 0.73 1.79 2.20 2.35 Total 1.23 2.22 0.80 1.25 1.28 1.63

Tabelle 15: Mittelstamm nach Baumart (FBB, 2002c).

Sehr gute Gute Mittlere Mässige Schlechte Fläche [ha] Standorte Standorte Standorte Standorte Standorte Gemeinden Ertragsklasse 1 Ertragsklasse 2 Ertragsklasse 3 Ertragsklasse 4 Ertragsklasse 5 Gesamtergebnis Allschwil 177.97 28.65 3.05 - 1.69 211.36 Biel-Benken 37.86 33.00 0.35 - 0.15 71.36 Binningen 21.54 5.97 1.45 - - 28.96 Bottmingen 28.66 16.52 4.13 - - 49.30 Ettingen 38.44 182.08 61.19 13.27 4.01 298.99 Oberwil 86.55 34.20 0.37 - 0.03 121.15 Reinach 34.14 27.04 12.85 - 2.50 76.53 Therwil 27.80 135.81 - - 0.00 163.60 Gesamtergebnis 452.96 463.26 83.38 13.27 8.39 1'021.26 Tabelle 16: Übersicht über die Standortsgüte im Gebiet des WEP Leimental (FBB, 2002c).

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WEP-Leimental Nutzungskontrolle über die Wirtschaftsplan-Perioden

Zuwachsberechnung aufgrund des Vergleichs von Nutzung und Hiebsatz, sowie Aenderung des Vorrates

WP-Periode Allschwil Binningen Bottmingen Ettingen Oberwil Reinach Therwil Total 1981/82 903 104 1982/93 787 149 104 1983/84 1029 149 104 952 1984/85 981 149 104 490 381 952 1985/86 934 149 104 490 381 952 1986/87 1022 149 104 490 381 952 1987/88 776 149 104 490 381 952 1988/89 547 149 104 490 381 952 1989/90 1185 149 104 490 381 952 1990/91 1036 149 104 490 381 952 1991/92 1346 149 104 490 381 952 1992/93 1354 149 104 490 381 952 1993/94 1236 149 104 490 381 952 1994/95 1241 149 104 1751 490 381 952 1995/96 1209 149 104 1751 490 381 952 1996/97 1285 149 104 1751 490 381 952 1997/98 1050 149 104 1751 490 381 952 1998/99 1155 231 0 1349 581 321 954 1999/00 1699 434 321 3093 1645 735 1233 2000/01 765 70 0 1125 326 0 0 2001/02 1308 173 150 827 566 230 414 Nutzung total 22848 3292 2239 13398 9978 6620 16881 75256 Hiebsatz pro Jahr 1047 140 80 1500 450 350 930 4497 WP Jahre Anzahl 21 20 21 8 18 18 19 125 Hiebsatz Total 21987 2800 1680 12000 8100 6300 17670 70537 Nutzung ./. Hiebsatz 861 492 559 1398 1878 320 -789 4719 Inventur-Fläche 204 18 11 269 65 55 113 735 Mehrnutzung in % des Hiebsatzes 6.69 Hiebsatz pro ha + Jahr 6.12 Mehrnutzung pro ha + Jahr 0.41 Nutzung pro ha + Jahr 6.53 Vorrat alt pro ha WP 330 Vorrat neu pro ha KSP 376 Vorratszunahme pro ha 46 Vorratszunahme pro ha + Jahr 1,5 bis 2,5 m3 Zuwachs pro ha + Jahr 8 - 9 m3

Tabelle 17: Zuwachsberechnung für die Waldungen des WEP-Leimental (FBB, 2001a).

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A7: Naturschutzzonen

WEP Leimental Naturschutzzonen ZPL 03.07.02 Wasser Nr Bedeu- Fläche Fläche Hinweise tung ha regional [ha] Allschwil NS-Konzept Verordnung Nr. 4173 siehe Objektblatt N 6 RRB Nr. 4164 Nutz- / Schutzkonzept Allschwiler Wald Allschwil Geiser/ Moos- 1 ZPL1984 1 regional 90.00 90.00 Erhalten der Diversität. hag/ Frisch- / Sorgfältige Erneue- mannshag rung des Alt- Eichenbestandes / Einrichten eines Wald- reservates / Unter- schutzstellung des Gebietes druch den Kanton Allschwil Mühlirain kein Wald regional 0.00 RRB 1351 Erhaltung des neuen Weiheranlage 17.5.77 Biotopes für eine Prz. 192 ungefährdete, natürli- che Entwicklung von Flora und Fauna Allschwil Mühlebachtal kein Wald Abtausch zu Ziegelei Biel- Bänggespitz 2 ZPL2001 21 regional 12.90 12.90 Benken Biel- Hasenbaum 3 ZPL2001 22 regional 5.80 5.80 Benken Biel- Holzmatte kein Wald regional 0.00 RRB 1431 Erhalten seltener Benken (südl. Beng- 6.7.92 Auenvegetation als gespitz) Parz Brutplatz vieler Vögel 785 und Laichplatz ver- schiedner Amphibien, Erhaltung des gegen- wärtigen Zustandes als wertvolles Biotop in einem wenig gestörten Waldwinkel Biel- Spitellache, 4 Weiher ZPL2001 8 regional 0.10 0.10 RRB 1431 Laichplatz verschiede- Benken Waldweiher 6.7.82 ner Amphibien, Erhal- Parz. 157 tung des gegenwärti- gen Zustandes, perio- dische Weiherputzete Biel- Schaubenla- 5 Weiher ZPL2001 7 regional 0.10 0.10 RRB 1431 Laichplatz verschiede- Benken che 6.7.83 ner Amphibien, Erhal- tung als Laichplatz, muss gereinigt wer- den. Binningen Herzogenmat- 6 Weiher ZPL1980 national Kernzo- 13.10 RRB 362 Bewahrung der Bioto- te Parz. Bl 173 ne: 3.4 17.2.81 pe, um für das Ueber- 997/998 leben gefährdeter Umge- Tiere und Pflanzen bungs- notwendige Refugium zone: zu erhalten und bei der 13.1 Bevölkerung Freude und Interesse an der Natur zu wecken. Bottmingen Känelgraben / 7 ZPL1989 6 national Kernzo- 12.90 RRB 2349 keine Aenderung der Bammertsgra- BL 171 ne 0,5 3.8.65 bishergien forstlichen

3 Verordnung Nr. 417 vom 25.03.2003 über das Naturschutzgebiet "Allschwiler Wald", Allschwil. 4 RRB Nr. 416 vom 25.3.2003: Aufnahme des Gebietes "Allschwiler Wald", Gemeinde Allschwil, in das Inven- tar der geschützten Naturobjekte des Kantons Basel-Landschaft.

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WEP Leimental Naturschutzzonen ZPL 03.07.02 Wasser Nr Bedeu- Fläche Fläche Hinweise tung ha regional [ha] ben Umge- Nutzung, Erhaltung bungs- des jetzigen Zustan- zone des der bewaldeten 12.9 Erosionsgräben Bottmingen Chäppeligra- 8 Wei- ZPS1983 regional 3.78 3.78 RRB 2349 Erhaltung des jetzigen ben her/Grabe 3.8.65 Zustandes, keine n Aenderung der bishe- rigen forstwirtschaftli- chen Bewirtschaftung. Verbesserung in Rich- tung standörtlichen Bestockung Bottmingen Fuchshag 9 Weiher ZPS1983 regional 0.49 0.49 RRB 2311 Naturschutzweiher Parz. 2311 14.11.72 Bottmingen Seiglermatten kein Wald ??? 0.00 noch kein Schutz Ettingen Fürstenstein 10 ZPL1994 2 regional 14.00 14.00 Erhalten des Gebietes in heutigem Zustand (Bu-Li-Wald, Felsen- mispel / Fö-Bestände / Felsspaltenvegetation Ettingen Büttenenloch 11 ZPL1994 4 regional 7.50 7.50 Erhaltung des Gebie- tes in heutigem Zu- stand / Schluchtwald- gesellschaften - Fels- vegetation Bach / Fö- Bu-Wald oberhalb der Strasse Ettingen Amselfels 12 ZPL1994 5 regional 10.00 10.00 Erhaltung des Gebie- tes in heutigem Zu- stand Ettingen Grundmatt- 13 ZPL1994 7 regional 1.60 1.60 Erhaltung des Auf- köpfli schlusses mit typi- scher Vegetation Oberwil Chuegraben 14 z.T: Wald regional 2.00 1.00 RRB 697 Offenhalten des Ge- Weiher 22.2.74 wässers, damit sich Flora und Fauna wei- terentwickeln kann, Landschaftsökologi- sche Bedeutung Reinach Heide 15 ZPL1992 16 regional 30.70 15.00 Wald+Feld Erhaltung der Trocken- 50:50 rasen / Magerwiesen / trockenen Waldstand- orte / Pionierwälder / Schotterflächen /etc. Reinach Heide Ergän- 16 ZPL1992 14 regional 0.80 0.80 Bedeutung do. zung Annahme Gi Reinach Heide Ergän- 17 ZPL1992 15 regional 3.00 3.00 Bedeutung do. zung Annahme Gi Reinach Heide Ergän- 18 ZPL1992 18 regional 1.70 1.70 Bedeutung do. zung Annahme Gi Reinach Wissgrien 19 ZPL1992 17 regional 2.40 2.20 Bedeutung Erhaltung des nicht Waldschule Annahme zugänglichen Waldge- Gi bietes mit seltneen Pflanzenarten wie Pyrenäenmilchstern / Schonzone für Klein- säuger und Vögel Reinach Sandsteingru- 20 ZPL2001 N4 regional 0.60 0.60 RRB 2777 Bewahrung des Lur- be a.Letten P. 4.9.73 chentümpels und 2696 Offenhalten des Sand- steinaufschlusses, Forstliche Nutzung der

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WEP Leimental Naturschutzzonen ZPL 03.07.02 Wasser Nr Bedeu- Fläche Fläche Hinweise tung ha regional [ha] Waldparzelle ist ge- währleistet

Therwil Mooswasen / 21 zT: Wald ZPL 1989 H6/H national 3.40 3.40 RRB 2008 Erhaltung des Reser- Weiher: Parz. 11 BL 64 26.7.77 vates als Pflanzen- 1184/1135/118 und Tierschutzgebiet, 2 Feuchtbiotop für unge- fährdete, natürliche Entwicklung von Flora und Fauna Therwil Buechloch. 22 z.T: Wald ZPL1989 H10 national Kernzo- 1.00 RRB 986 Erhaltung des Feucht- Sumpfwie- BL 62 ne 0.46 26.3.74 biotopes se/Weiher Umge- bungs- zone 7.8

Total 285.27 200.97

Tabelle 18: Zusammenstellung der Naturschutzflächen im WEP-Gebiet Leimental.

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A8: Kontrollstichprobendaten (KSP)

Baumart Vorratsanteil [%] Buche 29 Eiche 26 übriges Laubholz 28 Laubholz total 83 Tanne 6 Fichte 6 Föhre / Lärche 5 Nadelholz total 17 Tabelle 19: Kontrollstichprobenaufnahmen: Vorratsanteile nach Baumarten (FBB, 2003).

Baumart Mittelstamm [sv]

Buche 1.50 Eiche 2.90 übriges Laubholz 1.02 Tanne 1.30 Fichte 1.10 Föhre / Lärche 1.59 Total 1.36 Tabelle 20: Kontrollstichprobenaufnahmen: Volumen des Mittelstamms nach Baumarten (FBB, 2003).

Gemeinde Vorrat [sv/ha]

Allschwil 356 Biel-Benken 496 Binningen 377 Bottmingen 312 Ettingen 327 Oberwil 370 Reinach Bgde 328 Therwil 422 Total 376

Tabelle 21: Kontrollstichprobenaufnahmen: Volumen des Mittelstamms nach Baumarten (FBB, 2003).

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A9: Planungsablauf WEP Leimental

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Projektleitung ungs r lk stellen its ö ektp j v ntona gie ach Ka F Be Mitwirk gruppe Re Arbe Pro

Verfahrenskonzept

Orientierungsveran-

Vorinformation staltung EG/ BG

interne Vorbereitung/ 3.05.2001

Info Bevöl- Bildung der Mitwir- kerung, kungsgruppe, Schrif- Schriftliche liche Umfrage Umfrage

Einladung zur Mitwirkung 1. Workshop 28.08.2001 Bildung Bearbeitung Grund- Arbeits- lagen gruppe Interessenerfassung AG-Sitzung KSP-Ergebnisse AG-Sitzung Beizug nach Vorrat/Baumart 3. AG-Sitzung Bedarf 22. 09. 02

1. Entwurf Veröffentlichung in Februar 2003 Gemeinden Mitberichte 20. März –

Planentwurf 13.3. - 11.4.03 22. April 2003 2. Entwurf April / Mai 2003 rechtliches Gehör (WE; Verbände) Ev. 3. Entwurf Mai/Juni 2003

Ausarbeitung RRB Regierungsrats- Juni 2003 beschluss RRB nehmigungsverfahren

Publikations- und Ge- 18. Nov. 2003

Finissage. 27. November 2003 Um- setzung Betriebsplanung / Umsetzung

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