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Das Schweizer Luftfahrt-Magazin Nr. 7/Juli 2010

Space Corner • Dr. Bruno Stanek:

Nr. 7/Juli 2010 7/Juli Nr. Illusionen

General Aviation • Zwei Jets für Vater und Sohn • Rega-Symposium: Blick in die Zukunft Civil Aviation • Phuket und seine Billigflieger Military Aviation • Russland: Modernisierter Niedergang… • Mirage 2000 in Payerne Jetzt jedenWettbewerb! Monat: GRIPEN – ENTSCHEID FÜR DIE UNABHÄNGIGKEIT

WIRKLICHE UNABHÄNGIGKEIT ensteht Gripen ist darum viel mehr als ein erst durch die richtigen Partner. Kamp et der neuesten Generation und

Partner, die sich vertrauen und die bereit ein Produkt der Spitzentechnologie. sind, im Interesse des gemeinsamen Es ist ein ganz neuer Weg zu denken und zu handeln, orientiert an Werten, welche NAME GRIPEN Erfolges alles zu teilen: Technologie. FUNKTION MULTI-ROLLEN KAMPFJET Know-how. Erfahrungen. Beziehungen. Schweden und die Schweiz teilen. DOMÄNE FLUGOPERATIONEN Partner, die wissen, dass eine erfolgreiche Wenn Sie mehr darüber wissen wollen, Zusammenarbeit auf Gegenseitigkeit besuchen Sie www.gripen.ch beruht. Das ist die Philosophie von Saab.

www.saabgroup.com

GRIP-047_Ad_Switzerland_German.indd 1 10-05-28 09.47.50 Military Aviation ▲ Kampagne «EPERVIER 2010» in den Schweizer Alpen: Die Störche sind los! 6 ▲ Inhalt Modernisierter Niedergang… Herausgeber, Inserate, Abonnemente, Cockpit Juli 2010 Die Luftwaffe Russlands 8

Druck, Verlag: 51. Jahrgang ▲ Ziegler Druck- und Verlags-AG Neue CBA mit Italien: Buongiorno Eurofighters! 12 ▲ Verlag «COCKPIT» Die EC635 der Schweizer Luftwaffe sind Postfach 778 CH-8401 Winterthur einsatzbereit 13 GRIPEN – ENTSCHEID FÜR ZD-Medien.ch ▲ Die USAF mustert 250 Kampfflugzeuge aus 54 Zentrale: +41 52 266 99 00 Fax: +41 52 266 99 13 Verlagsleiter: Markus Wenger Civil Aviation ▲ DIE UNABHÄNGIGKEIT Leiterin Verlagssupport: Brigitte Tanner Treffpunkt Phuket: Billigfluggesellschaften Anzeigenleiter: Pablo Vecchi im Ferienparadies 16

Tel. direkt: +41 52 266 99 86 ▲ E-Mail: [email protected] Erster A380 für die Lufthansa 19

Postkonto: 84-4474-7 ▲ ILA-News: Airbus mit Paukenschlag 20

COCKPIT erscheint monatlich am ▲ Ende des Vormonates und ist Your Captain speaking… «Pilotengespräche» 21

Verbandsorgan der Swiss Helicopter ▲ Association (SHA) und Partner der Swiss AviationTraining: Die DA42-Flotte AOPA Switzerland ist grösser geworden 22

Inserateschluss Ausgabe 8/2010: ▲ 12. Juli 2010 Cairo International Airport: Abonnementspreise: Ehrgeizige Wachstumspläne 24 jährlich Inland Fr. 83.– Ausland � 56.– Business Aviation Schnupperabo (für 3 Monate): ▲ ▲ Inland Fr. 19.–, Ausland � 13.–, Data Sheet: Hawker 4000 26 inkl. Porto und MWSt. Einzelverkaufspreis: Fr. 7.60, � 5.20, Zehn Jahre Air Partner in der Schweiz 27 inkl. MWSt., Porto nach Aufwand, Preisänderungen vorbehalten. Mittelposter Auflage: 10 000 Exemplare EC145 der Rega. Foto: Samuel Sommer 28 Abonnemente: 3222 Ex. Einzelverkauf: 1037 Ex. Space Corner

Gratisexemplare (max. 5%): 214 ▲ Total verkaufte Auflage: 4491 Ex. Dr. Bruno Stanek: Illusionen 30 Gratisauflage 332 Ex. WEMF 2009 General Aviation Text- und Bildredaktion: ▲ mt-media, GAC, Flughafen Bern, Eichhorn AirAdventures: Zwei Jets für Vater CH-3123 Belp und Sohn 32

Telefon: +41 31 960 22 49 ▲ Fax: +41 31 960 22 29 100 Jahre Luftfahrt in der Schweiz: E-Mail: [email protected] Auf nach Emmen! 35 Website: www.cockpit.aero Chefredaktor: Max Ungricht Helicopter

Redaktions-Mitarbeiter: ▲ ▲ Peter Aegerter Rega Symposium in Grindelwald: Jean-Luc Altherr Die Zukunft der Rettungsfliegerei 38 WIRKLICHE UNABHÄNGIGKEIT ensteht Gripen ist darum viel mehr als ein Daniel Bader Werner Baier Swiss Helicopter Association – die Info-Seite 40 erst durch die richtigen Partner. Kamp et der neuesten Generation und Joël Bessard ein Produkt der Spitzentechnologie. Jürgen Gassebner Partner, die sich vertrauen und die bereit Markus Herzig History ▲ Es ist ein ganz neuer Weg zu denken und Walter Hodel Exportbemühungen der sind, im Interesse des gemeinsamen Rolf Müller zu handeln, orientiert an Werten, welche NAME GRIPEN Dr. Bruno Stanek Schweizer Flugzeugindustrie (2) 42 Erfolges alles zu teilen: Technologie. FUNKTION MULTI-ROLLEN KAMPFJET Thomas Strässle Schweden und die Schweiz teilen. DOMÄNE FLUGOPERATIONEN Hans-Heiri Stapfer Report Know-how. Erfahrungen. Beziehungen. Anton E. Wettstein ▲ Partner, die wissen, dass eine erfolgreiche Wenn Sie mehr darüber wissen wollen, Bitte Texte und Fotos nur nach Tragisches Ende: Staffelflug des vorheriger Absprache zusenden Berner Aeroclubs von 1936 52 Zusammenarbeit auf Gegenseitigkeit besuchen Sie www.gripen.ch Druckvorstufe: beruht. Das ist die Philosophie von Saab. TopDesk-Design Regelmässige Rubriken Hangweg 20 CH-3125 Toffen Take-off 5 Telefon: +41 31 964 04 42 E-Mail: [email protected] Inside 14 Layout: Elisabeth Schenk Leserwettbewerb 36 Die Zeitschrift und alle in ihr ent- Heli-Focus 41 haltenen einzelnen Beiträge und Vor 25 Jahren 44 Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Staffeln der Welt 45 Gedruckt auf elementar chlorfrei HB-Register 46 gebleichtem Papier. Gallery 48 ISSN 0010-0110 News 50 Letzte Seite: Termine, Vorschau 54 Titelbild: Am 30. September 2006 war die staatliche Erprobung mit diesem 8. Vorserienflugzeug der Su-34 abgeschlossen. Nach der In- www.saabgroup.com dienststellung der ersten zwei Serienmaschinen erhielt die Su-34 von der NATO den Rufnamen «Fullback». Intern führte der ungewöhnliche Vorderrumpf zum Spitznamen «Platypus» – Schnabeltier. Foto: Georg Mader/Schukowsi-Testcentre

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GRIP-047_Ad_Switzerland_German.indd 1 10-05-28 09.47.50 Besuchen Sie uns am Flugmeeting Emmen. Militärflugplatz 24. Juli 2010, Emmen, Halle 6, Box 5 100 Jahre Luftfahrt: Wir feiern mit.

Seit hundert Jahren schreibt die Schweiz erfolgreich an der Geschichte der Luftfahrt mit – und dies in allen Sparten und Bereichen. Als Entwickler, Produzent, Integrator und Dienstleister mit einer internationalen Kundschaft in der zivilen und militärischen Luftfahrt ist RUAG Aviation stolz darauf, Teil dieser Geschichte zu sein. Und als passionierte Flugbegeisterte freuen wir uns gemeinsam mit allen Besuchern und Aviatikfreunden über ein tolles Flugmeeting und ein einmaliges Jubiläum.

RUAG Aviation Seetalstrasse 175 · Postfach 301 · 6032 Emmen · Switzerland Rechtsdomizil: RUAG Schweiz AG · Seetalstrasse 175 · Postfach 301 · 6032 Emmen · Switzerland Tel. +41 41 268 41 11 · Fax +41 41 260 25 88 · [email protected] · www.ruag.com

Ins_Flugmeeting Emmen_RUAG_A4.indd 1 09.06.10 14:36 Editorial Take-off

Liebe Leserinnen und Leser – im Sinne des einleitenden Satzes – mit Suggestivfrage: Würden Sie bei einem Ge- Vorsicht zu geniessen. EADS und Saab hin- brauchtwagenhändler Sarkozy ein Auto kau- gegen legen Echtzahlen vor. Der Eurofi gh- fen? Ja? Oder doch eher nein? Und beim ter ist in sechs Ländern eingeführt, auf der Präsidenten gleichen Namens Flugzeuge? Saab-Kundenliste stehen fünf Luftwaffen so- Für einige Milliarden? wie die Empire Test Pilots’ School (ETPS). Stopp! Suggestivfragen sind unredlich. Und Der Einstrahlige aus Schweden war schon Emotionen sind in der Diskussion um die Ti- 120 000 Stunden in der Luft. Das sind Fakten. ger-Nachfolge nicht angebracht. Deshalb Drittens: Der französische Staat und Das- Schweizer Flotte über Jahre zu subventio- beginnen wir nochmals: sault setzen auf Unabhängigkeit. Bis (fast) nieren. Die Konkurrenten stehen besser da. Liebe Leserinnen und Leser. Der Rafale ist ein auf den letzten Chip. Zelle, Avionik, Radar, Die Entwicklung des Eurofi ghters stützt sich wunderschönes Flugzeug (nochmals emoti- Sensoren, Antrieb, Bewaffnung… Dieser auf vier Partnerländer ab; in Schweden hat onell). Und schöne Flugzeuge sind – so die interessante Alleingang hat aber auch sei- sich die Regierung für die nächsten dreissig gültige Regelung – gut. Der Traum vieler Pi- nen Preis. Noch nicht mal 300 Bestellungen Jahre explizit verpfl ichtet. loten und Fans, den Schreibenden mit ein- (EADS: über 700) stehen dem riesigen Ent- Sechstens: Als schlagendes Argument für geschlossen. Nur, das Flugzeug aus Frank- wicklungsaufwand gegenüber. den Rafale werden gerne die Trainingsmög- reich hat in unserem Land schlechte Karten. Viertens: Das Konzept «Alleingang» schränkt lichkeiten im Grenzgebiet angeführt. Ähnliche Der Rafale ist ein «no go» für die Schweiz. ausländische Kunden ein. Zum Beispiel bei Möglichkeiten bietet auch EADS an (siehe Weshalb? der Bewaffnung. Nicht-französische Waffen Bericht auf Seite 12). Zusätzlich: Drei Nach- Erstens: Unserem Nachbarn im Westen ist müssen aufwendig integriert werden – auf barländer fl iegen den Typhoon – Kooperati- es (noch immer) nicht gelungen, einen Ex- Kosten der Kunden. Für die Schweiz heisst onsmöglichkeiten für gemeinsame Trainings portkunden zu fi nden. Brasilien wankt, Li- das, entweder keine Synergien mit dem F/A- sind offensichtlich. Und das Angebot aus byen ist wohl vom Tisch und in Kuweit stellt 18 oder Integrationskosten. Schweden, im nördlichen «nowhere» (Vid- sich das Parlament quer; europäische Kun- Fünftens: Die meisten Länder der EU kämp- sel) zu fl iegen, hat auch seinen Reiz, unbe- den sind keine in schränkt Tief- und Sicht. Dies bedeu- Überschallfl üge, un- tet komplette Ab- beschränkt Nacht- hängigkeit: Die Zu- fl üge (im Winter) kunft der Flugzeuge sowie Rund-um- bleibt auf die Be- die-Uhr-Flüge im dürfnisse der fran- Sommer – inklusive zösischen Luft- Waffeneinsatz! waffe und Marine Siebtens: Dassaults fokussiert. Allfällige Auftreten in der Schweizer Wün- Schweiz entspricht sche sind unbe- nicht hiesigen Ge- Besuchen Sie uns am zahlbar. Selbst bei pfl ogenheiten. Die Flugmeeting Emmen. möglicher Kund- Info praxis ist mise- Militärflugplatz schaft aus Über- rabel, selbst einge- 24. Juli 2010, see bleibt die Krux fl eischte Rafale-Be- Emmen, Halle 6, Box 5 bestehen. Syner- fürworter schütteln 100 Jahre Luftfahrt: Wir feiern mit. gien sind auch Die 1964 gebaute Cessna 340C Skyknight HB-LCY darüber den Kopf. dann kaum zu er- ist heute in der Schweiz ein Einzelexemplar. Wie lässt sich dies

kennen – zu unter- Foto: Aeromedia A.E. Wettstein erklären? Entweder Seit hundert Jahren schreibt die Schweiz erfolgreich an der Geschichte der Luftfahrt mit – und dies in allen Sparten und Bereichen. Als schiedlich sind Ein- gibt es a) nichts zu Entwickler, Produzent, Integrator und Dienstleister mit einer internationalen Kundschaft in der zivilen und militärischen Luftfahrt ist satz und Doktrin der oben genannten Länder. fen mit Budgetproblemen. Die Wirtschafts- sagen, oder man foutiert sich b) um die Dasselbe gilt auch für weitere Länder im Mitt- und Währungskrise hat auch Frankreich er- Schweizer Öffentlichkeit. Staatsverständ- RUAG Aviation stolz darauf, Teil dieser Geschichte zu sein. Und als passionierte Flugbegeisterte freuen wir uns gemeinsam mit allen leren Osten – oder etwa Indien. fasst. Sparübungen sind angesagt. Noch nis à la française. Ältere Cockpit-Leser wer- Besuchern und Aviatikfreunden über ein tolles Flugmeeting und ein einmaliges Jubiläum. Zweitens: Dassault hat im Vergleich mit Eu- hat sich die französische Regierung nicht den sich erinnern, wie der Kauf exzellenter rofi ghter und Gripen erst wenige Flugzeuge zur Abnahme aller 294 vorgesehenen Flug- Flugzeuge aus Frankreich schon einmal zu im Einsatz. Die aktuelle Fertigungskadenz zeuge ausgesprochen. Eine Reduktion der einer Fast-Staatskrise führte. Mit Blick auf liegt unter einer Maschine pro Monat. Kon- Stückzahl erhöht die Stückkosten. Es ist die Wühlarbeit von GSoA und Co. muss je- sequenz: Auch die bisher erbrachten Flug- unwesentlich, welcher Preis heute für den des Risiko ausgeschlossen werden. Darum: stunden liegen deutlich tiefer als bei der Ankauf von Rafales im Raum steht. Abge- Non merci, Monsieur le Président! RUAG Aviation Konkurrenz. Die Angaben aus Paris zu Be- rechnet wird nach dreissig Jahren. Dassault Mit freundlichem Gruss Seetalstrasse 175 · Postfach 301 · 6032 Emmen · Switzerland triebskosten und Verfügbarkeit sind daher wird sich nicht leisten können (wollen), die Ihr Max Ungricht Rechtsdomizil: RUAG Schweiz AG · Seetalstrasse 175 · Postfach 301 · 6032 Emmen · Switzerland Tel. +41 41 268 41 11 · Fax +41 41 260 25 88 · [email protected] · www.ruag.com 7/2010 5

Ins_Flugmeeting Emmen_RUAG_A4.indd 1 09.06.10 14:36 Military Aviation

Anlässlich der Kampagne «EPERVIER 2010» trainierten

Die Störche sind los Foto: Georg Mader Ende Mai französische Mirage 2000 des Escadron de chasse 1/2 «Cigognes» mit den F/A- Luftkampf in den 18 des Fliegergeschwaders 11 über den Schweizer Alpen. In der zweiten Woche stand eine Trans- Schweizer Alpen all C-160R für die Luftbetankung zur Verfügung.

ie Übung EPERVIER fi ndet im jährlichen Wechsel in der Schweiz und in Frankreich Dstatt. Letztes Jahr war die Schweizer Luftwaffe mit ihren F/A-18 auf Korsika, und somit war dieses Jahr wieder die Schweiz der Gastgeber. Prä- destiniert für solche Aufgaben ist der je zur Hälfte im Kanton Waadt und Fribourg liegende Militär- und je länger je mehr auch zivil genutzte Flugplatz Payerne. Neben der sprachlichen und geogra- fi schen Nähe ist hier auch genügend Platz vorhanden für die französische De- legation, bestehend nicht nur aus den Flugzeugen, sondern auch aus 15 Pi- loten und 28 Mechaniker/ -innen. Jérôme «GERONIMO» d‘Hooge, wa- Französischer Beitrag ren unter anderem zehn F/A-18 für die Aus Frankreich beteiligten sich fünf Mi- Schweizer Übung bereitgestellt worden. Wie üb- rage 2000-5F aus Dijon plus eine aus Beitrag lich, wird beim Besuch französischer Orange kommende Mirage 2000B (Dop- Unter dem Flugzeuge in der Schweiz der Treibstoff pelsitzer) an der Übung. In der zweiten Kommando vom Gastgeber bezahlt – mit Gegenrecht Woche stiess noch eine C-160 Transall vom Kdt des in beim Besuch in Frankreich. Typisch und aus Evreux hinzu, die von allen Übungs- Payerne stati- wohl einmalig schweizerisch ist, dass die teilnehmern als fl iegende Tankstelle ge- onierten Flie- zusätzliche Lärmbelastung dem Kontin- nutzt werden konnte. gergeschwa- gent von 11 000 Jet-Flugbewegungen Lt col Vincent «CROCO» Coste ist als

Foto: Marco Zatta ders 11, Lt col von Payerne abgezogen wird. Kdt des escadre de chasse 1/2 aus Dijon für den Part der Grande Nation zuständig und erklärte, dass die Kampagne in der Schweiz sehr lehrreich sei. Hier kön- nen Flüge im Hochgebirge durchgeführt

werden, die in Foto: Marco Zatta

Links oben: Lt col Jérôme «GERONIMO» d‘Hooge. Oben: Lt col Vincent «CROCO» Coste Links: DACT (Dissimilar Air Combat Trai- ning) bedeutet Luftkampftraining zwi-

Foto: Sven Zimmermann schen verschiedenen Flugzeugtypen.

6 7/2010 Military Aviation Foto: Sven Zimmermann

Frankreich in 24h-Alarmbereitschaft Im Gegensatz zur Schweiz, wo der Luftraum nur mit dem Radar passiv im 24/24-Betrieb kon- trolliert wird, hat Frankreich auch ständig 8 bis 12 Kampfjets der Typen Mirage F1, Mirage 2000 und Rafale in Bereitschaft (Aktive Luftraumüberwachung). Hinzu kommen fünf Hubschrauber, ein AWACS Radaraufklärer und ein Betankungsfl ugzeug, die bei verdächtigen oder sich in Problemen befi ndlichen Flugzeugen innerhalb weniger Minuten zu Hilfe, beziehungsweise zum Abfangen starten können. Ausserdem fi nden alle Übungseinsätze mit aufmunitionierter Kanone statt, um während den normalen Betriebszeiten nochmals Zeit zu gewinnen. Für die Schweiz wären die Kosten für eine 30-Min.-Bereitschaft von ständig zwei F/A-18 mit Minimalbewaffnung (Kanone und Flares) bei etwa 15 Millionen Franken pro Jahr und würde 75 neue Stellen erfordern, 11 davon mit Piloten-Know-how. Foto: Sven Zimmermann Oben: Die Mirages starten immer mit Nachbrenner – übrigens einer der wo er die Qualitäten des eigenen Flug- Weil während der Kampagne Pfi ngs- Schönsten in der Aviatik. zeuges ausspielen kann. Die Schweizer ten war, konnten sich die französischen Rechts oben: Die Tankstelle – Transall F/A-18 haben jedoch einen technologi- Militärs auf ein schönes verlängertes C-160R des Escadron de transport 02- schen Vorsprung: Sie sind alle schon mit Wochenende freuen. Der in Dijon fl ie- 064 «Anjou» aus Evreux. dem Link16 ausgestattet und die meisten gende Schweizer Austauschpilot hat Unten: Adieu Mirage in Dijon. Aufgrund der Reorganisation der französischen Piloten tragen bereits den neuen JHMCS sich bereit erklärt, für die Gäste ein Luftwaffe wird das Geschwader nächs- Pilotenhelm, damit schaut die Lenkwaffe freiwilliges Programm zusammenzu- tes Jahr nach Luxeuil verlegt. immer in die Richtung des Piloten. Frank- stellen. Vorgesehen waren unter ande- Rechts unten: Die aus Orange kom- reich will die Mirages im nächsten Jahr rem ein Besuch auf Schloss Gruyères mende Mirage 2000B ergänzte den auch nochmals modernisieren, so auch mit und eine Besichtigung der Schokola- Delta-Traum von Payerne, denn neben dem Link16 – dem sehr leistungsfähigen denfabrik in Broc. den Franzosen fl og zusätzlich noch die und sicheren Datenübertragungssystem. Sven Zimmermann zivil immatrikulierte Mirage IIIDS des Fliegermuseums Clin d‘Ailes.

Frankreich so nicht möglich sind. Aus- serdem sind die F/A-18 sowie die Tiger sehr gute Sparring-Partner. Die F/A-18 sei schwerer als die Mirage und habe da- für mehr Leis- tung – die Mi- rage hingegen ist kleiner und wendiger. Je- der Pilot ver- sucht daher, den Kontra- henten dort- Foto: Marco Zatta hin zu locken, Foto: Marco Zatta

7/2010 7 Military Aviation Luftwaffe Russlands

«Modernisierter

Niedergang…» Foto: Suchoj OKB

Auch zwanzig Jahre nach der UdSSR ist der Gesamtzustand der rus- Kühne Pläne – und nackte sischen Luftstreitkräfte noch immer trist. Wohl werden die ersten neu- Tatsachen en Systeme seit über zehn Jahren eingeführt, ein «Stealth»-Jäger Luftwaffenchef General Alexander Ze- kommt, manche Einheiten fl iegen um die Welt oder glänzen bei Pa- lin erläuterte dem Autor am letzten Mos- kauer Luft- und Raumfahrtsalon (MAKS), raden. Aber die Auswirkungen der Weltfi nanz krise und die bislang dass die russischen Luftstreitkräfte «bis umfassends te Totalumstrukturierung der Luftwaffe erzwingen weiteren 2020 zu 70% mit neuer Technik ausge- Abbau von «Altlasten». rüstet werden sollen.» Dazu wäre es not- wendig, «mindestens 1500 Flugzeuge ie Bezeichnung WWS (= systeme und wurde erst 1998 in die heu- – darunter 400 neue Kampfjets – zu kau- Wojenno-Wosduschnye tigen WWS eingegliedert. 2003 wurden fen.» Ein wahrlich kühner Plan, zählen Sily, russisch BBC = Военно- die zuvor den Landstreitkräften zugehö- doch zur WWS heute rund 3000 Maschi- Dвоздушные силы) war schon in rigen Heeresfl iegereinheiten ebenfalls nen, davon etwa 1500 Kampffl ugzeuge. der UdSSR das Kürzel der Luftwaffe, dem Kommando der Luftstreitkräfte un- Die Stückzahlen, die jetzt bestellt wer- wenn damals auch ohne der Luftvertei- terstellt. Nicht dazu gehören die Marine- den, kommen jenen der in den Siebziger- digung (PWO). Jene zuvor unabhängig fl iegereinheiten (AWMF), die sich nach und Achtzigerjahren gebauten Maschi- neben Armee, Flotte, Luftwaffe und Ra- wie vor unter dem Kommando der Rus- nen nicht einmal annähernd nahe. Das ist ketentruppen bestehende Luftverteidi- sischen Marine befi nden und hier aus jedoch in den NATO-Ländern oder den gungsstreitmacht (Woiska PWO/Proti- Platzgründen – diesmal – ebenso unbe- USA so, auch weil Qualität, beziehungs- wowosduschnaja oborona) führte die handelt bleiben wie die bodengebun- weise Fähigkeiten der modernen Typen Masse der Abfangjäger und Luftabwehr- dene Luftabwehr. sprunghaft angestiegen sind und kei- nen Eins-zu-Eins-Ersatz der ausgemus- terten Maschinen nötig macht. So wird die US Air Force auf maximal 1700 bis 2000 Kampfjets schrumpfen – auch weil die Lieferfristen des geplanten Schlüs- selelements F-35 JSF sich ständig nach hinten korrigieren. Angesichts des wieder krisenhaften Zu- stands des russischen Staatshaushal- tes – der interessanterweise auch in den Jahren sprudelnder Rohstoffein- nahmen keine grundlegende Moderni- sierung der russischen Fertigungsindus- trie brachte – liegt es aber auf der Hand, dass diese Zahlen noch beträchtlich ge-

Foto: Mader/WWS ringer sein werden. Fast alle nicht mo-

8 7/2010 Foto: Suchoj OKB dernisierten Su-24, MiG-31 und MiG-29 gekrieg gegen Georgien (Ossetienkon- Ein interessantes «Fenster»: Der Fünfta- gleichbar eingestuftwerdenkönnen. höchstens zirka 800 als international ver- und -hubschrauber verfügen, von denen eine Flotte von 1500 bis 1700 Kampfjets die russischen Luftstreitkräfte wohl über werden Endeffekt Im sein. schwunden tem Verschleiss bis 2020 so gut wie ver- im Inventar werden wegen altersbeding- 1050 km(hoch-tief-hoch). liegt zwischen320km(tief-tief-tief)und Schwenkfl ügel-JaBos, ihrEinsatzradius liche Allwetterversiondesbekannten Unten: DieSu-24M2istdieerstewirk- Langstreckenfl ugkörpern. 31BM, bewaffnet u.a.mitR-33(AA-9) Im DienstbleibtderAbfangjägerMiG- tere Maschinenabgestellt,hierMiG-31. ner Dokument»)wurden Hunderteäl- über konventionelleAbrüstung(«Wie- land aufgekündigtenKSE-Vertrages Rechts: ImVorfeld des2007vonRuss- 29KUB bzw. MiG-35(Serie9.67). MiG-29SMT sowieeinPrototyp derMiG- des «Strizhi»-Teams, jeneex-algerischen oder 33Jahre MiG-29:FrüheMiG-29UB Linke Seiteunten:Drei Generationen zitäten biszumT-50 bleibengewahrt. Asien unterdieArme,Produktionskapa- bemühungen inLibyen,Venezuela oder von 48Su-35greift SuchoibeiExport- Linke Seiteoben:DieWWS-Bestellung ordinierten Operationen russischer Bo- russischer Operationen ordinierten ko- kaum die intern man beklagt Auch worden. geschickt Aufklärungseinsatz visuellen einen auf war Er Aufklärers. ELINT- Tu-22MR raren eines störung Zer- zur – Su-24 zwei und Su-25 drei von zumindest Verlust dem neben – und einzuschätzen richtig Ukraine) der von geliefert Osa/SA-8, und M1/SA-11 (Buk- Georgiens Luftabwehrmittel len wirkungsvol- unerwartet die Ignoranz, Mix führte zum Beispiel zur anfänglichen Der Dummheit). beziehungsweise keit, Kollegen nennen es offen Überheblich- (russische Sorglosigkeit alarmierender teilweise mit gepaart Präzisionswaffen, nikation, EloKa, Luftaufklärung und bei flikt 2008) offenbarte Mängel in Kommu-

Foto: Mader Feuer entstandensein. eigenes durch sogar könnten Verluste sechs der drei Lufteinheiten, und den- Suchoi, beziehungsweise KnAAPO aus- für «Exportlokomotive» als ja neration Ge- 5. T-50PAK-FAder des fügbarkeit sion der «Flanker»-Serie ist «bis zur Ver- Ver-jüngste attraktiv.»bislang sehr Die ziell die Su-35 ist höchst willkommen und rektor der WWS, sagte im Januar: «Spe- Beschaffungsdi- Barmin, Generalmajor MiGs mit dem grossen Buckel in Khalino. flWWS die und «neuen» diese nun iegt geliefert Nordafrika nach Su-30MKA weitere MiG-29 der anstelle wurden Schliesslich Neunzigerjahren… eben den in aber – wären gebaut neu doch jene dass schmollte, RAC-MiG waren. gebrauchte vertragswidrig Maschinen sechs SMTsersten die weil verweigert, rien hatte 2007 weitere Abnahmen jener Defiaber scheint neu ist Alge- Wasnitionssache: Jahrzehnt. einem über seit MiGs «neuen» ersten die WWS die für ren – etwas unverhofft – 28 MiG-29SMT, in Komsomolsk. Letzter Neuzugang wa- Regi- ment gleich neben dem einem KnAAPO-Werk bei zuerst zu, Su-27SM modernisierte 48 2006 ab liefen Zuvor 9.13) wettzumachen, bleibt abzuwarten. und 9.12 Serie der Stück (200 MiG-29 Seitenleitwerken vorzeitig abgestellten den in Korrosion wegen 2008/2009 der Ausfall den dauert, allerdings es lange Erste Zuläufe sollen 2011 erfolgen. Wie MiG-35. wieder auch angeblich und Su-30MK2 vier Su-27SM3, 12 Su-35, Stück 48 öffentlichkeitswirksam – 2009 MAKS der auf – digungsministerium Vertei- das bestellte Sommer Letzten Taktische Kampfflugzeuge sitzer) bzw. 9.67 (Zweisitzer) zielt haupt- 29M2 (2002) entwickelte Serie 9.61 (Ein- MiG- der aus Die Vorteil…». von sehr selbe bei der MiG-35 schaffen, wäre das sind schneller da. Würde RAC-MiG das- wicklungskosten, das spart Geld und sie gelegt. «Daher tragen wir keinerlei Ent- zwischen 250 und 500 dann Stück erreich- und 2015 bis schon Einführung eine aber Bord an mit Indern den und Systemintegration der Mühen den mit ob aus, vielversprechend sieht Entwurf Der 04/2010). Cockpit siehe (PAK-FA, zweckflugzeuges der Mehr- 5. russischen Generation, T-50 künftigen des totyp Schukowski (Gromow-Institut) der Pro- Testzentrum fl im April iegt Ende Seit den «Zarenzubeeindrucken». hat‚ Priorität noch immer Russland in zwei Auslieferungen zeigte auf, dass es Ende 2009. Der Medienrummel um diese Nr.erst Nr.und 05 ausgeliefert, 04 den wur-Su-34 fünf Nur ernüchternd. aber Planungshorizonte tollen dieser zung Umset- die bleibt Realität der In chen. gespro- Su-34 200 bis von wird weiter und 2020 bis und eingeplant schinen einsatzbereit sein. Bis 2015 sind 58 Ma- Jahr diesem in sollte – Dollar Millionen 30 von Stückpreis zum – 24 mit giment Stück geliefert werden und ein erstes Re- sechs, 2008 zehn und 2009 dann weitere sechs sollten 2007 übergeben. Lipetsk Ausbildungszentrum im 2006 zember De- 19. am wurden 02) und 01 (rot den tigen StrikersSu-34ein,dieerstenbei- künf- des Exemplare tröpfeln 2006 Seit Radar Zhuk-AE fertig integriert sein wird. lerdings erst, wenn deren aktives AESA- sollten aber auch der WWS zugehen – al- 126 Stück, zwanzig bis dreissig Einheiten sächlich auf einen indischen Auftrag über Military Aviation 7/2010 9 U Foto: OSZE/ WWS Military Aviation

(Blackjack), 60 bis 65 Tu-95MS (Bear) und zirka 60 Tu-22M3 werden wohl weiter im Dienst bleiben. Zwei der drei Typen sollen überholt und moderni- siert werden. 14 der Speerspitze Tu-160 (weisser Schwan) wur- den in den Achtzigerjahren ge- baut; da wenig gefl ogen, ver-

Foto: Mader fügen sie noch über 70% ihrer RAF USAF, Fotos: Mader, Sollbetriebszeit. Gemessen an Oben: Ähnlich der B-52 oder KC-135 hat bar sein wird, bleibt ganz nüchtern ab- der Hälfte der inzwischen abgestellten die Tu-95 «Bear» schon über ein halbes zuwarten. B-1B Flotte der USAF und dem Ver- Jahrhundert hinter sich, die rund 60 Ma- Alle diese neuen Maschinen werden schleiss des Rests seit Desert Storm ver- schinen wurden immer wieder moderni- siert und «klopfen» wohl auch weiterhin den Erneuerungsbedarf bis 2015 nicht fügt die WWS wohl über die einzige an weit entfernten Küsten an. Sie dienen decken können. Daher müssen parallel langfristige Überschall-Bomberkompo- in Engels, Ukranika und Rjasan. aktuelle Muster modernisiert werden. nente weltweit. Das betrifft aber nicht Links oben: Eine Maschine, die mächtig Bis 2020 wird die WWS zirka 100 mo- die Tu-22M3; die nicht luftbetankungs- Eindruck macht, besonders wenn man dernisierte Su-27SM/-SM2 (heute 40) fähigen Spritfresser fl ogen zwischen daneben steht (kleines Bild). Vom mo- und rund 80 MiG-31BM-Abfangjäger 1992 und zirka 2002 gerade einmal pro dernsten taktischen Angriffsfl ugzeug der (heute 10) erhalten. Ausserdem werden Jahr zum Erhalt der Pilotenqualifi ka- WWS, der Su-34, sind jedoch erst weni- etwa 150 aufgewertete taktische Bom- tion und -zulage. Da man 55 Maschi- ger als 10 Stk. ausgeliefert. ber Su-25SM und vielleicht 50 Su-24M2 nen abstellen müsste um 15 zu moder- Links Mitte: Formation bei der Parade zur Verfügung stehen. nisieren, werden die Backfi re-C wohl zum Siegestag am 9. Mai 2010. Der Tan- mittelfristig durch die stärkste taktische ker Il-78 wurde neben zwei Su-24M auch Strategische Bomber Plattform Su-34 abgelöst werden. Seit von den bislang einzigen vier der neuen Während es für die Fernfl iegerkräfte 2007 zeigen die russischen Bomber je- Trainer Jak-130 vom Ausbildungszen- Pläne für einen so genannten PAK- denfalls wieder weltweit Flagge, vom trum Lipetsk fl ankiert. DA gibt, stehen die Russen auch mit Nordkap um England herum bis in die Links unten: Aus frühen Su-27 moder- den bestehenden Bombern eigentlich Nordsee, nach Venezuela, vor Alaska, nisiert man die Su-27SM, der Erstfl ug nicht schlecht da. 17 oder 18 Tu-160 Japan und Guam. war am 27.12.2002. Das Cockpit wurde durch neue Avionik etwas aufgeräumt, Bewaffnung die nunmehrige Mehrzweckversion soll 8000 kg Waffenlast tragen können. Der am 8. April in Prag von den Präsidenten Obama und Medwedew unter- chelnde russische Militär wichtig(st)e zeichnete START-Vertrag Daseinsberechtigung. setzt jeden strategischen Die russisch/weissrussische Übung Bomber mit einer Nukle- «Zapad-09» zeigte, dass satelliten- und arwaffe gleich, alle rus- lasergelenkte Munition sehr wohl vor- sischen Bomber können handen ist, so zum Beispiel mit den Ziel-

Foto: RussTV, Mader Foto: RussTV, aber bis zu 20 nuklear verfolgungssystemen SVP-24, welche bestückte Abstandswaf- auf JDAM-artige Abwurfwaffen hin- fen aufnehmen. Derzeit weisen. Ausserdem soll der Zugang der werden jedoch konven- 520 kg schweren und fünffach lenkba- tionelle Präzisionsmit- ren (TV, IR, mm-Radar, Laser und passiv- tel nachgerüstet, vor al- suchend) und mit Faltfl ügeln intern trag- lem KAB-500 und -1500 baren Kh-38M anstehen. Im Jahr 2008 in sowie die Kh-555SU/Sh/ Georgien war von Derartigem jedenfalls SD Marschfl ugkörper. nichts zu sehen – die langen Reihen der Die Nuklearrolle bleibt Bombentreffer auf den Flugplätzen sa- eigentlich nur deswegen hen aus wie in Port Stanley 1982. erhalten, weil die WWS Betreffend Luft-Luft-Flugkörper werden neben der landgestütz- Su-35 und PAK-FA eine neue Genera- ten Topol-M (SS-27) und tion der ausgezeichneten R-77 und der sechs Delta-IV U-Booten R-73 (RVV-SD und RVV-MD) mit Boos- der Marine sonst keine tern einsetzen. Der Direktor der «Koope- Abschreckungskompo- ration für taktische Raketen» (ein Kon- nente hat. Und nukleare glomerat aus Vympel, Raduga usw.), Abschreckung bleibt auch Boris Obnosov, kündigte den Einsatz die- nach START für das – zum ses Waffenpakets für beide neuen Flug- Beispiel gegenüber China zeuge noch für dieses Jahr an.

Foto: Mader/OSZE – konventionell schwä- Georg Mader

10 7/2010 Military Aviation

Russische Luft- und Luftverteidigungs- 1489. ZRP in Baranowo: 2 S-300PS streitkräfte – Neuorganisation 2010 1490. ZRP in Sablino: 4 S-300PS

Seit 2003 die Heeresfl iegerkräfte der russischen Armee der Luftwaffe 2. Brigada WKO, Hauptquartier Tosno unterstellt wurden, waren die russischen Luftstreitkräfte organisatorisch Sie deckt die nördliche Ostsee und das Weisse Meer ab. auf die sechs Verteidigungsbezirke verteilt: Zum Militärbezirk Moskau 6964. AB in Montshegorsk: 24 MiG-31BS, 24 Su-24M, 20 Su-24MR gehörte die 16. Luftarmee, zu St. Petersburg die 6., zum Nordkaukasus die 6961. AB in Besowets: 36 Su-27, 6 Su-27UB 4., zu Wolga-Ural die 5., zu Sibirien die 14. und zum Fernen Osten die 87. AB in Lewashowo: 2 Tu-134, 6 An-26, 5 An-12, 5 Mi-8 11. Luftarmee. 6992. AB in Priblowo: 12 Mi-24PN, 12 Mi-8 In Zukunft werden nun 33 Einsatzbasen und 13 Luftabwehr-Einheiten die 6960. AB in Alakurttij: 8 Mi-24, 8 Mi-8 Basis der umstrukturierten WWS bilden, die dann aus 180 Kommanden 922. AB in Pushkino: 9 Mi-8 und Einheiten anstatt der bisherigen 340 bestehen wird. Das fl iegende 42. ZRP in Waldaj: S-300PS Personal soll von 12 000 auf 7000, das Offi zierskorps von 65 000 auf 500. ZRP in Gostijnij: 4 S-300PM 38 000 Mann reduziert werden. 3. Brigada WKO, Hauptquartier Kaliningrad Dazu wurden die bisherigen Luftarmeen zu «Kommanden Luftstreitkräfte/ Diese wurde neu aufgestellt und nimmt ausschliesslich die Überwachung Luftverteidigung» zusammengefasst (Командование ВВС и ПВО – Kom- der Ostsee und den Schutz der Baltischen Flotte wahr. An der Enklave mandowanie WWS i PWO). Für die Distrikte Moskau und Leningrad wur- kommt es regelmässig zu Begegnungen mit NATO-Flugzeugen aus der de das 1. Kommando WWS und PWO geteilt. Die bislang den Luftarmeen BALTOPS-Rotation, aber auch polnischen F-16CJ oder fi nnischen F/A-18C. unterstellten Luftverteidigungskorps und Fliegerdivisionen wurden zu 6967. AB in Tshkalowsk: 36 Su-27, 6 Su-27UB Brigaden der Luft-Kosmos-Verteidigung umformiert (Бригад Воздушно- 6962. AB in Thernajakhowsk: 24 Su-24M Космической Обороны – Brigad Wozdushno-Kosmitsheskoj Oboroni BrWKO). Die bisherigen Regimenter wurden völlig abgeschafft und das so 2. Komand WWS i PWO (Militärdistrikte Wolga-Ural und Sibirien) genannte Basensystem eingeführt (Авиационная База – Awiatsionnaja 8. Brigada WKO, Hauptquartier Kuibjschew Baza (AB). Auf diesen ABs fl iegen wiederum Abfangjägerstaffeln, Jagd- 6977. AB in Bolshoje Sawino: 24 MiG-31 bomberstaffeln, Hubschrauberstaffeln; dort stehen auch FlaRak-Einheiten 30. AB in Koltsowo: 4 Su-27S, 3 Tu-134, 8 An-26, 2 An-12, 5 Mi-8 (ZRPs). In einigen Fällen sind nun auf einer AB fünf oder mehr unter- 6976. AB in Gissar: 4 Su-25, 1 Su-25UB, 4 Mi-24, 2 Mi-8 schiedliche Flugzeugtypen stationiert. 6975. AB in Bobrowka: 12 Mi-24, 16 Mi-8, 6 Mi-26 511. ZRP in Engels: 2 S-300PS 1. Komand WWS i PWO (im Militärdistrikt Moskau) 185. ZRP in Ekaterinburg: 2 S-300PS Das Kommando dient dem Schutz der Staatsführung sowie der Haupt- 568. ZRP in Samara: 3 S-300PS stadt und den wichtigsten westrussischen Ballungszentren. Hier sind die besten Einheiten mit dem neuesten verfügbaren Material stationiert. 9. Brigada WKO, Hauptquartier Nowosibirsk 6979. AB in Kansk: 24 MiG-31DZ 5. Brigada WKO, Hauptquartier Petrowskoje 590. ZRP in Nowosibirsk: 3 S-300PS 6968. AB in Khotilowo: 24 MiG-31B, 12 Su-27SM 6963. AB in Khalino: 24 MiG-29SMT, 6 MiG-29UBT 10 Brigada WKO, Hauptquartier Tshita 7000. AB in Woronesh: 1 Su-34, 24 Su-24M, 4 An-30, 1 Mi-8 6982. AB in Domna: 36 MiG-29, 6 MiG-29UB 6996. AB in Wjasma mit 24 Mi-24 und 12 Mi-8 6980. AB in Dshida: 24 Su-24M, 12 Su-24MR, 1 Mi-8 6965. AB in Kaluga mit 24 Mi-24 und 12 Mi-8 6981. AB in Step: 24 Su-25, 6 Su-25UB 214. OWE in Kursk mit 30 Mi-24 und 14 Mi-8 6978. AB in Berdsk: 20 Mi-24 und 12 Mi-8 253. OWE in Kostroma mit 28 Mi-24 und 17 Mi-8 320. AB in Nertshinsk: 8 Mi-8 606. Gw. ZRP in Elektrostal mit S-400 1534. ZRP in Angarsk: 3 S-300PS 93. ZRP in Swenigorod mit S-300PM1 ? ZRP in Dshida: S-300 210. ZRP in Dmitrow mit S-300P 1722. ZRP in Perwomanskij: 2 S-300W 390. ZRP in Nowoje mit S-300PM1 388. ZRP in Atshinsk: 3 S-300PS 226. OSAP in Kubinka mit 8 An-12, 8 An-24, 6 An-26, 13 An-30 und 1723. ZRP in Dshida: 2 Buk 44 Mi-8 sowie die beiden Kunstfl ugstaffeln (Su-27 und MiG-29) 3. Komand WWS i PWO (Militärdistrikt Fernost) 14. Brigada WKO, Hauptquartier Jellisowo 1. Komand WWS i PWO (im Militärdistrikt Leningrad) 6990. AB in Elizowo: 36 MiG-31B, 2 An-12, 2 An-26, 2 Mi-8 Jenes entstand aus der ehemaligen 6. Luftarmee und umfasst den – noch 6984. AB in Ukrainka: 12 Mi-24, 12 Mi-8 immer so genannten – Militärbezirk Leningrad. Es gliedert sich in drei 317. OSAP in Elizowo: 8 Il-38, 12 Tu-142MR, 24 Ka-27, 25 Ka-29 Brigaden der Luft-Kosmos-Verteidigung und deckt den Luftraum von der 589. ZRP in Nakhodka: 3 S-300PS Barentssee bis zur Ostsee ab. 12. Brigada WKO, Hauptquartier Wladiwostok 1. Brigada WKO, Hauptquartier Seweromorsk 6989. AB in Zentralnaja Uglewaja: 12 MiG-31B, 24 Su-27SM, 6 Su-27UB Primäre Aufgabe ist der Schutz der Flottenstützpunkte auf der Halbinsel 1533. ZRP in Wladiwostok: 1 S-400, S-300PS Kola und die Unterstützung der Nordfl otte in der Barentssee. Man beach- te die Massierung der bodengestützten Luftabwehr. 11. Brigada WKO, Hauptquartier Komsomolsk 6959. AB in Sawatija: 24 MiG-31B, 12 Su-27S, 4 Su-27UB 6987. AB in Dzemgi (auch Suchoj-Werk KnAAPO): 2 Su-35, 24 Su-27SM, 161. ZRP in Seweromorsk: S-300 6 Su-27UB 583. ZRP in Olenogorsk: 2 S-300PM, 2 S-300PS 6988. AB in Khurba: 24 Su-24M2, 24 Su-24M 1488. ZRP in Selenogorsk: 4 S-300PS 6985. AB in Wosshajewka: 24 Su-24M, 24 Su-24MR 1528. ZRP in Sewerodwinsk: 4 S-300PS 6983. AB in Wosshajewka: 36 Su-25, 6 Su-25UB, 4 Ka-50, 12 Mi-24, 531. ZRP in Poljarnij: 5 S-300PM 12 Mi-8 1544. ZRP in Wladimirskij: 1 Buk, 2 S-300W 265. AB in Khabarowsk: 1 Tu-154, 1, Tu-134, 6 An-26, 1 An-24, 15 An-12 U

7/2010 11 Military Aviation

6986. AB in Garowka: 20 Mi-8, 4 Mi-26 43. TsBP i PLS in Rjasan: 4 Tu-22M3, 4 Tu-95MS, 8 Tu-134UBL 101. OWO in Sokol: 6 Mi-8 6954. AB in Djagilewo: 18 Il-78 1530. ERP in Komsomolsk: 5 S-300PS 1529. ERP in Khabarowsk: 3 S-300PS Komandowanije WWS (Sondereinheiten für taktische Flugzeuge) 929. GLITs in Aktubinsk (Testzentrum): 2 MiG-31BM, 2 Su-30MK, 4. Komand WWS i PWO (Militärdistrikt Nordkaukasus) 4 MiG-29SMT, 18 MiG-29, 3 Su-34, 14 Su-24M2 7. Brigada WKO, Hauptquartier Rostow-na-Donu 4. TsBL i PLS in Lipetsk (Test/Ausbildungszentrum): 2 MiG-31BM, 6972. AB in Krimskaja: 36 Su-27, 6 Su-27UB, 3 Mi-28N, 20 Mi-24, 5 Su-27SM, 6 Su-27UB, 6 MiG-29SMT, 6 MiG-29UB, 4 Su-24M2, 16 Mi-8, 4 Ka-27 6 Su-24M, 2 Su-24MR, 4 Su-25SM, 1 Su-25UBM, 6 Su-25, 6 Su-25UB, 6969. AB in Millerowo: 36 MiG-29, 6 MiG-29UB 4 Jak-130 69??. AB in Morozowsk: 24 Su-24, 30 Su-24M 344. TsBL i PLS in Torshok (ehem. Heeresfl iegerzentrum): 8 Ka-50, 6971. AB in Budennowsk: 24 Su-25SM, 6 Su-25UB, 2 Mi-28N, 20 Mi-24, 2 Ka-52, 4 Mi-28N, 16 Mi-24, 12 Mi-8, 8 Mi-26 16 Mi-8 185. TsBP i BP in Ashuluk: 1 Tu-160, 3 Tu-95MS, 2 Tu-22M3, 4 MiG-31B, 6973. AB in Primorsko-Akhtarsk: 24 Su-25, 6 Su-25UB 8 Su-27S, 7 MiG-29, 8 Su-24M, 6 Su-25 6974. AB in Egorlik: 16 Mi-8, 10 Mi-26 2457. AB in Iwanowo: 12 A-50, 1 Il-76MD, 1 Il-22M, 2 An-26, 8 Mi-8 6970. AB in Marinowka: 24 Su-24MR 1536. ZRP in Rostow-na-Donu: 3 S-300PM Komandowanije WTA (Transportfl iegerkräfte) 1537. ZRP in Noworossijsk: 2 S-300PM 6985. AB in Pskow: 27 Il-76MD, 6 An-22 ? ERP in Wolgograd: S-300P 6958. AB in Taganrog: 27 Il-76 MD 1721. ZRP in Sotshij: 2 Buk 6957. AB in Seshtsha: 18 An-124-100, 4 Il-76MD 6991. AB in Tshkalowskij: 16 Tu-154, 8 An-72, 5 An-26, 5 An-12, 11 Il-22M 3624. AB in Erebuni (in Armenien): 16 MiG-29, 2 MiG-29UB Quellen: Archiv Georg Mader. OSZE, Jane’s, Web Nach jahrelangen Du- Dem Oberkommando direkt unterstellt alitäten scheint die Komandowanije DA (Langstreckenfl iegerkräfte sowie Bomber, ehem. Mi-28 Havoc der neue 37. Luftarmee) Kampfhubschrauber 6950. AB in Engels: 18 Tu-160, 14 Tu-95MS-6 zu sein, die wenigen 6952. AB in Ukranika: 36 Tu-95MS-6 Ka-52 Alligator dienen 6953. AB in Engels: 30 Tu-22M3, 2 Tu-22MR, 2 Tu-134UBL, 3 An-30, daher als Unterstüt- 2 An-12 zung für Spezialein- 6951. AB in Shaikowka: 30 Tu-22M3

Foto: OKB Kamow heiten.

26. November Neue CBA mit Italien 2009 wurden die Unterschriften in Betrieb unter den Ver- trag gesetzt und Am 8. Juni staunten Anwesende nicht schlecht, als am 8. Juni fand zwei italienische Eurofi ghter (Typhoon) in Payerne die erste Übung landeten. Der Grund für den Besuch war das zwei- in dieser 70 x 45 te grenzüberschreitende Trainingsgebiet, welches km grossen CBA

statt. Dabei ka- Foto: Sven Zimmermann eben in Betrieb genommen wurde. men die beiden Einer der beiden anwesenden Euro fi ghter Eurofi ghter des war mit Infrarotsensor «PIRATE» ausge- er Luftraum über der Schweiz ist voll, viel zu voll. 4° Stormo «Ame- rüstet. Seit dem Jahr 2000 hat der Verkehr über unserem deo d‘Aosta» aus Land um 30% zugenommen und wächst weiter. Aus Grosseto und eine Piaggio P-180 AM Avanti des 14° Stormo Ddiesem Grunde musste die Schweizer Luftwaffe ihre «Sergio Sartoff» aus Pratica di Mare zum Einsatz und nach- Trainingsräume im Inland stetig verkleinern, um die Luftstra- folgend nach Payerne. ssen für die Airliner zu verbreitern. Dieser Verlust kann durch die Kampagnen im Ausland nur zum Teil kompensiert wer- Ein Schritt in Richtung FABEC und SES den, und darum mussten neue Lösungen gefunden werden. Im Hinblick auf das erwartete Luftverkehrsaufkommen wird innerhalb Europas schon an einer radikaleren Lösung ge- Die Lösung heisst CBA, Cross Border Area arbeitet. Unter der EU-Initiative eines Single European Sky Die Schweiz konnte nun nach der seit 2001 bestehenden CBA (SES) würden die historisch verankerten Luftraumstrukturen mit Frankreich auch einen grenzüberschreitenden Trainings- aufgelöst. CBAs werden eine immer wichtigere Rolle einneh- raum mit Italien in Betrieb nehmen. Somit wird die Schweiz men und werden multinational 2012 durch FABEC (Functio- für die Luftwaffe «grösser»: Nach Westen bis Dijon und Lux- nal Airspace Blocks Europe Central) abgelöst. Das Ziel die- euil und im Süden von der Grenze Graubündens bis zum Ufer ser «Funktionellen Luftraumblöcke Zentraleuropa» wird sein, des Comersees. dass die zivilen Luftstrassen direkter und damit kürzer ge- Das Abkommen mit Italien wurde seit 2005 durch die bei- plant werden können. Als Folge müssen sich die Luftwaffen den Luftwaffen erarbeitet, unter Einbezug des Bundesam- Räume für ihre Trainings schaffen. tes für Zivilluftfahrt und der Flugsicherung skyguide. Am Sven Zimmermann

12 7/2010 Military Aviation Einsatzbereit: Die EC635

Am 28. Mai übergab Major im Generalstab Werner Tarnutzer die EC635-Flotte auf dem Mili- tärfl ugplatz Alpnach offi ziell dem Chef Einsatz Luftwaffe, Divisionär Bernhard Müller. Um 12.08 Uhr überfl ogen alle zwanzig EC635 die Helikopterbasis und demons- trierten so die Einsatzbereitschaft der Flotte.

eit dem Entscheid, die nun 48 Rechts und oben: Nach der Übergabe Jahre im Einsatz stehenden der Flotte durch den Chef Einführung Ma- Sud-Aviation (heute Eurocopter) jor Tarnutzer an den Chef Einsatz Luft- SE.3160/SA.316B Alouette III waffe Divisionär Müller, demonstrier te die S gesamte Flotte die «Full Operational Ca- zu ersetzen, sind sechs Jahr vergangen. pability» über Alpnach. Nun konnte der für die Einführung zu- ständige Werner Tarnutzer die volle Ein- Unten: Von den ursprünglich zwischen 1964 und 1974 beschafften 84 SE.3160/ satzbereitschaft der EC635-Flotte melden SA.316B Alouette III stehen heute noch und sie damit der Luftwaffe übergeben. 14 Stück im Einsatz (24 im Jahr 2008). Hodel Fotos: Walter Damit verfügt sie über zwanzig neue Sie werden nun Ende Jahr ausgemustert leichte Transport- und Schulungsheli- und von den 20 EC635 (im Hintergrund) Kein Name aber kopter (LTSH) Eurocopter EC635, davon abgelöst. nicht namenlos zwei in VIP-Konfi guration. In Alpnach stellte Divisionär Müller in sei- ner Rede fest, dass dem EC635 gegenüber Made in Germany trovers diskutiert. Peter Winter, Vize- seinem Vorgänger Alouette III (Lärche) und Switzerland direktor der armasuisse, und Dr. Peter etwas fehle, ein Name nämlich. Der EC635 Am 7. März 2008 übergab Eurocopter die Guggenbach, CEO Ruag Aviation, sind hat zwar keinen wohlklingenden Namen, erste Maschine an die armasuisse. Die sich einig, dass sich die Endmontage ge- doch er hat sich in der Hubschrauber- Luftwaffe konnte am 19. August 2008 die lohnt hat. Die Mechaniker und Techniker Branche einen guten Namen gemacht. ersten vier bei Eurocopter in Donauwörth erhielten bei Eurocopter eine hervorra- So fl iegen heute über 800 EC135/635 in gebauten Helikopter übernehmen. Da- gende Ausbildung. Durch die Endmon- 49 Ländern. Die moderne Technik des runter die zwei EC635 in VIP-Ausfüh- tage erlangten sie zudem eine bessere zweimotorigen Helikopters überzeugte rung. Die restlichen 16 Hubschrauber Systemkenntnis. Diese hohe technische auch das Schweizer Evaluationsteam. wurden von Ruag Aerospace in Alp- Kompetenz zahlt sich nun beim Unter- Durch den geringeren Wartungsauf- nach endmontiert. Die Ablieferung er- halt der Schweizer Flotte aus. wand und die damit verbundenen kür- folgte zwischen dem 28. August 2008 zeren Standzeiten kann mit der kleine- und dem 16. Dezember 2009, also noch Einführung abgeschlossen ren EC635-Flotte die wesentlich grössere vor der vertraglich vereinbarten Frist. Bis heute sind 87 Mitarbeiter für die Be- Alouette III-Flotte abgelöst werden. reitstellung und den Betrieb und 41 Mit- Sinnvolle Endmontage arbeiter für die Mechanik sowie die Avio- Ledersitze und Klimaanlage Über den Sinn einer Endmontage in der nik ausgebildet. Das entspricht neunzig Die zwei EC635 VIP (T-351 und T-352) Schweiz wird bei jeder Beschaffung kon- Prozent des Sollbestandes. Von den ge- entsprechen der zivilen Version EC135. planten 72 Piloten sind Sie verfügen über Ledersitze, eine Kli- bis heute 60, also 85 Pro- maanlage und eine schallgedämpfte Ka- zent, erfolgreich umge- bine. Äusserlich unterscheiden sie sich schult worden. Somit ist aber nur durch das Fehlen des Lastha- die volle Einsatzbereit- kens und der Winde. Die Truppenaus- schaft der EC635-Flotte führung EC635 (T-353 bis T-370) hat eine erreicht und die Einfüh- verstärkte Aluminium-Karbon-Compo- rung abgeschlossen. Bis site-Zelle und Anhängepunkte. Diese heute hat die Flotte be- liessen sogar eine Bewaffnung zu, was reits 4800 Flugstun- aber nicht vorgesehen ist, und können den ohne grössere Vor- auch Sensoren aufnehmen. kommnisse erreicht. Walter Hodel

7/2010 13 Military Aviation Der neue Hornissen-Dompteur

Vom Turbo-Trainer zum Hornet Inside Nach Abschluss der Matur B (Latein) in Wohlen AG trat Ralph Knittel 1996 in die Pilotenrekru- tenschule in Locarno ein. Vierzehn Jahre später darf er sich zu den Top-Piloten der Schweizer Ralph «Deasy» Knittel ist seit die- Luftwaffe zählen. sem Jahr der Hornet Solo Dis- Sein fl iegerischer Werdegang: 1996 Piloten-RS in Locarno-Magadino auf Pilatus PC-7 Turbo-Trainer play Pilot der Schweizer Luft- 1997 Umschulung auf den Jettrainer BAe Hawk Mk.66 und den Northrop F-5 Tiger II waffe. Damit ist er erst der fünfte 1998 Brevetierung als Berufsmilitärpilot und Einteilung in die Fliegerstaffel 1 Vorführpilot, der die Schwei- 1998–2001 Berufsmilitärpilotenschule und zer Hornissen an Flugvorführun- Ausbildung zum Fluglehrer auf PC-7, Hawk und F-5 Tiger II gen im In- und Ausland vorfl iegt. 2003–2004 Umschulung auf die F/A-18 Hornet auf der Naval Air Station in Lemoore Kalifornien bei der US Navy-Staffel VFA-125 «Rough Raiders». Mit der Wahl zum Nachfolger von (Ausnahmsweise fand die Umschulung eines Jahrganges nicht in der Schweiz, Major Thomas «Pipo» Peier ging sondern in Amerika statt) für Hauptmann Ralph Knittel ein 2004–2007 Simulator-Fluglehrer Traum in Erfüllung. Seit 2004 Staffelpilot in der Fliegerstaffel 17 in Payerne VD 2009–2010 Fluglehrer auf F/A-18 Hornet Seit 2010 Hornet Solo Display Pilot

Zudem arbeitet Knittel in der taktischen Evaluationsgruppe des Fachdienstes Luftkampf (FDLK) mit. Er kann auf eine fl iegerische Erfahrung von rund 2200 Flugstunden zurückblicken. Davon 650 Stunden auf dem F/A-18 Hornet.

Grenzen der Aerodynamik bin bestrebt, die Hornet als Mittel der Knittel ist fasziniert von den hervorra- Luftwaffe sowie unsere präzise und am- genden Flugeigenschaften der F/A-18. bitiöse Arbeitsweise aufzuzeigen. Das Und genau diese Faszination soll das ist ein grosses Ziel meiner Arbeit», sagt Airshow-Publikum auch spüren können. er stolz. Er will aber auch die junge Ge- Knittel will den Zuschauern die Flugei- neration motivieren, den Weg für eine

Foto: Schweizer Luftwaffe genschaften der F/A-18 im Grenzbereich Karriere in der Fliegerei einzuschlagen. Ralph Knittel wohnt mit seiner Familie in der Aerodynamik demonstrieren. «Ich Walter Hodel Murten FR. Seine Hobbys sind die Fami- lie, Snowboarden, Mountainbiking und Motorrad fahren. Programm 2010 Hornet Solo Display Der erste Einsatz führte Ralph Knittel im Juni an die ILA Berlin. Das sind die weiteren Daten. Juni er in Wohlen aufgewachsene 26./27. Cambrai F, Meeting National de l‘Air (Airshow) Aargauer träumte bereits mit acht Jahren vom Flie- Juli gen. «Schon mit dem Beste- 03./04. Beauvechain B, International Air Show D 23./24. Emmen, 100 Jahre Luftfahrt Schweiz (Airshow) hen der fl iegerischen Vorschulung FVS (heute Sphair) und der Pilotenrekruten- schule ging mein Traum in Erfüllung. Die August Wahl zum Hornet Solo Display Pilot ist 07./08. Kecskemét H, Hungarian International Airshow ein weiterer Höhepunkt meiner Flieger- September laufbahn», schwärmt Knittel. Im ersten 24./25. Payerne, 100 Jahre Luftfahrt Schweiz, Tag der offenen Tür (Demo) Jahr wird er von seinem Vorgänger Tho- mas Peier unterstützt, Oktober der ihn an die Veran- 13./14. Axalp, Fliegerschiessen (Demo) staltungen begleiten Alle Angaben ohne Gewähr. und dort coachen wird. Die aktuellen Informationen zu den Einsätzen der Patrouille Suisse fi ndet man auf der Website des Patrouille Suisse Fan Clubs (www.patrouillesuisse.ch) oder der Luftwaffe (www.luftwaffe.ch).

14 7/2010 Partner «100 Jahre Luftfahrt in der Schweiz»

Flugmeeting Emmen 24. Juli 2010

In Partnerschaft mit

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www.100JahreLuftfahrt.ch www.emmen2010.ch

Partner Flugmeeting Emmen

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Zentralschweizer Fernsehen Civil Aviation Ferienparadies Phuket Ziel von Billigfl uggesellschaften aus dem Fernen Osten Billigfl uggesellschaften spriessen im Moment im Fernen Osten wie Pilze aus dem Bo- den, verschwinden aber oft genauso schnell auch wieder. Eine Momentaufnahme.

o sieht die Realität aus: Als klar war, dass ich am 2. Februar die Strecke von Phuket (Thailand) Snach Singapur fl iegen würde, um vier Tage später wieder zurückzu- kehren, habe ich mich im Internet um- geschaut: Diverse Fluggesellschaften fl iegen diese Strecke. Unter anderem Silk Air, Tiger Airways und Air Asia. Ich habe mich für Air Asia entschieden. Die Buchung über das Internet verlief ohne Probleme, der Check-in ebenso. Das Air Asia-Angebot war tadellos: Ein neuer Air- bus A320 mit Ledersitzen! Die Konsuma- tion war kostenpfl ichtig; kein Problem bei Flügen, die nur gerade mal eineinhalb Stunden dauern. Auf beiden Strecken ein pünktlicher Abfl ug, eine pünktliche Lan- dung und sehr freundliches Personal. Die Kosten: Der Flug von Phuket nach Sin- gapur und zurück kostete gerade einmal 100 Schweizer Franken, inklusive Flug- hafentaxen und Sitzplatzreservierung. Für die Sitzplatzreservierung wurden 50 Thailändische Bath verrechnet, was etwa Fr. 1.50 entspricht – easyJet lässt grüssen… Phuket, die bekannte Ferieninsel Thai- lands wird von folgenden Billigfl ugge- sellschaften angefl ogen: • Jetstar, Australien • SilkAir (Tochter der Singapore Airlines) • Bangkok Air, Thailand • Air Asia, Malaysia (Thailand) • Tiger Airways, Singapur • Nokair, Thailand • Orient Thai, Thailand • One-two-go, Thailand Silk Air und Bangkok Air gelten in unse- rem Sinne nicht als Billigfl uggesellschaf- ten. Silk Air dient als Zubringer der Sin- gapore Airlines, Bangkok Air nutzt das Monopol als Besitzer des Airports auf Ko Samui – was sich auf die Ticketpreise zu

Oben: Airbus A-320 HS-ABA der Air Asia. Mitte: Dieselbe Maschine beim Ando- cken auf dem Singaporer Airport Changi. Unten: SilkAir ist eine Tochtergesell- schaft der Singapore Airlines. Dreimal täglich fl iegen A319 oder A320 den Flug-

Fotos: Erwin Dietsch hafen an. Im Bild die A320-232 9V-SLD.

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dieser Destination niederschlägt. Der Nai Yang Beach im Nordosten der In- sel Phuket eignet sich sehr gut, um die ankommenden Flugzeuge zu fotogra- fi eren. Den Tag über wird meistens von der Meerseite her angefl ogen; ab und zu ist mit Polizeikontrollen zu rechnen, Ganz oben: A330-243 OY-VKF von Tho- Oben: Orient Thai verfügt über sechs B747 die Beamten sind jedoch freundlich – mas Cook Scandinavia beim Take-off. älterer Bauart (-100, -100SR, -200, -300). no problems! Oben: Bangkok Airways mit der ATR-72- Unten: A320-232 HS-PGW der Bang- Eine unvollständige Aufl istung von Flug- 212A HS-PGK. kok Air. gesellschaften und Typen, die Phuket Unten: Tiger Airways mit der A320-232 Ganz unten: Farbenfrohe Boeing 737- anfl iegen: 9V-TAH. 4Y0 HS-DDL der Nokair. • Thai Airways, B747-400, B777, A330, A340 • Malaysian Airlines, B737 • SilkAir, A319, A320 • Air Asia, A320 • Tiger Airways, A320 • Nokair, B737-400 • Orient Thai, B747-100, -200, -300 • One-two-go, MD-82, -87 • TUI, B767, A330 • Thompson, B767 • Edelweiss, A330 • Thomas Cook, A330, B767 • Transaero, B747, B767 Phuket erfreut sich besonderer Beliebt- heit bei russischen Feriengästen. Die Transaero kommt fast jeden Tag, jeweils mit einer B747 und einer B767 im 15 Mi- nuten Abstand. Orient Thai und One- two-go bedienen Phuket mit relativ altem Fluggerät: Die 747-100 und die MD-82 und 87 haben schon einige Jahre auf dem Buckel! (Weitere Fotos auf S. 18). U Erwin Dietsch

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(Fortsetzung von S. 17)

Bei solch asiatischem Charme fällt es leicht, sich zum Kauf einer Cola überre- den zu lassen. Ganz oben und links oben: Thai Airways International fl iegt Phuket fast im Stun- dentakt an. Im Bild die B747-4D7 HS-TGZ und die B777-3D7 HS-TKD. Links unten: Malaysia Airlines mit Boe- ing 737-4H6 9M-MQC. Unten: Jetstar Airways mit Airbus 320- 323 9V-JSC von Singapur herkommend.

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Mehr als acht Jahre nach der Be- stellung wurde am 19. Mai der erste von 15 an die Erster Airbus A380 für Lufthansa ausgeliefert. Alle Ma- schinen erhalten eine Drei-Klas- die Lufthansa sen-Bestuhlung mit insgesamt 526 Sitzplätzen.

ie erste Maschine trägt den Namen «Frankfurt am Main» und das Kennzeichen DD-AIMA. Als erste Ziele in diesem Jahr werden Johannesburg, Pe- king und Tokio angefl ogen. Für die-

ses Jahr werden ab Mai noch weitere Foto: Lufthansa, Günter Wicker vier Flugzeuge im Monatsrhythmus an Bevor die erste Lufthansa A380 die deutsche Fussballnationalmannschaft am 6. Juni den deutschen National Carrier aus- nach Südafrika fl og, absolvieren Lufthansa-Piloten mit dem neuen Lufthansa-Flagg- geliefert. schiff Trainingseinheiten, die dem Erwerb der Fluglizenz für diesen Flugzeugtyp die- Das Training der Piloten besteht aus nen. Im Rahmen dieses Flugtrainings besuchte die werksneue Maschine am 3. Juni den Flughafen Berlin-Tegel. Starts und Landungen sowie einem Li- nientraining. Nach einer einmonatigen Schulung im A380-Simulator absolvie- Bonn sowie nach Wien und Linz. Die ren die Lufthansa-Piloten auf dem A380 ersten Starts und Landungen absolvie- Trainingseinheiten, die dem Erwerb der ren die A380-Crews jedoch in Karlsruhe/ Lizenz für diesen neuen Flugzeugtyp Baden-Baden (FKB). Die A380-Piloten dienen. Das Linientraining führt den rekrutieren sich aus dem A340-Piloten- A380 auf die Plätze Frankfurt, Hannover, stamm.

Berlin, Hamburg, Düsseldorf und Köln/ Foto: Lufthansa Gerd Zipper

Ihre Pilotenausbildung… zielgerichtet und effizient MCC/CRM individuelle Kurse mit je 2 Piloten Ausstellung • in 8 Tagen, umfassend Oskar Bider’s Nieuport 23 C-1 • 25 Std. Theorie • 20 Std. Training auf FNPT II (B200) Die Ausbildung findet nach gegenseitiger Absprache in einem Block oder in zwei bis drei Etappen statt.

Ausstellung und Dokumentation der Entstehung einer Nieuport 23 C-1 in der Biderbaracke in Langenbruck BL, der Heimatgemeinde von Oskar Bider. Gezeigt werden neben dem sich im Bau befindlichen Flugzeug auch Bücher, Fotos, Bilder und Pläne. Ab 15:00 Uhr wird der legendäre Spielfilm „Bider der Flieger“ aus dem Jahre 1941 gezeigt.

Ort: Bider-Baracke, Schöntalstrasse, 4438 Langenbruck BL Öffnungszeiten: Jeden ersten Sonntag im Monat von 14:00 – 17:00 Uhr Eintritt: Erwachsene CHF 5.00, Kinder CHF 2.00 Weitere Infos: www.nieuport.ch und www.langenbruck.ch

Besichtigung für Gruppen ausserhalb der Öffnungszeiten: Tel. 079 744 66 63.

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bis jetzt rund 15 000 kommerzielle Flüge ILA News absolviert. Airbus verfügt mit diesem Auf- trag für die A380 234 Festbestellungen von 17 Kunden. Airbus konnte in Berlin weitere Mei- lensteine bekanntgeben: So übernahm Air Berlin an der Messe den fünfzigsten A320. Im November 2004 wurde eine Be- stellung über 60 Maschinen dieses Typs platziert. Zurzeit operiert Air Berlin (in- klusive LTU und Belair) 61 Flugzeuge der A320-Familie (Stand Mai), teilweise Airbus mit Paukenschlag auch zugeleast.

Foto: Airbus Auch TAM wartete mit einer grossen Be- stellung auf: Der A350-Launching custo- Die ILA begann mit einem Paukenschlag. Die Emirates Airline mit Sitz in mer aus Brasilien stockte die bisherige Dubai hat 32 weitere A380 bestellt und erhöhte damit ihre Festaufträ- Order, bestehend aus zwölf A350-800 ge auf 90 Flugzeuge. Die Vereinbarung wurde in Anwesenheit der deut- und 15 A350-900, um fünf weitere Ma- schen Bundeskanzlerin Angela Merkel, dem Emirates Group Chairman schinen der 900er-Serie auf. Zusätzlich und CEO, Sheikh Ahmed Bin Saeed Al-Maktoum, und dem Chef von Air- wurden 20 A320 bestellt. TAM zeigte bus, Tom Enders, unterzeichnet. auch Interesse am A380, wies aber da- rauf hin, dass die meisten brasilianischen mirates nahm die erste A380 im nen Flughäfen; damit kann die Liste der Flughäfen nicht über die Infrastruktur Juli 2008 in Empfang und fl iegt angefl ogenen Destinationen noch weitaus für den Riesenvogel verfügen würden. derzeit mit zehn Flugzeugen länger werden. Alle A380 sind mit Engine TAM ist der grösste Airbus-Betreiber in dieses Typs die Flughäfen von Alliance GP7200 Triebwerken ausgerüstet der südlichen Hemisphäre. E Max Ungricht London Heathrow, Toronto, Paris, Jeddah, und werden vom Hamburger Airbuswerk Bangkok, Seoul, Sydney und Auckland an. ausgeliefert. In Deutschland arbeiten über Ein ausführlichen Bericht über die ILA Die Fluggesellschaft rechnet mit einer wei- 30 Hauptzulieferer dem A380-Programm können Sie in der nächsten Cockpit-Aus- ter steigenden Zahl der A380 zugelasse- zu. Die aktuell fl iegende A380-Flotte hat gabe lesen.

Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) ist für die Aufsicht und die Rahmenbedingungen im Bereich der schweizerischen Zivilluftfahrt zuständig.

Zur Verstärkung der Sektion Flugplätze und Luftfahrthindernisse suchen wir Bundesamt für Zivilluftfahrt BAZL einen Projektleiter/eine Projektleiterin Flugplätze und Luftfahrthindernisse (80–100%)

Die Aufsicht über die zivilen Flugplätze und deren Betrieb im Bereich Sicherheit gehört zu den Kernaufgaben, für die Sie als Projektleiter/in in der Sektion Flugplätze und Luftfahrt- hindernisse zuständig sind. Zur Infrastruktur in diesem Gebiet gehören sämtliche Bauten, Anlagen und Luftfahrthindernisse. Sie bearbeiten und beurteilen Projekte im Bereich der Infrastrukturanlagen und deren Betrieb an den schweizerischen Zivilflugplätzen hinsichtlich der organisatorischen und technischen Aspekte nach den internationalen Normen und Bestimmungen und helfen beim Vollzug und der Überwachung der angeordneten Mass- nahmen mit. Zudem führen Sie Audits im Rahmen der Zertifizierung der Flughäfen durch. Die Tätigkeit führt Sie im Rahmen kürzerer Einsätze auch immer wieder vom Bürotisch weg in die ganze Schweiz.

Ihre Bewerbung senden Sie bitte an Arbeitsort: Ittigen oder Zürich-Flughafen. folgende Adresse: Bundesamt für Zivilluftfahrt Referenz Projektleiter/in SIAP Mit einem Hochschul- oder Fachhochschulabschluss vorzugsweise als Bauingenieur/in bringen CH-3003 Bern Sie die beruflichen Grundvoraussetzungen für diese Funktion mit. Ihre Begeisterung für die

Für Auskünfte steht Ihnen Aviatik und/oder Ihre fliegerische Erfahrung oder Berufserfahrung im aviatischen Umfeld Frau Heidi Heer, Personal, erleichtern Ihnen den Zugang zu diesem Spezialgebiet. Grossen Wert legen wir auf sicheres Tel. 031 325 90 68, Auftreten, interdisziplinäre Arbeit, konzeptionelle Fähigkeiten und Teamfähigkeit. Weiter Email [email protected] gerne zur Verfügung. setzen wir gute Kommunikationsfähigkeit und Gewandtheit im schriftlichen und mündlichen Ausdruck in zwei Landessprachen und in Englisch voraus. Weitere interessante Stellenangebote der Bundesverwaltung finden Sie unter www.stelle.admin.ch Gerne erwarten wir Ihre Bewerbung bis am 2. Juli 2010.

20 7/2010 br 000 lgtne ud unzäh- und Flugstunden 10 000 Über Grund. ohne nicht ich dachte loten!», Pi- der Zunft die ich repräsentiere lich schliess- jemand, ich bin «Schliesslich an. Haltung nahm und zurecht watte Kra- die ich rückte präsentierte, giere Passa- der Blicken kritischen den mich ich Bevor werde. älter ich dass chen, Zei- deutliches ein – Gelenk einem in des. man nichtseltenÜberraschen- ten zuwechseln.Dabeierfährt heit, einpaarWorte mitden Gäs- Manchmal hatmandieGelegen- unterschiedlichsten Geschichten. verschiedensten Schicksalenund aufgeführt.Menschenmit sagiere Auf demLadeblattsind223Pas- Flugzeit, Kraftstoffverbrauch und Posi- und Kraftstoffverbrauch Flugzeit, wissen. mir von alles wollte Er Augen. Lebenskraft, blickte er in meine müden pischen Mischung aus Optimismus und ty- vor.Amerika Lächeln für dieser Mit einem mit sich er stellte Al!», I’m «Hi, ren Mann mit amerikanischen Wurzeln. Hand nach mir. Sie gehörte einem älte- kräftige eine griff Moment diesem In Al stelltsichvor trauen zeigen. ter mir, durfte ich doch etwas Selbstver- hin- Nordatlantiküberquerungen lige D meine Glieder. Es knackste Es Glieder. meine streckte und Küche der ich in stand Müde Schloss. fi ins Cockpittüre leise ie el Pilotengespräche Your Captainspeaking… Lizenzeinträge einbildete, wurde immer sich vor diesem Gespräch viel auf seine der Tilly, Copilot Fluglehrer. als gung Berechti- die noch immer besitzt und geflEuropa nach Kapitän ogen als tion zusammen, ist mit der Super-Constella- baute er acht United Flugzeuge der RV-Familie bei Pensionierung seiner Seit Meine Selbstsicherheitsank stand? NichtsfürAl! auf der B-727 pensioniert wurde. Ruhe- er wo United, Fluggesellschaft der bei später und Navy der bei Karriere eine folgte Es Muster. gleichen dem auf lot auf dem B-29 Bomber, ein Jahr später Pi- Mit 20 Jahren wurde er Flight-Engineer wollte fliegen, und zwar um jeden Preis. war.möglich Al Jahren 17 ab erst mals und meldete sich bei der Navy, was da- Minnesota in Elternhaus das urkunde Geburts- gefälschten einer mit er liess mich vom Gegenteil. Mit 16 Jahren ver- der kurzen Rechenpause. Al überzeugte «That’s impossible», antwortete ich nach Cockpit. im Stunden 700 über Jahr des gann er also mit 20 zu fliegen, sass er je- Be- Jahre. 80 auf ihn schätzte Ich Luft. deuteten fast fünf Jahre Nonstop in der 43 Seine rechnen. be- Flugstunden 000 Meine wenigen Hirnzellen begannen zu Fünf Jahre inderLuft man, I’vegot43 000 flight hours!» er mir lachend auf die Schulter: «Young klopfte auskenne, Fliegerei der in sich er ob erkundigte, mich ich Als Fragen. seiner einfachsten die noch waren tion versunken, schnalle ich mich auf dem auf mich ich schnalle versunken, Gedanken meine In Arbeit. wartete pit sante Gespräch unterbrechen, im Cock- ich michbeiAl.Ichmusstedasinteres- ruhiger. Nach einigen Minuten bedankte lyne überwiegt. wenn auch der Respekt vor Al und Eve- stolz bin ich schon auf meine Erfahrung, bisschen ein Gut, beiden. den mit chen vergli- SchulflNiemand Ein ugzeugen. den und MD-80 der auf Rest der Jets, Langstrecken- in davon 8000 Etwa ein. ich Flugstunde 10 519,5 in mein Logbuch trug Angeles Los in Landung der Nach Flugbuch die Fliegerei! für Leben Ein geführt. Managerin port Air- als immer noch Johnson Evelyne wird Tennessee in Morristown hafens Flug- des Homepage der Auf schinen. Evelyne ausschliesslich auf kleinen Ma- Power» ein. Ihre Flugstunden sammelte und «Pitch vom Geheimnisse die in ler Schü- Fluginstruktorin als sie wies ren Jah- 95 von Alter ins bis Noch geben. auf- Jahren 96 von Alter im Autounfall einem nach Fluglizenz die sie musste Flugstunden, 57 635,4 Mit bei Damen. den Rekord den hält Johnson Evelyn liefen». ferner «unter Flugstunden zahl rangiert Al mit seiner beachtlichen An- herausfand, Internet im später ich Wie Noch langenichtRekord nachgehen, ichmussterecherchieren. Copilotensitz an. Ich musste dieser Sache 7/2010 Civil Aviation Peter Tilly 21

Foto: Swiss Civil Aviation

Seit Juni 2008 werden Flugschü- ler der SAT auf der österreichi- schen DA42 ausgebildet. Im Mai Swiss AviationTraining SAT dieses Jahres stiess bereits die dritte Zweimot aus dem Hause Diamond zur SAT-Flotte.

Die SAT-Crew der Flugausbildung: Ste- phan Allemann, Cheffl uglehrer IR (links) und Peter Fasler, Head of Training. Beide sind neben dem SAT-Mandat auch als Piloten für die Swiss unterwegs. Fotos: Swiss AviationTraining DA42 Twin Star-Flotte vergrössert

wiss AviationTraining bietet werben. SAT führt ebenfalls die prakti- mal. Die DA42 hat ein Glascockpit, ist auf dem Weg ins Airlinecock- sche Flugausbildung des Studiengangs benutzerfreundlich, verfügt über ein pit zwei Ausbildungskonzepte Aviatik der ZHAW Winterthur durch. modernes und einfaches Motorenma- San: die MPL-Kurse (Multi- Zeitgleich mit der Einführung der nagement sowie eine sehr gute Flight Crew Pilot Licence) sowie die klassi- neuen MPL-Ausbildung entschied sich Guidance (Autopilot mit Speed hold sche ATPL-Ausbildung (Airline Trans- Swiss AviationTraining, das Zweimot- im Steigfl ug) und wir können unter port Pilot Licence). Beide Kurse dauern IFR-Training in der Schweiz und in Eu- ‹known icing conditions› fl iegen. Mit zirka 18 Monate und sind in vielem ropa mit eigenen Flugzeugen durchzu- dem Garmin 1000 steht ein leistungs- deckungsgleich. Während MPL-Kurse führen. Bei der Evaluation möglicher fähiges GPS zur Verfügung.» angehenden Swiss-Piloten vorenthal- Flugzeugtypen schwang die DA42 ten sind, können Swiss-Kandidaten wie obenaus. Was gab den Ausschlag für Thielert Motoren auch private Teilnehmer ATPL-Kurse ab- diesen Typ? Stephan Allemann, Chef- Kurz nach der Inbetriebnahme der ers- solvieren und sich nach der Ausbildung fl uglehrer IFR und Deputy Head of Trai- ten Maschine geriet der Motorenher- bei einer beliebigen Fluggesellschaft be- ning bei SAT: «Die Plattform ist opti- steller Thielert ins Taumeln. Ersatzteile waren zunächst nicht mehr erhältlich, und später nur mehr gegen Vorauskasse (und höheren Preisen…). Auch erhöh- ten eine Reihe von ADs (zum Beispiel für das Getriebe) die bisher tiefen Be- triebskosten und Standzeiten nicht un- erheblich. Stephan Allemann: «Diese Pro bleme sind überwunden. Wir kal- kulieren jetzt allerdings mit höheren Kosten pro Stunde. Auch unsere neuste Maschine ist mit Motoren von Thielert

Oben: Seit Mai dieses Jahres verfügt SAT über drei DA42 (HB-LUJ, -LUO, -LUP). In der Schweiz sind zurzeit 12 DA42 im Luftfahrzeugregister eingetra- gen. Links: Garmin G1000 Glascockpit – auf den zwei 26 cm grossen Farbbildschir- men sind alle fl ugrelevanten Daten abge- bildet. Im Bild der Naviagationsmodus.

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Swiss AviationTraining Ltd. Die Ausbildungslehrgänge in Übersicht (nur Flight time) Balz-Zimmermann-Str. 38 MPL Std. 8058 Zurich-Airport Core Phase Tel. 044 564 59 00 PA-28 Cadet 47 (inkl. FAA PPL & Nachtfl ug) Infos: swiss-aviation-training.com PA-28 Arrow 17 (Einziehfahrwerk, Propverstellung) Swiss AviationTraining führt regelmäs sig In- Extra 300 4 x 40 Min (upset recovery) foveranstaltungen für angehende Pilotinnen FNPT II Seminole 30 (Basic IFR & Assy Training) und Piloten durch. Nächste Termine: DA42 (FNPT II & aircraft) 43 (IR Schweiz und Europa) 21. Juli 2010, 14:15 Basic phase 18. August 2010, 14:15 FNPT II Beech 200 45 (Advanced IFR, Intro MCC, Abnormals, LOFT) 22. September 2010, 18:15 13. Oktober 2010, 14:15 Intermediate phase 17. November 2010, 14:15 FFS E145 oder A320 36 (Intro Jet & Glass Cockpit, Abnormals, LOFT) 15. Dezember 2010, 14:15 Advanced phase FFS A320 29 (Initial Type Rating) A320 3 (Landing Training) ausgerüstet. Wir wollen eine einheitli- che Flotte; der vom Hersteller Diamond LIFUS entwickelte Austro-Motor ist vielleicht A320 20 (Observer only) A320 100 (Line Introduction & Line Check as First Offi cer) später eine Option. Für die Umrüstung wird ein Kit angeboten.» ATPL Die DA42 der SAT fl iegen jährlich zirka PA-28 Archer 63 (inkl. PPL Schweiz) 600 Stunden. Seit kurzem liegt die TBO FNPT II Seminole 30 (Basic IFR & Assy Training) (Time between overhaul) der Motoren PA-28 Arrow 36 (Einziehfahrwerk, Propverstellung, IR) bei 1500 Stunden, schon bald wird die Extra 300 4 x 40 Min (upset recovery) PA-44 Seminole 22 (Class Rating MEP, IR, CPL) Grenze auf 1800 erhöht werden. Es ist DA42 (FNPT II & Aircraft) 27 (IFR Schweiz und Europa) davon auszugehen, dass die TBO in Zu- FFS A320 27 (MCC) kunft bei 2000 Stunden oder darüber zu liegen kommt. Swiss Initial Type Rating und LIFUS analog MPL Advanced phase & LIFUS auf RJ85/100 oder Ein Teil des Trainings wird von SAT in A320. den USA bei Flight Safety durchgeführt – auf Piper Arrow und Seminole. Wes- halb nicht auch mit der DA42? Stephan Allemann: «Grundsätzlich gehen un- sere Überlegungen in eine Vereinheitli- chung der verwendeten Flugzeugtypen. Wir möchten von Beginn weg einheitli- che Cockpits, um einheitliche Procedu- res zu erreichen. Unterschiedliche Flug- zeugtypen sind immer auch ein Bruch in der Systematik. Um direkt auf Ihre Frage zu antworten: Die DA42 wird von der

Rechts und unten: Dank der effi zienten (chemischen) Enteisung sind auch Flüge unter «known icing conditions» für die DA42 kein Problem. In den Maschinen von Swiss AviationTraining sind auch Stormscopes eingebaut.

FAA (noch) nicht als ‹complex aircraft› Piper Arrow, Piper Seminole und DA42 eingestuft. Das hat damit zu tun, dass (letztere jeweils MPL und ATPL) ge- etwa die Propellerverstellung oder Ge- schult. Die Verantwortlichen der Schule mischeinstellung nicht mehr ‹klassisch› evaluieren die (Einheits-)Flotte der Zu- zu handhaben sind, wie zum Beispiel bei kunft. Künftige SAT-Absolventen sollen einer Seminole. Mit Blick auf den Ein- möglichst durchgängig mit einheitlichen satz in einem Swiss-Jet sind diese Skills Cockpits und ähnlichen Cockpitbedie- jedoch nicht erheblich.» nungen geschult werden – mit Fokus Heute wird von SAT auf Piper Cadet A320. (MPL Basis), Piper Archer (ATPL Basis), Max Ungricht

7/2010 23 Civil Aviation Ehrgeizige Wachstumspläne

Der grösste Flughafen Ägyptens verändert sukzessive sein Erschei- nungsbild. Der Beitritt von Egyp- Cairo International Airport (CAI) tair zur Star Alliance im Juli 2008, der dadurch zunehmende Hub- und Langstreckenverkehr so- wie das ehrgeizige Ziel, CAI zum Nordafrikahub auszubauen, erfor- derte diese Massnahme. Der neue und hochmoderne Terminal 3 wur- de bereits eröffnet, jetzt erfolgen der Umbau von Terminal 2 sowie die Planung zur Modernisierung von Terminal 1. Eine dritte Paral- lelpiste ist bereits im Bau und soll Anfang 2011 in Betrieb genom- men werden. Fotos und Grafik: Cairo Airport Company (CAC)

ie Pharaonen konnten es da- (Bayn Field Airforce Base), den die Al- 2001 wurde mit der kompletten Renovie- mals wahrlich noch nicht ah- liierten, vorwiegend aber die US Air rung von Terminal 1 begonnen, um ihn nen, wie sich ihre Ansiedlung, Force, während des Zweiten Weltkrie- auf einen international üblichen Stan- Ddie sich heute Kairo nennt, ges benützten. 1945 übernahm die ägyp- dard aufzuwerten: Lounges (Business, rund viertausendfünfhundert Jahre spä- tische Luftfahrtbehörde den Airport und VIP), Cafés, Bars, neue Duty Free Shops ter, darstellen wird. Mit derzeit etwa 18 nannte ihn «König Farouk 1. Airport». und Parkplätze wurden gebaut und ein Millionen Einwohnern – täglich wandern Der davor genutzte Almaza Airport, nur neuer General Aviation- und VIP-Termi- Tausende hinzu – ist Kairo eine der am fünf Kilometer vom neuen Standort ent- nal wurde bis 2003 errichtet. schnellsten wachsenden Städte der Erde. fernt, diente in der Folge nur mehr für 2004 schloss man mit der Fraport AG ei- Ein Moloch, der bald zur bevölkerungs- die spärlichen Inlandfl üge und ist heute nen Vertrag über die Zusammenarbeit reichsten Stadt der Welt angewachsen sein ein kleiner Militärfl ughafen. zur Errichtung eines neuen Terminals 3, wird. Die Infrastruktureinrichtungen, wie 1946 zählte der CAI 200 000 Passagiere den Umbau und die Renovierung vom Wasser- und Lebensmittelversorgung, Ka- und jährlich wurden es mehr. Eine Erwei- Terminal 2, die Adaptierung (Andockpo- nalisation, Strassenbau, öffentlicher Ver- terung musste daher zwangsläufi g kom- sitionen) am Terminal 1 sowie auch zur kehr und vieles andere mehr können men. Im Jahre 1955 wurde ein neuer Ter- Planung und Errichtung einer dritten Pa- jetzt schon kaum mehr mit dem rasanten minal geplant, der zwischen den beiden Wachstum mithalten; diese Situation wird Runways errichtet werden sollte. 1957 sich in Zukunft wohl kaum verbessern. Die begannen die Bauarbeiten und am 18. Oben: Der «alte» Terminal 2, derzeit auf- älteste Kulturnation der Welt lebt zu ei- März 1963 wurde der neue Terminal 1 grund von Renovierungs- und Umbau- nem grossen Teil vom Tourismus und der mit einer Kapazität von fünf Millionen arbeiten für die nächsten 2 bis 3 Jahre kommt überwiegend mit dem Flugzeug Passgieren seiner Bestimmung überge- komplett geschlossen. ins Land. Neben den aufstrebenden Bade- ben. Bis in die Achtzigerjahre hinein gab Unten: Blick über den Terminal 1, im orten wie Sharm el Sheik und Hurghada es immer wieder Erweiterungen, Um- Hintergrund auf der zum Taxiway um- am Roten Meer, deren Flughäfen massiv bauarbeiten, um den Anforderungen funktionierten Piste 16/34, die neueste B777.300 der Egyptair. ausgebaut worden sind, musste natürlich des stetig wachsenden Verkehrs Rech- auch der wichtigste Flughafen des Lan- nung zu tragen. Schlussendlich sorgten des, der Cairo International Airport (CAI) 1986 ein neuer Terminal 2 (ausgelegt für im nordöstlichen Stadtteil «Heliopolis» ge- weitere 3,5 Millionen Passagiere) und legen, erweitert und modernisiert werden, eine neue Querpiste (05/23) für Abhilfe. um mit dem Tempo des wachsenden Luft- verkehrs mithalten zu können. Fraport und Weltbank Wie anderswo auch, so stieg auch in CAI Standort Heliopolis die Passagierzahl stetig. Von 7,3 Milli- Wie so viele andere Flughäfen entstand onen im Jahr 1990 auf den Rekordwert auch der Cairo International Airport aus von 14,4 Millionen im 2009. Nur 2001 einem – im Nordosten der Stadt gele- und 2002 gab es aufgrund von 09/11 ei- genen – ehemaligen Militärfl ughafen nen leichten Rückgang an Passagieren.

24 7/2010 Civil Aviation rallelpiste, da, aufgrund des zunehmen- Nach Fertigstellung aller Um- und Neu- air – der wichtigste Kunde von CAI – in den Verkehrs, die Querpiste (05/23) fast bauten wird CAI jährlich bis zu 22 Mil- der grössten Luftfahrt-Allianz vertre- ausschliesslich als Rollweg Verwendung lionen Passagiere abfertigen können. ten ist. fi ndet. Der Vertrag beinhaltet eine Lauf- Durch seine zentrale Lage zwischen Das ehrgeizige Ziel, CAI in den kommen- zeit von acht Jahren und soll das Know- Europa, Asien und Afrika ist auch der den Jahren zum Passagier- und Cargo- how eines grossen Airport-Konzerns bei Cargobereich eine nicht zu vernachläs- Hub für Nordafrika und den Mittleren der Cairo Airport Company (CAC) ein- sigende Grösse, der man mit dem Bau Osten aufzurüsten, scheint in greifbare bringen. Die Weltbank fördert und unter- eines neuen Cairo Cargo Centers (CCC) Nähe zu rücken. stützt diese Um- und Ausbaumassnah- Rechnung tragen wird. Eine Million Ton- Franz Zussner men mit einem Darlehen von rund 400 nen abgefertigte Fracht (ab 2025) ist Fotos: Aus Sicherheitsgründen ist es am Millionen US-Dollar, wobei ein Teil da- keine Utopie. Mit der Inbetriebnahme Flughafen untersagt, Fotos zu machen. von auch für den Ausbau der Flughäfen der dritten, 4000 Meter langen und 65 von Sharm El Sheik, Hurghada, Aussuan Meter breiten Parallelpiste im nächs- Unten: Computer-Grafi k vom fertiggestell- und auch Abou Simbel vorgesehen ist. ten Jahr, können in Spitzenzeiten bis ten T2, der dann mit einer «Airbridge» mit 120 Bewegungen pro Stunde abgewi- dem modernen T3 verbunden sein wird. Fit für die Zukunft ckelt werden. Auch Der unmittelbar an den neuen Terminal die U-Bahn wächst 3 angrenzende Terminal 2 ist während bereits Richtung der Umbauphase – die zirka drei Jahre Flughafen. Der dauern soll – gänzlich geschlossen, wo- Konkurrenzdruck bei der Verkehr vom T1 übernommen durch die aufstre- wird. T3, ausgelegt für 11 Millionen Pas- benden Flughäfen sagiere, ist Egyptair und den Partnern in der Nachbarländer der Star Alliance vorbehalten und soll (Amman, Dubai, mit einer Passagierbrücke mit T2 ver- Abu Dhabi, Doha bunden werden. T2 wird auch Andock- usw.) ist zwar spür- positionen für den A380 erhalten und bar, aber man ver- nach Fertigstellung 7,5 Millionen Pas- traut auf die eigene sagiere abfertigen können, doppelt so Stärke und die Tat- viele als vor dem Umbau. sache, dass Egypt-

7/2010 25 Business Aviation

Data Sheet Hawker 4000

Der Hawker 4000 wurde bereits im Jahre 1996 unter dem Namen Hawker Horizon der Öffentlichkeit vorge- stellt, durchlief seither jedoch einige Hochs und Tiefs während der ganzen Zertifi zierung.

Der Hawker 4000 N616EA dient als Demonstrator für die Hawker Beechcraft Company HBC und war an der EBACE in Genf ausgestellt. Foto: Ian Lienhard

as Programm wurde immer so dass dafür extra ein über 10 000 m² und Flugeigenschaften. Da HBC jedoch wieder – durch kleinere Zwi- grosses Completitionscenter in Betrieb auf Empfehlung der FAA noch diverse schenfälle bei der Zertifi zie- genommen wurde. Verbesserungen bei den Sicherheitssys- Drung sowie durch den Wei- Am 21. November 2006 erhielt der Jet temen vornahm, wurde die erste Ma- terverkauf von Hawker an Raytheon und endlich die defi nitive Zulassung. Dank schine erst im Jahre 2008 an einen ame- dessen spätere Fusionierung mit Beech- den hohen Entwicklungsinvestitionen ist rikanischen Geschäftsmann ausgeliefert. craft – zurückgeworfen. der Jet seiner Konkurrenz wie dem Chal- Seither wurde die Maschine fortlaufend Deshalb fand der Rollout des Hawker lenger 300 in den meisten Belangen über- in wichtigen Märkten wie China und Horizons erst im Frühjahr 2001 statt, ge- legen, vor allem aber in Sachen Komfort den Bermudas zertifi ziert, seit Mai 2010 folgt vom Erstfl ug im August desselben kann sie nun auch an europäische Kun- Jahres. Im Dezember 2004 erhielt der den ausgeliefert werden. Typ die provisorische Zulassung. Durch Ian Liehard seinen völlig neu entwickelten Rumpf, welcher fast vollständig aus Composit- Bombardier Global Express XRS werkstoffen besteht, kam es zu Verzö- gerungen in der Entwicklung, was dazu Hersteller Hawker Beechcraft, Corp, Wichita, KA, USA führte, dass die Typenzertifi zierung nur Typ Transatlantik MidSize dank aufschiebender Wirkung nicht ab- Businessjet lief, bevor der erste Flieger abgeliefert Erstfl ug 11. August 2001 wurde. Trotzdem war der Markt von die- Länge 21,2 m sem Flugzeug überzeugt, so dass Net Spannweite 18,8 m Jets USA 50 Exemplare davon bestellte, Höhe 6 m welche jedoch aufgrund der schlechten max. Geschwindigkeit 870 km/h Wirtschaftslage wieder gestrichen wur- Reisegeschwindigkeit 893 km/h den, respektive ab 2010 an Net Jets Eu- Besatzung 2 Piloten rope ausgeliefert werden. Passagiere (Standard) 8–14 Während der Flugerprobungsphase ent- Startstrecke 1500 m Landestrecke 900 m schieden sich die Verantwortlichen bei Reichweite 6000 km Hawker Beechcraft (HBC), das neue Triebwerke 2 Flaggschiff ihrer Businessjetfl otte fortan Hersteller Pratt & Whitney Hawker 4000 zu nennen. Zusammen mit Typ PW308A (je 31kN) dem neuen Jet wollte HBC auch beim Website www.hawkerbeechcraft.com Kabinenstandard neue Zeichen setzen,

26 7/2010 Business Aviation Hawker 4000 Lokale Nähe und globale Stärke Foto: Rolf Müller 10 Jahre Air Partner in der Schweiz Event mit Jaguar-Logo.

Seit zehn Jahren ist Air Partner, reichen Jahr 2008 um 23% eingebrochen, geführt werden, erhielt Air Partner zahl- einer der weltweit grössten An- der Gewinn vor Steuern um 57%. reiche Orders für Hilfsfl üge nach Haiti. Während der Vulkanasche-Krise muss- bieter für Charterfl ugzeuge, in Schweizer Kunden der Schweiz ansässig. Das an der ten auch einige Rückführungsfl üge aus allen Bereichen durchgeführt werden, so wurden über Londoner Börse notierte Unter- Vor zehn Jahren eröffnete die Air Partner 300 in New York festsitzende Mitarbei- nehmen bietet Qualität und her- am Zürcher Flughafen (General Aviation ter der beiden Pharmafi rmen Roche und vorragende Dienstleistungen. Service Center (GASC) eine Niederlas- Novartis nach Nizza ausgefl ogen. Um sung. Drei Mitarbeiter betreuen Kunden die hohe Kundenzufriedenheit in allen ir Partner, einer der grössten aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft. globalen Märkten zu erreichen, sei ein Anbieter von Charterfl ugzeu- Der Marktanteil Schweiz entspricht fünf breitgefächertes Know-how der Team- gen, ist seit fast 50 Jahren im Prozent des Konzernumsatzes (zirka 10 Mitglieder erforderlich, erklärte Tom En- AMarkt und bietet den Kun- Millionen Franken). Flüge in Privat- so- gelhard, Chef der Zürcher Niederlas- den individuell zugeschnittene Fluglösun- wie grösseren Commercial-Jets machen sung. Sollte sich die wirtschaftliche Lage gen an. Mit 22 Niederlassungen weltweit das Kerngeschäft von Air Partner in der trotz Euro-Krise weiter erholen, dürften und 250 Mitarbeitern erwirtschaftete die Schweiz aus. Zu den Schweizer Haupt- auch die Umsätze der bisher erfolgrei- an der Londoner Börse notierte Air Part- kunden zählen Autofi rmen, Reisebüros, chen Charterfi rma Air Partner wieder nergruppe im letzten Jahr einen Umsatz Industrie- und Pharmafi rmen, Orches- steigen, dies auch mit positiven Auswir- von 215 Millionen Franken, was einem ter und die Schweizer Luftwaffe (Kon- kungen auf die Partnerfi rmen und den Marktanteil von 1% weltweit entspricht. tingentwechsel Kosovo). Flughafen Zürich-Kloten. Der Umsatz ist im Vergleich zum erfolg- Da Spezialaufträge stets kurzfristig aus- Rolf Müller

Inserateschluss Cockpit-Ausgabe August 2010:

12. Juli 2010

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7/2010 27 Rega Symposium Grindelwald: Der siebenjährige EC145 demonstrierte bei einer Rettungsdemonstration auf dem Jungfraujoch, dass der «Flachlandheli» der Rega auch in 3500 Metern Höhe gut eingesetzt werden kann. Foto: Samuel Sommer

7/2010 © 2010 by Ziegler Druck- und Verlags-AG Space Corner Dr. Bruno Stanek

Obama hatte es etwas gar eilig mit der Zerstörung des neuen Mondprogrammes. Das Stop- pen von Projekt Constellation vor dem Ablauf des Fiskaljahres war gar nicht legal, wurde hinter- her festgestellt. Am liebsten hät- Bild: SpaceX ten die «Dreamkiller» sogar schon den Jungfernfl ug von Ares-I ver- hindert, weil sie wussten, dass sie nach dem Start nie mehr behaup- ten konnten, die Rakete würde an Stabilisierungs- und Vibrations- problemen scheitern.

eides erwies sich beim erfolg- reichen Testfl ug am 28. Ok- tober 2009 als falsch. Nicht Banders lief es mit dem Test des «Launch Escape Tower» am 6. Mai 2010, dem Fluchtturm der Orion-Mann- schaftskapsel. Er gelang hundertpro- zentig. Man hatte sich über die neuen

Direktiven hinweggesetzt, das normale Foto: NASA Gesetz befolgt und den Test trotzdem durchgeführt. Zu den vielen offenen Fragen zur Kurs- Illusionen hinter rein änderung im bemannten US-Weltraum- programm kam noch eine weitere. Wie würden die abgespeckten kommerziel- kommerzieller Raumfahrt len Passagierkapseln für Orbitaltrans- porte («Dragon» von SpaceX) von ihren waren hingegen von Anfang an für sol- «objektivem Expertenteam» die diver- Missionen «fern von der Erde» zurück- che Aufgaben geplant. sen Vorschläge zur Revolutionierung der kehren? Obama und sein designierter NASA gekommen waren, herrschte dage- NASA-Chef Bolden hatten bei ihren Astronauten intervenieren gen praktisch Funkstille. Er liess nur ein Rechtfertigungen der radikalen Zäsur Breite Skepsis äusserten auch der erste einziges Mal lapidar verlauten, das Ob- weg von Mondfl ügen schliesslich ver- und der letzte Mondbesucher im Rah- ama-Programm entspreche einem seiner sprochen, «beim Mond sei man ja schon men des Apollo-Programmes, Armstrong fünf Vorschläge. Genau dem wurde aber gewesen» (als ob dies bedeuten würde, und Cernan. In ungewöhnlich deutlichen von den Kritikern des Debakels deutlich dass man die Präsenz unseres Erdtraban- Worten lieferten sie logische Beweise für widersprochen, denn nirgends war die ten dann nie mehr nutzen müsste!) und die Falschheit der Argumentationen zu- Rede davon gewesen, ausser leerer Rhe- jetzt stünden Flüge zu Asteroiden, dem gunsten von Obamas Rückzieher, als sie torik gar nichts zu machen. Mars und Servicemissionen zu neuen am 12. Mai vor dem Handelskomitee des Die servierten «Zückerchen», mit denen Teleskopen in den Erde-Sonne-Libra- US-Senates aussagten. Der überstürzt ein- man die breite Opposition gegen Oba- tionspunkten vor der Tür! Von allen geschlagene Weg sei der direkte, um die mas «Sparpläne» eine kurze Zeit täu- diesen Destinationen kommt man aber Führung der USA auf dem Gebiet der schen konnte, lösten sich nach kurzer mit Fluchtgeschwindigkeit oder mehr Raumfahrt möglichst rasch aufzugeben. Zeit in unmögliche Behauptungen auf. zurück, und somit muss mindestens Bei Norman A. Augustine, von dessen die doppelte Bewegungsenergie ther- Oben: Die unten 5 m breite Orion-Kapsel misch vernichtet werden. Dies erfordert vor ihrem gelungenen Fluchtturm-Test. viel leistungsfähigere Hitzeschilde und Kleines Bild: Projektbild der Dragon- Techniken (wie z. B. «Skip Reentry»), Kapsel, mit der man vorläufi g den Trans- mit denen bisher nur die NASA Erfah- port von Astronauten wenigstens zu und rungen hat, ganz im Gegensatz zu den von der ISS auf kommerzieller Basis «re- in jüngster Zeit aus politischen Grün- volutionieren» will. den ins Spiel gebrachten «kommerziel- Links: Beim Orion-Hitzeschild wurden len Kapselbauern». Die in Entwicklung Erfahrungen vom Eintritt in die Jupiter-

befi ndlichen Orion-Sechsmannkapseln Foto: NASA atmosphäre mit 50 km/s benützt.

30 7/2010 Space Corner

Rechts oben: Die Falcon-9 bei ihrem klein. Skepsis an privater Initiative also geglückten Erstfl ug am 4. Juni 2010 von zwei Seiten auch innerhalb der wis- in Cape Canaveral. senschaftlichen US-Raumforschung. Ei- Rechts unten: Ein halbes Jahrhundert nerseits fehlt Investoren grundsätzlich Erfahrung fl oss in die Konstruktion der das Interesse an der «brotlosen» Astrono- geplanten Mannschaftskapsel Orion für mie, und anderseits hat sich auch in ande- die Rückkehr nicht nur von der ISS, son- ren Ländern gezeigt, dass ausserirdische dern auch von Mond und Mars mit un- gleich höheren Geschwindigkeiten. Projekte für rein kommerzielle Denkwei- sen eine Schuhnummer zu gross sind.

Foto: SpaceX Noch ist das Jahr 2010 nicht zu Ende, Man kann zwar auch anderswo alle Leute und die Kongresswahlen im Herbst sind eine Zeit lang hinters Licht führen, und in Washington noch nicht abgehalten. sicher auch einige die ganze Zeit, aber Vieles kann und wird sich bis dahin nicht das ganze Land die ganze Zeit. noch verändern, aber die Ausgangs- Selbst, wer nicht allen technischen Ar- lage für die neue US-Administration hat gumenten folgen konnte, merkte bald, sich allein seit dem letzten Space-Cor- dass das gestiegene NASA-Budget mit ner vor drei Monaten massiv verschlech- peinlichen Zusatzposten alles andere als tert. NASA-Chef Bolden hat bereits von Einsparungen bringen würde! Die Liqui- seinem Chef gelernt, wie man schamlos dierung des Programmes (nach der Ver- frühere Aussagen verschleiert: «Wir ha-

nichtung von 9 Mia. $ bereits getätig- Foto: NASA ben ja noch gar keine Verträge mit den ten Entwicklungskosten) erfordert allein bisherigen Lieferfi rmen aufgelöst!» Auf- 2 Mia. «termination costs». Dazu kommen nämlich die bisherigen Raketen wei- schlussreich auch eine jüngere Formu- neue Ausgaben für die Transporte ameri- ter gebaut werden, statt von den dank lierung von Bolden zwecks Relativierung kanischer Astronauten in russischen Kap- der NASA vereinheitlichten Triebwerks- derart widersprünglicher Aussagen: «Ei- seln. Immer mehr Experten konnten dar- typen profi tieren zu können. Die erwar- nige von Ihnen werden das sowieso nicht legen, dass die private Übernahme aller teten Verbilligungen dank grösseren glauben». Offenbar hat man die Illusion bemannten Orbitalfl üge nur 4 bis 5 Jahre Stückzahlen für das Constellation-Pro- bereits aufgegeben, Fachleute liessen nach der Einstellung aller Shuttle-Flüge gramm würden nun auch nicht eintreten. sich weiterhin über den Tisch ziehen. absolut nicht realistisch war. Es würde Verteuerungen also infolge der «Privati- mindestens ein Jahrzehnt dauern, und sierung», sowohl bei den zivilen als auch Unsicherheit nach allen Erfahrungen mit einem kata- den militärischen Programmen. Am 27. Mai startete derweil eine wei- strophalen «Bailout» überforderter und Pikant, wie rasch die Chinesen die tere Delta-4-Rakete mit einem GPS-Sa- während Jahren ohne Einnahmen daste- richtigeren Schlüsse aus der offenbar op- telliten der allerneuesten Generation. henden Privatfi rmen enden. Dies für Kos- timalen Architektur der grossen Ares-5- Ihr zentrales H²-O²-Triebwerk RS-68 ten, die um ein Vielfaches höher wären, Mondrakete im ursprünglichen Cons- bewährte sich einmal mehr beim prä- als wenn man die Pläne der NASA mit tellation-Programm gezogen hatten: Die zisen Einschuss in einem Zug. Es wäre lauter bewährten Komponenten in we- Ankündigung ihrer langfristigen Rake- sechsfach Herzstück im Kern der Erst- nigen Jahren weitergeführt hätte. tenplanung zeigt eine Long March 7, stufe der Ares-5 geworden. Die grosse Schon bevor es so weit war, dass ver- die der Ares 5 verdächtig ähnlich sieht! Überraschung war aber der seit Mona- diente Ingenieure bei NASA und ihren Sie ist einzig kleiner und würde einem ten erwartete Teststart der privaten Fal- bisherigen Lieferfi rmen im Rahmen von Mondfl ug ohne mehrere Rendezvous mit con-9 der Firma SpaceX am 4. Juni. Sie Obamas «Job-Beschaffungsprogramm» Einzelteilen nicht genügen. ist das Wunschkind, auf dem alle Hoff- auf der Strasse standen, war das Kontin- Eine solche kleinere Ares 5 wurde nun nungen künftiger privater Transporte gent der Anwälte, die das angerichtete auch von den Erben des NASA-Program- bemannter US-Raumfahrt ruhen. Die Fiasko bewirtschaften mussten, massiv mes eiligst nachgereicht, nachdem das Geheimniskrämerei um den abenteu- gestiegen! Ausgerechnet die Unkun- einfl ussreiche Wissenschafts-Establish- erlichen Countdown trugen zunächst digsten, welche die Fehlplanung in die ment das Fehlen der Grossrakete zum so wenig zur Zuversicht bei wie tra- Taschen neuer Nutzniesser des NASA- Start ihrer künftigen Weltraum-Obser- ditionelle private Firmenpleiten nach Budgets mit dem neuen Präsidenten or- vatorien festgestellt hatte. Der Appe- Fehlstarts. Diesmal jedoch funktionier- chestriert hatten, würden nun wieder tit auf noch grössere Teleskope als den ten beide Stufen der Rakete, und ein einmal am meisten profi tieren. Hubble-Nachfolger wäre jetzt schon vor- Mockup der Dragon-Kapsel gelangte in handen, aber solche müssen an einem einen 250 km hohen Orbit. Bis zum Re- Militär nicht beigezogen Stück lanciert werden. Nach der Aus- daktionsschluss waren die Angaben zu Das Militär hatte schon früher beklagt, serbetriebnahme des Shuttle blieb nur dessen Genauigkeit allerdings wider- man sei vor den Direktiven aus dem noch die Ares 5 als Hoffnung, denn so- sprüchlich. Die künftigen Astronauten Weissen Haus überhaupt nicht befragt wohl die Atlas 5 als auch die Delta 4 wä- sehen ihrem neuen «Raumtransporter» worden, und nun würden sich auch ihre ren selbst in ihrer obersten Ausbaustufe wohl noch einige Zeit mit einem Gefühl Programme verteuern. Jetzt müssten für das übernächste Weltraumteleskop zu der Unsicherheit entgegen.

7/2010 31 General Aviation Eichhorn Airadventures

Zwei Jets für Vater und Sohn

Walter und Toni Eichhorn zählen Seit diesem Jahr mit neuen Jets Ohne aufzufallen kann man die S-211 mit ihrem Formationskunstfl ug Während Vater Walter Eichhorn einen allerdings nie auf einem normalen Flug- auf zwei North American T-6 zu robusten Ostblock-Militärtrainer vom platz landen. Sofort nach dem Abstel- den bekanntesten Airshowpiloten Typ Aero L-29 Delfi n aus den Sechziger- len der Pratt & Whitney-Turbine kom- in Europa. Jetzt haben sich Vater jahren bevorzugt, hat sich Sohn Toni für men die ersten neugierigen Zaungäste. und Sohn aus Bad Camberg in eine relativ wenig bekannte SIAI-Mar- Für Toni Eichhorn ist das aber kein Pro- Deutschland etwas Neues einfal- chetti S-211 entschieden. Der ebenfalls blem. Der grossgewachsene Mittdreis- len lassen: Sie fl iegen wieder ge- einstrahlige Tandemsitzer wurde in den siger lebt schliesslich von und für die frühen Achtzigerjahren in Italien entwi- Fliegerei. Im Hauptberuf steuert er als meinsam Aerobatics – aber mit ckelt und dann in etwa 60 Exemplaren Copilot einen für die Luft- zwei ehemaligen Militärjets. an Staaten wie Singapur und Philippi- hansa, in seiner Freizeit sieht man ihn oft nen ausgeliefert. mit seinem Propellerfl ugzeug-Oldie vom enn die beiden Profi pi- loten in Formation über einen zivilen Flugplatz W rauschen und dann zur Landung ansetzen, meinen manche Be- obachter zunächst, dass sich zwei Mili- tär-Jets verfl ogen haben. Erst nach dem Ausrollen wird die zivile Registrierung erkennbar – und mehrere bunte Spon- sorenaufkleber auf beiden Maschinen weisen ebenfalls auf den mittlerweile zivilen Einsatzzweck hin.

Oben: Durch ihre ähnlichen Flugleistun- gen lassen sich S-211 (vorne) und L-29 gut in enger Formation fl iegen. Rechts: Im Cockpit der S-211dominie- ren die Anzeigen für die Fluglage sowie die Überwachungsinstrumente der Pratt & Whitney-Turbine. Der Martin-Baker-

Schleudersitz ist voll funktionsfähig. Alle Fotos: Jürgen Schelling

32 7/2010 General Aviation

Technische Daten Aero L-29 Delfi n Länge 10,81 m Flügelspannweite 10,29 m Höhe 3,13 m Antrieb 1 x RR-Viper M-601 Schub 3600 lbs Dienstgipfelhöhe 11 000 m Max. Abfl uggewicht 3280 kg Siai Marchetti S-211 Länge 9,31 m Spannweite 8,43 m Höhe 3,80 m Antrieb 1 x Pratt & Whitney Canada JT15D-4C Schub 2500 lbs Dienstgipfelhöhe 12 190 m Max. Abfl uggewicht 2700 kg ohne externe Ladung

Walter Eichhorn füllt beim Pre-Flight- Check der L-29 Druckluft zum Starten der Rolls-Roye-Turbine nach.

Typ North American T-6 auf Flugtagen. Aber er hatte als Fluglehrer schliesslich auch einen der bekanntesten deutschen Piloten in der eigenen Familie: Vater Walter – früher Flugkapitän der Luft- hansa auf Maschinen von der Ju-52 bis zur Boeing 747 – ist europaweit als War- bird-Bändiger populär. Auch Me-109 im Flugbuch Legendär sind seine Erprobungs- und Demofl üge auf mehreren restaurierten Messerschmitt Me-109-Oldtimern. Das ehemalige Jagdfl ugzeug der deutschen Luftwaffe aus den Vierzigerjahren gilt wegen seines berüchtigten Start- und Landeverhaltens bis heute als extrem anspruchsvoll. Und deshalb wies er vor gut zwei Jahren seinen Sohn als einen seiner Nachfolger auf die «109» der Messerschmitt-Stiftung im bayerischen Manching besonders sorgfältig ein. Mitt- lerweile hat Toni Eichhorn einige Stun- den und zahlreiche Landungen auf dem Propeller-Jagdfl ugzeug in seinem Flug- buch stehen. Vater Walter Eichhorn hat die 70 zwar bereits überschritten, aber kein bisschen von seiner Fliegerleidenschaft einge- büsst. Deshalb entschied er nach seiner Pensionierung bei der Lufthansa, sich ei- nen Ex-Militärjet zur Teilnahme an Air- shows sowie für Trainingsfl üge der etwas schnelleren Art anzuschaffen. Bereits sein erster Jet war eine tschechoslowaki- Oben: Die S-211 ähnelt auf den ersten Blick ein bisschen dem Alpha-Jet, ist aber sche Aero L-29, ein bis etwa 400 Knoten einstrahlig. schneller Jet-Oldie aus den Sechziger- Unten: Von der robusten L-29 wurden mehr als 3500 Exemplare gebaut, und sie ist jahren, von dem mehr als 3500 Ex- U sogar grasplatztauglich.

7/2010 33 General Aviation emplare entstanden. Danach folgte für kurze Zeit eine etwas modernere Galeb G-2 aus dem ehemaligen Jugoslawien. Die heute von ihm erneut eingesetzte Aero L-29 ist am Flughafen Siegerland stationiert. Allerdings wurde vor knapp zwei Jahren das Original-Triebwerk ge- gen eine stärkere Rolls-Royce-Turbine ausgetauscht, so dass der Jet heute auch von relativ kurzen Plätzen aus eingesetzt werden kann. Und da Sohn Toni eben- falls eine Einweisung auf die L-29 be- kommen hatte, stand für ihn rasch fest: Ein eigener Jet muss her! Da die beiden zudem seit vielen Jahren mit zwei Propellerfl ugzeugen vom Typ T-6 Formationskunstfl ug auf Flugtagen in ganz Europa vorführen, war schnell klar, dass sie diese Show zukünftig auch anbieten wollen. Nur eben mit zwei Jets. Bis im Frühjahr 2010 mit der SIAI-Mar- chetti S-211 ein relativ moderner, aber Toni Eichhorn muss vor jedem Flug der auch noch einigermassen kostengünsti- Alenia-Konzern gehört. Über 300 Kno- S-211 einmal das Bedienpanel an der ger Ex-Militärjet gefunden wurde, ver- ten Reise fl iegt der Jet, die Vne liegt so- Rumpfaussenseite aktivieren. Ein Selbst- ging einige Zeit. Zum einen müssen gar erst bei knapp 400 Knoten. Zudem check zeigt dann, ob alle Systeme ord- nungsgemäss funktionieren. ehemalige Luftwaffen-Flugzeuge auf- kommt die S-211 normalerweise mit wendig demilitarisiert werden. Zum an- Start- und Landestrecken um 1000 Me- deren ist die Zahl der Fluglehrer, die ter aus, sie kann also auf normalen Ver- einen Piloten auf diese Maschinen ein- kehrslandeplätzen betrieben werden. Allerdings mussten die beiden in punkto weisen können, naturgemäss klein. Formations-Kunstfl ug gegenüber ihrer Durch Zufall stiess Toni Eichhorn auf Mit der L-29 auf Gras! T-6-Vorführung etwas umlernen: Die die Mitte der Achtzigerjahre gebaute Manchmal ist allerdings der Oldie Aero S-211 ist von der Aerodynamik wesent- S-211 des italienischen Flugzeugbauers L-29 noch spektakulärer für das Pub- lich ausgefeilter als die L-29. Wenn beide SIAI-Marchetti, der später von Aermac- likum: Diese Maschine darf sogar von aus dem höchsten Punkt beim Looping chi übernommen wurde und heute zum Grasbahnen aus betrieben werden, was in den Abschwung gehen, muss der Se- Walter Eichhorn beim Hahnweide-Old- nior im Tschechen-Jet unbedingt Gas Deutschland anstatt Haiti timertreffen 2009 in Deutschland ein- nachschieben – sonst hängt ihn sein Fi- drucksvoll unter Beweis stellte. Dort lius unfreiwillig ab. Die S-211 von Toni Eichhorn war ursprüng- startete mit seiner L-29 erstmals ein Ex- Wer das Vater-Sohn-Duo mit seiner Jet- lich für die Luftwaffe Haitis bestimmt, zu- Militärjet von der Grasbahn dieses Se- Performance einmal live erleben will, sammen mit drei weiteren Maschinen des gelfl ugplatzes. Dafür verbraucht die mo- hat dazu in der Saison 2010 noch zwei- gleichen Typs. Da der Kunde seinen Verpfl ich- tungen nicht nachkommen konnte, wurden derne S-211 im Vergleich zur wesentlich mal Gelegenheit: vom 10. bis 11. Juli die Flugzeuge – entmilitarisiert – an zivile älteren L-29 deutlich weniger Sprit, und im österreichischen Wels und 21. bis 22. Kunden abgegeben. Die N852TC konnte Toni im Gegensatz zum Ostblock-Warbird August auf dem Flugtag im deutschen Eichhorn in Europa erwerben. JS sind die Martin-Baker-Schleudersitze90x28 Breitscheid. der S-211 voll einsatzfähig. Jürgen Schelling Hoffmann_Anz_90x63_dt 08.02.2010 12:28 Uhr Seite 1

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34 7/2010 General Aviation 100 Jahre Luftfahrt – das Jubiläum aviatischer Spitzenleistungen in der Schweiz

1910 ging als historisch entscheidendes Die jahrzehntelange Luftfahrttradi tion in Emmen laufen auf vollen Touren Jahr des Aufbaus der Schweizer Aviatik hat mitunter zur grossen Begeisterung, und wir freuen uns auch auf Ihren Be- in die Ge schichte der Schweizer Luft- vor allem auch der jugendlichen Schwei- such an diesem ausserordentlichen Ju- fahrt ein. Mutige Pioniere setzten zu his- zer Bevölke rung für alles was mit dem biläumstag. Informieren Sie sich auf torisch einmaligen Leistungen an und Fliegen zu tun hat, beigetragen. Die ge- www.100jahreluftfahrt.ch/www.em- beeinfl ussten damit die Entwicklung der planten Jubiläumsveranstaltungen fi n- men2010.ch – hier fi nden Sie viele wei- Luftfahrt in der Schweiz massgeblich. den in allen Landesteilen statt und sol- tere interessante Informationen zu «100 Heute – 100 Jahre später – wollen wir len allen Sparten der Luftfahrt – vom Jahre Luftfahrt in der Schweiz». im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkei- Motorfl ug über den Segel fl ug und Bal- Für Ihr Interesse und die Unterstützung ten «100 Jahre Luftfahrt in der Schweiz» lonfahren bis zum Modellfl ug – die Ge- bedanken wir uns ganz herzlich. diese grossartigen Leistungen, die visio- legenheit geben, sich dem interes sierten nären Taten und den innovativen Geist Publikum zu präsentieren. unserer Flugpioniere würdigen. Auch möchten wir an die Initiativen erinnern, Highlight des Jahres – die uns weit über die Schweizer Gren- das Flugmeeting Emmen am zen hinaus bekannt gemacht haben, die 24. Juli 2010 sich völkerverbindend ausgewirkt und Der eigentliche Höhepunkt des Jubi- den weltweiten wirtschaftlichen Auf- läumsjahres wird zweifellos das grosse schwung unseres Landes beschleunigt Flugmee ting am 24. Juli 2010 in Emmen haben. Damit steht die Erfolgsgeschichte sein. Vorbereitet wird ein eindrückliches

der Schweizer Luft fahrt sinnbild lich für und ab wechslungsreiches Programm Foto: zvg die einmalige Entwicklung der Schweiz. von historisch und aktuell eingesetzten Neben der Würdigung der Schweizer Luftfahrzeugen aus der Schweizer Luft- Pioniertaten in der Luftfahrt stehen im fahrt. Insgesamt werden über hundert Jubi läumsjahr jedoch besonders die ge- Luftfahrzeuge am Bo den und in der Luft Martin Messner genwärtige und die künftige Schweizer zu bewundern sein. Präsident OK «100 Jahre Luftfahrt in Luftfahrt im Mittelpunkt. Die Vorbereitungen für das Meeting der Schweiz» Flugmeeting Emmen: Ueli Wenger – der O.K.-Präsident mit Highlights ohne Ende starker Affi nität zum Oldtimerfl iegen (Bücker!). Im Gespräch mit Ueli Wenger – ter will) zum dem O.K.-Präsidenten des An- und vom Platz lasses – war eines bald klar: Das zu bringen, zu gung. Es folgen Oldtimervorführungen, grosse Fest der Schweizer Luft- verpfl egen und inklusive dem ältesten in der Schweiz fahrt führt von Höhepunkt zu Hö- ganz einfach ei- noch fl iegenden Flugzeug, der Comte nen gelungenen A-4 Gentleman. hepunkt. Streichen Sie sich den Tag zu besche- Ab 9:30 Uhr ist der Luftraum Emmens 24. Juli im Kalender mit dickem ren. Foto: mt den Helikoptern reserviert. Vom kleinen Rotstift an! Abgerundet wird das vollgepackte Flug- R44 über die Bell 47, die BO105, Alouette programm durch Ausstellungen am Bo- 2, den EC635, die Rega Da Vinci. Und, irka 120 Flugzeuge werden den, so werden etwa die Ruag, Swiss, und, und, bis hin zum Kamov, der mit ei- in Emmen zu bestaunen sein. skyguide und das Bazl den Besuchern ner Airwork-Demo zu sehen sein wird. U Viele in der Luft, andere in der präsentiert. statischen Ausstellung. Und Z Die Schweizer Luftfahrt am Anreise alle haben einen Bezug zur Schwei- zer Luftfahrt – aktuell oder historisch. Himmel Emmens Es wird empfohlen, die Veranstaltung mit öffentlichen Transportmitteln zu besuchen. Die zivile Milizorganisation hat sehr Gehen wir in chronologischer Folge die Auf dem Veranstaltungsgelände und in der aufwendige Vorarbeiten geleistet; es Vorführungen durch: Schon frühmor- näheren Umgebung stehen keine Parkplätze Bedarf neben dem rein Fliegerischen gens werden Flugzeuge beim Anfl ug zu zur Verfügung. Weitere Informationen: eine organisatorische Meisterleistung, bestaunen sein. Ab 7:00 Uhr steht das www.emmen2010.ch. um über 50 000 Zuschauer (so das Wet- Gelände den Frühaufstehern zur Verfü-

7/2010 35 General Aviation

Neu Um 10:45 wird ein der Swiss die unter dem Motto «Modellfl ug gestern zwei Beech C-45 – serviert den Ohren- zu seinem grossen Auftritt erwartet. Eine und heute» einen Einblick in die Entwick- schmaus für Propellerjunkies… Show mit Premierenwert, soll doch der lung des Modellfl uges ermöglichen wer- An der ILA gesehen und mit Spannung elegante Airliner auch in einer «Überra- den (Scale, Jet Akro usw.). auch in der Schweiz erwartet: Die Flug- schungsformation» zu sehen sein! Was vorführung der Dornier Do-228NG. Die diesen Auftritt von anderen unterschei- Schlag auf Schlag Flugleistungen der Maschine – von Ruag det: Der A330-Vorfl ug konnte im Simula- Ab 13:00 Uhr folgen weitere Highlights Aviation neu gebaut – haben in Berlin Super Connie Sammelmappen tor geübt werden… Da die Piste Emmens Schlag auf Schlag: Nach einer Fall- die Zuschauer im höchsten Masse be- Klammerhalter und Briefbeschwerer A4, rot oder blau nicht den erforderlichen Mindestmassen schirm-Demo zur Eröffnung des Nach- eindruckt. Es folgen zivile Formationen: für Flugzeuge dieser Grössenordnung mittages zeigen die besten Pilotinnen Die Bücker-Squadron aus Biel-Kappelen aus Metall je Fr. 17.– entspricht, ist die Landung des elegan- und Piloten der Swiss Aerobatic Associ- und die P3-Flyers aus dem Tessin. Fr. 38.– ten Vogels (leider) unmöglich. ation Motorkunstfl ug auf höchstem Ni- BÜROBEDARF Ab 11:15 Uhr wird es wieder historisch: veau. Gefolgt von etwas Wehmut: Die Breiter Mix zum Abschluss Flugzeuge der Schweizerischen Flie- letzten neun verbliebenen Alouette 3 Nicht fehlen darf das modernste militä- gertruppe, mit unter anderen Bücker der Luftwaffe werden im Verband – be- rische Trainingsfl ugzeug der Welt: Die Jungmeister und Messerschmitt Me- gleitet vom Vorgänger Alouette 2, res- Pilatus PC-21, vorgefl ogen von unserer AKTION 108. Abgerundet wird dieser Block mit pektive dem Nachfolger EC635 – in den Luftwaffe. Ebenfalls nicht fehlen dürfen Neu dem PC-7 TEAM. Ruhestand entlassen. unsere Jets der Sechziger- bis Neunzi- Die Mittagsstunde geht (akustisch) etwas Dann Action im Multipack: Das Su- gerjahre: Hunter und Mirage, gefolgt

ruhiger an: Die AeCS-Sparte Segelfl ug per Puma/Cougar-Demo-Team unserer vom Highlight unter den Highlights: der COCKPIT zeigt «Flüster»-Schlepp und Segelkunst- Luftwaffe, die Legenden Morane, Vam- Patrouille Suisse! SHOP fl ug, gefolgt von den Modellfl ugkollegen, pire und Venom sowie das F/A-18-Kraft- Noch ist aber nicht die Zeit gekommen AKTION paket. Etwas weniger Motorenleistung um aufzubrechen: Bruno Müllers Suchoi Helfer gesucht wird bei den anschliessenden Vorbei- 26 und das Breitling Jet Team stehen an! Feldstecher Regenschirm Sackmesser fl ügen von Eigenbaufl ugzeugen zu se- Und der Sound der Flying Bulls Douglas Klein und handlich mit Etui Navyblau, Victorinox mit 12 Funktionen, Noch immer werden für den Anlass Helfer hen sein – so beim offenen Volksplane DC-6 lass ich mir zumindest nicht ent- gesucht. Obwohl nicht jede Helferfunktion mit einem VW-Motor. Wer Fliegerei mit gehen. Ein Massenaufstieg von Heiss- Fr. 40.– Automatik mit «Cockpit»-Aufdruck 91 mm Länge, schwarz attraktiv ist, sind diese Leute die Seele einer Sound verbindet, kommt im nächsten luftballonen beendet das reichbefrach- Fr. 17.– statt Fr. 37.80 Fr. 19.– statt Fr. 25.50 Veranstaltung. Kontakt: www.emmen2010.ch. Programmpunkt auf seine Rechnung: tete Programm. Die legendäre DC-3 – in Formation mit Max Ungricht ACCESSOIRES

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Die Rega rief – und Spezialisten Die Zukunft der Rettungsfl iegerei der Rettungsfl iegerei kamen aus der ganzen Welt. In einem drei- tägigen Symposium wurde über die Zukunft des Rettungsfl ugwe- sens mit Helikoptern diskutiert, auch kontrovers.

Rega Symposium in Grindelwald

Oben: Die Eigernordwand – im Bild nur Kulisse, während der Bergsteigersaison jedoch (zu oft) Schauplatz für Rettungs- fl üge. Links: Rettungsdemo mit dem Agusta AW109SP «Da Vinci» HB-ZRT.

Dr. Erwin Stolpe, medizinischer Direk- tor des ADAC und Arzt am Städtischen Krankenhaus München, fasste seine Kri- tik an den heutigen Systemen zusam- men: «Beim Hubschrauber gehen wir

Fotos: Samuel Sommer Kompromisse ein, die heute nicht mehr vertretbar sind.» Er wies dabei auf die n seinem einführenden Referat Anforderungen an die Zukunft nicht kompatiblen Tragsysteme und die stellte der Vorsitzende der Rega Ernst Kohler skizzierte eingangs die An- limitierten Platzverhältnisse hin. Stolpe Geschäftsleitung, Ernst Kohler, forderungen aus seiner Sicht: «Noch ist wies auch auf das Verbesserungspo- Izunächst fest, wie befremdlich die Rettungsfl iegerei zu oft vom Wetter tenzial hin, das aus seiner Sicht in Zu- die Abwesenheit einer hochrangigen abhängig. Die Zukunft gehört der GPS- kunft ganz einfach ein «must» ist, so zum Bazl-Delegation zu werten sei: «Ich Navigation. Was noch fehlt, ist die Er- Beispiel Flüssigsauerstoff ausserhalb staune, wie wenige dieser Behörde bei laubnis der Regulierungsbehörde.» Koh- (grössere Kapazität), Integration me- diesem Anlass dabei sind.» Hochkarä- ler umriss auch die Anforderungen an chanischer Reanimationssysteme oder tige Vertreter aus der Industrie, aus- zukünftige Helikopter: Aus seiner Sicht kabellose Monitore. Stolpe legte sei- ländischer Rettungsfl iegerorganisati- ist ein Gesamtgewicht von maximal nen Finger auch auf mitgeführtes Equip- onen, der Rettungsmedizin und von 3500 kg zentral, der Heli muss allwetter- ment, welches nicht Luftfahrt-zertifi ziert Behörden fanden den Weg ins Ber- tauglich sein, von einem Piloten gefl o- ist (z. B. IAPB, ECMO, Inkubator). ner Oberland; das Abseitsstehen des gen werden können und die Mensch-Ma- Schweizer Bundesamtes für Zivilluft- schine-Schnittstelle soll die Crew nicht Wenig Neues von fahrt wurde allgemein mit Kopfschüt- überfordern. Aber auch: «Der Rettungs- den Herstellern teln registriert. Mit Claude Vuichard helikopter der Zukunft muss bezahlbar Ebenfalls vor Ort waren die Hersteller war zumindest ein allseits anerkann- bleiben. Utopien – etwa aus der militäri- Agusta und Eurocopter. Auf die Forde- ter Heli-Experte vor Ort. schen Küche – sind keine Lösung für uns.» rungen an den zukünftigen Rettungs-

38 7/2010 Helicopter hubschrauber gingen der Managing Di- Selbstkritik und rector von Agusta, Bruno Spagnioli, und Kritik der CEO von Eurocopter, Dr. Wolfgang Am zweiten Tag Schoder, nur indirekt ein. Spagnioli er- standen interessante wähnte, dass etwa 30% der Helis älter Gesprächsrunden als 20 Jahre sind. Sein «Helicopter 2020» auf dem Programm. muss über genügend Reserven beim Ho- Beim Thema «Risk vern im Gebirge verfügen und soll eine and Safety Manage- höhere Geschwindigkeit und eine grös- ment» sagte And- sere Reichweite haben sowie die Leis- rea Muggli, Civil tungsmerkmale CAT A/Class 1 erfüllen. Aviation Safety Of- Im Weiteren spricht Spagnioli von einem fi cer beim UVEK, ei- zukünftigen «Front offi ce» im Cockpit nen Satz, über den und einem «Main offi ce» im Passagier- es sich lohnt, vertief- raum. Bei letzterem erwähnt er insbe- ter nachzudenken: Rettungen sind Teamwork: Die besten sondere die Grösse und den Zugang zum «Wenn wir nicht wissen, was wir nicht Leute und gutes Material sind die Basis Innenraum. Und: Hubschrauber für long wissen, ist es uns fast unmöglich…». Sich für Sicherheit und Erfolg. endurance sollen mit einer leistungsfä- selbst zu Hinterfragen ist der Kern er- Unten: Für Fachleute nicht erstaunlich – higen Enteisungsanlage versehen sein. folgreichen Riskmanagements. auch der «Flachlandhelikopter» EC145 Auch Spagnioli sieht den Anspruch, den Nicht mit Kritik an den Behörden sparte zeigte im Hochgebirge erstaunliche Leis- Workload der (des) Piloten möglichst zu Rega Chefpilot Heinz Leibundgut: «Ich tungen (siehe auch Poster). optimieren. Sein Cockpit der Zukunft bemängle, dass bezüglich JAR OPS 3 enthält ein AMLCD-Glascockpit mit un- bei der EASA nicht die nötigen Qua- burg beziffert die Kosten für die reine ter anderem DAFCS, FMS, EVS und Sa- lifi kationen aus der Rettungsfl iegerei Flugrettung auf 0,4%. tellitennavigation. verfügbar sind. Und ich begreife nicht, Wolfgang Schoder von Eurocopter gab weshalb nicht auf unsere Erfahrungen GPS ante portas ein Versprechen ab: «Die nächste Ge- abgestützt wird.» Und er weist darauf Eigentlich ist dieser Zwischentitel eher neration von Rettungshubschraubern hin, dass etwa in Grossbritannien JAR irreführend: Im Ausland wurden mit GPS wird 200 kg mehr Zuladung haben und OPS 3 nur teilweise eingeführt wurde. schon umfassende Erfahrungen gesam- über eine Reichweite von 600 km ver- Da fühlte sich Dr. Michel Masson von melt. Stephen Hickoks Unternehmung fügen.» Auch er sieht die Zukunft in ei- der EASA herausgefordert: «Die Statis- ist auf die Einführung von GPS-Heli- nem Glascockpit mit optimierter M/M- tik zeigt ganz klar, dass die HEMS-Flie- koptertracks spezialisiert. So wies der Schnittstelle und stellt in Aussicht, die gerei das höchste Risiko beinhaltet.» Lei- Amerikaner auf bereits 400 bestehende Wartungskosten um mindestens 10% zu bungut konterte mit der Aussage, dass GPS Helicopter Procedures hin, die teil- senken. Schoder setzt auf neue Rotor- er nicht glaube, dass der Regulator die weise seit den Neunzigerjahren in Be- blätter (blue edge) und geht davon aus, Ansprüche der Rettungsfl iegerei wirk- trieb sind: ohne Unfälle, wie er sagt! Das dass der Lärm um weitere 50% gesenkt lich verstehen würde. Er gab dazu ein GPS führt den Piloten bis zu einem Ap- werden kann. Neu und interessant war einfaches Beispiel: «Eine Strassenam- proach point 0,6 Meilen vor dem Bestim- seine Aussage über eine kommende mo- bulanz muss mit Blaulicht über ein rotes mungspunkt. Die letzte Strecke muss in dulare Systemarchitektur. Der Vertreter Signal fahren (dürfen) – vergleichbares VFR zurückgelegt werden – das einzige von Eurocopter ging immerhin in sei- muss im Rettungseinsatz auch bei uns Minima besteht also auf dem Weg vom nen Prognosen weiter, als sein Vorred- möglich sein.» AP zum Final point. ner aus Italien: «Fast in jedem der kom- Hans Morten Lossius von der Norsk menden Jahre werden wir ein neues Die Kosten sind moderat Luftambulanse ergänzte, dass in sei- Produkt bringen.» Erstaunliche Zahlen präsentierte Dr. nem Land mit den EC135 und EC145 Zum Abschluss des ersten Tages prä- Willi Morger von MCM Consulting. Bei bereits 23 Basen für GPS-Anfl üge zer- sentierte Daniel Hösli «seine» Patrouille Polytrauma-Patienten fallen am Insel- tifi ziert seien. Skyguide COO Urs Ryf Suisse. Höslis Ausführungen wurden mit spital Bern gemäss einer «Studie Häus- mochte sich in dieser Gesprächsrunde grossem Interesse verfolgt. ler» nur 0,1% der Kosten bei der Rettung nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. an. Selbst die klinischen Er hat Vorbehalte zu IFR-Flügen auf Kosten sind mit 3,7% re- kleiner Höhe. Doch nach Ernst Kohlers lativ klein. Die grössten einleitenden Sätzen «Noch ist die Ret- Kostenblöcke auf dem tungsfl iegerei zu oft vom Wetter abhän- Weg zur Wiederher- gig. Die Zukunft gehört der GPS-Navi- stellung sind die The- gation» und den Erfahrungsberichten rapie (19,6%) und der aus anderen Ländern ist wenig Ver- langfristige Produkti- ständnis für die zögerliche Haltung der onsverlust (47,9%). Dr. Schweiz zu spüren. Wolfgang Voelckel, Lei- Am letzten Tag wurden der internatio- ter Anästhesiologie und nalen Gästeschar Rettungdemonstratio- Intensivmedizin am nen auf der Kleinen Scheidegg und dem Traum Center des Un- Jungraujoch vorgeführt. fallkrankenhauses Salz- Max Ungricht

7/2010 39 SHA Inside

Bell 429 besucht die Schweiz Eine ILA-Premiere feierte der Bell 429 auf seinem ersten Stopp der zweimonatigen Tour durch Europa. Die amerikanische Bell wird das Modell 429 in Europa potenziellen Kunden vorführen. Es wird zuerst in Dänemark, Österreich und in der Schweiz gezeigt, bevor es für einen Monat nach Grossbritanien geht. Die Schweizer Stationen sind Samedan Swiss Helicopter am 22. Juni und Sion am 23. Juni. Association www.sha-swiss.ch

Der Bell 429 be- sucht auf seiner Welttournee auch Eindrücke aus Europa und die

Foto: ILA Schweiz. Berlin Partnerland Schweiz Die Schweiz nahm an der diesjährigen ILA als Partnerland ei- An der Internationalen Luftfahrtausstellung (ILA) nen speziellen Platz ein. So waren die Schweizer Luftwaffe mit in Berlin konnten knapp 300 Fluggeräte, darun- dem Eurocopter EC635 und die Rega mit ihrem neuen Agusta ter einige Hubschrauber, am Boden und in der Westland Da Vinci präsent. Die Schweizer Firma Swiss UAV Luft besichtigt werden. Zu den Stars der täglichen aus Niederdorf AG zeigte eine ganze Palette von unbemann- Flugvorführungen gehörten die neuesten Militär- ten kleinen Drehfl üglern für Überwachungsaufgaben aus ei- hubschrauber der deutschen Streitkräfte. Doch gener Produktion. Swiss UAV vertreibt zudem zusammen mit Saab Aerosystems die UAV-Familie Skeldar. auch das Partnerland Schweiz war mit zwei Helis in der statischen Ausstellung präsent.

äglich konnten die Fachbesucher und die zahl- Der Museco VTOL reichen Zuschauer den spektakulär vorgeführten UAV wurde aus Kampfhubschrauber UHT und den dem Swiss UAV TTransporthelikopter NH90 TTH von NH Industries Neo S-300 und bewundern. In der statischen Ausstellung zeigte Eurocopter dem EMT Penzberg zudem den NH90 in der Forward Air MedEvac Konfi guration Luna UAV weiter-

für Deutschland und den Hodel Foto: Walter entwickelt. NH90 NFH (NATO Fri- gate Helicopter) der hol- Hybridantrieb für Hubschrauber ländischen Marine. EADS präsentierte an der ILA das Konzept eines Hybridan- triebes für Hubschrauber. Die Forschungsplattform von EADS Innovation Works wird «Eco2Avia» genannt. Hochleistungs- batterien sollen Starts- und Landungen mit reiner elek trischer Energie ermöglichen. Aber auch die Dieseltriebwerke mit dem Der Eurocopter Testpilot Gegenkolbenprinzip «OPOC» (Opposed Piston Opposed Cy- Manfred Kuck demons- linder) sollen eine Treibstoffersparnis von über 30 Prozent ga- trierte bei seiner Vor- führung des deutschen rantieren. Das Ziel dieses Forschungsprojektes ist es, zukünf- Tiger UHT (Unterstüt- tig einen noch saubereren, leiseren und sicheren Betrieb von zungshubschrauber Ti- Hubschraubern zu ermöglichen. ger) auch einige takti- Walter Hodel

Foto: Walter Hodel Foto: Walter sche Flugmanöver.

Den NH90 TTH (Tacti- cal Transport Helicopter) in den Farben des deut- Konzept mit Hy- schen Heeres pilotierte bridantrieb von

der Eurocopter Testpilot Foto: ILA EADS: Eco2Avia.

Foto: Walter Hodel Foto: Walter Herbert Graser.

40 7/2010 Heli-Focus

von Markus Herzig www.SwissHeli.com

Heli «India Hotel»

ine Paarung mit Helikopter- typen aus zwei Generationen. Der Agusta-Bell 47G-3B1 HB- EXIH ist ein Klassiker der Sech- zigerjahre. Die ehemalige Sioux AH1 XT134 des «Blue Eagles» Displayteams der UK Army wurde Ende der Siebziger- jahre von Ueli Soltermann gekauft und im April 1979 als HB-XIH in der Schweiz registriert. Nach zwei Jahren wechselte der Oldtimer die Basis von Bern nach Sa- medan, wo er auch für nostalgische Pas- sagierfl üge eingesetzt wurde. Am 29. Juli 1996 verunfallte der Helikopter tragisch bei der Coaz-Hütte im Val Roseg. Der Kaman K1200 K-Max ist eine mo- derne einsitzige Transportmaschine mit einer maximalen Nutzlast von 2722 kg.

Grosses Bild: Der K-Max HB-ZIH in der Der HB-ZIH wurde im Februar 2007 von neuen Lackierung über der Stadt Bern. Rotex Helicopter als zweiter K-Max ne- Foto: Markus Herzig ben der HB-ZGK übernommen. Die bei- Oben: Der AB47G-3B1 HB-XIH auf dem den Helikopter im Detail: gefrorenen Tarmac in Samedan. HB-XIH Agusta-Bell 47G-3B1; S/N Foto: Markus Herzig 1545; B/J 1964; vorher: XT134; Ein- trag: 26. April 1979, Eigentümer & Hal- Links: Der K-Max HB-ZIH in den alten ter: Soltermann Ueli; Handänderung: rot-weissen Farben bei Adelboden. 25. Mai 1981, neuer Eigentümer: Brog- Foto: Markus Herzig lie Alice, neuer Halter: Mountain Flyers 80 Ltd; Handänderung: 16. September 1983, neuer Halter: Broglie Alice; Han- dänderung: 4. September 1989, neuer HB-ZIH K1200 K-Max; S/N A94-0021; Halter: Heli Bernina AG; Unfall: 29. B/J 1997; vorher: D-HMAX, OE-XKM; Juli 1996 im Val Roseg/GR; Löschung: Eintrag: 13. Februar 2007, Eigentümer 21. August 1996. & Halter: Rotex Helicopter AG.

7/2010 41 History Propeller sorgen für Wirbel

Exportbemühungen der Schweizer Flugzeug- industrie (2) Foto: Keski-Suomen Illmailumuseo via Hannu Valtonen

Während des Zweiten Weltkrieges exportierte die Schweizer Luftfahrt- Werke in Friedrichshafen – Motorhau- industrie zwar keine Flugzeuge ins Ausland, wurde jedoch in den ersten benverkleidungen für den zweimoto- Jahren des Konfl ikts in das Rüstungsimperium des Dritten Reiches einbe- rigen Bomber Dornier Do 17 fertigten. zogen. Eine kleine Zahl von Escher Wyss Propellern für die Morane Saul- Weil die Firma am Bodensee mit der Lie- nier MS-406 erreichte zudem das mit Deutschland verbündete Finnland. ferung im Verzug war, platzierte das Un- ternehmen im Frühjahr 1941 einen Un- terauftrag von 20 Motorhaubenringen ie Exportbemühungen der Das Land beschaffte sich stattdessen von bei der Swissair. Das Friedsrichshafener Schweizer Flugzeugindus- der Royal Air Force 12 Hawker Hind, die Stammwerk liess zudem Haubenteile für trie waren in den Zwischen- im Juli 1939 zur Ablieferung gelangten die Messerschmitt Bf 109 E in Altenrhein Dkriegsjahren alles andere als und früher zur No. 211 Squadron gehör- fertigen. Auch hier wurde die Swissair vom Erfolg gekrönt. Der Verkauf von 16 ten. Das zweiplätzige Beobachtungsfl ug- als Unterlieferant in die Produktion mit- C-36 Beobachterfl ugzeugen und 36 Mo- zeug aus dem Hause Hawker war in der einbezogen. Für die Fertigung von zwölf rane D-3800 an die Griechischen Luft- Schweiz nicht ganz unbekannt: Im Jahre Kabinenhauben fakturierte das Luftver- streitkräfte schlug fehl. Ein ausführlicher 1935 beschaffte sich die Fliegertruppe kehrsunternehmen eine Rechnung über Bericht darüber fand sich in der letzten ein Exemplar zur Erprobung. Weil weder 15 000 Franken. Weil mit dem Beginn des Ausgabe von Cockpit. Anfang April 1939 die Flugeigenschaften noch die Leistun- Zweiten Weltkrieges die Swissair-Flotte trat die Regierung Afghanistans an Dofl ug gen befriedigten, nahmen die Eidgenos- gegroundet war, suchte die Direktion in Altenrhein heran und erkundigte sich sen von einer grösseren Bestellung Ab- des Carriers vermehrt nach Auftrags- betreffend Liefermöglichkeiten für 15 bis stand. Das mit einem Rolls Royce Kerstel V möglichkeiten, um die Vollbeschäfti- 20 C-35. Zu diesem Zeitpunkt war die Lie- Triebwerk von 600 PS Leistung ausgerüs- gung des Personals weiterhin garantie- ferung von zwei Prototypen sowie 80 Se- tete Muster blieb somit ein Einzelgänger, ren zu können. rienmaschinen für die Schweizer Flieger- fand sich aber zehn Jahre im Inventar der truppe bereits abgeschlossen. In einem Fliegertruppe. Die afghanische Luftwaffe Propeller gegen Schreiben des Eidgenössischen Militär- schenkte dem Royal Air Force Museum in Trainingsfl ugzeuge departementes vom 21. April 1939 erteilte Hendon im Jahre 1968 eine ihrer Hind, die Die von der Zürcher Firma Escher Wyss das Amt der Kriegstechnischen Abteilung nach einer umfangreichen Restaurierung entwickelte EW-V6 Metallluftschraube die Bewilligung zum Export dieser Ma- der Öffentlichkeit zugänglich ist. für die Morane D-3801 war schnell ein- schinen an Afghanistan. mal für die Deutsche Luftfahrtindus- Swissair Haubenteile triekommission interessant. Dieses an Afghanistan setzt auf den Hind für Dornier-Bomber der Restelbergstrasse 49 am noblen Die Kriegstechnische Abteilung machte Während des Zweiten Weltkrieges sind Zürichberg-Quartier domizilierte Amt Dofl ug Altenrhein aber die Aufl age, dass keine Flugzeuge exportiert worden. stand unter der Leitung von Stabsinge- die gleichen Unterlieferanten berück- Nach dem Fall Frankreichs im Juni 1940 nieur Fritz Eltz. Diese Kommission war sichtigt werden müssten, wie das bei der band das Dritte Reich die Schweizer In- eine Aufsichts- und Beratungsstelle für Produktion der C-35 für die Schweizer dustrie aber vermehrt in ihre Rüstungs- die Industrieverlagerungsarbeit in die Fliegertruppe der Fall war. Ferner durf- vorhaben ein. Ein lückenloses Bild über Schweiz und sollte die an hiesige Fir- ten die eigenen Aufträge für die Armee die Exporte nach den Achsenmächten men vergebenen Aufträge im Luftfahrt- nicht unter dem Exportauftrag leiden. ist nach heutigen Erkenntnissen nicht sektor koordinieren. Doch die Vorfreude um einen Export- möglich. Die im Bundesarchiv in Bern Die Besonderheit dieses Propellers be- auftrag war verfrüht: Das konstitutio- lagernden Dokumente geben nur Frag- stand in seiner hervorragenden Brems- nelle Königreich mit Mohammed Zahir mente preis. wirkung im Sturzfl ug und bei der Lan- Shah an der Spitze beliess es bei der Of- Bekannt ist, dass Dofl ug in Altenrhein dung. Escher Wyss lotete in einem Brief fertenanfrage. – damals eine Tochterfi rma der Dornier vom 29. Juli 1941 beim Armeekom-

42 7/2010 History mando die Möglichkeiten einer Export- Juni 1941, der Wiederaufnahme des Krie- ter die Arme griff. Vacano war es auch, freigabe für das Dritte Reich aus. Ge- ges mit der Sowjetunion, und September der dem Oberriedner Alfred Comte das neral Henri Guisan höchstpersönlich 1944, als Finnland die Seiten wechselte, Geschäft zum Bau von drei AC-3 Bom- nahm sich dieser Sache an. In einem verbuchten die fi nnischen Moranes nicht bern für das Land einfädelte. Nach ei- Schrei ben an den freisinnigen Bundesrat weniger als 105 bestätigte Luftsiege. Min- nem Putsch weigerte sich allerdings Karl Kobelt brachte der General seinen destens zwei EW-V6 Metallluftschrauben La Paz, die Flugzeuge abzunehmen, was Wunsch zum Ausdruck, «dass die Liefe- lieferte Escher Wyss dem mit dem Drit- Comte in den Strudel des wirtschaftli- rung des Propellers oder eine Lizenzab- ten Reich verbündeten Land. Diese Zahl chen Ruins riss. tretung an Deutschland nur gegen ent- fand sich in einem Bestandesbericht der Philipp Vacano liess bei der Kriegstech- sprechende Kompensationsgeschäfte 28. Jagdfl iegerstaffel von 1943. Ausge- nischen Abteilung durchblicken, dass zustande kommen dürfe.» Guisan regte rüstet mit den EW-V6 Propellern waren die argentinische Regierung durchaus in seinem Schreiben vom 5. August 1941 die Moranes mit den fi nnischen Kennzei- am Kauf von etwa zehn Exemplaren des an, im Gegenzug eine kleinere Zahl chen MS-310 und MS-325. Aus den Doku- C-3604 interessiert sei. Dies veranlasste von Jagdeinsitzern Bf 109 E-3 als Er- menten im Bundesarchiv Bern geht leider den Chef der Kriegstechnischen Abtei- satz für die verunfallten «Emil» zu be- nicht hervor, wann die Lieferung erfolgte. ling, R. von Wattenwyl, beim Waffenchef schaffen. Zudem pochte der General der Flieger- und Fliegerabwehrtruppen, auf die Lieferung von 50 Trainingsfl ug- C-36 Offerte für Argentinien Oberstdivisionär Friedrich Rhiner, um- zeugen des Typs Messerschmitt Bf 108 Nach Beendigung des Zweiten Welt- gehend nach einem Preis für die C-3604 «Taifun» (siehe Cockpit März 2007) oder krieges suchte auch die Schweizer Flie- anzufragen. «Im Prinzip wäre es sehr zu Arado Ar-96. Aus den im Bundesarchiv gertruppe Mittel und Wege, ihre Arse- begrüssen, wenn diese Flugzeuge ver- in Bern vorgefundenen Dokumenten nale zu verkleinern und gleichzeitig kauft werden könnten», hiess die Ant- geht nicht hervor, ob eine Lizenzvergabe den Export von Überschussbeständen wort Rhiners vom 10. September 1946, der EW-V6 Metallluftschraube tatsäch- zu forcieren. Die mittlerweile vom deut- «die C-3604 entsprechen nicht mehr den lich erfolgte. Bekannt ist lediglich, dass schen Management gesäuberte Dofl ug Anforderung, die wir an moderne Flug- das Dritte Reich den ganzen Krieg über in Altenrhein erhielt im Herbst 1945 zeuge stellen müssen und ebenso wenig nie die gewünschten Trainingsfl ugzeuge von einem nicht näher genannten «klei- unserer taktischen Konzeption, die da- lieferte. Auch die Aufstockung des Be- nen europäischen Land» eine Anfrage hingeht, in Zukunft nur noch einsitzige standes mit weiteren Bf 109 E-3 kam zur Lieferung von D-3802 Jagdfl ugzeu- Flugzeuge zu verwenden.» Ein Freibrief ebenfalls nicht zustand. Dies nährt die gen. Oberstdivisionär Friedrich Rih- also, diesen Ladenhüter zu verscher- Vermutung, dass in der Tat keine EW- ner äus serte sich in einer Antwort vom beln. Von der als Fernaufklärer und für V6 Propeller das Dritte Reich erreichten. 22. November 1945, dass «grundsätzlich den Erdkampf konzipierten C-3604 fer- Empfänger von EW-V6 Metallluftschrau- keine Einwendungen zur Lieferung von tigte die Schweizer Industrie lediglich 13 ben war allerdings die fi nnische Luftwaffe. D-3802 Flugzeugen an das Ausland be- Stück. Weil die Lieferung an das südame- Das gegen die Sowjetunion kämpfende stünden.» Wie schon in den Zwischen- rikanische Land schlussendlich nicht zu- Land besass ein reiches Sammelsurium kriegsjahren verliefen die Verhandlun- stande kam, verblieben die Flugzeuge verschiedenster Jagdfl ugzeuge, darun- gen aber schnell im Sand. bis zur Ausserdienststellung 1956 in der ter auch 87 Morane Saulnier MS-406 C-1. Im Herbst 1946 gelangte Oberst Philipp Schweiz. Statt der Argentinier mussten Finnische Piloten überführten die fabrik- Vacano an die Kriegstechnische Abtei- sich die Eidgenossen über das unzuver- neuen Morane vom französischen Châ- lung und anerbot sich, für die Schweizer lässige und mit Kinderkrankheiten nur teauroux in ihre Heimat, wo die Maschi- Flugzeugindustrie Absatzmärkte in Süd- so gespickte Muster ärgern. nen zwischen dem 4. und 29. Februar 1940 amerika zu erschliessen. Der hohe Of- Hans-Heiri Stapfer eintrafen. Die der 28. Jagdfl iegerstaffel zu- fi zier mit österreichischen Wurzeln ge- Verfasser und Redaktion bedanken sich geführten Maschinen duellierten sich am hörte in den Dreissigerjahren zu einer beim Bundesarchiv in Bern und Hannu Polarkreis mit sowjetischen Polikarpow Schweizer Militärkommision in Bolivien, Valtonen des fi nnischen Keski-Suomen I-153 Doppeldecker-Jäger sowie den mo- die dem südamerikanischen Land beim Illmailumuseo für die Überlassung von derneren Lawotschkin LaGG-3. Zwischen Aufbau einer modernen Luftwaffe un- Dokumenten und Fotos.

Linke Seite: Die von der Zürcher Firma Escher Wyss hergestellte EW-V6 Metall- luftschraube fand auch den Weg nach Finnland. Die für die D-3800 der Schwei- zer Fliegertruppe typischen zwei wei- ssen Streifen pro Propellerblatt fi nden sich auch auf den an Finnland geliefer- ten Luftschrauben wieder. Die 28. Jagd- fl iegerstaffel bemalte die Propellerspitzen noch zusätzlich in Gelb. Die Aufnahme der MS-406 C-1 entstand in Tiiksjärvi während des Sommers 1943. Links: Argentinien zeigte im Herbst 1946 Interesse am Kauf von etwa zehn Exem-

Foto: Martin Kyburz plaren der Null-Serie der C-3604.

7/2010 43 History

Vor 25 Jahren im Cockpit…

in Bericht in der Juli-Ausgabe von 1985 hat es mir ganz be- sonders angetan: «Die Jäger Evon Jakowlew». Während es über die Jäger der Alliierten grossar- tige Literatur gibt, sind mir die elegan- ten Jagdfl ugzeuge aus der Sowjetunion oftmals noch etwas fremd. Und dann die grosse Überraschung: Als Autor zeich- net unser allerseits geschätzter Hans- Heiri Stapfer… Viel Raum wird auch der Luftfahrtschau von Le Bourget eingeräumt. Ein Ver- suchsfl ugzeug namens «Rafale»! Noch ist das spätere Aussehen erst im Ansatz zu erkennen. Im Weiteren sind Berichte über die Air Lesotho, über «B-52 und Zeros» sowie über «Dübendorf in den Dreissigerjah- ren» abgedruckt. Und ebenfalls bemer- kenswert: Die erste Breitling-Werbung in unserem Cockpit. Was für eine schöne und lange Zusammenarbeit! mt Titelbild: Aérospatiale/Aeritalia ATR42

44 7/2010 History Staffeln der Welt Baby Blue – vier Schweden aus Dänemark

s begann mit dem Gedenk- Etag zur Be- freiung Dänemarks im Mai 1945. Jedes

Jahr am 4.Mai über- Fotos: Archiv Baier fl og man bei Sonnen- Oben: Baby Blue in Formation Swan untergang die Kir- dann auch vom (Saab T-17/Koksijde 2006). che von Swino. Diese Tactical Air Links: Eine Mushshaq der pakistani- «Missing Man»-For- Command zur schen Luftwaffe. mation zu Ehren der gefallenen Flieger Gestaltung von Airshows und Open Days Links Mitte: De Red Eagles (Bölkow hatte das Rufzeichen «Baby Blue». Es genehmigt. Zwischenzeitlich in Verges- Bo-208 «Junior»/Keiheuvel 1975). wurde beibehalten, als einige Flugleh- senheit geraten, wurde «Baby Blue» mit Links unten: Baby Blue (einschliesslich rer ein Team für besondere Anlässe bil- dem Umzug der Flugschule auf die Ka- Reservemaschine). deten. In den Achtzigerjahren erarbeite- rup Airbase wiederbelebt. Das Team ten ehemalige F-104- und F-100-Piloten existiert bis heute. Die Maschinen tra- ein Programm. Das Viererteam mit Saab gen den Standardanstrich ohne beson- Finger four, Bomb Burst, Echelon Right T-17 «Supporter» der Flugschule wurde dere Markierungen. und Waterfall. Gelandet wird paarweise. Programm Weitere Teams Das Programm ist der Die pakistanische Luftwaffe unterhielt beschränkten Leis- zeitweise ein Team mit der Saab T-17, tung angepasst. For- dort unter dem Namen «Mushshaq» in mationsloopings oder Lizenz gebaut. In Belgien gab es auf dem Fassrollen gibt es nicht. Flugplatz Seppe ein «Stuntteam», die Im Wesentlichen be- «Red Eagles». Sie fl ogen mit vier Böl- steht das Programm kow Bo-208 «Junior», einem Vorläufer aus Vorbeifl ügen in der MFI-17. verschiedenen For- mationen und einem Die Maschinen «Bomb Burst». Nach Maschinen für «Baby Blue» werden of- dem Start folgen Fin- fensichtlich nach Bedarf aus dem Be- ger Right, Box, Swan, stand der Flugschule rekrutiert. Bei- spielsweise sah man in Koksijde 2006 die Kennungen T-403, T-407, T-410, T-411 und T-418. Dänemark erhielt insgesamt 32 T-17, in der Version mit dem Lyco- ming IO-360-A1B6. Die Entwicklung ging vom Bölkow Bo- 208 «Junior» über die Saab MFI-9 und die MFI-15 «Safari» zur MFI-17. Mit Ra- ketenbehältern ausgestattete MFI-9B wurden, bekannt als «Biafra Babies», so- gar für Kampfeinsätze verwendet. Werner Baier

Quellen Von Gestel Acrobaten toeren boven de Keiheuvel Bild- und Textarchiv des Autors

7/2010 45 HB-Register Schweizerisches Luftfahrzeugregister 1. – 31. Mai 2010 Eintragungen

Datum Immatrikul. Typ Werk-Nr. Bauj. Eigentümer/Halter Standort 17.05.2010 HB-852 Eigenbau SB-7 (H. Schifferle) 001 2010 Schifferle Herbert, Mollis Mollis 12.05.2010 HB-FQE11 Pilatus PC-12/47E 1204 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 25.05.2010 HB-FQJ11 Pilatus PC-12/47E 1211 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 31.05.2010 HB-FQK11 Pilatus PC-12/47E 1218 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 31.05.2010 HB-FQL11 Pilatus PC-12/47E 1217 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 31.05.2010 HB-FQM11 Pilatus PC-12/47E 1219 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 31.05.2010 HB-FQN11 Pilatus PC-12/47E 1222 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 31.05.2010 HB-FQO11 Pilatus PC-12/47E 1216 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 31.05.2010 HB-FQQ11 Pilatus PC-12/47E 1221 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 31.05.2010 HB-FQR11 Pilatus PC-12/47E 1220 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 20.05.2010 HB-IZP Saab 2000 031 1996 Dragonite SA/Darwin Airline SA, Bioggio Lugano 27.05.2010 HB-OFC Piper J3C-65/L-4 11-114 1941 Häni-Reinhart Barbara, Egerkingen Grenchen 19.05.2010 HB-QTH Lindstrand LBL 150A 1286 2010 Axotech AG, Schaffhausen Schaffhausen 14.05.2010 HB-QTT Lindstrand LBL 105A 1078 2006 Scholl Herbert, Mörigen Ipsach 07.05.2010 HB-QVO Ultramagic M-145 145/66 2010 Migros Genossenschaftsbund/ Horni Ballonfahrten GmbH, Schönenbuch Schönenbuch 18.05.2010 HB-SGF HOAC DV 20 20088 1994 Fliegerschule Birrfeld AG, Lupfi g Birrfeld 12.05.2010 HB-VCJ Hawker 800 XP 258644 2003 Johnson Controls AG, Basel Ausland 06.05.2010 HB-VWO Cessna 525 Citation Jet 525-0391 2000 GK Invest AG, Appenzell St. Gallen-Altenrhein 11.05.2010 HB-ZLG Eurocopter AS 350 B3 4982 2010 Air Grischa Helikopter AG, Untervaz Untervaz 12.05.2010 HB-ZMC Eurocopter AS 350 B3 4984 2010 BOHAG Berner Oberländer Helikopter AG, Gsteigwiler Gsteigwiler 07.05.2010 HB-ZRS Agusta AW109SP 22202 2009 Schweiz. Luft-Ambulanz AG, Zürich Zürich 11.05.2010 HB-ZTH Robinson R44 II 13015 2010 Turkey Heliski SA, Verbier Neuchâtel

Löschung: Der aus dem Luftfahrzeugre- gister gelöschte Dassault Falcon 2000 HB-IAX war vor vierzehn Jahren von der Rabbit Air fabrikneu übernommen wor- den. Der Businessjet ist für den Trans- port von zwölf Personen zugelassen.

Handänderungen

Datum Immatrikul. Typ Werk-Nr. Bauj. Neuer Eigentümer/Halter Standort 26.05.2010 HB-2361 IS-28M2/GR 75 1997 Plaut Olivier, Grand-Lancy La Côte 05.05.2010 HB-2412 E1 Antares 19 2005 Schaffner Alfred/Haltergemeinschaft Daedalos, Anwil Fricktal-Schupfart 26.05.2010 HB-2420 Nimbus-4M 19 2006 Schild Rudolf, Büsserach Dittingen 11.05.2010 HB-2452 E1 Antares 58 E 48 2010 Engeler Markus, Olten Olten 10.05.2010 HB-CYO 182S 18280778 2000 Schwab Richard, Grossaffoltern Bern-Belp 19.05.2010 HB-EEW CEA DR1050 568 1964 Fraschina Grégory, Lutry Yverdon-les-Bains 06.05.2010 HB-EFP CEA DR1050 338 1962 Untergruppe EFP der Segel- und Motorfl uggruppe Veterano, Zürich Birrfeld 11.05.2010 HB-EWR F33A CE-609 1975 Vuilliomenet Alain/B.S. & A. Business Services and Advisory International SA, Le Locle Neuchâtel 12.05.2010 HB-FVD PC-12/47E 1072 2008 Fortis Lease Suisse SA/Swiss-Jet AG, Zürich Buochs 27.05.2010 HB-GJO BE 58 TH-2001 2001 Breitling SA/Cashair SA, Coppet Grenchen 26.05.2010 HB-HEZ AS202/15 019 1975 Milesi Luca, Agno Locarno 07.05.2010 HB-VMJ S550 S550-0029 1985 WIP Trading AG, Basel Bern-Belp 03.05.2010 HB-YGF Avid Flyer Mk. IV 778 1995 Bonvin John, Vucherens Bex

46 7/2010 HB-Register

Löschung: Die Boeing 757-2G5 HB-IHR wurde von der damaligen Charterfl ug- gesellschaft Balair 2000 fabrikneu über- nommen. Im folgenden Jahr ging das Flugzeug an die Hotelplan-eigene Belair, an der sich 2007 Air Berlin beteiligte. Das Flugzeug erhielt daraufhin Air Berlin-Far- ben und wurde schliesslich im Novem- ber letzten Jahres in München stillgelegt. Nun ist es aus dem schweizerischen Luftfahrzeugregister gelöscht worden.

Löschung: Der elegant bemalte Agusta A109E HB-ZDT ist nach Löschung: Während eines Schwebefl uges in Bodennähe be- Australien verkauft worden. Der Eigentümer ist Tessiner und hat rührte der Hauptrotor des Eurocopter/Aérospatiale SA315B mit seinem Vater eine Firmengruppe aufgebaut, die in verschie- Lama HB-XUA am 30. Juni 2006 in Rüggen bei Klosters einen denen Sparten der Reisebranche tätig ist. Hang, worauf sich der Helikopter überschlug und schwer beschädigt liegen blieb. Nun wurde die Maschine aus dem Register gelöscht.

Löschungen

Datum Immatrikul. Typ Werk-Nr. Bauj. Eigentümer/Halter Standort 14.05.2010 HB-840 K8B 8555 1966 Bläsi Rolf, Nennigkofen Buttwil 25.05.2010 HB-CWI FRA150L 0147 1972 Aéro Club du Val-de-Travers ACVT, Môtiers Môtiers 12.05.2010 HB-FQA11 PC-12/47E 1207 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 31.05.2010 HB-FQB11 PC-12/47E 1210 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 31.05.2010 HB-FQD11 PC-12/47E 1208 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 20.05.2010 HB-FTL10 PC-12/47E 1190 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 06.05.2010 HB-GPL BE C90GTi LJ-1936 2009 Finavia SA / King’s Way, Le Locle Les Eplatures 03.05.2010 HB-IAX Falcon 2000 33 1996 Rabbit-Air, Bachenbülach Zürich 17.05.2010 HB-IHR 757-2G5 29379 2000 International Lease Finance Corp./ Belair Airlines AG, Glattbrugg Zürich 19.05.2010 HB-IVL GV 0513 1997 Interjet AG/Jet Aviation Business Jets AG, Kloten Basel-Mulhouse 10.05.2010 HB-KEW Champion 8KCAB 763-96 1995 Lang Marco, Küssnacht am Rigi Triengen 25.05.2010 HB-LRU PA-34-220T 3433171 1989 Stiftung «Franz und Erika Gribi», Mühledorf BE Bern-Belp 28.05.2010 HB-MSV CAP 231 011 1990 Association Extra 230, Mathod Yverdon-les-Bains 25.05.2010 HB-VLG BAe.125 Series 800A 258265 1994 Scintilla AG, Solothurn Ausland 03.05.2010 HB-VOZ LR 60 148 1998 Dajrise AG/Premium Jet AG, Zürich Zürich 03.05.2010 HB-XUA SA 315 B 2595 1980 Heli Bernina AG, Samedan Samedan 05.05.2010 HB-XWD A109K2 10004 1992 Schweiz. Luft-Ambulanz AG, Zürich Zürich 19.05.2010 HB-ZDT A109E 11129 2001 Mantegazza Sergio/Skymedia AG, Zürich Locarno

7/2010 47 Gallery

Zürich (oben): Das türkische Charterunternehmen Trukuaz Air- lines betreibt derzeit je drei Airbus-Modelle der Typen A320 und A321. Im Bild die A321-211 TC-TCE. Foto: Aeromedia A. E. Wettstein

Genf (oben): Schon lange nicht mehr in Genf gesehen wurde diese Boeing 747-446 JA8918 der Japan Airlines. Ein Charter- fl ug brachte die japanische Fussballnationalmannschaft in die Schweiz, um hier mit Blick auf Südafrika zu trainieren. Foto: Jean-Luc Altherr

Basel (links oben): Der deutsche Ferienfl ieger TUIfl y avanciert mehr und mehr zum «Spotter-Liebling», da immer wieder mit neuen Sonderlackierungen zu sehen. Im Bild die Boeing B737- 800 D-AHFZ, die als GlücksbringAIR für die ARD-Fernsehlotterie wirbt. Foto: Dennis Thomsen

Basel (links Mitte): Seit einigen Wochen kommen bei Fracht- fl ügen der Malaysian Air Cargo ab dem EuroAirport nicht mehr Maschinen der Air Atlanta Icelandic, sondern von Southern Air zum Einsatz. Im Bild die B747-200F N758SA beim Touch down auf Piste 15 des EuroAirports. Sie trägt bereits das neue Farb- kleid der Airline. Foto: Dennis Thomsen

Genf (links unten): Der neuste Zugang zur Regierungsfl otte Frankreichs ist diese Falcon 7X F-RAFA. Das Flugzeug war im Mai als Reservemaschine mit der Präsidial-A319 nach Genf gekommen. Foto: Jean-Luc Altherr

48 7/2010 Gallery

Genf (oben): AMAC Aerospace operiert seit Februar 2009 diese im Privatbesitz befi ndliche Mc Donnell Douglas MD87 VP-CTF. Das Flugzeug ist häufi g in Genf zu sehen. Ursprünglich war der Jet an Midway Airlines ausgeliefert worden (1989). Foto: Jean-Luc Altherr

Genf (links): LOTs Embraer 170 SP-LDC macht Promotion für die Kulturstadt Krakow. Die Abbildung auf dem Leitwerk zeigt das da Vinci-Gemälde «Dame mit dem Herrmelin». Foto: Jean-Luc Altherr

Zürich (links Mitte): Viking Hellas operiert seit Februar mit drei auf Mietbasis übernommenen Einheiten. Im Bild die A320-231 SX-SMT. Foto: Aeromedia A. E. Wettstein

Genf (oben): Privilege Style fl iegt oft für Sportteams. Diese Boeing 757-256 EC-HDS trägt darum die Stickers des Fuss- ballklubs Atlético de Madrid. Foto: Jean-Luc Altherr

Basel (links): Die Boeing B737-800 D-AHFB der TUIfl y dient Volkswagen als Werbeträger für das Modell Sharan. Die Ma- schine ist ein regelmässiger Gast auf dem EuroAirport. Foto: Dennis Thomsen

7/2010 49 NEWS Luxair bestellt 737NG Air Moldova übernimmt ersten Caribbean Airlines übernimmt Luxair hat eine Boeing 737-800 in Auftrag ge- Embraer 190 Air Jamaica geben. Der luxemburgische Carrier betreibt be- Air Moldova hat im Mai die erste Embraer 190 Die in Trinidad und Tobago ansässige Fluglinie reits eine Flotte von drei Boeing 737-700 und übernommen. Der mit einer Einheitsbestuhlung Caribbean Airlines hat Air Jamaica übernom- eine -800. ausgestattete Regionaljet wird vorab zwischen men und wird diese innerhalb von 12 Monaten Vor kurzem hatte der amerikanische Hersteller der Hauptstadt Chisinau und verschiedenen eu- in die eigenen Unternehmensstrukturen integrie- bekannt gegeben, dass die Produktionsrate der ropäischen Städten eingesetzt. ren. Caribbean Airlines – früher bekannt als Bri- 737NG-Familie ab Anfang 2012 auf 34 Flug- Die moldawische Fluglinie verfügt derzeit über tish West Indian Airlines (BWIA) – betreibt neun zeuge pro Monat hochgefahren werden soll. ts vier A320 sowie je eine Embraer 190 und 120 Boeing 737-800 und fünf Bombardier Dash 8 und bedient rund 20 Destinationen. Für eine Q300. Die bis anhin staatliche Air Jamaica ver- Lufthansa modifiziert Boeing 737 weitere Embraer 190 hat sich das Unternehmen fügt über je eine einzelne A319 und A321 sowie Lufthansa wird bis Ende 2011 die CFM56- bereits das Vorkaufsrecht gesichert. AM sechs A320. Mit der Fusion erhält der Staat Ja- Triebwerke der in Frankfurt stationierten Boe- maica eine 16-prozentige Beteiligung an Carib- ing 737-300 und -500 modifizieren und dadurch Turkish Airlines bestellt bean Airlines. AM die Lärmemission um bis zu 2,4 Dezibel sen- zusätzliche A330-200 ken können. Die Umrüstungskosten für die ins- Germania wählt für Turkish Airlines hat einen Festauftrag für eine gesamt 26 Einheiten werden sich auf rund drei weitere A330-200 erteilt. Dieser Kauf ergänzt den Komplettaustausch ihrer Millionen Euro belaufen. AM die 2009 bestellten zehn A330-300, zwei A330- Flotte ANA erweitert Q400-Flotte 200F und 24 Flugzeuge der A320-Familie. S.A.T., die Holding der Berliner Fluggesellschaft Das neu bestellte Flugzeug ist mit Rolls Royce- Germania, hat mit Airbus eine Absichtserklä- All Nippon Airways hat fünf Dash 8-Q400Next- Triebwerken ausgestattet; die Auslieferung ist rung (MoU) über den Kauf von fünf A319 ge- Gen fest bestellt und Optionen für fünf weitere für 2011 geplant. Die Airline betreibt zurzeit vier schlossen. Germania wird so zu einem neuen Flugzeuge dieses Typs gezeichnet. Die Bestel- A310, 50 Flugzeuge der A320-Familie, sieben Airbus-Betreiber. Die Fluggesellschaft plant lung war bis anhin einem ungenannten Kunden A330 und neun A340. mt die Umstellung ihrer gesamten Flotte auf Air- zugeordnet worden. Bombardier hat insgesamt bus A319-Flugzeuge. Die erste Auslieferung ist 378 Orders für die Q400 und Q400NextGen er- Comlux will Boeing 767 für April 2011 vorgesehen. Germania wird ihre halten, wovon bis Ende Januar 288 Stück zur übernehmen A319 zu über 30 Flugzielen in Deutschland, Eu- Auslieferung gelangt sind. ts Fly Comlux, das auf VIP-Charterflüge speziali- ropa, im Mittelmeerraum und im Mittleren Osten E-195 für LOT sierte Tochterunternehmen der Comlux-Gruppe, einsetzen. Die Flugzeuge werden über CFM- wird im Herbst eine Boeing 767-200ER in VIP- Triebwerke und eine Einklassen-Konfiguration Die polnische LOT hat vier feste Bestellungen Konfiguration übernehmen. Das Flugzeug ver- mit 150 Plätzen verfügen. mt von Embraer 175 in solche für die grössere Em- fügt über 70 Plätze und soll auf sehr langen braer 195 umgewandelt. Die Auslieferungen Strecken einsetzbar sein. Mit dem Erwerb des Intersky expandiert sind für nächstes Jahr geplant. Der polnische Boeing-Widebodys soll der zunehmenden Die Bodenseeairline beabsichtigt, eine zusätzli- Carrier war im März 2004 der erste europäische Nachfrage nach der Beförderung von Staats- che Dash 8-Q300 zu erwerben. Damit wächst Betreiber der Regionaljetfamilie des brasiliani- oberhäuptern und Mitgliedern von Königsfami- die Flotte von Intersky auf fünf Maschinen die- schen Herstellers gewesen und betreibt heute je lien vermehrt Rechnung getragen werden. Mit ses Typs und schafft 20 neue Arbeitsplätze. Der zehn E-170 und E-175. Jährlich werden mit ei- der Übernahme von fünf weiteren Flugzeugen kanadische Turboprop soll ab November ein- ner Flotte von über 50 Flugzeugen rund vier Mil- der Typen Challenger 605, Global XRS, A318E gesetzt werden. Die Kosten für den Kauf des lionen Passagiere befördert. ts und A320 Prestige wird die Comlux-Flotte in neuen Flugzeugs belaufen sich laut dem Un- Qatar übernimmt ersten den nächsten Monaten auf mehr als 20 Maschi- ternehmen auf rund sechs Millionen Euro. In- nen anwachsen. ts tersky zeigt sich mit der Entwicklung der Passa- 777-Frachter gierzahlen zufrieden und liess zudem verlauten, Mitte Mai hat Qatar Airways das erste von drei Sky Airline modernisiert Flotte dass die im Mai aufgenommene Verbindung bestellten Exemplaren der Boeing 777F in die Die zweitgrösste chilenische Fluggesellschaft Friedrichshafen-Düsseldorf erfolgreich angelau- Flotte integriert. Die Grossraumfrachter sollen Sky Airline operiert seit kurzem zwei neue A320. fen sei. ts für Einsätze nach Europa und Fernost verwen- Mit der Einführung des europäischen Musters det werden. Gemäss Angaben von Boeing er- erhält der Flottenpark von Sky, der aus 13 Boe- easyJet Gründer verlässt reicht die Frachtversion der Triple Seven seit ih- ing 737-200Adv. besteht, eine leichte Verjün- Verwaltungsrat rer Einführung im Februar 2009 eine technische gungskur. Gemäss Marktprognosen von Airbus Sir Steios Haji-Ioannouist ist aus Protest über Zuverlässigkeit von 99,1 Prozent. Gegenwärtig wächst der chilenische Luftverkehr gegenwärtig die geplante Wachstumsstrategie aus dem Ver- sind weltweit 23 777-Frachter im Betrieb. Bisher fast doppelt so stark wie derjenige in ganz La- waltungsrat ausgetreten. Im Gegensatz zur haben zwölf Kunden insgesamt 73 Maschinen teinamerika. Auf dem südamerikanischen Kon- Mehrheit, die eine Erhöhung des Flottenbe- dieses Typs bestellt. ts tinent hat Airbus in den letzten fünf Jahren 300 stands von 189 auf 248 und des Kurzstrecken- Flugzeuge verkauft, 200 bleiben auszuliefern. ts Hong Kong Airlines übernimmt anteils von 7 auf 10 Prozent befürwortet, setzte der Gründer von easyJet die Prioritäten auf eine ersten Airbus Airbus erhält SAA-Bestellung Gewinnverbesserung und der damit verbun- Hong Kong Airlines feierte mit einer Zeremo- South African Airways (SAA) hat bei Airbus fünf denen höheren Ausschüttung zu Gunsten der nie in Hongkong die Übernahme ihrer ersten weitere A320 in Auftrag gegeben und damit Aktionäre. Die Familie von Haji-Ioannouist hält A330-200 und damit die Aufnahme in die Fami- eine frühere Order von 15 auf 20 Flugzeuge die- derzeit einen Anteil von 38 Prozent am 1995 lie der Airbus-Betreiber. Das Flugzeug ist in ei- ses Typs aufgestockt. Die Flugzeuge werden gegründeten Billigflugunternehmen. AM ner Zweiklassen-Konfiguration ausgestattet. IAE-Triebwerke erhalten und ab 2013 ausgelie- Hong Kong Airlines wird damit ab Juli neue fert. SAA hat Ende letzten Jahres zudem sechs Weiteres Insolvenzverfahren Dienste nach Europa eröffnen. Zunächst soll A330-200 beim amerikanischen Leasingunter- in der Slovakei Moskau nonstop angeflogen werden. Die A330- nehmen Aircastle angemietet. ts Nachdem in den letzten drei Jahren bereits Slo- 200 ist das erste von 53 Flugzeugen, die Hong vak Airlines, Seagle Air und SkyEurope Konkurs Kong Airlines bei Airbus bestellt hat. Die Order Finnair vermietet zwei gegangen sind, hat nun auch Air Slovakia Insol- umfasst 23 A330 Twin-Aisle- sowie 30 A320- Embraer 170 venz anmelden müssen. Zuvor hatte das Flug- Single-Aisle-Jets. Darüber hinaus plant die Finnair vermietet für vier Jahre zwei ihrer zehn unternehmen bereits im März die Fluglizenz ver- Fluggesellschaft den Einsatz von zwei A330- Embraer 170 an Kenya Airways. Das über die loren, da zu wenig finanzielle Mittel für einen 200F-Frachtern im Rahmen eines gesonderten amerikanische Jetcape Inc. abgewickelte Lea- gesicherten Betrieb zur Verfügung standen. AM Leasing-Vertrags. mt singgeschäft wird rund 20 Millionen Dollar ein- bringen. AM

50 7/2010 NEWS Genf: Etihad erhöht Kapazität skyguide erhöht Kapazität im erhalten. Zu den Baugruppen, die bei RUAG nach Abu Dhabi oberen Luftraum im Flugzeugstrukturbau in Emmen für North- rop Grumman angefertigt werden, gehören Hö- Um während den Sommermonaten dem erhöh- skyguide hat den oberen Luftraum im östlichen henleitwerke für den F-5 Tiger, Seitenruder für ten Passagieraufkommen zwischen Genf und Teil der Schweiz neu organisiert und dadurch die Modelle F-5 und T-38 sowie Anströmkanten Abu Dhabi gerecht zu werden, erhöht Etihad eine Kapazitätssteigerung von 20 Prozent er- und Seitenruder für F/A-18 C/D-Modelle. mt Airways die Frequenzen im Juli und August auf reicht. Mit der anfangs Juni umgesetzten Neu- wöchentlich sieben Flüge. Zum Einsatz gelan- erung können stündlich bis zu 120 Überflüge Saab erteilt Revue Thommen gen A330-200. mt kontrolliert werden. AG einen Grossauftrag Möglich wurde die Kapazitätsoptimierung durch Delta Airlines fliegt wieder die Erhöhung der Anzahl Sektoren von vier auf Das Verteidigungs- und Sicherheitsunterneh- ZRH–JFK sechs. Die von je zwei Flugverkehrsleitenden men Saab beauftragt Revue Thommen AG mit kontrollierten Sektoren können dabei je nach der Lieferung der Ausrüstung für die Moderni- Delta Airlines hat Mitte Mai die saisonale Non- Auslastung geöffnet oder geschlossen wer- sierung der Avionik der Trainingsflugzeuge SK stop-Verbindung Zürich–New York JFK wieder den. Die Umsetzung des neuen Konzepts hat 60 (Saab 105) der schwedischen Luftwaffe. aufgenommen. Der täglich in Kooperation mit die Verstärkung des Kontrollpersonals um zwölf Saab wurde von der schwedischen Rüstungs- dem SkyTeam-Partner Air France-KLM angebo- Stellen notwendig gemacht. AM beschaffungsbehörde FMV mit der Weiterent- tene Flug verlässt New York jeweils um 22.05 wicklung und Modernisierung der Avionik der Uhr und landet um 12.20 Uhr des Folgetages in Ruag erhält Northrop Trainingsflugzeuge SK 60 der schwedischen Zürich. Der Rückflug startet in Zürich um 13.35 Grumman Platinum Award Streitkräfte beauftragt. Das Upgrade soll bis Uhr und setzt um 17.30 Uhr Ortszeit auf dem Mitte 2012 abgeschlossen sein. Der Vertrag JFK-Flughafen auf. Zum Einsatz kommt wiede- Ruag erhielt am 28. April in Los Angeles von der wurde aufgrund von Modernisierungsplänen der rum eine Boeing 757-200. AM Northrop Grumman Corporation den Platinum schwedischen Streitkräfte für die Schulungs- Award zum vierten Mal in Folge als Auszeich- plattform SK 60 vergeben. Änderung im Aktionariat der nung für die zuverlässige Lieferung hochwerti- Eine der Voraussetzungen für die Avionik-Mo- Altenrhein Realco AG und der ger Baugruppen im Flugzeugstrukturbau für die dernisierung war, dass es sich um eine schlüs- Tochter Airport Altenrhein AG Flugzeugtypen F-5, T-38 und F/A-18 C/D. Die selfertige Lösung («Commercial off the Shelf Auszeichnung ist Northrop Grummans wich- – COTS») handeln sollte, was bei einem Mili- Dr. Dieter Bührle hat seine Beteiligung an der Al- tigste Anerkennung für die Kompetenz der Zu- tärschulflugzeug aufgrund der Umweltauflagen tenrhein Realco AG und deren Tochter Airport lieferer, Verträge einzuhalten und hochwertige eine grosse Herausforderung darstellt. Saab hat Altenrhein AG per 20. Juni an Mitaktionär Mag. Produkte fristgerecht zu liefern. Alle Unterneh- 38 «Ausrüstungs-Sets» inklusive Luftdatenan- Markus Kopf verkauft. Der Verwaltungsrat wird men, die diese Auszeichnung erhalten, werden zeigen, Höhenmesser, Variometer und Mach- teilweise neu bestellt werden. Die Geschäfts- dadurch automatisch zu Vorzugslieferanten. Ne- meter bestellt. Der Erstauftrag beläuft sich auf leitung bleibt mit Armin Unternährer, CEO, und ben Ruag haben bisher 23 andere Lieferan- etwa eine Million Schweizer Franken. mt Thomas Mary, CFO, unverändert. mt ten diesen Preis vier oder mehr Jahre in Folge

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7/2010 51 Report Berlinflug endete tragisch Staffelfl ug des Berner Aero- Clubs 1936

Was ein ganz normaler Ausfl ug nach Berlin hätte werden sol- len, endete mit einem tragischen Absturz. Insgesamt zehn Leu- te machten sich am 5. Oktober 1936 mit fünf Bücker Jungmann und einem Blackburn Bluebird auf die lange Reise nach Ber- lin. Die Blackburn-Piloten sollten nicht mehr zurückkehren. Fotos: zvg

gon Moret, einziger Sohn des Rückkehr in einem Bericht an die Flie- verunglückten Ernst Moret, gertruppe», so Walo Brunner. hat den Absturz seines Vaters Eals vierjähriger Junge mitbe- Nürnberg–Halle/Leipzig kommen. Was er damals nicht richtig Am 6. Oktober war wieder schlechtes begreifen konnte, kann er heute umfas- Wetter angesagt; die Flugplanung wurde send dokumentieren: Er verfügt über die entsprechend geändert. Im Rahmen einer gesamte Korrespondenz zwischen den Navigationsübung sollte Halle/Leipzig deutschen Ämtern und der Verwaltung angesteuert werden, die Flugzeuge ver- in der Schweiz sowie den Unfallbericht. liessen nach 14:00 Uhr einzeln Nürnberg. Nachdem alle Bücker in Leipzig ein- Ausfl ug nach Rangsdorf getroffen waren, wurde nach kurzem Der Staffelfl ug sollte die sechs Flug- Warten der Weg für das kurze Stück zeuge nach Rangsdorf (Berlin) führen. nach Rangsdorf unter die Flügel genom- Unter dem Kommando von Linienpi- men. Dass die langsamere Bluebird zwi- lot Eberschweiler hoben die Maschi- schenzeitlich noch nicht eingetroffen nen frühmorgens um neun Uhr auf dem war, hatte nichts zu bedeuten. Offen- «Mösli» ab, um im süddeutschen Raum sichtlich wussten die Leute in Leipzig je- schon bald auf eine geschlossene Wol- doch bereits vom Absturz der HB-ULU, kendecke und Nebel zu stossen. Nach wollten die Schweizer Bücker-Piloten einer Zwischenlandung in Böblingen damit aber nicht vor dem Ziel der Reise (Stuttgart) musste die Route geändert damit belasten. Piloten werden; entgegen der Planung wurde Ernst Moret, geboren 29. September 1902, Nürnberg darum schon beim Hinfl ug Gewissheit wohnhaft in Bern. Führerschein Land A, angesteuert. Nach 16:00 Uhr trafen die In Rangsdorf angekommen, dann die Kategorie II Nr. 362, ausgestellt vom Flugzeuge in der Stadt der pompös insze- Hiobsbotschaft: Die HB-ULU war in der Eidg. Luftamt am 2. Juni 1934. Gemäss nierten Reichsparteitage ein. Ein ande- Nähe von Schleiz im Thüringerwald Flugbuch mindestens 78 Flugstunden, rer Pilot, Walo Brunner, gab 1986 im Ber- beim Versuch einer Notlandung abge- inkl. Streckenfl üge nach Deutschland und ner «Bund» zu Protokoll: «Wir wurden in stürzt; zirka 100 Kilometer vom Flugplatz Italien. Ebenfalls «Führerbewilligung für die Nürnberg ausserordentlich grosszügig Halle/Leipzig entfernt. Luftfahrt» als Artilleriebeobachter. Besitzer der HB-ULU. Geschäftsführer der Garage empfangen; überall war die Presse zuge- Zeugen hatten das Flugzeug mit stot- Schneiter & Co. in Bern. gen. Irgendwie bekamen wir erst in die- terndem Motor tief über Häuser und sen Augenblicken mit, dass hier Hitlers Bäume fl iegen sehen. Aus wenigen Me- Hans Lauri, geboren 26. April 1899, wohnhaft in Bern, Führerschein Land A, Propagandamaschinerie mitspielte.» tern Höhe stürzte die Maschine mit ei- Kategorie II Nr. 309, ausgestellt vom Eidg. Die Piloten hatten beim Überfl ug ner Linksdrehung steil auf eine Wiese Luftamt am 11. Mai 1933. Vorbesitzer der Deutschlands auch einiges von der Auf- westlich der Gemeinde Gütterlitz ab. Die HB-ULU. Inhaber des Fotohauses Lauri am rüstung Hitler-Deutschlands mitbekom- Insassen, Hans Lauri und Ernst Moret, Waisenhausplatz in Bern. men. «Das meldete ich nach unserer verstarben unmittelbar beim Aufprall.

52 7/2010 Report

Linke Seite oben: Die Blackburn Blue- fl äche teilweise bird vor dem Biderhangar in Bern-Belp frei lag. Durch Auszug aus dem Unfallbericht «Die durchgeführten Untersuchungen haben (datiert 1935). starkes Abbla- ergeben, dass der Unfall des Flugzeuges Linke Seite Mitte: Ernst Moret (1928). sen waren Kol- HB-ULU auf eine Triebwerkstörung infolge ben und Pleuel- Rechts: Aus dem Unfallbericht – schad- ungenügender Kraftstoffversorgung köpfe sehr heiss haftes Schlauchstück längs aufgeschnit- zurück zuführen ist. Als Ursache des Kraft- geworden. Das ten. Drahtspiralen innen und aussen ent- stoffmangels wurde eine Zerstörung der fernt. Öl war schlecht Innenwandung der biegsamen Kraft- und alt. Die Ven- Rechts Mitte: Egon Moret, heute 78 stoffl eitung festgestellt. Es kann von hier tile waren stark Jahre alt, hat die Vorgänge um seinen aus nicht beurteilt werden, ob an diesem abgenützt und Vater dokumentiert. Leitungsschaden die unzureichende Güte hatten schlech- des verwendeten Schlauches oder Fehler der ten Sitz. Stössel- und Nockenwelle sind Wartung schuld sind. Propaganda lässt Trauer stark korrodiert.» Kein gutes Zeugnis für Beim Notlandeversuch wurde die Geschwin- nicht zu den Unterhaltsbetrieb: Der Gipsy II Mo- digkeit zu stark vermindert und dadurch Der «Bund» schreibt: «Ungeachtet des tor mit der Werk nummer 2055 verfügte das Flugzeug zum Absturz durch Abtrudeln tragischen Ereignisses hatten die hel- zum Unfallzeitpunkt über eine Laufzeit gebracht.» vetischen Flugpioniere die Festivitäten, von nur etwa 420 Stunden. Der Motor die zu ihren Ehren inszeniert wurden, war am 29. Juli 1935 überholt worden. über sich ergehen zu lassen.» Das Be- Bereits in Auma, etwa zwei Kilome- suchsprogramm im «Haus der Flieger» ter vor der Absturzstelle, hatte Zeugen wurde durchgezogen – inklusive einer Motorenaussetzer gehört. Die HB-ULU Kranzniederlegung am Berliner Ehren- befand sich damals auf einer Höhe von mal «Unter den Linden». etwa zwei- bis dreihundert Metern über Am 8. Oktober machten sich die verblie- Grund. Das Flugzeug schlug zuerst mit benen Piloten und Flugzeuge auf die der linken Fläche auf; der Aufprall fand Rückreise in die Schweiz – wieder bei relativ senkrecht statt, da «der Motor schlechten Wetterbedingungen. Via Er- nicht seitlich ausbrach, sondern nach furt–Frankfurt–Basel landete die Staffel hinten gestaucht wurde», wie der Un- am 9. Oktober auf dem Berner Heimat- fallbericht ausführt. Notschirme waren fl ugplatz. Die Trauerfeier für die verun- keine an Bord. Als Todesursache hatte glückten Piloten fand wenige Tage spä- der anwesende Arzt Halswirbelbrüche ter in der Heiliggeistkirche in Bern statt; konstatiert. Zum Unfallzeitpunkt war das bestattet sind die Verunglückten auf dem Wetter in der Gegend von Schleiz gut, Friedhof von Bremgarten BE. mit schwachen Winden und einer Sicht Der Unfall hatte einen regen Schrift- von zehn Kilometern. verkehr zwischen den Ämtern Deutsch- Wer das Flugzeug zum Zeitpunkt des lands und der Schweiz zur Folge. Darin Absturzes gesteuert hatte, konnte nicht wurden insbesondere die Rückführung mehr evaluiert werden. Beide Piloten der persönlichen Utensilien der Pilo- hatten auf «ihrem» Bluebird viel Er- ten sowie der Verbleib der Unfallma- fahrung. schine abgehandelt. Die Witwe Ernst nen starken Eindruck gemacht, wie ver- Morets gab einem Notar zu Protokoll, Gesandtschaft tadelt Presse schieden die hiesige Wirklichkeit von dass sie auf die Rückführung des Flug- Die Särge mit den sterblichen Überres- dem ist, was sie aus der Schweizerpresse zeugs verzichten würde und man einen ten wurden von einem Ehrengeleit des vernommen hatten.» allfälligen Ertrag bei der Verwertung der Luftsportbundes, Gruppe 13, Nürnberg, Max Ungricht Trümmer einer gemeinnützigen Stiftung nach Friedrichshafen begleitet. Der Ge- in Deutschland zukommen lassen soll. schäftsträger a. i., der Schweizer Ge- Blackburn L.1C Bluebird IV sandtschaft in Berlin, Kappeler, schrieb Unfallursache eruiert HB-ULU am 8. Oktober 1936 an den damaligen Baujahr 1932 Die deutschen Behörden arbeiteten Vorsteher des Departements des Äusse- Werknummer SB 264 den Unfall gründlich auf: Eine defekte ren, Marcel Pilet-Golaz: «Es wird gebe- Steuerung Doppelsteuer, Sitze Benzinleitung wurde als Grund für den ten, die Übernahme in Friedrichshafen nebeneinader Leistungsverlust am Motor eruiert. Der vorzubereiten. Die deutsche Begleitung Länge 7,06 m Unfallbericht listet aber auch andere hat Anweisung, falls die örtlichen Be- Spannweite 9,15 m Mängel auf, die ebenfalls zu einem Aus- hörden keine Schwierigkeiten machen, Höhe 2,74 m fall des Motors hätten führen können: auf der Fahrt bis Romanshorn mitzufah- Leergewicht 486 kg «Auf den Kolbenböden, an den Zylin- ren.» In seiner ausführlichen Darstellung Max. Abfl uggewicht 795 kg Antrieb de Havilland Gipsy II derkopfwänden und den Ventilschäf- schrieb Kappeler auch: «Die Schwei- Leistung 120 PS ten befand sich eine sehr starke Ölkoh- zerfl ieger äusserten sich sehr befriedigt Maximalgeschwindigkeit 193 km/h leschicht. Der Lagerausguss war in fast über alles, was ihnen hier geboten wor- Reisegeschwindigkeit 137 km/h allen Lagern so stark abgenutzt, dass der den ist, und es hat einzelnen von ihnen, Reichweite 515 km Werkstoff der Lagerschalen an der Lauf- die Deutschland noch nicht kannten, ei-

7/2010 53 Letzte Seite «Trotz Sistierung 365 Tage fliegen.» Schweiz 20.–22.8.Events19.–22.8. 28.11. 21.6.–2.7. Fly-in Mollis, EAS & Ecolight 3. Internat. Ballontage Alpen- Aviatikbörse, Freizeitanlage bxa Breitling Aircircuit, Buochs Flugplatz Mollis rheintal, Widnau Bassersdorf breitling.com fl ugplatz-mollis.ch ballontage-alpenrheintal.ch aviatikboerse.ch 2.–4.7. 20.–22.8. 18.–19.9. 8. Seaplane-Meeting, Bönigen Swiss Aero Expo, Luftfahrtmesse Gärn ab Bärn Ausland [email protected] Flugplatz Birrfeld Corporate Event SCFA, Bern-Belp 9.–11.7. swiss-aero-expo.ch superconstellation.org 3.7. RedBull/Scalaria Air Challenge Engiadina Classics, Samedan 21.8. 24.–25.09. St. Wolfgangsee A engadin-airport.ch 16. MAF-Begegnungstag CentenAir Payerne scalaria.com Flughafen Bern-Belp Tag der offenen Türen 17.–18.7. 3.7. maf-swiss.org 100jahreluftfahrt.ch Fly-in Lodrino Royal International Air Tattoo fl uggrupperuag.ch/fl y-in 22.8. 2.–3.10. Fairford GB Winterthurer Modellfl ugtag 31. Flugtag Hausen a. A. airtattoo.com 10.–11.07. Segelfl ugplatz Hegmatten Modellfl ugspektakel 19.–25.7. Zigermeet Mollis mgsu.ch Flugplatz Hausen Farnborough International Fly-in & Legends mgaffoltern.ch fl ugplatz-mollis.ch 28.–29.8. Airshow, Farnborough UK 30 Jahre Mountainfl yers 13.–14.10. farnborough.com 24.7. Flughafen Bern Fliegerdemonstration Luftwaffe 7.8. Flugmeeting Emmen mountainfl yers.ch Axalp-Ebenfl uh Red Bull Air Race 100 Jahre Luftfahrt Schweiz lw.admin.ch Hauptevent, Flugplatz Emmen 3.–5.9. EuroSpeedway Lausitz D 100jahreluftfahrt.ch 1. Seaplane-Meeting, Vevey 10.10. redbullairrace.com [email protected] 100 Jahre Flugmeeting in Bern 26.–29.8. 12.–16.8. Flughafen Bern und Bern Stadt 4.–5.9. Fly-in Tannkosh, Tannheim D 2. Seaplane-Meeting, Bouveret berneraeroclub.ch [email protected] Flüüger-Fäscht Schmerlat tannkosh.de Flugplatz Schmerlat Neunkirch schmerlat.ch

USAF setzt 250 Fighter ausser Betrieb Vorschau auf die Ausgabe 8 Im Rahmen des «Combat Air – August 2010 Force Restructu- ring plan» wird die Mit Blick auf die kommende Aus- USAF etwa 250 gabe muss sich die Redaktion ältere Fighter aus- wieder auf harte interne Diskus- ser Betrieb setzen. sionen einstellen: aus der Fülle In die Prämie eingerechneter Ziel ist eine klei- weltweiter Themen die richtigen nere, aber den- herauszufi ltern. Das ist nicht im- Nutzungsrabatt/ noch kampfstär- mer ganz einfach – und wird Luftfahrtversicherung kere Luftwaffe mit wohl auch nie zur Zufriedenheit neuem Material. aller Leser (und Redaktoren) ge- In Zahlen bedeu- lingen… Bedürfnisgerechter Versicherungsschutz tet dies: Einspa- Darum in dieser Vorschau nur, Keine Hinterlegung des Lufttüchtigkeitszeugnisses F-16CJ 81-388/SP vom rungen in der was sicher zu lesen sein wird: Keine Meldung der Sistierung Grössenordnung 52nd Fighter Wing in Der grosse ILA-Bericht zum Bei- Spangdahlem. von 355 Millionen Foto: Martijin Akkermans spiel, oder Tipps und Kniffs für Dollar im Fiskal- Digitalfotografen. Alle weiteren Kommen Sie auf unsere Seite. jahr 2010 sowie von 3,5 Milli- Als Folge des Restrukturierungs- Air Force Base in Kalifornien. Themen sind zurzeit «standby». arden Dollar in den nächsten planes wird das 52nd Fighter Als Folge der Reduktion wer- Lassen Sie sich umso mehr Jetzt Offerte beantragen: fünf Jahren insgesamt. Betrof- Wing in Spangdahlem etwa die den in Spangdahlem die 22nd überraschen! Urs Spiegelberg und Georg Hardegger, fen sind 112 F-15, 134 F-16 und Hälfte der F-16-Bestände ein- und 23rd Fighter Squadrons zu- Die August-Ausgabe von Cock- eine Handvoll A-10 sowie zirka büssen. Bereits im April wur- sammengelegt. pit wird ab 28. General-Guisan-Strasse 42, 8401 Winterthur, 4000 Mann. Die Sparmassnah- den erste Flugzeuge abgezo- Auch die Tyndall Air Force Base Juli an Ihrem 052 261 58 33 oder 052 261 58 28, AXA.ch men sollen Mittel für den F-35 gen. Die F-16 aus Spangdahlem in Florida ist von der Restruk- Kiosk erhält- und neue UAVs freimachen. Zu- werden jedoch nicht ausser Be- turierung stark betroffen. Dort lich sein. sätzlich wird eine vierte B-52 trieb genommen, sondern wer- werden mit 48 Maschinen zwei

Squadron geschaffen; die frei den ältere Typen in den USA Drittel der vorhandenen F-15 ab- Foto: mt gewordenen Mittel sollen aber ersetzen. So werden zum Bei- gebaut. Aus Hill Air Force Base Erfolgreiche Schweizer Indus- auch für die Modernisierung und spiel 20 Maschinen zum 148th in Utah und Elmendorf Air Force trie an der ILA. Doris Leuthard Bewaffnung des Flugzeugparks Fighter Wing der Minnesota Air Base (Alaska) werden je 24 Flug- im Gespräch mit Rudolf Iten der gesamten Luftwaffe einge- National Guard wechseln, eine zeuge abgezogen. von Revue Thommen (siehe News Seite 51). setzt werden. weitere F-16 geht zur Edwards Martijn Akkermans

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se4_210x297_AXA_Flug_Cockpit.indd 1 08.06.10 17:18 «Trotz Sistierung 365 Tage fliegen.»

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