Stark in Der Offensive Thema/Rubrik Seite
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Ausgabe 3/Jahrg. 2 29. Mai 2006 3Die Zeitung der Technischen Universität Darmstadt www.tu-darmstadt.de hochSpielen Handeln Verstehen Mittendrin Weit voraus Deutlich vorwärts Willkommen in den Kathedralen der Leidenschaft: Ressourcen effizienter einsetzen: Ausländische Studierende könnten erfolgreicher sein: Alles zum Thema Fußballstadien. Die TU organisiert ihre Zukunft nachhaltig. Bauingenieure wissen, wo man ansetzen muss. Seite 6 Seite 14 Seite 20 Schon bezahlt! Pressesendung D 14253 F Nr. Nr.3/Mai 2006 Stark in der Offensive Thema/Rubrik Seite 2 IMPRESSUM HERAUSGEBER Pressestelle der TU Darmstadt, Karolinenplatz 5, 64289 Darmstadt Telefon 06151/16 27 50, 16 4731, 16 32 29 Telefax 06151/16 41 28 E-Mail: [email protected] INTERNET www.tu-darmstadt.de/aktuell/hoch3 ISSN: 1861-7204 TERMINE Die nächste Ausgabe erscheint am 10. Juli 2006 REDAKTION Jörg Feuck (feu), Wolf Hertlein(he), Marina Pabst (map), Lars Rosumek (lro), Katrin Binner (Fotos) Namentlich gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung von Zwischen dem Titelbild und diesem Foto liegen 30 Jahre: Herausgeber und Redaktion wieder. Heinz Traser, heute Leiter der Poststelle in der Uni-Verwaltung, hoch3 erscheint jährlich mit 7 Ausgaben, also immer noch eng am Ball, stürmte damals in der ersten der Abonnementpreis beträgt 14 Euro. Fußball-Bundesliga. Alles über ihn und die heutigen Stadion- welten ab Seite 6. VISUELLES KONZEPT/GESTALTUNG KraenkVisuell, Mühltal DRUCK & ANZEIGEN typographics GmbH Röntgenstraße 27a 64291 Darmstadt Telefon 06151/71 96 09 Bild: Hartung Telefax 06151/71 96 21 Seite 3 Ausgabe 3 Editorial Mai 2006 Liebe Leserinnen und Leser, nun wird es ernst – die hessische Landesregierung will zum Wintersemes- Denken 4 ter 2007/2008 allgemeine Studiengebühren einführen. Wenn der Staatsge- richtshof das Gesetz nicht kippt. Die Umwelt hat gute Forschung nötig: Mineralogen der TU untersuchen Der Präsident der TU Darmstadt, Johann-Dietrich Wörner, hat gute Gründe die schädlichen Vorläufergase im Rhein-Main-Ballungsraum. Und Wasser- gegen Gebühren. Einerseits weil die Politik den Autonomie-Status der Uni- bauer fischen im Trüben, zumal sich Flussbetten hervorragend als Kläran- versität nicht ernst nimmt und die TU nicht selbst entscheiden darf, ob sie lagen eignen. überhaupt Campus-Maut erheben will. Andererseits sieht Wörner keineswegs rosigere Zeiten aufgrund neuer, zusätzlicher Einnahmen. Der Präsident pro- phezeit ein Absinken der Studierendenzahlen. An denen aber macht das Land Ausgezeichnet 5 seine Finanzierung der Universitäten im Wesentlichen fest. Unterm Strich also könnten sich Gebühren als Minus-Geschäft herausstellen. Aufwärmen, lockern, konzentrieren: Die Dribbling Dackels der Universität Zumal auch viele außereuropäische Studierende, die es seit jeher sehr stark und neue humanoide Roboter bereiten sich im Trainingslager auf die Robo- an die TU Darmstadt zieht, besonders happige Gebühren zahlen müssten, bei Cup-WM vor, um den Weltmeistertitel zu verteidigen. Alle anderen aktuellen den nun vorgestellten Darlehensregelungen aber leer ausgehen. Hier könnten Titel und Preise kurz und knapp auf einer Seite. Internationalität und Renommee der TU Darmstadt leiden. Schließlich hält Wörner nichts von der bejubelten „Allzweckwirkung“ der Ge- bühren. Die Studierenden, sagt er, sollten keine Kunden sein, sondern enga- Spielen 6 gierte Mitglieder der Universität, die selbstverständlich angemessen schnell und erfolgreich studieren. An Fußball kommt diesmal auch die Redaktion nicht vorbei. Die Uni schickt Die Universität glaubt an einen anderen Weg, um sehr gute Ausbildungs- ihr bestes Team aufs Feld: Soziologinnen, die ein erstklassiges Vorlesungs- qualität und hohe Absolventenquoten zu erzielen. Der Senat hat kürzlich die Programm erarbeitet haben, Architekten und Bauingenieure, die den Ka- Grundsätze einer verbindlichen Verantwortungskultur von Lernenden und thedralen der Emotionen eine Struktur geben, und einen TU-Mitarbeiter, der Lehrenden gebilligt und festgelegt, was die Universität künftig den Studien- einst vor Riesen-Kulissen den Ball sicher im Tor versenkte. anfängern bietet und was sie von ihnen im ersten Jahr verlangt. Demnach steht die TU nicht für Kreuzverhör-Auswahlgespräche oder „Rausprüfen“, sondern verknüpft intensive Beratung, Orientierung und Information schon Wissen 12 in der Bewerbungsphase mit Eignungsgesprächen zur individuellen Studi- enbereitschaft und Studienfähigkeit, mit Betreuung und Mentoring in den Studieren heißt auch, sich soziale Kompetenzen anzueignen. Die Maschi- ersten Semestern sowie mit studienbegleitenden Prüfungen im ersten Jahr, nenbauer sind darin Profis. Nicht zu vergessen die Wirtschaftsingenieur-Stu- Beratungspflicht und Empfehlung nach zwei Semestern. „Selbstbestimmung denten. Die räumten beim Logistik-Fallstudienwettbewerb in den USA auch vor Fremdbestimmung“ heißt der Leitgedanke. Eine Alternative zu den an- dank soft skills gut ab. geblich „erzieherisch“ wirkenden Studiengebühren. Möglichst keine Eigentore während der nächsten Wochen wünscht… Jörg Feuck Handeln 14 Nachhaltigkeit – ein strapazierter Begriff. Handfest und anschaulich würde er, wenn die TU ein großes Projekt durchsetzen könnte: Eine genossenschaft- lich betriebene Fotovoltaik-Anlage auf der Lichtwiese. Ein Schwerpunkt zum Thema „Zukunftsfähige Universität“. Merken 18 Er ist Kult. Er ist Musiker, Spaß-Politiker, Autor: Rocko Schamoni kommt, und TU-Student Johannes Clos weiß schon alles vorher über ihn. Wer die Foto- Ausstellung „Betriebs-Geheimnisse – Charaktere der TU“ – von Katrin Binner ansieht, ist hinterher schlauer, was die Faszination der Uni ausmacht. Verstehen 20 Da beschwert sich wirklich keiner: Bei der studentischen Unternehmens- kontaktmesse konaktiva standen Firmen und Bewerber Schlange. Steige- rungsfähig hingegen ist der Studienerfolg ausländischer Kommilitonen. Ein Projekt der Bauingenieure ist viel versprechend. Bewegen 22 Wer sich nicht bewegt, bleibt sitzen: Am 28. Juni schwitzen die Beschäftigten der TU wieder gerne und auf Kommando. Dann findet der traditionelle Akti- onstag „TU in Bewegung“ im und rund ums Uni-Stadion statt. Kennen 23 Alte Buchrücken entzücken, erst recht, wenn sie in Mitleid erregendem Zu- stand sind: Eine Reportage über die Kunst der Buchbinderinnen der TU, wert- volle Werke wieder in Form zu bringen. Abschluss 24 Das ist erst der Anfang: Kaum kündigt die hessische Landesregierung die Einführung von Studiengebühren an, protestieren die Studierenden auf der Straße. Die Campus-Maut soll zum Wintersemester 2007/2008 kommen. Denken Seite 4 Mehr Klarheit in die Feinstaub-Debatte Mineralogen der TU untersuchen die schädlichen Vorläufergase im Rhein-Main-Ballungsraum Das Thema wirbelt weiter Staub auf: Trotz innerstädtischer Fahrverbote melden bereits viele Städ- te, dass die EU-Messgrenzwerte für Feinstaub in diesem Jahr überschritten sind. Sind die bishe- rigen Maßnahmen wirklich ausreichend? Diese Frage stellten sich Darmstädter Geowissenschaft- ler. Professor Stephan Weinbruch: „Die Städte führen ihren Kampf zum Teil an der falschen Stelle. Das liegt daran, dass man die genaue Zusammensetzung des Feinstaubs häufig nicht kennt.“ Weinbruchs Fachgebiet Umweltmineralogie an der Technischen Universität Darmstadt unter- Bild: Katrin Binner suchte gemeinsam mit dem Institut für Physik der Atmosphäre der Universität Mainz ein Jahr lang die Luft im Rhein-Main-Gebiet. Aus der detaillierten Partikelanalyse mit Methoden der Raster- und Transmissionselektronenmikroskopie, wie sie deutschlandweit nur die Darmstädter Grup- pe durchführt, lassen sich wichtige Hinweise ableiten, welche Maßnahmen zur Minderung der Feinstaubbelastung sinnvoll sind. Analysiert wurde das städtische Hintergrundaerosol, also die Zusammensetzung des Feinstaubs abseits der Hauptverkehrswege, was eine realistischere Beurteilung der typischen Belastung der Bevölkerung im Ballungsraum erlaubt. Charakteristisch für das städtische Hintergrundaerosol im Rhein-Main-Gebiet ist die Dominanz des so genannten sekundären Aerosols bei den kleinen Partikeln mit einem Durchmesser unter 2,5 µm. Dabei handelt es sich um Partikel, die aus Re- aktionen von Vorläufergasen (z.B. SO2, NOX) entstehen und hauptsächlich eine Mischung aus Ammoniumsulfat, Ammoniumnitrat und einer Vielzahl organischer Verbindungen darstellen. Die großen Partikel mit Durchmessern zwischen 2,5 und 10 µm hingegen stammen je nach Wetter- lage und Windrichtung aus sehr unterschiedlichen – zum Teil auch natürlichen – Quellen. Ruß- partikel tragen im städtischen Hintergrundaerosol insgesamt nur zu einem geringen Anteil zur Partikelmasse PM10 bei (meist < 10 %). Die bisher diskutierten Minderungsmaßnahmen (z.B. Sperrung der Innenstädte für den Durch- gangsverkehr oder Partikelfilter für Kraftfahrzeuge) zielen im Wesentlichen auf die Verringerung der Rußpartikel ab. Dies ist aus gesundheitlichen Gründen prinzipiell wünschenswert, da es sich bei Ruß um eine toxische Komponente handelt. Die Reduktion der Rußpartikel alleine wird jedoch wegen ihres geringen Anteils an der Masse an vielen Standorten nicht ausreichen, um die Vorga- ben des Gesetzgebers zu erfüllen. Die Dominanz des sekundären Aerosols zeigt vielmehr deut- lich, dass man sehr viel stärker über die Reduktion der Vorläufergase nachdenken muss. Da die Vorläufergase über größere Entfernungen transportiert werden können, sind Minderungsmaß- nahmen, die sich auf die Innenstädte beschränken, nicht ausreichend. Somit müssen Emissionen insbesondere im Verkehr im gesamten Ballungsraum Rhein-Main deutlich reduziert werden. Trübe Aussichten