LANDSCHAFTSQUALITÄTS- PROJEKT

Gemeinden , Vilters-Wangs, , , ,

Informationsbroschüre, April 2016

IMPRESSUM

Vorlage: Landwirtschaftsamt des Kantons St.Gallen

Projektanpassung und Druck: Projektgruppe des Landschaftsqualitätsprojektes Sarganserland

Bildnachweis

Peter Donatsch (M33)

Landwirtschaftliches Zentrum St.Gallen (M12, M14-M16, M37)

RENAT GmbH (Titelbild, M1-M11, M17-M19, M21-M32, M34-M36, M38, M39)

Ron van Elst, shutterstock (M13)

Bettina Walser, Bild Rückseite

Auflage

600 Exemplare für alle Bewirtschafter mit Flächen im Projektperimeter

Mels, April 2016

2 INHALT

Landschaftsziele im LQP Sarganserland ...... 5 Massnahmen- und Beitragskonzept ...... 5 Anmeldung ...... 6 Beratung und Erfassung ...... 6 Einmalige Massnahmen ...... 7 LQB-Vertrag ...... 7 Beitragsauszahlung und Kontrolle ...... 7 Projektorganisation und Ansprechpartner ...... 8 Beiträge Beispielbetrieb ...... 9 Massnahmen Heimbetriebe ...... 10 M1 Einheimische Feldbäume ...... 10 M2 Baumgruppen ...... 11 M3 Einzelsträucher, Wildbeeren und Rosen ...... 11 M4 Hecken, Feld-, Ufergehölze ...... 12 M5 Hochstammobstbäume ...... 12 M6 Lebhäge ...... 13 M7 Waldrandaufwertung ...... 13 M8 Weidepflege an Hanglagen ...... 14 M9 Blumenstreifen und -fenster ...... 14 M10 Säume entlang von Windschutzstreifen ...... 15 M11 Vielfältige Fruchtfolge ...... 15 M12 Farbige und traditionelle Hauptkulturen ...... 16 M13 Farbige Zwischenkulturen ...... 17 M14 Ackerflorastreifen ...... 18 M15 Anlegen und Aufwerten von Biodiversitätsförderflächen...... 18 M16 Blumenstreifen im Rebberg ...... 19 M17 Steinhaufen als Trockenbiotope ...... 19 M18 Stehende Kleinstgewässer ...... 20 M19 Landschaftlich wertvolle Felsen, Findlinge und Büchel ...... 20 M20 Attraktive Gestaltung des Hofareals ...... 21 M21 Trockensteinmauern und Trockensteinbauten ...... 22 M22 Holzlattenzäune...... 22 M23 Holz-, Beton und Natursteinbrunnen ...... 23 M24 Umgebungspflege von Streuehütten...... 23 M25 Umgebungspflege von Rebhäuschen ...... 24 M26 Umgebungspflege von Bienenhäuschen ...... 24

3 Massnahmen Sömmerungsbetriebe ...... 25 M27 Attraktive Alpsiedlungen ...... 25 M28 Trockensteinmauern ...... 26 M29 Waldweiden im Sömmerungsgebiet ...... 26 M30 Einzelbäume in Alpsiedlungsnähe ...... 27 M31 Sanieren und Auszäunen von Kleingewässern ...... 27 M32 Lange Weideruhe ...... 28 M33 Pflege von historischen Wegen und Viehtriebwegen ...... 28 M34 Auszäunen von Wanderwegen ...... 29 M35 Fehlende Erschliessung von Alpbetrieben ...... 29 M36 Bekämpfung der Verbuschung von Sömmerungsweiden ...... 30 M37 Gemischte Herden ...... 30 M38 Lesesteinhaufen, -wälle und terrassen ...... 31 M39 Wildheunutzung...... 31

ABKÜRZUNGEN ANJF Amt für Natur, Jagd und Fischerei des Kantons St.Gallen

BFF Biodiversitätsförderflächen (bisher ökologische Ausgleichsflächen)

BHD Brusthöhendurchmesser (Stammdurchmesser auf Brusthöhe, ca. 130 cm ab Boden)

DZV Direktzahlungsverordnung

GAöL Kantonales Gesetz über die Abgeltung ökologischer Leistungen ha Hektare

IVS Bundesinventar der historischen Verkehrswege der Schweiz

LN Landwirtschaftliche Nutzfläche

LQB Landschaftsqualitätsbeiträge

LQP Landschaftsqualitätsprojekt

LZSG Landwirtschaftliches Zentum St.Gallen

LWA Landwirtschaftsamt des Kantons St.Gallen

ÖLN Ökologischer Leistungsnachweis

NST Normalstösse

4 LANDSCHAFTSZIELE IM LQP heruntergeladen werden: www.landwirtschaft.sg. SARGANSERLAND ch/home /direktzahlungen/lqb.html

Das Sarganserland umfasst eine vielfältige Landschaft MASSNAHMEN- UND BEITRAGSKONZEPT von der Ebene des Rhein- und Seeztales bis zu den Bergspitzen im Pizolgebiet. Mit seinen Feuchtgebieten, Die Landschaftsqualitätsbeiträge bestehen aus Trockenwiesen und Weiden weist der Perimeter ein be- Beiträgen für einmalige und jährlich wiederkehrende sonderes Lebensraum- und Artenspektrum auf. Die Massnahmen sowie aus dem jährlichen Grundbeitrag. Besiedlung und Nutzung durch den Menschen hat eine vielfältige Kulturlandschaft geschaffen. Ihr Aussehen Beitrag für Neuanlage oder Aufwertung (z.B. und damit auch die Attraktivität der Region für die einmalige Pflanzung eines Baums, Anlage EinwohnerInnen wird massgeblich durch die Land- Massnahmen eines Tümpels) Einmalige Abgeltung meist nach wirtschaft bestimmt. Landschaftsqualitätsbeiträge Aufwand (Abrechnung) sollen diese von den LandwirtInnen erbrachten Beitrag für Erhalt des Elements, jährlicher Leistungen zugunsten einer attraktiven Landschaft wiederkehrende Pflegeaufwand, Ertragsausfall abgelten. Massnahmen (z.B. bestehender Baum) Jährliche Abgeltung gemäss In der Talebene bilden die Bäche, Giessen und Wind- festgelegten Beitragssätzen schutzstreifen wichtige landschaftliche Leitlinien. Grundbeitrag Anreiz zur Teilnahme am Projekt Markant sind die Streuobstbestände, die grossen und Umsetzung von vielen und Einzelbäume und teilweise noch vorhandenen Alleen. verschiedenen Massnahmen Jährlicher Beitrag, Berechnung Auf den ehemaligen Schwemmflächen des Rheins nach untenstehender Tabelle finden sich gute Ackerbaugebiete. Durch den Erhalt und die Aufwertung der Strukturen und Lebensräume und Neu gepflanzte oder erstellte Elemente erhalten das Setzen von farblichen Akzenten im Ackerbau soll anschliessend automatisch Beiträge als wieder- die Attraktivität des heutigen Nutzungsmosaiks erhöht kehrende Massnahme und müssen entsprechend und zugleich ansprechende Übergänge zur Siedlung erhalten und gepflegt werden. geschaffen werden. Betriebe, die viele Massnahmen anmelden, erhalten Das Landschaftsbild am Hang wird dominiert von einen höheren Grundbeitrag. Dieser wird jährlich pro Wiesen und Weiden, kleineren Feuchtgebieten und Hektare LN oder NST des Betriebs1 ausbezahlt. Für den Wäldern. Der Streuobstbau um die Siedlungen hat eine entsprechenden Grundbeitrag müssen beide grössere Bedeutung. Auf der Sonnseite sind Anforderungen (Umfang und Anzahl) erfüllt sein. artenreiche Blumenwiesen und Rebbaugebiete vorhanden. Das Landschaftsrelief ist abwechslungs- Umfang der Anzahl unter- Grundbeitrag Stufe reich und zeugt von der reichen geologischen angemeldeten schiedliche (jährlich) Massnahmen2 Massnahmen Geschichte. Hecken und Hangbäche erhöhen als bis Fr. 60.-/ha LN, ab 2 versch. Fr. 10.- / ha LN, Strukturen den landschaftlichen Reiz. Die Vielfalt der 1 Nutzungen und der Strukturreichtum sollen langfristig bis Fr. 40.-/NST Massnahmen Fr. 5.- / NST erhalten und aufgewertet werden. ab Fr. 60.-/ha LN, ab 3 versch. Fr. 40.- / ha LN, 2 Das ausgedehnte Sömmerungsgebiet ist ein beliebtes ab Fr. 40.-/NST Massnahmen Fr. 25.- / NST Wander- und Naherholungsgebiet mit den Flumser- bergen und Pizol als touristische Zentren. Neben Natur- ab Fr. 160.-/ha LN, ab 4 versch. Fr. 60.- / ha LN, 3 elementen wie Mooren und Alptümpeln sind mit den ab Fr. 100.-/NST Massnahmen Fr. 40.- / NST Alpgebäuden und Steinmauern auch wichtige

Kulturlandschaftselemente vorhanden. Zusammen mit Die jährlichen Beiträge (wiederkehrende Massnahmen einer offenen, alpwirtschaftlich genutzten Landschaft und Grundbeitrag) sind pro Betrieb auf Fr. 360.- pro ha und Wald-Weide-Übergängen entsteht eine eindrück- LN respektive Fr. 240.- pro NST begrenzt. Einmalige liche Naturkulisse, deren Attraktivität erhalten werden Massnahmen sind von dieser Grenze ausgenommen. soll. Zudem sind die Mittel für LQB pro Projekt begrenzt. Die Der vollständige Projektbericht mit sämtlichen Zielen Trägerschaft ist für die Einhaltung des Budgets und Herleitungen kann auf der Internetseite des verantwortlich. Landwirtschaftsamtes des Kantons St.Gallen (LWA)

1Nur für Flächen im Projektgebiet 2Summe der Beiträge für wiederkehrende Massnahmen ge- teilt durch die LN resp. NST des Betriebs im Projektgebiet 5 ANMELDUNG gemeldeter Massnahmen. Er wird auf rund 1 bis 4 Stun- den pro Betrieb geschätzt. Die Kosten dafür gehen zu- Alle direktzahlungsberechtigten Heim- und Sömmer- lasten des Bewirtschafters. Es wird mit einem Tarif von ungsbetriebe mit Flächen im Projektperimeter Fr. 70.- pro Stunde abgerechnet. Für die Vor- und Nach- (Gemeinden Bad Ragaz, Vilters-Wangs, Sargans, Mels, bereitung durch den Erfasser wird pro Betrieb pauschal Flums, Quarten) können am Landschaftsqualitäts- Fr. 100.- verrechnet. So ergeben sich inkl. der Eintritts- projekt Sarganserland mitmachen. Beiträge können pauschale bei einem Betrieb mit 20 ha LN Kosten von allerdings nur für am Projekt angemeldete Betriebe und rund Fr. 600.- bis 800.-. für die Flächen im Perimeter ausbezahlt werden. Die Teilnahme am Projekt ist freiwillig. Es gibt keine Um den Aufwand und die Kosten für die Beratung und Eintrittskriterien. Erfassung möglichst tief zu halten, können Sie sich vor- bereiten, indem Sie die bereits auf Ihrem Betrieb vor- Betriebe, die bereits dieses Jahr am Projekt teilnehmen handenen Massnahmen und jene, die Sie neu anlegen und LQB erhalten wollen, melden sich bis 15. Mai 2016 möchten, in die beiliegende Liste eintragen. Am Besten mit dem Anmeldeformular bei ihrer Wohngemeinde1 nehmen Sie dazu die Luftbilder Ihrer Parzellen zur Hilfe, (siehe Seite 8) an. Neuanmeldungen sind auch in den die Sie über das Geoportal abrufen können Folgejahren möglich, sofern die Projektmittel ausrei- (www.geoportal.ch). Weitere Grundlagen wie Ihr chen. Pro Betrieb wird einmalig eine Eintrittspau- Flächenverzeichnis können Sie dem Agriportal entneh- schale von Fr. 20.- pro ha landwirtschaftliche Nutzflä- men (www.agriportal.sg.ch/). Bei der Anmeldung von che (LN) bzw. Fr. 15.- pro Normalstoss bei Sömme- Feldbäumen (M1) ist es wichtig zu wissen, in welche rungsbetrieben erhoben. Die Eintrittspauschale ist die Grössenklasse sie fallen. Bei unklaren Exemplaren ist Beteiligung an den Projektkosten während der Umset- es daher sinnvoll, vorgängig den Stammumfang auf zung über acht Jahre und für den Schlussbericht. Zu- Brusthöhe zu messen. Grenzstrukturen wie Lebhäge, sätzlich fallen Kosten für die Beratung und Erfassung Holzlattenzäune und Trockenmauern können gemäss an (s. unten). der im Grundbuch eingetragenen Unterhaltspflicht Termine 2016 Folgejahre angemeldet werden. Fehlt eine solche Regelung, ist eine vorgängige Absprache mit dem Nachbarn Strukturdaten- erhebung empfehlenswert. Wenn Sie unsicher sind, ob ein Objekt Erstanmeldung Betriebe, Bis 15. Mai 2017 Nachmeldung Massnahmen die Anforderungen erfüllt, kann es hilfreich sein, wenn ab 2018: 31.8 des Vorjahres Sie Fotos ans Beratungsgespräch mitbringen. Notieren Sie bitte zudem Ihre Fragen, um sie beim Erfassung Massnahmen, Mai - August Frühling Abschluss Vereinbarung Beratungsgespräch zu klären.

Auszahlung LQB November Pro Sömmerungsbetrieb (eigene Betriebsnummer) wird der Alpverantwortliche zum Erfassungstermin Umsetzung zugesicherte einmalige Massnahmen, Ab eingeladen und ist für die Vorbereitung zuständig. Ins- Herbst 2016- Meldung ausgeführte Zusicherung besondere bei grösseren Alpen (z.B. Korporations- oder August 2017 Massnahmen bis August Ortsgemeindealpen) mit mehreren Einzelalpungsbetrie- (Abrechnung) ben müssen die Massnahmen vorgängig in Absprache mit den einzelnen Bewirtschaftern vorerfasst werden. BERATUNG UND ERFASSUNG Dazu steht auf der Internetseite des LWA eine elektro- nische Erfassungsliste zur Verfügung. Neben dem Nach der Anmeldung vereinbart eine Beratungsperson Eintragen in die Liste, sollten alle Massnahmen auch einen Termin mit Ihnen, um Sie über Ihre Möglichkeiten vorgängig auf einer Karte eingezeichnet werden. im Rahmen der LQB sowie in Kombination mit anderen Verwenden Sie dazu bitte die Karte, die Sie vom LWA Beitragsarten zu beraten und die Massnahmen zu er- für die Anmeldung der Biodiversitätsbeiträge im fassen. Die Bewirtschafter suchen die Beratungsperson Sömmerungsgebiet erhalten haben. Wer noch keine für die Erfassung im Gemeindehaus auf. solche Karte besitzt, kann sie mit der Anmeldung gegen Der Zeitaufwand für die Beratung und Erfassung ist ab- einen Unkostenbeitrag von Fr. 20.- bestellen (siehe vor- hängig von Ihrer Vorbereitung sowie von der Anzahl an- gedrucktes Anmeldeformular).

1Landwirte mit Wohnsitz ausserhalb des Projektgebiets, melden sich bitte bei der Projektgemeinde an, in welcher sie die meisten Flächen bewirtschaften. 6 EINMALIGE MASSNAHMEN Sollten die Mittel, die dem Projekt für LQB zur Verfü- gung stehen, bereits im ersten Jahr nicht ausreichen, Neben der Erfassung der vorhandenen, wiederkehren- muss die Trägerschaft eine Priorisierung der Massnah- den Massnahmen können Sie beim Beratungsgespräch men vornehmen. Gewisse Massnahmen könnten dann einmalige Massnahmen (Neuanlagen und Aufwertun- vorläufig, bis zur Erhöhung des Budgets, nicht unter- gen) beantragen. Diese Interessensbekundungen wer- stützt werden. Dabei wird wie folgt vorgegangen: den anschliessend durch die Projektträgerschaft und teilweise durch den Förster in Bezug auf die Projektziele 1. Verzicht auf Auszahlung Bonus, überprüft. Da die Projektmittel für LQB beschränkt sind, 2. Eingeschränkte Finanzierung von einmaligen Mass- können nicht alle einmaligen Massnahmen bereits im nahmen, ersten Jahr umgesetzt werden. Die Trägerschaft gibt 3. Verzicht auf Massnahmen in einzelnen Teilräumen, den Bewirtschaftern deshalb jährlich gestaffelt einma- die aufgrund der Landschaftsanalyse nur eine geringe lige Massnahmen zur Umsetzung frei. Die betroffenen Priorität haben. Bewirtschafter werden jeweils im Herbst informiert und können die zugesicherten Massnahmen bis im folgen- Der Vertrag läuft bis Ende der Projektlaufzeit im Jahr den Sommer ausführen. Massnahmen, die ohne Bestä- 2023, also maximal 8 Jahre. Später abgeschlossene tigung durch die Trägerschaft realisiert werden, erhalten Vereinbarungen laufen entsprechend weniger lang. Die keinen Unterstützungsbeitrag. Bis August müssen die angemeldeten Massnahmen werden mindestens bis ausgeführten einmaligen Massnahmen der Träger- Ende der Vertragslaufzeit erhalten und gemäss den An- schaft gemeldet werden (teilweise mit Abrechnung), da- forderungen im Massnahmenkatalog gepflegt. Ausser mit die Auszahlung im Umsetzungsjahr erfolgen kann. im Falle von höherer Gewalt, müssen abgehende ange- meldete Bäume oder Sträucher im folgenden Hinweis: Neupflanzungen und Neuanlagen auf Pacht- Herbst/Winter auf eigene Kosten ersetzt werden. land müssen vorgängig mit dem Eigentümer abgespro- chen werden. Einzelne Massnahmen können also nicht wieder abge- meldet werden. Bei ausreichendem Projektbudget kön- LQB-VERTRAG nen Sie jedoch auch in den Folgejahren neue Massnah- men nachmelden. Um LQB zu erhalten, schliessen die Bewirtschafter ei- nen Vertrag mit dem LWA ab. Der Vertrag wird direkt bei der Erfassung erstellt und beinhaltet die Liste aller an- BEITRAGSAUSZAHLUNG UND gemeldeten Massnahmen. Sie haben nach dem Ge- KONTROLLE spräch rund 2 Wochen Zeit, die vereinbarten Massnah- men zu überdenken, sie allenfalls anpassen zu lassen Die Beitragsauszahlung erfolgt im Rahmen der Direkt- und den Vertrag anschliessend unterzeichnet bei der zahlungen jeweils Mitte November. Betriebe, die sich Gemeinde einzureichen (Anschriften siehe Seite 8). Die bis 15. Mai 2016 anmelden, erhalten diesen November Trägerschaft und das LWA prüfen den Vertrag und kön- erste LQB. Es wird empfohlen, die Eintrittspauschale nen nötigenfalls Bereinigungen vornehmen. Der Vertrag und die Erfassungskosten von der ersten Beitragsaus- und die zugehörige Massnahmenliste sind gültig, so- zahlung abziehen zu lassen, um die administrativen bald die erste Auszahlung erfolgt ist. Der Bewirtschafter Aufwände für die Trägerschaft tief zu halten. Dazu ist ist selber für die Richtigkeit seiner Angaben bzw. der an- Ihre Zustimmung bei Vertragsabschluss nötig. Für eine gemeldeten Massnahmen verantwortlich. separate Rechnungsstellung wird ein Unkostenbeitrag von Fr. 25.- verlangt.

Die LQB gehen grundsätzlich an den Alpbewirtschafter (analog Sömmerungsbeiträge). Wo die Beiträge auf- grund administrativer Vereinfachung an eine Korpora- tion oder Ortsgemeinde gehen, sind sie an die Bewirt- schafter der Einzelalpungsbetriebe weiterzugeben.

Die Kontrolle der Massnahmen findet im Rahmen der allgemeinen ÖLN-Kontrollen statt. Verstösse werden wie bei den Direktzahlungen üblich mit Kürzungen ge- ahndet.

7 PROJEKTORGANISATION UND ANSPRECH- Kontakte für weitere Informationen PARTNER Gemeinde Bad Ragaz Werner Zindel Landwirtschaftsamt 081 303 49 90 Die Trägerschaft des LQP Sarganserland ist als Verein Altes Rathaus [email protected] organisiert. Er betreut die Projektumsetzung und über- 7310 Bad Ragaz Erfasser: Martin Stieger nimmt alle dafür nötigen Aufgaben gemäss der Richtli- 081 740 52 40 nie Landschaftsqualitätsbeitrag des Bundesamtes für [email protected] Landwirtschaft und dem kantonalen Umsetzungskon- Gemeinde Vilter-Wangs Leo Gubser zept für Landschaftsqualitätsbeiträge. Er ist Ansprech- Landwirtschaftsamt 081 725 37 11 Dorfstrasse 34 leonhard.gubser@vilters- und Vertragspartner für das Landwirtschaftsamt des 7323 Wangs wangs.ch Kantons St.Gallen. Dario Belinger 081 725 37 14 Die Mitglieder des Vereins sind die am LQP Sarganser- dario.belinger@vilters- land beteiligten Gemeinden Bad Ragaz, Sargans, Vil- wangs.ch ters-Wangs, Mels, Flums und Quarten. Sie nehmen Gemeinde Sargans Hans Bärtsch stellvertretend die Interessen der Bewirtschafterinnen Landwirtschaftsamt 081 723 65 24 Städtchenstrasse 45 [email protected] und Bewirtschafter wahr. 7320 Sargans Gemeinde Mels Bettina Walser Organe des Vereins sind die Delegiertenversamm- Landwirtschaftsamt 081 725 30 06 lung, der Vorstand und die Revisionsstelle. Die Dele- Platz 2, Postfach 102 [email protected] 8887 Mels giertenversammlung bildet das oberste Organ des Ver- Vithursika Kanagalingam eins. Sie wählt den Vorstand und genehmigt die Finanz- 081 725 30 79 planung. vithursika.kanagalingam@ mels.ch Gemeinde Flums Patrick Gassner Der Vorstand besteht aus je 1 Mitglied pro beteiligter Landwirtschaftsamt 079 434 13 11 Gemeinde. Er ist zuständig für die Umsetzung und Aus- Marktstrasse 25 [email protected] führung der Beschlüsse der Delegiertenversammlung. 8890 Flums Roland Kurath Er leitet den Verein und ergreift alle nötigen 079 627 13 23 Massnahmen, um den Vereinszweck zu erreichen. Der [email protected] Vorstand kann eine Geschäftsstelle einsetzen. Gemeinde Quarten Martina Meier Landwirtschaftsamt 081 720 33 24 Walenseestrasse 7 [email protected] 8882 Unterterzen Delegierte in den Gemeinden Ansprechperson Peter Schwitter Delegierte der Gemeinde Bad Ragaz Projektträgerschaft Meilenstrasse 10 Gemeinden Werner Zindel 8886 Mädris-Vermol Karl Zai 081 723 63 06 [email protected] Gemeinde Vilter-Wangs Geschäftsstelle Bettina Walser Martin Willi Landwirtschaftsamt, Mels Toni Schumacher Platz 2, Postfach 102 8887 Mels

[email protected] Gemeinde Sargans Hans Bärtsch Ansprechperson Kanton Nicole Inauen / Astrid Blau Landwirtschaftliches Zentrum Andreas Peter SG Mattenweg 11, 9230 Flawil Gemeinde Mels 058 228 24 95 Peter Schwitter [email protected] Markus Müller Bettina Walser

Gemeinde Flums Esther Beeler Roland Kurath Patrick Gassner

Gemeinde Quarten Othmar Peter Martina Meier

8 MASSNAHMENKATALOG BEITRÄGE BEISPIELBETRIEB

Heimbetrieb von Herrn Muster: Auf den folgenden Seiten finden Sie Informationen zu Milchbetrieb, 10 Hektare LN, 3 ha Wald, möchte im ers- den einzelnen Massnahmen, den Anforderungen, Bei- ten Jahr nur bestehende Massnahmen anmelden (keine trägen und Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Beitragsarten wie Biodiversitäts- oder Vernetzungs- einmaligen Massnahmen). Seine Beitragsobergrenze beiträgen. für LQB beträgt jährlich Fr. 360.- / ha LN x 10 ha LN = Fr. 3'600.- Die Massnahmen auf S. 10-24 sind für Heimbetriebe anwendbar. Für Alpbetriebe gelten die Massnahmen auf Massnahmen Beitrags-an- Beitrag S. 25-31. satz 25 Hochstammobstbäume 10 Fr. / Stk. 250 Fr. Die vorliegende Broschüre soll Ihnen als kompakte In- formation dienen, weshalb hier nur die wichtigsten Kri- 2 Feldbäume mit Stamm- 45 Fr. / Stk. 90 Fr. terien zu finden sind. Die Beratungsperson, die die Er- umfang > 80 cm fassung mit Ihnen vornimmt, wird mit dem ausführlichen 12 Aren Hecke mit BFF Q1 5 Fr. / a 60 Fr. Massnahmenkatalog des Landwirtschaftsamtes mit al- (neben LQB erhält diese Hecke 30 Fr./a BFF) len Detailregelungen ausgestattet sein. Für interes- sierte Landwirte ist der ausführliche Massnahmenkata- Attraktive Gestaltung des 100 Fr. / Stk. 300 Fr. Hofareals. 3 Elemente: log auf der Internetseite des LWA zu finden. - Bauerngarten - Freilaufstall Bei ausgewählten Massnahmen wird gegenüber den - Markanter Hofbaum kantonalen Vorgaben ein etwas höherer Beitrag im Total Beiträge aus wiederkehrenden 700 Fr. Sinne eines Bonus gewährt. Dieser beträgt 25%. Damit Massnahmen (Summe) werden besonders typische oder wichtige Landschafts- Entspricht der Grundbeitragsstufe 2 70 Fr. / elemente gefördert. Die Massnahmen mit Bonus sind (Total Beiträge / Gesamte LN Betrieb) ha LN speziell bezeichnet. Grundbeitrag (40 Fr. /ha LN x 10 ha LN) 400 Fr. Einmalige Massnahmen 0 Fr. Gesamte jährliche LQ-Beiträge (Beiträge aus Massnahmen & Grundbeitrag) 1100 Fr.

9 MASSNAHMEN HEIMBETRIEBE

M1 EINHEIMISCHE FELDBÄUME ANFORDERUNGEN Freistehende Feldbäume sind ein typisches Element Einheimische Feldbäume und Kopfweiden (keine der Landschaft. Sie spenden Schatten für Menschen Obstbäume) und Weidetiere und wurden traditionell als Bett- oder Mindestabstand von 10 m zwischen anrechenbaren Streulaubbäume genutzt. An speziellen Standorten Bäumen, bei Alleen 5 m, bei Kopfweiden 2 m (Mindest- wie in Hofnähe (Hoflinde) oder auf Kuppen entfalten grösse anrechenbare Bäume: 14 cm Stammumfang = sie eine besondere landschaftliche Wirkung. BHD 4.5 cm) Mindestens 10 m Abstand zu Wald, He- cken oder weiterer Baumgruppe.

Bei Neupflanzungen Standorteigenschaften berück- sichtigen und regionale Ökotypen verwenden (siehe http://www.baumpflege-schweiz.ch/pdf/baumpflanzung.pdf) Biodiversitätsbeiträge möglich und als Strukturelement für BFF anrechenbar

BEITRÄGE Neupflanzung (Arten gemäss Baumartenliste unten): Platzhalter Bild max. Fr. 250.- pro Baum Jährlich für Pflege und Erhalt (pro Baum): Fr. 25.- bei Stammumfang < 80 cm (BHD < 25 cm) Fr. 45.- bei Stammumfang ab 80 cm (BHD ab 25 cm) Fr. 75.- bei Stammumfang ab 170 cm (BHD ab 55 cm)

Bonus (+25%) für Bäume im Talraum

BAUMARTENLISTE FÜR NEUPFLANZUNGEN:

Name Latein Name Deutsch Name Latein Name Deutsch

Abies alba Tanne Pinus silvestris Waldföhre Acer platanoides Spitzahorn Populus alba Weisspappel Acer pseudoplatanus Bergahorn Populus nigra Schwarzpappel Aesculus hippocastanum Rosskastanie Populus tremula Zitterpappel Alnus glutinosa Schwarzerle Populus x canescens Graupappel Alnus incana Weisserle Quercus petraea Traubeneiche Betula pendula Hängebirke Quercus robur Stieleiche Betula pubescens Moorbirke Salix sp. Diverse Weidenarten Fagus silvatica Buche Tilia cordata Winterlinde Fraxinus excelsior Esche Tilia platyphyllos Sommerlinde Larix decidua Lärche Ulmus laevis Flatterulme Picea abies Fichte Ulmus minor Feldulme Pinus cembra Arve

10 M2 BAUMGRUPPEN ANFORDERUNGEN

Baumgruppen bilden die Zwischenstufe zwischen Baumgruppen von zwei bis fünf einheimischen Feld- Einzelbäumen und Feldgehölzen resp. Wald. Sie un- bäumen (keine Obstbäume), die näher als 10 m zuei- terscheiden sich von einer Hecke durch die Nutzung nander stehen. unter dem Baum, welche Wiese oder Weide ist. Zwei bis maximal 5 Bäume anrechenbar

Keine Hecke oder Wald, ohne Gehölz als Unterwuchs sondern Wiese/Weide als Nutzung unter den Bäumen.

Bei Neupflanzungen Standorteigenschaften berück- sichtigen und regionale Ökotypen verwenden (siehe http://www.baumpflege-schweiz.ch/pdf/baumpflanzung.pdf)

BEITRÄGE

Neupflanzung (Arten gemäss Baumartenliste S. 10): Platzhalter Bild Analog M1 Einheimische Feldbäume

Jährlich für Pflege und Erhalt:

Fr. 25.- pro Baum

M3 EINZELSTRÄUCHER, WILDBEEREN ANFORDERUNGEN UND ROSEN Einzeln stehende, einheimische Sträucher Einzelsträucher sind prägende Strukturen in Mähwie- sen und Weiden. Besonders attraktiv sind Wildbee- Höhe oder Durchmesser von bestehenden Sträuchern rensträucher mit farbigen Früchten oder solche, deren mindestens 1 m. Bei Wildrosen, welche i.d.R. nicht so Blüten und Beeren genutzt werden können (z.B. Hol- gross werden, dürfen auch kleinere Exemplare ange- der, Kornelkirsche). Daneben bieten Sträucher Nah- meldet werden. rung und Lebensraum für Vögel, Bienen und andere Tiere. Im Rebberg oder Obstanlagen bilden Rosen- Pro Hektare sind maximal 20 Sträucher anrechenbar stöcke Farbtupfer und haben praktischen Nutzen als Frühwarnsystem für Pilzbefall. Nicht kombinierbar mit BFF extensive Weide Qua- litätsstufe II

BEITRÄGE

Jährlich für Pflege und Erhalt:

Platzhalter Bild Fr. 15.- pro Strauch

11 M4 HECKEN, FELD-, UFERGEHÖLZE ANFORDERUNGEN

Hecken und Gehölze entlang von Wegen, Gewässern Einheimische Bäume und Sträucher oder in Weiden gliedern die Landschaft. Sie wurden hier traditionell als Lieferant für Brennholz, Stangen, Nicht als Wald ausgeschieden Laub, Beeren oder Nüsse genutzt. Ufergehölze si- Fläche als BFF "Hecken-, Feld- und Ufergehölz (mit chern ausserdem die Uferböschungen. Die Gehölze Krautsaum)" gemäss DZV (Flächencode 0852) oder sollen gepflegt, an geeigneten Stellen neu angelegt „Hecken-, Feld- und Ufergehölz mit Pufferstrei- oder so aufgewertet werden, dass sie BFF Qualitäts- fen“ (Flächencode 0857) angemeldet stufe II erreichen. Pflege gemäss DZV: Mindestens alle 8 Jahre ab- 1 schnittsweise während Vegetationsruhe auf max. /3 der Fläche, invasive Neophyten bekämpfen

Biodiversitätsbeiträge möglich und als Strukturelement für BFF anrechenbar

BEITRÄGE Platzhalter Bild Jährlich für Pflege und Erhalt:

Fr. 20.- pro Are bei Gehölzen ohne BFF (nur LQB) Fr. 5.- pro Are bei Gehölzen mit BFF Qualitätsstufe I Fr. 15.- pro Are bei Gehölzen mit BFF Qualitätsstufe II

M5 HOCHSTAMMOBSTBÄUME ANFORDERUNGEN

Einzelne Hochstammobstbäume und Hochstam- Gemäss Typ "Hochstamm-Feldobstbäume" DZV mobstgärten in Hof- oder Dorfnähe sind ein typisches Beitragsberechtigt sind folgende Gruppen: Apfel, Kulturlandschaftselement und bieten im Verlauf der Birne, Zwetschge/Pflaume/Mirabelle, Süsskirsche, Jahreszeiten wechselnde Farbakzente. So sollen Nussbäume, Edelkastanie. In Rebbergen auch Man- LQB die Erhaltung und Ergänzung der Hochstam- delbäume und Weinbergpfirsiche. mobstbestände unterstützen. Minimaler Erziehungsschnitt, wo nötig Weide- und Mäuseschutz Biodiversitätsbeiträge möglich

BEITRÄGE Jährlich für Pflege und Erhalt (pro Baum):

Fr. 10.- pro Baum in Obstgärten, Einzelbäume

Platzhalter Bild

12 M6 LEBHÄGE ANFORDERUNGEN

Die offenen Wiesen und Weiden in vielen Regionen Stockbreite ca. 50 cm werden noch heute von geradlinigen "Staudenhägen" gegliedert. Die ganz typischen Grenzelemente ent- Zauncharakter (evtl. mit eingeflochtenem Astmaterial lang von (ehemaligen) Parzellen- oder Weidegrenzen oder Brettern) sollen weiterhin traditionell gepflegt und wo möglich wieder als Zäune genutzt werden. Wird alle 2 bis 4 Jahre abschnittsweise auf ca. 50 cm bis 1 m zurückgeschnitten, um den Lebhag-Charakter zu behalten

Hauptsächlich aus Hasel (Corylus avellana), Esche (Fraxinus excelsior), Hainbuche (Carpinus betulus)

BEITRÄGE

Jährlich für Pflege und Erhalt:

Platzhalter Bild Fr. 3.- pro Laufmeter

ANFORDERUNGEN M7 WALDRANDAUFWERTUNG Der Waldrand befindet sich auf der Betriebsfläche und Die Waldrandpflege hat einen stufigen, strukturrei- im Besitz des Bewirtschafters (keine Pacht!). chen Aufbau und einen lichten, vielfältigen Bestand Einmalige Aufwertung von Waldrändern (Anlegen ei- aus einheimischen Strauch- und Baumarten zum Ziel. nes abgestuften Waldrandprofils, Mischungsregulie- Gestufte Waldränder sind ästhetischer und die Land- rung) auf der Waldfläche (auf ca. 15 m Breite ab wirtschaft profitiert durch verminderten Schattenwurf Stock). Im Zuge der Aufwertung können angrenzende und Wurzeldruck. einwachsende Wiesen u. Weiden entbuscht werden. Mindesttiefe Wald 15 m, Minimaler durchschnittlicher Abstand zu Strassen oder Bauten von 25 m. Prüfung der angemeldeten Waldränder (Standortpo- tential) und Festlegen der nötigen Aufwertungsmass- nahmen, Auflagen und Beiträge durch Forstdienst. Diese Aufwände gehen zulasten des Bewirtschafters (rund 50 Fr./Objekt). Nach Prüfung der angemeldeten Teilstücke nimmt die Trägerschaft Kontakt mit dem Be- wirtschafter auf. Der Bewirtschafter nimmt anschlies- send mit dem Revierförster bezüglich der Schlagan- Platzhalter Bild zeichnung Kontakt auf. Keine Doppelsubventionierung über Programme des Naturschutzes (GAöL) oder Forstamts. Aufgewerteter Waldrand als Strukturelement für BFF oder Zusatzbe- dingung für Vernetzung anrechenbar. BEITRÄGE Aufwertung (einmalig): Fr. 72.- pro Are (Ersteingriff) Fr. 40.- pro Are (Nachpflege)

13 M8 WEIDEPFLEGE AN HANGLAGEN ANFORDERUNGEN

Bei Mähwiesen ist das Zurückdrängen von Gehölzen Steile Partien in Weiden, welche nicht befahrbar sind und Problempflanzen (z.B. Brombeeren oder Adler- und wo eine jährliche Weidepflege von Hand (Sense oder Motorsense) nötig ist, um die Weide farn) meist unproblematisch. Bei steilen Weiden an frei von Gehölzen und Problempflanzen zu halten. schwer zu bewirtschaftenden Randlagen kann die Qualität der Fläche nur durch eine intensive Pflege Die Weide ist gepflegt. Sie weist keine Verbuschung von Hand erhalten werden. oder Problempflanzen auf resp. diese werden jährlich bekämpft. Einzelne Strukturelemente können und sol- len belassen werden (z.B. einzelne Sträucher)

LN bleibt während der Vertragslaufzeit konstant

Die Fläche ist als Weide (0616), extensive Weide (0617) oder Magerweide (0409) angemeldet

Biodiversitätsbeiträge möglich

Platzhalter Bild BEITRÄGE Jährlich für Pflege und Erhalt: Fr. 1.- pro Are mit Hangneigung von 18 bis 35 Prozent Fr. 2.- pro Are mit Hangneigung über 35 Prozent

M9 BLUMENSTREIFEN UND -FENSTER ANFORDERUNGEN

Wildblumenstreifen in Wiesen oder am Ackerrand 1 bis 4 Meter breite Blumenstreifen und -fenster ent- sind Farbtupfer in der Landschaft. Entlang von Wan- lang von Wegen oder vom Weg aus gut sichtbar. der- und Velowegen sind sie für die Bevölkerung be- Mindestgrösse von 0.25 Are sonders erlebbar. Blumensteifen oder -fenster sollen Möglichst viele verschiedene farbig blühende Wildblu- an mageren Standorten angelegt und so gepflegt wer- men, hebt sich dadurch optisch vom übrigen Dauer- den, dass die Blütenpracht erhalten bleibt. grünland ab (gewöhnliche Intensiv-Wiesenarten sind damit nicht gemeint)

Flächen werden erst nach Verblühen der Blumen min- destens einmal jährlich gemäht (frühestens zum Schnittzeitpunkt der extensiven Wiesen BFF der ent- sprechenden Zone). Keine Düngung.

Für Ansaaten einheimische und standortangepasste Saatmischung verwenden Nicht in Weiden, BFF oder GAöL-Flächen Platzhalter Bild BEITRÄGE Neuanlage: Nach Aufwand bis max. Fr. 100.- pro Are Jährlich für Pflege und Erhalt: Fr. 50.- pro Are* (inkl. 25% Bonus)

* Alle Flächen einer Parzelle werden zusammengefasst und auf 1 Are gerundet

14 M10 SÄUME ENTLANG VON ANFORDERUNGEN WINDSCHUTZSTREIFEN Gilt nur entlang eines künstlich angelegten Wind- Die in Meliorationsgebieten quer zur Hauptwindrich- schutzstreifens in den Meliorationsgebieten. In Frage tung stehenden Windschutzstreifen sind ein struktu- kommende Windschutzstreifen wurden im Vorfeld von rierendes Landschaftselement in den Talebenen, füh- der Trägerschaft bezeichnet. ren jedoch aufgrund des häufigen Astfalls zu deutli- Der Wiesensaum ist mindestens 3 m breit chem Mehraufwand auf der angrenzenden landwirt- schaftlichen Nutzfläche. Kein befahrbarer Weg oder Güterstrasse zwischen Saum und Gehölz

Räumen des Saumes von Sturmholz, jährliches Mähen der Fläche bis an den Gehölzrand und Bekämpfung von invasiven Neophyten und Problempflanzen

Hinweis: Keine Düngung auf dem Pufferstreifen

BEITRÄGE

Jährlich für Pflege und Erhalt:

Fr. 1.- pro Laufmeter

M11 VIELFÄLTIGE FRUCHTFOLGE ANFORDERUNGEN

Vielfältige Ackerkulturen werten die optische Erschei- Mindestens 3 verschiedene Ackerkulturen pro Betrieb über die gesamte Projektdauer nung von Ackerbaugebieten auf und tragen zu deren Vielfalt bei. Diese Vielfalt steht aber oft auch in direk- Zählweise: Kultur bedeckt mind. 10% der Ackerfläche tem Gegensatz zu einer immer grossflächigeren (analog ÖLN, kleinere Kulturen sind kumulierbar). Frei- Bewirtschaftung, welche durch Rationalisierungs- landgemüse (0545) wird doppelt gezählt. Kunstwiese gründen angestrebt wird. Im Rahmen der Land- (0601) wird nur einfach gezählt. Silo- und Grünmais (0521) sind ausgeschlossen schaftsqualitätsprojekte soll daher diese Vielfältigkeit gefördert werden. Automatische Berechnung und Aktualisierung des Bei- trags über die Strukturdatenerhebung des aktuellen Beitragsjahres

Bei knappem Projektbudget können die Beiträge auf jene des Vorjahrs beschränkt werden

Kombinierbar mit M12 Farbige und traditionelle Haupt-

kulturen Bild BEITRÄGE Jährlicher Beitrag: Fr. 50.- pro Hektare1 bei 3 Kulturen Fr. 100.- pro Hektare1 bei 4 Kulturen Fr. 150.- pro Hektare1 bei 5 oder mehr Kulturen

1 nur nach obiger Zählweise berechtigte Flächen (also ohne Silo- und Grünmais) 15 M12 FARBIGE UND TRADITIONELLE ANFORDERUNGEN HAUPTKULTUREN Während der Vertragsdauer muss jedes Jahr mindes- tens eine Hauptkultur (mind. 30 Are) aus nachfolgen- Gewisse Ackerkulturen bilden in der Landschaft ei- der Liste angebaut werden. nen Farbtupfer und bereichern so das Landschafts- bild. Insbesondere im Ackergebiet, wo die Flächen Automatische Berechnung und Aktualisierung des rationell bewirtschaftet werden müssen, ist diese Ab- Beitrags über die Strukturdatenerhebung des aktuel- wechslung besonders willkommen. len Beitragsjahres. Kulturen ohne Flächen-Code müs- sen der Trägerschaft gemeldet werden.

Bei knappem Projektbudget können die Beiträge auf jene des Vorjahrs beschränkt werden.

Kombinierbar mit M11 Vielfältige Fruchtfolge

Einzelkulturbeiträge möglich

BEITRÄGE Platzhalter Bild Jährlicher Beitrag: Fr. 1.50.- pro Are bei einer Hauptkultur Fr. 3.- pro Are ab zwei verschiedenen Hauptkulturen

ANRECHENBARE FARBIGE ODER TRADITIONELLE ACKERKULTUREN (HAUPTKULTUREN)

Flächen- Flächen- Code Hauptkultur Code Hauptkultur

0501 Sommergerste 0526 Sommerraps zur Speiseölgewinnung

0502 Wintergerste 0527 Winterraps zur Speiseölgewinnung 0504 Hafer 0528 Soja 0505 Triticale 0531 Sonnenblumen zur Speiseölgewinnung 0506 Mischel von Futtergetreide 0534 Lein 0507 Futterweizen 0536 Ackerbohnen 0511 Emmer, Einkorn 0537 Eiweisserbsen zur Fütterung

0512 Sommerweizen 0538 Lupinen 0513 Winterweizen 0539 Ölkürbisse 0514 Roggen 0566 Mohn 0515 Mischel von Brotgetreide 0567 Saflor

0516 Dinkel (Korn) 0568 Linsen 0517 Getreide für die Saatgutproduktion 0569 Mischungen von Ackerbohnen, Eiweisserbsen, … 0524 Speise- und Industriekartoffeln 0590 Sommerraps als nachwachsender Rohstoff 0525 Pflanzkartoffeln 0591 Winterraps als nachwachsender Rohstoff 0592 Sonnenblumen als nachwachsender Rohstoff (kein eigener Code) Traditioneller Speisemais wie Ribel- und Linthmais und andere traditionelle Speisemaiskulturen (im Ver- tragsanbau!)

16 M13 FARBIGE ZWISCHENKULTUREN ANFORDERUNGEN

Farbig blühende Zwischenkulturen, die nach der Jährliches Ansäen von farbigen Zwischenkulturen Ernte im Sommer bis zum Ackerumbruch im darauf- gemäss untenstehender Liste. Standortansprüche be- folgenden Frühjahr den Boden bedecken, bereichern rücksichtigen, sodass die Zwischenkulturen im ange- das Landschaftsbild. Diese Massnahme entschädigt wendeten Zeitraum blühen. den Minderertrag, allfällige Mehrkosten und die einge- schränkte Flexibilität, wenn statt der Zwischensaat ei- Ansaat bis spätestens 15. August ner Kunstwiese eine farbige Zwischenkultur gewählt Bodenbearbeitung frühestens ab 15. November wird. Die erfolgreiche Einsaat muss jährlich bis Ende August bei der Trägerschaft gemeldet werden.

Bei knappem Projektbudget können die Beiträge auf jene des Vorjahrs beschränkt werden.

BEITRÄGE Platzhalter Bild Jährlicher Beitrag

Fr. 2.50.- pro Are

ANRECHENBARE FARBIGE ZWISCHENKULTUREN

Nr. Zwischenkultur

1 Phacelia

2 Rübsen

3 Senf

4 Inkarnatklee

5 Guizotia (Ramtillkraut / Gingellikraut)

6 Ölrettich

7 Wicken

8 Sommererbsen

9 Buchweizen

10 Sonnenblumen

11 Mischungen der obigen Kulturen

12 Blühstreifenmischung

17 M14 ACKERFLORASTREIFEN ANFORDERUNGEN

Ackerbegleitpflanzen wie Mohn, Kornblumen, 1 bis 6 Meter breite Einsaaten von einjährigen Kornrade sind in den letzten Jahrzehnten zunehmend Ackerblumen in die Getreidefelder (Randstreifen in Be- wirtschaftungsrichtung auf gesamter Feldlänge): aus dem Landschaftsbild im Ackerbaugebiet ver- schwunden. Eingesäte Streifen dieser typischen Verwendung von einheimischem, standortgerechtem Ackerblumen in Getreidefeldern erhöhen die Farben- Saatgut obligatorisch: u.a. Klatschmohn, Kornrade und vielfalt ohne den Ertrag zu beeinträchtigen. Kornblumen oder vom Projekt empfohlene Saatmi- schung Ackerflorastreifen grenzt direkt an einen Weg (Wiesen- streifen zwischen Ackerfläche und Weg zulässig) Keine Düngung und kein Einsatz von Pflanzenschutz-

mitteln auf dem Ackerflorastreifen

Die eingesäte Ackerbegleitflora muss vor der Ernte des Getreidefeldes blühen Nicht mit BFF Typ Ackerschonstreifen kombinierbar

Platzhalter Bild Die eingesäte Fläche muss jährlich bis Ende Au- gust bei der Trägerschaft gemeldet werden

BEITRÄGE Jährlicher Beitrag: Fr. 25.- pro Are des eingesäten Streifens

M15 ANLEGEN UND AUFWERTEN VON ANFORDERUNGEN BIODIVERSITÄTSFÖRDERFLÄCHEN Aufwertungen oder Neuanlage von extensiv und wenig intensiv genutzten Wiesen, extensiv genutzten Wei- Die Blütenvielfalt von naturnahen Wiesen ist im den, Streueflächen nach DZV oder Rebflächen Frühjahr besonders reizvoll und hält bis im Sommer an. Da diese Flächen Lebensraum für diverse Insek- Anforderungen gemäss DZV Anhang 4 ten und Vögel sind, bieten sie auch ein akustisches Naturerlebnis. Bestehende BFF sollen aufgewertet Ziel der Neuanlage oder Aufwertung: nach 8 Jahren oder neue angelegt werden. Auf den Rebflächen, ins- mind. 3 Arten der Artenliste DZV BFF Qualitätsstufe 2 besondere an Terrassenböschungen, wird eine mög- vorhanden lichst grosse Blumenvielfalt angestrebt. Eine Neuanlage resp. Aufwertung kann nur bei dafür geeigneten Standortverhältnissen realisiert werden. Für die Beurteilung der Aufwertungsmassnahmen wird daher eine Fachperson beigezogen. Die Aufwände ge- hen zulasten des Bewirtschafters

Wenn möglich Schnittgutübertragung, ansonsten ein- Platzhalter Bild heimische und standortangepasste Saatmischung an- wenden

BEITRÄGE Neuanlage oder Aufwertung: Nach Aufwand bis Fr. 100.- pro Are

18 M16 BLUMENSTREIFEN IM REBBERG ANFORDERUNGEN

Wildblumenstreifen bilden auch in Rebbergen einen Der Blumenstreifen befindet sich auf der Rebfläche Farbtupfer in der Landschaft und sind entlang von und grenzt an einen für die Öffentlichkeit zugänglichen Weg. Er hebt sich durch verschiedene farbig blühende Wander- und Velowegen für die Bevölkerung Wildblumen optisch von der restlichen Fläche ab. besonders erlebbar. Randpartien oder Böschungen sollen mit Wildblumen aufgewertet werden und ein Breite mindestens 50 cm ständiges Blütenangebot bieten. Einheimische und standortangepasste Saatmischung verwenden (ev. Empfehlung durch Trägerschaft)

Streifen werden erst nach Verblühen der Blumen min- destens einmal jährlich gemäht (frühestens zum Schnittzeitpunkt der extensiven Wiesen BFF der ent- sprechenden Zone), keine Düngung

Nicht in BFF oder GAöL-Flächen anwendbar

Platzhalter Bild BEITRÄGE Neuanlage: Nach Aufwand bis max. Fr. 1.- pro Laufmeter Jährlich für Pflege und Erhalt: Fr. 1.- pro Laufmeter

M17 STEINHAUFEN ALS ANFORDERUNGEN TROCKENBIOTOPE Mindestens 4 m2 und 50 cm hoch

Steinhaufen sind ein wesentliches Strukturelement in Bei der Neuanlage ist das Praxismerkblatt Kleinstruk- Wiesen und Weiden und dienen als Lebensraum für tur Steinhaufen und -wälle zu berücksichtigen: htt- Reptilien, Wiesel und andere Tiere. So tragen sie zur www.karch.ch > Downloads > Praxismerkblätter erlebbaren Vielfalt bei. Steinhaufen sollen vermehrt neu erstellt und regelmässig gepflegt werden. An einem ausreichend besonnten und wenn möglich an einem für die Bevölkerung sichtbaren Ort (z.B. nahe Fussweg) erstellen

Steine aus der Region (kein Bauschutt) verwenden

Regelmässige Pflege durch Entfernen oder Zurück-

schneiden beschattender Gehölze

Als Strukturelement für BFF anrechenbar

Platzhalter Bild BEITRÄGE Neuanlage:

Fr. 200.- pro Stück

Jährlich für Pflege und Erhalt:

Fr. 30.- pro Stück

19 M18 STEHENDE KLEINSTGEWÄSSER ANFORDERUNGEN

Tümpel, kleine Weiher und Quellaufstösse bereichern Erstellen von stehenden Kleinstgewässern an geeig- die Landschaft. Diese wichtigen Lebensräume für neten Stellen (z.B. bereits vernässt) und Pflege vor …Amphibien bieten ein besonderes Naturerlebnis. Verlandung und Verbuschung sowie Auszäunung der Gewässer in Weiden Ein Mosaik aus Wiesen, Hochstauden Riedpflanzen, Gehölzen und vegetationslosen Stellen sollen das Für die Planung und Begleitung einer Neuanlage wird Kleinstgewässer umgeben. eine Fachperson beigezogen. Diese Aufwände gehen zulasten des Bewirtschafters. Anleitung "Pfützen und Tümpel" von BirdLife ist zu be- rücksichtigen (www.birdlife.ch/sites/default/fi- les/documents/tuempel.pdf) Offene Wasserfläche idealerweise rund 5 bis 30 m2. Wenn Wasserfläche inkl. Ufervegetation > 1 Are, müs- sen sie von der umgebenden Nutzungsart ausgeschie- den werden (Code 0904) Sollte für Besucher zugänglich und einsehbar sein

Platzhalter Bild Als Strukturelement für BFF anrechenbar

BEITRÄGE Neuanlage: Nach Aufwand bis max. 1'000 Fr. pro Objekt Jährlich für Pflege und Erhalt: Fr. 100.- pro Objekt

M19 LANDSCHAFTLICH WERTVOLLE ANFORDERUNGEN FELSEN, FINDLINGE UND BÜCHEL Entschädigung für die Bewirtschaftungserschwernis und für das Freihalten der Felsen und Findlinge von Felsen und Findlinge stellen in Wiesen und Weiden Gehölzen Bewirtschaftungshindernisse dar. Diese landschaft- lich prägenden Strukturelemente sollen erhalten und Mindestgrösse ca. 1 m3 sichtbar bleiben. Fels oder Findling ist von mind. einer Seite frei sicht- bar.

Freihalten der Strukturelemente von Gehölzeinwuchs. Einzelne wertvolle Sträucher oder Bäume bei resp. auf

dem Fels können jedoch belassen werden.

Maximal 20 Objekte pro Hektare LN anrechenbar

Als Strukturelement für BFF anrechenbar

Platzhalter Bild BEITRÄGE Jährlich für Pflege und Erhalt:

Fr. 10.- pro Stück

20

M20 ATTRAKTIVE GESTALTUNG DES ANFORDERUNGEN HOFAREALS Mindestens 2 Hofelemente aus untenstehender Liste

Streusiedlungen, malerische Weiler und die Viehwirt- "Ordnung" auf dem Hofareal: Keine ungenutzten Ma- schaft prägen das Landschaftsbild. Die oft noch in tra- schinen, Schrott oder ungenutztes Baumaterial um den ditioneller Bauweise vorhandenen Bauernhäuser, Hof herum. Keine ungeordneten Deponien von Schutt, sind ein zentraler Teil der Kulturlandschaft. Auf die Gestaltung einer gepflegt wirkenden Umgebung mit Krippenresten, Weideputzete, Gartenabraum, Baum- Hofbäumen und Gärten wird besonderer Wert gelegt. schnittmaterial usw. auf Betriebsfläche, an Waldrän- dern, Hecken und entlang von Gewässern. Angemes- sene Lagerung von Silageballen.

Beitragsberechtigt sind lediglich die Hofelemente, wel-

che bereits vorhanden sind.

Während der Projektzeit können einzelne Hofelemente wechseln, die Anzahl muss jedoch mindestens kon- stant bleiben. Platzhalter Bild Massnahme ist einmal pro Betrieb anrechenbar.

BEITRÄGE Jährlich für Pflege und Erhalt:

Fr. 100.- pro Element1

Nr. Hofelement Anforderungen

1 Vielfältiger Bauerngarten >0.5 Aren mit Gemüse und/oder Blumen bepflanzt. Keine Neophyten ge- mäss "Schwarzer Liste" resp. "Watch List" (http://www.infoflora.ch/de/flora/neophyten/listen-und-infoblätter.html) 2 Fassadenbegrünung Mindestens ein Hauptgebäude (Wohngebäude oder Stall) ist von einer Seite mit Kletterpflanzen, Spalierbäumen oder ähnlichen Gehölzen umrandet.

3 Markanter Hofbaum Hoflinde oder anderer regionaltypischer Baum an prominenter Stelle auf dem Hofareal (max. 20 m von Gebäuden). Ein hier angerechneter Hofbaum kann nicht zusätzlich als M1 Feldbaum angemeldet werden. 4 Hofbrunnen Wasserführender, fester Hofbrunnen aus Stein, Beton oder Holz auf dem Hofareal, der z.B. früher als Tränke für die Tiere gebraucht wurde.

5 Offener Stall mit gut sichtbarem Vom öffentlichen Grund her das ganze Jahr über sichtbare Nutztiere (z.B. und befestigtem Auslauf fester Freilaufstall).

1Elemente können nur einfach gezählt werden 21 M21 TROCKENSTEINMAUERN UND ANFORDERUNGEN TROCKENSTEINBAUTEN Intakte nicht oder wenig ausgefugte Mauern oder Bau- ten aus Natursteinen, Mindesthöhe 50 cm Natursteinmauern sind eine traditionelle Grenzstruk- tur im Offenland und befinden sich oft im Bereich Einzelne Gehölze in der Trockensteinmauer sind mög- zwischen LN und Sömmerungsgebiet. Auch Steinter- lich und erwünscht (max. 10%). Eine dichte Besto- rassen in Rebbergen sind landschaftlich besonders ckung wird nicht toleriert und bedarf einer vorgängigen wertvoll. Trockensteinmauern und -bauten sollen Räumung der Gehölze. gepflegt und als Kulturelement langfristig erhalten bleiben. Jährliche Kontrollgänge, Einbau von einzelnen herun- tergefallenen Steinen, stellenweise stabilisieren, Wie- deraufbau von kürzeren zerfallenen Stücken, Gehölze

zurückhalten (keine Herbizideinsätze od. Abflammen)

Mit einem Puffersteifen von mind. 50 cm als BFF oder Strukturelement für BFF anrechenbar

Platzhalter Bild BEITRÄGE Jährlich für Pflege und Erhalt:

Fr. 1.25 pro Laufmeter (inkl. 25% Bonus)

M22 HOLZLATTENZÄUNE ANFORDERUNGEN

Die insbesondere im Appenzellerland typischen Holzlattenzäune mit zwei oder drei Querlatten oder tra- Holzlattenzäune werden auch im st.gallischen noch ditioneller Walserzaun resp. Steckenhag vereinzelt zur Abgrenzung der Weiden, an Wegen Unbehandeltes Holz verwenden, vorzugsweise aus lo- oder zur Einzäunung des Hofes verwendet. Der Un- kaler Produktion terhalt traditioneller Holzlattenzäune bedeutet einen Mehraufwand gegenüber anderen Zaunarten. Kein Stacheldraht oder Maschendraht

Regelmässiger Unterhalt der bestehenden Zäune (z.B. Wiederbefestigen oder Ersetzen loser, morscher Quer- latten)

Ausgeschlossen sind Zäune entlang von Hecken und Waldrändern

BEITRÄGE Neuerstellung: Nach Aufwand bis max. Fr. 20.- pro Laufmeter Jährlicher Unterhalt: Fr. 2.- pro Laufmeter

22 M23 HOLZ-, BETON- UND ANFORDERUNGEN NATURSTEINBRUNNEN Der Brunnen oder Trog ist gepflegt, funktionsfähig und enthält fliessendes oder stehendes Wasser. Er weist Gepflegte Brunnen und Weidetröge auf Weiden, bei einen landwirtschaftlichen Nutzen als Viehtränke oder Ställen oder am Wegrand bereichern die Landschaft Wasserstelle auf und werden von Spaziergängern geschätzt. Trog aus einem unbehandeltem Holzstamm, Holzbret- tern, Beton oder Naturstein

Ordentlicher Zu- und Abfluss mit verdeckten Leitungen

Funktionsfähigkeit aufrechterhalten, Trog sauber hal- ten, Algen entfernen, regelmässig ausmähen, Morast rund um den Brunnen vermeiden

Es können maximal 5 Stück pro Betrieb angemeldet werden.

Platzhalter Bild BEITRÄGE Jährlich für Pflege und Erhalt: Fr. 50.- pro Stück

M24 UMGEBUNGSPFLEGE VON ANFORDERUNGEN STREUEHÜTTEN Naturnahe Umgebungspflege von traditionellen Streuehütten, Ausmähen und Freihalten des Gebäu- Die für die Moorlandschaften charakteristischen Hüt- defundaments von einwachsenden Gehölzen ten zur Streuelagerung werden heute kaum mehr genutzt. Sie sind jedoch ein kulturelles Erbe und Das Gebäude befindet sich in regelmässig unterhalte- prägen die Moore und Streueflächen massgebend. nem Zustand. Fassade und Dach sind intakt.

Die Beiträge werden nur gewährt, wenn der Bewirt- schafter auch gleichzeitig der Besitzer des Objektes ist oder ausdrücklich für den Unterhalt zuständig ist

Einzelne bei der Streuehütte stehende, aber nicht ins Fundament einwachsende Gehölze sind erlaubt und

können als M1 Feldbäume oder M3 Einzelsträucher angemeldet werden

Platzhalter Bild BEITRÄGE

Jährlich für Pflege und Erhalt:

Fr. 100.- pro Stück

23 M25 UMGEBUNGSPFLEGE VON ANFORDERUNGEN REBHÄUSCHEN Naturnahe Umgebungspflege von Rebhäuschen, Aus- mähen und Freihalten des Gebäudefundaments von Traditionell, auf der Rebfläche stehende Häuschen einwachsenden Gehölzen zur Lagerung von Werkzeug und Bewirtschaftungsge- genständen. Nur traditionelle, regionaltypische Rebhäuschen, wel- che mehrheitlich rebbaulich genutzt sind (als Geräte- schopf etc.). Rebhäuschen, deren Hauptnutzung nicht rebbaulich ist (als Partyraum etc.), sind von dieser Massnahme ausgeschlossen.

Das Gebäude befindet sich in regelmässig unterhalte-

nem Zustand. Fassade und Dach sind intakt

Die Beiträge werden nur gewährt, wenn der Bewirt- schafter auch gleichzeitig der Besitzer des Objektes ist oder ausdrücklich für den Unterhalt zuständig ist Platzhalter Bild BEITRÄGE

Jährlich für Pflege und Erhalt:

Fr. 100.- pro Stück

M26 UMGEBUNGSPFLEGE VON ANFORDERUNGEN BIENENHÄUSCHEN Ausmähen von Bienenhäuschen sowie Freihalten des Gebäudefundaments von einwachsenden Gehölzen. Feste Bienenhäuser haben in der Landschaft gleich Naturnahe Umgebung mit entsprechenden Strukturen zwei Effekte: Einerseits sind sie eine bauliche Berei- (z.B. Windschutz) und regelmässigem Blütenangebot cherung und andererseits wirken sich die Bienen (Blumenwiesen, Wildbeerensträucher, Weidearten) durch ihre Bestäubung positiv auf sämtliche Blüten- pflegen. pflanzen und Bäume aus. Festes Bienenhaus, keine mobilen Kästen. Kantonal registrierter Bienenstandort, mit aktiv bewirtschafteten Bienenständen (mind. ein Volk).

Das Gebäude befindet sich in regelmässig unterhalte- nem Zustand. Fassade und Dach sind intakt.

Selbst bewirtschaftete Bienenhäuschen oder einem Imker zur Verfügung gestellter Standort für ein festes Platzhalter Bild Bienenhaus.

BEITRÄGE

Jährlich für Pflege und Erhalt:

Fr. 100.- pro Stück

24 MASSNAHMEN SÖMMERUNGSBETRIEBE

M27 ATTRAKTIVE ALPSIEDLUNGEN ANFORDERUNGEN

Die alpwirtschaftlichen Gebäude prägen das Bild der Für jeden alpwirtschaftlich genutzten Alpbetrieb (mind. 1 Alpen sowie das Image der Alpwirtschaft. Auf die Hütte und Stall) einer Alp anrechenbar sogenannte Stofelordnung (Umgebungspflege direkt "Ordnung" auf dem Alpbetrieb: keine ungenutzten Ma- um die Alpsiedlungen) wird im Kanton St.Gallen schinen, Schrott, Zaun- oder Baumaterial; keine unge- besonderen Wert gelegt. Diese ist umso aufwändiger ordneten Deponien von Schutt, Weideputzete, etc; je mehr Tiere regelmässig in den zur Alpsiedlung saubere Vorplätze; keine Verunkrautung in Hüttennähe gehörenden Ställen gemolken oder eingestallt (z.B. Blackenläger); geordnete Düngerlagerung nahe beim Alpgebäude, Miststock auf der Mistplatte werden. Beitragsberechtigt sind bereits vorhandene Elemente aus nachfolgender Liste. Sie können während der Pro- jektzeit wechseln, die Anzahl muss jedoch mindestens konstant bleiben.

BEITRÄGE

Jährlich für Pflege und Erhalt: Platzhalter Bild Element Nr. 1: Fr. 50.- pro kleinem Stall (< 30 Tierplätze)2 Fr. 100.- pro mittlerem Stall (ab 30 Tierplätzen)2 Fr. 150.- pro grossem Stall (ab 60 Tierplätzen) 2 Elemente Nr. 2 bis 6: Fr. 50.- pro Element3

Nr. Alpsiedlungselement Anforderungen

1 Genutzter Alpstall Es zählen nur die regelmässig genutzten Grossviehplätze4 (Umrechnung nach GVE-Faktoren in Grossviehplätze) in den zur Alpsiedlung gehörenden Ställen, z.B. zum Melken oder regelmässigen Einstallen (ausschliessliche Nutzung als Krankenstall genügt nicht). 2 Brunnen Sauberer, Wasser führender und als Viehtränke genutzter Brunnen in unmit- telbarer Umgebung der Alpgebäude 3 Lawinenschutzkegel Verbauungen aus Natursteinen

4 Traditioneller Zaun oder Trocken- Traditioneller Zaun aus unbehandeltem Holz oder Trockensteinmauer zur steinmauer um Alpsiedlung5 Umzäunung der Alpsiedlung, mind. 20 m

5 Ausgezäunter Vor- oder Aus- Nicht beweideter, fest ausgezäunter und ausdrücklich für Besucher zugängli- sichtsplatz5 cher Platz innerhalb der Alpsiedlung oder an einem Aussichtspunkt mit Sitz- möglichkeit zum Verweilen 6 Ausgezäunte Heuwiese Fest ausgezäunte oder von Steinmauern umgebene Heufläche, mind. 1x jährlich gemäht, zur Zufütterung der eingestallten Tiere bei Schneeeinbruch; mit BLW-Code 935 angemeldet

1 Als Ausnahme gelten Schafalpen nur mit Wohnmöglichkeit und gut erschlossene Alpen ohne Wohnhaus. 2 Element Nr. 1 kann mehrfach gezählt werden, pro genutztem Stall mit eigener Gebäudenummer 3 Elemente Nr. 2 bis 6 können nur einfach gezählt werden 4 Grossviehplatz: Tierplatz umgerechnet nach GVE in Grossviehplätze (Kühe, Jungvieh, Ziegen, Milchschafe, Schweine etc.) 5 Nicht kombinierbar mit M28 Trockensteinmauern 25 M28 TROCKENSTEINMAUERN ANFORDERUNGEN

Natursteinmauern sind eine traditionelle Kulturele- Intakte nicht oder wenig ausgefugte Mauer aus Natur- mente im Sömmerungsgebiet. Sie markieren die steinen, Mindesthöhe 50 cm Alpgrenzen oder dienen als Abgrenzung zwischen Einzelne Gehölze in der Trockensteinmauer sind mög- Weide und Wald. Trockensteinmauern wurden im lich und erwünscht (max. 10%). Eine dichte Besto- Karstgebiet um Dolinen oder andere Gefahrenstellen ckung wird nicht toleriert und bedarf einer vorgängigen zum Schutz des Viehs angelegt. Räumung der Gehölze

Jährliche Kontrollgänge, Einbau von einzelnen herun- tergefallenen Steinen, stellenweise stabilisieren, Wie- deraufbau von kürzeren zerfallenen Stücken, Gehölze

zurückhalten (keine Herbizideinsätze od. Abflammen)

BEITRÄGE

Jährlich für Pflege und Erhalt:

Platzhalter Bild Fr. 1.25 pro Laufmeter (inkl. 25% Bonus)

M29 WALDWEIDEN IM ANFORDERUNGEN SÖMMERUNGSGEBIET Die Fläche weist einen Deckungsgrad der Bestockung von 20-55% auf, befindet sich innerhalb der Besitzes- In der Sömmerung ist der Übergang zwischen Offen- grenzen der Alp und der beweidbaren Fläche land und geschlossenem Wald oft als Weidefläche (Voraussetzung: Beweidbare Fläche muss bereits genutzt. Diese strukturreichen Waldweiden weisen ausgeschieden sein). ein vielfältiges Mosaik verschiedener Elemente auf, Kein Beitrag für Alpen mit Unterbestossung welche nur durch regelmässige Eingriffe und Pflege in Prüfung der angemeldeten Fläche (Standortpotential) ihrem Charakter bestehen bleiben. Die Bestockungs- und Festlegen der nötigen Pflegemassnahmen, Aufla- dichte soll erhalten oder verbessert werden. gen und Beiträge für die gesamte Projektdauer durch Forstdienst. Diese Aufwände gehen zulasten der Alp. Für die Schlagzeichnung und Besprechung der Arbei-

ten nimmt der Forstdienst Kontakt mit dem Alpverant- wortlichen auf.

Es können Auflagen zur Verjüngung gemacht werden. Fläche der Waldweide darf während Vertragsperiode nicht abnehmen (Deckungsgrad min. 20%) und nicht Platzhalter Bild zuwachsen.

BEITRÄGE Holzschläge (einmalig): Fr. 50.- pro m3 geschlagenem Holz (Holzmenge wird vom Forstdienst geschätzt)

26 M30 EINZELBÄUME IN ANFORDERUNGEN ALPSIEDLUNGSNÄHE Landschaftsprägende, freistehende, standorttypische Einzelbäume (Mindestgrösse anrechenbare Bäume: Markante, freistehende Laubbäume (wie z.B. Berg- 14 cm Stammumfang = BHD 4.5 cm) ahorne) oder Wettertannen sind in vielen Regionen besonders auf tief gelegenen Alpen typisch. Sie Stehen höchstens 100 m von der Alpsiedlung (gemäss verschwinden jedoch in Hüttennähe zunehmend. Definition M27) oder genutzten Alpställen (Element 1) entfernt.

Lanschaftsprägende Ahorne können auch ausserhalb der 100 m angemeldet werden, wenn sie einen BHD > 55 cm aufweisen oder in der kommunalen Schutzver- ordnung aufgeführt sind.

Pro 10 m Abstand (zwischen den Bäumen) ist höchs- tens 1 Baum anrechenbar.

Nur in Bereichen der Alp anwendbar, die wenig be- Platzhalter Bild stockt sind (<20% Deckungsgrad).

Angemeldete Jungbäume müssen gegen Vieh- und Wildverbiss geschützt werden.

BEITRÄGE Jährlich für Pflege und Erhalt: Fr. 30.- pro Baum

M31 SANIEREN UND AUSZÄUNEN VON ANFORDERUNGEN KLEINGEWÄSSERN Das Kleingewässer weist eine offene Wasserfläche auf. Es wird wo sinnvoll ausgezäunt und damit vor star- Naturnahe Stillgewässer, Tümpel und Quellaufstösse ker Beweidung und Tritt geschützt. Benachbarte, und ihre Verlandungszonen sind ökologisch vielfältige vernässte Landschaftspartien (Streueflächen, Hoch- Übergänge und bieten im Herbst ein einmaliges staudenfluren etc.) können ebenfalls mit abgezäunt Farbenspiel. Die offenen Wasserflächen sollen erhal- werden. ten oder bei verlandeten Seeli wieder geöffnet wer- Für die Sanierung, Ausbaggerung von verlandeten den. Jährlich dem Einwachsen durch Gehölze und der Kleingewässern oder aufwändige Auslichtung der Verunkrautung entgegenwirken. Ufervegetation durch Uferbereiche als einmalige Massnahme ist der Träger- Auszäunen vor starker Beweidung schützen. schaft ein Gesuch mit einer Kostenschätzung zu ein- zureichen. Für die Beurteilung der Aufwertung wird eine Fachperson herbei gezogen. Diese Beurteilungs- aufwände gehen zulasten der Alp. Für wasserbauliche Eingriffe ist eine Baubewilligung nötig (Anlaufstelle ist die Gemeinde). Sanierungen von Gewässern mit angrenzenden GAöL-Flächen bedür- fen einer Bewilligung des ANJF. Platzhalter Bild BEITRÄGE Einmalige Sanierung (keine Neuerstellung!): Nach Aufwand bis max. Fr. 1'000.- pro Objekt Jährlich für das Auszäunen: Fr. 1.- pro Laufmeter Zaun

27 M32 LANGE WEIDERUHE ANFORDERUNGEN Die Bewirtschaftungstradition der Alpen im Kanton SG Diese Massnahme wird nur auf Voralpen resp. Unters- umfasst oft zwei Stufen: Voralp und Hochalp. Die ässen im Sömmerungsgebiet gewährt, wo die lange Voralpen werden im Sommer zweimal beweidet, näm- Weidruhezeit der traditionellen Bewirtschaftungsform lich vor und nach der Beweidung der Hochalpen. Als entspricht. Folge davon bereichern während der Weideruhezeit von mehreren Wochen im Hochsommer farbig Nur für Flächen unterhalb von 1400 m ü.M. mit mindes- blühende Weiden die Landschaft. Ziel dieser Mass- tens zwei Nutzungen pro Saison nahme ist die Aufrechterhaltung dieser Bewirtschaf- tungstradition und der Erhalt des damit verbundenen Kein Beitrag für Alpen mit Unterbestossung vielfältigen Landschaftsbildes. Die Ruhezeit auf Voralpen beträgt mindestens 50 Tage (Ausnahmeregelung für frühe Wintereinbrüche)

Die Fläche muss frei von Problempflanzen gehalten werden (insbesondere Adlerfarn)

Biodiversitätsbeiträge möglich Platzhalter Bild BEITRÄGE Jährlich für Pflege und Erhalt: Fr. 40.- pro Hektare Weidefläche

M33 PFLEGE VON HISTORISCHEN ANFORDERUNGEN WEGEN UND VIEHTRIEBWEGEN Folgende unbefestigten Wege sind beitragsberechtigt: Historische Wege sind Zeitzeugen in der Landschaft  Historische Wege gemäss IVS und daher erhaltenswert. Viehtriebwege im sehr  Viehtriebwege und -gassen im steilen Gelände, die steilen Gelände, die abgelegene Alpteile erschlies- abgelegene Alpweiden erschliessen und regelmäs- sen, tragen zur Aufrechterhaltung der alpwirtschaftli- sig für das Verschieben der Herde genutzt werden chen Nutzung und Offenhaltung der Landschaft bei. sowie einen überdurchschnittlichen Unterhaltsauf- wand (Lawinenräumung, Absturzsicherung, Holz- brücken etc.) verlangen. Prüfung der Beitragsbe- rechtigung durch die Projektträgerschaft. Keine Al- perschliessungswege oder reine Walderschliessun- gen Die Wege sind nicht asphaltiert, betoniert oder mit Git- tersteinen versehen und liegen im Sömmerungsgebiet. Sie bleiben während der Projektdauer in ihrer Länge erhalten und sind für die Öffentlichkeit zugänglich.

Ordentlicher Unterhalt der angemeldeten Wege durch die Alp. Wo nötig wird der Weg ausgezäunt. Zaun- Platzhalter Bild durchgänge sind zu gewährleisten. Der Weg wird nicht durch die öffentliche Hand oder Dritte unterhalten oder finanziell unterstützt.

BEITRÄGE Jährlich für Pflege und Erhalt: Fr. 0.30.- pro Laufmeter

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M34 AUSZÄUNEN VON WANDERWEGEN ANFORDERUNGEN Die sichere Begehbarkeit der Alpen wird gefördert, in- dem durch Weiden mit Mutterkühen, Stieren oder Offizielle Wanderwege gemäss kantonalem Inventar Schafherden mit Schafbock führende Wanderwege für Langsamverkehr ausgezäunt werden. Nur unbefestigte Wanderwege

Keine Erschliessungs- oder Güterstrassen, welche aufgrund ihrer Funktion resp. Befahrbarkeit sowieso ausgezäunt werden müssen

Nur durch Weiden führende, über die gesamte Weide- zeit ausgezäunte Wege

Zaundurchgänge sind zu gewährleisten

Auszäunung ohne Stacheldraht

Platzhalter Bild

BEITRÄGE

Jährlich für den Zusatzaufwand:

Fr. 0.30.- pro Laufmeter Wanderweg

M35 FEHLENDE ERSCHLIESSUNG VON ANFORDERUNGEN ALPBETRIEBEN Alp ohne Erschliessung durch fahrbare Zufahrt. Mass- nahme ist pro Alp mehrfach anrechenbar (pro Einzelal- Alpen ohne fahrbare Erschliessung oder Seilbahn pungsbetrieb). sind deutlich aufwändiger zu bewirtschaften. Sie sind jedoch Zeugen einer traditionellen Bewirtschaftung Als Messgrösse für Distanz und Höhendifferenz gilt der und eine landschaftliche Besonderheit. Die Wege sind Abschnitt vom Fahrwegende resp. von der Kopfstation zudem attraktiv für Wanderer. Ziel dieser Massnahme der Seilbahn bis zum Hauptstofel. ist die Aufrechterhaltung der Alpbewirtschaftung und Die Wege bleiben während der Projektdauer in ihrer somit die Offenhaltung der Landschaft, wo keine vollständigen Länge und ursprünglichen Art erhalten fahrbare Erschliessung möglich ist. (kein Ausbau zu Fahrstrasse, kein Festbelag etc.).

Die Wege sind für die Öffentlichkeit zugänglich. Zaun- durchgänge sind zu gewährleisten.

Nicht kumulierbar mit M33 Pflege von historischen We- gen und Viehtriebwegen und M34 Auszäunen von Wanderwegen.

BEITRÄGE Jährlich für den Erhalt der Bewirtschaftung: Fr. 0.60.- pro Laufmeter plus Fr. 1.00.- pro Höhenmeter

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M36 BEKÄMPFUNG DER ANFORDERUNGEN VERBUSCHUNG VON Die Fläche ist nicht als Wald ausgeschieden. SÖMMERUNGSWEIDEN Die behandelten Flächen müssen mind. während der gesamten laufenden Vertragsdauer offen und frei von Die Verbuschung von Alpweiden ist auch im St.Galler Problempflanzen gehalten und beweidet werden (ge- Alpgebiet ein zunehmendes Problem von landschaft- eignet sind Ziegen oder bestimmte Schafrassen vgl. licher Bedeutung. Das Zurückdrängen von Gehölzen M37 Gemischte Herden). (Bsp. Grünerle) auf verbuschten Flächen, die aus Kein Beitrag für Alpen mit Unterbestossung und nach landschaftlicher und alpwirtschaftlicher Sicht offen grossflächiger Bewirtschaftungsaufgabe oder vernach- gehalten werden sollen oder die den Zugang zu lässigter Weidepflege (Ausnahme bei Bewirtschafter- wechsel). weiteren Weideflächen gewährleisten soll unterstützt Die beantragten Flächen werden durch das LWA in Ab- werden. sprache mit dem Kantonsforstamt beurteilt. Für die ab- schliessende Zusicherung ist ein einfacher Bewirt- schaftungsplan einzureichen. Weiterführende Bera- tungsaufwände gehen zulasten des Bewirtschafters.

Die Bewilligung der Massnahme kann an Bewirtschaf- tungsauflagen geknüpft werden.

Das Zurückdrängen von Gehölzen ist ein langfristiges Unterfangen, das regelmässig über mehrere Jahre Platzhalter Bild ausgeführt werden muss. BEITRÄGE Entbuschung der Flächen: Bis 50% der beitragsberechtigten Kosten von maximal Fr. 120.- pro Are

M37 GEMISCHTE HERDEN ANFORDERUNGEN

Das unterschiedliche Fressverhalten von Rindvieh, Mögliche Tiergattungen: Rindvieh mit Ziegen und/oder Ziegen und bestimmten Schafrassen wirkt sich positiv Schafen (ausschliesslich Rassen, die der Verbuschung entgegenzuwirken vermögen: Engadiner Schafe, auf die Verunkrautung und das Einwachsen der Skudden und Heidschnucken, insbesondere Graue Alpweiden aus. Verschiedene Tiere bereichern zudem Gehörnte Heidschnucke). Tiere der Pferdegattung das Landschaftserlebnis und das Mitführen von Senn- zählen nicht. tumsziegen gehört zur Tradition rund um den Alpstein und in den Churfirsten. Gleichzeitige oder abwechselnde Beweidung der Flä- chen

Der Beitrag wird nicht für die Hauptbestossungsgat- tung (i.d.R. Rindvieh) ausbezahlt, sondern nur für die zusätzlichen Gattungen mit weniger NST

Die Anzahl Tiere der zusätzlichen Gattungen muss über die Projektdauer mindestens erhalten bleiben

Platzhalter Bild BEITRÄGE Jährlicher Beitrag: Fr. 100.- pro Normalstoss

30 M38 LESESTEINHAUFEN, -WÄLLE UND ANFORDERUNGEN -TERRASSEN Freiräumen von betroffenen Weideflächen von Stein- Im Sömmerungsgebiet werden Weiden und Wege schlag, Murgängen, Lawinen etc. und Aufschichten der Steine zu gut sichtbaren Lesesteinstrukturen. nach Steinschlägen, Murgängen, Lawinen etc. von Steinen gesäubert. Diese werden je nach Exposition Wiederaufbau von zerfallenen Elementen, Aufrechter- vor Ort zu Lesesteinhaufen, Steinwällen oder haltung der bestehenden Strukturen durch regelmässi- Steinterrassen aufgeschichtet. Die wertvollen ges Aufschichten von neuen Steinen Strukturelemente tragen zur ökologischen und land- Vegetation so zurückhalten, dass Lesesteinelemente schaftlichen Vielfalt bei. nicht verbuschen (max. 10% Bewuchs)

Kein Herbizideinsatz oder Abflammen

Der durchschnittliche jährliche Aufwand zur Pflege der Lesesteinstrukturen auf einer Fläche im Einzugsgebiet Platzhalter Bild von Steinschlag wird abgeschätzt und mit Fr. 28.-/h entgolten. Damit ist nicht der Aufwand für die allge- meine Weidepflege gemeint, sondern nur die effektive Pflegeleistung an den Lesesteinelementen und das da- mit verbundene Steine „lesen“.

BEITRÄGE Jährlich für Pflege und Erhalt: Nach Aufwand: Fr. 28.- pro Stunde Pflegeaufwand bis max. Fr. 504.- pro Einzelalpungsbetrieb/Alpzimmer resp. Stofel

M39 WILDHEUNUTZUNG ANFORDERUNGEN

Wildheuflächen sind wertvolle Biotope (Trockenwie- Traditionelle Heufläche im Sömmerungsgebiet, die sen) und mit ihren prächtigen Blumen landschaftlich entweder nicht befahrbar ist oder eine Hangneigung wertvoll. Das Fortführen dieser traditionellen von über 50% aufweist. Die Fläche ist nicht LN. Bewirtschaftungsform und deren Beitrag zur landschaftlichen Vielfalt im Sömmerungsgebiet soll Die Wildheufläche wird jährlich frühestens ab Mitte Juli durch LQB unterstützt werden. geschnitten.

Sie wird nicht beweidet und nicht gedüngt. Vergandete

Flächen sind vorher zu entbuschen.

Schonende Mahd mit Balkenmäher oder Sense. Nicht erlaubt ist der Einsatz von Motorsensen (Faden- und Scheibenmäher).

Das Schnittgut muss im getrockneten Zustand abge- führt werden.

Platzhalter Bild BEITRÄGE

Jährlich für Pflege und Erhalt:

Fr. 17.- pro Are

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HERAUSGEBER UND DRUCK

Weitere Informationen zu LQB im Kanton SG finden Sie unter http://www.landwirtschaft.sg.ch

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