Deutscher Bundestag Drucksache 16/1407

16.Wahlperiode 09. 05.2006

Gesetzentwurf der Abgeordneten (Hamm), , Klaus Brähmig, , Ingrid Fischbach, Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land),Erich G. Fritz, Dr. Michael Fuchs, Dr. Reinhard Göhner, Ernst Hinsken, Robert Hochbaum, Klaus Hofbauer, Jürgen Klimke, Hartmut Koschyk, Dr. Martina Krogmann, Andreas G. Lämmel, Wolfgang Meckelburg, , , Dr. Georg Nüßlein, Franz Obermeier, Rita Pawelski, Ulrich Petzold, Dr. , , , Dr. , Dr. Norbert Röttgen, KurtJ. Rossmanith, AlbertRupprecht (Weiden), Christian Freiherr von Stetten, LenaStrothmann, Andrea Astrid Voßhoff, ,,Dr. und derFraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr. , , , Dr. , Ute Berg, , , , Martin Dörmann, , Rolf Hempelmann, Dr. Bärbel Kofler, Volker Kröning, Christian Lange (Backnang), Marko Mühlstein, Dr. , , Reinhard Schultz (Everswinkel), Dr. Martin Schwanholz, Dr. Ditmar Staffelt, , Dr. Rainer Tabillion, Jörg Tauss, Dr. , Andrea Wicklein, Engelbert Wistuba, Manfred Zöllmer, Dr. Peter Struck und der Fraktion der SPD

Entwurf eines Ersten Gesetzes zum Abbau bürokratischer Hemmnisse insbesondere in dermittelständischen Wirtschaft

A.Problem und Ziel Bürokratie und Überregulierung binden insbesondere in kleinen und mittleren Unternehmen sowie bei Existenzgründern in nicht mehr vertretbarem Umfang betriebliche Ressourcen, behindern so deren Dynamik und Leistungsfähigkeit und lähmen insgesamt die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands.

B.Lösung In verschiedenen Rechtsbereichen werden unnötige Vorschriften abgeschafft sowie bestehende Regelungen und gesetzliche Anforderungen verantwortungs- bewusst auf einMindestmaß reduziert. Zur Verwirklichung der Ziele sind die in diesem Artikelgesetz vorgelegten Gesetzes- und Verordnungsänderungen not- wendig. Drucksache 16/1407 – 2 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

C.Alternativen Keine; Beibehaltung der bisherigen, für die Betroffenen oft kostenträchtigen, Überreglementierung.

D.Finanzielle Auswirkungen auf die öffentlichen Haushalte 1. Haushaltsausgabenohne Vollzugsaufwand Die finanziellen Auswirkungen auf die öffentlichen Haushalte lassen sich nicht abschätzen. Soweit geschätzte Mindereinnahmen durch eine Erhöhung der Betragsgrenze für Kleinbetragsrechnungen (§ 33 Satz 1 UStDV) von bis zu 80 Mio. Euro pro Jahr zu erwarten sind, werden diese Haushaltsmehrbelastun- gen an anderer Stelle im Bundeshaushalt ausgeglichen. Insgesamt ist von einer Entlastung der öffentlichen Haushalteauszugehen, da Kontroll- und Verwal- tungsaufwendungen derstaatlichen Organe ganz oder teilweise entfallen oder durch veränderte Periodizitäten insgesamt reduziert werden. 2. Vollzugsaufwand Vollzugsaufwand ist nicht zu erwarten.

E.Sonstige Kosten Die Wirtschaft, insbesondere die kleinen und mittleren Unternehmen sowie Existenzgründer, dürften kostenseitig aufgrund des sinkenden betrieblichen Verwaltungsaufwandes entlastet werden. Geringfügige Einzelpreisänderungen lassen sich nicht ausschließen. Auswirkungen auf das Preisniveau, insbesondere auf das Verbraucherpreisniveau, sind jedoch nicht zu erwarten. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 3 – Drucksache 16/1407

Entwurf eines Ersten Gesetzes zum Abbau bürokratischer Hemmnisse insbesondere in dermittelständischen Wirtschaft

Der Bundestag hat mit Zustimmung des Bundesrates das lichen Gründen ein Zeugnisverweigerungsrecht zu- folgende Gesetz beschlossen: steht, steht dieses Recht auch dem Beauftragten für den Datenschutz und dessen Hilfspersonal zu. Über die Ausübung dieses Rechtes entscheidet die Person, Artikel 1 der das Zeugnisverweigerungsrecht aus beruflichen Änderung desBundesdatenschutzgesetzes Gründen zusteht, es sei denn, dass diese Entscheidung in absehbarer Zeit nicht herbeigeführt werden kann. Das Bundesdatenschutzgesetz in der Fassung der Be- Soweit das Zeugnisverweigerungsrecht des Beauf- kanntmachung vom 14. Januar 2003 (BGBl. I S. 66), zuletzt tragten für den Datenschutz reicht, unterliegen seine geändert durch § 13 Abs. 1 des Gesetzes vom 5. September Akten und andere Schriftstücke einem Beschlagnah- 2005 (BGBl. I S. 2722), wird wie folgt geändert: meverbot.“ 1. In § 4d Abs. 3 werden die Wörter „vier Arbeitnehmer“ 3. In § 4g Abs. 1 wird nach Satz 2 folgender Satz eingefügt: durch die Wörter „neun Personen“ ersetzt. „Erkann die Beratung nach § 38 Abs. 1 Satz 2 in An- 2. § 4f wird wie folgt geändert: spruch nehmen.“ a) Absatz 1 wird wie folgt geändert: 4. In § 38 Abs. 1 wird nach Satz 1 folgender Satz eingefügt: aa) In Satz 1 werden die Wörter „erheben, verarbeiten „Sie berät und unterstützt die Beauftragten für den Daten- oder nutzen“ durch das Wort „verarbeiten“ er- schutz und die verantwortlichen Stellen mit Rücksicht auf setzt. deren typische Bedürfnisse.“ bb) Satz 4 wird wie folgt gefasst: „Die Sätze 1und 2 gelten nicht für die nicht- Artikel 2 öffentlichen Stellen, die in der Regel höchstens neun Personen ständig mit der automatisierten Änderung des Strafgesetzbuches Verarbeitung personenbezogener Daten be- In § 203 Abs. 1 des Strafgesetzbuches in der Fassung schäftigen.“ der Bekanntmachung vom 13. November 1998 (BGBl. I cc) In Satz 6 wird nach dem Wort „unterliegen“ ein S. 3322), das zuletzt durch … geändert worden ist, werden in Komma eingefügt und werden die Wörter „erhe- Nummer 5 das Wort „oder“ am Ende durch ein Komma er- ben, verarbeiten oder nutzen“ durch die Wörter setzt, in Nummer 6 nach dem Wort „Verrechnungsstelle“ das „automatisiert verarbeiten“ sowie das Wort Wort „oder“ eingefügt und folgende Nummer 7 angefügt: „Arbeitnehmer“ durch die Wörter „mit der auto- „7. Beauftragten für den Datenschutz eines in den Num- matisierten Verarbeitung beschäftigten Personen“ mern 1 bis 6 und Absatz 2 Genannten“. ersetzt. b) Absatz 2 wird wie folgt geändert: Artikel 3 aa) Nach Satz 1 wird folgender Satz eingefügt: Änderung derAltholzverordnung „Das Maß dererforderlichen Fachkunde be- stimmt sich insbesondere nach dem Umfang der Dem § 11 der Altholzverordnung vom 15. August 2002 Datenverarbeitung der verantwortlichen Stelle (BGBl. I S. 3302) werden folgende Absätze 4 und 5 angefügt: und dem Schutzbedarf der personenbezogenen „(4) Abweichend von den Absätzen 1 und 2 kann die De- Daten, die die verantwortliche Stelle erhebt oder klaration vonAltholz auch mit Hilfe von Praxisbelegen, ins- verwendet.“ besondere von Liefer- und Wiegescheinen, geführt werden, bb) Der neue Satz 3 wird wie folgt gefasst: wenn diese Belege die zur Deklaration erforderlichen Anga- ben enthalten. „Zum Beauftragten für den Datenschutz kann auch eine Person außerhalb der verantwortlichen (5) Sind über die Entsorgung von Altholz Begleit- oder Stelle bestellt werden; die Kontrolle erstreckt sich Übernahmescheine nach der Nachweisverordnung zu führen, auch auf personenbezogene Daten, die einem Be- so können die zur Deklaration des Altholzes erforderlichen rufs- oder besonderen Amtsgeheimnis, insbeson- Angaben auch in das Feld „Frei für Vermerke“ des Begleit- dere dem Steuergeheimnis nach § 30 der Abga- oder Übernahmescheines eingetragen werden.“ benordnung, unterliegen.“ c) Nach Absatz 4 wird folgender Absatz 4a eingefügt: Artikel 4 „(4a) Soweit der Beauftragte für den Datenschutz bei seiner Tätigkeit Kenntnis von Daten erhält, für die Änderung des Hochbaustatistikgesetzes dem Leiter oder einer bei der öffentlichen oder nicht- § 5 des Hochbaustatistikgesetzes vom 5. Mai 1998 öffentlichen Stelle beschäftigten Person aus beruf- (BGBl. I S. 869), das zuletzt durch Artikel 6 des Gesetzes Drucksache 16/1407 – 4 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode vom 15. Dezember 2001 (BGBl. I S. 3762) geändert worden Artikel 8 ist, wirdwie folgt gefasst: Änderung des Umsatzsteuergesetzes „§ 5 Berichtszeitraum, Berichtszeitpunkt Das Umsatzsteuergesetz in der Fassung der Bekanntma- Die Erhebungen nach § 1 Abs. 2 Nr. 1 und 4 werden mo- chung vom 21. Februar 2005 (BGBl. I S. 386), zuletzt geän- natlich für den abgelaufenen Kalendermonat, die Erhebung dert durch Artikel … des Gesetzes vom … (BGBl. I S. …), nach § 1 Abs. 2Nr. 2 wird jährlich für das abgelaufene Kalen- wird wie folgt geändert: derjahr, die Erhebung nach § 1 Abs. 2 Nr. 3 wird jährlich nach 1. § 15a wirdwie folgt geändert: dem Stand vom 31. Dezember durchgeführt.“ a) Nach Absatz 3 Satz 1 werden folgende Sätze einge- fügt: Artikel 5 „Soweit im Rahmen einer Maßnahme in ein Wirt- Änderung des Gesetzes über die Lohnstatistik schaftsgut mehrere Gegenstände eingehen oder an Nach § 13 des Gesetzes über die Lohnstatistik in der einem Wirtschaftsgut mehrere sonstige Leistungen Fassung derBekanntmachung vom 3. April 1996 (BGBl. I ausgeführt werden, sind diese zu einem Berichti- S. 598), das zuletzt durch Artikel 35 des Gesetzes vom gungsobjekt zusammenzufassen. Eine Berichtigung 19. Juni 2001 (BGBl. I S. 1046) geändert worden ist, wird ist nur vorzunehmen, wenn das Berichtigungsobjekt folgender § 14 eingefügt: im Zeitpunkt der Änderung der Verhältnisse zu einer noch nicht vollständig verbrauchten Werterhöhung „§ 14 des Wirtschaftsguts geführt hat.“ Abweichend von § 13 Abs. 3 wird die Durchführung der b) Dem Absatz 4 werden folgende Sätze angefügt: Statistik über die Struktur der Arbeitsverdienste und Arbeits- zeiten nach§ 1Abs. 1 Nr. 3 im Jahr 2008 für das Jahr 2007 „Die Berichtigung ist auf solche sonstigen Leistungen ausgesetzt.“ zu beschränken, für die in der Steuerbilanz ein Akti- vierungsgebot bestünde. Dies gilt jedoch nicht, soweit es sich um sonstige Leistungen handelt, für die der Artikel 6 Leistungsempfänger bereits für einen Zeitraum vor Änderung der Abgabenordnung Ausführung der sonstigen Leistung den Vorsteuerab- zug vornehmen konnte. Unerheblich ist, ob der Unter- In § 141 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 der Abgabenordnung in der nehmer nach den §§ 140, 141 der Abgabenordnung Fassung der Bekanntmachung vom 1. Oktober 2002 (BGBl. I tatsächlich zur Buchführung verpflichtet ist.“ S. 3866, 2003 I S. 61), die zuletzt durch Artikel … des Geset- zes vom … (BGBl. I S. …) geändert worden ist, wird die An- 2. Dem § 27 wird folgender Absatz 12 angefügt: gabe „350 000 Euro“ durch die Angabe „500 000 Euro“ er- „(12) Auf Vorsteuerbeträge, deren zugrunde liegende setzt. Umsätze im Sinne des § 1 Abs. 1 nach dem 31. Dezember 2006 ausgeführt werden, ist § 15a Abs. 3 und 4 in der am Artikel 7 1. Januar 2007 geltenden Fassung anzuwenden.“ Änderung des Einführungsgesetzes zurAbgabenordnung Artikel 9 Artikel 97 § 19 des Einführungsgesetzes zur Abgabenord- Änderung derUmsatzsteuer-Durchführungs- nung vom14. Dezember 1976 (BGBl. I S. 3341, 1977 I verordnung S. 667), das zuletzt durch Artikel … des Gesetzes vom … (BGBl. I S. …) geändert worden ist, wird folgender Absatz 6 In § 33 Satz 1 der Umsatzsteuer-Durchführungsverord- angefügt: nung in der Fassung der Bekanntmachung vom 21. Februar „(6) § 141 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 der Abgabenordnung in der 2005 (BGBl. I S. 434) die zuletzt durch Artikel … des Geset- am … [einsetzen: Datum des auf die Verkündung dieses Ge- zes vom … (BGBl. I S. …) geändert worden ist, wird die An- setzes folgenden Tages] geltenden Fassung ist auf Umsätze gabe „100 Euro“ durch die Angabe „150 Euro“ ersetzt. der Kalenderjahre anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2006 beginnen. Artikel 10 Eine Mitteilung über den Beginn der Buchführungspflicht er- geht nicht, wenn die Voraussetzungen des § 141 Abs. 1 Satz 1 Änderung des Gesetzes Nr. 1 der Abgabenordnung in der am … [einsetzen: Datum über die Statistik im Produzierenden Gewerbe des Tages der Verkündung dieses Gesetzes] geltenden Fas- sung für Kalenderjahre, die vor dem 1. Januar 2007 liegen, Das Gesetz über die Statistik im Produzierenden Gewerbe erfüllt sind, jedoch im Kalenderjahr 2006 nicht die des § 141 in der Fassungder Bekanntmachung vom 21. März 2002 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 der Abgabenordnung in der am … [einset- (BGBl. I S. 1181), zuletzt geändert durch Artikel 104 der Ver- zen: Datum des auf die Verkündung dieses Gesetzes folgen- ordnung vom 25. November 2003 (BGBl. I S. 2304), wird den Tages]geltenden Fassung.“ wie folgt geändert: Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5 – Drucksache 16/1407

1. § 2 wird wie folgt gefasst: weit die Betriebe schwerpunktmäßig dem Fertig- bau zugeordnet sind;“ werden gestrichen. „§ 2 Erhebungen bei Betrieben c) In Buchstabe B Ziffer I werden die Wörter „die Sach- Die Erhebungen werden bei produzierenden Betrieben verhalte nach den Nummern 1, 2 und 4 werden auch von höchstens 68 000 Unternehmen des Bergbaus und der für fachliche Betriebsteile erfasst, soweit die Betriebe Gewinnungvon Steinen und Erden sowie des Verarbei- schwerpunktmäßig dem Fertigbau zugeordnet sind;“ tenden Gewerbes und bei produzierenden Betrieben der gestrichen. Unternehmen anderer Wirtschaftszweige – jeweils ohne 4. § 7 wird wie folgt geändert: Baubetriebe und Betriebe der Energie- und Wasserversor- gung – durchgeführt. a) Die Überschrift wird wie folgt gefasst: Die Erhebungen erfassen „§ 7 Zusätzliche Erhebungsmerkmale, Hilfsmerkmale, A. bei Betrieben mit 50 und mehr tätigen Personen Unternehmens- und Betriebsbegriff“. I. monatlich b) Folgender Absatz 3 wird angefügt: 1. die tätigen Personen, „(3) Im Sinne dieses Gesetzes ist 2. die Arbeitsstunden, 1. ein Unternehmen die kleinste rechtlich selbständi- 3. die Lohn- und Gehaltssummen, ge Einheit, die aus handels- oder steuerrechtlichen 4. den Umsatz, Gründen Bücher führt; 5. den Auftragseingang, 2. ein Betrieb ein an einem Ort gelegenes Unterneh- men oder ein Teil eines Unternehmens, wenn an 6. die gesamte Produktion, diesem Ort oder von diesem Ort aus Wirtschaftstä- 7. die Reparatur-, Montage- und Lohnverede- tigkeiten ausgeübt werden, für die in der Regel eine lungsarbeiten, oder mehrere Personen im Auftrag eines Unterneh- mens arbeiten.“ 8. die Sachverhalte nach den Nummern 1, 4 und 5 auch für fachliche Betriebsteile; 5. Nach § 11 wird folgender § 12 eingefügt: II. jährlich „§ 12 die Investitionen; Übergangsregelung B. bei Betrieben, die nicht nach Buchstabe A erfasst wer- Die Erhebung nach § 2 Satz 2 Buchstabe B Ziffer II den, Nummer 1 bis 3 wird erstmals im Jahr 2008 für das Jahr 2007 durchgeführt.“ I. vierteljährlich 1. die gesamte Produktion, 2. die Reparatur-, Montage- und Lohnveredelungs- Artikel 11 arbeiten; Änderung der Gewerbeordnung II. jährlich § 14 der Gewerbeordnung in der Fassung der Bekannt- 1. die tätigen Personen, machung vom 22. Februar 1999 (BGBl. I S. 202), die zuletzt 2. die Lohn- und Gehaltssummen, durch Artikel 3a des Gesetzes vom 6. September 2005 (BGBl. I S. 2735) geändert worden ist, wird wie folgt geän- 3. den Umsatz, dert: 4. die Investitionen.“ 1. In Absatz 5 Satz 1 Nr. 8 werden der Punkt am Ende durch 2. In § 3Buchstabe A Ziffer I Nummer 1 werden die Wörter ein Komma ersetzt und folgende Nummer 9 angefügt: „jeweils auch nach Geschlecht,“ gestrichen. „9. die Statistischen Ämter der Länder zur Führung des 3. § 4 wird wie folgt geändert: Statistikregisters nach § 1 Abs. 1 Satz 1 des Statistik- a) In Buchstabe A Ziffer I werden die Wörter „die Sach- registergesetzes in den Fällen des Absatzes 1 Satz 2 verhalte nach den Nummern 1, 2, 4 und 5 werden auch Nr. 1 und 2 die in Absatz 8a Satz 4 angeführten für fachliche Betriebsteile erfasst, soweit die Betriebe Feld-Nummern.“ schwerpunktmäßig dem Fertigbau zugeordnet sind;“ 2. Absatz 8a wird wie folgt geändert: gestrichen. a) In Satz 1 wird nach dem Wort „Gewerbeanzeigen“ die b) Buchstabe A Ziffer II wird wie folgt geändert: Angabe „nach Absatz 1 Satz 1 und 2 Nr. 3“ eingefügt. aa) Nummer 2 wird aufgehoben. b) In Satz 6 werden die Wörter „und in den Fällen des bb) Die Wörter „der Sachverhalt nach Nummer 1 Vordrucks GewA 2 zu den Feld-Nummern 15 und 16“ wird auch für fachliche Betriebsteile erfasst, so- gestrichen. Drucksache 16/1407 – 6 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Artikel 12 Artikel 14 Änderung des Chemikaliengesetzes Änderung des Personenbeförderungsgesetzes § 12j Abs. 2 des Chemikaliengesetzes in der Fassung der Das Personenbeförderungsgesetz in der Fassung der Be- Bekanntmachung vom 20. Juni 2002 (BGBl. I S. 2090), das kanntmachung vom 8. August 1990 (BGBl. I S. 1690), zu- zuletzt durch Artikel 2 § 3 Abs. 6 des Gesetzes vom 1. Sep- letzt geändert durch Artikel 2 Abs. 7 des Gesetzes vom 7. Juli tember 2005 (BGBl. I S. 2618) geändert worden ist, wird wie 2005 (BGBl. I S. 1954), wird wie folgt geändert: folgt geändert: 1. § 14 Abs. 3 Satz 1 wird wie folgt gefasst: 1. Satz 2 wird aufgehoben. „Die Genehmigungsbehörde kann von der Durchführung des Anhörverfahrens absehen, wenn sie aus eigener 2. Der bisherige Satz 3 wird wie folgt gefasst: Kenntnis der Sachlage dem Antrag nicht entsprechen will „Soweit bei einer der in Satz 1 genannten Behörden, bei oder in den Fällen des § 2 Abs. 2 die Durchführung des der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirt- Anhörverfahrens nicht zur Sachverhaltsaufklärung erfor- schaft, beider Bundesanstalt für Materialforschung und derlich ist.“ -prüfung oder beim Robert Koch-Institut besondere 2. In § 16 Abs. 3 werden die Wörter „vier Jahre“ durch die Fachkenntnisse zur Beurteilung der Wirksamkeit eines Wörter „fünf Jahre“ ersetzt. Biozid-Produktes vorliegen, kann die Zulassungsstelle zur Entscheidung über das Vorliegen der Zulassungsvor- aussetzungen nach § 12b Abs. 1 Nr. 2 Buchstabe a eine Artikel 15 Stellungnahme dieser Behörde einholen.“ Änderung sonstiger Rechtsvorschriften In § 2 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 der Biozid-Zulassungsverord- Artikel 13 nung vom 4. Juli 2002 (BGBl. I S. 2514) wird die Angabe Änderung des Fahrlehrergesetzes „§ 12j Abs. 2 Satz 2 oder 3“ durch die Angabe „§ 12 j Abs. 2 Satz 2“ ersetzt. In § 3 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 des Fahrlehrergesetzes vom 25. August 1969 (BGBl. I S. 1336), das zuletzt durch Artikel 44 des Gesetzes vom 21. Juni 2005 (BGBl. I S. 1818) geän- Artikel 16 dert worden ist, werden die Wörter „das Zeugnis eines Amts- Inkrafttreten arztes oder –auf Verlangen der Erlaubnisbehörde – eines Facharztes“ durch die Wörter „ein ärztliches oder – auf Ver- Dieses Gesetz tritt vorbehaltlich des Satzes 2 am Tag nach langen der Erlaubnisbehörde – ein fachärztliches Zeugnis“ der Verkündung in Kraft. Die Artikel 4 und 8 bis 10 treten am ersetzt. 1. Januar 2007 in Kraft.

Berlin, den 9. Mai 2006

Volker Kauder, Dr. Peter Ramsauer und Fraktion Dr. Peter Struck und Fraktion Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7 – Drucksache 16/1407

Begründung

A. Allgemeiner Teil kratieabbau aus der zweiten Ausschreibungsrunde für „Vor- schläge zu Bürokratieabbau und Deregulierung aus den Re- I. Anlass gionen“ sowie Anregungen von Wirtschaftsverbänden, von Unnötige Bürokratie und Überregulierung sind mitursäch- weiteren Initiatoren und aus den Bundesländern. lich für diederzeitige strukturelle Wachstumsschwäche in Deutschland. Sie gefährden unternehmerischen Erfolg, in- III. Regelungsinhalt dem sie vermeidbare Kosten induzieren, die Reaktionsge- Im Ergebnis werden insgesamt 16 Deregulierungsmaßnah- schwindigkeit reduzieren, die preisliche Wettbewerbsfähig- men aus verschiedenen Rechtsgebieten identifiziert, die im keit der Unternehmen schwächen und die Wirtschaft insge- Interesse eines schnellen Wirksamwerdens mit dem vor- samt belasten. liegenden, unter Federführung des Bundesministeriums für Unternehmensumfragen zeigen, dass insbesondere kleinere Wirtschaft und Technologie erarbeiteten Artikelgesetz, mög- und mittlere Unternehmen sowie Existenzgründer Bürokra- lichst zeitnah umgesetzt werden sollen. tie als Belastung empfinden. Aktuelle Untersuchungen bestä- Das Gesetz enthält folgende, kurzfristig realisierbare Ände- tigen, dass Regulierungskosten kleine und mittlere Unterneh- rungen des Bundesrechtes: men stärker belasten als große Unternehmen. ● Erleichterungen im Bundesdatenschutzgesetz (Anhebung des Beschäftigten-Schwellenwertes zur Bestellung eines II. Ziel Datenschutzbeauftragten sowie der alternativ greifenden Zur nachhaltigen Stärkung der Wachstumskräfte ist die Meldepflicht über das automatisierte Datenverarbei- Reduktion von unnötiger Bürokratie gerade für die mittel- tungsverfahren, Öffnungsklausel zur Bestellung externer ständische Wirtschaft unverzichtbar. Weniger Bürokratie Personen zum Datenschutzbeauftragten auch für Berufs- schafft insbesondere bei kleinen und mittelständischen Un- geheimnisträger) ternehmen sowie Existenzgründern neue Handlungsspiel- ● Entbindung vom Formularzwang bei der Deklaration von räume und verbessert die Chancen auf mehr Investitionen, Altholz Innovationen und Beschäftigung. ● Aussetzung der Gehalts- und Lohnstrukturerhebung im Im Koalitionsvertrag vom November 2005 haben sich die Jahr 2007 Koalitionspartner darauf verständigt, Unternehmen von be- ● Anhebung der steuerlichen Buchführungspflichtgrenze sonders wachstumshemmender Überregulierung zu befreien nach § 141 Abs. 1 Nr. 1 der Abgabenordnung und insbesondere dem Mittelstand sowie Existenzgründern ● Erleichterungen im Umsatzsteuerrecht (Ausweitung der z. B. durch den Abbau von Statistik-, Nachweis-, Dokumen- Kleinbetragsrechnungen i. S. d. § 33 Satz 1 der Um- tations- und Buchführungspflichten, durch die Vereinfa- satzsteuer-Durchführungsverordnung, Beschränkung der chung und Beschleunigung von Genehmigungsverfahren, Verpflichtung zur Vorsteuerberichtigung nach § 15a die Vereinheitlichung von Schwellenwerten im Bilanz- und Abs. 3 und 4 des Umsatzsteuergesetzes) Steuerrecht sowie durch die Begrenzung der Verpflichtung von Betrieben zur Bestellung von Beauftragten „mehr Luft ● Anhebung des Beschäftigten-Schwellenwertes für Erhe- zum Atmen zu verschaffen“. bungen in der Produktionsstatistik, ersatzlose Streichung der vierteljährlichen Produktionserhebung im Fertigteil- Eine systematische Überprüfung der bestehenden bürokra- bau sowie Veränderung der Periodizität in der Hochbau- tischen Belastungen der Wirtschaft ist zentraler Bestandteil statistik des Programms„Bürokratieabbau und bessere Rechtsset- zung“ der Bundesregierung im Zusammenhang mit der ● Verzichtauf die statistische Auswertung von Gewer- Bürokratiekostenmessung. Mit dem Ersten Gesetz zum Ab- beummeldungen bau bürokratischer Hemmnisse insbesondere in der mittel- ● Reduzierung der Zahl der nach dem Chemikaliengesetz ständischen Wirtschaft („small-companies-act“) wird kurz- zu beteiligenden Behörden bei der Biozid-Zulassung fristig eine Reihe von (ersten) Maßnahmen zum Abbau von ● Erleichterungen im Fahrlehrerrecht (Verzicht auf Nach- unnötiger Bürokratie und zur Beseitigung bestehender In- weis der geistigen und körperlichen Eignung mittels vestitionshemmnisse auf den Weg gebracht. Dies ist auch im amtsärztlichem Gutachten) Zusammenhang mit den Arbeiten zur besseren Rechtsetzung auf europäischer Ebene zu sehen. ● Erleichterungen im Personenbeförderungsrecht (Erweite- rung der Fälle, in denen auf das Anhörverfahren bei Ge- Über die kurzfristig mit dem Gesetz umsetzbaren Sofortmaß- nehmigungen verzichtet werden kann; Verlängerung der nahmen hinaushat die Bundesregierung zudem bereits Maß- Geltungsdauer der Genehmigung für den Gelegenheits- nahmen zur Bürokratieentlastung des Mittelstands ergriffen verkehr mit Kraftfahrzeugen). oder initiiert bzw. wird sie den Mittelstand durch eine Reihe längerfristiger Vorhaben entlasten und mittelstandsfreund- IV. Gesetzgebungskompetenz liche Regelungen in größere „fachpolitikbezogene“ Reform- Die Gesetzgebungskompetenz des Bundes für Artikel 1 des vorhaben integrieren. vorliegenden Gesetzentwurfs folgt als Annex aus der Kompe- Das vorliegende Artikelgesetz berücksichtigt schließlich tenz für die geregelten Sachmaterien. Die geänderte Regelung auch sofort umsetzbare Maßnahmenvorschläge zum Büro- zur Verpflichtung, einen Beauftragten für den Datenschutz zu Drucksache 16/1407 – 8 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode bestellen,erfasst nichtöffentliche Stellen, d. h. grundsätzlich desregelungen für länderübergreifend oder in unterschied- alle privatrechtlichen Organisationsformen (z. B. private Un- lichen Ländern operierende Unternehmen zu vermeiden, ternehmen, Selbständige, Vereine). Betroffene Sachmaterien welche der Intention der Entlastung von bürokratischen sind daher vorwiegend das bürgerliche Recht (Artikel 74 Hemmnissen für Unternehmen zuwiderlaufen würden, ist Abs. 1 Nr. 1 GG), das Recht der Wirtschaft (Artikel 74 Abs. 1 aus Gründen der Wahrung der Wirtschaftseinheit im gesamt- Nr. 11 GG) und das Arbeitsrecht (Artikel 74 Abs. 1 Nr. 12 staatlichen Interesse eine bundesgesetzliche Regelung zwin- GG). Die Berechtigung des Bundes zur Inanspruchnahme der gend erforderlich. Gesetzgebungskompetenz für Artikel 1 des vorliegenden Im Übrigen ergibt sich die Notwendigkeit einer bundesge- Gesetzes ergibt sich aus Artikel 72 Abs. 2 GG. Eine bundes- setzlichen Regelung daraus, dass die Änderungen Rechtsver- einheitliche Regelung der Pflicht zur Bestellung eines betrieb- ordnungen betreffen, die von der Bundesregierung aufgrund lichen Beauftragten für den Datenschutz ist zur Wahrung der einer bundesgesetzlichen Ermächtigung erlassen wurden und Wirtschaftseinheit im Bundesgebiet im gesamtstaatlichen deshalb nur durch den Bund geändert werden können. Interesse zwingend erforderlich. Eine Regelung dieser Mate- rie durch den Landesgesetzgeber würde zu erheblichen Nach- Für die Artikel 4, 5, 10 und 11 des vorliegenden Gesetzes teilen für die Gesamtwirtschaft führen, die sowohl im Interes- steht dem Bund die ausschließliche Gesetzgebung gemäß Ar- se des Bundes als auch der Länder nicht hingenommen werden tikel 73 Nr. 11 GG (Statistik für Bundeszwecke) zu. könnten. Insbesondere wäre zu befürchten, dass unterschied- Die Gesetzgebungskompetenz des Bundes ergibt sich für die liche landesrechtliche Behandlungen gleicher Lebenssach- Artikel 6, 7, 8 und 9 des Gesetzentwurfs unmittelbar aus verhalte erhebliche Wettbewerbsverzerrungen und störende Artikel 105 Abs. 2 erste Alternative GG, bzw. aus Artikel 108 Schranken für eine länderübergreifende Wirtschaftstätigkeit Abs. 5 GG. Selbst wenn man der Rechtsauffassung folgen zur Folge hätten. Die bundeseinheitliche Erhöhung der Perso- würde, wonach hier Artikel 72 Abs. 2 GG einschlägig wäre, nenzahl, die die generelle Pflicht zur Bestellung eines Be- so wäre die Darlegung der Erforderlichkeit einer bundes- auftragten für den Datenschutz begründet, führt insbesondere gesetzlichen Regelung nur dann geboten, wenn eine Neu- zur Entlastung der kleinen und mittelgroßen Unternehmen. konzeption des gesamten Gesetzes beabsichtigt wäre, nicht Bei gegebenenfalls drohenden unterschiedlichen Regelungen jedoch, wenn Gesetze, die der Bund wie vorliegend in Aus- durch die Länder bestünde die Gefahr, dass einige Unterneh- übung seiner Gesetzgebungskompetenz erlassen hat, ledig- men entlastet, andere Unternehmen (in anderen Ländern) aber lich geändert werden sollen. Andernfalls würde eine nicht weiterhin verpflichtet blieben, obwohl sie die gleiche Anzahl hinnehmbare Rechtszersplitterung drohen. von Mitarbeitern mit der automatisierten Verarbeitung von personenbezogenen Daten beschäftigen würden. Für die Be- Die Gesetzgebungskompetenz des Bundes für die Änderung stellung eines Beauftragten für den Datenschutz hätten letztere gemäß Artikel 12 des vorliegenden Gesetzes ergibt sich aus einen wettbewerbsverzerrenden Kosten- und Bürokratieauf- Artikel 74 Abs. 1 Nr. 19 GG (Verkehr mit Giften) i. V. m. wand zu tragen, den die vergleichbaren Unternehmen nicht zu Artikel 72 Abs. 2 GG. Die Wahrnehmung der konkurrieren- tragen hätten. den Gesetzgebungskompetenz durch den Bund ist hier zur Wahrung der Rechts- oder Wirtschaftseinheit im gesamt- Zudem können die bestehenden Regelungen des Bundes- staatlichen Interesse erforderlich. Es geht um die Schaffung datenschutzgesetzes nur durch ein Bundesgesetz geändert und Ergänzung genereller, produktsicherheitsbezogener werden. Marktzugangsregelungen für in der Regel bundesweit gehan- Die Gesetzgebungskompetenz des Bundes für Artikel 2 des delte Produkte, die im Interesse sowohl eines einheitlichen vorliegenden Gesetzes ergibt sich aus Artikel 74 Abs. 1 Nr. 1 Schutzniveaus beim Schutz gegen die von Biozid-Produkten GG i. V. m. Artikel 72 Abs. 2 GG, da die Wahrung der ausgehenden Gefährdungen als auch der Wahrung der Rechtseinheit im gesamtstaatlichen Interesse eine bundes- Rechts- und Wirtschaftseinheit beim Verkehr mit ihnen im gesetzliche Regelung erforderlich macht. Da eine Weitergabe gesamtstaatlichen Interesse eine bundesrechtliche Regelung von Daten geheimnisgeschützter Personen an externe Daten- erfordern. Diese ist zugleich Voraussetzung dafür, dass auch schutzbeauftragte nur dann mit deren berechtigten Interessen das Biozid-Zulassungsverfahren, ähnlich wie etwa die Pflan- zu vereinbaren ist, wenn der strafrechtliche Schutz ihrer Da- zenschutzmittelzulassung oder die nationale Arzneimittel- ten auch bei den externen Datenschutzbeauftragten gesichert zulassung, in bundeseigener Verwaltung durch Bundesbe- ist, schlägt der vorliegende Gesetzentwurf vor, Personen, die hörden wahrgenommen werden kann. Die Einbindung in das zu Beauftragten für den Datenschutz nach § 4f BDSG für europäische Zulassungssystem, das fortlaufend konkrete, eine derin den Nummern 1 bis 6 genannten Personen bestellt einzelfallbezogene Mitwirkungsakte der Mitgliedstaaten im worden sind, eine strafbewehrte Schweigepflicht aufzuerle- Rahmen eines abgestimmten Verfahrens erforderlich macht, gen. Die berechtigten Interessen geheimnisgeschützter Per- wird wie in den beiden anderen genannten Bereichen durch sonen wären aber bei unterschiedlichen oder fehlenden Lan- diese Zuordnung wesentlich erleichtert. desregelungenbezüglich der Strafbewehrung nicht innerhalb Für die Artikel 13 und 14 des Gesetzentwurfs ergibt sich die des gesamten deutschen Rechtsgebietes gewahrt. Das wäre Gesetzgebungskompetenz des Bundes aus Artikel 74 Abs. 1 im Ergebnis nicht hinnehmbar. Eine bundeseinheitliche Nr. 22 GG (Kraftfahrwesen) i. V. m. Artikel 72 Abs. 2 GG, Regelung liegt daher hier zwingend im gesamtstaatlichen sowie ergänzend aus Artikel 74 Abs. 1 Nr. 11 GG (Recht der Interesse. Wirtschaft), i. V. m. Artikel 72 Abs. 2 GG. Die Erforderlich- Die Gesetzgebungskompetenz des Bundes für die Änderun- keit einer bundesgesetzlichen Regelung im Sinne des Arti- gen gemäß Artikel 3 des vorliegenden Gesetzentwurfs ergibt kels 72 Abs. 2 GG ergibt sich daraus, dass es um Änderungen sich aus Artikel74 Abs. 1 Nr. 24 GG (Abfallbeseitigung) bestehender bundesgesetzlicher Regelungen geht, die im i. V. m. Artikel 72 Abs. 2 GG. Um Wettbewerbsverzerrungen Übrigen zur Wahrung der Rechts- und Wirtschaftseinheit im aufgrund divergierender oder fehlender diesbezüglicher Lan- gesamtstaatlichen Interesse aufrechterhalten bleiben sollen. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9 – Drucksache 16/1407

Anderenfalls drohte die Gefahr einer Rechtszersplitterung, B. Besonderer Teil die sowohlim Interesse des Bundes als auch der Länder nicht hingenommen werden kann. ZuArtikel 1 (Änderung des BDSG) Zu Nummer 1 (§ 4d Abs. 3) V. Gesetzesfolgen Die Änderung von § 4d Abs. 3 entlastet Unternehmen, die V.1 Finanzielle Auswirkungen höchstens neun Personen mit der Erhebung, Verarbeitung Haushaltsausgaben ohne Vollzugsaufwand und Nutzung personenbezogener Daten beschäftigen, von Mangels statistischer Daten sind Aussagen zu den Auswir- der Pflicht, Verfahren automatisierter Verarbeitungen bei der kungen auf den Haushalt bis auf die Neuregelung der Erhö- Datenschutz-Aufsichtsbehörde zu melden. Wie bisher setzt hung der Betragsgrenzen für Kleinbetragsrechnungen nach die Befreiung von dieser Pflicht weiter voraus, dass die § 33 Satz1 UStDV nicht bezifferbar bzw. sie sind nicht verantwortliche Stelle personenbezogene Daten für eigene quantifizierbar. Zwecke erhebt, verarbeitet oder nutzt und entweder eine Ein- willigung der Betroffenen vorliegt oder die Erhebung, Verar- Nach Schätzungen des zuständigen Bundesministeriums der beitung oder Nutzung der Zweckbestimmung eines Vertrags- Finanzen könnte unterstellt werden, dass die Erhöhung der verhältnisses oder vertragsähnlichen Vertrauensverhältnisses Betragsgrenze für Kleinbetragsrechnungen von 100 Euro mit dem Betroffenen dient. Die Änderung von § 4d Abs. 3 auf 150 Euro zu Haushaltsmindereinnahmen von bis zu erfolgt parallelzu derjenigen von § 4f Abs. 1 Satz 4. Sie ist 80 Mio. Euro pro Jahr führen werden (Bund 41 Mio. Euro, geboten, weil Unternehmen, die durch die Änderung von § 4f Länder 37 Mio. Euro und Gemeinden 2 Mio. Euro). Die Abs. 1 Satz 4 von der Pflicht zur Bestellung eines Beauftrag- Haushaltsmehrbelastungen werden an anderer Stelle im Bun- ten für den Datenschutz entlastet werden, anderenfalls nach deshaushalt ausgeglichen. § 4d Abs. 1 ihre Verfahren automatisierter Verarbeitungen Die Umsetzung erfolgt im Zuge der Aufstellung des Bundes- vor ihrer Inbetriebnahme der zuständigen Aufsichtsbehörde haushalts 2007. (Die finanziellen Auswirkungen des Ersten melden müssten. Damit ginge ein bürokratischer Aufwand Gesetzes zum Abbau bürokratischer Hemmnisse insbeson- einher, der die durch die Änderung von § 4f Abs. 1 Satz 4 dere in der mittelständischen Wirtschaft sind in der beigefüg- erreichte Entlastung zunichte machen würde. ten Anlagedargestellt.) Grundsätzlich dürfte das Gesetz je- doch zu einer Entlastung der öffentlichen Haushalte führen, Zu Nummer 2 (§ 4f) da Kontroll- und Verwaltungsaufwendungen der staatlichen Organe ganz oder teilweise entfallen oder durch veränderte Zu Buchstabe a (Absatz 1) Periodizitäten insgesamt reduziert werden. Zu Doppelbuchstabe aa Die bisherige Formulierung „automatisiert erheben, verar- Vollzugsaufwand beiten oder nutzen“ wird zur Klarstellung durch den in § 3 Ein Vollzugsaufwand ist nicht zu erwarten. Abs. 2 Satz 1 legal definierten Begriff „automatisiert verar- beiten“ersetzt. V.2 Kosten-und Preiswirkungen Die Maßnahmen bewirken Erleichterungen für die Wirt- Zu Doppelbuchstabe bb schaft, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen so- Die Änderung von § 4f Abs. 1 Satz 4 schafft eine Verpflich- wie für Existenzgründer, die sich tendenziell kostenmin- tung zur Bestellung eines Beauftragten für den Datenschutz dernd auswirken dürften. für alle nichtöffentlichen Stellen, die in der Regel mehr als Ob bei den Normadressaten infolge der Neuregelungen, die neun Personen ständig mit der automatisierten Verarbeitung den zeitlichen und finanziellen Verwaltungsaufwand in den personenbezogener Daten beschäftigen. Unternehmen vermindern, einzelpreisrelevante Kosten- Die Erhöhung der maßgeblichen Personenzahl von vier auf schwellen unterschritten werden, die sich reduzierend auf neun schafft einen sachgerechten Ausgleich im Spannungs- deren Angebotspreise auswirken, und ob die Normadressaten verhältnis zwischen dem Ziel, kleinere Unternehmen zu ent- ihre Kostenüberwälzungsmöglichkeiten, abhängig von der lasten und dem Erfordernis, personenbezogene Daten zu konkreten Wettbewerbssituation in den jeweiligen Teilmärk- schützen. Unternehmen, die weniger als zehn Personen mit ten, ausschöpfen werden, um den Einzelpreis zu senken, lässt der automatisierten Verarbeitung personenbezogener Daten sich weder abschätzen noch ausschließen. Gleichwohl dürf- beschäftigen, wickeln in der Regel entweder ein im Hinblick ten die möglichen geringfügigen Einzelpreisänderungen je- auf den Datenschutz eher weniger belastendes Massenge- denfalls wohl nicht ausreichen, um messbare Effekte auf das schäft ab oder bedienen einen überschaubaren Kundenkreis. allgemeine Preis- bzw. Verbraucherpreisniveau zu induzie- Eine Entlastungswirkung kann auch für größere Unterneh- ren. Mittelbare Preiseffekte, die über die öffentlichen Haus- men eintreten, wenn diese nur in geringem Umfang perso- halte transmittiert werden, sind nicht zu erwarten. nenbezogene Daten verarbeiten. Die Neufassung stellt darauf ab, wie viele Personen „in der VI. Gleichstellungsspezifische Auswirkungen Regel“ mit der automatisierten Verarbeitung personenbezo- Der Gesetzentwurf hat keine gleichstellungsspezifischen gener Daten „ständig“ beschäftigt werden. Dadurch wird ver- Auswirkungen, da Unternehmerinnen und Unternehmer mieden, dass Unternehmen nur deshalb einer anderen Kate- ebenso wie Existenzgründerinnen und Existenzgründer in gorie zugeordnet werden, weil sie die maßgebliche Personen- jeweils gleicher Weise von den angestrebten Entlastungen grenze für die Verpflichtung zur Bestellung eines Beauftrag- profitieren werden. ten für den Datenschutz nur kurzzeitig überschreiten. Auch Drucksache 16/1407 – 10 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode sind Personen, die nur gelegentlich, z. B. als Urlaubsvertre- tiv und konstruktiv tätig werden. So beugt sie Datenschutz- tung, personenbezogene Daten automatisiert verarbeiten, verstößen vor und leistet einen Beitrag zur Entlastung der nicht mitzuzählen. verantwortlichen Stellen. Das Wort„Arbeitnehmer“ wird durch das Wort „Personen“ ersetzt, da aus datenschutzrechtlicher Sicht allein die Anzahl ZuArtikel 2 (Änderung des Strafgesetzbuches) der mit der automatisierten Verarbeitung personenbezogener Der Gesetzentwurf sieht in Artikel 1 eine Änderung des Daten beschäftigten Personen – unabhängig von ihrem BDSG vor, wonach auch die in § 203 StGB genannten Norm- arbeitsrechtlichen Status als Arbeitnehmer, freie Mitarbeiter adressaten, die nach § 4f BDSG einen Beauftragten für den oder Auszubildende – entscheidend ist. Datenschutz bestellen müssen, dieser Verpflichtung durch externe Personen nachkommen können. Eine Weitergabe Zu Doppelbuchstabe cc von Daten der geheimnisgeschützten Personen an externe Die Änderungen folgen aus den Änderungen in den Doppel- Datenschutzbeauftragte ist aber nur dann mit deren berech- buchstaben aa und bb. tigten Interessen zu vereinbaren, wenn der strafrechtliche Schutz ihrer Daten auch bei diesen gesichert ist. Aus diesem Zu Buchstabe b (Absatz 2) Grund schlägt der Entwurf vor, in einer neuen Nummer 7 Personen, die zu Beauftragten für den Datenschutz nach § 4f Zu Doppelbuchstabe aa BDSG für eine der in den Nummern 1 bis 6 genannten Perso- Der neue §4f Abs. 2 Satz 2 stellt – dem Rechtsgedanken des nen bestellt worden sind, eine strafbewehrte Schweigepflicht § 9 Satz 2 folgend – klar, dass sich das Maß der erforder- aufzuerlegen. lichen Fachkunde des Beauftragten für den Datenschutz ins- besondere nach dem Umfang der Datenverarbeitung der ver- ZuArtikel 3 (Änderung der Altholzverordnung) antwortlichen Stelle und dem Schutzbedarf der personen- Die Änderung stützt sich auf die Ermächtigung des § 7 Abs. 1 bezogenen Daten bestimmt, die die verantwortliche Stelle Nr. 5 und6 und § 48 Nr. 1 des Kreislaufwirtschafts- und Ab- erhebt oder verwendet. Der Umfang der erforderlichen Fach- fallgesetzes. Sie soll die Deklaration von Altholz praxis- kunde wird so konkretisiert und begrenzt. Dies gilt insbeson- gerecht erleichtern. dere imHinblick auf den vom Betrieb zu tragenden Schu- lungsaufwand für die zum Beauftragten für den Datenschutz Zu Absatz 4 (neu) zu bestellende Person. Insbesondere in den Fällen, in denen nur wenige Altholzarten Zu Doppelbuchstabe bb zu deklarieren sind, bedingt die bislang vorgeschriebene Nut- zung des umfangreichen Anlieferungsscheins einen unver- Die Änderungen folgen aus den Änderungen in Doppelbuch- hältnismäßig hohen Aufwand. Absatz 4 (neu) hebt daher den stabe aa sowie in Buchstabe c. bisherigen Formularzwang auf und lässt die im Interesse der an der Altholzentsorgung beteiligte Wirtschaft erfolgende Zu Buchstabe c (Absatz 4a) Deklaration des Altholzes auch auf sonstigen, ohnehin ge- Der neue § 4f Abs. 4a schafft die Voraussetzungen dafür, dass führten Praxisbelegen – wie zum Beispiel Lieferscheinen – Berufsgeheimnisträgern ermöglicht werden kann, eine Per- zu. son außerhalb der verantwortlichen Stelle zum Beauftragten für den Datenschutz zu bestellen. Dem Beauftragten für den Zu Absatz 5 (neu) Datenschutz wird ein Zeugnisverweigerungsrecht im Hin- Soweit Altholz als „gefährlicher Abfall“ einzustufen ist, sind blick auf Daten eingeräumt, die der beruflichen Geheimhal- nach dem Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz in Verbin- tungspflicht unterliegen. Gleiches gilt für sein Hilfspersonal. dung mit der Nachweisverordnung (aufgrund entsprechender Darüber hinaus schafft die Vorschrift ein Beschlagnahme- Vorgaben des EG-Abfallrechtes) Begleit- oder Übernahme- verbot für Akten und Schriftstücke des Beauftragten für den scheine zu führen. Mittels des Begleit- oder Übernahme- Datenschutz, das so weit reicht wie sein Zeugnisverweige- scheines quittieren die an der Entsorgung Beteiligten jeweils rungsrecht. die ordnungsgemäße Durchführung der Entsorgung bezie- hungsweise den Verbleib der entsorgten Abfälle. Entspre- Zu Nummer 3 (§ 4g Abs. 1 Satz 3) chend wie die in Absatz 4 (neu) genannten Praxisbelege kön- Der neue §4g Abs. 1 Satz 3 vollzieht die Änderung von § 38 nen daher auch die Begleit- oder Übernahmescheine gleich- Abs. 1 nach (dazu Nummer 4) und stellt klar, dass der Be- zeitig auch zur Deklaration von Altholz genutzt werden. auftragte fürden Datenschutz die Beratung der Daten- schutz-Aufsichtsbehörde in Anspruch nehmen kann. ZuArtikel 4 (Änderung des Hochbaustatistik- gesetzes) Zu Nummer 4 (§ 38 Abs. 1 Satz 2) Obwohl die Statistik der Baufertigstellungen im Hochbausta- Der neue§ 38 Abs. 1 Satz 2 stellt klar, dass die Daten- tistikgesetz 1998 als monatliche Erhebung angeordnet ist, schutz-Aufsichtsbehörde die Beauftragten für den Daten- wird in der Praxis ein großer Teil der Baufertigstellungen erst schutz und die verantwortlichen Stellen mit Rücksicht auf am Jahresende gemeldet. Die monatlichen Ergebnisse der deren typische Bedürfnisse berät und unterstützt. Mit ihrem Baufertigstellungen sind daher in hohem Maße unvollstän- Einblick in sämtliche verantwortliche Stellen einer Branche dig, verursachen gleichwohl einen nicht unerheblichen Ar- kann dieAufsichtsbehörde typische Datenschutzprobleme beitsaufwand. Auf die monatlichen Meldungen der Baufer- identifizieren und durch Beratung und Unterstützung präven- tigstellungen soll daher künftig verzichtet werden. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 11 – Drucksache 16/1407

Zu Artikel 5 (Änderung des Gesetzes über die die im Rahmen dieser Maßnahme an einem Wirtschaftsgut Lohnstatistik) ausgeführt worden sind, zu einem Berichtigungsobjekt zu- sammenzufassen sind, erleichtert die Überwachung und Nach § 13 Abs. 3 ist die Statistik über die Struktur der Ar- Durchführung der gesetzlichen Regelung durch die betroffe- beitsverdienste und Arbeitszeiten nach § 1 Abs. 1 Nr. 3 dieses nen Unternehmer und die Verwaltung. Gesetzes für das Jahr 2007 durchzuführen. Die weitgehend übereinstimmenden Erhebungsmerkmale werden bereits für Gleichzeitig wird die Regelung an die Bestimmungen zur das Jahr 2006 nach den Verordnungen (EG) Nr. 530/1999 des Steuerbarkeit der unentgeltlichen Wertabgabe im Fall der Rates vom 9. März 1999 (ABl. EG Nr. L 63 S. 6) und (EG) Entnahme einesWirtschaftsguts, in das vor der Entnahme ein Nr. 1916/2000 der Kommission vom 8. September 2000 Bestandteil eingegangen ist, angepasst. Zur Steuerbarkeit der (ABl. EG Nr. L 229 S. 3) erhoben. Um fast identische Ver- unentgeltlichen Wertabgabe nach § 3 Abs. 1b UStG kommt dienststrukturerhebungen für die Jahre 2006 und 2007 zu es nur, wenn der Bestandteil zu einer dauerhaften, im Zeit- vermeiden und zur Wahrung der Zielsetzung, die amtliche punkt der Entnahme noch nicht vollständig verbrauchten Statistik auf das absolut Notwendige zu beschränken, soll die Werterhöhung des Wirtschaftsguts geführt hat. Demzufolge Gehalts- undLohnstrukturerhebung nach dem deutschen soll eine Berichtigung des Vorsteuerabzugs nur noch bei sol- Gesetz über die Lohnstatistik für das Jahr 2007 ausgesetzt chen Bestandteilen vorgenommen werden, die im Zeitpunkt werden. der Änderung der Verhältnisse zu einer noch nicht vollstän- dig verbrauchten Werterhöhung des Wirtschaftsguts geführt Zu Artikel 6 (§ 141 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 der Abga- haben. benordnung) Der bisherige Satz 2 wird der neue Satz 4. Die Anhebung der Buchführungspflichtgrenze steht im Zu- sammenhang mit der im Koalitionsvertrag zwischen CDU, Zu Buchstabe b (Absatz 4 Satz 2 bis 4 – neu –) CSU undSPD vereinbarten Existenzgründungsoffensive. Sie Die Vorschrift dient der Vereinfachung des Besteuerungsver- soll bewirken, dass gewerbliche Betriebe aus der Buch- fahrens. Durch die Vorschrift wird klargestellt, welche sons- führungspflicht fallen und zu der weniger aufwändigen Ge- tigen Leistungen der Berichtigung des Vorsteuerabzugs un- winnermittlung durch Einnahmenüberschussrechnung (§ 4 terliegen. Die Verpflichtung zur Berichtigung des Vorsteuer- Abs. 3 des Einkommensteuergesetzes) übergehen können. abzugs wird grundsätzlich auf solche sonstigen Leistungen Freiberufler sind generell nicht buchführungspflichtig. Kauf- beschränkt, für die steuerrechtlich ein Bilanzierungsgebot leute imSinne von § 1 ff. des Handelsgesetzbuchs sind besteht. Dabei kommt es nicht darauf an, ob der Unternehmer bereits nach§ 238 des Handelsgesetzbuchs buchführungs- nach den §§ 140, 141 der Abgabenordnung selbst zur Buch- pflichtig. Sie haben die Buchführungspflicht gemäß § 140 führung verpflichtet ist. Die Regelung gilt damit auch für Un- der Abgabenordnung auch für das Steuerrecht zu erfüllen. Im ternehmer, die ihren Gewinn nach § 4 Abs. 3 EStG ermitteln Ergebnissoll die Maßnahme dem Bürokratieabbau und ins- oder die das Einkommen als Überschuss der Einnahmen über besondere dazu dienen, Existenzgründer von Buchführungs- die Werbungskosten ermitteln. pflichtenzu entlasten. Eine Ausnahme gilt für Lieferungen und sonstige Leistun- gen, für die der Unternehmer den Vorsteuerabzug geltend Zu Artikel 7 (Artikel 97 § 19 Abs. 6 – neu – des machen kann, bevor er die Leistung bezogen hat (Anzahlun- Einführungsgesetzes zur Abgaben- gen oder Vorauszahlungen). Dies dient der Vermeidung von ordnung) Steuerumgehungsmodellen. Nach Satz 1ist der durch Artikel 4 geänderte § 141 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 AO erstmals auf Umsätze der Kalenderjahre an- Zu Nummer 2 (§ 27 Abs. 12 – neu –) zuwenden, die nach dem 31. Dezember 2006 beginnen. Durch dieVorschrift wird geregelt, dass die Neuregelungen Die Übergangsregelung in Satz 2 stellt sicher, dass die des § 15a Abs. 3 und 4 auf alle dort bezeichneten Leistungen Steuerpflichtigen keine Mitteilung über den Beginn der anzuwenden sind, die nach dem 31. Dezember 2006 bezogen Buchführungspflicht erhalten, für die ab dem Zeitpunkt der wurden oder in denen der Unternehmer vor dem 1. Januar Verkündung dieses Gesetzes nach bisherigem Recht eine 2007 eine Voraus- oder Anzahlung für eine nach dem 31. De- Buchführungspflicht besteht, jedoch nicht mehr nach der zember 2006 bezogene Leistung geleistet hat. Neuregelung des § 141 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 AO in der Fassung dieses Gesetzes. ZuArtikel 9 (§ 33 Satz 1 der Umsatzsteuer-Durch- führungsverordnung) Zu Artikel 8 (Änderung des Umsatzsteuergesetzes) Die Änderung dient dem Abbau bürokratischer Hemmnisse Zu Nummer 1 (§ 15a) bei der Erteilung von Rechnungen über Kleinbeträge. Durch die Änderung wird die bisher bestehende Grenze des § 33 Zu Buchstabe a (Absatz 3 Satz 2 und 3 – neu –) Satz 1 von 100 Euro auf 150 Euro erhöht. Die Änderung dient der Vereinfachung des Besteuerungsver- Durch Preissteigerungen im Laufe der letzten Jahre haben fahrens undstellt den Gleichklang zur Steuerbarkeit der Ent- sich Güter und Dienstleistungen verteuert, ohne dass die nahme eines Bestandteils nach § 3 Abs. 1b UStG dar. Grenze des § 33 angehoben wurde. Dem mit der Regelung Die Regelung, wonach sämtliche Gegenstände, die im Rah- verfolgten Vereinfachungseffekt wird damit in vielen Be- men einer Maßnahme des Unternehmers in ein Wirtschafts- reichen nicht mehr ausreichend Rechnung getragen (z. B. gut eingegangen sind, und sämtliche sonstigen Leistungen, wird beim Betanken von Kleintransportern aufgrund der Drucksache 16/1407 – 12 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode gestiegenen Kraftstoffpreise die Kleinbetragsgrenze häufig tätigen Personen und mehr. Daneben werden auch die Betrie- bereits bei einer Tankfüllung überschritten). be des Bergbaus und der Gewinnung von Steinen und Erden sowie des Verarbeitenden Gewerbes mit im Allgemeinen Gewollt ist ein Vereinfachungseffekt vor allem bei der Ab- 20 tätigen Personen und mehr von Unternehmen der übrigen rechnung vonkleinen, in kurzer Zeitfolge vorkommenden Wirtschaftsbereiche einbezogen, damit der Bereich des Berg- Barumsätzen, insbesondere im Handel mit Lebensmitteln, baus und der Gewinnung von Steinen und Erden sowie des Papierwaren, Zeitungen, Zeitschriften, aber auch bei Leis- Verarbeitenden Gewerbes in der Abgrenzung nach „örtlichen tungen, die durch Automaten abgerechnet werden, und vor Einheiten“ weitestgehend abgedeckt wird. allem bei Verkäufen von Treib- und Schmierstoffen an Tank- stellen. Hier wäre die Erteilung von Rechnungen mit allen er- Die Abgrenzung des Berichtskreises für das jeweilige Be- forderlichen Pflichtangaben besonders zeitraubend und kost- richtsjahr erfolgt auf Basis der Ergebnisse eines Stichmonats, spielig und in der Praxis häufig auch nicht durchführbar. nämlich anhand der Zahl der tätigen Personen im September Einer Anhebung der Grenze für Kleinbetragsrechnungen des Vorjahres. Sämtliche Einheiten, die Ende September des über 150 Euro hinaus stehen die Belange der Umsatzsteuer- Vorjahres die Erfassungsgrenze erreicht oder überschritten betrugsbekämpfung, insbesondere die Prüfung der materiell- haben, werden in den Berichtskreis einbezogen. Eine einmal rechtlichen Voraussetzungen für den Vorsteuerabzug im Vor- erfasste berichtspflichtige Einheit bleibt grundsätzlich bis steuer-Vergütungsverfahren nach § 18 Abs. 9 UStG, entge- zum Ende des Berichtsjahres in die Erhebungen einbezogen, gen. auch wenn die Zahl der tätigen Personen im Berichtsjahr un- ter die Erfassungsgrenze sinkt. Zu Artikel 10 (Änderung des Gesetzes über die Sta- Buchstabe A enthält die für Betriebe mit 50 und mehr tätigen tistik im Produzierenden Gewerbe) Personen zu erhebenden Merkmale. Nur für diese Betriebe sind künftig noch monatliche Erhebungen vorgesehen. Nach Zu Nummer 1 (§ 2) dem neuen Konzept wird der Berichtskreis für die monatli- che Produktionserhebung auf den des Monatsberichtes abge- Durch die Gesetzesänderung werden alle Betriebe des Berg- stimmt. baus und derGewinnung von Steinen und Erden sowie des Verarbeitenden Gewerbes mit weniger als 50 tätigen Perso- Bislang war er so abgegrenzt, dass in jedem Land mindestens nen von der Berichtspflicht zum Monatsbericht und zur mo- 75 Prozent des gesamten Produktionswertes der Betriebe in natlichenProduktionserhebung befreit. Damit wird nicht nur den einzelnen Wirtschaftszweigen abgedeckt wurden. Dies eine deutliche Entlastung insbesondere der kleinen und mitt- konnte im Ergebnis dazu führen, dass kleinere Betriebe in leren Unternehmen von statistischen Auskunftspflichten er- kleinen Ländern in die Auswahl aufgenommen wurden, wäh- reicht, sondern es werden auch Ressourcen insbesondere bei rend größere Betriebe in großen Ländern nicht berücksichtigt den statistischen Landesämtern freigesetzt. Ziel ist es, diese wurden, weil sie dort zu den verhältnismäßig kleineren Fir- frei werdenden Ressourcen in bisher defizitäre Bereiche men gehörten. Das neue Konzept macht die Meldepflicht zur (Dienstleistungsstatistik, Unternehmensregister) zu investie- monatlichen Produktionsstatistik nicht mehr vom Bundes- ren, um auf diese Weise eine Verbesserung der Qualität der land und von der Wirtschaftszweigzugehörigkeit abhängig: Unternehmensstatistik insgesamt zu erreichen. Alle Industrieunternehmen in Deutschland werden gleich be- Zwar ist die Verkleinerung des Berichtskreises beim Monats- handelt. Das System der wichtigsten Konjunkturindikatoren bericht miteinem Verlust an Informationen insbesondere bei wird konsistenter; künftig lassen sich die Angaben für die fachlich und regional tief gegliederten Ergebnissen verbun- monatliche Produktion besser mit den Resultaten für die Auf- den, die Bereitstellung solcher Informationen ist aber nicht tragseingänge, Umsätze, Beschäftigten und geleisteten Ar- vorrangige Aufgabe unterjähriger Konjunkturstatistiken, beitsstunden vergleichen, weil sie auf dem gleichen Berichts- sondern derjährlichen Strukturerhebungen. Im Übrigen wer- kreis basieren. den die Belange der Länder für die regionale und sektorale Buchstabe B bezieht sich auf die Betriebe des in § 2 abge- Strukturberichterstattung durch eine ergänzende Jahreserhe- grenztenBerichtskreises, die nicht nach Buchstabe A erfasst bung bei den monatlich entlasteten Betrieben berücksichtigt. werden, weil sie weniger als 50 tätige Personen haben. Diese Wie entsprechende Untersuchungen gezeigt haben, erfüllen Betriebe werden nur noch vierteljährlich nach ihrer Produkti- die Ergebnisse der monatlichen Erhebungen bei einem Be- on und jährlich nach den tätigen Personen, den Lohn- und richtskreis mit 50 und mehr Beschäftigten weiterhin die An- Gehaltssummen, dem Umsatz und den Investitionen befragt. forderungen der EU-Konjunkturstatistik (WZ-4-Steller auf Die jährliche Erhebung stellt sicher, dass auch künftig für alle Bundesebene) und damit auch den nationalen Bedarf. Darü- Betriebe des Berichtskreises einmal jährlich die für regionale ber hinaus sind sie auch für die Darstellung der wichtigsten Strukturuntersuchungen notwendigen Informationen im bis- Wirtschaftsabteilungen (WZ-2-Steller) auf Landesebene herigen Umfang und in bisheriger Qualität zur Verfügung noch gutgeeignet. stehen. Sie sind von besonderer Bedeutung für die regionale Wirtschaftspolitik und werden auch von europäischer Seite In dem neugefassten § 2 wird zunächst der gesamte Berichts- verlangt. kreis für die Betriebserhebungen im Bereich „Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden, Verarbeitendes Gewer- Zu Nummer 2 (§ 3) be“ abgegrenzt. Er umfasst – wie bisher – die produzierenden Betriebe (ohneBaubetriebe und Betriebe der Elektrizitäts-, Das Merkmal „Geschlecht“ wird bisher nur in Bezug auf Per- Gas-, Fernwärme- und Wasserversorgung) von Unternehmen sonen erhoben, die bei Unternehmen tätig sind, die zwei und des Bergbaus und der Gewinnung von Steinen und Erden mehr Betriebe haben, nicht aber nur einen Betrieb. Es werden sowie desVerarbeitenden Gewerbes mit im Allgemeinen 20 somit Teilergebnisse ermittelt, die nicht repräsentativ für Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 13 – Drucksache 16/1407 sämtliche Unternehmen, unabhängig von der Anzahl ihrer ZuArtikel 12 (Änderung des Chemikaliengesetzes) Betriebe, sind. Deshalb kann auf die Erhebung dieses Merk- mals verzichtet werden. Zu Nummer 1 (§ 12j Abs. 2 Satz 2) Gemäß der derzeit geltenden Fassung des Chemikaliengeset- Zu Nummer 3 (§ 4) zes entscheidet die Zulassungsstelle für Biozid-Produkte über einen Zulassungsantrag im Einvernehmen mit dem Im Rahmen derErhebungen bei Betrieben des Baugewerbes Bundesinstitut für Risikobewertung, dem Umweltbundesamt gibt es bisherSonderbestimmungen für Fertigbaubetriebe, und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, u. a. eine vierteljährliche Produktionserhebung. Diese Anga- die ihrerseits das Erfüllen der Zulassungsvoraussetzungen im ben haben an Bedeutung verloren, so dass der Aufwand für Hinblick auf allgemeinen Gesundheitsschutz, Umweltschutz ihre Erhebung nicht mehr gerechtfertigt erscheint. Auf die und Arbeitsschutz prüfen. Drei weitere Behörden (Bundes- Erhebung wirddeshalb künftig verzichtet. amt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Bun- desanstalt fürMaterialforschung und -prüfung, Robert Zu Nummer 4 (§ 7) Koch-Institut) sind über eine Benehmensregelung in die Ent- Mit dieser Vorschrift werden die „Allgemeinen Bestimmun- scheidung der Zulassungsstelle eingebunden. Zweck dieser gen“ des Gesetzes über die Statistik im Produzierenden Ge- Benehmensregelung war die Sicherstellung der Kongruenz werbe um Definitionen des Unternehmens- und des Betriebs- des Biozid-Verfahrens mit sonstigen ausgewählten Verfahren begriffes erweitert. Dies ist erforderlich, um Rechtsklarheit der Stoff- und Produktprüfung. Durch Wegfall dieser Beneh- bezüglich derin § 9 des Gesetzes geregelten Auskunfts- mensregelung wird das Verfahren deutlich gestrafft, ohne pflicht zu schaffen. dass die Schutzgüter Gesundheit, Umwelt und Sicherheit am Arbeitsplatz beeinträchtigt werden. Damit wird dem Beispiel Während die Definition des Unternehmens als kleinste recht- des Gesetzes zur Neuorganisation des gesundheitlichen Ver- lich selbständige Einheit, die aus handels- oder steuerrecht- braucherschutzes und der Lebensmittelsicherheit vom 6. Au- lichen Gründen Bücher führt, weitgehend unstrittig ist, wur- gust 2002 (BGBl. I S. 3082, vgl. dort Artikel 4 Nr. 9 Buchsta- de die Definition des Betriebes als örtlich abgegrenzte Ein- be b) gefolgt, durch welches eine vergleichbare Benehmens- heit eines Unternehmens zuletzt von verschiedenen Gerich- regelung zugunsten der Zulassungsstelle für Biozid-Produk- ten als unzureichend angesehen. te im Pflanzenschutzgesetz, die durch Artikel 4 Nr. 2 des In seiner umfassenden Definition gilt in der amtlichen Unter- Biozidgesetzes vom 20. Juni 2002 (BGBl. I S. 2076) einge- nehmensstatistik ein Betrieb als ein an einem räumlich fest- führt worden war, zurückgenommen wurde. gestellten Ort gelegenes Unternehmen oder Teil eines Unter- nehmens (z. B. Fabrikations-/Werkstätte, Werk, Verkaufs- Zu Nummer 2 (§ 12j Abs. 2 Satz 3) filiale, Büro, Bergwerk, Grube, Lagerhaus, Fuhrpark). An Zur Entscheidung über das Vorliegen der Zulassungsvoraus- diesem Ort oder von diesem Ort werden Wirtschaftstätigkei- setzungen nach § 12b Abs. 1 Nr. 2 Buchstabe a (Wirksamkeit ten ausgeübt, für die – mit Ausnahmen – eine oder mehrere des Biozid-Produkts) kann die Zulassungsstelle außer bei Personen(ggf. auch nur als Teilzeitbeschäftigte) im Auftrag den Einvernehmensbehörden auch bei der Biologischen ein und desselben Unternehmens arbeiten. Ein Betrieb unter- Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, der Bundes- steht immer einem (einzigen) Unternehmen, das seinerseits anstalt für Materialforschung und -prüfung und dem Robert seinen Sitz stets in einem seiner Betriebe hat. Koch-Institut, sofern notwendig, Stellungnahmen einholen, Baustellen werden im Allgemeinen nicht als Betriebe ange- soweit dort besondere Fachkenntnisse zur Beurteilung der sehen. Eine Ausnahme bilden lediglich Arbeitsgemeinschaf- Wirksamkeit vorliegen. Diese Kompetenz ist zum Beispiel ten des Bauhauptgewerbes (ARGE), soweit sich ihre Tätig- beim Robert Koch-Institut bei der Beurteilung der Wirksam- keit auf inländische Baustellen bezieht. keit von Desinfektionsmitteln, insbesondere zur Verwendung im öffentlichen Gesundheitswesen, gegeben. Zu Nummer 5 (§ 12) ZuArtikel 13 (Änderung des Fahrlehrergesetzes) Es handelt sich um eine Übergangsregelung. Die Änderung dient dem Bürokratieabbau. Die Gesundheits- Zu Artikel 11 (Änderung der Gewerbeordnung) ämter sollen von (amts-)ärztlichen Gutachten, Zeugnissen und Stellungnahmen, die ebenso gut von niedergelassenen Ärzten erstellt werden können, entlastet werden. Dies kommt Zu Nummer 1 (§ 14 Abs. 5) auch den Fahrlehrern zugute, die flexibler bei der Auswahl Bisher werden Gewerbeummeldungen an die statistischen des benötigten Arztes werden. Ämter zur Führung einer Bundesstatistik gemeldet. Auf diese Statistik kannkünftig verzichtet werden. Um sicherzustellen, ZuArtikel 14 (Änderung des Personenbeförde- dass die statistischen Ämter, die die Gewerbeummeldungen rungsgesetzes) auch zur Führung des Statistikregisters benötigen, diese Mel- dungen weiterhin erhalten, werden die Gewerbeämter zu Zu Nummer 1 (§ 14 Abs. 3) einer entsprechenden Mitteilung verpflichtet. Das in § 14 Abs. 1 und 2 vorgeschriebene Anhörverfahren dient dazu, die Genehmigungsbehörde über alle Tatsachen Zu Nummer 2 (§ 14 Abs. 8a) und rechtlichen Gesichtspunkte zu informieren, die für die Auf die Führung einer Statistik über Gewerbeummeldungen Entscheidung über den Genehmigungsantrag maßgeblich kann verzichtet werden. sein können. Nach bisheriger Rechtslage kann die Genehmi- Drucksache 16/1407 – 14 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode gungsbehörde von der Durchführung des Anhörverfahrens dauer aus welchen Gründen auch immer nicht wieder erteilt absehen, wennsie aus eigener Kenntnis der Sachlage dem wird, müssen die Genehmigungsbehörden eine gegebenen- Antrag nicht entsprechen will (§ 14 Abs. 3 Satz 1). Nach den falls länger laufende Gemeinschaftslizenz in einem aufwen- Erfahrungen der Verwaltungspraxis ist es gerechtfertigt, die- digen Verfahren einziehen. Dieses Verfahren entfällt, wenn se Ausnahmeregelung auf die in § 2 Abs. 2 genannten Fälle die Geltungsdauer der nationalen Genehmigung von vier auf auszudehnen. Es handelt sich hierbei um die Erweiterung fünf Jahre erhöht wird. Verkehrsunternehmen und Behörden oder wesentliche Änderung des Unternehmens, die Geneh- werden durch die Neuregelung auch von entsprechenden migungsübertragung und die Übertragung der Betriebsfüh- doppelten Überwachungsaufgaben entlastet. rung. Da in diesen Fällen bereits ein Genehmigungsverfahren vorausgegangen ist, wird die Genehmigungsbehörde häufig Die Neuregelung kann für den Gelegenheitsverkehr mit Per- die notwendigen Kenntnisse besitzen, um ihre Entscheidung sonenkraftwagen ohne Auswirkungen auf die Verkehrs- ohne erneute Durchführung eines Anhörverfahrens treffen zu sicherheit übernommen werden, zumal die Genehmigungs- können. behörden auch vor Ablauf der zeitlichen Begrenzung der Genehmigung in begründeten Fällen entsprechende Wider- rufsverfahren einleiten können. Zu Nummer 2 (§ 16 Abs. 3) § 16 Abs. 3 begrenzt die Geltungsdauer der Genehmigung ZuArtikel 15 (Änderung sonstiger Rechtsvorschrif- für denGelegenheitsverkehr mitKraftfahrzeugen auf höchs- ten) tens vier Jahre. Dagegen wird die Gemeinschaftslizenz für den grenzüberschreitenden Verkehr mit Kraftomnibussen Es handelt sich um eine Folgeänderung zu Artikel 12. nach der Verordnung (EWG) Nr. 684/92 für einen Zeitraum von fünf Jahren erteilt. In der Praxis führt die unterschied- ZuArtikel 16 (Inkrafttreten) liche Laufzeit der Genehmigungen zu unverhältnismäßiger Belastungder Unternehmen und Behörden. Sofern eine Das Gesetz tritt vorbehaltlich des Satzes 2 am Tag nach nationale Genehmigung für den Gelegenheitsverkehr mit der Verkündung in Kraft. Die Artikel 4 und 8 bis 10 treten Kraftomnibussen nach Ablauf der vierjährigen Geltungs- am 1. Januar 2007 in Kraft.

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