Berlinbulletin Aktuelles Aus Regierung Und Parlament
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22/2014 │ 28. November 2014 www.dlr.de/pw BerlinBulletin Aktuelles aus Regierung und Parlament Bundestag verabschiedet Haushaltsgesetz 2015 Der Deutsche Bundestag hat heute die 2. und 182,71 Millionen Euro (18/2809, 18/2823, 3. Lesung des Haushaltsgesetzes 2015 been- 18/2825). Die Einnahmen sollen aber mit det und das Gesetz beschlossen. Erstmals 462,9 Millionen Euro nur unwesentlich höher seit 1969 plant die Bundesregierung für 2015 ausfallen als im Regierungsentwurf von Minis- keine neuen Schulden zu machen. ter Sigmar Gabriel (SPD) vorgesehen. Bei den Beratungen im Haushaltsausschuss wurden die von Finanzminister Schäuble vor- gesehenen Gesamtausgaben um 400 Millio- nen Euro auf insgesamt 299,1 Milliarden Euro abgesenkt. Insgesamt sollen 2,6 Milliarden Euro mehr ausgegeben werden als in diesem Jahr. Die Steuereinnahmen sollen nach der jüngsten Steuerschätzung im kommenden Jahr um 1,06 Milliarden Euro geringer als bis- her geplant ausfallen. Das von Bundesfinanzminister Wolfgang Der Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel MdB, Schäuble (CDU) angekündigte Investitionspa- während seiner Rede auf dem Parlamentarischen Abend von DLR, ket von insgesamt zehn Milliarden Euro soll BDLI, PGLR und Forum Luft- und Raumfahrt zur ESA- erst ab 2016 umgesetzt werden. Ministerratskonferenz am 4.11. in Berlin (Quelle: DLR/ Ingo Heine) Bundesministerium für Wirtschaft Für den Bereich Luft- und Raumfahrt stehen und Energie: Jeder siebte Euro soll 2015 im Haushalt des BMWi 1.422,589 Millio- investiert werden nen Euro zur Verfügung. Das sind 1,5 Millio- nen Euro weniger als im Regierungsentwurf Das Bundesministerium für Wirtschaft und für 2015 vorgesehen waren, weil die Ausga- Energie soll im kommenden Jahr rund 7,31 ben zur Absicherung von Ausfallrisiken im Zu- Milliarden Euro ausgeben dürfen. Der Haus- sammenhang mit Darlehen zur Finanzierung haltsausschuss des Bundestages erhöhte die von anteiligen Entwicklungskosten für zivile Mittel damit im Vergleich zum Entwurf der Luftfahrzeuge im Haushaltsausschuss um 1,5 Bundesregierung (18/2000, 18/2002) um BerlinBulletin 22/2014 │ 28. November 2014 Seite 2 Millionen Euro abgesenkt wurden. • Michael Schlecht (Die Linke) • Katharina Dröge (Bündnis 90/Die Grü- Insgesamt wachsen die Gelder für die Luft- nen) und Raumfahrt für 2015 um 5,5 Millionen Euro • BM Sigmar Gabriel (SPD) an. Das Nationale Weltraumprogramm erhält • Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU, wirt- 273,35 Millionen Euro, 1,35 Millionen Euro schaftspolitischer Sprecher) mehr als 2014. Die Förderung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel wächst - aufgrund des Paktes für Forschung (SPD) hat die positive Entwicklung der deut- und Innovation – um rund 17 Mio. Euro auf schen Wirtschaft hervorgehoben und verwies rund 363 Mio. Euro (2014: 346 Millionen Euro) auf das für dieses Jahr prognostizierte Wachs- an. Das Luftfahrtforschungsprogramm wird auf tum um 1,3 Prozent. In den vergangenen zwei 153,6 Millionen Euro (2014: 157,2 Mio. Euro) Jahren sei das Wachstum erheblich niedriger abgesenkt. Auch der ESA-Beitrag wird 2015 gewesen. „Da kann man doch nicht behaup- um 7,7 Mio. Euro (2014: 634,25 Mio. Euro) ten, wir wären in einer Krise“, sagte Gabriel, sinken. der auch darauf betont, dass in diesem Jahr bereits 325.000 neue Arbeitsplätze entstan- Nach einer Vereinbarung der Vorgängerregie- den seien. rung werden jedes Jahr die Kosten des Be- treuungsgeldes auf alle Ministerien umgelegt. Zudem verteidigte Minister Gabriel den freien Dabei entscheiden die Ministerien selbst, wo Welthandel und dessen Regelung durch Frei- sie den zu erbringenden Betrag im laufenden handelsabkommen, wie es zum Beispiel die einsparen. Nach den bisherigen Planungen im Europäische Union mit Kanada (Ceta) ver- Bundeswirtschaftsministerium könnten 2015 handelt hat oder das dem mit den USA beab- auch das Luftfahrtforschungsprogramm, das sichtigten TTIP-Abkommen. Nationale Weltraumprogramm und der ESA- Beitrag hiervon betroffen sein, da hier in der Klaus Ernst (Die Linke) forderte, mehr Mittel Regel nicht alle bereitgestellten Gelder im für Investitionen durch eine Vermögensabga- gleichen Jahr auch abfließen. be bereitzustellen. Anja Hajduk (Bündnis 90/Die Grünen) teilte diese Kritik an der zu In der Debatte über den Haushalt des Wirt- geringen deutschen Investitionstätigkeit. Es schaftsministeriums sprachen (in der Reihen- müsse mehr investiert werden, aber es sei ein folge der Reden): Missverständnis, dass mehr Investitionen zu höheren Schulden führen müssten. Dass 2015 • Roland Claus (Die Linke) keine Erhöhung der Investitionen vorgesehen • Thomas Jurk (SPD, Hauptberichterstat- sei, sei nicht nachzuvollziehen. ter für den Einzelplan 09 im Haushalts- ausschuss) Thomas Jurk (SPD) lobte die Aufstockung • Anja Hajduk (Bündnis90/Die Grünen, der Mittel für die Forschung im Bereich erneu- Berichterstatterin für den Einzelplan 09 erbare Energien. „Besonders hervorheben im Haushaltsausschuss) möchte ich, dass wir im kommenden Jahr für • Andreas Mattfeldt (CDU/CSU, Bericht- die Forschungsinfrastruktur 4,5 Millionen Euro erstatter für den Einzelplan 09 im mehr ausgeben wollen, als ursprünglich im Haushaltsausschuss) Entwurf vorgesehen war. Damit können die • Hubertus Heil (SPD) Förderung der Industriellen Gemeinschaftsfor- • Klaus Ernst (Die Linke) schung und die Forschungsförderung in Ost- • Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) BerlinBulletin 22/2014 │ 28. November 2014 Seite 3 deutschland ‑ Stichwort INNO-KOM-Ost ‑ auf ich im Zusammenhang von Forschung und dem bisherigen Niveau fortgeführt werden.“ Alltag noch nennen. Im dritten Feld, bei der Luft- und Raumfahrt – damit schließe ich –, Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) sprach in werden in die Technologieforschung 160 Milli- seiner Rede die Luft- und Raumfahrt an. onen Euro investiert. Ins nationale Weltraum- „Noch nie in der Geschichte der Bundesrepub- programm werden 270 Millionen Euro und ins lik Deutschland haben wir in absoluten Zahlen internationale Weltraumprogramm, sozusagen so viel in Forschung und Entwicklung inves- in die Zusammenarbeit, 630 Millionen Euro tiert, wie im Haushalt für das nächste Jahr investiert. Das ist über 1 Milliarde Euro für vorgesehen. Die entsprechenden Zahlen wa- diesen Bereich. Das ist gut angelegtes Geld, ren noch nie so hoch, auch wenn es noch Luft damit wir auch in Zukunft an der Spitze mit- nach oben gibt; Kollege Fuchs hat es vorhin spielen können, in Zukunft noch besser wer- angesprochen. Aber die 3 Prozent Steigerung, den, als wir es heute schon sind, und auch die wir uns vorgenommen haben, erreichen 2020, 2030 sagen können: Jawohl, Deutsch- wir. Ich möchte das an drei Beispielen erläu- land spielt an der Spitze mit. – Dafür legen wir tern: Wir investieren in den Mittelstand, wir mit diesem Bundeshaushalt die Grundlage. investieren in die Energieforschung, und wir Wir sehen also, damit die Pflanzen wachsen investieren in die Luft- und Raumfahrt. (…) und wir dann die Früchte ernten können.“ Zum Thema Luft- und Raumfahrt: Es geht dort nicht nur um Grundlagenforschung und Er- Weitere Informationen: Plenarprotokoll 18/70, kenntnis; nein, es geht dort auch um sehr der 70. Sitzung des Deutschen Bundestages konkrete Dinge. Es geht quasi vom All in den am Donnerstag, dem 27. November 2014; Alltag. Luft- und Raumfahrt fasziniert auch, Video der Debatte wie wir in den letzten Wochen im Zusammen- hang mit dem deutschen Astronauten gese- Verteidigungsetat: Bundestag bewil- hen haben, Frau Zypries, der wirklich die ligt mehr Geld für die Bundeswehr Massen in Deutschland mobilisiert hat – so kann man sagen – und deutlich gemacht hat, Deutschlands Verteidigungsausgaben steigen was hier in Deutschland möglich ist. (Zuruf im kommenden Jahr um 539 Millionen auf des Abg. Christian Freiherr von Stetten rund 32,97 Milliarden Euro. Der Bundestag [CDU/CSU]) – Ich weiß: Er kommt aus Kün- billigte am Mittwoch, 26. November 2014, mit zelsau, und Christian von Stetten ist mit ihm den Stimmen der Koalitionsfraktionen zur Schule gegangen. Trotzdem hat er es ins CDU/CSU und SPD gegen das Votum der All geschafft. Herzlichen Glückwunsch an alle Oppositionsfraktionen Die Linke und Bündnis Beteiligten! (…) Auch bei der Mission „Roset- 90/Die Grünen den Etatentwurf der Bundesre- ta“ beispielsweise geht es nicht nur um reinen gierung (18/2000, 18/2002, Einzelplan 14) und Erkenntnisgewinn. Nein, all diese Aktivitäten die durch den Haushaltsausschuss vorge- schlagen sich ganz konkret dann auch im All- nommen Änderungen (18/2813, 18,2823, tag nieder. Es gäbe heute keine Klimafor- 18/2824, 18/2825). Der Ausschuss hatte den schung, Waldbrände könnten nicht frühzeitig ursprünglichen Ansatz der Regierung für den erkannt werden, wenn wir nicht Programme Wehretat noch einmal um 714 Millionen er- wie „Copernicus“ hätten. Auch die Ergebnisse höht. Ebenso erhöhte der Haushaltsaus- der Versuche, die Alexander Gerst durchge- schuss die Obergrenze für mögliche Verpflich- führt hat, fließen direkt in die medizinische tungsermächtigungen im kommenden Jahr um Forschung zum Muskel- und Knochenabbau 2,4 Milliarden auf 8,64 Milliarden Euro. ein. (…) Das Stichwort „Erdbeobachtung“ will BerlinBulletin 22/2014 │ 28. November 2014 Seite 4 Das DLR erhält 2015 aus dem Etat des Ver- gravierendes Problem von vielen Problemen teidigungsministeriums wie bereits 2014 31,05 in Ihrem Haushalt hinweisen: Im Bundesminis- Mio. Euro für die Übernahme von Aufgaben terium für Bildung und Forschung sind 18 ex- auf dem Gebiet der wehrtechnischen Luftfahrt- terne Mitarbeiter vom Deutschen Zentrum für forschung.