Die Hauszeitung des SchillerGartens zu - 7. Jahrgang, 2. Ausgabe, Mai 2011 Foto: © Dörte Gerlach Dörte © Foto:

„Die Zeit bringt Rat. Erwartet’s in Geduld! Man muss dem Augenblick auch was vertraun.“ Editorial „Wilhelm Tell“, Liebe Leser, un- ser Potz Blitz feiert in diesem Jahr schon den

Foto: © Dörte Gerlach/Archiv Bernd Beyer Bernd Gerlach/Archiv Dörte © Foto: 6. Geburtstag! Eunica alcmena, Mexiko, aus der Leute wie die Sammlung Staudinger Zeit vergeht. Ob- Hinter vielen Häusern in Bla- wohl ich vor sechs Jahren mit sewitz verbergen sich wunder- dem Erscheinen der ersten Aus- bare Geschichten, die es wei- gabe noch etwas skeptisch terzuerzählen lohnt. So befand war und damals gesagt habe,

sich auf der heutigen Preller- Archiv © Foto: dass erst der 10. Geburtstag str. 11 die „Villa Sphinx“ mit ei- Der SchillerGarten im Jahre 1910 gefeiert wird, möchte ich heu- ner der größten Schmetter- te doch schon einmal Danke- lingssammlungen der Welt. Potz Blitz: die 25. Ausgabe! schön sagen. Unsere schöne Mehr dazu siehe Seite 12. Christian Gottfried Körner lassen wir unseren Kollegen Hauszeitung hat sich mittler- wird 225, Karl August Ling- vom anderen Elbhang ... Auf weile zur Stadtteilzeitung von ner 150 – und Potz Blitz 25! die nächsten 25 Ausgaben, Blasewitz entwickelt und ist Inhalt Es ist der 6. Jahrestag, den liebe Leser, halten Sie uns die hier nicht mehr wegzuden- das Blatt mit dieser Ausgabe Treue, denn am 10. Mai 2017 ken. Die aktuellen Ausgaben Aktuell: im Mai 2011 begeht – im ist es schon soweit! 2015 sind meist schon nach einigen Dixieland im SchillerGarten ...... 3 Kreise dieser hohen Herren könnten wir übrigens hoffent- Tagen vergriffen. Schön ist auch Jubiläum: ein vergleichsweise jugendliches lich vorab schon einmal fei- die positive Resonanz der Le- 25. Ausgabe Potz Blitz...... 4 Jubiläum. Nun sind Jahres- ern üben – 10 Jahre Potz Blitz. ser, die wir, teilweise aus weit Historie: tage auch immer ein beliebter Außerdem in 2015: der 210. entfernten Teilen Deutschlands, Die Zentralküche...... 6 Zeitpunkt, einmal zurückzu- Todestag Schillers. Doch halt, übermittelt bekommen. Unser Geschichte: blicken. Auf den Seiten vier vorher, 2014, liegt ein viel Dank gilt natürlich vor allem Christian Gottfried Körner...... 9 und fünf lassen wir die sechs wichtigeres Jubiläum: 10 Jah- Daniella Fischer und Dörte Fauna: wunderbaren Jahre Revue re „neuer“ SchillerGarten! Gerlach, durch deren Kopf und Forscher Otto Staudinger...... 12 passieren, mit ausschließlich Und für die Jahre 2012 und „Feder“ diese Zeitung entsteht, Kultur: positiven Erinnerungen. Au- 2013 – seien Sie versichert, und allen, die in den letzten Schillerstück Bürgerbühne...... 17 ßerdem wirft Potz Blitz einen da fällt Potz Blitz mit Sicher- Jahren zum Erfolg des Potz Kulinarisches: Blick ins Körner’sche Leben heit auch noch etwas zum Fei- Blitz beigetragen haben. Eisberge ...... 18 – nur den Lingner, den über- ern ein! Ihr Gastwirt Frank Baumgürtel „Singende Männer sind glückliche Männer“ Schillerhäuschen Niederländischer Männerchor Pfingsten geöffnet zu Gast im SchillerGarten Das Schillerhäuschen auf der Schillerstraße ist seit Ostern Am Pfingstsamstag, dem 11. und die Qualität des Chores bis September wieder an allen Samstagen und Sonntagen Juni um 19.30 Uhr, findet auf eine neue Stufe hob. Der jeweils von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Darüber hinaus besteht ein Konzert des Niederlän- Chor singt internationale Lie- immer die Möglichkeit des Besuches nach Vereinbarung, dischen Männerchores „Maas- der, klassisch und modern in auch Sonderführungen für Gruppen können gerne bei bree“ statt. Der 55-köpfige Ama- verschiedenen Sprachen. Die der Bürgerstiftung Dresden unter Telefon-Nummer teur-Männerchor besteht seit Chorherren sind zwischen 40 0351/315810 angemeldet werden (pro Teilnehmer 2 Euro). 1960 und gastierte schon in und 78 Jahren alt und seit Der Eintritt in das Schillerhäuschen ist ansonsten frei, verschiedenen Ländern, so in Jahren durch die Liebe zum Spenden für die weitere Rekonstruktion sind gern willkommen. Luxemburg, England und Gesang verbunden. Ihr Mot- delfi auch Deutschland, wo er im to lautet: „Singende Männer Schwarzwald, im Harz und in sind glückliche Männer“. Bayern auftrat. Dirigent Jan Der Eintritt ist frei. Nachruf Mertens ist ein erfahrender Berufsmusiker, der das Reper- Wir trauern um toire des Chores modernisierte Thomas Emer D 14.11.1964 = 18.02.2011 „Vernehmet den Gesang…“ Am 28. Mai 2011 begeht der Männerchor Dresden-Striesen mit einem Festkonzert gemeinsam mit dem „German Canadian Durch ein tragisches Unglück wurde Male Chorus of Calgary“ in der Versöhnungskirche sein 130-jäh- unser Beiratsfreund, Geschäftspartner und riges Jubiläum. Unter der künstlerischen Leitung von Professor treuer Gast aus dem Leben gerissen. Reinhart Gröschel wird die „Messe bréve“ von Charles Gounod Wir vermissen Thomas und werden ihn aufgeführt. Uwe Nürnberger begleitet an der Orgel. stets in guter Erinnerung behalten. Karten zu 10 bzw. 7,50 Euro können über E-Mail: Unser großes Mitgefühl gilt seiner Familie. [email protected] bestellt oder an der Abendkasse erworben werden. SchillerGarten Dresden Der Beirat vom Geschäftsleitung SchillerGarten Diesen Kuss der ganzen Welt zu Dresden-Blasewitz „Odole Mio – Lingner in aller Munde auf dem 21. Elbhangfest Ob auf dem diesjährigen Elb- gen der Festmacher, Ling- hangfest jeder jeden küssen ners Lebenswerk in ein fest- darf, haben die Veranstalter lich-fröhliches Geschehen um- Impressum zwar nicht angekündigt, da- zusetzen: Ausgehend vom Mund- Herausgeber: für aber wieder ein großar- wasser ODOL soll der Mund SchillerGarten Dresden GmbH, Schillerplatz 9, 01309 Dresden Tel. 0351 / 811 99 0 • Fax 0351 / 811 99 23 • www.schillergarten.de tiges Fest. Diesmal zu Ehren selbst vielfach Gegenstand Konzept, Gesamtherstellung & Verlag: 2dPROJECT, Enderstr. 59, 01277 Dresden Karl August Lingners, dessen künstlerischer Aktion werden. Tel. 0351 / 250 76 70 • Fax 0351 / 250 76 80 • www.2dproject.de 150. Geburtstag sich jährt. Größte Bewährungsprobe für Redaktion: Verantw.: Daniella Fischer, Tel. 0351 / 250 76 70 Der Erfinder des Odol-Mund- die Mundhygiene und trotz- [email protected] Christian Mögel, Bernd Beyer, Thomas Kübler, Susanne Dagen Fotos: Dörte Gerlach, Archiv SchillerGarten, Archiv Christian Mögel, wassers zieht sich musika- dem äußerst vergnüglich ist Archiv Bernd Beyer, Stadtarchiv Dresden, Wikipedia Satz, Druckvorlagen, Produktionsleitung: Dörte Gerlach lisch, literarisch und auch und bleibt – der Kuss! Lektorat: Rosemarie Knöfel sonst durch die gesamte Fest- Das diesjährige Elbhangfest Druck: addprint AG, Am Spitzberg 8a, 01728 Possendorf www.addprint.de konzeption. Nicht nur als ge- steht erstmalig unter der Lei- Anzeigen: 2dPROJECT, Dörte Gerlach, Tel. 0351 / 250 76 70 [email protected] nialer Erfinder, Werbegenie tung von Mandy Mitter, die Anzeigenschluss für Ausgabe 3/2011: 20.07.2011 Redaktionsschluss für Ausgabe 3/2011: 20.07.2011 und Organist, sondern auch als neue Geschäftsführerin Erscheinungstermin Ausgabe 3/2011: 10.08.2011 als maßgeblicher Ideengeber Kerstin Kochan ablöste, die Nachdruck, Vervielfältigung, Verbreitung in elektronischen Medien von Inhalten und Abbildungen nur mit schriftlicher Genehmigung des und Anreger der 1. Internati- seit 2007 die Geschicke des Verlages. Anzeigen sind urheberrechtlich geschützt. Für unverlangt eingesandte Unterlagen übernimmt der Verlag keine Haftung. Zurück- onalen Hygiene-Ausstellung Elbhangfestes in der Hand sendung erfolgt nicht. Der Verlag übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben in den veröffentlichten Texten. Alle Rechte 1911 in Dresden. Es ist Anlie- hielt. vorbehalten. Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 01.02.2008.

2 Dem Dixieland treu

Auch in diesem Jahr ist der SchillerGarten ein Spielort des „Biergarten Dixieland“. Neben dem Elbegarten in Loschwitz und dem Fährgarten in Johannstadt werden am Freitag, dem 20. Mai von 18 bis 22.15 Uhr frische Dixieklänge den Bier- garten beleben. Insgesamt drei Bands spielen auf: „Four and More Jazzmen“, die „Dixie Syncopaters“ und die „Imperial Jazzband“. Einmal mehr pflegt das Traditionsgasthaus da- mit seine musikalischen Traditionen und lockt zahlreiche Besucher in seinen traumhaften Biergarten. Mit Blick auf die Loschwitzer Elbhänge können die Gäste bei freiem Ein- tritt einen entspannten Abend erleben. Die Veranstaltung findet 2011 schon zum 7. Male statt und lockte jedes Jahr Freunde, Verwandte und Bekannte, sich im SchillerGarten zu treffen. Parallel zu ihr findet die Riverboat-Shuffle der Sächsischen Dampfschiffahrt auf der statt.

Imperial-Jazzband Schon seit über zehn Jahren (Friedrichshafen) gibt es sie, die sympathische Band aus Arnstadt, die bei ihren Auftritten immer ohne Strom auskommt und „alles spielt, was ihnen noch so ein- Gerlach Dörte © Fotos: fällt …“. Ihr Stil ist Dixieland Wenn der Biergarten aus allen Nähten platzt, dann ist Dixieland-Zeit im ursprünglichsten Sinne Mittelpunkt der EU. Die davon etliche mit hessischen des New Orleans Jazz. Die Band hat die meisten Auf- Texten garniert – aber auch Musiker sind begnadete Multi- tritte im Rhein-Main-Gebiet, aus selten Gehörtem. Der Das Sextett aus dem Raum instrumentalisten und in ih- spielt aber auch ab und an stets mitreißende Rhythmus Bodensee/Schweiz überzeugt rem anderen Leben in ver- im „Ausland“, wie in Düssel- des Jazz der Jahre 1910 bis mit herzerfrischendem und schiedensten weiteren For- dorf auf der Jazzrally oder 1940 sind ein Garant für an- fetzigen „Happy-Dixieland“. mationen tätig, von der Blas- im Rahmen des Internatio- genehme Unterhaltung. Sie sind in Dresden längst musikkapelle bis zum nalen Dixieland Festivals in keine Unbekannten mehr, Bachchor. Die Band spielt Dresden. Das Repertoire be- denn jedes Jahr werden sie am liebsten mitten im Publi- steht aus Dixie-Klassikern – im Rahmen des Internati- kum, zieht gern durch die onalen Dixieland Festivals ein- Straßen und begeistert die geladen. In Originalbeset- Zuhörer an ungewöhnlichen zung der alten Oldtimebands Plätzen. wird hier noch mit Wasch- brett und Helikon (Tuba) ge- Four and More Jazzmen spielt.

Dixie Syncopaters (Arnstadt)

(Gelnhausen) Die Four and More Jazzmen spielen seit 1995 zusammen und stammen aus dem histo- rischen Gelnhausen in Mit- telhessen am geografischen

3 „Dieses Glas dem guten Geist“ Eine Zeitung hat Geburtstag

25 Ausgaben Potz Blitz. Wer sondern immer als Mittler das Glück hat und sie alle be- zwischen bekannter Historie sitzt, blickt auf einen Stapel und einer breiten Gäste- und Zeitungen von insgesamt 8 Leserschaft, die interessiert Zentimetern Dicke. Nun zur Kenntnis nimmt. Die The- sieht die Zahl 25 an sich gar men um Schiller und Blase- nicht so groß aus. Doch mit witz werden auch weiterhin dem Gedanken, dass sich ein Abwechslung bieten, doch Dresdner Traditionsgasthaus auch in der Wiederholung so den Luxus einer eigenen Zei- mancher liegt eine Absicht. tung diesen Umfangs leistet, Denn werden die ollen Ka- die von Anfang an das Ziel mellen nicht wieder und wie- hatte, mehr zu sein als nur der weitererzählt, wird sie Selbstbeweihräucherung be- eines Tages niemand mehr kanntermaßen hervorragen- erzählen. der Gastronomen, mit die- sem Hintergrund wird ganz Möglich ist ein Blatt wie schnell klar, dass es Grund Potz Blitz nicht nur durch gibt, diesen 6. Geburtstag im die beachtliche finanzielle Auf- Mai 2011 zu feiern! wendung seitens der Heraus- geber, sondern auch durch Vier Mal im Jahr gilt es, die eine der Kreativität absolut Der erste Potz Blitz, erschienen am 10. Mai 2005 Leser mit einer Mischung aus förderlichen und nicht hoch Kultur, Regionalgeschichte, genug zu bewertenden Frei- se Stelle: an diejenigen, die Gäste“ zum Interview bereit natürlich aber auch Informa- heit für Inhalt und Text. Da- nicht auf ihrem jahrelang er- waren, dass Autoren aus dem tionen aus dem SchillerGar- für danken wir außerordent- worbenen Wissen sitzen, son- Deutschen Literaturarchiv in ten zu unterhalten. Und ge- lich, insbesondere unserem dern mit Anregungen und Marbach wie Dr. Michael nau das ist das Ziel: Unter- direkten Partner, Geschäfts- Sammlungsmaterial nicht spa- Davidis oder aus der Klassik halten. Anregen. Bereichern. führer Thomas Jacob, mit ren und Potz Blitz berei- Stiftung Weimar bereit waren, Potz Blitz sah sich nie als „His- dem das Arbeiten einfach chern – auch, wenn nicht Artikel beizusteuern, dass torienpostille“, auch nie als richtig Spaß macht! Und unter jedem von ihnen ange- eine E-Mail-Bitte genügt, um „Blasewitz-Forschungs-Team“, noch ein Dank gehört an die- regten Artikel ein Dank mit selbst so vielbeschäftigte Men- ihrem Namen steht. Stellver- schen wie Stadtarchivdirek- tretend seien hier genannt tor Thomas Kübler zur Feder Bernd Beyer, Wolfgang Wahrig, greifen zu lassen, dass offene und Matz Griebel, der sich Türen die Regel geworden im Übrigen ohnehin unsterb- sind, wo mancher sich nicht lich gemacht hat beim Potz anzuklopfen traut. Das ge- Blitz. Nicht nur durch seinen nießen wir nun erst einmal, Namensvorschlag, der schließ- halten es in diesem Sinne mit lich das Rennen machte, son- Schiller und erheben das dern auch durch die kleinen, Glas auf den guten Geist des lieblich geschwungenen Linien Potz Blitz, der möglichst im „z“ des Zeitungskopfes. noch viele weitere Ausgaben Sie gibt es in keiner Computer- über uns schweben soll. schrift und waren seine Idee. Daniella Fischer und Dörte Gerlach Es ist ein wunderbares Glück, so viel Reputation erworben zu haben, dass bisher ALLE eingeladenen „Besonderen

4 hier der „Potz Blitz“ eigene „Potz Blitz“ – Wege. In der Reihe „Der be- Hier kommt die Zeitung aus Blasewitz! sondere Gast“ werden Men- schen vorgestellt, die „etwas Ein Resümee von „überelbsch“ nach 25 Ausgaben zu sagen haben“ so Daniella Fischer. Die Liste der „Be- Der Elbhang hat den „Elb- die Fotografin der Agentur wenngleich im „Potz Blitz“ sonderen Gäste“ liest sich hangkurier“, Blasewitz den 2dproject, zur Dokumenta- noch immer keine Leser- daher wie ein „Who is Who“ „Potz Blitz“. Der Unterschied tion des Wiederaufbaus des briefecke zu finden ist, ge- der Dresdner Gesellschaft. dabei ist, dass diese vier Mal „SchillerGartens“ bekam. langen doch so viele Briefe Künstler, Schauspieler, Poli- jährlich erscheinende Zei- Dass daraus eine nunmehr in das Büro auf der Ender- tiker. Nicht selten gelingt Fo- tung vom „SchillerGarten“, 6-jährige Zusammenarbeit mit straße, dass die nächsten Aus- tografin Dörte Gerlach dazu einem gastronomischen Un- mittlerweile 25 Ausgaben er- gaben schon wieder gut ge- eine solch stimmige Fotoauf- ternehmen, herausgegeben wachsen ist – das konnte füllt werden können. Der nahme, dass die Abgebilde- und finanziert wird. sich damals niemand vorstel- Schwatz mit Geschäftsleuten ten sich stolz wähnen dür- len. Unvorstellbar auch, dass und das Nachhorchen im fen. Sie ist auch diejenige, Daniella Fischer und Dörte die Auflage auf 7.000 Exem- „SchillerGarten“ gehören eben- die die Wörter ins Bild setzt, Gerlach boten alle ihre Über- plare geklettert ist und kos- so dazu wie die Recherchen das „Layout“ gestaltet, was zeugungskraft bei Schiller- tenlos nicht nur im „Schil- im Marbacher Literaturar- angesichts der Anzeigen, die Garten-Geschäftsführer Tho- lerGarten“ verteilt wird. chiv und die Besuche bei für ein solch hochwertiges mas Jacob auf, als dieser Zeitzeugen. Nach solchen Blatt zur Finanzierung nötig seinen eigentlich innigen „Auf drei Säulen steht die Kaffeekränzchen ist auch das sind, nicht immer einfach Wunsch nach eigener Haus- Zeitung“, so Redakteurin Buch von Susanna Fendler ist. zeitung kurzzeitig aus dem Daniella Fischer: „Die The- „Mein Leben am Schiller- Blick verloren hatte. Dem men des SchillerGartens sind platz“ entstanden, das nach Dass die eigene Firma der Konzept sei Dank – im Mai nur ein kleiner Teil gegen- nur kurzer Zeit ausverkauft beiden Frauen „2dproject“ 2005 erschien nach nur über den anderen, der Kul- war und von den beiden ver- heißt, ist erst recht dann ver- 3-monatiger Vorbereitung die tur- und Stadtteilgeschichte legt wurde. ständlich, sieht man sie bei- 1. Ausgabe! Der Kontakt war von Blasewitz.“ Da finden sammen: Dörte und Daniel- über einen Fotoauftrag ent- Dörte Gerlach und Daniella „Das Leben liegt doch auf la, immer in Projekten den- standen, den Dörte Gerlach, Fischer ihren Stoff, und dem Kaffeetisch“, kend und zumeist gemeinsam lacht Daniella Fischer und arbeitend. Eine Ideallösung, ergänzt, dass auch die Kon- die schon über 13 Jahre bes- takte zur Klassik Stiftung tens funktioniert. Neben dem Weimar trefflich sind. Denn, „Potz Blitz“ verlegen die bei- wer seine Zeitung „Potz Blitz“ den noch ein eigenes aufwen- nennt, verpflichtet sich auch diges und bundesweites Tanz- zur Pflege des Schiller’schen magazin „Living Line Dance“ Geistes und des goetheani- und zählen auch „Global schen Prinzips. Und so fin- Player“ wie den Uhrenher- Fotos: © Archiv 2dProject Archiv © Fotos: Die erste Ausgabe wurde vor 6 Jahren an der Druckmaschine begutachtet den sich neben Berichten zu steller „A. Lange & Söhne“ historischen Speisen und der zu ihren Kunden. „Schiller-Linde“ im Biergar- ten auch immer wieder Bei- „Eine freudige Erfahrung“ träge zur Kulturgeschichte ist es, mit dem „SchillerGar- des 18. Jahrhunderts. Dem ten“ zusammen zu arbeiten Verleger Johann Friedrich und die beiden betonen Cotta zum Beispiel wird ein „dass man ihnen völlige The- ausführliches Porträt gewid- menfreiheit ließe“ und so met, das Schiller-Denkmal in aus dem „Potz Blitz“ eine un- Wien vorgestellt und nicht abhängige Stadtteilzeitung wer- zuletzt erfahren wir vieles den konnte. Danke dem über das geistige Miteinan- „SchillerGarten“ und Danke der von Goethe und Schiller. an Daniella Fischer und Dörte Gerlach für diese Be-

Fotos: © Susanne Dagen Susanne © Fotos: Was die heutigen Persönlich- reicherung! Dörte Gerlach (li.) und Daniella Fischer heute nach sechs Jahren mit ihren 25 Ausgaben Potz Blitz keiten betrifft, geht auch Susanne Dagen

5 Aus der Geschichte des SchillerGartens

SchillerGarten versorgte bedürftige Blasewitzer Die Zentralküche zwischen 1916 und 1919

Als am 31. Juli 1914 der Vorkehrungen gegen einen Hilfslazarett mit 25 von der Weihnachtsgeschenk: Kriegszustand in Deutsch- Lebensmittelnotstand getrof- Blasewitzer Bevölkerung ge- Die neue Zentralküche land ausgerufen wird, ahnten fen. Im Obergeschoss des stifteten Betten ein, dessen Im Verlaufe des Krieges ver- die Menschen auch in Blase- Rathauses in Blasewitz rich- Verpflegung durch den Goe- schärft sich die Ernährungs- witz, dass sich das gesamte tete das Rote Kreuz ein Kriegs- thegarten sicher gestellt wurde. situation, Lebensmittelkarten gesellschaftliche Leben verän- wurden eingeführt und Ratio- dern und es zahlreiche Ver- nierungen bestimmten das, schlechterungen geben wird. was im Kochtopf landete. Im Schon seit September 1912 November 1916 beschloss der gab es im SchillerGarten ein Gemeinderat die Einrichtung Büro, in dem die Meldungen einer so genannten Zentral- über die aktuelle Lage zu- küche. Robert Lindner, seit sammenliefen. Die allgemeine 1915 SchillerGarten-Wirt, er- Kriegsbegeisterung der Men- klärte sich bereit, bei Liefe- schen äußerte sich auch im rung der für die Zentralkü- regen Besuch der Militärkon- che notwendigen Nahrungs- zerte im Traditionsrestaurant, mittel sein Restaurant und die während des ganzen Krie- das erforderliche Personal zur ges über aufgeführt wurden, Verfügung zu stellen und die zum Teil von Musikern, die Essensportionen auszugeben. nur auf Heimaturlaub wa- Pro Portion mussten die an- ren. Während der Konzerte gemeldeten Personen 40 Pfen- gab man die Siege der deut- nige, „Minderbemittelte“ nur schen Armee bekannt und 30 Pfennige zahlen. Sozusa- feierte sie unter großem Ju- gen als Weihnachtsgeschenk bel. Einmal stimmten alle gibt die „Sächsische Dorfzei- Konzertbesucher das Lied tung und Elbgaupresse“ am „Deutschland über alles“ an, 24. Dezember 1916 die Er- um ihren Gefühlen Luft zu öffnung dieser Zentralküche machen. Teilweise spendete für den 2. Januar 1917 be- Wirt Walenta den Ertrag aus kannt. Schon ein Vierteljahr dem Eintrittsgeld der Kon- später, im April 1917, muss zerte dem Roten Kreuz. In die Verwaltung der Zentral- den Geschäften in Blasewitz küche die „besser gestellten“ kam es wie überall zu Hams- Bewohner auffordern, ihren terkäufen aus Angst vor Preis- Ansprüchen zugunsten der treibereien und Mangelwirt- „Minderbemittelten – hierzu schaft. Die „Sächsische Dorf- zählten jene mit einem Ein- zeitung und Elbgaupresse“ kommen unter 1.900 Mark – startete einen Aufruf zur Be- zu entsagen. Diese machen sonnenheit, es seien genügend dagegen Front, wie in einem Leserbrief der Dorfzeitung zu sehen ist, denn auch sie fühl- ten sich trotz ihrer finanzi- ellen Besserstellung als „min- derbemittelt“, da sie sich die

6 markenfreien Lebensmittel zu te mit zunehmendem Kriegs- den horrenden Preisen nicht verlauf Rationierungen hin- mehr leisten konnten. nehmen, schon ein halbes Jahr nach Eröffnung wurde Speiseplan den „Kriegsküchen-Teilneh- Der Speiseplan gelangte wö- mern“ mitgeteilt, dass sie fort- chentlich zum Abdruck in an nur noch 2/3 des ursprüng- der Zeitung, es gab Nudeln lich zugedachten Trockenge- mit Rindfleisch, Graupen mit müses erhalten werden. Kohlrüben, Heringskartoffeln. Außerdem erklärte sich der Dennoch wird die Zentralkü- Gastwirt Robert Lindner be- che über das Kriegsende hi- reit, gegen einen geringen Be- naus bis November 1919 be- trag den Verzehr des Essens trieben. Während dieser fast gleich im SchillerGarten zu drei Jahre Betrieb gab sie zahl- gestatten. Kino-Besitzer Karl reiche Essen vor allem an Be- Paty hatte das Kino geschlos- dürftige aus, anfangs waren sen, nunmehr lagerten hier es knapp 600 Portionen, we- Schinken, Pökelfleisch, Dörr- nige Wochen später bereits gemüse und andere Lebens- 1.800 Portionen pro Tag! mittel, so dass der Gemeinde- Daniella Fischer vorstand Fischer mit den Herren vom Gemeinderat bei einer Besichtigung zu dem Schluss kam, dass eine Hun- gersnot wohl nicht eintreten könne. Doch der Schein trügte, auch die Zentralküche muss-

7 Der besondere Gast Willy Dany

Willy Dany ist Unternehmer und zweitgrößter Franchisenehmer von McDonalds in Deutschland. Ende Juli wird seine 23. Filiale – in Dresden am Schillerplatz – eröffnet. Herr Dany, wie kamen Sie geworden ist. Ich kaufte mir zur Gastronomie? einen Baedecker, in dem mir Ich wollte nach meiner Be- die Perle Dresden sofort ins rufsausbildung als Fernmel- Auge fiel: eine Stadt mit Kul- detechniker noch das Abitur tur, an einem Fluss und viel machen. Um weder meinen größer als Trier. Da wollte Eltern auf der Tasche zu lie- ich hin! Ich bewarb mich bei gen noch Bafög beantragen McDonalds, neben etwa 2.500 zu müssen, eröffnete ich mit anderen Bewerbern um eine fünf Freunden die „1. Schü- von sieben Lizenzen, die ver- ler- und Studentenkneipe“ in geben wurden und begann in

Trier. Allerdings bekamen mei- meiner Freizeit mit der inter- Gerlach Dörte © Foto: ne Freunde so nach und nach nen Ausbildung bei McDo- Willy Dany, Franchisenehmer von McDonalds in Deutschland Probleme mit Freundinnen, nald´s. Als der 1. Standort in gesehen! Der Grundstücksei- Sie sind Mitgründer des Freun- Eltern, dem Studium, so dass Dresden – die Prager Straße gentümer wurde gefunden, deskreis „Die Arche“ im Elbtal e.V. ich sie schließlich auszahlte besiegelt war – wurde ich hier baut jetzt ein schönes Haus – Die Idee des christlichen Kin- und den Laden alleine wei- Franchisenehmer. und am 31. Juli eröffnen wir! der- und Jugendwerkes „Die terführte. Als der Besitzer drei- Arche“ e.V. bedürftigen Kin- er weiterer Restaurants am Wie wurden aus dem 1. Mc- Wie sieht ein Standardtag bei der zu helfen, die weder Früh- Hauptmarkt in Trier in Rente Donalds 22 weitere? Willy Dany aus? stück noch Mittag, noch Hil- ging, übernahm ich sie mit. Ich bin kein Verwalter. Ich habe Den gibt es nicht. Optimal ist, fe bei den Hausaufgaben oder Das mit dem Studium habe nichts anderes im Leben ge- wenn ich nicht vor 10 Uhr im sonstige menschliche Zuwen- ich dann sein lassen – denn lernt, als aufzubauen, ich bin Büro oder beim ersten Ter- dung bekommen, hat mir sehr wozu noch Betriebswirtschaft ein Stratege. Sicher, es ist viel min sein muss. Dann geht es gefallen. Die McDonalds Kin- studieren, wenn ich ohnehin mehr Arbeit, aber ich hatte von hintereinander weg. Bis 20, 22 derhilfe Stiftung unterstützt schon wusste, wie man aus Anfang an wahnsinnig gute oder 24 Uhr, fünf, sechs oder den Aufbau einer Arche in einer Mark zwei macht? Leute, die mit mir wachsen woll- auch sieben Tage die Woche Meißen, die im September ten, die jetzt zum Teil schon – das ist halt selbstständig. eröffnet wird, mit 750.000 Euro. Warum haben Sie sich bei 15 oder 20 Jahre dabei sind. Aber meine Arbeit ist zum Mit sechs weiteren Gründern McDonalds beworben? Was Warum sollte ich mich da weh- großen Teil auch mein Hobby haben wir den Freundeskreis faszinierte Sie daran? ren? Keiner gibt sich mit dem – und wenn man sich dem gegründet, um andere für die Ich habe von 1980 bis 1990 3. Platz zufrieden, ich jeden- die ganze Woche so viel wid- Idee der Arche zu begeistern McDonalds in Trier mitver- falls nicht. men kann – das ist doch optimal! und um zu helfen, den Betrieb folgt und vieles über das Un- und Unterhalt in den kommen- ternehmen gelesen. Der Vor- Wie fiel die Entscheidung Wie halten Sie sich bei dem den Jahren zu sichern. Und es teil bei McDonalds ist, dass zur Filiale am Schillerplatz? Pensum fit? muss ja auch nicht die letzte jeder alles können muss. Fällt Der Schillerplatz interessiert Ich versuche jeden Morgen Arche in dieser Region sein ... Ihnen in einem normalen mich schon seit zehn Jahren. mindestens eine halbe Stunde Restaurant der Chefkoch aus, Ich bin immer herumgelau- zu laufen oder Fitness zu ma- Unvermeidliche letzte Frage: Was haben Sie ein Problem, nicht fen und habe nach einem ge- chen. Obwohl ich als Gastro- essen Sie im eigenen Haus und so bei McDonalds. Hinzu kam eigneten Platz gesucht, auch nom vom Burger über unse- im SchillerGarten am liebsten? die Öffnung der Grenze, ein verschiedene Angebote in der re eigenen leckeren Saison- Ich probiere gern die saisona- Wirtschaftsraum mit fast nach- SchillerGalerie gehabt, jedoch produkte, Currywurst bis hin len Produkte, ansonsten Ham- kriegsähnlichem Zustand lag nicht für Top-Flächen. Als zum Wiener Schnitzel alles burger Royal mit Käse oder Big vor uns. Ich habe aus meiner ich eines Tages aus der Schil- sehr gern esse, versuche ich Mac. Und im SchillerGarten? Vätergeneration gelernt, dass lerGalerie auf die Loschwit- auf eine ausgewogene Ernäh- Wiener Schnitzel, am besten aus allen, die nach dem Krieg zer Straße trat, fiel mir die Bau- rung zu achten. Und ich ma- mit Sauce Bernaise! die Ärmel hochgekrempelt ha- lücke gegenüber auf – die hat- che jedes Jahr vier Wochen lang Das Interview führte ben und fleißig waren, etwas te ich die ganzen Jahre nie eine so genannten „Mayr-Kur“. Daniella Fischer

8 Der Mann im Hintergrund Zum 180. Todestag von Christian Gottfried Körner

Körnerplatz, Körnerweg, Kör- urteilung der Arbeiten an- nerhaus, Körnerdenkmal – derer“. wer ist der Mann, für den es Die Begeisterungsfähigkeit in Dresden fast mehr Erinne- und Leidenschaft waren es rungsorte gibt als für Fried- auch, die schon im Juni 1784 rich Schiller? In diesem Jahr zu jenem legendären Brief – jährt sich sein 180. Todestag gemeinsam mit Minna, Dora und sein 255. Geburtstag. und ihrem damaligen Ver- Als er 1783 27-jährig nach lobten Ferdinand Huber – Dresden kam, war er ein jun- geführt hatten und schließ- ger Advokat, hatte Sprachen, lich Schillers Aufenthalt in Philosophie, Naturlehre, Ma- Dresden von 1785 bis 1787 thematik studiert und war initiierten. Zeitlebens blieb Doktor der Rechte. Er kam Körner einer der vertrautes- mit seiner frisch angetrauten ten Freunde Schillers. Nach Frau Anna Maria, genannt dessen Weggang aus Dresden Minna, sowie deren Schwes- führten die beiden einen an- ter Dora, die zeitlebens im regenden Briefwechsel, der

selben Haushalt wohnen wür- 1874 vom Leipziger Verleger Archiv Repros: de. Geheiratet hatte er Min- Karl Goedecke veröffentlicht Christian Gottfried Körner na erst nach dem Tode seiner wurde. Körner selbst ist der Eltern, die gegen die Hoch- Herausgeber der ersten Ge- zeit ihres wohlgeratenen Soh- samtausgabe der Werke sei- nes mit der Tochter eines nes Freundes Friedrich Schil- Kupferstechers gewesen wa- ler (1812) und verfasste zu- ren. Dieser immerhin unter- sammen mit Caroline von wies allerdings schon Goethe Wolzogen die erste Biografie in die Kunst des Kupferste- des Dichters. chens. In Dresden nun sollte das eigentliche Leben der Kör- Offenes Haus in Dresden ners beginnen. Sie bezogen Schiller regte Körner immer eine Wohnung am Kohl- an, auch selbst schriftstelle- markt, erwarben das Wein- risch tätig zu werden. Doch , Schwester von Minna Minna Körner berggrundstück in Loschwitz obwohl es diesem sicher und Christian Gottfried Kör- nicht an Ideen oder Themen ner arbeitete als Oberkonsis- mangelte, gibt es nur wenige, torialrat. Die „Allgemeine Deut- relativ unbedeutende Werke sche Biografie“ beschreibt von ihm selbst. Unschätzbare sein Wesen: „Dieses uner- Verdienste jedoch erwarb sich schütterliche Pflichtgefühl Körner in der Führung sei- und sein glückliches Talent nes offenen Hauses. „Ueber- zur Begeisterung zugleich haupt herrschte ein guter, mit dem frühzeitig in ihm er- freier Geist im Körner’schen weckten ‚Ekel‘ vor allem Hal- Hause. Hier waltete Liebe ben und Mittelmäßigen gab und Eintracht, idealer Sinn, ihm jene Vielseitigkeit der Fleiß und praktische Tüch- Interessen, jene Achtung vor tigkeit, hier pflegte man im jeder wahren Meisterschaft, Gegensatz zu dem steifen Um- jene Strenge in den Anforde- gangstone im übrigen Dres- rungen an sich und jene un- den gesunde Geselligkeit, in parteiische Freiheit und neid- der Witz und frohe Laune lose Anerkennung in der Be- wie heiliger Ernst, harmlose

9 Erstgeborene 1786 im ersten Lebensjahr, schließlich müs- sen sie ihren jungen Theodor in die Napoleonischen Kriege ziehen lassen, wo er 1813 sein Leben ließ. Tochter Emma konnte diesen Schmerz nie ver- winden und starb zwei Jahre später kurz nach einem Be- such des Brudergrabes. Chris- tian Gottfried Körner siedel- te noch im selben Jahr ge- meinsam mit seiner Frau und ihrer Schwester Dora Stock aus politischen Gründen nach Foto: © Dörte Gerlach Dörte © Foto: Theodor Körner, Sohn von Das heutige „Schillerhäuschen“ gehörte zu Christian Gottfried Körners Berlin über, wo er in Staats- Christian Gottfried Körner Weinberggrundstück. Hier soll Schiller oft gesessen und gedichtet haben. diensten arbeitete. 1831 ver- starb er, Minna überlebte ih- Spiele wie gediegenes Gespräch passieren kann. Körner war ren Mann um elf Jahre, ihre in gleicher Weise auf ein Ein- ihre Erziehung offenbar mit Schwester um zehn Jahre. gehen und Verständnis rech- viel Sensibilität angegangen: Bis 1945 war das Körnermu- nen konnten“, so in der „All- „Die Eigenart seiner Kinder seum im ehemaligen Wohn- gemeinen Deutschen Biogra- suchte er zu ergründen und haus der Körners Erinnerungs- fie“ über Körners Familienle- zu fördern, die eigenthüm- ort für den Dichter, heute ben. Unter anderem genossen lichen Anlagen zu erkennen erinnern einige Stücke im auch Herder und Kleist, Mo- und zu erwecken, wohl aber Kügelgenhaus sowie die Be- zart und Humboldt die Gast- hütete er sich – ein Muster stände im Dresdner Stadtar- freundschaft und den Intel- für Pädagogen – Fremdartiges chiv (siehe Seite 11) an ihn. lekt des Körnerschen Hauses. dem Wesen der Kinder auf- Daniella Fischer zuzwängen und sie nach dem Getrübtes Privatleben eigenen Sinne zu formen“, Die persönliche Tragik des Ehe- wird er beschrieben. Um so paares Körner liegt im Ver- härter müssen ihn und seine

lust aller ihrer drei Kinder, Frau die Verluste geschmerzt Archiv Repros: das Schlimmste, was Eltern haben. Zunächst verstarb der Emma Körner Tochter von Christian Gottfried Körner

10 Das Körnermuseum – ein wertvoller Bestandteil im Stadtarchiv Dresden

Das Körnermuseum – 1875 gerettete Bestand aufgeteilt. von Hofrat Dr. Peschel be- Der Bestand Körnermuseum gründet – befand sich bis zur (1860-1914) wurde neu ge- Bombennacht im Februar ordnet und enthält haupt- 1945 im Geburtshaus Theo- sächlich Verwaltungsunterla- dor Körners, auf der Körner- gen des Museums und Hand- straße 4 (siehe auch: Das akten sowie Briefwechsel des Stadtarchiv Dresden und sie- ehemaligen Direktors Peschel. he Bestände Dresden 1994). Die vorerst verlagerten Be- Nachdem die Stadt Dresden standteile des geretteten Kör- den Bestand 1885 für nernachlasses wurden nach 200.000 Mark gekauft hatte, langjährigem Kampf am 28. übertrug sie Peschel die Lei- Oktober 1990 aufgrund der tung des dann städtischen entsprechenden Regierungs- Museums. Überaus wertvoll vereinbarung in die damals waren vor allem die Hand- nur wenige Tage noch existie- schriften Dr. Christian Gott- rende DDR zurückgeführt und fried Körners, die Körnerbib- als Nachtrag zum seit 1945 liothek und das Familienar- im Stadtarchiv verwalteten chiv, in dem vorwiegend Körnernachlass zugeordnet.

Familiendokumente und Der Nachlass enthält wesent- Wikipedia Quelle: Korrespondenzen der Fami- liche Dokumente Dr. Christian Gedenkblatt zur Eröffnung des Museums auf dem damaligen Kohlmarkt (1875) lie Körner und Manuskripte Gottfried Körners (1756 -1831) rausragend sind die privaten Ausland widmeten sich in den Theodor Körners enthalten und seines Sohnes Karl Theo- Korrespondenzen der Familie letzten Jahrzehnten diesem waren. Vieles ging mit der dor Körner (1791-1813), ei- mit Goethe, Schiller, , Bestand, sowohl zum zahl- Zerstörung Dresdens unter, nem der bekanntesten Patrio- Schlegel, Wilhelm von Hum- reich überlieferten Brief- das Museumsgebäude und ten und Dichter des Befrei- boldt und den Gebrüdern wechsel, als auch zu den lite- Mobiliar war zerstört, der teils ungskampfes von 1813. He- Grimm. Auch Kleist findet rarischen und wissenschaft- sich hierin und Briefe der lichen Arbeiten der beiden Dora Stock. Zahlreiche For- „Körner-Männer“ selbst. schungen aus dem In- und Thomas Kübler Repros: © Stadtarchiv Dresden Stadtarchiv © Repros:

11 Schmetterlinge in Blasewitz Der Schmetterlingsforscher Otto Staudinger

Der Große Schillerfalter als witzer Str. 43), nachdem die einer der größeren Schmetter- Stadtwohnung zu eng gewor- linge Europas mit einer Flü- den war. Der 1830 in Meck- gelspannweite von sieben lenburg geborene Staudin- Zentimetern wurde vom ger hatte da schon ein sehr Bund für Umwelt und Na- bewegtes Leben mit zahl- turschutz zum „Schmetter- reichen Sammlungs-Reisen ling des Jahres 2011“ ge- hinter sich. Von Kindheit an Foto: © Wikipedia © Foto: kürt. Seinen Namen erhielt interessierte er sich für das Der Große Schillerfalter – Schmetterling des Jahres 2011 das wunderschöne Tier aller- Sammeln von Insekten, be- dings nicht nach Friedrich fördert durch seinen Haus- scheint sie aber von nicht tion 1854 bereiste er Sardi- Schiller, sondern aufgrund lehrer, der ihn in die Ento- unerheblichen Strapazen ge- nien, 1855 Kärnten und das der schillernd blauen Fär- mologie, die Insektenkunde, wesen zu sein. Staudinger Großglocknergebiet, 1856 bung der männlichen Exem- einführte. 1849 begann er verbrachte von Mitte Mai bis Island und kam 1857 mit sei- plare. „Er fliegt nicht selten zunächst Medizin zu studie- August 1852 seine Zeit am ner Verlobten über , in der Dresdner Heide zwi- ren, wechselte zwei Jahre Genfer See und im Mont- , – wo beide schen Heidemühle und später aber in die Naturwis- blanc-Gebiet, wanderte über innerhalb von zehn Tagen Hofewiese Anfang Juni/Juli. senschaften. Nach einer län- den Simplon bis nach Genua spanisch lernten – Barcelo- In Blasewitz könnte er even- geren Krankheit wurde ihm und von dort – stets zu Fuß! na, und Almería tuell im Waldpark vorkom- zu einer „Erholungsreise“ – die Riviera entlang nach nach Malaga. Um die Reisen men: er ist ein Waldbewoh- geraten – wenn man deren Nizza, Marseille und Mont- zu finanzieren, begann Stau- ner“, erläutert der Dresdner Entfernungen betrachtet, pellier. Nach seiner Promo- dinger, die Ausbeuten zu Schmetterlingsforscher und verkaufen, so dass nach und Evolutionsbiologe Alexander nach eine umfangreiche In- Schintlmeister, seines Zei- sektenhandlung entstand. chens weltweit führender „Otto Staudinger gehörte zu Spezialist der Nachtfalterfa- den wenigen Spezialisten sei- milie der „Zahnspinner“. ner Zeit, die die enorme Viel- Schmetterlinge kommen au- falt der Schmetterlinge der ßer in der Antarktis auf allen Welt noch überblicken konn- Kontinenten vor. Jährlich ten“, weiß Alexander Schintl- werden etwa 700 Arten neu meister. „Er hatte die Kraft entdeckt. Im 17. und 18. und das Talent, die gesamte Jahrhundert begann das Ordnung der zu Sammeln und wurde zu- seinem Betätigungsfeld zu nächst belächelt, bevor es machen und beschrieb meh- ernsthaften wissenschaft- rere Tausend Arten aus allen lichen Charakter annahm. Kontinenten.“ Nach seiner Eine der größten Schmetter- Einschätzung liegt das Ge- lingssammlungen der Welt heimnis der universalen befand sich bis 1948 in Bla- Kenntnis Staudingers in des- sewitz: die des Schmetter- sen eigener Sammlung, die lingskundlers (Lepidoptero- bald als eine der größten Pri- logen, wie es fachmännisch vatsammlungen der Welt heißt) Dr. Otto Staudinger. galt. Staudingers finanzielle Möglichkeiten erlaubten ihm Staudinger in Blasewitz außerdem, gezielt Sammler Staudinger war 1859 mit in unerforschte Regionen zu seiner Familie nach Dresden schicken oder ganze Samm- gekommen und ließ sich lungen aufzukaufen. „Die Stau- 1874 in der „Villa Diana“ in dinger-Sammlung ist deshalb Blasewitz nieder (heute Losch- so bedeutend, weil sie enorm Dr. Otto Staudinger 12 gersohn Andreas Bang-Haas fortgeführt. Ab 1913 war dessen Sohn Otto Bang-Haas (1882-1948) alleiniger Inha- ber und führte die Firma bis zu seinem Tode. Staudingers Privatsammlung ging sieben Jahre nach dessen Tod, 1907, seine Sammlung paläarktischer Microlepidoptera und Raupen paläarktischer Macrolepidop- tera 1937 an das Zoologische

Fotos: © Dörte Gerlach Dörte © Fotos: Museum der Humboldt-Uni- Eine Rarität: Der Blasewitz-Kenner und unserem Potz Blitz sehr gewogene Bernd Beyer besitzt einen Schmetterling von versität in Berlin. „Die Stau- „Dr. O. Staudinger & A. Bang-Haas“, einen Heliconius lindigii aus Columbien, wie die Originalbeschriftung auf der dinger-Sammlung in Berlin ist Rückseite zeigt. Auf seine Anregung hin entstand auch dieser Artikel. vergleichbar mit der des Baron viele Typen enthält“, erklärt „Catalog der Lepidopteren späterer Nachfolger und Schwie- Rothschild in London. Sie be- Schintlmeister weiter. „Stau- des palaearctischen Faunenge- gersohn in die Firma ein, der förderte den Weg des Berliner dinger hat alleine in Europa bietes“ erschien 1901. „Bis kurze Zeit später Mitinhaber Museums in die Spitzengruppe wohl 20 Prozent aller heute in die heutige Zeit hat dieses wurde und schließlich das Un- der bedeutendsten naturhisto- bekannten 9.000 Schmetter- Buch keinen echten Nach- ternehmen allein weiterführ- rischen Museen der Welt“, be- lingsarten beschrieben.“ folger gefunden und ist nach te. Das platzte schier aus allen wertet Alexander Schintlmeister. Eine von Staudingers bedeu- wie vor ein aktuelles und oft Nähten und so bauten „Stau- Die Firmensammlung paläark- tendsten Leistungen war die zitiertes Werk“, erklärt Ale- dinger und Bang-Haas“ schließ- tischer Lepidopteren wurde nach Publikation von drei Katalo- xander Schintlmeister. lich 1884 die „Villa Sphinx“, Otto Bang-Haas’ Tod zunächst gen der Schmetterlingsfauna heute Prellerstraße 11, an die von H. Kotzsch übernommen Europas und schließlich der Das „Diana Bad“ später noch ein Flügel ange- und gelangte 1961 an das Mu- gesamten Paläarktis, worunter Einen Ausflug in ganz ande- baut werden musste. In dieser seum für Tierkunde Dresden. man die „alten“ Landmassen re Richtung unternahm Otto Villa befanden sich neben den Daniella Fischer Europas, Nordafrikas bis zur Staudinger 1864 mit dem Privaträumen die Schmetterlings- Sahara und das gemäßigte Bau des „Diana Bades“, einer sammlung und ein kleines Mu- Asien bis Japan versteht. Die Anlage mit Wannen-, Dampf- seum. letzte Ausgabe des Standard- und irisch-römischen Bädern, werkes (zusammen mit Hans deren heilsame Wirkung er Sammlungsverbleib Rebel, damals Direktor am während seiner Krankheit er- Die Firma „Staudinger & Bang- K.K. Naturhistorischen Hof- fahren hatte. Schließlich trat Haas“ wurde nach Staudin- museum in Wien bearbeitet) mit Andreas Bang-Haas 1879 sein gers Tod 1901 vom Schwie-

Schmetterlinge in Blasewitz:

Auf den Elbwiesen gibt es den Resedafalter (Pontia daplidice), eine bei uns eher seltene Art, bei Johannstadt-Blasewitz den Heufalter (Colias hyale), den Labkrautschwärmer (Hyles galii), den Schwalbenschwanz (Papilio machaon), den Icarus-Bläuling (Polyommatus icarus) und noch viele andere Schmetterlinge. Ich schätze, dass heute insgesamt mehr als 500 Arten Tag- und Nachtfalter auf den Elbwiesen bei Blasewitz vorkommen. Alexander Schintlmeister Repro: Archiv Bernd Beyer Bernd Archiv Repro: Anzeige von Staudinger & Bang-Haas im Entomologischen Anzeiger

13 ums zahlreiche Veranstaltungen Dr. Claus Köpcke (1831–1911) im Krematorium und auf fand hier seine letzte Ruhe. Unter den Flügeln des Phönix dem Urnenhain statt. Wer mehr über bedeutende Im Stadtarchiv Dresden (Eli- Persönlichkeiten und über in- Eine Neuerscheinung aus Anlass des 100-jährigen sabeth-Boer-Str. 1) wird zum teressante Grabmale erfahren Bestehens von Krematorium und Urnenhain in gleichen Thema vom 17. Mai möchte, dem sei am 14. Mai, Dresden-Tolkewitz bis 19. August eine Ausstel- 13.30 Uhr, eine Führung mit lung gezeigt. Frau Christine Spitzhofer (Amt „Es passt zu dem Charakter druckenden Reformbau der Und natürlich sollen an die- für Kultur- und Denkmal- der natur- und kunstfrohen Architekt Fritz Schumacher, ser Stelle nun auch einige be- schutz), Herrn Jens Börner (Be- Stadt, dass auch die Stätte unter der Leitung von Stadt- deutende Blasewitzer genannt triebsleiter des Krematoriums/ der Toten einen landschaft- baurat Hans Erlwein wurde er sein, die ihre letzte Ruhe auf Urnenhain) und dem Blasewitz- lich so bevorzugten Platz er- in den Jahren 1909 bis 1911 dem Urnenhain fanden: kenner Bernd Beyer empfohlen. halten hat, und dass dort mit errichtet. Otto Gußmann ge- Oskar Schmitz (1861–1933), Christian Mögel den Mitteln der Architektur staltete die (leider nicht mehr Kaufmann, Kunstsammler und und der Gartenkunst ein Ge- existierenden) Fenster und Bewohner der vom Blasewit- samtkunstwerk geschaffen wor- Georg Wrba schuf den monu- zer Architekten Karl Emil den ist, dessen Stimmungs- mentalen Figurenschmuck. Scherz entworfenen Villa Goe- eindruck von keiner Krema- Der Dresdner Architekt Willy theallee 18; Richard Ham- toriumsanlage anderer Städte Meyer erstellte den Entwurf mer (1866–1938), Schuhfab- erreicht wird“ – so beschreibt für den Urnenhain, Stadt- rikant und Bewohner der 1924 der Direktor der Feuer- baurat Paul Wolf zeichnete Villa Goetheallee 23; Sigwart bestattungsanstalt Dresden, für dessen Erweiterung und Friedmann (1842 –1916), Schau- Dr. Theißig, das (in seiner Sach- Umgestaltung (Rosarium, Co- spieler und Bauherr der lei- gesamtheit seit 1985 unter lumbarium) ab 1923. der 1979 abgebrannten Villa Denkmalschutz stehende) En- Aus Anlass des 100-jährigen Fliederhof auf der Goetheal- semble von Krematorium und Bestehens von Krematorium lee 26; Hugo Fischer (1872– „Waldfriedhof“ (Urnenhain). und Urnenhain erscheint am 1934), letzter Gemeindevor- Und er fährt fort: „Die bau- 14. Mai im SAX-Verlag eine steher von Blasewitz und Spar- künstlerische Gestaltung, die Publikation mit über 20 Bei- kassendirektor. ebenso eigenartig in der Glie- trägen der unterschiedlichs- Nicht mehr vorhanden ist das derung des Äußeren wie in der ten Themen wie Bau- und Grab von Adolf Rothermundt Raumstimmung des Inneren Kunstgeschichte, Grabmalge- (1846–1930), Kunstsammler sich ausdrückt, bindet sich an staltung, Persönlichkeiten, Denk- und Besitzer der Villa Men- keinen überlieferten Stil und malpflege, Flora und Fauna, delssohn-Allee 34 (heute Sächs- hat für den Krematoriums- Bestattungswesen, Trauerarbeit. isches Landesgymnasium für bau eine neue Form geprägt.“ Gleichzeitig finden am 14. Mai Musik). Auch der Miterbauer Entworfen hat diesen beein- im Rahmen eines Kolloqui- des „Blauen Wunders“, Prof.

14 die Stiftung mit etwa 800.000 der Fürstengruft vor einem lee- Überraschungswahl Besuchern einen Rückgang ren Sarkophag, Schiller ist ab- Der alte und neue Präsident der der Besucherzahlen von etwa handen gekommen. Klassik Stiftung Weimar heißt Hellmut Seemann sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr hinnehmen. Ob dies Zukunft Der Germanist Hellmut See- bar mehr zu Osterkamp: tatsächlich Seemann anzu- „Entscheidungen der Stiftung mann ist wiedergewählter Prä- „Sollte die Leitung der Stif- lasten ist, sei dahingestellt. In sind in der Vergangenheit sident der Klassik Stiftung tung sich in der Zukunft ver- die Amtszeit Seemanns fiel nicht rasch genug umgesetzt Weimar. Wie dpa mitteilt, war stärkt auf wissenschaftliche auch der verheerende Brand worden. Dafür gab es viele dies ein Paukenschlag, da und intellektuelle Strahlkraft und die Sanierung der Her- Gründe“, erklärte Hellmut Thüringens Kulturminister und weniger auf gleichzeitige zogin Anna Amalia Bibliothek. Seemann nach seiner Wie- Christoph Matschie den lang- Betonung der Management- derwahl im Gespräch mit der jährigen Präsidenten eigent- Aufgaben konzentrieren, wäre Schiller-Schädel Nachrichtenagentur dpa. „Wir lich „loswerden“ wollte. Doch Herr Osterkamp der geeig- Unter dem Motto: „Man sollte müssen mit unseren Angebo- unter den 27 Bewerbern für netere Kandidat.“ Der aller- wissen wollen, was man wis- ten viel differenzierter wer- das Amt fand sich kein geeig- dings zog seine Kandidatur sen kann“ hatte Hellmut See- den; eine pluralistisch entfal- neterer als Seemann, dessen in letzter Minute zurück. mann 2006 auch die Unter- tete Gesellschaft braucht viel- Vertrag nun doch um weitere Seemann steht seit zehn Jah- suchungen an der Echtheit fältige Angebote.“ delfi vier Jahre verlängert wird. ren als Präsident der Klassik von Schillers Schädel (siehe Trotz aller Kritik und für Stiftung Weimar vor. Seine Potz Blitz Ausgabe 4/2006) viele überraschend hatte er Arbeit war immer wieder ein- befördert. Seine Sicherheit, Die Klassik Stiftung Weimar sich erneut um den Job be- mal umstritten. Kritiker war- der in der Weimarer Fürsten- betreut insgesamt 25 Mu- worben. Nach dpa-Informatio- fen ihm vor, kein Konzept gruft in Schillers Sarkophag seen, Dichterhäuser, Schloss- nen stand er zusammen mit zur Entwicklung der Stiftung liegende Schädel gehöre auch und Parkanlagen, darunter dem Literaturwissenschaftler zu haben, insbesondere nicht Schiller, erwies sich als trüge- auch die Wohnhäuser von Ernst Osterkamp von der Hum- genügend für internationales risch: Er war es nicht, wie die Goethe und Schiller sowie boldt Universität in der End- Ansehen gesorgt zu haben. Untersuchungen zeigten. See- das bis Juni 2012 in Renovie- auswahl. Die Findungskom- Wichtige Projekte wie das neue mann war darüber sicher rung befindliche Goethe- und mission formulierte salomonisch, Bauhaus-Museum, der Bau nicht glücklich, doch die Klas- Schiller-Archiv. Die Weima- mit den Herren Seemann und des Kunstdepots und die Um- sik Stiftung sah ihren Auf- rer Stiftung, die von Bund, Osterkamp stünden zwei ge- gestaltung des Weimarer Stadt- trag an dieser Stelle für been- Land und Stadt getragen eignete Persönlichkeiten für schlosses gingen nach ihrer det an. Wenn Wissenschaftler wird, ist die zweitgrößte Kul- die Besetzung des Amtes des Meinung zu schleppend voran. gleich welcher Art auf Schil- turstiftung in Deutschland. Präsidenten der Klassik Stif- Außerdem sei es ihm bisher lerschädel-Suche gingen, wäre tung Weimar zur Verfügung. nicht gelungen, vor allem dies deren Angelegenheit, er- Sie entschied sich damit junge Menschen für Goethe klärte Seemann in der dama- nicht direkt für einen der Fa- oder Schiller zu begeistern. ligen Pressekonferenz. Seit- voriten, tendierte aber offen- Im vergangenen Jahr musste her stehen die Besucher in

15 Nachbarn am Schillerplatz Das Vitanas Senioren Centrum Am Blauen Wunder

Die Aussicht von der Dach- den Markt oder den Schiller- terrasse ist beeindruckend. platz gehen. Diese Integrati- Rundherum können die Be- on in den Stadtteil freut Ines wohner des „Vitanas Seni- Wonka besonders. Seit 1985 Gerlach Dörte © Foto: Pflegedienstleiterin Ines Kamprath (li.) und Centrumsleiterin Ines Wonka oren Centrums Am Blauen arbeitet sie in Pflegeheimen, Wunder“ auf dem Dach des seit 2004 im damals neu er- auch noch gegen 10 frühstü- sich die Bewohner freuen, Gebäudes laufen. Auf der ei- öffneten Haus von Vitanas am cken. Die meisten leben in wenn sie Ines Wonka sehen. nen Seite die wunderschö- Schillerplatz. In dieser lan- Einzelzimmern, die eigenen, „Länger besser leben“ ist der nen Elbhänge, auf der ande- gen Zeit hat sie viele Bewoh- vertrauten Möbel dürfen im Slogan des Vitanas-Unterneh- ren Seite die belebte Geschäf- ner näher kennengelernt, Rahmen der begrenzten räum- mens, das insgesamt 37 Häu- tigkeit auf dem Schillerplatz mit ihnen schöne Stunden lichen Möglichkeiten mitge- ser in ganz Deutschland un- – sie sind mittendrin. Be- verbracht und sie oft auch in bracht werden. Für die Un- terhält, drei davon in Sach- zeichnenderweise heißt die der letzten Lebensphase be- terhaltung gibt es vielfältige sen. Kürzlich erst hat sich obere der fünf Etagen „Wei- gleitet. Danach ist es wichtig, Angebote, so sitzen gerade Vitanas am Schillerplatz nach ßer Hirsch“ – auch eine Ori- den Angehörigen Mitgefühl etwa 15 Bewohner im Licht- einem anspruchsvollen Kri- entierungshilfe. Von den ak- und Trost in den schweren kuppelsaal und spielen unter terienkatalog des Medizini- tuell 136 Bewohnern leiden Stunden zu vermitteln. Ein Anleitung Bingo. Es gibt schen Dienstes der Kranken- 90 unter Demenz. „Der De- Verlust ist immer schmerz- Herbst- und Weihnachtsfei- versicherung (MDK) freiwillig menzkranke ist nicht mehr voll, auch in sehr hohem Le- ern, Neujahrskonzerte, Pan- prüfen lassen – und die Note auf das Heute orientiert“, er- bensalter. „Man sieht die Son- toffelkino und Osterfrüh- 1,2 erreicht, worauf Ines klärt Centrumsleiterin Ines ne untergehen und erschrickt stück, fast jeden Tag ist etwas Wonka zu Recht stolz ist. Wonka. Für die Betreuung doch, wenn es dunkel wird.“, los, jeden Monat findet ein „Unser Ziel ist es, den Be- im Hause stehen insgesamt zitiert sie Franz Kafka. Ausflug mit dem eigenen Bus wohnern ein Leben in hoher 90 Mitarbeiter zur Verfü- statt. „Besonders wichtig ist Selbstständigkeit zu bieten – gung. Altenpfleger, Gesund- Integration und uns die Zusammenarbeit mit unter Inanspruchnahme von heits- und Krankenpfleger, Gemeinschaft dem Kindergarten Purzel- so viel Hilfe wie nötig“, Pflegehelfer, Ergotherapeuten, Der Alltag für die Bewohner baum“, betont Ines Wonka bringt sie alles auf den Alltagsbegleiter und Freiwil- soll möglichst dem zu Hause diesen aktiven Generationen- Punkt. Daniella Fischer lige innerhalb eines Sozialen nahe kommen. So gibt es kei- austausch. Im Hause herrscht Jahres. Es gibt auch rüstige ne „Frühstückszeiten“, wer eine freundliche, ruhige At- Bewohner, die regelmäßig auf gern länger schläft, kann mosphäre, man spürt, dass

16 einem Schillertext kompo- kann eine stehende Schau- Wilde Küsserei? niertes Musikstück probieren. bühne leisten‘ oder ‚Theo- Zu Gast auf einer Probe der Bürgerbühne Alle zusammen, Einzelne, dizee des Julius‘, der ‚Ode an Duos, Sprechgesang. Welche die Freude‘ oder der ‚Bürg- Die Menschen, die sich im macht den Beteiligten un- szenische Untersetzung es schaft‘ zu entwickeln.“ Die kreativen Chaos des Proben- glaublich Spaß, sich mehr einmal geben wird – noch Probe lässt vermuten: Das raums der Bürgerbühne des und mehr mit dem Stück zu nicht klar, spielt zunächst könnte gelingen! Premiere Staatsschauspiels Dresden tref- identifizieren“, erklärt die auch keine Rolle. Die Stim- am 11. Juni, 20 Uhr im Klei- fen, könnten unterschied- Regisseurin. mung ist gelöst, keiner hat nen Haus. licher kaum sein: Große, Die Laienschauspieler be- Hemmungen. Auch nicht Daniella Fischer Kleine, Dicke, Dünne, Alte, grüßen sich zu Probenbe- beim Brainstorming: Was Junge, Schwarze, Europäer, ginn wie alte Freunde, die und wen könnten wir alles Frauen, Männer, Kinder. sich endlich einmal wieder- küssen? Die Regisseurin Die 19 Laien im Alter von 9 sehen. Dabei kennen sie sich lässt die Ideen fließen, alles bis 75 Jahren proben ge- kaum zwei Monate. Doch ist erlaubt, mancher Lacher meinsam mit Regisseurin nein, es gab keine „Casting- vorprogrammiert. Bis zu 12 Miriam Tscholl für die Auf- Show“! „Beim Auswahlwork- Wochenstunden treffen sich führung „Diesen Kuss der shop verbrachten wir in die Darsteller für die Proben ganzen Welt“, ein Stück frei kleineren Gruppen mit allen – kein Pappenstiel bei Voll- Die Bürgerbühne nach Schillers Spruch aus Bewerbern zwei Stunden. zeitjob, Studium und Schule des Staatsschauspiels der „Ode an die Freude“. Wir haben geredet und klei- „nebenbei“. Dresden besteht seit Doch dieses Stück gibt es ne Spielübungen gemacht. Das „Große Ganze“ ist an August 2009 und ist noch gar nicht – es entsteht Ausgewählt habe ich die diesem Probenabend nur zu ein Theaterprojekt, erst während der Proben. Darsteller dann nach Alter erahnen – ob das Stück ein das die verschiedensten Wie kann das funktionieren? und Herkunft, um eine mög- Happy End haben wird (oder Themen aufgreift und „Manche Ideen von Mitauto- lichst heterogene Gruppe zu gar in einer wilden Küsserei mit Dresdner Bürgern rin Dorle Trachternach und bilden und mit den interes- endet ...) ist an diesem Punkt – Schauspiellaien – auf mir werden an die Gruppe santen Biografien der Einzel- nicht abzusehen. Miriam die Bühne bringt. Über kommuniziert, andere wie- nen und ihrer Offenheit, da- Tscholl: „Wir haben versucht, 400 Bürger haben in derum wie die Frage, wen mit umzugehen, das Stück eine spannungsreiche Dra- der letzten Spielzeit und was könnte man alles zu beleben“, so Miriam maturgie zwischen dem be- dieses Angebot wahrge- küssen, entstehen in der Tscholl. arbeiteten biografischen Ma- nommen und damit aus Gruppe. Da ist der Phanta- Der Kreativprozess in der Pro- terial der Mitspieler und der Idee eine lebendige, sieschatz der größte und he- be beeindruckt. Nach dem Texten von Friedrich Schil- eigene Theaterwelt terogenste, das Brainstor- Einsingen lässt Miriam Tscholl ler aus Briefen, theore- entstehen lassen. ming oft sehr kreativ und es ein von Thomas Mahn nach tischen Schriften wie ‚Was

17 Eisberge im SchillerGarten schöner Beruf als Redakteu- rin, all das kosten zu dürfen! Handgemachte Eissorten begeistern nicht nur die Blasewitzer Die Eisproduktion für den Eisstand und die fantasti- Auch wenn SchillerGarten- nilleeis kauft.“ Dass ihr da- eine neue Sorte kreiert und schen Eisbecher im Restau- Wirt Frank Baumgürtel die bei der zartschmelzende Ge- sprudelt erstmalig aus der Eis- rant sind jedoch nicht alles. lange Schlange am Eisstand schmack beispielsweise von maschine, müssen zunächst „Derzeit habe ich eine Eis- nicht so gern sieht – sie ist Sahne-Gries-Waldbeereneis, die Kollegen ran. „Wenn es torte für einen Geburtstag mit ein untrügliches Zeichen da- von Buttermilch-Holunder- oder denen schmeckt, dann nehme 100 Personen zu produzie- für, dass das handgemachte Rhabarber-Erdbeer-Eis entgeht, ich es mit ins Angebot.“ So ren“, bringt uns Sibylle Bautz Eis des SchillerGartens zahl- stört sie nicht. Sorten, die es gibt es in diesem Jahr als zum Staunen. Kein Problem, reiche Liebhaber hat! Und einzig und allein hier im Neuschöpfungen Zuckerwat- meint sie, es werden mehrere die warten auch gern einen SchillerGarten und dank der te-Eis – unbedingt auch als Etagen, vielseitig verziert und Moment länger und genießen Kreativität von Sibylle Bautz Erwachsener probieren! – und höchst individuell, bestimmt die Vorfreude auf die ganz gibt. Über 20 sind in der Re- das Mozart-Eis, das wie eine 50, 60 Zentimeter hoch. „Ei- besonderen Eisspezialitäten. gel im Angebot – was für eine Mozartkugel zart auf der nige kleinere Eistorten für „Wir haben sogar Stammkun- Qual der Wahl beim Kauf! Zunge zergeht. Was für ein schnelle Anfragen habe den“, weiß Eis-Chefin Sibylle Doch Sibylle Bautz schüttelt Genuss! Und was für ein ich immer im Eislager“, Bautz, „zum Beispiel eine äl- den Kopf. „Es ist verrückt, erklärt sie. Wer etwas tere Dame, die hier täglich aber ob die Leute vor 20 oder ganz individuelles mit ihrem Rollator kommt und vor 3 Sorten Eis stehen – sie möchte, kann das immer eine einzige Kugel Va- können sich nie sofort entschei- gern in Auftrag geben den!“ Die aktuellen Renner u n d sind Buttermilch- oder Joghurt- sicher Eis bei den Frauen, die Män- s e i n : ner mögen eher vollmundiges Es wird wie Schokoladen-Eis. Und die ein eisiges Kinder? „Die essen immer Vergnügen, mit den Augen!“ Die das ihn erwar- meisten Eissorten sind tet! außerdem laktosefrei. (delfi) Ihre Inspirationen findet die Eisköchin auf ver- schiedenen Wegen. Mitt- lerweile hat sie sehr viel Er- fahrung und weiß, welche Früchte zusammen passen und Fotos: © Dörte Gerlach Dörte © Fotos: Sibylle Bautz an der Eismaschine was schmecken könnte. Ist

18 Wie das Eis – so der Charakter? Kaum zu glauben, aber nach Studien des Psychologen Alfred Ge- bert von der Fachhochschule Münster gibt es scheinbar Zusam- menhänge zwischen der Wahl der Eissorte und dem Charakter eines Menschen. Zwar gibt es nach Meinung des Professors die probierfreudigen Schlecker, die jeder neuen Eiskreation eine Chance geben, aber viele Menschen lassen sich immer wieder das- selbe in die Tüte rollen. Und die verrät dann offenbar so einiges:

Der Vanilleeis-Fan Der Ruhepol im Freundeskreis, ihnen kann man vertrauen, auf sie ist Verlass. Was in der Zeitung stand Sie kommen in ihrem eingerichteten Leben sehr gut zurecht und bieten die Elbgaupresse 1929 starke Schulter zum Anlehnen. Der Schokoladeneis-Fan Die Optimisten. Sensibel und gleichzeitig charmant wie sie sind, wird es mit ihnen nie langweilig. Meist verbreiten sie gute Laune und gehen damit mitunter so manchem Miesmuffel gehörig auf die Nerven. Der Erdbeereis-Fan Unkompliziert und sehr tolerant. Hinter dem Erdbeereis-Fan verbirgt sich ein fröhlicher und ausdruckstarker Mensch, gesellig und guter Dinge. Sein Lebensmotto: Leben und leben lassen. Der Stracciatellaeis-Fan Sehr selbstbewusst! Vertraut auf die eigene Stärke und lebt nach dem Grundsatz: „normal ist langweilig“. Allerdings scheint es mitunter, als ob er sich nicht entscheiden könne – was sich in dieser Eissorte ausdrückt. Vanilleeis allein ist nicht genug - die Schokolade macht’s! Der Kirsch-Joghurt-Fan Zurückhaltend in Herzensangelegenheiten, aber ansonsten liebt er die Abwechslung. Der Kirsch-Joghurt Liebhaber ist kultiviert, feinsinnig und modebewusst. Der Bananeneis-Fan Voller Lebensfreude und Zuversicht. Er weiß was er will und arbeitet daran, seine Träume in die Realität umzusetzen Aber: er lässt sich schwer etwas sagen und braucht Freiraum und Unabhängigkeit. Der Nusseis-Fan Trifft Entscheidungen rein aus dem Bauch, der Verstand wird immer erst später eingeschaltet. Ausgesprochen zuverlässig und leistungsstark. Vor allem der kreative Bereich liegt den Nusseisschleckern. Der Zitroneneis-Fan Bei Ungerechtigkeiten reagiert er sauer wie eine Zitrone! Steht immer für Menschen aus dem näheren Umfeld ein. Intelligent und äußerst kommunikativ. Kurzreise-Typ. Der Professor untersuchte übrigens nicht nur die Beziehung zwischen Eis und Charakter, sondern auch die zwischen Kaffee-Wahl und Charakter. Doch was ist man für ein Typ, wenn man Mango-Eis im Cappuccino favoritisiert? Oder Zitroneneis im Eiskaffee? Ob er sich diesem weiten Studienfeld noch widmen wird, ist leider bisher nicht bekannt.

19 legen applaudieren, Autofah- Blasewitzer Geschichten rer hupen. „Mensch, das war super“, trat er nach seinem Abschiedsvorstellung Abschiedskonzert von der Kreuzung. „Karajan vom Schillerplatz“ Bis der Schillerplatz 1994 sei- Fotos: © Dörte Gerlach Dörte © Fotos: regelte sich in den Ruhestand ne Ampelanlage erhielt, Günter Jakob, 2006 stand Günter Jakob bei Wind rang gegeben. Außerdem Welcher Polizist kann sich lizeiwagen mit Blaulicht und und Wetter, Hitze oder Kälte habe er einen sechsten Sinn rühmen, die Titelblätter gro- einer Motorradeskorte fuhren auf dem Platz. „Der Stab ge- und würde auch Dinge hin- ßer Dresdner Zeitungen zu sie den beliebten Polizisten fror im Winter zu einem Eis- ter sich wahrnehmen. Ein- zieren und darüber hinaus zum Schillerplatz, schalteten block, den man kaum fest- mal hatte er gerade die Fahr- noch ganze Inhaltsseiten ge- für eine halbe Stunde die Am- halten konnte“, erinnert er bahn freigegeben, als er das widmet zu bekommen? Es peln ab und überließen den sich, als ihn der Verein Brü- Gefühl hatte, hinter ihm stim- muss ein ganz besonderer verkehrsreichen Platz dem Reg- ckenschlag e.V. 2006 schon me etwas nicht. Sofort unter- sein – und das ist Günter Ja- lerstab von Günter Jakob. Der einmal als „Showact“ zum brach er den Verkehrsfluss, kob. Bekannt geworden in war ganz gerührt und kam Brückenschlagfest den Ver- drehte sich um – und ließ ei- den 1960er Jahren als der bei dem hohen Verkehrsauf- kehr regeln ließ. Jakob war nen durchgegangenen Gaul „Karajan vom Schillerplatz“ kommen ganz schön ins alleinerziehender Vater, hat- passieren. regelte er 16 Jahre lang auf Schwitzen. In seinem unver- te in Blasewitz einen Krip- Nachdem der Schillerplatz sei- seine ganz persönliche Art wechselbaren Stil führte er penplatz für sein Kind. ne Ampelanlage erhalten hat- den Verkehr. Am 30. März den Verkehr, winkte durch, „Über den Tag habe ich in te, war Jakob bei der Verkehrs- machten ihm seine Kollegen stoppte und hatte die ganze den umliegenden Geschäften polizei tätig und nahm Ra- ein ganz besonderes Geschenk Zeit sein sympathisches Lä- meine Bestellungen aufgege- darkontrollen vor. Auch die zur Verabschiedung in den cheln im Gesicht. Passanten ben, 17 Uhr alles eingesam- Autorin dieses Artikels lande- Ruhestand: In einem alten Po- bleiben stehen, Fans und Kol- melt und mein Kind abge- te auf einer recht zügigen holt“, erinnert er sich an die Fahrt zum Flughafen auf der Zeit. „Jeden Beruf muss man Hansastraße einmal vor ihm. mit Liebe machen. Und ich Doch auch die Wiedererken- habe meine Arbeit auf dem nung des „Karajan“ zauberte Schillerplatz geliebt“, erzählt diesem zwar ein Lächeln ins er. Er habe sich immer um Gesicht, verhinderte aber flüssigen Verkehr bemüht nicht die Zahlung des Buß- und dem öffentlichen Ver- geldes ... Er regelte den Verkehr 2006 zum Brückenschlagsfest vor großer Kulisse kehr sowie den LKWs Vor- Daniella Fischer

Unsere Schiller-Frage

„Potz Blitz – das ist ja die Gustel aus Blasewitz“ – ein berühmter Schil- Auf Schillers Versen ler-Ausspruch. Aus welchem Werk von Friedrich Schiller stammt er? An den Frühling Ihre Einsendungen richten Sie bitte an: Agentur 2dPROJECT, Redaktion SchillerGarten, Kennwort: Schiller-Frage, Enderstr. 59, 01277 Dresden Willkommen, schöner Jüngling! Du Wonne der Natur! Mit deinem Blumenkörbchen willkommen auf der Flur! Unter den Einsendungen werden drei Gewinner ausgelost, die je einen

Gutschein im Wert von je 20,- Euro für den SchillerGarten erhalten. Ei! Ei! Da bist ja wieder! Und bist so lieb und schön! Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Und freun wir uns so herzlich, entgegen dir zu gehn. Mitarbeitern des SchillerGartens sowie von 2dPROJECT und ihren Angehörigen ist die Teilnahme nicht gestattet. Denkst auch noch an mein Mädchen? Ei, Lieber, denke doch! Einsendeschluss: 15. Juli 2011 Dort liebte mich das Mädchen, und ’s Mädchen liebt mich noch!

Auflösung Schiller-Frage Ausgabe 01/2011 Für’s Mädchen manches Blümchen erbat ich mir von dir – Schiller traf im September 1785 in Dresden ein. ich komm’ und bitte wieder, und du? – du gibst es mir.

Herzlichen Glückwunsch unseren Gewinnern: Johanna Haupt aus Willkommen, schöner Jüngling! Du Wonne der Natur! Altbach, Mario Werner und Siegfried Weßner aus Dresden. Mit deinem Blumenkörbchen willkommen auf der Flur!

SchillerGarten Dresden GmbH E-Mail: [email protected] Hauseigene Fleischerei Schillerplatz 9, 01309 Dresden Internet: www.schillergarten.de und Konditorei Telefon: 0351/ 811 99-0 Öffnungszeiten: Eigene Eisproduktion Telefax: 0351/ 811 99-23 Täglich 11.00 – 01.00 Uhr Großer Biergarten mit Elbblick 20