Stadtrundgang 2017 Internet
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StadtRundgänge Reizvolle Spaziergänge durch Vaihingen an der Enz STADT VAIHINGEN AN DER ENZ STADT VAIHINGEN AN DER ENZ Herausgeber Kultur- und Touristinformation Marktplatz 5 , 71665 Vaihingen an der Enz Telefon 07042/18-235, Fax 07042/18-358 [email protected] www.vaihingen.de www.vaihingen.events www.facebook.com/vaihingen Auflage 2017 Inhalt Herzlich willkommen 2 Altstadtrundgang Vaihingen Seite it den nachfolgenden StadtRundgängen Entlang der Enz Seite 8 M können Sie Vaihingen und die Ortsteile Riet, Horrheim, Roßwag und Enzweihingen auf Historischer Rundgang Riet Seite 12 eigene Faust erkunden. Die Rundtouren sind zwischen einem und drei Kilometer lang und Historischer Rundgang Horrheim Seite 18 geben den Blick auf die schönsten Winkel der Enzstadt frei. Historischer Rundgang Roßwag Seite 24 Der Spaziergang durch die historische Vaihinger Historischer Rundgang Enzweihingen Seite 28 Altstadt führt zu den wichtigsten Sehenswürdig- keiten der Stadt. Dieser Rundgang kann auch interaktiv mit einem Smartphone erkundet werden. Scannen Sie die QR-Codes auf den Hinweistafeln ein und lassen Sie sich von Knut Berberich in die Vaihinger Geschichte entführen. Schauen Sie Herrn Berberich über die Schulter, hinab in das ehe- malige Verlies im Haspelturm, lassen Sie sich von ihm einen riesigen Gewölbekeller mit Aufzug zeigen oder besuchen Sie mit ihm den Vaihinger Oberbürgermeister bei der Arbeit. Altstadtrundgang Vaihingen Geschichtlicher Überblick ihre Funktion als Zollstation zählte die Stadt um 1500 zu den aihingen ist seit über 1260 Jahren Mittelpunkt für das wohlhabendsten Städten Alt-Württembergs. 1530 erhält die VGebiet um die mittlere Enz, zunächst als Sitz der Grafen von Stadt Vaihingen das heutige Wappen (roter Löwe in goldenem Vaihingen, dann als württembergische Amtsstadt. Verwaltung und Feld). Im 17. Jahrhundert wurde die Stadt mehrere Male durch Rechtssprechung hatten hier für die Bewohner der Stadt und des Brände verwüstet. In den Kriegen (30jähriger Krieg, Pfälzischer Umlandes ihren Sitz; Handwerk und Handel machten die Stadt zu Erbfolgekrieg) erfährt die Stadt schwere Einbußen (Plünderun- einem wirtschaftlichen Zentrum. 779 wurde Vaihingen zum ersten gen, Seuchen, Hungersnöte). 1810 im Zuge der Neuorganisation Male urkundlich erwähnt. Vor 1100 wurde Schloss Kaltenstein als des württembergischen Staates wird Vaihingen Sitz des Ober- Sitz der Vaihinger Grafen erbaut. 1252 erhielt Vaihingen Stadt- amts. 1938– Vaihingen wird Kreisstadt und 1973 im Zuge der rechte. 1339 werden Burg und Stadt Vaihingen von den Grafen Kreis- und Gemeindereform als »Große Kreisstadt« in den Kreis von Öttingen an die Grafen von Württemberg verkauft. Durch Ludwigsburg eingegliedert. 1 Der Marktplatz Das Rathaus 2 Der Marktplatz bietet einen Rund- Das Vaihinger Rathaus wurde nach blick auf Rathaus, Stadtkirche und langjährigen Auseinandersetzungen Häuserfassaden, die nach den zwischen der Vaihinger Bürgerschaft Stadtbränden von 1693 (im Norden) und der herzoglich-württembergi- und 1784 (im Süden) entstanden schen Verwaltung ab 1720 an seinem sind. Der Brunnen mit dem Löwen, alten Platz wieder aufgebaut, nach- dem Wappentier der Stadt, wurde dem es 1693 abgebrannt war. Die im Jahre 1947 errichtet. Den Brunnen Bemalung erfolgte 1901. Das Erdge- ziert ein Bibelzitat: »Lasset die Sonne nicht über schoss wurde ursprünglich von den eurem Zorn untergehen« (Eph 4, 26). Gewerbetreibenden als Verkaufshalle genutzt. 2 ALTSTADTRUNDGANG VAIHINGEN ALTSTADTRUNDGANG VAIHINGEN 3 3 Die Stadtmauer Die Peterskirche 6 Die ehemalige Stadtmauer ist in Die älteste Vaihinger Kirche (Anfänge der Bädergasse noch weitgehend romanisch, Chor 1490), wurde mehr- erhalten; in Richtung auf die fach umgebaut. Sie blieb Friedhofs- Klingengasse ist sie begehbar. kirche bis 1839. Ab 1871 diente sie als Der breite Durchgang mit Wappen- Turnhalle. 1980 wurde sie stilgrecht stein und Laterne wurde 1786 renoviert. Noch heute sind um die hergestellt. Stege von den Ober- Peterskirche, in deren Dachgeschoss geschossen der Häuser zur Stadt- das Städtische Museum untergebracht ist, alte Grabsteine vom mauer dienten als Fluchtwege bei ehemaligen Friedhof zu sehen. Das Städtische Museum ist jeden Hochwasser. ersten Sonntag im Monat von 14 Uhr bis 16 Uhr geöffnet. Weitere Termine können telefonisch (o 7042/9 81 00) vereinbart werden. 4 Ort des ehemaligen Der Haspelturm 7 Auricher Tors Der Haspelturm auch »Diebsturm« Das Auricher Tor wurde auch genannt, ist wohl der älteste »Frauentor« genannt, das auf einem Vaihinger Turm. Der romanische Merian-Stich von 1643 gut zu erken- Rundbogenfries läßt vermuten, dass nen ist. Es wurde wohl 1421 in einer er noch im 13. Jh. erbaut wurde. Mit Kombination von Tor und Torturm seinen sechs Stockwerken beherrscht errichtet. 1815 haben es die Vaihinger er die Silhouette der Altstadt. Im teilweise abgebrochen, 1870 wurde es ersten Obergeschoss steht noch die ganz entfernt. »Haspel«, mit der Gefangene in das rund 8 m tiefer gelegene Verließ hinabgelassen werden konnten. 5 Der Pulverturm Die Grabenstrasse 8 Der Pulverturm ist mit massiven, bis Die Grabenstraße entstand nach zu drei Meter dicken Mauern aus- Auffüllung des Stadtgrabens gestattet. Der ehemalige Eckturm der ab 1832 und wurde teilweise mit Stadtbefestigung, den die Familien klassizistischen Häusern bebaut. Aschmann und Gremp 1492 erbauen ließen, diente u. a. als Gefängnis, Obdachlosenasyl und Schlachthaus. Heute bietet der Turm mit seinem geschichtsträchtigen Ambiente einen besonderen Rahmen für verschiedene Kunstveranstaltungen. 4 ALTSTADTRUNDGANG VAIHINGEN ALTSTADTRUNDGANG VAIHINGEN 5 9 Ehem. Lateinschule Die Stadtkirche 12 Eine Lateinschule bestand in Erbaut 1513 erhielt sie ihre heutige Vaihingen bereits um 1380. Form und Gestalt teilweise nach dem Das bestehende Gebäude wurde Stadtbrand von 1693. Bereits zuvor 1740 an der Stelle der 1693 ab- war sie durch Feuer in den Jahren 1617 gebrannten alten Lateinschule und 1618 in Mitleidenschaft gezogen worden. Aus 1521 errichtet. Seit 1963 ist im Erdge- dem Jahr stammt das Tympanon über dem Süd- schoss des Hauses das Heimat- eingang (Kreuztragung). Die Stadtkirche besitzt lediglich eine 1892/93 museum des Heimatbundes Jauernig Chornische mit einer Rosette. wurde das Kirchen- e.V. untergebracht. Das Heimatmuseum ist geöffnet nach innere durch den Baumeister Dolmetsch umgebaut, die Orgel Vereinbarung, Besuchsanfragen: Stadtverwaltung, Telefon erhielt nun ihren jetzigen Platz. Emporen sind eingezogen worden. Diese hat man einschließlich der Außentreppe über o 7042/18-0. dem Südeingang in den 60er Jahren wieder entfernt. 10 Schloss Kaltenstein Die Stadtbücherei 13 Das Wahrzeichen der Stadt wurde Das Haus in der Marktgasse 6 auf steilem Muschelkalkfelsen erbaut, diente dem Kloster Herrenalb als früher Sitz der Gaugrafen, wurde Fruchtkasten; 1617 und 1693 durch bereits 1096 als »castrum vehingen« Feuer teilweise zerstört; 1760 grund- urkundlich erwähnt (Buckelquader- legend renoviert. Später wurde es mauerwerk an der südlichen Mauer). als Stadtschäferei und landwirt- Im 16. Jh. erweitert, ließ es Herzog Karl Alexander schaftliches Anwesen genutzt. 1734 renovieren und stärker befestigen. Später 1984-1986 erfolgte der Umbau zur fand es als Garnison und Lazarett, ab 1842 als Stadtbücherei. Arbeitshaus Verwendung. Heute ist es Sitz eines christlichen Jugenddorfes. 11 Der ehem. In der Keltergasse 14 Herrenalber Pfleghof In der Grabenstraße 22 (rückseitig Neben ihm steht in der Mühlstraße Keltergasse) befindet sich ein Zu- noch das Gebäude der einstigen gang zum Keller des angrenzenden Bernhardskapelle (später Speicher), ehemaligen Oberamteigebäudes von dem eine Felsspalte, das Kalte (Grabenstraße 24). Im Jahre 1912 Loch, in den Berg hineinführt. wurde im Gebäude Grabenstraße 24 Stadtauswärts geht der Blick zum ein noch heute vorhandener Lastenaufzug eingebaut; Platz der ehemaligen Oberen Mühle er diente zum Transport der Mostkrüge und anderer am Illinger Tor. Lebensmittel vom großen Gewölbekeller in das Obergeschoss. In das Oberamteigebäude wurde 1760 Friedrich Schwahn zur Vernehmung durch Oberamtmann Abel gebracht. 6 ALTSTADTRUNDGANG VAIHINGEN ALTSTADTRUNDGANG VAIHINGEN 7 Entlang der Enz 1 Der Marktplatz Der ehem. Mühlkanal 3 Der Marktplatz bietet einen Rund- In den Häusern am ehemaligen blick auf Rathaus, Stadtkirche und Mühlkanal wurde bis in das 19. Jahr- Häuserfassaden, die nach den hundert die Gerberei betrieben. Stadtbränden von 1693 (im Norden) Hier standen die Gerberstände und 1784 (im Süden) entstanden (Lohgestelle), in denen Häute und sind. Der Brunnen mit dem Löwen, wieder verwertbare Abfälle (als dem Wappentier der Stadt, wurde Brennmaterial) aus den Lohegruben im Jahre 1947 errichtet. in Form von kreisrunden Scheiben Den Brunnen ziert ein Bibelzitat: »Lasset die Sonne (Lohkäs) getrocknet wurden. nicht über eurem Zorn untergehen« (Eph 4, 26). 2 Gerbergestell Obere Mühle 4 Zur Trocknung von Lohkäse. Die Obere Mühle war bereits 1392 Vaihingen an der Enz war lange eine vorhanden. In der Folgezeit wurde sie Metropole der Lederherstellung. mehrfach umgebaut und erweitert. Seit dem Mittelalter brachte der 1897 erfolgte die Einstellung des hochangesehene Gerberstand Mahlbetriebs. Die Wasserkraft ver- Wohlstand für die Stadt. 1830 übten wendete man für ein neu errichtetes 33 Gerberbetriebe gleichzeitig ihr Elektrizitätswerk, das erste von der Firma Siemens & Halske Handwerk aus. Der gepresste Lohkäse wurde in luftigen in Württemberg erbaute Kraftwerk. 1932 wurde das Mühlen- Holzgestellen zum Trocknen ausgelegt. Diese am Mühlkanal gebäude abgebrochen,