Landtag Von Baden-Württemberg Kleine Anfrage Antwort
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Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 7371 15. Wahlperiode 15. 09. 2015 Kleine Anfrage des Abg. Dr. Friedrich Bullinger FDP/DVP und Antwort des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Verpachtung landeseigener Fischgewässer Kleine Anfrage Ich frage die Landesregierung: 1. Welche landeseigenen Fischgewässer werden aktuell vom Land bzw. durch den Landesbetrieb ForstBW verpachtet (vollständige tabellarische Auflistung mit Bezeichnung des Gewässers, Gemarkung, Fläche, Pachtdauer und Art des Pächters, z. B. Verein, Privatperson, Unternehmen oder Körperschaft)? 2. Wie hoch waren in den vergangenen fünf Haushaltsjahren die Einnahmen des Landes aus der Verpachtung der o. g. Fischgewässer? 3. Welche Grundvoraussetzungen müssen Pächter von landeseigenen Fischge- wässern erfüllen? 4. Welche vertraglichen Regelungen im Detail gibt das Land zur nachhaltigen, dem Hegeziel entsprechenden Bewirtschaftung der landeseigenen Fischgewäs- ser vor? 14. 09. 2015 Dr. Bullinger FDP/DVP Eingegangen: 15. 09. 2015 / Ausgegeben: 15. 10. 2015 1 Drucksachen und Plenarprotokolle sind im Internet Der Landtag druckt auf Recyclingpapier, ausgezeich- abrufbar unter: www.landtag-bw.de/Dokumente net mit dem Umweltzeichen „Der Blaue Engel“. Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 7371 Antwort*) Mit Schreiben vom 7. Oktober 2015 Nr. Z(51)-0141.5/573F beantwortet das Mi- nisterium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz im Einvernehmen mit dem Ministerium für Finanzen und Wirtschaft und dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft die Kleine Anfrage wie folgt: Ich frage die Landesregierung: 1. Welche landeseigenen Fischgewässer werden aktuell vom Land bzw. durch den Landesbetrieb ForstBW verpachtet (vollständige tabellarische Auflistung mit Bezeichnung des Gewässers, Gemarkung, Fläche, Pachtdauer und Art des Pächters, z. B. Verein, Privatperson, Unternehmen oder Körperschaft)? Zu 1.: Die Verpachtung landeseigener Fischereirechte erfolgt durch den Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg und den Landesbetrieb ForstBW. Die ta- bellarische Zusammenstellung ist als Anlage beigefügt. Anstelle der Gemarkung ist der Kreis angegeben, da ein Gewässer oftmals mehrere Gemarkungen berührt und diese Angaben nicht immer erfasst werden. Außerdem sind nicht bei jedem Gewässer die Flächen oder Strecken eines Ge- wässers erfasst, für welches das Fischereirecht verpachtet ist. Der Bodensee ist in der Aufstellung nicht enthalten, da dort Fanglizenzen (Patente) an Berufsfischer vergeben werden. 2. Wie hoch waren in den vergangenen fünf Haushaltsjahren die Einnahmen des Landes aus der Verpachtung der o. g. Fischgewässer? Zu 2.: Die Einnahmen aus der Verpachtung landeseigener Fischereirechte für die Jahre 2010 bis 2014 sind nachfolgend aufgelistet. Jahr Einnahmen in Euro 2010 815 109 2011 731 838 2012 770 048 2013 745 584 2014 763 853 3. Welche Grundvoraussetzungen müssen Pächter von landeseigenen Fischge- wässern erfüllen? Zu 3.: Pächterinnen oder Pächter staatlicher Fischereirechte müssen Privatpersonen mit gültigem Fischereischein oder juristische Personen (Fischereivereine) sein. Bei der Verpachtung beurteilt die Behörde, die sich grundsätzlich mit der zuständigen Fischereibehörde abstimmt, ob von einer ordnungsgemäßen Bewirtschaftung des Gewässers durch die Pächterin oder den Pächter ausgegangen werden kann. Da für das Land die Pächtertreue einen entsprechenden Stellenwert hat, sind viele Fi- schereirechte seit Jahrzehnten an ortsansässige Privatpersonen, Personengemein- schaften, Fischereivereine oder Unternehmen verpachtet. Insofern kann bei einer Neuverpachtung vielfach auf die bisherigen Erfahrungen mit diesen Pächtern zurückgegriffen werden. _____________________________________ *) Nach Ablauf der Drei-Wochen-Frist eingegangen. 2 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 7371 4. Welche vertraglichen Regelungen im Detail gibt das Land zur nachhaltigen, dem Hegeziel entsprechenden Bewirtschaftung der landeseigenen Fischgewäs- ser vor? Zu 4.: In der Regel wird die Hegepflicht nach § 14 Fischereigesetz auf die Pächter über- tragen. Diese verpflichten sich, den Fischbestand ordnungsgemäß zu bewirtschaf- ten, Fauna und Flora in und an den Gewässern zu schützen und zu entwickeln und die Gewässer zu pflegen. Grundlage für die Nutzung eines Fischbestandes ist der Naturzuwachs in einem Gewässer. Falls notwendig, haben die Pächter zur Erhaltung des Fischbestandes einen den natürlichen Verhältnissen des Gewässers entsprechenden Fischbesatz durchzuführen. Eingesetzt werden dürfen nur Fische autochthoner und standort- gerechter Arten. Ihre Herkunft ist dem Verpächter nachzuweisen. Dabei dürfen Fische nur von Betrieben bezogen werden, die von einem Fachtierarzt für Fische betreut werden. Beim Besatz mit Salmoniden oder Hechten ist durch ein ent - sprechendes Gesundheitszeugnis nachzuweisen, dass der Herkunftsbestand frei ist von den in der Fischseuchen-Verordnung genannten Fischseuchen. Wird das be- treffende Gewässer in staatliche Maßnahmen gegen die Bekämpfung von Fisch- seuchen einbezogen, kann das Land entsprechende Auflagen verfügen. In der Regel haben die Pächter Besatzmaßnahmen nach Art, Größe und Anzahl vorher schriftlich anzuzeigen. Gegebenenfalls kann der Verpächter verlangen, dass vor einem Besatz Bestandsaufnahmen durch anerkannte Sachverständige durchgeführt werden und der Besatz mit der Fischereibehörde abgestimmt ist. Schutzziele, die in Schutzgebietsverordnungen bestimmt sind, sind zu beachten. Der Verpächter ist berechtigt, im Zusammenwirken mit der Fischereibehörde und dem Pächter gefährdete Fischarten auf seine Kosten in das Gewässer einzusetzen. Bei der Abgabe von Erlaubnisscheinen haben die Pächter auf Anforderung die ordnungsgemäße Bewirtschaftung dem Verpächter und der Fischereibehörde nachzuweisen. Die Möglichkeit der Überfischung ist von den Pächtern auszu - schließen, indem die Zahl auszugebender Erlaubnisscheine nach der natürlichen Ertragskraft eines Gewässers bestimmt und begrenzt wird. Die Pächter haben Störungen und Schäden am Gewässer nach besten Kräften ab- zuwenden. Sie haben dem Verpächter drohende oder eingetretene Störungen so- wie Schäden unverzüglich mitzuteilen. Im Benehmen mit dem Verpächter haben sie für die Beseitigung eingetretener Schäden Sorge zu tragen. Unterlassen die Pächter schuldhaft die Anzeige, so sind sie zum Ersatz des aus der unterlassenen Anzeige entstandenen Schadens verpflichtet. Bonde Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz 3 4 Landtag vonBaden-Württemberg Verpachtung landeseigener Fischereigewässer Anlage zur Drucksache 15/7371 Stadt- bzw. Landkreis Gewässername Fläche Länge Pachtdauer Pächtertyp (ha) (km) (Jahre) Biberach Gutershofer Weiher 3,50 12 Privatperson Biberach Lindenweiher 2,50 12 Privatpersonen Biberach Weiher Mauchenmühle 0,40 12 Privatperson Breisgau- Hochschwarzwald Aha-/Krummen-/Äulemerbach 12 Verband Breisgau- Hochschwarzwald Aufzuchtweiher 12 Verein Breisgau- Hochschwarzwald Brandweiher 12 Privatperson Breisgau- Hochschwarzwald Dreisamkanal 12 Verein Breisgau- Hochschwarzwald Dresselbach 12 Verein Breisgau- Hochschwarzwald Herrenmattenweiher 12 Verein Breisgau- Hochschwarzwald Neuhäuserlochbach 12 Privatperson Breisgau- Hochschwarzwald Schwarzen-/Napfbach 12 Verein Breisgau- Hochschwarzwald Seebachgebiet 12 Privatperson Breisgau- Hochschwarzwald Wagensteig-/Sägbach 12 Verein Emmendingen Altrheinrest Auwald Burggrün 12 Verein Emmendingen Baggerloch 12 Privatperson Emmendingen Baggerloch 12 Privatperson Emmendingen Elz 12 Verein Emmendingen Ettersbach 12 Verein Emmendingen Leopoldskanal 12 Vereine Emmendingen Rhein 32,05 12 Verein und Unternehmen Emmendingen Teninger Allmend 12 Privatperson Emmendingen Wässerungsgraben Nimburg 12 Verein Emmendingen Wässerungsgraben Wasser 12 Privatperson Enzkreis Untere Enz und Mühlgraben 12 Verein Hohenlohekreis Badesee 0,68 12 Privatperson Karlsruhe Altwasser beim Rhein 48,52 12 Unternehmen Karlsruhe Baggerseen 75,14 12 Vereine, Privatperson Karlsruhe Fischersgrund 36 Körperschaft Karlsruhe Fischteichanlage 12 Privatperson Karlsruhe Kraichbach 12 Vereine Karlsruhe Kraichbach 12 Verein Drucksache 15/7371 Karlsruhe Lettenlöcher 12 Unternehmen Karlsruhe Obere Lusshardt 0,20 12 Privatperson Karlsruhe Ölhafen 31,17 12 Verein Karlsruhe Ölhafen mit Verbindungskanal 31,17 12 Unternehmen Karlsruhe Pfinzentlastungskanal 0,37 12 Vereine ϭ Landtag vonBaden-Württemberg Verpachtung landeseigener Fischereigewässer Anlage zur Drucksache 15/7371 Stadt- bzw. Landkreis Gewässername Fläche Länge Pachtdauer Pächtertyp (ha) (km) (Jahre) Karlsruhe Rappenwörter Altrhein, Hedel, Neuer 17,00 12 Verein Federbach Karlsruhe Rhein 100,00 12 Unternehmen Karlsruhe Rhein mit Altrheinarme, Häfen, 502,46 12 Verein Kiesgruben und Schlossgartensee Karlsruhe Rhein sowie Philippsburger Altrhein 321,95 12 Verein Kosperskern, Baggersee und Alte Minthe Karlsruhe Rhein, Altwasser "Großer Haken", 119,09 12 Unternehmen Philippsburger Altrhein, Baggersee Karlsruhe Rhein, Altwasser "Weidenkolben" und 48,97 12 Unternehmen "Oder" Karlsruhe Rhein, Altwasser Hochstetter Altrhein 70,43 12 Unternehmen Karlsruhe Rhein, Altwasser, Saalbach, Baggersee 121,96 12 Unternehmen "Alte Minthe" Karlsruhe Rhein, Philippsburger Altrhein 47,41 12 Unternehmen Karlsruhe Ritterbruch 12 Privatperson Karlsruhe Saalbachkanal 12 Verein Karlsruhe Schmugglermeer, Altwasser 56,68 12 Unternehmen Karlsruhe Sieben-Erlen-See 12 Körperschaft Karlsruhe Wagbachniederung 12 Unternehmen Karlsruhe Zulaufgraben zum 12 Verein Konstanz Biesendorfer Weiher 0,68 12 Verein Konstanz Bittelbrunner Weiher