LILIEN - BLÄTTER Mitteilungen des Heimatvereins Lilienthal e. V.

Schutzgebühr 1,00 Euro – Für die Mitglieder kostenlos Ausgabe Frühjahr - Februar 2012

Drei Lilienthaler in Namibia

Birte Meyerdierks auf dem Pferd in Namibia

Den Beitrag aus unserer Serie „Lilienthaler in Übersee“ finden Sie auf Seite 19 bis 21 Zu diesem Heft Liebe Leserin, lieber Leser, wie es seit einigen Jahren Tradition ist, mit der Einladung zur Jahreshauptversammlung legen wir Ihnen die Frühjahrsausgabe unserer LILIEN- BLÄTTER vor. Sie finden darin wieder Informationen aus unserem Vereinsgeschehen, beispielsweise zu den Vorstandswahlen und zur neuen Satzung.

Damit wir aber nicht nur für unsere Mitglieder interessant sind., werden auch die Themen angesprochen, die eine breitere Öffentlichkeit interessieren. Genannt seien hier die Artikel zum Jubiläum der Fleischerei Oosterbeek und zur Historie des Turnvereins Lilienthal (TVL) oder der Ortschaft Seebergen.

Mit Auslieferung dieses Heftes an die Leser beginnt für die „Macher“ die Planung der Herbstausgabe. Wir würden uns freuen, wenn sich wieder der eine oder andere Leser entschließen könnte, einen zu unserem Themenkreis passenden Beitrag zu schreiben. Ihre Beiträge sollten mir am 15. August 2012 vorliegen.

Hilmar Kohlmann

Aus dem Inhalt dieser Ausgabe Titel Seite Der Vorsitzende an die Mitglieder und Freunde 3 Detlef Preuschoff: Von Lilienthal nach Lilienthal 5 100 Jahre Fleischerei Oosterbeek in Lilienthal 9 Wümme-Zeitung in früheren Jahren: Vor 50 Jahren 11 TV Lilienthal feiert seinen 150. Geburtstag 14 Lilienfest 2012 im Amtsgarten 16 Landschaftsaufnahme aus „Als die Hoffnung starb…“ (Julius Frank) 18 Lilienthaler in Übersee: Drei in Namibia 19 Ausstellung im Heimatmuseum 22 Separatistenbewegung in Seebergen 23 Rudolf Dumont du Voitel gestorben 26 Ausstellung Kulturstiftung - Freilichtspiel im Amtsgarten 27 Hauptversammlung – Neue Satzung 28 Schroeter-Nachfahren aus Amerika melden sich 30 Heimatgeschichte im Internet 32

LILIEN-BLÄTTER Im Februar und Oktober erscheinende Zeitschrift, für die Vereinsmitglieder kostenlos, für andere Schutzgebühr 1,00 Euro. Herausgeber HEIMATVEREIN LILIENTHAL e. V., Klosterstraße 16 b, 28865 Lilienthal, Tel. 04298 - 60 11, e-Mail [email protected], Internet www.Heimatverein-Lilienthal.de V. i. S. d. P. Hilmar H. H. Kohlmann, Einstmannstraße 2, 28865 Lilienthal, Tel. 04298 - 91 52 11, Fax. 04298 - 91 52 13, e-Mail [email protected], H.K. = von Harald Kühn oder Hilmar Kohlmann lediglich redaktionell überarbeitete Eigenberichte, Korrektur Astrid Kühn Der Vorsitzende an die Mitglieder und Freunde

R ü c k s c h a u

Liebe Mitglieder und Freunde des Heimatvereins, während ich diese Grußworte an Sie richte, haben wir noch Mitte Januar, und das neue Jahr ist erst kurze Zeit aus seinen Startlöchern herausgekommen. Auch wir als Heimatverein blicken gespannt auf die vor uns liegenden Monate und hoffen, dass viele unserer Vorstellungen, Pläne und Wünsche in Erfüllung gehen. Dabei fallen mir die Sätze aus dem wunderbaren Gedicht „Stufen“ von Hermann Hes- se ein, die da lauten: „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben.“

Auch ich freue mich auf das neue Jahr und vor allem auf die bewährte gute und freundschaftliche Zusammenarbeit mit vielen engagierten Mitgliedern und interessier- ten Heimatfreunden. Beim Innehalten gehen meine Gedanken dieses Mal zurück auf das Wirken des Hei- matvereins in den letzten Jahren, und mir wird dabei bewusst, dass ich mich jetzt bereits auf dem Weg in das 10. Jahr als Vorsitzender des Heimatvereins befinde. Beim Revuepassieren der vielen Veranstaltungen und Projekte in diesem schon recht langen Zeitabschnitt stellte ich mir dann die Frage: „Hast Du das erreichen oder annähernd verwirklichen können, was damals beim „Antritt“ im Bereich Deiner Ziele und Vor- stellungen lag?“

Mein Anliegen war es nämlich, und das sah ich auch als Schwerpunkt meiner zukünf- tigen Arbeit an, mich vor allem mit der noch nicht so fernen und wenig verarbeiteten Zeitgeschichte unserer Heimatgemeinde zu beschäftigen und das Ergebnis – wenn möglich - in Wort und Ton festzuhalten. Jetzt, rund 9 Jahre später, kann ich dankbar feststellen, dass Vieles in der Gemein- schaft mit heimatbewussten und zeitgeschichtlich interessierten Mitgliedern erreicht wurde. Weit über die Grenzen Lilienthals hinaus beachtet wurden der „Tag der Heimatge- schichte“, der über 1000 Gäste anlockte und die Talkrunde zum Thema „60 Jahre nach Kriegsende“ mit den Zeitzeugen Conrad Naber, Rudolf Dumont du Voitel, Prof. Dr. Heinz Lemmermann und Anton Cordes.(Eine Aufzeichnung liegt als Dokument vor)

Das Buch über das Schicksal der jüdischen Fotografen-Familie Julius Frank mit dem Titel „Als die Hoffnung starb…“ fand weit über die Grenzen unserer Region hinaus

Die damalige Zeitzeugenrunde v. l. n. r. : Harald Kühn (Moderator), Rudolf Dumont du Voitel, Anton Cordes, Prof. Dr. Heinz Lemmermann, Karl-Heinz Kupka (Heimatverein) und Conrad Naber.

Anerkennung und wurde sowohl in der regionalen als auch in der überregionalen Presse gewürdigt und durch das Deutsche Fernsehen/ARD in 2 Berichten und weite- ren ausführlichen Radiobeiträgen bundesweit bekanntgemacht. Auch unsere heimat- geschichtliche Lektüre „Zeitreise – 775 Jahre Lilienthal“, die ebenfalls die Zeit von 1914 bis 1949 thematisiert, fand großen Zuspruch und ist seit einiger Zeit vergriffen. Dankbar bin ich vor allem meinem Freund Peter Richter, der mit mir und einem Re- daktionsteam sowie mit dem Verleger Manfred Simmering diese heimatgeschichtli- chen Bücher realisierte.

Die vom Heimatverein im Zusammenwirken mit der Gemeinde Lilienthal im Jahre 2010 ausgerichtete historische Feierstunde zum 125. Jubiläum des Landkreises Oster- holz fand große Beachtung. Auch unsere derzeitige Ausstellung „Es war einmal….“ gibt wertvolle Einblicke in die wechselvolle Geschichte unserer Gemeinde mit einer Dokumentation über das Schicksal der Vertriebenen und Ausgebombten, die um 1945 nach Lilienthal kamen. Mein Wunsch für 2012 ist es, viele Menschen für unsere heimatbezogene Arbeit zu begeistern und auch Jüngere für diese interessante Aufgabe zu gewinnen. Ihnen allen wünsche ich von ganzem Herzen ein schönes und gesundes Jahr 2012.

Herzlichst Ihr Harald Kühn

Von Lilienthal nach Lilienthal

Als ich jüngst wieder dem Heimatverein als Mitglied beitrat, war dieser Schritt für mich die Folge einer langen inneren Verbindung zu Lilienthal. Es hat nämlich seinen Grund, wenn ich von einem Beitritt spreche, den ich wieder vollzog. Denn es ist mehr als vierzig Jahre her, dass mein Berufsleben und das Leben meiner jungen Fami- lie hier begann und ich schon damals Mitglied des Heimatvereins wurde. In meinen Akten stieß ich auf die Karte, die vor fast zweiundvierzig Jahren meinen damaligen Beitritt bestätigte. Fritz Gagelmann war es damals, der für den Vorstand die Mit- gliedskarte mit Wirkung vom 21. 4. 1970 unterschrieben hatte.

Drei Jahre später zogen wir nach Nienburg. Allerdings – mochten die Wege kreuz und quer durch Niedersachsen auch noch so abwechslungsreich sein: das Herz hing immer an Lilienthal. 1968 suchte ich nach Beendigung meiner Ausbildung zum Pfarrer eine Gemeinde im Bereich zwischen und . Mehrere sich bietende Möglich- keiten hatte ich bereist – auch Lilienthal, und erfuhr dann im Landeskirchenamt, die St. Mariengemeinde in Lilienthal sei für mich vorgesehen. „Superintendent Frerichs hat angerufen. Er möchte Sie dorthin haben.“

Was sollte und konnte ich da großartig widersprechen? Denn Lilienthal war mir als Gemeinde ebenso fremd wie Bremervörde, Zeven, Stade. Also ließ ich mich senden, wie es in kirchlichem Sprachgebrauch hieß. Und ich wusste mich gesandt, was so viel heißt wie die Überzeugung, dass ich hier am richtigen Platz sein würde. So saß ich bereits einen Tag nach dieser höchstamtlichen Entscheidung schon wieder im Amts- zimmer des Superintendenten im Pfarrhaus Trupe 3. Was für mich wie ein Leitwort des nun beginnenden Dienstes war, war ein Wort aus dem Neuen Testament, das ich als Fensterbild bei Superintendent Frerichs sah: „Fertig zu treiben das Evangelium“. Das sah ich nun als meinen Auftrag an, als Seelsorger für die Menschen da zu sein.

Als Wohnung wurde uns die untere Etage des früheren Küsterhauses Trupe 6 zuge- wiesen. Über uns wohnten noch zwei alte Frauen. Es war im vorigen Jahr ein beson- ders tief gehendes Erlebnis für meine Frau und mich, als wir die Galerie von Adolf Cordes besuchten und Erinnerungen wach wurden an jene Räume, in denen wir einst wohnten, unsere Kinder spielten und ich arbeitete. Und dann die Truper Kapelle! Superintendent Frerichs brachte mir den mit dem Drachen streitenden Michael von Professor Gorsemann über dem Eingang zur Kapelle nahe. Und beeindruckt war ich von der Altarwand mit dem hoch- und breitformatigen Textfeld des Anfangs aus dem Johannesevangelium. Und dann las ich die ganze Geschichte des St. Jürgenlandes. Was kann für einen Seelsorger wichtiger sein, wenn er sich in das Leben der Menschen hineinden- ken will, als die Geschichte eines Landstrichs kennenzulernen und zu wissen, dass die Truper Kapel- le über Jahrhunderte ein geistli- ches Zentrum eines großen Ge- bietes war. Generation um Gene- ration haben ihr Leben den Mauern einer Kirche und ihrem Innern aufgeprägt.

Detlef Preuschoff

Wir liebten das Dorf Trupe. Ein Glück, dass wir die damalige Schönheit und Gebor- genheit des dörflichen Lebens wenigstens in der Erinnerung aufbewahrt haben! Denn in den letzten Jahren ist das alles verlorengegangen, was das Dorf Trupe damals aus- machte. Wie viele Feste haben wir auf den Dielen der Bauernhäuser erlebt – Taufen, Konfirmationen und die Goldene Hochzeit bei Ehepaar Hinrich Winters. Bei unseren Nachbarn Loddigs wurde noch geschlachtet. Den Geist des Familiären im Dorf woll- ten meine Frau und ich im Rahmen des Konfirmandenunterrichts in der Weise Aus- druck verleihen, dass wir dem Wesen des Abendmahls einen lebendigen Bezug gaben, indem wir die Jugendlichen zunächst zum Abendbrot zu uns in die Wohnung einluden und diese Tischgemeinschaft anschließend erweiterten, hinüber in die Truper Kapelle gingen und dort das Abendmahl feierten. Ich hatte den III. Pfarrbezirk. Weil wir am Anfang noch kein Auto hatten, waren das mit dem Fahrrad weite Wege. Bald aber war ich mit dem Auto überall zur Stelle: zu Hausbesuchen in Trupermoor, Heidberg, See- bergen, Worphausen. Und damit die Menschen und Familien dort überall nicht nur durch einen Hausbesuch dann und wann Kontakt zu ihrem Seelsorger hatten, waren die Bibelstunden auf den Dielen von zentralen Bauernfamilien der jeweiligen Ortstei- le unverzichtbare wöchentliche oder auch monatliche Gelegenheit, sich auch fern vom Zentrum der Klosterkirche als Gemeinde zu verstehen.

Es war eine politisch unruhige Zeit, die sogenannten 68er. Im Jugendheim sammelten sich Jugendliche aus weitem Umkreis – auch politisch aufbegehrende Gruppen. Und es war das ruhig-gelassene Geschick Herbert Rüßmeyers, alles in verträgliche Bahnen zu lenken.

Als dann durch den Ruhestand von Superintendent Frerichs 1969 Lilienthal zum Kir- chenkreis -Scharmbeck kam und es somit keine Superintendentur in Lilien- thal mehr gab, wechselte ich auf die Pfarrstelle in Lilienthal selbst.

7 Im Rückblick fragte ich mich oft, ob ich zu schnell und zu kurzschlüssig die Ge- meinde verließ, nur weil in mir das Gefühl wuchs, angesichts der vielen Verwaltungs- arbeit nicht mehr im ausreichenden Maße Zeit für Seelsorge und theologische Ge- meindearbeit zu haben. Aber solche Fragen sind müßig. Wo auch immer wir in den späteren Jahren unsere Zelte aufschlugen – die starke Verbundenheit mit Lilienthal hörte nie auf. Ich wusste untrüglich, dass Lilienthal uns zur Heimat geworden war.

Detlef Preuschoff

Wir empfehlen

Der Heimatverein empfiehlt allen Mitgliedern und Heimatfreunden den Besuch dieses interessanten Vortrages am Dienstag, 6. März, um 19.30 Uhr Murkens Hof, Klosterstraße 25. Ein Erlebnis ist die Vortragskunst des Referenten Dr. Carstensen. An der Abendkasse wird eine Gebühr von 5,00 Euro erhoben.

Dat Geheemnis vun de Höhl Leonardo da Vinci, weltberühmt und unbekannt Dia-Vortrag auf plattdeutsch von Dr. Hans Thomas Carstensen

Leonardo da Vinci (1452 - 1519) ist als Maler der Mona Lisa einer der berühmtesten Künstler aller Zeiten, obwohl nur wenige Ölgemälde erhalten sind. Seine Schriften und Zeichnungen zur Naturforschung kannten zu seinen Lebzeiten nur wenige. Leo- nardo war zwar davon besessen, die Geheimnisse der Natur aufzudecken, doch seine eigene Person hat er immer mit einem geheimnisvollen Schleier umgeben. Im Dia-Vortrag der Volkshochschule (VHS) wird das Leben und Denken dieses ge- nialen Menschen rekonstruiert und anschaulich gemacht. Oder wie ein früherer Zuhö- rer des Vortrags bemerkte: „Ik kaam gor nich los vun Dr. Carstensen sienen Vördrag. Kunst und plattdüütsch Spraak, hier het dat nip und nau tohoop passt."

8 100 Jahre Fleischerei Oosterbeek in Lilienthal

Am 1. Mai 2012 kann die Schlachterei Oosterbeek in der Klosterstraße 4 in Lilienthal auf ein 100-jähriges Jubi- läum zurückblicken.

Der Firmengründer Siebe Oosterbeeek kam am 1. November 1888 in Oldehove, Nord-Holland, zur Welt und erlernte dort das Handwerk des Fleischers. 1908 ließ er sich vom niederländischen Militärdienst befrei- en und wanderte nach Deutschland aus. Hier nahm er eine Tätigkeit als Geselle bei der Firma A. Früchtenicht Witwe an, die in Lilienthal an der Hauptstraße 39, Ecke Feldhäuser Stra- ße (heute Galerie Kühn), einen Zweigbetrieb hatte. Diese Filiale ging dann am 1.Mai 1912 in den Besitz der Eheleute Siebe und Henriette Oosterbeek über. Da es sich hierbei um ein gemietetes Objekt handelte, erwarben sie am 24. August 1917 das Grundstück in der Klosterstraße. Gründer Siebe Oosterbeek Am 31.Dezember 1929 kam nach den Mädchen Käthe und Henni der Stammhalter Sieber zur Welt. Der Stellmachermeister Willy Brauer hatte zuvor gewettet, dass im Hause Oosterbeek 1929 kein männlicher Nachkomme geboren werden würde. Mit einer Drehorgel am Spitzen Kiel musste er den Lilienthalern das freudige Ereignis mitteilen.. Eine erhebliche Anzahl von Sektflaschen soll aus diesem Grund am Silve- stertag dort geleert worden sein.

Fleisch nach Bremen geliefert

Vor dem 2. Weltkrieg wurde täglich an Bremer Kunden Fleisch und Wurst geliefert. Sieber begann seine Schlachterlehre 1945 bei der Firma Rose in Zeven. Nach den Kriegsjahren waren die Produkte einer Metzgerei heiß begehrt. Zusätzlich kam der 9

„Verkaufswagen“ der Fleischerei Oosterbeek, vormals Früchtenicht, um 1912

Bedarf durch die vielen Heimatvertriebenen aus dem Osten. So kam es vor, dass die Mitarbeiter der Firma Rose im Kino Zevens während der Vorstellung den Aufruf erhielten, wegen einer Notschlachtung an den Arbeitsplatz zurückzukehren.

Bei der Arbeit in der Schlachterei ,rechts der 1929 geborene Sieber Oosterbeek 10 Danach folgten Wanderjahre, die ihn nach Bielefeld, Essen, Kettwig und Dortmund führten, wo er auch seine Meisterprüfung ablegte. Nachdem sein Vater alters- und gesundheitsbedingt den Betrieb nicht mehr führen konnte, kehrte Sieber 1953 nach Lilienthal zurück.

1956 heiratete Sieber seine Frau Dora, die ihm im Geschäft fortan zur Seite stand. Die Kinder Sieber, Werner und Renate wurden geboren. Der Betrieb wurde ständig mo- dernisiert. 1972 erfolgte durch die Erweiterung des Schlachthauses eine größere Bau- maßnahme. Lange Zeit wurde auch eine Filiale in Bremen-Huchting unterhalten.

Dritte Generation

In dritter Generation übernahm Sohn Sieber am 1. Januar 1984 den Betrieb. Eine Umorientierung war bald erforderlich, da aus Rücksicht auf das Umfeld die Schlachtung aufgegeben werden musste. Die Verarbeitung erfolgt aber weiter in Li- lienthal.

Das bis zur Wörpe reichende Grundstück, zu dem auch ein Ententeich gehörte, wurde wegen der guten Lage im Zentrum Lilienthals völlig verändert. Zunächst ließ Sieber senior etliche Garagen für die Neubürger im Stadskanaal bauen. Auf dem verbleiben- dem Teil entstanden mittlerweile zehn Läden, neun Büros bzw. Praxen sowie sieben Wohnungen. Der jetzige Inhaber erzielt durch die Vermietung dieser Immobilien einen Großteil der Erträge.

Die Fleischerei Oosterbeek bietet auch einen Partyservice an und unterhält eine Filiale in Grasberg. Insgesamt elf Personen sind in dem Unternehmen beschäftigt. Eines Tages könnte eines der drei Kinder von Sieber Oosterbeek die vierte Generation der Firma Oosterbeek bilden.

Karl-Heinz Sammy + Heinz-Hermann Rohdenburg

Lilienthaler Archiv wird durch ein Bildarchiv ergänzt

Im Museum hatten sich im Laufe der Jahre unzählige Bilder und Fotos angesammelt. Ein Großteil dieses Fundus stellte uns unser Mitglied Erwin Duwe zur Verfügung. Unter der Federführung von Heino Bokelmann wurde für größere Bilder eine Vor- richtung zur Aufbewahrung erstellt. Gleichzeitig erfolgte eine Katalogisierung. Die Fotos wurden in einer Anlage mit Ziehkästen untergebracht. Die Sortierung erfolgte nach verschiedenen Sachgebieten, wie zum Beispiel. Personen, Gebäude, Vereine, Politik und weiteren.. Karl-Heinz Sammy 11

Wümme–Zeitung in früheren Jahren Ausgewählt von Harald Kühn (Schreibweise der Artikel unverändert übernommen)

Unsere Serie seit 2003: Vor fünfzig Jahren

Aus Anlass des 150-jährigen Jubiläums des TVL in diesem Jahr wurden Artikel ausgewählt, die vor 50 Jahren zum 100-jährigen Bestehen er- schienen.

Der traditionelle Umzug durch Lilienthal anlässlich des jährlichen TVL-Turnfestes in den 50-er Jahren. Viele der jungen Turner leben noch in Lilienthal oder haben enge Beziehungen zu ihrer Heimat.

12 Wümme–Zeitung vor 50 Jahren

Lilienthal, 23. Juni 1962

Auftakt zum 100jährigen Jubiläum des TVL Lilienthal rüstet zum Kreissportfest

Am nächsten Wochenende wird die Sportbundfamilie des Kreises Osterholz, zu der insgesamt 49 Vereine zählen, sich in Lilienthal treffen. Anläßlich der Tatsache, daß der dortige Turn- und Sportverein in diesem Jahr auf sein 100jähriges Bestehen zurückblickt und einer der rührigsten Vereine im Kreis- gebiet ist, wird in der Zeit vom 29. Juni bis 1. Juli das diesjährige Kreissport- fest in Lilienthal abgehalten. Die Vorbereitungen sind beim Vereinsvorsitzenden Alfred Werner und seinem Oberturnwart Hermann Gieseke mit den Mitgliedern der gebildeten Ausschüsse in guten Händen. Sie haben in den vergangenen Wochen alles getan was in ihren Kräften stand, um dieses Kreissportfest, daß „ihr“ Fest ist, zu einem Erlebnis für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie Besuch aus nah und fern werden zu lassen (…).

Lilienthal, 9. Juli 1962

Der Dank des TVL Gelungenes Kreissportfest

Das Kreissportfest in Lilienthal liegt nun schon eine Woche hinter uns. Es war ein Erfolg auf der ganzen Linie, ein Erfolg für den Turn- und Sportgedanken. Der Vor- stand des Turn- und Sportvereins Lilienthal nimmt hiermit Gelegenheit, allen Helfern an der Vorbereitung und Gestaltung des Festes noch einmal zu danken, auch den Mitgliedern des Schützenvereins und der Freiw. Feierwehr. Einen besonderen herzlichen Dank richtet er an die Einwohnerschaft für die so festliche Ausschmückung des Ortes, über die sich alle Teilnehmer und Besucher des Kreissportfestes sehr gefreut haben.

Nun steht die Hundertjahrfeier noch bevor, die in würdiger Form am Jubiläums- tag,dem 31. August 1962, begangen wird. Einzelheiten werden später bekannt gege- ben. Die zu diesem Anlaß verfaßte Festschrift – auch zum Kreissportfest hat sie vorgelegen – ist in den Verkaufsstellen Gewieß, Netzel und Krumbach und bei den Vorstandsmit- gliedern zu haben. 13 Wümme–Zeitung vor 50 Jahren

Lilienthal, 3. September 1962

TVL - Jubiläum im Zeichen der Gemeinschaft am 31. August 1962

Anspornende Ehrungen und Anerkennungen – Leibesübungen im Wandel der Zeiten

Der Turn- und Sportverein Lilienthal darf seinen Festabend anläßlich seines 100jährigen Bestehens am 31. August 1962 als einen stolzen Höhepunkt seines Wirkens bezeichnen, der wohl allen der über 600 Teilnehmer ein Leben lang in Erinnerung bleiben wird. Seit Monaten hatten Vorstand und Mitglieder vorgearbeitet, turnerisch und sportlich für die Wettkämpfe und Vorführungen am Sonnabend und Sonntag, gedanklich pla- nend und gestaltend für den festlichen Akt am Freitagabend in der Turnhalle. Sie kamen alle, die Mitglieder und die Freunde von nah und fern, Vertreter der Regierung aus Hannover und Stade, des Landes, des Kreises und der Vereine. Die Lilienthaler Turnhalle war in geschmackvoller Weise zu einer Festhalle gestaltet worden (…) Mit einer Weise aus der Barockzeit eröffnete ein Bläserquintett den Abend. Hermann Hesses Gedicht „Die Flamme“ von Reinhard Schülke vorgetragen, gab die Einstimmung. Der 1. Vorsitzende des Turn- und Sportvereins Lilienthal, Alfred Werner, eröffnete des Festakt mit einer Begrüßung der Gäste. Unter ihnen befanden sich u. a. Landrat Evers, Bürgermeister Winters, Mitglieder des Lilienthaler Gemeinderates und der Bundestagsabgeordnete Karl Ravens (…) Nachdem schon vorher zu Ehren der Jubilare das alte Turnerlied „Ein Ruf ist erklun- gen“ gesungen war, erklang jetzt aus aller Munde das Lied „Die Gedanken sind frei“. In tiefer Ergriffenheit hörten nun die Teilnehmer der Feier vor der Turnhalle, die vom Spielmannszug Lilienthal-Falkenberg in Verbindung mit der Fischerhuder Blaskapelle gespielten Zapfenstreich, der bei Fackelschein in der Nacht hinausklang. Der Sonnabennachmittag brachte bei gutem Wetter auf dem Turnlatz die Vereinswett- kämpfe, deren Ergebnis bei der Siegerehrung am Sonntagnachmittag mitgeteilt wurde.

14 Der TV Lilienthal von 1862 e.V. feiert seinen 150. Geburtstag

Am 31. August 1862, drei Wochen später wird Fürst Otto von Bismarck zum Minis- terpräsidenten Preußens ernannt, gründeten „38 vom Sport begeisterte Männer im besten Alter“ (Zitat aus der Festschrift zur 100-Jahrfeier) den Männer-Turn-Verein Lilienthal, der auf den Burschenschaften und dem Siegeszug der von Turnvater Jahn gegründeten Turnbewegung am Anfang des 19. Jahrhunderts basierte. Die Jahn`sche Devise: „frisch-fromm-fröhlich-frei“ hatten sich die Lilienthaler zum Motto gewählt und die vier „f“ zieren noch heute die Fahne des TV Lilienthal. Dem Geräteturnen (an Barren und Reck) und Fechten wurden später Turnspiele und Wandern hinzugefügt. Eine Wanderabteilung gibt es bis heute, und die Turnspiele „Korbball, Schlagball Faustball, Prellball“ waren sogar in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts noch sehr beliebt. Das Prellballspiel hatte gar bis 2009 einen festen Freundeskreis, das dann aber leider unter Jüngeren keinen Zulauf mehr fand.

Glücklicherweise hatten die Verantwortlichen des TVL in den Jahren nach dem Krieg ein „glückliches Händchen“ bei der vorsichtigen Erweiterung und Modernisierung der Sportangebote und bei der Auswahl der Übungsleiter und Übungsleiterinnen. Wel- cher Alt-Lilienthaler kennt nicht die meisten der folgenden Namen, die hier stellver- tretend für viele weitere genannt seien: Albert Lemmermann, Fritz Kampa, Hermann Giesecke, Alfred Werner, Dolly Warnken, Hans Clasen, Elfriede Masuhr, Diedrich Kück, Jochen Theye , Bernd Maaß, Hildegard Jacob, Hilmar Kohlmann sen., Marion Gräger und und und...

Ihnen gelang es in relativ kurzer Zeit, den Verein auf eine tragfähige Basis, das heißt. in erster Linie den Breitensport, zu stellen, ohne den Leistungssport als Anreiz für den Nachwuchs zu vernachlässigen. Hier sei auf die großartigen Erfolge der Leichtathleten (Erich Meyer, Jutta Flader, Willy Hollatz) verwiesen. Die Pfingstturniere der Hand- baller wurden von bis zu 120 Mannschaften besucht. Stefan Eickhoff wurde Deutscher Meister im Badminton. Die Bogenschützen konnten nicht nur den Gewinn der Deut- schen Meisterschaft durch Stefan Wittkowski in der Schülerklasse vermelden, die Herrenmannschaft mit Heinz Wittkowski, Peter Ranke und Rolf Pein stellte sogar einen neuen Deutschen Rekord auf. Im selben Wettkampf egalisierte Rolf Pein den Rekord in der Schützenklasse als Einzelschütze.

Dass auch in den letzten Jahren erfolgreiche Arbeit von den zurzeit Verantwortlichen geleistet wurde, zeigt sich im Leistungssport in der Ausrichtung von mittlerweile drei Deutschen Meisterschaften und dem Gewinn mehrerer Deutscher Meistertitel durch die TVL- Floorballer und deren Aufstieg in die 1. Bundesliga. Die Erfolge unseres

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„Die Allerkleinsten“ aus der TVL-Jubiläumsbroschüre von 1962. Wir erkennen von rechts nach links Christiane Guderian geborene Kohlmann, Willy Hollatz … Wer kann die Reihe fortsetzen?

Vereins mit der Floorballabteilung und der noch jungen Xlider-Abteilung mit dem Gewinn des Sterns in Bronze der Volks- und Raiffeisenbanken auf Kreisebene und des Sterns in Silber auf Landesebene wie das stetige Wachsen der Mitgliederzahl des TV Lilienthal auf nunmehr 1.300 Mitglieder (Stand 31.12.2011) sind der Bereitschaft der Mitglieder, sich auf Neues, Unbekanntes einzulassen und ihrer Leistungsbereit- schaft zu verdanken.

Die Kooperation mit den Schulen, die Ausweitung des Gesundheitssportangebotes wie die des Kursprogramms, die Einführung neuer Trendsportarten und der intensive Kon- takt zwischen sportlicher Leitung und den Abteilungsleitungen, den Übungsleitern und -leiterinnen und den Sporttreibenden selbst haben diese Entwicklung möglich gemacht.

Der amtierende Hauptvorstand setzt alles daran, das Jubiläumsjahr 2012 mit einem gut gefüllten Veranstaltungskalender und der Geburtstagsfeier am ersten September. 2012, in und mit der Freilichtbühne Lilienthal als Höhepunkt, möglichst attraktiv werden zu lassen. Der TV Lilienthal von 1862 e.V. mit seinen 28 unterschiedlichen Sportangeboten will und soll die Lilienthaler/innen im wahrsten Sinne des Wortes bewegen, sich auch über das 150. Jahr seines Bestehens hinaus sportlich zu betätigen, denn: Sport ist gesund und im Verein am schönsten! 16 Zum Schluss noch eine Frage an die „Alteingesessenen“: Wer entwarf vor fast 100 Jahren das hierneben abgebildete alte Vereinsabzeichen des TVL?

Unter den richtigen Antworten an die TVL-Geschäftsstelle im Konventshof 1. 28865 Lilienthal, werden 2 x 2 Einla- dungen zu unserer Geburtstagsfeier am ersten September 2012 ausgelost.

Reinhard Schülke, 1. Vorsitzender des TVL

Lilienfest im Amtsgarten Sommer 2012

Das Lilienfest, eine auf ehrenamtlicher Basis ange- botene Veranstaltung, be- ginnt am Sonnabend, dem 30. Juni um 18.30 Uhr. Bis 22.00 Uhr gibt es ein Mu- sikprogramm auf der Büh- ne. Weiter geht es am Sonn- tag, 1. Juli, um 11.30 Uhr mit einem Frühschoppen und endet am Abend eben- falls um 22.00 Uhr. Auch am Sonntag findet auf der Bühne ein abwechslungs- reiches Non-Stop- Programm mit Gesangs- Instrumental- und Tanzauf- tritten statt.

17 Außerdem werden im Amtsgarten vielfältige Mitmachaktivitäten für alle Alters- gruppen angeboten. So ist zum Beispiel das AWO- Spielmobil wieder da. Neben die- sen Bühnen- und Amtsgartenaktivitäten wird es auch verschiedene Getränke und Im- bissangebote geben, sodass sich alle im Amtsgarten wohlfühlen können, gemäß dem Slogan „Von Lilienthalern für Lilienthaler".

Peter Geittner

Lebendiges Treiben beim Lilienfest

18 Landschaftsaufnahme aus dem Frank-Buch

„Als die Hoffnung starb…“

Moorlandschaft um 1920 Foto: Julius Frank

Diese historische künstlerische Aufnahme erhielten wir unten anderem im Jahre 2005 von Hildegard Frank aus Kalifornien für das zeitgeschichtliche Werk „Als die Hoffnung starb…“, welches das Schicksal der jüdischen Fotografen-Familie ihres Mannes Julius Frank beschreibt. Dieses über die Grenzen Lilienthals hinaus bekannt gewordene Buch bleibt ein wichtiger Beitrag „gegen das Vergessen“. Es befindet sich auch in den Bibliotheken einiger Universitäten, so auch in Ame- rika. „Die Autoren Peter Richter und Harald Kühn haben der Familie mit diesem Buch ein Denkmal gesetzt“, schreibt das Hamburger Abendblatt. Der Heimatverein Lilienthal freut sich, dass die Verbindung zu den Kindern Barbara und Michael auch nach dem Tod ihrer Mutter Hildegard weiterbesteht. Erst vor einigen Wochen erhielten wir Grüße von ihnen aus Amerika, und sie schrieben uns: „Gern denken wir an den Aufenthalt und die Feierstunde im Ra- thaus zurück, die 2006 für unsere Familie ausgerichtet wurde.“ Das Buch „Als die Hoffnung starb…“ ist ebenfalls vergriffen. 19 Die Serie Lilienthaler in Übersee

Drei Lilienthaler in Namibia

Rosemarie Rumpf geb. Hammel

Die Familie Rumpf wanderte 1928 nach Südwest-Afrika, dem heutigen Namibia, aus und gründete 220 km östlich von Windhuk eine Farm. Der Sohn Ernst besuchte 1955 aus beruflichen Gründen Deutschland und lernte bei einem Besuch des in Lilienthal langjährig tätigen Hausarztes Dr. Oskar Hammel dessen Tochter Rosemarie kennen. Nach einem Besuch der Lilienthaler Klosterkirche lernte man sich näher kennen .Es muss wohl Liebe auf den ersten Blick gewesen sein, als sich Rosemarie entschloss, nach Südwest auszuwandern.

In einem Brief hat sie uns kürzlich ausführlich über ihren nunmehr 56-jährigen Auf- enthalt in Afrika berichtet. Im Dezember 1955 reiste sie als 18-jährige Braut per Schiff von Rotterdam nach Südwest-Afrika und wohnte zunächst auf der Farm der zukünftigen Schwiegereltern. Ernst Rumpf hatte bereits die eigene Farm Combumbi aufgebaut. Sie lebte sich schnell ein und beherrschte schon nach kurzer Zeit die da- malige Umgangssprache Afrikaans.

Unter Heimweh habe sie nicht gelitten, da ein wöchentlicher Schriftwechsel zwischen Nord und Süd geführt wurde. Bestandteil des Schriftwechsels war auch die Wümme-Zeitung. Der erste Heimaturlaub fand dann erst 1964 statt.

Geheiratet wurde am 12. Oktober 1957, und dem Ehepaar Rumpf wurden zwi- schen 1958 und 1967 vier Kinder ge- Ernst Rumpf und Rosemarie schenkt. Sie litt damals sehr darunter, geborene Hammel dass die Kinder ab sechs Jahren bereits ins Internat nach Swakopmund mussten

Sohn Hanno war nach seiner Ausbildung zunächst in Berlin und ist jetzt in Brüssel als Botschafter seines Landes tätig.

Der Ausbau der Farm sei teilweise schwierig gewesen. Zu Beginn mussten sie mit einer ununterbrochenen sechsjährigen Dürre leben. Neben Rinderzucht hatten sie 20 einen Mais- und Erdnussanbau von 260 ha unter dem Pflug. Rosemarie Hammel lernte 1955 noch ein Leben ohne Strom und Telefon kennen, und der nächste Nachbar wohnte meilenweit entfernt.

Sie liebt dieses Land mit den vielen Sonnentagen, der unendlichen Weite und der reichen Tierwelt. Doch gelegentlich vermisst sie schon während langanhaltender Hit- zeperioden norddeutsches Nieselregenwetter.

Im Jahre 2000 haben Ernst jnd Rosemarie Rumpf die Farm ihrem Sohn Jürgen über- geben, der als zusätzliches Standbein erfolgreich eine Gästefarm betreibt. Die Eheleu- te Rumpf haben zwar ein Wohnhaus auf dem Farmgelände behalten, sind dann aber in eine Seniorenwohnung nach Windhuk gezogen.

Auch wenn ihr Ehemann im März 2011 verstorben ist, kann sie ihren Lebensabend im Kreise einer großen Familie verbringen. Rosemarie Rumpf schreibt abschließend, dass sie ihre Auswanderung nie bereut hat und mit Dankbarkeit auf ein zufriedenes Leben zurückblicken kann.

Karl-Heinz Sammy

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Heinrich Meyerdierks – gefallen 1905

In den LILIEN-BLÄTTERN vom Herbst 2009 berichteten wir von einem Kriegsgrab in „Süd- west“ – heute Namibia. Ein Mitglied hatte den Gedenkstein von Heinrich Meyerdierks auf dem historischen Friedhof in Okahandja entdeckt. Er ist vermutlich während des Herero- oder Nama- Aufstandes als Soldat der deutschen Schutztrup- pen gefallen. Da der Name Meyerdierks in Li- lienthal sehr häufig vorkommt, baten wir unsere Leser, uns weiterzuhelfen, um zu klären, zu wel- cher Lilienthaler Familie Meyerdierks er gehörte. Nun wissen wir es. Die Familie wohnte an der Hauptstraße 79. Das Haus stand auf dem Grund- stück der heutigen Volksbank und wurde ca. 1970 abgebrochen. Die Nachkommen sind später nach Bremen verzogen.

Karl-Heinz Sammy

21 Birte Meyerdierks Sie liebt die unendliche Weite dieses Landes

Die Eltern Hans-Heinrich und Helga Meyerdierks bewirtschaften einen 1537 erstmalig erwähnten Bauernhof in Lilienthal- Moorhausen. Birte wuchs in der Natur mit vielen Tieren auf und entwickelte sich in ihrer Jugend zu einer erfolgreichen Turnierreiterin.

Nach Abschluss ihres Jurastu- diums 2005 wollte sie von der Juristerei eine Pause machen, um vorübergehend die weite Welt kennenzulernen. Ein Angebot der Kambaku Safari Lodge aus Otjiwarongo, für ein Jahr als Ride- Guide tätig zu werden, war für sie verlockend. Birte Meyerdierks

So konnte sie ihr Hobby beruflich nutzen und Ausritte mit Touristen zu Tierbeobach- tungen durchführen. Die 76 qkm große Wild- und Gästefarm liegt in Sichtweite des Naturparadieses Waterberg ca. vier Autostunden von der Hauptstadt Windhuk ent- fernt.

Auf kommerzielle Nutzung durch Viehzucht wird verzichtet. Täglich können die Gä- ste Ausritte, Fußmärsche oder Geländewagenfahrten zu Wildbeobachtungen durchfüh- ren. Birte war gleich von der Landschaft der Baum- und Buschsavanne fasziniert, und es dauerte nicht lange, bis sie vom „Afrika-Fieber“ erfasst wurde. Aus dem geplanten einjährigen Aufenthalt sind mittlerweile sechs Jahre geworden, und zwischenzeitlich ist sie auch als Gesellschafterin in das Unternehmen eingestiegen.

Die vielseitige Tätigkeit, die Landschaft, die Natur und auch das Klima tragen zum Wohlbefinden in ihrer neuen Heimat bei. Aber es gibt auch Dinge, die sie vermisst – Familie, Freunde und das kulturelle Leben.

Karl-Heinz Sammy

22 Neue Ausstellung im Heimatmuseum:

„Es war einmal - Streiflichter aus Lilienthals Vergangenheit“

Nach der überaus erfolgreichen Ausstellung „Zu Gast in Lilienthal“ mit fast 1 500 Besuchern bietet der Heimatverein seinen Gästen im Heimatmuseum derzeit eine neue Attraktion. Denn schon jetzt zeichnet sich ab, dass auch diese Anfang Oktober eröff- nete Präsentation wiederum ein Besuchermagnet werden wird. Mit großem Fleiß, viel Einfallsreichtum und einer Fülle von Ideen hat ein Team unter der Leitung von Peter Richter ein halbes Jahr lang die Ausstellung vorbereitet. Entstanden ist eine Vielfalt an Eindrücken aus Lilienthals Vergangenheit, dargestellt auf über 20 Tafeln und sichtbar in den Vitrinen des Museumsraumes.

Vorsitzender Harald Kühn zeigt einer Besuchergruppe das Heimatmuseum mit der aktuellen Ausstelung Foto Frank Beier

Besonderen Wert legten die Macher der Ausstellung auf die Erfassung aller Bereiche der Lilienthaler Ortsgeschichte. Neben den historisch bedeutenden Themen, wie u.a. die Klostergeschichte oder die Zeit der Sternenforschung unter Johann Hieronymus Schroeter, werden auch die ortsprägenden Ereignisse des 20. Jahrhunderts dargestellt. Kriegs- und Nachkriegszeit mit der Integration von Vertriebenen aus den Ostgebieten 23 oder des Sudetenlandes, die Entwicklung der Großbetriebe von den Anfängen bis heute und die Veränderung des Ortsbildes sind ebenso Themen auf den Schautafeln. Natürlich darf auch ein Rückblick auf die Zeit mit der Kleinbahn „Jan Reiners“ nicht fehlen. Darüber hinaus wecken Geräte aus Küche und Werkstatt, Kinderspiele und Blechspielzeug Erinnerungen an frühere Zeiten. Mit dem Torfkahn „auf großer Fahrt“ – hier erfährt der Besucher etwas über die Bedeutung dieses fast vergessenen Trans- portmittels.

„Es war einmal“ soll nicht nur erwachsene Besucher ansprechen; der Heimatverein hofft, dass auch die Schülerinnen und Schüler Lilienthals die Gelegenheit nutzen wer- den, einen anregenden Blick in die vergangenen Jahrzehnte des Ortes zu wagen.

Peter Richter

Die Separatistenbewegung in Seebergen

Die genaue Jahreszahl ist nicht mehr zu ermitteln, aber es muss wohl gegen Ende des ersten Jahrzehnts des 19. Jahrhunderts gewesen, als in Seebergen der aus Süddeutsch- land stammende Christian Bacher auftauchte und den Moorbauern das Evangelium zu predigen begann. Die Akten geben keine vollständige Auskunft über das , was hier geschehen war, ist doch das meiste Material bei der großen Brandkatastrophe 1813 in Lilienthal dem Feuer zum Opfer gefallen. Lediglich aus Briefen, die bei Christian Bacher gefunden wurden, haben wir Kenntnis von den Vorgängen bis 1813.

Bacher wurde in Göppingen als Sohn pietistischer Eltern geboren. Er hat den Beruf eines Schlachters erlernt und an verschiedenen Orten gearbeitet. In Amsterdam heira- tete er, verließ aber Frau und Kinder, verdingte sich in Bremen und Rönnebeck „als Knochenhauergesell und Fellhändler", bis er schließlich in Seebergen landete, wo er als Hausschlachter einen ausreichenden Lebensunterhalt fand.

In Amsterdam muss er wohl in Mennonitenkreise geraten sein, denn seine hier vertre- tenen Thesen stimmen mit denen der radikalen Mennoniten überein. Er beschäftigte sich mit der Literatur, insbesondere waren es Bücher, die sich mit Geistersehern, Spiritisten, religiöser Schwärmerei und Naturphilosophie befassen.

Seebergen lag damals abseits aller Zentren. Das Amt Ottersberg war weit entfernt, und die Kirche in Lilienthal erforderte einen langen Fußmarsch. Pferde hatten die Bauern zu der Zeit noch nicht. Zudem fühlten sich die neuen Siedler in der lutherischen Kir- che noch nicht zu Hause, weil die meisten, aus Borgfeld oder dem Bremischen kom- 24 mend, unter der reformierten Kirche aufgewachsen waren. Hinzu kam, dass sie in der Kirche stehen mussten, weil die Sitzplätze an Lilienthaler schon vergeben waren. Und weil sich das Amt und die Kirche wenig um die Moorbauern kümmerte, waren sie sich weitgehend allein überlassen. So fielen seine Ausführungen auf fruchtbaren Boden, die er auch wohl sehr geschickt unter die Leute brachte.

Er deutete den Seebergern die Bibel, und besonders nutzte er dafür die schwer ver- ständlichen Offenbarungsschriften und berief sich dabei auf das innere Licht. Und in Verbindung mit diesen Texten sagte er den Weltuntergang voraus.

Als Norddeutschland 1810 unter die Herrschaft Napoleons geriet und französische und russische Truppen plündernd und brandschatzend durch die Dörfer zogen, junge Leute zum Militär zwangen, Vieh und Vorräte für die Verpflegung der Truppen kon- fisziert wurden, mag man seinen Prophezeihungen um so mehr geglaubt haben. Hatte er doch immer gepredigt, Kriegsdienst sei Sünde. Viele junge Leute flohen und ver- steckten sich im Moor in Poolhütten, um dem Heeresdienst zu entkommen. Darüber hinaus lehnten sich die Siedler gegen jede Art von Obrigkeit auf. Sie zahlten ihren Zins nicht, ließen ihre Kinder nicht mehr taufen und konfirmieren und lehnten auch den Schulbesuch ab, weil die Kinder doch nicht im rechten Glauben unterwiesen wurden.

In einem Dekret von 1812 vom Generalgouvernement Hannover wird die Regierung in Stade angewiesen, der Schwärmerei ein Ende zu setzen, die Schulverhältnisse zu verbessern und Vorschläge zur Verbesserung der landwirtschaftlichen Lage zu ma- chen. Doch die Kriegswirren lassen diese Anordnung im Sande verlaufen.

Erst 1814 wurde ein neuer Anlauf genommen, um der Bewegung Herr zu werden. Doch der in Lilienthal neu eingesetzte Pastor Möser, der die Kirche in Trupe wieder aufbauen und die Gemeindeverhältnisse neu ordnen sollte, ist in Bezug auf Seebergen kläglich gescheitert. Er griff die Leute mit harten Worten an, machte gemeinsame Sache mit dem Moorvogt, der gewaltsam Ordnung schaffen wollte. Einmal überfiel der Moorvogt mit seinen Schergen einen Kolonisten am Heiligen Abend, holte ihn aus dem Bett, verprügelte ihn und misshandelte seine Ehefrau. Auch versuchte er, gegen alle guten Sitten am Sonntag Pfändungen durchzuführen.

Zentrum der Bewegung war der Hof Nr. 15. Dort baute sich Bacher eine Hütte (die Stelle ist heute noch zu erkennen) und wohnte dort mit seiner Haushälterin, die er „Schwester" nannte. Siedler auf dieser Hofstelle war Johann Warnke.

Die Behörden und die Kirche haben an dieser Situation aber nichts ändern können. Erst als 1818 der Sohn Claus Warnke (*1798) zum Militärdienst eingezogen werden sollte, eskalierte die Situation. Er weigerte sich trotz Vorhaltungen, Schikanen und Arrest standhaft, den Diensteid zu leisten. Und vor dem Militärgericht sagte er im- mer:„Christus ist mein König, ihm habe ich meinen Eid geschworen!" Trotz aller 25 Drohungen war der einfältige Claus nicht zu bewegen, den Vorgesetzten zu gehor- chen.

Da entschloss sich die Regierung zu harten Maßnahmen. Am 10. April 1819 griff die Obrigkeit zu. Christian Bacher und seine Haushälterin wurden verhaftet, mussten alles in ihrer Hütte zurücklassen, und wurden kurzerhand über die Grenze abgeschoben. Johann Warnke und seine Frau wurden nach Ottersberg geführt „wegen Widerspen- stigkeit gegenüber den Befehlen der Obrigkeit". Johann kann ins Arbeitshaus nach Hannover, seine Frau ins Zucht- und Irrenhaus nach Celle, und die minderjährigen Kinder kamen zu fremdem Leuten. Alle Siedler wurden mit der Abmeierung bedroht, sofern sie nicht Zins zahlen, die Kinder zur Schule schicken, taufen und konfirmieren lassen.

Diese harten Maßnahmen führten nicht sofort zum Erfolg.. Deshalb wurde der harte Pastor Möser versetzt und Pastor Ludwig Hanffstengel, der vorher schon dafür gesorgt hatte, dass Claus aus dem Militärdienst entlassen wurde, erhielt die Stelle in Lilien- thal. Die Mutter kam wenig später auch wieder nach Hause, der Vater ist im Arbeits- haus gestorben.

Die Wunden heilten nur sehr langsam, und das ist zwei Männern zu verdanken. Pastor Hanffstengel bemühte sich um Seebergen und kam, wenn es irgend möglich war, wöchentlich hierher, um alle Angelegenheiten mit den Moor- bauern zu besprechen und nahm sie auch vor dem Moorvogt in Schutz. Nach See- bergen versetzt wurde der Lehrer Johann Hinrich König, der als tüchtiger Lehrer mehrere Jahrzehnte in Seebergen unter- richtet hat. So wurde ganz allmählich der Widerstand gegen Kirche und Staat überwunden. Über ein Jahrzehnt lang hat Superintendent Krull es aber gedauert, bis die Bauern mit der Obrigkeit ihren Frieden gemacht haben. später der von 1889 bis 1925 amtierende Superintendent Johann Heinrich Krull Wie sehr diese Bewegung der Kirche in seine Predigten mit den Worten begann: die Glieder gefahren war, zeigt sich dar- „Liebe Gemeinde, meine lieben Seeber- an, dass noch über ein halbes Jahrhundert ger!"

Albert Haltermann Rudolf Dumont du Voitel ist im Alter von 95 Jahren gestorben

Am 2. August 2011 starb der vielen älteren Lilienthalern bekannte Rudolf Dumont du Voitel in seiner Geburtsstadt Nürnberg. Dort hatte er am 30. April 2011 noch im Kreise seiner Familie den 95. Geburtstag gefeiert.

Der 2. Weltkrieg verschlug ihn 1943 zunächst als Soldat nach Lilienthal, wo der Luftwaffenoffizier Dumont du Voitel Standort-Kommandeur wurde. Doch 1944 kommt er zum Russlandeinsatz. Im Mai 1945 gelingt ihm dann die Flucht aus russi- scher Gefangenschaft. 14 Jahre lebte die Familie (Ehefrau Arlette mit den Söhnen Rainer, Roland und Reginald) in Lilienthal. Bald nach dem Krieg wird Rudolf Dumont du Voitel von der amerikanischen Militär- regierung mit dem Aufbau des Kulturlebens im Kreis Osterholz beauftragt. 1950 wird aufgrund seiner Initiative die Volkshochschule in Lilienthal gegründet, und für die heimische Wümme-Zeitung und den Weser-Kurier verfasst er kulturelle Bei- träge und schreibt Musikkritiken. Bei Radio Bremen wird er 1949 Leiter des „Studios für Neue Musik“, dann ab 1950 Pressechef und später Fernsehdirektor.

Präsident der Europäischen Gemeinschaft Pfof. Dr. Walter Hallstein und Rudolf Dumont du Voitel

Sein Berufsweg führt ihn unter anderem weiter zur Europäischen Gemeinschaft in Brüssel als Verantwortlicher für Rundfunk, Fernsehen und Film. Die Verbindung nach Lilienthal riss nie ab. Noch im Frühjahr des letzten Jahres besuchte er mit Conrad Naber das Heimatmuseum und freute sich über die Filmaufzeichnung aus dem Jahre 2003, wo er in einer Gesprächsrunde mit Prof. Dr. Heinz Lemmermann, Anton Cordes und Conrad Naber über die Erlebnisse der Kriegs- und Nachkriegszeit und den Neuan- fang berichtete. Harald Kühn 27 Kultur-Event in der Elbe-Weser-Region Ausstellung in der Kunststiftung – Freilichtspiel im Amtsgarten

Es hat 250 Jahre gedauert, bis erstmalig die Werke und das Wirken dieser beiden Brüder in einer gemeinsamen Ausstellung gewürdigt werden. In Lauenburg an der Elbe wurden als Söhne des dortigen Ratstischlers Jürgen Christian Findorff (1720 - 1792) und Johann Dietrich Findorff (1722 - 1772) geboren. Beide erlernten das Ti- schlerhandwerk.

Johann Dietrich Findorff landete auf seiner Wanderschaft als Tischlergeselle am Schweriner Hof. Dort erkannte man sein Talent zum Malen. Er brachte es bis zum mecklenburgischen Hofmaler.

Eine andere aber nicht weniger beeindruckende Entwicklung nahm Jürgen Christian Findorff. Man darf Ihn als Vater unserer hiesigen Kulturlandschaft bezeichnen, von Lilienthal über , Gnarrenburg bis hinter Bremervörde. Man ernannte ihn 1771 zum Moorkommissar.

Die Lilienthaler Kunststiftung zeigt vom 18. März bis 30. September 2012 in ihrer Kunstschau in Lilienthal-Trupe eine umfassende Dokumentation des Moorkommissars Jürgen Christian Findorff und Werke des mecklenburgischen Hofmalers aus dem Besitz des Staatlichen Museums Schwerin und der Stadtkirche Ludwigslust.

Dieses einmalige Ereignis ist ein Glücksfall für unsere Re- gion. Dazu wird als Frei- lichtspiel im Amtsgarten Li- lienthal das Musical „ - Das Geheimnis des Schwarzen Vogtes“ am 17., 18. und 19. August 2012 aufgeführt.

Hans Adolf Cordes

28 Hauptversammlung – Neue Satzung

Mit der Februar-Ausgabe der LILIEN-BLÄTTER bekommen die Mitglieder des Hei- matvereins traditionell die Einladung zur Jahreshauptversammlung. Auf der Tages- ordnung am 8. März steht diesmal etwas, was es nicht alle Jahre gibt. Die Vereinssat- zung soll neu gefaßt werden.

Derzeit arbeiten wir mit einer bewährten Satzung vom November 1983. Aber diese sieht eine vierjährige Amtszeit für Vorstandsmitglieder vor. Das macht es häufig pro- blematisch, geeignete Kandidaten zu finden. Darum sieht der § 10 (Wahlen) in dem von Uwe Roschen und Hilmar Kohlmann im Auftrage des Vorstands erarbeiteten Satzungsentwurf nur noch eine zweijährige Amtszeit vor. In ungeraden Jahren werden künftig der erste Vorsitzende, der erste Schriftführer sowie die Stellvertreter von Schrift- und Kassenwart zur Wahl stehen. Der zweite Vorsitzende und der Kassenwart bitten in geraden Jahren um das Votum der Mitglieder. Auch werden in den geraden Jahren die vom Vorstand benannten Beiratsmitglieder bestätigt.

„Aufräumen“ wollen wir auch den § 3 (Aufgaben) unserer Satzung. Die dort aufge- führten Punkte werden zum Teil erweitert und nach ihrer heutigen Priorität in eine neue Reihenfolge gebracht.

„Bei der Arbeit“ Uwe Roschen und Hilmar Kohlmann Foto Marlies Kühn 29 Wahlen 2012 nach alter Satzung

In diesem März muß noch nach der bisher geltenden Satzung gewählt werden. Die neu zu beschließende Satzung bedarf nach § 71 BGB zu ihrer Gültigkeit nicht nur der Zustimmung von drei Vierteln der erschienenen Mitglieder, sondern auch der Eintra- gung im gerichtlichen Vereinsregister.

Zur Wahl stehen am 8. März der stellvertretende Vorsitzende und der Kassenwart. Beide bisherigen Amtsinhaber haben ihre Bereitschaft zur erneuten Kandidatur signa- lisiert. Somit ist sichergesellt, daß es in unserem Heimatverein keine unbesetzten Vor- standspositionen geben wird. Zudem wird der Vorstand zwei neue Mitglieder für den Beirat zur Bestätigung vorschlagen.

Hilmar Kohlmann

Literarischer Leckerbissen

Im Anschluss an die Mitgliederversammlung – ca. 20.15 Uhr -

„Überwiegend heiter“ - humorvolle Texte auf Hoch und Platt

ausgewählt und vorgetragen von Peter Richter

Als Gast: Uwe Eller

Alle, auch Nichtmit- glieder, sind herzlich eingeladen.

Herbert F. Schroeter meldet sich aus Amerika

Neues aus der Familienforschung von Johann Hieronymus Schroeter

Nachdem wir im letzten Jahr von Frau Dr. Heide Bittner – einer direkten Nachfahrin Schroeters – mehrere interessante Familienurkunden und einen durchgängigen Stammbaum erhielten (siehe LILIEN-BLÄTTER v. Herbst 2011), melden sich jetzt weitere Nachkommen aus Amerika.

Carol Page mailt: „Greatings from the USA! Apparently, my great-great-great-grandfather was Johann Hieronymus Schroeter of Lilienthal (…).”

Und Herbert F. Schroeter schreibt uns: „My name is Herbert Schroeter and I am a sixth generation decendant (great, great, great, great grandson) of Johann H. Schroeter (…).”

Diese Nachrichten aus Amerika sind für uns interessant und bedeutungsvoll, vor allem durch die Tatsache, dass der für Lilienthal wohl bedeutendste Familienname „Schroe- ter“ in direkter Linie von J. H. Schroeter noch weiter besteht. Unser Vorsitzender, Harald Kühn, steht mit beiden Nachfahren aus Amerika in Kon- takt und wird wohl bald Neues und Interessantes zu berichten haben.

H. K.

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Jede Spende hilft uns weiter

Um die Aufgaben des Heimatvereins erfüllen zu können, sind zwei Dinge besonders wichtig:  Ehrenamtliche Mitarbeiter. Davon haben wir zurzeit ein gutes Dutzend, kön- nen aber gerne weitere hilfreiche Hände gebrauchen.  Unsere regelmäßigen Beitragseinnahmen decken gerade mal die laufenden Kosten. Für alle anderen Ausgaben sind wir auf Spenden angewiesen. Wenn Sie den Heimatverein unterstützen möchten, hier die Konten: Kreissparkasse Osterholz (BLZ 291 523 00) Konto Nr. 104 828 Volksbank Osterholz (BLZ 291 623 94) Konto Nr. 73 2500 200

Sie möchten den Heimatverein regelmäßig finanziell fördern? Dann senden Sie den nachstehenden

„Spenden-Scheck“ an den Heimatverein Lilienthal e. V., Klosterstraße 16 B, 28865 Lilienthal. Hiermit ermächtige ich den Heimatverein, regelmäßig o monatlich ab dem (Datum) o vierteljährlich ab dem (Datum) o jährlich ab dem (Datum) vom meinem Konto Nr. bei der (BLZ einen Betrag von EUR im Bank- Lastschriftverfahren einzuziehen. Name Straße Ort Datum Unterschrift

32 Unser Heimatgeschichtsbuch „Zeitreise – 775 Jahre Lilienthal“ jetzt im Internet unter www.Heimatverein-Lilienthal.de

Wie bekannt, ist unser Lilienthaler Heimatgeschichtsbuch seit mehr als einem Jahr vergriffen. Eine 2. Auflage lässt sich aus fehlenden finanziellen Voraussetzungen zur Zeit nicht realisieren. Somit hat unsere Gemeinde keine heimatgeschichtliche Lektüre anzubieten. Da eine Nachfrage, auch bei Jüngeren und Neubürgern, anhält, haben wir uns ent- schlossen, das Buch ins Internet zu stellen. (www.Heimatverein-Lilienthal.de) Beson- ders danken wir unserem Heimatfreund Peter Nitzsche, der in den letzten Monaten unsere Homepage neu und interessant gestaltet und auch dafür gesorgt hat, dass unser Buch mit allen Kapiteln im Internet zu lesen ist.